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Jahresberichte
der
G-e scMcMswisseiiscliaft
im Aaftrage
L -..^
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der
Historischen Gresellschaft zu Berlin
heranegegeben
von
J. Jastrow.
VHI, Jahrg^an^
Berlin 1889.
B« Gaertners Yerlagsbachhandlung
Hermann Heyfelder.
SW. 8eh0iieb«rg«ntrabe 26.
1
Vorw^ort
Ueia vorigen Bande folgt der diesmalige auf dem Fufse. Da die
BUaÜiche XJnterstfltznng, welche den 'Jahresberichten* durch das ehrende
loMwoUen Sr. £xcellenz, des Herrn Unterrichtsministers gegenwärtig zuteil
lird, an das etatsmftfsige Rechnungsjahr gebunden ist, so konnte eine Be-
liMgaiig fOr einen zweiten Band in demselben Jahre nicht nachgesucht
werden. I>ie Herstellungskosten dieses Bandes sind daher ausschliefslich
Ton Yerlagsbuchhandlung und Redaktion getragen worden.
Beide sind hierbei von dem Gesichtspunkt geleitet, dafs in der gegen-
w&rtigen Lage des Unternehmens die Opfer, welche zum Zwecke eines
schnelleren Erscheinens der einzelnen Bände gebracht werden, weitaus die
notwendigsten sind. Auch in Zukunft wird der Druck eines Bandes wegen
des Fehlens einzelner Kapitel nicht mehr verzögert werden. Bei weit an-
gelegten litterarischen Unternehmungen, deren Mitarbeiter über ganz Europa
zerstreut sind, läüst es sich nicht vermeiden, dafs ab und zu einmal ein
Beitrag ausbleibt. Aufgabe der Redaktion wird es sein, dafür zu sorgen,
daüs unter kleinen Unregelmäfsigkeiten das Ganze möglichst wenig Schaden
leide. Auch in dem vorliegenden Bande sind die orientalische, griechische,
römische und die deutsche Reichsgeschichte lückenlos vertreten, ebenso
Italien, Spanien, Skandinavien, England -Neuzeit, Vereinigte Staaten von
Nordamerika. Referate aus dem Gebiete der französischen Geschichte be-
eiden sich für den nächsten Band bereits in den fiänden der Redaktion.
Einzelne Referate zur deutschen Landesgeschichte, sowie andere Kapitel
von geringerem Umfange, werden, je nach Bedürfnis und Möglichkeit in
Jahresgmppen znsammengefafst, bearbeitet werden.
Auch bei Herstellung dieses Bandes ist dem Unterzeichneten von ver-
schiedenen Seiten in entgegenkommendster Weise Hilfe und Förderung zuteil
geworden. Herr Prof. Edm. Meyer hat seine reiche Bücher- und Sach-
kenntnis namentlich den Berichten über Skandinavien zu Gute kommen
lassen. Wenn es möglich war, den Druck des Bandes ununterbrochen fort-
zuführen und anch das umfangreiche Register rechtzeitig fertig zu stellen,
so verdankt dies der Herausgeber auch diesmal der gern gebotenen Mit-
virknng aus dem Kreise seiner jetzigen und früheren Zuhörer, insbesondere
der Hilüsarbeiterschaft des Herrn Dr. Werschein den Redaktionsgeschäften.
Berlin NW., den 17. Oktober 1888.
Bathenowerstr. 86. JaSttOW.
Inhalts-Verzeichnis.
Altertum.
L Ägypten* — Prof. Dr. L. Stern in Berlin .... S. 1.
DjlwtlMBMSeldelite : Allgismeinef K. 1. — Einulnes (iiAiiittiitliclk Iniohriften) N. 9; (lyetoet Ton
BMrtte H. 16—17). — GMgnphla ud Ttptgniphla N. 91. — B«iie]»uig«ii n YorderMien N. 48.
(HlUAihM, V. 44—60). — CiNnttoffie N. 61. — Kultur N. 69; Lsbeii naoh dorn Tode N. 67. -
DmttiMlie SiodieB N. 81; koptlMhe N. 91. — Bein SprMbUebM N. 191-188.
IL Assyrien nnd Babylonlen. — Pfarrer Ot. Rösch in
Hermaringen an der Brenz S. 10.
Ztttsekrifl «Halmdea' H. 1. — QHeUan. KeiUoluinMikiuide N. la. — AwyTiBohe PnbUtetleiien
K. 6k — BabyloniMlie Texte N. 9. — Samerlflelief N. 91. — Pbllele|^ebe Untenttebingeii.
AnyriMliM N. 88. — Snmerieoliea H. 45. — Oeselilekte. GeMmtgeicliiclite (Babelon) N. 49. —
Buettnffem K. 50. — Prihiatorle N. 61. — Geiohiclitliche Zeit H. 69. — Teohniiolie CliroBologle
<J«1leaieelier T^r dee FrfthUngs&quiiioktiami) N. 57. — Bibliiohe Konkordans N. 60 (bibllMhe
Chieaele^ N. 65—66). — Yenehiedeoea H. 67. — Altartflner. BeligionN. 75.— Babyloaieohe
Kuut V. 76. — Die drei Naehtwachen dee AT. N. 80. — ÜbeniebteH Ar Aas grifMre PttbllknH.
H. 88—88.
m. OeseUehte der Joden.
a. Bis zur Zerstörung Jemsalems* — Prof. Dr.
W. Lotz in Wien S. 20.
Oeieblebte N. 1 (Ed. Meier, Mommsen, araeti «. A). — Cbronologie N. 16. — Kritieebe
Strettfraffen N. 18. pTerglefeb mit KeiUneobrifteB, s. o. Kap. IL] — Text der Quellen N. 43. —
Zur XrkUxuur der Qaelleiuehriften H. 57. — Oeesrapbie nnl TtposrApbie N. 147. — AlterMteer
V. 178. - Bdigitn (Jenualem u Z. Jesaias') N. 188-916.
b. Ton der Zerstörung Jerusalems Ms zur
Gegenwart. — Dr. M. Kayserling in Budapest S. 32.
PtriedlMbe Lltteratsr. — BiblltgrApble N. 1. — AUceMelne Oeseblebte N. 11. (Cbrenologie
H. 20-98). — TAtaind K. 28. - Midnseb N. 49. — Spextolffesebiebten. Asien N. 64. —
▲frfta N. 69. — Baropa: Corfn N. 71, — Bamlniea N. 79. — Ungarn N. 78. — öeterreich N.81.
- BöbAoa 5. 88. — Italien N. 98. — Spanien N. 100. — Frankreiob N. 111. — Belgien, Holland
K. 198L — England N. 189. — Polen, Litauen, Bofaland N. 185. — Dentsohland N. 189-154.
IT. Indien (Tom Altertum bis zur Gegenwart). —
Dr. A. Grünwedel in Berlin S. 41.
IfkMmpUe Uid AlLrenaiaes. Urheimat der indogermanieeben Völker H. 1. — Yergleicbende
BT^oiogie N. 7. — Werke ftber gani Indien N. 11. — Indlaebe Ethnographie: Yorder-
iBdiea N. 17; Ceylon K. 48; WUde YOlker N. 53; Tibet N. 69; HimalayaTÖlker H. 66; Hinter-
laAiea: Banaa K. 73; Slam N. 74 (die 'Kraaa* N. 751); Annam N. 78; Soh&nTÖlker N. 80;
Tuamache Spraehen N. 8L — bldisebe Bellgieiien. Mythen nnd Sagen des Brabnaniamna
H. 85. — DaehaiaareUgion N. 98. — Bnddhiamna N. 106; (China N. 111; Japan N. 118). —
Biagnphieen N. 115. — (Hiriatentnm N. 116. — YArift. Zur Oeaohiobte dee grieohiscben nnd
vaatnientaüaeben WiMona N. 117. — Indiaehe Schrift N. 190. — Indisohea Becht N. 191. —
BaWtdnng der indiaehea Yolkaapraohen N. 194. — Oescblebte. Allgemeinea N. 197. —
Irdlologie N. 188. — Binielne Dynaatieen : Yorder-lndien N. 187 (Onpta-Dynaatie
H. 146-.161); Ceylon H. 180; HinterindAen (Kambodja N. 189; Barma N. 187). — Indiaeher
^^'BUpal B. 190. — Mohammedaniaobe Zeit in Vorderindien N. 196. — Indien nnter der engliaehes.
It^iffliag: YorderlBdltfB N. 906; Hinterindien N. 915. - Isdifflhe Kuut K, 819-280.
VI
LihAltt-YezseiohiiiB.
y. Medien und Persien. — Prof. Dr. F. Spiegel in
Erlangen S. 68.
Altere Zeit: Sprache nndSehrift N. 1; Awerti|N. 4; Yexgleiehende SpTaeUrande imd Xytbologie
N. 11. — Sassanidev N. 14.
Tl. Oriechische Gtosclilclite. — Dr. S. Brück in Breslau.
a. Bis znr dorischen Wanderung S. 69.
eenntdftntelliuiffeii N. 1 (Altertttmer N. 4; Liefemiifiwerke Aber Kunst, Mythologie ete. N» 6).
— OeegnipUe «na Tepei^Apliie H. 10. — Qnellen. Anagrabungen: Athen H. 19; Snnion
N. 27; läeuBia N. 29; Oropoe N. 80o; Kardltia N. 82; Tiryne N. 88; Bpidanrof N. 86o; GUmpia
N. 89a; Kephallenia N. 48a; Delos H. 44; Kreta N. 46; Sameo N. 46; Ityrina N. 47; Aeeot N.48;
Pergamon N. 49; <^pem N. 08; Nebixdi N. 56. — Incohriften N. 67. — M ftnsea N. 82. —
Litterarisohe Qnellen H. 84. — BiuelfeTsehnilg (Karier, Kyklopen, Felaager, KontroTeree
Aber mykenieohe Goldiaohen) N. 97—104.
b. Ton der dorischen Wanderung bis
Alexander d. Or. S. 89.
Ältere Zeit. Homerisohe Frage N. 1. — Lakonien: Olympiaden, Lyknrgoe N. 11; Knnet N. 18. —
Attfta N. 16 (Selon N. 15-17).— Obiifes arleehenland 9. 80. — Kolonialgebiet N. 85. -^ Yen des
Perserkriecen bis nm pelepennesisehen Krieg. Heredot N. 46. — Peraerkrieg N. 47. — Himera
N. 58. — Geaets t. Oortyn N. 54. — Attiaohe C^hiehte im Y. Jahrhundert N. 55. — Athenlsehe
Kniwt und Lltteraitar K. 59. — Pelepenvesieeher Kri^. Thneydidea N. 65. — IHe Kriege-
ereignlaae K. TL — Yiertes jAhrhuaert. Xenophon N. 78. — Atheniaebe innere nnd ftnfaere
Politik N. 75. — Isokratee N. 79. — Demoathenea N. 80. — Attleehea eeriehteweaes N. 86. —
Staatadekrete N. 88. — Inaehrifken N. 89. — Knnat nnd Lltteratnr N. 91—06.
c Seit Alexander d.|Or. — s. Jahrgang 1886.
YIL Rom nnd Italien. — Profi Dr. H. Schiller in
GiefsexL
a. Konigszeit nnd Bepublik S. 108*
SeauitdArstellugei K. la. — Qnelleiisehrifteii. Seriptorea N. 2 (PolyUnaficage N. 8—4). ~
Xflnxen N. 10. — Chrenelegie N. 11 (BAmiaehar Kalender N. 11—12). — Sace und pelltiseke
«esehiehte. Aoea Lanrentia H. 18. — Drittea Jahrhundert N. 19. — Zweitea Jahrhundort N. 24.
— Eratea Jahrhundert N. 27; (C&aara Bürgerkrieg N. 82-84). — TepenrnvUe N. 85. — StMti-
Terfftisnng nnd StMtsrerwAltnng. Syatematiaehe Werke H. 86 — Kftmiaohe Prerinxen N. 48.
— Gomitien N. 46. — Xagiatratur N. 47. — Kriegeweien N. 51-59.
b. Saiserzeit (his 476 p. Ohr.) 8. 120.
Setuttdirttellmcem N. l (Xommaen, Both u. A.). — Qnellen. Monmmentum Aneyranum N. 7.
— Sehiiftateller N. 9. — Konaularfkaten N. 20. — Btnselerelgniiie. Oermanenfeldiflge N. 21
(Yar^aaaehlaeht K. 21-24). — Kaiaergeaohiehte N. 88. — Yftikenranderung N. 44. — Christel-
tnn N. 60 a. — Yerfusnngsleben. Oppoaltion gegen die Kaiaer N. 69. — Staatareoht N. 61. —
Proyinsialyerwaltung H. 6^ — Mllitbweaen N. 72. — limea N. 76w — Daa r6miaehe Bheinland
N. 88. — Yolkareeht und Amtareeht V. 86.
Tm. Kirchengeschichte. — Prof. Dr. 0. Zöcklerin
Greifswald . S. 133.
Oenuntbenrbeitnnfen. naratellungen N. 1 (Hergenr6ther, Kum, Haae u. A.). — Leziea N. 12. —
NenteitttB entliehe Litter Atnr. Textkritik N. 18 (Papyruafond Ton Fay6m V. 29—87). — Einleitung
ina Neue Testament N. 88. — Exegeae: Allgemeine N. 45. — ETangelien N. 66. — Apoatel-
ßaehichta N. 61. — Briefe N. 66 (Pauliniache N. 67—81). — Hiatoriaohe Darstellungen,
iben Jeau N. 96. — ApoaUfasit N. 106. — Yemianisehe Zelt der Alten Kirehe. Didaehe
K. 120. — ChriatenTerfolgungen N. 148. — KireheaTerfaaaung und Kireheninoht N. 151. —
- Patriatik und Dogmengeaehiohte N. 157. — Nnehkenstantinisehe Zeit. Aufaere Oeaohiohte der
Kirche N. 188. — Chronologiachea und Papatgeaohiohte N. 194. — lf6nehaweaen N. 208. — Dogmen-
geaehiohte und Patriatlk N. 210. — Monographieen Aber naehnio&aiaehe Yftter N, 229. — Arennee-
legie. Allgemeine N. 248. — Martyrologie N. 255. — Sepuloralarohaeologie F. 267. — Klrohen-
bauknnat N. 276—278.
IX. Allgemeines zur Geschichte flberhanpt und zum
Altertum. — Ihr. B. Zimmermann unter Mit-
wirkung Yon Prof. Dr. Edm. Meyer in Berlin . . S. 170.
BibliegrMhie und KenTenntienslexie« N. 1. — Weltgeeehiehte. Allgemeine Darfteilungen
ir. 6. — Biaaelne Punkte in ihrer weltgeaehiehtliehen Entwiokelung M. 88. — Oeiatige Bntwiekelung
dea Xenaehen N. 69. — BeligionageaeUehte N. 66. — PhUoaophie der GeeeUohte N. 71. —
lahalto-YttMidaifl.
YU
muÜMt Peri«4» des AltertlBi: ürg«Mhiebte N. sa — HUtoiiMiiM Altertum N. M. — Oe-
•ddfikte d«s Ori«Dia N. 117. ~ IndogenBuiea H. 196. — OrieeUMh-rSmiielias Altertum V. 199. —
FmlifCMeB«. CUneMii, Japuier H. 147. — Gore«, Ceylen, ladiea N. 164. — Afrika N. 168.
— Amerika, beeoaders die Bepubliken Mexiko, Chile, Argeatina N. 169. — PoWnesiea H. 106—909. —
Aakaaf : Bibltographie aagUaeher and vagariMher Werk» ftbar alle Telia der Weltae-
•ehidite N. 1-«.
Mittelalter.
L Germanisehe Urzeit bis zmn Ende der Tolkerwan-
derung. — Dr. P. Ladewig in Earlsrnhe (Baden) 8. 1.
Prtblstorie. Allgemeinei K. 1. - Ktbaograpbie N. 9. — Kepbritoide K. 16. — BemetelB H. 98.
— Piihietoriteb-genaaBisobe Kultur N. 19. — La-T^ae-Perioae IX. 99. — Altgenaaaieebe Kaltor
N. 96. — Daa Hau N. 80. — Xoralitebe Kultur N. 88. — listeriwbe Zeit. Cftaar uad Taeitue
H. 4L — BtadMb-gamaaiieke YerMHaiaae: Limee V. 61a; Kaetellforaebuigea ir.64; B6mi»eliw
SbeialaBd N. 66 ; Bia^wille H. 76. — €toioUehte genMUniaeber Stimme K. 89. — Nameafonebiug
K. 84. — yftlkerwaBderuBg N. 86—96.
IL FrinUsches Reich unter den Merowlngem. —
Dr. Walther Schnitze in Halle a. d. Saale . . S. 11.
FfTMfcaiff. Überreste: Auegrabungea N. 1; Altertftmer N. 17 o; Xflaseu N. 96; Haadnbriftea
V. 98; TJnntBden H. 80. — BedKteaaikelekamagen H. 87. — QueUeaauagabeB N. 40. ^ Qaellea-
kritik H. 44. — SpeslBlforeehiug N. 60. — Dantellnnff. AUgemeiae und Folitiieke Geeebicbte
H. 61. — lanere und Kultargeeebfohte N. 56. — Terfbesuag K. 64 (Qeriehteweeen K. 66—61).
m. Karolingisehe Zeit. — Prof. Dr. H. Hahn in Berlin S. 17.
L QveUeii. QaeÜeBTerseldiBissa und HaadfohrifkeapToben H. 1. — QaellemniigabeB K. 90. —
QaäleaaatervnchuBgea N. 46. — IL DAntellugen. Umfaeaeadere H. 68. — Perednliehkeltea
IL 70. — Zuatiade und StaatiTerbAltnieae N. 89. - KirohUebei K. 88. — Kunet H. lOL ~ Idtte-
ralar N. 116. — GeegraphlBÖh-Hiatoriaebee V. 181—186.
IT. Konrad L und die Saehsen. — Begienmgsrat Dr.
Ft. Ilwof in Graz (Steiermark) S. 35.
QmeUei N. l. — DwitellluigeB. Allgemeine Geeebiohte H. 16. — YerfiueungtgeBokiobte N. 19.
— KirehUebe Terbiltaiaae N. 94. — Territorlalgeeobiebte N. 97. — BiegrapUeebee N. 80. - Xal-
taTgeeebiekte H. 89— 8a
T. Heinrieh 11. und die Salier. — Prof. Dr. H. Bre f slan
in Berlin S. 41.
QielleBpHblikatlenem N. L — Quellenkritik N. 6 (Gieeebreobt). — Durft^Uuffea. Allgemeine
K. 17. — MenegiuliiMB: Heinriah IL N. 18; Konrad IL und Heinrieb m. N. aS; Heinrieb lY.
N. 94; Heinrieb Y. K. 99; Papitwabldekret tob 1069 N. 81; Gregor YIL N. 86; Gregore Naeb-
felger H. 88-44.
Tl. Lothar IIL nnd die Stanfer bis 1208. — Prof. Dr.
W.SchnmundDr.Fr.Kohlmann in Halle a.d.Saale 8. 49»
(ka«Urapilbllk*tltB6B. Seriptoree N. 1. — Urkunden N. 6. — Übertetsungen N. 9. — llvellev-
wrtemebugeil K. 10. — Dantellttsgeil. ümfueende N. 18. — Monegrapbieea: Daa Paktum
In dar Hairäio de elwjtiene LotbarU V. 16; Papetgeoebiebte N. 98i Btai& N. 96-89.
TIL I>eat8ehland im 13. Jahrhundert (1208—1278). —
Cnstos Dr. Wilhelm Altmann in Breslau ... S. 55.
tienev. Soriptoree N. 1. — Urkunden N. 4. — Qnellevkritisebe Untemabnuraa
«llnncen. Allgemeine H. 6. — Monograpbieen: Privileg Friedriebi II. 1990 N. 9 a;
N. M; Wilbelm Ton Holland K. 16; Kriegsweeen N. 91; Biograpbieen N. 98—96.
4|BaIleBp«bllk«ti€iie9. Soriptoree N. 1. — Urkunden N. 4. — Qnellevkritisebe Uiifemabni
N. 4e. — Dantellnsj ' "
Hainrieb Baapa
Tm. Deutsches Reich Ton 1273—1400. — Cnstos Dr.
Wilhelm Altmann in Breslau S. 62.
(lielleapvbllluititBeii. Soriptoree N. 1. — Übereeteungen N. 6. — Urkunden N. 6. — DanteUttBgen.
AHgeaMtiM K. 8. — Honograpbieen: Eudolpb L N. 18; Heinriob YU. K. 14; Ludwig der Bayer
H. 16; Karl lY. N. 90a. - KulturgeaebiobtHohe K. 96—99.
vm
Inhftlto-VenaiahniB.
IX. Denteche OescUchte im 16. Jahrhnndert. — Dr.
E. Huckert in Neisse S. 69.
QMlleiipiibllkAtieii ud anellemiiit«mebuff N. 1 (BciehstagMlrtoB 5. Bud). — Dantellug.
AiiBwftrtigM N. 10. — Inneres: Staat^iesehioliie H. 12. — KirolieBpolitik N. 16. — Bildung N. ».
— HnmanlraiiB N. 26. — Buohdmek nnd Bnehhandel N. 82. — Knnst N. 84. — YeignSgnngen N. 89.
X« Deutsche Terfassnngsgesehichte (nebst Bechts- und
Wirtschaftsgeschichtlichem). — Privatdozent Dr. J.
Jastrow in Berlin, s. bereits JB. 1883, U, 376—438.
XL Sfldwestdentsehland.
1) Elsaflä- Lothringen. — Dr. A. Hollaender in
Strafsburg (Elsafs) S. 76.
AltertaM. PriUvtorie N. 1. — BftmerMÜ N. 2. — MitteUItor. Allgemeinee N. 9. — ElsaC^
N. 10 (Cartolaire de XnlhouM N. 18). — Leihringen N. 16—18 (Mets N. 17).
2) Baden. — Dr. A. Krieger in Karlsruhe (Baden) S. 79.
Bibliographie N. 1. — AltartaM. PrUiiftorie N. 2. — BOmieohe Zeit N. 7 (Bannnlagen K. 9—11).
— Hittelalter. Allgemeinei N. 16. — ürknndenpnbUkntionen N. 16 (Codex Salemitaniu). —
Kleinere Arbeiten N. 20. — Lokalgeiehiohte N. 27—40.
3) Württemberg. — Dr. E. Schneider in Stuttgart S. 86.
Älteste Zeit. Prihistorie N. 1. — Bömiaehe Zeit N. 4. — AlnmanniMsh-frinlciiche Zeit N. 18. —
HittelAlter. F&rst nnd Land N. 15. — Politiiohe Oesehiohte N. 18. — Lokalgesohiohte N. 20. —
Kirehengeiohiohte N. 27. — Kunetgesehichte N. 87—89.
Xn. Mittelrheln. — Prof. Dr. F. Otto in Wiesbaden S. 88.
Alte Zeit. BÖmiachee. Mains N. L - Worms N. 18. — Bingen N. 22. - Wetteran: F&hl-
graben N. 22 a; Saalbnrg M. 29; Heddemheim N. 84; Frankfurt N. 88; Starkenberg N. 40. — Trier
N. 48. — Vor- und Nachrfimisehes. Wetteran K. 49. — Starkenberg N. 64. — Bheinhessen
N. 66. — Hassan N. 59. — HittelAlter. Nassau N. 61 (Urknndenbuoh N. 61). — Frankfurt N. 69.
— Hessen N. 78. — Oberhessen N. 82. — Bheinhessen K 90 (Mains N. 90-103). — Trier K. 111—112.
Xin. Bayern. — Archivar S. Göbl in Würzburg ... S. 95.
Altbayera. Prfthistorie und BAmisehe Zeit N. 1. — Mittelalter. Folitisehe Gesohiohte N. 15.
— Kirohen-Oesehichte N. 28. — Erriehung, ünterrieht etc. N. 41. — SehWAben. Bömische Periode
N. 66. — Mittelalter. Politisohe Gesohiohte N. 69. — Kultur- und Kunstgesohiohte N. 68. —
Yolkssohulen IT. 67. — Fnnkei. Uneit und B6mer N. 69. — Mittelalter. Politioehe Oe-
sehiohte N. 74. — Territorialgesohiohte: Wflrsburg N. 76: EiohstiU K. 82; Frinkisohe Markgraf-
sehaft N. 84; Ansbach und Bayreath N. 88: Küniberg N. 89; Lokalgesohiehte N. 98. — FTall.
Prihistorie N. 96. — Mittelalter N. 98-102C
XrV. Niederrhein. — Archivar Dr. J. Hansen in Münster
(Westfalen) S. 102.
ArehiTluinde N. 1. — RSneneit. Bömisohe Niederlassungen N. 2. — BAmerstrafsen und Be-
festigungen N. 6. — Altertftmer N. 10. — Mittelalter. Bei<disffesohiohte N. 28. — Enstift K61n
N. 28. — JAlioh und Oeldem N. 38. — OesoUehte einselner Ortsohaften und ihrer kirohliohen
Institute: K61n N. 88; Aachen N. 44. — Bechts- und Wirteehaftsgeschiohte N. 51. — Kunst- und
Bildungsgesohiohte N. 68. — Genealogie N. 68.
XT. Nlederdent8chland# — Dr. Ad. Ulrich in Hannover S. 308.
AllgeMelnea. Lexikographie N. 1. — Geographisehes N. 2. — Kunstgeschichte N. 8. — B6mer-
seit N. 6. — Karolingerseit N. 10. - Ostsaebsen. Magdeburr N. 13. — Hars N. 28 (Halberstadt
N. 24-25). — Welflsebe Laade. Sftdlicher TeU H. 40. — Braunsehweig N. 48. — Hildesheim N. 66.
— HannoTor K. 69. — L&neburg N. 66. — Nordwesten. Bremen- Verden N. 69. — Meppen N. 71—78.
ABhalt, Weatfalen, — s. die spftteren Jahresberiohte.
XTL Obersachsen^ Thüringen, Hessen. — Dr. M. Laue
in Berlin S. 111.
Qnelleil. Urkundenpublikationen N. 1. — üntersuohungen N. 7. — Bibliographie N. 9. — Dar-
Stelluigeil ; Allgemeine: ürgesehiohte N. 18; B6mer, Germanen, Slaven K. 17; Eigentliohes
MitteWter N. 22. — Spesialgeschichte: Thüringen N. 88; Sachsen N. 86; Lausits N. 45;
Hessen N. 47; Lokalgesohiehte N. 49. — Verfassungsgeschichte N. 67. — Kulturgeschichte N. 62.
— Bau- und Kunstgeschichte N. 76—77.
lBhalte-yen0i«iuii.
XTIL Österreichische Lindergmppe. — Prof. Dr. F.
Bitter von Krones in Gh*az (Steiermark) ... S. 121.
^itceicUekto. A.1Ig«aiaiB6s N. 1. — QneHeBpublibtloii und üntemicliiiiiMB N. i. - Orte-
loi s. 18w — Hababnfgisoke Epoohe des MittelAlten N. 16. ^ Lftiidesresehlelite. NiedarOster-
ivfcek H. 21. — Oterftstemloh IT 87. ~ Salilnirf N. 40. — Staiermurk IC. 42. — KArnUn N. 66.
-~ Knln H. 61. — Tyrol N. 62. - Yonrlbexg N. 75. - K&ttenUiid N. 79-90.
XTIEL Schleswig -Holstein^ Hamburg, Lfibeck, Meck-
lenburg und Pommem. — Direktor Dr. E. E. H.
Krause in Kostock (Mecklenburg) S. 129*
Qiellen. UrkuBden (N. I): SelilMwig-Holateia N. 2. ~ Lftbeok K. 7. — Hamburg N. 11. —
HeeUabBig M. 12. — Pommern K.16. — dkronistilc N. 19. — D«nteUnM. A-llfemeine Prft-
bistorie: BodeBg«badeN.22; Drei Zettalter-Streit N.42; Steia-MeUUe N.46. — Yölkenftge N. 61.
— Urtbelogie «te. N. 79. - Lokale Prftbiatorfo: Sohleeirig-Holetein N. 87; Hambarg N. 94; «
HaekioBbnzg N. 96; Pommern N, 102. — M&nzfnnde H. 118. — Dentsehe Binwanderang, SlaTon-
krlege N. 122 (Klteier N. 180). — Territorialgeeehichte der bletorfiohen Zeit: Sohlee-
wig-Holsteia N. 182. — Lflbeok K. 189. — Hamburg N. 168. — Meoklenborg N. 171. — Pommern
K. 198. — AlüreMdiiei N. 907—211.
XDL Mark Brandenburg. — s. die späteren Jahrgänge.
XX. Schlesien. — Dr. A. Wagner in Breslau ... S. 148.
VriLnmdrawMea N. l. — DftnieUviig. Allgemeinee N. 4. — Lokalgeoohicbte N. 6-16.
XXL I) Beutscher Orden und Preufsen. — Archidia-
konus A. Bertling in Danzig S. 150.
PrIUstorie. AngemeiBee N. l. — Ottprenreen K. 8. — Weetprenfton N. 16. — Kleinere Bei-
trtge K. 19. — T6Iker swiMben Weiobeel and Elbe in ftlteiter Zeit N. 29. — Mnnxen N. 80. —
Hittelalttr. ürkandenedilioneB N. 81. — Qnellenpnblikatioaen und Foncbnngen N. 86. — Denk-
miler N. 88. — HilfnrifleenBobaften N. 42. — Dantellnngen : ümfaseendere N. 46. — Einzelne
Penftnliebkeiten nnd Yorgiage N. 68—60.
XXL 2) Lly-, Est- und Kurland. — Oberlehrer 0. Mettig
in Riga S. 159.
Qwellei. PnblikatioBen N. 1. — üntersnobungen N. 9. — HoitgnpblMH. Historisobe N. 10. —
Arehaeologie N. 28. — Etbnograpbie K. 86. — Nnmimatik K. J»— 88.
XXIL Schweiz* — s. die späteren Jahrgänge.
XXÜL Die Hanse. — Dr. J. H. Hansen in Hamburg S. 162.
UMnenpBblikstieBeB. Lftbeok N. 1. — Beval K. 8. — Yeraobiedenee N. 4. — DAntellnngen.
Allgemeinee N. 9. — L&beok N. 11. - Magdebnig H. 12. — Hamburg N. 18. — Seewesen N. 19—26.
XXIY. Papsttum und Kirche. — Prof. Dr. 0. Zöckler
in Greifswald S. 319.
über EirehABgeeebickfliehee in andern Kapiteln rergl. die Kote JB. 1884, U, 177>.
QHellei. Papstnrkvnden K. 1. — Papetregesten N. 8. — TJnterraohungen N. 6. — Dantellttageil
luU tJmUnuthamgtm, Allgemeineg TX. 18. — MiMionsgesoblobte N. 26. — Hagiologisobei N. 86.
— Papsttum und abendlftndiaobe Kirebe: In der Karolingeneit N. 47. — Hildebrand und
die InyaetiturttreitiirkeiteB N. 62. — Hobenetaufen und Kreussfige N. 68. — Papsttum im 14.
und 16. Jabrkundart N. 88. — Zur Oesohiohte einzelner DiOxesen, L&nder und Eiroben N. 101. — Oe-
■duckt« de' Mftnobaorden N. 128. — Kirobliobe Dlssiplin. Inquisition N. 148. — Kultur und kirob-
Keke Kunst N. 166. — Oesohiebte der tbeologiseben Litteratur N. 172. — Oesebiehteder
Tbeologie: S«liolutik N. 176. — Mystik N. 200. — Yorreformatorisobe Bewegung N. 208—222.
XXT. Byzantinische Geschichte. — Prof. Dr. F. Hirsch
in Berlin S. 170.
hielten. Publikation: Seriptores N. 1. — Urkunden K. 9. — Insobriften N. 10. — Übersetzung
H. IIa. — Kritik N. 12. — DAntellugen. Allgemeinere N. 16. — Monograpbieea N. 16—20
(ükto^mL N. 16—18).
2 lalialto-TMMltkai*.
XXYI. Islam. — Dr. Hartwig Hirschfeld in Posen . 8. 174.
AUfeMeines. Btbliogmphia und Ltttentnrlruad« N. 1. — Nekrologe N. 8. — OrienUtteftenkeBgrefi
BOlieyaeB K. 8. — BibUofhekokataloge N. 20. — Islui. Mohammed und der Koran N. 48. -*
Allgemeine Qeiehiohte dee lelam N. 49. — Lftndar uid Vilker dM blan. Oeographiooke «ad «fhao-
graphifohe Idtteratnr N. 66. — Seise- und besekreibende Litteratur N. 74: Aalen N. 87.
— Afrika N. 18«. — Europa N. 818. — Oeeobiokte K. 897: Araber N. 888. — Pendseke LIa*
der K. 841. — OsttfirklBcke Gesoklokte N. 860. — Omaren N. 888 — Knlturleben: Beligione-
gOMkickte K. 867. — Fkiloeopkie H. 888. — Beokt N. 808. — Medidn eto. N. 809. — Poerie:
Arabisoke N. 880. — Pereiscke N. 840 a. — Tftrkifloke N. 868. — BnAklnngeUtterainr N. 868. —
SpraokwiBBonsekafk K. 876: Arabiaeke Grammatik N. 878. — Penieeke GrammatSk K. 406. —
Tftrkiioke Grammatik H. 408. -^ Lexikograpkie N. 414. — Epigruhik nnd Arokaeologia N. 481.
— Konet N. 461. — Knmiamatik N. 460. — SpAliisell-Bnbiselie Kultur H. 478—486.
XXTIL ItaUeiu — Prof. C. Cipolla in Turin ... S. 199-
I. AllgemeineB.
GeBAMtgesehlehte. Hiitoriaok-pkiloeopkiaokes N. 1. — Kirokengefekiobte N. 6. — litterarge-
eekiokte N. 8. — Arokirkonde V. 18. — Knltargeeekiekte H. 19. — Knnatgesokiokte N. 20. —
Beektegeeokiokte N. 87 a. — Geeokiekte der Jaden N. 80. — Xftnskvnde N. 84. — mrdlieke Ter-
rltorlen. Yenetien nnd Kftftenlaad N. 86. — Lombardei N. 77. — Piemont H. 87. — Ligurien
N. 96. — Toskana K. 104. — Emilia, Bomagna nnd Naokbarlinder N. 117. — Die Marken nnd
ümbrien N. 186. — Rom und UM/|^biuiff N. 148. ~ üsteritalien. Neapel N. 149. — lualB.
SlsUien N. 169. — MalU N. 168. - Sar&den N. 169. — Korrika N. 170.
IL Zeit der Barbaren.
Genntgeseklekte. Qnellenlitteratnr N. 178. — Daretollnagen: Etknogra^e ObeiitaUene
N. 177 a. — Zeit der Ydlkenrandemng N. 178. — Daa r6miiobe Beiek denteeker Nation N. 178k. —
InToatttanlreit N. 178 o. -- PapotgMokiekte N. 178 p. — BeektowieaenMikaft N. 179 d. — N5rdll«he
Territerien. Kditenland nnd Yenetien N. 179 L — Trlent N. 189. — Lombardei N. 191. — Piemont
N. 196. — Ligniien N. 199. » MittelitelieB. Toskana N. 801. — Bomagna N. 901 — Umbrien
N. 808. - Bern nnd Umgegend N. 817. — UntaritaUea N. 888.
m. Blüte des Btadteweeena.
CtoSMitgeiehiekta. QnellenpnbUkationen N. 881. — AbkandUngen: 18. Jakrknndert N. 888a.
— 18. Jakrknndert N. 840. — 14. Jakrknndert N. 847. — Litterar- nnd 8praekgeM)kiekte
N. 868. -~ Knltnr- und Sitteagesckiokte N. 869. — Poede N. 868. — StAdtereokt N. 868. — Knnsi
N. 870. — Gesekiokte der Medixin N. 874. — PalaeograpUeokee N. 876. — OberitftlieB. Kflsten-
land nnd Yenetien N. 876. — Lombardei N. 896. — Piemont N. 801. - Lignrien N. 818. — Mittel-
italiev. Toskana N. 817. — Emilia nnd Bomagna N. 826. — Ümbrien nnd die Marken N. 881. —
Bom nnd Umgebung N. 869. — Unterltalien N. 868. — lueln. SiiiUen N. 874 a. — Sardinien
nnd Korsika N.874k.
IV. Die Bi^orieen.
Geimtgeiebiekte. PoUttaoke Gesekiekte N. 876. — Hnmanismns nnd Benaissanoe. All-
gemeinere Werke N. 886. — Ansbveitnng des Hnmanismns N. 880. — Knltnr N. 89L — Littera-
tnrgesokiekteN. 898. — Knnstgesokiokte N. 896. — Gesoklokte der Medisin N. 410. - Ntrditftlien.
Küstenland N. 411. — Yenedig: PoIitUeke Geeokiokte N. 414; Knltnr nnd Knnstgesokiokte N. 487;
litteratnrgesokiokte N. 441; Yenedig nnd der Orient N. 448a. — PrUal N. 449. — Travise N. 466.
— Padna N. 469. — Yioenia N. 464. — Yerona: PnbUkatlonen N. 467; Knnstgesekiekte N. 478;
Politiseke Gesoklokte N. 474. — Trient N. 479. — Lombardei: Allgemeines N. 480; Maatna N. 484;
Oremona N. 498; Mailand N. 600; Paria N. 616. — Piemont N. 618. - Ugwrien N. 686 (Kolnm-
bns N. 684—649). — MitteUteHen. Emilia nnd Bomagna N. 664. — Bologna N. 660. — Marken,
Umbrien, Pemgia N. 666. — Toskana: Florenz: Quellen N. 698; Innere Geeokiekte N. 696; Infsere
Gewakiekte N. 697; Beokteleben N. 604; Litteratnr N. 607 (Dante N. 607-^89); Arokitektnr N. 686;
Leonardo da Yinoi N. 648. — Bom nnd Umgebung N. 658. — ünterltalieil. Neapel N. 669. —
buelB. SisiUen N. 676. — Korsika N. 688. — Sardinien N. 686.
XXym. Frankreieh. — s. Jahrgang 1886.
XXIX. Sehweden 1888—1884. — Dr. E. Beckman in
Upsala S. 263.
ürkudeipHMIlMtitBen. Sokwediseke N. 1. — Deutaoke N. 7. — DarsteUangeB. Politisoke
Gesoklokte: Altere Zelt N. & — Unionneit N. 18. — Kulturgesokiokte N. 16. — YerfiMtnag
N. 17. — Beiobflwappea N. 86.
XXX« Norwegen und Dänemark. — Dr. H. Schjöth in
Ohristiania S. 266.
Arekfteeltfle N. 1 (Nonregisoke Altertftmer N. 6). — Mytkolefle N. 9. ~ Hlstoriseke Dar-
stellniiffeii. Norwegen Poliüsoke Gesoklokte N. IL ~ Kulturgesokiokte N. 14. ~ Dftnemark.
Politisoke Gesoklokte N. 81. — Kulturgesokiokte N. 81. — QnelleiiiekrlfteB N. 41. — Litteratur-
ud SprMkgesekiflIite N. 66. ^ Island N. 64-7L
XXXI. Böhmen. — s. Jahrgang 1886.
iBhsKv-YtraBieluiia.
XI
XXXn. Ungarn. — Prof. Dr. L. Mangold in Budapest S. 283.
iltcsto Zeit. PriMstorisehM ZMtelterN. 1. — BAmerbemeliaft K. 18. — TAncenrEadtning N. 19. -
AWtuuBU« der Mmgjuen, Urheimat N. 28. — Ptiitlsek« OeMblebte des MitteUlters. Einvmn-
darvBg. Zttt der Hentee. KoltnrreiliftltiilMe N. 80. — Yom Jakre 1000 his siun Mongolenein-
braeh U41 N. 48. — Von 1241 bii tarn Annterben der Arpiden 1801 N. 62. — TJagam als
Walükfliiigreieb unter Sefenten ans Teraobiedenen H&ueera.bis 1626 N. 66. -> Allipeneines.
Handbfteher, Zeiieebriften N. 77. ~ Ubliograpbie, Bibllotbebalinde K. flfi. — QnelleBedItttMB
uid •Untemebmiigen N. 102. ~ Knltnr- und SpexlAlgeseblebte. YerfaMnngs- lud Seebtage-
Mbiebte JT. 106. — Klrebengeaebicbte Uoganis N. 117. - LebalgeMbiobte K. 129. — Knltvxge-
•eUehta N. 140. — Handel nnd IndnstHe N. 14«. — Knuftgesebiebte N. 150. — BeebtUebe
Stellnag Kroatiens ra Ungarn H. 166. — Znr Oesebiobte der Rnminen N. 167. — HllflnrliMm-
MhAftem N. 159—178.
XXXnL Spanien 188S— 85. — Dr.KHaebler in Dresden S. 300-
Oesebiebte der Westgeten K. 1. — Aragonisobe Staatsrerfbssuig V 8. — Kleinere Abband-
Inatea H. 8—11.
XXXIY. Belglqne. — M. E. Hubert, professeur d'histoire
ä l'universit^ de Lidge S. 302.
BthBegnpUe et g6egrapUe. Popnlatlon flamaade N. 1. — Xinapiena V. 4. — llitelre
gtednle K. 0—9.
XXXT. Palaeographie. — Geh. Hegieningsrat Prof. Dr.
W. Wattenbach in Berlin S. 303.
HMidbteber K. L — Paksiniliernng. England N. 4. — Frank^eieb V. 6. — Italien N. 8. —
Elnselae Sebrlftarten: Uneialsobrlft N. 7. ~ Kursive N. 9. — Westgvtlsebe Sebrlft V. 11.
— KallignpbSaebe Sebnle >on Tenrs N. 12. — Merowingiscbe und KareUngiidM Sebriftwerke N. 18.
— Wadistafelsebriftprobe N. 14. — Initialen N. 16. — Bestlnnrang des Alters der Handsebriflen
H. 17. — TIronieebe Boten H. 1& — Knltnrblstoriscbe Bedentnng der Handsebriflen N. 21.
XXXTL Dlplomatlk. — Prof. Dr. H. Brefslau in Ber-
lin, 8. die späteren Jahrgänge.
XXXyu« Allgemeines. — Privatdozent Dr. J. Jastrow
in Berlin, s. bereits JB. 1883, 11, 341—371.
Neue Zeit
L DentBehe Oescklelite 1619—1618. — Archivar Dr. Gg.
Winter in Marburg (Hessen) ...... S. 1.
UvenenpHbUkatieiieB. Werke der Beformatoren nnd spftteren Humanisten: Lntbers
(a. Gesamt-Auegsben, b. Ausgaben einzelner Bcbrlften) V. 1. — Melancbtbons N. 12. — Bagen-
bsgeas N. 16. — Des Hatianas BnAis JT. 20. — Calvins N. 21. — Andere Qnellenpnblika-
tienen: Gr6fs«re Urknnden-Pnblikationen ans dem Tatikanlseben Arebiv (HergenrOOier-Balaa)
H. 22; EIniebie kleinere Quellen- Ausgaben H. 26. — QiielleBttllteniiebniigeii. SecbensobafU-
bericbt des Landgrafen Pbilipp V. 81. — Gesebiebtssobreiber N. 82. — Lutbers Werke N. 88. ~
Index der verbotenen Bfteber N.40. — DAntellende Arbeiten. Allgemeine und zusammenlesende
Darstellungen (Baumgarten, Egelbaat Keller, Janssen, Nitssob, Bänke, Freytag) H. 42. - Blo-
grapbieen: Beformatoren (Lutber, Bugenbagen, Brenz, Lotzer, Hftberlin, Zwlngli) N. 62. — An-
bftager der alten Kirebe (Ortwin Gratius, Contarini, Eck, Igaatius von Loyola) N. 80. — Ein -
.seine Ereignisse: Eaisenrabl Karls Y. N. 84w — Frenz y. Siekingens Untergang N. 86. —
P^stHebe PoUtikN. 88. — Scblaobt bei PUTia N. 87. — Paekscbe H&ndel N. 89. — Frieden Ton
Ksdaa V. 90. — Sebanalkalder Bund N. 91. — Kaiser- und Kdnigswablen im 1«. und An&ng des
17. Jabrbnndert N. 94. — Zur Kultur- und Wirtsebaftegesebiebte N. 96—99.
IL DentscUand 1618—1713. — Dr. A. Heidenhain in
Berlin S. 25.
DieMgjlhTlcer Krieg. Lokalgescbiobte N. 1 (Böbmen N. 18—16). — Allgemeine politisebe
GesebiSte. (%rtaT AdolCi Tod) N. 16. — Wallenstein N. 20 (Hallwiob, Gestalten aus Wallensteins
Lager 9. 28—26). — Gesobicbte nacb dem Tode GusUt Adolft und Wallensteins N. 80 (Bembard
Ton Weimar K. 81). — Allgeneine Gesebiebte nteb dem westfUisebeii Frieden N. 88. — Bnt-
ftebnng der brandenbnrgiseb-prenrsiseben Grefsmaebt. Kriegswesen N. 87. — Kolonisation
9. 44/-- PoUtiaebe Gesebiebte lif. 4«. — Befugite H. 49 (Muret K. 62V - Friedricb IIL N. 68.
— Vereinzelt«! N. 64. — KlrebengeseUebte N. 80. — Knltnrgesebiehte N. 66—90.
•yiT laluklU-TMMitkaii.
HL DentsehUuid 1713—1786. — Prof. Dr. R Eos er in
Berlin S. 42.
QnelleB. Frledriohs IL KonetpondAiix und StMtsBehriflen N. 1. — Katte Tagebnoh N. 4. —
Dftnt«IlmigeB N. 6—8.
IT. DeutseUand 1786—1815 S. 292.
Uafassende Werke N. 1. - Biiselies. Snte Koalition N. &. — Zweite N. 6. — Krief 1806/7
N. 7. — Erhebung gegen Fnnkreiek N. 1&. — Freiheitskriege N. 18. — Yerhandlnogen 1814 und
Wiener Kongreüi N 19. — Inneres H. 21. — Littentor N. 28.
Y. Neueste, insbesondere Deutsche Geschichte seit
1815. — Prof. Dr. J. Hermann in Berlin ... S. 44.
AllgeBeiies. Darstellung N. 1. — Forsohnng N. 6. — Biuelne Pnmkte. Politik N. 6a. —
Kriegslitterator N. 7. — Litteratar N. 11. - Kaltnrkampf N. 12. - Biegraphiaehes. Staats-
nnd Heeresleiter N. 13. —Gelehrte, Künstler n. ▲. N. 16a—27 (Dahlmann K. 22—28; DroTsen
N. 84; Lepsins K. 26-26).
YI. Prenfsisch-deutsche Yerfassungsgeschichte; YII. Mark
Brandenburg (lokal). — s. die späteren Jahrgänge.
Vni. 1) Ost« und Westpreufeen. — Archidiakonus A.
Bertling in Danzig S. 49.
HenegtttB nid KlBigreieh Preirsei (Ostprenfsen). ürknndenpublikationen K. 1. — Darstellungen
N. 6. — Kirehlioh-sittliche Zast&nde N. 8. — Kunstgewerbe N. 16. — Ostprenfsen nnter der
Herrschaft der K6nige N. 17. — PrenrMB kiiiglieheii Anteils (WestpreoTaen). ürknndenedition
N. 20. — PoUtisohe Qesohichte N. 21. — Erangelisohe Oeschiohte N. 22. — Kunstgeschichte
N. 24. — Das wiederrereimlgte Preafaei K. 26—28.
Yin. 2) Liv-, Est- und Eurland. — Oberlehrer C. Mettig
in Riga S. 54.
QmellenpnblikatieneB. Soriptores N. 1. — Arohire N. 4. — Urkunden K. 8. — Briefe eto. N. 9. —
Henegraphieen. Politische nnd Kaltnrgeschiohte: Allgemeines N. 27. — 16. Jahrhundert
N. 86 a. - 17. Jahrhundert N. 64. — 18. Jahrhundert N. 66. — 18. und 19. Jahrhundert N. 78. —
19. Jahrhundert N. 89. — Biographieen N. 101. — Arohaeologie K. 117. — Ethnographie
N. 186—166.
EX. Schleswig-Holstein, Hamburg, Lflbeck, Mecklen-
burg und Pommern. — Direktor Dr. K. E. H.
Krause in Rostock (Mecklenburg) S. 64
Schleswig-Helstein. Oeschichte und Verfassung K. 1. — Personalien K. 6. — Marine N. 20. —
Nord-Ostseekanal N. 26. — Verwaltung, Kirche, Sohulweson N. 82. — Kunst, Wissenschaft N. 40.
— Biographisches N. 42. - Oedftchtnisschriften N. 47 (Dahlmann N. 47—66). — Hambnrc. Ge-
schichte und Verfassung N. 66. — Handel, Verwaltung, Bräuche N. 80. — Kunst N. 96 (Medaillen
K. 96-100). — Litteratur N. 101. — Personalien N. 108. — Lflbeek. Geschichte und Verfassung
N. 106 a. ~ Kunst N. 116. - Litteratur N.^119 (GeibelN. 119-124). - Biographisches N. 126. —
Meekleabnrg. Geschichte und Verfassung: Politische Darstellungen N. 180; Editionen N. 188;
Treitschke if 187; Verfassung N. 138. — lAndUche Verhältnisse, SUtistik N. 146. — Unirersitilt,
Kirche, Schulen N. 168. — Kunst N. 164. — Litteratar K. 167. — Personalien und Biographieen
N. 171. — Pemmeni. Landes- und Ortsffcschiohte N. 186. — Volkswirtschaft, Statistik N. 219.
— Kunst, Personalien N. 228. — Allgemeines fllr das ganie Gebiet. Geschichte N. 289 (Jaassens
4. Band). — Lebensbeschreibungen a. 244. — Landkarten N. 248—261.
X. Schlesien. — Dr. Aug. Wagner in Breslau ... S. 83.
Qnellei N. 1. — Darstellug. Kirche und Schule N. 2. — Gewerbe und Handel N. 8. — Politisohe
Geschichte N. 9. — Geographisches N. 16—17.
XL Niederdeutschland. — Dr. Ad. Ulrich in Hannover S. 2ö7.
Allgeaeiiie Oesehiehte N. 1. — Ostsaehsea. Magdeburg N. 2. — Anhalt N. 7. — Hars-
gebiet: Grafen ron Mansfeld N. 8; Dreissigj&hriger Krieg N. 11; Verschiedenes N. 18; Freiheits-
kriege N. 16; Genealogie N. 18. — WelAsehe Lande. 17. Jahrhundert N. 19. — 18. Jahrhundert
N. 22. — 19. Jahrhundert N. 26. — Gftttingen N. 28. — Hersftge ron Braunschweig N. 87. —
Biographisches N. 41. — Stadt Braunschweig N. 48. — Calenberg N. 68 — Lftneburg N. 61. —
Nordwesten. Bremen N. 66. - Osnabrück N. 72 (Justus M6ser). — Oldenburg N. 78. — Ost-
fHesland N. 76-80.
Westfalen, — s. die späteren Jahresberichte.
Inliftlte-YerMiohBii. yXTT
XOL Niederrhein. — Archivar Dr. J. Hansen in Mün-
ster (Westfalen) S. 87.
Alljt—rtiww. AnhMi vBd KMn N. 1. — DuUlmTv N. 6. — BtognplüMkM N. 7. — Klrehei-
fBMklchte V. IL - KaltvgeseMelite V. 16-1&
XHL Obersaehsen^ Tlifiringeii, Hessen. — Dr. M. Laue
in Berlin S. 91.
PifcUkAtiraeB. QmIImi V. 1. — Urknndea IT. 1«. — DuiteUug«!. AUnm«iBM V. 90. —
HMiwfeMkisbte 9. 48. — LokalgMohiokt« N. M. — Yerfufongt- vnd WlrtMhaftigeMhiohte
V. 68. — KnltuifMehickt« V. 60. ~ BildniifsweMii V. 77. — Ktnatler- nad Qelehrtengeseliioht«
ir. 86w - YerciBagMekielit« K. 118~1S0.
HB. Dar aodi naehsiiholeiide Beriekt ftb«r 1884 wird soMUBmea mit 1886 im nleliitMi
XPf. Mittelrheln. — Prof. Dr. F. Otto in Wiesbaden S. 100.
leimH. Ob«rb«iMB H. 1. — Ander« T«Ue N. 7. - Fnuiktart. 16. Jahrhandart V. 18. —
17. Jalnrbaiiderl V. 1& ~ Wappen N. 19. — Vereohiedewea N. 80. — Kasmu. Lotelet 5. 85. —
HigntpUMliee N. 88. — KiTolie und Sehnle N. 81. — Trier K 84-8a
XY. Sfldwest-Deutscliland.
1) Elsafe-Lotliringeib — Dr. A. Hollaender in
Strafsborg (Elsafs) S. 104.
LeadeefeMbleMe N. 1. — KirehengeMhiohie V. 10. — WlMeniehafl wad Knnet K. 16 (Beiler-
0let«ette Karls d. Gr. N. 84—85). - LitteratargeMhiehie V. 86. - Kaltugeeehiehte N. 88. -
OrtetMcMdite N. 89-45 (Strabburg N. 89).
2) Baden. — Dr. A. Krieger in Earlsrube (Baden) S. 108.
PtlftiMk« SeteUekte. 16. Jahrhimdert N. 1. — 17. Jakrhnadert N. 6. — 1& Jahrhundert V. 8.
— 18. Jahrhundert N. 19. — Koltnr-, Kurt-, UttonitnrseMUehto K. 16-89 (Heidelberg und
der Hnaaniemve K. IS— 19).
3) Wflrttemberg. — Dr. R Schneider in Stattgart S. 113.
AUnmetB«!. Flnt «id Und. 16. Jahrhnndert N. 1. — 17. Jahrhnndert N. 9. — 18. Jahrbu-
dw¥ H. 11. — Be?olntionaieit nnd 19. Jahrhundert N. 16. >- KireheBgesehiehte K. 84. — WiSMi-
Mkaft, Uttentnr-, Kurt-, Kvltnrgesehiehte N. 84 (SofaUler N. 48-46). - Biegraphieei K. 49
(Demer N. 68-54). — Orti- ud GeMhleehtergeMhiflhte N. 56-59.
XTI. Bayern. — Archivar S. Göbl in Würzbnrg ... S. 118.
Alttoyen. PeUttoehe Oeiehiehte K. 1. — Wirteehafligeeehiehte 5. 8. — Kunatgeiehiehte K. 10.
— Kirehengee^iehte K. 18. — Ersiehnng und ünterriehtnreeen K. 15. — MUitir- nnd Kriegage-
lehiehto 5. 18. — Knltorgeiehichte V. 86. - Biographieea 5. 81. — Sehwibea N. 56. — Pnäken.
Terrlterialgeaehiebte: Bamberg N. 6& - Biohrtdtt K. 71. — Aniba^-BayTenth V. 78. —
Hftrmberg N. 77. — Wftnbnrg N. 7a — Knnet- nnd Knltaigeeehiehte K. 81. — Biographieea nnd
Ort^gea^ehten V. 99. — Pfili. Politlaehe Geeehiehte N. 118. — Kirehengeeehlehte V. 117-118.
XTn. österreieh-IJngam.
1) Österreich. — Prof. Dr. J. Los er t hin Czemowitz S. 126*
e«SlHtc«Mhiehte. 18. Jahrhundert N. 1. — 17. Jahrhundert V. 18. — 1& Jahrhundert
H. 19 a. — 19. Jahrhundert N. 84. - Prertuitlgetehiebte N. 88a.-'LekalfMehi«kte. Nieder-
und Oberfieterreieh N. 61. — Salsburg K. 88 — Sielermark, Kirnten, llrol K. 87. — Bte-
gnfhieea N. 96-97.
2) Ungarn. — Prof. Dr. L. Mangold in Budapest S. 133.
PeUtlwh« ecMblebte. Von Mohaei bis 1604 H. 1. — Yen 1604-1711 N. 19. — Yen 1711—1885
N. 58. — Beferm-Bpoehe H. 70. — Freiheitekampf N. 74^ — Yen 1849—85 TS. 90. — Allgemeiaei.
Haadbfteher N. 94. - Mbliographie H. 100. — QmeUeBpmblikAtieBeB V. 111. — SpeiiAlgeiehiebt«.
IlBere Bitwlek«i«lg. Bie^phieen H. 115 (Familiengeeehiehte N. 158- 155). — KirehengeiGhi(Dhte
H. 166. — Kirehliehe Iiokalgeeohiehte N. 16a — Lokalgeaehiohte N. 17a — Zur Geeehiehte> dea
ünterriefate N. 185. — lEUitir- und Kriegegeeehiehte N. 198. - Kunrtgesdbiehte N. 197. - Kul-
tnrgeeehiebte H. aoa — LitteraturBeeehiohte H. 811. — YerfMiungegeeeUchte N. 919. - Handel,
ladnrtrie V. 988. — HtlffwiMUsehafteii N. 887- a8a
S) Böhmen. — Prof. Dr. A. Horcicka in Prag S. 154.
BtkMgnphle 9. 1. — DAntelliBgei dtr Ludc^geiehiehte. WladiiUui IL li.^ ^'BftVB&a^fcub
XIV
lahalto-YerMlohiüa.
Brfldergemeindo M. S. — B«fonnatioa N. 11. — Dreitiioihriger Kri«g N. 18. — G«gMmfenBstio«
N. ao. — FlngbUtterpoesie des 7JfthT]feii Krieges N. 24. — LokJilcesehlehte N. 96. — Qaellei.
Allgemeinere N. 87 — LokalgeMhichtiiche N. 43. — BieffTMliiseM Stadiei. Ane Utorer Zeit
N. 48. - Nekrologe N. M. — Kanit, e«werbe, WlueBseiiAft N. 65-75.
XYni. Schweiz. — Dr. R Thommen in Basel . . S. 164.
16. Jfthrhudert. AUgemelBei N. 1 (Zwlngli N.1-^4). — KantoBalee: BsmI N. 90l — Ben
N. 20 a. — LaMm N. 22. - Oenf N. 24. — ZOrich N. 25». - Wudt N. 26. — 17. jAhrkludert.
Allgemeinei V. 27. — Kantonales: Aargan N. 82. ~ Qenf K. 88. — Zürich N. 86. — Thur-
gau N. 87. — WaUis N. 88. — 18. Jahrhundert. Allgemeines N.89. — Kantonales: BamI
N. 48. — Genf If. 49. — Zftrioh N. 50. — 19. Jahrhundert. Allgemeines N. 61. - Kan-
tonales: Aargan N. 57. - Basel N. 60. — Bern N. 62. — Freibnxg N. 65. — Oenf ST. 66. —
Lusem K. 67. — Thnrgaa N. 68—69.
XE8L. Frankreich. — s. die späteren Jahrgänge.
XX. England. — Prof. Dr. L. Mangold in Budapest S. 173.
Bngland uter den Tndors. Allgemeines N. 1 — Heinrich Vn. N. 2. — Henrich YHI. N. 4.
--Sdnard YL nnd Maria die Blutige N. 17. — Elisabeth N. 18; (Maria Stuart 28-40). — RcYC-
Intionsepcehe. Allgemeines N. 41. » Jahob L N. 42. — Karl I. N. 47. — Cromwell K. 55. —
Karl IL und Jakob U. N. 62. — Innere YerhAltnisse N. 67. — Hans Oranien. Wilhelm HL
N.68. — Anna N. 72. — Hans Hannever. Allgemeines N. 77. — <3«srg L N. 79. — Oeoig TL. K. 80.
- Georg m. N. 84. — Victoria: Allgemeine poUtische Geschichte N. 90. — Alleijaiigste Zeit
ir.99. — Salishury N. 118. — Irland N. 12L — Etaglands Stellung in anderen Erdteilen N. 128. —
Ckorden N. 145. — Allgemeines: Handbücher und Verwandtes N. 174. — EncjklopAdieen N. 192.
— Innere Bntwiekelnog. Speslaljresehiehte. Verfassung und Becht N. 288. — Kirche: Allge-
meines N. 272. -Lokales N.8L3. — ^peaialgeschiohte: Lokalgeschichte N. 828. — Kriegs- und
Militargeschichte N. 840. — Innere Oesehiehte. Kulturgeschichte N. 865. — Sozialgeschiohte
N. 879. — Handel und Industrie N. 882. — Kunstgeschichte. Theater N.889. - T7nterricht K. 408.
— Littaraturgeschichte N. 406. - Biographieen: Litterarhistorische N. 419. — Politische N. 451.
— MUitirische N. 465. — Geistliche N. 466. — Verschiedene N. 476. — AutoMographieen, Tsge-
b&oher etc. N. 500. — Kelenieen-ftesehlflhte N. 519-587.
XXI. Italien. — Prof. Dr. B. Mor solin in Vicenza . S. 203.
1492—1659. Politische Geschichte N. 1. - Biographisches N. 22. — 1559—1700. Abhandlungen
Tersohiedenen Inhalte M. 87. — Venedig N. 62. — Vettlin N. 69. — Turin N. 72. — Genua N. 78.
— 1700-1814. Sarojen N. 80. — Venedig N. 87. — Verschiedenes N. 98. — Biographisches
N, 98.— PoUtische Monographieen N. 108. — 1814— 1885. Allgemeineres N. 118.— Italien und SaToyvn
K. 121. — nie Erhebung ItaUens N. 136. — Das Jahr 1846 N. 144. — Neueste Geschichte
ir. 157—187 (Carour N. 160-168; Garibaldi N. 164-169).
XXn. Spanien. — Dr. K. Haebler in Dresden ... S. 223.
Allgemeine Politische Geschichte N. 1. — Territorialgeschichte K. 22. — Kolonieen N. 24. —
Eeehte- und Verfiwsungsgeschichte N. 32. — Inquisition N. 86. — Spanische Bildungsanstalten H. 88.
XXm. Belgique. — M. E. Hubert, professeur d'histoire
k Toniversitg de Lidge S. 227.
Bel^qne en g4n4ral. Gours dliist etc. N. L — 15« siicle N. 2. - 16e dtele N. 4. — 17« siteiB
N. 9. — 18e d^de N. 11. — 19e si^de N. 14. — Histoire Interieure K. 16. — Biographies N. 19.
— Histoire des finances N. 21. — Previnees. Anrers N. 22. — Brabaat N. 26. — Flandre
N. 29. — Gueldre N. 89. — Hainaut N. 40. — Li^ N. 42. — Sciences auziliaires N. 47-48.
XXIY. Skandinarien.
1) Schweden. — Dr. K. Beck man in üpsala . S. 231.
16. Jahrhundert, ürkundenpublikation N. 1. — Darstellungen: Politische Geedüchte N. 8.— Innere
Geschichte N. 12. — 17. Jahrhnndert. Ürkundenpublikation N. 17. — Politische Geschichte
N. 18 (SOjAhriger Krieg N. 19—84). — Schweden und Brandenburg N. 26. — Schweden unter den Herr-
schern aus pfiUaischem Hanse K. 27. — Schweden und Dftnemark N. 80. — Schweden und Holland
N. 88. — 18. Jahrhnndert. Karl XIL und die iufsere Politik N. 48. — Innere Gesdhiehte
Schwedens N. 68. — Biographiwshee N. 61. — 19. Jahrhnndert. ÄuTsere Geschichte N. 75. —
Publikationen N. 81. — Bibliographisches N. 90. — Biographieen N. 96. — Kriegswesen K, 107. —
Kirche und Schule N. 109. — LokalgeMhiehte N. 119-184.
2) Norwegen. — Dr. H. Schjöth in Christiania S. 242.
QneUensehriften N. L — Pelitische Geschlehte N. 5. — Innere Gesekfehte. KuHuxgMchichte
N. 14. — Kirohengeschidhte N. 19. — Litteraturgesohichte N. 20. — Personalhistorie und Genea-
logie K. 28. — Topographie und Statistik M 86-86a.
InliBlto-Yeneieliiila. ]^
3) DKnemarlL — Dr. R Schjöth in Christiania S. 348.
QvenMMhrlftoB N. 37. — Ptlltisehe Oesehiekte ST. 40. — luare Ctosektokte. KirehangMchiolite
H. 70. — BeehtagMehielite V. 76. — Llitentar- und LittentaageMhiolit« N. 79. — Bioffrspbieeii,
P«TSOBa]g«MU«hte und Geaealogi« N. 89. — Allgemeina KnltnrgeMliielite N. 100—114.
XXY. Yerelnigte Staaten und Brltiseh- Nordamerika.
— Dr. y. Kalckstein in Berlin S. 266.
Bifcll«SrvUfekM N. 1. — Durttellmiig«!. Prilüitorie, Indla&er N. 7. — EntdMkiugigMdiiehte
«ad PolamiMB N. SS. — Fnukraieli in Amerika N. 29. — KolonimlMit N. 84. ~ AllgemeiBea rar
G«Mkialii« der YereiiiSirteB StMten: YerfbMiiiigswtwiekaliing N. 72; Bioflpnpkiaen K. 80; Kirehliehas
K. 88. — ÜBabhftngig'keitalEUDpf H. 94^ — Tom AbMhliifk der Biudetrerfteeiuig bie zum Amtsan-
tritt JaelnoaB H. 119. — Herrschaft der Demokraten N. 162. — Seseeeionekrieg N. 118. — Von
dar ünterdrfteknag der SeMsrton bis 1886 N. 206. - Britiseh AaerikA [rgl. auf S. 2021]
K.
Mexiko^ Centralamerika, Sfidamerlka. — s. Abt. I,
S. 186—189; Abt. IH, S. 225—226.
Asien, Afrika. — 8. Abt. I, S. 185—186; Abt. II,
8. 174—198; Abt. III, S. 202—203.
Aostnüien. — s. Abt. HI, S. 202—203.
Polynesien* — s. Abt. I, S. 189.
-^•H-
I
Altertum.
I.
L. Stern.
Ägypten.
FILt die A/V^iederherstellang der Dsrnastieengesohlohte haben die
m&neüioiüacheii Königslisten selbst in der unvollkommenen Gestalt, in welcher
wir ae besitzen, die wichtigsten Dienste geleistet. Die chronologische Ordnung
im groCsen and ganzen, sowie der Umfang der einzelnen Herrscherhäuser
werden voraussichtlich immer nur auf Manetho begründet werden können,
so sehr aucb Namen und Zahlen bei ihm verderbt sind. Es besteht die
allgemeine Ansicht, dafs die kurzen Notizen, welche der Kanon bei manchen
kirnen einf>, Auszüge aus dem verlorenen Werke des ägyptischen Greschichts-
sckeibeTS seien und dafs ihnen schon aus diesem Grunde eine gewisse
Antorität beivrohne. Einer unbefangenen Prüfung vermag diese Meinung
indes nicht Stand zu halten.^) In einigen Punkten hat sich diese Epitome
zwar als v?ohl unterrichtet erwiesen, wie wenn sie den Erbauer der gröfsten
Pyramide und den König der klingenden Memnonssäule richtig bezeichnet
oder wenn sie die lange Regierungsdauer Ramses II. auf das Jahr genau
angiebt. Im übrigen aber erscheinen diese Excerpte lediglich als gelegentliche
Notizen aus Herodot, Diodor und andern heute nicht mehr nachweisbaren
Quellen, die am Rande der manethonischen Liste zu irgend einer Zeit hinzu-
gefügt und in der Folge als ein Teil des Textes selbst betrachtet wurden.
Als maaethonisch darf man nur die Namen der Könige und ihre Jahre
ansehen, die uns in Tabellenform überliefert sind.
Von manchen Einzelheiten der Dynastieengeschichte, welche
durch die Arbeiten des Jahres aufgeklärt worden sind, hebe ich die folgenden
hervor. Dafs die Pyramiden von Gizeh und das Rätsel ihrer Bauart immer
wieder zur Untersuchung einladen, darf nicht verwunderlich erscheinen.*'')
1) L. Stern, Die Bandbemerkungen zu d. lOAnethoiiischeii Königikanon : ÄZ. 28, S.
87— 9«. — 2) F. C. Wb itehonse, The pyramid-hUl of Gizeh: The Qiuurterly. S. 198—808.
— S)id., The pyramid builders: Van NostrandB Engineering Magazine. 82 (1885), S. 441/9.
Jehieaberlelite der CtoieUditnriMenMbalt 1886. L 1
J2 I. L. Stern: Ägypten.
Da die Thatsachen ans längst in grofsen und gereiften Werken vorliegen,
so können uns bei dem heutigen Stande der Wissenschaft diese stummen
Denkmäler, welche selbst nichts von ihrer Geschichte erzählen, erst in zweiter
Keihe in Betracht kommen. Die Ägjrptologie will vor allem Inschriften,
die Zahl der veröffentlichten ist wiederum nicht unerheblich vergröfsert worden.
A. Wiedemann*) teilte aus dem reichen Schatze seiner museographischen
Kenntnisse u. a. eine Stele aus dem 27. Jahre des Königs Amenemha III.
der XII. Dynastie mit und eine andere aus der XIII. Dynastie,*^) dazu manches
andere auf die altem Könige Bezügliche, woraus ich erwähne, dafs der durch
de Koug6 in die Wissenschaft eingeführte König Ahtes, den man bald in
diesem, bald in jenem Namen hat wiedererkennen wollen, auf unrichtiger
Lesung beruht.*) Kunde von einem neuen Unbekannten, der durch seinen
Namen sich indes als ein Mitglied der XIII. Dynastie verrät, Hathor-nefr-hotp,
gab A. H. Sayce. ') Eine Inschrift von erster Wichtigkeit, aus der Zeit der
XVin. Dynastie, welche eine unverkennbare Anspielung auf die unlängst
niedergeworfene Fremdherrschaft der Hyksos enthält, ist jetzt von ihrem
Auffinder®) in extenso veröffentlicht worden. Eine Inschrift Thutmosis I.
aus seinem ersten Jahre bestätigt die Herrschaft dieses Königs über Nubien.^)
Auch die Zeit des als Anbeter des Sonnendiscus berühmten Chuenaten be-
trifft einiges. Es zeigt sich einerseits, dafs sein Kultus keineswegs auf
seine Residenz Tell-elamarna beschränkt war und vielleicht sogar von der
alten Priesterstadt Heliopolis ausgegangen war, wie A. Wiedemann*®)
vermutet, andrerseits, dafs dieser merkwürdige König, dem man mit Unrecht
semitischen Ursprung zugeschrieben hat, auch in Theben, der Stadt des
Ammon, einen Tempel gestiftet hatte, ü. Bouriant,*^) der uns darüber
unterrichtet, teilt zugleich eine lange Inschrift aus der Regierung eines
seiner ersten Nachfolger, des Horemheb, mit, welche die rauhe Pflege der
hierarchischen Gerechtigkeit jener Zeit kennen lehrt. Minder wichtig sind
einige andere Denkmäler der XXI. ^^) und der uns aus den griechischen
Nachrichten weit besser bekannten XXVI. Dynastie ;^*'^*) eine Inschrift Psam-
metichs, welche mehrere Pallakiden des Ammon nennt, brachte G. Schwein-
furth^^) aus einem selten besuchten Wüstenthaie heim. Sehr bemerkens-
wert ist, dafs sich von dem in der Wissenschaft hochberühmten dreisprachigen
Dekrete von Rosette (es handelt von gewissen Ehrenbezeugungen, welche
die Priester dem Ptolemäus Epiphanes zuerkennen) sich bei Damanhur 6in
hieroglyphisches Duplikat aus dem 23. Jahre desselben Königs gefunden hat.
4) A. Wiedemann, The dated monnments of the Mosenm Meermanno-West-
reeniannm at the Haag: PSBA. 15, S. 179 — 84. — 5) id., Eine Stele d. Königs Ra
Bechem>ka: £tade8 d^di^es k M. Leemans. S. 27/8. — 6) id., Beitrr. s. Kgypt. Gesch.: ÄZ.
23, S. 77 — 84. — 7) A. H. Sayce, Hierogl. inscr. at How, containing the name of a new
king: PSBA. 16, S. 185/7. — S) W. Golenischeff, Grande inscr. de Stabel-Antar (Sp^os
Art^midos). Av. nne planche : RT. 6, S. 20. — 9) S. B i r c h , Note on an inscr. f^om the
cataract of Tangur: PiSBA. 15, S. 121. — 10) A. Wiedemann, On a monnment of
the time of King Chn-en-aten: ib. S. 200/8. Eine Totenstatuette in Zürich. — H) U.
Bonriant, A Th^bes. Av. une pknche: RT. 6, S. 41 — 56. Vergl. XZ. 1885 p. 86 f. —
13) A. B. Edwards, On fonr funerary stataettes trom the tomb of the priest-kings in
westem Thebes: Stades d^di^es k M. Leemans. S. 55/8. — IS) A. Wiedemann, Die
saltischen Monnmente d. Vatikans: RT. 6, S. 115 — 25. — 14) id., The queen PekersaUk
of the beginning of the Saltio period: PSBA. 16 (1885), S. 81/5. — 15) 6« Schwein-
furth. Alte Baureste u. hierogl. Inschrr. in Uadi Gasüs, mit Bemerkungen von A. Er man:
Abhh. d. Berl. Ak. (1886), 28 S.
I. L. Stern: Ägypten. J3
Der hieroglypbische Text ist auf dem 1798 bei Rosette aufgefandenen Steine
nar sehr fragmentarisch erhalten, dafür aber der demotische vollständig.
Leider hat der Herausgeber^*) des hieroglyphischen Textes von Damanhnr
diesen ganz nnbenutzt gelassen, der doch von grofser Wichtigkeit ist; denn er
ist vermutlich die Urschrift, während von der 1866 aufgefundenen drei-
sprachigen Inschrift von Tanis, dem Dekret von Canopus, die griechische
Fassnng das Original und die ägyptischen Texte die Übersetzungen sind.^^)
Die namentlich für die Geschichte der Ptolemäer belangreichen Inschriften
des ägyptischen Serapeums von Memphis sind, obwohl schon über ein
Menschenalter hindurch zugänglich, bisher verhältnismäfsig wenig ausgenutzt
worden; eine mehr als 30 Jahr alte darauf bezügliche Arbeit E. de Roug6s^®)
ist daher immer noch wertvoll. Einen numismatischen Beitrag zur Ptolemäer-
geschichte von J. P. Six^*) will ich nicht unerwähnt lassen; ebensowenig
eine Abhandlung von M. J. de Goeje,*®) welche uns in die Zeit der
arabischen Eroberung Ägyptens führt und die Nachrichten über den da-
maligen koptischen Landpfleger Georg den Sohn Monas, den sog. Mukaukis,
zusammenstellt. Mukaukis ist ein Titel, über dessen eigentliche Bedeutung
und Herkunft nichts bekannt ist.
An der Wiederherstellung der Geographie und Topographie des
alten Ägyptens ist in den letzten Jahren erfolgreich gearbeitet worden. Die
als geographisch bezeichneten Inschriften allein genügen nicht, *^) wenn nicht
die Untersuchung an Ort und Stelle dazu das Ihrige beiträgt, um die Stätten
der alten Städte und Flecken wiederzufinden. Namentlich ist Unterägypten
das Feld eifriger und glücklicher Forschungen geworden, und zwar an jenen
Stätten, welche mit dem Aufenthalte der Hebräer im Nilthale in Verbindung
zu stehen scheinen. Wenn man nach der Art der ägyptischen Überlieferungen
überraschende Ergebnisse von solchen Unternehmungen nicht erwarten darf,
so ist es doch ein sehr anzuerkennendes Ergebnis, welches die im Auftrage
einer englischen Gesellschaft geführten Grabungen E. Navilles**) bei Tell-
ehnaschüta gewonnen haben, einem südlich von dem Süfswasser-Eanal zwischen
Cairo und Suez, einige Meilen von Ismailije, gelegenen Schuttberge. Lepsius
hatte die Stätte für die des alten Raamses gehalten, der von den Hebräern
erbauten Stadt. Aber eine Reihe von Denkmälern aus verschiedenen Djmastieen
nach Ramses 11., der als der Pharao der Unterdrückung gilt, haben N.
nnwiderleglicb erwiesen, dafs vielmehr die Stadt Pithom (d. h. die Wohnung
des Gottes Tum) hier gestanden hat. Die wichtigste Inschrift, welche ge-
funden wurde, ist eine längere des Ptolemäus Phikulelphus, deren befriedigende
Erklärung noch nicht gelungen ist. Das Hauptresultat wurde allgemein
anerkannt, z. B. von G. Ebers,**) von W. C. Winslow**) u. a.; namentlich
16) A. Boariant, La Stfele 6576 du mus^e de Boulaq et l'inscr. de Rosette. Av.
nne planche: RT. 6, S. 1 — 20. — 17) £. Revilloat, Leg denx versions d^motiques du
d^et de Canope: Etudes d^di^es k M. Leemans. S. 26/6. — IS) E. deRoug^, M^m. Bur
quelques inscrr. troav^es dans la s^poltiire des Apis: RE. 4, S. 106 — 20. — 19) J> P. Six,
Lee en&nts de Ptolem^e Y. Epiphane: Etndes d^di^es L M. Leemans. S. 41/i. — SO) M.
J. de Goeje, De Mokankis van %ypte: ib. S. 7/9. — 21) J* Dttmichen, Geogr.
InitfhiT. altigypt. Denkmftler an Ort n. SteUe gesamm. n. mit tjbers. n. Erlänt. heransgeg.
HL ü. IV. Abt. Leipzig, J. C. Hinrichs. 96 n. 2 Taf., 90 u. 2 Taf. — 22) E. Naville,
Tke store-city of Pithom and the ronte of the Exodus. With 18 plates and two maps.
(%7Pt- Exploration Fand). London, TrUbner & Co. 4^ 82 S. — 2S) 6* Ebers,
CW d. Besoltate d. NavUle'sehen Grabungen b. Teil el Maaehüta: äZ. %^, ^. 4^ — ^^'
— 24) W. C. Win 8 low, Pithom; Etudes dädi4ea K M. Leemans. S. 65|ft.
J4 I* L. Stern: Ägypten.
wurde durch eine Inschrift auch die Lage des alten Heroonpolis bestimmt. *'^)
Nicht minder dankenswert sind die Forschungen, welche W. M. Flinders
Petrie^®) auf dem Trümmerfelde des alten Tanis, des heutigen San, unter-
nommen hat. Die dort erhaltenen Denkmäler, welche gröfstenteils schon
Mariette freigelegt hatte, erstrecken sich fast über den ganzen Zeitraum der
ägyptischen Geschichte und wenn wir auch nicht annehmen können, dafs
zwei Inschriften mit dem Namen Pepis aus der Zeit dieses Königs der
VI. Dynastie herrührten, so sind doch die Zeugnisse für die spätem Herrscher
seit der XII. Dynastie bis zu den römischen Kaisern herab zahlreich und
die vorliegende Monographie eine nützliche Gabe. Ebenso glückte es dem-
selben Forscher bei dem heutigen Nebireh die Trümmer des alten Naukratis
wiederzufinden, wie er in einem vorläufigen Berichte darlegte. ^^) Das alte
Bubastis, heute Tell-elbasta bei der neuem Stadt Zagäzig, ist uns durch
seinen Katzenkult und Friedhof längst bekannt geworden; aber die Aus-
grabungen, die man dort vomahm, waren oberflächliche, und was dabei an
Altertümem zum Vorschein und durch Araber in den Handel kam, war
nicht eben bedeutend.*®)
Auch aus Oberägypten ist manches zu berichten. Ein so rüstiger
Forscher wie G. Maspero**) weifs immer Neues aus Nord und Süd
mitzuteilen. Dafs die älteste Hauptstadt des Landes This oder Tini bei
dem heutigen Girgeh zu suchen ist, scheint A. H. Sayce'®) aus den
Gräbern hervorzugehen, welche sich am jenseitigen Ufer bei Naggäd^jeh
erhalten haben. Aus einigen wenig beachteten Gräbern des Alten Reiches,
welche zu dem alten Chemmis, beim heutigen Ichmim, gehörten, teilte
E. Schiaparelli^^) mehreres mit und aus der Nekropole des alten
Hieraconpolis, welche dem heutigen Elkäb gegenüber gelegen ist, Inschriften
der XVin. Dynastie ü. Bouriant.**) Von einigen Beobachtungen, welche
A. Eisenlohr'^) auf einer oberägyptischen Reise anstellte, bestand vor
der Kritik E. Lef^bures^^) namentlich diejenige, nach der das Thal
der thebaischen Königsgräber mit dem diesseits des steilen Höhenzuges
liegenden Gebiet der Memnonia durch einen unterirdischen Gang verbunden
gewesen wäre. In dem schier unerschöpflichen Theben wird immer Neues
zutage gefördert; der Plan, den einst Mariette von der Trümmerstätte
der grofsartigen Tempel Kamaks entworfen hat, bedarf schon mehrfacher
Ergänzungen. Wir gedachten schon eines Tempels Chuenatens, dessen Spuren
man gefunden hat ; auch bisher unbekannte Bauten der XXIX. Dynastie sind
aui^edeckt.^^'^^) — Durch seine geographische Lage nimmt der Faijum
eine eigentümliche Stelle ein; obwohl von dem ehemaligen Mörissee, dem
25) A. Di 11 mann , Über Pithom, Hero, Klysma nach Naville: SB. Berl. Ak. 89. 10 S.
— S6) W. BL Flinders Petrie, Second mem. of the Egypt exploration ftind. Tanis.
Part L, 1888/4. London, Trttbner & Co. 1886. VIII, 63 S. 19 Tafeln. — S7) id., The
discovery of Nankratis: JHSt. — 28) F« O. H. Price, Notes on the antiquities from
Bubastis: PSBA. 15 (1884/6), 3. 75/9. — 29) 6* Maspero, Notes sur quelques points
de gramm. et d'hist.: ÄZ. 28, S. 8—18. — SO) A. H. Sayce, On the site of This:
PSBA. 16, S. 171/8. — Sl) ^ Schiaparelli, Chemmis (Achmim) e la sua antica
necropoli: Etudes d^di^es k M. Leemans. S. 85/8. — S2) U. Bouriant, Les tombeanz
d'Hl^raconpolis: ib. S. 86—40. — SS) A. Eisenlohr, Aus e. Briefe: ÄZ. 88, S. 51/8. —
S4) E. Lef^bure, Remarques sur diffi^rentes questions bist.: ib. S. 121/7. — SS) Ct*
Maspero, Dicouverte d'un petit temple k Kamak: BT. 6, S. 20. — S6) A. Wiedemann,
Sur deux temples bAtis par des rois de la 29e dyn. ^ Kamak : PSBA. 16, S. 108 — 12. —
S7) M. deRoehemonteiz,!^ temple d'Apet, suite. Av. une planohe: RT. 6, S. 21 — 85.
I. L. Stern: Ägypten. X.5
alten Grocodilopolis, dem Labyrinth mit seinen Pyramiden n. s. w., heate
kaum die Stätte wiederzuerkennen ist, so Meckt hier von den Denkmälern
der alten Kultur noch viel die Erde. Schon 1862 hatte Mariette Aus-
grabungen vornehmen lassen, die nicht ohne Erfolg blieben ; '^) würden sie
wieder aufgenommen, so würden vermutlich manche Probleme, welchen durch
die Theorie nicht recht beizukommen ist, ihre Lösung finden. *•"**)
Die ägyptischen Überlieferungen sind im allgemeinen nicht arm an
Darstellungen, welche die mannigfachen Beziehungen der Ägypter zu
den Völkern Yorderasiens betreffen. Bekannt ist eine Seeexpedition,
welche eine Königin der XYIII. Dynastie nach dem Lande Puna unter-
nehmen liefs, um wertvolle Erzeugnisse dieses Landes in das Nilthal ein-
znfAhren. Mariette hatte nicht recht überzeugend nachgewiesen, dafs dieses
Land, in Afrika gelegen, die Somaliküste sei; und nach einem Aufsätze,
den J. Lieblein^') den Handelsbeziehungen der Alten Welt widmete, kann
man nicht mehr zweifeln, dafs unter Puna vielmehr Arabien zu verstehen
ist. Die Puna sind gewifs keine andern als die Phönizier, welche nach
Herodot einstmals ihre Sitze am Roten Meere hatten. — Die Liste der
unterworfenen Städte Syriens, welche Thutmes ÜI. an die Wände des Am-
. montempels zu Kamak eingraben liefs, sind seit ihrer Veröffentlichung durch
Mariette wiederholt verglichen und geprüft worden, da sie bei ihrem hohen
Alter für die biblische Wissenschaft von unbestreitbarem Werte sind.**"**)
Dafs auch die Namen Jakob-El und Joseph-El in dieser um 1600 vor Chr.
aufgeteilten Urk. vorkommen, war noch nicht hervorgehoben. Jetzt
bemerkten es zu gleicher Zeit W. N. Groff**) und Ed. Meyer,*') so
dafs das Recht des Erstfnndes in Frage kam. Nicht minder wichtig sind
die Namen der asiatischen Völkerschaften, welche sich gegen Ramses ü.
und seine Nachfolger verbündeten; sie werden immer noch wie4er Gegen-
stand von Mutmafsungen.*^) Das berühmte Gedicht des Pentanr wird in
emer posthumen Arbeit E. de Roug^s*^) philologisch sorgfältig erläutert.
Den Weg, welchen eine im sogenannten Papyrus Anastasi L überlieferte
Reise eines Ägjrpters in Palästina beschreibt, suchte G. M a s p e r o *^) auf
der Karte zu verfolgen.
In der Chronologie sind wir fast ansschliefslich auf die manethonischen
Zahlen augewiesen ; astronomische Angaben der ägyptischen Denkmäler, von
denen man eine Lösung schwebender Fragen erhoffen konnte, haben sich
SS) L. Yassalli, Rapport snr les fouilles dn Fayoum adr. k M. Mariette: ib.
S. S7 — 41. — S9) ^' Whitehouse, Lake Moeris aDd the pyram.: Van NoBtrands
En^eering Magazine. 81 (18S4), S. 402/6. — 40) id., Blar-Moeris, West of OzyrTnchos-
Befaneu: PSBA. 15, S. 118—20. — 41) id., The Bahr Jüsuf and the prophecy of Jacob:
ib. 16 (1885), S. 6 — 25; 57/8. — 4S) id., Five hierogl. inscrr. completing the papyrus
of the Fayonm : Etndes d^di^es k M. Leemans. S. 83/4. — 4S) J. L i e b 1 e i n , Die Inschrr.
d. Tempels v. Der-el-bahri (DSr-el-bahri) : ÄZ. 23, S. 127—82. — - 44) T. J. Tomkins,
The Kamak list of Northern Syria: Etudes d^di^es k M. Leemans. S. 61/2. — 45) H.
G. Tomkins, On the topogr. of Northern Syria, with special reference to the Karnak
li«U of ThothmcB JH: PSBA. 15, S. 160/8. — 46) W. N. Groff, Sor le nom de Jacob
et de Joseph en ^p^rp^-: R£- 4> S. 95—101. VergL 4, S. 146—51. — 47) Ed. Meyer,
Der Stamm Jakob a. d. Entstehung d. israeL Stämme : Zeitschr. für d. alttest. Wissenschaft.
6 (1886), S. 1 — 16. — 48) 6* M. Ollivier Beanregard, Une restitntion au domaine
d« Tane. Eg,: Etudes ddditfes k M. Leemans. S. 29 — 31. — 49) J* de Roug^, Le
po^e de Pentaonr: RE 3 (1885), S. 149—61; 4 (1885), S. 89—94; 124—31. —
M) G. Maepero, Entre Jopp^ etMageddo: Etudes arch^olog., linguist. et histor. d^di^os
^ M. Leemans. p. 8 — 8- Leide, E J. BriU. 1885.
(
Iß I. L. Stern: Ägypten.
der sachlichen Kritik gegenüber in der Regel als anzuverlässig erwiesen.
Anch eine vergleichende Tafel über den Aufgang des Sirius, welche sich
auf der Rückseite des Leipziger medizinischen Papyrus befindet, hatte die
Hoffnung geweckt, endlich einen festen Punkt für die chronologischen An-
sätze gewonnen zu haben. Den zahlreichen Untersuchungen, welche man
diesem kleinen Dokumente gewidmet hat, fügt J. Krall ^^) die seinige hinzu.
Aber solange man den betreffenden König, auf dessen 9. Jahr die Berech-
nung gemacht ist^ nicht mit Sicherheit lesen kann (nach dieser Abhandlung
ist es Serkarä, der erste König der XVIII. Dynastie), schweben alle chrono-
logischen Folgerungen, die man an diesen Kalender knüpft, in der Luft.
Ein Bild der Kultur der alten Ägypter zu entwerfen, wie es sich
in ihren eigenen Überlieferungen darstellt, ist die dankbare Aufgabe, welche
sich A. Erman*^) gestellt hat. Der Fortschritt der Hieroglyphenkunde
seit fünfzig Jahren ermöglichte, die ausführliche Schilderung Sir Gardner
Wilkinsons in vielen Punkten zu ergänzen und zu vervollständigen. Aufser-
dem sind nur noch einige kleine Aufsätze***^*) zu erwähnen, die einzelne
Gegenstände und Fragen aus dem Gebiete der Kultur und Kunst der alten
Ägypter behandeln.
Weit öfter weisen uns die Überreste des ägyptischen Altertums auf
das Leben nach dem Tode hin, worüber uns die einheimischen An-
schauungen, wenn auch im einzelnen grofsenteils noch unerklärt, doch im
allgemeiaen deutlich überliefert sind.^'^) Freilich das Totenbuch, dessen
kritische Ausgabe durch E. Naville bevorsteht,*^®) wird so bald nicht be-
friedigend übersetzt werden können, da es sich viel in den entlegenen Ideen
der priesterlichen Geheimlehre bewegt. So wird gleich der Titel des Buches
bald als 'der Ausgang aus dem Tage'^^) und bald als 'der Ausgang am
Tage'^^) und bald noch anders gedeutet. Jedesfalls ist klar geworden,
dafs die Kommentierung sorgfältig mit dem Einzelnen beginnen mufs, um
sichre Anhalte zu gewinnen. ^^•**) Dafs die Veröffentlichung von gleichen
und ähnlichen Texten verschiedener Zeiten, wie der Inschriften des Unge-
heuern Grabbaues aus der XXVI. Dynastie^') oder eines fürstlichen Sarkophags
derselben Zeit •*"***) und selbst eines spätem, dessen abstruse Darstellungen
51) J. Krall, Der Kalender d. Papyrus Ebers: RT. 6, S. 57— -68. — 52) A.
Erman, Ägypten und Kgypt. Leben im Altert., 1. Bd., m. 286 Al^bild. i. Text u. 7 Vollbild.
Tübingen, H. Laupp. 1885. XV, 350 S. Rez.: Litter. Centralbl. 1886 p. 650. — 5S) ^
Lef^bure, Une sc^ne de harem sous Tanc. empire ^gypt. : Etudes d^di^es k M. Leemans.
S. 69—72. — 54) V. Loret, L'^bäne chez L anc. Egypt.: RT. 6, S. 125/6. — 55)
C. A. De Cara, Fiori e corone nelle tombe egiziane: Etudes d^di^es k M. Leemans. S. 78/4.
— 56) K. B. Hof mann, Über d. Schmelzfarben v. Teil el Jehüdije: ÄZ. 23, S. 62/8. —
57) J* Lieblein, Das Totenreich d. alt. Ägypter: Etudes d^di^es k M. Leemans. S. 11/2.
— 58) L- Stern, Das thebaische Totenb. v. Ed. Naville: ÄZ. 23, S. 1/2. — 59) ^'
Lieble in, The title of the Book of the Dead: PSBA. 15, S. 187—93. — 60) P. Le
Page Renouf, The title of the Book of the Dead: ib. S. 210/3. — 61) J- Lieblein,
Communication on the 51th chapter of the Book of the Dead: ib. S. 99 — 100. — 6S)
£. Naville, Le chapitre 112 du Livre des Morts: Etudes d^di^es k M. Leemans. S. 75/7.
— 63) J« Dttmichen, Der Grabpalast d. Patuamenap in d. theban. Nekropolis in voU-
stilnd. Kopie seiner Inschrr. IL Abt. Leipzig, J. C. Hinrichs. 60 S. 16 und \3 Tafeln.
— 64) E. A. Wallis Budge, The sarcophagus of ÄnchnesrSneferab, queen of Ahmes II,
king of Egypt, about b. C. 564—26. London, Whiting & Co. 4^ LUI, 134 S. M. 'l5. Mit
einem Vokabular. — 65) i<i>> Inscr. of the royal Amenhotep, the son of Taäerepimentu,
inscribed on the sarcophagus of Änchnesraneferäb , wife of Ahmes II, king of Egypt:
Etudes d^di^es k M. Leemanns. S. 43/4.
I. L. S t e r n : Ägypten. J 7
E. V. Bergmann ••) mit peinlicher Gewissenhaftigkeit beschreibt, zur
Anfklärong helfen können, unterliegt keinem Zweifel. Auch die Texte der
sp&testen Epoche, in welcher man das Totenbuch in einen kleinen Auszug
zusaomienzafassen pflegte,^'''^®) sind für die Geschichte des Werks von
Belang. Andrer Art ist ein mythologischer Text tlber die Vernichtung des
Menschengeschlechts durch den Sonnengott, von dem E. Naville**) mit
Zuziehung einer früher unbeachtet gelassenen Inschrift eine verbesserte
Obersetzung lieferte. Einen Hymnus an den Gott Thot und andere Glieder
des ägyptischen Pantheons interpretierte K. Piehl.'**) — Wir müssen es
ans versagen, auf manche Behandlung funerärer Texte, '^^''^'^) oder auf das
von W. Pleyte'*) übersetzte Stück, hier einzugehen; erwähnt seien zwei
Arbeiten über die mythologischen Darstellungen auf den Eopfunterlagen der
Mumien ''^'''^) und über die bekannten Kopfstützen, welche zu ethnographischen
Betrachtungen Anlafs geben. ''*) Was die alten Ägypter unter dem Schatten
(chaibet) der Toten verstehen, nämlich eine leichte Hülle, welche sichtbar,
aber nicht berührbar und ebenso wohl mit der Seele (ba) wie mit dem
Eidolon (ka) verbunden ist, lehrt S. Birch.^®)
Auf dem Gebiete der demotischen Studien setzte E. Revillout
begonnene Arbeiten fort;^^'^^) es ist ihm dabei namentlich um die realen
Ergebnisse zu thun, insonderheit das Verständnis des altägyptischen und
ptolemäischen Rechts. ^^) Aus einer summarischen Übersetzung der demo-
tischen Inschriften auf Philä sucht er eine Geschichte Nubiens herzustellen.^^)
Es wird aber fraglich, ob die Hast, mit welcher dieser Gelehrte arbeitet,
der Sache dienlich sei; verwundern darf es nicht, wenn gegen die Art
seiner Übersetzungen baldigst der philologische Widerspruch laut wird,
unser Vertrauen in die Richtigkeit dieser Übersetzungen, in denen es keine
danklen Stellen, keine schwierigen Wörter, keine Fragezeichen giebt, wird
durch ein von R. veröffentlichtes demotisches Gedicht®') noch mehr erschüttert.
M) ^ ▼• Bergmann, Der Sarkophag des Nesschutafiiut in d. Samml. ägypt. Alter-
tOmer des dsterr. Kaiserhauses: RT. 6, S. 181 — 65. — 67) 3* Birch, Roman papjri:
PSBA. 15, S. 204 — 10. — 68) id., Remarks on the papyri of the Mus. of Edinburgh:
ib., S. 79 — 89. — 69) ^* Naville, LHnscr. de la destruction des hommes dans le
1« tomb. de Ramses III: ib. S, S. 412—20. Yergl. PSBA. 15, S. 98/5. — 70) K. Piehl,
St^le de r^poque de Rameses lY: ÄZ. 28, S. 18/9. — 71) 6. Steindorff, Bemerkungen
n d. Berl. SKrgen d. Menthuhotep: Etudes d^di^es k M. Leemans. S. 78 — 80. — 7S)
E. A. Wallis B n d g e , Notes on egypt. stelte , principally of the eighteenth dynasty :
PSBA. 8, S. 299 — 846. — 78) i<i*i Stele of Khenti-Khati-em-hat in the library of Queen 's
College, Oxford: ib. 15, S. 122/8. — 74) S. Birch, On a funeral tablet in the Brit.
Mas., with plate: ib. 8, S. 421. — 75) Pb. Virey, Le tomb. d'Amen-t^h et la fonction
du mer-lerftt: RT. 7, S. 82 — 46. — 76) W. Pleyte, Ab, Le pot k bäume et le
esiir: Etudes d^di^es k M. Leemans. S. 47 — 51. — 77) P< J* de Horrack, Les hypo-
c^phales: ib. S. 59 — 60. — 78) S* Birch, Hypocephalus in the collect, of Walter Myers
E^: PSBA. 15 (1885), S. 218/4. — 79) £• T. Hamy, Note sur 1. chevets des anc.
Sgypt et sur L affinit^s ethnogr. que manifeste leur emploi : Etudes d^di^es h M. Leemans.
S. 32/4. — 80) S. Birch, On the shade or shadow of the dead: TSBA. 8, S. 386/97.
— 81) E. ReTillont, Un nouvel eztrait d. entretiens du chacal koufs et de la chatte
Ähiop. (Suite): RE. 4, S. 72—88. Cf. 2, S. 85 ff. — 83) id., Les comptes du
S^np^um, suite: ib. S. 54/8. Cf. 8, S. 140 ff. — 88) '^^'i Notes on some demotic
dootments in the Brit. Mus.: PSBA. 15. S. 188 — 40. — 84) Id., Le9on d'ouverture
profess^e k T^cole du Louvre le 7 d^cembre 1885: RE. 4, S. 181—46. — 85) id., Une
■doption par manieipation sous le r^ne d'Amasis et les diverses formes de manicip. rel.
ideigtres hunudna : ib. 8 (1885), S. 187—98. — 86) id., Une page de l'hist. de la Nubie:
ih. 4, 8. 156 — 72. — 87) id., Un po^me satyr., compos^ k Toccas. de la maladie du
po^ musicien h^ranlt d'instruction Hor-ut'a {Ä^ofdrje), papyrus de Vienne. Paris,
S. Lerouz. XXIY, 263 S. 2 Tafeln.
J.g I. L.Stern: Ägypten.
Hier wird die Unsicherheit der Übersetznng in der That nnr durch die
Znversichtlichkeit des Tones, in dem sie vorgetragen wird, überboten. Die
Beurteilung der Übersetzungen aus dem Demotischen wird nur durch photo-
graphische Mitteilung der Originale ermöglicht; und es ist anzuerkennen,
dafs der eifrige Gelehrte damit einen Anfang gemacht hat.^®) — Strenge
philologische Methode ist bei der Erklärung der demotischen Texte unent-
behrlich; einige kleine Noten Aber Gruppen und Wörter helfen freilich
nicht viel.«*-*^)
In der Hauptsache sind es auch nur philologische Erwägungen, welche
dem Studium der koptischen Litteratur so viel Wichtigkeit für die
Ägyptologie verleihen. Die meisten Denkmäler dieser Sprache sind biblischer
oder kirchlicher Art. Von den erstem sei eine von A. Ciasca*^) begonnene
Ausgabe der sahidischen Bibel erwähnt, die freilich philologisch nicht
durchaus befriedigend ist, was gleichfalls von mehreren andern Yeröffent-
lichungen gilt.*^*^) Auch einiges Patristische ist zu verzeichnen. •'■*®®)
Koptische Inschriften, sei es auf Grabsteinen oder an alten Monumenten
oder auf Scherben sind selten sachlich gehaltreich.^®*-^®*) Erwähnt sei,
dafs ich an der Wand eines altägsrptischen Grabes den Tod eines Patriarchen
Severos fand, der in der Liste der alexandrinischen EirchenfUrsten nicht
vorkommt, vielleicht aber dem 14. Jh. angehört. *••) Ein merkwürdiges
Denkmal der koptischen Litteratur ist ein Stück aus einem alche-
mistischen Traktate, Rezepte für die Zubereitung des Goldes enthaltend;
ich habe es als eine Übersetzung aus dem Arabischen erwiesen.*®') Unter
einigen von J. Krall*®*) veröffentlichten Papyren befinden sich einige aus
8S) i d* ) Papyrus demotiques du Louvre publ. et trad. Ter fasc. (= Corpus papj-
rorum .£gypti a Revillout et Eisenlohr editum, Tom. I. fasc. 1.). Paris, £. Leroux.
4*. 18 S. 7 pl. fol. — 89) J- Krall, Über einige demot. Gruppen.: RT. 6, S. 79—81.
— 90) id., Der Name d. Schreibers d. Chamois-Sage : Etndes d^di^es k M. Leemans.
S. 63/4. WiU einen Namen Tiarpto erkennen. — 91) A. Ciasca, Sacrorum bibliorum
fragmenta copto-sahidica Musei Borgiani iussu et sumptibus S. congregationis de Propaganda
Fide edita, Vol. I. Romie. XXXII, 228 S. u. 17 Tafeln. — 9S) O. von Lemm, Brucb-
Btttcke d. sahid. Bibelübers., nach Hdss. der Kais, offent. Bibl. zu St. Petersburg herausgeg.
Leipzig, J. C. Hinrichs. 4^. XXIU, 81 S. — 9S) id., Sieben sahid. Bibelfragm.: ÄZ.
23, S. 19 — 23. — 94) ^* Maspero, Fragments des Actes des apötres et des Epitres de
St. Paul et de St. Pierre aux Romains, en dialecte th^bain: RT. 6, S. 85/7. Enthalten
Acta 9, 36—10, 10. Rom. 6, 4/6. 1. Pet. 4, 12/4. — 95) O. von Lemm, MittelXgypt.
Bibelfragmente: Etudes dddi^es k M. Leemans. S. 95 — 102. — 96) U. Bouriant, Les
canons apostol. de Clement de Rome, suite: RT. 6, S. 97 — 115. — 97) P* Rossi,
Trascrizione die tre mss. eopti del mus. egizio di Torino con traduzione ital. (Estr. daUe
Memorie della Reale Accad. delle Scienze di Tor., Ser. II, Tom XXXVII.). Torino, Erm.
Loescher. 4®. 113 S., 2 Tafeln. Enthält nach Turiner Papyren das Leben des Aphou,
die Geschichte der Eudozia, der Schwester Constantins und einen Panegyrikus auf Johannes
den Täufer. — 98) £• Am^lineau, Voyage d'un moine ^gypt. dans le d^sert: RT. 6,
S. 166 — 94. Aus den cod. Vatic LXV. = ZoCga p. 54 — 61. — 99) id., Martyre d'apa
Claudios d'Antioche, fragment th^bain : Etudes d^di^es k M. Leemans. S. 89 — 94. (Zo^a
No. CXLYI.) — 100) E. A. Wallis Budge, Notes on the martyrdom of the coptic
martyr Isaak of Tiphre: PSBA. 15, S. 95/7. Nach einer boheirischen Hds. des Lord Zouch.
— 101) E. Revillout, Les priores pour les morts däns T^pigr. ^gypt. : RE. 4, S. 1 — 54.
— lOS) L* Stern, Sahid. Scherbenaufschrr. : ÄZ. 28, S. 68—75. — lOS) £• Revillout
und U. Wilcken, Tessferes bilingues: RE. 4, S. 183/7. — 104) A. H. Sayce, Com-
munication on two greek ostraca from Kamak: PSBA. 15 (1884 — 85), S. 89 — 90. —
105) id., More greek ostraca f^om Kamak: ib. S. 195 — 200. — 106) L. Stern, Kopt.
Inschrr. an alt. Denkmälern.: ÄZ. 28, S. 96 — 102. — 107) id., Fragment eines kopt.
Traktates über Alchimie: ib. S. 102—119. — 108) J- Krall, Neue kopt. u. griech.
Papyrus: RT. 6, S. 68—79.
I. L. Stern: Ägypten. 19
dem Gbaitular des Klosters des Abba Jeremias bei dem alten Memphis,
Haftscheine oder Bürgschaften aas der Mitte etwa des 8. Jh.^^^) Noch
schwieriger sind die koptischen Papyri, welche mehrere Museen seit 1877
mit ungehearen Mengen von Urkk. in andern Sprachen ans dem Faijam
erworben haben. Der angeregelte Dialekt dieser Schriftstücke, der häafig
nur ein bäaeriscber Jargon ist, giebt dem Leser viele Rätsel anf, and
indem ich eine Auswahl solcher Papyri yeröffentlichte,^^®) wollte ich nicht
nur einen ersten Begriff von dem mannigfaltigen Inhalte derselben geben,
sondern auch andere, die bessere Urkk. besitzen, zu baldiger Nachfolge
anspornen. Die Rechtsverhältnisse, welche aus den Eontrakten der spät-
i&gyptischen Zeit ersichtlich werden, haben E. Springer ^^^) beschäftigt,
indem er zunächst die Sicherungsklauseln, welche namentlich in den Papyren
des Abba Phoibamon stehende sind (£id, Bufse und Verwünschung), in
gelehrter und dankenswerter Weise erörterte. Dafs das Gebiet dieser
Untersuchung durch die überaus zahlreichen griechischen Urkk., welche in
neaerer Zeit aufgefunden worden sind, sehr weit geworden*^ ist, braucht hier
nur angedeutet zu werden. *^*"^*®)
Es mufs hier auch genügen, eine Reihe von ägyptologischen Aufsätzen,
welche spraohliohe Erläuterung bezwecken, nur dem Titel nach zu nennen. ^ *i->^)
Die von A. Bsciai^^') aufgeworfene Frage, ob das koptische Wörterbuch
noch der Vervollständigung aus den Handss. fähig sei, können wir mit
dem Vf. aus eigener Erfahrung nur bejahen.
109) L> Stern, Erklär, einiger memphit.-kopt. Papyrusurkk., m. e. Nachw. über
d. fiujnm. Papjri: ÄZ. 23, S. 145 — 58. — 110) id., Faijum. Papyri im ttgypt. Mns. zu
BerL: ib. S. 23—44. Rez.: österr. Mschr. f. d. Orient 1885 p. llS/5, 133/5, 250/4, von
J. Karabaeek, J. KraU und K. Wetsely — beantwortet: XZ. 23 (1885), p. 155/8. — 111)
E. Springer, Die Sicherungaklauseln d. kopt. Rechtsurkk.: ib. S. 182 — 44. — HS) £•
Revillout, L*imp6t siir les maisons d'apr&s un papyr. grec in^dit *Brit. Mas., no. L,
«ncien Salt 967': R£. 3 (1885), S. 186/7. — HS) id., Le papynis grec 45 du Brit.
Mu.: ib. 4, S. 67 — 70. Eine Petition des Ptolemftus Glaucias in Betreff seines väterlichen
Hauset. — 114) U. Wilcken, Observationes ad historiam .£gypti prov. Rom. deprompte
e papyris gnec berolin. ined. Dissert. inaugor. Berolini. — 115) "^h* Mommsen, Papyrus
BeroUn. Scripte a. p. Chr. CLYIII: fitudes d^dides k M. Leemans. S. 19 — 20. — 116)
ü. Wilcken, Beitr. z. Kenntnis d. rom. Bodenverwalt. Ägypt. : ib. S. 67/8. — 117) K.
Wessely, Nene griech. Papyri ans This n. Panopolis: Wiener Stadien. 7, S. 122 — 39.
— 118) C. Wessely, Sor les contrats grecs da Louvre provenant de Faioam: R£. 3,
S. 161—83; 4, S. 58—66; S. 177—87. — HO) K. Wessely, Die griech. Papyri d.
KaiserL Sammlungen Wiens: XI. JB. über d. K. K. Franz-Joseph-Gymn. Wien, K. Gerold.
1885. 28 S. — ISO) id-T Analekten: Wiener Stadien. 7, S. 69—81. — 121) K. Piehl,
Varia: ÄZ. 23, S. 58 — 62; S. 84/7. — 13S) id*; Quelle est la vraie lecture du groupe
(tpet)?: Etudes d^di^es k M. Leemans. S. 45/6. — 13S) P* Gnieysse, Louanges et
Toeox k an scribe: ib. S. 81/2. Pap. Anastasi in. 4, 4 ff. — 124) P. Le Page
Reoouf, The eclipse in egyptian texts: PSBA. 15, S. 163 — 70. (Verfinsterungen von
Sonae und Mond werden mit magischen Texten in Beziehung gebracht.) — 125) i d. ,
The Egypt. Siluras fish and its functions in hierogl.: ib. (1885), S. 100/8. — 126) id-?
Seb, the great cackler: ib. S. 152/4. Vergl. PSBA. 15, 99—100. — 127) E. Lef^bure,
l« DOm 6g. de richneumon (chatur, latul): ib. S. 193/4. — 128) C^- £• Moldenke,
AohineD, pomegnmate->tree : Etudes d^di^es k M. Leemans. S. 17/8. — 129) A. Er man,
Kmhiativformen b. Xg. Eigennamen: ib. S. 52/4. — 180) 6* Ebers, Überraschungen:
ibw a 21/4. — ISl) C. Abel, Einhundert Beisp. Sg. Gegensinns: ib., S. 14/6. — 1S2)
id., Einleit. in e. llg.-Bem.-indoeurop. Wurzelworterb. Leipzig, W. Friedrich. M. 100. —
ISS) A. Bsciai, Peut-on trouver encore des mots nouveaux dans la langue copte? Lettre
^M. ReviUoQt: BT. 7, S. 15—30. Cf. RE. 4, S. 172/7.
WQ IL 6. Rösch: AssTrien und Babylonien.
II.
G. Rösch.
Assyrien und Babylonien.
Von dem immer weiter reichenden Interesse für Assyriologie legt
rühmliches Zeugnis ab eine jenseits des Ozeans unter Mitwirkung hervor-
ragender europäischer Gelehrter begründete Zeitschrift,^) welche, dem Gesamt-
kreis der hebräischen Studien in ihrem weitesten Umfang gewidmet, die
unsrigen mehr, wie als blofse Nachbarwissenschaft berücksichtigt.
Quellen. Im Bereiche der Keilschrift enkunde haben wir zunächst
auf deren Grenzgebieten diesmal keine Fortschritte zu verzeichnen. Auf
dem armenischen ist nichts Neues bekannt geworden und auf dem hethitischen
nichts Erhebliches geleistet worden. Eine Generalübersicht über die Anti-
quitäten des letzteren hat J. Menant^*) gegeben, der die hebräischen,
ägyptischen und assyrischen Nachrichten über die biblischen Chittim, hiero-
glyphischen Eheta und keilschriftlichen Ehatti kurz zusammengestellt und die
bekannten kleinasiatischen Monumente (JB. 4, 1,14) unter Einfügung ihrer
Holzschnitte sowie die einschlägigen Intaglien mit ihren Schriften und
Bildern, übrigens so ratlos vor ihren Rätseln stehend wie die andern auch,
beschrieben hat. Von Einzelheiten haben G. Perrot*) die Beschreibung
und Abzeichnung eines schon vor mehr als vierzig Jahren von dem englischen
Reisenden Hamilton an einer V^Tassersammlung in dürrer V^Tüste aufgefundenen
Monuments aus Steinblöcken mit hethitischen Relieffiguren und einer eben-
solchen neu entdeckten Inschrift im alten Lykaonien von Maryan Soko-
lowski in Erakau und W. H. Rylands^'») die einer Steinschale mit
Inschrift aus Babylon, sowie einer Gemme mit hethitischen Figuren aus
Ninive, teide ohne Deutungsversuche, veröffentlicht. Den Anlafs zu einer
Eontroverse zwischen Theo. G. Pinches und A. H. Sayce hat der Enopf
des Eönigs Tarkü-timme gegeben. Der erstere*) wollte den Namen seines
Landes, der bisher Mat-Erme oder Mat-Zume gelesen wurde (JB. 4, 1,15/6),
in Mat-äl-m^, was 'Land der Stadt des Wassers' hiefse, verwandeln, wofür
er sich auf die assyrische Dittographie berief, um darunter Eades am See
von Homs verstehen zu können. Dieser Eonjektur gab er die weitere
zweier Länder Hatti und Häti bei, der er jedoch durch den Einfall, sie
möchten so nahe bei einander gelegen gewesen sein, dafs man sie im Lauf
der Zeit verwechselt hätte, selbst die Spitze abbrach. Der letztere*) da-
gegen trat für die Lesung ErmS, die ihm durch die "^Qtfioc der Griechen
1) Hebraica. Managiog editor : W. R. H a r p e r. Associate editors : H. L. Strack,
P. Haupt. 1. (1884—85 [Januar 85]), S. 175—81. Chicago, The American Publication
Society of Hebrew. — 1*) J. Menant, Intailles de TAsie mineure: RA. 3 S. t. 6,
S. 298 — 818. — JS) G. Perrot, Le monument d*£äatoun en Lycaonie et une inscription
hittite. Lettre de M. le Dr. Maryan Sokolowski: ib. 3 S. t. 5., S. 257—64. — })
W. H. Rylands, An inscribed stone bowl: PSBA. 7 (5. Mai), S. 154/5. Mit einer
Lithographie. — S*) id*> ib. (Mai), S. 226. — 4) Theo. 6. Pinches, The name of
the city and country over which Tarkü-timme ruled: ib. 7 (8. März), S. 124/7. — 5) A.
H. Sayce, The inscription of TarkondSmos: ib. (5. Mai), S. 148/7.
n. 6. RÖBch: Assyrien und Babylonien. J XX
gerechtfertigt war, ein, da das Keilzeichen der ersten Namenshälfte kein
Polyphon sei, sondern nur er (eri) laute und die Übersetzung der zweiten
Hälfte me mit ^Wasser' die assyrische Sprache bei den Unterthanen des
Ciliciers voraussetze. Ebensowenig vermochte er die Unterscheidung zwischen
Hatti und Häti zuzugeben, weil beides nur eine verschiedene Schreibweise
eines nnd desselben Namens sei.
Wenden wir uns dem Centrum des Keilschriftengebiets zu, so steht unter
den assyrischen Stofi^nblikationen die im Berichtsjahr begonnene Über-
sicht de Clercqs und Menants^) über die von dem ersteren zusammen-
gebrachte Antiqoitätensammlung aus Phönizien und Mesopotamien, welche
nicht weniger als 423 assyrische Cylinder und darunter 7 königliche enthält,
oben an. Die Annalen Asumazirpals (884 — 60) hat H. Lhotzky*^) bearbeitet.
£ine seinen medischen Sieg (zwischen 645 und 640) erwähnende Inschrift
Asnrbanipals zu Ehren der Gröttin Beltis aus Tartüs, dem alten Antarados,
welche übrigens auch schon Gr. Smith in seine Geschichte Asurbanipals ein-
geflochten hat, hat Sayce^) im Original und in der Übersetzung mitgeteilt.
Unter den babylonischen Texten ist zuerst eine von Pinches*)
mitgeteilte merkwürdige Keiltafel Rassams aus Abu-Habbah (Sippara) mit
dem Bild der Cella des Sonnengottes Samas und einer Inschrift des Königs
Xaba-abla-iddina (880) zu nennen, welche von der Entweihung und Plün-
derong des Sonnentempels £-bara durch die Sutü, einen 'verruchten Feind',
der, wie es scheint, aus Akkad kam, sowie von der Wiederherstellung der
Cella des Tempels ohne die von den Räubern nicht mehr zurückgegebene
Zubehör unter den etwa um hundert Jahre früheren Königen Simas-Sigu,
Eassa-nadin-ahi und !£l-Ulbar-sakin-sumi, welche von Nabu-abla-iddina voll-
endet worden sei, berichtet. In späterer Zeit wurde der Tempel von
Nebukadnezar und Naboned wieder restauriert. Eine diesbezügliche Urk.
des ersteren hat O' C o n n o r ^®) im Original mit Transskription und Über-
setzung veröffentlicht und Peters^ ^) besprochen. Eine des letzteren hat
J. Latrille^*) aus V. Rawl. mit einer Einleitung über Inhalt, Sprache
und Schrift der neubabylonischen Königsinschriften in der Urschrift, lateinischen
Umschrift und deutschen Übersetzung nebst einem instruktiven Kommentar
reröffentlicht. Sie handelt von dem Bau des Mondtempels in Charran,
des Sonnentempels im Sippar des Samas und des Anunittempels im Sippar
der Anunit. Zwei ähnliche kleine Texte aus dem 13. und 14. Jahre Na-
boneds hat Pinches^*) bekannt gegeben. Ders.^*) halt drei dem Privat-
€) CoUection de Clerq, catalogue m^thodique et raisonn^. Antiquit^s aseyriennes.
Cjlindres orientaux, cachets, briqnes, bronzes, bas reliefs, publik par M. de C 1 e r c q , avec
It coUaboration de M. Menant. 1. Livr., pl. I — X. Paris, Leroux. — 7) Heinrich
Ihotzky, Die Annalen Aaumazirpab [8S4 — 860 v. Chr.] nach d. Ausg. d. Londoner
buehrr.- Werkes übers, u. erklärt. Inaug.-Diss. Leipzig, Fock. 38 S. M. 2. — 8)
A. H. Sayee, An inscription of Assur-bani-pal from Tartüs: PSBA. 7 (6. Mai), S. 141/8.
— 9) Theo. G. Pinches, The antiquities found by Mr. H. Rassam at Abu-Habbah
(Sippwa): ib. 8, S. 164—71. Mit einer Abbildung. — 10) J. F. X. O'Connor, The
Cylinder of Kebukadnezzar at New-Tork: Hebr. 1, S. 201/S, und 12 SS. lithogr.
Keiltafebi. — 11) John P. Peters, MisceUaneous notes: ib. (Okt. 84), S. 118 und
(JiBQu- 85), S. 184/5. — 12) Joh. LatriUe, Der Nabonidcylinder V. RawL 64, um-
«ehrieben, abersetzt und erklärt: ZKeilschriftforschg. 2, S. 231 — 62 und S. 335 — 59. —
U) Theo. G. Fluches, Two texts from Sippara of the Sungod: ib. S. 824/8. —
Ut) id., Babylon üui legal documents referring to house property, and the law of inheritance :
TSBA. 8, S. «71 — »8.
J 12 II. 6. R 5 8 c h : AsByrien und Babylonien.
leben des Ehepaars Bin-Addu-natanu and Bunanita angehörige Keilnrkk.
ans dem 2., 5. und 9. Jahre des letztgenannten Königs im Original mit
lateinischer Umschrift, englischer Übersetzung und lexikalischer Erläuternng
herausgegeben. Ebenso hat er^^) Proben der vertraulichen Korrespondenz
der gebildeten Stände in Babylonien und Assyrien vorgelegt. Der Perser-
zeit gehört eine babylonische Kontrakttafel tlber die Arbeit an der Staats-
barke eines Königs Darius an, welche Pinches^^) ebenfalls an das Licht
gezogen und im ganzen und einzelnen besprochen hat. Ein Syllabar-
fragment hat C. Bezold^') geliefert, das für die Frage tlber die Unter-
scheidung oder Konfusion der Zischlaute im Assyrischen wichtig ist.
Pinches**) hat dasselbe neu verglichen und teilweise korrigiert. Neu
verglichene oder ganz neue Texte enthält auch die vortreffliche dritte Aus-
gabe der assyrischen Lesesttlcke von Delitzsch,^*) wie ein Vokabular,
das 'Lesebuch' des jungen Asnapar, die eilfte (Stlndflut-) Tafel des Izdubarepos
und drei historische Texte. Einen amerikanischen Pendant hierzu von
Lyon hat Harper^**) angezeigt. Seine Zusätze und Korrekturen zu Bd. 5
des englischen Inschriftenwerks hat Pinches^^) fortgesetzt.
Auf dem Gebiet des Sumerischen, d. i. der nichtsemitischen, alt-
babylonischen Sprache und Literatur, gebtthrt der Preis der im vorigen
Berichtsjahr begonnenen und durch dieses durchlaufenden Publikation
der photographischen Wiedergabe der Entdeckungen de Sarzecs von
Heuzey.*^) Eine besondere Merkwürdigkeit darin ist eine Cylinder-
inschrift mit dem häufig wiederkehrenden Namen des Patesi Gudea von
30 Kolumnen mit mehr als 2200 Zeilen auf Platte 33 und 34. Die Rechts-
verhältnisse des Familienlebens beleuchtet die von Bertin'') nach einer
neuen, die Lücken nach Mutmafsungen von Pinches ergänzenden Kopie im
bilinguen Original mit Transskription, Obersetzung und Kommentar heraus-
gegebene Auswahl aus den sumerisch -assyrischen Tafeln des britischen
Museums. Eine sumerisch-babylonische Bruderschaf tsurk. aus der Zeit Cham-
murabis (Chammuragas') und etliche Siegelinschriften hat Pinches*') in
Keilschrift, Transskription und Obersetzung veröffentlicht. Proben aus einem
alten babylonischen Werk über Medizin hat S a y c e '*) mitgeteilt. Jensen**)
hat einen Nachtrag zur sechsten Surbutafel aus II. Rawl. geliefert. Zwei
bilingue Tafeln mit grammatischen und magistratischen Angaben hat Oppert**)
15) id., On a series of Specimens of the familiär correspondence of the Babylonians
and Assyrians: PSBA. 7 (2. Juni), S. 170. — 16) id.: ib. (6, Mai), S. 148—52. — 17)
C. Bezold: ZKeilschriftforschg. 2. — 18) ib. — 19) Fried. Delitzsch, Assyr. Lesestücke,
nach den Originalen teils revidiert, teils zum erstenmale herausgegeben, nebst Paradigmen,
Sehrifttafel, Textanalyiie und kleinerem Wörterbuch, zum Selbstunterricht, wie zum akademischen
Grebrauch. Dritte durchaus neu bearbeitete Auflage. Leipzig, Hinrichs. XVI, 148 S. M. 86.
Rez.: Hebr. II, 61/2. (Lyon). — 19*) W. R. Harper, An important help for the study of
Assyrian: Hebr. 2, S. 56/8. — 20) Theo. G. Pinches, Additions and Corrections to
the flfth Volume of the Cuneiform inscriptions of Western Asia: ZKeilschriftforschg. 2,
S. 157—60; 268/6; 828—84. — ^1) E. de Sarzec, D^couvertes en Chald^e, publikes
par les soins de L. Heuzey. Paris, Leroux. 1884/5. — 22) G. Bertin, Akkadian
precepts for the conduct of man in his privat life: TSBA. 8, S. 280 — 70. — 2S) Theo.
G. Pinches, An early Babylonian deed of Brotherhood: ib. (8. Nov.), S. 25/7 und
(1. Dez.), 3. 42 — 52 und S. 58/6. — 24) A. H. Sayee, An ancient Babylonian work
on Medicine: ZKeilschriftforschg. 2, S. 1—14; 205 — 16. — 25) P* A. Jensen, II Rawl.
51, b, 1—81: ib. 2, S. 819—28. — 26) J- Oppert, Deux tablettes bilingues in^dites:
ib. S. 297—802.
n. G. RoBch: Assyrien und Babylonien. X.13
sehon 1855 im britischen Museum gefunden, aber erst im Jahre 1885 bekannt
gemacht.*'')
Philologisohe Untersuchungen. Assyrisches.'^'**) — Von einer
eigent&mlichen Verbindung des Namens mit seinem Adjektiv durch den
SUtas constmctus des ersteren und den Genetiv des letzteren hat Bezold^®)
geredet und Lehmann'^) ein einzelnes Beispiel beigebracht. Das Schwert-
lied Ezechiels hat Delitzsch*^) aus dem Assyrischen erläutert. Ein
etymologischer Versuch,**) das hebräische ^jP^n und pi;a ]^ von dem assy-
rischen I-di-ig-lat, der syllabarischen Erklärung des lldeogramms für den
Tigris und vom assyrischen ginu (akkad. gana), Garten, und idinu, der
syllabarischen Erklärung des Ideogramms fttr Feld oder Ebene, abzuleiten,
gehört noch dem Vorjahr an. Anspruch auf Originalität hat er aber nicht,
da man ihn schon bei Schrader (Keilinschrr. u. AT.*. Gloss. 2) findet.
Haapt'*) möchte ^n, die bewohnte Erde, statt wie gewöhnlich vom Stamm
^2\ vom assyrischen nabeln ableiten, wobei er das n fttr ein Nominal-
prifix erklärt. Ders.'^) hat das Epitheton der assjrrischen Könige mütninü
statt von einem Stamm chanan wie Flemming, von einem Stamm chon
abgeleitet und mit 'an das Gebet gewöhnt* ttbersetzt. Fr. Brown ^^) hat
ein kritisches nicht durchaus zustimmendes Referat über Dvorak's tinüru'^)
and Aber die von Delitzsch im Calwer Bibellexikon vorgetragene Auffassung
des Verbalelements in den assyrischen und babylonischen Eigennamen als
Imperativ vorgetragen. Über das assyrische sadü, Berg und Osten, und
Aber den Stamm mazar hat Halevy^^) seine Bemerkungen gemacht.
Sayce'*^) identifiziert Henoch mit Uruuk, dem sumerischen Namen von Erech,
Irad und Jared mit der chaldäischen Stadt Eridu und Methusael nimmt er
für Mutu-sa-ilaiti, 'der Gemahl der Göttin', d. i. der Sonnengott Thammuz,
der Gemahl der Istar, der Göttin von Erech.*®) Um die syrischen Königs-
namen Hadad, Hadadezer und Benhadad**) ist von Delitzsch ^^) und
Schrader^ ^) mit den Waffen der Chronologie, Graphik und Phonetik hart
gek&mpft worden. Die Operationsbasis D.*s ist die Hypothese der assyrischen,
die S.'s der aramäischen Herkunft dieser Namen. Auf seine Basis hat
nan D. unter Berufung auf ein Syllabar die Lösung des X-idri in den
Inschriften Salmanassars als Bur- oder Bin-hidri gebaut, indem er in Bnr-
Bin einen zweiten Namen des Luft- und Donnergottes sieht, der dann
bebnusiert, nach dem vlag C^öbq) der Sept. und dem Adores bei Justin zu
27) X P. Haupt, Einige Verbesserungen und NftchtrUge zu meinen akkadischen
od mmeriichen Keilschrifttexten : ib. S. 267 — S4. — 2S) X id. , Assyrion Phono-
^7t with special reference to Hebrew: Hebr. 1, S. 175 — Sl (betr. d. Vokale a, i, u;
aUreiehe Beispiele). — !S9) Theo. G. Pinches, Archaic forma of Babylonian cha-
iictan: ZKeilschriftforselig. 2, S. 149—66. — SO) C. Bezold, Eine eigentttmliche
StiteieoDstnictna-ErBeheinung : ib. S. 816. — Sl) C. F. Lehmann, Zu arrat limutti(m):
K S. 425/7. — Sl*) Fried. Delitzsch, Assyriol. Notizen. IV. Das Schwertlied Ezech.
»1 18—22: ib. S. 885—96. — S2) R* F-: Hebr. 1, S. 180/82. — SS) P- Haupt,
Htbr. ^ssaasjr. nabAlu: ZKeilschriftforsehg. 8, S. 815. — S4) id.» Hebr. 2, S. 46. —
tt) Fr.'Brown, Assyriological notes: ib. S. 182/8. — SS*^) JB. 1884, I, 12*«. —
M) J. Hal^Fy, n*TBf et y^t^x ZKeilschriftforsehg. 2, S. 406/8. — S7) A. H. Sayce,
IGseelhBeoiu Not6a: ib. S. 899—405. — S8) X X., Varia: ib. S. 802/5. Nur Graphisches
i.Gnnmat. — 89) "- ^' ^^88* I» 12*^ — 40) Fried. Delitzsch, Assjriologische
II«tBen zum AT. H. Der Name Benhadad: ZKeUschriftforschg. 2, S. 161—78. — 41)
^ 8 eh rader, I>ie Namen Hadad, Hadadezer, Benhadad und ihre keilinschiiftlichen
: ib. S. 866—84.
J X4 IL G. Rösch: ABsvrien und Babylon ien.
schliefsen, zu Ben-(hadar) adaptiert worden sei. Von seiner Basis ans be-
streitet dagegen S. eben aufgrund des von D. bentltzten Syllabars die
Existenz eines assyrischen Gottes Bur oder Bin und sucht, das fragliche
X vor idri statt wie gewöhnlich Ramman, nunmehr Dadda (einem, gemäfs
einer Variante bei Asurbanipal und sonst, zweiten Äquivalent des betreffenden
Gottesideogramms) lesend, in Dadda-idri die assyrische Adaptation des
aramäischen Hadad-eder, hebraisiert Hadad-ezer, ein Name, der von dem
mit den Ereignissen keineswegs gleichzeitigen hebräischen )jreschichtschreiber
durch den ihm bekannten Namen Benhadad ersetzt worden sei. Letzteres
hatte S. schon (Keilinschrr. u. Geschichtsforsch. S. 539; Keilinschrr. u.
AT. ^. S. 201) aufgestellt. Ob hiegegen D. mit seiner Behauptung der
UnWahrscheinlichkeit einer solchen Verwechslung bei der Vertrautheit der
biblischen Geschichtschreiber mit der damascenischen Geschichte, mit der
Betonung der Bezeichnung Hadadezers als König von Zoba und nicht von
Damaskus, mit der Pression des Mangels an Analogie für die Hebraisierung
eines aramäischen Namens wie Dadda-idri zu Hadad-ezer und endlich mit
der Fragwürdigkeit des Gebrauchs der aramäischen Sprache in den Gebieten
des nachmaligen Syriens schon zur Zeit des Bestands des assyrischen Reiches
aufkommen kann, ist dem Ref. zweifelhaft. Auch P i n c h e s ^^) hat noch
einmal in die Benhadadfrage eingegriffen. Lyon hatte ihn 1883 darauf auf-
merksam gemacht, dafs das Wort 'bin, Sohn*, im Assyrischen, und zwar
in einem Gottesnamen, wirklich vorkomme. Die Textstelle heifse : 4m Neu-
mond des Monats des Sohnes Daragalas oder Eas (d. i. des Wassergottes).'
Warum solle es nun nicht auch einen Sohn des Luftgottes geben? Dabei
rechtfertigt er gelegentlich die hebräische, angeblich assyrische Verkürzung
der von ihm vermuteten assyrischen Urform des Namens Bin-hadad-idri
in Benhadad und Addu-idri mit der Verkürzung des babylonischen Eönigs-
namens Nabu-nadin-ziri in Nadinu. Schrader^^) hat seine frühere Lesung
des assyrischen Namens des biblischen Salmanassar aus Salm4nu-ussir infolge der
Entdeckung des phonetischen Äquivalents asaridu für das Ideogramm des
zweiten Teils des Namens in Salmänu-asaridu abgeändert und Lehmann ^^)
die griechische Namensform Eaogfiovxivov im ptolemäischen Kanon aus der
babylonischen Aussprache Savassuvukin des assyrischen Namens Samassumukin
erklärt, indem er das u zwischen s und v im Lauf der Zeit zu einem
Schewa-Laut geworden und diesen dann mit einem euphonischen Delta, wie in
ävdQeg statt dvi^eg^ ersetzt worden sein läfst. Den Sammuges des Alexander
Polyhistor führt er mit Recht auf die neuerdings gefundene kürzere Namens-
form Samasukin zurück.
Dem Sumerischen gemeinschaftlich mit dem Assyrischen hat Strafs-
maier^^) durch die Vollendung seiner lexikalischen Arbeit über II. Rawl.
gedient. Auch Jensen ^^) hat seine Studien über die sumerischen Zauber-
42) Theo. G. Pinches, Der Name Btn-Dara-gala und sein VerhKltiiis zu dem
Namen Bin-Addu oder Benhadad: ib. S. 811/4. — 4S) £h. Schrader, Der aasTrische
Kdnigsname Salmanaaaar: ib. S. 197 — 204. — 44) C. F. Lehmann, Der babylonische
KSnigsname * Saosduchin : ib. S. 860/4. — 45) J> N. Strassmaier, Alphabetisches
Verzeichnis der assyr. und akkadischen WSrter im zweiten Bande der *Cuneiform inscriptions
of Western Asia* sowie mehrer anderer meist unveröffentlichter Inschriften. (Assyr.
Bibliothek, hrsg. von Fried. Delitzsch and Paul Haupt. IT, 8. 4, S. 88.). Leipzig, Hinrichs.
1884, Liefrg. 8 u. 4, S. 886—768; 18S5, Liefrg. 6, S. 769—960 k M. 24. — 46) P-
Jensen, De incantamentorum sumerieo assyriorum seriei quae dicitur iurbu tabula VI:
ZKeilschriftforschg. 2, S. 15—61; S. 819—28; Nachtrüge: S. 410-25.
II. 6. RSech: Assyrien und Babylonien. J 15
spräche vollendet. H. Zimmern^ '^) hat seinen Fleifs und Scharfsinn den
babylonischen Bufspsalmen gewidmet, wohei er die Textverbesserungen von
Hanpt und Delitzsch benützt hat. Bemerkenswert ist die Vorsicht des Vf.,
welche ihm eine genauere Bestimmung der Abfassungszeit der Bufspsalmen
and die religionsgeschichtliche Yergleichung derselben, sowie die Eingliederung
ihrer Sprache nicht blofs mit Bommel in die türko-tatarische, sondern überhaupt
in eine bestimmte Sprachfamilie wenigstens vor der Hand verboten und ein
Entgegenkommen gegen die Theorie Halevys geboten hat, das selbst Delitzsch
in seinen Zusatzbemerkungen zu adoptieren für gut gefunden. Halevy^^)
hat Zinmiem den gebührenden Dank in einer Rezension abgetragen, welche
er znr Erhärtung der Richtigkeit seiner Ansicht mit der assyrischen Trans-
skription und französischen Übersetzung zweier sumerischer Kultusinschriften
des Königs Eimtu-rapasku, vulgo Ghammurabi, und des Patesi Munambu,
mlgo Gudea, ausgestattet und mit dem Siegesruf geschlossen hat : 0 sumero-
accadistes, lasciate ogni speranza!
(beschichte. Eine assyrisch-babylonische Gesamtgeschichte von
Nimrod bis zum Fall Babylons durch Cyrus hat B a b e 1 o n ^*) unter Y oran-
stellung einer topographischen, ethnologischen und linguistischen Einleitung
(in der er sich in Sachen der akkadischen Frage bei aller Anerkennung
der Beweisgründe Halevys und Guyards für ihre kryptographische Hypo-
these doch auf die Seite Opperts, Schraders und Genossen stellt), mit
anbedingter Herrschaft über den monumentalen und litterarischen Stoff und in
ansfahrUcher, jedes Detail berührender Darstellung nach dem gleichzeitigen
Stande der Forschung geliefert.
Kommen wir zu den Einzel fragen, so ist hier zuerst die Unter-
sochong des Naturforschers Hamy^^) über die Rassenzugehörigkeit der
von Dr. Hüber am 24. Juni 1881 in den Ruinen von Babylon gefundenen
nnd im anthropologischen Museum zu Paris aufbewahrten 3 männlichen und
2 weiblichen Schädel zu nennen, welche noch dem vorigen Berichtsjahr
angehört. Eine minutiöse anatomische Untersuchung und Yergleichung der-
selben mit den Mafsverhältnissen modemer arabischer Schädel hat ihm das
Ergebnis geliefert, dafs sie mit den arabischen verwandt, aber nicht gleich
sind, also eine Varietät der grofsen semitischen Rasse darstellen. Leider
geht das Alter der Gräber, in denen sie gefunden worden sind, nach Layard
nicht hinter Seleukns, ja vielleicht nur bis in die Partherzeit zurück und
mit Recht beklagt H. namentlich den gänzlichen Mangel an anatomischen
Dokamenten über die Rassenverhältnisse der primitiven Chaldäer, deren
Skelette die Nachgrabungen de Sarzecs nur zu Tage gefördert haben, um
sie sofort in Stanb zerfallen zu machen.
Auf das prähistorische Gebiet hat Pinches^^) die von ihm um
die Jahreswende 1880 zu 1881 veröffentlichte erste babylonische Eönigs-
47) H. Zimmern, Babyl. Barspsalmen, um[ge]Bchrieben, übersetzt und erklärt.:
AMyrioL BibL 6. Leipz., Hinrichs. Hoch4^ X, 120 S. Rez.: C. B(ezold): ZKeilschr. S. 480/2.
^"48) «'> Hal^vy, Zimmern, les psAumes de p^nitence des Babyloniens: RC. N. S. t. 20,
S. €5 — 70. — 49) Ernest Babelon, Histoire ancienne de l'orient jnrqa'aox gnerres
n^ques par F. Lenormant, continu^e par Emest Babelon (9e ^d.); t. IV. Les
A«7riens et les Chald^ens. Paris, Aron Leyy. III, 490 S., 156 gravores. — 50) ^ '^'
Htm 7, Docnments pour servir k ranthropol. de la Babylonie; N. archives du Museum
d'biit nat. S. II, t. 7 (1884), S. 48 — 64. — 51) Theo. 6. Pinches, The early
Babylooian King-liata: PSBA. 7 (18. Jan.)» S. 65—71.
I
X X6 II. 6. R68ch: AssTrien und Babylon ien.
liste*^) im Unterschied von der jüngeren historischen*^*'*) mittels Aufdeckung
des mythischen Charakters zweier in der früheren Liste vorkommenden
Könige, eines Sargon, den er mit Hommel von dem historischen Sargon I.
von Agade trennt, und eines Tabi-ütul-Bel versetzt.
Den eigentlich historischen Boden hat Hommel ^^) mit seinem
Referat über die Könige und Patesi von Sirgulla-Sirtella betreten. Den
üblichen Ansatz Nebukadnezars I. in das 12. oder 13. Jh. hat Peters^^)
angezweifelt, da nach der jüngeren Pinchesschen Königsliste von 1154 — 46
ein König in Babylon geherrscht habe, dessen von Pinches nicht in Buch-
staben umgesetzter Name vielleicht nicht Nebukadnezar, sondern Ninipkudurusur
zu lesen sei, so dafs in der sogenannten ^synchronistischen Geschichte
Assyriens und Babyloniens' (vgl. hierüber Delitzsch, die Spr. der Koss.,
S. 6. ff., und Pognon, Inscr. de M6rou-N6rar ler., S. 82 — 93) der baby-
lonische Zeitgenosse des assyrischen Eroberers Asurris-isi (1130 v. Chr.)
irrtümlich Nabukudurusur genannt wäre. Auch findet er es fraglich, ob
das Prädikat Nebukadnezars I. in seiner Dotationsinschrift*^) 'Eroberer
des Westlandes' schon im 12. Jh. möglich wäre. Eigentümlich sei femer,
dafs er nirgends das Prädikat eines Königs von Babel führe. Allerdings
lese HUprecht in Kol. I, 2 malku Babili, aber der regelmäfsige Titel wäre
eben sar Babili und Pinches und Budge lesen gegen Hilprecht si-it Tin-tir-ki,
d. i. Nachkomme von Babylon, freilich auch ein fragwürdiges Prädikat.
Der Tadel von Peters an Pinches, er habe den vielleicht Ninipkudurusur
zu lesenden Königsnamen nicht in Buchstaben umgesetzt, fällt dadurch weg,
dafs der Name im Original überhaupt eliminiert ist. Den Passus über die
grausame Bestrafung des kedarenischen Häuptlings von Asurbanipal in
dessen Annalen hat Haupt^') besprochen. Die Übersetzungen Smiths und
Menants lassen den Grund der Bestrafung völlig dunkel. Haupt^^) zeigt
nun, dafs die Worte : kullum tanitti il AsAr nicht heifsen können : 'um die
Majestät Assurs zu befriedigen', sondern heifsen müssen : 'um die Majestät
Assurs zu schänden', und dafs die Worte : il Asür tensü usanni das Motiv
hiezu angeben: 'Assur hat ihn mit Wahnsinn geschlagen', während die
früheren Übersetzer einen Befehl Gottes aus ihnen herausbrachten. Eine
Figur aus den Kämpfen Sanheribs mit Babylon und Elam, den Rebellen
Shüzub, hat Tiele^^^') gegen Lenormant-Babelon, Maspero und Delitzsch
in zwei Personen geschieden, den 'Chaldäer' Shüzub, den Genossen des 703
von Sanherib entthronten Merodach-Baladan in seinem von Sanherib in seinem
4. Feldzug niedergeschlagenen Aufstand, der sich während dessen 7. Feldzug
gegen Elam des babylonischen Thrones unter dem offiziellen Namen Mushdzib-
Marduk von 692 — 89 zu bemächtigen wufste, bis er infolge der Wendung
der Dinge zugunsten Sanheribs nach der Schlacht von Chaluli am Tigris in
dessen 8. Feldzuge 691 von seinem bisherigen Bundesgenossen, dem König
Umman-min&nu von Elam, im Frühjahr 689 gefangen genommen und an
Sanherib ausgeliefert wurde, und den 'Babylonier' Shüzub, der von denr
51») JB. 1882, I, IT, — 61b) JB. 1888, I, 20*'; 1884, I, 9". — 58) Fr. Hommel,
Die Könige und Patesi yon Sir-gnl-la und ihre Inschrr.: ZKeilschriftforechg. 2, S. 179 — 86.
Fortsetzung folgt. — 5$) Peters: Hebr. 1, S. 118 und 184. — 5$*) JB. 1884, I, 9*-^
— M) F- Haupt, Witeh-Ben-Hazael, prinee of the Kedarenes about 650 B. C: Hebr.
1, S. 217—81. — 55/6) C. P. Tiele, Suzub de Babyloni«r en Suzub de Chaldaür,
koningen van Babel. (Beitr. zu einem Album flir Herrn Dr. Leemans). Leiden. 4^. 2 8.
n. 6. RS 8 eh: AstTrien and Babylonien. J 17
vfthrend Sanheribs 6. Feldzag in Babylonien eingefallenen König Challnshtt
von Elam nach Absetzang des Asur-nadin-shumi, des Sohns Sanheribs, unter
dem offiziellen Namen Nirgal-nshezib auf Vj^ Jahre 6d4 — ^93 zum König
eingesetzt, aber trotz seines Sieges bei Nipur über Sanherib von diesem
schUeMich doch für immer nach Assar weggeschleppt wurde.
Die Interessen der technischen Chronologie sind mehrfach gepflegt
worden. Ed. v. Härdtl*^^) hat eine dem Historiker hoch willkommene
Berechnung des jnlianischen Tags des Frühlingsäquinoktiums und der
Nenmonde der Jahre 956 — 604 v. Chr. zur FeststelliAg des jedesmaligen
assyrischen Jahresanfangs am ersten Neumond vor dem Frühlingsanfang,
des 1. Nisan und eine Berechnung sämtlicher in Ninive sichtbar gewesener
1^ Sonnen- und 364 Mondsfinstemisse in den ass3rrischen Jahren 958 — 57
bis 575 — 74 v. Chr. geliefert. Zum Schlufs bespricht er etliche Data
monmnentaler Sonnen- und Mondsfinstemisse, wobei das Bemerkenswerteste,
aber auch Bedauerlichste sein Nachweis ist, dafs die Frage, an deren
Entscheidung bekanntlich die Eponymenlückenhypothese Opperts, ob die
Sonnenfinsternis unter der Eponymie Purilsagalis die vom 13. Juni 809 oder
die vom 15. Juni 763 sei, astronomisch nicht entschieden werden kann!
Ebenso steht es mit dem gnädigen Schattenwurf der Sonne auf den
assyrischen König Asumazirpal in seinem ersten Regierungsjahr, wenn man
ihn, statt ihn mit Schrader als Tropus zu behandeln, mit Oppert auf eine
Sonnenfinsternis beziehen will : der Astronom kann sich weder für die Yom
26. Januar 931 noch für die vom 12. Juli 884 entscheiden, obgleich Oppert^^*)
beraasgebracht haben will, dafs es nach den Härdtlschen Berechnungen sich
nur um die erstere handeln könne. Sayce^^) hat seine Anzeige der
engüBchen metrischen Übersetzung der Phänomena des Aratus yoh R. Brown
ZD der Erklärung benützt, dafs die Zeichen des Tierkreises babylonische
Erfindung seien und der griechische Himmelsglobus den Stemenstand der
Jahre 2500 — 2000 v. Chr. repräsentiere. Vor dieser Zeit wäre die Sonne
im Frühlingsftquinoktium infolge der Präzession der Tag- und Nachtgleichen
in das Zeichen des Stiers und nicht des Widders getreten, während der
Tierto'eiB in der babylonischen und griechischen Astronomie mit dem Widder
beginne. Seit wir aber wissen, dafs König Sargon Yon Agade, für dessen
Bibhothek das vomehmste babylonische Werk über Astronomie und Astrologie
kompiliert worden sei, 3800 v. Chr. regiert habe, müfsten wir den Beginn
der systematischen Astronomie in Babylonien in eine ältere Zeit yerlegen,
als die des Jahresanfangs mit dem Widder sei, nämlich in die Zeit des
Frflhlingsanfangs noch mit dem Zeichen des Stiers. Belege hiefür seien die
keüachriftlichen Thatsachen, dafs der zweite Monat im babylonischen Kalender
spiterer Zeit, der lyyar, akkadisch 'der Monat des Stiers, des Leiters',
gebeilsen habi», and dafs der Stier mit der Ekliptik oder 'dem Pfad der
Sonne' in innige Verbindung gesetzt worden sei. Hiezu hat Forling^*)
^e bekannte Nachricht des Porphyrius über die 2000 Jahr^ hinter Alexander
57) Ed. Freiherr v. Hirdtl, Astronomische Beitrige zur assyrisehen Chronologie :
I^nibehr. der Wiener Ak. Math. n. natw. Kl. 49,2, 3. 158—96. Res.: Oppert: CR. S. IV,
^ IS, S. 19ft/6. — S?*^) Oppert: PSBA. 8 (I. Des.), S. 6S/9. — 58) A. H. Sayee,
"^ Phaiaoiiiena or 'Heavenly display* of Aratos. Done into english verse. By Robert
Brown Jan.: Ac 28 (29. Ang.) S. 137/8. — 59) J. G. R. Forlin g, Babylonian astronomy:
^ (1». Sept.), S. 168.
JFikiMWrIAte der GfteeeliiclitvwiiMascluift 1885. I. 2
X lg II. G. Rösch: Awynen and Babylonien.
den Grofsen zurückreichenden astronomischen Aufzeichnungen, welche
Kallisthenes aus Babylonien nach Griechenland gesandt habe und die Notiz,
dafs die Chinesen ihren astronomischen Cyklus und den Tierkreis von
2640 V. Chr. an datierten, nachgetragen.
Auf dem biblischen Konkordanzgebiet ist zuerst das im Berichts-
jahr in der vierten Ausgabe vollendete fleifsige Werk von Vigouroux*®) zur
Vergleichung und Ausgleichung der Bibel mit den modernen Entdeckungen, der
Ägyptologie und Assyriologie zu nennen. Das gleiche Ziel haben Brunengo^^)
und Young**) verfolgt. Eine deutsche Bearbeitung des Yigourouxschen
Werks hat Ibach**) pingui Minerva begonnen. Whitehouse**) hat
Schraders zusammenfassendes und grundlegendes Werk in das Englische
übersetzt. Die biblische Chronologie haben der Ungenannte der Civiltä
cattolica'^) und Neteler ^^) behandelt. Der erstere hat unter patristischer
Sicherung seiner kritischen Freiheit und mit vollständiger Herrschaft über
den litterarischen Apparat einen Aufrifs der biblisch-assyrischen Synchronistik
in direkter Opposition gegen Massaroli nach den Maximen und Ergebnissen
der Schraderschen Schule geliefert. Der letztere hat synchronistische
Dunkelheiten vom Auszug aus Ägypten bis zu der römischen Zerstörung
Jerusalems unter Zuhilfenahme ägyptischer und assyrischer Incidenzpunkte
mit allerhand Fündlein aufzuklären versucht, unter denen für den Assyriologen
das das interessanteste sein dürfte, dafs er durch Härdtl und Florian Riefs
nunmehr von der Lückenlosigkeit des Eponymenkanons überzeugt seine
frühere Hypothese einer Lücke von 3 Jahren zwischen Salmanassar-Uuläus
und Salmanassar-Sargon aufgrund einer inschriftlichen Verlegung der Eroberung
von Azotus 711 v. Chr. in das 9. Jahr des letzteren mit der neuen einer
3jährigen Vormundschaft Sargons über einen bis jetzt allerdings noch nicht
monumentalen, aber durch 1. Chron. 3, 26 wenigstens biblischen assyrischen
König ^Thiglath-Pileser junior' aufgrund des Trennungsstrichs im Regenten-
kanon III bei Schrader (Keilinschrr. u. AT*. S. 476) vor 719 v. Chr. ersetzt
hat. Dieser Thiglath-Pileser junior mufs dann die Könige Pekah und Hosea
von Israel, sowie Rezin von Damaskus vor seinem bösen Grofsvater Thiglath-
Pileser senior oder Thiglath-Pileser-Phul und damit die Ehre der Bibel
retten, indem erst er sie zu Fall gebracht haben soll.
Unter den Einzelfragen hat Aur. Quentin^'^) die assyrischen Texte
über die Schöpfung, den Kampf der Götter und die Sündflut geprüft und
60) F« Vigouroux, La Bible et lee d^couvertes modernes en Pal^stine, en E^pte
et en Aesvrie. (1SS4/5). Paris, Berche et Iralin. 12^ 4 Bde. M. 524, M. 630, M. 612,
M. 694. — 61) P* Gins. Brunengo, V impero di Babilonia et di Ninive dalle
origini fino alla eonquista di Giro, descritto secondo i monumenti cuneiformi comparati
coUa Biblia. Prato, Giachetti. 2 Bde. S. 599 u. 5S5. — 62) AI. Young, Assyrian
Antiquities illustrating Sacred History. I — lY: Evangelical Repository. (Juli — Okt.) —
6S) ^- Ibach, Die Bibel und die neueren Entdeckungen in Palästina, in Ägypten und
in Assyrien. Autorisierte Übersetzung nach der vierten Auflage. l.Bd. Mainz, Kirchheim. XY,
4SI S. — 64) Owen C. Whitehouse, The cuneiform Inscriptions and the Old Testament
by £b. Schrader. Yol. I. With a Map. London, Williams and Norgate. XXXII, 310 S.
Rez. : Bezold: ZKeilschriftforschg. S. 428 — 30. — 65) [Brunengo], La cronologica biblico-
assira: La eiviltk cattolica. S. XH, voL 9, S. 195—213 430—42; vol 10, S. 150—63.
419—36 676—88; vol. 11, S. 162—79. — 66) B. Neteler, Zusammenhang der
alttestamentlichen Zeitrechnung mit der Profangesehichte. 2. Heft. Losung der assyrioL-
alttestamentlichen Schwierigkeiten. Münster, Theissing. 38 S. — 67) Auröle Quentin,
Du pr^tendu parallelisme entre les inscriptions cundiformes et la G^nöse. le partie. De
la cr^ation au d^uge. Paris.
II. 6. R 5 B e h : ABsyrien and Babylonien. X 19
müden biblischen Nachrichten verglichen und dadurch das Resultat Dilimanns
gewonnen, dafs die hebräische Tradition keineswegs der babylonischen
Legende entstamme, sondern nur einen gemeinschaftlichen Ursprung mit
dieser haben könne, ohne dafs jedoch die Entscheidung über den Vorzug
des Alters zwischen beiden möglich wäre. Th. Laurin'^) hat den
keilschriftlichen und biblischen Sündflutbericht gegenseitig verglichen. Die
Begegnung Abrahams mit Melchisedek in Gen. 14 hat Gr. Rösch**) mit
den profan- und religionsgeschichtlichen Erhebungen aus den Keilschriften
beleuchtet. Geographisch geschichtlich sind zwei Berichte Rassams, der eine
ober seine neuen Entdeckungen alter babylonischer Städte^®) und der andere
über die biblischen Nationalitäten in der Vergangenheit und Gegenwart ^^)
mit besonderer Rücksicht auf die von seinen Vorgängern und ihm selbst
in den heutigen Ruinen verifizierten antiken Lokalitäten. Bemerkenswert
ist Jensens' ') Scheidung des hebräischen Sinear =" Nordbabylonien von
Somir == Südbabylonien und Ableitung des ersteren von Tintir wegen des
Obeigangs von s im Sumerischen in t im Akkadischen. Unter dem Verzicht
anf Ür = Muqeier hat J. Peters'*) die von Budge vorgeschlagene Kom-
bination des biblischen Ür mit der neuerdings statuierten Lesung des
Keilschriftzeichens für Akkad als Uru acceptiert. Das Land Üz hat
Delitzsch"') auf dem schwarzen ObeUsken Salmanassars nachweisen zu
können geglaubt und statt wie andere im Hauran in der Gegend von
Thadmor-Palmyra gesucht.
Altertfimer. Auf dem Gebiete der Religion hätte Pinches'^)
die meist Maliku oder Malkatu gelesene Keilgruppe gerne Aa oder Ya
gelesen und mit dem hebräischen Jo und Jah kombiniert.
Den Entwicklungsgang der babylonischen Kunst hat derselbe
Gelehrte'*) im Anschlufs an die wenigen Kunstwerke, welche Rassam aus
Babylonien gebracht hat, von ihrer frühesten Probe unter Sargen I. an
bis zu ihrem Aufgehen in der persischen in kurzem Umrifs geschildert. —
Die Frage nach dem Original der Glaspaste der Nebukadnezarcam^n im
Museum zu Berlin hat Menant^') beantwortet. Es ist ein in Florenz
befindlicher Onyx, dessen im Kreis laufende Keilinschrift die Vermutung
nahe lege, dafs er ursprünglich einer Kolossalstatue Merodachs von
Nebnkadnezar als Pupille gedient habe und dann durch die Einnahme
Babylons von Alexander dem Grofsen in die Hände eines Griechen gefallen
sei, der ihm schmeichlerisch den Kopf des makedonischen Helden eingeschnitten
h&tte. Ohne Frage ein scharfsinniger Einfall, denn der Typus der Keil-
omschrift ist einer und derselbe mit dem der echten Inschriften Nebukadnezars
und der Kopf und Helm sind griechisch. Die Anfertigung der Glaspaste
verlegt Menant in die römische Kaiserzeit, da die Renaissanceperiode, in
C8) Thomas Lau rie, Caneiform iiiseriptione and the deluge: BibL Sacra. (Januar),
S. 165/8. — 69) ^* Rosch, Die Begegnung Abrahams mit Melchisedek: ThStK. S.
321—56. — 70) ^- Rassam, Recent discoveries of ancient Babylonian cities: TSBA. S,
S. 178— 97. — 71) i^'j Biblical Nationalities past and preeent: ib. S. 358 — 85. —
73) Jensen, A. a. O. in den Nachtrr. S. 419. — 73) John Peters: Hebr. 1, S. 184/5.
^ 74) Fried. Delitzsch, Assyriol. Notizen zum AT. I. Das Land Üz: ZKeilschriftforsehg.
2, S. 87—98. — 75) Theo. G. Pinches, Note upon the divine name X: PSBA. 8
^3. Nov.), S. 27/8. — 76) id., Babylonian art, illustrated by Blr. H. Rassam's latest
fiacoveries: TSBA. 8, S. 347 — 57. — 77) Joachim Menant, Un cam^e du Mus^e de
Rorence: RA. 3. S. t. 6, S. 79—86.
I Qß ni, 1. W. Lotz: Gresch. Israels bis zur Zerstörung^ Jerusalems durch d. Römer.
der die Paste auftauchte, den Wert und die Wichtigkeit einer solchen
Antiquität zu wenig yerstanden habe. Im wesentlichen zu dem gleichen
Resultatist, unabhängig von Menant, A. Furtwängler*^^*) gekommen. Wie
wir berichten können, stinmit Schrader durchaus bei. Denjenigen aber,
weiche das Bild für das Nebukadnezars halten, kommt der Einfall von
Tomkins^^) zugut, Nebukadnezar könnte als Sohn einer Prinzessin von
Sais, auf dessen Kunstrichtung die griechische grofsen Einflufs gehabt habe,
recht wohl einen griechischen Künstler gebraucht haben. Die assyrischen
Stierkolosse hat X.^*) im Schahname Firdusis gefunden.
Die drei Nachtwachen des AT. hat Delitzsch ^^) der Zahl, Benennung
und Etymologie nach mit den babylonischen verglichen und Terrien de
la Couperie^^) in alten chinesischen Gewichten aliquote Teile der leichten
babylonisch-assyrischen Mine entdeckt, welche er im 11. Jh. v. Chr. das Gestade
des alten China erreicht haben lassen möchte.
Übersichten für das gröGsere Publikum haben G. Rawliuson^^)
und Sayce®*) geliefert.
III, 1.
W. Lotz.
€teschichte Israels bis zur Zerstörung
Jerusalems durch die Romer.
Gesohiohte. Abgesehen von dem mir unzugänglichen Buch UUmanns^)
ist ein neues darstellendes Geschichtswerk tlber das alte Israel im Jahre 1885
nicht erschienen. Das Wellhausensche ist ins Englische übersetzt worden.')
Auch aber einzelne Punkte der israelitischen Geschichte sind nur wenige
beachtenswerte Abhandlungen erschienen.*"*) Ed. Meyer*) verteidigt gegen
Euenen seine Aufstellung, dafs die Sihon- Erzählung des Buches Numeri un-
historisch sei, und versucht, die Erzählung des Elohisten in ihrer ursprüng-
77*) A. Furtwängler, Nebukadnezar PhrygiUos: Beitr. zu e. Album für Herrn
Leemans. Leide. 4^ — 78) H. 6. TomkinB^ A head trom Naukratis: Ac. 27 (24. Okt.),
3. 279. — 79) ^*» Firdusi e i monumenti di Babilonia: ZKeüschriftforscbg. 2, 1S7/9. —
SO) Fr. DelitZBch, Assyriol. Notizen. III. Die drei Nachtwachen: ib. S. 284—94. —
81) Terrien de laCouperie, Babylonian and old Chinese meafluree: Ac. 27 (10. Okt.),
S. 248,2/4,1. — 8S) George Rawlinson, Egypt and Babylon, from Soripture and Profane
sourceB. London, Hodder and Stoughton. YIII, 481 S. — 88) A. H. Sayce, Assyria:
ItB PrinccB, Priests and People. Ilustrated: By-PathB of Bible knowledge. London, ReL
Tract. Soc.
1) X y. Ullmann, Foredrag oyer IsraeU HiBtorie. Kopenhagen, Sehonberg. 1684.
8^ 828 S. Kr, 4. — 2*) J- Wellhausen, A hiat. of IsraeL Transl. nnder the
«uther*8 BuperviBion with preface by W. Rob. Smith. London, Black, ah. 15. — 2^)
id., Prolegomena to the hiat. of Israel. TransL by Black and MenzieB. Rez. : Atk.
(1886, 14. Nov.) — S) X H. Weifs, Moses u. sein Volk. £i. histor.-exeget. Studie.
Freib. i. B., Herder. lY, 162 S. M. 2,40. — 4) X £. Hüll and J. B. Greene, The
route of the Exodus: PalExplorFund. S. 65 — 73. — 5) X J. Coode, The paasage of
the iBraelites acroBS the Red Sea: ib. (April), S. 97/9. — 6) ^* Meyer, Der Krieg
gegen Sichon u. d. zugehÖr. Abschnitte: ZATW. (1885), S. 86 — 52.
IQ, 1. W. Lots: Geech. Isimels bis zur Zerstörung Jernsalems dnreh d. Römer. JOJ
liehen Gestalt, vor der Zasammenarbeitung mit der jahwistischen wieder-
herziiBtellen. Cornill') will beweisen, dafs 1 Sana. 1—7, 1. 8, 4. ö* 5«. 6*»
^ ?. 9 — ^22^. 10, 19° — ^34. Kap. 15 ein von der Hand des pentateuchischen
Elohisten herrührender Bericht über die Entstehung des israelitischen König-
tmos sei, paraUel dem ältesten noch strenger geschichtlichen in 9, l — 10, 16.
Kap. 11. 13, 2 — 14, 51, mit welchem er in den Grundzagen abereinstimme.
Die Stacke 7, 2 — 8, 3 Kap. 12 und damit in Zusammenhang stehende Stück-
chen in Kap. 8 und 10 können historischen Wert nicht beanspruchen, seien
aber doch älter als Jeremia.^) Steiner*) bekämpft G. Hoffmanns (vgl.
JB. 1882, I, 28*) Erklärung des Verses des 2. Samuelbuches über die Be-
strafang der abgefallenen Ammoniter. Die Übersetzung ^er liefs sie mit
der Ziegelform arbeiten und stellte sie an die Sägen u. s. f.* lasse sich
nicht halten, und es bleibe dabei, dafs David arge Grausamkeit an den
Gefangenen verübt habe.^^) Soerensen^^) behandelt den Feldzug Sanheribs
geg^ Jerusalem. ^ ') Ohne wissenschaftliche Strenge istRosenzweigs^^) Buch
über das Jh. nach dem babylonischen Exil gearbeitet. R. führt die Essener
anf die Tempelsklaven zurück, will sogar 'Eoarp^ol mit D^ynJ zusammen-
hingen lassen. Auch G^rätz^^) fördert nichts erhebliches zu Tage. Ein Hin-
weis auf das 11. Kap. des 8. Buches von Th. Mommsens römischer Ge-
schichte, deren 5. Band 1885 erschienen ist, darf hier nicht fehlen, aber
a9ch nicht die Bemerkung, dafs wir Mommsens Auffassung, wonach alles
Recht auf selten der Römer, alles Unrecht auf selten der Juden liegen soll,
durchaus nicht billigen können. **••**)
Die chroBologischen Fragen haben in diesem Jahre nicht auf der
Tagesordnung gestanden.^*"*')
Die grofsen kritischen Streitfragen haben natürlich viele Köpfe
beschäftigt, doch sind sie im wesentlichen auf dem Platze stehen geblieben.
Ausführlich und klar wird die Hexateuchfrage in der neuen Bearbeitung der
Einleitung Knenens,^^) welche jetzt auch in deutscher Übersetzung^* er-
7) C. H. Cornill, Ein elohiBtischer Bericht (ib. d. Entstehung des isr. KSnigt. in
1. Sun. 1—15: ZKWL. 8. 118—41. — S) X F. Hunnius, D. 8 letzten Kapp, des
B. dsr Rieht, n. Sauls Königt.: IfittelL u. Naohrr. f. d. ev. Kirche i. Rufsl. S. 406—10.
— 9) H. Steiner, Davids Rache an den Ammonitern, 2. 8am. 12, 81: ThZ. aas der
Schweiz. S. 308/5. — 10) X S. Merrill, The stations of David's censos officers:
PilEplorFand. (April), S. 184/7. — H) A. Soerensen, Juda u. d. assyrische Welt-
lueht. Progr. der techn. Lehranst. Chemnitz. 4^ 25 S. — tt) X F. Krieg, Das
▼orietzte Jahrzehnt des Reiches Juda im Zusammenhang der Weltgeschichte. Progr. der
Stodienanstalt. Kaiserslantem. 42 S. — IS) A. Rosenzweig, Das Jahrhundert nach
^ bab. Exile mit besond. Rücksicht auf d. relig. Entw. des Judent. Berlin, Dttmmler.
IVI, 420 S. M. 4. Rez.: Smend: ThLZ. (1886), No. 18. — 14) Grätz, Topogr. u.
U»tor. Streifzüge. I. D. letzten Tempelbauten vor der Tempelzerstdr. u. d. Tempel&mter.
n. Sae mit den Herodianem verschwftg. Familie: M6WJ. S. 198—209. — 14*) Vgl. dazu
TtKöldeke: ZDM6. 89, S. 881—51.— 15) XJ. A. Hild, Les Juifs devant Topinion
roMiBs. II. Depnia Tav^nement d* Auguste jusq*aux Antonins. : REJ. (Juli-Sept.), S. 18 — 59;
(Okt-Dez.), S. 161—94. — 16) [Brunengo], U eronologU biblico-assira : Civiltk
CittQlica. 1886, s. o. K. ü., N. 65. — 17) X Clermont-Ganneau, Notes
^'ttefa^Iogie Orientale. XDC. LMnscr. nabat^enne de D'meir, et Yhie des Seleucides,
^ ere des Romains: RC. S. 88—92, 175/7. — IS) A. Kuenen, Hist.H;ritisch Onder-
Utk oaar het ontstaan en de verzameling van de boeken des Ouden Verbonds. 2. geheei
«^gtwerkte aitgave. I 1. Leiden, Engels and Zoon. X, 882 S. f. 8,60. Rez.: A. Garri^re:
^^ (1886), No. 2. — 19) id., Hist.-kritische Einl. in d. Buch, des A. Test, hinsiohtl.
iltrer EBtstehnng n. Sammlung. Autoris. deutsche Ausg. v. Th. Weber. I. Teil. 1. Stttck.
I-Hsft. Leipxig, O. Sdiulze. IV, 96 S. M. 2,50. Rez.: Ed. König: ThLBl. (l^^b")«
5«. 47.
I
1,22 m^ 1* W. Lotz: Gesch. lerMle bis zur Zerstörung JerusAlems durch d. Römer.
scheint.*®) Wellhausen*^) hat im zweiten Heft seiner 'Skizzen und Vor-
arbeiten' seine Untersuchungen tlber die Komposition des Hexateuchs aas
dem XXI. und XXII. Band der Jahrbücher ftlr deutsche Theologie wörtlich
wieder abdrucken lassen. Karl Friedr. Keil**) giebt einen Oberblick
über die Geschichte der Pentateuchkritik und macht gegen die ganze Quellen-
scheidung den Zwiespalt zwischen Kritikern wie Dillmann und Wellhausen
sowie die übrigen alten Gründe geltend. Ganz anders Gunning,*') welcher
das Recht der Kritik in vollem Mafse anerkennt, jedoch die Sicherheit, mit
welcher namentlich Wellhausen seine Behauptungen aufstellt, brutal schilt
und betont, dafs es Kuenen in seinem Hauptwerk keineswegs gelungen sei,
die Wunderbarkeit der israelitischen Geschichte völlig durch seine Kon-
struktionen aufzulösen. Schodde*^) weist darauf hin, dafs die Hauptfrage
nicht die litterarische sondern die nach dem Ursprung und der Entwickelung
der Religion des A. Test, sei.*^) Eine Skizze der Anschauungen Wellhausens
gibt Brandt.**) Mehrere andere Schriften über die Pentateuchkritik können
nur dem Titel nach hier angeführt werden.*'"*^) Hilgenfeld**) veröffentlicht
Aufzeichnungen Vatkes über die Pentateuch- Fragen, aus welchen hervor-
geht, dafs V., der Vorläufer der Grafschen Schule, lange nicht soweit auf
den von ihm zuerst entschieden eingeschlagenen Bahnen vorwärts zu schreiten
sich getraut hat, wie es die neuem Anhänger der Schule thun. Damit ist
aber wenig gegen diese auszurichten. Es dürfte wohl besser gewesen sein,
wenn diese nicht für den Druck bestimmt gewesenen, daher auch nicht
dafür reifen Aufzeiehnungen ungedruckt geblieben wären. Green**) sucht
durch Untersuchung der Festgesetze die Haltlosigkeit der 'Wellhausenschen
Hypothese' zu zeigen. Über Bruston**) vgl. JB. 1883, I, 25**. Nach
B. Stade**) stammt das Lied Deut. 32, 1 — 42, welches nicht in der Schrift
des Elohisten gestanden habe, frühestens aus der Zeit des Jeremias.**)
20) X id., De critick van den Hexateuch en de ji^schiedenis van Isra^lo godsdienst :
ThT. S. 491—630. — 81) J. Well hausen, Skizzen u. Vorarbeiten. 2. Heft. Die
Komposition des Hexateuchs. Berlin, G. Reimer. 20S S. M. 6. — 22) (^' V- Keil, D.
Voraussetzungen u. d. Argumente der neu. Krit. des A. Test.: ZKWL. S. 169 — Sl, 225 — 42.
— 23) J. H. Gunning, De kritische beschouwing van Israels geschiedenis. Haarlem,
Tjeenk WiUink. 65 S. f. 0,75. Rez.: £. König: ThLBl. (1885), No.' 25. — 24) G. H.
Schodde, The central problem of Old Test, discussion: OldTestSt. S. 241/5. — 25*)
X id. , The historical argument in the Pentat. problem: ib. (Sept.), S. 8 — 12. — 25^)
X J. Hal^vy, Esdrae a-t-il promulgu^ une loi nouvelle?: RHR. (Jul.-Aug.), p. 26 — 38.
— 26) Brandt, D. alttest. Hypothese Wellhausens : Deutsch-ev. BU. 10, S. 668 — 97. —
197) X M. Flunk, D. moderne Pentateuchkrit. auf ihren wiss. Gehalt gepr. mit besond.
Bezieh, auf den Schöpf.- u. den Sintflut-Bericht: ZKTh. 9, S. 595—642. — 28) X id.,
D. Ergebnisse der negat. Pentateuchkritik: ib. 9, S. 472 — 97. — 29) X Muler t, Ad
criticorum de actate thorie placita adnotatiunculte. II. JB. der Lausitzer Predigergese lisch.
z. Leipzig 1884/5. 17 S. — gO) X S. J. Curtiss, Sketches of Pentateuch critlcism.
III. Defenders of the Mosaic authorship of the Pent. 1. Huet. 2. Witsius. 3. Carpzow:
Biblioth. Sacra. S. 291—326. — Sl) X E. C. Bisse 11, The Pentateuch; its origin and
structure: an examination of ncent theories. New-York, Scribner's Sons. VI, 484 S.
I 3. Rez.: Briggs: PresbRev. (1886, Jan.); Luther.ChurchRev. (1886, Jan.); T. K. Cheyne:
Ac. (1886, 20. Febr.); Moore: ThLZ. (1886), No. 17. — S2) W. Hilgenfeld, Willi.
Vatkes Gesamtansicht üb. Pentateuch-Josua : ZWTh. 28, S. 52— 72. 156—232. — $S)
W. H. Green, The Hebrew feasto in their relation to recent critical hypotheses concerning
the Pentateuch. New-Tork, Rob. Carter & Bros. 12^. 329 8. | 1,50. Rez.: Moore:
ThLZ. (1886), No. 17. — S4) C. Bruston, Les deux J^hovistes.: RThPh. S. 1—34,
499 — 528, 602—37. — S5) B. Stade, Aus welcher Zeit stammt das Lied Deut. 32,
1—42: ZATW. S. 297—300. — S6) X O. M., The date of Deuteronomy: OldTesUSt.
S. 817/9.
in, 1. W. L o t z , Cresch. Israels bis zur Zerstörung Jerusalems durch d. Romer. X,23
Friedr. Ekl. König'^) stellt sich die Aufgabe, zu beweisen, dafs man jetzt
in der Geringschätzung der Geschichts-Darstellung und -Auffassung bei den
alttestamentlichen Schriftstellern viel zu weit gehe. Er bekämpft die Behaup-
tnng Stades, dafs die Prophetonschnften zwischen ihrer Entstehung und Auf-
nftlüne in den Kanon sich mannigfache Umänderungen hätten gefallen lassen
mfissen. Dann weist er die Meinung zurück, dafs der Deuteronomiker, bezw.
ein Geistesverwandter desselben, den altem Bestand der Geschichtsbücher
im zweiten Teil des hebräischen Kanons in bezug auf das Religiös-ethische
gewandelt habe. Die religiös -moralischen Grundgedanken des Deuterono-
minms seien keine neuen, sondern die des Mose gewesen. Es gebe auch
in den Dokumenten der israelitischen Geschichte keinen Anlafs zu der An-
nahme, daCs durch die Propheten die Grundlagen der mosaischen Religion
verändert worden seien. Selbst die Chronik gebe, wenn auch die völlige
Richtigkeit ihres Geschichtsbildes nicht behauptet werden könne, doch kein
«0 gründlich verkehrtes, wie es jetzt behauptet zu werden pflege. Den
Propheten Joel setzt W. C. Pearson**) unter Rehabeam, was sicher un-
haltbar ist, J. C. Matthes'*) dagegen in die Zeit nach 433, weil erst dann
durch Nehemia der Tempeldienst die von Joel vorausgesetzten Formen
erhalten habe, näher zwischen 424 — 405. Anderer Ansicht ist Hoop-
Scheffer,*®) demzufolge Joel 700 geschrieben hat.*^) Was Shanks*-)
Aber das Sacharjabuch ausführt, ist von vornherein veraltet, da er sich
nicht mit Stades Kritik auseinandersetzt.
Von den Arbeiten, welche den Text der Quellen betreffen, heben
wir nur drei wichtigere hervor. **"**) Zunächst ist die Untersuchung, die
Könnecke**) über die Form der hebräischen Namen in der LXX an-
gestellt hat, als recht wertvoll zu bezeichnen. Nachdem zunächst die Namen
S7) Friedr. Ed. König, Falsche Extreme in der neuern Kritik des A. Test. Leipzig,
Hinriefis. 4^ 19 S. M. 0,S0. Rez.: ThLBL (1885), No. 15; Kautzsch: ThLZ. (1885),
Xo. 18. — S8) ^* I^> Pearson, The prophecy of Joel: its unity, its aim and the age
of iu eomposition. Leipzig, SUuffer. X, 154 S. M. 4. Rez.: Smend: ThLZ. (1885),
No. 21; £. Nestle: CBl. (1885), No. 49; Loisy: BalLcrit. (1885), No. 22; Peters: Andov.
Ber. (1885, Nov.); Nowack : DLZ. (1886), No. 1; EvKZ. (1886), No. 9. — S9) J- <-
Mttthes, Het boek JoCl: ThT. S. 84—66, 129—60. — 40) J. G. Hoop-Scheffer,
U M\ een apocalypticus van 't jaar 400 vöor Chr.: ib. S. 571 — 95. — 41) X Ch.
EUiot, The bock of JoeL: OldTestSt. S. 261/7. — 42) D. Shanks, The book of
2eehtfiAh: iU anthorship. Monthly Interpr. (Dec), S. 81—101. — 4S) X F. Buhl,
^ gammeltestamentlige Skriftoverlevering. I. Kanons Historie. II. Tekstens Historie.
Kopenhagen, Gyldendal. 172 S. Kr. 2,75. — 44) X S. öttli, Neuer Rat in alter
Not (Betr. Gen. 49, 24. Jes. 8, 19—20. Job. 24, 9. Zeph. B, 18/9): ThZ. aus d. Schweiz.
t S. 147 — 54. — 45^ X K, Kohler, Emendations of the Hebrew text of Isaiah:
Hebrii«. D, 1, S. 39—48. — 45*) X B. Stade, Jer. 82, 11/4: ZATW. (1885), S. 175/8.
~~ M*) X F. Buhl, Einige textkrit. Bemerkungen zu den kleinen Proph. : ib. (1885),
8. 17»— 84. — 46*) XH. Mosapp, Hosea 4, 4: ib. 5, S. 184/5. —46«) X J. Taylor,
Hoiea 4, 4 ib. S. 300/1. — 47) X M. Th. Houtsma, Habakuk II, vs. 4 en 5
▼erbeterd: ThT. S. 180/3. — 48) X M. Schult]ze, Ist Esra 4, 13 DDDK "<ler DPSK
L lesen?: ZDMG. 39, S. 47—51. — 49) X H. P. Smith, Textual criticism iu the Old
Tat II. The LXX Version. The others sources: OldTestSt. 4, S. 337—44 und 402/8. —
M) X F. H. Woods, The light thrown by the LXX Version on the books of Sam. :
StodiaBibL S. 21 — 38. Oxford. — 51) X P. de Lagarde, Probe ei. neuen Ausg. der
l<teiiu Übersetzungen des Alten Test. GSttingen, Dieterich. Lex. 8^. 48 S. M. 2. —
5S) X Y. Byssel, Die arab. Übers, des Micha in der Pariser u. Lond. Polyglosso:
ZATW. S. 102 — 38. — 5S) X A. Epstein, Ei. v. Titus nach Rom gebrachter Pentat.-
(^z a. seine Varianten: M6WJ. S. 387—51. — 54) Gl. Konnecke, D. Behandlung
^«r bebr. Namen in der LXX. Progr. des Gymn. SUrgard. 4^ SOS. Rez.: ThJB. S. 3 6
1.34 11^' 1* W. Lotz: Gesch. Uraels bis zur Zerstörung Jerusalems durch d. Römer.
ausgesondert sind, welche von den LXX übersetzt worden, and die welche
gräzisiert, d. h. entweder griechisch umgebildet (z. B. ^Idovfiaia f. DIH) oder
durch die entsprechenden griechischen ersetzt (^lyvmog f. D\12fp^ sind,
und weiter die ausländischen (ägyptischen, assyrisch - babylonischen' u. s. f.),
weil diese meist mit einer gröfseren Freiheit behandelt werden, erstreckt
sich nun die eigentliche Untersuchung auf die hebräischen Eigennamen und
die von den LXX in griechichen Buchstaben ausgedrückten hebräischen
Appelativa. Dieselbe zerfällt in die Erörterung des Spiritus asper und der
Accente ; der Konsonanten (litterae begadkephath, emphatische Laute tD und p,
Sibilanten, Gutturalen, Liquidae, Halbvokale, Verbindungen und Verände-
rungen der Konsonanten) ; der Vokale (Qamez und Patach, E-Laute, Ghirek,
0-Laute, U-Laute, Segolatformen, Schwa compositum, Schwa simplex mobile.
Vokaleinschub bei Schwa quiescens, anderweitige Veränderungen im Vokalis-
mus); der griechischen Endungen; der Fehler und Verwechselungen. Zum
Schlufs werden einige Folgerungen gezogen. Die ohne Berücksichtigung
früherer Arbeiten über den Gegenstand angestellte Untersuchung ist nicht
abschliessend, aber sehr schätzbar. Sodann ist auf die Fortführung der
von Petermann begonnenen Ausgabe des samaritanischen Pentateucb
durch C. Völlers*^*) hinzuweisen, welche grofse Anerkennung verdient.
Endlich ist es mit Freude zu begrüfsen, dafs wir durch B. Niese^') eine
kritische Ausgabe des Josephus erhalten. Manche Textemendationen finden
sich auch in den Schriften, welche biblische Bücher oder Stellen in den-
selben erläutern sollen und die wir nunmehr anzuführen haben.
Für Erklärung der Quellenschriften soll das jetzt in deutscher
Obersetzung erscheinende Werk des Priesters von St. Sulpice in Paris*')
wegen seiner Umfänglichkeit und Reichhaltigkeit hier Erwähnung finden.
Viel wert ist es aber nicht, obgleich mit grofsem Fleifse gearbeitet. Die
deutsche Obersetzung ist schlecht. C. Frankenthal*®) erklärt, dafs Mose
mit der Schöpfungserzählung in Gen. 1 nur bezweckte, die religiösen Grund-
lehren gegen Polytheismus, Pantheismus, Emanatismus u. dgl. zu sichern.
Das Paradies vrird von M. E n g el**) in der Oase Ruhbe in der Steinwüste der
Harra östlich vom Haurangebirge, die durch den Wetzsteinschen Reisebericht
über Hauran und die Trachonen bekannt geworden ist, von W. F. Warren**)
55) U< Petermann, PenUteuchus Samaritanus. Ad iid* libror. manuscrr. ap.
Nablusianos repertor. ed. et var. lect. adscrips. H. Petermann. Fase IV. Numeri, ex
recens. Caroli Völlers. Berlin, Moser. IV u. S. 349 — 465. M. 15. Rez.: Siegfried:
ThLZ. (1S86), No. 7. — 56) Flavii Joseph i, Opera, ed. et apparatu crlt. instruxit
B. Niese. Vol. II. Antiquitatum iudaicarum libri VI— X. Berlin, Weidmann. VIII,
892 S. M. 12. Res.: Schttrer: ThLZ. (1886), No. 4; Strack: ThLBl. (1886), No. 10; GBL
(1886), No. 25. Dieser 2. Band ist vor dem 1. ausgeg. worden. — 57) F. Vigouroux, La
bible et les d^eouvertes modernes en Palestine, en E^^ypte et en Assyrie. Avec 124 plans, cartes
et illustr. etc. 4« Edition revue et augment^e. T. 8 et 4. Paris, Berche et Tralin. 18^. 616.
697 S. Rez.: Ed. König: ThLBl. (1886), No. 6 u. 84; Schäfer: LRs. (1886), No. 5;
F. Delitzsch: GBl. (1886), No. 85. Autoris. Übers, nach der 4. Aufl. v. J. Ibach.
(4 Bünde.) 1. Band. Mainz, Kirchheim. 1885. XV, 481 S. M. 5,40. 2. B. 544 S.
M. 6,60. — 58) G. Frankenthal, Le premier chapitre de la Genese: Mus^on. S. 28 — 84.
— 69) M. Engel, D. Lösung der Paradiesirage. Leipzig, O. Schulze. XII, 195 S. m.
1 Karte. M. 4. Rez.: Ath. (1885, 27 June); Kefsler: ThLBL (1885), No. 28; NesUe:
GBl. (1885), No. 42; Ryssel: ZDPV. VIH, 8 (1885); Kuenen: ThT. (1885), 6. — «0)
W. F. Warren, Paradise found the cradle of the human race at the North Pole. A
study of the prehistoric world. London, Sampson Low. XXIV, 506 S. 12 s. 6 d. Rez.:
Brown: PresbRev. (1885, July); F. Ph. Taylor: AndovRev. (1885, Aug.)
in, 1. W. Lots: Creseh. Israels bis zur Zerstörung Jerusalems durch d. Bömer. J <25
dagegen am Nordpol gesacht. *^) Der Streit über die Setiten zwischen
König**) and Badde ist etwas persönlich. W. H. Kosters*^) glaubt
nachweisen zu können, dafs der jahwistische Sintflutbericht eine Verkürzung
des keilschriftlichen sei, während der der Priesterschrift sich an Berossos
anschlielse, welcher eine jüngere Gestalt des babylonischen Mythus gebe.*^ **)
G. Rösch*^) sucht die Erzählung von Gen. 14 als historisch zu erweisen
and hat zu diesem Zweck viel gelehrtes Material zusammengebracht. Vieles
bleibt anfechtbar, doch ist die Abhandlung schätzbar.*^''*) £. Naville^^)
Tom Egypt exploration fund zur Veranstaltung von Ausgrabungen in Gosen
auagesandt, weist nach, dafs die Angaben in Exod. 1, 11. 12, 37. 13, 20.
14, 2 — 9 durchaus auf thatsächüchen Grundlagen ruhen. Über die Deutung
eines von ihm in Pithom (bei Plinius Heroonpolis) aufgefundenen ausge-
dehnten Bauwerkes aus Ziegeln mit blofs von oben zugänglichen Gemächern
besteht ein Zwiespalt zwischen ihm und Lansing.'^^) Vgl. über diese Dinge
Dillmanns^'^) Abhandlung, und die Besprechung durch Ebers. Die Keniter
will Eautzsch^^) nicht zu den Amalekitem, sondern zu den Midianitem
gerechnet wissen. Simpson^^) verteidigt gegen S t e b b i n s ^^) die messia-
nische Deutung der Bileamsprüche. Bach er''*) erklärt ]^1p> ('Geradheit,
Bedlichkeit') für einen Namen, den man im Gegensatz zu dem gewöhnlichen,
ungünstig gedeuteten, Namen des Stammvaters Jakob ('Unredlichkeit') er-
funden habe.®*^®*) W. Böhme®*) zerlegt Rieht. 21 in drei verschiedene
Qnellenbestandteile, worin verschiedene Anschauungen der erzählten Begeben-
heit vorliegen sollen. Schon der älteste könne erst geraume Zeit nach dem
£xil geschrieben sein. In einer zweiten Abhandlung sucht Böhme®') zu
zeigen, dafs in Richter 6, 11 — 24t nur V. 11 (nicht ganz) 12. 13a. 14a.
61) X 6. Rawlinson, Biblical topography. I. Site of the Paradise: Monthly
Interpreter (1885), S. 401—10. — 62) F* E- König, Set a. d. Setiten. — K. Budde,
Antwort aaf Königs 'Seth u. d. Sethiten' : ZATW. (1885), S. 151—60. — 6S) W.
H. Koflters, De Bijbelsche zontvioedverbalen met de Babylonische vergeleken: ThT.
8. 161—79, 821 — 46. — 64) X D. N. Beach, The hietorical valne of the fint eleven
duipten of Genesis etc. BoBton, Congreg. S. S. & Pub. Soc. 1884. 12^ XX, 66 S. 75 c —
65) X £. Langhane, Der babylon. Thurm: SchweisReforrablätt. No. 88, S. 800/4. —
M) X T. K. Cheyne, Notes on Genes. 1, 1 and 24, 14.: Hebraioa. II, 1, S. 49—50.
— 69) G. Rösch, D. Begegnung Abrahams mit Melehisedek. Ein Studie: ThStK.
8. 321—56. — CS) X T. K. Cheyne, On Genesis 18. 19: Expos. 8. 208/6. — 69)
X Caro, «GiUul Ägyptens' 1. Mos. 86, 34: .JLBI. S. 15i>/16*. Wertloser EinfaU! —
?•) X S. R. Driyer, Genesis 49, 10. An exeget. study: JPhilol. 14, S. 1—28. —
71) X A. Neubauer, n^^tt^, Genes. 49, 10.: Ath. (30. Mai), S. 695«». — 72) X J.
Parker, The second book of Moses: Expos. S. 305 — 12. — 73) E. Naville, The store-
ötj of Pithom and the route of the Exodus. With 13 plates and 2 map«. 2»<> ed.
(= %ypt. explor. fund.) London, Trttbner. 4®. VIII, 32 S. s. 25. Bez.: Ath. (1886),
HXsrch); Revillout: RThPh. (1885), 3; Expos. (1885, May); Ebers: BerIPhilolWochenschr.
(1885), No. 20; Diekerman: Andov. Rev. (1885, July); Marucchi: Nuova Antologia (1881,
1- Dee.); Hummelauer : ZKTh. (1886), No. 2. — 74) E. Lansing, Pithom <the Treasure
City': Monthly Interpr. (Nov.), p. 82 — 50. — 75) A. Dillmann, Über Pithom, Hero,
Klysma nach Naville: BerlSB. S. 889 — 98. — 7o) £• Kautzsch, Keniter. Ersch u.
Gniber, alJg. Encykl. 2. Sect. 85. Tl. S. 195/6. — 77) B. F. Simpson, The atory
of Bsiaam reconaadered : OldTeatSt. (Nov.), p. 125/8. — 78) R* P- Stebbins, The story
«fBtlsam: ib. S. 385—95. — 79) W. Bacher, inB^."»-: ZATW. (1885), S. 161/8. —
M) X £. C. Bissell, The use of *73y and its Compounds in the Hexateuch: Hebraica.
n, 1, S. 9—12. — 81) XW. J. Beecher, The literary form of the bibl. history of the
Jirfges: J. of Soc. f. bibL Utt. etc. (1884, Jun.— Dec.), p. 3—28. — 83) W. Böhme, Richter
«P^ 21: ZATW. S. 30/6. — 8S) id., D. lüteste Darst. in Rieht. 6, 11—24 u. 13, 2—24
«. ihre Yerwandtsch. mit der Jahweurkunde des Pentateuch: ib. S. 251 — 74.
J 23 III, 1. W. Lotz, Gesch. Isneis bis zur Zerstörung Jemsalems durch d. Römer.
17a 18a a und b. 19a a. 21 — 2i ursprünglich seien. Diese aber zeigten eine
grofse Verwandtschaft mit der jahwistischen Schreibweise. In Richter IB,
2 — 24 streicht er ebenfalls mehreres als später eingetragen und findet diese
Erzählung gleich jener dem Jahwisten verwandt. ^^'^®) Stade^*) lehrt, dafs
die 2 letzten Worte von 1. K. 22, 48 znm folgenden Satz zu ziehen sind:
^Und der 3>S3 des Königs Josaphat baute Tarschisch- Schiffe'. In dem Ab-
schnitt 2. Kön. 10 — 14 nimmt er*^) eine stattliche Reihe von Textverderb-
nissen an und findet Bruchstücke abweichender Darstellungen über Jehus Reyo-
lution und Ataljas Entthronung. Auf die Ausführung Friedr. Delitzschs*^)
über den Namen Benhadad soll hier wenigstens hingewiesen werden, ob-
gleich sie eigentlich nicht die Geschichte Israels betrifft. Die Beiträge Ton
J. Barth*^) zur Erklärung einer Reihe von Jesaja- Stellen sind beachtens-
wert. K. Budde*') behandelt Jes. 7 mit ziemlich gewaltsamer Kritik.
Das Wunder am Sonnenzeiger des Ahas ist nach Dilloo*^) durch einen
aufstrahlenden hellen Lichtschein bewirkt worden, ohne dafs der Lauf der
•Sonne eine Veränderung erlitt. •*■•') Sehr beachtenswert sind Friedrich
Delitzschs**) Beiträge zur Erklärung des Schwertliedes Ezechiels.**"^**)
Gunning^**) prüft die kritischen Versuche Oorts (ThT. 1880 S. 114 ff.)
und G. Hofi&nanns (ZATW. 1883 S. 87 ff.) am Amostext mit dem wohl meist
richtigen Ergebnis der Ablehnung derselben und giebt bei der Gelegenheit
84) XA. K. FauBset, A critical and expositorv commentary on the Book of Judges.
London, Nisbet. 348 S. 10 s. 6 d. — 85) X H.' PreiTs, W. Vatkes GesamUnsicht
üb. d. Bttch. Sam. u. der Könige: ZWTh. S. 257—80. — 86) X S. B. Randall, 1. Sam.
II, 35: OldTestSt. S. 316/7. Nacb Siegfried wertlos. — 87) X C. A. Briggs, The »ong
of Hannah: PresbRev. (1885, Jan.), S. 112/4. — 88) X W. H. Brown, The Old Test
explained. Giving the key to the harmony of the Old Test, writings and especially to
the books of the Kings, Chronicles, Ezra, Esther and Daniel as well as of the b. of Esdras
et Judith. London, Wood. 140 S. 3 s. 6 d. — 89) B- Stade, 1. Kön. 22, 48 f.:
ZATW. (1885), S. 178. — 90») id., Anmerkungen zu 2. Kön. 10/4: ib. S. 275—97. —
90^) X T. J. Dodd, The explanation of numerical difficulties : OldTestSt. S. 171/4. 1884.
Betrifft Zahlenangaben bes. in den Büchern Sam. u. Könige. — 91) Friedr. Delitzsch,
Assyriolog. Notizen zum AT. III. Der Name Benhadad: ZKeilschriftforsch. 2, S. 161 — 78. —
9S) J« Barth, Beitrr. zur Erkl. des Jesaja. (Sep. Abdr. d. BeiL z. Jahresber. des Berl.
Rabb.-Sem. f. 1883/4.) Karlsruhe, Reuther. 28 S. M. U50. Rez.: Budde: ThLZ. (1885),
No. 25; DLZ. (1885), No. 48; GBL (1885), No. 49. — 9S) K. Budde, t>ber das 7. Kapitel
des Buches Jesaja. Enthalten in: Etudes d^di^es k M. Dr. Leemans. S. 121 ff. Leiden,
Brill. Rez.: ThJB. S. 64. — 94) F. W. J. Dilloo, Das Wunder an den Stufen des
Ahas. Eine exeget. Studie. Amsterdam, Höveker u. Zoon. 43 S. M. 0,70. — 95) X
R. P. Stebbins. Servant of Jehovah, Isai. 52, 13—53.: J. of Soc. f. bibL litt. etc. (1884,
Jun.-Dec, p. 65—79. — 96) X J. J. P. Valeton, Jesaja 62, 67: ThStudiöfi 3,
S. 449—67. — 97) X G. R. Lundborg, Profeten Esaias Kap. 40—66 I metrisk öfver-
sättning met nödiga inledningar och forklaringar efter bftsta Kftllor. Stockholm, Carlson.
144 S. 1 Kr. 50 öre. — 98) Friedr. Delitzsch, Assyriologische Notizen zum AT.
IV. Das Schwertlied Ezech. 21, 13—22: ZKeilschriftforsch. 2, S. 385—98. — 99) X
E. G. King, The prince in Ezekiel: OldTestSt. (Nov.), S. 111/6. — 100) X E. B. Pusey,
The minor prophets; with a comment., explanatory and practical, and introd. to the several
books. Vol. 1. Hosea, Joel, Amos, Obadiah and Jonah. Vol. 2. Micha — MaUchi. New-
York, Funk & WagnaUs. II, 427 S. | 3. 504 S. | 3. Rez.: SUrbuck: ^ndovRev. (1885,
June); Seifs, LutheranChurchRev. (1885, July). — 101) X Ch. EUiot, The book of
Hosea: OldTestSt. S. 193—202. Gegen Rob. Smith. — 10!S) X R. A. Redford, Studies
in the minor prophets. Joel.: Monthly Interpr. S. 387 — 400. — lOS) X Ch. EUiot,
The words of Amos: OldTestSt. (Sept.), S. 13/7. — 104) J* Hz. Gunning, De god-
Bpraaken van Amos. Vertaald en verkUard. Leiden, Brill. XI, 200 S. f. 2,90. Bez.:
Ed. König: ThLBl. (1885), No. 32; Valentin: ThStudi«n. (1885), 4. 5; Smend: ThLZ.
(1885), No. 24; Kuenen: ThT. (1885), 6.
n, 1. W. Lots: Gesch. Israels bis zur Zerstörung Jerusalems durch d. Römer. J 07
eine gloasatorische Erklärung des Baches. ^^^'^^^) Die oben unter No. 39
angeführte Abhandlung von Matthes Qber Joel enthält auch Erörterungen
aber den ^Tag Jahwes*, die Heuschrecken bei Joel, den ^jss, die Himmels-
wonder, die Heilsverheifsnngen, das Thal Josaphat. Sekles^^^) deutet die
Farben der Rosse bei Sach. I, 8. 6, 1 — 8 nach Anleitung eines chinesischen
Kalenders aus der Zeit Alexanders des Grofseu, worin die Völker durch
verschiedene Farben bezeichnet sind. Schwarz sei die Farbe des Nordens,
rot des Südens, grün des Ostens, weifs des Westens. Grätz nimmt rot für
den Osten, rötlich-gefleckt für den Süden in Anspruch. ^"••^**) G. BickelP**)
bearbeitet die historischen Lieder des Alten Testaments seinem metrischen
System gemäfs.'^*****) Oort^*®) erklärt Spr. 1—9 für weit jünger als Esra.
Die angeblich ziemlich deutlichen Schilderuugen griechischer Hetären sollen
auf eine palästinische Stadt mit Mischbevölkerung als Abfafsungsort deuten.
Nach Friedr. Delitzsch^*') ist das Land Uz in der Nähe von Palmyra
zu suchen.****^**) A. Palm*-*) bringt eine Reihe von Beweisen für den
Einflafs griechischer Bildungselemente und der nacharistotelischen Philosophie
auf Kohelet. Aug. Köhler*'^) entwickelt die Grundgedanken des Buches
Kohelet in anziehender und beachtenswerter Weise. Der Vf. des Buches
sei in frommer Manu, dem freudiger Lebensgenufs ein Stück wahrer Gottes-
furcht ist. H. Grätz***) verteidigt seine Behauptung, dafs Kohelet zur
105) X A. JohaiiDes, Kommentar z. d. Weissag, des Proph. Obadja. Inaug.-
Dits. Würzbnig, Goldstern. VI, 84 S. M. 1,20. — 106) X F. Bergmann, Jonah
el Attest. Parabel), aas d. Urtext übers, u. erkl. Strafsburg, Treuttel u. Wttrtz. IV, 110 S.
H. 3,20. — 107) X A. J. Baumgartner, Le prophöte Habakuk. Introd. critique et
trxeg^ avec examen special des commentaires rabbiniques du Talmud et de la Tradition.
Leipzig (Gen^ve, Stapelmohr). YIII, 236 S. M. 6. - 108) ^- Sekles u. Grfttz, D.
Fwben in den Visionen Zecharias: MGWJ. 8. 642—50. — 100) X J. D. Smith, The
prophet of glory; or Zechariah*s visions of the Coming and Ringdom of Christ. London,
Hawkins. 332 S. s. 5. — 110) X W. L. Alexander, Zechariah, his visions and
viming». London, Nisbet. 338 S. s. 6. — 111) X T. K. Cheyn«, On Maleachi 1, 11.
The invisible church in hebr. proph.: Monthly Interpr. S. 77/9. — 112) X K. L. Curtiss,
Some featares of Hebr. poetry.: OldTestSt. (Sept.), p. 1/8. — IIS) ^* Bickell, Exeget.-
krit. Nschlese z. den alttest. Dicht. L Bist. Lieder: ZKTh. 9, S. 717—21. — 114) X
C.H.Toy, The date of the Korah-psalms : J. of Soc. f. bibl. litt, etc! (1884, Jan. — Dec.),p.80 — 92.
- 115) X A. Schmledl, Üb. den schwier. Ausdr. 1!|3T in Ps. 103, 14.: MGWJ. S. 376/8.
-US) X J. G. Lansing, Psalm 45, 9 (8): PresbRev. S. 534/6. — 117) X Jennings
isd Lowe, The psalms with introd. and crit. notes. Books IIL IV. V. 2«"^ ed. London,
Mscimllan. 390 S. 10 s. 6 d. — - Hg) X T. K. Cheyne, On Ps. 49, 7: Expos.
^ 400. — 119) X W. B. Clarke, The song of Solomon: AndoverR. S. 572—82. —
131) H. Oort, Spreoken 1/9: ThT. S. 379—425. Rez.: ThJB. S. 51. — 121) Friedr.
Delitzsch, Assyriolog. Notizen zum A. Test. I. Das Land Uz: ZKeilschriftforsch. 2,
S. «7—98. — 122) X G. H. B. Wright, The book of Job, a new critically revised
triDsl., with essays etc. London, Williams and Norgate. s. 6. — ISS) Xx\. Neubauer,
Job 19, 25/7: Ath. (27. June), S. 823»»/3«. — 124) X J. G. Lansing, Pleiades,
Orioo sDd Mazzaroth Job 38, 81. 32: Hebraica. S. 236 — 41. — 125) J- Knabenbauer,
CommeDtarios in libmm Job. Paris, Lethielleux. 480 S. Rez.: Katholik (1886, Jan.);
Gtetmans: StML. (1886), H. 2; Schäfer: LRs. (1886), No. 3; Bickell: ZKTh. (1886), No. :t;
Hohammer: LitHandw. (1886), No. 8; Zschokke: Wien. Lit. Handweiser (1886), No. 10;
UcirialU cattoL (1886, 17 luglio). — 126) X T. K. Cheyne, The Christian dement
in the book of Job.: Monthly Interpr. S. 91/8. - 127) X V. Böttcher, Das B. Hiob
Dtch Luther u. der Probebibel, aus dem Grundtext bearb. u. m. Bemerk, versehen. Leipzig,
Lehmaan. IV, 72 S. M. 1,20. — 128) X J. Aicard, L'<^ternel Cantique (Tnterpr. du
Cutiqae des Cantiques). Paris, Fischbacher. 50 S. Fr. 2. — 120) A. Palm, Qohelet
^ d. nach-aristotelische Philosophie. Gymnasialprogr. Mannheim. 4^. 27 S. — 18^
A. Kohler, Über d. Grundanschauungen des B. Koheleth. Univ.-Programm. Erlangen. 4^.
16 S. — \%l) H. Grfttz. Schreiben an Master Th . . . in Triest Über Kohelet.: MGWJ.
S. 74—92, 127—34.
1
JSß ^11' ^* W. Lotz, Gesch. Israek bis zar Zerstomng Jerusalems darch d. Romer.
Zeit Herodes I. verfafst sei, gegen die in Wrights Kommentar erhobenen
Einwände. Er wird schwerlich Recht behalten.^«*-***) J. Meinhold"*)
versucht mittels assyriologischer Gelehrsamkeit neue Einsichten in die Zu-
sammensetzung des Danielbuches aus QueUenschriften zu gewinnen. In
Kap. 1 — 7 trete uns ein von assyrisch-babylonischer Kultur stark beeinflufster
Schriftsteller entgegen , nicht aber in 8 — 12, wo auch ein anderer theo-
logischer Gedankenkreis erscheine. Kap. I — 7 glaubt Meinhold vor Alexanders
Zeit ansetzen zu können, 8 — 12 seien viel jünger. Die Untersuchung ist
beachtenswert, hat aber ihre schwachen Seiten. **'"^'*) H. Preifs^**)
sucht ausländische Märchen ausfindig zu machen, mit denen die Tobias-
Erzählung zusammenhängen könnte. ^^^) A. Scholtz^^^) möchte das Buch
Judit für prophetisch, für eine Apokalypse erklären, zu welchem Zweck er sich
die gewagtesten Deutungen erlaubt, z. B. Bethylua = ni^M D^D Gotteshaus =
Land Israel (Hos. 8, 1), die 38 Tage bis zur Rettung = 38 Jahre der
Wüstenwanderung. Auch sonst ist viel Unrichtiges, aber auch viel Treff-
liches in dem jedenfalls lesenswerten Schriftchen enthalten.******)
Geographie und Topographie. Wir führen hier natürlich nur
die Erscheinungen auf, welche wissenschaftliche Bedeutung für sich in An-
spruch nehmen, nicht die Menge der Reisebeschreibungen und andern ganz
populären Schilderungen. Socins**^) Besprechung der Leistungen des
Piü. Explor. Fund ist mir leider nicht zugänglich geworden. Gilde-
meister**®***) hat die Palästina -Forscher mit einer trefflichen Ausgabe
des arabischen Textes der Geographie Idrisis beschenkt und dieselbe auch
ISS) X 6. G. Bradley, Lectures on Ecclesiastes. Delivered in Westminster Abbey.
London, Frowde. 120 S. 4 8. 6 d. — ISS) X A. H. Sayce, Introduction to the
books of Ezra, Nehemia and Esther. London, Religious Pract. Soc. 1885. 2 s. 6 d. —
1S4) X J. W. Haley, The book of Esther. A new translation with crit. notes, excurses,
maps and plans, and illustr. By the Lowell Hebrew Club. Andover, Draper. II, 196 S.
f 1,50. — 1S5) X E. B. Pusey, Daniel the prophet: nine lectures delivered in the
Divinity School of the Univers, of Oxford. New-York, Funt & Wagnalls. 519 S. | 3.
— 1S6) ^* Meinhold, D. Komposition des Buches Daniel. Inaug.-Diss. Greifswald.
1884. 87 S. — 1S7) X J. M. Füller, The book of Daniel in the light of reeent research
and discovery: Expos, tom. 1, p. 217 — 26, tora. 2, p. 431/8, 437 — 47. — 1S8) X H.
Derenbourg, Les mots grecs dans le livre biblique de Daniel: M^langes Graux. (1884),
S. 235—44. Paris. — 1S9) X Ambrosius, Zum Buche Daniel: StMBCO. 5 (1884),
S. 899—411. — 140) H. Preifs, Zum Buche Tobit: ZWTh. ?8 (1885), S. 24—51,
257—80. Bez.: ThJB. S. 66 f. — 141) X A. F. Kirkpatrik, 1 Maccabees 3, 48.:
JPh. 14, S. 111/2. — 143) A. Scholtz, Das Buch Judith — ei. Prophetie. Vortrag in
der histor.-philol. Gesellsch. in Wttrzburg. WUrzburg, WoerL 48 S. M. 1. Rez.: Ed. K^ig:
ThLBL (1885), No. 49. — 14S) X A. Klöpper, Ei. paar Bemerkungen z. d. Urteil des
Josephus üb. Johannes d. Täufer: ZMTh. 28 (1886), S. 1—20. — 144) X N. Brüll,
Das Todesjahr Agrippas II. u. d. Abfassungszeit der kleineren Schriften des Josephus: Jbb.
f. jttd. Gesch. u. Lit. 7, S. 51/8. — 145) X M. Heidenheim, Bibliotheca Samaritana.
IL D. Samaritan. Liturgie in der hebr. Quadratschr. aus den Hdss. des Brit. Mus. u. and.
Biblioth. herausgeg. u. mit Einl., Beilagen, t)bersetzungen der schwierigsten Texte u. Schollen
versehen von M. Heiden heim. Heft 1. Leipzig, 0. Schulze. XL VIII, 56 S. M. 8,50.
Rez.: Kautzseh: ThLZ. (1886), No. 10. — 14C) X S. Kohn, Zur neuesten Lit. ttber d.
SamariUner: ZDMG. 89, S. 165—226. Betr. BibL Samaritana L — 147) A. Socin,
The Survey of Western Palestine. A critical estimate of the work of the Palest. Explor.
Fund.: Expos. S. 241—62. Dazu W. B. : PalExplFund. S. 220/2. — 148<^) J* Gildemeister,
Idrisis PalAstina u. Syrien im arab. Text. Beilage zur Z. d. dtsch. PalftstinaV. 8. Auch
unter dem Titel: Idrisi Palsestina et Syria arabice ad fid. libror. manuscriptor. 80 Seiten.
Bonn 1885. — 148^) J- Gildemeister, Beitrr. zur Palästinakunde aus arab. Quellen.
5. Idrlsl: Z. d. dUch. Palästina V. 8, S. 117-45.
III, 1. W. Lots: Gesch. IntmIb bis zur Zarstdrang Jerusalems durch d. Römer. r<
flbeiBetzt und mit Anmerknngen verseheu. Das populäre Buch von Ninck^^*)
ist wegen der beigegebenen Aufsätze von Schick , welche die Topographie
Jerusalems betreflTen, und anderer Anhänge bemerkenswert. ^^^'^^*) Wichtig
ist Gathes^^*) Abhandlung über den* Lauf der zweiten Mauer, welcher, Dank
den Untersuchungen Schicks, nunmehr sicher bestimmt werden kann.^*^'^^*)
Spiefs^**) sucht mit Furrer und Socin die Stadt Taricheä in el Medschdel.
B. Stade^*^) kommt zu dem Ergebnis, dafs der Name der Stadt Samaria
nispflnglich ^SiQitf bezw. inDV gelautet habe. Der Berg, auf welchem die
Stadt von Omri erbaut ward', bezw. die daselbst sicher schon vorher vor-
handen gewesene Siedelung, hätten wahrscheinlich diesen Namen, von dem
Geechlechtsnamen IDS^ abgeleitet, damals bereits getragen, doch könne man
imm^hin nach der Angabe von 1. Kön. 16, 24 annehmen, dafs auch der
Geschlechtsh&nptling , von dem Omri den Platz erkaufte, ipv geheifsen
habe.^^^^*^) Güdemeister^*^) weist nach, dafs Antonius Placentinus c. X.
ab den Ort wo die drittehalb Stämme entlassen seien und in dessen Nähe
sich die Mose-Thermen befänden, die Stadt Livias bezeichnen wolle, wo
aoch nach einer neuerdings ans Licht gekommenen Pilgerreisenbeschreibung
ai8 dem 4. Jh. die Israeliten gelagert und Moses Segen empfangen hätten.
Salamias oder Salmias werde wohl aus Liviada verderbt sein. Furrer^*^)
giebt eine vollständige Liste der alten Ortschaften im Libanongebiet mit Be-
legen und Erläuterungen. ^•*-^'^)
149) C- Ninek, Auf biblischen Pfaden. Reisebilder aus Ägypten, Palast., Syrien,
Kkinas., Grieehenl. u. der Türkei. Rez.: y[olck]: ThLBl. (1885), No. 37. — 150) X P.
dt Rohden , De Paliestina et Arabia provinciis romanis quiestiones select«. Diss. inang. Berlin,
Ihjar n. Malier. 60 S. M. 1,20. — l&l) X H. Hunt, The Dead Sea: PalExplorFund.
Si 212/4. — 152) X M. y. Sattler, Gesch. der Stadt Jerusalem u. ihrer merk-
wllnligsten Gebäude nach den Berichten des jttd. Geschichtschr. Flav. Josephus. Mit 8 Plänen
L den Tempeln u. 1 Kunstblatt in Lichtdruck. München, Piloty & Löhle. 1884. gr. 8®.
MS. IL 2, das Kunstbl. M. 3. Nach Siegfried wissenschaftlich wertlos. — 158*) H.
Gathe, D. sweite Mauer Jerusalems u. d. Bauten Konstantins am helL Grabe. Nach
nirischen Berr. u. mit Originalbeitrr. C. Schicks. (Mit Tafeln.): Z. d. deuUch. PalftstinaV.
8, S. 245 — 87. — 15S^) X A. Thiersch, Ei. Modell des Tempelberges zu Jerusalem:
AZg. No. 108 Beilage. Mitteilung über ein von Schick angefertigtes ModelL — 154M
X W. F. Birch, The city of David: PalExplorFund. S. 61/5, 100/8. — 154^) X C. Schick,
N«B entdeckte Felseistemen u. Felsgemioher in Jerus. Mit 1 Tafel: Z. d. deutsch. PalftstinaV.
S, 8. 42/5. — 1540 X id.. Neu entdecktes Columbarium am Berge des bösen Rats bei
Jana.: ib. S. 46/9. — 154^ X X. Pailloux, Monographie du temple de Salomon.
F^ris, Roger & Chemoviz. FoL XII, 410 S., 25 planches. Fr. 100 (souscript.). — 154^
X 6. Schumacher, Felsengrttber in Dschebata. Mit 1 Tafel: Z. d. deutsch. PalftstinaV.
8, S. 60/4. — 155) X Beth Habbechereh, or the chosen house: PalExplorFund. S. 29 — 56,
140/7. — 150 F. Spiefs, D. Lage v. Taricheae: Z. d. deutsch. PalftstinaV. 8, S. 95/9.
- 157) B. Stade, Der Name der Stadt Samarien u. seine Herkunft: ZATM. (1885),
i 165—75. — 158) X G. H. Tomkins, Suggested identif. of Berothah or Berothai
(El 47, 16 and 2 Sam. 8, 8): PalExplorFund. (April), S. 108—11. — 159) X R. Buselli,
L' Emmaus evangelieo dimostrato e difeso distante 60 stadii da Gerusalemme: nuovi studii.
PMe I. Mailand, Up. Eusebiana. XXIII, 165 S. L. 4. — 160) X P. Mearns, The
lite of Emmaus.: PalExplorFund. (April), 116—21. — 161) J. Gildemeister, D. Stadt
Silsiiiiai bei Antonios Placentinus: Z. d. deutsch. PalftstinaV. 8, S. 100..— 16S) K.
fnrrer, D. antiken Städte u. Ortsch. im Libanongebiet: ib. S. 16 — 41. — 16S) X H.
^hestsr Hart, A natnralist's joumey to Sinai, Petra and South Palestine. PalExplorFund.
S. 331 — 86. — 164) X £. Hüll, Mount Seir, Sinai, and Western Palestine; being a narrative
^ « Kientific expedition. London, Bentley. 222 S. (with maps and illustr.) 10 s. 6 d.
^: Hooper: Ac (1885), 21. Febr. — 165) X L. Oliphant, Round mount Carmel:
^^plorFuod. (1885), S. 25/9. — 166) X G. Le Stra'nge« Account of a short journey
*■*( of tiie Jordan: ib. S. 157—80. — 167) X B. A. Hart, Report on the BoUny of
^iaod South Palestine (with pktes): Transact of the Roy. Irish Ac. XXVIU, 19, ^. %1%— Att»"!.
I 30 ^^h ^' W. Lotz: Gesch. Israels bis zur Zerstdmng Jerusalems durch d. Römer.
Altertümer. Stapfer^^^) teilt sein Buch in zwei Teile ein: I. Aber
das soziale Leben, IL über das religiöse Leben in Palästina zur Zeit Jesu
Christi. Näher besehen, behandelt es alles das, was man anter dem Begriff
der 'Altertümer' zusammenzufassen pflegt, eingeschlossen die Geographie
Palästinas nnd die politische Geschichte. Es ist auch eine Art neatesta-
mentlicher Zeitgeschichte. Die Anordnung des Stoffes läfst zu wünschen übrig
und auch sonst hat das Buch, das zwischen populärer nnd wissenschaft-
licher Behandlung der Gegenstände schwankt, seine grofsen Mängel. ^^^^^*)
Der Vortrag Franz Delitzschs*^ ^) über den Wein in der Bibel ist sehr
hübsch zu lesen. *'*•*'•) Friedr. Delitzsch*®*^) zeigt, dafs auch bei den
Assyrem die Nacht in drei Wachen geteilt ward. ***•**•) Der Aufsatz von
S. Louis*^^) über das Armenwesen bei den Hebräern giebt dankenswerte
Belehrungen, doch mehr für die späteren Zeiten des Judentums vom baby-
lonischen Exil bis zum 2. Jh. n. Chr. Aufserdem finden sich im XV. und
XVL Bande der Realencykl. für protest. Theol. u. Kirche, mehrere kleinere
hierhergehörige Artikel.
Beligion. Königs**®) und v. Orellis*®*) früher besprochene wichtige
religionsgeschichtliche Schriften sind in englischer Übersetzung erschienen.
— 168) XH. B. Tristram, Addenda to the Flora of PalesUne: PalExpIorFund. S. 6 — 10.
— 169) X Noetling, Vorlauf. Bericht ttb. d. geognost. Beschaffenheit des OstjordaoL:
BerLSB. H. 38. 39. S. 807/8. — 170) X F. D. Allen, Greek and latin inecriptions
firom Palest.: Amer. JPhilol. 6, 8. 190—216. — 171) X C. Gordon, Eden and Golgotha
(with maps).: PalExpIorFund. (April), S. 78—81. — V7Z) E^ni. Stapf er, La Palestine
au temps de J^sus-Christ d'aprös le Nouveau Test., Thistorien Flav. Josephus et les Talmud.
Paris, Fischhacher. 531 S. Rez.: Schürer: ThLZ. (1886), No. 3. — 17S) X Studia
Biblica: Essays on biblical archaeology and criticism, and Kindred subjects. By Members
of the Univers, of Oxford. London, Frowde. 264 S. 10 s. 6 d. Rez.: Salmon: Ac. (1885,
15. Aug.); Ath. (1885, 19. Sept.); Holtzmann: ThLZ. (1885), No. 24; Ronsch: Berl. PhiL
Wochenschr. (1886), No. 18; Bibl. Sacra (1886, Apr.); Strack: CBl. (1886), No. 22. —
174) X Ch. Clermont-Ganneau, Les fraudes arch^ologiques en Palestine suivies de
quelques monuments ph^niciens apocryphes. Avec 20 gravures et fac-simiMs. Paris, Leroux.
357 S. Fr. 5. — 175) X M. L. CL Fillion, Atlas d'histoire naturelle de la bible d'aprte
les monum. anciens etc. Paris '& Lyon, Delhomme et Briguet. 4®. VII, 116 S. et 112
planches. Fr. 20. Rez.: Jürgens: StML. (1885), 4; Hundhausen: LitHandw. (1885), 6.
— 176) X J. H. Balfour, The plante of the Bible. New and enlarg. ed. London,
Nelson. 256 S. s. 5. — 177) Franz Delitzsch, D. Bibel u. der Wein. Ein Thirza-
Vortrag. (= Schrr. des Institutum Judaicum in Leipzig. No. 7.) Leipzig, Dörffling &
Franke. 18 S. M. 0,40. — 178) X J. H. Breijer, Prceve eener geschiedenis der dranken
en drinkgewoonten in Israel. Utrecht, Brejer. VIII, 165 S. F. 1,25. — 179) X N.
Gueneau de Mussy, Etüde sur Thygi^ne de MoTse et des anciens Isra^lites. (= BulL
de Tacad. de m^decine. No. 8.) Paris, Delahaye & Lecrosnier. Vgl. dazu BewGl. (1885,
Juli), S. 279 — 80. Historisch kaum von Wert. — 180) Friedr. Delitzsch, Assyriolog.
Notizen zum AT. VI. Die 3 Nachtwachen: ZKeilschriftforschg. 2, S. 284—94. — 181)
XEngelhardt, D. richtige Würdigung der alttest. Institutionen: BewGL S. 281 — 91,
'347 — 57, 381 — 98. Wissenschaftlich ohne Bedeutung. — 18!S) X E. Levy, La monarchie
chez les Juifs en Palektine selon la Bible et le Talmud. Paris, Durlacher. 93 S. Fr. 4.
— 18S) X H. Plofs, Geschichtliches über Knabenbeschneidung: Deutsches AGMedicin.
8, S. 312—43. — 184) X M. Grünbaum, Einige Parallelen zu dem Aufs. 'Beiträge
zur Kenntnis der aberglllub. Gebräuche in Syrien': Z. d. dtsch. PalästinaV. 8, S. 80 — 94;
vgL ib. 7, S. 79 ff. — 185) Kohl er. Zur Lehre von der Blutrache. Würzburg, SUhel.
B. schon JB. 1883, II, 432'*^ — 186) X D. Castelli, La legge del popolo Ebreo nel suo
svolgimento storico. Florenz, Sansoni. 1884. 16®. XVI, 420 S. L. 4. — 187) S.Louis,
The poor laws of the ancient Hebrews: TSBA. 8, S. 30—41. — 188) F. E. König, The
religious history of Israel. A discussion of the chief problems in Old Test, history as
opposed to the development theorists. Translat. by A. J. Campbell. Edinburg, Clark.
192 S. 3 8. 6 d. — 189) C. V. Orelli, The old Test prophecy etc. Transkt. by
J. S. Banks. Edinb., Ckrk. 474 S. 10 s. 6 d.
ni, 1. W. Lotz, Gesch. Israels bis zur Zerstörung Jerusalems durch d. Römer. I 31
Kiehms***) wertvolles Buch ist in zweiter Auflage erschienen, welche be-
sonders durch Auseinandersetzungen mit Königs Offenbarungsbegriff erweitert
ist. Tb. Arndt^**) beschreibt die Einwirkung der neuem Pentateuch-
kritik auf die Vorstellungen von der israelitischen Religionsentwickelung.
Dabei geht er auf die Anschauungen Baudissins, Königs, Seineckes, Buddes
näher ein. Gast^**) welcher die Offenbarung Gottes an Abraham als die
Wnrzel der israelitischen Religion bezeichnet, bringt nicht bedeutendes,
Sack^*') viel Unsinn vor. Edershcims^**) Werk soll verdienstlich sein,
Ygl. die Rez. von Cheyne.^®* ^•'') H. Guthe^*®) sucht unter sorgfältiger
Verwertung der assyrischen Nachrichten die Zustände in Jerusalem zur Zeit
der Blflte Jesaias genauer zu erkennen als es bisher gelungen war, und
die Abspiegelung derselben in den Reden Jesajas nachzuweisen. Er kommt
zu dem Ergebnis, dafs namentlich die seit 724 eingetretene äufserste Ge-
fährdung Judas und das unerwartete Ausbleiben des vor Augen stehenden
Verderbens von so eingreifender Wirkung auf Jesajas YorsteUungen gewesen
sei, dafs man von zwei verschiedenen Zukunftsbildern in seinen Reden
sprechen mflsse. Der Inhalt des ersten sei Verwüstung des ganzen israe-
litischen Landes, Wegftlhrung Israels und Judas bis auf einen Rest, der
m einem neuen Volk erwachsen und von dem neuen Davididen des Imma-
nuel beherrscht werden soll, dessen Gestalt ftlr dies erste Zukunftsbild
Jesajas charakteristisch sei. Jesaja habe dasselbe etwa zwischen 724 und
701 fallen lassen, weil er den ^wunderbaren Plan' Jahwes nun richtiger er-
kannt zu haben glaubte. Sein Zukunftsbild ist nun dies : die drohende Ge-
fahr wird an Juda vorübergehen, ohne dafs eine völlige Verwüstung des
Landes stattfindet. Die von den Feinden belagerte, aber ihren Händen
entrissene Stadt erscheint als der heilige Rest, den das reinigende Gericht
gleichsam als Aussaat für eine neue Blüte des Volkes zubereitet hat. Die
Gegenwart ist von der beglückten Zukunft nicht durch eine Periode der
Verödung des Landes und des Exils des Volkes geschieden, wenn es auch
von jener zu dieser durch Drangsale hindurchgeht. Hier ist in der ge-
retteten Stadt Jerusalem, in der nach der Belagerung noch derselbe König
herrscht wie vorher, kein Raum für den neuen Davididen. Die charakte-
ristische Eigentümlichkeit dieses zweiten Zukunftsbildes ist vielmehr eben
der Satz, dafs Zion nicht von den Assyrem erobert werden wird. Gemein-
190) £- Riehm, D. messUn. Weissagung. Ihre Entsteh.» ihr zeitgeschichtl. Charakter
0. ihr Verhalts, z. der neatest. Erfüllung. 2. Aufl. Gotha, F. A. Perthes. VI, 283 S. M. 4.
Bez.: Ed. König: ThLBl. (1886), No. 1; Guden: HannPastKorresp. (1886), No. 9. — 191)
TL Arndt, Zur alttest. Religionsgeschichte : PKZ. 19, S. 417—28, 441—52. — 19S)
F. A. Gast, Origin of the Old Test, religion : OldTestSt. (Okt.), S. 52—61, (Nov.), S. 107—11.
~~ 19S) J- Sack, Die Religion Altisraels nach den in der Bibel enthaltenen Grundzttgen
(iaigestellt. Leipzig, Friedrich. VII, 178 S. M. 8. — 194) A. Edersheim, Prophecy
«Bdhifitory in relation to the Messiah. The Warburton lectures for 1880/4. With 2 append.
^ the arrangement, analysis and recent criticism of the Pentateuch. London, Longmans.
*10 S. 8. 12. Rez.: OldTestSt. (1885, May); Ath. (1885, 14. Nov., 21. Nov.); Robie:
AodoTSev. (1885, Okt.); Curtis: PresbRev. (1885, Okt,); Cheyne: Ac. (1885, No. 16 May).
^ 195) X H. Schultz, Alttestamen tliche Theologie. 3. Ausg. Göttingen, Vandenhoeck
& Ruprecht. XII, 888 S. M. 15. Ist nur eine neue Titelansgabe. — 196) X J. P.
^«terg, Suggestiona on the rise and development of the messianic hope: AndovRev.
S. 7S--86. — 197) X K L. Curtiss, The advent of Jehovah: PresbRev. S. 606—12.
"^ 198) H. G u t h e , Das Zukunftsbild des Jesaja. Akad. Antrittsvorlesung in erweit.
^fftn Jierausge^. L.eipzig, Breitkopf & Härtel. II, 49 S. M. 1,20. Rez.: Kamphausen:
THLZ. (1886), No. 1 3.
X 32 ^^Ii 2* M. Kayaerling: Jttd. G«8ch. v. d. Zerstör. JeriisaleniB Ins z. Gegenwart.
sam ist beiden Zukunftsbildern die Hoffnung, dafs die Strafen des göttlichen
Zornes einen Rest übrig lassen werden, aus dem sich das neue Israel ent-
wickeln wird. Franz Delitzch*^*) weist nach, wie Weissagung und Vor-
bilder im Alten Testament bezeugen, dafs der Messias durch Leiden eine
Sündensühnung beschaffen werde. Mosapp^^^) weist die von Wellhausen
(Skizzen und Vorarbeiten, S. 51) gegebene Auffassung von Jes. 1, 18 als
Frage: 'Wenn eure Sünden wie Scharlach sind, sollen sie dann für weifs
gelten?' zurück.**^*-*®*) Über Orellis*®*) Artikel mag bemerkt werden,
dafs er Königs Ansicht von der Art der prophetischen Wahrnehmung be-
kämpft.*®*"*^*) Der libellus historico-criticus*^*) über ein recht wichtiges
Thema leistet leider nichts erhebliches.*^*) Zum Schlufs weisen wir auf
zwei***"*^*) die obere und untere zeitliche Grenze unseres Gebietes be-
rührende Arbeiten hin, von denen wenigstens die von Smend der Beach-
tung wert erscheint.
III. 2.
M- Kayserling.
Jüdische Geschichte von der Zerstörung
Jerusalems bis zur Gegenwart
Wer es unternimmt, den Bericht über die jüdische Geschichtschreibung
und die ihr verwandten Fächer der jüdischen Wissenschaft zu liefern, mufs
bescheiden in seinen Ansprüchen sein und darf keine hohen Erwartungen
199) Franz Delitzsch, Der Messias als Versöhner. Ei. bibl. Untersuchung. (=s Schrr.
des Instit. Judaicum in Leipzig. No. S.) Leipzig, Dörffl. n. Franke. 82 S. M. 0,40. —
!200) H. Mosapp, Z. alttest. Lehre v. der Sündenvergebung: ThStWttrtt. S. 78/5. —
SOI) X F. A. Nordell, The Old Test, doctrine of the spirit of God: OldTestSt. (June),
S. 483—44. — S02) X A. Hovey, The meaning of Sheol in the Old Test.: ib. (Oct),
S. 49—62. — SOS) V. Orelli, Weissagung. Herzogs Realencykl. 16, S. 720—42. —
504) X T. K. Cheyne and E. A. W. Budge, The Seraphim: Expos. S. 819—20. —
505) X 6. H. Schodde, The Old Test, covenant: BiblSacra. S. 401—30. — SOO) X
B. L. Frothinham, The meaning of Baalim et Asehtaroth in the Old Test.: AmericJofPMlol.
5 (1884), S. 331/8. — S07) X W. 6. Moorehead, Universality of serpent-worship :
OldTestSt. S. 193—202. — S08) X W. Rob. Smith, On the forme of divination and
magic enumerated in Deut. 18, 10. 11: JPh. 13(1885), S. 278—87; 14, S. 118—28.—
SOO) X S. T. Anderson, 'I am that I am': OldTestSt. S. 310/8. — SlO) X S. R.
Driver, Recent theories on the origin and nature of the Tetragrammaton : StudiaBibl.
S. 1—20. Oxford. — Sil) X G. H. Schodde, On the source of the name HIH^:
Hebraica S. 255/7. — SIS) X J. HaUvy, Recherches bibliques. I. Le tetragramme.
n. D^ntt^tf, ^y?f d^llü) ^^' '''* L'origine du 2 dans les noms propres compos^s: RBJ.
(1884$, S. "161—86 unä" (1885), S. 1/9. — S18) P- V. Schmidt, Libellus hist.-criticu«
in quo quomodo ultimis a Chr. sspc. Judaismus cum paganismo coaluerit Philonis theosophic
ratione sub finem habita. Leipzig, Böhme. 1884. 81 S. M, 1,25. Rez.: ThLBL (1885),
No. 88. — S14) X R. V. Foster, The Hebrew «Wisdom': OldTestSt. (Nov.), p. 104/7.
— S14<^) X F. W. Schultz, D. Nichstenliebe u. ihre Erweisungen im A. Test.: MonaU-
schrfinnMiss. (1884), S. 111—26; (1885), S. 157—64, 199—210, 284—92. — S15)
H. Osgood, Prehistoric commerce and IsraeL: BaptQuartRev. S. 168 — 84. — SIC) R*
Smend, Über jüdische Apokalyptik: ZATW. S. 222—51.
II], 2. M. Kayserling: Jfid. GmcIl. v. d. Zerstör. Jerasalenu bis z. Gegenwart. \J^
itdleD, derjenige aber, der redlichen FleiTs and ein Streben, das nnter den
obwaltenden miÜBlichen Umständen gar oft ein. rein ideales ist, auf dem
Gebiete der Wissenschaft zn würdigen weifs, wird auch den Leistungen,
idche in diesem Jahresbericht geboten werden, seine Anerkennung gewils
nicht versagen.
Die periodische Litteratnr ist durch kein neues wissenschaftliches
Organ vermehrt; das bereits für tot erklärte ^Jüdische Centralblatt'^) erscheint
lieder als YierteUahrsschrift, matt und schwach nach Umfang und Inhalt.
Nachdem die der hebräischen Bibliographie gewidmete Zeitschrift
n erscheinen aufgehört hat, gewinnen die bibliographischen Berichte der
B£J. an Bedeutung; dies gilt besonders von dem Verzeichnis der durch
den ^Antisemitismus' hervorgerufenen, im Druck erschienenen Schriften gegen
md far die Juden ^*) und von dem ausführlichen Berichte über die von
der Soci^t^ des ^tudes juives veröffSentlichten Arbeiten.^) Von antiquarischen
Katalogen erwähnen wir nur den von R. N. Rabbinowitz, ') der
152 Hdss., grölstenteils bereits Gedrucktes, Briefe, Homilien, viele synagogale
Poesien, Gelegenheitsgedichte und Ritualien enthält. Eine medizinische
kebräische Hds. beschreibt ausführlich Steinschneider,^) eine andere
Hds. vom Jahre 1300 Adler.^) Die in einem früheren Berichte bereits
erwähnte hds. Gutachten-Sammlung der Geonim*) aus dem 10 — 11 Jh. liegt
tdlweise gedruckt vor.
Die vier Jahrbücher, ^~^^) welche uns bekannt sind, bieten mehrere
Arbeiten, welche an den entsprechenden Stellen bezeichnet werden.
Für allgemeine Geschichte haben wir einen Artikel, ^^) für das
MA. ein wiederabgedmcktes Schriftchen des Isak de Lattes,^^) das selbst
nichts als die bekannte Einleitung des Melfri von Perpignan ist, sowie
Zusätze zu dem Geschichtswerke des Joseph Cohen,^') und für die neuere
Zeit interessante Rückblicke auf die Kämpfe des letzten halben Jh.^^) zu
verzeichnen. Die sogenannten 'Geschichtsbilder',^^) von welchen das cLritte
1) Jüd. CBl. 8. JB. 1883, I, S. 35^ — 1*) Quelques livres aur U qaestion
atia^mitique: REJ. 11» S. 300—10. Wird fortgesetzt. — g) Th. Beinach, Rapport
aar les publieatioxie de la soei^t^ pendant Tann^e 1883/4: Ann. de L Soci^t^ des Etudes
JuTM 4, S. 19 — 78. Paris, Durlacher. Deutsch: Nz., No. 88, 85, 89—44. —
t) Ohne TiteL (München). Ohne Angabe des Druckers. 22. Elul 6645 = 2. September 1885.
%h S., wovon S. 85 — 95 die Hdss. betreffen. — 4) ^ine medizinische hebmische Handschrift
Wielirieben von H. Steinsehneider: MWJ. 12, S. 182—216. — &) C. Adler, On a
Wbrsw manuscript of the year 1300: Hebraica, S. 80 — 95. 1884, Oktbr. — 6) A. Har-
ksTj, Studien und Mitteilungen aus der k. öffentlichen Bibliothek zu St. Petersburg,
i. TsU: Responsen der Geonim zumeut aus dem 10. — 11. Jh. nebst Anmerkungen und
Emleitong. 1 Heft (Hebr.). Berlin, Itzkowsky. 200 S. Zu den Schriften des Vereins
'Mekize Kirdamim\ — 7) Anuar pentru Israeliti cu ilustratiuni fi un supliment calen-
dariatie pe anul 5646 (1885/6). Anul al Vlll-le»- Bncuresti, Stefan Mihalescu. 170 S.
Urs S. — 8) Annvaire de la Soci^t^ des Etudes Juives. Quatri^me Ann^e. Paris, Durlacher.
U3 S. — 9) Annuaire des Archives isra^tes pour Tan du monde 5646 . . . administratif,
UtUnire, biogr^hique . . . 2^ ann^e, par H. Prague. Paris, Arch. isra^L 12. 116 S. —
1#) Ha-Assiph, herausgegeben von N. Sokolow, 2. Jhrg. 5646 = 1885/6. M. Illustrat.
Wmdtian, Goldmann. 1885. XH, 772, 55, 8 S. Rbl. 1. — H) L. Philippson, Die
^ groTsen Waffengttnge der Juden: AZg. d. Judent. 49, S. 217 — 22. — IS) Isaac
Blattei, Schaare Zion. Beitrag zur Gesch. des Judentums bis zum J. 1872. Mit Anm.
VBdtiner EinL versehen v. S. B u b e r (Hebr.). Jaroslau, Gräber. 48 S. — IS) Isidor Loeb,
AtittioDs an Dibr^ Ha^yamim de Josef Haccohen : REJ. 1 0, S. 248 — 50. — 14) L. P h i 1 i p p -
i«B, Klldkhlick auf die Kämpfe des letzten halben Jahrhunderts: AZg. d. Judent. 49, S. 85 u. 5.
(11 ArtikeL) — 1&) M. H. Friedländer, Geschichtsbilder aus der nachtahnudisehvii Za\\..
^ Bod. Brfliui, Bpstein. 62 S. Kr. 90. Von R. JoBef Karo bis zur M6iid«\Bao\m\%cki«ii 1a\1.
JibwberiekM der O^MbicttawimeaMohMn i886. I. o
I
134 Ulf^- M. Kayserling: Jttd. Gresoh. ▼. d. Zerstör. Jerusalems bis z. Gegenwart.
Heft (Band!) erschienen, sind ohne wissenschaftlichen Wert. Materialien
znr idlgemeinen Geschichte bietet anch der Bericht der AUiance isra^lite
universelle/*"^®) der zur Jubiläamsfeier derselben erschienen ist. Eine
beachtenswerte Erscheinung ist die Geschichte der Erziehung bei den
Israeliten mit einer Bibliographie der jüdischen Pädagogik.^*)
Für Chronologie und Kalenderwesen als Hilfswissenschaft der
jüdischen Geschichte, ist eine Abhandlung^®) und ein sehr brauchbares
Buch^O zu verzeichnen. Mit der Untersuchung über die Chronologie der
talmudischen Zeit*^) gehen wir zur Litteratnr des Talmuds über.
Von der französischen Obersetzung des jerusalemischen Talmud, zu
dem die Bemerkungen des gelehrten Menahem de Lonsano neu ediert sind,^*)
ist der 7. Band erschienen. ^^) Die recht unzeitgemäfse Arbeit, den baby-
lonischen. Talmud in seinen hagadischen Bestandteilen^^) zu übersetzen, hat
Wünsche übernommen und in seiner Weise gelöst. — Über Plan und
System der Mischnah ist eine hebräische Schrift,^*) über die Methodologie
der Mischnah *^) mit Zugrundelegung des sechsten Abschnitts des Tr. Aboth
eine gröfserc gründlich gearbeitete Abhandlung in ungarischer Sprache
erschienen. Die Wechsel volle Geschichte des Talmuds,'®) der durch Rohlings
^Talmudjuden' und den entlarvten Brimanus in den letzten Jahren oft in
gehässiger Weise genannt, und infolgedessen auch mehrfach verteidigt
würde,'*'®®) sowie das Schicksal desselben auf dem tridentinischen Konzil,®^)
femer die Medizin der Talmudisten®') und das Weib nach talmudischen
Aussprüchen®®) wurden in Monographieen und Abhandlungen dargestellt.
Die Persönlichkeiten der Talmudisten®*"®®) bieten Autoren noch immer
16) L' AUiance isra^ite nniverseUe; publik k roccasion du 25^ anniversaire de sa
fondation, c^^r^ le 1«'^ Mars 1885. Paris, siöge de la soci^t^. 132 S. — 17) Die AUianoe
isra^te universelle, veröffentlicht zu ihrem 25jährigen Jubiläum; Purim 5645, 1. März 1885.
Paris, siöge de la soci^t^. 86 S. 2. Ausg. mit einer Schulkarte der Allianz. Frankfurt a. IL,
Kaufiinann, 76 S. — 18) £• Schwarz feld, Istoricul Aliantei israelite universale de la in-
temeierea ei pftnft astazi (1860 — 85); traduc. din limba franceza. Bucuresti, St. Mihalescu.
lY, 137, 2 S. 1 leu. — 19) B. Strafsburger, Gesch. der Erziehung und des Unter-
richts bei den Israeliten. Von der vortalmud. Zeit bis auf die Gegenwart. Mit einem
Anh. Bibliographie der jüd. Pädagogik. Stuttgart, Levy & Mttller. XV, 810 S. M. 5.
— SO) J* Hirsch, Essai sur l'heure de la nuit close: REJ. 11, S. 239—51. —
21) SaL W. Freund, Vergleichende Datum-Tabellen auf 216 Jahre des jttd. und aU-
gemein bttrgerl. Kalenders d. i. vom Jahre 1784 — 2000. Wien, Knöpflmacher. FoL VI,
375 S. fl. 5. — SS) H. Graetz, Hist. und topograph. Streifzttge. Zur Chronologie
der talmudischen Zeit: MGWJ. 34, S. 435—58, 481—96. ForUetzung folgt. — SS) Be-
merkungen zum Jerusalem. Talmud von Menahem de Lonsano mit Zusätzen von
S. Bub er: Ha-Assif. 2, S. 320/9. — S4) M. Schwab, Le Tahnud de Jerusalem tradnlt
en Fran9ais. Vol. VII: Yebamoth et Sota. Paris, Maisonneuve et Leclerc. IV, 352 S.
Fs. 10. — S5) A. Wünsche, Der baylonische Talmud in seinen hagadischen Bestand-
teilen. Wortgetreu übersetzt und durch Noten erläutert. Leipzig, Schulze. 552 S. —
S6) J* Brüll, Einleitung in die Mischnah. II. TeiL Plan und System der Mischnah. (Hebr.)
Frankfurt a/M., Erras. VII, 167 S. M. 4. — S7) H. Deutsch, Az orsz^os izraelita
tanitok^pzö int^zet ^rt^sitfi (ung.). Budapest. 181 S. — S8) H. G(raetz), Die Schick-
sale des Talmud im Verlauf der Geschichte : MGWJ. 34, S. 529—41. — S9) Abr. Hochmuth,
Der Talmud. Wien, Waizner. 40 S. Kr. 40. Zuerst erschienen: ungar. MZS. 1884 Heft 8 — 10,
dann deutsch in Nz. 1885 No. 3, 5 — 11. — SO) On the study of the Talmud:
Westminster R. New Series No. 183, January, S. 20—58. — $1) G. Wolf, Das triden-
tinische Konzil und der Talmud. Wien, Holder. 26 S. Rez.: Ztg. d. Jdts. 49, 751. —
SS) Jos. Berge 1, Die Medizin der Talmudisten nebst einem Anhange: Die Anthropologie
der alten Hebräer. Leipzig und Berlin. — SS) Ad. Kurrein, Die Frau im jüdischen
Volke. Vortrag. Frankfurt a/M., Kauffmann. 39 S. — S4) Abr. Jos. Joffe, Beiträge
zur Geschichte der Amoralm (Biographie des Raba b. Joseph b. Chama): MWJ. 12|
♦
m, %. M. Kayserling: Jüd. Gesch. y. d. Zerstfir. JemMlems bis z. Qegenwart. J 35
Stoff. Hieran reiht sich eine inhaltreiche Schrift über apokryphische Bücher
aas der Zeit und Schale R. Akibas,'*) nnd die Bearbeitung des Königtums
der alten Hebräer nach biblischen nnd talmudischen 'QneUen.^''''®)
Gleich dem Talmud wnrde auch der Schulchan Aruch angegriffen,
Teitddigt und wieder angegriffen. ^*~^^) Erw&hnt sei auch hier eine das
ritaale Schiachten in Schutz nehmende Schrift/^) welche zum teil Abdruck
einer 1867 vom Bef. erschienenen ist.
Die Midrasch-Litteratur wurde wesentlich bereichert durch S. Bub er,
der den Midrasch Tanchuma und andere Midraschim aus verschiedenen
Hdss. mit bewundernswertem Fleifse neu ediert, mit Einleitung und An-
merkangen versehen hat.*'~^') Die früher von ihm trefflich bearbeitete
Pedkta de R. Kahana, mit der auch Ph. Bloch sich eingehend beschäftigt^^)
ond die andere zum Studium veranlalst hat,^^) wurde von A. Wünsche ins
Deotsche übersetzt. ^^) In diesen Litteraturkreis gehören auch zwei Abhand-
inngen über die Legende des Bartalndon, der auch für Ben Thymelion
gut.*'-")
Von Kohuts Aruch completum ist seit dem verigen Berichtsjahre nichts
mehr erschienen nnd wird das Werk infolge der Berufung des Herausgebers
nach New- York wohl Bruchstück bleiben; hingegen ist Levys Wörterbuch
über den Talmud und die Midraschim^*) weiter gediehen. Ergänzungen
bieten die lexikalischen Studien des früh verstorbenen M. Lattes, welche
nach seinem Tode erschienen sind.^^) Buxtorfs hds. Aruch glaubt Kaufmann
& 217— 24. Fortsetzung folgt. — S5) S. Antakolski, Biographie Abajis: Ha-Assif.
%^ 508/9. Mit Znafttzen von M. Straschan, Hebr. — SC) F. Rosenthal, Vier apo-
krTphiaehe Bücher ans der Zeit and Schale R. Akibae. Leipzig, Schalze. IX, 150 S.
IL 3. Bez.: Lit. CBL No. 38; R£J. 11, S. 291 ff. — $7) E- L^vy, La monarchie ches
ks Jnifg en Falestine selon la Bible et le Talmad. Paris, Darlacher. 98 S. Fs. 4. —
S8) M. Ehrlich, Königtum nnd Staatswesen der alten Hebräer. Nach biblischen and
Ulmndischen Qaellen bearbeitet. Steinamanger, Bertalanfey. 120 S. Fl. 1. Ohne Belang.
— S9) ^' Hoff mann. Der Schalehan-Amch and die Rabbinen über das Verhältnis der
Juden za Andersgläubigen. Berlin, Hildesheimer. VI, 150 S. S.>A. aus der J. P. —
49) G. Marx, Der Schalchan-Arach in seiner Beleuchtung durch Dr. Jnstus und Ecker,
Der Schulchan-Amch and seine jttd. Verteidiger: Nathanael. No. 2, 3, 5, S. 33 — 49,
65—83, 129—48. — 41) H. Ehrmann, Tier-Schutz und Menschen-Trutz. Sämtliche
ftr ond g^en das Schlachten geltend gemachten Momente kritisch beleuchtet nebst einer
Sünmhuig aUer altem and neuem Gutachten hervorragender Fachgelehrten. Frankfurt a/M.,
Kiafinann. IV, 167 S. M. 2. Man vgL hierzu Kayserling, Die rituale Schlachtfrage,
«der Ist Schächten Tierquälerei ? Auf Grund der eingeholten und mitabgedruckten Gutachten
beantwortet und beleuchtet (Aaran 1867). — 42) BaL Buber, Midrasch Tanchuma. Ein
^pdiseher Kommentar zum Pentateuch von R. Tanchuma b. R. Abba. Zum ersten Male
ueh Hdss. herausgegeben. Krit. bearb., kommentiert und m. einer ausführl. Einl. ver-
leben. 3 Bände. Wifaia, Romm. 212, 222, 184, 114, 168 u. 57 S. Rez.: A. Z. d. J. 49,
S. 687 f.; MJWZ. 34, S. 422—81. — 4S) id., Likutim mi-Midrasch Ele ha-Debarim suta.
(Heiir.) Wien (Preaaborg, Alkalai). VHI 82, 8 S. Zuerst erschienen — teilweise — im
'fietJt-Tahnnd'. — 44) Philipp Bloch, Stadien zur Aggadah. Zur PesikU de rabbi Kahana:
H6WJ. 84, S. 166 — 84, 210—24, 257—69, 885 — 404. SoU fortgesetzt werden. —
45) J. Theodor, Die Midraschim zum Pentateuch und der dreijährige palästinensische
CydBs; ib. 84, S. 861 — 66, 405—21, 454—67. Fortsetzung folgt. — 46) A. Wünsche,
Peakts de Rab Kahfir* Zum ersten Male ins Deutsche ttbecsetzt und m. Einl. u. Noten ver-
kImb. Leipzig, Schulxe. XU, 800 S. — 47) J. Haltfvy, Ben Thjm^ion et Bartholom^e:
S£J. 10, S. 60/5- — 48) Israel L^vi, Encore an mot sur la legende de Bartalmion: ib.
& «6—73. 49} J« Lo ^7» Neahebräisches und chaldäisches Wörterbuch über den Tahnud
^ ^ Midraachixii. Kebst Beiträgen von H. L. Fleischer. 19. Lieferung. Leipzig,
firodüiaiu. M. 6. — &0) M. Lattes, MisceUanea postuma. Fase. II. Terzo Sa^plem%iit«
*' I^aiieo tMlmudico y-l- Milano, Bemardoni de RebeschinL e, Cie. 49 — 6% B.
\jjfi Jtl, 2. M. Kayserling: JUd. Gesch. v. d. Zerstör. JerusalexBS bis z. Gegenwart.
IB einer Berner Arach-Hds. entdeckt zn haben. ^^) Wir erwähnen noch
eime geistreiche Schrift über Sprichwörter,^^) sowie eine knltarhistorische
Abhandlung.^*)
Spesialgesohiohte. Asien. — In die früheste Epoche führen ans
sw«i selbständige Werke,^^^*) welche beide ni.ehr die religiöse Entwickelang
und die inneren Znstände des jüdischen Volkes von verschiedenen Gesichts-
punkten aus behandeln. In die Zeit vor der Zerstörung des Tempels and
anmittelbar nach derselben werden wir durch Mommsen,^^) der in der
Beurteilung der damaligen Verhältnisse freilich einen einseitigen^^) Stand-
punkt einnimmt, und durch die von Grätz fortgesetzten historischen und
topographischen Streifzüge^^'^^) geführt. Der Bar-Kochbaische Aufstand
unter Hadrian ist wieder einmal in einer Monographie dargestellt.^*)
Abgesehen von einer geschichtlichen Abhandlung über die seit mehreren
Jahren ventilierte Palästinafrage *^) und einer Schilderung des heiligen
Landes,*^) sind nur noch zwei an sich unbedeutende Reiseberichte*^^*) ans
alter und neuester Zeit über Palästina*^) zu vermerken. — Das berühmte
Schulhaupt Saadia**) wurde von berufener Seite und dessen Gegner Dunasch
Ihn Labrat**) in einer Dissertation behandelt.
Die im Berichtsjahr 1883 begonnene Geschichte der Juden in Medina,
welche mit dem Auftreten Mohammeds ihre eigentliche Bedeutung erhält,
wurde zu Ende geführt*'') und auf Grund einiger Inschriften das Vorhandensein
einer jüdischen Gemeinde in Hypaepa**) nachgewiesen.
Afrika. — Einige Notizen erhalten wir über die Steuern der Juden
51) l^Av. Kaufmann, Bnxtorfs Amchhandschrift wiederanfgefunden : M6WJ. 84,
8. 1S6— 92, 226—83. — 5^) Ad. Jellinek, Der jüdische SUmm in nichtjUdischen
Sprichwörtern. Dritte Serie: französische, italienische, mmänisohe und slavische Sprich-
wörter. Wien, Bermann & Altmann. 76 S. M. 2. Zuerst erschienen: Na. No. 7 — 17.
— 5S) P. F. Frank 1, t^r die Erbauungs- und Unterhaltungslektüre unserer Altvorderen^
MGWJ. 84, S. 145—66. Ungar. MZS. — 54) Ad. Rosenzweig, Das Jahrhundert
nach dem babylonischen Exile mit besonderer Rücksicht auf die religiöse Entwickelung des
Judentums. Berlin, Dümmler. XVI, 240 S. M. 4. — 55) £- Schür er, Gesch. d.
jüdischen Volkes im Zeitalter Jesu Christi. 2. Teil. Die inneren Zustände PalAstinas und
des jüd. Volkes im Zeitalter Jesu Christi. Leipzig, Hinrichs. 1886. 884 S. M. 20. —
56) Theodor Mommsen, Römische Gesch. Fünfter Band: Die Provinzen von Caesar
bis Diocletian. Berlin, Weidmann. Rez.: Ztg. d. Jdts. 49, S. 249—68, 265/9, 281/4,
297—800, 315/7; REJ. 11, S. 288 f. — 56*) s. o. K. m, 1. — 57) H. Graetz, Histor.
und tograph. StreifzUge. 1. Die letzten Tempelbeamten vor der Tempelzerstörung und die
Tempellmter. 2. Eine mit den Herodianem verschwftgerte Familie. 8. Der Osterstreit in
der Kircheader ersten Jhh. und seine Beziehung zum Judentum. MGWJ. 84, S. 199 — 209.
— 58) i<^M Histor. und topograph. StreifzUge. Die Römischen Legaten in Judl&a unter
Domitian und Trajan und ihre Beziehung zu Juden und Christen: MGWJ. 84, S. 17 — 84.
— 59) J< H. Schwarz, Der Bar-Kochbaisohe Aufstand unter Hadrian, oder: Der günz-
liehe Verfkll des jüdischen Reiches. Brunn, Epstein. 60 a 80 Pf. — 66) Ibt* Hildes-
heim er. Die PalMstinafrage und ihre Geschichte: Jüd. Presse 16» No. 8 — 11. —
61) N. Sokolow, n^DH yiM I^ heilige Land nach den bedeutendsten Reisenden,
besonders nach L. Oliphant geschildert (Hebr.) Warschau, Goldmann. Vm, 191 S. Mit
einer Karte Palästinas. — 6!S) Ad. Neubauer, Un voyage anonyme en Palestine: KBJ.
10, S. 105/7. — 6S) B. L. Benas, Report of the travels in the East. London, Wert-
heimer, Lea & Cie. 18 S. Reprinted firom the Annual Vol. of the Anglo^ewish Asso-
ciation. — 64) Über Palftstina s. den ausführlichen Bericht Socins in: ZDPV (Leipzig
1886). — 65) J* H. Weifs, Ha-Gaon R. Saadia (Hebr.): Ha-Assif. 2, S. 275—98. Hebr.
— 66) J- Stein herz, Dunas Ihn Labrat (ungar.). Diss. Budapest. — 67) Hartwig
Hirschfeld, Essai sur Thistoire des juifs de M^dine: REJ. 10, S. 10 — 81. (Auszugs-
weise: AZg. d. Judent. S. 49, 444/6.) — 68) ^ Reinach, Les Juifs d'Hypaepar
ib. S. 74y8.
m, 2. M. Kayserling: Jtkd. GeMh. v. d. Zent5r. JeniMlom« Ms ■. Qegenwart. ] 9t
in Hedea und über Benjamin Zacnto, wohl ein Urenkel des spanischen
Astronomen Abraham Zacnto in Algier,**) den Marschall de Choiseol als
tmen Lebensretter pries. Eine alte Synagoge in Tnnis hat Kaufmann
fceschÄflagt.'«)
Enropa.^^) — Für Rumänien müssen wir uns darauf beschränken,
auf die in rumänischer Sprache erschienenen Schriften und Artikel,^*" '^
welehe teilweise die Greschichte der Gegenwart behandeln, zu verweisen.
Aus Ungarn istaufser einer Spezialgeschichte der erst hundert Jahre
bestehenden jüdischen Gemeinde Szegedin, ''*) an die sich Reminiszenzen übet
den dortigen Rabbiner Leopold Löw^*) schliefsen, und einigen Urkk.**)
nidts zu yerzeichnen.
Österreich ist durch einen Artikel vertreten.**) Der Vf. der
OeBchichte der Stadt Krems**) hat auch die Stellung der dortigen Juden
berflcksichtigt.
Die Geschichte der Juden in Böhmen ist in nicht weniger als vief
Artikeln**-**) behandelt, in Einem Jahre, einmal sogar nach archivalischen
Quellen ! Die Ober die böhmischen Juden 1561 verfügte Ausweisung wurde,
wie G. Wolf aas bisher ungedruckten Urkk. nachweist, durch den Erzherzog
Ferdinand von Tyrol vereitelt. Die bereits gedruckten Sendschreiben, welche
die jüdische Gemeinde in Augsburg über die Austreibung der Prager und
böhmischen Juden 1744 nach Venedig, London und Amsterdam gerichtet
hat, wurden, wie es heifst, der Seltenheit wegen, wieder abgedruckt.*'"**)
Von einzelnen Gemeinden boten den Stoff zur Behandlung Nachod,*^
Reichenau,*^) Reichenberg*^) und Böhm. Leipa; über den 1745 dort
69) Isaac Bloch, Kotes snr le« Isra^ites de lAlg^rie: ib. S. 266—60. —
71) D. KanfniAiiii, I^ dkori zsinagöga folfedez^se Tunisban (angar.): Magyar Zsido
Szcmle. 2t S. 629 — S4. — 71) XM. Belleli, Cenni storici sulla communitk israeL di
Corfn, venione del greco di . . . p. Giov. Romano: Mosfe (Corfti) 8, No. 1 f. 6. —
K) B. Lab in, Memoria la cestia evree. Botnsani. — 7S) ^ Schwarz feld, Adeveml
icnpra revolti de Iji Brnsturrasa. Bacuresti, St. Mihalescn. 47 S. Leu 1. — 74) ><!•»
lUdn Pommbam ei iBpravile Ini la fabrica de Hartie din Bacau. Bacuresti, St. Mihaleeea.
48 S. Bani 50. — 75) Radu Pommbar und seine Griluelthaten in der Papierfabrik z«
Bacau in Rnmänien. Leipzig, Leiner. 80 S. — 76) S. J. Rosanis, La g^n^ogie de
k fimiUe RoBan^s depuis les premiere temps jnsqn' k noB jours; 1* vol. Rnseine,
DrobajBk. 72 S. Lieu 1. Rez.: REJ. 11, S. 291. — 77) Abner CaBsran, Biografift
Rabinitor din Romania: Fratemitatea 4 (1884), S. 34 ff. — 7g) L L5w nnd Knlinyi,
A Sxegedi zsiddk 1786 — 1885 (nngar.). Szegedin, Isr. Gemeinde. XXVI, 878 S. fl. 5.
Bes.: MZS. 2. Jahrg. 8. 440/6. Mit den Porträte der bedeatendsten iBraeliten Szegedins.
— 79) Mor. Feitel, Reminiacenzen aus meinem Umgange mit Leopold L5w votfl
hkrt 1829 bis zu seinem Lebensende (1875). Papa, Schlorsberger. 68 S. — gO) Magyar
2rido Szemle 2, S. 74 f., 140, 208, 387 ff., 412 f., 622 f. — gl) G. Wolf, Jttdisehe
Irzte in Wien in der vorjoseflnischen Zeit: Nz. 25, S. 351/2. — gS) A. Kerseh-
baomer, Gesch. der Stadt Krems. Krems a. D., Oesterr eicher. 651 S. M. 6. —
8i) M. Grfinwald, Gesch. der Juden in Böhmen znm erstenmale nach arehival. Quellen
bearbeitet. 1. Teil. Pisek, Selbstverkg. 84 S. Zuerst erschienen im Jttd. GBL Jahrg. 8 n. 4.
— 84) H. Friedlttnder, Zur C^sch. der Juden in Böhmen: Kritik u. Reform 2, No. 1,
t, 4, 6 — ^. — g^^ Jos. Jirecek, Zur Gresch. der Juden in Böhmen: Jfid. CBL 4, No. 2.
'" 86) G- Wolf, Zur Gesch. der Juden in Böhmen. Prag, Brandeis. Aus Brandeis'
nhutr. Yolkskiilender ftlr 5646. — g7) H. Graetz, Sendschreiben Aber die AustreibuA^
^ Prager nnd böhmischen Juden unter Maria Theresia: MGWJ. 84, S. 49 — 62. Man s.
^ Erginzungen das. 272/7 u. 148. — gg) G. Wolf, Zur Vertreibung der Juden aus
Bökmeo 1744: AZg. d. Judent. 49, S. 847/8. — g9) J- Wiesner, Zur Gresch. der isr.
loltai^mainda Nachod: Jttd. CBL 4, No. 4. — 99) S. Lengs felder, Gesch. der jttd.
KiltBi^meinde Reichenau: ib. 4, No. 2. — 91} Ad. Hlawatsch, Gesch. der Gemeinde
^«hsnbeiy; ib. Ifo. 1.
i
I 2S ni. 2. ILKayserling: Jttd. Gesch. v. d. Zerstör. Jerusalems bis z. Gegenwart.
«
erschlagenen Rabbiner Jona befindet sich noch Hdsliehes im Kaunitzschen
Archive.**) Die Korrespondenz, welche der Prager Rabbiner Rappoport
mit dem gelehrten Lnzzatto in Padna führte und für die Zeit- und Litteratnr-
geschichte von Wert ist, wird veröffentlicht. •*•) Einige sehr wertvolle
Beiträge erhalten wir ans Italien, besonders über Rom.*^) Die vor-
treffliche Arbeit über die Juden in der ewigen Stadt in der öffentlichen
Meinung und in der Litteratur ist beendet;*^) dieselbe wird hoffentlich auch
besonders erscheinen. Hierzu kommt noch eine Notiz über die Juden in
Rom aus dem 16. Jh.*^) Den durch Papst Paul lY. zu Märtyrern gewordenen
portugiesischen Juden in Ancona sind zwei Artikel gewidmet.* ••^) Über
eine vereitelte Blutanklage in einem Dorfe bei Vi ad an a am Po gegen
Ende des 14. Jh. erfahren wir Näheres aus einer durch P. Perreau an
die Öffentlichkeit gezogenen hds. Relation.*^) Das innere Leben der Juden
Italiens beleuchtet eine aus dem 16. Jh. stammende noch ungedruckte
Sammlung rabbinischer Gutachten,**) welche auch für die Litteraturgeschichte
von Wert sind.
Aus Spanien — nichts Neues, für die Geschichte nichts von Belang:
einige Kaufbriefe aus Barcelona, Gastejon, Gerona,^**) einige Notizen über
die Juden in Cordova^**) und über die dortige S3rnagoge; sonst nichts.
Hingegen sind mehrere Monographieen über spanische Gelehrte und ihre
wissenschaftlichen Leistungen, über Ihn Ganach,***) J. Hajjug,***"^**)
Maimuni,**») Jehuda Halevi,^*«) Abraham Ibn Esra, **'-***) und den spa-
nischen Dramatiker Antonio Enriquez Gomez***) zu verzeichnen. Dokumente
über die grauenhafte Thätigkeit der spanischen Inquisition, welche jetzt in der
Stadtbibliothek zu Bordeaux***) aufbewahrt werden, führen uns nach Frankreich.
Auch Frankreich bietet uns im Verhältnis zu früheren Berichts-
jahren diesesmal wenig. Die Geschichte der Juden in den südlichen Provinzen,
welche eine Zeitlang unter päpstlicher Herrschaft standen, wird fortgesetzt
9%) MGVTJ. Bd. 84, S. 61 f. — 92<^) S. L. Rappoports hebrKische Briefe an
S. D. Lnzzatto 1833 — 60. Herausgegeben von K Grftber. Heft 1 and 2. Przemyslr
Domkapitel VI, 150 S. k Heft fl. 1. — 9S) Die Juden in Rom. 1. 2: AELKZ. (1885),
No. 87, 88. Vgl. JB. 1884. — 94) J. A. Hild, Les Jnifs k Home devant Topinion et
dans la litt^rature: REJ. 11, S. 18—59, 162—94. — 95) M. Schwab, NoU sugU Ebrei
a Roma nel 1566: Vesa. Isr. 82, No. 1. — 96) C. Feroso, Di alcuni ebrei portoghesi
in Ancona sotto Paolo IV: Arch. stör. p. 1. Marche e p. TUmbria I, 4 (1884), S. 689 — 709.
— 97) David Kaufmann, Lee Martyrs d'Ancone: REJ. 11, S. 149—53. — 98) P-
Perreau, Une accusation confondue: ib. 10, S. 282/6. — 99) Giac. Monte fiore^
Un recueil de consultations rabbiniques, r^dig^ en Italie au XYI* sifecle: ib. 8. 183 — 203.
— 100) Is. Loeb, Actes de vente h^reux originaires d'Espagne: ib. S. 108 — 22.
— lOl) Fidel Fita: Boletin de U Real Academia d. 1. Historia 5, faec. 6 (1884),
S. 361/5. REJ. 10, S. 244/7; 11, S. 166. — 102) W. Bacher, Leben und Werke des
Abulwalid Merwan Ibn Gan&ch (R. Jona) und die Quellen seiner Schrifterkl&rung. Budapest
(Leipzig, Schulze). IV, 108 S. M. 4. JB. der Landes-Rabbinerschule f. 1884/5. —
lOS) Bern. Dr ach mann. Die Stellung und Bedeutung des Jehude Hajjug in der Ge-
schichte der hebr. Grammatik. Breslau, Preufs & Jünger. VII, 78, 1. — 104) Moris
Jastrow, AbuZakarijja Jahja ben Dawud Hajjug und seine zwei grammatischen Schriften.
Giefsen, Keller. 32 S. S. A. ZATW. 6, S. 193—221. — 105) Mor. Rosenstein,
Maimuni 4iz az IszUm (ungarisch). Diss. Budapest, Franklin. 30 S. — 100) Ad. Fr an kl—
Grttn, Die Ethik des Jud Halevi. Bielina, PUttig. 45 S. — 107) I>- Rosin, Reime
und Gedichte des Abraham Ibn Esra I. Breslau. 48 S. JB. des jttd. theol. Seminars zu
Breslau. — 108) P* Perreau, Abram ibn Esra considerato come gramatieo: Moeä 8,
Ho. 2. — 109) E. David, Antonio Enriquez Gomez: Ann. des Arch. isr. 3. Deutsch:
AZ. d. Judent. 49, S. 588 f.; Nz. No. 28 ff. — 110) E. Gaullieur, Notes sur les
Jnifs k Bordeaux et sur quelques mss. de la biblioth^que de cette ville: REJ. 11, S. 78 — IOC
ni, 2. M. Kayserling: Jttd. Gesch. v. d. Zerstör. Jerusalems bis s. Gegenwart. ] 39
und zu Ende geführt. ^^*) Über Avignon*^*) erhalten wir eine dürre Notiz,
ftber Bordeaux ^^•) mehrere geschichtliche Daten, über Graisivaudau^**) zwei
das innere Leben der Juden betreffende Dokumente. Von den beiden über
Narbonne'^^) mitgeteilten hebräischen Schriftstücken bedarf das in dem
einen erwähnte Faktum noch des historischen Nachweises. Die Episode
rar Geschichte der Juden in Savoyen^**) betrifft die Verfolgung jüdischer
Bacher und deren Besitzer in Trevoux. Gaben behandelt die Juden
in Thionyille,^^^ und Morey die auch sonst nicht unbekannte Bank des
Heliot in Versonl.^^^) Einen jüdischen Baron aus dem 18. Jh. führt uns
Loeb in Liefmann Calmer^^*) vor; derselbe giebt auch Notizen über
Pnscas, der am Hofe Chilperichs in Ansehen stand, und über Judas, der
von Karl dem Kahlen 'unser Getreuer* genannt ¥nirde.^*^) Das innere
Leben der alten Mer Gemeinden' Yaucluse, Gard, H^rault und Bouches
da-Rh6ne^*Vl lernen wir aus einem Schriftchen des Konsistoriums in Marseille
und das wohlthätige Paris^^^) durch Kahn kennen. Von besonderm
litterar-historischen Interesse sind die näher betrachteten unedierten Briefe
des Rabbiners Salomon Azubi, ^*'"^**) der Rabbiner in Carpentras (1619),
dann in Livomo und Florenz war und mit christlichen Gelehrten in Korre-
qwndenz stand. Xon einzelnen Personen sind kleinere Mitteilungen gemacht
über Schemarjah de Negropont***) und über Jehuda Ihn Tibbon.*'*) Zu
den Kimchiden werden Nachträge geliefert. ^^')
Die in dem vorigen Berichte erwähnte gründliche Arbeit über die
Geschichte der Juden in Belgien ist als selbständige Schrift erschienen. ^^^)
Ans Molland ist nichts als ein Judeneid aus dem vorigen Jh.^^*)
and die Geschichte der amsterdamer Gemeinde *^^) aus neuerer Zeit zu
Teneichnen. Die von E. David nach der Monographie des Ref. französisch
111) R- I)e Maulde, Les Juifs dans les ^tats firan9ais da Pape au moyen Age:
^ 10, 8. 146 — 82. Suite et fin. — 113) Ad. Neubauer» Documents sur Avijpioii:
8. pen^utlons : ib. S. 92. — IIS) S* ^o* ^10. — 114) Deux Documents sur les
Jvifi du Graisivaudau : REJ. 10, S. 239 — 43. — 115) Ad. Neubauer, Documento sur
Nffbonne: ib. S. 98 — 105. — 116) Isidor Loeb, Un Episode de Thistoire des Juifs
dcSavoie: ib. 10, S. 32—59.— 117) Abr. Ca heu, Les Isra^ites de Thionville: Ann.
dN Areh. Isra^ 2. - 118) J. Morey, La banque d^Elias (H^yot) de Vesoul de 1300 k
1318. Veaonl, Suchaux. 26 S. Extrait du Bulletin de la Soci^t^ d'agrioulture, sciences
it uts de la Haute-Saöne, ann^ 1885. — 119) Isidor Loeb, Un baron juif fran^ais au
XTin« sieele, Liefmann-Calmer : Ann. d. Areh. isr. 2. Deutsch: Nz. 25, S. 291 ff. —
12#) id., Le Jaif Priscus. Juda: REJ. 10, S. 237/8, 248. - 131) Etat religieux des
Moimunaut^ de Tancien Comtat, Arba Kehiloth, Yaucluse, Gard, H^rault, Bouches du>Rhöne,
■obs Marseille. (= Conslstoire isr. de Marseille.) Marseille, F. Lopez. 16 S. —
122) Leon Kahn, Hist. de la Communaut^ des isra^ites de Paris. Paris, Durlacher.
MS. Res.: REJ. 11, S. 285 f. — ISS) Tamizey de Larroque et Dukas, Les
Correspondant« de Peiresc. IX. Salomon Azubi, rabbin de Carpentras; lettres in^dites ^crites
^Carpentras k Peiresc 1632/8. Paris, Picard. 51 S. — 1^4) Jules Dukas, Lettres
inÄütes ^erites k Peiresc par Salomon Azubi: REJ. 11, S. 101—25, 252—65. —
Itt) Ad. Neubauer, Documents sur Avignon: 1. Un proc^s; 2. Schemariah de Negro-
poBt; 4. Lette'es des juifs d' Avignon k ceux de P^rouse; 5. P^trarque k Avignon: ib. 10,
8. 79-97. — 136) Jul- Fischer, Jehuda ben Saul Ibn Tibbon (ungarisch). Diss.
Bodtpest, Ung. Akad. Druckerei 48 S. — 1S7) Nachtrftge von A. Berliner, Simonson
BBd Stein sehn aide r über einen Pseudo-Kimchi : M6WJ. 84, S. 382/8, 525 f., 527.—
128) E. Onverleanx, Notes et documents sur les juifs de Belgique sous Tancifen r^me.
Ptfis, Durlaeher. Lexf. 98 S. Separatabdruck aus der REJ. — \.%V) Ein hollftndischer
Jidcoeid ans dem vorigen Jahrhundert: Jeschurun 8, No. 18. — ISO) Aus der Amster-
^er Gemeinde 1792-1812: ib. 8, No. 40—51; 4, No. 6.
{
1,40 m» ^* M. Kayserling: JUd. Gesch. v. d. Zentdr. Jerusalenu bis z. Gegenwart.
bearbeitete Biographie Menasse ben Israels,^'^) des Vertreters seiner Stamms-
genossen und Fürsprechers bei Cromwell, leitet ans nach England.
Dafs die begonnene Geschichte der Jaden in England ^*^) Yon
wissenschaftlichem Wert sei, möchten wir nicht behaupten; jedenfalls
,wird der Vf. derselben gut thun, falls er seine Arbeit fortsetzt, die ver-
öffentlichten Dokumente^^^) zu benutzen. — Zu den Biographieen, welche
über Moses Montefiore^^^) bereits erschienen, ist eine neue hinzugekommen.
Die Juden in Polen und Litauen^' ^) sind durch einen Artikel
vertreten.
Aus Rufsland sind Verfolgungen^^*) zu verzeichnen; nachzutragen
ist eine Abhandlung über die noch immer ungenügend bearbeitete Vierländer-
Synode. ^*^) Hierher gehört auch eine Mitteilung über die daghestanischen
Juden."«)
Und nun Deutschland. Auf das ganze Deutsche Reich bezieht
sich eine Schrift über die Verbreitung der Juden in demselben^'*) und
speziell auf den preufsischen Staat ein Gesetzes-Handbuch.^^^) Die begonnene
Geschichte des Rabbinats bezw. der Gemeinde Frankfurt a. M. wird fort-
gesetzt.***) Die Geschichte der Juden in Hagenau***) ist beendet und,
durch einen Anhang vermehrt, besonders erschienen;***) die der Juden in
Lothringen***) schreitet nur sehr langsam vor. Über die in der Mitte des
vor Jh. den Juden in Metz vorenthaltene Erlaubnis, sich in Verdun häuslich
niederzulassen und Handel zu betreiben, werden die betr. Dokumente mit-
geteilt.***) Mecklenburg***) und Schlesien**') sind durch je einen Artikel
vertreten.
Spärlich sind die Monographieen und Abhandlungen über einzelne
Persönlichkeiten. Elieser ben Jo6l Halevi, der, Rabbiner in Köln, Bonn,
Speier und Würzburg, eine rabbinische Autorität war, wird von H. Grofs
ISl) ^* David, Meoasstf ben Israel, sa vie, ses oeuvres, son action en Angleterre:
Arch. isr. 46, No. 2, 4, 6, 8, 10. — 1S2) S. GoldBchmidt, Gresch. der Juden in
England im XI. und XII. Jahrhundert: MWJ. 12, S. 165 — 81. Fortsetzung folgt. —
ISS) M. Schwab, Documenta pour servir k rhistoire des Jnifs en Angleterre: REJ. 11,
S. 266/9. — 1S4) J. Weston, Sir Moses Montefiore, the story of his life. Londres,
Partridge. 96 S. — 1S5) ^* J^quet, Die Juden Polens und Litauens: Aus allen Welt-
teilen 16, No. 4. — 1S6) Verfolgungen in Kiew und in Litauen in den Jahren 1495
bis 1508 (Hebr.): Mizpah (St. Petersburg) 1, No. 1. — 1S7) A. Harkavi, Die Vier-
länder-Synode : Woechod (St. Petersburg) 4, (1884). Rez.: Ha-Assif. 2, S. 893—406, 451/4.
Russisch. — 1S8) Nemrowitsch Dantsehencko, Eine VToche bei den daghestanischen
Israeliten. Frei nach dem Russischen von A. Hingst: Aus allen Weltteilen 17, No. 1.
— ISO) Fr. Bosse, Die Verbreitung der Juden im Deutschen Reiche auf Grundlage der
Volkszählung vom 1. Dezember 1880, nach amtlichen Materialien zusammengestellt. Berlin,
Puttkammer & MUhlbrecht. VIII, 136 S. — 140) C. Zander, Handbuch, enthaltend
die sämtlichen Bestimmungen über die Verhältnisse der Juden im Preufsischen Staate.
2. verm. Aufl. Leipzig, K. Scholtze. XH, 124, 13 S. — 141) M. Horowitz, Frank-
furter Rabbiner, ein Beitrag zur (Hschichte der Israel. Gemeinde in Frankfurt a. M. 4. Heft.
Frankfurt a. M., Jaeger. 91, 12 S. Rabb. - Verweser Nath. S. Maafs und R. Pinchas
Horowitz (1769—1805). — 14S) El. Scheid, Histoire des Juifs de Haguenau pendaat
la Periode fran^alse: REJ. 10, S. 204 — 31. — 14S) i<i-? Hist. des Juifs de Haguena«
suivie du recensement de 1768, 1784 et 1808. Paris, Duxlacher. LVUI, 84 S. —
144) A. L^vy, Notioe sur les Isra^ites du Duchtf de Lorraine: Un. Isr. 40, S. 80 — 82,
285/8, 847—50, 588—40. — 145) E. Livy, Les Juifs de Metz et la ville de Verdun ea
1748: REJ. 11, S. 126—40. — 146) Zur Gesch. der Juden in Mecklenburg: Jeschurun,
2, No. 51; 8, No. 3, 6, 7. — 147) ^ Jacoby, Zur Gesch. der Juden in Schlesien:
JLBl. 14, No. 32/3, 35/7.
IV. A. GrUn Wedel: Indien. 1^41
ansfilhrlieh bearbeitet. ^^^) Bendit Ahrweiler ist nicht so anbekannt, wie
der Entdecker seiner hds. Notizen meint ;^^*) Ref. hat schon 1871 auf ihn
hmgewiesen ond sein poetisches Produkt veröffentlicht.'^®) Das freund-
sehafüiche Verhältnis zwischen Moses Mendelssohn and der> Kurländerin
SopMe Becker^*') bot Stoff za einem Artikel. Lazaras Geiger hätte eine
weniger einseitige Behandlung^ ^^^^') verdient. Das Lebensbild des den
3i Dezember 1884 verstorbenen Rabbiners S. Herxheimer'**) ist angemessen
antworfen.
IV.
A. Grünwedel.
Indien (vom Altertum bis zur Gegenwart).
Ethnogrspliie und Allgemeines. Die Frage nach der Urheimat
der Indogermanischen Völker^) im allgemeinen ist in diesem Jahre
wiederholt besprochen und sehr verschieden beantwortet worden, doch ist
Boch kein Grand vorhanden, sie für entschieden zu halten. Van den
Gheyn^*) bekämpfte die Ansichten von Schrader, Penka, v. Löher und
Tomaschek, verwarf die Ansicht, £aropa sei das Stammland gewesen und be-
baute bei seiner früher geäufserten Auffassung, es müsse ein 'Ausstrahlungsort*
in Asien gesucht werden ; die semitischen Einflüsse auf die indogermanischen
(arischen) Sprachen bewiesen dies. Obgleich er zur Bestärkung dieser
Hypothese die unbewiesene Gleichsctzung des Soma der Arier mit dem
issyrischen Lebensbaum beigebracht hat, gesteht er doch zum Schlufs:
(iie Frage sei noch unentschieden. Fressl^) konstruierte ein gewaltiges,
wie es scheint thrakisch-skythisches Volk von Urgermanen ; die Westgermanen
(i h. die historischen Germanen) und die Nordgermanen (die Skandinaven)
seien nur Bruchteile dieses Urvolks, das doch wohl in Asien zuhause sein
nnuB; zur Etymologie des Wortes Arier greift er u. a. zu altbaktr. hara^va
and sogar auf skt. sar zurück! — Ein gelehrter Hindu hat versucht, die
148) H. Grofs, Elieser b. Joel Halevi. Ein litterarhUtorischer Versuch: MGWJ.
14,8. 303—20, 367 — 75, 506—24, 555—672. Fortsetaung folgt. — 149) D. Kauf-
BftBo, Bendit Ahrweiler: Ha-Assif. 2, S. 293/9. — l&O) Ung- Jttd. Wochenschrift.
Hemugegeben ron Kayserling und Kohn. 1, No. 61. — 151) M. Kayserling,
Komb MendelMohn u. Sophie Becker: AZg. d. Judent. 49, S. 96/8. — 152) L. A. Rosen-
tkal, Lazarus Geiger. Seine Lehre vom Ursprünge der Sprache und Vernunft und sein
Ltbea. Stuttgart, Scheible. 1884. — 15S) E. NeubUrger, Lazarus Geiger: AZg. No. 91.
~~ 154) S. Salfeld, Dr. Salomon Herxheimer, Landesrabbiner von Anhalt-Bemburg.
iWfDrt a. M., Auffarth. 18 S. S.-A. aus PWM. 5, No. 2.
1) Hierfiber ist auch Abt. 11 Kap. I zu vergl., sowie JB. 1884, II, 3*'-^* (Brug-
atoD, Haberlandt u. A.) — !•) J. van den Gheyn, L'origine europ^enne des
AiTBi: Bull. Soc R. G^ogr. d'Anvers 9^ S. 281 — 322. Bez.: Peterms. Monatshefte 81,
9-278. — S) jr. Fr e aal. Die Arier: DRsGeogrSUt. Jahrg. 8, S. 369.
i
1,42
IV. A. Grün w edel; Indien.
alten Verwandtschaftswörter neu zu erklären. Max Müller^*^) berichtete
darüber und widerlegt oder rektifiziert diese Versuche. Von Bradtke*)
hält an der asiatischen Abstammung der Indogermanen fest, seine Abhandlung
ist der Untersuchung eines der schwierigsten aber auch interessantesten
Kapitel der arischen Religionsgeschichte gewidmet. Durch genaue Unter-
suchung aller einschlägigen Stellen der Rk erhält er für das Wort asura
die Bedeutung 'Herr, höchster Götterherrscher'. Dies war das feste Epitheton
eines Gottes, des Djauschpita (Zevg TtarrjQy Diespiter). Die zarathustrischen
Iranier schufen daraus einen abstrakteren Gott Ahuramazdä, indem sie die
zu sinnliche Auffassung des Djaus aufgaben. Der daraus entspringende
Gegensatz zwischen den Mazdajasniern und vedischen Indem mag den Ober-
gang des Begriffes asura in 'widergöttlich' verursacht haben.
Vergleichende Mythologie, dabei die Darstellung der verschiedenen
Systeme derselben, bildet einen Teil der aus Belgischen Zeitschriften
gesammelten Aufsätze J. van den Gheyns,^) der sich als Mytholog haupt-
sächlich an Mannhardts Auffassungen anschliefst. Aufserdem enthält die
Sammlung u. a. die Studien des Vf. über die Pamir- und Hindukuschdialekte.
Gegen Mannhardt polemisiert W. Schwartz;^) er sucht den Ursprung der
Mythologie nur in den Himmelserscheinungen, den Mittelpunkt des sich ent-
wickelnden Polytheismus im Gewitter. Eine Abhandlung desselben Vf.*) will
eine Zusammenstellung von Mythen indogermanischer Völker, in welchen die
'Blitzschlange' eine Rolle spielt, die Kämpfe mit Gewitterdrachen und Sagen
von Vermählungen von Göttern, die das Phänomen des Gewitters als Grund-
typus haben, zusammenstellen. W. H. Roschers^^) Abhandlung über die
Kentauren bewegt sich durchweg auf hellenischem Boden, erweist die grie-
chischen Kentauren als Personifikation der Wildbäche, während Meyer und
Mannhardt sie als Winddämonen auffafsten.
Von Büchern, die das ganze Indien behandeln, ist in erster Linie
die neue Auflage von W. W. Hunters ^*) grofsem Gazetteer des Kaiser-
reiches zu erwähnen. P. Mantegazzas^^) Buch ist von H. Meister ins
Deutsche übertragen worden. Der prickelnde, schwärmerische Stil des
Buches mit den zahlreichen Zitaten aus Garcin de Tassy wirkt in der
holprigen Übersetzung höchst befremdend. Ch. Schoebels^^) gutes Resum^
S — 5) Max Mttller, The original meaning of mätri 'mother* bhr&tri ^brother' and
Bvasp *8i8ter': Akad. 27, S. 48. Rez.: Mus. 4, S. 261. — 6) P- ▼• Bradke, Dyina Asnra,
Ahura Mazd& und d. Asuras. Halle, Kiemeier. XX, 128 S. M. .9,60. Rez.: DLZ. 1268 f.;
Acad. 14 f.; östMOr. 11, S. 95/7; PhWS. 1176—80, id. Ahura Mazd& u. d. Afluras. Giefsen,
4^. 45 S. — 7) J. van den Gheyn, EsBais de mythologie et de philologie compar^e.
BrnxeUes, Soe. Belg. d. libr. Rez.: Mus. 4, S. 666; DLZ. (1886), 587 f. — 8) W.
Sehwartz, Indogerm. Volksglaube, e. Beitr. z. Relig.-Gesch. d. Urzeit. Berlin, Seehagen.
XXIV, 280 S. Rez.: ZEthnol. 17, 91 f.; Glob. 48, S. 48; DLZ. (1886), S. 659—62 ; CBl. (1886)t
S. 486 f. — 9) id., Die VermUhlung der Himmlischen im Gewitter. Ein indogerm. Mythos:
VGAnthr. Jahrg. 17, S. 128—48. — 10) W. H. Koscher, Beitrüge z. griech. Mythologie.
1. Kentauren: PhWS. 5, S. 1/4, 83/6, 66/8, 97/9, 129—84, 161/5, 198/6. 6, IV, I, 66, 67
vgl Darmsteter, Rarch. 1884, 124/8. ~ H) W. W. Hunt er, The Imperial Gazetteer
of India. 14 voll. (:= second edit.) London, Trttbner. 1885/7. M. ^6. vgL JB. 1881
I, 87^ — 12) Paul Mantegazza, Indien (aus dem Ital. v. H. Meister). Jena,
H. Costenoble. VUI, 868 S. — X JB. 1884 I, 45'. Rez.: Mitt. anthr. Ges. Wien 14,
S. 224. — X Alfred Lyall, Etudes sur les mceurs r^ligieuses et sociales de Textreme
Orient trad. d. l'angL Paris, £. Thorin. Rez.: JA. 8, S^r. 5, 510/6 (Stuart); Mus. 4,
S. 667 f. JB. 1882 I, 54^ — 13) Ch. Schoebel, Hist. des origines et du d^veloppe-
ment des castes de l'Inde. Paris. 1884. 112 d. Rez.: Mus. 4, 584/6.
IV. A. Grttnwedel: Indien. 1,43
Ober ältere Arbeiten und das von Kitts^^) nach dem Census von 1881
bearbeitete Handbuch behandeln die indischen Kasten. Hier sei auch ein
Auszug^^) tlber die Verwendung der einzelnen neuindischen Landessprachen
als Gerichts- und Yerwaltungssprache und über Eingebornenvereine zum
Schatz ihrer Mattersprachen erwähnt.
Indem wir znr indischen Ethnographie übergehen, beginnen wir bei
der Aufzählung des Materials mit dem äufsersten Nordwesten. Als Ergänzungen
zo CoL Biddulphs Arbeiten sind zwei grammatische Skizzen^*) der Sprache
der Shina (Gbilgit-Distr.) und der Ehowarsprache, des Idioms der Kho im
Thaie von Tschitral zu betrachten. Van den Gheyn^'') skizziert den Laut-
bestand der Pamirdialekte in seinem Verhältnis zu den arischen Idiomen
ond lehnt die Frage G. de Rialies, ob das Yagnobi das Mittelding zwischen
Iranisch und Indisch sei, als verfrüht ab. — Ein und ein halbes Tausend
Sprichwörter der Kä^miris hat mit den Beleglegenden J. Hinton Enowles^^)
heraosgegeben ; es wird ihm zum Vorwurf gemacht, dafs er vieles, was
allgemein Indisch sei, als speziell Eä^mir angehörig bezeichnet habe. Der-
selbe^*) gab den englischen Text einer Eägmirierzählnng nach einem
Brihmana zu Snthü (^linagar) der sie einem Musalmän verdankt. Der
abenteuerliche Kä^mirlkaufmann Scharaf Tsür'^) ('der Dieb'), berüchtigter
Sauber aus der Zeit vor Randschit Singh (geb. 1780) spielt eine Haupt-
rolle in der Sage des Landes ; er ist identisch mit dem Aschraf Tschor des
Pandschäb und die drastischen Schilderungen des sozialen Lebens jener Zeit
im ^glQcklichen' Thale Eä^mir erinnern an die Helden des Dagakumära-
tscharitam. Echt volkstümliche Eä^mtrkinderlieder haben F. A. Steel^^)
und R. C. T e m p 1 e gesammelt, der letztere ist Vf. des beigegebenen wissen-
schaftlichen Appendix. Derselbe**) hat in dem 2. Bande seines Werkes
Ober die Legenden des Pandschäb besonders die Erzählungen über Heilige
ond Asketen bevorzugt und sieht seine Ansicht bestärkt, dafs der gemeine
Mann im Pandschäb und in N.-Indien überhaupt im Herzen weder Musal-
man noch Hindu ist noch Sikh, noch überhaupt etwas von der Religion,
wie sie die orthodoxen Lehrer verstehen, weifs, sondern, dafs seine Religion
in der gedankenlosen Verehrung heilig gehaltener Personen, Plätze und
Dinge besteht. Das Material der Panjäb Notes a. Q.-^) umfafst schon ganz
hdien : aus dem ungemein reichen, allerdings durchaus nicht gleichwertigen
Inhalt des zweiten Bandes heben wir historische Notizen (Eä^mirsultane
14) E- J- Kitts, A Compendium of the Gastes and Tribes found in India. Bom-
bay, Ednc Soc Pr. Fol. XI, 90 S. sh. 5. Rez.: lAnt. 16, S. 248. Zahl d. Bevölkerung
imbrit.1: Glob. 48, S. 191 f.; nach Religionen: ebd. 47, 319; Tödtungen durch wilde Tiere
i. J. 18S3 ebd. 78. — 15) Sprachenrechte in Indien: östMschrOr. 11, S. 41/2. Aus-
xagans: A. Fischhof, Die Sprachenrechte in den Staaten gemischter Nationalitat, Wien,
MiBK 1885. — 16) IHalects of tribes of the Hindu-khush from Col. Biddulphs work on
tke sabject (corrected): JRAS. 17, S. 89 — 144. — 17) J- van den Gheyn, Les langues
de TAsie centrale: Actes du 6^<»e Congr. d. Or. k Leide. 8^™« partie, S. 265—87. —
18) X Hinton Knowles, A dictionary of KAimiri proverbs. Bombay, Educ. Soc. Pr,
Tm, 26S S. sh. 8. Rez.: lAnt. 15, S. 59 f. — 19) id., The prince that was threetimei
ihipwrecked: lAnt. 14, S. 289—56. - 20) id-, Sharaf the thief: ib., S. 26—32. —
81) F. A. Steel and R. C. Temple, Wide-awake stories. Bombay, £d. Soc. Pr. London,
Trflbner. 1884. Rez.: CalcR. 80, VIIL — X JB. 1888, I, 54*«: PASB. 1885, 98 f.
(Kaehtrag zu Ch. Swynnertons Bericht über d. Ras&lusage: eine Stelle derselben, welche
^ wSrtL mit einer aas d. ^Liber facetiarum' des Poggio tibereinstimmt.) — 2S) Temple,
llie legende of the Panj&b, Vol. IL London, Trttbner. Rez. : 28, 888 f. — ^S) PAOJAb
Hotesand Queries. voL IL ed. R. C. Temple. Allahabad, Pioneer Pr. London, TrMbneT l^%b|^.
1,44
IV. A. Grttnwedel: Indien.
^4 ff. 8B7), Berichte über Yolkskulte (1, Menschenopfer 251), Hochzeits-
gebrauche (12, 14, 244, 246, 339, 369), Muhammadanische Sagen (3, 4, 721,
954) u. s. w. und einen längeren Artikel von Ch. F. Oldham^"*) ttber
brahmanisierte Gottheiten der Himälajabevölkemng hervor. Männliche Gott-
heiten werden von den Brähmanas zu Formen ^ivas, weibliche zn Formen
der Devi umgestaltet und so dem orthodoxen System einverleibt. Den Pflug
der Pandschäbi beschrieb T. J. Kennedy,*^) indem er alle Namen seiner
Teile angab, die Art zu ackern erklärte und eine Anzahl Pandsch&bisprichwörter
beifügte. — Wir schliefsen noch einige Notizen über die Dschäts**) und
ihre Verbreitung im Pandschäb, über die Karevä- Zeremonie: Witwen-
verheiratung, über den Namen Darbar für eine Gruppe von Dschät- und
Rädschpütendörfem im Dschälandhar- und Bäri-Doäb und über Kindermord
der Dschät an. Dabei sind einige Spott- und Lobverse auf dies merkwürdige
Volk mitgeteilt. Lewis**) teilte echte und muhammadanisch beeinflufste
Erzählungen der Balütschen mit. Ein interessanter Bericht Thorntons*^
über die volkstümliche Litteratur des Pandschäb giebt eine kurze Geschichte
des Landes und seiner Völker, welche zehn verschiedene Idiome sprechen.
Hauptlitteratur ist aufser der alten Version der Lebensbeschreibung des
Guru Nänak das Volkslied, das von dreierlei Arten professionsmäfsiger
Sänger und ihren volkstümlichen Nachahmern verbreitet wird: die Rasl^u-
sage, die Legende von dem Musalmänheiligen Sakhi Sarwar und von anderen
Heiligen bilden die Hauptstoffe; es folgen Proben in sieben Sprachen.
Verschiedene Arten von Geheimworten, welche die Mäkler und Zwischen-
händler zu Dilli im Verkehr mit dem Verkäufer gebrauchen, um dem-
selben anzumerken, wie viel Anteil an dem Kaufe sie haben wollen, teilte
R. G. Temple*^) mit. K. Raghunatji**) beschrieb die Punjähavätschana-
zeremonie: zur Abwendung von Unheil, das der Aberglaube beim Herab-
fallen von Hauseidechsen auf Körperteile, Kleider u. s. w. fürchtet. Eine
Erzählung aus dem Munde einer Pärsifrau*^) trägt schon wegen des darin
spielenden Wiedergeburtsglaubens echt indisches Gepräge. Schlagintweit*^)
hat in einem encyklopädisch gehaltenen Artikel das Leben und die Geschichte
der Pärsis beschrieben, von Interesse sind darin die Notizen über die
Anglisierung der reichen Pärsis und ihre überhandnehmende Trauenbildung*,
die von den ärmeren Klassen zu ihrem Schaden nachgeahmt wird. Growses'*)
Bericht über Fatehpur Haswä (NW. Prov.) enthält aufser der alten Geschichte
der Stadt und einem Bericht über die Tempel von Tinduli und Bahua, über
die Reste der Hinduzeit zu Asothar und Hathgänv, über das Grab des Naväb
Abd-us-Samad, dessen Inschrift mitgeteilt und übersetzt wird, Mitteilungen
über interessante Teile der Bevölkerung: die Singraurs (Snngaveras), ein
Zweig der Lodhas (Lubdhikas), welche aus Bändä S von der Jamunä ab-
2S*) Ch. F. Oldham, Panj. Notes 2. sept. 1886; febr. 1886. — 24) T. J. Kennedy,
PunjabPlonghing: CalcR. 81, S. 288—98. — 25) W. C, Notes on the Jatts: lAnt. 14,
S. 61/2. — 26) Arthur Lewis, Bilochi stories as spoken by the nomad tribes in the
Sulaimin- Hms: Ac. 27, S. 406. — 27) Thomas H. Thornton, The v^emaeular literat
and folklore of the Panjdb: JRAS. 17, S. 873—414. — 28) H. C. Temple, The Dehli
Dal&ls and their slang: lAnt. 14, S. 155/9. — 29) ^ Raghunatji, Omens from the
falUng of house-lizards: ib. S. 112/5. — SO) Putlibai D. H. Wadia, Folklore in
W-India: ib. S. 811/8. — 31) Emü Schlagint weit. Die Parsi-Kanfleute in Bombay:
östMschrOr. 11, S. 85—9. — $2) F. S. Growse, Notes on the Fatehpnr-Distr. : JASB.
54, S. 145—162, 1 pl. Vgl. n. No. 201.
IV. A. Grttn Wedel: Indien. 1,45
rtanu&en wollen und die Gautam Thakars: Abkömmlinge des vedischen Rschi
Gastama. Der Stammbaum der Gautam Rädschpüts und des Ganpat Singh
von Argal ist beigefügt. — Eine erschöpfende Darstellung des Volkslebena
in BMr ist Griersons^^) schönes Buch, es ist von gröfstem Wert für
die Kenntnis der modernen Verhältnisse aber auch des indischen Altertums.
Der imgemein reiche Inhalt ist durch zahlreiche Tafeln illustriert, eine Karte
TonBihar giebt die Grenzen der einzelnen Dialekte. Derselbe Vf. hat zahl-
reiche fOr die Volkskunde höchst wichtige Lieder in Bihäridialekten ver-
dffentlicht. Von zwei Maithili-Liedem,^^) aus dem Munde fahrender Sänger
im Nep41-Taräl, enthält das eine interessantes Material über den Mann-
sdiakal Photrä, eine Vorstellung, die etwa dem europäischen Werwolfglauben
estspricht Eines der populärsten Lieder in Tirhut'^) im Baisväri-Dialekt
besdureibt einen Sieg, welchen Narendra Singh, ein Ahnherr des gegen-
wärtigen Maharadscha von Darbhangä über Ram När&ja^ Bhüp, den Süb&
Ton Bihar gewann (entthront durch Mir E4sim 1773 n. Chr.). Eine andere
£Rählung,^^) in Bhodschpuri- und Magahidialekt mitgeteilt, betrifft den
König Bharthari nnd seinen Neffen, den Rädschä von Dh4ra Gopi Tschhand,
welche ihren Thron aufgaben, um Schüler des Gorakhnäth zu werden. Ein
Bhodschpuri-Gedicht,^'^ dessen verschiedene Versionen auf eine westliche
(m Hindi) und östliche (in Bih4ri) Redaktion zurückgehen, behandelt
die Sage von^ den durch ganz Indien gefeierten BundSlkhand-Helden Alba
und Rddal (Üdal). Auch der Inhalt der westlichen Version'®) wird an-
gegeben. Vidjäpati,'*) der berühmteste Meistersinger Bihärs, lebte zur Zeit
des Königs ^ivasimha (1446), er war ein frommer Anhänger des Bh&gavata
P4rana. Seine Popularität rief eine unendliche Masse von Vaischnava-
litaneien hervor, von denen viele unecht sind; die bangalische Rezension
dttselben geht auf die Form zurück, in welcher der Bangäli Tschaitanja
(geb. 1484) und seine Nachfolger die Lieder gebrauchten. Giersons inter-
essaater Abhandlang, welcher ein Auszug aus einer bangalischen Ausgabe
von Y.'s Liedern zu Grunde liegt und welche eine lebendig geschriebene
Geschichte der Bangili-Sprache genannt werden könnte, ist die Schenkungs-
vk, des ^vasimha, wodurch derselbe den V. mit dem Dorfe Bisapt
(1400 n. Chr.) belehnte, in Devanägari und Englisch beigegeben, femer eine
Probe von vier Hymnen und die Genealogie des Rädschä Qivasimha nach
denPandsch genannten Eintragebüchem (Personallisten) der Mithil&brähma^as.
Ein Bangali^^) verteidigt die Rechte seiner Kaste, der der Subarna Banik
oder Bunniah, welche Vaigja sein sollen und deren tiefe Stellung unverdient
nt. Gelobt wird besonders der Teil des Buches, worin er die Geschichte
der Kaste und ihrer Ankunft zur Zeit des Ädisür behandelt. Ein Artikel
von Keene^^) beschreibt den Zustand 'Hindustäns' zur Zeit der Moghuls
SS) George A. GriersoD, Bih&r PeAsant life. Calc, Beng. Secret. Press, gr. S^YI,
Ul 8. XVn, CLV. Res.: £. Kuhn, LBIOrPhiL 3, S. 81/2; lAnt. 15, S. 60; DLZ (1886),
& 878. — S4) id., Selected speeimens of the Bihäii laDguage: ZDMG. 89, S. 617—78.
-B) Sri Nftrayan Singh und G. A. Grierson, The battle of KAnarpi GhAt: JASB.
U, a. 16 — 85. — M) G. A^Grierson, Two versions of the song of GopiChand: ibw
Sl S^5». — S7) The^Bong of AlhA's m«rriage, a Bhojpnrt epie : lAnt. 14, S. 209—27. — S8)
iif AsBBUBary of theAlhi Rhand: ib. S. 266—60. — S9> id., Vidy&pati and his con-
^peraries: ib. S. 182—96. — 40) Nimü Chiad Sil, Subarnabanik pnbUshed by
Bik Bidy^pati SiL Calc I. C. Basn Co. Stonhope Pr. 1291 BS.: 1885 AD. Rei.: CakSL.
«1, IVI— XVni. — 41) H. G. Keene, An htdU vüJage: CaloR. 81, S. Ua— a%.
I
1,46
IV. A. Grün w edel: Indien.
als den völliger Anarchie und bespricht das Unheil, das aus dem Verbote
der Witwenverheiratung entspringt, indem er Beispiele aus dem Dorfleben
herbeibringt; ein anderer^ ^) verlangt die Reorganisation eines Restes des
uralten Dorfsystems. Ein patriotischer Hindu^^) behandelt in fast fanatischer
Weise die Kleiderfrage. — Ein Buch über den Gandschämdistrikt und Canara**)
soll reiche Naturschilderungen, aber auch einen wertvollen Bericht über die
Tempel auf dem Mahendragiri enthalten. — Von kanaresischen Sängern**)
(d4sas) gesungene Balladen (pavädä oder läva^i) geben ein lebendiges Bild
von den anarchischen Zuständen, in denen das Land vor der Besetzung
durch die Engländer sich befand und von der damaligen feindlichen Stimmung
der Bevölkerung in Kanara und Marath41and gegen die Engländer. Die
wegen Landesverrats gehängten 'Helden* (R4janna von Sangölli, iravva von
Kittür u. s. w.) sind dem südindischen Aberglauben zufolge zu gefürchteten
Dämonen geworden, welche püdschä erhalten und in Liedern gefeiert werden.
Tamilerzählungen, von Nät^sa ^ästri^*) englisch mitgeteilt, enthalten wertr
volles Belegmaterial zu den von Percival edierten Tamilsprichwörtern ; eine
Erzählung von einem Manntiger erinnert fast an den Sa-kei-glauben der
Aboriginer Ost-Bengalens. Ein kurzer, gut illustrierter Reisebericht*')
enthält hübsche Details über den Rädschä von Travancore, beschreibt
die Tempel von TandschavAr und Tiriggiräpalli, die Missionsthätigkeit und
enthält die erste uns bekannte Abbildung der Pferde des südindischen
Dämons Eijenär.
Für den Dämonendienst auf G eylon, welcher dem südindischen Peidienste
verwandt ist, von Interesse ist ein Bericht*^) über abergläubische Gebräuche
zu Mätora (S.-Geylon) beim Beginn des Reisbaus, das Kokosnufswurf spiel,
welches das Lieblingsspiel der Dämonenfürstin Pattini ist, die Opfer an die
Gararakschajä (Hausteufel), den Dämonentanz gegen die Müokenplage and
die Kenkeriväzeremonie. Die physischen Eigenschaften einer in Europa
anwesenden Sinhalesenkarawane besprach Virchow,****®) bei derselben
Gelegenheit gab Ernst Kuhn*^^) ein populäres Resum6 über die Geschichte
und Ethnographie Ceylons mit ein paar Proben sinhalesischer Sprache und
buddhistischer Litteratur. Ein etwas konfuser Artikel**) betrifft die Ety-
mologie des Namens: Sinhalesen.
J. Avery*^) gab eine vergleichende Studie über die Religion der
42) The village-watch in Bengal or a Century of abortive reform: ib. 80, S. 97 — 120.
— 4S) fiabu Dwijendraoith Tagore, Sonar Kiti, Rdpir Kiti. Galc. 1291 B3.
Rez.: CalcR. 80, XV ff. — 44) Gordon S. Forbes, Wild life in Canara and Ganjam.
London, Sonnenschein Co. Rez.: Athen. (1885), 470/1. — 45) ^J* F« Fleet A selection of
Kanarese ballads: lAnt. 14, S. 293—303. — 46) Nate^ S&stri: Folklore in S.-India:
ib. S. 77—81, 108—15, 135/8, 153/5. — 47) iinile Guimet, Huit jours aux
Indes: Le tonr du monde 49, S. 209 — 72. Deutsch: Aus d. sttdl. Indien: Glob. 48, S. 177
— 83, 193/9, 208—15, 225—30, 241/8. — 47a) X Wohlthätigkeitozeremonie in Travancore:
Glob. 48, S. 62 f. Notiz über ein Tul&bharam: der R&d8ch& wurde gegen ein Gewicht von
reinem Golde abgewogen und dies zu wohltat. Zwecken verwendet. — 48) ^' J* ^ ^*
M^surier, Customs and superstit. connect. with the cultivat. of rice in the S.-Province of
Ceylon: JRAS. 17, S. 366—72. — 49) R. Virchow, Sinhalesen: VGAnthr. Jg. 17,
S. 86 — 50. (VgL Ph. Freudenberg, Verzeichnis sinhales. Titel u. Namen : ebd. S. 220/2.) —
50) id., (Über die) Weddas auf Ceylon: ib. S. 186, 497—501: Notiz ttber VilddaschideL
— 51) Ernst Kuhn, Herkunft u. Sprache der Bewohner Ceylons: KBAAnthr. Jg. 16,
S. 41/5. — 53) Ollivier Beauregard, L'Ethnique 'Singalais': Actes du 6*»« Congr.
L d. Or. k Leide. 3^me partie, S. 47 — 65. — 5S) J- Avery, The religion of the ab-
original tribes of I. : lAnt. 14, S. 125—34.
IV. A. GrUnwedel: ludien. 1^47
wilden Völker Indiens, sowohl der tibeto-barmanischen, als der kolärischen,
ab der draTidischen Grappe ; er untersucht der Reihe nach die Vorstellungen
TOD den Göttern und ihrem Kultus, die Bilder und Sjrmbole der Götter,
Priestertum, Weissagung und Hexerei, den Ahnenkult; den Ursprung der
Welt and das Ziel des Menschen, die Einflüsse, welche die orthodoxen
Systeme auf die Kalte der Aboriginer gehabt haben. — Von dem Idiom
eines nichtarischen, gewöhnlich zu den Dravidas gezählten Volkes der Pahari
oder Maler (Kädachmahali-Berge, Bengalen) hat Droese^^) eine Grammatik
gemacht Ein Missionar^^) beschrieb zwei Köldörfer (Bandgäon und Tarai).
— Da(s die Bewohner der Nicobaren den Malaien verwandt sein können,
ist ans anthropologischen und geographischen Gründen wiederholt vermutet
worden; Sprachverwandtschaft nachzuweisen, hat noch niemand bis jetzt
Tersncht. Im Anschlufs an Roepstorffs Arbeiten will von der Gabelentz^*)
der Sprache einen Platz innerhalb der indo-chinesischen Sprachen sichern,
nicht aber denselben näher bestimmen. Zu dem Zwecke hat er einige
hundert Nancowrywörter mit entsprechenden, aus dem Malaiischen und aus
Tencbiedenen Melanesischen Idiomen zusammengestellt. A. J. Ellis berichtet
inlfans^^ wertvollem Werke über die Sprache der Andamanesen; das
Werk beschreibt in drei Teilen die neun Clane dieses zwerghaften Aboriginer-
Tolkcs; das Werk ist durch viele Tafeln nach Photographieen von Man
ülostriert. Die Fortsetzung von de Quatrefages^*) Arbeiten behandelt in
Form eines Resum^s über A. Lane Fox' und £. H. Maus Arbeiten die
Mythologie und Sagen und den Aberglauben der Andamanesen. Virchow*®)
betont, dafs die Andamanesen durch ihre Haarbildung von allen auf den
Nicobaren wohnenden Stämmen scharf zu scheiden seien, dafs die Haar-
bildang aller nicobaresischen Stämme so wenig unter sich differiere, dafs
eine Veranlassung einen oder zwei dieser Stämme für allophyl zu halten,
daraus nicht entnommen werden kann, dafs das Haar (der Nicobaresen) in
der Mitte stehe zwischen dem straffen Haar der mongolischen und dem
sehlichten, jedoch leicht gebogenen oder welligen Haar der malaiischen oder
indischen Stämme. Nach Maus Arbeiten skizzierte Giglioli*^) die körper-
Kdien Unterschiede zwischen den sogenannten Schombengs und den Nico-
baresen der Küste.
Die Erforschung des noch so wenig bekannten und als Hauptsitz des
nördlichen Buddhismus hochwichtigen 'Landes des ewigen Eises* Tibet ist
dorch den russischen Obersten Prschewalsky**) vom Norden her wiederholt
in Angriff genommen worden. Die Resultate desselben liegen unserem Zweck
54) Ernest Droese, Introdnction to the Malto lAogoage. Agra, Secundra Orph.
P^.1884. lY, 119, n, 111 S. Rez.: Athen. (1885), S. 535. — 55) J. Mullender, Ches
W Köles: BliMcath. 17, a 541/4. — 56) v. der Gabelentz: Einiges über d. Sprachen
i Hieobaren-InaulAner : Ber. Verh. sich«. Ges. Wies. Leipzig 3, S. 296—307. — 57) Edw.
Hör. Man, On the aboriginal inhabitanta of the Andaman islands. London, Trübner.
IIXTIII, 224 S., 9 pL, sh. 10,6. Rez.: lAnt. 16, S. 244. — 58) X id., On the Andaman
islods: JAnthrlnst. 14, S. 253 — 72. (Consisting of several papers reprinted with additions
fron the Qoarterly J.) — 59) de Quatrefages, Caract^res inteUect., morauz et r61i-
gienz des Mincopies: JSav. (1885), S. 28—36, 95—110. Vgl JB. 1883, I, 51^^ —
||)R. Yirehow, Nicobaresen, Schombengs und Andamanesen: VGAnthr. Jg. 17, S. 102/9,
I Taf. — fl) Enrico Giglioli, Notizie sugli indigeni delle isole Nicobar e special-
■MBte foi Shdm Pen: Arch. per Tantrop. 15, S. 31/4. — 62) Letters (rom Col. Preje-
▼iliky: PRGoo^. 7, S. 167—72. Vgl Presche walskis neue Reise in NO. Tibet: Glob.
47, S. 199—201 (362); AusL 68, S. 101/6, 479, 497, 986—91, 1012/6; OstMBchttOi. \1,
S. 91 f.; DRaGeogrStat. 8. S. 271.
1^48 ^^' -A.. Grttnwedel, Indien.
femer, dagegen müssen die Berichte des von Calcutta ausgesandten Pa^dits
A-E- (Krschna)*^*^) hier genauer erwähnt werden. Von besonderem Interesse,
anfser den geographischen Resultaten, sind die Beschreibungen, welche dei
Pandit von dem Neujahrsfest zu Lha-sa giebt, von dem Kult, den dei
Dalai-Lama erhält u. s. w., femer sein Plan der Stadt, welcher in Peterm.
Mitt. abgebildet, nicht ganz zu den früheren Angaben, weiche Koppen II, 332 ff.
zusammengestellt hat, pafst, da der Pandit alle Namen nicht in ihrer vollen
Orthographie, sondern in ihrer Aussprache giebt : ling, linga : tib. glin ; dei
Gott Jamba, dessen kolossale Bildsäule zu Po-ta-la beschrieben wird, kam
kein anderer sein als der Bodhisattva Maitreja tib. Bjams-pa. Proben voi
Zauberbüchern in kursiven Hieroglyphen der Mo-so oder Na-shi (in Tibeto-
China, W. Yunnan), welche grofse Ähnlichkeit mit den Zauberkalendem dei
Tibeter haben, hat Terrien de Lacouperie**) abgebildet. Er berichte!
zugleich über die Tom-ba oder Zauberer dieses Volkes und vergleicht eine
Notiz über pictographische Schrift der Ka-khjen.
Wir kommen nunmehr zu den Himälajavölkern. Die sozialen Ver-
hältnisse, Religion (Geisterglauben) und Sprache der Thäms**) (in den Tara!
zw. Himalaja und Hindustän östl. bis zum Küsifl., westl. bis zum Särdafl.]
und der Bogshas (westl. vom Särdafl. soweit die Gangä reicht) sind beschriebei
worden. Sie sind halbhinduisiert; wollen, obgleich sie teilweise noch tib'etischei
Typus zeigen, R4dschpüten sein und verehren die halbbrähmanisierten Göttei
Madadeo (Gott des Rausches) und die Dhartschandi. Die Katschtscha Nagas*'']
leben westl. von den Augami Nägas, zwischen diesen und den Khassias.
Ihre Sprache hat Anklänge an das Idiom der Mikir und Katschäri. Die
Geschichte der Katschäris,^^) die bis zu 400,000 Seelen stark sind, reicht
nicht weiter zurück als bis ins vierzehnte Jh. Die religiösen VorsteUungei
des Volkes (Entstehung von Donner und Blitz, Erdbeben u. s. w.) sind voi
hohem Interesse. Ebenso sind die Notizen über die Mythologie der Gare
(der Wassergeist Abbette, das Paradies Tschickmung, der erste Mensel
Mandesingri) und über die seltsame Einrichtung des 'Mahari* das Wertvollste
in Esm6s^^) hübsch geschriebenem Artikel. Der um die Kenntnis Ost-
Bengalens hochverdiente Lewin ^^) schildert sein thatenreiches Leben. Seis
interessantes Buch, das auch zur Geschichte der ^Mutiny' Material enthält,
ist hier eingeschaltet, da es eine vorzügliche Schilderung der Bergvölker Ost-
Bengalens, der Luschai und Schendu enthält. Ein Reisebericht eines Missio-
nars^^) giebt skizzenhafte Angaben über die niederen Kasten Ost-Bengalens.
6S) H.WichmBnn, Die ReiAe des Punditen A-k- durch das ÖBtL Tibet: Peterm. M.
81, S. 1/6. Vgl. ebd. S. 145. — 64) H. T. Walker, Foor years joameyings throagli
Great-Tibet, by one of the Trans-Himilayan Explorers of the Snrvey of lodia: PROeogS.
7, S. 65—192, 1 map. VgL die Reise des Pandit A . . . k durch Tibet: Glob. 47
& 61/2; das Neujahrsfest in Lhassa ebd. 47, S. 190; vgl. Aual. 58, S. 865/9.-65) Terrien
de Lacouperie, Beginning of Writing in and around Tibet: JRA8. 17, S. 415 — 82. —
66) J- C. Nesfield, The ThArus and Bogshas of Upper-I.: CalcR. 80, S. 1 — 46. —
67) C. A. Soppitt, A Short acconnt of the K. NAga tribe in the NCaehar hüls, witi
an outline grammar, yocabnlary . . . Shillong, Assam Seoret. Pr. Rez.: Athen. (1885>
S. 899. — 68) id-i A historical and descriptive aocount of the K. tribes in the NCaehai
Hills. Asam Secret. Pr. Rez.: Athen. (1885), S. 399. — 69) Rsm^, The *Garos': GalcR
80, S. 47—71. — 70) Th. H. Lewin, A Fly on the wheeL London, Allen. 466 S
Bes.: CalcR. 81, VI ff. — 71) R. P. Gh. B^rengier, Un voyage k Tapostolique d<
Bnrrisal k Chittagong d'aprös las notes du R. P. Lanslots: ICisscath. 17, S. 415/8
427/9, 441 f.
lY. A. GrUnwedel: Indien.
1,49
In Hinterindien^') ist für Barma nnr eine Beschreibung der Städte
Rangan^*) nnd Bassein und dortiger Sitten und Grebrftache (Hochzeit auf
dem Wasser) zu erwähnen.
Carl Bocks^*) Buch über Siam ist ins Deutsche übersetzt worden,
im meisten berücksichtigt es die religiösen Gebräuche, die buddhistischen
AltertOmer, den Eolturzustand der Thai und Laoten und giebt eine aus-
führliche Beschreibung Bangkoks. Mit Bocks Reise sind die Untersuchungen
ttber die Eraos oder 'haarigen Leute' verknüpft, über die ein seltsamer
Bericht ^^) vorliegt. Danach sollen dieselben in den Sumpf distrikten von
LaoB in kleinen Trupps ganz nackt auf Bäumen hausen, Elefanteigäger
sollen sie einfangen und den Laosfürsten überbringen, wo man sie als
Cnriosa eingesperrt hält. Wie es scheint, ist ihre Sprache ein wertvolles
Mittelding zwischen Affengeschrei und den Lauten menschlicher Sprache!
Ein Versuch^*) einer Etymologie des Wortes Erao mufste schon wegen der
ganz unverständlichen Art des Yfs die siamesischen Vokale zu trans-
skribieren, resultatlos bleiben. A. Ellis'''') vergleicht ein siamesisches
Musikinstrument, das Stuart mit dem ägyptischen vaßhüv verglichen hatte,
mit der arab. rabäb, während das äg. Instrument etwa dem sitär oder
tambüra entspreche.
£in langer Bericht über AnnamJ!) mulb deshalb hier erwähnt werden,
da er eine Beschreibung der von indischer Eultur berührten Tscham
(p. 270 — 904) einschliefst ; ein anderer^*) beschreibt Land und Leute (Siamesen,
Laoten, Malaien, Barmanen und ^Wilde') der Provinz Battembang.
Colquhouns®^) Werk über dieSchänvölker bildet den Bericht über
des Yf.s zweite Reise. Es fulst in der Hauptsache auf älterer Litteratur,
während Holt Hallet und Terrien de Lacouperie das ethnographische
nnd historische Material behandelt haben. Ein Vortrag des letztgenannten^^)
betraf die sogenannten indochinesischen Sprachen. Vf. giebt eine neue Eintei-
lung, die manches Seltsame enthält und bei der man sich, um von anderem zu
sdiweigen, nur wundert, warum, wenn die Dravi^a-Sprachen in einer Linie
mit dem Chinesischen, Tibeto-Barmanischen u. s. w. aufgeführt werden.
32) X S. O. Biflhop, Sketches in ABsam. Calc, Smith, IX, 267 S. Rez.: CidcB.
81, I — IL — 7S) Mah^ de U Bourdonnais u. G. Marcel, Bangun u. Bassein in
Brit E: DBsGBOgr-Stat. Jg. 8, S. 102 — 10, 2 Abb. — 74) Carl Bock, deutsch von
F. IL Schröter, Im Reiche des weifsen Elefanten. Leipzig, Hirt. 826 S. M. 10.
B«.: Glob. 48, S. 288/5; GBl. (1886), S. 217 f.; VGErdk. 12, S. 616. Vgl. JB. 7, 1, 50^. --
75) J. Victor Fischl, Die Kraos od. Haarmenschen Hinterindiens: DRsGeogrStat. Jg. 8,
8. 14^23, 69 — 62, 1 Abb. — 7C) A. Bastian, Krao: VGAnthr. Jg. 17, S. 241/6. —
77) A. Ellis, The Egyptian <nefer' and the Siamese 'saw tai': Ae. 28, S. 120. —
78) Ätienne Aymonier, Notes snr TAnnam: CFEzcJWc. 10, S. 201 — 840. —
79) Brien, Aperen snr la province de Battembang: ib. S. 841 — 56. — 79*) X Holt
Ballett in Siam: Glob. 47, S. 175. (Er schätzt die Bevölkerung von S.,und VasaUen-
itscten auf 7,500,000 Einw.) — 80) Arehibald Bofi Colquhoan, Amongst the Shans:
witk ... an hist. aketeh of the Shans by Holt S. Hallet prec by an introd. on the *cradle
of the Shan-race by T. de Lacouperie'. London, Field k Tuer. LY, 892 S. Sh. 21
Bm.: Ac 27, S. 269 f. — 80*) X Das junge Mädchen in Cambod>: Glob. 48, S. 109 f. (Aoa-
<^ snsCFEzcB^ 1888, 188 — 206.) — 80^) X Fr. Garnier, Voyage d'ezploration en
lado-Chine effecta^ par nne commission fran^se pr^sid^e par . . . Doudart de Lagr^e.
I'vis, Haehetta. 1886. gr. 8^ XY, 662 S., 211 Abb., 2 Karten. Fr. 15. Relation
•Bprunt^ an jonmal 'L« tour du monde* revue et annot^e par L. Garnier (Land nnd
Lcvtc in KinhnHaghAj Laos, Yunnan, Greseh. der Panthay). — 81) Terrien de Lacon-
P^'ie, The seiende of language and its recent progress in connexion with the langoagae
of iBdo-China: Ac 28, S. 276, 296.
JabwterieUe der Q^g^dcbitwiMaenBoUfi 1886. L A
{
150 I^* A. GrUnwedel: Indien.
nicht auch die sogenannten nral-altaüschen Sprachen mitanfgezfthlt worden
sind.®^ Die geographische Grenze Indo-China macht doch dabei nichts aus
and die Dravidischen, Malaiischen, Polynesischen and Micronesischen Sprachen
gehören doch schliefslich ebensowenig zur Sache. Ein kurzer Artikel®^) über
den Zusammenhang der Bevölkerung Indo-Chinas mit den Malaien stellt
sogar die Frage, ob nicht Indo-Ghina überhaupt Stammland der Malaiischen
Völker gewesen sein könne.
Gtosohiohte der IndiBohen Beligionen.^^) A. Lang^^) hat die
verschiedenen Versuche, das Wesen der Aditi zu erklären, zusammengestellt,
J. S. Speijer^*) den Mythos von dem Könige Nähuscha untersucht, weichei
auf den Häuptern von Brähma^as gegen Himmel fuhr und sie dann in
Schlangen verwandelte. Er führt das Wort auf das vedische nahus zurück,
in welchem er den Gegensatz von gam finden und es als Dunkelheit erklären
möchte. C. de Harlez^"^ übersetzte das 3. Buch des Eauschitakäranjaka.
Diese Upanischad ist pantiieistischen Inhalts und von dem Vedäntalehrei
^ankarätschärja kommentiert. Telang^^) wendet sich gegen die Auffassung
von Prof. Weber, Bädaräjana, der Vf. der Brahmäsütras sei identisch mit
^uka, unter dessen Schülern ein Gaudapäda erwähnt wird als Lehrer eines
Govindanätha, welcher wiederum des ^ankarätschärja Lehrer war. Webei
setzte demgemäfs den B. zwischen 400 und 500 a. d. T. meint, dafs die
Brahmäsütras auf eine viel ältere Zeit zurückgehen, ist aber nicht in dei
Lage, ein bestimmtes Datum zu geben. H. Kern^^ verbessert Tumoun
Übersetzung von Mahävamsa 37, 165 f. und weist nach, dafs dort davon die
Rede ist, dafs der bekannte Buddhistische Lehrer Buddaghosa Patandschalis
Lehrbuch der Jogaphilosophie: Pätandschaladargana studiert habe. Ph.
Colinet*^"*^) hat seine Arbeiten über die Vorstellung von einer persönlichen
Gottheit in der Bhagavadgitä abgeschlossen. Der SchluTs des Artikels im
Mus. bespricht die Beziehungen Erschnas zu der Welt im Allgemeinen und
zum Menschen im Besonderen : seine Rolle als Erlöser. Vf. tritt daftkr ein^
dafs den Brähmanas christliche Vorstellungen bekannt waren und dafs dei
Krschnakult christliche Ideen enthalte. Windisch*^) untersuchte den ältesten
Charakter der Erschnalegende. Dieser ist durchaus heroisch; E. ist der
^HQcndfjg der griechischen Berichte. Schon im 4. Jh. vor Chr. mufs die
83) X On the descent and speeeh of the transgangetic people: lAnt. 14, S. 120/8.
(AusflUirliche Res. im JB. 6, 1, 65^^) — 8S) Meyners d' Estrey des Frames, Hypo-
th^ses relatives k Fhist. et k Tanthrop de l'Indio-Chine. Stades arch^ol., ling., bist, d^^es
k C. Leemans. S. 167/8. — gS«) Die Kürze der Zeit nötigte den Vf. diesen Abschnitt
abznschliefsen, bevor das Material vollst&ndig gesammelt war. Eine Erg&nzung im nftchsten
Jg. bleibt vorbehalten. — 84) X Monier Williams, Religious thooght and lifo in I.
London. 662 S. Rez.: Barth^lemy, JSav. (1886); St. Hilaire S. 121—88, 189—202.
(2. Aufl. JB. 6, I, 66'".) — 85) A. Lang, Aditi: Ac. 28, S. 274/5. — 86) J. S.
Speijer, Le mjrthe de Nahusha: Actes du e^»^« Congr. i. d. Or. k Leide 8^me partie,
S. 81—120. — 87) C. de Harlez, Kaushitaki Upanishad: Mus. 4, S. 240/5. —
88) Kashinath Trimbak Telang: Kote on Badar&yana; JBBAS. 16, S. 190/8. Bez.:
Ant. 16, S. 148. — 89) H. Kern, Eene plaats uit den Mah&wansa. Stades arch^l.,
ling., bist, d^di^es k C. Leemans. S. 145/6. Leide. — 90) Ph. Colinet, La divinit^
personnelle de la Bhagavat-GftA (suite): Mus. 4, S. 6—22. (Vgl. JB. 7, I, 62»^) —
91) Phil. Colinet, La th^dic^e de la Bhagavad^tA. Paris, Leroux. Rez.: DLZ. 1086;
CBl. (1886), S. 729; CR. 18, S. 82/8. ('Alle die relig. Ideen zu studieren, welche in einem so
eklektischen Werke, wie d. BhG., sich wiederspiegeln, hiefse eine Gesch. der indischen Speku-
lation schreiben.') (Z. Teil aus d. Mus.) — 9S) Windisch, Über das Drama MrcchakatikS
u. d. Krschnalegende : BerVhGesWiss. Leipzig 4, S. 489 — 79.
lY. A. GrUnwedel: IndieB.
1,51
Legende des Gottes denselben Charakter gehabt haben, wie sie etwa im
Viscbnupüräna and im Harivamsa erscheint, nar die sektarische Verehrung
Ton K. als ^Eingott' sei christlichen Einflüssen zuzuschreiben. Vf. weist
nach, dafs die Motive der Mrtschtschhakatikä durch den Einflufs der neueren
attiBcben Komödie dem bürgerlichen Leben angehören, dafs aber in höchst
merkwürdiger Weise die Motive der älteren E.-Legende damit verbunden
worden sind. Ein schon im Vorjahre genanntes Buch eines Missionars*^)
fa&t die Besultate d5jährigen FleiTses und grofser Reisen durch ganz I.
zusammen. Die Beziehungen des Brahmanismus, sagt er, zum Christentum
sind so gut wie null; denn beide haben sich auf grofse Entfernung, die
sie nichts von einander wissen Uefs, selbständig entwickelt. Erst ganz spät,
als das arische I. schon seine Entwickelung lange hinter sich hatte, trat ein
gewisser Austausch ein. Doch sind diese Einflüsse fast unfruchtbar geblieben.
Die Fortsetzung von E. T. Atkinsons*^) interessantem Artikel über die
Hindnreligion in den NW.-Prow. (Himälaja-Distrr.) behandelt die Toten-
zeremonieen nach der Pretamandschari und giebt eine detaillierte Beschreibung
der Behandlung des Sterbenden und der Leiche mit Gitaten der vor-
kommenden Sanskritmantras. Stokes*^**) beschrieb ein paar Bhaumajantras:
magische Kreise mit Bannformeln gegen den bösen Einflufs des Mars.
A. Bourquins*^ Artikel über den Vedenkalender enthält Auszüge aus
seiner Übersetzung des Dharmasindhu, aus dem Dsclgotischasära und Brahma-
karma.
Indem wir uns nun zur Dschainareligion wenden, erwähnen wir
znnftchst eine Steininschr.*^) in der Dschainastadt ^ravana Belgola, welche
in Eamiadaschrift und -spräche bekundet, dafs Bukkaräja von Vidschaja-
nagara (gak. 1290 : 1368 n. Chr.) Verfügungen traf, um Streitigkeiten
gelegentlich öffentlicher Eultushandlungen der Dschaina und Vaisch^ava
abzQwenden: derartige Konflikte sind in I. heute noch nicht selten. Die
Termini palidhvadscha und päliketana,**) welche oft in Inschrr. und Dschaina-
bflchem vorkommen, bedeuten nach dem Ädipüräna des Dschinasenätschärja,
des Lehrers des RäschtrakAtaherrschers Amoghavarscha I. eine Keihe von
106 und mehr Flaggen von jeglicher Art in einer Reihe aufgestellt. Da
die Bewegung der Fahnen im Winde religiös gedeutet wird, bietet der
Gebrauch ein hochinteressantes Gegenstück zu den Gebetflaggen des nörd-
lichen Buddhismus : den bla-dar genannten Fahnen in Tibet. Ein dem Mus6e
Gnimet beigegebener TamU/®^) gab eine Übersetzung eines kleinen Tamil-
traktats (aus der Vorrede des Tschintamani) über die Keligion der Dschaina.
Bas Traktätchen ist insofern interessant, als es zeigt, dafs die ^vetambaras
9S) Fr. LaouHnan, Da Brahmanisme et de ses rapports avec le Judaisme et le
Chmtüninne. rol. I. Pondich^ry, Impr. Mise. Cath. 1884. Rez.: JSav. (1886), S. 563 f.
JBy 7, I, 52*<^. — 94) ^* T. Atkinson, Kotes on the hist. of relig. in the Himilaya
of the jnVProvv. Part. I.: JASB. 64, S. 1—16. (Vgl. JB. 7, I, 68 *<^".) — 94») X Notiz
iUter die 'Bishnoies': Glob. 47, S. 78. (Sekte in RadschpüttoA, welche keine Narkotika ge-
oieftt nnd die strengste ahims& beachtet.) — 95) Whitley Stokes, On a Bhanmayantra:
Ae. 27, S. 245. — 96) i^*» Another Bhaumayantra : lAnt. 14, S. 235/6. (Vgl. ebd. 13,
138 f. — 97) A. Bonrquin, Consid^rations sur le Calendrier v^dique: Actes du 6^™«
Congr. i. d. Qr. k Leide 8*™« partie, S. 607 — 23. — 98) L« Rice, A Jaina-Yaishnava
Compact: lAnt 14, S. 238/5. (Vgl. ebd. 292.) — 99) K. B. Pathak, The explanation
efthetenn p&lidhvajfl: ib. S. 104/6. — 100) L. de Millou^ et £. W. S6n&thi-
^*JA, £saai but le Jtfnisme par nn Jaln: Actes da 6^™* Congr. d. Or. k Leide 3^>oe
PWtie, 8. 565 — 81.
I
X 52 ^* ^ Grttnwedel: Indien.
an die Existenz eines Gottes glauben, welcher die Essenz der Tlrthankaras
bildet und sie inspiriert, aber als absolut gutes Wesen nichts mit der Schöpfung
der Welt zu thun hat, welche für die Menschen so viel Übel bringt.
E. Leumann^^^) behandelte die Beziehungen ^er Dschainalitteratur zur
buddhistischen und zur brahmanischen Litteratur (Epos, Astronomie und
Tantras). Die einzige gröfsere Sage, welche der Dschaina- und P&li-
Litteratur gemeinsam ist und durch ihren lebhaften Dialog eine interessante
Probe von den Kämpfen zwischen den Lehrern der einzelnen Sekten abgiebt,
die Sage von Paesi (Pdjäsi) giebt er ganz in Übersetzung beider Versionen;
er hält sie für eine vor der Abfassung beider Litteraturen fertige, beiden
geläufige Sage, doch so, dafs die buddhistische Fassung trotz ihrer Einfachheit
nicht notwendig die ältere Version darstelle. Auch die Fassung der epischen
Draupadisage, welche einer der ältesten Dschainatexte bietet und welche
die einzige Beziehung dieser Litteratur zur epischen Sage darstellt, mufs
sehr alt sein, da sie den dabei vorkommenden Fall von Polyandrie nicht
zu beseitigen sucht und den Närada in durchaus volkstümlicher Gestalt
erscheinen läfst.*®*)
Von dem Wenigen, was diesmal zur Geschichte des Buddhismus
erwähnt werden kann, schliefst sich L. Feers^^^) Untersuchung am passendsten
hier an. Er behandelt die Stellung Buddhas gegenüber dem Nigantha
Nätaputta, dem Begründer der Dschainareligion nach demMahäkammavibhanga
und Upälisutta. Der letztere betonte hauptsächlich die Askese, welche Buddha
verwarf. Ein Werk G. Ayusos^***) ist eine Zusammenfassung des bis jetzt
über B. und Buddhismus Bekannten; ein Artikel von Henne am Rhyn^®^)
sucht Buddha vom Vorwurf des Atheismus zu befreien. Eultusgeräte und
Amulete der Buddhisten in Tibet, welche Mantegazza aus Sikkim mitgebracht
hat, nämlich Gebetzylinder (mani tschhos-'khor), G^us und Mantras zur
Dämonenbeschwörung mit Abbildung gefesselter Dämonen undDhärani-Inschrr.
hat Donati^®«) abgebildet und erklärt. Rockhill^^«*) gab Auszüge
aus den 'Hunderttausend Gesängen des Mi-la-ras-pa,' eines tibetischen Wander-
priesters des IL Jh. Sehr interessante Mitteilungen G. Stukows^^^
betreffen den wiedergebomen Grofslama des Burätenklosters Tsugolsk am
Onon (Transbaikalien) und die dort gefeierten Feste 'das Verbrennen des
Todes* und das des Mayderi. M., der indische Maitreja, der kommende
Buddha, spielt in der Eschatologie des Lamaismus eine wichtige Rolle. Der
in der beschriebenen Prozession erwähnte, rotbemalte Elephant repräsentiert
ihn, sowie ein weifser den Gautama. Ein Bericht^®^) über den Besuch des
101) £• Leumann, Beziehungen der Jaina-Litteratnr zn anderen Litteraturkreisen
Indiens: ib. S. 467—664. — lOS) X Edwin Arnoldi The light of Asia. London,
Trübner. XVI, 240 S. Rez.: iU. Ausg.; lAnt. 15, S. 87. (JB. 7, I, 65"*".) — lOS) ^
Fe er, Tfrthikas et Bonddhistes, Pol^mique entre Nigantha et Grantama: Actes du 6^*
Congr. i. d. Or. k Leide S*"»« partie, S. 67 — 80. — 104) G. Ayuso, El niryAna
Bnddhista en sns reUciones oon otros sistenias filosofieos. Madrid. Rez.: Mus. 4, S. 897
(*ezcellent r^snm^ des doctrines et de Thist. du Bouddhisme'). — 105) O. Henne am
Rhyn, Was ist Buddha ? Was Nirwana?: ASsCLZ. 1, S. 1/5, 8/9, 10/5, 5, 20/5, 5/6. Rez.:
Mus. 4, S. 897. — 106) Girolamo Donati, Sopra alcuni amuleti tibetani del museo natio-
nale d'antropologia di Firenze: Arch. per Fantrop. 15, S. 28—80, 4taff. — 100*) Rockhill,
The 'hundred-thousand songs' of M.: PAOS. (1884), S. 5/9. Rez.: lAnt. 14, S. 262. —
107) G. Stukow, Das Lamakloster Tsugolsk und das Fest Churul zu Ehren Majderis:
Glob. 47, S. 105/8. — 108) H. Paucker, Ein Besuch bei e. asiat. Heiligen: DRsGeogrSUt
8, S. 215 ff.
lY. A. GrUnwedel: Isdien. 153
LeaL Matussewsky beim Tsagan Gegen von Schar-sumeh^^^ dem Lamakloster
im Kortaflufs enthält wenig Neaes für den B. in der Mongolei. — Terrien
de Laconperie^'^) macht daranf aufmerksam, dafs der Name der Lokalit&t
Tin-yüt (Beal, Bnddh. in China 45) nicht Awadh and Rohilkhand bezeichnen
könne, sondern in Barma gesucht werden müsse. — G. Imbaalt Haart^^^)
beflchrieb die Pilgerzüge zum Baddhatempel zu Tlen-schien-niang-niang bei
PeloBg. Die aasgezeichnete Abhandlung von de Groot^^^ beschreibt die
Totenmessen zu Amoy. Die hochinteressante Einleitung untersucht die
chinesischen Vorstellungen über das westliche Paradies und den chinesischen
Ahnenkult. Der Buddhismus brachte den Chinesen die Vorstellung von
der Hölle, die Pretas der buddhistischen Hölle treten durch den chinesischen
Ahnenkult vermittelt im chinesischen B. besonders hervor. Ihnen Erleichterung
zn verschaffen dienen die Totenmessen, welche, obwohl auf B. selbst zurück-
gefikhTt, ein Produkt der Jogätschärjaschule sind, welche in China vertreten
war dnrch den Minister Amoghavadschra aus Ceylon um 733 n. Chr. Der
Amitabhakult und der Glaube an sein Paradies im Westen (Sukhavati) mufs
in China zur Zeit der Tsindynastie (265—419 n. Chr.) entstanden sein.
Die gleichzeitige Bewegung innerhalb des Zoroastrismus macht wahrscheinlich
dals dieses Wesen, dessen Name 'unermefsliches Licht besitzend' bedeutet,
dnrch persischen Einflufs entstanden ist. — Einen neuen Sanskrittext aus
Japan (das Pradschnäpäramit&hrdajasütra) hat de Millou^^^^) in der von
Beynaud und Ymaizoumi hergestellten Fassung mit der von L. Feer über-
setzten tibetischen Version und dem bez. Sanskritoriginal mitgeteilt. Ein altes
sn M. Müller durch Bunyiu Nai^io gesandtes Palmblatt^^^) enthalt in Sanskrit
Textstficke über die Termini rüpa, vedanä, samdschM, saipskära, vidschnäna.
Ein bengalisch geschriebenes Buch^^^) enthält unter anderem Bio-
graphieen des R4m Mohan Bai, des Begründers der Brahmäsamädsch
Kegab Tschandr Sen und des Eristodäs Pal.
Für das Christentum können nur einige Berichte^^*) über Süd-
indien, Ceylon, Kambodscha erwähnt werden.
Varia. Wir schieben hier einige Titel zur Geschichte des griechischen
ond westorieiltalischen Wissens über I. ein. Verbesserungen zu Mc.
Qrindles Ptolemäos gab V. Ball;^^'^ so zur Lokalität Sambalaka, was
Sanmeipur, Palaman-Distr. sein muTs, da dort Diamanten vorkommen,
B^nagouron mufs Vairägarh in Gondwäna sein. Vf. bestätigt das Vorhanden-
sein von Magnetbergen in Südindien. Derselbe^^^) behandelt seine früheren
IM) X Chines. Baddhatempel in Kuldscha: Glob. 47, S. 318. ^ HO) Terrien
de Lfteonperie. Tifl-yüt not India: Ac. 27, S. 814. — 111) Cam. Imbault-Huart,
IGieellui^ chinoii: JA. 8. S. 5, S. 62—77. — 112) J. J. M. de Groot, Buddhist
Kttie« for the dead at Amoy: Actes du 6^o>« Congr, i. d. Or. k Leide 4^me partie,
S. S— 120. (VgL desselb. Vfe. vortreffliches Werk: JaarUjksche Festen en Gebniiken van
de £moy-€hinea«n. 1884.) — HS) L. de Millon^, Quelques mots sur les anciens textes
HBikrits du Japon . . . : ib. 3*»« partie, S. 188—97. •— 114) G. Btthler, A note on a second
old pdm-Ieaf mMsrpt. ürom Japan: lAnt. 14, S. 228/9. (t^ers. aus östMschftOr. 11, 68, vgL
Kiz Malier, Athen. 1886, 82.) — 115) Amritalil Basu, Jibani-samgraha. Galc. 1884.
Bes.: CalcR. 80, XX f. — 116) Madurei, Pondich^ry, Trichinopoly, Mangalur:
Mbe-Mth. 17, S. 436 f., 448, 653/6, 675/6, 698, 602/4. (VgL auch Mss. Murray MitcheU,
InSovth. I., Athen. 1885, S. 840.Ceylon: Miss. cath. 17, S.888. Kambodscha: ebd. S. 410 f.
[d«b« eine Notiz über Ankor-Vat und Afikor-Thom.]) — 117) V. Ball, Ptolemy's geo-
P«piiy: lAnt. 14, S. 291/2. (7,* IV, I, 46**.) — 118) id-, On the Identification of the
"ninsls and plaota of L, which were known to early Greek authors: ib. S. 274 — BBv
303^11, 884—41. (Ac. 27, S. 14.)
1,54 I^* ^* Grttnwedel: Indien.
Arbeiten (7, lY, I, 45^^) fortsetzend, nnd gestützt auf eigne Beobachtungen
im Lande die indische Tier- nnd Pflanzenwelt. Indem er Lassens Urteil
aber Etesias für zu hart hält, betont er, die Kenntnis der Natur lerne
viele Mythen erkennen als blofse Umschreibungen oder Mifsverständnisse.
Noch möge die Bearbeitung^^*) eines etwa 190 Anekdoten enthaltenden
arabischen Berichts eines ungenannten alten Seefahrers erwähnt werden, da
er durch die zahlreichen geographischen Daten, Notizen über Verbreitung
des Islam und Schilderungen indischer Sitten und Eultusgebräuche von
grofsem Interesse ist.^^*»)
Die indische Auffassung, dafs die indische Schrift nicht einem
semitiBchen Alphabete nachgebildet, sondern selbständig im Lande erfunden
sei, vertritt Krshnavarmä^*^) ohne dies zu beweisen, femer behauptet
er, dafs in der indischen Litteratur Worte und Phrasen erhalten sind, die
beweisen, dafs die Schrift 4n den ältesten Zeiten' bekannt war und dafs
Werke wie Päninis Grammatik nicht ohne Kenntnis der Schrift abgefafst
sein können. Dabei hat er bis zu einem gewissen Grade recht, doch ist
der interessanteste Teil des Vortrags derjenige, worin er die Gründe
behandelt, warum die Brähmanas ihre heilige Litteratur nicht durch Bücher
verbreitet wissen wollten.
J. JoUys^*^) Vorlesungen über altindisches Recht sind der
erste Versuch in zusammenfassender Weise die historische Entwickelung einiger
Haupttypen des indischen Bechtes darzustellen. Die erste Vorlesung be-
handelt die Kommentare des Asahäja über Närada, des Medhätithi, Govin-
darädscha, Närajana, R4ghavänanda, Nandana über Manu und skizzieren die
Entstehung der verschiedenen Bechtsschulen und den allgemeinen Charakter
der MAlich. indischen Gesetzbücher. Die zweite Vorlesung behandelt den
Ursprung der ältesten metrischen Smrtis, die dritte behandelt die kleineren
Smrtis und die Fragmente der verlornen Gesetzbücher und enthält die ersten
Details über den gröfseren Närada und über die Werke des Brhaspati,
Kätjäjana, Devala, Vjäsa, Qankha, Uganäs u. s. w. Hier sei auch Feers^^^)
Abhandlung über die altarische Heirat durch Kauf angeschlossen.^*^)
Bhandarkar^*^) entwickelte seine Ideen über die Entstehung
der indischen Volkssprachen. Das mittlere Sanskrit (d. h. das
nachvedische), das des Jäska und Pänini reichte ohne bedeutende Verderbtheit
bis in 7./6. Jh. ('die Zeit Jäskas') v. Chr.; damals begann die Entwickelung
des Päli bis zur Zeit des Pätandschali ('2. Jh. v. Chr.'); die damals ent-
standenen Präkrtsprachen lebten bis in die älteren Jh. n. Chr. Um das
119) P> A. yan der Lith, Discoars sur Timportance d'iui oavrage arabe du X^^ie
si^cle intitul^: livre des merveiUes de l'Inde: Actes du S^i^e Congr. i. d. Or. k Leide
4taie partie, S. 8 — 19. (Livre des MerreiUes de Tlnde, texte arabe, publik . . . par van
der Lith; trad. fran9. par L. Marcel Devie; Leide, BriU 1888, 192 S., foL, LitBlOrPhU.
2, S. 404/6. — 119^) X A. Cunningham, The probable origin of the names of the
week-days: lAnt. 14, S. 1/4. — 130) Pandit Shy&maji Krshnavarm&, The use
of writing in andent India: Actes du 6^m« Congr. i. d. Or. k Leide 8*°^« partie, S. 805
bis 20. — 131) J. Jolly, Tagore Law-lectures. Calc, Thacker, Spinck a. Co. XI, 847 S.
Bez.: ÖMschftOr. 12, S. 16/8; O. fitthler, lAnt. 14, S. 828 f. (MedhAtithi war nicht aus d.
Dakhan, sondern aus KAfmir. GovindarAdscha mufs Br&hmana gewesen sein.) — 122) L^<"^
Feer, Le Manage par achat: JA. 8. S^r. 6, S. 464—97. — 128) X Albr. Weber,
Indische Dorfidylle: DRs. 42, S. 228—88. (Übersetzung der 700 Verse des HAla als Zeugnis
über das altindische Dorfleben.) — 124) R. G. Bhandarkar, Wilson Lectureship: JBBAS.
16, S. 245—846. Bez.: lAnt. 16, S. 149 f.
r
IV. A. Grttnwedel: Indien. 1^55
6./7. Jh. entstanden die Apabbramgas, am das 10. Jb. die beatigen Idiome
in festerer Gestalt : Marätbi erscheint in seinem eigentümlicben Gbarakter
aof einer Inscbr. des Bbä^karätscbärja 1206 n. Gbr. and etwa gleichzeitig
das Hindi zur Zeit des Tscbband. 6. Bübler^*^) wendet sieb gegen
PiBchels^^*) Ansiebt, dafs die Angaben des Hinen-Tsbang über den
Rschi Po-ni-ni eine Versetzung desselben in das 6./6. Jb. n. Gbr. ermög-
lichten, und bemerkt, dafs nacb einer Stelle des cbinesiscben Reisenden die
Bekehnmg des wiedergebomen Pänini kurz vor oder kurz nacb Cbristi
Gebort fallen mtlsse.
Gteaohiohte. An Werken allgemeinen und verscbiedenen
Inhalts ist vor allem nacbzntragen das leider nicbt genug beachtete, böcbst
nützliche Buch Cunningbams^^'O über die indischen Ären. Y. A. Smith,
der Bezensent des Werkes, ist mit C.s Ansetzang der Ära des Laksch-
manasena auf 1107 n. Chr. zufrieden, hält auch die Tschedi- oder Eälatschuri-
ira mit dem Initialdatum 250 n. (Chr. angesetzt für richtig, doch bezweifelt
er F. Fleets (und Oldenbergs) Annahme des Beginns der Guptaära : 318/9
n. Chr. Von C.'s. 'Arch. Survey* liegen vierneue Bände vor.**'*) Der erste*'®)
enthält die Resultate einer Reise im Schähäbäddistr. (Märkandi, Mahädeva-
pnr, Bamärak), wobei die monolithischen Reste der Bauten der Urbevölkerung
m Bhodschpur und Darauli beschrieben werden ; weiter wurden besucht die
Roinen eines altbuddhistischen Klosters zu Barmäjan, welches C. als das
Kloster der chinesischen Pilger, welches vom Maharadscha ^rigupta gegründet
ist, erkannte, femer die Ruinen der Stadt Gürgi (Revä), wo eine Inscbr. des
Maharadscha Gl^gejja Deva, des Eälatscburifürsten von Tripura, des Zeitge-
nossen Ifabmuds gefunden wurde ; endlich wurden Untersuchungen der Berge
Ton Haschtnagar und Tscbärsada (JlevKshxwtiq) im Jussufzai-Distrikt angestellt.
Der zweite Band^'^ berichtet über Reisen in Rädschpütänä und den brit.
Distrr. Dilli, Grurgäon und Matburä. In Alvar wurden die alten ans der
Geschichte der Meos (Mews von Mewät) berühmten Hauptstädte besucht und
die Gräber und Moscheen ihrer Fürsten beschrieben. Die Meos, welche
Hindus von Rädschpütenblut sein wollen, waren energische Gegner der
Mnsahnänherrscher von Dilli bis zur Zeit des Firuz Tughlak. Damals
bekehrten sie sich zum Islam. Weiter wurden besucht das Schlachtfeld
Ton Ehänva, wo Babar den Sangräm Ränä und den Hasan Ehän von Mewät
schlug, und der grofse Dschainatempel von Dubkund (Gualiär). Zu Matburä
wurden indoskytbiscbe Inschrr. gefunden; eine Eolossalstatue mit Inscbr.
in Maurjascbrifb (ähnlich den Inschrr. des Agoka) bei Parkham (zwischen
Mathnra und Agra) ; femer Pfeiler eines altbuddhistischen Stein-
zaones zu Eotä; eine Inscbr. (dat. 1150 n. Chr.) vom Maharadscha
Adschajapäladeva Jädavaqigirädscha (1135 — 60 n. Chr.) und eine Gruppe
merkwürdiger Statuen: ochsenköpfige Männer mit rechts und links neben
135) O. Btthler, Hiuen-Tsiangs Angaben ttber d. Alter Päninis: östMgchftOr. 11,
S. 224 f. — 12<) R. Pischel, Der Dichter Pänini: ZDMG. 89, S. 96/8, 813/6. —
127) Alexander Canningham, Book of Indian erae with tables for calculating Indian
^ates. Calc., Thacker, Spinek Co. 1888. XIY, 227 S. Rez.: Y. A. Smith: lAnt. 15,
S. Sil f. (Korrektur von Draekfehlem.) — 127*) X A. Barth^emy Saint-Hilaire, Ans-
ftlttl Ber. Ober A. Cunningham, Arch. Snrvey 1—14: JSav. (1885), S. 697—708. —
U8) H. B. Garriek and A. Canningham, Archaeolog. Survey of I. 19. Calc. roy.
*•• IV, 140 S-, 22 pl. — 1Ä9) A.. Cunningham, Archaeolog. Survey of I. 20. Calc.
n>y 8*, Vra, 166 S., 88 pl.
(
I^ IV. A. Grttnwedel: Indien.
dem Kopfe sitzenden Kindern und Frauen, welche Kinder anf einer Schflssel
in der linken Hand halten. Zum Schlafs beschreibt der Bericht das Grab
des Sultans Ghäri bei Mahipalpnr, des Fimz Schah Tnghlak bei Begampnr
nnd des Mabärak Sajid zu Mnbärakpnr Kotila. Der nächste Band^*^) giebt
neues Material zur Geschichte der Tschandellas von Bündelkhand (Liste
ihrer Inschrr.) und der Kälatschuris von Tschedi oder Dahala, Ver-
besserungen zur Inschr. des Prthirädsch Tschauhän von Madanpur und
Notizen über Altertümer zu R&sin (Bändadistrikt). Die Eroberung von
Kälandschar durch Qutb-ud-din Aibak ist jetzt auf den 27. April 1703 fixiert.
Eine gemalte Inschr. eines Maharadscha Bhimasena in indoskythischem
Stil ist bei Revä gefunden worden. Die grofsen Tumuli zu Lauryana-
vandgarh, welche der nächste Band^'^) beschreibt und in denen Reste von
Leichenbrand sich fanden, sollen nach C. identisch sein mit den Tschetijas
der Yrdschis, welche der buddhistische Kanon erwähnt, doch ist nicht möglich,
sie zu datieren. Das Rämpftrvaedikt A^okas wird besprochen ; über Münz-
funde (dabei älteste Hindu- und Buddhistische Typen) zu Bairänt (Banaras)
nnd Masaon-Dih (Gh&^pur) wird berichtet. C. meint, schon zweihundert
Jahre vor A^ka müTsten die Inder Steine zu Bauten gebrochen haben:
der Name Tiücschagilä weise darauf hin.
Der Bericht über die indische Archäologie, welche Hoernle^^^
aus den Publikationen der As. Soc. of Bengal zur Feier ihres hundertjährigen
Bestehens ausgearbeitet hat, ist fast eine Geschichte der indischen Altertums-
kunde überhaupt geworden. Wir heben indes die Geschichte der Ent-
zifferung der indischen Alphabete und die Skizzen über die Räthor und die
Päladynastie noch besonders hervor. Der Name Malaja im Drama Mudra-
räkschasa mufs nach Dhruva^^^) ein Volk bezeichnen, nicht ein Land
und zwar mufs das Land des Königs Malajaketu von Kä^mir, Kulüta und
dem Lande der Malajas begrenzt gewesen sein. Er stellt damit das Mo-
lo-so des Hiuen-tshang zusammen, welches er als Malajaväsa erklären möchte.
Burgefs***) widerspricht dem, indem er auf Lassen lA. I, 75 verweist,
zugleich giebt er eine Probe einer alphabetischen Liste geographischer Namen
mit den zur Identifizierung nötigen Citaten; indem er darauf aufmerksam
macht, dafs es keine zu schwere und doch sehr lohnende Aufgabe wäre,
bei Herstellung eines Index einer Textausgabe u. dgl. nach seinem Schema
zu verfahren. Eine Sanskritinschr.^^'^) aus Schergadh in Kota bekundet
die Stiftung eines buddhistischen Tempels und Yihäras am Berge Ko^a-
vardhana durch den Feudalfürsten Devadatta. J. F. Fleet giebt eine Notiz
bez. des schwer lesbaren Datums: (vikr.) samv. 879 : 832/3 n. Chr. Mit
Genehmigung des Maharadscha von Dschaipur hat Hendley^^®) am Salzsee
ISO) id., AichAeolog. Survey of I. 21. Calc roy. 8^ VI. 188 S., pl. 18. Rez.:
y. A. Smith, lAnt. 16, S. 263/5. — ISl) A. C. L. Carlleyle and A. Cnnningham,
Archaeolog. Survey of I. 22. Calc. roy 8*. IV, 122 S., pl. 14. Rez,: V. A. Smith,
lAnt. 16, S. 285. — 1S2) A. F. Hoernle, Review of the As. Soc. of Bengal from 1784 bis
1883 P. II: Archaeology, Hiat., Litt. Rez.: lAnt. 14, S. 356 f.; DLZ. 6, S. 1742 f.; ÖMsehftOr.
S. 11, 201 f. — 182*) XBrojendro Lall Dosa, Aa. Researchea. Vol L Calc. 1884/5.
roy 8^ 888 S. Rez.: lAnt. 16, S. 216. (Vol. I einea popul. Nendrucka.) — ISS) Keahav
H. Dhruva, The Malayaa of the MudrarAkahaaa and the dominiona of King P&rvatd^vara:
lAnt. 14, S. 105/8. — 1S4) J- Burgefa, On the Identification of placea in the Skt.
geography of L: ib. S. 819—22. — 185) E. Hultzach, A Bnddhiat Sanakrit Inaer.
from Kdta: ib. S. 45/8. (Vgl. J. F. Fleet, ebd. 351/2.) — 186) T. H. Hendley,
Buddhiat remaina near S&mbhor in W.Räjpdtäna, India: JRAS. 17, S. 29—87.
IV. A. Grttnwedel: Indien. X^7
S&mbhar Nachgrabungen gemacht und gab eine Liste der gefundenen alt-
boddhistischen Gregenstände, welche Ähnlichkeit mit den zn Nagar gefundenen
haben. Tor dem 7. Jh. ist kein Herrscher über das Gebiet bekannt, die
Medelung des Landes durch Manik Räi 625 n. Chr., die mit dem Yor-
diiBgeB des Isl&m zusammenhängt, ist das erste sichere Datum in der
Geschichte des Landes, welches jetzt von den Tschauh&n beherrscht wird.
Die Bj&nä-Steininschr. des Adhirftdscha Yidschaja^^^) samv. 1100 von einem
alten Dschainatempel zu Yidschajagadh giebt die Genealogie dieser Elan-
fttnten. Der alte Name des Forts von Yidschajagadh war nicht ^&ntipur,
Bondem Qnpathä.
Wir gehen nunmehr zu den einzelnen Dynastieen über, und
zwar zunächst zu denen Yorder-Indiens. Die Identität des Maurja
Agoka mit dem König Pijadasi, betont eine interessante Untersuchung
£. Stuarts, ^^^'^'^) ist durch starke Beweise gesichert. Er bringt neue
Beweise dafür, schliefist aus dem Synchronismus der Begierungsjahre der
M von ÄQoka genannten griechischen Könige, dafs das 3. Jahr nach
Agokas Königsweihe dem Jahre 258/7 v. Chr. entspricht. Bezüglich der
Isstitotion anusaipjftna beharrt er auf seiner früheren Ansicht. In dem Stil
der Inschrr. des Pijadasi erkennt er den Einflufs der Achsmeniden : einen
fiest d^ Stiles der Edikte der persischen Herrscher aus der Zeit der
Eroberungen des Darius. Die Inschrr. zeigen den Buddhismus der Zeit
des Pijadasi in viel älterer Gestalt, als die erhaltene religiöse Litteratur,
US der Bedeutung des Wortes dhamma, aus der Erwähnung des svarga,
StJUsckweigen über das nirväna u. s. w. schliefst er, dafs der damalige
Bnddhismus eine einfache Morailehre war, wenig von Dogmen befangen und
Ton scholastischen Elementen wesentlich frei. G. Bühler^'^) behandelte,
tme früheren Arbeiten fortsetzend, die Dhauliversion. Er betont die
miiBteihafte Sorgfalt der Inschrr., welche verbietet, schwierige Worte zu
eoendieren, statt zu erklären. Die Yersionen von Dhauli und Jaugada sind
Sopieen 6ines M. Derselbe^^^) gab Notizen über neue A^okainschrr.,
die an der Strafse von Magadha nach Nepal gefunden worden und über
die von A. Cunningham entdeckte 7. Yersion^^^) aus der Stadt Mänsera
(NW.-Ecke des Pandschäb), welche in 'Baktro - P&li' - Schrift 9 Edikte
(l-~8, 12) je auf einem Felsblock enthält. E. Hultzsch^^^ gab eine
nese Abbildung der Inschr. des Dhanabhüti von einem Pfeiler zu Bharhut
mit Transskription in Nftgari und Übersetzung. Der Hauptwert der Inschr.
Hegt darin, dafs der Nachfolger der Maurja der Qungadynastie Erwähnung
geschieht, als deren Zeitgenosse Dh., der Erbauer des Pfeilers genannt
wird. Hier mag auch eine Silbermünze^^^) eines unbekannten alten Königs
'Bhägavata' Mahftdeva erwähnt werden, femer eine neue Abbildung der
ISC*) Vgl. Ko. 155. J. F. Fleet, Sanskrit and OldCan. Inscrr.: lAnt. 14, S. 8—12.
-1S7) E. S^nart, ttade sur les inscrr. de Piyadasi (suite): JA. 8, S^r. 5, S. 269—320,
357 — ii4. — HS) ^^1 Aper9u des principales questions, qui, sous le point de vue
^uitoriqae se rattachent directement aox inscrr. de Piyadasi: CR. 13, S. 168 — 60. (Auszug.)
"^ 139) G. Btthler, Beitrüge z. Erklärung d. Asoka-Inschrr. (Forte. D.): ZDMG. 39,
S- 489— 508, 1 taf. — 140) i d., Inschrr.funde in d. NW.-Provv. : ÖMschftOr. 12, S., 134.
"^ 141) id., Felsenedikte Aiokas: ib. 11, S. 178 f. — 142) £- Hultzsch, The Sunga
^- of the BhBxhnt stüpa: lAnt. 14, S. 138/9. — 14S) A. Cunningham, Ch.
^»yonertOD, A »ilver coin from the Kibgri valley: PASB. (1885), S. 96 f.
I
1^58 ^' ^' Orttnwedel: Indien.
von Bhagrftnlal gefundenen und publizierten Inschr.^^^) (von einer N&ga-
darstellung) des H&ritiputta Sftt&kamni (Andhra, Beg. des 1. od. 2. Jh.),
die von einigen Verbesserungen begleitet ist. Eine Silbermünze ans K&th-
j&Yäd des Mahäkschatrapakönigs Budrasimha,^^'^) Sohnes des Budrad&man,
welche kein lesbares Datum enthält, aber dadurch wertvoll ist, dafs sie das
i deutlich zeigt, publizierte und beschrieb Fleet.
Die Steinpfeilerinschr. von Bhitri^**) (25 m. 0. v. Banäras), welche
durchweg in Sanskrt in den Charakteren der Guptadynastie abgefaTst ist
giebt die Genealogie des Skandagupta. Mit dem Tode seines Vaters Eum&ra-
gupta (zwischen 417 — 48 n. Chr.) sank die Macht des Hauses, der Sieg des
Skandagupta 'über Puschjamitra* stellte sie wieder her. Oldenbergs Annahme
des Anfangs der Guptaära (319 B.C.) bestätigt sich. Fleet^^^) gab die
Legenden einer Anzahl von Silbermünzen, die er in zwei Gruppen teilt:
diejenigen, welche die oberen Vokalzeichen in den Legenden weglassen, und
die, welche sie schreiben. Es sind Münzen ^Tschandraguptas n. Eumära-
Skanda-, Budhaguptas, Erschnarädschas und Iganavarmäs. In bezug auf
V. A. Smiths^*'*) Arbeiten erörtert W. Theobai d^*®) drei schwierige Sym-
bole der Goldmünzen der Guptadynastie. Wir heben daraus nur hervor,
dafs nach seiner Ansicht die 'Schlinge* oder 'Binde* in verschiedener Weise
verwendet sei, sie könne Attribut ^ivss sein, von einer Göttin gehalten
aber weise sie auf ^ivas ^akti, also Pärvati oder Dnrgä ; bei einer Göttin,
die der Lakschmi ähnlich sei, handle es sich nicht mehr um den päga des
^iva, sondern um ein weibliches Symbol, etwa dem Sistrum der Isis: es
seien also zwei Symbole von völlig verschiedener Bedeutung in 6iner Form
verborgen. Das comu copise der Guptamünzen sei römischen Münzen nach-
gebildet; sehe man aber genauer zu, so könne man darin 'the expanded
hood* eines Näga erkennen ; der 'Fufsschemer sei dann nichts weiter als der
untere Teil der Schlange. In bezug auf die Angabe der Inschrift des
Pilgers Ea^ha zu Udajagiri, die Amrta-Grotte sei durch Eönig Tschandra-
gupta eingerichtet, nach welchem Ereignis ein Eönig Vikramäditja regiert
hätte, schlofs Fleet, ^^^ dafs Vikramäditja, nach dem die Ära benannt
ist, nach Tschandragupta n. regiert haben müsse. Dagegen hatte Burgeüs
aufmerksam gemacht, dafs dieser Eönig der Maurjakönig sein müsse, als
dessen Sohn ein Vikramäditja (in einem Palmblatt-Telugumscpt.) erwähnt
werde. Fleet meint, ein solcher V. sei dem Norden fremd, der Maurja Tsch.
hätte mit Udajagiri nichts zu thun, dagegen nennen andere Inschrr. daselbst
Tschandragupta U. der älteren Guptadynastie. Patandschali lebte nach
Peterson^*^®) zur Zeit eines Eönigs Puschpamitra (Puschja-), der besiegt
ward von dem alten Guptaherrscher Skandagupta. Bhandarkar^^^)
144) O. BUhler, The Banawasi Inscr. of HAritiputo-S4tAkamni : lAnt. 14, S. 331/4,
1 toble. — 145) J. F. Fleet, A sUver-coin of Rudrasimha : ib. S. 326. — 146) Bbag-
wftnlÄl Indraji, Tnmscript and translation of the Bhitar! L&t Inscr.: JBBAS. 16, S. 849
~ 66, 1 pl. Bez.: F. Fleet, lAnt. 16, S. 160 f. — 147) J.F. Fleet, The legendsof the
eilver coins of the early Guptas and others connected with them: ib. S. 66/8. — 147*) ^ ^*
A. Smith, The coins of the imperial Gupte Dynasty: ib. S. 179—80. (JB. 7, I, 60"*.) —
148) ^* Theobald, On certain Symbols or devices on the gold-coins of the Guptas:
JA8B. 54, S. 84—92. (Abstrakt: PASB. 1885, S. 77.) — 149) J. F. Fleet, The Chandra-
gnpta and VikramAditya of the Udayagiri Amrita-Cave-Inscr. : lAnt. 14, S. 362. —
150) P* Peterson, On the Auchityftlamk&ra of Kshemendra with a note on the date of
Patanjali: JBBAS. 16, S. 167—89. Rez.:' lAnt. 15, S. 148 f. — 151) RÄmknshna GopÄl
Bhandarkar, The date of PaUnjali: ib. S. 199—222. Rez.: lAnt. 16, S. USJ 160 ff.
IV. A. GrÜDwedel: Indien. J 59
macht darauf auftnerksam, dafs die bez. Stelle in der Bhitriinschr. (cf.
No. 146) falsch abersetzt ist : dort seien die Pusclgainitras ein Stamm, der
gesuinte P. war P., der Qxmg& 2. Jh. B. G. Denn nach anderen Materialien
(Vah4bhä8cl\ja) lebte PatandschaU (vgl. Nr. 124) in der Mitte des 2. Jh. B.C.
Ein Scherben eines Topfes, von E. Hultzsch^**) zu Wala (dem
alten Yalabhi) gesehen, enthält das Datum 240 und den Namen des Yalabhi-
königs GAhasena, dessen Schenkungsplatten aus den Jahren 246/8 datiert
sind. Eine schon frtther edierte, ebendort gefundene Inschr. auf zwei
Platten wurde von F. Eielhorn^^^) neu herausgegeben; dat. samv. 286,
stammt sie aus der Zeit Q^^U^ I- ^^^ bekundet die Stiftung eines
baddhistischen Klosters. Die Genealogie des Q, beginnt wie gewöhnlich mit
Bhatarka. — Zur Geschichte des westlichen Zweiges der grofsen Tsch&lukja-
Dynastie und der Vasallen und Gegner der ganzen Dynastie sind zahlreiche
Materialien zu nennen: zunächst fünf Platten ^'^^) mit Sanskritinschrr.
ans der Präs. Madras : die eine von König Äditjavarmä giebt zuerst den
Namen A. als den eines Sohnes des Satjä^raja oder Pulikegi U. ; femer
drei andere von König Yikramäditja I., datiert 675/6 n. Chr., 680/1, beide
sind schon publiziert, die dritte ist ohne Datum, eine von König Yinajä-
ditja dat. 689—90 n. Chr. ; eine Inschr. auf^**) drei Platten des Virasatj-
a^ja des Somavamgaherrschers, eines der spätesten Tschälukja von Ka^äna-
para kann nicht älter sein als das 12. Jh. Dem Pulikegi U. gehört eine
Sanakritinschr.^^*) auf drei Platten aus Kändalgäm (Ratnagiri-Distr., datiert
^. 596 : 614/5 n. Chr.) an; sie bekundet eine Landschenkung an einen
Dravidabrahmana. Aus dem ^riharschatscharitam teilte A. Führer^'^'')
eine Übersetzung des 5. Kap., welches den Tod des Prabhäkaravardhana,
des Vaters des Harschavardhana enthält, als Probe mit. Nach den Inschrr.
der W.-Tschälukjas wurde der letztgenannte König durch Pulikegi U. unter-
worfen. Eine Inschr. aus Baroda,^*^®) datiert gak. 757:835/6 n. Chr.
des Raschtraküta Dhruva n. Dhärävarscha, eines Vasallen der Bäschtrakfttas
TOB Minjakheta, giebt in ihrer Vaip^vali die Könige Krsch^a I. bis ^arva
(Mai\jakheta-Bs.) und die Gudscharätlinie. Govinda lY. ist ausgelassen;
er war Usurpator, gegen welchen Karka n. focht. Da Karka m. der
Sohn K.S n. und Vater Dhruvas n. war, fehlt ein Karka in der Inschr.
W. Logan^*^^ gab zu der Beihe der Nachfolger des Ratta Dantidurga in
der Tamilchronik Kongudegarädschakkäl einige Verbesserungen. Drei auf-
einander folgende Inschrr. ^®^) aus TSrdäl (S-Maräthä) in altkanaresischer
Sprache gab Päthak heraus; die erste, welche für die Geschichte der alt-
kanaresischen Litteratur wichtige Daten enthält, bekundet eine Landschenkung
an den Gott Neminätha durch den Mandalika Gonkidevarasa (^ak. 1045 : 1123/4
n. Chr.) und erwähnt als Zeitgenossen den W.-Tschälukja Vikramäditja VI.
151^ E-Hultzsch, An earthenware fragm. of, GCüiasdna of Yalabhi: ib. 14,
S.75. -~15S) F. Kielhorn, Acopperplate-grantof SUadityal. of Yalabhi: ib. S. 327— 80,
! tbb. -. 154) J. F. Fleet, Five copperplate-grants of the W. Chainkya-Dyn. from the
KvDftl-Distr.: JBBAS. 16, S. 223—44. 5 pl. — 155) id., Sakt. and OldCan. Inscrr.: lAnt.
lif S. 140/2. (Vgh Register.) — 156) Ka^inAth Trimbak Telang, A copper-plate graut
9{?tüSkma n.: ib. S. 380/1, 2 tbb. — 157) A. Führer, Btoabhatta's biography of
S^ri-banhaTardliAiMi of Sth&neävara: Actes du 6^>°« Congr. i. d. Or. k Leide 8^™« partie,
^201—42. — 158) F-Hultz8ch, A copperplate-grant of the Gaj.-kiiig Dhrüva 11:
^ 14, a 196 — 208. — 159) W. Log an, The Kongudöiar AjakkÄl : ib. S. 124. —
IM) K. B. Pathak, An oldHsanarese Inscr. at T4rdäl: ib. S. 14—26.
1,60
IV. A. Grttnwedel: Indien.
und seinen Vasallen Eärtavirja n. den R&schtrakftta von Belgäm; demselben
Gotte weihen auch die beiden anderen Stifter Gaben, die einen sind Sv&mins
der Viraba^andschusekte: Verehrer der Dschainagöttin Padmävati datiert ^ak.
1104 : 1182/3 n. Chr., der andere ist Da^danfijaka Bhäjideva : gak. 1109 : 1187/ä
n. Chr. Die Inschr. erwähnt einen Dschainaautor Eo^daknnida, der zur
Zeit des Eädamba ^ivamrge^amahärädscha gelebt haben mufs. Drei Platten
ans Goa mit Sanskritinschrr. (datiert Ealijuga 4348) des ECdambaherrschers
Schaschtadeva U.^^^) geben die Genealogie des Eönigs und erwähnen Eönig
E&ma oder Eavana, dessen Gattin eine Schwester Schaschtadevas war.
Päthak^®^) macht darauf aufmerksam, dafs der Beiname agyamedhajadschi^ah,
den Deyayarmä seinem Vater Erschniavarmä giebt, darauf hinweist, dafs E.
ursprünglich brahmanisch gewesen sein muTs und erst später Dschaina wurde.
In bezug auf einen Sieg, den Eönig Eakustha gewonnen haben soll, weist
er nach, dafs derselbe sich auf einen Sieg seines Ahnherrn Erschnavarm4
über die Nägas oder Nägadschas bezieht. Durch dies Ereignis wurden die
einst machtvollen Nägas Feudalfürsten der Eädambas und nach deren Unter-
gang der W.-Tschälukjas. Sieben Inschrr.^®^) der westlichen Gangadjmastie,
in Sanskrit und altkanaresischer Sprache, geben die Genealogie eines Eönigs-
geschlechtes vom Eänv&janagotra und der Dschähnav^afamilie : 9 Jh. Der
dabei erwähnte Herrscher Eregalga ist bis jetzt unbekannt, unsicher ist,
ob er identisch ist mit dem Eönig Navakäma, dem letzten der Vam^vali.
Eine Sanskritinschrift^^^^) des Ganga Maharadscha Satjavarmä aus dem Feld-
lager von Ealinganagara bekundet, an die Eutumbis von Tärugr&ma, gerichtet
eine Landschenkung. Eine Giwgainschr. aus Eudagu ^^^) ist neu transkribiert
und übersetzt worden. Eine andere, nicht den Gangas angehörige, nen-
edierte Inschr. aus dem Mahädevatempel zu Eotä,^®^) datiert 796 'of the
lords of Mälava' : 740 n. Chr. ; hat also dieselbe Datierung , wie die
Dschhälräpäthaninschrr. Zwei Platten ^^^*) aus SSur&t mit Inschrr.
in Sanskrit in der Schrift des 5. Jh. n. Chr. nennen einen unbekannten
Traikütakakönig Dahrasena (dialekt. für Dharasena?) und eine Schenkung
desselben aus seinem sieghaften Feldlager beiÄmrakä: datiert 207 einer un-
bekannten Ära: der Ära der Traikütakas. Die Platte bestätigt BhagvänlsUs
Vermutung von der Existenz einer T.djmastie, leider giebt sie keine
Vamgavali. Die Ereignisse, welche den Dynastieenwechsel zu Eanjakubdschä
zur Zeit des Auftretens der sogenannten Räthordjnastie hervorriefen, scheint
die Basähiinschr. (neu ediert!) ^^^) klarer zu legen. Um das Ende
des 10. Jh. griffen die vereinigten Eälatschuris und Pälas das Beich von
Eanjäkubdschä von S. und 0. her an; den ersteren ward Eanj4kubdsch&,
den letzteren Banäras zur Beute ; denn Dschajapäla, Vater des Vigrahapäla
gilt als Eroberer von Ilähäbad. Während die direkten Nachfolger Mahipälas
über Bihär und Bengalen (mit Banäras) weiterregierten, errang Tschandradeva
160*) J- F. Fleet, Sskt. and OldCan. Inscrr.: ib. S. 288—91. (Vgl. No. 165.) —
161) K. P. P&thak, An note on the early KAdamba Inscrr.: ib. S. 12/4. — 161*) J-
F. Fleet, Sskt.' and OldCan.: ib. S. 229—83. — 161^) id., Sekt, and OldCan. Inserr.:
ib. S. 8—12. — 168) Lewis Rice, The Gangar-Inscr. in Coorg.: ib. S. 76/7. — 168)
Peterson, An Inscr. from Kotah: JBBAS. 16, S. 378—89, 1 pl. Rez.: F. Fleet: lAnt.
15, S. 152 f. — 168*) Bhagwftnl&l Indraji, A copperplate grant of the Traikütaka
king Dahrasena: ib. 8. 846/8. Bez.: F. Fleet, lAnt. 15, S. 150 f. — 168^) J. F.
Fleet, Sskt. and OldCan. Inscrr.: lAnt. 14, S. 101/4, (VgL No. 155.) — 164) »•
Hoernle, The Gaharwars andRAthors: ib. S. 98 — 101.
IV. A. Grttnwedel: Indieti.
1,61
für sieb das Reich Eaig^tkubdschä von dem Eälatschuri Earna und Btifkete
dort die nach ihm benannte Tschandradynastie. Yigrabapäla und Mahtp&la
werden demgemäTs, obgleich sie als Yorfabren Tscbandradevas genannt
werden, nie in der Eönigsliste von Eaigäknbdscbft anfgefübrt. Sebr genau
giebt diese Liste die neue Landscbenkungsurk. des Govindatscbandradeya
BUDv. 1180 : 1122 n. Chr. A. Fübrer^*^) berichtet darüber und andere
Fuide: ein lebensgrofses steinernes Pferd mit dreizeiliger Inscbr. in
Gnptacbarakteren : ein Monument fOr ein agvamedha; über Mflnzfunde im
Part&bgarhdistr. Eielborn^*®) gab eine neue Transskription und Über-
setzong einer zu Udscbdscbajlni gefundenen Sanskritinscbr. (datiert vikr.
samT. 1096 : 960 n. Chr.) des Y^patirädscha von Dhfträ , welche eine
Sdienkung zu Gunsten eines Tempels einer Form der Durgä bekundet.
Die Erben der südlichen Besitzungen der E&latschuri waren dieJ&davas
Ton Deyagiri. Drei Platten mit einer Sanskritinscbr.,^^**) gefunden zu
Paithan (Niz^ms Dom.) geben die Genealogie Eönig Singhanas, ^des Be-
liegers derPandjas, Herrn von Earn&ta undGurdschara' bis auf Rämatscbandra,
Sohn des Erschna, welcher seinen Yorgünger Ämana stürzte. Eine Land-
sdienkung Erschnas (Eanharas) von Devagiri bekundet die zu Be^digM
SOBelgäm gefundene Inscbr., ^«^ dauert gak. 1170:1249—50 n. Chr.
Fonlkes*'^) gab eine Übersicht über die bis jetzt zur Geschichte der
alten und grofsen Pallavadynastie (letzte Erwähnung 1223 n. Chr.) publizierten
Materialien und skizziert die zweihundertjährigen Eämpfe derselben mit den
W.- und O.-Tschälukjas. Für die alte Zeit (vor dem Auftreten der Dynastie)
stellte Yf. eine Anzahl von Daten aus der buddhistischen Litteratur, den
altbnddhistischen Inschrr. , Münzen u. s. w. zusanunen. Die Mitte des
elften Jh. sah die gröfste Machtentwickelung einer anderen mit der Ge-
schichte der O.-Tsch&lukjas verknüpften Djmastie : der Tschölas. Eine grofse
hffichr. von Radschar&dscha U.^^^) giebt die Genealogie des Yischiiuvardhana
und seiner Nachfolger, die der O.-Tschälukja bis Amma II., wobei notiert
wird, dafe Indrarädscha 7 Tage regierte und dafs ihm D&näri^ava und dann
lange Anarchie folgte, femer die Genealogie des Sürjänvaja B&dschar&dscha I.
ond seiner Nachfolger. Die Anarchie nach Dänärnava zählt die Inscbr.
des Eullottnngatschodadeva gak. 1056 (aus Tschittftr, Elliot: Tschellür) zur
Regierungszeit desselben; auTserdem giebt sie die Genealogie des Bäd^ha-
lidscba n. bis Eullottimgatschodadeva. Die Genealogieen dieser Inschrr.
bieten unter sich und einer nichtpublizierten Tschellürinscbrift merkwürdige
Diferenzen, welche Elliot ^'^ zu lösen bemüht ist. Was die Yamg&vali
der gröiseren Leidener Tscholainschrr. (7, lY, 1, 64^**/*) betrifft, macht
Fonlkes^^^ darauf aufmerksam, dafs sie sechs Generationen hindurch
ffiit der Eonguchronik übereinstimmt. Die Leidener Inscbr. erzählt von einem
Siege Bädscharädschatscholas über Satjägraja, der sicher ein W.-TschMukja
ist; ist aber S. dynastischer Titel, so kann damit Somegvara Ähavamalla
ttS) A Fflhrer, Wichtige Funde in den NWPtott.: östMsehftOr. 11, S. 202.
- IM) Kielhorn, A copperpl«te-grant of Vakpatirija of DhAra: lAnt. 14, S. 169—61.
~ IM^) J. F. Fleet, Sekt, and OldCan. Inscrr.: ib. S. 814/9. (VgL No. 166.) —
117) K.B. Psthftk, A eopperplate grant of the Tadara-king Krishna: ib. S. 68 — 76. —
118) Th. Fouikea, The FaUaTae: JBAS. 17, S. 188—220. — 1680 ^' ^' ^^«et,
Sikt nd OldCan. Inaerr.: lAnt. 14, S. 48—69. (VgL No. 166.) — 169) Walter Elliot,
Ifot« OD the fkaüly and date of the great B&jendra-Ghdla of Tanjore: ib. S. 203/4. —
IN) Tb. Foulkes, The genealogy of theChdhw: ib. S. "204/6.
1,62 I^- A. Grttnwedel: Indien.
gemeint sein. Burgefs^^^) gab Yerbessernngen zu den Versuchen, die
Inschr. der Siegel der zwei Leidener Tscholainschrr. zu lesen. — Wir
gehen nnn zur Geschichte Bengalens über. Eine zu Aschrafpnr gefundene
Landschenknngsinschr.^^') eines Ehadgadeva zu Gunsten eines buddhistischen
Yihäras, datiert sam. 713 : 771 n. Chr., ist wichtig durch die Nachricht, dafs
damals noch in den östlichen Ländern Yihäras der Buddhisten bestanden.
Was die Geschichte der Päladynastie betrifft, giebt Hoernle^") Ver-
besserungen zu Colebrookes Lesungen der Ämgatschi-Inschr., welche wohl
dem Vater Näräjanapälas Vigrahapäla angehört. Mit den Angaben der
Inschr. stimmt die Inschr. von Bhagalput des Näräjanap&la teilweise
wörtlich überein. E. Hultzsch^'*) publizierte eine Inschr. von einer
Buddhastatue zu Q^ni&th. Der historische Teil derselben bekundet, dafs
samv. 1023 ein Stüpa und ein Dharmatschakra wiederhergestellt und eine
neue Gandhaküti erbaut wurde durch zwei Brüder Sthirap&la und Vasantapala,
wahrscheinlich die Söhne Mahipälas König von Gauda. Eine Inschr. von
Mahäbodhi zu Gigä,^^*^) merkwürdig durch die symbolische Bezeichnung
des Fluches, der den Zerstörer der Inschr. treffen soll, wodurch sie den
Inschrr. der ^ll^l^^i'^? N-Eonkan gleicht, bekundet in schlechtem Sanskrit
und altbengalischer Schrift die Stiftung eines kleinen Vih&ras auf Bitten
eines Eä^mirapan^ita durch Eönig Agokavalla 1160 — 83 n. Chr. Die
tägliche Opferung ist nach der Inschrift den Sinhalas übergeben: damals
lebten also sinhalesische Mönche zu Gajä. — Zur Geschichte Nepals er-
wähnen wir die Transskription und Übersetzung einer zu Gdlmädhi-t61
(Bhatgäon) befindlichen Inschr. ^^®) der Eönige Q^^adeva und Aip^uvarmä,
von welch letzterem aus Hiuen-Tshang bekannt ist, dafs er iir der ersten
Hälfte des 7. Jh. n. Chr. regierte. Er hat das Datum 318, welches sich
nur auf eine Ära beziehen kann, die mit 319 beginnt: die Gupta Valabhi-
Ara. Fünfzehn von Bhagvänläl publizierte und die eben notierte von
Bhatgäon geben das Material zu Fleets^^^) Arbeit: BhagvänlM hat eine
Serie dieser Inschrr. als nach der Vikrama-Ära datiert erklärt, statt
nach der Gupta-Ära. — Zur Geschichte Eägmirs ist eine Notiz über
60 Münzen^ ^^) aus diesem Lande und Pandschäb erwähnenswert, dabei sind
Münzen Mihirakulas und Toramänas. Fleet bemerkt hierzu: nach allen
Historikern folgte Toram&na dem Mihirakula ; der letztere kam von NW. und
begründete sein Eönigtum im Pandschäb. Er versuchte den Buddhismus
zu zerstören, ward aber durch Bäläditja geschlagen und eroberte nach
mancherlei Unfällen Eä^mir. Eine indische Zeitschrift^''^ für Eunstgedichte
enthält das von Bühler aufgefundene Qi^^^ll^A^c^^^^i welches, voll
litterarischer und historischer Notizen, wertvoll für Bearbeitung von Ealhanas
Radschatarangini ist; denn Ealhana verfafste seine Chronik wenige Jahre
nach Mankhaka. —
171) James Bürge fs, The Leiden Coppeiplate Grants, a correction: ib. S. 205/6.
— 173) Räjendra Lila Mitra, On a copperplate insor. ftom Dacca: PASB. (1S85),
S. 48—62, 1 pL — 17g) A.,F. R. Hoernle, The PAlaa of Bengal: lAnt. 14, S. 162/8.
— 174) E. HultzBch, The S&rn&th Inscr. of Mahlp&la: ib. S. 139—40. — 175) Bhag-
w&nl&l Indrajf , An Inscr. of King A^okavalla: JBBAS. 16,, S. 867—60. Rez.: F. Fleet:
lAnt. 16, S. 162. — 176) Cecil Ben da 11, An Inscr. of Sivadeva and Am^uvarman from
Nöp&l: lAnt. 14, S. 97/8. — 177) J. F. Fleet, The chronology of the early rulers of
Ndp&l: ib. S. 842—51. — 178) A. F. Hoernle, Remarks of Kashmiri coins: PASB.
(1885), S. 4/7, 1 pL — 179) KAvyam&lA-nftinar-sAhityagranth&n&in samgrahah. Bombay,
Nirnaya-SÄgara Pr. Rez.: K Hultzsch, ÖMschftOr. 12, S. 60.
lY. A. GrttDwedel: Indien. 163
Was die alte Geschichte Ceylons betrifft, so gab Eern^^^) Notizen
aber die älteste Inschr. in Müllers Inschriftenwerk die von Tonigala, femer
aber die von Dambnlla, die Inschrr. des 10. nnd 11. Jh. nnd über
No. 57. Howorth^®^) teilte eine Notiz mit ans Maqrizi ü, 1, 59/60 bez.
einer sinhalesischen Gesandtschaft, welche am 14. April 128B in Ägypten
ankam mit Geschenken ftlr den Snlt&n, nm dessen Bnndesgenossenschaft
ZD erbalten.
Wirgehen nunmehrzurGeschichteHinterindiens über. Bergaigne^^*}
dizzierte die Geschichte der Entdeckungen in Kambodscha durch die
BemQhimgen Mouhots, Dondart de Lagr^es, Fr. Gamiers, Delaportes,
Harmands und £. Aymoniers. Die letzte Partie des Artikels ist fast eine
Lobrede auf Aymonier. Neunzehn Urkk. sind als erster Fascikel^®*)
der in Kambodscha gefundenen epigraphischen Materialien in endgültiger
Bearbeitung durch Barth, Bergaigne und Stuart ediert worden; die ersten
dreizehn gehören einem ^ungenannten (minorennen?) Sohn des Bhava-
varma, femer den Königen I^änavarma und Dschajavarmä (vom Anf. des 7. Jh.
bis 676 n. Chr.) an; die letzteren sind aus den Jahren 968 — 1067 n. Chr.
Die Inschrr. beweisen, dafs die brahmanischen Inder und nicht die
Baddbisten den Osten zuerst kolonisiert haben und dafs diese Kolonisation
sebr früh begonnen haben mufs, daraus ermöglicht sich der Bückschlufs,
dafe die Brahmanisierung Südindiens schon in sehr alten Zeiten geschehen
sein mols. Sechsundsiebzig neue kambodschanische Inschrr. ^^^) (einige auch
siamesisch oder laotisch) aus Slam und dem siamesischen Laos haben das
epigraphische Material zur Geschichte Ks. erheblich vermehrt. Das Interesse
derselben liegt hauptsächlich darin, dafs sie über die Ausdehnung des alten
Reiches von K. Auskunft geben. Eine derselbe, aus Bassak, von König
Mahendravarma, dem Bruder und Nachfolger Bhavavarmäs (um 626 n. Chr.)
rar Erinnerung eines Sieges gestiftet, erklärt eine Stelle in den von Abel
R^mosat analysierten chinesischen Beichsannalen. Der König von Tschin-la
Tscbi-to-se-na , welcher 616, 617 n. Chr. Gesandte nach China schickte,
kann nur identisch sein mit Mahendravarma, der auch den Namen Tschitrasena
ffibite. Tschin-la ist also Kambodscha. Eine buddhistische Khmerinschr.,
neben einer siamesischen zu Bangkok erhalten, giebt zwei wichtige Daten:
wenn dieselben nämlich wirklich den letzten zwanzig Jahren des 13. Jh.
^k. angehören, so können die Könige Bamarädscha und Sürjavamgaräma-
loahadharmarädschädhiradscha , welche am Anfang und Ende der Inschr.
vorkommen, identisch sein mit dem König Beamea von Slam und Sodschovong
von K., die nach der Chronik des Landes um 1358 — 78 n. Chr. regiert haben
müssen.***"^®*)
180) H. Kern, Een werk over oude opschriften van Ceilon: BTLYNI. 4^« Volgr.
D. 10, S. 557—62. (VgL JB. 6, I, 70««*; 7, I, 67**«.) — 181) H. N. Howorth,
A nughalese prince in £.: lAnt. 14, S. 61. — 182) Abel Bergaigne, Lea d^couvertee
'Mmtes siir rhistoire ancienne du Cambodge: JSav. (1885); R. d'ethnographie 4, S. 477 — 97
(ühutriert) (1885), S. 646 — 59. — 188) A. Barth, Inscrr. Sanscrites du Cambodge:
Sotices et extraits de la bibl. nation. 27, S. 1 — 180, Atlas (planches 17 fol.). Rez.: G.
BüItUr: östHsehftOr. 12, S. 40, 55 f. — 184) Communication de M. Bergaigne sur
B& BOQTel envoi d'inacrr. recueillies dana rindo-Chine par M. Aymonier: CR. s^r 4, 13,
^ 136—40. — 185) ^ P* Julien, Lettrea d'nn pr^curseur. Paria, Challamel. 177 S.
^'' 3. 1 portr., 1 karte. — 186) X Schmitt, Inacription de la atatue de fiva trouv^e
P*' IL Rastmann dana la forlt qui recouvre Templacement de l'ancienne Tille de
^pheng Phet: CF.ExcIWc. 10, S. 83/8, 1 pl. (Vgl JB. 7, I, 68*®*.)
1,64
IV. A. Grttnwedel: Indien.
Was die Geschichte Barmas betrifft, so hat Eern^^^) Forchhammers
and Jardines Bemühungen darum ausführlich besprochen und mancherlei
Verbesserungen und Interessantes beigebracht. Die Br&hmanas, welche im
Promedistr. leben, Sanskrit pflegen und die Grlgasütras befolgen, stammen,
wie Forchhammer^^^) mitteilt, aus Manipur, wohin sie im 17. Jh. aus
Zentral-Indien zogen und in Eathaygemeinden ihr Heim gründeten. Obwohl
die Eathays Indo-Ghinesen in Blut und Sprache sind, bekennen sie sich
doch zum Hinduismus. Die brahmanischen Familien wurden 1783 durch
König Zin-pju-mjo-shin nach Amarapura und Promo als Gefangene ge-
schleppt. Sie gehören der von Tschaitaiga begründeten Yaischnayasekte
an. Forchhammer fügt Notizen über Hdss. in Eathaysprache an, die er
erworben hat: es giebt Übertragungen von Partieen des Mahäbh4rata und
Bäm&jana. Ein hochinteressanter Essay ^^^) desselben Yfs. untersucht die
Rechtslitteratur Pegus und Barmas und kommt zu dem Resultate, dafs
indische Normen vor dem 10. Jh. n. Chr. aus dem Dakhan in die indischen
Kolonieen in W.-Hinterindien gebracht und von den Mön übernommen wurden,
dafs dies Gesetzbuch vom 11./6. Jh. in Mönländem und Barma im
Dhammaviläsa, dem Wagaru und Eo-zaung-kjöp enthalten war ; diese ältere
Schicht der Bechtslitteratur (in P&liprosa oder Barmanisch) fufste auf den
dicta des rschi Manu ohne Betonung der religiösen Seite ; in der nächsten
Periode (16., 17. erste Hälfte des 18. Jh.) entstand der Mahärädschadhammathat
durch Manurädscha geordnet, der die Stelle des rschi Manu einzunehmen
beginnt. Einheimische Gebräuche treten hervor, auch Buddhistisches und
Neubrahmanisches erscheint. Die letzte Periode beginnt mit Alaung-pj&
(1750 n. Chr.): Manu und Manur&dscha sind zu einer Person geworden.
Die Litteratur jetzt in PäJiversen (anuschtubh) oder barmanischer Sprache
wird sehr zahlreich. Der Essay enthält eine Skizze dieser Litteratur; be-
sonders aber sei noch auf die Beschreibung der Sitten der Tschins und
die Materialien zur Geschichte der Einführung des Buddhismus in Pugän
hingewiesen.
Die alte Verbindung zwischen der vorderindischen Eultur Hinterindiens
mit der des indischen Archipels, ^*^) besonders der grofsen Inseln
Java und Sumatra, beweist die innige Stilverwandtschaft zwischen der
kambodschanischen, siamesischen und barmanischen Eunst und der des alten
Java. Die javanischen Chroniken, welche hierin vollen Glauben verdienen,
verbinden das Fürstenhaus der Bra-Yidschajas von Java mit Tschampa.
Dr. van der Tuuk hat javanische und malaiische Lehnworte im Siamesischen,
Siamesische im Malaiischen nachgewiesen; eines der wichtigsten ist die
Gleichung: jav. : bra, khmer. : wra, wrah, brah, siam.: phra, barm.: bhurä
(plgä), welches in den kambodschanischen Inschrr. vor Göttemamen er-
scheint, im Thai und Barmanischen nur als Fürstentitel im Sinne von Skt.
^ri vorkommt. Eern erinnert zur Etjrmologie des Wortes, das einst mit
Pharao I zusammengestellt worden ist, an das altjavanische abhrä (mabhrft),
was Skt. grimat ist, vielleicht dachte man dabei an Skt. äbhft, da man dies
187) H. Kern, Geschied-en oudheidkundige nasporingen in Britach Bomm: BTLVNI.
4de Volgr. D. 10, S. 682—66. (Vgl. JB. 7, I, 68""'».) — 188) E. Forchhammer,
On Brahmans and Sanskrit Literatnre in Brit. Burma. Rangoon, Gov. Pr. Res.: Athen.
1885, S. 584 f. — 189) ^^'i 1*1^0 Jardine prize: An eseay on the sooroe and development
of Burmese law. Rangoon, Oot. Pr. HI, 109 S. — IM) H. Kern, De Betrekkingen
tusschen Achter-Indi« en Indonesi«: BTLVNI. 4de Volgr. D. 10, S. 529—81.
IV. A. Grttnwedel: Indien.
1,65
Wort auch äbhra schrieb. Von einer Inschr. von Bekasih ^•*) hat K. einen
Abklatsch dnrch Holle erhalten. Die Inschrift (^Wengitypus') ist eine der
lltesten des Hinduismus auf Java, geweiht ist sie, wie die Inschrr. von
Tschampea nnd Dschambn an Pürnavarmä. Die Stadt, wo dieser mythische
P. regiert haben soll, ist unsicher, da der Name zerstört ist; der in der
Inschr. genannte Flufs Tschandrabh&gä kann kaum der Flufs im Pandschäb
sein, sondern ist vielleicht auf Java zu suchen. Die Inschr. ist sicher
brahmanisch; die von Fa Hien auf Java getroffenen Ketzer können nur
(ÜTalten gewesen sein; doch ist der ^ivai'smus auf Java nicht früher
als gak. 654 : 732 n. Chr. ; die älteste buddhistische Inschr. datiert
^. 782 : 860 n. Chr. Eine zwölfstrophige Inschr. *®*) (datiert Qak.
654 : 732 n. Chr.) abgefafst in der Schrift, welche der Inschrift von Hanh
Khiei (1883, I, 58") (Kambodscha, 7. Jh.) und der der Herrscher von
Kaiinga (Dakhan, 5. — 10. Jh.) ähnelt, von der auch die kanaresisch-telugu
Schrift abgeleitet ist, erwähnt einen Beherrscher Javas Sannäha (Sanna)
nnd dessen Sohn Srndschaja, deren Hauptstadt unbekannt ist, und ein
Ungarn und ^ivaheiÜgtum : der ^ivakult war die auf Java und Bali ge-
wöhnlichste Form des Hinduismus. Eine Inschr. in altjavanischer Schrift ^•*)
im Museum von Calcutta enthält in kunstvollen Metren ein Lobgedicht auf
König £r-langa (Air-langa), der nach balinesischer Überlieferung (in Java
selbst ist der König vergessen) zu Kediri regierte; seine Regierungszeit
war die erste Blütezeit der Kavüitteratur. Die Inschr. giebt die Genealogie
des Königs, von dem Schenkungsinschrr., datiert gak. 945 : 1023 n. Chr.,
vorhanden sind. Der Tempel von Boro-Budur ist mehrfach beschrieben
worden. De la Croix^**) giebt ein knrzes Resum6 aus Wilsons, Brumunds
und Leemans Arbeiten, Feer^**) giebt die Etymologie Parabuddha für
Boro-Budur, eine dritte Arbeit ist eine Art lobende Rezension von Leemans
grofser Publikation.
Wir kehren wieder zur Geschichte Vorderindiens zurück. Bezüglich
der Muhammad an ischen Periode will ich das Wenige aufführen,
was ich erreichen konnte. Eine kurze Geschichte Hindustäns von Keene^®*)
behandelt diese Periode sehr vollständig; obgleich Vf. Elphinstone und
wie dieser dem Farischta folgt, übt er doch den Nachrichten des Letzteren
gegenüber Kritik, da er ihn nicht ganz frei von Vorurteilen und Partei-
lichkeit hält. Im Anschlufs von Neuerwerbungen von Silbermünzen der
Snltane von Kä^mir gab Rodgers ^®') eine Übersicht über die Geschichte
Ka^mirs (nach Farischta) von der Zeit des Schah Mir an, welcher 1315
n. Chr. ^s Fakir nach K. kam. Eine skizzenhafte Biographie Timurs^®*)
Wl) id., Een Sanskritopschrift te Bekasih: BTLVNI. 4de Volgr. D. 10, S. 622/8. —
IK) id., Sanskrit Inscriptie van Java: ib. S. 125—38, 1 taf. — 193) id., Sanakrit-
iweriptie ter eere van den Javaanischen vorst. Er-Ianga.: ib. S. 1 — 21. (ebd. 663 Püga-
vit of Patjangan, Notiz von van der Tunk.) — 194) <^> S* de la Croix, he temple
*e B6r6 Boadour: Rd'^thn. 4, S. 462/6, 1 Uf. — 195) L^on Fe er, Boro-Boudour dans
rOe de Java, i^tudee archeol., ling., bist., d^di^ea k C. Leemans. S. 151/3, 1 pl. (Vgl.
J.K.W.Qnarle8 van Ufford ebd. S. 154 ff., GottUeb Suter ebd. S. 156 ff. Plauderei ttber
«n ErlebniÄ.) — 195<^) JB. 7, I, 65»*® in extenso: JASB. 54, S. 56—60. — 195*) JB.
7,1, 65"« und *" in extenso: JASB. 64, S. 67—76, 60/6. — 196) H. G. Keene,
A Sketch hiatorj of Hindnstan. London, W. H. Allen. 36, 476 S. Rez.: CalcR. 81,
S. 1, Xü; 2, XI — XIV. — 197) Chas. J. Rodgers, Tbe sqnare silver coins of tbe
«tthlos of K&shinir: JASB. 54, S. 92—139, 3 Taff. — 198) Owen E. Wheeler, Tvm^\
^^^ 81, S. 294—310.
Jikreiberieht« der GetobiebUwissmacbsft 1886. J. K
1,66
IV. A. Grttnwedel: Indien.
(geb. 7. Mai 1836, gest. 1402?) enthält nur wenig fQr Indien InteressanteB.
Der alte Name von Nari&d ^^^ war, wie wir aus einer Pragasti-Inschr.
aas der Zeit Hazaffar ScMhs, des Nachfolgers Mahmdd Baigaras (datiert
samv. 1572 : Qak. 1437 : 1515 n. Chr.) erfahren, Natapatra, neben welchem
ein volkstümliches Natapura noch existiert, wie ein Dadhipura dem Dadhipadra
der Inschrr., dem alten Namen von Dohad, gegenübersteht. Eeene*^®)
gab eine kleine Biographie Bäbars (gest. 1556); Growse*^^) Einzelnheiten
zur Geschichte der Einnahme von Haswä (NW.-Provv.) durch Qutb-ud-din
nach dem Falle von Dschaj Tschhand von Eanaudsch, sowie zur Geschichte
des von Akbar getödteten Qazi Ja'qub. Nach Details, welche das Ain-i-
Akbar enthält, behandelte Beames^^') in Fortsetzung seiner Arbeiten zur
Rekonstruktion des Beiches Akbars die Provinz Bihär. Ein dem Maharadscha
Scindiah gehöriges Hundertgoldmohurstück von Aurangzeb hat Gibbs^^')
vorgelegt und abbilden lassen. Zum Schlufs mag noch eine kurze Zu-
sammenstellung der Ereignisse, ^^^) welche die Unterwerfung des Sikhstaates
durch die Engländer herbeiführten, erwähnt werden. Erinnerungen aus
diesem Feldzuge (Schlachten von Mudkhi und Firuzschahr) hat ein Offizier*^^)
niedergeschrieben.
Der Darstellung der verschiedenen rechtlichen Verhältnisse, in denen
die indischen Länder der englischen Regierung gegenüberstehen, je
nachdem sie erobert oder codiert oder als Verbündete angeschlossen worden
sind, gilt ein Artikel Eeenes.'^®) Interessant sind die beigegebenen
Notizen über die sozialen Verhältnisse (Volkswohlstand u. dgl.) der einzelnen
Länder. Kitts^^^ skizziert die Hauptrassen der indischen Bevölkerung
und betont, wie wichtig und wertvoll es für den englischen Beamten in Indien
sei, sich mit den jeweiligen Gebräuchen, Religion u. s. w. seiner Unter-
thanen bekannt zu machen und auf die Eigentümlichkeiten der einzelnen
Völker Rücksicht zu nehmen, statt sie alle gleichartig als 'natives* zu be-
handeln. Ein Vergleich ^^^) der Regierung Indiens mit der altrömischen
Provinzialverwaltung kommt zu dem Schlufs, dafs Indien nimmermehr zu
Grunde gehen werde durch das, was eine gerechte Regierung verlange, dafs
das Land , heute noch mehr ein geographischer Begriff als eine Nation,
seine Einigkeit nur der mächtigen zusammenhaltenden Kraft eines fremden
Regiments verdanke. Ein Eingebomer ^^^) meint, es sei eine soziale Kluft
zwischen den Europäern und Eingebornen, die sich täglich erweitere. Und
doch bestünde der einzige Rückhalt für Indien jetzt und immer nur in den
199) J- F. Fleet, Nariftd, in the Kaira Distr.: lAnt. 14, S. 123/4. — 200) H.
G. Keene, Mediaeval India, The Chagatai-Conquest: CalcR. 80, S. 153—67. — SOI) F.
S. Growse, Four queries conceroing the Fatehpur Distr.: lAnt. 14, S. 260/1. (VgL o.
No. 32.) — 202) John Beames, On the Geography of I. in the reign of Akbar: JASB.
64, S. 162—82, 1 Karte. (Vgl. JB. 7, I, 65"0.) _ gOS) J. Gibbs, Exhibition of a
Gold Mohur piece of Aurungzib : PASB. (1885), S. 52/8, 1 pl. — 304) W. G. F. Haslett,
A Short bist, of the Sikhs: CalcR. 81, S. 210/2. (Dabei: The Gypey- tribe: ebd. 212/8:
Notizen über d. Zahl der Zigeuner und eine Beschreibung ihrer phys. Eigenschaften ent-
haltend.) — 204*) JB. 7, I, 66^". Bez.: CalcR. 81, II— V. — 304*) X Barth^lemy
Saint-Hilaire, (AusftLhrl. Rez. von J. Talboys Wheeler, Hist. of India Lond.,
1867—81): JSav. (1886), S. 121—83, 189—202. — 305) M. P. My recoUection of a
battle-field: CalcR. 81, S. 140—58. — 306) Keene, The british Conquest ofHindust&n:
ib. S. 227—40. — - 307) Eustace J. Kitts, Gaste and Custom: ib. 80, S. 188—206.
— 308) W. Lee-Warner. Two Eastem Empires: ib. 81, S. 177—91. — 309) Hamid
Ali Khan, The Bolwark for I. London, Empire Printing & Plublishing Co. 1885. Bez.:
CalcR. 81, XVI ff.
lY. A. Grttnwedel: Indien. \^
iriiklich gaten Gesinnungen, welche die zwei Rassen einander entgegen*
brächten! Fortschrittsbestrebnng mit hnmaner Achtung des Bestehenden,
Hachtentfaltung nnd Festigkeit mit Wohlwollen verlangt ein Anderer,'*^
damit das indische Reich gegen ^barbarische' Angriffe bestehen könnte: das
BInt von Engländern vergossen mit dem der Inder würde in einem solchen
Kampfe beide Völker einander näher bringen. Die Verbindung Indiens
ister einem zusammenfassenden Regiment mit den anderen Kolonieen, ge-
stützt aaf eine Fiskalreform, verlangt ein anderer^^^) zur 'Rettung* des Landes.
Zwei Bflcher, welche die afghanische Krisis beleuchten, können wir hier
anfUiren. Eeene hat sie ausführlich besprochen und während er dem
einen '^*) viele Fehler nachweist, verzeiht er dem 'heifsen Blute' des Vf.'^*)
des anderen viel, offenbar weil er in einem Kampfe gegen Rufsland von
Englands 'ungeheurer moralischer Obermacht und seinen unerschöpflichen
Hfllfsmitteln' den Sieg erwartet. Zum Schlufs erwähnen wir noch die Ge-
schichte des von Lord Glive 1757 als 'Company's regiment' errichteten
Bengal Europ. Regiments,^^^), welches überreich an glorreichen Erinnerungen
ans der Zeit der Gründung der englischen Herrschaft ist.
Noch mögen sich hinsichtlich Hinterindiens einige Materialien
Aber die Einnahme Oberbarmas hier anschliefsen. Ein lebendig geschriebenes
Bach'^^) eines Augenzeugen enthält interessante Einzelheiten über die
K&mpfe selbst, die Gefangennahme Thibos, die Aufstände in Ober-Barma,
ein anderes***) giebt eine populäre Skizze von der politischen Ge-
schichte, von Land und Leuten. Von zwei encyklopädisch gehaltenen
Artikeln^*''***) geht der eine genauer auf die Bestrebungen Frank-
reichs und Englands in Hinterindien ein.
Indiaclie Kanst. Drei Arbeiten ^i^-^**) behandeln die moderne indische
Architektur. Aufserdem sind Proben von Steinmosaik***) aus Agra, Holz-
schnitzereien **') aus dem Ravalpindi-Distr. , Elfenbeinschnitzereien ***)
ans Yidschajapatam, Satara, Bombay, Travancore, Murschidäbäd, Zentral-
hdien und dem Fandschäb, die Bidii-technik,***) welche zu Bidar (Vidarbha
NW. von Haidar&bäd) von einem Hindukönige erfunden sein soll und zu
Bidar, Lakhnau, Pumiah und Murschidäbäd geübt wird und die Seiden-
210) 'Covenanted*! The moral progreBS of Indian adnuDistration : CalcR. 80}
8.349—68. — 211) Guilford L. MoUeaworth, Imperialiam for I. : ib. 81, S. 241— 70.
'~ tlZ) F. Rodenbough, Afghanistan and the Anglo-Rusaian Dispute. New- York,
Potnim. Rei.: Ac. 28, S. 179. — 318) A. Vamb^ry, The Coming struggle for I.
Kez.: Ac 28, S. 178. — 214) R* Innes, Hist. of the Bengal European Regiment. London,
^. H. AUen. Res.: Ac 28, S. 216/7. — 215) Grat tan Geary, Burma after the
conqaest London, Allen. 1886. — 216) G. Scott (Shway Yoe), Burma, as it was
*od as it will be. London, Redway. Rez.: lAnt. 15, S. 216. — 217) ^mü Schlagint-
veit, Ober-Birma: DRsGeogrStat. Jg. 8, S. 342/9, 3 III. (Ober-Birma von England annek-
tiert: ebd. a 231.) — 218) Ferd. Hu^, Birma u. s. Zustande: Ausl. 68, S. 949—52, 967.
- 818») X (Revolte in Bhamo): Glob. 47, S. 62, 265. (Vgl. Miss. cath. 17, S. 64.) ~
818^) X Handelsverbindungen zw. Indien und Tibet: ib. S. 46. (Versuch eines direkt.
^«gi aber Dardschiling, gescheitert durch den Widerspruch Nep&ls.) — 219) F> G.
^rovfle, Bulandshahr or sketches of an Indian Distr. Benares, Medical Hall Press. Rez.:
^t 14, S. 206; CalcR. 80, VHI. (Vgl JB. 7, FV, I. 45».) — 220) id., IndUn Architecture
•fT(HUy Allahabad, NWProvv. and Oudh. Rez.: lAnt. 15, S. 57 f. — 221) R. C.
^^nple, A study of mod. ind. architecture as displayed in a Brit. cantonment: JIArt.
(1^85), S. 57 — 60, 7 taff. Rez.: Keubauten in Ambala. — 222) George Birdwood,
^ decor. of the Taj at Agra: ib. S. 61/2, 1 pl. — 228) Rustic omamentation : ib.
8.44, 1 pL — SS4) ^' ^' Kipling, Ivory Carving: ib. S. 49 ff., 10 taff. — 2%5) T^tai-
•okyaKIth Mnkharji, Bidri-wwe; ib. S, 41/4, 11 pJ. Rez.: ÖMsdiftOt. U, S. ^^\b.
J^ y. F. Spiegel: Medien nnd Persien.
technik von Thänä*'*) (NO. von Bombay) zn erwähnen. Die Hauptstücke ^*^
einer vom Maharadscha von Dschaipur veranstalteten Industrieausstellang
sind prachtvoll publiziert worden. Abbildungen der in Persien und Eagmir
die Öfen ersetzenden, tragbaren Gefäfse für glühende Kohlen mit genauer
Beschreibung der verschiedenen Formen und Notizen über abendländische
Stücke und einheimische Tradition gab Kno wies.**®) Baden-Powell*")
beklagt das Schwinden des indischen Eunstfleifses und Formensinns; der
Eingeborne nehme sich nicht mehr gute alte Vorbilder, sondern ziehe
englische Vorlagen vor. A. B. Meyer**^') wendet sich gegen Karabacek,
welcher das Zeugnis des arabischen Polyhistors Hädschi Chalfa 17. Jh. dafür
gefunden hatte, dafs die grünen schweren Porzellane aufser in China auch
in Pegu und Slam verfertigt worden seien und hält es für unzureichend;
dagegen weist E.**^^) hinterindische Marken und arabische Inschrr. auf
solchen Stücken nach.
V.
F. Spiegel
Medien und Persien.
Das Jahr 1885 ist an Bearbeitungen der Geschichte des alten Erän
sehr unergiebig gewesen, nicht ein einziges Werk, selbst keine gröfsere
Abhandlung wüfsten wir zu nennen, welche sich mit einem Stoffe aus der
modischen oder persischen Geschichte beschäftigte. M6nant^) behandelte
in einem eigenen Werke die Geschichte der altpersischen und der Awesta-
sprache in Europa, indem er die Prinzipien darlegt, nach welchen diese
Sprachen methodisch erforscht und zugänglich gemacht wurden. Hal6vy*)
suchte die Entstehung des altpersischen Alphabetes aus den assyrischen
Zeichen zu erklären; Eeiper*) hat die persischen Eigennamen bei den
Alten besprochen.
Mehr ist für die Erforschung des Awestä geschehen, doch sind auch
hier hauptsächlich philologische Arbeiten zu verzeichnen: Zuerst die neue
Ausgabe des Awesta, welche Geldner*) begonnen hat; Beiträge zur Er-
236) B. A. Gupte, Thana siUcs: ib. S. 38/6, 4 pl. — 237) ib* S. 37/9. Rez.:
ÖMBchftOr. 11, S. 152 f. —- 228) J. H. Knowles, The K&ngar or K&ngrl the KU-
miri portable brazier: lAnt. 14, 8. 265/6. 1 tbl. — 229) B. H. Baden-Powell, On
Bome difficultieB of art manufactures : JIArt. (1885), S. 37/9. — 2300 ^* B* Meyer,
Über d. Herkunft von gew. Seladon-Porzellane und üb. d. Martabanis: ÖMschftOr. 11,
S. 11/8. — 2S00 Karabacek, Die Martäbani-Seladon-Frage : ib. S. 29—34.
1) Les langnes perduea de la Perse et de rAssyrie. Paris. XI, 163 S. 16™o. —
2) Note 8ur Torigine de l'^rciture perse: JA. 6, S. 408—501. — 8) Mus^on 4, S. 211—29
u. 338 — 68. — 4) AwestA, die heiligen Bücher der Pasen, im Auftrage der kaiserl. Akad.
der Wißsensch. zu Wien herausg. 1 Bd., 1./2. Lief., S. 1 — 160, 4«o.
VL S. Brück: GriechenlAnd. 1. Bis zur doruchen Wandertmg. 1^59
kllning des genannten Baches veröffentlichten Bartholomae,^) Geldner*)
ond Wilhelm.'^ Hierher gehört auch noch die Abhandlung von Horn^)
ond Wilhelm.®*) Aufserdem ist zu erwähnen: der Beginn einer Über-
setzang von W. Greigers ostiränischer Kultur^ ins Englische und von
Harlez französischer Awestäübersetzung ins Guzerati.^^)
Mehr der vergleichenden Sprachkunde gehören an Bartho-
lomaes^^) arische Forschungen, der vergleichenden Mythologie eine Schrift
P. ?. Bradkes,**) sowie Darmesteters^*) Bemerkungen über den Pfeil
des Nimrod.
Von Werken, welche die spätere Zeit der SAs&niden betreffen, ist
nnr ein einziges zu nennen: die Veröffentlichung einer Anzahl kleinerer
Abhandlungen in Pehlevisprache durch Peshutan Dastur Bebra mji
San Jana. ^^) Mit Ausnahme einer kleinen Abhandlung über das Schach-
spiel sind diese Schriften überwiegend ethischen Inhalts, meist Spruch-
sammlnngen enthaltend. Beigefügt ist eine Übersetzung ins Guzerati
ond ins Englische, sowie ein Glossar.
VL
S. Brück.
Griechenland. 1. Bis zur dorischen
Wanderung.
Oesamtdarstellangen. — Busolts^*"') griechische Geschichte
gehört einer Reihe von Handbüchern der alten Geschichte an und richtet
ihr Hauptaugenmerk auf vollständige Angabe der Litteratur und des Quellen-
ft) Beitiftge zur Kenntnis der G&thas: ZVglS. 28, S. 1 — 64. Beiträge zur alt^rtoischen
GnmioAtik 4: BKJS. 10, S. 267—80. — 6) ^Mn« c* 86: ZVglS. 27, S. 577—88. Zur
£rkllning des Awestft: ib. 28, S. 185—207; Yasna c. 82: ib. S. 256—66; Sprachliche Be-
ntrkiingen: ib. S. 801/3 u. 400 — 11. — 7) Gontributions k Tinterpr^tation de TAvesta.
Hot^n: 4, S. 510 — 31. — 8) I^o Nominalflexion im AwestA und den altpersischen Keil-
iueliriften. Halle. 65 S. — 8*) 2^"^ Übergang von der unthematischen in die thematische
Konjugation: BKJS. 10, S. 314/8. — 9) Civilization of the eastem Iranians in ancicut thnes
«tc Translated from the German by DArftb Dastur Peshotan SanjÄnA. London, Frowde.
M 1. XLin, 249 S. Cf. Mus^on 4, S. 665. — 10) Yasna and the G&thas with copious
explsnatorj notes and an appendiz containing some remarks on the Zend AwestA and the
<)iÄhAi etc. Translated into Guzerati by Aerpat Meherjibhai Palanji Madan. Bombay,
16 IL 203 S. — 11) Arische Forschungen. 2. Heft. HaUe, Niemeyer. VIII, 233 S. —
U) Dy&os Ahnra, Asura Mazd& und die Asuras. Halle, Niemeyer XX, 127 S. — IS) La
^he de ^Nemroud en Ferse et en Chine: JA. 5, S. 220/8. — 14) Ganjeshäyagftn,
^ndsne AtrepAt Hikr&spandin, Bf&digftne Chatrang and Andarze Khusroe Kav&t&n. Bombay,
I>Bflu Ashkara Press.
1) 6. Bnsolt, Griechische Gesch. bis zur Schlacht bei Chaironeia. I. Teil: Bis
>a den Perserkriegen. Gotha, Perthes. XÜ, 623 S. M. 12. Rez.: BerlPhWS. 6,
8- 5-12 (Holm); NPhRs. (1886), S. 297/8 (A. Bauer); PhilAnz. 16, S. 429—82
(H. Landwehr); DLZ. (1886), S. 519—21 (S. Brück); CBl. (1886), S. 15n|Ä (,^.^V,
L70 ^* ^' Brück: Griechenland. 1. Bis zor dorischen Wanderung.
materials. Die Funde von Mykenai und Tiryns erklärt B. fOr Erzeugnisse
des dorischen Yolksstammes, denkt sie also nach der dorischen Wanderung ent-
standen, die er in das 12. Jh. ansetzt. In grofser Ausführlichkeit ist die
griechische Kolonisation hehandelt; die Tyrannenherrschaften in den Isthmos-
staaten und die Entwickelung des athenischen Staates bis Eleisthenes bilden
den Schlufs des Buches. — Von einem besonderen Gesichtspunkte aus betrachtet
Thereianos^) die griechische Geschichte. Er verfolgt den Gedanken,
dab die Entwickelung der griechischen Litteratur mit der politischen in
engstem Zusammenhange stehe; so repräsentiere das Epos die Epoche der
Könige, die Lyrik begleite die Entfaltung der Demokratie, und ihre Blüte
falle in die Zeit ^ der vollendeten Aristokratie, u. s. w. In ähnlicher Weise
steige und falle die griechische Kunst entsprechend dem Aufblühen und
Hinwelken der hellenischen Staaten. — Ein anderer längerer Aufsatz von
Thereianos^) beschäftigt sich mit der Bedeutung des Wortes 'Elkrjvig^og
in den verschiedenen Zeiten. Im klassischen Altertum als Bezeichnung
griechischer Nationalität, erhielt es in christlicher und byzantinischer Epoche
den Sinn von Heidentum und Götzendienst in scharfem Gegensatze zum
Christentum. Auch die heutigen Griechen verstehen unter Hellenismus
nicht dasselbe, wie wir seit Droysen, sondern es ist ihnen gleichbedeutend
mit unserem ^Hellenentum'.
Band H. von Gilberts*"**) Handbuch der griechischen Staatsalter-
tümer giebt zunächst eine Zusammenstellung alles dessen, was wir über
die Einrichtungen sämtlicher Staaten Griechenlands mit Ausnahme des
athenischen und spartanischen wissen; ein zweiter, systematischer Teil be-
handelt die Entwickelungsgeschichte, die Verfassung und Konstitution des
griechischen Staates im allgemeinen, sowie die internationalen Beziehungen
der hellenischen Kantone untereinander. — Eine Besprechung Darestes^)
über die von Thalheim besorgte neue Auflage von K. Fr. Hermanns Bechts-
HZ. (1886), No. 6, S. 490/5 (Egelhaaf); ZOG. 87, S. 587— 45 (R. v. Scala); Z. f.
d. Gymn. 40, S. 569—61 (G. Stochert); AZg. (1886), Beil. No. 54 (J. Mfthly); AUg.
öster. Litteraturzg. 11, 6, S. 6/8 (J. M&hly); RC. (1886), No. 33, S. 128/4 (P. Girard).
— 1*) X G. F. Hertzberg, Gesch. d. Griechen im Altertnm. (= Allgemeine Weltgeseh.
Von Flathe, Hertzberg, Justi, ▼. Pflugk-Harttnng, Philippson. Band I.
Teil 2.) Berlin, Grote. S. 1—432. h Lieferung M. 1. — 1^)X Dauban et Gr^goire,
Hist. grecque, comprenant Thiat. de la Grfece depois les temps primitifs jusqu' h la r^duction
de la Mac^doine et de la Gröce en province romaine. Paris, Delagrave. 12. 831 S. et
8 cartes. — Ic) X M. Fontane, Hist. nniverselle. La Grfece (de 1300 k 480 avant J.-C).
Paris, Lemerre. 498 S. M. 7,50. — Id) X J. A. Harrison, The story of Greece.
New-York, Putnam. XXVÜI, 515 8., with map. M. 7,60. — 1») X P. Alandski,
Griechische Gesch. (Russisch). Kiew, Univ.-Buchdr. 272 S. Rub. 2. — 1^) Wenkel,
Einiges über die Spartaner und Athener mit bes. Beziehung auf Grubes 'Charakterbilder
aus der Geschichte*. Prgr. d. Gymn. Sondershausen. 4®. 26 S. — %) ^, ßepeiavoe,
'JET Tia^XkrjXos TioXiiix^ xcd ^th}Xoyix^ avaTtTv^ig xtöv a^aitov *EXkfjr(üv: z/. ^spetavov
yiXoXoyiHul vnoTVTttooeie (Triest, Schimpff Y. 387 S. M. 5.) S. 1—17. Rez.: NPhRs.
(1886), S. 60/1 (J. Sitzler); BerlPhWS. 6, S. 86/8 (Wäschke); WS. f. W. Ph. 3,
S. 271/6 (B. Kühler); "Eoriay BeXriov, No. 449 {!), — g) id., V kXXrjvujfios xara
Xexxix^r xal TKpayfiarixrjv Mrvotav: ib. S. 18 — 110. — 4) G. Gilbert, Handbuch der
griech. StaatsaltertUmer. IL Band. Leipzig, Teubner. gr. 8®. VIII, 526 S. M. 5,60.
Bez.: DLZ. (1886), S. 259—60 (Th. Thalheim); WS. f. kl. Ph. 3, S. 449—68 (H. Land-
wehr); GBL (1886), S. 632/3 (B.); ZOG. 87, S. 911/2 (Thumser); RH. (1886), a 151/8
(S. Reinach); Ac. No. 718, S. 90. — 4*) X G. F. Schömann, Antiquit^s grecques,
traduites de l'allemand par C. Galuski. Tome 2. Paris, Picard. 180 S. — 5) R.
Pareste, Antiquit^s du droit grec: JSav. (1885), S. 266 — 74.
VI. S. Bmek: Griechenkod. 1. BU zur doriBehen Wanderung. J 7X
altertflmern ^*) erweitert sich zu einer kurzen Übersicht der Geschichte und
der Quellen der griechischen Rechtsaltertümer.
Von den drei Lieferungsschriften, deren Beginn wir im Vorjahre an-
lejgten,^ wurden zwei weiter fortgesetzt.^'^) Der das Altertum enthaltende
Teil des kulturhistorischen Bilderatlasses ^) wurde zu Ende geführt und
omfaist nuniBehr in 100 Tafeln das gesamte öffentliche und private Leben
der Alten.*)
Geographie und Topographie. ^^-^^) Als ein wertvoUes Hilfs-
mittel fOr das Studium der griechischen Geschichte ist das bedeutende Werk
TOD Neumann und Partsch^^'^^*) über die physikalische Geographie
Ton Griechenland, mit spezieUer Berflcksichtigung des Altertums, zu er-
wilmen. Besondere Aufinerksamkeit ist der vielfachen Einwirkung ge-
widmet, welche Klima und Natur des Landes auf die Bewohner ausübten. —
5*) JB. 1884 I, 74^ — 6) A. Banmeister, Denkm&ler des klMsischen Alter-
tma xnr Erlftaterung des Lebens der Griechen n. Römer in Religion, Kunst n. Sitte.
LezikiSsch bearbeitet von Arnold, BlUmner, Deeoke etc. n. dem Herausgeber,
liefer. 14 — 28. München u. Leipzig, Oldenbonrg. 4. S. 618—864. Lief, k M. 1.
H«z.: ZOG. XXXVI, S. 681—43, 880—49 (F. Studniczka); HZ. (1886), No. 8, S. 498/6
(L T. Sjbel); Centralorgan f. Realschulwesen 18, S. 712 (Stühlen). — 7) W. H.
Röscher, Ausführliches Lexikon der griech. n. r5m. Mythologie. Im Verein mit Birt,
Crviins, Engelmann etc. unter Mitredaktion von Th. Schreiber herausg. y. W. H.
Roicher. Liefer. 6/8. Leipzig, Teubner. Lex. 8^ Sp. 897—1408. Lief, k M. 2.
Ret: CBl. (1886), S. 260; WS. f. kL Ph. 8, 8. 769—74 (A. Zinzow). — 8) Th.
Schreiber, Kulturhistorischer Bilderatlas. I. Altertum. Leipzig, Seemann. Quer-Folio.
100 Tun. mit erklärendem Text: IV, 12 S. M. 10. Rez.: CBl. (1886), S. 1780/1 (H. H-n.);
BcrlPhWS. 6, S. 407/8 (H. Dtttschke); WS. f. kl. Ph. 8, S. 678/7 (A. Trendelen-
bsrg); NPhRs (1886), S. 204/7 (H. Neuling); MHL. (1886), No. 8, S. 194/6 (F. Noack);
ZÖ6. 37, S. 458/9 (J. Wastler); Americ J. of Archsol. H, S. 201/2 (A. Emerson).
— 9) X J. Langl, Griechische Gotter- und Heldengestalten, nach antiken Bildwerken
gczeiehnet und erl&utert. Mit kunstgeschichtL Einleitung von C. v. Ltttzow. Liefer. 1/6.
Vvn, A. Holder. Folio. Lief, k M. 2,60. Rez.: DLZ. (1886), S. 1060 (A. Furt-
wlDgler); CBL (1886), S. 1666; PhRs. (1886), S. 660/8 (H. Neuling); BerlPhWS. 6,
9. 532/6 (H. Dfltschke); ZOG. 86, S. 672/8 (J. Wastler); Gymnasium 8, S. 814/6.
(ftr ein grofseres Publikum bestimmt.) — 10) X H. Kiepert, Atlas antiquus. Zwölf
Kirten zur alten Gesch. 8. neu revidierte Auflage. Berlin, D. Reimer. Qu. gr. Folio.
M. 5, mit Namensverzeichnis (26 S.) M. 6. Rez.: BerlPhWS. 6, S. 1888/4 (H. Peter);
PkRi. (1886), S. 1696/6 (R. Hansen); WS. f. kl. Ph. 2, S. 1606/9 (W. Sieglin); Z. f.
Bsth. Unterricht 16, 4, S. 291/4 (J. Hoffmann). — 10*) X General-Karte des König-
nichB Griechenland. Nach Berichtigungsdaten von J. Kokides u. rev. von H. Kiepert,
besrb. u. herausgb. vom k. k. militär geograph. Institut in Wien, 1 : 800,000. Wien,
Lechner's Sort. in Komm. Imp.-Fol. 11 Blatt. M. 16,80. — 10^) X A. Bernadakis,
0 io&ttoe TTJg Ko^vd'av: 'Eoriay No. 604, S. 687—90. — 10«) X In, K. IlayaviXije,
Ui^v Tov *Io&/iov. *EvTV7n6oBis Kol ovafivi^OBis. III — XIV: *Eß3ofiae No. 86 — 96,
8. 498—600, 510/2, 622/5, 634/6, 646/7, 664/7, 666—70, 694/7, 602/3, 614—21. —
W) X M, Gideon, "O^A^m. Konstantinopel, Lorenz & KeiL 866 S. Rez.: RC.
(1886), No. 5, S. 82/4 (C. Bayet); J. d. kals. russ. Minist, d. VolksaufkUrung (1886),
^w>i, S. 349 — 76 (G. Destunes). — H) C. Neumann und J. Partsch, Physikalische
^^Mgnphie von Griechenland mit besonderer Rücksicht auf das Altertum. Breslau, KSbner.
P' 8*. Xn, 476 S. M. 9. Rez.: BerlPhWS. 6, S. 1167—70 (R. Weil); WS. f. kL Ph.
'. S. 1258—60 (H- Stürenberg); DLZ. (1886), S. 1277/9 (Lolling); CBl. (1886),
^ U41/3 (Th. Fr.); 60A. (1886), No. 24 (H. Wagner); ZOG. 86, S. 662—72
^' TomascheJc); Z- f. d. Gymn. 40, S. 298—801 (A. Kirchhoff); RC. (1886),
'o- n,$. 21 (P. Girard); Ac. No. 703, S. 268—70 (Fr. Richards). — H») X N.
^iioroi, UivaS '^^^ ^^ *EXld3t tpvofiivtov SvX(68fov fvrcavi ^Emla No. 487/8»,
^- 30J/4, 314/6-
172 ^* S* Brück: Griechenland. 1. Bis zur doriBchen Wanderung.
Hertzberg^^"^*'') verwertet, im Anschlnfs an seine griechische Geschichte^**)
und ebenso wie bei dieser für einen gröfseren Leserkreis, die Ergebnisse
der neueren Forschung zu einer Darstellung der Entwickelungsgeschichte
und der Topographie der Stadt Athen. — C. Wachsmuth^') weist nach,
dafs von den beiden Quellflüssen des Ilissos der bisher als Eridanos an-
gesehene kleinere Flufs der Ilissos sei, und umgekehrt; die Lage des
attischen Demos Psaphis, sowie des oropischen Hafens Delphinion wird von
Lolling^*) fixiert. — Ebenderselbe sucht in einem Aufsatze über die
Topographie von Doris ^^) die schwankende Bezeichnung dieser Landschaft
teils als Tripolis, teils als Tetrapolis (zuerst bei Theopomp) in der Weise
zu erklären, dafs zwischen 353 und 339 v. Chr., als die im phokischen
Kriege zerstörten dorischen Städte wieder aufgebaut wurden, Pindos als ein
vorgeschobener Posten von Erineos aus begründet wurde, indem man zur
Sicherung gegen die Oetäer die Höhe Akyphas befestigte; seitdem erscheint
Pindos unter den dorischen Städten. Das wechselnde Geschick in den
Grenzkriegen brachte es aber mit sich, dafs Pindos sich auch als ötäiscb
bezeichnet findet. Auf den jetzigen Karten werde die Ostgrenze von Doris
zu weit nach Osten in die phokische Kephisosebene vorgeschoben, infolge
falscher Ansetzung von Charadra. Dieses wäre mit dem bisher auf Boion
gedeuteten Paläokastro von Mariolates zu identifizieren; die Lage der
dorischen Städte wird folgendermafsen bestimmt : Kytinion ist das Paläokastro
bei Gravia, vor der Mündung des Amblenapasses, Erineos bei Kato-Kastelli,
Pindos bei Kaniani und Boion bei Ano-KastelÜ , die beiden letzteren im
westlichen Bergdistrikt. — Sterrett^*) und Pullan^''^'') veröffentlichen
Berichte über die von ihnen unternommenen archäologischen Reisen in
Kleinasien, ersterer mit Publikation vieler neu gefundener Inschriften.
— Auf mehrere unwissenschaftliche Reiseschilderuugen sei nur im all-
gemeinen hingewiesen. ^®'^®^)
12) O. F. Hertzberg, Athen. Historisch-topographisch dargesteUt. Mit einem
Plane von Athen. Halle, Buchh. d. Waisenhauses. VI, 243 S. M. 2,80. Bez.: WS. f.
kl. Ph. 2, S. 866/7 (G. J. Schneider); BerlPhWS. 6, S. 852/4 (G. Löschcke); PhR».
(1885), S. 1042/6 (Weizsäcker); DLZ. (1885), S. 1147/8 (Lolling); CBl. (1886), S. 163
(S.); HZ. (1886), No. 6, S. 499—500; BU. f. d. bayr. Gymn. 22, S. 64/6 (H. St.);
niMtoiv Z\ S. 255 (E. raldvTje), — 12*) X J. Hoffmann, Das alte Athen, nach
eigenen Naturaufnahmen rekonstruiert und in öl gemalt. Wien, HSlzel. 68 X 92 cm.
4 Bl., mit erklär. Teztheft. BUitt k M. 21. — l^b) X P. G. Kastromenos, The Monu-
ments of Athens. An historical and archaeological description. Translatedby Agnes Smith.
London. Stanford. 106 S. M. 4,80. Bez.: BC. (1885), No. 21, S. 405/6 (S. Beinach).
— l^c) X L. B. Stenersen, Om Kolonos Agoraios. Christiania, Dybwad. 25 S. M. 0,75.
— 12^) JB. 1884, I, 73. — 13) C. Wachsmuth, Eridanos und Ilissos: BhM. 40,
S. 469 — 78. — 14) H. G. Lolling, Das Delphinion bei Oropos und der Demos Psaphis:
MDAL 10, S. 360/8. — 15) id., Zur Topographie von Doris: ib. 9, 4, S. 305—18. —
16) J« B. 'S. Sterrett, Preliminary report of an archaeological joumey made in Asia
Minor during the summer of 1884: Papers of the American School of Classical Studios at
Athens 2, S. 1 — 46. (Auch separat: Boston, Cupples and Co. 1885.) — 17) B. P. Pullan,
Exploration and excavation in Asia Minor: Archaeological J. 43, No. 169, S. 1 — 10, mit
Karte. — 17*) X W. v. Hartel, Die österreichische Expedition nach Lykien im Jahre
1881: österr. MSchr. f. d. Orient 11, No. 1. — 18) X L. Steub, Bilder aus Griechen*
Und. Altes und Neues. Leipzig, HirzeL kl. 8^ IV, 886 S. M. 4,50. Bez.: CBL (1885),
S. 1262/3; DLZ. (1885), S. 1279 (Lolling). — 18») X Bosa v. Gerold, Ein Ausflug
nach Athen und Corfu. Mit Zeichnungen von L. H. Fischer. Wien, Gerolds Sohn,
gr. 8®. VI, 293 S. M. 5. Bez.: CBL (1886), S. 154 (S.); NPhBs. (1886), S. 192 (H. N.)
— 18^) X D. Bik^las, De Nicopolis ä Olympie, lettres ä un ami. Paris, OUendorff. 304 S.
VI. S. Brück: Griechenland. 1. Bis zur dorischen Wanderung. X,73
Quellen. Ausgrabungen. — Über die Ergebnisse für das Jahr 1884
erhalten wir zwei zusammenfassende Überblicke. ^•■*^) Die Aufräumungs-
irbeiten auf der athenischen Akropolis wurden fortgesetzt.**'^^*) Es
Mden sich hier zahlreiche Bruchstücke voreuklidischer Kunstwerke in Marmor,
Terrakotta und Bronze, 8 Fragmente der Nikebalustrade, sowie mehr als
15 Inschriften. Zwischen dem Parthenon und Erechtheion entdeckte Dörp-
feld die aus grofsen, wenig behauenen Blöcken bestehenden Grundmauern
eines Palastes, die mit denen von Troja und Tiryns Ähnlichkeit aufweisen.
— Femer wnrde bei Freilegung der Fundamente der Propyläen eine An-
zahl alter, bemalter Geisa aus Porosstein aufgefunden; sie rühren von den
-älteren Propyläen her, die im 5. Jh. bei Erbauung der neuen abgebrochen
wurden, und sind in die Fundamente der letzteren eingebaut worden. —
Dnrch den Abbruch der mittelalterlichen Baureste auf den Wänden der
Propyläen hat sich für die westlichen Flügel eine andere als die von Bohn
rekonstruierte Gestalt ergeben; dieselbe wird von Dörpfeld dargestellt
und begründet. — Die Besprechung der beiden im Jahre 1882 auf der
Akropolis gefundenen Giebelreliefs aus Porosstein, welche Purgold im
Vorjahre begonnen hatte, wird fortgesetzt und zu Ende geführt. ^^) Das
eine, besser erhaltene Relief stellt Herakles im Kampfe mit der neun-
köpfigen Hydra dar, das zweite, von dem nur wenige Bruchstücke vor-
handen sind, den Kampf zwischen Herakles und dem Meergreis. Der Grund
ist mit einer gelblichen Tünche überzogen, das Helief selbst in lebhaften
Farben bunt bemalt. Beide Giebelfelder gehören einem und demselben
Gebinde an, das in den Perserkriegen durch Feuer zerstört wurde; was
aber dies für ein Gebäude gewesen sei, ist nicht festzustellen. Die Skulp-
tnren sind das älteste auf uns gekommene Werk attischer Kunst; sie
stammen aus den ersten Jahrzehnten des 6. oder vielleicht aus dem Ende
des 7. Jh. V. Chr. — Meier,*') welcher ungefähr dieselbe Entstehungs-
zeit annimmt, ist dagegen der Ansicht, dafs die beiden Reliefs verschiedenen
Tempeln angehören und chalkidischer Arbeit sind. — Mitten in der Stadt
Athen sind, nachdem ein Brand den Bazar vernichtet hatte, auf diesem
Platze, innerhalb des sogenannten teTQayutvov des Hadrian, von der
griechischen archäologischen Gesellschaft Ausgrabungen veranstaltet worden,
19) U^xrixa rrjs iv ^A&ijvaie a^aiokoyi^^s irai^iag rov irovg 1884. Atheiii
topogr. jiov aSshpSv Ui^rj, 8®. 96 S., mit 5 Tfln. in Folio. 8^, 3. Rez.: WS. f. kl.
PlL 3, 8. 301/6 (G. J. Schneider); BerlPhVSTS. 6, S. 1024/8 (Chr. B.). — 30) Th.
W. Lndlow, A sketch of the chief results of archaeological investigation in 1884: Americ.
i.of Archaeology 1, No. 1, S. 71—103. — 30») X S. Reinach, Chronique d'Orient: RA.
&. Juli- Aug., S. 87 — 116. (Bericht über die neueren Entdeckungen auf dem Gebiete der
grieeh. Epigraphik n. Archäologie.) — 31) 9p. B. Lambros, Notes from Athene. The
AeropoHs: Athemeum No. 2990, S. 223/4. (Vgl, BerlPhWS. 5, S. 1501 [ein uralter Palast
auf der Akropolis von Athen] und Beil. 11.) —- 31») — ^— , Die Seitenflügel der Propyläen
*« Akropolis von Athen: BerlPhWS. 6, S. 92/8. — 311») W. Dörpfeld, Die Propyläen
to Akropolis von Athen. I. Das ursprüngliche Projekt des Mnesikles. II. Über die Ge-
lUh des Südwestflügels: MDAI. 10, S. 38—56 mit Tfl. II u. III und S. 131—44 mit
Tl V. _ gl^e) X A. M. Wilcox, Mr. Dörpfelds restoration of the Propyleia: Americ.
J. of Archaeology 1, S. 167/9. — 31*) X J. Hirst, On the present prospects of
ttebaeology at Athens. I. Athens. II. Eleusis: The archaeological J. 42, No. 168,
8. 398—419. — S2) K. Purgold, 'A^x^<^*^^ aktoi/ia ix rrjs ax^TtoXetag: *Eyrjfi.
■W- 3, (1885), S. 233—66. (Vgl. JB. 1884, 1, 79".) — 38) P- J- Meier, Über das
"claiKhe Giebelreüef von der Akropolis. I— III: MDAI. 10, S. 237—64 mit 1 Tfl. und
8. S22-38.
L74 ^* S- Brncki Griechenluid. 1. Bis zur dorischen Wandenmg.
welche Architekturteile, Skulpturen und von Eumanudes^^) publizierte
Inschriften (namentlich Grab- und Weihinschriften) ergaben. — Diesdbe
Gesellschaft liefs Gräber im Eerameikos aus makedonischer und römischer
Zeit durchforschen und das Theater in Zea, das 188B ausgegraben wurde,
von den letzten Schuttmassen befreien. ^^) Die Ausgrabungen im Peiraieus,
bei denen bisher die Spuren von 4 Schiffshäusem, sowie Weihinschriften
entdeckt wurden, bespricht Dragatzis;^^) er glaubt, dafs in jener
Gegend ein Asklepios-Heiligtum zu suchen sei. —
Recht erfolgreich waren die im März 1884 vom deutschen archäologischen
Institut unter Dörpfelds Leitung unternommenen Arbeiten im Athena-
Tempel von Sunion.^^) Es wurde ermittelt, dafs der spätere Marmor«
tempel über einem älteren Tempel aus Porosstein liege, dessen Bauglieder
oft noch besser erhalten sind als die des ersteren, so dafs wir uns ein ziem-
lich vollständiges Bild seines Aufbaues machen können. Dieser Poros-
Tempel, dessen bei den alten Schriftstellern keine Erwähnung geschieht,
ist nie ganz fertig gestellt worden; Dörpfeld vermutet, dafs er von den
Persem zerstört wurde; der Wiederaufbau in Marmor erfolgte ungefähr
gleichzeitig mit dem des Theseion in Athen, einige Zeit nach dem Parthenon.
Der neue Tempel wurde gewissermafsen um den alten herumgebaut, indem
die Mafsverhältnisse dementsprechend um ein geringes erweitert, bei kleineren
Gliedern jedoch die Proportionen des früheren Gebäudes beibehalten wurden.
— Während D. über die architektonischen Resultate Bericht erstattet,
schildert Fabricius^®) die 13 noch vorhandenen Platten des Relieffrieses,
der einst die vier Seiten der Vorhalle des Marmortempels schmückte. Trotz
ihrer starken Zerstörung lassen sie noch erkennen, dafs an den beiden
Längsseiten als Gegenstücke Scenen aus einer Gigantomachie (über dem
Pronaos) und ein Eentaurenkampf angebracht waren, an den beiden kürzeren
Seiten Darstellungen einzelner Theseusthaten. —
Auch in Eleusis**"**^) läfst sich nach den freigelegten Fundamenten
das ältere, von den Persem vernichtete Heiligtum rekonstruieren. Es lag,
mit 5X5 Säulen im Innern, in der Nordost-Ecke des dreimal gröfseren
jüngeren Tempels. Überhaupt sind in Eleusis 6 Bauperioden zu unter-
scheiden: nächst einem ganz alten Tempel der von den Persem zerstörte,
dann dessen Wiederaufbau mit 3X6 Säulen; diesem folgte der von Iktinos
errichtete, an den später im Osten die philonische Halle angefügt wurde
und dessen Inneres in römischer Zeit einen Umbau erfuhr und hierbei
6X7 Säulen erhielt. — Die in Eleusis aufgefundenen Gegenstände und In-
%4t) ^'^» •^- KovfiavovSrjß, ^ETiiyga^l ix r^ß hv rfj dyooq 'A&ijvtSv avaoxafrjg :
'EtpTifi. CLQX* 3» (1885), S. 206—20. — 25) -^. ^«A«off, To na^ rrjv Z4av kv
netQaul &larQOV'. ib. S. 62/4. — 26) I' X, ^^aydTOi]6y ITeioatxal d^tuorTjreß: ib.
5. 86 — 92. (Vgl. Dragatzis: JTB&^a'ixa agxaiokoyrjfiara. AI Tzsavoival oxtttpou'.*'EßSofids
2, No. 48, S. 89—40; J. Hirst: Athenaeum No. 3008, S. 798.^— 27) W. Dörpfeld,
Der Tempel von Sunion: MDAI. 9, 4, S. 824-87, mit Tfl. XV u. XVI. — 28) E.
Fabricius, Die Skulpturen vom Tempel in Sunion: ib., S. 838—63, mit Tfl. XVII— XIX.
— 29) X J. Hirst, The temple of Eleusis: Athenaeum No. 8017, S. 246/8. (Vgl. BerlPhWS.
6, Beil. 41 [das vorpersische Heiligtum in Eleusis]. — Philios: o. No. 19.) —
29») X V. Blavette, Legende du plan d'Eleusis: BCH. 9, S. 66/7, mit Tfl. I. —
29^) X J. Novosadsky, Einige Bemerkungen über Eleusis (Russisch): J. d. kais. russ.
Minist, der Volksaufklftrung (1886), Juni, 8. Abthl., S. 826—82.
VI. 8. Brück: GriechenlaDd. 1. Bis zur dorischen Wanderang. 175
Schriften stellt Philios'®'*^) zusammen. Unter den ersteren befinden sich,
g^enfiber wenigen Marmorskulpturen and Bronzewerken, zahlreiche Vasen-
fragmente, die durch hohes Alter und eigentümliche Formen bemerkenswert
sind; letztere sind ausschliefslich Ehreninschriften aus römischer Zeit, unter
denen eine, für die Priesterin, welche die Kaiser Antoninus und Commodus
in die Mysterien einweihte, in Verbindung ndt einer früher publizierten
Inschrift die Familie derselben 5 Geschlechter hindurch verfolgen läfst.
Die Freilegung des Heiligtums des Amphiaraos in Oropos wurde
von der griechischen archäologischen Gesellschaft vollendet. ^^^) Die Bauzeit
des grofsen Tempels setzt Dörpfeld in die makedonische oder den Anfang
der römischen Periode. Man entdeckte noch an der ursprünglichen Stelle
den von theaterförmigen Sitzstufen umgebenen Altar und eine zweischiffige
Sftnlenhalle. Die reichhaltigen epigraphischen Ergebnisse teilt Leonardos^^)
mit Eine Urk. enthält Eultvorschriften : über den Dienst der Priester,
über Opfer n. dgl. Von besonderem Wert sind Ehrendekrete aus römischer
Zelt, Ar Cn. Cornelius Lentulus, L. Cornelius Sulla und dessen Gemahlin
Metella Cäcilia, für Q. Fufius Calenus, der unter Cäsar einen Teil von
Griechenland verwaltete, u. A. —
Der französischen archäologischen Schule in Athen ist es gelungen,
bei Earditza in Boeotien (dem alten Akraiphia) die Fundamente des
Tempels des Apollon Ptoos aufzufinden. Hierdurch ist die Vermutung von
ülrichB über die Lage des Heiligtums bestätigt worden. Holleaux**'***)
berichtet über diese Ausgrabung; er giebt eine Übersicht über die zu
Tage geförderten architektonischen Oberreste des Tempels, sowie über die
Fragmente von Marmor- und Bronzefiguren (Apollostatuen), die sich durch
einen sehr alten, archaischen Stil auszeichnen. Auch die mit Inschriften
Tersehenen Yasenscherben sind, den Buchstaben nach, sämtlich älter als das
4. Jh. V. Chr.; ebenso reichen die ältesten der circa 60 Inschriften über
diesen Zeitraum bis in das 6. Jh. hinauf. Aus späterer Zeit erhalten wir Wid-
mungen an ApoUon Ptoos von selten der Städte Akraiphia und Thespiä und
des böotischen Bundes; Eopieen von Beschlüssen der delphischen Amphik-
tyonen und verschiedener böotischer Städte über den Kult des Apollon Ptoos ;
Ehrendekrete aus Akraiphia und Siegerlisten aus den ptolschen Spielen.
Ober die Fortsetzung und den Abschluss der von gröfstem Erfolge
begleiteten Ausgrabungen Schliemanns in Tiryns, über deren Beginn
wir im Vorjahre berichteten, erschienen bereits einige vorläufige Mit-
teilungen.'*'**') Von April bis Juni 1885 wurden, nachdem bis dahin der
M) /i, 0iXtos, 'A^X'^^^oytaa ev^i^/mra rc5v iv *EXevotvi avaana^oiv: 'E^rjfi,
«W;. 3 (1885), S. 169—84, mit Tfl. VIII u. IX. — 80») id., 'ETtiypafal i| 'EXevaivoei
ft. S. U5— 54. — SO*») Vgl. o. No. 19, BerlPhWS. 5, Beil. 6 u. 18. — gl) B, /.
MovapSog, *Afi^ut^iov iniy^offai: ^Etprifi. olqx, 3 (1885), S. 93 — 110, 153/8. —
S2) M. HoUeaux, Fouillea an temple d'ApoUon Ptoos.: BCH. 9, S. 474—81, 520/4.
(^gL BerIPhWS. 5, Beil. 5 und 27; Sitz, der Acad. des Inscr. v. 10. Juli 1885.) —
ß*) X S. Reinach, Inscribed base of an archaic bronze statue from Mount Ptoos:
Americ J. of Archaeology 1, S. 358—60, mit Tfl. X. — 33) L- BUrchner, H. Schlie-
Biinu Vortrag ttber seine neuesten Aasgrabungen (1885) in Tiryns gelegentlich der XVI.
gemeinen Versammlung der deutschen anthropolog. Gesellsch. in Karlsruhe den 6./9> Aug.
1W5: WS. f, kL Ph. 2, S. 1872/5.) (Vgl. BerlPhWS. 5, Beil. 34 [die Ausgrabungen
I» rirynsj; PhiL Anz. 15, S. 549—58.) — 38*) E. Curtius, Tiryns. Vortrsg
i> der sreh. Gesellsch. zu Berlin, am Winckelmannsfeste d. 4. Dezember 1885: ib.
^ 8. M/8. (Vgl- BerlPhWS. 6, S. 64 u. 94; DLZ. (1885), 8. 1840", AiciiZ^^. \^,
J 76 ^I- 3- Brück: Griechenland. 1. Bis zur dorischen Wanderang.
Grundrifs des Eönigspalastes selbst völlig klargelegt worden war, die Ring-
mauern der Burg fast in ihrer ganzen Ausdehnung aufgedeckt. Es ergab
sich zunächst, dafs diese aus kolossalen Steinblöcken sorgfältig erbauten
Mauern mit dem Palaste gleichzeitig, d. h. nach gemeinsamem, einheit-
lichem Plane angelegt sind. Das meiste Interesse an denselben erweckten
aber die an der Süd- und Ost-Front sich hinziehenden Längsgalerien (in
der Südmauer 2 Galerien, durch 9 Stufen verbunden); auf diese mündeten
durch je eine grofse Thür eine Anzahl nebeneinander liegender Kammern,
deren Beleuchtung wahrscheinlich durch Luken nach aufsen erfolgte. Die
Kammern sowohl, wie die Thüren und Korridore sind durch allmählich
überkragende grofse Blöcke spitzbogenartig überwölbt. Die Zimmer dienten
jedenfalls als Vorratsräume und Kasematten, während die Gänge vor den-
selben nur die Vermittelung des Verkehrs bezweckten. — Diese Galerien
und Kammern zeigen nicht nur in ihrer Anlage, sondern auch in den Mafsen
grofse Ähnlichkeit mit denen der Byrsa von Karthago; daher haben Schlie-
mann, Dörpfeld und E. Curtius in übereinstimmender Weise die
Festungsanlage von Tiryns für ein Werk phönikischer Baukunst erklärt.
Schliemann hält Tiryns wie Mykenai für eine phönikische Kolonie. —
Wichtig ist ferner die Aufdeckung einer grofsen Treppe von 65 Stufen an
der Westfront, welche zu einem zweiten, geheimen Burgeingange oder einer
Ausfallspforte führte. Im Innern der Burg, im Haupthofe, wurde eine runde
Opfergrube und in derselben Vasenscherben mykenischen Stils, Bruchstücke
von Dipylonvasen, Gegenstände aus Bronze, Glas und Stein aufgefunden. —
Brown**) bespricht das von Schliemann in Tirjms entdeckte Wandgemälde
(Mann auf einem Stier), in Beziehung auf ähnliche Darstellungen der älteren
Kunst. — Adler®*) vergleicht mit einander die Befestigungsanlagen von
Tiryns, Mykenai*®'**') und Troja in ihren übereinstimmenden und ab-
weichenden Zügen und erörtert, welchen Einflufs auf ihre Entwickelung die
örtliche Lage, das verschiedene Baumaterial und das Wachsen der bau-
technischen Erfahrungen ausgeübt haben. —
Nicht minder hat im Heiligtume des Asklepios zuEpidauros die Fort-
setzung der Arbeiten der griechischen archäologischen Gesellschaft zu weiteren
bedeutenden Ergebnissen geführt.**^) Die ganze Anlage des Heiligtums ist
uns nunmehr genau bekannt. Der Artemistempel stand vor dem heiligen Be-
zirke in engerem Sinne. In dem mit Bäumen bepflanzten, von Mauern und
Stoen umfriedeten Uqov befand sich der Tempel des Asklepios, die Tholos
des Polykleitos und das ^'Aßatov^ nämlich eine Säulenhalle, in der die Ver-
zeichnisse der Wunderkuren aufgestellt waren, und daran anstofsend das
eigentliche Kurhaus. Die Ausbeute an Skulpturen und Inschriften, für deren
Sp. 298/9.) SS^) Adler, Die jttngst vollendeten Ausgrabungen auf der Burg von Tiryns.
Vortrag in der arch. Gesellsch. zu Berlin. Sitz. v. 7. Juli 1885: WS. f. kl. Ph. 2, S. 1028.
(Vgl. BerlPhWS. 5, Beü. 18; DLZ. (1885), S. 1126; ArchZg. 43, Sp. 166.) — Sgc) X
H. Schliemann, Die Ringmauern von Tiryns: Unsere Zeit (1885), No. 9 u. 10. —
S4) R- Brown, The Tirynthian Bull (Schliemann's excavations) : Ac. No. 708, S. 368.
— S5) Adler, Die Befestigungs-Systeme von Troja, Tiryns und Mykenai. Vortrag in
der arch. Gesellsch. zu Berlin, Sitz. v. 5. Mai 1885: WS. f. kl. Ph. 2, S. 762. (VgL
BerlPhWS. 5, S. 863; DLZ. (1885), S. 803.) — 36) X G. Finsler, Mykenae. Vortrag:
Jahresheft der Schweiz. Gymn.-L. (1885), S. 56 — 80. (Auch separat: Aarau, Sauerländer,
30 S.) — 36«) X O. Helm, Über die Herkunft des in den alten Königsgrftbem von
Mykenä gefundenen Bernsteins: Schriften der naturforsch. Gesellsch. in Danzig 6, No. 2.
— 86^) Vgl. o. No. 19.
VI. S. Brück: Griechenland. 1. Bis zur dorigchen Wanderung. 177
Veröffentlichung wiederum Kabbadias^''^'®) Sorge trug, war eine zahlreiche.
Von ersteren seien erwähnt: weitere Bruchstücke aus dem Westgiebel des
Asklepiostempels (der Amazonenschlacht) ; drei aus dem 4. Jh. v. Chr. stam-
mende Nikestatuen sehr schöner Arbeit, die als Akroterien des Tempels
dienten; eine Reliefplatte mit freier Replik des bei Pausanias beschriebenen
goldelfenbeinernen Sitzbildes des Asklepios von Thrasymedes aus Faros. Die
epigraphischen Funde bieten neben Weihinschriften der verschiedensten
Zeiten auch Fragmente einer dritten Stele mit Wunderkuren, sowie die
noch fehlenden Stücke der zweiten. Diese enthält nunmehr 23 Heilungs-
geschichten und bildet eine Art Fortsetzung der früher veröffentlichten, die
sich jetzt als Anfangstafel eines Eataloges von Wunderkuren kennzeichnet,
b einer anderen Inschrift sind 5 kleine Gedichte des bisher unbekannten
Isyllos von Epidauros zusammengestellt. Am Anfange setzt Isyllos seine
politische Ansicht auseinander und bekennt sich als Anhänger eines aristo-
kratischen Regimentes; es folgt ein Paian auf Apollon und Asklepios. Im
letzten Gedicht wird von einem Wunder erzählt, durch das Asklepios die
Lakedaimonier vor dem gegen sie zu Felde ziehenden Philipp rettete und
bei dem Isyllos selbst beteiligt war. Kabbadias bezieht diesen Vorgang auf
den Einfall Philipps U. in den Peloponnes nach der Schlacht bei Chairo-
neia; die Inschrift, welche einige Zeit nach dem geschilderten Ereignisse
aufgezeichnet wurde, stamme demnach aus den letzten Jahren des 4. Jh.
Demgegenüber behauptet Blafs,*®) dafs Philipp V. und dessen Heereszug
gegen Sparta im Jahre 218 v. Chr. gemeint sei, die Inschrift also dem An-
fange des 2. Jh. angehöre. — Aus dem architektonischen Charakter eines
aufgefondenen korinthischen Kapitals schliefst Kabbadias,^*) dafs sowohl
Tholos wie Theater nicht von dem älteren Polyklet aus dem 5. Jh. her-
rühren, sondern von dem jüngeren, der in der 1. Hälfte des 4. Jh. lebte. —
Hinsichtlich 0 1 y m p i a s , wo die Fortführung der Aufräumungsarbeiten
nnter Demetriades keine namhaften Funde ergab,®^) ist der Frage über
die Anordnung der Figuren im Ostgiebel des Zeustempels weitere Be-
handlnng zu teil geworden. Kekule*®) rechtfertigt seine Ansicht gegen
die von Curtius und Grüttner erhobenen Bedenken. Löschcke*^'*^*) anderer-
seits nimmt die von Curtius entworfene Anordnung auf mit der von Stud-
niczka vorgeschlagenen Modifikation (Umstellung der beiden Frauen) und
mit Vertauschung der beiden Rofsknechte ; er sucht die Bedeutung der ein-
zelnen Figuren zu bestimmen und findet Kronos, Artemis, lamos und Sosi-
87) U, Kaß ßaS iag, ^AyaXfiata Ix töJi/ iv ^En^avQiq avaoxafcov. ^Etpqfi, a(ix-
3' (1885), S. 41—54, mit Tfl. I u. H. (Vgl. BerlPhWS. 5, Beil. 13.) — 87*) id.,
^^tyQOfal ix TÖhf hf ETtiBavggq avaoxafpdtv (ovvixeta)'. ib. S. 1 — 30, 65 — 86, 189 — 200.
^ S7^) X S. Reinach, La seconde stele des gu^risons miraculeuses d^couverte It £pi-
<•»»€. Pari«, Leroux. 6 S. (Extrait de la Rev. arch. 1885, mal.) — 87®) X Sp.
Limbros, Notes from Athens. The Aesculap temple of Epidaurus : Athenaeum No. 3016.
8.217/8. — 88) F. Blafs, Der Paian des Isyllos: NJbPh. 131, S. 822/6. — 89) U.
^^ßßaSiaSf Ko^ir&taxov xwvoxpavov kx, rrje d'olov tov Uolvxkeirov: 'E^rjfi, d^X'
^•(1885), S. 231/4, mit Tfl. X. — 89*) BerlPhWS. 5, Beil. 13. — 40) R. Kekuld,
^oeboala der Ost^ebel des Zeustempels zu Olympia: RhM. 40, S. 308/9. — 41) G.
^öseheke. Die ostliche Giebelgmppe am Zeustempel zu Olympia. Beilage zum Programm
<*» CniversitÄt zu Dorpat. Dorpat, Schnakenburg. 4®. 15 S. M. 1. Rez.: WS. f. kl.
Pi.3, S. 289 — 92 (A. Flasch); BerlPhWS. 6, S. 469—71 (A. Bötticher); NPhRs.
^^*«6), S. 266/7 (P. Weizsäcker); DLZ. (1886), S. 1654/5 (G. Treu); Phil. Anz. 16,
^•462/4 (ürlich). — 41*) X Fehleisen, Über die Rekonstruktion des Ostgiebels votv
Olympia. Vortrag: KBL f. d. württ. Schulen 82, S, 549—51.
178 ^^* ^' Brack: Griechenland. 1. Bis zur dorischen Wanderung.
polis in dem Relief. Diese Bezeichnungen erfahren von Seiten Treus
Widerspruch. — Bei einer Untersuchung über die Entstehnngszeit der
13 olympischen Thesauren gelangt Richter^*) zu dem Resultat, dafs das
älteste Schatzhaus, das von Gela, noch dem Anfange des 6. Jh., die jüngsten,
die von Sikyon und Epidamnos, der 1. Hälfte des 5. Jh. angehören. In dem
Umstände, dafs Pausanias die drei kaum 20 Jahre vor seiner Anwesenheit
in Olympia abgebrochenen Schatzhäuser nicht erwähnt, sondern nur die 10
noch zu seiner Zeit vorhandenen kennt, erblickt Richter einen sicheren
Beweis dafür, dafs Pausanias bei deren Beschreibung weder die Schriften
des Polemon, noch eines anderen älteren Autors benutzt habe. — Mehrere
zweifelhafte Punkte über die Topographie der Altis werden von K. Lange**)
erörtert. Während in den Ausgrabungsberichten die Halle in der SO.-Ecke
mit dem Leonidaion identifiziert wird, sieht Lange, mit Hirschfeld und
A. Bötticher, dieses in dem grofsen Südwestbau. Hier war das Hellano-
dikeon mit den Räumlichkeiten für die Hellanodiken, das wahrscheinlich
368 V. Chr. erbaut wurde und von seinem Stifter, dem Eleer Leonidas,
den Titel Leonidaion erhielt, unter dem allein es bei Pausanias erwähnt
wird. In der Nähe des Südwestbaues sind auch das Pompenthor und die
Pompenstrafse nachzuweisen; ebenso ist der Platz für das Hippodameion
nicht in der SO.-Ecke der Altis, wie Dörpfeld meint, sondern im SW. zu
bestimmen. Ferner erkennt Lange das Buleuterion, auf welches die Aus-
grabungsberichte den südlichen Doppelbau anfserhalb der Altis deuten, in
der dreischiffigen Westhalle unter der byzantinischen Kirche; dagegen ist
jener Doppelbau als die sogenannte Werkstatt des Phidias, d. h. allgemeine
olympische Bildhauerwerkstätte zu bezeichnen; in der nördlichen der beiden
Hallen, die ihrer Architektur nach aus der 1. Hälfte des 5. Jh. stammt, ist
der grofse Zeus des Phidias gearbeitet worden. —
In Same auf Kephallenia**») grub Kabbadias ein kyklopisches, dem
Löwenthor von Mykenai ähnliches Thor aus. —
Aus den französischen Ausgrabungen auf D e 1 o s veröffentlicht H o m o 1 1 e **)
drei Marmorköpfe, deren einer, in vielen Zügen an Alexander d. Gr. er-
innernd, als das Porträt eines der Freunde und Nachfolger Alexanders auf-
zufassen ist, die ihn in Haltung und Gebärden nachzuahmen pflegten. —
Die Grotte bei dem Nidafelde im kretischen Idagebirge, bei welcher
die hellenische Gesellschaft von Iraclio auf Kreta Nachforschungen ver-
anstaltete, hat sich durch eine Weihinschrift in der That als heilige Höhle
des Zeus Idaios erwiesen.**"*'^*) Vor der Grotte wurde ein grofser Brand-
opferaltar, ferner mehrere Basen, Statuenreste und kleinere Gegenstände
aus Bronze, Silber und Gold gefunden. —
42) Fr. Richter, De thesanris Olympiae eifossis. Diseert. Berlin, Weidmann,
gr. 8®. 46 S. u. 1 Tfl. M. 2. Rez.: CBl. (1886), S. 983; DLZ. (1886), S. 1174
(A. Michaelis). — 43) K. Lange, Die profanen Geb&ude von Olympia. Vortrag: Ver-
handlungen der 37. Versammlung deutscher Philologen u. Schulmänner in Dessau v. 1/4. Okt.
1884, S. 193 — 202. (Vgl. K. Lange, Haus u. Halle. Studien zur Gesch. des antiken
Wohnhauses u. der Basilika [Leipzig 1885], S. 327—50 u. Tfl. VUI.) — 48») BerlPhWS.
5, Beil. 12. — 44) Th. Homolle, Note sur trois tdtes de marbre trouv^es ä D^os:
BGH. 9. S. 263/7 mit Tfln. XVI u. XVII. (Vgl. Homolle in d. Sitz, der Acad. des
inscr. v. 28. Okt. 1885 [Bericht über die franzSs. Ausgrabungen auf Delos.]) — 45) ^
Fabricius, Zur Idäischen Zeusgrotte : MDAI. 10, S. 280/1. (Vgl. BerlPhWS. 5, S. 1506;
Sp. Lambros: Athenteum No. 3030, S. 674/5.) — 45») id., Altertümer auf Kreta.
IL Die Idäische Zeusgrotte: ib. S. 59 — 72 mit Tfl.
VI. S. Brück: GriechenUmd. 1. Bis snr dorischen Wanderung. 1.79
Im Heraion auf Sa mos hat Clerc^^) die im Jahre 1879 abge^
brochenen Arbeiten Girards im Jahre 1883 wieder aufgenommen, erzielte
jedoch nnr geringe Resultate. —
Die Berichte über die Funde von Myrina (aus dem Jahre 1881)
werden von-Pottier und Reinach*''*^) fortgesetzt. In einem längeren
Aufsätze werden die Gegenstände besprochen, mit denen die Gräber aus-
gestattet waren; nach der Ansicht der Herausgeber sind sie nicht direkt
für den Totenkalt angefertigt, sondern Statuetten wie Geräte hatten, bevor
8ie dem Verstorbenen mit in das Grab gelegt wurden, bei seinen Lebzeiten
in seiner Wohnung Verwendung gefunden. —
Der Ertrag der von dem amerikanischen archäologischen Institut
ontemommenen Ausgrabungen in Assos ist vorzugsweise epigraphischer
Natur; 74 Inschriften (Dekrete und Grabinschriften) werden von S t erre tt**"*^)
publiziert. —
Einen Überblick über die Geschichte und die Ergebnisse der deutschen
Ausgrabung in Pergamon von ihrem Anfange bis zum Jahre 1885 giebt
Conze^^ in einem Vortrage. Durch neue Bruchstücke ist die Rekon-
struktion des grofsen Altarfrieses, die Zusammensetzung der bisher vor-
handenen Platten weiter gefördert worden. Bezüglich der sogenannten
Schlangentopfwerferin sucht Trendelenburg*®'*®») seine früher ausge-
sprochene Deutung durch nähere Ausführungen über das Verhältnis der
Schlangen zu den Mysterienkulten überhaupt und speziell zu dem Kreise
der Heilgötter und des Asklepios zu stützen. — Die grofse und ausführ-
liehe Herausgabe der pergamenischen Altertümer hat nunmehr mit der Dar-
stellung des Tempels der Athena Polias Nikephoros und der ihn umgebenden
Gebäude durch R. Bohn*^) ihren Anfang genommen. Während B. unent-
schieden läfst, ob der Tempel der Athena, ein Peripteros von 6 : 10 Säulen,
ein Doppeltempel war, da von einer Quermauer in der Cella nur unsichere
R«t^ vorhanden wären, glaubt Thrämer**) hier in der That zwei Gellen
M) M. Clere, FouUles ä rH^raion de Samos: BCH. 9, S. 505/9. — 47) £•
Pottier et S. Reinach, Fouilles dans la n^cropole de Myrina. Y. Le mobilier fun^raire:
ib. ä. 165 — 207. — 47*) X£. Pottier, Fouilles dang la n^cropole de Myrina faites par
A. Vejries. I. Satyre dansant et portant Bacchue enfant: ib. S. 859 — 74 mit Tfln. X
B. Xin. — 47*) X E. Pottier et S. Reinach, Nik^ et Psycho: ib. S. 158—60 mit
Tils.IIIii.iy. — 48) J* R* 9> Sterrett, Inscriptions of Absob: Papers of the American
Sehool of Claasical Studies at Athens. Vol. I. 1882/3 (Boston, Capples 1885). S. 1—90.
(^gL BerlPhWS. 5, S. 159 [Archaeological Institute of America]; Die Ausgrabungen in
Aao§: KBGAnthr. 16. Jahrg., No. 1.) — 48*) X S. Reinach, Note on J. R. S. Sterrett's
'Imeriptions of Assos': Americ. J. of Archaeol. 1, S. 885. — 49) A. Conze, Über den
^d der Pergamenischen Arbeiten: VerhandL der 37. Versamml. deutscher Philol. u.
Schtthninncr in Dessau (Okt 1884) S. 46—59. (Vgl. BerlPhWS. 5, S. 605/6: das Neueste
Ton den Pergamenem.) — 50) A. Trendelenburg, Die Bedeutung des Schlangen-
gefirses im Kultus der Isis etc. Vortrag in der Arch. Gesellsch. zu Berlin. Sitz, vom
IJwii 1885 : WS. f. kl. Ph. 2, S. 953/5. (Vgl. BerlPhWS. 5, S. 1020/1 ; DLZ. (1886), S. 907.)
-5#») X L. K. Farneil, The Pergamene frieze: JHSt. 6, S. 102—42. — 51) R.
Bohn, Dss Heüigtam der Athena Polias Nikephoros. Mit einem Beitrag von H. Droysen.
(= AHertttmer toü Pergamon. Herausg. im Auftrage des kgl. preufs. Ministers der geist-
^«& 0. 8. ir. Angelegenheiten. II. Bd.) Berlin, Spemann. gr. 4 (Atlas Folio). 144 S.
nit Alias von 50 Tfl. M. 180. Rez.: DLZ. (1886), S. 892/5 (W. Dörpfeld); GKJA.
(1886), No. 8, S. 313/9 (A. Conze); MHL. (1886), No. 3, S. 196/8 (H. Droysen).
(^^ BerlPhWS. 6, S. 63: Vortrag von Schöne in der Arch. Gesellsch. zu Berlin. Sitz.
>■ Wmckefanannafest d. 4. Dez. 1885.) — 52) Thrftmer, Das Heiligtum der Athena Po\\a%
'BPergamos: VerhandL der 87. Versamml. deutsch. Philol o. Schulmänner in Dessau d.^()^l%.
180 ^^* ^* Brnck: Griechenland. 1. Bi8 zur dorischen Wanderung.
mit gemeinsamer Kückwand zu erkennen. Allerdings wäre es nicht ein
Doppeltempel einer Athena Polias und Athena Nikephoros, indem letztere
Benennung unter Attalos I. nur dem Kulte der Polias beigefügt wurde,
sondern der Athena und des Zeus. Beide Gottheiten standen im Kulte der
Tempelterrasse gleichberechtigt neben einander. Die nach Norden gelegene
Cella war der Athena, die nach Süden auf den grofsen Altar gerichtete
dem Zeus geweiht. Der Peribolos um den Tempel war im N. von einer
zweischiffigen, im 0. von einer einschiffigen Säulenhalle eingefafst; beide
bestanden aus 2 Geschossen, von denen das untere aus dorischen, das obere
aus jonischen Säulen gebildet war. Die zwischen den Säulen des Ober-
stockes angebrachten Brüstungen waren mit Heliefbildern von Waffen und
Kriegsgeräten verschiedenster Art geschmückt; diese Balustradenreliefs, die
reichhaltigste Darstellung von Waffen aus hellenistischer Zeit, werden in
dem Werke Bohns von H. Droysen in einem besonderen Beitrage be-
handelt. In den Sälen, die sich an die Nord-Halle anschlössen, vermutet
auch Bohn in Übereinstimmung mit Conze die Räume der berühmten perga-
menischon Bibliothek. An der Süd-Seite befand sich nach Bohn keine
Säulenhalle, sondern waren nur Weihgeschenke aufgestellt. —
Auf Cypern'*^"**^) hat Ohnefalsch-Richter bei Idalium einen ein-
fachen Temenos aufgedeckt, der nach den Funden der Aphrodite heilig
war.^*) In grofser Menge wurden Statuen weiblicher bekleideter Figuren,
fast sämtlich in sehr altertümlichem Stile, zu Tage gefördert. Die Resultate,
welche Ohnefalsch-Richter aus der Durchforschung zahlreicher cyprischer
Gräber gewonnen hat, werden durch eine Mitteilung Furtwänglers der
Öffentlichkeit übergeben. '^^■**») Die ganz flachen Erdgräber der ältesten Zeit
enthalten nur einige Steingeräte und rohe, unverzierte Schüsseln. Diese,
wie die Gefäfse der beiden folgenden Perioden sind mit der Hand, ohne
Drehscheibe, angefertigt. Die nächste Gruppe wird von Ohnefalsch-Richter
als assyrische bezeichnet, weil in ihr viele alte assyrische Siegelcylinder
vorkommen. Die Vasen sind teils mit eingeritzten Ornamenten, teils mit Orna-
menten und Tieren in Relief versehen. Die dritte Epoche zeigt bereits
bemalte Vasen mit linearer Ornamentik, Bronzewaffen und sogenannte Spinn-
wirtel, wie die trojanischen, welche sich hier als perlenartige Teile von
Halsketten erweisen. Erst in der vierten, griechisch -phönikischen Periode
sind die Gefäfse mit Anwendung der Töpferscheibe geformt ; sie sind reich
verziert mit konzentrischen Kreisen und verraten phönikischen, auch ägyp-
tischen Einflufs. — In Verbindung mit Dümmler ist es schliefslich Ohne-
falsch-Rieht er gelungen, die Unrichtigkeit der Angaben Cesnolas (in
58) X ^' Reinach, Fouilles et d^couvertes k Chypre depuis Toccupation anglaise:
RA. 3, 6 (Nov. — Dez.), S. 340—64. (Auch separat: Paris, Leroux. 1886. 25 S.) —
53^ X Palma di Cesnola, Oro e vetri antichi di Cipro, scavati negli anni 1876/9.
Turin, Derossi. 97 S. mit 8 Tfin. — 53*) X W. J. Stillmann, Report on the Cesnola
Collection. New York, privatly printed. gr. 8®. 33 S. — 54) Furtw&ngler, Neu«
Ausgrabungen auf Cypern. Vortrag in d. arch. Gesellsch. zu Berl. Sitz. y. 7. Juli 1885:
WS. f. kl. Ph. 2, S. 1022. (Vgl. BerlPhWS. 5, S. 1184; DLZ. (1885), S. 1126; ArchZg.
43, Sp. 164/5.) — 55) id«j Reisebericht des Herrn M. Ohne falsch -Richter aufCypem.
Arch. Gesellsch. zu Berlin. Sitz. v. 3. Nov. 1885: ib. S. 1593. (Vgl. BerlPhWS. 6,
S. 1630/1; DLZ. (1885), S. 1682/3; ArchZg. 43, Sp. 296; WS. f. kl. Ph. 8, S. 25.) —
55*) id., Die Gesch. der ältesten Keramik auf Cypem. Vortrag in der arch. Gresellsch.
zu Berlin. Sitz. v. 7. Juli 1885: ib. S. 1022/3.
VI. S. Braek: Griechenland. 1. Bib zur dorischen Wanderung. IjSi.
^Qypros') aber den Schatz von Enrion und den Aphrodite-Tempel zu Golgoi
nachzuweisen. —
Bei Nebireh in Ägypten hat Flinders Petrie**'**^) die Ruinen einer
Stadt freigelegt, deren Identität mit der griechischen Kolonie Nankratis
dnrch aufgefundene Inschriften bestätigt wird. Die mannigfaltigen Funde
selbst liefern einen wertvollen Beitrag far die Kenntnis der Entwickelung
griechisch-ägyptischer Kunst und Kultur. —
Inschriften.*''*'^) — In der von Collitz herausgegebenen Samm-
lung der griechischen Dialektinschriften* ^) sind, als erstes Heft des 2. Bandes,
die epirotischen, akarnanischen, ätolischen, änianischen und phthiotischen
Inscbriften von Fick, die lokrischen und phokischen von Bechtel be-
handelt worden. — Collitz**) selbst sucht in einem kleineren Aufsatze
die Yerwandtscbaftsverhältnisse der griechischen Dialekte für die Ermittelung
vorhistorischer Thatsachen zu verwerten. Er weist die Aufstellung eines
Stammbaumes der griechischen Dialekte zurtlck und ist vielmehr der An-
sicht, daüa die Verwandtschaft des Thessalischen , Lesbischen, Böotischen
imd Kyprisch- Arkadischen auf einer vorgeschichtlichen geographischen Be-
rührnng dieser Mundarten beruhe, wobei die Thessaler eine zentrale Lage
inne gehabt hätten. — Dagegen nimmt Brand*^) eine panäolische Gruppe
«1, zu der die Eleer, Arkader, Kyprier neben den Thessalem, Böotern
nnd Lesbiem gehörten, welche letzteren drei er zu einem engeren Verbände
der Nordäolier zusammenfafst. Auch Reuter*^) und Prellwitz**) er-
M) W. Flinders Petrie, The discovery of Naukratis: JHSt. 6, 1, S. 202/6.
(Tgl. BerIPhWS. 6, S. 1598/9. — 56*) id., The finding of Naukratis : Archaeolog. J. 48,
Ko. 169, S. 45 — 51. (Vgl. R. Stuart Poole, Egypt exploration ftind: Ac. No. 661,
S.17.)— 56^) R- Stuart Poole, Antiquities of the emporium of Naukratis: Ac. No. 682.
8.391. (VgL E. A. Gardner, The Naukratis exhibition: Ac. No. 700, S. 228/9.) —
WiX A. B. Edwards, The Terra-Cottas of Naukratis: ib. No. 702 u. 703, S. 261/2,
!78/9. — 57) XS. Reinach, Trait^ d'^pigraphie grecque, jiT4c4d4 d'un essai sur les
isHTiptions greeqaes par C. T. Newton, traduit avec Tautorisation de Tanteur, augment^
^ notes et de textes ^pigraphiques choisis. Paris, Leroux. gr. 8®. XLIY, 560 S. Fr. 25.
S«l: BerIPhWS. 6, S. 165—72 (R. Meister); Bull. Epigraph. 5, 6, S. 327/9 (R. Mowat);
H. de rinstmct. en Belgique 29, S. 117/9 (6. Lacour-Gayet); Ac. No. 785, S. 400
(J.Taylor); Ath. No. 3070, S. 278; Americ. J. of Archaeol. 2, S. 70/5 (A. Merriam);
(«ioraale dl fil. claaa. 1, S. 805/7 (A. Pais); "EßSo/ude No. 112, S. 191. — 57«) X £.
£gger, L'^pigraphie grecque k l'Acad^mie des inscriptions : JSav. (1885), Febr., S. 111/7, Mai,
8. 25g — 66. — 57^) X U. y. Wilamowitz-Möllendorff, Lectiones epigraphicae.
^ez flchoL Gotting. G6ttingen (Dieterich). 4^ 17 S. — 58) H. Collitz, Sammlung
^ griech. Dialekt - Inschriften von F. Bechtel, A. Bezzenberger, F. Blafs,
H. Collitz, W. Deecke, A. Fick, G. Hinrichs, R. Meister. Herausg. von
B- Collits. n. Bd. 1. Heft. Göttingen, Yandenhöck & Ruprecht, gr. 8<>. 90 S. M. 8,60.
J^: CBL (1886), S. 181/2 (G. M . . . r); DLZ. (1886), S. 867 (W. Dittenberger);
WhB*. (1886), S. 217/8 (Fr. Stolz); BerIPhWS. 6, S. 927/9 (W. Larfeld); WS. f.
kLPh. 3, S. 1057/9 (P. Cauer.) — 59) H. Collitz, Die Verwandtschaftsverhältnisse
^ grieeh. Dialekte mit besonderer Rücksicht auf die thessalische Mundart. GSttingen,
^odenhock & Ruprecht, gr. S^. 16 S. M. 0,60. Rez.: CBl. (1885), S. 1643 (G. M...r);
SMfc(1886), S. 202/8 (Fr. Stolz); DLZ. (1886), S. 514/5 (W. Dittenberger); WS. f.
W-Ph. 8, S. 681/2 (P. Cauer); BerIPhWS. 6, S. 929—30 (W. Larfeld). — 60) A. Brand,
De dialeetis Aeolicis quae dicuntur particula I. Dissert. v. Berlin. Leipzig, G. Fock. gr. 8^.
"'S. M. 1,20. Ke«-: DLZ. (1885), 8. 1743 (U. v. Wilamowitz-Möllendorff); WS.
^ U. Ph. 3, 8. 1089 — 93 (P. Cauer.) — 61) E. Reuter, De dialecto Thessalica. Dissert.
Berlis, Mtjer & Hlüler. 86 8. M. 2. Rez.: WS. f. kL Ph. 2, 8. 805/9 (P. Cauer);
^^ (1885), a 1669 — 71 (A. Führer); BerIPhWS. 6, 8. 142/8 (G. Meyer). —
Q) W. Prell witz, Pe dialecto Thessalica. Gdttingen, Yandenhöck & Kupiecht. ^% ^.
^ 1.40. Bez.: CBL (1886), 8. 1643 (G. M . , , r); NPhRa. (1886), 8. 20^|3 (?t. Ätoli-^-,
'•kz«ilwrieb«9 der O^eehiehtnigMaacJuM 1885. L o
1,82 VI. 8. Bruck: Griechenland. 1. Bis zur dorischen Wandemng.
kennen eine nähere Znsammengehörigkeit dieser 3 Stämme an. Nach
Prellwitz hätten sich von dem äolischen Stamme, als dessen Ursitz Thes-
salien zn betrachten sei, znerst die Lesbier abgesondert, während Böoter
nnd Thessaler noch eine Zeitlang vereint blieben; als die Ersteren, zu-
gleich mit den Doriem, ans Thessalien vertrieben wurden, mischte sich
ihre Mundart in stärkerem Grade als die thessalische mit dorischen
Elementen. —
Die Fortsetzung von Latis che ws Publikation der in Eufsland befind-
lichen griechischen Inschriften**-***») umfaTst die Inseln des ägäischen Meeres
nnd Eleinasien. — Eine spezielle Klasse griechischer Inschriften, nämlich
die Eünstlersignaturen und Eünstlererwähnungen, werden von E. Loewy**)
zusammengestellt ; diese beiden Hauptgruppen sind in je 6 Abteilungen chrono-
logisch geordnet. —
Wir wenden uns nunmehr zu den Sammlungen neu edierter epi-
graphischer Denkmäler aus den einzelnen griechischen Landschaften. Neu-
gefundene attische ürk. werden von K um an u des ,**■•**) im Beson-
deren die bei den Aufräumungsarbeiten auf der Akropolis ausgegrabenen
von Tzuntas,*®) Inschriften aus dem Peiraieus von Dragatzis*'') ver-
öffentlicht. — Über 76 archaische, aus verschiedenen Städten Böotiens
stammende Inschriften, welche L ollin g abgeschrieben, berichtet A. Kirch -
hoff.*®) Anderweitige Inschriften aus Böotien werden von Foucart,******)
aus Nemea von Cousin und Dürr b ach,'®"'®') aus Tegea und Lakonien
von Durrbach '^) mitgeteilt. — Von den Inseln des ägäischen Meeres
ist namentlich Kreta zu erwähnen. Wir lernen durch Haussoul-
li er,'*"'*^) neben mehreren archaischen Fragmenten aus Axos und Lyttos,
BerlPhWS. 6, 8. 930/2 (W. Larfeld); VTS. f. kl. Ph. 8, 8. 1029—81 (P. Cauer);
Giornale di filol. class. 1, 8. 51 (L. Ceci). — 63) B. Latischew, Die in RnfslaDd be-
findlichen griech. Inschriften (Fortsetzung): MDAI. 10, 8. 113 — 80. — 63^ X J. Mordt-
mann, Inschriften aus dem Tschinili Kiösck : ib. 8. 15—20. — 63^) X K A. Gardner,
Inscriptions eopied by CockereU in Greece: JH8t. 6, 8. 148—52, 340—68. — 64) £•
Löwy, Inschriften griech. Bildhauer, mit Faksimiles hrsg. Gedruckt mit Unterstützung
der kais. Akad. zu Wien. Leipzig, Teubner. gr. 4^ XL, 410 8. M. 20. Res.: GBL
(1885), S. 1280/1 (T. 8.); BerlPhWS. 5, S. 1891/5 (£. Kuhnert); DLZ. (1885), 8. 1641/2
(Ad. Michaelis); GGA. (1885), Ko. 19 (G. Hirschfeld); NPhRs. (1886), 8.218/9(6;
Ac. No. 697, 8. 174 (A. 8. Murray). — 65) ^'^* -4. Kovfiavovdijg, 'AtTtxeu
kTtiypa^oi: 'Efrifi, a^^, 8 (1885), 8. 161—70. — 65») X ü. Kohler, Grab-Steine und
Denkmäler: MDAL 10, 8. 402/6. — 65^) X id.. Attische Inschriften aufMalU: ib. 9,4,
8. 886/7. — 65^) XH. G. LoUing, Marathonische Inschriften: ib. 10, 8. 279—80. —
65^) XK. Meisterhans, Grammatik der attischen Inschriften. Berlin, Weidmann. IX,
119 S. M. 4. Bez.: DLZ. (1885), 8. 1821/2 (G. Hinrichs); WS. f. kl. Ph. 8,
8. 225—86 (O. Lautensach); PhAnz. 16, 8. 65—81 (J. Wackernagel). — 66) ^'
J, Taovvrag, 'Eniypafxü jf 'Ax^anoleiog: 'Efrjfi. a^x, 8 (1885), 8. 129 — 46. —
67) I' X. J^aydtorjg, 'Emy^fal ix Uei^atwg: ib. 8 (1884), 8. 187—98. (Vgl
B. Keil in W8. f. kl. Ph. 2, 8. 1182.) — 68) H. G. LoUing, Archaische Inschriften
in Böotien. (Vorgelegt von A. Kirchhoff): Berl.8B. (1885), No. 45, S. 1081/7. (Sitz,
vom 12. Nov.) — 69) P. Foucart, Inscriptions de B^otie: BCH, 9, 8. 408—88. —
69*) X id., Inscriptions de Thessalie: ib. 8. 220/2. — 69^) X H. G. Lolling, Inschriften
aus 8ykamino und Limogardi: MDAL 10, 8. 283/5. — 70) G. Cousin et F. Durrbach,
Inscriptions de N^m^e: BCH. 9, 8. 849—56. — 70*) X £, N, J^ayovfirjg/ETuy^afai
Ix MsyaQlBogx 'Efrjfi, it^, 8 (1885), 8. 157 — 60. — 71) F. Durrbach, Inseriptioofl
du P^oponnäse: BCH. 9, 8. 510/9. — 72) B. HaussouUier, Inscriptions de O^t«:
ib. 8. 1—28. — 72*) X £. Fabrioius, Altertümer auf Kreta. III. Archaische Inschriften:
MDAI. 10, 8. 92/6. — 72^) X A. Nikitsky, Untersuchung einiger Inschriften au
Kafidja (Russisch): J. d. kais. russ. Minist, der Volksaufklftrnng (1885), Juli, 8. 847-^1*
VI. 8. Brack: Griechenland. 1. Bis zur doriBchen Wanderung. J gß
Verträge zwischen Gortyn und Lappa, Gortyn und Enosos, Lyttos und der
bisher anbekannten Stadt Malla kennen ; wir erfahren hier von einem Feste
der Hyperböen in Malla, der Periblemata in Lyttos. — Femer sind ver-
treten die Inseln Naxos (J. Martha),'*) Kos (Gardner),'*) Rhodos (Holleanx
and Diehl) '*■'*•) nnd Lenrnos (Cousin und Durrbach). '*"'«•) Die klein-
asiatischen Inschriften Foucarts") gehören der makedonischen nnd
römischen Zeit, die v. Domaszewskis'®"'®*») ausschliefslich der Kaiserzeit
an. Auch die von Paris und Holleanx '•"'•») behandelten Inschriften
ans Karlen sind zum gröfsten Teile nachchristlichen Ursprungs. — Eine
von der archäologischen Gesellschaft zu St. Petersburg veranstaltete und
von Latiscbew besorgte Sammlung soll die alten inschriftlichen Denk-
mäler von der Nordküste des Schwarzen Meeres umfassen; von derselben
ist der erste Band (Tyras, Olbia, der Taurische Chersones u. a.) er-
schienen. »<>-«<^*)
Münzen. — Imhoof-Blumer®^) und Greenwill®*'**^) be-
sprechen eine Anzahl Münzen aus den verschiedensten Gegenden Griechen-
lands und den verschiedensten Epochen. — Ein im Sommer 1883 auf
Enböa zu Tage geförderter gröfserer Münzfund, enthaltend epigraphe
Münzen ältesten Stiles von Eretria und Athen und sogenannte Wappen-
mlüizen, rührt nach den Ausführungen Köhlers,^*) ebenso wie ein ähn-
licher eretrischer Fund der siebziger Jahre, aus dem Jahre 490 v. Chr. her,
als man in Eretria des persischen Angriffes gewärtig war. Diese Funde
bestätigen zugleich die Annahme, dafs die Wappenmünzen Euböa zuzuteilen
seien. Andererseits hat das Wappengeld ohne Unterschied der Provenienz
in allen Städten, die nach demselben System münzten, zirkuliert; Selon,
7S) J. Martha, Inscriptions de Naxos: BGH. 9, S. 498—505. — 74) £. A.
Gardner, Inscriptions irom Cos etc.: JHSt. 6, 2, S. 248 — 60. — 75) M. Holleanx
etCh. Diehl, Inscriptions de Tile de Rhodes: BCH. 9, S. 85—124. — 75«) X Z7. T.
Zt^limiS,*£7ftypaipaX ix *P68ov: MDAI. 9, 4, S. 885/6, 10, S. 78/6. — 76) 6. Consin
«F. Darrbach, Inaeriptions de Lemnos: BCH. 9, S. 45 — 64. — 76*) X M. Fottion,
hcditod greek inscriptions trom Mytilene: Americ. J. of Archaeol. 1, S. 804. — 77) P*
Foneirt, Inscriptions d^Asie Minenre: BCH. 9, S. 887 — 408. — 78) A. v. Doma-
iiewiki, Inschriften aus Kleinasien: AEMÖ. 9, S. 118—82. — 78*) X W. M. Ramsay,
K«t€t tnd inscriptions from Asia Minor: Americ. J. of Archaeol. 1, S. 188 — 51. (Vgl.
ib. 1, 8. 885/6.) — 78^) X id., Notes and inscriptions from AsU Minor: MDAI. 10,
a 334—49. — 79) P. Paris et M. Holleanx, Inscriptions de Carie: BCH. 9,
S. 68— 84, 324—48. — 79*) X J. H. Mordtmann, Inschriften aus Syrien: MDAI.
10, 8b 165 — 71. — 89) B. Latisohew, Insoriptiones antiqoae orae septentrionalis Ponti
iMxhd graecae et latinae jnssu et impensis societatis archaeologicae imperii Rossiei ed.
B. Litisehew. Vol. I: inscriptiones Tyrae, Olbiae, Chersonesi Taoricae, aliomm locoram
I Duabio nsqne ad regnum Bosporanum eontinens. Petersburg, typis academiae imper.
Kimtiirom. Imp. 4^. THI, 244 8. mit 2 Tfln. M. 20. Rez.: DLZ. (1886), S. 487/8
(W. Dittenberger); WS. f. kl. Ph. 4, S. 225/8 (L. Bttrchner); RC. (1885), No. 51,
8. 481/S (Th. Rein ach). — 89*) X id., Epigraphische Studien. Chalkedonische In-
Kfariften (Rassisch): J< d. kais. mss. Minister, der Volksanfklärnng (1885) Juni, 8. Abt.,
1 297—824 mit 1 Tfl. — 89^) XJ. H. Mordtmann, Inschriften aus Vama (Odessos):
HDAL 10, S. 818 — 21. — 81) F. Imhoof-Blnmer, Beiträge zur griech. Münzkunde:
l f. Nomism. 13, S. 128—41 m. Tfl. IV. — 82) W. Greenwill, On some rare Greek
coiai: Nnmismatic Chronicle, 8. series Ko. 17, (1885), S. 1 — 14 mit Tfl. I. — 8S*) X A.
^H^h Kotes snrles collections numismatiques d' Äthanes: R. numismatique (1885), S. 1 — 80
•H Tfln. I u. IL — 82^) X A. v. Sallet, Die Erwerbungen des kSnigl. Münzkabinetts
^«B 1. April 1884 Ins z^m 1. April 1885: Z. f. Numism. 18, S. 60—88 mit Tfl. HI.
'^8^ U. Kohler, Kamismatische BeitrSge. 1) MUnzfnnde auf £nb5a und in lSA«\x&\«.
^ Ztt griech. Elektronprigung : MDAI. 9, 8. 864—62,
134 ^^' 3* Brnck: Griechenland. 1. Bis zur dorischen Wanderung.
ZU dessen Zeit dieses einheitliche Mttnzgebiet bestand, bewirkte den An-
schlnfs Athens an dasselbe. — Einige bei den Ausgrabungen in Eleusis
gefundene Silbermünzen sind, wie aus ihrer Lage in der untersten Bau-
schicht zu entnehmen ist, spätestens während des Baues des Eoroibos um
die Mitte des 5. Jh. verloren worden. —
Litterarische Quellen. — Bezüglich der Lebenszeit und der Werke des
Gharon von Lampsakos werden die Angaben des Suidas von Wiedemann^^)
einer erneuten Prüfung unterzogen. Durch Emendation bei Suidas erhält
Wiedemann Ol. 70 als die Zeit, in welcher Gharon mit dem Perserkönig
Dareios in Beziehung trat, während seine Blüte um Ol. 75 anzusetzen ist.
Gharon schrieb nur IleQavm in 2 Büchern und ^2qol in 4 Büchern mit
einem Anhange, einer synchronistischen Tabelle der Prytanen von Lampsakos
und der spartanischen Herrscher. Die anderen ihm zugewiesenen Werke
gehören teils dem Gharon von Karthago oder dem von Naukratis an, teils
sind sie mit den ^SiqoL oder Abschnitten derselben identisch. — Gegen die
Glaubwürdigkeit und Wahrheitsliebe Herodots richtet Panofsky^^) seine
Angriffe. Herodot habe seine historischen und geographischen Nachrichten
zum grofsen Teil aus den Einzelschriften anderer griechischer Autoren und
nicht, wie er behauptet, aus mündlicher Überlieferung geschöpft; an manchen
Stellen, an denen er seine eigenen Ansichten den in Frage stehenden Per-
sonen in den Mund lege, mache er sich sogar geradezu der Fälschung
schuldig. — Kirchner®®) widerlegt die Einwendungen Westermanns gegen
die Echtheit der Zeugenaussagen in der Bede wider Neaira, indem er
hauptsächlich die darin vorkommenden Personen inschriftlich nachzuweisen
sucht. — Auch die demosthenischen Proömien werden von U hie,®') im An-
schlufs an Blafs, für echt erklärt. Demosthenes habe in der Zeit zwischen
seinem 25. und 35. Lebensjahre zur Übung und zu gelegentlichem Gebrauche
eine Anzahl von Anfängen entworfen, welche nach dem Tode des Redners
von seinen Verwandten oder Freunden vorgefunden, wie die Beden gesanmielt
und ihnen als Anhang beigegeben wurden. — Dagegen sind die unter
Demosthenes' Namen gehenden Briefe nach Neupert®®) als eine Fälschung,
und zwar ziemlich früher Zeit, zu betrachten ; alle sechs Briefe rühren von
einem und demselben Yf. her.
Mit den Berliner Papyrus-Fragmenten der U&rjvaiwv TtoXizeia des
Aristoteles beschäftigt sich Diels. *•) Er sieht in der Hds. zwei
lose Blätter, die ein arsinoYtischer Schulknabe successive mit Abschriften
bedeckt habe; jedoch wäre an dem aristotelischen Ursprünge der Fragmente
84) A. Wiedemann, Zu Charon von Lampsakos: Philologus 44, S. 171/7. —
S5) H. Panofsky, Quaestionum de historiae Herodoteae fontibus pars prüna. Dissert.
BerUn, Mayer & Müller. 1884. 69 S. M. 1,60. Rez.: WS. f. kl. Ph. 2, S. 1002/6
(W. Gemoll); BerlPhWS. 6, S. 1016 (Wecklein); NPhRs. (1886), S. 275/6 (J. Sit«ler).
— 86) J. £. Kirchner, Z. Glaubwürdigkeit der in die [Demosthenische] Rede wider
Neaira eingelegten Zeugenaussagen: RhM. 40, S. 877 — 86. — 87) P. Uhle, De prooemio-
rum coUectionis quae Demosthenis nomine fertur origine. Prgr. d. Gymn. Chemnits,
Pickenhahn. 4^ 29 S. Rez.: PhRs (1885), S. 1322/6 (W. Fox); BerlPhWS. 6, S. 1418—21
(W. Kitsche). — 88) A. Neupert, De Demosthenicarum quae feruntur epistularum
fide et auctoritate. Dissert. Leipzig, Foek. 78 S. M. 1,50. Rez.: WS. f. kl. Ph. 3,
S. 388/9 (H. Landwehr). — 89) H. Di eis, t^ber die Berliner Fragmente der 'il^aiftir
noXneia des Aristoteles. Berlin, Dümmler. 4®. 57 S. mit 2 Tfln. M. 4. Rez. : DLZ.
(1886), S. 184/5 (F. Blafs); Ac. No. 757, S. 307. (Aus d. AbhandL d. Berl. Ak. 1886
Abh. IL)
Tl. S. Brnck: Griechenland. 1. Bi§ znr doriBclieii Wanderung. J g5
festzuhalten. Diels giebt ihnen eine andere Anordnung als die bisher an-
genommene und erörtert sie ihrem historischen Inhalte nach. — Die An-
sicht Ungers, dafs Polybios in seinem Werke vom YU. Bnche an die Jahre
immer mit dem Winter beginne, wird von Steigemann *^) dahin modi-
fiziert, dafs in dem ganzen Werke das erste Jahr einer jeden Olympiade
mit der Olympienfeier seinen Anfang nehme, die übrigen drei Jahre aber
eist vom Beginne des Winters an gerechnet wflrden. Demnach umfasse
bei Polybios jedes erste Olympiadenjahr einen Zeitraum von 1 Jahr und
3 Monaten, jedes letzte nur 9 Monate. In dem zweiten Teile der Arbeit
sacht Steigemann die Zugehörigkeit der Fragmente zu den einzelnen Büchern
nnd Jahren zu bestimmen. — Eine Untersuchung Pohlers*^'*^») befafst
sich mit der Frage, auf welchen Quellen die Darstellung der griechischen
Geschichte von 379 — 362 v. Chr. bei Diodor beruhe. Von der Thatsache
ausgehend, dafs die verschiedenen von Diodor benutzten Autoren für den
Jahresbeginn verschiedene Termine annehmen und dafs bei Ephoros dieser
Termin die Herbstnachtgleiche ist, gewinnt Pohler das Resultat, dafs sämt-
liche auf hellenische und barbarische Geschichte bezüglichen Stücke des
XY. Buches auf Ephoros zurückgehen, und ergänzt dadurch die Ergebnisse
Voiqnardsens. Der Bericht Diodors ist der vollständigste und zusammen-
hängendste, den wir über die Jahre 379 — 363 besitzen; er bietet manche,
anderwärts nicht bezeugte, gute Nachrichten. Nur die im XV. Buche ent-
haltenen Lobreden sind nicht aus Ephoros entnommen, sondern eigene
Schöpfungen Diodors. — Als Hauptquelle Plutarchs in der Lebens-
beschreibung des Aristides vermutet Fulst**) nicht den Peripatetiker
Phanias, den Plntarch daselbst nie als Gewährsmann nenne, sondern Ido-
menens von Lampsakos. — Auf die Verwandtschaftsverhältnisse zwischen
Pansanias und Strabon in lokalmythologischen Angaben macht v. Sybel*®'***)
anfinerksam, indem er einzelne Stellen aus der Periegese des Pausanias
und dem VIII. — X. Buche Strabons nebeneinanderstellt und vergleicht.
Namentlich ist in den beiden Satzgruppen über das Samikon und den
Anigros nicht nur der Inhalt identisch, sondern auch die Satzfolge eine
gleiche. Die von Enmann von anderem Gesichtspunkte aus aufgestellte
Hypothese über Pausanias und Strabon findet somit eine Bestätigung. —
Imhoof-Blumer und Gardner*^) geben zu Pausanias einen, für die
Beorteilnng dieses Schriftstellers wertvollen, numismatischen Kommentar
heraoB. Sie liefern, im ersten Teile zunächst für die Landschaften Megaris,
M) H. Steigern an Hl De Polybii olympiadum ratione et oeconomia. Dissert. v.
BrokiL Breslaa, Kdhler. 56 S. M. 1. Bez.: BerIPhWS. 6, S. 889—90 (6. J. Schneider);
DIZ. (1886), S. 632/3 (G. F. ünger). — 91) J. Pohler, Diodorus als Quelle zur
^h. TOD Hellae in der Zeit von Thebens Aufschwung und GröfBe (379 — 362). Kassel,
f. Keftlerin Konuniss. gr. 8<^. 84 S. M. 2. Rez.: DLZ. (1885), S. 1827 (H. Land-.
»ehr); BerIPhWS. 6, S. 69—72 (G. J. Schneider); HZ. (1886), No. 4, S. 62/8 (L.
Hohapfel); Bll. f. d. bajer. Gymn. 22, S. 800/5 (J. Melber); PhAnz. 16, S. 380/2 (ü.).
^ n*) X G. Kai bei, Dionjsios von Halikarnafs und die Sophistik: Hermis. 20,
S. 497—513. — M) W. Pulst, Über die Quellen Plutarchs für das Leben des Aristides.
^. d. Progymn. Duderstadt 4®. 21 S. — 9S) L. v. Sybel, Pausanias und Strabon :
J^JbPh. 131, S. 177 — 85. — W») X C. Heilmann, Quibus auctoribus Strabo usus sit
^ deKribenda ora maris Pontici a Byzantio usque ad Tanain. Dissert. Halle. 30 S. —
N) F. Im ho of- Blum er and Percy Gardner, Numismatic commentary on Pausanias.
^Jfegsriea, Corinthiaca: JHSt 6, 1, 8. 50—101 mit Tfln. L— LV. Rez.: Z. f. Numism.
^^> S. 403/5 (R. W.) (Auch separat: London 1885. 52 S. mit 12 Tfin.)
1,86 ^* S. Brück: Griechenland. 1. Bis zur dorischen Wanderung.
Eorinth und Argolis, eine Schildernng nicht nur derjenigen Münztypen,
welche als Eopieen der bei Pausanias erwähnten Bildwerke oder Bauten
zu betrachten sind, sondern auch solcher, die sich auf die Kulte oder Sagen
beziehen. Die dargestellten Münzen sind gröfstenteils Eaisermünzen, im
Besonderen aus der Zeit Hadrians und der Antonine. — Melber**) be-
streitet die Behauptung Schirmers, dafs Nikolaos von Damaskos die einzige >
historische Grundlage Polyäns gewesen sei; abgesehen von den mannig-
fachen Exzerpten- und Apophthegmensammlungen, deren Glaubwürdigkeit
im allgemeinen recht geringwertig ist, war vielmehr Ephoros die Hanpt-
quelle Polyäns für griechische Geschichte, neben ihm Herodot und Thuky-
dides. Für persische Geschichte wurden Deinen und Etesias benutzt, für
sizilische Philistos und Timaios, für die Diadochenzeit Hieronymos, Duris
und Phylarch. Dieser Annahme so zahlreicher Quellen kann Landwehr
nicht beistimmen; Polyän habe die primären Schriftsteller nicht inmier
selbst eingesehen, namentlich wären Herodot und Thukydides ihm nur durch
Ephoros vermittelt. So viel hält allerdings auch Landwehr für gesichert,
dafs Polyän für die griechische Geschichte einen Autor verwertete, welcher
der ephoreischen Tradition folgte.
Bisher war die Anschauung allgemein herrschend, dafs sich Suidas
der troischen Ära des Eratosthenes anschliefse, nach welcher Troja im
Jahre 1184/3 v. Chr. zerstört wurde. Unger ••-•••) weist nun darauf hin,
dafs die hierfür angezogene Stelle (Suidas s. v. ^'OfirjQog) nicht auf Hesychios
von Milet, sondern auf den Historiker Charax zurückgehe, der Ende des
4. oder Anfang des 5. Jh. lebte. Dagegen liegt den übrigen chronologischen,
nach dem FaUe Trojas datierten Angaben des Suidas, die auf Hesychios
beruhen (d. i. den Artikeln über Arktinos, Theognis, Simonides von Amorgos,
Lykurgos) eine andere Zeitrechnung zu Grunde, nämlich Zerstörung Trojas
= 1154/3. Als Urheber dieses Datums des Hesychios, das bereits Thukydides
in Anwendung gebracht hatte, ist Hellanikos zu vermuten, da es augen-
scheinlich auf der attischen Eponymenliste basiert ; von 1154/3 bis zur Ein-
setzung der 10jährigen Archonten sind gerade 400 Jahre. Im Anschlufs
an diese Untersuchungen stellt Unger die verschiedenen troischen Ären des
Altertums zusammen; den höchsten Ansatz hat Timaios mit 1333 v. Chr.,
95) «^< Melber, Über die Quellen und den Wert der StrategemenBammlung Polyttns.
Ein Beitrag zur griech. Historiographie. Leipzig, Teubner. gr. 8®. 270 S. M. 6. Res.:
BerIPhWS. 6, S. 231/7 (H. Landwehr); CBL (1886), S. 1391; PhAnz. 16, S. 210/8
(A. Bauer). (Besonderer Abdruck aus dem 14. Supplementbde. der Jb. f. klass. Pilo!.,
2. Heft, S. 417—688.) — 96) Ot- F- Unger, Die troische Ära des Suidas. Mttnchen,
G. Franz in Kommiss. 4^ 93 S. M. 2,70. Bez.: Neue PhRs. (1886), S. 188/6 (L. Holz-
apfel); DLZ. (1886), S. 776 (H. Matzat); BerIPhWS. 6, S. 838—45 (L. Cohn).
(Aus d. Abhandl. der kgL bayr. Akad. L KL 17 Bd. III. Abt.) — 96*) X H. Geizer,
Sextus Julius Africanus und die byzantinische Chronographie. IL Teil 1. Abt. : Die Nach-
folger des Julius Africanus. Leipzig, Teubner. gr. 8®. VIII, 425 S. M. 12,80. Bez.:
CBL (1885), S. 1218—20 (Hm. Hpt.); DLZ. (1885), S. 1590 (A. Schöne); BerIPhWS.
6, S. «680/4 (C. Frick); WS. f. kl. Ph. 3, S. 1441/5 (F. Hirsch); ThLZ. (1885),
No. 18, S. 423/6 (A. Harnack). — 96^) XH. Heyden, Quaestiones de Aelio Dionjsio
et Pausania Atticistis Etymologici magni fontibus: Leipziger Studien 8, S. 171 — 264. Auch:
Dissert. Leipzig. 52 S. — 96®) X 0. Crusius, Die griechischen Parömiographen : Ver-
handL der 37. VersammL deutscher Philologen in Dessau. S. 216 — 28. — 96') X C.
Thiaucourt, De Johannis Stobaei Eclogis earumque fontibus. Thesis. Paris, Hachette.
gr. 80. 90 S. Bez.: BerIPhWS. 5, S. 1383/5 (F. Lortzing.) — 96«) X F. Bttcheler,
Ol TtefH Jafuovax RhM. 40, S. 309—12.
VL S. Brack: Griechenland. 1. Bü znr dorischen Wanderung. J gy
den niedrigsten Pherekydes mit 1069 v. Chr. Africanas setzte die Ein-
nahme Trojas nicht 1184/3, wie bisher angenommen, sondern 1196/7. —
Kinnfllforsohung. Die Karier werden von den Einen zu den
Seooiten, von Anderen zu den Indogermanen gerechnet. G. Meyer*^)
scUiefst sich der letzteren, besonders durch Ed. Meyer und Milchhöfer
Tenretenen, Richtung an und sucht durch Beobachtung der karischen
Namen und Suffixe die Karier als Angehörige des indogermanischen
Sprachstammes darzuthun. Er spezialisiert sein Resultat noch weiter da-
hin, daüs im Kreise der indogermanischen Sprachen das Karische dem
Griechischen am nächsten stehe. In Kleinasien waren die Karier zunächst
mit den Lykiem, dann mit den Phrygiem verwandt: alle drei Völker
hatten ehemals eine Sprach- und Stammeseinheit gebildet und waren aus
ihrer gemeinsamen Heimat Thrakien nach Kleinasien gewandert. Während
jedoch die Phrygier den Landweg einschlugen und über den Hellespontos
nach dem Inneren Kleinasiens gelangten, besetzten die Lykier und Karier
zuerst die Inseln des ägäischen Meeres. Hier waren sie eine Zeitlang zu-
sammen mit den Phönikiem sefshaft. Die Lykier drangen allmählich nach
Sflden bis Kreta vor, von wo sie, der Sage nach durch Minos, vertrieben
wurden nnd nach der späteren Landschaft Lykien übersiedelten, deren bis-
herige Bewohner, die Solymer, in das Gebirge zurückwichen. Länger be-
hanpteten sich die Karier auf den Kykladen; schliefslich konnten auch sie
dem Andrang der griechischen Kolonisation nicht widerstehen und zogen
sich nach Kleinasien in die den Lykiem nördlich benachbarte Landschaft
rarttck. — Eigentümlich ist der von B o 1 1 z •*-•»•) ausgeführte Gedanke, dafs
wir in den Kyklopen nichts anderes als die historischen Sikuler zu sehen
h&tten. An die Ostküste Siziliens verschlagene griechische Seefahrer hätten
den Namen Siculos infolge der eigenartigen rauhen Sprechweise der Be-
wohner wie KvxXcDilß verstanden; diese Bezeichnung hätte dann in einigen
inlserliehkeiten der Sizüier eine Bestätigung gefunden. —
Einer Kultur, die etwa 2 Jahrtausende vor den Anfang schriftlicher
Infzeichnungen zurückreiche, weist Beut**'***) in Antiparos aufgedeckte
Grftber zu. Diese Gräber erinnern an die ältesten Grabstätten Asiens; sie
sind gewöhnlich an drei Seiten ausgemauert, oben stets mit einer Platte
bedeckt. Die Leichen wurden nicht wie in Hissarlik verbrannt. Die in
den Gräbern vorhandenen Totenbilder sind anfangs nur geigenförmige
SteinklOmpchen; allmählich bildet sich der Rumpf mehr aus, während der
Kopf lange vernachlässigt bleibt. An Geräten fanden sich abgerundete
Marmorplatten , gröfsere Marmorkrüge zum Aufhängen und runde Thon-
gefilGse aus schlechtem Material, deren Verzierungen ausschUefslich in Netz-
ünien bestehen. — Auch drei archaische Gräber bei Phokäa gehören nach
97) G. Hey er, Die Kurier, eine ethnographisch-linguistische Untersuchung : Beitrr.
nr Kunde der indogerman. Sprachen 10, 3. 147 — 202. (Auch: Dissert. Gottingen 1886.
26 S.) — 98) A. B o 1 1 z , Die Kyklopen, ein historisches Volk. Sprachlich nachgewiesen.
Berlin, Gaertners VerL Kl. %^. VI, 86 S. M. 1. Rez.: CBl. (1885), S. 1278/5 (Cr.);
1^(1885), S. 1310/1 (F. Weck); MLIA. (1885), Ko. 28, S. 868/4 (R. Wülcker);
'^OfULS, No. 62, 8. 212/3 {T, N. Xat^tBaxriQ), ^ 98*) X E. Bellabarba, I Pelasgi
eiFanL Saggio filolo^co. Ragusa, tip. Piceitto e AntocL 82 S. M. 1,50. — 99) J. Th.
B«nt, Researches among the Cyclades: JHSt. 5, S. 41 — 59. — 99*) X id., Rook-out
^«Bbi of Carpathos: Ath. Ko. 8002, S. 606.
188 ^* ^- Bruck: Grieohenland. 1. Bis zur dorischen Wanderung.
der Vermutung G. Webers**^®) einer Epoche an, die noch vor der
hellenischen Besiedelung Kleinasiens liegt. — Tzuntas^^^) behandelt dia
Gräber und zugleich die Wohnungen der Griechen in der ältesten Zeit vn
allgemeinen. Die Gräber waren nämlich ursprünglich bei den Griechen
wie in Nord-Europa in ihrer Gestalt den Wohnungen nachgebildet. Vie
erste und älteste hellenische Hütte hatte die Form der Tholos; erst im
Laufe der Zeit, vielleicht bei Übersiedelung in wärmeres Klima, wurden
die viereckigen, luftigeren Häuser gebaut, und es entwickelte sich das
homerische Haus, in welchem die Tholos nur noch einen rudimentären Be-
standteil zur Aufbewahrung der Schätze bildete. Dementsprechend waren
die Gräber anfänglich Taq>oi O^oltmol (Kuppelgräber), welche sich später
zu den rufißoi vereinfachten. Auch diese waren zunächst noch mit einem
Dromos versehen, so lange sie als Familiengräber dienten und deshalb eines
beständigen Zuganges bedurften (z. B. die Gräber auf der Burg von
Mykenai). In der homerischen Zeit jedoch, als die Geschlechter ihre Be-
deutung verloren und die Tymboi zu Einzelgräbem wurden, fiel der nun-
mehr überflüssige Dromos fort. Ebenso hatte sich ein Obergang Ton der
Bestattung der Toten zur Verbrennung vollzogen; dieselbe war nur eine
unvollständige, da die Leichen innerhalb der Knppelgräber verbrannt wurden.
— Gegenüber der Behauptung Virchows, dafs die Pithoi von Hissarlik
teils zur Aufbewahrung von Nahrungsmitteln, teils zur Leichenbestattung ver-
wendet worden wären, hält Hauptmann Bötticher nur letzteren Gebrauch
für annehmbar. ^^^) Die Pithoi wären viel zu porös, als dafs flüssige oder
selbst feste Nahrungsstoffe in ihnen aufbewahrt werden konnten, dagegen
für Erd- und Feuergräber sehr geeignet. Durch eine Berechnung des
Raumes, den die in der dritten Stadt gefundenen ca. 600 Pithoi im Ver-
hältnis zur ganzen Burgfläche einnehmen, gelangt Bötticher zur Bestätigung
seiner Auffassung von Hissarlik als Feuemekropole. — Gegen Milchhöfer,
der die mykenischen Goldsachen und die sogen. Inselsteine als pelasgisch-
indogermanisches Fabrikat in Anspruch nimmt und in ihnen die Anfänge
einer selbständigen hellenischen Kunst sieht, begründet Schmülling^^')
des Weiteren seine früher ausgesprochene Ansicht von dem phönikischen
Ursprünge derselben. Er sucht im Einzelnen sowohl die Ornamentik der
Goldarbeiten, wie die Darstellungen auf den Gemmen als orientalisch nach-
zuweisen. — Greg^®*) glaubt aus den Baulichkeiten von Troja, Spata,
Tiryns und Mykenai ein gemeinsames Einheitsmafs , eine pelasgische EUe
von 19,85 engl. Zoll, entnehmen zu können, die wahrscheinlich mit der
alten assyrischen von 19,7 Zoll in enger Beziehung stehe.
100) 6. Weber, Trois tombeaux archai'ques de Phoc^, lettre de M. 6. Weber
k M. G. Per rot: RA. 3. s^rie, tome 5 (1885), S. 129—38. (Auch separat: Paris,
Leroux. 10 S.) — 101) ^* ^* Taovvrag, Ol npo'ioro^ixol ratpot kv ^EXkäSti ^JS^fi. a^x*
3 (1885), S. 29—42. — 102) X Bötticher, Zur TrojadiskusBion in der Revue arch^o-
logique: Z. f. Museologie u. Antiquitätenkunde (1885), No. 6, S. 42 ff. (Vgl. BerlPhWS.
5, Beil. 23 u. 24.) — 108) Th. Schmttlling, Der phonizische Handel in den grieeh.
Gew&ssem. II. Prgr. d. Realgymn. Mttnster, Druck von Coppenrath. 4^. 42 S. —
104) R- P* Greg, Ancient units of linear measure. IIL: Ac. No. 697, 3. 172/8.
YI. S. Brück: Griechenlftnd. 2. Bis Alex. d. Gr. 1,89
2. Von der dorischen Wandernng bis-
Alexander d. Gr.
Ältere Zeit. Der homerischen Frage sind im Jahre 1885
weniger Arbeiten als in den vergangenen Jahren gewidmet. Sittl and
Hinrichs setzen ihre Polemik über den Ursprang der homerischen Gedichte
fort. Nach Sittl ^) entbehrt die Behauptung, dafs die lonier die epische
Dichtung von den Aoliern überkommen hätten, jedes historischen Beweises.
Die troischen Sagen sind nicht vom Festlande, sondern vom HeUespont
ans entstanden, wo die Denkmäler, namentlich die Tumuli, anf die See-
fahrer anregend wirkten. Die Gegenden um den HeUespont und die
Propontis bilden den Schauplatz des Kampfes; hier fühlen sich die home-
rischen Dichter heimisch, während das Land südlich von Troja ganz zurück-
tritt. Am HeUespont aber erscheinen die lonier früher als die AoUer,
die nicht vor 600 nach der eigentlichen Troas gelangt sind. Oberhaupt
stehen die Aolier mit den homerischen Achäern in keiner Beziehung; sie
stammen vielmehr ihrer Hauptmasse nach aus Böotien. Erst das jüngere Epos
bat äolische Einwirkung erfahren. — Andererseits wendet sich Hinrichs^*')
viedenxm gegen die sprachlichen Aufstellungen Sittls und sucht speziell
die troischen Namen als äolische nachzuweisen. Auch wird die Ansicht
Mtlilenhoffs von ihm aufgenommen und weiter verfolgt, nämlich dafs der
altpeloponnesische Mythus von einer Lichtgöttin Helena mit der Geschichte
Ton Trojas Zerstörung, der gleichfalls eine Helena angehörte, eben infolge
• di^r Namensgleichheit verschmolzen worden sei. — Die Einheit der
homerischen Gedichte wird von Buchholz^*^) verteidigt. Sie sind im 10. Jh.
in Smyma oder Chios von einem Dichter Homer verfafst, nachdem bis da-
Mn die Aöden nur kleinere Gedichte verfertigt hatten. Die einzelnen Teile
vnrden von den Schülern Homers, den Homeriden, weit und breit, auch
im griechischen Mutterlande, vorgetragen und so die homerische Poesie
in mOndlicher Oberlieferung fortgepflanzt. In ihrem ganzen Umfange wurden
die G^änge Homers bei den Festversammlungen der Griechen von Rhapsoden
zom Vortrag gebracht; als jedoch diese Rezitation allmähüch in Verfall ge-
riet, lösten sich die Epen in einzelne kleine Abschnitte auf, bis sie durch
Solon und Peisistratos ihre Einheit wiedererlangten. Selon ordnete die
Beihenfolge an, in der die homerischen Gedichte vorgetragen werden sollten,
wihrend Peisistratos sie aus dem Munde der Rhapsoden aufschreiben Uefs
1) K. Sittl, Die Griechen im TroerUnde und das homerische Epos: Philologus 44,
^ 201^27. — S) 6- Hinrichs, Die homerischen Äolismen: Verhiindl. der 87. Ver-
■"■ml deatscher Philologen u. Schnhnänner in Dessau (Okt. 1884). S. 284/8. — S*) id.,
HdcDs-Kassandra nnd Skamander-Xanthos. Zur Onomatologie und Geschiclite der griech.
Htldenitge: Philolog^a 44, S. 401 — 41. — 3) E. Buchholz, Vindiciae carminum Homeri-
^""^^ ToL I: de camiiiinm Homer, origine et propagatione. Leipzig, Engelmann. gr. 8^.
^1.157 S. M. 6. Bez.: BerlPhWS. 5, S. 905/9 (R. Volkmann); CBl. (1886), S. 1189—90
(^•C.); DLZ. (1886), S. 1781/4 (J. Renner); Phil. Anz. 15, S. 667/8 (K. Sittl); NPhRs.
(IW6), 8. 401/2 (EL v. Braitenberg). — 8») X G. Per rot, Homere d'aprfes les plus
^^ dSeonrerteB de Tarch^ologie : RDM. 55, tome 70, 2. livr. — S^) X W. Christ,
^^"'^ oder Homeriden? Zweite revidierte Ausgabe. München, Franz. gr. 8®. 116 S.
^^'70. Rez.: BerlPhWS. 5, 8. 462/6 (C. Rot he). (Aus den Abhandl. d. k. bayr. Akad.
^Wiuenjch. L KL, 17- Bd., 1. Abt.)
1,90 ^I* S« Brnck: Griechenland. 2. Bis Alex. d. Gr.
ud ein offizielles Exemplar feststellte. — In gerade entgegengesetztem
Sinne führt F 1 a c h ^) aus, dafs sämtliche Nachrichten über diese litterarische
Tfiätigkeit des Peisistratos auf Erdichtung bernhen. Zuerst wurde von
megarischen Historikern (Dieuchidas und Hereas), aus Neid gegen die
immer mächtiger gewordene Nachbarstadt, gegen Peisistratos der völlig
unbegründete Vorwurf erhoben, einzelne Verse in die homerischen Gedichte
eingeschoben zu haben. Die megarische Legende, welche mit der Zeit
immer mehr angewachsen war, wurde von den pergamenischen Philologen
und Stoikern (Erates von Mallos) aufgegriffen und zu weiterer Erfindung
benutzt. Um nämlich den Hof der Ptolemaier und die litterarischen Be-
strebungen in Alexandria zu verkleinem, erdichtete und verbreitete man
als Gegenbild zu denselben eine Sammlung und Aufzeichnung der Hias und
Odyssee durch Peisistratos. Auf diese pergamenische Überlieferung sind
aUe Zeugnisse direkt oder indirekt zurückzuführen. So entbehrt auch die
in neuerer Zeit dem Peisistratos oder Onomakritos zugeschriebene Text-
rezension des Homer jeder thatsächlichen Grundlage. Sicher ist nur, dafe
Selon zuerst in offizieller Weise für das Aufschreiben der ganzen homerischen
Dichtung und für eine geordnete Reihenfolge bei den Vorträgen der Rhap-
soden sorgte. — F i c k '^) bezeichnet als ältesten Bestandteil und Kern dei
äolischen Hias, deren Ionisierung durch Kynaithos am Ende des 6. Jh.
erfolgte, ein kurzes Gedicht vom Zorne des Achüleus (Mrjvig ^AiiXkrfx^ in
4 Gesängen. Der Vf. war Melesigenes aus Smyrna, während der Name
Homeros nur aus dem der Homeriden als Eponym abgeleitet ist. Die
erste Erweiterung {M—O, P, I, W, Q) rührte von einem Äolier, wahr-
scheinlich einem Lesbier, her. Eine fernere Vermehrung war das Gedicht
vom Geschicke Uions {olxog ^Ikiov) , die Bücher B-H umfassend ; der Dichter,
wohl aus Myrina in der Troas stammend, war ein sittlich strenger, für da£
Ideale begeisterter Mann, in politischer Beziehung Royalist, der in einei
Zeit lebte, als schon das Königtum mit den Volksführern im Kampfe lag.
Bei ihrer Einfügung in die Monis durch einen kyprischen Rhapsoden erlitt diese
Dichtung mancherlei Abänderungen. — Nach Brandt •'•') gestaltet sich dei
Anfang des ursprünglichen Epos folgendermafsen : A 1 — 348, Lücke, B 1 — 41,
A 1 — 569; im besonderen ist der Bittgang der Thetis späteren Ursprungs.
Die Kultur, welche uns in der Hias und Odyssee entgegentritt, wird
nach den verschiedensten Richtungen hin in einer Anzahl von Schriften
4) H. Flach, Peisistratos and seine litterarische Thfttigkeit. Tübingen, Fues. 42 S.
M. 1,20. Rez.: BerlPhWS. 7, S. 687/8 (H. Landwehr); KPhRs. (1887), S. 238/9 (K.
Sittl); DLZ. (1887), S. 786/7. — 5) A. Fick, Die homer. lUas nach ihrer Entstehung
betrachtet und in der ursprünglichen Sprachform wiederhergestellt. I. Hälfte. G^ttingen,
Vandenhöck & Ruprecht, gr. 8^. XXXYI, 280 S. M. 10. Rez.: DLZ. (1886), S. 1488/9
(A. Gern oll). — 6) K. Brandt, Z. Gesch. und Komposition der Hias: NJbPh. 181»
S. 649—69. — 6*) XA. Scotland, Kritische Untersuchungen zur Odyssee. Odyssens bei
den Phäaken: Phüologus 44, S. 386—400. — 6^) X A. Gemoll, Homerische Blfttter. Pigr.
Striegau. 4®. 20 S. Bez.: BerlPhWS. 6, S. 101/4 (R. Volkmann). — 6®) X M. Gitl-
bauer. Die Geographie des Kyklopenlandes. Eine textkritisohe Studie zur homerischen
KvKXtoTtBta, (= Philologische Streifzüge. Y, in Lief. 2 u. 8.) S. 148—66. Rez.: PhB«.
(1885), S. 1185/8 (F. Weck). — 6^) X A. Ludwich, Aristarch« homer. Textkritik, nach
den Fragmenten des Did3nnos dargestellt und beurteilt. II. Teil. Leipzig, Teubner. VI, 774 8>
M. 16. Rez.: WS. f. kl. Ph. 3, S. 65—78 (W. Ribbeck); ZOG. 37, S. 604—28 (A.
Schein dler). — fe) X F. G. Hubert, Über den Vortrag der homer. Gedichtet
vTtoßol^g. Prgr. d. Realgjmn. zu Rawitsch. Posen, Jolowicz. 4^. 18 S. U. 0,80. —
60 X D. B. Monro, The poems of the Epic Cycle: JHSt. 5, 8. 1 — 41.
VI. S. Brack: Griechenlftnd. 2. Bis Alex. d. Gr. 1^91
and Aufsätzen behandelt. '"''') ü. a. meint Ridgeway*) bei den Griechen
der homerischen Zeit Feldgemeinschaft voraussetzen zn müssen; das Eigen-
tumsrecht an bestimmtem Landbesitz sei nicht nachweisbar. — Die Schlufs-
Abteilong von Bachholz' homerischen Realien*'*^) beschäftigt sich mit der
homerischen Psychologie und Ethik. — Auch Hahn*^'*®«) beendet seine
Untersuchungen aber die geographischen Kenntnisse des älteren Epos. Er
bestreitet hinsichtlich des homerischen Thrinakia und der Eyklopen jeden
thatsächlicheiv Bezug auf Sizilien ; diese Ansetzungen wären auf die griechischen
Kolonisten znrackzuführen, die aberaU Orte der Odyssee wiederzufinden glaubten.
Eine bedeutende Erweiterung des geographischen Horizontes zeigt Hesiod. —
Nach dem aberlieferten Wortlaute wird in der Olympiadenchronik
Phlegons Iphitos und mit ihm Lykurgos 28 Olympiaden vor Ol. 1 angesetzt,
ünger^^) sieht hier eine Verderbnis des Textes und erhält durch Konjekturen
die 108. Olympiade vor 776 als Datum der unter Herakles gefeierten Spiele
und des Stadionsieges des Iphiklos, während Iphitos und Lykurgos der
1. Ol. angehören. — Die historische Existenz des Lykurg wird von
Bazin^^ aufrecht erhalten, der ihn dem 9. Jh., die Wanderung der
Herakliden dem 10. Jh. zuweist. Die Gesetzgebung Lykurgs bezweckte,
die zwischen den eingewanderten Doriem und den alten Bewohnern be-
stehende Zwietracht durch gleichmäfsige Verteilung der Rechte beizulegen;
dies gelang besonders durch den im Doppelkönigtume begründeten Kom-
promiCs. Auf der Verbindung des Gesetzgebers mit der delphischen Priester-
7)XT. Timsjenis, Greece in the times of Homer. An account of the life, customs
tad hAbits of the Greeks dnring the Homeric Period. New- York, Appleton and Co. 16^.
IX, 302 S. M. 9. Kez.: Satorday Review, No. 1554, S. 191/2. — 7») X Chr. Sem 1er,
Du Weltbild der Ilias und seine Bedeutung tVLr unsere Zeit. Dresden, Ehlermann. gr. 8^.
76 S. M. 1,20. Rez.: WS. f. kl Ph. 2, S. 853 (P. Stengel); PhRs. (1885), S. 1605/7
(H. Neuling). — 7*) X W. Leaf, The Homeric chariot: JHSt. 5, S. 185—94. (Vgl
E. Wtrre, On the raft of Ulysses: ib. S. 209—19.) — 7«) X P. Stengel, Noch ein-
Bttl die Aigis bei Homeros: NJbPh. 131, S. 80. — 7^) X Hehle, Der Schild des Achilles
>ls poetisches und plastisches Kunstwerk : KBl. f. d. Gelehrten- und Realschulen WOrttem-
bnp (1885), S. l->28 u. 97—106. — 7«) X H. Weil, L'Iliade et le droit des gens
^ Is vieiHe Grece. (Sitz. d. Acad. des Inscr. vom 29. Mai 1885): RPh. 9, 3, S. 161/5.
(Aach separat: Paris, Rlincksieck. 7 S.) — 70 X K. Bernhardi, Das Trankopfer bei
Homer. Prgr. d. kgL Gymn. zu Leipzig. Leipzig, Teubner in Kommiss. 4®. 23 S.
JL 1,20. Rez.: WS. f. kL Ph. 2, 8. 815 (P. Stengel); DLZ. (1885) a 1860 (J. Renner);
^UU. (1886), 8. 65/6 (F. Weck). — 8) W. Ridgeway, The Homeric Land- System:
<>H8t 6, S. 819 — 89. (Vgl. G. Macmillan, On the Land-System of Homer. Sitz, der
^don HeUen. Society vom 22. Okt. 1885 [Ac. No. 704, S. 295]). — 9) E. Buchholz,
Di« homerischen Realien. UL Bd. : Die religiöse und sittliche Weltanschauung der homer.
^irieehen. 2. Abt.: Die homer. Psychologie und Ethik. Leipzig, Engelmann. gr. 8^.
^, 410 S. M. 6. Rez.: DLZ. (1886), S. 88/9 (J. Renner); Phil. Anz. 16, & 377—80
(K.8ittl): Gymnasium (1886), S. 599—604 (Widmann). — ••) X W. Schrader,
IH« Psychologie des ftltem griech. Epos: KJbPh. 131, S. 145—76. — 9^) W. Richter,
^ Tnamleben der homer. Griechen: Europa (1885), No. 28. — 10) H. Hahn, Die
8*ographifleheii Kenntnisse der Klteren griech. Epiker. HL Prgr. d. kath. Gymn. Beuthen.
4*. 12 s. — 10*) X C. Hanriot, (^ographie hom^rique. L Le Champ troyen. Paris,
^oax. 22 S. mit 2 Tfln. (Extrait du Bull, de la Fac. de Poitiers.) — 10^) X N. J.
Saripolos, La Topographie et le Plan strat^gique de Tlliade. Orions, imp. Colas. 8 S.
(^tnit da Compte rendu de TAcad. des sciences morales.) — 10®) X J. Gallenmttller,
^ Fixstemhimmel jetzt und zu Homers Zeiten. Prgr. d. Lyceums. Regensburg. 61 S.
^^ t Sternkarten. — 11) G. F. Unger, Phlegon über die Olympienfeier des Iphitos:
^lo^ 44, S. 188/5. — IS) H. Bazin, De Lyourgo. Thfese. Paris, Leroux. gr. 8®.
^IIi 140 S. Fr. 3. Rez.: DLZ. (1886), S. 959 (H. Landwehr); HZ. (1887), No. 3,
8U4 (L. Holzapfel); Ac. No. 757, S. 307.
192 VI. S. Brück: Griechenland. 2. Bis Alex. d. Gr.
Schaft beruht die lange Geltang seiner Eeformen. Schliefslich giebt
anch Bazin zu, dafs viele aus uralter Zeit stammende Einrichtungen
auf Lykurg übertragen worden seien. — Über Bathykles, den Verfertiger
des goldenen Thrones des amykläischen ApoUon, änfsert Klein^') die
Vermutung, dafs er einer samischen Künstlerfamilie entsprossen ungeföhr
zVischen dem Ende der vierziger und fünfziger Olympiaden gelebt und am
Hofe des Alyattes und Eroisos gearbeitet habe. Der Beginn seiner Thätig-
keit in Sparta fällt zwischen die 55. und 58. Olympiade. Die samische
Künstlerschule, in welche Bathykles einzureihen ist, namentlich Theodoros
und seine Werke erfahren bei dieser Gelegenheit eine eingehende Be-
sprechung. Klein sucht auch die Anordnung der Bilder auf dem Apollo-
throne, der aus Holz mit goldenem Überzuge angefertigt war, zu bestimmen. —
Eine altertümliche, stark zerstörte Marmorgruppe aus Sparta deutet Marx **-**•)
als gebärende Frau mit den ihr beistehenden Dioskuren. Die Skulptur
gehört dem 6. Jh. an und bezeichnet einen Versuch lokaler Kunstübung,
mit den Mitteln der gleichzeitigen Eelieftechnik eine freie mehrfigurige
Marmorkomposition darzustellen.
Einige Fragen aus der solo nischen Zeit werden von Stettiner ^*"^*')
erörtert. Ephoros ist Quelle des Diodor nicht für das ganze IX. Buch, wie
Klüber angenommen, sondern blofs für den zweiten Teil desselben (von
Frgmt. 23 an); bezüglich des Gewährsmannes für das erste Stück (Frgmt.
1 — 14) ist nur so viel festzustellen, dafs er ein Alexandriner war, der von
Sosikrates citiert und an mehreren Stellen berichtigt wurde. — Den Namen
'Salaminier' erhielt Selon ungenau als &Qxriyitrfi von Salamis, das nur
eine Kleruchie, nie ein Demos der Athener gewesen ist. — Von den beiden
Reisen Solons, die als gesichert gelten können, wurde die erste des Er-
werbes und der Erweiterung der Kenntnisse wegen unternommen und war
am Anfange des 6. Jh. beendet. Die zweite Reise erfolgte, nachdem Selon
in zehnjähriger Aisymnetie den Staat geordnet und die Athener durch
einen Schwur auf 100 Jahre verpflichtet hatte; erst kurz vor der Tyrannis
des Peisistratos kehrte Selon nach Athen zurück. — Köhler**) trennt die
Herabsetzung des Münzfufses durch Selon von der Seisachtheia; während
diese in einem Schuldenerlafs bestand, war die Münzreform lediglich von
handelspolitischen Gesichtspunkten bestimmt. Um nämlich den athenischen
Handel, dem infolge der Rivalität der Megarer und Aigineten deren Kolonieen
verschlossen waren, zu beleben und ihm neue Absatzgebiete zu verschaffen,
führte er die euböische Währung statt der äginäischen ein, wodurch den
Athenern der Anschlufs an das chalkidisch-korinthische Handelsgebiet (in
erster Reihe die Chalkidike und Sizilien) eröffiiet wurde. — Bei den Aus-
grabungen in Athen wurde ein prismenartiges Steinfragment mit 2 be-
schriebenen Flächen gefunden, auf denen aUerdings nur noch einzelne
18) W. Klein, Bathykles: AEMÖ. 9, S. 146—91. — 14) Fr. Marx, Mannor-
gruppe aus Sparta: MDAI. 10, S. 177—99 mit Tfl. VI. — 14*) X Th. Sophales,
"ÄYalfidttov ht Snd^ri^i 'Efrjft, a^x- 8 (1885), S. 109—118 mit Tfl. IV. — 15) P.
Stettiner, Ad Solonis aetatem qnaestiones criticae. Dissert. Königsberg, R. Leupold.
58 S. Rez.: PhRs. (1885), S. 1845/6 (J. Sitzler). — 15*) X G. W. Cox, Lives of
Greek Statesmen : Solon, Peisistratos, Kleisthenes, Polykrates, Aristagoras, Miltiades, Aristeides,
Themistokles, Pausanias, Gelon. London, Longman. 12^. 248 S. M. 8. Rez.: Ac. No. 670,
S. 167. — 16) U. Köhler, Numismatische Beitrüge. III. Die Solonische Mttnzreform:
MDAI. 10, S. 151/7.
VI. S. Bruok: GriechenUnd. 2. Bis Alex. d. Gr. 1^93
Buchstaben zu entziffern sind. Eumanudes^*') glaubt hier einen Ober-
rest der Axones des Selon vor sich zu haben, wenn nicht der Originale,
80 doch einer noch aus dem 6. Jh. v. Chr. stammenden Kopie. Er sucht
aos dem Brachstücke die Gestalt der Axones vermutungsweise zu rekonstruieren.
— Lucian erzählt von einem Sk3rthen Toxaris, der zu Solons Zeit als
Aizt nach Athen gekommen, dort begraben worden und dessen Grabstätte
später Gegenstand eines Kultes geworden sei. L. v. Sybel^'^) zeigt, dafs
dieser Toxaris lediglich eine Erfindung Lucians ist; er macht auf zwei
am Dipylon gefundene halbzerstörte Statuen skythischer Bogenschützen
aufinerksam, die einst als dekorative Figuren ein Grabmal schmückten.
Eine derselben oder ein ähnliches Bildwerk habe der bei Lucian ausge-
führten Legende zur Veranlassung und Grundlage gedient. —
Ein Aufsatz Thumsers^^*^^^) über die rechtliche Stellung der attischen
Metöken giebt manche Ergänzungen und Berichtigungen des bisher in den
Handbüchern und Monographieen Gebotenen. Bezüglich der Leistungen der
Metöken legt Thumser dar, dafs sie zur Eisphora nur zu gleicher Zeit
mit den Bürgern, aber in höherem Grade herangezogen wurden , dafs sie
ferner ihre Leiturgieen zwar getrennt von den Bürgern, jedoch nicht in
verschiedener Weise leisteten. Die Trierarchie allein ist, wenigstens bis
OL 106,2, den Metöken abzusprechen. Die Isotelie verlieh den Fremden
eine Gleichstellung mit den Bürgern nur hinsichtlich der Verpflichtungen,
nicht der Rechte. — Bei der Erläuterung einer Phratrieninschrift der
Demotioniden nimmt Szanto^*) Gelegenheit, das Verhältnis zwischen den
attischen Phratrien und Geschlechtem zu erörtern. Obwohl die Geschlechter
bei der Verfassungsänderung des Kleisthenes ihre staatsrechtliche Stellung
Tollständig verloren und an die Phratrien abtreten mufsten, blieb doch
ihre vornehmlich religiöse Bedeutung in Geltung, und bis in die spätere
Zeit ist eine gewisse Abhängigkeit der Phratrie vom Geschlecht wahrzu-
nehmen. — Hauptsächlich auf Grund der in Eleusis gefundenen Inschriften
bespricht Haussoullier^^) den Umfang und die Organisation des eleu-
anischen Demos, sowie die Funktionen und Privilegien der beiden Familien
der Enmolpiden und Keryken. — Speziell den eleusinischen Keryken ist
eine Abhandlung Di tten berge rs^^) gewidmet. Sie sind nicht ein Zweig
der Enmolpiden, sondern ein selbständiges attisches Geschlecht und haben
korporative Verfassung, mit einem Archen an der Spitze. Von den
4 höchsten Priestern des Mysterienkultes gehen der Daduchos, der Herold
Bnd der Altarpriester aus den Keryken hervor, aufserdem einige der niedri-
1^) Vgl. oben S. 74, No. 24. — 17) L. v. Sybel, Toxaris: Hennes 20,
S. 41 — 55. — 18) V. Thumser, Untersuchungen ttber die attischen Metöken: Wiener
Stwüen 7, ß. 45 — 68. Rez.: WS. f. kl. Ph. 3, S. 182/8 (H. Landwehr); KPhRs.
(1886), 8. 815/6 (R. Schmidt); CBL (1886), S. 960 (F. R.). (Auch separat: Wien, Verlag
^ Verf. [Druck von (Jerold's Sohn.] gr. 8^ 28 S.) — 18*) X J. H. Hansen, Über
^« BeTölkemngsdichtigkeit Attikas und ihre politische Bedeutung im Altertume : Festschrift
<v Eioireihung dea Wilhelnu-Gynm. zu Hamburg. (Hamburg, O. Mei(sner. 1885. 4®.
^, 154 S.) S. 137 — 50. — 19) E. Szanto, Zur attischen Phratrien- und Geschlechter-
▼«rftning: RhM. 40, S. 506—20. — 20) B. HaussouUier, Le däme d'äeusis: Annales
^ It Cuult^ de« lettres de Bordeaux, 2. s^e No. 2, S. 288 — 48. (Auch separat: Angers,
iapr. Biirdin et Co. 1886. 16 S.) — 21) W. Ditten berger, Die eleusinischen Keryken:
HnnMs 20, S. 1 — 40. — 21*) X H. Hager, The manner of election of the U^anotok
^»v Ztfiv^ &em^. (Yortrag in der Cambridge philol. Society. Sitz. v. 12. Novemb.
1885): Ac No. 709, S. 380. (VgL BerlPhWS. 6, a 222.)
1^94 ^I- S. Brück: GriechenUnd. 2. Bis Alex. d. Gr.
geren Beamten, wie die Gehttlfeu der Priester and die staatlichen Anf-
sichtsbeamten. Jedes Mitglied dieses Geschlechtes war, ebenso wie jeder
Enmolpide, befugt, die Einweihung in die Mysterien vorzunehmen. Durch
diese Priesterwürden war die Bekleidung eines Staatsamtes nicht ausge-
schlossen; bei Beginn der römischen Eaiserzeit wurden sogar die Eeryken
durch den alleinigen Zutritt zu mehreren Magistraturen vor den anderen
Bürgern privilegiert. — Waldstein**) verfolgt die Entwickelung der
Panathenäen. Ursprünglich, als noch das Elfenbeinbild der Athena mit
dem goldenen Mantel nicht existierte, sondern das alte Holzbild alljährlich
mit einem neuen Gewände bekleidet wurde, war die Überbringung des
Peplos der Hauptzweck des Zuges. Nach den Perserkriegen jedoch erhielt
das Fest mehr eine politische Bedeutung; unter Verbindung des Thesens,
des Begründers der attischen Einheit, mit dem Feste der Burggöttin Athena
wurden die Panathenäen zu einer Feier der athenischen Seeherrschaft.
Diese Synoikia des Theseus ist in dem Parthenonfriese vom Standpunkte
des 4. Jh. aus zur Darstellung gebracht. — Unter den sogenannten pana-
thenäischen Vasen unterscheidet Urlichs**) die wirklichen Preisgefäfse
von den anderen, die zwar gleichfalls aus athenischen Fabriken hervor-
gegangen, aber nur Nachahmungen jener waren und teils an die anwesenden
Fremden zur Erinnerung, teils nach auswärts, namentlich nach Etrurien,
verkauft wurden. — Robert**) will den Nachweis führen, dafs ein
Tempel und Kult der Athena Skiras nur in Phaleron, nicht auch in dem
athenischen Vorort Skiron bezeugt sei, dafs femer das Fest der Skirophorien
mit dieser Göttin in keinem Zusammenhange stehe, vielmehr ein der Demeter
und Kora geweihtes Frauenfest sei. — Durch ein neugefundenes, von
Kumanudes**) veröffentlichtes Psephisma aus dem Jahre 418 v. Chr. er-
fahren wir von der Existenz und der Lage des Nelel'on, eines Heiligtumes
des Neleus, Eodros und der Basile. Es lag in der Niederung Limnai
unterhalb der Akropolis und ist mit dem bei Piaton erwähnten Heiligtume
der Basile identisch. Curtius *•"*•■) vermutet, dafs das Heroon, welches in
Eodros und Neleus die Beziehungen zwischen Athen und lonien zum Aus-
druck bringe, in der Zeit des Themistokles gestiftet sei, als es sich um die
Beteiligung am jonischen Aufstande handelte. In der Basile ist das attische
Königtum personifiziert. Allmählich in Verfall geraten, sollte das Heiligtum
im Jahre 418 v. Chr. wieder hergestellt, nämlich mit einer neuen Umhegung
versehen und mit Ölbäumen bepflanzt werden; auch die Veranlassung zu
diesem Beschlüsse findet Curtius in der Tendenz, den Zusammenhang Athens
mit den jonischen Kolonieen gerade in jener Zeit besonders zu betonen. —
Unter den drei Bauperioden, die Bevier *'"*'■!) für das athenische Olympieion
SS) Ch. Waldstein, The Paoathenaic festival and the central slab of the Parthenon
frieze: Americ. J. of Arehaeology 1, S. 10/7. Rez.: PhRs. (1885), S. 1807/8 (H. Neu-
ling). — 28) L. V. Urlichfl, Die sogen, panathenäischen Vasen: L. y. Urlichs, Bei-
trüge zur Kunstgeschichte. (Leipzig, Weigel. gr. 8^. 156 S. mit 20 Tfln. M. 8.) Ab-
handl. 4. — S4) ^' Robert, Athena Skiras und die Skirophorien: Hermes 20, S. 849 — 79.
— 25) St. A. Kumanudes, 'Amxor ^fnjfiOfia: ^Efrjfi. a^. 8 (1884), S. 161/6 mit
TU. X. — 26) E- Curtius, Das NeleTon oder Heiligtum der Basile in Athen: BerL SB.
vom 21. Ifai 1885 (1885), No. 25, S. 437—41 mit Tfl. HI. (Vgl. BerlPhV^S. 5, BeiL 7.)
— 26*) i^^M Psephisma aus dem Archontat des Antiphon (418 v. Chr.) Sitz, der arch.
Gesellsch. zu Berlin am 5. Mai 1885: WS. f. kl. Ph. 2, 8. 762/8. (Vgl. BerlFhWS. 6,
S. 864; DLZ. (1885), S. 804.) — 27) L. Bevier, The Olympieion at Athens: Papers
of the Americ. School of Chusical Studies at Athens 1, 8. 181—212. -— 27*) X J. B.
VI. S. Brück: GriochenUnd. 2. Bis Alex. d. 6r. 1^95
feststellt, gehört die erste der Zeit der Peisistratiden an; sie legten den Grand
zu dem Tempel und errichteten ihn mit dorischen Sänlen. Ein Wieder-
aufbau mit korinthischen Säulen wurde später von Antiochos begonnen,
jedoch erst Ton Hadrian in den Jahren 129 — 31 vollendet. — Nach den Er-
gebnissen der neuesten Ausgrabungen auf der AkropoUs zeigtDörpfeld,^^'^^)
daCs entgegen der bisherigen Annahme vor den Perserkriegen an der Stelle
des späteren Parthenon noch kein Athenatempel gestanden hat. Vielmehr
lag der groDse, von Herodot oft erwähnte und von den Persem verbrannte
Tempel der Athena neben und zum Teil unter dem späteren Erechtheion;
Fundamente und Stufen desselben sind noch erhalten, architektonische
Stflcke in der nördlichen und südlichen Burgmauer verbaut. — Die auf
der Akropolis gefundene Weihinschrift der Wäscherin Smikythe, welche
nach Köhler*^) in das 6. Jh. zurückreicht, ist insofern von Interesse,
als die Verbindung der Standesangabe mit Personennamen in der attischen
Epigraphik höchst selten vorkommt; sie findet sich vorzugsweise bei Ärzten,
Schauspielern und Wäschern. —
Aus dem übrigen Griechenland*®'*^) ist die Arbeit Machnigs*^)
Aber das dodonäische Orakel zu erwähnen. Er stellt die Nachrichten über
die Art und Weise, wie die Orakel gewonnen und erteilt wurden, zusammen,
fiber die Priester und Priesterinnen, sowie über den Ursprung und die
Schicksale des dodonäischen Orakels. — Die Geschichte von Zakynthos
wird von Percy Gardner**"*^) an der Hand der numismatischen Verhält-
msse in kurzem AbriTs vorgeführt. Nach den Münzen teilt er die Geschichte
der Insel von 520 an in acht Perioden. Wie vor dem peloponnesischen
Kriege die eigentümliche Stellung von Zakynthos zu Athen aus einer Kom-
bination des attischen und äginäischen Münzfufses erhellt, so kennzeichnet sich
später die spartanische Herrschaft und die Reaktion gegen dieselbe in den
Mflnzen. Auch Dion, der von Zakynthos aus die Expedition gegen Dio-
nysios U. unternahm, erscheint auf den gleichzeitigen Prägungen mit vollem
Kamen, lüt dem Verluste der Unabhängigkeit im Jahre 191 v. Chr. endet
die selbständige Prägung von Silbergeld, während die der Kupfermünzen
fortdauert. — Die Existenz einer, nur von Suidas und Schol. Pindar. be-
zeugten, Stadt Naxos auf Kreta, welche bisher angezweifelt worden, wird
nnnmehr durch mehrere von Lambros**" *^) publizierte Münzen bestätigt. —
WheeUr, The theatre of Dionysus at Athens: ib. S. 121 — 79. — S8) W. Dörpfeld, Der alte
AthcD»-Tempel auf der Akropolis zu Athen: MD AI. 10, S. 275/7. — 28*) X£. Petersen,
Zorn Erechtheion: ib. S. 1 — 10. (Vgl. H. Fowle, The Erechtheion at Athens: Papers of
the Americ School of Class. Studios at Athens, Vol. 1, 8. 216—36 mit 4 Tfln.) —
29) U. Köhler, Wkscher nnd V^uchfranen in Athen: MDAI. 10, 8. 77/8. — 30) X ^.
TffanB^ovvT io£ , T6 ypov^iop r^e XalxiSoe (Forts.): 'Eß8of*dg No. 64, S. 239 — 40. —
16*) X N, A. XaXniönovXoe, U^yfiatela Ttepl äom^Sv rcäv 'Onowrlaw (Forts.):
Ul^uv Z, S. 1 — 14. — 80^) X J. Holczinger, Die Amphyktionen versammlang von
I^lpM (TJngariteh). Prgr. Tata. 31 S. — SO®) X Th. Bent, On the gold and silver
Bio« of Siphnos: JHSt. 6, S. 196/8. — 80^) X V. Gardthausen, Zur Gesch. des
grieeh. Alphabets: BbM. 40, 8. 699—610. — 80^) X A. Garbato, Erinna, antica poetessa
P««. Venedig, tip. Naratovich. 70 S. M. 1. — 81) J> Machnig, De oraculo Dodo-
itte« eapiu V. Diasert. Breslau, (Köhler). 89 S. M. 1. — %%) Percy Gardner,
Zii^Tiithos (Coine): Numism. Ghronicle, 8. series No. 18 (1886), 8. 81—107 mit Tfln. III— V.
^ 12*) X P. Pervanoglü, Cordra nelle attinenze eon la colonisazione delle coete del
^ Adriatieo: Areheografo triestino 11, 8. 844 — 69. — 33) P* Lambros, Unedierte
tlSnian Ton der kretischen Stadt Naxos: Z. f. Numism. 18, 8. 126/7. — SSM ^ ^-
Babelon, Moniiaies cr^toises: B. nnmism. 3, 2 (1886), S. 167—64 mit TfL YVH.
1^96 ^^' 3- Brück: GriechenUnd. 2. Bis Alex. cL Gr.
Torr**-**^) behandelt, hauptsächlich unter Verwertung des reichen Inschriften-
materials, die Insel Rhodos, sowohl in Rücksicht ihrer äufseren Geschichte
und ihrer Bedeutung als See- und Handelsstaat, wie hinsichtlich der inneren
Einrichtungen, der Kulte, der Kunst und Wissenschaft. —
Mit dem griechischen Kolonialgebiet im Pontes Euxeinos beschäf-
tigt sich Bürchner.*'^) Der vorliegende erste Teil seiner Untersuchungen
giebt zunächst Aufschlufs über die Geographie und Topographie der Küsten-
striche des Pontes, sodann über die Einwirkung, welche die Phönikier, die
Karer und schliefslich die Griechen (die milesischen Kolonisten) ausübten;
eingehendere Erörterung erfahren noch Sinope, Trapezus, Kerasus, Kotjora
und Istros. — Die Münzen von Sinope und Herakleia werden von Six**)
chronologisch gruppiert und für eine Entwickelungsgeschichte dieser Städte
verwertet. — Aus den inschriftlichen Denkmälern sucht La tisch ew*'"*^)
ein Bild von der Verfassung und den Magistraturen der Stadt Ghersonesos
in Tauris zu entwerfen. Die Einrichtungen der daselbst herrschenden
Demokratie schliefsen sich eng an diejenigen Megaras an, von wo sie über
die megarische Kolonie Herakleia am Pontes nach Ghersonesos übertragen
worden waren. Die höchste Gewalt war bei dem dafiog und der ßovli^;
der eponyme Beamte hiefs, wie in Megara, Basileus; neben ihm standen
Strategen und Damiurgen. — In Kyzikos hatte Böckh 6 Phylen angenommen ;
durch eine von Mordtmann**"*®*) veröffentlichte Inschrift wird jetzt die
Zahl der Phylen auf 9, die der Strategen auf 2 festgesteUt. — Die Kunst-
darstellungen der ionischen Kolonieen des Pontes Euxeinos werden von
Ramsay **"*®*^ mit den Bildern auf den phrygischen Felsgräbem, die wahr-
scheinlich der Zeit zwischen 730 und 670 angehören, verglichen und darnach
ein Zusammenhang zwischen jenen Kolonieen und den phrygischen Ansiede-
lungen vermutet. — Über den Ursprung der Stadt Pergamos will Hesse 1-
meyer^^) aus der Sage das historisch Sichere ermitteln; den Namen Per-
gamos führt er auf karische Bildung zurück. — G. Weber**"*^) beschreibt
S4) C!. Torr, Rhodos in ancient times. Cambridge, University Press. XI, 156 S.
mit 6 Tfln. M. 12,60. Bez.: BerlPhW^S. 6, S. 658/4 (R. Weil); Ac No. 727, S. 261
(A. S. Murray); Ath. No. 3065, 8. 106. — 84*) X H. N. Fowler, The fiaar^
at Rhodes: Americ. JPh. 6, No. 24, S. 472/5. — 34^) X C. Smith, Four archaic vases
from Rhodes: JHSt. 5, S. 220 — 49. (Vgl. id., Yases from Rhodes with incised iBscriptions:
ib. 6, S. 871/7.) — 35) L* BUrchner, Die Besiedelung der Küsten des Pontos Euxeinos
durch die Milesier. I. Teil. Prgr. d. Studienanst. Kempten. 75 S. mit Karte. Res.:
BIHL. (1886), S. 291/2 (R. Fofs). — 86) J. P. Six, Sinope (Coins): Numism. Chronicle
8. series No. 17 (1885), S. 15—65 mit Tfl. II. — 37) B. Latischew, La Constitution
de Ghersonesos en Tauride d'aprös des documents ^pigraphiques : BCH. 9, S. 265 — 800.
— 37*) X E. A. Gardner, Ornaments and armour from Kertch in the New Museum
at Oxford: JHSt. 5, S. 62—78. — 37b) X £. Egg er, Inscription de Tile de Lenc^:
BCH. 9, S. 875/9. (Vortrag in der Sitz, der Acad. des inscr. vom 17. April 1885. Vgl
RC. (1885), No. 16; BerlPhWS. 5, S. 960.) — 38) J. H. Mordtmann, Zur Epigraphik
von Kjzikos. lU: MDAI. 10, S. 200—11 u. 402. — 38*) X M. Thirion, De civiUtibus,
quae a Graeois in Chersonneso conditae fuerunt. Thöse. Paris. (Promotionsbericht: RC.
(1885), No. 43, S. 812/5.) — 39) W. M. Ramsay, Sepulcral customs in ancient Phrygia:
JHSt. 5, S. 241—62 mit Tfl. 44. — 39«) X G. Hirschfeld, Paphlagonische Felsen-
gräber. £. Beitr. z. Kunstgesch. Kleinasiens. Berlin, Dttmmler. gr. 4^. 52 S. mit 7 Tfln.
M. 6. (Aus den Abhandl. d. BerL Ak. 1885, I.) — 40) E. Hesse Imey er, Die Ursprnnge
der Stadt Pergamos in Kleinasien. Mit 2 Beilagen. .Tübingen, Fues. gr. 8^. V, 46 S.
M. 1,20. Rez.: DLZ. (1886), S. 91/2 (H. Landwehr); KBl. f. d. wttrtt. Schulen 28,
S. 500/5 (P. Weizsäcker); WS. f. kl Ph. 4, S. 897—901 (E. Fahr i eins). — 41) Q-
Weber, Akdsch^-Kajä, eine unbekannte Felsburg bei Smyma: BiDAI. 10, S. 212/6. —
VI. S. Brück: Griechenland. 2. Bis Alex. d. Gr. 1^97
die Reste einer bisher unbekannten Felsburg, die sich bei SiD3nma auf der
Kalksteinkuppe Akdsch6-Eajä befinden. Sie erinnert in ihrer Anlage und
Bauart an die Akropolis von Alt-Sm3nma und an die nahe gelegene Burg
von Ada; ihre Entstehung ist daher derselben Zeit und demselben Volke
lozQschreiben ; nur trägt die Burg von Akdsch^-Eajä im Gegensatz zu den
beiden anderen, welche die See beherrschen, ganz den Charakter einer
Landfestung. — Für die ursprüngliche Selbständigkeit der kyprischen Kunst
gegenflber der assyrisch-phönizischen und der griecMschen tritt Holwerda^')
ein. Sie gilt ihm gleichsam als eine ältere Schwester der archalfsch-griechi-
schen Kunst, wurde jedoch von ihr bald überflügelt und später auch beein-
flnlst; nur in den Anfserlichkeiten der Darstellung schlofs sie sich assyrischen
nnd ägyptischen Vorbildern an. Andererseits ist nicht unwahrscheinlich,
dais die in der ionischen Schule von Ghios vertretene Kunstströmung seitens
des Kyprischen Einwirkung erfahren hat. — Bisher waren die von Thuky-
dides aus Antiochos entlehnten Gründungsdaten der griechischen Kolonieen in
SiziUen als sichere und genaue Cberlieferung betrachtet worden. Busolt^^'^^)
macht nun darauf aufmerksam, dafs fast sämtliche dort gegebenen Zahlen
auf 5 oder 10 abgerundet sind, und dafs alle anderen Quellen (Eusebios,
Hieronymos etc.) von Antiochos-Thukydides abhängen. Er bezeichnet es
demnach als unmöglich, die einzelnen Gründungsjahre genau zu bestinmien ;
aoch zur Zeit des Timaios hätten keine durchaus feststehenden und allgemein
anerkannten Datierungen existiert. Noch schlimmer steht es mit den An-
gaben über die italienischen Städte. — Nach den von Holm und Cavallari
gewonnenen und in ihrem grofsen Werke niedergelegten Eesultaten, sowie
nach eigenen Beobachtungen giebt Lupus**'***) einen kurzen, übersicht-
lichen AbriXs der historischen Topographie von Syrakus. —
Von den Perserkriegen bis zum peloponnesisohen Kriege.
Herodot verweist VII. 213 bezüglich der Ermordung des Ephialtes auf
eine spätere Darstellung in seinem Werke ; da dieselbe sich aber nirgends
findet, hatte Gomperz vermutet, dafs sie in einer Lücke des uns vorliegenden
41*) W. M. Ramssj, The arehaic Pottery of the coast of Northern lonia atid Southern
Amüs. (Vortrag in d. HeUenic Society, London. Sitz. v. 12. März 1885): Ac. Ko. 672,
S. 210. — 4]b) X Cecil Smith, Early paintings of Asia Minor: JHSt. 6, S. 180—91.
~~ 48) A. £. Holwerda, Die alten Kyprier in Kunst und Kultus. Studien. Leiden,
BrilL Lex.-8®. XII, 61 S. mit 7 Tfln. M. 4,50. Rez.: BerlPhWS. 5, S. 1628/6; NPhRa.
(U86), S. 284/5 (P. Weizsäcker); WS. f. kl. Ph. 8, S. 385/7 (H. Lewy); DLZ. (1886),
8.408— 10 (A. Enmann); Ac. No. 780, S. 812; TR. No. 216/6, S. 80. —48) G. Busolt,
Befflerknngen ttber die Gründungsdata der griech. Kolonieen in Sizilien und Unteritalien:
KUf. 40, S. 466/9. — 43^^) X N. Leoni, Studii storici su la Magna Grecia e su la Brezia,
Me origini italiche fino ai tempi nostri. Vol. I, 8. ediz. Neapel, tip. Tomese. 4®. 287 S.
~~ 44) B. Lupus, Die Stadt Syrakus im Altertum. Eine histor.-topograph. Skizze. Prgr.
i Protest. Gymn. zu Strafsburg. Strafsburg, Ed. Heitz. gr. 4^. 26 S. mit 1 Karte.
M. 1,20. Rez.: NPhRs. (1886), S. 174/5 (H. Neuling); CBl. (1886), S. 421 (F. R.). —
44*) XO. Schlapp, Bilder aus Sizilien. Prgr. d. Realgymn. Erfurt. 4^ 21 S. —
44*^) X J. Hoskyns-Abrahall, A visit to Syracuse: Ac. No. 696, S. 152. —
44*) X Fr. S. Cavallari, Sugli scavi eseguiti nella necropoli del Fnsco presse Siracuca:
Sotizie degli scavi (1885), Februar, S. 49 — 54. — 44') XC. Contejean, Agrigente, notee
de Tojage. Poitiers, imp. Mareirean. 12 S. — 44®) X A. Salinas, Relazione sugli
«eqiodotti di Selinunte: Notizie degli scavi (1885), Juli, S. 288—90 mit Tfl. XI. (Vgl.
ii. Bipostiglio di monete d'argento, di Selinunte: ib. August, S. 827/9.) — 44') X A.
^ di Loren zo, Sopra le ultimo scoperte avvenute nei dintomi di Reggio di Calabria: ib.
^ 325/7. (VgL id., Nota intomo al capo Cenide ed alla Colonna-reggina : ib. Mai,
8- J08-14.)
^«kmbericbt« der QesehiobttwiaaenMehBft 1865. L 7
igß VI. S. Brück: Griechenland. 2. Bis Alex. d. Gr.
Textes gestanden habe und verloren gegangen sei. Kirchhoff ^^"^^) wider-
legt die Möglichkeit einer solchen Lücke ; die Zeit, in welche der Tod des
Ephialtes fällt, liegt nach den Ereignissen, mit denen Herodot abschliebt,
d. i. nach dem Frfilyahr 478. Daher ist vielmehr anzunehmen, dafs Herodot
sein Werk noch über diesen Zeitpunkt hinaus fortzuführen gedachte, aber
nicht bis zu dem beabsichtigten Schlüsse gelangt ist. — Trotz des Fehlens
von direkten Angaben glaubt Sayce^*'^^) aus den Naturschildemngen
Herodots erschliefsen zu können, dafs derselbe zur Zeit der grofsen Über-
schwemmungen nach Ägypten gekommen und am 20. Juli in Naukratis gelandet
ist. Nach Süden dehnte sich seine Reise nur bis Memphis aus; Theben
und Elephantine hat er nicht besucht. Bei der Feststellung der Reiseroute
selbst geht Sayce von der Beobachtung aus, dafs Herodot die Denkmäler
nach ihrer topographischen Lage aufzähle, d. h. in der Folge, wie er sie
gesehen und notiert hat.
Hanow^^ will die Überlieferung über die Teilnahme der Athener
und Spartaner an den Perserkriegen in ihrer verschiedenen Gestaltung
von Herodot bis zum Ende des 4. Jh. prüfen. Einer Übersicht der Quellen
folgt eine vergleichende Behandlung der Tradition, zunächst über die Stel-
lung Athens und Spartas zur Zeit der Perserkriege im allgemeinen, als-
dann über die Schlacht bei Marathon. — Die für die Geschichte des
attischen Bürgerrechtes wichtige Frage, ob aus Thuk. I. 9d eine Bekleidung
des Archontats durch Themistokles zu entnehmen sei, wird von Wachs-
muth^^) und Schenkl^*) in gegenseitiger Polemik erörtert; Schenkl
entscheidet sie gegen Wachsmuth in verneinendem Sinne. — Der ursprüng-
liche Demos Potamos findet sich später in der Weise in drei Demen ge-
spalten, dafs ein Teil desselben mit einem entsprechenden Stücke von
Deirades vereinigt und der Rest in die beiden Gemeinden Ober- und Unter-
potamos gesondert war. Diese Teilung will Köhler'^^) mit der Neuorga-
nisation des Flottenwesens durch Themistokles im Jahre 483 in Verbindimg
bringen; damals wäre bei Gelegenheit der Einrichtung der Trittyen an
Stelle der alten Naukrarien auch die Zal^ der Demen durch Teilung und
Verleihung der Demenrechte an Flecken von 100 auf 174 vermehrt worden. —
Vor der Schlacht bei Salamis nahm nach Goodwin^^) die griechische
Flotte innerhalb der Bucht von Salamis, nachdem die Perser aber in den
Meerbusen hineingesegelt waren, am Ausgange desselben Aufstellung und
drängte so die Feinde in die Engen nördlich von der Insel. — Der bei
45) A. Kirch hoff, Über ein Selbstcitat Herodots: Berl. SB. (1886), Ko. 19,
S. 801 — 20. — 45*) X Th. MistBchenko, Herodots SteUung in der hellen. G«-
schichtssehreibong. Einleitung zu des Vf. Herodot - Übersetzung (Russisch). MoskAO,
Typ. Riefs. Kop. 60. — 46) A. H. Sayce, The season and extent of the trarels of
Herodotos in E^pt.: JPh. 14, No. 28, S. 267—86. — 46*) X G. Mair, Das Land der
Skythen bei Herodot und der Feldzug des Dareios in demselben. H. Teil. Prgr. d. 630011.
Saaz. 67 S. mit 1 Karte. -— 46^) X J. Brüll, Herodots babylonische NachrichteiL
U. Z. Gesch. und Kultur von Babylon. Prgr. d. Gymn. zu Aachen. Leipzig, 0. Schulxe.
4^. 14 S. M. 0,80. — 46^) X W. Arnolt, On some oracles In Herodotus: John Hopkins
Univ. Circulars 4, Ko. 89, S. 77/8. — 47) W. Hanow, Lacedämonier und Athener in
den Perserkriegen. I. Prgr. d. Gymn. Anklam. 4^^. 18 S. Rez.: MHL. (1886), S. 292,
(R. Fofs). — 48) C. Wachsmuth, Z. Gesch. des attischen Bürgerrechts: Wiener Stadien
7, S. 169—60. — 49) H. Schenkl, Z. Gesch. des attischen Bürgerrechts : ib. S. 887/9.
— 50) U. K o h 1 e r , Potamos. Ein Beitrag zur Geschichte und Topographie der attisehen
Demen: MDAJ. 10, S. 106—12. — 51) W. Goodwin, The battle of Salamis: Papsn
of the American School of Class. Studies at Athens 1, S. 237 — 62 mit 1 Karte.
VI. S. Brück: Grieohenland. 2. Bis Alex. d. Gr. 1^99
Diodor erhaltene Bericht des Timaios über den Yerlaaf der Schlacht bei
Himera ist, wie Basolt^^) aasftthrt, Yöllig fabelhaft; nnr die ihm zu
Grande liegende Anschauung, dafs das karthagische Schiffslager zuerst er-
obert wurde und der Brand der Flotte das noch tapfer kämpfende Heer
entmutigte, beruht auf guter ÜberUeferung und steht auch mit den anderen
Quellen im Einklang. Der Hergang selbst ist aus der Darstellung Polyftns
a erkennen ; während nämlich Gelon im Westen der Stadt mit dem kar-
thagischen Heere im Kampfe liegt, macht Theron aus der Stadt einen
Anfall auf das im Norden gelegene Schiffslager und es gelingt ihm, das
Lager und die Flotte in Brand zu stecken. — Eine thessaUsche ßrabschrift
für einen im Kampfe Gefallenen Namens Pjrrrhiadas, die nicht lange nach
500 T. Chr. anzusetzen ist, wird von Kirchhoff '^^) mitgeteilt. —
Wir gelangen nunmehr zu einem der wichtigsten und interessantesten
Fnnde der letzten Jahre, dem grofsen Gesetz von Gortyn.**'***) Nach-
dem im Sommer 1884 Halbherr auf der Stätte des alten Gortjm die
losclirift entdeckt und den Anfang kopiert hatte, yermochte Fabricius
im Herbst trotz der gröisten Schwierigkeiten und Mühen auch den ttbrigen
Teil derselben freizulegen und abzuschreiben ; sie Uegt jetzt in 12 Kolonnen
Tollständig und fast unversehrt vor. Die bustrophedon geschriebene In-
Bchrift ist auf der Innenseite einer konkav gewölbten, aus Kalksteinquadem
bestehenden Mauer aufgezeichnet, die Fabricius, Diels und Bachelor
it) G. Bnsolt, Zur Schlacht bei Hirnen: RhM. 40, S. 156—60. — 5S) A.
Kirchhoff, Eine altthesaaUsche Grabachrift: Hermes 20, S. 157/9. — &4) £• Fabricius,
AltartOmer ans Kreta. I. Gesetz von Gortyn: MDAI. 9, S. 368—84 mit Tfl. XX u. XXI
n. 1 Plan. (VgL Diels, Inschrift von Gortyn. Sitz, der arch. Gesellsch. zu Berlin am
8. Mlrz 1885: DLZ. (1885), S. 465/6; WS. f. kL Ph. 2, S. 506; BerlPhWS. 5, S. 799.)
~ &4*) D. Comparetti, Leggi antiche della cittk di Gortyna in Greta, scoperte diu
dott F. Halbherr e £. Fabricius. Florenz, Löscher. 4^ 59 S. mit 1 Tfl. M. 10.
Bez.: BC. (1885), No. 43, S. 294/5 (M. Br^al). (Aus Museo italiano di antichitit 1,
S. 233 ff.) — 54^) R. Dareste, La loi de (^rtyne: BC^H. 9, S. 801-— 17. (Vgl id.,
la \<n de Grortyne. S^nees et traveaux de l'AcadÄnie des sciences morales et politiques.
Vsi-^uni 188*5, S. 926 — 88.) — M^) H. Lewy, Altes Stadtrecht von Gortyn auf Kreta.
Sieh der von Halbherr und Fabridus aul^fundenen Inschrift. Text, Übersetzung u. An-
Berknngen nebet einem Wörterverzeichnis. Berlin, (jfaertners Yerlagsbuehh. 4^. 82 S.
M. 2,50. Bez.: CBL (1886), S. 1258/9 (F. B.); WS. f. kL Ph. 2, S. 1418—20 (B. Kubier);
BerIPhWS. 5, S. 1445—50 (R. Meister); DLZ. (1885), S. 1668—71 (G. Hinrichs);
SFhR& (1886), S. 295/7 (G. F. Rettig); BC. (1885), No. 48, S. 298 (M. Br^al),
l^a 44, S. 817 (Th. Reinach). — 54') F. Btteheler und K Zitelmann, Das
Keekt von Gortyn, herausgeg. u. erläutert. Frankfurt a. M., Sauerlftnder. X, 180 S.
U.L Bez.: WS. f. kL Ph. 2, S. 1420/8 (H. Lewy); BerlPhWS. 5, S. 1445—50 (R.
Xeiiter); DLZ. (1885), S. 1668—71 (G. Hinrichs); NPhBs. (1886), S. 292/5 (G. F.
Kettig); ZOG. 37, S. 814/8 (Thumser); RG. (1885), No. 48, S. 294/8 (M. Br^al),
Ko. 44, a 317 ff. (Th. Reinach). (Ergänzungsheft zu RhM. 40.) — 54®) Joh.
tt-Th.Baunack, Die Inschrift von Grortyn. Leipzig, HirzeL gr. 8^ VHI, 167 S.
ait 1 Tfl. M. 4. Bez.: WS. f. kL Ph. 2, S. 1420/3 (H. Lewy); BerlPhWa 5,
& 1445— 50 (R. Heister); DLZ. (1885), 8. 1669—71 (G. Hinrichs); CBl. (1886),
8* 255: BC. (1885), Ko. 43, 8. 298 (M. Br^al). — 540 ^' ^' Herriam, Law Code
«f the Kretan Gortyna. I: Americ. J. of ArohaeoL 1, S. 324 — 50. — 54^») X C. Wachs-
Bttth, Einige antiquarische Bemerkungen zu dem ^Codex des Privatrechts* von Gortyn:
^^«ebrichten von d. kgL (Gesellsch. d. Wissensch. zu Göttingen (1885), No. 5, S. 199—207.
~~ 64^) X J. Simon, Einige Bemerkungen zur jUngst gefundenen Inschrift von Gort3m :
^« U (1885), S. 489 — 505. — 54^) X B. Meister, Zu dem Gresetz von Gort3m:
^Kia 10, S. 139 — 46. (VgL F. Blafs, Zu den Gesetztafehi von Gortyn: NJbPh. 181,
8. 479—85; W. Di tten berger. Zum (jiesetz von (^ortyn: Hermes 20, 8. 578/8;
?. Boebeler, Spraehfonneln in italischem und griechischem Recht: RhM. 40, &. 41b — ^^.'^
i
1100 ^' S. Brnck: Griechenknd. 2. Bis Alex. d. Gr.
für ein Stück der ümfassangsmaner eines Rundbaues halten, während
Puchstein eher an die Einfriedung der Agora denkt. Was die Zeit des
Gesetzes betrifft, so ist es nach Diels dem 5. Jh. angehörig, nach
Bücheier nicht älter als die Mitte des 5. Jh. nnd vielleicht bis 400
herabznrücken. Der Inhalt ist rein privatrechtlicher Natur, und zwar aus
dem Gebiete des Sklaven-, Familien- und Erbrechtes. Wir erhalten hier
Bestimmungen über den Sklavenprozefs, für den Fall, dafs über den Besitz
eines Sklaven Streit ausbrechen sollte, über die Ansprüche der Frau bei
der Scheidung oder dem Tode des Mannes, über das Erbrecht der Kinder
und anderweitiger Angehörigen; vor allem aber beschäftigen sich ein-
gehende Anordnungen mit den Erbtöchtem und mit der Adoption. Die
angedrohten Strafen sind ausschliefslich Geldstrafen. Eine ausführliche
juristische Erläuterung zu dem ganzen Gesetze von Gortyn ist von Zitel-
mann herausgegeben; er sucht aus demselben ein Bild der damaligen Staats-
und Privatverhältnisse Gortyns im Zusammenhange zu rekonstruieren. —
Auf dem Gebiete der attischen Geschichte im 5. Jh. wird das
Epigramm Anth. Pal. Xin. 28 von U. v. Wilamowitz-Möllendorff")
als Weihgedicht der Akamantis für ihren ersten choregischen Sieg, zwischen
490 und 480, und als die wirkliche Inschrift des von der Phyle geweihten
DreifuDses erklärt. Der Vf. ist weder Simonides, noch BakchyUdes, möglicher-
weise Antigenes ; am besten aber ist es, das Gedicht anonym zu lassen. — Ein
anderes dem Simonides zugeschriebenes Epigramm, Anth. Pal. YU. 258 auf die
bei Eurymedon Gefallenen, ist nach E e i P ®) eine Fälschung ; es ist eine Nachahmung
der uns inschriftUch erhaltenen Verse auf die bei Byzanz im Jahre 423 oder 409
gefallenen Athener und hat nie auf der Stele der Eurymedonkämpfer gestanden.
Zu ähnlichem Eesultat kommt Keil bei einem zweiten simonideischen Eurymedon-
epigramme. — In ihrer bereits***) angeführten Polemik beschäftigen sich
Wachsmuth und S ch en k 1 auch mit der von Philochoros bezeugten Getreide-
spende aus Ägypten; ersterer verlegt sie in das Jahr 445, letzterer in das
Jahr 339 v. Chr. — Plutarch weifs von einer sonst nirgends erwähnten
Expedition des Perikles in den Pontes Euxeinos zu berichten. Zeit und
Veranlassung dieser Fahrt werden von Duncker*') erörtert. Sie fand im
Frühjahr und Sommer des Jahres 444 v. Chr. statt und ist zumeist durch
das Drängen der Athener, dem Amyrtaios in Ägypten eine Hilfeleistung
gegen den Perserkönig zukommen zu lassen, hervorgerufen. Denn Perikles,
der seinerseits den Plan verfolgte, die Macht Athens auf das Meer zu
konzentrieren, ohne sich mit Persien in Gegensatz zu stellen, suchte durch
die Unternehmung nach dem Pontes die Athener von Ägypten abzulenken.
Die Erfolge des Zuges waren: die Vertreibung des Tyrannen Timesilaos
aus Sinope und Ansiedelung von 600 Athenern daselbst, die Begründung
einer athenischen Kolonie in Amisos und der Abschlufs eines Bündnisses
mit Pantikapaion, in dessen Nähe die Athener die Station Nymphaion errich-
teten. Auch ist die Vermutung nicht unwahrscheinlich, dafs bei dieser
Gelegenheit die Hellespontophylakes und der Sundzoll, die öeyuxTfj^ ein-
gerichtet wurden. —
55) U. V. Wilamowitz-Mollendorff, Ein altattischoB Epigramm: Hennes 20,
S. 62 — 70. — 56) B. Keil, Zu den SimoBideiechen ExirymedonepigrammeD : ib. S. 841/8.
— 56*) S. o. No. 48/9. — 57) M. Duncker, Des PerlkloB Fahrt in den Ponto«:
BerlSB. y. 4. Juni 1886 (1885), No. 27, S. 688—60. Bez.: IfHL. (1886)i S. 18 (A. Bauer).
YI. S. Brückt Griechenknd. 2. Bis Alex. d. Gr. I^lQl
In dem im Jahre 1880 entdeckten elensinischen Steuerdekret aus der
peiikleischen Zeit legen Foucart, Lipsins und Sauppe dem Satze fiijva dk
ifißttlluv 'Eiuttofißauaya tov viw Sqxovxa eine kalendarische Bedeutung
bei; er ordne die Einschaltung von Tagen in den Monat Hekatombaion
oder eines ganzen Monats an. Ad. Schmidt ^^) wendet sich nun gegen
jede kalendarische Auslegung, da sie weder mit dem Gegenstande der Urk.,
Aoch mit dem Sprachgebrauch, noch mit dem kalendarischen Sachverhalt
Tereinbar sei. £r selbst erklärt die Worte auf Grund des attischen Bechtes
dahin, dals sie die Bestinmiung einer Präklusivfrist enthalten, und giebt
znm Beweise eine Ausfdhrung der ganzen attischen Fristenlehre, im Beson-
deren der Fristbezeichnungen für eine Monatsdauer. Die fristsetzende Be-
hörde war der Archen des folgenden Jahres. —
Die attischen Grabsteine aus der Zeit zwischen den Perserkriegen und
dem peloponnesischen Kriege stellt Eöhler^^^^) zusammen. Sie kenn-
zeichnen sich als dieser Epoche angehörig durch ihre Schrift, welche die
Obergangsform aas der älteren unregelmäfsigen zur späteren regelmäfsigen
Schrift vertritt; dieser Übergang hatte sich beim Beginne des pelopon-
nesischen Krieges bereits vollzogen. Auch in der Fassung der Aufschriften,
den bildlichen Darstellungen und der tektonischen Form bilden diese Grab-
steine eine geschlossene, von den älteren wie jüngeren Monumenten sich
unterscheidende Gruppe ; allen haftet etwas Unfertiges und Unharmonisches,
aber Ursprüngliches an. Durch die persische Invasion waren nämlich die
alten festen Formen, in denen sich vorher Sitte und Kunst in Griechenland
bew^ hatten, gebrochen und eine neue Entwickelung angebahnt worden. —
Den ursprünglichen Plan des Perikles und seines Architekten Mnesikles zu
den Propyläen, der bedeutend umfangreicher war als die wirklich errichteten
Banten, sucht D ö r p f el d wieder herzustellen. ^^) Behufs Ausführung dieses
aasschlielslicli nach künstlerischen Gesichtspunkten entworfenen Planes hätten
iltere heilige Bezirke zum Teil beseitigt werden müssen; dem widersetzte
sieh die Priesterschaft und bewirkte die erste Einschränkung des Projektes.
Eine weitere Reduktion wurde dann durch den peloponnesischen Krieg ver-
anl&(st, dessen Ausbruch schlieüslich den Arbeiten für inmier ein Ende
machte. — Aus einer Stelle der Danaiden des Aischylos folgert Bücheier ,^^)
dafe zur Zeit der Aufführung des Stückes, im Jahre 460 oder 459, der Bau
des Parthenon zwar noch nicht vollendet, doch bereits ansehnlich gefördert
war. —
Ein im kapitolinischen Museum befindlicher Porträtkopf eines kahl-
köpfigen, vollbärtigen Griechen, in dem Bemoulli den Pheidias vermutet
hatte, wird von Kroker**) auf Aischylos gedeutet. — Nach der Ansicht
L. T. Sybels**) hat Sophokles den Kult des Asklepios aus Epidauros
58) Ad. Schmidt, Das eleiumische Steuerdekret aas der Hohezeit des Perikles.
ÄttiMiier Kalender and attisches Recht: NJbPh. 131, S. 681—744. — 59) U. Köhler,
D» tttiMhen Grabateine des 5. Jh.: MDAI. 10, S. 869—79 mit Tfln. Xni a. XIV. —
M*) XCh. Waldatein, Essays on the art of Pheidias. London, Cambridge Warehouse.
P- 8^ 450 S. M. 86. Bez.: NPhBs. (1886), S. 281/5 (H. Heydemann); RC. (1886),
K«.31, S. 401/9 (S. Reinach); Ac. No. 716, S. 64/6 u. (A. Michaelis) No. 787, S. 440;
S«tBrday R, No. 1682, S. 275/7; Americ. J. of Aroh. 2, S. 182/7 (A- Marsh). —
W) TgL Griechenland 1, No. 21. — 60) F- Bttcheler, Äschylns und der Parthenon :
1^ 40, S. 627/9. — 61) ^ Kroker, Giebt es ein Portrftt des Aischylos?: BerlPhWS.
&, & 897—905. — 6S) L- ^* Sybel, Asklepios und Alkon: MDAI. 10, S. 91— IQO.
1^103 YI. S. Brack: Griechenland. 2. BiB Alex. d. Gr.
nach Athen eingeführt; als Priester des altathenischen Heilheros Alkon hat
er im Temenos desselben und an der Heilquelle Alkippe dem epidaurischen
Asklepios den ersten Altar gegründet. Diesem Resultate stimmt Eöpp^^)
bei; dagegen meint er, dafs die Hygieia nicht mit Asklepios zusammen
gegen Ende des 5. Jh. von Epidauros nach Attika gekommen, sondern ihm
erst zu Anfang des 4. Jh. beigesellt worden sei; erst im 4. Jh. hat sich
der Typus der Hygieia ausgebildet. — Das euripideische Stttck Ion ist
nach Arnoldt**"***) an den Lenaien von Ol. 91, 2 (414) aufgeführt worden,
da sich in den Vögeln des Anstophanes Anspielungen und Farodieen auf
Scenen aus dem Ion vorfänden. —
Felopoxmesisoher Krieg. Von J. Müll er**'***) wird Thukydi des
als ein Muster in objektiver, gewissenhafter Geschichtsdarstellung gerühmt
und seine rationalistische Haltung gegenüber den Mythen und aber-
gläubischen Anschauungen hervorgehoben. — Zu weitgreifenden neuen Er-
gebnissen llber das thukydideische Werk ist U. v. Wilamowitz-Möllen-
dorff**'***) gelangt. Das Werk ist, wie wir es besitzen, erst am Anfange
des 4. Jh. aus dem Nachlasse des Thukydides herausgegeben worden. Vor
allem rührt das I. Buch nicht von ihm selbst her, sondern ist nur aus den
einzelnen Teilen der Einleitung, die der Schriftsteller unfertig hinterlassen
hatte, von dem Herausgeber mit Hilfe der I. 23 gegebenen Disposition
zusammengestellt worden. Auf diese Weise erklären sich die verschiedenen
Widersprüche und Unrichtigkeiten; so hat der Herausgeber die schon von
Thukydides behandelten Ereignisse von Eorkyra und Potidaia unmittelbar
mit einander verknüpft (I. 56), ohne Rücksicht auf die dazwischen liegenden
megarischen Händel, über welche er Nichts vorfand. Auch die Waffen-
stillstands- und Friedensurkk. aus den Jahren 422/1 sind erst später
eingefügt worden. — Femer behauptet v. Wilamowitz-MöUendorff, dafs
Thukydides nach Naturzeit, nicht nach dem Kalender rechne; der mit dem
Eintritt des Frühlings gleichgesetzte Jahresanfang ist nicht ein bestimmter
Tag, sondern schwankt von Anfang März bis Mitte April. Diese Annahme
wird von Unger^'O in einem längeren Aufsatze bekämpft; der Anfang des
Sommers (d-igog) und Jahres sei kalendarisch fixiert, während der Frühling
mit der Nachtgleiche beginne, daher bald früher, bald später als das Sonmier-
63) F. Kopp, Die Attische Hygieia: ib. S. 265—71 mit Tfln. Vm n. IX. —
64) R* Arnoldt, Zur chronologischen Bestimmung von Euripides' Ion: KJbPh. 131,
S. 591/2. — 64*) X Herwerden, Over Archelaos van Macedonie, in verband met
Euripides' Arehelaos: Verslagen en Mededelingen der Akad. te Amsterdam, letterknnde 3,
Heft 1. — 64^) X D. Th. Belajew, Ansichten des Euripides ttber die gesellschaftlichen
und politischen Zustände Athens (Russisch): J. d. kais. russ. Minist, der Yolksaufklttmsg
(1885), 8. Abt., SepL u. Okt., S. 459—92. — 64«) X Th. Zielinski, Die Märchen-
komSdie in Athen. Petersburg, O. Kranz' Buchh. gr. 8^ 72 S. M. 2,50. Rez.-'
BerlPhWS. 6, S. 41/4 (H. Lübke); Gymnasium (1886), S. 278 (F. Bender). (Besonderer
Abdruck aus dem JB. der deutschen Schulen zu St. Annen fUr 1885.) — 64^) X J. Denis,
Esprit et Constitution de la com^dle aristophanique. Caen, Le Blanc-Hardel. S6 S. —
65) Jos. Müller, Zur Würdigung des Thukydides vom ethischen Standpunkte aus. Prgr.
d. Gymn. Innsbruck. 27 S. — 65») X A. Nieschke, De Thucydide Antiphontis di»-
cipulo et Homeri imitatore. Prgr. d. Progymn. Münden. 78 S. — 65^) X A. H.
Huizinga, The lessons of the Peloponnesian war as developed in the speeches of
Thucydides: John Hopkins üniversity Circulars 4, S. 64/5. (Vgl. C. D. Morris, On
Krüger's chronology of the so-called 'Summary' of Thucydides : ib. 5, S. 85.) — 66) Ü- ^•
Wilamowitz-MöUendorff, Curae Thucydideae. Ind. lect. Grottingen, Dieterich. 4^.
20 S. M. 0,80. — 66*) id., Thukydideische Daten: Hermes 20, S. 477—90. — 67) G- ^•
Unger, Das Kriegsjahr des Thukydides. 11: Philologus 44, S. 622—65.
YI. 8. Brück: GrieolieiilAXid. 8. Bis Alex. d. Gr. 1^103
Semester. Andererseits läfst wiederum E n b i c k i ^®) den Anfang des Kriogs-
jahres bei Thnkydides zwischen dem 6. März (Überfall Plataiais) nnd 26. März
(Nachtgleiche) sich bewegen. — Gegen die von U. v. Wilamowitz-MöUen-
dorff aufgestellten Datierungen der dem Ausbruche des Krieges unmittelbar
Tonufgehenden Ereignisse, sowie des Überfalles von Plataiai (auf den
7. März 431) and des Einmarsches des Archidamos (auf den 24. Mai)
wendet sich neben Unger auch L i p s i u s**"***) in besonderen Ausfdhrungen. —
MflUer-Strttbing^^) sucht seine bereits früher vertretene Anschauung von
der geringen Glaubwürdigkeit des thukydideischen Werkes zu bekräftigen,
indem er den Bericht über die Belagerung Plataias eingehend prüft. Die
ganze Erzählung ist voll von Unwahrscheinlichkeiten und Unmöglichkeiten
und enthält sogar direkte Nachbildungen herodoteischer Stellen. Die Flataia-
Episode ist nur eine Theorie der Belagerungskunst, eine Abhandlung über
den Festungakrieg, eingekleidet in die Beschreibung einer wirklich geschehenen
Belagerung ; denn Thukydides verfolgte mit seinem Werke einen belehrenden
Zweck. Wegen dieser freien Behandlung des Stoffes wurde er schon von
Anstophanes angegriffen, in dessen ^Yögel' sich Anspielungen nicht nur auf
die Belagerung Plataias, sondern auch auf mehrere andere Stellen der ersten
Bflcher des Thukydides vorfinden. Die Geschichte des archidanüschen
Elises ist nämlich wenige Jahre nach dem Frieden des Nikias vollendet
nnd herausgegeben worden. —
Für den dritten Feldherm der Flotte, welche die Athener den Eer-
kyrftem zu Hilfe sandten, ermittelt Stahl ''^) den Namen: Drakontides,
Sohn des Leogoras, aus Thorai; demgemäfs ist die Inschrift CIA I. 179
zn ergänzen und bei Thuk. I. 51 der überlieferte Text (Andokides) zu be-
richtigen. Dieser Drakontides ist mit dem aristokratischen Gegner des
Perikles zu identifizieren, der kurz vor dem peloponnesischen Kriege den
Antrag auf eine ausserordentliche Untersuchung der Finanzverwaltung des-
selben stellte. Dagegen ist das gleichnamige Mitglied der Regierung der
Dreilsig von ihm verschieden. — Von der Konfiskationsliste aus dem Hermo-
kopidenprozefs wurde ein neues, sechstes Bruchstück gefunden, das die Güter
des Aiiochos aus Skambonidae betrifft. '^^') — Kumanudes^^^) spricht die
Vennutung aus, dafs der Archen von Ol. 91, 2 nicht, wie die litterarischen
Quellen geben, Chabrias, sondern Charias geheiTsen habe; wenigstens er-
wähnt eine um 400 v. Chr. anzusetzende Choregeninschrift einen Archen
Charias. — Durch eine andere von Tzuntas^^®) mitgeteilte Inschrift findet
die Meinung Böckhs und Köhlers, dafs die beiden Ämter des Schatzmeisters
der Athena und des der anderen Götter unter dem Archontate desEukleides
Tereinigt worden seien, ihre Bestätigung. —
Viertos Jahrhundert. Als Geburtsjahr des Xenophon ist, wie
Selch a u ^^ aus den Memorabilien und der Anabasis erschliefsen zu können
68) Knbicki, Daa Schaltjahr in der grofsen Reehnungsurk. Corp. Inscr. Attic.
^oL I, Ko. 273. Prgr. d. Gymn. Ratibor, Riedinger. 4®. 26 S. Rez.: BerlPhWS. by
S. 1103/9 (A. MommBen); DLZ. (1885), S. 1887/8 (G. F. Unger). — 69) J- H. Lipsius^
ZftTbnkydidea II, 2: Leipziger Studien 8, S. 161—70. — 69*) id., Nochmals zu Thukydides
n, 2:KJbPh. 131, S. 675/9. — 70) H. MüUer-Strübing, Die Glaubwürdigkeit des
ThikTdides geprttft an seiner Darstellung der Belagerung von Plataia: ib. S. 289 — 348.
~- 71) J. M. Stahl, ^^xorridijg 6 Äscoyo^ov Go^aievg: RhM. 40, S. 489 — 43. —
W») VgL Griechenland 1, No. 65. — 7H») Vgl. oben GriechenUnd 1, N. 24. —
71') Vgl. Griechenland 1, No. 66. — 73) G. L. Selchau, De aetate Xenophontis:
^'orfiftk Tidskrift for FUologi NF, 7, 1, 8. 1—21.
I 104 ^' S. Brück: Griechenland. 2. Bis Alex. d. Gr.
glaubt, ungefähr 425 v. Chr. anzunehmen. — Xenophons Schrift vom Staate
der Lakedaimonier ist nach Bazin ''^) im Jahre 394 entstanden; viele Punkte
in derselben weisen gerade auf diesen Abschnitt im Leben des Autors hin.
Wir haben in ihr eine vorzugsweise für Spartaner abgefafste Parteischrift
zu Gunsten des Agesilaos und seiner Bestrebungen zu sehen, eine Erwiderung
auf die Schrift Eleons von Halikarnass, der ein Anhänger des Lysander
war. Die spartanischen Zustände werden idealisiert geschildert; das Buch
ist daher nicht als vollgültige Quelle für die lykurgische Verfassung zu ver-
werten. Das 14. Kapitel stammt erst aus dem Jahre 378, als Xenophon
sein günstiges Urteil über den spartanischen Staat bereits geändert hatte;
durch Nachtragung dieses Stückes am Rande seines Handexemplars wollte
er den Wechsel in seiner Anschauung zum Ausdruck bringen. — Strecker^^)
tritt in seiner Studie über die Marschlinie, welche die Zehntausend auf
ihrem Rückzuge durch Armenien verfolgten, besonders den Ansichten
Kieperts und Kochs entgegen. Letzterem gegenüber behauptet er, dati
Xenophon schon unterwegs an den einzelnen Ruhepunkten sich die wich-
tigsten Momente aufnotiert habe. —
Seiht '^^) bespricht die athenische Politik während der ver-
schiedenen Phasen des thebanisch-spartanischen Krieges. Die Haltung Athens,
wo nach dem Frieden des Antalkidas die böotische Partei zurückgedrängt
wurde und die oligarchische, an ihrer Spitze Kallistratos, zur Herrschaft
gelangte, war eine schwächliche und schwankende, deshalb ohne jeden Erfolg.
Der Sturz des Kallistratos und der Sieg der böotischen Partei im Jahre 362
brachte keinen Nutzen mehr, da seitdem auch die Bedeutung Thebens zurück-
ging. — Nicht günstiger fällt das Bild aus, welches Blafs*^^) von den
sozialen Zuständen Athens im 4. Jh. entwirft. Die Hauptursache der in
Athen, trotz der noch herrschenden Einfachheit und Bedürfnislosigkeit, um
sich greifenden Armut war der Hang der Bürger zum Müfsiggange, der
durch die Soldverteilungen hervorgerufen und gefördert ward. Die armen
athenischen Bürger wollten von den aus der Staatskasse gewährten Spenden
leben, ohne sich irgend einer Arbeit zu unterziehen. So waren in den
Fabriken nur Sklaven beschäftigt, während der bedeutende Handel Athens
grofsenteils in den Händen der Metöken lag; selbst bei staatlichen Unter-
nehmungen waren häufig die Metöken in überwiegender Zahl vor den
Bürgern beteiligt. Die Bemühungen des Demosthenes, diesen sozialen
Schäden abzuhelfen, blieben erfolglos und scheiterten schliefslicb an der
Niederlage von Ghaironeia. — Böckh hatte das zi/irjfxa der Steuer-
einschätzung des Jahres 378/7 als einen nach den verschiedenen Klassen
verschiedenen Bruchteil des wirklichen Vermögens aufgefafst und daraus
auf ein Nationalvermögen Attikas von 30 — 40000 Talenten geschlossen. Dem-
73) H. Bazin, La r^publique des Lac^d^moniens de Xenophon. 6tude sor la
Situation Interieure de Sparte au commencement du IV® siöcle avant J.-C. Paris, Leroox.
gr. 8®. XIV, 286 S. Fr. 6. Rez.: DLZ. (1886), S. 1202/8 (H. Landwehr); Ac. No. 757,
S. 307. — 74) Strecker, t^^ber den Rückzug der Zehntausend. Eine Studie. Berlin,
Mittler & Sohn. gr. 80. 29 S. mit 1 Karte. M. 1,25. Rez.: WS. f. kL Ph. 3,
S. 1188—92 (H. Ball). — 75) A. Seibt, Beurteilung der Politik, welche die Athener
während des theban.-8partan. Krieges befolgt haben. Prgr. d. Realschule. Cassel. 4^.
22 S. Rez.: IfHL. (1886), S. 292 (R. Fofs). — 76) Fr. Blafs, Die sozialen Zustände
Athens im 4. Jh. v. Chr. Rede gehalten am 21. Biärz 1885 an der Univers. KieL Kiel,
Univ.-Buchhandl. gr. 8^ 20 S. M. 1. Rez.: BerlPhWS. 6, S. 805/6 (H. LUbke).
VI. S. Brück: Griechenland. 2. Bis Alex. d. 6r. 1,105
gegendber Tersteht Beloch^*^"''^*) unter dem rl/itj/ia das ganze eingeschätzte
Eigentum und berechnet das wirkliche attische Yolksvermögen auf
6500—7000 Talente. Zu dieser geringeren Gröfse gelangt er zunächst
dnich Herabsetzung der Sklavenzahl Athens fttr das Jahr 378/7 auf
60-80000 (nicht 400000), im Werte von 1500— ÄXX) Tal. Femer veran-
schlagt er den jährlichen Getreideertrag Attikas gegenüber den von Böckh
angenommenen 2800000 Medimnen nur auf 700000 Medimnen, was einen
Wert des Getreidelandes von 2000 Tal. repräsentiere. Bei der Steuer-
reform des Nausinikos wurde zum erstenmale ein genauer Kataster auf-
genommen und behufs der Besteuerung das ganze bewegliche Vermögen des
Landes auf die an Stelle der solonischen Klassen eingerichteten Symmorien
gleichmä£sig verteilt. Dieser Teil war das Timema der Symmorie, das von
Naosinikos an unverändert blieb. In gleicher Weise wurde die Abgabe
vom Grundbesitz nach den einzelnen Demen erhoben. Mit dieser Auffassung
stehen die Angaben des Bemosthenes in der Rede gegen Aphobos nicht im
Widerspruch; sein Vermögen betrug 5 Talente, von denen die Vormtlnder
3 Talente als bewegliches Gut zur Einschätzung deklarierten, während die
15 Talente das Eigentum der ganzen S3rmmorie vorstellen. — Ein neu-
gefondenes von Kumanudes veröffentlichtes Bruchstttck einer Seeurk.
gehört wahrscheinlich in das Archontat des Kallidemos, 360 v. Chr. '^'^®) —
Unter den von Cousin und Burrbach gesammelten Inschriften aus
Lemnos^^^) befinden sich mehrere, welche über die Beziehungen dieser
Insel zu Athen im Laufe des 4. Jh. Aufschlufs geben. Ein Proxeniedekret
Ton Myrina stammt aus der Zeit, wo Lemnos unabhängig von Athen war,
also aus den Jahren 400 — 387; in demselben geschieht der Kämpfe Erwäh-
nung, die während des korinthischen Krieges in den dortigen Gewässern
ach abspielten. Im antalkidischen Frieden gelangte Athen wieder in den Besitz
der Insel und setzte Kleruchen daselbst ein. Bie innere Verfassung dieser
Elerachie ist, wie die Inschriften ergeben, der athenischen ganz analog;
die Dekrete stimmen selbst in den Einzelheiten mit den athenischen überein.
Nor schickte Athen nach Hephaistia und Myrina je einen Epimeleten, um
die Rechte und Interessen der Stadt wahrzimehmen. In einer weiteren
lemnischen Urk. ist von Chalkidiem in Myrina die Rede; von den ver-
schiedenen Möglichkeiten für den Ursprung der chalkidischen Niederlassung
halten die Herausgeber als die wahrscheinlichste, dafs Einwohner von Chalkis,
die infolge von Unruhen auf Euböa vornehmlich nach der Schlacht bei
Chaironeia vertrieben worden waren, von den Athenern in Lemnos ange-
siedelt wurden. Über ihre Stellung ist nur so viel erkennbar, dafs sie des
Bftrgerrechtes nicht teilhaftig waren. — Nach Auffindung eines zweiten
Bruchstückes zu dem Fragmente CIA II. 141 erscheint nunmehr das Ganze,
n^ einer Mitteilung Nikitskys,^^) als ein athenisches Ehrendekret
hr den ans Isokrates bekannten l^^annen Kleomis von Methymna, mit
dem jedoch der bei Bemosthenes erwähnte Kammes aus Mytilene nicht
identisch ist. —
77) J. Beloch, Das Volksvermögen von Attika: Hermes 20, S. 287 — 61. —
?7*) X C D. Morris, On the financUl historj of Athens: John Hopkins üniversity
Ciiealiri 4, 8. 32. — 77*) Vgl Griechenland 1, No. 65. — 77«) Vgl oben Griechenland
1,K. 76. — 78) A. Nikitsky, Zu CU. H. 141: MDAI. 10, S. 57/8. (Vgl. id.,
^'''^ftstsin des Kleomia, Tyranns von Methymna (Rassisch): J. d. kais. russ. Minist, der
^olbaQ&Jbiuig (1885)t August, 8. Abt., S. 411/2.)
1,106 VI. S. Brack: Griechenland. 2. Bis Alex. d. 6r.
EeiP*) giebt in dem ersten Abschnitte seiner textkritischen Abhand-
lung zulsokrates eine kurze Lebensschildemng desselben; er erörtert die
chronologische Reihenfolge der einzelnen Reden, sowie die politische Ge-
sinnung des Isokrates und die Tendenz seiner Schriftstellerei. —
Von dem grofsen Werke A. Schäfers*®) über Demosthenes ist der
1. Band in zweiter, revidierter Auflage erschienen. Alle neueren Entdeckungen,
besonders Inschrifbenfunde, und litterarischen Erscheinungen werden berück-
sichtigt und verwertet, wenn auch die Gesamtauffassung der Begebenheiten
und Personen nicht geändert ist. — Sowohl Sörgel,®^) wie Schiel,**)
der das Leben des Demosthenes von seiner Sendung an Philipp bis zu
seinem Tode darstellt, hebt die edlen und ehrenwerten Bestrebungen des
Redners lobend hervor. — Den Beginn des euböischen Krieges, der nach
Schäfer meist in das Jahr 350 gesetzt wird, verlegt Bar an,**) gestützt
auf die Rede wider Neaira und auf Philochoros, in den Februar des
Jahres 349; mehrere Monate später erfolgte der Hilfszug nach Olynth.
Von den olynthischen Reden des Demosthenes ging die erste der zweiten
unmittelbar vorauf, welche im Jahre 349 zur Zeit der ersten olynthischen
Gesandtschaft nach Athen gehalten wurde; die dritte gehört dem Anfange
des Jahres 348 an, der Zeit der 2. olynthischen Sendung. — Bezüglich des
Gesandtschaftsprozesses gegen Äschines äufsert Slameczka**"**") seine
Ansicht dahin, dafs sowohl jedem einzelnen Gesandten die Rechenschaft
abgenommen wurde, als auch alle insgesamt gleichzeitig sich zu verantworten
hatten; bei den übrigen Gesandten wurde die Amtsführung als ordnungs-
gemäfs befunden und allein gegen Äschines die Anklage erhoben. Die Rede
des Demosthenes von der Gesandtschaft ist ihrer Hauptmasse nach vor der
Einleitung des Prozesses gegen Philokrates, vor 345/4 abgefafst. Sie ist
durchaus ein echtes Produkt demosthenischer Arbeit, nach einem einheit-
lichen Plane angelegt und sorgfältig ausgeführt, und man darf nicht, wie
bisher häufig geschehen, grofse TeUe derselben umstellen oder als Inter-
polation beseitigen. Interpoliert sind nur die §§. 234/6. Dagegen hat
Demosthenes selbst nach der Gerichtsverhandlung zum Zwecke der Ver-
79) B. Keil, Analecta Isoeratea. Prag, Tempaky. Leipzig, Freytag. IX, 160 S.
BL 4. Rez.: WS. f. kl. Ph. 2, S. 868/9 (A. Philippi), S. 621/6 (H. Bürmann); CBL
(1886), S. 810/1 (Slg.); DLZ. (1886), S. 601 (K. Reinhardt); BerlPhWS. 6, S. 842/6
(J. Zycha); PhiUnz. 15, S. 240/4 (Fr. Snsemihl); Amerlc. JPh. 6, No. 21, S. 107/9 (B.
Gildersleeve). — SO) A. Schäfer, Demoethenes und seine Zeit. Zweite revidierte
Aasgabe. I. Bd. Leipzig, Tenbner. gr. 8<^. XYI, 628 S. M. 10. Rez. : WS. £. kl. Ph.
3, S. 801/4 (W. Nitsche); CBl. (1886), S. 160; DLZ. (1886), S. 1469 (R. Weil). —
81) J. Sdrgel, Demoetheniflche Studien. IL Prgr. d. k. Studienanst. Hof. 1884. 40 S.
— 83) A. Schiel, Demosthenes. IL Prgr. d. evang. Gymn. Kronstadt. 87 S. —
83) A. Baran, Zur Chronologie des euböischen Krieges und der olynthischen Reden dea
Demosthenes: Wiener Studien 7, S. 190 — 231. — 84) Fr. Slameczka, Untersuchungen
über die Rede des Demosthenes von der Gesandtschaft. Prgr. d. Gyrnn. zu Hemals-Wien.
Wien, Holder, gr. 8®. 48 S. M. 1,60. Rez.: NPhRs. (1886), S. 81/2 (W. Fox); CBl.
(1886), S. 510 (B.); DLZ. (1886), S. 698 (W. Nitsche); BerlPhWS. 6, S. 777/9 (E.
Rosenberg); PhilAnz. 16, S. 814/6 (K. Seeliger). — 84*) X G. Leue, Quo tempore
et quo consilio oratio, quae inscribitur Tte^l rcöv Tt^g ^AXi^avSpov ovv&ijxSvy composiU
Sit. Dissert. v. Halle. Berlin, Mayer & Müller. 62 S. M. 1,20. Rez.: PhilAnz. 16,
S. 817/9 (K. Seeliger). — 84^) X H. W. Reich, Die Beweisführung des Äschinee in
seiner Rede gegen Ktesiphon. Ein Beitrag zum Verstftndnis des Redners und seiner Zeit
II. Teil. Prgr. d. Gymn. Nürnberg, Fr. Campe, gr. S^. 68 S. Rez.: NPhRs. (1886),
S. 195/6 (W. Fox). — 84«) X L. Cantarelli, Sul processo di Frine: Rivista di
filologia e d'istruz. class. 18, S. 466 — 82.
VI. S. Brück: Griechenland. 2. Bis Alex. d. Or. 1,107
öffentlichnng viele Stellen eingefdgt; doch ist die Herausgabe erst von
fremder Hand erfolgt. —
Auf dem Gebiete des attischen Gerichtswesens beschäftigt sich
Halvert******) mit den privaten und öffentlichen Schiedsrichtern. — lUing®*)
weist nach, dafs in Athen ein auf das ganze Eigentum oder einen Teil des-
selben sich erstreckender Yermögenstausch thatsächlich stattfinden konnte;
wurde weder dieser noch die Obemahme der Leistung von dem Gegner
acceptiert, so hatte das Gericht zu entscheiden, wer die Leiturgie leisten
fflflsse. — Während Meufs nur zwei Arten der dTtaywyi^^ gegen xcmovQyoi
und gegen artfioe, anerkannt hatte, zeigt Sorof,^'0 dafs dieses Verfahren,
abgesehen Ton einigen anderen Verbrechen, seit 403 auch bei einem Morde
in gleicher Weise gegen Bürger wie gegen Fremde in Anwendung gebracht
werden konnte. So ist der Prozefs gegen Agoratos eine wirkliche OTta-
yuiy^ g)6vov. Fast in allen Fällen der Apagoge waren die Elfmänner die
zuständige Behörde. Die ursprünglich für die anaywyrj xcmov^cnv not-
wendige Bedingung, dafs der Verbrecher auf der That ertappt war, kam
später gänzlich in Fortfall. —
Das Zustandekommen und die Abfassung der attischen Staats-
dekrete wird von Miller^^) behandelt, zum Teil im Gegensatze gegen
Hartel, dessen Hypothese über eine doppelte Lesung in der Volksversamm-
Inng widerlegt wird. Miller erläutert die probuleumatischen Dekrete, deren
er drei verschiedene Formen unterscheidet, die Volksdekrete und solche mit
Znsatzanträgen aus der Ekklesie. —
Der im Vorjahre von Gomperz besprochenen Inschrift aus dem
4. Jb., welche die Anweisung zu einem griechischen Eurzschriftsystem ent-
hiüt, sind diesmal zwei Arbeiten, von Landwehr**) und Mitzschke,*^)
gewidmet; beide weichen in ihren Rekonstruktionen des Systems aus den
erhaltenen Resten von Gomperz verschiedentlich ab. —
In bezug auf die K u n s t dieser Periode hält H e 1 b i g*^'***) eine Marmor-
bflste des Piaton im Vatikan mit runzeligem Gesicht und mürrischem Aus-
85) B. Hubert, De u-bitris Attieis et privatis et publicis. Leipzig, 6. Fock. 67 S.
X. 1. Res.: Wa f. kL Ph. 3, S. 621/2 (H. Landwehr). — 85*) X M. H. £. Heier
n. 6. Fr. Schdmann, Der attische Prozefs. Vier Bücher. Neu bearbeitet von J. H.
Lipsins. Lief. 6/8. Berlin, Calvary & Co. Bd. II, S. 629—884. k M. 2. —
M) C. E. Illing, De antidosi: Berliner Studien f. kl. PhU. u. Arch. 2, 2, S. 271—807.
Ret.: PhilAnz. 15, S. 627/9 (K. Seeliger). (Auch: Diesert. Leipzig. 87 S. M. 1,80.)
— 87) M. Sorof, t^ber die anaytayii im attischen Gerichtsverfahren: NJbPh. 131,
S. 7— 16. — 88) 0. Miller, De decretis Attieis qnaestiones epigraphicae. Dissert,
Breslaa, Hanuchke & Behrendt gr. 8^ 59 S. M. 1. Rez. : WS. f. kl. Ph. 3, S. 458/5
(V. Heydemann); DLZ. (1886), S. 557/9 (G. Hinrichs). — 89) H. Landwehr,
Über ein Korscachriflsystem des 4. vorchristl. Jh.: Phllologus 44, S. 198—200 mit
1 Tfl. — 90) P. Mitzschke, Eine griechische Karzschrift ans d. 4. yorehristl. Jh.
Ltipzig, Robolsky. 28S. M. 0,60. Rez.: NPhRs. (1886), S. 91/8 (F. Ruefs); CBL (1886),
8.890/1; PhilAnz. 16, S. 81/2 (H. Landwehr). — Ol) Heibig, Büste des Piaton.
Vortrag in der ErSffhungssitz. d. arch. Instit. in Rom znm Andenken Winckelmanns,
d. 12. Dez. 1885: WS. f. kl. Ph. 8, S. 24. (Vgl. ArchZg. 43, S. 297. — Heibig,
Doppsibüste des Platon n. Pythagoras. Vortrag in d. Sitz, des archäolog. Instit. in Rom
«n» 18. Dez. 1885.) — Ol») X G. Grote, Plato and the other companions of Socrates.
5ew ed. by Hain. New edition. 4 vols. London, Murray. k M. 7,20. — Ol*) X A.
^•gnon, Une extase de Socrate. Un cas d'Hypnotisme en Tan 482 a. Chr.: R. de Gen^ve
1,8. 19 — 25. — Ol*) X J. Bernays, De Aristotele Athenis peregrinante et de libris
eJQs politieis. (Antrittsrede in Bonn 1866.) J. Bernays, Gesammelte AbhandluTi%«Ti.
(Hng. V. H. Usener. 2 Bde. Berlin, Hertz. 1885.) 1, S. 164—76.
1,106 '^^- H. Schiller, Rom. 1. Königazelt u. Republik.
druck für die Kopie eines Bronzeoriginals, das zu Lebzeiten des PhilosophiBn
angefertigt sei. Der finstere Ausdruck passe recht gut zu den Schicksalen
Piatons, die Runzeln wären durch den Komiker Amphis bezeugt. — Mit
der chronologischen Bestimmung der platonischen Dialoge befassen sich
Sie heck**) und Christ.*') Der Phaidros, der nach Siebeck um 390,
nach Christ um 391 entstanden ist, wird von Muche*^) schon gegen 394
angesetzt. — Die Angabe des Suidas, dafs der Vater des Philochoros
Kyknos geheifsen habe, wird, wie ü. v. Wilamowitz-Möllendorff**)
bemerkt, durch die Prsrtanenurk. CIA II. 869 aus der 'Mitte des 4. Jh.
bestätigt; sie nennt einen Kyknos Sohn des Philochoros aus Anaphlystos. —
Als Lebenszeit des aus Theophr. bist. pl. bekannten Künstlers Pandios er-
giebt sich durch eine von Mylonas*^) mitgeteilte Weihinschrift die erste
Hälfte des 4. Jh. v. Chr.
VII.
H. Schüler.
Rom und Italien/^ 1. Eonigszeit und
Kepublik.
Gesamtdarstellungen. Die für das jugendliche Alter bestimmte
Darstellung der römischen Geschichte von K. L. Roth^) ist von Wester-
mayer neu bearbeitet worden. Doch sind Änderungen mehr für die
Kaiserzeit als für die früheren Epochen eingetreten.
Quellensohriften. Die Polybiusfrage steht auch jetzt noch im Vorder-
gründe der Quellenkritik. Thommen^) versucht die Abfassungszeit fest-
zustellen. Als P. die Vorrede zum ersten Bande schrieb, wollte er die
Erzählung nur bis zum Jahre 167 führen; in der Vorrede zum 3. Bande
erklärt er, bis 146 gehen zu wollen. Diese beiden Vorreden müssen durch
einen grofsen Zwischenraum getrennt sein. Der erste Plan war schon vor
93) H. Siebeck, Zur Chronologie der platonischen Dialoge : NJbPh. 131| S. 225—56.
— 93) W. Christ, Platonische Stadien. München, Franz in Komm. 4^ 60 S. M. 1,80.
Rez.: GBL (1885), S. 1767/8 (Wohlrab). (Aus d. Abhandl. d. k. bayr. Akad. d. Wiss.) —
94) F* Mache, Der Dialog Phädras and die Platonische Frage. Prgr. d. Marien-Gymn.
in Posen. Leipzig, Teubner in Komm. 4^. 17 S. M. 1. Rez.: DLZ. (1885), S. 1858
(A. Gercke). — 95) U. v. Wilamowitz-Möllendorff, Die Herkanft des Philochoros:
Hermes 20, S. 631. — 96) K. D. Mylonas, ^Erny^afri ix r^s 'Au^oTtoXeofg ttdi ht
BeoaakiaG: ^E^fi, olqx, 8 (1884), S. 220/8.
1) Zu den hier besprochenen Schriften kann aufser den im einzelnen angeführten Rezen-
sionen durchweg (Bursians) JB. f. klass. Altertumswiss. vergl. werden. — 1^) K. L. Roth,
Römische Gesch. 2. Aufl. besorgt von A. Westermayer. 2 Teile. Nördlingen, Beck.
1885. Rez.: PhWS. 5, S. 782. —%) TL Thommen, Über die Abfassungszeit der Ge-
schichten des Polybius: Hermes 20, S. 196-— 236. (Vgl. Hartstein: PhiloL 45, S. 715 f.)
yU. H. Schiller: Born. 1. KSnigBzeit u. Republik. 1109
151 y. Chr. gefafst; die ersten 90 Bände sind noch während des Aufent-
haltes in Italien entstanden; doch lassen sich spätere Znthaten nachweisen.
Der zweite Teil der Geschichten nmfafst die letzten 10 Bände. Man kann
allgemein 132 als terminus a quo fttr die Abfassongszeit dieses 2. Teiles
mit einiger Sicherheit ins Ange fassen. Nicht alle Voraussetzungen des
Yf. treffen zu. Föhlisch^) sucht in der hei den Quellenuntersuchungen
herkömmlichen Art nachzuweisen, dafs Livius bald der Darstellung des Poly-
Müs als seiner Vorlage folgt, dann wieder etwas einflicht, zusammendrängt
oder aus ^Barstellungsgründen' dieses oder jenes ändert. Ohne Gewaltsam-
keiten geht es einmal nicht, und auf einige mehr oder weniger kommt es schliefs-
lich nicht an. Alles wird berücksichtigt, nur nicht, dafs, wenn zwei Schrift-
steller dieselbe Sache erzählen, sie auch vielfach übereinstimmen müssen.
PIntarchs Bericht über die katilinarische Verschwörung und sein Verhältnis
zu Sallust, Livius und Dio vmrd von Schmidt^) eingehend erörtert. Er
leitet Dio aus Livius ab. Derselbe Vf.^) hat die Benutzung der Aufzeich-
nnngen Ciceros über sein Konsulat VTtöfivrifxa neql rrj^ VTtaTelag durch
Plntarch zu erweisen versucht, da Plut. unzweifelhaft eine griechische Quelle
vorsieh gehabt habe; man kann zugeben, dafs dies möglich und auch nicht
ganz unwahrscheinlich ist ; fest steht die Sache jedoch nicht. Der gemein-
same Grundstock der Nachrichten des Cicero und Flutarch wird als Haupt-
inhalt des angenommenen vTtofjLvrifjia gewonnen. Die schon mannigfach ver-
snckte chronologische Fixierung der ciceronianischen Briefe hat für eine bisher
etwas vernachlässigte Partie, nämlich für die Briefe nach der Rückkehr aus
dem Exil Körner^) mit meist guten Gründen und mit scharfsinniger Be-
nntznng der in den Briefen selbst enthaltenen, oft schwer verständlichen,
oft recht diskutabeln Fingerzeige gegeben. Dafs dabei kleine Differenzen
von einigen Tagen nicht entschieden werden konnten, liegt in der Unzu-
länglichkeit des Materials. Petsch'^) fafst die Ansichten der heutigen
Kritik über die historische Glaubwürdigkeit der Eommentarien Cäsars vom
gallischen Kriege zusammen; dieselbe wird bekanntlich mannigfach verdächtigt.
Aber man bedenkt doch dabei zu wenig, dafs diese Schrift gar keinen An-
sprach auf strenge historische Kritik erhebt und aufserdem sich unmöglich
von den herrschenden Ansichten der Vornehmen römischer Kreise über die
Provinzialen gänzlich emanzipieren konnte. Aber im allgemeinen erkennt
Cilsar die Verdienste seiner Mitarbeiter an und läfst den Feinden Gerechtig-
keit widerfahren. Bei aller Beschönigung einer Thatsache scheint doch die
historische Wahrheit noch deutlich genug durch. Dafs er Niederlagen ver-
heimliche oder in Siege verwandele, ist bis jetzt nirgends bewiesen.
Enfsner^) macht Mitteilungen aus einer anonym erschienenen Unter-
S) C. Fdhlisch, t^r die Benutzung des Poljbius im XXI. u. XXn. B. des Livius.
Prgr. Pfarsheim. — 4) E. Schmidt, Plutarchs Bericht über die katilinarische Yer-
Kkwöniiig u. s. Yerh. zu Sallust, Livius u. Dio. Prgr. Katharin. Lübeck. 27 S. Bez.:
W& f. U. Ph. 2, S. 1450; PhRs. (1885), S. 1635. — 5) id., De Ciceronis commentario
^ eonsulatu graece scripto a Plutarcho in vita Ciceronis expresso. Diss. Jena, Deistung.
44 S. H. 0,60. Bez.: PhRs. (1885), S. 1684; WS. f. kl. Ph. 2, S. 1450. — 6) A. £.
Körner, De epistulie a Cicerone post reditum usque ad finem anni u. c 700 datis
qoswtimies chronologicae. Leipzig, Fock. 67 S. M. 1. Bez.: WS. f. kl. Ph. 2, S. 1609;
^WS. 6, S. 1369. — 7) Petsch, Die histor. GlaubenswUrdigkeit der Kommentarien
Otain V. galL Krieg nach gegenwilrt. Stande der Kritik. Prgr. Glttckstadt. 4®. 27 S.
~~ 8) A« Eursner, Über den Verf. der comment. de beUo civile: WS. f. kl. Ph. 2,
8. 1472/8.
I^llO Vn. H. Schiller: Rom. 1. KdnigBzeit u. Bepnblik.
Buchung von Mosner, den Vf. der commentarii de hello civili betreffend,
wonach die 6 ersten Bücher des bell. Gall. von einem anderen Yf.
herrühren sollen als die 2 letzten und die Schrift de hello civili. Hanpt*)
giebt in diesen Teilen seines Jahresberichts das Resume über die QueUen-
nntersuchnngen der letzten Jahre für Dio. Im allgemeinen ist er verläfslich;
aber seine Arbeit ist nicht freie einheitliche Produktion, sondern Kompilation,
welche von einem Quellenbericht zum andern übergeht. Betont werden
mufs der rhetorische Grundzug, welcher die Ausführungen im einzelnen, die
Charakteristiken und die Motivierung des inneren Zusammenhanges der
Begebenheiten nahezu wertlos macht.
Für die Quellen aufser den Schriftstellern hat Babelon^®) in seiner
neuen Ausgabe der Cohenschen Eonsular-Münzen, die aber ein fast völlig
neues Werk geworden ist, namentlich den historischen Teil, die chrono-
logische Klassifikation der Münzen, die Geschichte der Magistratur und die
wissenschaftliche Erklärung der Münzbilder den jetzigen Anforderungen
entsprechend umgestaltet und dadurch sich ein unzweifelhaftes Verdienst
erworben.
Chronologie. Sehr lebhaft ist auf dem Gebiete der republikanischen
Chronologie die wissenschaftliche Thätigkeit. Zwei gröfsere Arbeiten sind
neben mehreren kleineren hervorzuheben. Holzapfel^ ^) hat in seinem
Buche in 3 Teilen die Reduktion der römischen Jahre auf solche der christ-
lichen Ära, die verschiedenen im Altertum gebräuchlichen römischen Ären
nnd den Gang des römischen Kalenders bis auf Cäsars Reform dargestellt.
Die Darstellung ist gründlich und klar, zeigt die Probleme scharf auf und
macht die Wege zu ihrer Lösung ausfindig. So ist das Buch in der ver-
wirrenden Masse von chronologischen Streitschriften der letzten Jahre eine
wohlthätige Erscheinung. Dafs es die Wahrheit abschliefsend gefunden
habe, beansprucht der Yf. selbst nicht. Während H. überall vorsichtig und mög-
lichst konservativ vorgeht, sucht Seeck^^) mehr mit keckem Schlage den
Knoten zu zerhauen. Er hält Matzats Chronologie in der Hauptsache für
richtig und sucht einzelne Ergebnisse zu berichtigen oder besser zu begründen.
Der Schwerpunkt der Arbeit liegt in Kapitel 2 — 4, wo ausgeführt wird,
dafs die Fastentafel der Pontifices ein Kalender gewesen sei, der mit dem
laufenden Jahre ab U. c. bezeichnet war; Ereignisse seien in die Tafel
als Gedenktage eingetragen worden. Angefangen sei sie kurz vor dem
gallischen Brande; die vor diesem liegende Jahresreihe sei bei der
Restitution nachher stark verfälscht; uns seien aus dieser Tafel, von
der es mehrere Rezensionen gegeben habe, in den Triumphalfasten und
im 6. Bande der Fasten Ovids Stücke erhalten. Kapitel 5 werden die
Matzatschen Synchronismen verworfen, dagegen als sicherer Punkt die
Gleichung des Konsulatsjahres der Ennianischen Sonnenfinsternis mit Yarr. 343
9) H. Haupt, Jahresber. zu Dio Cassius: PhiloL 48, 44, S. 687—701, 182—68,
657 — 77. — 10) ^ Babelon, D^scription historique et chronologique des monnaies
de la rdpublique romaine vulgairement appel^es monnaies consulaires P. 1. ParU, RoUin
et Feuardent. LXVIII, 662 S. M. 26. Bez.: R. numism. (1886), S. 111; RC (1886),
S. 226. — 11) L. Holzapfel, RomiBche Chronologie. Leipzig, Teubner. V 864 S.
M. 8. Rez.: CBL (1886), S. 1410, 1591; DLZ. (1886), 8. 1868; WS. f. kL Ph. 3,
S. 259; PhAnz. 16, S. 148; Bll. f. das bayr. Gymn. 22, S. 169; GKxA. (1886), No. 16. —
IS) O. Seeck, Die Kalendertafel der Pontifices. Berlin, Weidmann, gr. 8^. YI, 1928.
M. 8. Bez.: WS. f. kL Ph. 2, S. 673, 876; DLZ. (1886), S. 1210; CBl. (1886) S. 1411;
PhAnz. 16, S. 160.
YII. H. Schiller: Rom. 1. KSnigszett u. Repablik. J XU
gefnoden. Gegen diese positiven Anfstellungen hat sich die Kritik allgemein
ablehnend verhalten. S o 1 1 a u sucht in mehreren kleineren Untersuchungen^ ^ ')
einige Hauptpunkte der römischen Chronologie festzustellen. Was das
katonische Gründungsdatum Roms^^) betriff;, so wird dasselbe so gefunden, dafs
Eato Roms Gründung 744 v. Chr., 238 vor Beginn der Bepublik, diesen
selbst aber in das Jahr 506 y. Chr. setzte. Die 204 anni der Flavius-
inschrift^^) bei Plin. n. h. 33, 20 reichen nur bis zu einem Termine am
Schlosse von 449; denn er rechnete dieselben von der Tempelweihe auf dem
Kapitel id. Sept. des 1. Eonsulatsjahres. Das erste Jahr post Capitolinam
dedicatam war also 246. Die zweite uralte Datierung enthält das Censoren-
protokoll Dionys. 1,74. Das Jahr der Albaschlacht war auch nach dem
CensorenprotokoU das 120. Amtsjahr post reges expulsos oder, was dasselbe
ist, nach flavianischer und pontifikaler Datierung das 119 post aed. Capitol.
dedicatam. Wer aber, wie die Censoren, nach Kalenderjahren rechnete,
moiste sogar Eal. Mart. 364 bereits in das 121. Jahr versetzen, während
das 121. Amtsjahr erst Eal. Quinct., ^/g Jahr nachher, begann. Damit ist
die Differenz zwischen fiavisch-varronischer und censorischer Zählungsweise
beseitigt, zugleich ein sicherer Ausgangspunkt für die ältere römische Chrono-
logie gewonnen. Das julianische Datum von Syphax' Gefangennahme^^) ist
desw^en von Interesse, weil wir in der ersten Hälfte des Jahres 203 v. Chr.
Polybios' und Livins' Berichte neben einander besitzen, welche ohne Wider-
sprttche die Intervalle in Tagen angeben. Der Anfangspunkt ist präzis in
jnlianiBcher Datierung und für den Endpunkt das altrömische Datum so
ftberliefert, dafs von vornherein eine Eontroverse fast ausgeschlossen erscheint.
Das Resultat der Untersuchungen ist, dafs Eal. Mart. a. U. c. 551 die
Merenz zwischen altrömischer und julianischer Datierung nur 29 Tage
b^mg. V. O p p o 1 z e r ^^) bestimmt die Sonnenfinsternis des Jahres 202 v. Chr.
Lange ^^) nimmt nach Macrob. Sat. 1, 13, 13 einen 2^ährigen Schaltcyklus
an and untersucht, welcher Periode derselbe zuzuweisen sei. Unter den
Tenchiedenen Schaltordnungen, welche wir kennen, kann blofs die der
Dezemvim den 24j&hrigen Cyklus eingeführt haben; die erste Schaltperiode
begann am 1. Januar 444 v. Chr. Da alles davon abhängt, in welche Zeit
die Emiianische Sonnenfinsternis gesetzt wird, und ob man ndt L. den von
ÜTid (fact. 2, 47ff.) angegebenen Jahresanfang für richtig hält, so kann das
Besnltat in bezng auf das Datum nur unter dieser Voraussetzung auf
Gültigkeit Anspruch machen, während die Ansicht über die Zeit der
2^ährigen Schaltung im allgemeinen wohl richtig sein wird.
Sage und politisohe G^ohiohte. Baehrens^^) kommt durch eine
kritische Untersuchung der Acca-Laurentiasage zu dem Ergebnis, dafs in
dendben der Einflufs der Handelsstadt Laurentum, welche der Mittelpunkt
ones Bundes war, auf das junge Rom und seinen ersten Eönig dargestellt
12*) Inzwischen mehr systematisch in seinen 'Prolegomena', s. JB. 1886. —
IS) W. So 1 tan. Das catonische Qrttndnngsdatnm Roms: NJbPh. 181, S. 658 — 60. —
14) id., Die inachrift des Flavius. Das Datum des Ältesten Censorenprotokolls : WS. f.
^ Pt 2 (1885)t S. 1276 — 80. — 15) id., Das jnlianische Datum von Syphax' Gefangen-
itthme: KJbPh. 131, S. 778/6. — 16) Th. v. Oppolzer, Die Sonnenfinsternis des
J»hrei 202 v. Chr.: Hermes 20, S. 818 — 20. — 17) L. Lange, De XXIV annorum
eydo intercalari commentatio. Ind. Lect. Leipzig, Hinrichs. 28 S. Rez.: PhBs. (1886),
& 1174; PhAnz. 16, S. 860: WS. f. kL Ph. 2, S. 1262; PhWS. 6, S. 1624. — 18) £•
Baehrens, Aeca Laorentia. Ein Beitr. z. ftltest. Gesch. Roms: NJbPh. 1dl, S. 111— %^\.
1,112 ^^- ^ Schiller: Rom. 1. Konigszeit u, Republik.
sei; denn auch noch im Kampfe gegen Alba habe dieses Unterstütznngs-
verhältnis bestanden. Acca Laurentia ist die dea dia-Diana, d. h. die
aricinische und aventinische Diana. Servius Tnllius opferte ihr zuerst anf
dem Aventin: das nene Bundesheiligtnm sollte an Stelle des Laurentinischen
treten, Laarentnm ganz in Bom aufgehen. Dies gelang jedoch nicht;
der jüngere Tarquinius vereinigte zwar Latium unter Rom als Haupt, liefs
aber den ferentinischen Hain als Versammlungsplatz bestehen, die Kult-
Stätte wurde aber der Mens Albanus, wofür Rom als Bundesvorstand aner-
kannt ward.
Eifsling^*) giebt eine gründliche und sorgfältige Darstellung von
Pyrrhus' Stellung zu Rom und Karthago, und die Arbeit hat in diesem
Sinne einen gewissen Wert; namentlich die Beziehungen zu Karthago sind
noch nicht so eingehend verfolgt worden. Aber in der Hauptsache wird
dadurch das uns schon bekannte Bild nicht geändert. Meltz er*®) erörtert
die Quellenfrage nach dem Parteistandpunkte ihrer Vf. und sucht dann aus
der Überlieferung festzustellen, wie der Standpunkt der karthagischen Parteien
am Ende des 1. punischen Kriegs gewesen sei; darnach erscheint Hamilkars
Benehmen auf Sizilien und nach dem Friedensschlüsse vollständig gerecht-
fertigt. Zur Zeit des Söldnerkriegs standen beide Parteien in Karthago an
Einflufs einander gleich; das Ansehen der Barkiner stieg im Laufe des
Kriegs; doch haben sie nie die Herrschaft in Karthago allein besessen: denn
HamUkar und Hanno beenden gemeinsam denKrieg, der von Herbst 513 bis Ende
des Jahres 516 dauerte. Die Besetzung von Sardinien ist aus den uns bekannten
Verhältnissen heraus nicht zu erklären : wahrscheinlich erhielt zu dieser Zeit
in Rom eine Partei das Obergewicht, welche lediglich Berücksichtigung des
römischen Interesses forderte. Die Römer wurden durch die Bewohner der
Insel selbst zur Besetzung aufgefordert, welche von den meuterischen
Söldnern bedrückt wurden; wahrscheinlich erklärten sie Sardinien fOr
herrenlosen Besitz (516). Als Hamilkar die Unterwerfung Spaniens begann,
dachte man noch nicht daran, von hier aus den Krieg gegen Rom zu
führen. Bei seinem Tode hatte seine Partei das Regiment, und Hasdrubals
Wahl wurde von Volk und Senat in Karthago bestätigt. Seine treffliche
Verwaltung wird selbst von seinen Feinden zugestanden. Die Römer hatten
(528) die Ebrolinie als äufserste für die Karthager erreichbare Nordgrenze
bezeichnet, Hasdrubal auch darüber nach Karthago berichtet; von Sagunt
jedoch war keine Rede. Das Bundesverhältnis dieser Stadt mit den Römern
wurde erst einige Jahre später abgeschlossen. Die Römer brachen mit der
Aufnahme Sagunts ihre eigene Verabredung über das Land südlich des Ebro;
dies machte Hannibal später geltend. Dafs die Rechtsfrage für die Kar-
thager war, haben die Römer selbst anerkannt. Hannibal hatte aber seiner-
seits mit Überschreitung des Ebro die frühere Verabredung zerstört. Ob
Hannibals Wahl in Karthago allgemein bestätigt wurde, ist zweifelhaft. Über
seine ersten 3 Jahre ist der Bericht des Polybios richtig. Roms Fort-
schritte bewogen die Saguntiner zum Anschlüsse an die Römer. Die
römische Gesandtschaft, welche nach dem Beginne der Belagerung zn
Hannibal und nach Karthago geschickt werden soll, ist eine Fiktion. An-
19) A. Kifsling, König Pyrrhus in seiner SteUnng zu Rom u. Karthago. Prgr.
Jttgemdorf. 42 S. — SO) 0. Meltzer, De belli punici secundi primordiis adversarionim
capp. lY. Prgr. d. Wettin. Gymn. Dresden. 30 S. Bez.: PhRs. (1886), S. 891.
Tu. H. Schiller: Rom. 1. KönigBzeit n. Republik. J 1X3
gesichts eines illyrischen and makedonischen Krieges und der weiten £nt-
fenang Spaniens waren sie nicht zum Kriege geneigt. Anch Egelhaaf*^)
erörtert eine Anzahl von Fragen ans der Geschichte des 2. panischen Krieges.
Über Zeit and Inhalt des Vertrags der Körner mit Hasdrahal stimmt E.
mit Meltzer überein. Als Motiv desselben betrachtet er die Absicht, eine
Ton Hasdrabal beabsichtigte Koalition von Karthagern and oberitalischen
Ketten za verhüten. Das Schatzverhältnis mit Sagant bestand aber schon
früher; es wnrde nar nicht in dem Vertrage erwähnt. Der Vertrag war
ein Fehler Hasdrabals, weil er den Römern ermöglichte, den keltischen
Krieg za lokalisieren; er war übrigens vom karthagischen Volke and Senate
nicht sanktioniert. Za dem Berichte über den Krieg des Jahres 216/5 wird
nachgewiesen, dafs das Greschick von Naceria and Acerrae erlögen, die
Geschichte von Naceria aas Liv. 23, 7, 3 geflossen ist. Was den Vertrag
Hannibals mit Philipp V. von Makedonien betrifft, so ist die Version des
Polybios darüber echt. Za dem Schlachtbericht von Nola im Jahre 215
giebt £. einige Interpretationen, welche die aaseinandergehenden Berichte
versöhnen sollen. Faltin^^) sacht darch Annahme eines zweiten, einst-
weilen noch nicht nachgewiesenen and nicht sehr wahrscheinlichen Faesnlae
in der Gegend von Cortona, etwa wo das h. Fojano liegt, wahrscheinlich
za machen, da(s Hannibal, welcher am Nordabhang der Apeninnen in der
Kihe des Zugangs za den Pässen von La Gisa and Sassalbo überwintert
habe, aas der Gegend von Parma über den Pafs von Pontremoli bis Lacca
gezogen sei, das Sempronias aafgab, weil er die Amolinie zar Grandlage
der Anfstellnng der Westarmee machte. Hannibal wandte sich nan südöstlich
dnrcb die Sümpfe anf das Thal der Elsa, and nachdem sich seine Trappen
erholt hatten, führte er sie über Siena nach Fojano. Erst im Chiana-
thal meldete er darch die Raachsäalen der brennenden Dörfer dem Kon-
sul Flaminias seine Ankunft, darch welche dessen Verteidigangssystem
durchbrochen and seine Verbindang mit Rom abgeschnitten war; ebenso
var die Stellang seines Kollegen bei Ariminam anhaltbar geworden. Als
Flaminias sich mit Servilias aaf der Strafse über Foligno vereinigen wollte,
geriet er in die Falle am trasimenischen See. Mommsen^^) findet, dafs
Zama regia auch der Ort der Hannibalschlacht and bei Djiamäa (colonia
Angnsta Zamensis maior) 100 Million von Hadrnmetam za suchen ist.
Eine an neuen Ergebnissen reiche Arbeit ist die von Biereye,^^) welche
die ans erhaltenen Nachrichten über die Geschichte der Numidier und
Mauren in der Zeit von 106 — 46 v. Chr. zusammenstellt. Er schildert im
ersten Kapitel die numidischen Verhältnisse seit Jugurthas Tode unter den
Königen Gauda, Hiempsal, Hiarbas, Massinissa und Juba, während im
2. Kapitel die Geschichte Mauretaniens unter Bocchus I. ( — ^673 oder 674),
Bogad and Bocchus II., Bogud und Bocchus III. (zur Zeit des Kriegs zwischen
Cisar und Pompeius) erörtert werden. Da diese Länder in dem angegebenen
Zeiträume bis jetzt so gut wie gänzlich von der Forschung vernachlässigt
waren, so sind die Untersuchungen B.'s äufserst verdienstlich. Feschs^^)
21) 6. Egelhaaf, Analekten zur Gresoh. d. 2. pnniBchen Krieges: HZ. (1886),
8. ia0-~69. — 32) 6- F alt in, Der Einbrach Hannibals in Etrnrien: Hermes 20,
& 71— 90. — 2S) T^ Mommsen, Zama: ib. S. 144—66. — 84) J- Biereye, Res
Kutidanim et Maaromm annis inde ab DCXLYIII usque ad a. DCCVni ab u. c. perscri-
^«Btor. Diss. HaUe. 45 S. — S5) Fr. Pescb, Die Kämpfe der Römer um Gallia
CiMipma seit der Schlacht bei Clastidium. Prgr. Coblenz. 4^ 18 S.
JtkMberidite der GeMhiehtnriMeiuchaft. 1886. I. 3
1114 ^1* H. Schiller: Bora. 1. KSnigszeit u. Republik.
Verdienst besteht darin, dafs er die Bissense in der Überlieferung über die Er-
oberung von Gallia Cisalpina zusammenstellt und nachweist, wie unsicher
unsere Kenntnis darüber ist. Etwas mehr positive Resultate erzielt
Ritt er ^^) in seiner Untersuchung über den allobrogischen Krieg. Die
Kämpfe begannen 125 v. Chr. Der Konsul M. Fulvius Flaccus kam durch
einen Alpenpafs von Ober-Italien aus den Feinden in den Rücken und be-
siegte zuerst die Vocontü, dann die Salluvii, die ligurischen Stammes waren.
Entscheidend war der Sieg nicht; denn schon 124 mufste C. Sextius Cal-
vinus von neuem gegen die Salluvii kämpfen; er gründete wahrscheinlich
123 die Kolonie Aquae Sextiae und triumphierte im selben Jahre. Die
Kolonie bestand nicht lange, sondern wurde wahrscheinlich mit Narbo ver-
einigt. Der allobrogische Krieg entstand erst, als der König der Salluvii
die Allobroger um Hilfe gegen den neuen römischen Oberfeldherm C. Do-
mitius Ahenobarbus bat; auch die Arvemer traten in diesen Kampf gegen
die Römer ein. Die erste Schlacht fand 121 bei Yindalium statt, in der
die Allobroger besiegt wurden; gegen Arvemer und Allobroger kämpfte
Domitius gemeinsam mit Q. Fabius Maximus an der Mündung der Isara
(8. Aug. 121). Mit Mommsen und Herzog aus der Thatsache, dafs der
Triumph des Fabius, der doch später siegte, vor dem des Domitius erfolgte,
zu schlieCsen, dafs die Schlachten von Vindalium und an der Isara in
umgekehrter Reihenfolge stattfanden, geht nicht an, da sich ähnliche Yer-
stöfse gegen die zeitliche Folge im Jahre 167 verfolgen lassen und Fabius
zuerst nach Rom zurückkehrte, während Domitius auch den Arvemerkönig
hinterlistig gefangen nahm. Wilms^^ untersucht die Quellen des Sklaven-
kriegs und findet eigentlich nur Diodor wertvoll, der Posidonius benutzt
und unparteiisch, auch mit richtiger Einsicht in die politischen und sozialen
Gründe geschrieben hat. v. Sallet^^) veröffentlicht Beiträge zur Prägung
Sullas in Athen. Von ihm in Athen geprägte Tetradrachmen mit L. Sulla
Rev. : Imper. iterum feiern seine Siege bei Ghaeronea und Orchomenos und
die Einnahme von Athen, sind 85 v. Chr. geschlagen und ein interessanter
Beweis der beginnenden Herrschaft Roms über Hellas. In der bekannten
Streitfrage, ob Antonius die Iteration des Imp. auf seinen Münzen bezeichnet
habe, bleibt v. S. gegen Caland auf seiner Ansicht, dafs Antonius die Be-
zeichnung in monarchischer Weise unterlassen habe. Den immer noch
streitigen Tag (7. oder 8. November), an welchem gegen Catilina Cicero
seine erste Rede gehalten hat, sucht Kühn^*) mit nicht durchschlagenden
Gründen als den 8. November zu bestimmen. Martini^®) hat die Selbst-
biographie Ciceros aus seinen Schriften mit seinen eigenen Worten fär
Studenten zusammengestellt. Es fehlt zwar nicht an Pathos und Selbst-
bewufstsein, wohl aber an eindringender Kenntnis der zu einem solchen Unter-
nehmen erforderlichen Dinge. So ist denn nach den Arbeiten von Drumann
36) O. Bitter, Untersuchungen zu dem allobrogischen Krieg. Prgr. Hof. 17 S.
Bez.: PhWS. 6, S. 378. — S7) A. Wilms, Über die Gesch. des Sklayenkrieges. Fsst-
8chr. d. Wilh.-Gymn. S. 21—30. Hamburg. Bez.: PhWa 6, S. 145. — 88) A. v.
Sali et, Sullas Prägung in Athen. Zum Imperatortitel des M. Antonius: Z. f. Kumiam.
12, S. 881, 884, 886. — 29) A. Ktthn, Quo die Cicero primam in Catilinam orationem
habuerit. Prgr. d. Matth.-67mn. Breslau. 4^ 13 S. Bez.: PhBs. (1885), S. 1297;
WS. f. kl. Ph. 3, S. 196. — SO) S. Hartini, Ciceronis autobiographia. £z Tullü
scriptis coUegit etc. Turin, Bocca. LX, 110 S. M. 4. Bez.: BerlPhWS. 5, S. 877;
La Cultura 6, S. 369; Biv. d. filol. 14, S. 385.
VII. H. Schiller: Rom. 1. KSnigsseit n. Republik. 1115
a. A. der Gewinn freilich recht unbedeutend. John'^) unterwirft das
Yeriiör der Eatilinarier einer neuen, gegen Hagen und Lang polemisierenden
Kritik, deren Ergebnisse folgende sind. Der Bericht Giceros in der überlieferten
Bede von der Verhandlung des 3. Dezember 63 verdient in den Haupt-
sachen Glauben; nur enthält er nicht alles. Volturcius enthüllte Alles uti
gesta erant; die Angaben der Gesandten bestätigten seine Aussagen und
ergänzten sie bezüglich der Teilnahme der AUobroger, des Termins, der
Teilnehmerschafb Sullas und der Träume des Lentulus. Cicero gab ein
Resnm^ und bestimmte durch dasselbe den Gang des Verhörs. Für die
Eonsnlar- Jurisdiktion wurden nur die 9 Verschworenen auserwählt, die
erwiesenermafsen sich an der sollicitatio AUobrogum et servitiorum beteiligt
hatten. Im folgenden Verhöre war die Anerkennung des anonymen Briefes an
Catilina die Hauptsache. Cethegus bekannte sich zu dem Siegel, aber nicht
m dem Inhalte, Statilius gestand, dafs er mit den Gesandten mündliche Ver-
sprechungen ausgetauscht hatte, Lentulus leugnete anfangs, gestand aber
später seine Gespräche mit den Allobrogem. Durch den anonymen Brief
Ton Volturcius überrascht, bekannte er. Der Thatbestand des Verbrechens
wie auch seine Straffälligkeit war rechtskräftig durch die Übereinstimmung
der Zeugen für den Senat festgestellt. Die That, d. h. die sollicitatio
AUobrogum et servitiorum haben Statilius, Lentulus und Gabinius mitzuge-
standen, die schuldhafte Absicht dagegen in Abrede gestellt. Judeich ^*)
unterwirft die Ereignisse im Orient vom 9. August 48 bis Oktober 47 einer
kritischen Untersuchung. Dabei behandelt er ausführlich die Quellen, unter
denen er 3 Richtungen unterscheidet: die cäsarische, die livianische und
die strabonische; Dio repräsentiert die beiden ersteren, Plutarch die beiden
letzteren, Appian die dritte. Am wenigsten begründet ist die Hypothese
bezüglich der 3. Richtung. Als Richtpunkte der Chronologie werden fest-
gestellt: die Schlacht von Pharsalus 9. August 706, der Tod des Pompeius
26. September 706, der Fall von Alexandria 27. März 707 und die Schlacht
von Zela 2. August 707. Eine synchronistische Tabelle giebt eine Übersicht
der im Texte ausführlich begründeten Ergebnisse, die freilich bis auf den
Tag selten festgestellt werden können. In der Behandlung der cäsarischen
Jndenerlasse schliefst sich J. an Niese an. Besonders sorgfältig sind die
topographischen Untersuchungen über die Schlacht bei Zela und die Märsche
der spanischen Legionen, wobei Karten und Skizzen unterstützend für die
Anschauung wirken, v. Sali et**) weist den König Deiotarus von Galatien
als Zeitgenossen Cäsars und der Triumvim auf einer 2. und 3. Münze des-
selben (Rev. BAZIAESi: JHIOTAPOT) nach. Die viel erörterte Frage
dber den Konflikt Cäsars mit dem Senate behandelt Gentile.*^) Die
liierbei brennenden Fragen über den gesetzlichen Endtermin von Cäsars
Statthalterschaft und über die Rechtsgründe, welche Cäsar hatte, um dem
Verlangen der Amtsniederlegung seitens des Senates im Jahre 49 entgegen-
zutreten, entscheidet der Yf. dahin, dafs die Statthalterschaft im Jahre 50
Sl) C. John, Da» Verhör der Katilinarier : NJbPh. (1886), S. 841—56. — 83) W.
^n de ich, Cftsar im Orient. Krit. Ühersicht der Ereign. v. 9. Aug. 48 bis Oktob. 47.
Wzig, Broekhaiu. Yin, 205 S. H. 5. Rez. : PhWS. 5, S. 748; DLZ. (1885), S. 1009;
WS. f. kl. Ph. 2, S. 1547; HZ. (1886), S. 276; Ac. (1886), No. 718, S. 91; GGA. (1886),
9- S41; CBL (1886), S. 978. — gg) A. v. Sallet, Deiotarus, König v. Galatien, Zeit-
g«W8§e CäiMTS u- der Trinmvim: Z. f. Nnmism. 12, S. 371/2. — 84) J. GentiU,
Couflitto di Ginlio Cesare col Senato. Turin, Bocca. 25 S. M. 1.
1X15 VII. H. Schiller: Rom. 1. Königszeit u. Republik.
ablief, dafs der Tag zwar nicht bestimmt werden könne, aber jedenfalls
nach dem Sommer jenes Jahres fiel. Aber am diesen Tag handelte es sich
nicht mehr, als die Entscheidung fiel, und er ist deshalb von untergeord-
neter Bedeutung. Was die Rechtsgrttnde betrifft, so wurde Cäsar durch
das Plebiszit, welches ihm die Bewerbung um das Konsulat in absentia ge-
stattete, das Prokonsulat verlängert quoad consul fieret. Aber die Giltigkeit
des Plebiszits wurde auf Grund der lex Pompeia de iure magistratuum
bestritten, die Ausnahmeklausel für Cäsar als persönliche Zuthat des Pom-
peius angefochten und in Abrede gestellt, dafs mit der Bewilligung der
Bewerbung in absentia eine Verlängerung der Statthalterschaft verbunden
sei. Cäsar verzichtete auch mit seiner Forderung, dafs ihm Illjrien als
Provinz belassen werde, auf den vollen Umfang der ihm durch das Plebiszit
eingeräumten Bechte. Indem ihm aber die Gegenpartei selbst diese For-
derung abschlug, setzte sie und Pompeius sich in Widerspruch mit ihrem
eigenen, letzterem gegenüber beobachteten Verfahren und mit der Klausel
des Pompeius zu Gunsten Cäsars. Das Gebot, die Provinz vor der Wahl
zum Konsulat abzugeben und in Bom zu erscheinen, und damit die Ver-
werfung des Plebiszits war das Signal zum Bürgerkriege. Der Buchstabe
war für die Aristokratie, die Billigkeit für Cäsar. Diesem gab die Gewalt-
that des Senats gegen die beiden Tribunen auch noch einen ausreichenden
Vorwand, sich als Verteidiger des öffentlichen Rechts hinzustellen.
Topographie. Von Gilberts ^^) Geschichte und Topographie der
Stadt Bom im Altertume ist jetzt der 2. Band erschienen. Derselbe ent-
hält sehr wenig von Topographie, sondern behandelt im ersten Kapitel die
Geschichte des 3-Städte-Bundes unter Tullus Hostilius. Dieser König
repräsentiert die etruskische Caelius-Gemeinde ; in dem Kampf der Horatier
hat man den Kampf der Caelius-Gemeinde gegen die verbündeten alten
3 Gemeinden der Stadt zu erkennen. In ähnlicher Weise behandelt das
2. Kapitel die Aventin-Gemeinde, das dritte und letzte die Einheitsstadt der
Tarquinier.
Staatsverfassung und Staatsverwaltung. Von systematischen
Werken ist die Rechtsgeschichte von Kariowa'*) das bedeutendste Werk,
indem der Vf. durchaus selbständig die einzelnen Fragen der römischen
Verfassung der Königszeit und Republik erörtert. Zöller'*^) hat sein Buch
für Studenten und junge Lehrer geschrieben; dieselben werden nur leider
recht viele Unrichtigkeiten mit in Kauf nehmen müssen. Von Marquardt-
Mommsens Handbuch der römischen Staatsalt. ist der 6. Band von
Wissowa'^) besorgt und ohne bedeutendere Änderungen, doch überall
auf den neuesten Stand der Forschung geführt worden. Delastre**) be-
handelt eine oft erörterte Frage ohne neue Gesichtspunkte; so bietet die
S5) O. Gilbert, Gesch. u. Topogr. d. Stadt Rom im Altert. 2. Abt. Berlin,
Teubner. UI, 456 S. M. 8. Rez.: ZOG. 87, S. 45; RC. (1886), S. 141; RH. (1886),
S. 421. — S6) O. Kariowa, Rom. Rechtsgesch. Bd. 1 Staatsrecht u. Rechtsquelleo.
Leipzig, Veit & Cie. M. 26. Rez.: DLZ. (1885), S. 724; CBl. (1885), S. 906; Z. f. d.
Recht 18 H. 4. — S7) M. Z511er, Rom. Staats- und Rechtsaltertümer. Breslaa, Köbner.
gr. 8*. XII, 488 S. M. 6. Rez.: PhRs. (1885), S. 1497; CBl. (1885), 8. 1789; PhWS. 6,
S. 1860; BU. f. bajr. Gymn. 22, S. 58; NJbPh. 188, S. 196. — SS) J> Marquardtu.
Th. Mommsen, Handb. d. röm. Altertümer. Bd. 6. 2. Aufl. Besorgt y. G. Wissowa.
Leipzig, Hirzel. XU, 598 S. M. 11. — S9) £. Delastre, De la capitis deminutio
minima en droit romain. Paris, Rousseau. 208 S.
VII. H. Schiller: Rom. 1. K6mg8zeit u. Republik. 1117
Schrift nur eine bequeme Orientierung über den Stand der Frage. Dasselbe
lälist sich von Garnot*®) sagen, der aber immerhin das Verdienst be-
anspruchen darf einer fleifsigen Zusammenstellung des Materials aus Schrift-
steilem und Gesetzbüchern. Mommsen**) weist nach, wie in der Frage,
ob Freiheit und Bürgerrecht verlierbar sind oder nicht, das ältere und das
neuere Recht sich diametral gegenüberstehen; jenes behandelt sie als
verlierbar und verbannt nur den Freiheitsverlust über die Grenze, diesem
sind Freiheit und Bürgerrecht theoretisch mit geringen Ausnahmen, praktisch
fast ausnahmslos unverlierbare Güter des römischen Bürgers. Eine ähnliche
Tendenz zeigt sich in der Verflüchtigung der eheherrlichen, der Abschwächung
der väterlichen Gewalt und der causa mancipii. Dagegen blieb bei Nicht-
Bürgern selbst in der Eaiserzeit der Übergang aus der Freiheit in die
Sklaverei in nicht geringem Umfange rechtlich statthaft.
Über das Wesen der römischen Provinz hat v. Brinz**) ge-
handelt. Es ist nicht in einer besonderen Form der Unterwerfung zu suchen.
Wie in Italien Deviktion und Dedition- der Römerherrschaft die Bahn ge-
öffiiet haben, so auch in den Provinzen. Föderierte, rezipierte und deduzierte
Gemeinden und Städte giebt es dort so gut wie in Italien. Auch die Unter-
schiede der Aktiv- und Passivbürger sind da und dort dieselben. Und
sogar der häufiger fundamental angenommene Unterschied des italischen und
des Provinzialbodens hinsichtlich der Besteuerung ist nicht fundamental;
in Italien finden sich Beweise stipendiarischen und tributarischen Grund-
eigentums, und nicht aller Provinzialboden war stipendiarisch. Selbst Voll-
eigentum ist mit dem Provinzialboden nicht unvereinbar, wie die Verleihung
des ius italicum an Provinzialgemeinden beweist. Vielmehr stellt die Provinz
die Propagation der römischen Magistratur dar. Dafs an ihren Grenzen
die Herrschaft der original-römischen Magistratur aufhört, dagegen soviel
Abbilder derselben, als Provinzen sind, innerhalb derselben das Szepter
fähren, macht in der alten Zeit das Wesen der Provinz aus. Mit diesem
besteht sie fort, solange Italien noch nicht selbst Provinz geworden ist.
Mommsen*®) erörtert eine bei Oropos gefundene Inschrift, daraus ersehen
^r, dass 14. Okt. 680 der Stadt vor den Konsuln und einem Ausschusse
von 15 Senatoren als Consilium ein von Sulla den Oropiem verliehenes
Abgabenvorrecht, welches die Steuerpächter von Achaia nicht hatten achten
wollen, anerkannt und bestätigt wurde. S. Reinach,**) weist auf einer
Inschrift von Delos einen aTQarrjydg dvdvTtarog = praetor pro consule nach.
Da der Vf. die Inschrift in das Jahr 169 v. Chr. setzen will, so würde
sich um 169 v. Chr., jedenfalls noch im 2. Jh. v. Chr. der Titel praetor
pro consule im Osten angewandt finden. Die Organisation der gallischen
Provinz wird von Desjardins**) im 3. Bande seines Werkes über die
40) X. Garnot, Aper9u sur la condition des ^trangers k Rome. Paris, Rousseau.
^2 S. — 41) '^' MommseUf Bürgerlicher u. peregrianischer Freiheitsschutz im röm.
Stut (= Jurist. Abhandl. Festgabe für 6. Beseler.) S. 253 — 92. Berlin, Hertz.
p. 8*. M. 9. — 43) A. V. Brinz, Zum Begriff u. Wesen d. röm. Provinz. Festrede.
Mfinehen, Franz. 24 S. M. 0,60. Rez.: CBl. (1885), S. 487. — 48) Th. Mommsen,
^Rechtsstreit zwischen Oropos u. den romischen Steuerpftchtern : Hermes 20, S. 268 — 87.
~~ 44) 8. Reinach, Serv. Cornelius Lentulus, pr^teur proconsul k D^los: BCH. 9,
^379 — 87. — 4S) ^* Desjardins, Geographie historique et administrative de la
^vle romaine. P- HI. Organisation de la conqudte; la province*, la z^XJi, Yktv^^
B««kette. M. 20.
1,118 ^^' H. Schiller: Rom. 1. Konigsseit u. Republik.
Geographie des alten Gallien dargestellt. Vor der Menge des Details wird
es schwer eine gute Übersicht zu gewinnen.
Mit den Comitien beschäftigt sich in sehr eingehender und manch-
fach von der geläufigen Ansicht abweichender Weise Eappeyne van de
Coppello.**) Mit Becht erblickt er in den comitia curiata die Vertretung
der ganzen Gemeinde; die patrum auctoritas, die Entwickelung der comit.
centuriata aus der Servianischen Heeresordnung werden richtig entwickelt,
dagegen beruht auch nicht weniges auf sehr willkürlichen Annahmen, so
z. B. die Vermutungen über Zahl und Stärke der Centurien, der Schwer-
und Leichtbewaffneten, der Legion, für welche sich in der Überlieferung
kein Anhalt findet.
In das Wesen der Magistratur führt uns die Schrift von Nissen,^'')
hinter deren unscheinbaren Titel sich eine schwerwiegende Untersuchung
über das Imperium birgt. Die Frage, wo eigentlich das Pomörium der
Stadt Bom sei, führt den Vf. auf das ins pomerü, welches ihm der Grundpfeiler
der bürgerlichen Freiheit ist. Denn auf ihm beruht die strengste Scheidung
von Ziyü- und Militärgewalt, die sich denken läfst. Die lex curiata über-
trägt dem Zivilmagistrat erst das Imperium militare ; so ist z. B. der Konsul
als solcher ZivU-, mit lex curiata Militär-Beamter; ebenso der Diktator etc.;
ja selbst der Prinzeps war in Bom lediglich Privatmann; sein Imperium
ruhte. Man wird diese Scheidung nicht acceptieren können, da schon die
sprachlichen Bezeichnungen (consul = praetor) widersprechen und die Pro-
magistratur neben Imperium miUtare Verwaltung und Jurisdiktion besitzt.
Die Schriften von Delavaud*®) und Pardon* •) sind fleifsige Zusammen-
stellungen dessen, was wir über die betreffenden Gegenstände wissen,
gruppieren auch den Stoff gefällig und wirksam, eröffnen aber neue Gesichts-
punkte nicht. Christensen^^) glaubt nicht, dafs von Sulla die Ein-
richtung stamme, nach der die Bekleidung der Quästur ipso iure Anspruch
auf einen Sitz im Senate gab. Vielmehr soll dieser die bestehenden
magistratur minores zu einem ständigen Magistrate vereinigt und an dessen
Bekleidung den Eintritt in den Senat geknüpft haben. Einstweilen erscheint
diese Annahme nur möglich, nicht erwiesen.
Mit dem Kriegswesen beschäftigen sich folgende Untersuchungen.
Fröhlich*^) illustriert durch ein aus sorgfältiger Lektüre der alten Litteratur
gewonnenes Material die von Cicero aufgestellten Anforderungen an einen
Feldherm grofsen Stils, v. Domaszewski*^) beschreibt nach Grabsteinen,
46) J* Kappeyne van de Coppello, Abhandl. z. rom. Staatsrecht. Aus d.
HoU. Mit Vorw. v. M. Conrat. 1 Heft: Betracht, über d. Comitien. Stuttgart, Metzler.
m, 114 S. M. 2,80. Rez.: WS. f. kl. Ph. 2, S. 1228; SavZ. R. 7, 1 H.; PhWS. 6, S. 1350;
KPhRs. 1, S. 412. — 47) ^' Nissen, Beiträge zum röm. Staatsr. : das Pomörium der
Stadt Rom. Strafsburg, TrUbner. 245 S. M. 5. Rez. CHI. (1885), S. 681; GGA. (1886),
S. 393; Vjs. f. Gesetzg. 9, 1 H.; ZOG. 37, S. 208. — 48) L. Delavaud, Le cens et
la censure en droit romain. Paris, Larose et ForceL 272 S. — 49) Pardon, Die
römische Diktatur. Prgr. d. Luisenst. Realg. Berlin, Gaertner. 18 S. M. 1. Bez.:
PhWS. 6, S. 1420. — 50) H. Christensen, t^r den Vigintisexvirat u. den Eintritt
in den Senat. Festschr. d. Wilh.-Gymn. S. 81/8. Hamburg. Bez.: PhWS. 6, S. 1656.
— 51) F. Fröhlich, Feldherren und Feldherrntum im alten Bom zur Zeit der Bepublik.
Aarau, Sauerländer, gr. 8^ 26 S. Bez.: JB. d. Schweiz. Gymn.-Lehrer (1885), S. 6.
— 52) A. y. Domaszewski, Die Fahnen im röm. Heere. (= Abhandl. d. archftol.
epigr. Seminar.) Wien, Gerolds Sohn. gr. 8^ 80 S. M. 5. Bez.: DLZ. (1886), S. 12;
PhWS, e, S. 242; BC. (1886), S. 61.
Vn. H. Schiller: Rom. 1. Kfinigtzeit o. Republik. X 119
Triumphbogen und Münzen die Form der Fahnen mit gründlicher Kenntnis.
Aber ehe er an diesen (3.) Teil seiner Schrift kommt, bietet er eine Beihe
von Resultaten, die für die Kenntnis des römischen Heerwesens recht wert-
voll sind. Jeder der 30 Manipeln führte ein Signum, welches in der Schlacht
den Sttltzpnnkt desselben bildete. Die Kontingente der Bundesgenossen glie-
derten sich in der Zeit der panischen Kriege in Kohorten und Alen; die
Kohorte führt darum als die Einheit ein Signum. Die erste sichere Nach-
richt Ober die Legionskohorte findet sich erst Sallust b. Jug. 51, 3. Die
Unterabteilung der Legionskohorte sind Manipel und Centurie ; letztere bildet
die administratiye Einheit, während der Manipel nur taktische Formation
war; unter seinem Signum waren 2 Centurien vereinigt. Kohortenfahnen
lassen sich nicht nachweisen. Die Legion führt seit Marius den Adler.
Kleinere Abteilangen (D^tachements) erhielten eine Zeugfahne (vexillum).
Jnrien de la Gravi^re'^') teilt wenig über die antiken Marinen, um
80 mehr über die modernen mit. Die antiken bilden meist nur den Aus-
gangspunkt, am daran moderne Streitfragen zur Diskussion zu bringen.
Wer also systematische Belehrung von dem Buche erwartet, sucht vergebens.
Die Römerstrafsen über See- und Kottische, Graiische und Poeninische
Alpen hat der bekannte Präsident des schweizerischen Alpenklub Dübi*^^)
näher untersacht. Den Bömem sind als Pässe bekannt: Der Küstenpafs
dorch die Seealpen, der über den Col d'Argenti^re und den Mt. Genövre.
Far den Anfang des Marsches des Hannibal ergiebt sich die Is^re-Mündung,
als Endpunkt Turin, dazwischen drei Möglichkeiten des Überganges: Mt.
Cenifl, Mt. Genövre und Col d'Argenti^re. Über letzteren ging Pompeius,
Aber den Mt. Gen^vre Hannibal und Konstantin im Jahre 312 n. Gh.
Cäsar b. G. 1, 10 geht nicht über den Mt. Gen^vre, sondern über den Mt.
Cenis ins Thal des Are, von da an die Isöre und nach Grenoble. Der kl.
Bernhard hat den Hauptstrom der gallischen Einwanderer nach Italien ge-
bracht. Über ihn und den Mens Poeninus konstruiert D. die Routen
nach den Itinerarien. Die Simplonstrafse wird nicht erwähnt; dafs sie
existierte, zeigt CJL. 2, 6649. Der Aufsatz von Saal fei d**) giebt nur be-
kannte Dinge. Mit Cäsars Rheinbrücken beschäftigen sich Widmann,^^)
Menge*') und ein Teil des Aufsatzes von Wolf.*®) Während der letzte
nnbe^esene und unbeweisbare Dinge über die örtlichkeit von Cäsars Brücke
enthält, entspricht nur der Versuch von Menge den Worten des Textes
ziemlich genaa; dabei genügt seine Rekonstruktion den technischen Anfor-
demngen, dafs die Brücke binnen 10 Tagen nach Anfuhr des Holzes fertig sein
konnte, und dafs auf sie die Worte Cäsars passen : ut, quo maior vis aquae se
incitavisset, hoc artius illigata tenerentur. Die Abhandlung von Reinach^^
5S) Jnrien de la Graviore, La marine des PtoMm^s et la marine des Romains.
^Vob. Paris, Plön. 476 S. M. 8. Rez.: DLZ. (1885), S. 669; Polybibl. 21, S. 621;
Joan. des D^bata ▼. 16. avril 1885; BuU. crit. (1885), S. 457. — 54) H. Dttbi, Die
Römerstrafsen in den Alpen. 1. Seealpen n. Cottische Alpen. 2. Graiische n. Poeninische
^n: Jb. d. Scfaweix. Alpenklubs 19, 20, S. 381—416, 844—63. Rez.: WS. f. kl. Ph.
2, S. 783. — 55) 6. A. Saalfeld, Wehr und Waffen der Römer nach ihrer Abh&ngigkt.
▼• grieeh. HuBtem : NJbPh. 132, S. 161—78. — 56) O. Widmann, CKsars Rheinbrttcke :
Ojmasiiun (1885), No. 11, 12. — 57) R* Menge, £in Beitrag zur Konstruktion von
^^>Miii KheinbrUcke: Philol. 44, S. 279—90. — 58) Wolf, K51n u. seine Brttcke
in RSmerzeiten: Bonn. Jbb. 78, S. 34—87. — 59) Th. Reinach, De l'^tat de
^- Psris, Pichon. gr. 8^ 314 S. M. 5. Rez.: CBl. (1885), S. 1516; PhWS.
6. 9. 58.
1,120 ^^- H. Schiller: Born. 2. KAiserzeit.
führt als römische Formen des modernen Belagerungszustandes die Diktatur
und das SC. ultimum vor, ohne über diese selbst neue Resultate zu ge-
winnen.
2. Eaiserzeit (bis 476 p. Chr.)
Gtosamtdarstellimgeii. Nach langer Unterbrechung hat Th. Momm-
sen^) seinen 3 Bänden der Kömischen Geschichte eine Fortsetzung gegeben.
Freilich nicht, wie Jedermann erwartete, in einer unmittelbaren Fortführung
des 3. Bandes, welche die äufsere Geschichte der Eaiserzeit bis auf
Diokletian dargestellt hätte, sondern in einem 5. Bande, welcher die Pro-
vinzen von Cäsar bis Diokletian schildert. Mit einer unerreichten Kenntnis
des vorhandenen in Schriftquellen, Inschriften, Münzen und sonstigen Denk-
mälern niedergelegten Materials wird uns hier das Leben der römischen
Provinzen in so anschaulicher und eigenartiger Weise geschildert, dafs wir
für lange Zeit darin eine abschliefsende Behandlung erblicken dürfen.
Dafs es bei dem unermefslich reichen Stoffe nicht an Partieen fehlen würde,
welche weniger gelungen waren, liefs sich erwarten ; denn wie vieler Spezial-
Wissenschaften Ergebnisse waren hier zu vereinigen, wie viele eigene Unter-
suchungen über solche Ergebnisse anzustellen! Für den Orient hat Th.
Nöldeke^) eine Anzahl von Punkten zusammengestellt, in denen ihm
Mommsens Darstellung nicht das richtige getroffen zu haben scheint. Andere
haben anderes bestritten,^) aber einig ist Aller Urteil darin, dafs auch
diese Fortsetzung der früheren Bände würdig und auch in dieser Richtung
Mommsens römische Geschichte unerreicht steht. — Es lag nahe, die ver-
schiedenen Auffassungen, welche Grundprobleme der römischen Geschichte
bei Meistern, wie v. Ranke und Mommsen gefunden haben, zu be-
leuchten; dies versucht L. Riefs;*) freilich wird die von ihm gegebene
Lösung Viele nicht befriedigen, obgleich auch sie sich aus der Zeitströmung
erklärt. *•)
Von K. L. Roths*) Römischer Geschichte ist eine neue, schön aus-
gestattete und mit guten bildlichen Darstellungen illustrierte Ausgabe er-
schienen, welche den Fortschritten der Forschung besser als früher Rech-
1) Th. Mommsen, Böm. Gesch. 5. Band: Die Provinzen von Cftsar bis Diokletian.
Berlin, Weidmann. YIII, 659 S. M. 9. Rez.: NEKZ. 27, No. 29, 80; BU. f. litt. Unterh.
(1885), No. 80; Allg. osterr. LZ. 1, S. 5; Centralorg. f. d. Realschulw. 13, S. 764; Ac
No. 701, S. 281 u. No. 708, S. 268; BerlPhWS. (1885), S. 787; CBl. (1886), S. 884;
PhAnz. 16, S. 181; BC. (1886), No. 27, S. 1/5; MHL. (1886), No. 8, S. 200; HZ. (1886),
S. 48. — 2) Th. Nöldeke, Über Mommsens Darstellung der rom. Herrsch, n. röm. Polit.
im Orient: ZDMG. 89, S. 831—52. — 2«) Vgl. o. K. III, 1 u. 2. — S) L. Riefs,
Grnndprobleme der rom. Gesch. in ihrer versch. Auffassung bei Ranke u. Mommsen:
Preufs. Jbb. 56, S. 548 — 88. — 3*) X J. Jastrow, Die römische Kaiserzeit in Rankes
Darstellung: Unsere Zeit 1883, II, S. 515 — 25. (Rttckbl. bis Tillemont u. Gibbon gelegentl.
d. Erscheinens v. Ranke.) — 4) K* L. Roth, Rom. Gesch. 2. Aufl. v. A. Wester-
mayer. Nordlingen, Beck. VI, 388, IV, 408 S. M. 11,80. Rez.: ZOG. 36, S. 529;
HZ. (1885), S. 286.
VII. H. Schiller: Rom. 2. Kaüerzeit. 1,121
nimg trägt; der gerade fttr die Jugend anziehende Erzählungston Roths
hit freilich dabei nicht gewonnen. Über Edw. Gibbons Geschichtswerk
bat der verstorbene J. Bernays^) eine Abhandlung hinterlassen, welche
d^sen Entstehung, Eigentümlichkeiten, Vorzüge und Schwächen lichtvoll
sdiildert. Die Bearbeitung der Duruy sehen Eaisergeschichte durch G.
Hertzberg*) nimmt ununterbrochenen Fortgang.
Die neue Ausgabe des Monumentum Ancyranum, welche Mommsen
im Jahre 1883 erscheinen liefs, sowie Bormanns Abhandlung über denselben
Gegenstand im Marb. Kektorats-Programm, gaben Job. Schmidt'^) Ver-
anlassung, sich ebenfalls über die Bestimmung der Inschrift zu äufsem,
bezflglich deren er Bormanns Ansicht beitritt, dafs wir in dem Denkmale
die (jrabschrift des Augustus zu erkennen haben, und zugleich eine Beihe
von Emendationen mitzuteilen. Ausführlich erörtert er die Zeitbestimmung
der Ton Augustus erwähnten arabischen und äthiopischen Expedition. Mit
Mommsen hält er daran fest, dafs Älius Gallus die Expedition nach Arabien,
Sommer 728 als praef. Ägypti befehligt habe. Die Dauer derselben bemifst
er auf 1^/, Jahre, ihr Ende setzt er Ende Märze 738. Petronius übernahm
die Präfektur von Ägypten Mitte 730 ; aber seinen ersten äthiopischen Feld-
zag hat er Ende 728 bis Frühjahr 730 unternommen, und nach der Rück-
kehr Ton demselben wurde er praef. Ägypti. Die Bedenken gegen diese
Aittfahmngen habe ich Burs. JB. für römische Geschichte 1885, S. 251 ff.
dargelegt. Gegen die von Schmidt und Bormann angenommene Bestimmung
des Mon. Anc. erhebt 0. Hirschfeld®) Einwände, welche dem in antiken
Grabinschriften herrschenden Brauche entnommen sind und die Annahme,
Angastns habe seine eigene Grabschrift noch bei Lebzeiten verfafst, er-
schQttem.
Abraham^) sucht aus Yelleius Schlüsse zu ziehen auf das Partei-
treiben in Rom unter Tiberius. Im allgemeinen stellt er den Wert dieses
Schriftstellers als Quelle so fest : Er fälschte das Bild der Ereignisse durch
Fortkasen unliebsamer Einzelheiten und stärkeres Hervorheben anderer,
dnrch künstliche Gruppierung und im Notfalle durch doppelsinnige Aus-
drficke. Bisweilen hat er die offizielle Version aufgenommen, wodurch er
zu anderen Quellen in Widerspruch tritt. Endlich hat er lobende und
tadelnde Erwähnung einzelner Personen in besonders auffälliger Art in
seine Darstellung der Begebenheiten eingewoben. Auf letzterem nicht sehr
sicheren Fundamente baut Abraham seine Untersuchung auf und findet, dafs
Velleius zu einem Kreise gehörte, der sich um Messala Corvinus gruppierte
und seine Söhne, die Domitier, Asinius Gallus, Älius Lamia etc. umfafste;
die Mitglieder desselben hielten sich fem von Seian und Livia, waren Agrippina
feindlich und verfolgten innerhalb der kaiserlichen Partei ihre Privatfehden
mit den Munatiem und Asprenas. In seinem Aufsatze über Tacitus sucht
J. Asbach^®) zu erweisen, dafs Agricola eine historische Schrift mit
d) J. Bernays, Edward Gibbons Geschlchtswerk : Gesammelte Ab handlangen h.
▼• Ciener. 2, S. 206 — 54. — %) V. Duruy, Gesch. d. röm. Kaiserreichs. Aus dem
frBB. ftbersetzt von D. Gust. Hertzberg. Leipzig, Schmidt & Günther. — ?) Joh.
Schmidt, Zum Monumentum Ancyranum; Philol. 44, S. 442—70. — 8) 0. Hirschfeld,
Zun Monumentiim Ancyranum: Wiener Studien 7, S. 170/4. — 9) F. Abraham, Velleius
«ad die Parteien in Rom unter Tiberius. Prgr. Falk.-Realg. Berlin, Gaertner. 1885.
*•• 17 S. M. 1. Bez.: PhWS. (1885), S. 1628. — 10) J. Asbach, Cornelius Tacitus:
Hi«U Tischenb. :KF, 6 (1886), 8. 55—88.
1^122 VH. H. Schiller: Rom. 2. Kaiserzeit.
politischer Tendenz sei. Tacitas erhebt darin seine Stimme im Namen des
am Bheine weilenden Trajan, um diejenigen eines Bessern zu belehren, die
von dem neuen Regenten eine schärfere Reaktion gegen die vorhergehende
Regierung, vor allem die Züchtigung der Freunde Domitians erwarteten.
Die Germania führt uns auf das Gebiet der auswärtigen Politik, ist in den
ersten Monaten 96 erschienen und wurde durch bestimmt nachweisbare Vor-
gänge am Niederrhein hervorgerufen. Trajan wollte nämlich die Rhein-
grenze durch kluge Politik regulieren. Beide Hypothesen haben wenig
Wahrscheinlichkeit; die letztere hat von Th. Mommsen^^) eine direkte
Widerlegung erfahren. Derselbe stellt zuerst den Charakter der Schrift-
stellerei des Tacitus überhaupt fest, der Monarchist aus Verzweiflung ist.
£r nimmt originell Stellung zu den Fragen der äufseren Politik, und die
Germania hat auch keine politische Tendenz. Sie ist eher eine rein
geographische Abhandlung, die einen Teil der Historien gebildet haben
kann. Ob letzteres zutrifft, ist eine grofse Frage ; denn Thatsache ist doch,
dafs der gröfste Teil der in der Germania behandelten Volksstämme in den
Historien gar nicht wiederkehrt. Zur Charakteristik des jüngeren Plinias
hat Giesen ^*) einen Beitrag gegeben. H. Haupt^*) bespricht die späteren
Bücher des Dio Cassius und giebt eine Zusammenstellung der Resultate.
Danach läfst sich ein einheitliches Prinzip der Quellenbenutzung nichf^ fest-
stellen, da das Verhältnis des Schriftstellers zu seinen Hauptquellen in den
einzelnen Abschnitten sehr verschieden ist. Dafs er auf gröfsere Strecken
einer Quelle folge, ist in überzeugender Weise widerlegt. Ob wir je
dahin gelangen werden, auch nur für gröfsere Partieen Dies Nachrichten
auf bestimmte Vorlagen zurückzuführen, erscheint sehr fraglich. Für die
julisch-claudische Zeit ist die Benutzung von Tacitus unabhängiger Quellen
erwiesen; die Prüfung der zeitgenössischen Nachrichten zeigte die durch-
gängige Verlässigkeit Dies. Zu wenig beachtet wurde der rhetorische Grund-
zug seiner Arbeit, welcher die Einzelausführungen, die Charakteristiken und
die Motivierung des inneren Zusammenhanges fast wertlos macht. Jessen^^)
kommt in seiner Untersuchung über Philostratus zu dem Ergebnisse, derselbe
habe keine Parallele zu Christus zeichnen wollen. Ober die Quellen stellt
er mehrere Hypothesen auf, die eben Hypothesen sind. Plew^*) erörtert
im Gegensatze zu H. Peter das Verhältnis der Scriptores h. Aug. zu Marias
Maximus, den er Sueton insofern gleichstellt, als beider Interesse nicht über
die Mauern Roms hinausreicht. Aber für Personal-, Hof- und Sittengeschichte
bietet er ein viel reicheres Material als Sueton, dem er an Zuverlässigkeit
mindestens gleichkommt. Das historisch Wertvolle in den Script, verdanken
wir zum gröfsten Teile dem Marius Maximus, dessen Identität indessen weder
mit dem General des Severus noch mit dem praef. Urbi des Maximos
erweisbar ist. Die Frage, welche Quellen S. Aurelius Victor benutzt habe,
erörtert Cohn.^*) Er beschränkt seine Untersuchung auf die 11 ersten
11) Th. Mommsen, Festrede zur Feier des Geburtstages Friedrichs IL: Berliner
SB. V. 21. Jan. 1886. — 12) Giesen, Zur Charakteristik des jüngeren Plinias. Prgr.
Gymn. Bonn. 22 S. — 18) H. Haupt, Jb. über Dio Cassius: Philol. 44, S. 182, 657.
— 14) Jul. Jessen, ApoUonius v. Tyana u. s. Biograph Philostratus. Prgr. Gel. Schale
d. Johann. Hamburg. 36 S. — 15) J> Plew, Krit. Beitrüge zu den Script, hist. Aug.
Prgr. Lyc Strafsburg i. Eis., Schultz & Cie. 4^ 32 S. Rez.: LCBl. (1886), S. 612;
DLZ. (1886), S. 1493. — 16) A. Cohn, Quibus ex fontibus S. AureÜi Victoris libri
fluxerint. Berlin, Cohn. 1884. 106 S. M. 2,80. Bez.: DLZ. (1885), S. 84; PhBs.
Yn. H. Schiller: Rom. 2. KAiaerzeit. 1,123
Abschnitte. Danach hält er die Caess. fttr das Werk des Aar. Y., nnd will
in der £pit. nur eine Exzerptensammlung erblicken, die ans Sneton erweitert
ist Quelle far die Caess. war die gemeinsame Urquelle von Tac. und Dio,
daneben Sneton, aber nicht wie wir ihn haben, sondern ein von Lesern
und Abschreibern durch Randbemerkungen vermehrter Sueton. Aber diesen
Snetouius auctus hat der Vf. doch nicht genügend nachgewiesen und den
Wert der Epitome hat er unterschätzt. Die Schrift von Wehner^'^) giebt
eine nützliche Übersicht über die Vorzüge des Berichtes bei Lactantius;
aber irgend etwas neues wird sie keinen lehren, der überhaupt sich mit
soldien Fragen beschäftigt hat. Selbständiger, scharfsinniger nnd vor allem
fleifsiger ist die Arbeit von Ohnesorg e.^^) Derselbe untersucht die
sprachliche und einheitliche Verschiedenheit der beiden Fragmente und er-
weist mit ziemlicher Sicherheit ihre verschiedene Abkunft. Ebenso verdienst-
lich ist das negative Resultat einer gründlichen Untersuchung, dafs sich für
das erste Stück zwar bestimmte Quellen nicht finden lassen, dafs der Bericht
selbst aber zuverlässig und eine der besten Quellen für die Constantinische
Geschichte ist; er selbst ist die Quelle des Orosius und von Silvius
benatzt. Entstanden ist das erste Stück zwischen 363 und 417, und zwar im
Westen. Der ursprüngliche Vf. war ein Zeitgenosse, vielleicht ein Augen-
zeuge ; vielleicht hat man in dem Stücke ein Fragment einer Eaiserchronik
zneriLennen. Über die Erdtafel des Julius Honorius handelt Eubitschek,^*)
indem er vor allem hinter die Quellen zu kommen sucht.
As b ach,*®) der bereits früher die Eonsularfasten der Jahre 96 — 119
rekonstruiert hat, unternimmt denselben Versuch für die Jahre 68 — 96 n. Chr.
Eine Menge Material findet sich verarbeitet; von allgemeinerer Bedeutung
ist der Nachweis, dafs mit dem Jahre 69 die Verkürzung der Eonsular-
fanktion energisch durchgeführt wird, und dafs es seit 85 nur noch vier-
monatliche Fristen giebt; damit sank die Bedeutung des höchsten Amtes in
demselben Mafse, als die Abhängigkeit vom Regenten wuchs.
OeBchichte der einzelnen EreignlBse.-^*) Mommsen^^) hat es
unternommen, mit Benutzung bisher nicht nach Verdienst gewürdigter und
verwerteter Münzfnnde in Barenau und Umgegend die örtlichkeit der Varus-
schlacht festzustellen. Danach erfolgte der germanische Angriff 2 — 3 Tage-
mirsche nördlich von Barenau, welches als der eigentliche Ort der Eatastrophe
uumsehen ist. Diese Ortlichkeit stimmt zu der Überlieferung, und strategische
Grande sprechen ebenfalls für dieselbe. Letzteren Gesichtspunkten sucht
Zernin**) vor allem Bechnung zu tragen; er findet keine Widersprüche
gegen Mommsens Annahme. Den numismatischen Nachlafs der varianischen
(im), S. 1657; BerlPhWS. 6, S. 919 ff. — 17) C. Wehner, In welchen Punkten
2e%en eich bei Laetantius — de mortibus persecutorum — die durch den lokalen Stand-
pakt des Tfs. bedingten Vorzüge in den Berichten über die letzten Begierungsjahre
I)Mkl«ti«i8? Prgr. Saalfeld. 18 S. — IS) W. Ohne sorge, Der Anonymus Yalesii
Ae Omstantino. Dise. Kiel, Lipsius & Fischer. 112 S. M. 2,60. Bez.: DLZ. (1885),
S. 1634; WS. f. kl. Ph. 2, S. 1573; Philol. Anz. 16, S. 121; HZ. (1886), S. 256;
ZWTb. 29. — 19) W. Kubitschek, Die Erdtafel des Julius Honorius: Wiener Stu-
aien 7, S. 1 — 24. — 20) J. As b ach, Die Konsularfasten der JJ. 68—96 n. Chr.:
Bonn. Jbb. 79, S. 105—77. — SO*) Germanen betr. ist durchweg Abt. II, K. I zu
T«gL ~ 31) Th. Mommsen, Die Ortlichkeit der VarusschUcht : SB. Berl. Ak. (1885),
8.65—92. Bez.: DLZ. (1885), S. 1888; LCBl. (1885), S. 1259; Cultura 6, S. 485;
82.(1886), S. 64; WS. f. kl. Ph. 8, S. 1347. — 28) Zernin, Die örtlichkeit der
YttnuehUcht: Allg. Blüit&r-Zg. (1885), No. 24, 25.
I,l<^ VII. H. Schiller: Rom. 2. Kaiserzeit.
Legionen hat Menadier^^) eingehend beschrieben, indem er die Mommsensche
Annahme als erwiesen voraussetzt. 0. Schrader,**) der sich schon
früher mit der Zeit der Varusschlacht beschäftigt hat, weist in diesem Auf-
sätze nach, dafs Tiberius nach der varianischen Niederlage nur einmal den
Rhein überschritten hat, und zwar, wie Velleius richtig angiebt, im Jahre
10 n. Chr. Mit dem Feldzuge des Germanikus in Deutschland im Jahre
10 n. Chr. beschäftigt sich die Untersuchung von P. Höfer.**) Er ver-
sucht zu beweisen, dafs die Quelle des Tacitus Pedo Albinovanus war, was
nicht die geringste Wahrscheinlichkeit hat. Auf dieser unsicheren Grund-
lage wird nun das weitere Gebäude aufgeführt, wobei H. es für unbedingt
erwiesen ansieht, dafs alle Ortsangaben topographisch genau seien, da sie
von einem Augenzeugen herrühren; seinen Glauben werden nur wenige zn
teilen Lust haben. Dann wird der Marsch des Germanikus konstruiert, die
Schlacht von Idistaviso auf das linke Ufer der Weser zwischen den Wihenberg
und den Flufs verlegt, als Schauplatz der Schlacht am Angrivarenwalle
Wahrendorf an der Hunte gefunden, das 2. Lager des Germanikus ist in
dem Gutshofe Wahlburg zu suchen. Der Angriff der Germanen auf das
römische Heer beim Rückmarsche vor dem Schlagen des Lagers fand bei
Lübbeke statt. Allerlei gewagte Etymologieen und eine willkürliche
Interpretation bilden die Grundlagen dieser hypothesenreichen Arbeit.
Enoke^^) widerlegt die Behauptung Höfers, Germanikus sei in dem Feldzuge
des Jahres 16 gar nicht über die Weser gegangen, v. Pflugk-Harttung*')
spricht sich gegen die Überschätzung der taciteischen Ortsbeschreibungen
seitens desselben Schriftstellers aus und erweist einzelne Annahmen desselben
über die Schlacht von Idistaviso und den Angriff am Angrivarenwalle als
unstatthaft. Freilich sind seine eigenen positiven Vorschläge, das erstere
Schlachtfeld an der Hase oder Hunte, das letztere im Detmoldischen zu
suchen, um nichts sicherer begründet. Wolffgramm^®) sucht zu erweisen,
dafs Cn. Domitius Corbulo im Jahre 39 n. Chr. cons. suff. gewesen sei, was
an und für sich sehr gleichgültig ist. Thudichum'^) führt im Anschluls
an Tac. ann. 13, 57 aus, dafs die Hermunduren westlich bis an die fränkische
Saale reichten und das Objekt der in der Tacitusstelle geschilderten Kämpfe
die Salzquellen bei Neustadt a. d. Saale bildeten. Ober Ursachen und
Charakter des Bürgerkrieges nach Neros Tode handelt. Bekanntes effektvoll
susammenstellend, Jullian,^®) während Kuntze*^) ftlr den Krieg zwischen
Otho und Yitellius im Gegensatze zu Gerstenecker eine gemeinsame Quelle
bei Plutarch und Tacitus findet ; dafs Plutarch gröfseren Glauben beanspruchen
darf, wird an einigen Punkten erwiesen.
2S) Menadier, Der DumiBmatische Nachlafs der varianiBchen Legionen : Z. f. Numism.
ISy S. 89 — 112. — 24) C. Schrader, Zu Ovidius und den Quellen der VarusBchlacht :
NJbPh. 181, S. 487—93. — 85) P- Hofer, Der Feldzug deB Germanikus im Jahre 16
n. Chr. 2. AuBg. Bernburg u. Leipzig, J. Bacmeister. 1885. 103 S. M. 2,40. Rez.:
ZDA. 18, S. 165; HZ. (1886), S. 66. — 26) F- Knoke, Zu dem Feldzug des Germanikus
im J. 16 n. Chr.: NJbPh. 131, S. 688/8. — 27) v. Pflugk-Harttung,. Über den
Feldzug deB Germanikus im J. 16: RhM. f. Philol. 41, S. 78—84. — 28) F. Wolff
gramm, Cn. Domitius Corbulo, der cos. suff. deB J. 39: Philol. 44, S. 371/6. — 29) ^^
Thudichum, Der Kampf der Chatten u. Hermunduren um die SalzqueUen im J. 50
n. Chr.: AZg. (1885), Beil. No. 146. — SO) C. Jullian, Causes et caract^re de la guerre
civile qui suivit la mort de N^ron. Lecture. Bordeaux, ChoUet. 82 S. — Sl) ^•
Kuntze, Beitr. z. Gesc^. d. Otho Vitellius-Krieges. Prgr. Karlsruhe. 4o. 16 S.
.1
YII. H. Schiller: Rom. 2. Kaiserzeit. J^125
Chambalti^^ will die Notiz des Sueton Domit. 2, dafs Domitian
zwischen 71 und 79 and im Jahre 73 ein ordentliches Eonsalat bekleidet
habe, für das ursprünglich Titas bestimmt gewesen sei, der aber za Gunsten
seines Bruders zurücktrat und bei der Wahlverhandlung über das 2. Kon-
sulat im Senate persönlich für seinen Bruder gestimmt habe , nicht gelten
Ussen. Vielmehr sei Domitian zurückgetreten, der mit seinem Vater März
71 f&r 1. Januar 72 designiert war; derselbe habe auch für Titus gestimmt.
Das einzige ordentliche Konsulat Domitians falle 77, aber Titus liefs hier zu
seinen Gunsten eine Fälschung vomehmen. Aus einem wenig zuverlässigen
Beweismaterial wird eine wenig wahrscheinliche Hypothese über ein Rivalitäts-
Terhaltnis zwischen Vespasian und Titus aufgebaut, das sogar seinen Ver-
iassangsstreit herbeiführte, der aus nicht minder unsicheren Thatsachen ab-
geleitet wird. Endlich erörtert er noch die Frage, wann Vespasian und
Titas aus dem Orient nach Rom zurückkehrten; er findet, dafs ersterer in
der ersten Hälfte des Oktober zu Rom, letzterer Mitte Juni 71 vor Rom ankam.
Zwanziger^^) sucht die Glaubwürdigkeit Frontins für die Darstellung des
Chattenkriegs möglichst herabzudrücken und das, was dieser wirklich be-
richtet, durch Interpretation möglichst zu reduzieren. So wird bellum, das
Frontin zweimal von dem Kriege braucht, nicht in seiner Bedeutung ^Krieg'
anerkannt, proelium equestre wird gleich bellum gesetzt, victoria und victi
ikostes beweisen nicht, dafs von einem Kriege die Rede ist. Und wenn
Frontin von Domitian sagt: subiecit ditioni suae hostes, so schliefst Zw.
daraus, daüs ^der Kaiser, zufrieden mit dem leichten Siege, die Chatten
Offen Wäldern zugetrieben zu haben, den Kriegsschauplatz verlassen hat.'
SchlieCslich räumt er aber doch ein, ^dafs es im Anschlufs an diesen Krieg
za einer bedeutenden und erfolgreichen Verschiebung der römischen Grenze
and zu einer neuen und wichtigen Ausdehnung des römischen Reichsgebietes
kam.' Die Schrift von Schwarz**) ist ein wissenschaftlich gänzlich wert-
loses Machwerk, das nur einigen talmudischen ELlatsch enthält. So ist eine
der gröfsten Thaten des Bar-Cochba , 'dafs er (bei der Beschneidung) die
oszerstörbare P'riah durch Aufschlitzung des inneren Vorhautblattes der
Unge nach als 2. Akt der Operation dekretierte.* Stil und Interpunktion
stehen mit dem Wissen auf gleicher Linie, de Lauri^re*^) bespricht
äne Inschrift zu Ehren des aus dem Marcomannenkriege des Kaisers Marcus
bekannten P. Vitratfius Pollio, ohne neues zu finden. Auch der Beitrag
von Reis'*) zur Geschichte des Septimius Severus wäre wohl ungeschrieben
geblieben, wenn der Vf. die Litteratur über diese Regierung gekannt hätte.
Seeek*^ schildert in hübsch geschriebenem Aufsatze die Regierung des
Kaisers C. Julius Verus Maximinus, und an kühnen Behauptungen fehlt es
luer nicht. So soll der Kaiser seine Erhebung den Rekruten verdanken,
weil er am Anfang der Regierung des Alexander Severus Rekruten kom-
iBondierte; dals er am Ende dieser Regierung omni exercitu praefuit und
^ die Quellen ausdrücklich als ab exercitu appellatus oder a militibus oder
%t) A. Chambalu, Flmviana-UnterBuchungen zur Gesch. d. ükv. Kaiserzeit: Philol.
^8. 106 — 31, 502 — 17. — U) K. Herrn. Zwanziger, Der Chattenkrieg des Kaisers
ÖOBrititn. Prgr. Wttrzburg, Theinsche Druckerei. 82 S. — S4) J. H. Schwarz, Der
Itir-CoeU»iaehe AnfaUmd unter Hadrian. Brilnn. — S5) M. de Lauri^re, L'inscription
^Vitridna PoUio au mos^e de L^n, Espagne: B£G. 4, S. 829—80. — S6) J> Or-
^«ifi, Ein Beitrai^ zur Gesch. d. Kaisers Septimius Severus. Prgr. Ried. 20 S. —
}?) 0. Seeck, Der erste Barbar auf dem rom. Kaiserthron: Preurs. Jbb. 66, S. ^67 — ^%^^.
I 126 ^11- H. Schiller: Rom. 2. KAiserzeit.
Süffragiis legionum erwählt bezeichnen, ist dabei gleichgiltig. Seeck läfst
den Maximinns beim Senate die Bestätigung der Soldatenwahl nachsuchen;
bewiesen hat er auch dies so wenig als die Verleihung des Titels Germanikns
durch dieselbe Körperschaft. Capellianus soll sich den Gordianen in Afrika
sofort angeschlossen haben ; aber auch dieser Beweis wird nicht in genügen-
der Weise erbracht. Endlich berechnet Seeck, dafs sich den Gordianen
im Osten 100000 Mann Soldaten angeschlossen hätten. Es ist ihm seither
nachgewiesen worden, dafs ^von den zahlreichen Provinzen, in denen mit
dem Bilde der Gordiane Münzen geprägt und Statuen von ihnen errichtet
worden sind,' nur eine sehr unsichere gallische und eine ebenso unsichere
afrikanische Inschrift vorhanden sind, (Ue historisch gar nicht verwertbar
sind, sowie nur einige Münzen aus Cilicien, Porygien, Corcyra und
Alexandria, bezüglich deren der gröfste Kenner der Numismatik dieser
Zeiten, der verstorbene Missong, das Urteil gefällt hat, dafs sie alle, mit
Ausnahme der alexandrinischen , zweifelhaft sind. Markl^^) hat nach-
gewiesen, dafs sich die Prägungen des Claudius Gothicus mit Victoria
G. IV. auf den grofsen Gotensieg beziehen. Der Aufsatz von Jeep'*)
zeigt gemütliche Wärme und einen erbaulichen Ton, aber leider wenig ge-
naues Wissen über die Verhältnisse der diokletianischen Verwaltungs-
einrichtungen. Hirschfeld*^) fand in einer Inschrift von Brazza in Dal-
matien 'capitella columnarum ad termas Licinans quas (st. quae) fiunt
Sirmi* und damit eine merkwürdige Parallele zu der passio sanctorum lY.
coron., die in ihrem ersten Teile wahrscheinlich auch in den Steinbrüchen
bei Sirmium spielt. Unter den coronati der Passio will H. einen comicularius
des praef. Urbi und 3 officiales verstehen. Sachs^^) erklärt sich gegen
die Identität der unter Diokletian auftretenden ägyptischen Gegenkaiser
Achilleus und Domitianus. Denn ersterer war nach den Münzen schon
1. April 296 tot, während Domitianus noch im September 296 lebt. Doch
darf man nur das Gesamtresultat, dafs Domitius und Achilleus nicht identisch
sind, für einigermafsen gesichert halten ; die Berechnung der Begierungszeit
des ersteren ist nicht genügend gestützt. Schnitze s^^) Untersuchungen
haben apologetische Tendenz. So soll die von Konstantin nach Eusebius in
Rom errichtete Bildsäule mit dem Kreuze die Bedeutung gehabt haben, dafs
der Kaiser damit eine persönliche öffentliche Erklärung für die christliche
Religion abgegeben habe und abgeben habe wollen. Leider stimmen zn
dieser Annahme die Münzen nicht entfernt. Ganz verfehlt ist der Ver-
such, in Konstantinopel die Tempel unter Konstantin abzuleugnen und
'höchstens Gebäude im Stile der antiken Tempel' zuzulassen. Seh. spricht
von 'einer superstitiösen Verehrung,' aber es soll ihr 'das spezifisch heidnisch-
religiöse Gepräge' gefehlt haben. Wie kann man das wissen ? Ebenso soll
das templum Flaviae gentis in Hispellum kein templum, sondern 'eine
prächtige Halle' gewesen sein. Der dort nachweislich vorhandene Pontifex
gentis Flaviae soll erst nach Konstantins Tode eingesetzt sein! Ähnlich will-
38) Markl, Bedeutung d. Siegesmünzen Victoria G. lY. u. Victor Germao. von
Claudius II. Die ReichBmUnzstätten unter der Regierung Claudius II, GfOthicus und ilure
Emissionen : Numism. Z. 16. — S9) L. A. J e e p , Der Kaiser Diokletian u. seine Stelhm^
in der Gesch.: Z. f. allg. G. 1, S. 112—28. — 40) O. Hirschfeld, Bericht über ehie
Reise in Dahnatien; AEMÖ. (1885), S. 1—80. — 41) Herrn. Sachs, AchiUeus u. Domi-
tius: Z. f. Numism. 18* S. 289 — 47. — 4!S) V. Schnitze, Untersuchungen zur Gesch«
Konstantins d. Gr.: ZKG. 7, 8, S. 848—71, 517—42.
Vn. H. Schiller: Rom. 2. Kaiseraeit. 1^127
kflrlich ist die Erklärung von Konstantins Stellung zur Harnspicin, wo aus
gänzlich harmlosen und vulgären Ausdrücken, die für jeden, der den latei-
nischen Gesetzes- und Inschriftenton kennt, nicht das geringste Auffällige
besitzen, allerlei geheime Gedanken und Absichten des Kaisers herausgelesen
werden. Gänzlich unhaltbar sind die Behauptungen über das Verhältnis
des Kaisers znm Opferwesen, da sie den vorhandenen Gesetzen einfach
widersprechen. Der Untergang des Licinius wird schliefslich nach Eusebius
geschildert, nicht nach dem Anon. Yales. und Zosimus. So gelingt es Seh.,
das Urteil über das Verhalten Konstantins bei der Hinrichtung des Licinius
möglichst zurückzuhalten und ihn nicht des Treubruchs und des Meineids
zü b^chuldigen. Löfflers^') Abhandlung giebt in breiter Weise den Be-
rieht Ammians, somit nichts Neues. Die wenigen Konjekturen, wie z. B.,
dafe Valens an dem Sturze des Theodosius mitgewirkt habe, sind kaum
annehmbar, während ein so nahe liegender Zusammenhang, wie der zwischen
den Vorgängen im Lager von Brigetio und der Hinrichtung unzweifelhaft
ist, nicht berührt wird.
V. Pflugk-Harttung^^) schildert die Beziehungen zwischen Römern
and Germanen, vor und während der Völkerwanderung, namentlich
anch die Handhabung der Grenzwehr im 3. u. 4. Jh. n. Chr. in populärer,
nirgend in die Tiefe gehender Darstellung. Jung^^) führt ziemlich ein-
g^end die Bolle vor, welche die Germanen an der Donau besonders seit
dem energischen Auftreten der Westgoten bis zur Auflösung des Gepiden-
rdches gespielt haben. Der agrarische Zug, welcher die germanischen
Völker so scharf von den Hunnen scheidet, wird dabei besonders verfolgt.
Der Wandertrieb der Goten erklärt sich daraus zum Teil, dafs sie Vieh-
züchter waren. Die Art, wie ein Stamm wanderte, hat der Vf. recht an-
schaulich geschildert. Güldenpenning^^) giebt eine Fortsetzung der Ge-
schichte des grofsen Theodosius; die Art und Weise der Behandlung und
Darstellung wird durch die frühere Arbeit bestimmt. Schmidt^'') giebt
eine fleifsige ond zuverlässige Untersuchung über die älteste Geschichte der
Longobarden; bei dem Mangel an Nachrichten hätte der Kern der Unter-
SBchnng sich erheblich kürzer darstellen lassen.^^) Hodgkin^^) hat schon
2 dicke Bände über die Germaneneinwanderungen in Italien verfafst, deren
wissenschaftlicher Wert gering ist. Im 3. Bande wird die Ostgoteninvasion
^on Byzanz bis zur Vernichtung des Reiches durch die Oströmer vorgeführt,
führend der 4. in grolser Ausführlichkeit den Krieg zwischen Oströmern
vnd Goten bis zur Vernichtung der letzteren darstellt. An Material fehlt
es nicht, wohl aber an Kritik und Scheidung von Wesentlichem und Neben-
sächlichem. Da aber hier eine hochinteressante Zeit geschildert wird, so
4S) £. LSffler, Der Cornea Theodosius. Diss. Halle. 40 S. — 44) J- v.
Pflngk-Harttung, Bomer u. Germanen im 8. u. 4. Jh. Die Grenzwehr v. 268 — 375:
Z. f. lUg. G. (1885), No. 6. — 45) J* Jung, Die Germanen an der Donau u. das röm.
Btieh: ib. (1885), S. 480 — 501. — 46) A. Gttldenpenning, Gesch. d. oström. Reichs
Uta d. Kaisern Arcadius u. Theodorius II. Halle, Niemeyer. XIV, 425 S. M. 10.
^: LCBL (1886), S. 1018; MHL. (1886), S. 215—27; NPhRs. 1, S. 851. — 47) Ludw.
ScliBiidt, Älteste Gesch. d. Longobarden. Ein Beitr. z. Gesch. d. Völkerwanderung.
^- Leipzig, Fock. 80 S. M. 1,20. — 48) X M. Stadler, Die Yandalen vor ihrem
Sinbnich m Gallien bis zum Tode Geiserichs. Prgr. Bozen. 1884. 46 S. (Bequeme
2*ttBimensteU.; nichts Kenes.) — 49) Th. Hodgkin, Italy and her invaders. 3 u. 4.
I'OB^, Frowde. H. 48,20. Bez.: Ac. No. 699 S. 195; Ath. No. 8024, S. 463; PhWS.
8. S. 197; HZ. (1886), S. 547.
1^128 VII. H. Schiller: Rom. 2. KaiBerzeit
sind diese beiden Bände interessanter als die früheren. Ans Bertolinis^^
Stndie kommt für die Kaisergeschichte nnr die über die Herrschaft des
Odovakar in betracht. Der Vf. sacht zn erweisen, dafs letzterer nicht
der Begründer einer nenen, sondern der Wiederhersteller der alten kon-
stantinischen Beichsordnung war; seine Herrschaft kann also anch nicht
den Anbruch des MA. bedeuten. Die Abhandlung ist gründlich und streng
sachlich und wird dazu beitragen, unsere Ansichten über die Herrschaft
des Odovakar manchfach zu berichtigen.
Ohristentum.^^*) Mit der neronischen Christenverfolgung beschäftigt
sich Douais,^^) indem er die historische Tradition möglichst zu schädigen
sucht; man kann die Untersuchung ohne Schaden angelesen lassen. Eine
bedeutende Arbeit über Cyprian und die Verfassung der Kirche im 3. Jh.
liefert Ritschi. '^*) Im ersten Teil behandelt er die kirchliche Wirksam-
keit Cyprians und seinen Begriff von der Kirche, während er im 2. den
Versuch macht, die Verfassung der christlichen Kirche nach den Briefen
Cyprians darzustellen. Ein für jeden Forscher unentbehrlicher Anhang be-
schäftigt sich mit der Genealogie der Briefe selbst. Das Buch ist reich an
interessanten Resultaten, namentlich für unsere Kenntnis der kirchlichen
Verfassungsentwickelung in den ersten Jhh. Das Buch von Allard*^') ist
auch nach der Darstellung von Aub6 für die Kenntnis der Verfolgungen
wichtig und ergiebig, indem es die archäologisch-epigraphischen Denkmäler
in grofsem Umfange herbeizieht und verwertet. Wenn auch unsere An-
schauung im grofsen und ganzen dadurch nicht geändert wird, so werden
doch vielfach einzelne interessante Züge gefunden, welche mit feinem Gefühle
in die Darstellung verwebt werden. Le Blant^^) giebt mehr eine Zusammen-
fassung früherer Arbeiten als neue Untersuchungen; doch tritt die recht-
liche Seite stärker hervor. Man kann deshalb auch nach dieser Abhandlung
die früheren Untersuchungen des Vf. über ähnliche Fragen nicht entbehren.
Der Gedanke Künstles,^^) auch einmal die altchristlichen Grabschriften
Afrikas als Quelle für die christliche Archäologie zu verwerten, ist sicher-
lich verdiensüich und berechtigt. Und in der That hat der Vf. eine Anzahl
recht interessanter Resultate für die Verfassung der alten Kirche auf diesem
Wege gefunden. Sicherlich wäre die Ausbeute noch ergiebiger gewesen,
wenn ihm die politischen und sozialen Verhältnisse aus den Inschriften be-
kannter gewesen und von ihm in den Bereich seiner Untersuchung gezogen
worden wären. Abb6 H6nault**) erörtert im allgemeinen die Frage, ob
Gallien schon in apostolischer Zeit Kirchen gehabt habe, was frischweg
bejaht wird ; sodann beweist er speziell für die Kirchen von Chartres, Sens,
Troyes und Orleans, dafs sie apostolischen Ursprungs sind. Ein Anhang
50) F. Bertolini, Saggi eritici di Storia Italiaoa. S. 105—49. Milano, Hoepfli
Napoli, Pisa. 1888. 419 S. — 50») Hierzu vgl. K. VIII. — 51) Douais, La per-
s^cution des chr^tiens de Rome en Tann^e 64: RQH. (1885), 1. Okt. — 5!S) O. Bitschl,
Cjrprian yon Karthago und die Verfassung der Kirche. Gottingen, Vandenhoeck. VII,
250 S. M. 5,60. Bez.: LCBl. (1885), S. 1180; DLZ. (1885), S. 1262; ThLZ. (1885),
No. 18 u. 14; BerlPhWS. 5, S. 1654; HZ. (1886), S. 76. — 5S) P- Allard, Hist. des
pers^utions pendant les deox premiers sifecles d^apr^s les documents areh^ologiques. Paris,
Lecoffre. XXXIX, 461 S. M. 6. &ez: (1885), S. 440. — 54) Edm. Le Blant, Des
voies d*exception employ^es contre les martyrs: B. hist. du droit (1885), S. 1 ff. —
55) Künstle, Die altchristlichen Inschriften nach dem C. J. L. VIH als Quelle f. christL
Archäol.: ThQSchr. (1885), S. 58—99, 415—67. — 50) A. C. H^nault, Origines
chr^tiennes de la Graule celtique. Paris et Chartres. 1884.
YII. H. Schiller: Rom. 2. Kaiserzeit. 1129
behandelt la Yierge Bmidique ; denn schon die Broiden haben in gallischer
Spradie einer den Heiland gebärenden Jungfrau die Inschrift gesetzt : Yirgini
paritorae Dnddes. Und solches Zeug nennt sich Wissenschaft! Birt^^)
hält Glaadian für einen Christen — ohne genügenden Beweis — und will
US seinem Ghristentume auf dasjenige einen Schlafs machen, das Stilicho
und die mafsgebenden Persönlichkeiten dieser Zeit kultivierten; dasselbe
wird aus Glaadian illustriert. Interessant an der Schrift ist vor allem der
Nachweis, welchen heidnischen Anflug das Christentum Stilichos zeigte. Die
Untersuchung von Gubo*^) ist der gründlichen und kritischen Erörterung
Ton Bertolini über denselben Gegenstand gegenüber ohne Halt.
Verfoflsnngsleben. Von Boissiers*^ Schrift über die Opposition
unter den Kaisem liegt jetzt die 2. Auflage vor. Danach fand sich die
Opposition allein in Rom; sie hatte kein Prinzip und kein festes Ziel,
sondern sie opponierte, um zu opponieren und bestand mehr aus Unzu-
friedenen als aus Verschwörern; der Geist der Unzufriedenheit wurde aber
durch die mangelhafte Umgrenzung der Kaisergewalt hervorgerufen und
genährt. Löwners^^) Aufsätze über einzelne Fragen der römischen Gesell-
schaft sind gut gemeint, aber ohne selbständigen Wert.
Auf dem Gebiete des Staatsrechts ist die bedeutende Arbeit von
Karlowa*^) zu Terzeichnen, aus der, wenn sie auch eigentlich für Juristen
bestimmt ist, doch Historiker nicht minder lernen können. Von den drei
Abteilungen — Königtum und Kepubük, Prinzipat, diokletianisch-konstan-
tinische Monarchie — ist die letzte die wichtigste, da sie seit der Arbeit
Ton Bethmann-HoUweg die erste eingehendere Darstellung der vollendeten
Monarchie giebt. Aber auch die übrigen Teile zeigen selbständige An-
sichten, wenn sie auch in den Hauptfragen namentlich mit Mommsen
flbereinsümmen. — Pick^^ stellt in der 1. Abhandlung aus Veranlassung
einer nicht sehr wahrscheinlichen Neu-Lesung einer Vespasian-Münze eine
neue Theorie über Imperium und I. proconsulare auf. Der Imperatomame
ist denmach der von dem Diktator Cäsar eingeführte Amtstitel des durch
den souveränen Volkswillen mit dem höchsten Imperium bekleideten aufser-
ordentlichen Magistrats. Das sekundäre imp. procons. wird dagegen überall
nnr zur Führung solcher Kriege vergeben, die einem Provinzialstatthalter
nicht übergeben werden konnten, und die der Prinzeps nicht führen wollte.
Der Imperatortitel ist aber nicht ein Ausdruck dieser Gewalt, sondern kann
Ton den Inhabern der letzteren nur wie von den Feldherm der Republik
erworben werden; diese Inhaber sind jedoch nur als Unterfeldherren des
Kaisers anzusehen. Die Mitregentschaft wird erst durch Erlangung der
potestas tribonic. erworben; ob der Mitregent vorher die sekundäre pro-
konsnlarische Gewalt gehabt hat, ob er in deren Besitz den Imperatortitel
erworben hat oder nicht, ist gleichgiltig. Wenn er den Imperatortitel
57) Th. Birt, De fide chrifltiaiiA qumtnm StUlchoniB aetate in aola imperatoria
Mddentali yaluerit. Uniy. Sehrift. Ifarlrarg, Elwert. 4^ 28 8. M. 1. Rez. : BerIPhWS.
^ S. 1645; NPhBa. 1, 8. 175. — 58) A. Gubo, Odovakar u. die Eorehe. Prgr. Cilli.
1S84. IS 8. — 59) G. BoiBsier, L'opposition bovlb les (Msars. Paris, Haehette. 16^
X. 8,50. Bm.: PhWS. 6, S. 87; Colt. (1886), 8. 566. — M) H. Ldwner, Populire
Avil, nu d. klasB. Altert. 2. Anfl. Prag, Dominicas. 1886. 48 8. M. 80. Bez.:
^- 87, 8. 207. — 61) O. Kariowa, Rfim. Rechtsgeschichte. Erster Band: Staats-
r«ciit IL Bechüqnellen: BC. (1885), No. 24. Leipzig, Veit & Co. 1081 8. M. 26. —
12) B. Piek , Zxa Titulatur der Flavier. 1. Der Imperatortitel des Titos. 2. Die Kon-
nktt DomitiaaB als CKaar: Z. f. Nnmism. 18, 8. 190, 855.
JftkiMbuiebie Ur OeMtUhtnriMauuehaÜ 1886. L O
XX30 VII. H. Schiller: Rom. 2. KaUerzeit.
als Teil seines Eigennamens führt, so ist er Mitregent im vollen Sinne,
und die prokonsularische Gewalt ist nicht mehr sekundär, sondern der des
Kaisers parallel. Diese Theorie wird in der Darstellung der Verleihung
des Imperatomamens an Titus durchgeführt. Bedenken dagegen habe ich
Burs. JB. für römische Staatsalt. 1885, S. 17ff. vorgebracht. Im 2. Aufsatz
wird an den Konsulaten Domitians als Cäsar bewiesen, dafs er nie Mitregent
wurde. Brefslau^^) weist nach, dafs nicht nur der Geschäftsstil der
päpstlichen Kanzlei im allgemeinen, sondern auch speziell die Institution
der Registerführung auf einen Braich der Kaiserzeit zurückgeht. Die kaiser-
lichen Begisterbücher enthielten je die Register eines Konsularjahres; die
Beamten, welche sie führten und auch Auszüge daraus fertigten, hiefsen
commentarienses. Die im weströmischen Beichsarchive befindlichen commen-
tarü gingen in den Stürmen der Völkerwanderung, von den oströmischen
wohl das meiste unter Justinian bei dem Brande des kaiserlichen Archivs
in Konstantinopel unter. L6crivain^^) stellt die aus den Rechtsbüchem
bekannten Grundsätze bei der Ernennung der curatores rei publ. zusammen,
wobei das inschriftliche Material Berücksichtigung findet.
Auf dem Gebiete der Provinzialverwaltung erweitert und befestigt
von Rohden^^) unsere Kenntnis der Provinzen Palästina und Arabia, indem
er deren Schicksale bis in die späteste Kaiserzeit verfolgt. Die Darstellung
Marquardts mufs nach diesen Ergebnissen an einigen Punkten berichtigt
werden. Die Liste der Provinzialstatthalter von Afrika und Mauretanien
ist durch Tissot^®) und Pallu de Lessert®'') fleifsig zusammengestellt,
während Wilcken*®) uns aus den unedierten Papjrri des Berliner
Museums wertvolle Beiträge zur Kenntnis der inneren Verwaltung Agjrptens
liefert. Die konservative Politik der Kaiser gegenüber den ptolemäi-
schen Einrichtungen wird uns dadurch noch verständlicher. Heister-
bergk**) weist in dem ersten kritisch-polemischen Teile seiner Schrift die
herrschende Auffassung des Ins Italicnm zurück und sucht in dem zweiten
eine neue an die Stelle der bisherigen zu setzen. Darnach ist das Ins
Italicnm nicht ein Privileg an Steuerfreiheit und Fähigkeit des Bodens, im
besten, quiritarischen Eigentum zu stehen, das an Bürgergemeinden der
Provinzen verliehen wurde, sondern die unbeschränkte Verleihung der
Eigenschaft einer Bürgerkolonie an Provinzialgemeinden. Die neue Ansicht
hat vielfach Widerspruch gefunden. Ohnesseit'^) liefert eine sehr ein-
gehende Konstruktion des niederen Gemeindeamtes in den römischen Land-
OS) H. Brefslau, Die Commentarii der rSm. Kaiser u. die Begisterbücher der
PHpste: SavZ. R. 6, S. 242—60. (Vgl. Abt. II, Kap. 'Dipl.') -- 64) L^crivain, Le mode
de nomination des Curatores rei pablicae: MAH. 4. — 65) P> v. Roh den, De Palaestina
et Arabia provinciis rom. qoaestiones selectae. Diss. Berlin, Mayer & MtlUer. 67 S.
M. 1,20. Rez.: DLZ. (1886), S. 1650. — 66) Ch. Tissot, Fastes de la provine«
d'Afrique. Publice et pr^c^d^s d'une notice biographique sur Tattteur par S. Rei nach.
Paris, Klincksieck. LXXXVIII, 816 S. Rez.: LCBl. (1885), S. 1878; PhWS. 6, S. 858;
BC. (1886), S. 850. — 67) ^- Pallu de Lessert, Les gouvemeurs des Manr^tanies:
BuU. des Antiqn. afric. 8, S. 65/8, 141—78. — 68) U. Wilcken, Observationes ad
historiam Aegypti proWnciae romanae, depromptae e papyris g^aecis Berolinensibus ineditis.
Diss. Berlin, Mayer & Mttller. 59 S. M. 2,40. -- 69) B. Heisterbergk, Name u.
Begriff des Ins italicum. Tübingen, Laupp. YIII, 192 S. M. 4. Rez.: BerlPhWS. 5,
S. 788 ff.; DLZ. (1885), S. 902; WS. f. kl. Ph. 2, S. 840 ff.; LCBL (1885), S. 1807;
Cultura 6, 8. 291; HZ. (1887), S. 52; PhiL Anz. 16, S. 464. — - 70) L. Ohnesseit,
Das niedere Gemeindeamt in den röm. Landstädten: Philol. 44, S. 518 — 56.
YII. H. Schiller: Kom. 2. Kaiserzeit. 1,131
st&dten bis in die spätere Kaiserzeit, ohne für diese gerade Neues za
biingen. Der Wert der Arbeit liegt in dem Nachweis der Zusammenhänge
zwischen der späteren Entwickelang nnd dem, was ursprünglich vorhanden
war. Matthiass''^) verwendet die Nachrichten über die kaiserliche
Alimentarinstitution in national-ökonomischem Interesse, indem er die Art
der Wirtschaft aus den betreffenden Angaben festzustellen sucht.
Auf dem Gebiete des Militärwesens berichtigt v. Domaszewski'^^)
in seiner fleifsigen Untersuchung manchfach verbreitete falsche Vorstellungen
Aber Manipel und Kohorten ; dafs der erstere bis in die Kaiserzeit taktische
Einheit blieb, zeigt seine Fahne. Wer aus dem Buche Juriens de la
Graviore '^^) speziell über römische Marine etwas zu ersehen hofft, würde
sich getäuscht finden; denn triviale Ausführungen dienen nur dazu,
Theoheen des Yf.s über Einrichtungen der modernen Kriegsmarine zu stützen.
Die Soldatenehe in der Kaiserzeit ist in den letzten Jahren Gegenstand mancher
Kontroversen geworden. Mispoület^^) tritt aus allgemein juristischen
Gründen und bei dem Mangel direkter Nachrichten über das Gegenteil
dafür ein, dafs die EheschUefsung den Soldaten gestattet, aber thatsächUch
selten gewesen sei.
Auch die Limesfrage wird in den letzten Jahren lebhaft erörtert.
Um die Darstellung derselben haben sich Haupt ''^) und Haug'^^) ver-
dient gemacht ; namentlich die klare und verständige Darstellung des ersteren
ist recht geeignet, über die dabei in betracht kommenden Fragen zu
orientieren. Dunckers''^) Vortrag ist für Philologen bestimmt und trägt
aas diesem Grande einen etwas gelehrteren Charakter; er mag deshalb als
Ergänzung zu den vorerwähnten Arbeiten speziell denen empfohlen werden,
welche gelehrtes Rüstzeug nicht entbehren können. Einen speziell viel um-
strittenen Teil des Limes, den oberrheinischen, unterzieht Mommsen''®)
bezüglich seiner Anlage und Bestimmung einer kurzen Besprechung, deren
Resoltat sich in seiner römischen Geschichte wiederfindet, während Conrady ''^)
der bekannte Limesforscher in Unterfranken, die von ihm mit Unterstützung
der bayerischen Regierung ausgeführte Ausgrabung eines Limeskastells in
Obemburg am Maine beschreibt und Wolf f und Dahm®^) in sehr dankens-
71) B. MatthiasB, B5mi0che Alimentarinstitution u. Agrarwissenschaft : Jbb. f.
Sttionalökon. 10, No. 6. — 7!S) A. ▼. Domaszewski, Die Fahnen im r5m. Heere.
(=: Abhandl. d. arch. epigr. Seminars.) V^ien, Gerold Sohn. 80 S. M. 6. Bez.: PhBs.
(1S85), S. 1398; LCBl. (1886), S. 1789. — 73) Jurien de la Oravifere, La marine
dci Ptol^^es et la marine des Romains. 2 vols. Paris, Plön. 12^. CCLII, 216 S. M. 8.
Äez.: DLZ. (1885), S. 659; PolybibUon 21, S. 521; BC. (1885), S. 457. — 74) J- B.
Mispoalet, La mariage des soldats Romains: RPh. (1884), S. 118 — 26. Paris, Klinck-
liedL — 75) H- Haupt, Der römische Grenzwall in Deutschland nach d. neueren
Fonchangen. Hit bes. Berücksichtigung Unterfirankens geschildert. Vortrag. Wttrzburg,
StBber. 54 8. M. 2,50. Rez.: BerlPhWS. 5, S. 681 ff.; FhRs. (1885), S. 594 f.;
Bl f. bayer. Gymn. 21, S. 260 ff.; LCBl. (1885), S. 963; DLZ. (1885), S. 1417; HZ.
(1885), EL 356; WS. f. kL Ph. 3, S. 1513. — 76) F- Haug, Der römische GrenzwaU
in Deutschland. (= Sammlung v. Vortrügen geh. im Mannheimer Altert.-Ver.) Mannheim,
I^er. 20 S. Rez.: HZ. (1886), 282 S. — 77) Alb. Duncker, Über den gegenw.
Stand der Limea-Forschung. (= Verhandl. d. 38. Vers. Deutsch. Philol. u. Schulm.)
Vortrag. Leipzig, Teubner. 1886. 4®. 22 S. — 78) Th. Mommsen, Der oberrheinische
^«a: WZ. 4, S. 43 — 50. — 79) W. Conrady, Die Ausgrabung des Limeskastells
ia Obemburg a. M.: ib. S. 157—77. — 80) G. Wolff u. O. Dahm, Der römische
GrenzTtll bei Hanau mit den Kastellen zu Rückingen u. Marköbel. Hanau, Alberti. gr. 4.
«8 8. M. 4. Bez.: DLZ. (1886), S. 1417; BerlPhWS. 5, S. 930; WZ. 4, S. 177; HZ.
(1885), S. 863; WS. f. kL Ph. 8, S. 1478.
1132 ^I- H. Schiller: Born. 2. Küserseit.
werter Weise den Grenzwall bei Hanau mit den Kastellen zu Rückingen
nnd Marköbel zum Gegenstand einer sorgfältigen, ja geradezu musterhaften
Publikation gemacht haben; durch die letzteren Arbeiten sind die Verhält-
nisse des Limes links und rechts vom Maine bedeutend aufgehellt worden.
Dagegen hat Kofler,^^) ebenfalls ein eifriger Forscher nach RömerstraOsen^
durch gründliche Prüfung der Arbeiten der Vorgänger, die Illusion eines
vom Kaiser Probus im vorderen Vogelsberg angelegten Walles hoffentlich
für immer zerstört. Viel Dunkel herrscht auch noch über die Donau-
befestigungen. Es ist deshalb verdienstlich, dafs Schuchhardt^*) die
Grenzwälle in der Dobrugea von neuem und zwar äufserst gründlich unter-
sucht hat. Durch seine sorgfältigen Messungen und Untersuchungen sind
dort 3 Wälle hintereinander festgestellt worden, ein kleiner und ein grojCser
Erdwall, sowie ein Steinwall, die auch in dieser Aufeinanderfolge zu ver-
schiedenen Zeiten angelegt worden sind. Wahrscheinlich ist die Entstehung
dieser Grenzwehr nicht mit M. C. Sutzu' unter Theodosius d. Gr. zu ver-
legen, sondern weit früher anzusetzen. Der Vf. hofft durch weitere Unter-
suchungen die Entstehungszeit genauer als jetzt bestimmen zu können.
V. V e i t h,^*) der schon vielfache Verdienste um die römische Topographie
der Rheinlande sich erworben hat, beschreibt nach langjährigen Untersuchungen
die Römerstrafse von Trier nach Köln und giebt^^) für letztere Stadt eine sehr
fleifsige, kritische und umsichtige Zusammenstellung alles Materials, das uns in
Denkmälern und schriftlichen Traditionen aus der Kaiserzeit überliefert ist.
Wolf^*^) hat zur Kenntnis des römischen Köln auch Beiträge gegeben,
aber hauptsächlich erörtert er die ebenfalls viel umstrittene Brückenfrage.
In eingehender Weise prüft er das überlieferte Material an den Ergebnissen
der von ihm angestellten Lokalforschungen, deren Ergebnisse wertvoller sind,
als der historische Teil der Untersuchung, dem es doch an kritischer
Sichtung der Schriftstellemaohrichten mangelt. Der Vf. hält die Unter-
suchungen über das römische Köln, speziell auch über dessen Brücke noch
nicht für abgeschlossen, sondern erwartet von Nachgrabungen, denen sidi
allerdings in den heutigen Besitzverhältnissen oft unüberwindliche Schwierig-
keiten in den Weg stellen, noch wertvolle Aufklärungen.
Mehr für den Rechtshistoriker als den Geschichtsforscher bestimmt und
benutzbar ist die Untersuchung von Pernice^*) über volksrechtliches und
amtsrechtliches Verfahren in der Kaiserzeit. '
81) Kofi er, über den angebL Probns-Wall im Vogelsberg: AHessG. 15, S. 67S— 700.
— SZ) C. Schuehhardt, Die röm. GrenswtOle in d. Dobrngen: AEMÖ. 9, S. 87—118.
— 88) ▼• Veith, Die Bfimentrafse von Trier nach Köln: Bonner Jbb. 78, 79, S. 7— 38,
1 — 28. — 84) id-} I^ röm, Köln. Bonn, Marcus. IV, 68 8. M. 5. Rez.: WZ. 5,
S. 71. — 86) Wolf, Köln o. 8. Brücke in Bömerseiten: Bonner Jbb. 78, S. 84—87.
Res.: WS. f. kl. Fh. 8, S. 1605; Phil. Anz. 16, S. 426. — 86) A. Pernice, Volkg-
reehtlichoB n. amtsrechtlicheB Verfahren in d. röm. Kaiserzeit in: Jurist. Abhandl. Festgabe
mr 6. Beseler zum 6. Jan. 1885. S. 49—78. Berlin, Hertz, gr. 8^. 272 S. M. 9.
ym. 0. ZSekler: Kii«h«ig«sehichte. L138
vm
0. Zöckler.
Kirchengeschichte.
In der Rubrik der gesamtkiroheiigeflohiohtliohen Litteratar hat das
Jahr 1885 sich Yor anderen produktiv erwiesen. Eine nicht geringe Zahl
ron entweder die gesamte altkirchliche Zeit oder wenigstens das vorkon-
fltantinische Zeitalter umfassenden Darstellungen traten teils neu, teils in
Gestalt neuer Auflagen mit mehr oder minder erheblichen Verbesserungen
ans Licht. Das anmutig erzählende, fttr die reifere Jugend und für sonsüge
gebildete Laien das Wesentliche aus der Kirchengeschichte der ^chs ersten Jhh.
übersichtlich zusammenstellende Werkchen von Oberkonsistoriair. Burk in
Stuttgart kann hier nur eben genannt werden;^) desgleichen fallen die von
dem Lehrer am Basler Missionshause, Chr. Tischhauser, gebotenen
kirchenhistorischen Tabellen aus dem Kreise der die wissenschaftliche Er-
forschung und Darstellung der Kirchengesch. fördernden Litteratur selbstver-
ständlich hinaus.^) Was vom Vf. dieser Abteilung des JB. in der 2. Aufl. seines
^Handb. der theol. Wissenschaften' zur Erweiterung der die Kirchengeschichte
betreffenden Abschnitte geschehen, konnte den gegebenen Umständen zufolge
nnr Weniges sein. Auch nötigte die Kürze der für die Fertigstellung der
neuen Ausg. zur Yerfdgung stehenden Zeit in bezug auf etwaige bessernde
Umgestaltungen zu gröfstmöglicher Beschränkung.*) — Nur unwesentliche
Änderungen, und dabei nur eine spärliche Zahl solcher, die zugleich Yer-
beasernngen heifsen dürften, weist Aufl. in. des voluminösen Hergenröther-
schen Handbuchs auf.^) Als wirklicher Fortschritt gegenüber der Gestalt
der beiden früheren Auflagen (1876 f., und 1879 f.) ist übrigens die nun-
mehr durchgeführte Placierung der Quellencitate und sonstigen litterarischen
lloten direkt unter dem Texte, statt wie dort in einem besonderen An-
merknngsbande, hervorzuheben. — Was Nippold als Neubearbeiter der
Hagenbachschen kirchenhistorischen Vorlesungen, und zwar zunächst der-
jenigen Ober die altkirchliche Zeit, geleistet hat, besteht nicht sowohl in
eingreifender Umgestaltung ihres Texts — der vermöge seiner gediegenen,
edelvolkstümlichen Haltung ein Recht auf thunlichste Konservierung hatte —
^ in der Zugabe eines ^Litterarisch-kritischen Anhangs*, worin (für die
tite Kirchengescbichte auf. 52 Oktavseiten) mehr oder minder eingehende
Mitteilungen über die jeweilig neuere und neueste Litteratur, und zwar in
ZQsammenhängender Darstellung, nicht in Gestalt einzelner Noten oder blofser
Bllchertitel- Angaben, gegeben werden.^) Eine übermäfsige Erweiterung der
1) C. Bnrk, Geschichte der chriatl. Kirche bis zu ihrer Pflanzung auf deutschem
^^^ Stuttgart, Krabbe. VIII, 887 S. — Z) I^rei Tabellen zur Kirehengeschiohte,
^«noigeg. von Chr. Tischhause r. Basel, C. Detloff. 4^ — 8) Handbuch der theol.
^mcBaehaften in encykloplidischer Darstellung, herausgeg. von O. Zöckler. 2. Aufl.
l^irdHngen, Beck. (Allg. Kirchengesohiohte 2, S. 1—284.) — 4) Jos. Kardinal
Hirgenrdther, Handbuch der allg. Kirchengeschichte. 1. u. 2. Band, 8. verbesserte
^ FreOmzg, Herder. XI, 824 u. XII, 902 S. — 5) K. B. Hagen b ach, Kirchen-
8*^luehte der sechs ersten Jhh. In Vorlesungen. 4. Aufl. Herausgeg. u. mit «m«i&.
^>^*«ariieh-4rit. Anhang versehen von S. Hfippold. Leipzig, S. Hirzel. XXIV, IVt ^.
1 1^ Vm. O. Z 5 c k 1 e r : Kirchengesdiichte.
schon von früher her den Hagenbachschen Text begleitenden Fufsnoten ist
so vermieden und auch geförderteren und wissenschaftlich gereifteren Be-
nutzem des Werks mancher nützliche Wink nahegebracht worden. —
J. H. Eurtz, als Urheber einer neuen, und zwar schon der 9. Auflage
seines Lehrbuchs,^) hat für die Erhebung dieses 'Studentenbuchs' zur Höhe
einer wissenschaftlich gehaltvollen Leistung manches nicht Unwichtige gethan.
Grade die altkirchengeschichtliche Darstellung (kraft der nun vorgenommenen
Zerlegung des Ganzen in vier Halbbände die erste dieser Abteilungen in
einer Stärke von nahezu 350 S. füllend) weist besonders zahlreiche Spuren
seines der neuesten Forschung mit rühmlicher Wachsamkeit auf Schritt und
Tritt folgenden FleiTses auf. Was die Kritik^) hier auszusetzen gefunden,
gilt überwiegend nur der vomicänischen Epoche, wo beispielsweise eine
nicht hinreichend einläfsliche Darlegung des Einflusses der montanistischen
Bewegung auf. den Entwickelungsgang der kirchlichen Verfassung, Zucht
und Sitte (Lüdemann), desgl. eine allzu sehr detaillierende, das allgemeine
Grundgepräge des Gnostizismus zu wenig fest im Auge behaltende Schil-
derung der gnostischen Parteien, sowie eine nicht hinreichend sorgfältige
Berücksichtigung von Renans und Aub^s Arbeiten über die Christenver-
folgungen der römischen Kaiser (Hamack) gerügt worden sind. Doch ist,
zum Teil von den nämlichen Beurteilern, andererseits die beträchtliche
Sorgfalt, welche der Vf. an die Verwertung der patristischen und sonstigen
litterarhistorischen Erforschung gerade der vorkonstantinischen Jhh. (z. B.
mittels Einfügung eines ziemlich umfänglichen, bes. auf Lipsius gestützten
Abschnitts über die Apokyphen und Pseudepigraphen) gewendet habe,
rühmend anerkannt worden. — Eine ganz neue Gesamtdarstellung der
Eirchengeschichte, viel ausführlicher gehalten als sein durch 10 Auflagen
hindurchgegangenes Kompendium, aber im Punkte des bibliographischen
Notenapparats ärmer als dasselbe, begann E. Hase zu veröffentlichen.^)
Geistesfrisch in seinen Auffassungen und durchweg, auch bei Behandlung
trocknerer Stoffe, brillant und fesselnd geschrieben, bethätigt dieses aus
akademischen Vorlesungen hervorgegangene Werk eine beträchtliche An-
ziehungskraft auch auf gebildete Laienkreise. In seinen auf die Ursprünge
des Christentums und die neutestamentliche Litteratur bezüglichen Partien
läfst es (wie auch schon die 'Geschichte Jesu' 1875 verglichen mit den ver-
schiedenen Auflagen des früheren 'Lebens Jesu') im Unterschiede zur Haltung
des Kompendiums eine etwas mehr nach links hin gewendete Position hervor-
treten. So besonders in der johanneischen Frage, wo Hase znr Annahme
der Tübinger Schule jetzt sich entgegenkommender verhält, als in seinen
früheren Publikationen. — Von dem fast eine vollständige Darstellung des
Entwickelungsgangs der älteren Eirche, wenigstens derjenigen des Abend-
lands, bietenden papstgeschichtlichen Werke des Bonner Altkatholiken D.
Jos. Langen erschien ein zweiter, die Pontifikate von Leo L bis zu
Benedikt III. (440 — 858) behandelnder Band.®) Derselbe leistet, soweit er
J. H. Kurtz, Lehrbuch der KirchengeBchichte für Studierende. 9. Aufl. 4 Tle.
Leipzig, Neumann. Xü, 841; VIII, 328; VIII, 887; VII, 844 S. -— 7) Siehe bes. H.
Lüdemann: ThJB. (1885), S. 187 f.; Ad. Hamack: ThLZ. (1886), S. 168/5; 0. Zöckler:
EvKZ. (1885), 8. 497 f. — 8) K. Hase, Kircheugesehichte auf der Grundlage akademischer
Vorlesungen. Erster Teil. Leipzig, Breitkopf & H&rtel. VIII, 688 S. — 9) Jos. Langen,
Geschichte der römischen Kirche von Leo I. bis Nikolaus I. Quellenmiirsig dargestellt.
BonD, Cohen Sc S. XI, 868 S. Vgl. Rez. in: ThLZ. S. 472/4; ThLBl. No. 20, S. 193/5;
Yni. O. Z 5 ckl er: Kirchengeschichte. 1135
Materien der Yormitteralterlichen Zeit verarbeitet, fast darchaos Tüchtiges,
ja teilweise Vorzügliches. Die wirklich grofsen Phänomene, wie Leos I.
and Gregors I. Regierungen, sind ebenso gründlich und anziehend, unter
Hervorkehmng bald dieses, bald jenes neuen Gesichtspunktes, behandelt, wie
die za den Schattenseiten der papstgeschichtlichen Entwickelung gehörigen
Partien; so z. B. des Yigilius Verhalten im Dreikapitelstreite, des Honorius I.
Beteiligung an der monotheletischen Häresie und ähnliches derartige, wo der
antünfallibilistische Freisinn der Langenschen Geschichtsauffassung zwar
unverhohlen, aber doch ohne tendenziöse Übertreibung zu Tage tritt. —
Vom IV. Bande der neuen, erweiterten Ausgabe von Ph. Schaffs eng-
lischer Gesamtdarstellung der Eirchengeschichte gehört die 1. Abteilung,
anbebend mit Gregor d. Gr. 590, ihrem Inhalte nach noch teilweise der
ahkirchlichen Zeit an, während die 2. den früheren Zeiten des MA., bis
anf Gregor VII. gewidmet ist.^®) — Eine neue, von ihrem Herausgeber
Tylor mit verschiedenen Zusätzen ergänzte Ausgabe erfuhr die mit dem
Tode Konstantins 337 abschlieiCsende Geschichte der ältesten Kirche von dem
englischen Gelehrten £. Backhouse.^^)
Hinsichtlich der Fortschritte der lexikalischen Werke von Plitt-
Haack und von Kaulen ist zu notieren, dafs ersteres um zwei weitere
Bände (von St. bis We. reichend), ^^ letzteres um einige Lieferungen seines 4.
(erst 18B6 abgescblossenen) Bandes vermehrt wurde.
Betreten wir das Gebiet der wissenschaftlichen Erforschung des nea-
testamentliohen Sohrifttums, so bietet sich zunächst eine Anzahl fleifsiger
nnd verdienstlicher Arbeiter zur Förderung der Textkritik und zur Be-
schafinng handliclier u. korrekter neuer Textausgaben zur Namhaftmachung dar.
0. V. Gebhardt besorgte einen zeitgemäfs verbesserten und bereicherten
Nendnick der T heil eschen Stereotypausgabe.^^) Von dem 1858 in erster
Auflage erschienenen griechisch-lateinischen NT. Tischendorfs (dessen
griechiBcher Text freilich, weil noch ins Bereich der Tischendorfschen Ed. sexta
gehörig, als veraltet zu gelten hat) wurde eine neue Ausgabe veranstaltet.^^)
Von besonderem Werte ist eine in Cambridge und London erschienene
beqneme Taschenausgabe des Wostcott-Hortschen griechischen Texts, als billiger
Auszug aus diesem gröfseren, 1881 erschienenen Werke dem bibelforschen-
den Publikum dargeboten (in zweierlei Drucken verschiedenen Formats, 12^
flnd 18®, nebeneinander).^*) Zu Grunde liegt der zweite, etwas korrektere
Druck des gröfseren Westcott-Hort vom Dezbr. 1881. Die darin an den
EtKZ. S. 451 f.; ZWTh. S. 501/8. — 10) Pb. Schaff, History of the Christ, church.
^B«ir edition, revised and enlarged. Vol. IV: Mediaeval Christian ity from Gregor I.
toGrsg. VII. Edinburgh, Clark. XIII, 799 S. — 11) E. Backhouse, Early church
liütory to the death of Constantine. Edited and enlarged hy Ch. Tylor. Second edition,
^th an Appendix cont. the Teaching of the XII Apostles. London, Hamilton. 610 S.
- 18) Real-Encjklopftdie für proteet. Theol. u. Kirche. 2. Aufl. Bd. 15 (Styliten —
f «gellet) u. 16 (Tremellius — Westminster-Synode). — 18) Ose de Gebhardt, Nov.
Tttuunentum graece. Theilii editionem recognovit perpetuaque coUatione textus et Tre-
gtlleoani et Tisehendorflani ante et post inventum Sinaiticum editi locupletavit. XIV ed.
««tot. Leipzig, Tauchnitz. 16^ XXVI, 646 S. — 14) Const. de Tischendorf,
^' Test, graece et latine. Graecum textum addito lectionum variarum delectu recensuit,
^nun Hieronymi notata Clementina lectione ex auctoritate codicum restituit. Ed. 2,
(un tabola dupÜci terrae sanctae. 2. voll. Leipzig, Mendelssohn. LXXII, XXXVII, 1860 S.
- 16) B. F. Weatcott and F. J. A. Hort, The New Testament in the original Greek.
"^ text reviaed etc. Cambridge u. London, Macmillan & Co. 12^, 619 B. 19^. ^\^ ^-
X 236 Vni. O. Zöckler: Kirchengesohichte.
Rand gedruckten Varianten sind behufs Ersparung von Raum teils in kleine
Fufsnoten unter dem Texte, teils in einen Anhang am Ende des Bändchens
verwiesen ; dieser Anhang umschliefst auch noch einen gedrängten Bericht
über die textkritischen Grundsätze der beiden Cambridger Editoren, sowie
eine Liste der verdächtigen und der als entschieden unecht verworfenen
Lesarten; desgleichen ein Verzeichnis der im NT. enthaltenen AT.lichen
Gitate. Für die kritischen Grundsätze der Herausgeber ist es bezeich-
nend, dafs die Perikope von der Ehebrecherin Joh. 7, 53 — 8, 11 erst
am Schlüsse des Joh.-Evangeliums nachgebracht erscheint, dafs mit dem
Markusschlusse (Mark. 16, 9 — 20) ähnlich verfahren ist, dafs die Worte von
den drei Zeugen im Himmel 1. Joh. 5, 7 lediglich im Anhang unter den
rejected readings stehen, und mehreres Derartige. — Zwei Prachthds. des
Evangelientexts : eine Purpurhds. des griechischen Markustexts aus dem
9. Jh.^^) und eine Wiener Purpurhds. mit gleichfalls sehr alten Frag-
menten der lat. Markus- und Lukasversion publizierte J. Belsheim, nicht
ohne die Zugabe interessanter Faksimile-Proben.^'') Ebenderselbe norwegische
Gelehrte gab aus einer anderen Hds. einen vorhieronymianischen lateinischen Text
der paulinischen Briefe heraus.^®) Über den griechischen Purpur-Evangelien-
codex q> von Berat in Albanien, der nach 0. v. Gebhardts Urteil bereits ins 7. Jh.
gehört und den etwas älteren Cod. Rossanensis an innerem Werte seines
Textes übertrifft, gab der französische Gelehrte P. Batiffol lehrreiche Mit-
teilungen auf Grund einer Untersuchung der Hdss. an Ort und Stelle.^*) —
Eine Ergänzung doppelter Art zu seinem grofsen NTlich-textkritischen Ein-
leitungswerke, worüber früher gehandelt worden (s. JB. VI.), gab Abb^
J. J. P. Martin heraus, bestehend einmal in einer als ^praktischer Schlufs-
teil* des Ganzen eingeführten Serie von Vorlesungen überNTliche Textkritik,***)
andererseits in einer Studie über die Bedeutung des Origenes für ebendieses
Forschungsgebiet,*^) — Caspar Ren6 Gregory trug der Pariser Academie
des Inscriptions etc. eine lehrreiche paläographische Abhandlung vor, worin
er über die Quatemionengestalt als Grundform aller griechischen Pergament-
codices handelte.**) — Mehreres hierher Gehörige boten Sanday, Words-
wort h und Gwilliam in der Oxforder Sammelschrift Studia Biblica
(welche im übrigen mehr ATliche Materien verarbeitete);**) desgleichen P.
16) J* Belsheim, Das Evangetium des Markus nach dem grieeh. Codex Theodorae
imperatricis purpnreos Petropolitanns aus dem 9. Jh. Zum ersten Male herausgegeben.
Nebst einer Vergleichung der übrigen drei Evangelien in dems. Codex mit dem t. receptus.
Kristiania, Dybwad. 51 S. mit 1 Faksimile. (Krist. Videnskabs-Selskabs Forhandlingar
1885, No. 9.) — 17) J. Belsheim, Codex Vindobonensis membranaceus purporens literis
argenteis anreisque scriptus. Antiquissimae evangeliornm Lucae et Marci translationis
latinae fragmenta. Leipzig, 0. Weigel. YII, 71 S. — 18) id., Epistulae Panlinae ante
Hieronymum latine translatae ex codiee Sangermanensi graeeo-latino, olim Parisiensi, nunc
Fetropolitano. Kristiania, Cammermeyer. YII, 87 S. — 19) F. Batiffol, Evangeliornm
codex Graecus purpureus Beratinus f. Rom, Cuggiani. 28 S. (Extrait des Monges
d*arch^ologie et d'faistoire, publi^s par l'^cole firan^aise de Rome.) — SO) J* J* P* Martin,
Introduction 21 la critiqne textuelle du Nouveau Testament. T. m : Partie pratique. Paris,
Maisonneuve. 4®. VI, 514 S. — !S1) id., Origäne et la critiqne textuelle du Nouveau
Testament. Paris, Palm^. 62 S. (Extrait de la Revue des questions historiques, Janv.
1885.) — %%) Caspar Ren^ Gregory, Les cahiers des manuscrits grecs. Paris, Impri-
m^rie nationale. 8 S. (Compte rendu des s^ances de l'academie des inscriptions et beUes-
lettres 8, S. 261/8.) — SS) Studia Biblica, Essays in Biblical Archieology and Criticism and
kindred subjeets. By Members of the University of Oxford (Oxford, Clarendon Prefs).
No. 6: W. Sanday, The text of the codex Rossanensis (S. 108 — 12). No. 7. J. Words-
yni. O. Zd ekler: Kirelieiigeschiohtd. 1^137
CorBsen in einer den Yolgatatext des Galaterbriefe betreffenden Mono-
graphie^^) und A. Ciascain einer auf Fragmente einer koptisch-sahidischen
Bibelhds. bezüglichen besonderen Publikation.^'^) — Die früher erwähnte
FL Schaf fache Geleitschrift fttr das Westcott-Hortsche griechische und
das revidierte engliche NT. (s. JB. VI, I, 86) erfuhr eine im Punkte der
litteraturangaben sorgfältig ergänzte neue Auflage.^*) — Zwei NTliche
Konkordanzen sah das englisch-theologische Litteraturbereich ans Licht treten :
in 7. Auflage die mit einem NTlichen Wörterbuche verbundene von den nord-
amenkanischen Gelehrten Hastings und Hudson,^^) sowie neu die auf die
jlkngst eingeführte engl. Bibelrevision bezügliche englische von Thoms.^^)
Wichtiger als alle bisher genannten Beiträge zur NTlichen Textforschung
wftrde ein unter Beteiligung zahlreicher Gelehrten in den Kreis der hierher
gehörigen Studien gezogenes neues Fundstück von zweifellos sehr hohem
Alter sein, wenn die Kleinheit des Objekts bestimmtere Annahmen in bezug
aof seine Natur und Herkunft zu bilden gestattete. Es ist dies ein durch
eine Papyrushds. ans Fajjum (jetzt im Wiener Museum) dargebotenes Frag-
ment, welches wegen einiger Anklänge an die synoptische Relation über Petri
Verleugnung (insbesondere an Mark. 26, 30 ff. ; Mtth. 14, 26 ff.) den Anschein
erweckt, als rühre es aus einem vorkanonischen Evangelium ähnlichen Alters
wie nnser kanonischer Matthäus- oder Markustext her, während andre Indizien
ihm viehnehr den Charakter eines Bruchstücks aus irgendwelcher patristischen
Homilie zuzuweisen scheinen. Für die erstere Annahme haben u. a. G.
Bickell,*') A. Harnack,*®) Duchesne,'^) sowie bedingterweise P.
Schanz**) sich ansgesprochen , während Nösgen,*') Hilgenfeld,")
Stokes,«*) Hort^*) skeptischere Urteile dairüber gefällt und die Be-
dentnng des Funds für die Evangeliengenesis mehr oder minder bestimmt
in Abrede gestellt haben. Jedenfalls würde das Fragment, auch wenn es
niit Recht auf etwelches kanonische Evangelium entweder des 2. oder des
3. Jh. zurückgeführt würde, bei seiner Kürze und der Dürftigkeit seines
Inhalts als eine nur unwesentliche Bereicherung unseres Urkk.apparats
vorth, The Corbey St. James (S. 123 — 60). No. 8: G. H. Gwilliam, An account of
i lyriae biblical mannscript of the fifth centurj (S. 151 — 74). — 24) P* Corssen,
EpistalA ad Galataa, ad fidem optimoram codicum Yulgatae recog^ovit, prolegomenis instrnxit,
^ilsabun cam antiquioribuB versionibus comparavit. Berlin, Weidmann. — 25) A. Ciasca,
SMronun bibliomm iragmenta copto-sahidica Musei Borgiani inssn et samptibus Sc. Congre-
9i^u de Propaganda fide edita. Vol. I. Romae, typis einsdem congregationis (XXXII,
11% S., com 18 tabulis). — 26) Pl^« Schaff, A companion to the gpreek Testament and
tlie engUsh version. With facsimile, illastrations of manuscripts and Standard editions of
UkK. T. See. edition. New-Tork, Harper. XYII, 616 S. — 27) H. L. Hastings
■iMiC. F. Hadson, A critical greek and english Concordancc to the New Testament,
tvind and completed by Ezra Abbott. Seventh edition, to which is added Green's greek
ud eogüsh Lexicon. Boston, Hastings. 12^ XXVI, 508 u. III, 208 S. — 28) J* A.
I^liomi, A eomplete Concordance to the revised version of the N. Testament. London,
Sodety for promoting Christian knowledge. 526 S. — 29) Gust. B ick eil, Ein Papyrus-
^lB«Dt eines niclit kanonischen Evangeliums : ZKTh. S. 498 — 504. — 30) A. Harnack,
^ d. BickellBchen Abb.: ThLZ. S. 277—81. — gl) Duchesne, Bulletin critique,
Ko. 18. — S2) P. Schanz, Zur Bentttzungshypothese : TbQSchr. S. 638 — 46. —
tt) C. F. Nösgen, Das angebliche Papyrusfiragment eines akanonischen Urevangeliums :
^^ 9, S. 462 — 70. — 14) A. Hilgenfeld, Kein nnentdecktes EvangeUum : ZWTh.
M1B86), 8. 50 — 68. — 85) G. T. Stokes, The Fayüm gospel fragment: Expositor 2,
8.181—41. — M) F. J. A. Hort, bei F. E. Woodruff, The El Fayoum manuscripts,
■^ Andover Review 3, S. 272/7.
1^138 Vni. O. Z 5 ekler: Kirchengesehichte.
für die Erforschung der ältesten Gestalt der Evangelien zu gelten
haben. »')
Auf dem Gebiete derNTlichen Einleitungs-Litteratur erschienen auTser
einer neuen, hie und da (besonders im Punkte der die Textkritik betreffenden
Partien) verbesserten Ausgabe der von Ludw. Schulze zum Zock 1 ersehen
Handb. der Theol. Wissensch. (vgl. oben, S. 133') beigesteuerten isagogischen
Skizze'®) zwei neue Lehrbücher: ein den anglikanisch-orthodoxen Standpunkt
festhaltendes von dem Dubliner Theologen (Inhaber der dortigen Regins-
Professur) George Salmon, worin gegenüber den negativen Konstruk-
tionen von ^Supernatural Religion' ebensowohl wie im Gegensatze zur
modernen niederländischen und deutschen Hyperkritik manches Beachtens-
werte zu Gunsten einer konservativen Auffassung der Entstehungsverhältnisse
des NTlichen Kanon im Einzelnen wie im Ganzen dargelegt wird,'^) und ein
für die moderne liberale Position eintretendes von H. Holtzmann in
Strafsburg. *^) Der in gedrängter Übersicht, aber doch sehr reichhaltig vor
den Blicken des Lesers ausgebreitete isagogische Stoff, wie das letztere
Werk ihn bietet, erscheint insofern abweichend von der Mehrheit der
neueren deutschen Einleitungslehrbücher arrangiert, als die Kanongeschichte
der Darlegung des Ursprungs der einzelnen NTlichen Schriften (oder der sog.
speziellen Einleitung) vorangestellt ist. Der Vf. weifs durch dieses vom
Allgemeinen zum Besonderen fortschreitende Verfahren dem Leser von
vornherein ein Gesamtbild von dem zu schildernden Werdeprozefs beizu-
bringen, welches mit seinen tendenzkritischen Annahmen harmoniert; denn
da als Endpunkt für die Bildungszeit des Kanons nicht etwa die Trajansche,
sondern erst der Schlufs der Mark Aurelschen Epoche von ihm festgesetzt
wird, erscheint ein für bequeme Unterbringung aller möglichen angeblichen
Falsifikate (wie : Lukasschriften, Epheserbrief, Pastoralbriefe, 1 Petr., Jak.,
Ev. Job. und 1. Job., zuletzt 2. Petr.) hinreichend weiter Zeitraum von
80 — 100 Jahren ein für allemal abgesteckt, und dem, der zu jener Grund-
these vom erst nachapostolischen Ursprung fast sämtlicher Schriften mit
Ausnahme der paulinischen Kernbriefe Ja gesagt, werden die betreffs der ein-
zelnen Schriften zu machenden Konzessionen mit ziemlich leichter Mühe
abgenötigt. Übrigens bethätigt Holtzmann bei einigen Büchern ein gewisses
Schwanken zwischen einer positiveren und radikaleren Auffassung, z. B.
betreffs des Philipperbriefs, wo er den von Hilgenfeld, P. Schmidt, Weiffen-
bach u. a. beigebrachten Gründen für die paulinische Autorschaft einiges
Gewicht beilegt, ohne ihnen doch voll und ganz zuzustimmen, sowie betrefiBa
der Apokalypse, wo die Interpolationshypothese Voelters im Ganzen günstig
von ihm beurteilt wird, ohne dafs er sich geradezu für sie entschiede.
Nicht gerade viel Neues, aber doch manches in didaktischer Hinsicht Nutz-
bringende enthalten seine auf die Geschichte des Textes und der Versionen
37) Vgl. überhaupt Woodruff 1. c, und siehe noch ThLBl. No. 26, S. 256 ; No. 36i
S. 858; NEKZ. No. 35; H. Holtzmann im ThJB. S. 101 f. — 18) Handb. der theo!.
Wissensch. etc. (ob. S. 188, No. 8), Bd. 1, S. 881—511 (Einl. ins NT. von L. Schulte).
— 89) O. Salmon, A historical introdnction to the study of the books of the New
Testament, being an expansion of leetures delivered in the divinity school of the Vni'
versity of Dublin. London, Murray. XXII, 692 S. — 40) H. Holtzmann, Lehrbuch der
histor.-krit. Einleitung in das NT. (Samml. theologischer Lehrbücher). Freiburg, Hohr.
XVI, 504 8. Vgl. die Rezz. von SchUrer: ThLZ. S. 680/8; Zimmer: ThLBer. (1886),
S. 76 f.; Zock 1er: ZKWL. S. 60/2.
Vin. O. Zoekler: Kirchengeschiehte. 1139
bez&glicheii, meist sehr knapp gehaltenen Darlegungen im allgemeinen Teil.
— Unter den monographischen Beiträgen zurNTlichenlsagogik verdienen noch
die Fortsetzungen der von M anenschenlitteraturgeschichtlichen Rückblicke,^^)
sowie einiges kürzer und mehr summarisch Gehaltene ähnlicher Art von
C.H. van Rhijn/*) M. Dods**) und W. Sanday**) genannt zu werden.
Gegenüber dem mit überaus reicher Produktivität seiner Bearbeiter
innerhalb Yfie aufserhalb Deutschlands gesegneten Bereiche der NTlichen
Eiegese und der historisch-kritischen Spezialforschung über einzelne Bücher
gilt es auch diesmal wieder (wie im vorigen JB.), ein auswählendes Yer-
Mren einzuhalten und insbesondere alles mehr nur praktisch Geartete
oder erbaulichen Zwecken dienende zu übergehen. — Allen vier Evangelien
gilt die von M. Schwalb in Bremen gebotene Erklärung nebst ^kritischer'
Untersuchung, die aber kaum als wissenschaftliche Leistung gelten kann;
sie bietet mehr oder minder verfehlte Versuche zur Repristination Straufsscher
Weisheit, berechnet auf einen möglichst weit gezogenen Kreis aufklärungs-
bedürftiger Leser. *^) Die synoptische Frage behandelten vom kritisch-liberalen
Standpunkte aus M. Brückner in einer Reihe von Aufsätzen der Protestan-
tischen Kirchenzeitung,**) sowie A. Jacobson, letzterer in einer die
Papiasfragmente über Markus und Matthäus betreffenden Studie-/^) auf
englisch-orthodoxem Standpunkte dagegen A. Edersheim.*^) Ein neuer
Matthäuskommentar aus J. Wichelhaus' Nachlafs wurde durch A. Zahn
und W. Becker (im Anschlufs an eine im Jahr vorher publizierte Johannis-
anslegnng ebendesselben Hallenser Theologen) publiziert.*^) Seinem Markus-
vnd Lnkaskommentar liefs B. Weifs eine, durch eingehende Bezugnahme
auf seine jüngsten Vorgänger (Schanz, Keil etc.) ergänzte und bereicherte
Nenbearbeitnng zu teil werden. '^^) — Aus der über einzelne Abschnitte
der drei ersten Evangelien handelnden Aufsatz- und Monographieen-Litteratur
verdienen drei Arbeiten über die Bergpredigt (Matth. 5 — 7 und Luk. 6)
besondere Erwähnung. Eine kritisch-quellenscheidende Studie von P. Feine
sucht, in freiem Anschlüsse an früher von Lipsius gegebene Andeutungen,
als Grundstock der Rede die Stellen Matth. 5, 3/10. 17. 20/22. 27. 28.
38|48; 6, 1/6. 16/6; 7, 1/5. 12. 15/g. 24/7 zu erweisen, sonach also den
Matthäustext als den im ganzen ursprünglicheren, die Lukasparallele
aber als spätere Kompilation darzuthun.*^^) Anders F. Schneider in einer
die Einheitlichkeit des Textes , wie er bei Matthäus vorliegt, behauptenden
41) W. C. von Maiieii) Zur Litteratnrgeschichte der Kritik und Exegese des NTs.:
JPTh. 1, 86 — 122; 3, S. 454—96. — 42) C. H. von Rhijn, De jongste literatuur
werde Schriften des Nieuwen Verbonds: ThSt. S. 265—312. — 48) M. Dods, Recent
eugHsh literature on the N.T.: Expositor 1, S. 150/6, 391/8. — 44) W. Sanday,
(Kefent über die Zahn-Harnacksche Kontroverse über des Theophilus Evang.-Kommentar)
indsn Studia bibUca (oben S. 186, No. 23). — 45) M. Schwalb, Unsere vier Evan-
S^en, erkürt n. kritisch geprüft. Berlin. Habel. XV, 488 S. — 46) W. Brückner,
Zw lynopt. Frage: PKZ. S. 85/9, 106—11, 126—32, 154/9. — 47) A. Jacobsen,
IHe Evangelienkritik nnd die Papiasfragmente über Mark. n. Matth.: JPTh. S. 167 — 73.
^S^R. A. Lipsins, Aneh ein Votum zu den Papiasfragmenten etc.: ib. S. 174/6. —
48) A.£der8heim, On a new theorj of the origin and composition of the synopt.
^ete: Studia biblica, S. 78 — 81. — 49) J* Wichelhaus, Akadem. Vorlesungen über
^ KT. 2. Bd.: Das £v. Mathäi, herausgeg. u. ergttnzt von A. Zahn, 2. Aufl. besorgt von
W- Becker. Halle, Fricke. VIII, 469 S. — 50) H. A. W. Meyer, Krit.-€xeg. Komm.
aber das NT. Tl. I, 2: Die Ev. des Mark. u. Luk., 7. Aufl., neu umgearb. von B. Weifs.
GSttmgen, Vandenhoeck & Ruprecht. X, 654 S. — 51) P. Feine, Über das gegen««\U%«
^«rfaUtnis der Bergpredigt bei Matth. u. bei Lukas: JPTh. S. 1—85.
1^140 '^^n. 0. ZSckler: Kirchengeschichte.
Abhandlung'^*) und desgleichen F. L. Steinmeyer, dessen Analyse des
Gedankengangs der Rede auf der Voraussetzung Tollständiger Authentie und
Integrität des Matthäustextes fnfst und das Thema von der Gerechtigkeit
des Eeiches Gottes (6, 33) in drei ebenmäfsig gestalteten und gegliederten Haupt-
abschnitten (Kapitel 5: die Sehnsucht nach der Gerechtigkeit ; Kapitel 6: das
Streben nach ihr ; Kapitel 7 : das Erlangen der Gerechtigkeit) abgehandelt
werden läfst.^^) Über die ATlichen Gitate im Matthausevangelium hat Lic.
E. Massebieauin einer von der Pariser evangelisch-theologischen Fakultät
gekrönten Preisschrift sich in lehrreicher Weise verbreitet.**) — Jesu Aus-
sprüche ttber seine Parusie in den synoptischen Evangelien bilden das
Untersuchungsobjekt einer Abhandlung von H. Gebhardt, welche im
Wiederkunftsgedanken des Herrn einen dreistufigen Fortschritt darzuthun
sucht. Bis zum Auftritt vor Cäsarea Philippi (Matth. 16, 13 ff.) gebe Jesus
noch keine bestimmte Anschauung vom Ausgang seiner irdischen Wirksam-
keit kund; von da bis zum Einzug in Jerusalem (Matth. 21, 1 ff.) ergehe
er sich des öfteren in Schilderungen der Parusie als eines nahen, von den
Jüngern noch zu erlebenden Zukunftsereignisses; während seiner letzten
Erdentage endlich leiste er auf jede genauere Zeitbestimmung betreffs des
Ereignisses Verzicht.**)
Zu Johannes gab P. Schanz den zweiten abschliefsenden Teil seines
fleifsig und solid gearbeiteten, von den herkömmlichen Mängeln römisch-
katholischer Exegese fast ganz frei erhaltenen Kommentars heraus,*^) und
beendigte desgleichen F. Godet die dritte französische Ausgabe seines
dreibändigen Auslegungswerks, mittels Fortführung der Erläuterung vom
7. bis zum 21. Kapitel des Evangeliums. * '') Von der Luthardt sehen apologe-
tischen Einleitungschrift über den johanneischen Ursprung des 4. Evangeliums
(1874) gab C. R. Gregory eine englische Übersetzung, bereichert mit ansehn-
lichen Zusätzen und litterarischen Nachträgen heraus.*®) — Was Massebieau
betreffs der ATlichen Matthäuscitate versucht, leistet A. H. Franke in ähn-
licher Weise, nur mit noch gründlicherem Verweilen bei den einzelnen zu
untersuchenden Stellen, fürs Johannesevangelium.**) Unter Mitberück-
sichtigung auch der Johannesbriefe beleuchtet er zunächst im allgemeinen
des Evangelisten persönliche Stellung zum Gottesvolke des Alten Bundes
und zu dessen T)ffenbarungsurk., und thut dann das Erwachsensein des Eigen-
tümlichen der johanneischen religiösen Weltansicht und Lehrart aus gewissen
ATlichen Wurzeln näher dar. Weiterhin beleuchtet er des Johannes Schrift-
gebrauch, insbesondere den von ihm benutzten ATlichen Text nach seinem
Verhältnisse zur Septuaginta sowie seine etwaige Kücksichtnahme auf
5S) F> Schneider, Die Einheit der Bergpredigt. Gymn.-Prgr. Friedeberg, K.Bf.
4^ 17 8. — 5i) F* L. Steinmeyer, Die Rede des Herrn auf dem Berge. Ein Beitng
zur Lösung ihrer Probleme. Berlin, Wiegandt & Grieben. IV, 166 S. — 54) E* Masse-
bieau, Examen des citations de l'ancien Testaments dans l'^v^angile selon St. Matthieu.
Paris, Fischbacher. 108 S. — 55) H. Gebhardt, Die Zukunft des Menechensohnes
nach den Synoptikern: ZKWL. S. 449 — 61, 505—22. — 56) Paul Schanz, Konmientar
ttber das £v. des hl. Johannes. TL II. Tübingen, Fues. II, 599 S. — 57) F. Godet,
Commentaire sur l'^vangile de Saint Jean. Troisifeme Edition. T. II u. III. Neuchatel,
Sandoz. 524 u. 706 S. — 58) C. £. Luthardt, St. John the author of the fourth
Gospel. Revised, translated and the literature much enlarged by C. R. Gregory. Edin-
burgh, Clark. 870 S. — 59) A. H. Franke, Das AT. bei Johannes. Ein Beitrag zur
ErklArung und Beurteilung der johanneischen Schriften. Gröttingen, Vandenhoeck & Rup-
recht. V, 316 S.
YIH. 0. Zöekler: Kirchengesehiehte. 1,141
apokryphische Bflcher, und schliefst mit einer Kennzeichnung des hermeneu-
tischen Verfahrens des Apostels. Der Banrschen These, welche ein völliges
Oelöstsein des christlichen Standpunktes des 4. Evangelisten von der ATlichen
Grandlage behauptet und ebendarum denselben erst dem vorgerückteren 2. Jh.
lozaweisen sacht, tritt Franke überall energisch entgegen. Dafs er in dieser
Bestreitung des Antijudaismus des Evangelisten hier und da die Grenzen
dessen, was sich mit gutem Grunde behaupten läfst, überschritten und ein
m mancher Hinsicht allzu judenfreundliches Bild von dem Gegenstande
seineT XJntersnchnng gezeichnet habe, ist seitens mehrerer seiner Kritiker
vohl mit Recht geltend gemacht worden. ^^)
Für die Apostelgeschichte lieferte J. R. Lumby in Band Y des
Cambridger Bibelwerks einen Kommentar von positiv apologetischer, gegen
englische wie festl&ndische Tendenzkritiker sich wendender Haltung.*^)
Während die in Hoelemanns 'Letzten Bibelstudien' gebotenen Einzel-
beitrftge zur Exegese des Buchs, insbesondere zu Kapitel 1 und Kapitel 28,
taf einem ähnlichen streng konservativen Standpunkte sich halten,*^) läfst
A. Jacobson den Apostelgeschichtschreiber erst dem 2. Jh. angehören und
den Ereignissen, welche er schildert, ganz fernstehen. Zwar sein zweiter,
paolinischer Teil gehe auf wertvolle ältere Quellen zurück; dagegen
^kiysUllisiert in der ersten Hälfte des Buchs die Darstellung sich ersicht-
lich am kurze paolinische Notizen'; zusammenhängendere Quellen lagen
ikm hier angeblich nicht vor.*') Mit viel verwegneren Angriffen auf die
Glaubwürdigkeit des lukanischen Aktenwerks trat gleichzeitig G. Yolkmar
hervor.*^) Nach ihm soll der Yf. gerade im 2. Hauptteile sich eines
tendenziös geschichtsfälschenden Verfahrens der schlimmsten Art schuldig
machen, bestehend in planmäfsiger Yersttlmmelung und Umbildung seiner
Qoeile gemäfs gewissen ^klerikal-paulinischen' Unionstendenzen, sowie in
klng berechnender kunstfertiger Yerdeckung dessen, was er aus der echten
Apostelgeschichte Pauli selbst, nämlich aus Gal. 1 und 2 (welche Stelle ihm,
gleich den Paolusbriefen überhaupt, schon bekannt war) sehr gut wissen
konnte und wirklich wuÜBte. Gegen diese Yolkmarsche Hyperkritik als eine
Hbermäfirig 'kühne Prozedur' hat sogar Holtzmann sich ausgesprochen,
wihrend derselbe andererseits am kritischen Yerfahren Jacobsons auszusetzen
findet, dafs derselbe in der Annahme eines tendenziösen Operierens des
Apostelgeschichtsschreibers auf Grund älterer schriftlicher Quellen nicht kon-
wqnent genag zu Werke gehe.*^)
Zu sämtlichen NTlichen Briefen sowie zur Apokalyse veröffentlichte
emen Kommentar in gedrängter Fassung ein Ungenannter, welcher mittels
iieaer Herausgabe des De Wetteschen exegetischen Handbuchs zum NT.
(arrangiert in Notenform unter einem Tischendorffschen griechischen Texte)
M) YgL die Rexs. yon E. Riehm: StKr. S. 668— SS; H. Holtzmann: TbJB.
^ 106 f.; C. F. Kötgen: ThLBl. S. 228 f.; O. ZSokler: EvKZ. S. 821 f. — 61) J«
^non Lnmby, The Acta of the Apostles. With maps, notes and introdaetion. (Cam-
^'^ greek Teat. for lehoolB and collegeB.) Cambridge, Univen. Prers. XLIII, 472 S.
^12^ 0. Hoelemaan, Letzte Bibelstndien. Leipzig, 6. Wolf. Xn, 696 S. (8. 210 ff.)
*^IS) A.Jaeob8en, Die QneUen der Apoetelgesehiehte. Prgr. des Fr. Werdertohen
^TBB. BerÜB, G^ertner. 4^ 26 8. — M) O. Yolkmar, Ein Gang dnreh die beiden
Vt(tlg«ieliiehtcm dea Panlns nnd des Lnkas, im Bereiehe des Apostelstreits : ThZ. Schweiz.
StGdiaL 1886. & 88 — 71. -* 65) H. Holtzmann, Forschungen ttber die Apg.:
IWTh. 8. 426—48. id., ThJB. S. 111 f.
X X 42 Vni. O. Zöckler: Kirchengeschichte.
der studierenden Jagend unserer Tage einen Dienst zu leisten dachte.^')
In Wahrheit ist es jedoch veralteter Inhalt, was in diesem ^kurzen De
Wette* geboten wird, und weder der theologischen Lehr- und Lempraxis
noch der Wissenschaft dürfte aus dieser Publikation, die man mit der Be-
zeichung ^Mifsgriff und Luxus zugleich' wohl kaum zu hart beurteilt hat,
ein wesentlicher Gewinn erwachsen.
Unter den Kommentaren und exegetischen Monographieen zu einzelnen
Episteln Pauli sind hervorzuheben : zum ersten Briefe an die Thessalonicher
ein manches Neue und Beachtenswerte bietender Kommentar vor P. Schmidt
(mit einem Exkurs über 2. Thessalonicher, worin zwar der Eingang und der
Schlufs dieses Briefes als paulinisch festgehalten, dagegen die Antichrist-
Episode Kapitel 2, 3 — 12 als Interpolation eines späteren Apokalyptikers
über Bord geworfen wird);*') desgleichen eine isagogisch-kritische Studie
von V. Soden*^) und ein vom römisch-katholischen Standpunkte aus ge-
arbeiteter Kommentar von Röhm.*^) Femer zum Galaterbrief aufser der
schon genannten Corssenschen textkritischen Studie (oben S. 137) ein eng-
lischer Kommentar . von B e e t ; '^) zum I. Korintherbrief ein dgl. von
Edwards;'^) zum 2. Korintherbriefe ein dgl. von Farrar (dem eine
Auslegung des Galaterbriefes von Huxtable in demselben Bande bei-
gegeben ist);'*) zum Römerbriefe eine Weifssche Neubearbeitung des be-
treffenden Meyerschen Kommentars;'^) zum Kolosserbrief eine kritische
Studie von v. Soden (ausgehend auf Herausschälung eines echten panlini-
schen Kerns aus der jetzigen Textgestalt, die ihm — ähnlich wie Holtzmann
in seiner bekannten Monographie von 1872 — als interpoliert gilt)'*) sowie
eine längere Reihe exegetischer Betrachtungen von A.. Maclaren;'^) zum
Philipperbriefe ein vollständiger englischer Kommentar von Yaughan,'^)
sowie eine Auswahl wertvoller Einzelbeiträge zum Verständnis und zur
historisch-kritischen Würdigung der beiden ersten Kapitel von Th. Zahn;'^)
zu den drei Gefangenschaftsbriefen (Eph., KoL, Phil.) zusammen eine
Anzahl konjekturalkritischer Bemerkungen von dem holländischen Gelehrten
Baljon;'^) endlich zu den Pastoralbriefen eine gründlich umgestaltende
und erhebliche Verbesserungen in sich schliefsende Neubearbeitung des
66) 1^8 NT. griechisch mit kurzem Kommentar nach Dr. W. M. L. de Wette,
II. T. : Die Briefe u. die Apokalyse (vor dem 1. W., die Ew. enth. Teil erschienen).
Halle, Anton. XI, 762 S. — 67) Paul Schmidt, Der 1. Thessalon ioherbrief neu er-
klärt. Nebst einem Exkurs über den zweiten gleichnamigen Brief. Berlin, G. Reimer.
128 S. — 68) H. V. Soden, Der 1. Thess.-Brief: StKr. S. 268—310. — 69) J- ^'
Rohm, Der 1. Brief an die These., übers, u. erklärt. Passau, Bucher. 143 S. —
70) J* A. Beet, A Commentary on St. PauKs ep. to the Galatians. London, Hodder.
244 S. — 71) T. C. Edwards, A Commentary on the first ep. to the Corinthisi»-
2. edit. London, Hamilton. 580 S. — 73) The Pulpit Commentary: IL Corinthians
by Farrar; Galatians by Huxtable. London, Paul. — "JS) H. A. W. Meyer, Krit.-
exeg. Komm. etc. Tl. IV: Krit.-exeg. Handbuch über des Paulus Brief an die R5mer.
7. Auä„ umgearbeitet von B. Weifs. Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht. VI, 680 S.
— "74) H. V. Soden, Der Kolosserbrief: JPTh. S. 820—68, 497—642, 672—702. —
75) A. Maclaren, The epistle to the Colossians: Expositor 1 S. 12 ff., 2 3. 44 ff. "
76) G. J. Vaughan, St. Paul's ep. to the Philippians. With translation, pharaphrsfle
and notes for english Readers. London, Macmillan. 128 S. — 77) Theod. Zahn, AltM
und Neues zum Verständnis des Philipperbriefes: ZKWL. S. 182 — 202, 248 — 66, 281—302.
— 78) J« M. S. Baijon, Opmerkingen op hed gebied van de Conjecturaal-Kritiek. D«
brief aan de Ephezi^rs: ThSt. S. 146—66. De brief aan de Filippifirs: ib. S. 220— 38-
De brief aan de Kolossers: ib. S. 313 — 43.
YIII. 0. Z 5 ck 1 e r : Kirchengeschichte. J 143
Hntheischen Kommentars durch B. Weifs (mit bemerkenswerten neuen
Beiträgen zur Rechtfertigung der Annahme des paulinischen Ursprungs der
Briefe vom Standpunkte der Statuierung einer doppelten römischen Gefangen-
schaft Pauli aus),'^*) sowie aufserdem zwei auf die Kirchenverfassungs-
ferhftltnisse laut dem Zeugnis der Pastoralbriefe bezügliche Monographieen :
fon E. Kühl»®) und von J. Müller.«^)
Hierzu treten femer als neue oder erneuernd umgestaltete exegetische
Arbeiten über die übrigen NTlichen Episteln: ein Kommentar Keils zum
Hebräerbrief,**) sowie eine kritische Studie zur Adresse-Bestimmung dieses
Briefe von dem Holländer Prins®*) — jener erstere an der Annahme einer
Abfassung der Epistel kurz vor 70, und zwar wahrscheinlich durch Bamabas
als an palästinische Leser sich Wendenden, festhaltend ; die letztere dagegen
ihren Ursprung bis in die 90er Jahre des 1. Jh. herabrückend und ihre
Leser nicht im Morgenlande, sondern in Rom suchend — ; zwei gegen die
neuerdings vielfach beliebte Annahme eines schon vorpaulinischen Ursprungs
imd Charakters des Jakobusbriefes polemisierende Abhandlungen, von Klöp-
per") und von Kuttner j®*^) zwei auf Bestimmung der Vf.schaft des
1. Petmsbriefs ausgehende Studien von W. Seu fort, welche bei dem
Ergebnisse des nicht petrinischen Charakters desselben sowie seines wahr-
scheinlichen Herrührens von Silvanus (Titus-Silvanus, vgl. 1. Pet. 5, 12 mit
2. Kor. 1, 19; 8, 16.23 etc.) anlangen;^®) eine ausführliche Untersuchung
des Verhältnisses zwischen 2. Petri und Jud. von F. Spitta,®'') mit dem
interessanten, aber freilich einstweilen von vielen Seiten her noch bestrittenen
Besaltat, dafs 2. Pet. 2 zum Inhalt des Judasbriefs im Verhältnis der
Priorität stehe und dafs der ganze Brief trotz seiner mangelhaften äufseren
Bezeugung als ein echtes Werk des Apostels Petrus zu betrachten sei,
wihrend für 1. Petr. nur eine mittelbar petrinische Autorschaft, nämlich
ein Konzipiertsein durch Silvanus (1. P. 5, 12) in Petri Auftrag, anzunehmen
fä'*^) femer eine neue Auflage des K. Braun eschen Kommentars zu den
drei Johannesbriefen. ^^ Endlich was die Apokalypse betrifft eine neue
(manches umgestaltende, in der Hauptsache aber bei der früher vorgetragenen
Annahme einer successiven Entstehung des Buchs zwischen 66 und 170 be-
harrende) Auflage von D. Yoeiters Monographie^^) sowie eine Kritik
79) H. A. W. Meyer y Krit.-exeg. Komm. etc. T. XI: Krit.-exeg. Handbuch
tber die Briefe «n Timotheus and Titas. 5. Aafl., amgearb. von B. Weifs. Göttingen,
Vttdenhoeck & Bnpreclit. VI, 400 S. — 80) £• Ktthl, Die Gemeindeordnung in den
Ptitonibriefen. Berlin, Hertz. HI, 152 S. (Vgl. unten, bei der Kirchenverfassg.) —
81) J. Httller, Die Verfassung der christl. Kirche in den ersten beiden Jhhn. u. die
Beii«huigen derselben zur &itik der Pastoralbriefe. Leipzig, Bcholtze. 52 S. (Vgl. unt.) —
82) C. F. K e i 1 1 Komment, ttber den Brief an die Hebräer. Leipzig, Dorff ling & Franke.
420 S. — gg) J. J. Prins, De bestemming van den brief aan de HebreCrs: ThT.
8* S47 — 63. — 84) ^' Klopper, Die Erörterung des Verhältnisses von Glauben und
Werken im Jakobiubriefe : ZWTh. 8. 280—319. — 85) O. Kuttner, Die Frage nach
^Verh. des Jak.-Br. zu den paulin. Schriften: PrK. S. 771/6. — 86) W. Seufert,
I^ Ab&ssongizeit des 1. Petrusbriefes: ZWTh. S. 146— 56. id., Titus Silvanus und
^yt des 1. Petruabriefes : ib. S. 360—71. — 87) F. Spitta, Der zweite Brief des
WtniB und der Brief des Judas. Eine geschichtliche Untersuchung. Halle, Waisenh.
^544 8. — 88) Zur Kritik der Spittaschen Hypothese vgL Th. Schott: ThLBl.
^497/9; Holtzmann: ThLZ. (1886), 8. 6—10 u. ThJB. (1885), 8. 123 f.; Zöckler:
ZKWL S. 75. — 89) K. Braune, Die drei Briefe des Ap. Johannes: Langes TheoL-
^<>fliÜ8t. Bibelwk., NT., T. 15. 3. Aufl. Bielefeld, Velhagen & Klasing. VI, 184 8. —
M)D. Voelter, Die Entstehung der Apokalyse. 2. völlig neu gearb. Aufl. FreibuE^,
^'•kr. Vn, 192 S-
1^144 VIII. 0. ZSckler: Kirohengesehichte.
dieser Hypothese von Th. Zahn, der u. a. das gewichtige Zeugnis des
Jnstinus Martyr gegen dieselbe ins Feld führt und bei Erörtemng des
Problems der Antichrist-Zahl 666 in Kapitel 13, 18 ein Zurückgehen auf
Irenäus als zuverlässigsten altkirchlichen Gewährsmann in dieser Frage zumeist
empfiehlt;*^) femer zwei neue englische Kommentare zu demselben Buche
von F. D. Maurice (ein opus posthumum des bekannten, 1872 verstorbenen
Theologen) ^^) und von S. Füller,^') samt mehr oder minder beachtens-
werten Einzeluntersuchungen über kritisch- oder exegetische Fragen in
seinem Bereiche von H. Blom,**) B. Schäfer,'*^) Gibson,»*)
Dickson.*')
Im Bereiche der historisch-darstellenden Verarbeitung des
NTlichen Geschichtsinhalts (NTliche Geschichte nebst Biblischer
Theologie) liegt etwelcher neue Beitrag zu jenem Kreise subsidiärer Unter-
suchungen, welchen man seit Schneckenburger als NTliche Zeitgeschichte za
bezeichnen sich gewöhnt hat, aus dem Jahre 1885 nicht vor; nur eine
englisch^e Obersetzung des (übrigens mehr nur populär gehaltenen) Schriftchens
von M. Seidel wäre hier etwa zu erwähnen. ^^) — Eine Darstellung der
evangelischen Geschichte, in ähnlichem Umfange und grofsenteils auch in
verwandtem Geiste gehalten wie das Weifssche Leben Jesu, begann W.
Beyschlag herauszugeben, mit Zugrundelegung akademischer Vorträge
über den Gegenstand und mit Widmung an ^seine anhänglichen Zuhörer ans
50 Semestern'. ^^) Der zunächst vorliegende quellenkritisch-grundlegende oder
'untersuchende' erste Hauptteil des geistesfrisch und elegant geschriebenen
Werkes giebt die Stellung des Vf.s zur gröfsten Mehrzahl der für ein Leben
Jesu in betracht kommenden wissenschaftlichen und religiösen Fragen be-
reits deutlich genug zu erkennen. Als letzte Hauptvorgänger in Bearbeitong
des Gegenstandes, mit welchen er sich hauptsächlich kritisch auseinander-
setzt, läfst er K. Hase (insbes. die 'Geschichte Jesu' 1875), Th. Keim und
B. Weifs hervortreten ; hie und da wird auch auf Straufs als Vertreter der
äulsersten Linken apologetisch zurück- und zurechtweisender Bezug ge-
nommen. Die durchschnittliche Gesamthaltung des Historikers ist also eine
vermittelnde, dem Zugeständnisse wunderbarer Geschehnisse im Leben des
Heilandes keineswegs abgeneigt, vielmehr prinzipiell ihm zugethan, dabei
aber nach Auffassung der Wunder als gewisser Naturthatsachen höherer
Ordnung strebend und in einzelnen Fällen die Steigerung einfach natürlicher
Vorgänge ins Wunderhafte durch die unchristliche Oberlieferung behauptend.
91) Theod. Zahn, Apokalyptische Studien: ZKWL. S. 62S/9, 561—76. —
92) F* 6* Maurice, Lectures on the Apokalypse, or bock of the revelation of St. Jolm
the Divine. London, Biacmillan. 862 8. — 98) S. Füller, The revelation of St. John
the Divine self-interpreted. A eommentary for english readers. New- York, Whittaeker.
VII, 888 S. — 94) H. Blom, De bestemming van de Apooalypse: ThT. S. 164—201.
95) B. Schäfer, Plan und Anfrifs der Apokalypse: Kath., S. 214—24, 297—804,
886—400, 609—27, 607—29. — 96) £• C. S. Gibson, The gronndwork of the Apo-
calypse: The Monthly Interpreter. Edinburgh, Clark. Febr. and May 1886. — 97) W. ?•
Dickson, Dr. Mommsen on the Neronian reference of the Apocalypse and on the Itate:
1£zposit 2, S. 881—90. YgL hiezu noch Holtzmann: ThJB. 8. 126/8. — 98) ^
Seidel, In the time of Jesus: historical pietures. London, Clarke. — 99j WiUib. Bev*
schlag. Das Leben Jesu. T. I.: Untersuchender TeiL HaUe, Strien. YII, 461 S.
YgL die Besprechungen von Weissftcker: ThLZ. (1886), S. 100/8; NSsgen: EvKZ.
((1886), S. 106, 129, 667, 698; F. Ewald: ThLBl. (1886), 8. 129, 146 ff.; H. Holti^
mann: ThJB. S. 104, 108 f.; O. Zdckler: ZKWL. (1886), 8. 68 t; C. E.: Th. Uttber.
aSS6), 8. 78/8.
Vm. O. Z 5 c k 1 e r : Kircliengesehiehte. J I45
rhatsächlichkeit sämtlicher Heilongswander der eyangelischen Be-
rd festgehalten, auch die drei Totenerweckungen von Kapernaum,
l Bethanien werden als geschichtlich sicherstehende Fakta anerkannt;
der wird Jesu Auferstehung als eine absolut wunderbare verklärende
ilebong des getöteten Leibes des Herrn im Grabe dargestellt und
n naturalistische Verflüchtigung der Erscheinungen des Auferstandenen
n Visionen entschieden verworfen. Allein diese Zustimmungsvota
iy ofTenbamngsgläubigen Standpunkte, welchen eine volle Anerkennung
onesevangeliums hinsichtlich seines Geschichtswertes (wenn auch nicht
insichtUch der unbedingten Historizität seines Redeinhaltes) zu Grunde
chseln ab mit gelegentlich recht scharfen Protesten gegen die streng
e Auffassung des evangelischen Geschichtsbildes. An seiner Fassung
rdischen Daseins Christi als einer nur idealen, nicht persönlichen
inz hält Beyschlag auch jetzt noch, wie in zahlreichen, seit Mitte
Jahre veröffentlichten Vorträgen und Schriften, entschieden fest,
lindheitsgeschichte des Herrn, wie die Eingangskapitel des Matthäus
EIS sie schildern, vermag er einige apologetische Gänge seines letzten
3rB Weifs ^nicht mitzuthun' ; und verschiedene Thatsachen auch der
evangelischen Geschichtsepochen behandelt er mehr oder minder
; so aus dem Bereiche der Passions- und Auferstehungsgeschichte
blungen vom Ende des Verräters Judas, von den aus ihren Gräbern
^angenen Leibern der Entschlafenen, von den Grabwächtem der
r, auch der Bericht über Jesu sichtbare Himmelfahrt, der auf den
ler letztmaligen Erscheinung des Herrn im Kreise der Jünger
wird. — Des katholischen Theologen J. Grimm ungemein breit
^s Leben Jesu erfuhr durch Anslichttreten eines 4. Bandes eine
mg, die aber noch nicht bis zum Ende des öffentlichen Lehrwirkens
^®®) Gedrängter und wesentlich nur populär behandelte ein anderer
her Autor denselben Gegenstand ;^^^) gleichwie auch die von dem
;hen Ehrendomherm und Dechant Tappehorn gebotene Zusammen-
der Apokryphensagen über das Leben des Herrn sich überwiegend
jre Kreise wendet.*®*) — Eine beachtenswerte Verteidigung der
chen Geschichte als einer nicht blofs symbolisch, sondern objektiv
ich aufzufassenden Summe historisch überlieferter Nachrichten gab,
t durch die mythifizierende Hyperkritik seines Gegners Lohman,
€hter Theologe Gramer in seiner akademischen Antrittsrede.*®*)
der Reihe der Einzelbeiträge zur Leben Jesu-Forschung verdienen
manns Aufsätze über das Jugendleben des Herm,*®^) sowie 6.
anns Beleuchtung mehrerer Episoden, teils des öffentlichen Wirkens,
Leidens- und Herrlichkeitsgeschichte Christi^®*) besonders hervor-
zn werden.
)i) J. Grimm, Das Leben Jesu. Nftcli den vier Ew. dargesteUt. 4. Band: Ge-
er dffentUehen Thätigkeit Jesu, 8. T. Regensburg, Fastet. II, 666 S. VgL d.
Hettinger: LR. S. 326/7. — 101) J- B. Lehmann, Das Leben unsres Herrn
ida Jesus Christus. Nach den 4 Ew. zusammengestellt. Paderborn, Junfermann.
• — 102) -^ Tappehorn, Aufserbiblische Nachrichten, oder die Apokryphen
jrebnrt, Kindheit und das Lebensende Jesu and Marift. Paderborn, Schoningh.
lOS) J- Cr am er, De jongste hypothese aangaande den oorsprong der evange-
chiedTerhAlen nader toegelicht. Utrecht, Breijer. 86 S. — 104) F* Meu-
as Jngendleben Jesu: Eirchl. Monatsschrift S. 829 — 64, 417 — 39. — VHS) ^*
mn, Letzte Bibelstadien (s. oben S. 141), No. 6: Jesus u. die SamaxiX^iiTi',
«rkhU der ChtehhbUwißMuehafi 1886, L 4 rv
J 146 YIII. O. Z 5 c k 1 e r : Eärchengeschichte.
Zur Gruppe einerseits der bibüsch-theologischen Arbeiten, andererseits
der über das Zeitalter Jesu hinaas- and bis in die apostolische Zeit hinein-
greifenden Untersuchungen leitet uns das gehaltvolle Schriftchen von Ph.
Glock über die Qesetzesfrage im Leben des Herrn, sowie bei Paulas
hinüber. ^^^) Gegenüber den Phantasieen Ed. v. Hartmanns in seiner 'Selbst-
zersetzung des Christentums', sowie gegenüber jüdischen Autoren wie Grätz,
Geiger etc. sucht G. dasselbe zu zeigen, dafs Jesu Stellung zum Gesetz des
Alten Bundes keineswegs die eines gewöhnlichen Israeliten ohne freiere und
höhere Ideen gewesen sei. Im Privatleben allerdings an das Gesetz, und
zwar an das Zeremonialgesetz gebunden, habe derselbe bei seinem öffent-
lichen prophetischen Lehrwirken sich als frei vom Gesetzesjoche gewuM
und verhalten. Gerade die synoptischen Berichte — und nur sie zunächst
kämen als streng geschichtlichen Inhalts für die betreffende Untersuchung
in betracht — liefsen dies sein doppelseitiges Verhalten deutlich hervor-
treten. Bei den Jüngern des Herrn trete dann der charakteristische Gegen-
satz hervor, dafs die palästinischen Urapostel die ans Gesetz gebundene,
Paulus dagegen die gesetzesfreie Stellung des Meisters mehr oder minder
einseitig festhalten u. s. f. Eine gewisse schablonenmäüsige Einseitigkeit
der Auffassung, herrührend von tendenzkritischer Beeinflussung, läfst sich in
der Art, wie der Yf. seine Ansicht durchführt, allerdings nicht verkennen;
doch umschliefsen seine Darlegungen auch manches recht Treffende. — Über
verschiedene besondere Momente teils der äufseren, teils der inneren Seite
des urchristlich religiösen Lebens verbreiten sich mehrere andere Mono-
graphieen. Die Anbetung Jesu im Zeitalter der Apostel bildet den Gegen-
stand eines von Th. Zahn gehaltenen historischen und zugleich
apologetischen (den Glauben an Jesu Gottheit bereits der frühesten Ent-
wickelungsstufe des Christentums vindizierenden) Vortrags. ^^'') Die Stellang
der Prädestination im. paulinischen Lehrganzen beleuchtet E. M6n6goz.^^*)
Über die Anfänge der Sonntagsfeier der Christen nach den Aussagen des
!NTs. handelte L. Witte.^^*) Eine die Einsetzungsworte des Abendmahls
behandelnde umfängliche und schwerfällig gelehrte, aber vieles Geschraubte
und Unklare in sich schliefsende Studie von W. Philipps trägt mehr
dogmatisch konstruierenden als biblisch-historisch und -theologisch unter-
suchenden Charakter. ^^®) Veraltet ist, was J. H. Scholten^^^) betreüfs der
Entstehung und urchristlichen Handhabung der Taufformel in einer bereits
16 Jahre zuvor holländisch geschriebenen und nunmehr durch M. Gubalke
Ko. 7: Die biblischen Akten über Judas Ischariot, nebst Exkurse Über das Saspendimn
(Ans Holz httngen) im A. u. NT.; No. 8: Pontius Pilatus; No. 9: Die drei GekrenzigteD
auf Golgatha; No. 10: Jesu Himmelfahrt nach der biblischen Gesamtdarstellung. —
106) J* Pb. Glock, Die Gesetzesfrage im Leben Jesu und in der Lehre des Paulus, t.
bibl.-kritische Untersuchung mit bes. Berücksichtigung der Einwendungen Ed. ▼. Hartmaoni
u. der Prätensionen der Wortführer des modernen Judentums. Karlsruhe} Reuther. XÜi
159 S. — 107) Th. Zahn, Die Anbetung Jesu im Zeitalter der Apostel. Yortng.
Stuttgart, Buohh. der £v. Gesellschaft. 32 S. — 108) £• M^n^goz, La pr^destinatioD
dans la th^ologie paulinienne. Paris, Fischbacher. 19 S. — 109) L. Witte, Der Sonn-
tag ein Geschenk Gottes: KirchL Monatsschr. S. 607 — 28. — HO) W. Philipps, Tovto
ioTi ro 0€5f*d fiov. Vier Abhandlungen über das Wort des Herrn: Das ist mein Leilk
Ein Beitrag zur Sakraments- und Abendmahlslehre. Gütersloh, Bertelsmann. VIII, 479 S.
Vgl. d. Bezz. im ThLBer. S. 242 f.; ThLBL S. 458 f. (von H. Schmidt); ThLZ. (1887),
S. 478—80 (von Sachse). — Hl) J. H. Schölten, Die Taufformel. Aus dem Hol-
ländischen übersetzt von M. Gubalke. Gotha, Windaus. YII, 88 S.
ym. O. Z5 ekler: Kirehengesohiohte. 1^147
ios Deatsche flbersetzten Sclurift vorträgt. ^^*) Die altraradikale Art, wie
darin über den historischen Charakter des Taufeinsetzungsberichtes am Schlosse
des Matthäus abgeurteilt and die Anwendung der nicht-trinitarischen Formel
ilg td orofia tov ^ar^og als sogar noch im Zeitalter Justins stattfindend
d&rgestellt wird, erscheint umsomehr als ein mit der neueren Forschung
streitender Anachronismus, da die Art, wie in Kapitel 7 der Apostellehre
der Vollzug des Taufsakramentes beschrieben wird, das jedenfalls schon vor-
JQstinsche Alter der trinitarischen Formel unwiderleglich bezeugt und der
(reschichtlichkeit von Matthäus 28, 19 zur indirekten Bestätigung gereicht.
Aach A. Hilgenfeld^^^) widerspricht in einer auf den Gegenstand bezüg-
lichen Abhandlung seiner Zeitschrift den Scholtenschen Annahmen zum nicht
geringen Teüe, obschon auch er die Stelle Matthäus 28, 19 nicht als zu-
Terlissiges historisches Zeugnis gelten läfst. — Über die Yerfassungs-
Terfaältnisse der apostolischen Christenheit gegen das Ende der paulinischen
Epoche des apostolischen Zeitalters handeln die oben (S. 143) schon er-
wähnten Monographieen von Kühl und von Müller. Beide lassen die
Gemeindeämter des Episkopats (oder Presbyterats — denn beide Namen
gelten ihnen als gleichl^edeutend) und des Diakonats bereits zur genannten
Zeit nebeneinander bestehen, statuieren eine zeitweilige Abordnung des
Timotheus und des Titus durch den Apostel Paulus zur Lösung besonderer
gemeindeorganisatonscher Aufgaben, und finden das in den Pastoralbriefen
Aber die betreffenden Verhältnisse Ausgesagte wohl im Einklang mit der
Toraussetzung von deren paulinischem Ursprung. Auf besonders einleuchtende
Weise zeigt Kühl, dafs die verfassungsgeschichtlichen Aussagen und An-
deatnngen der Pastoralbriefe ^am besten zu verstehen sind, als erste Wurzeln
derjenigen Zustände, welche uns im Clemensbriefe an die Eorinther und in
der Didache entwickelter entgegentreten'.^^*) — Mit Entwickelung der
ethischen Grundbegriffe des NTs. beschäftigt sich ein Vortrag von A.
Schmitthenner.^^^) Mehrere Betrachtungen über Einzelprobleme der
NTIichen Ethik (wobei zwei schon früher ausgearbeitete und jetzt nochmals
publizierte) reihte Hoelemann dem abhandelnden Teile seiner ^Letzten
Bibelstudien* ein.^^^) Biblisch-theologische Monographieen von umfassender
Anlage, über sämtliche apostolische Lehrbegriffe sich verbreitend und jen-
seits derselben und der Lehre Jesu bis auf die ATlichen Grundlagen zurück-
gehend, lieferten noch F. Gardiner ^^'') in einer das Verhältnis von
ATlicher Weissagung zur NTlichen Erfüllung beleuchtenden Studie und A.
Schlatter^^^) in einer preisgekrönten ausführlichen Untersuchung über die
112) VgL die schtffe Kritik von F. LoofB: ThLZ. S. 226/9. Auch H. Holtz-
»Bn: TbJB. S. 115. — HS) A. Hilgenfeld, Die arohristliche Taufe: ZWTh.
S' 44S— 62. — 114) Zur KQh Ischen Schrift insbes. vgL die Rez. von O. Ritschi:
^U^ S. 607 t ; auch ThLBer. (1886), S. 26 f.; Holtzmann: ThJB. S. 122; ZSckler:
2KWL. (1886), S. 66 f. — 115) A. Schmitthenner, Die ethischen Grundanschauungen
^KTs. in ihrer individneUen Entwiekelnng. (Bericht über die Thtttigkeit des wissen-
a^dtL Predigervereins der ev. Geistlichkeit Badens.) S. 36 — 71. Karlsruhe, Macklot.
~- 111) Hoelemann, Letzte Bibelstudien (ob. S. 141/5). No. 11: Das Schwert
^ Obrigkeit (Denkschrift Über Römer 13, 4, aus dem J. 1866); No. 12: Die Schriftlehre
▼OS d«r efaristliehen Ehe, von Ehestiftung, Ehescheidung u. Wiedenrerehelichung. Ein
'''t'ttttsi Grutachten. No. 18: Gottes Wort ttber Wucher u. Zins; ein exeget.-ethisches
^''■poiisoin. 1869. — 117) Fred. Gardiner, The Old and the New Testament in
tbeirmstiial reUtions. New-York, J. Pott. IX, 852 S. — 118) A. Schlatter, Der
^^*<ü)e im NT. £ine Untersuchung zur neutestamentL Theologie. Gekrönte Preisschrift.
^<a«n, BrilL V, 691 S.
10»
] 148 ^I^- O. Zdckler: KirchengeBchichte.
NTliche Ttlarig. Die letztere Arbeit ist von hervorragender Bedentang.
Nach eingehender Belenchtang beider Vorgänger des nrchristlichen Glaubens-
begriffes: des Glaubens in der prophetischen nnd Weisheitslitteratnr des ATs.,
sowie der TtliJtig nach klassisch-griechischem and hellenistischem (bes. philo-
nischem) Sprachgebraache, bringt sie zuerst das Wesen des NTlichen Glaubens
nach Jesu grundlegendem Lehrzeugnisse zur Darlegung, um dann (unter der
Überschrift 'Die neue Gemeinde der Glaubenden') nacheinander das Glaubens-
zeugnis des Heidenapostels, der drei Urapostel Jakobus, Petrus, Johannes,
sowie des Yf.s des Hebräerbriefes in genauer Betrachtung abzuhandeln.
Mit einem Ausblick auf die glaubenszerstörende asketisch-werkheilige Lehr-
weise der nachapostolischen Gnosis, sowie mit einem Backblick auf das
Verhältnis der apostolischen Glaubenspredigt zum reichsgründenden Wirken
Jesu schliefst die gehaltvolle, auch vom liberalen Standpunkte aus mehrfach
anerkennend beurteilte Schrift.^*®*)
Mit Erwähnung einer Neubearbeitung des 'apostolischen und nach-
apostolischen Zeitalters* von G. V. Lechler^^*) beschliefsen wir den auf die
NTliche Litteratur bezüglichen Teil unseres Berichts, zugleich schon hinüber-
greifend ins Bereich der auf die vorkonstantinische Kirchengeschichte bezOg-
fichen Arbeiten. Wie in den beiden früheren Ausgaben der verdienstlichen
Schrift (der ersten noch unvollkommneren von 1851 und der beträchtlich
gereiften und bereicherten von 1857) richtet der Vf. sein Augenmerk hauptsäch-
lich auf die innere, biblisch-theologische und lehrgeschichtliche Seite des zn
schildernden geschichtlichen Prozesses. Doch steht die früher ans Ende des
Ganzen gerückte Skizze der sonstigen (teils äufseren, teils inneren) Lebens-
entwickelung der Urchristenheit nunmehr vor den die Lehrgeschichte be-
treffenden Partieen; eine entschieden zweckmäfsige Neuerung, welche die
Anlage des Ganzen organischer gestaltet. Als wesentliche Verbesserung hat
femer die gegen früher erheblich bereicherte und gründlicher gestaltete
quellenkritische Darlegung vom Geschichtswerte der Apostelgeschichte in der
Einleitung zu gelten. Den Lehrgehalt des Jakobusbriefes erörtert der Vf.
nunmehr (infolge seines Übertritts zur Beihe der die Priorität des Briefes
gegenüber den paulinischen Episteln annehmenden Exegeten, vgl. oben,
S. 143) bereits vor dem Paulinismus. Mit besonderer Sorgfalt revidiert and
ergänzt erscheinen die apologetischen Bemerkungen über Pauli Bekehrnng
an der Spitze des Hauptabschnittes über die paulinische Theologie. Inner-
halb der nachapostolischen Zeit wird selbstverständlich der Didache eine
eingehendere Untersuchung hinsichtlich ihres Ursprungs und Lehrgehalts
gewidmet, und zwar mit dem Ergebnisse, dafs eine Priorität dieses Schrift-
stückes im Verhältnisse nicht blofs zu Hermas, sondern auch zum Bamabas-
briefe zu statuieren, seine Abfassung also bereits dem Ende des 1. christ-
lichen Jhs., nicht erst dem Anfange oder gar der Mitte des zweiten zu-
zuweisen sei.
Bei der Betrachtung der Litteratur über das 2. und 8. Jh. bis mm
Dfioänum angelangt, reihen wir an das eben über Schaff als Beurteiler der
118») S. die Rezz. von Ed. Gräfe, ThLZ. (1886), S. 867—74; H. Holtzmann:
ThJB. S. 114 f.; 0. Zöckler: ZKWL. S. 67 f. — 119) Gotth. Viktor Lechler, D«
apostolische und das nachapostolische Zeitalter mit Rücksicht auf Einheit und Unterschied
in Leben und Lehre. Dritte, vollständig neu bearb. Aufl. Eoirlsruhe u. Leipzig, Beother.
XVI, 685 S.
Ym. 0. ZSckler: Kirchengeschiclite. 1,149
Di dache Bemerkte die ferneren auf dieses vielseitig bedeutsame Fandstück
bezflglichen Untersuchongen. Ihrer ist eine fast unflbersehbar grofse Zahl,
zsmal wenn alle Zeitnngs- und Zeitschriften-Artikel über den Gegenstand
nit in Rechnung gezogen werden, deren insbesondere in Nordamerika, Dank
dem seitens der yerschiedensten Denominationen bethätigten lebhaften Interesse
an der Sache, wohl mehrere hunderte erschienen sein dürften. Wir ver-
mögen hier, durch die Rücksicht auf den Raum beschränkt, nur eine ge-
driüigte Übersicht über diejenigen Monographieen und Aufsätze zu geben,
(kieii ein irgendwie förderndes Eingreifen in die betreffende Diskussion zu
danken gewesen.**^ — Die Bearbeiter des Gegenstandes teilen sich, was
die Grundfrage nach der Entstehungszeit und -weise des Schriftstücks an-
geht a) in solche, die dasselbe im wesentlichen noch der apostolischen Zeit
im weiteren Sinne, d. i. dem 1. christlichen Jh., zuweisen und zugleich von
der Voraussetzung seines nicht überarbeiteten oder interpolierten, sondern
einheitlichen Charakters ausgehen, und b) in solche, die es erst im, gegen
die Mitte des 2. Jhs., oder gar erst gegen dessen Ende seine jetzige Gestalt
erlangen lassen, indem sie zugleich ein Hindurchgehen des Textes durcl^
mehrere Redaktionen annehmen.
Im Streben, dem Dokument ein möglichst hohes Alter zuzuweisen, ist
onter den Monographen des uns hier beschäftigenden Jahres keiner gleich
wdt gegangen wie Paul Sabatier in Strafsburg,^^^) der die Didache als
ein stark judenchristlich geartetes Handbüchlein des christlichen Unterrichts
bereits in vorpaulinischer Zeit, etwa gegen das Jahr 50 in Palästina ver-
falst werden läfst und in seinem angelegentlichen Suchen nach Anklängen
seiner Morallehren und Eultusvorschriften an Jüdisch-Synagogales vielfach
za weit geht (übrigens aber doch auch manches Anregende und Lehrreiche
zum Ausdruck bringt). Etwa im Jahre 70 p. Chr. denkt H. Bestmann
das Büchlein geschrieben,^*^ und zwar als 'ein kirchliches Verfassungs-
programm der christgläubigen Juden Antiochiens, dargeboten deren heiden-
christiichen Brüdern anderwärts' und später seitens dieser Heidenchristen
ablehnend beantwortet im sogenannten Bamabasbriefe, der ca. 79 verfafst
sei. In eine nur wenig spätere Zeit, nämlich zwischen 80 und 100 setzen
die Abfassung der Urk. M 6 n 6 g o z ^**) und Massebieau,^**) der Deutsch-
nisse Bielenstein, welcher (ähnlich wie auch M^n^goz) die Didache als
die älteste Agende der Kirche und speziell ihre Kapitel 1/6 als uraltes
180) Vgl. vorab die zusammen fassen den LitteraturUbersichten In NEvKZ. No. 10,
S. 150 f. und No. 31, S. 486 f.; EvKZ. No. 48, S. 915—20; ThLZ. (1886), S. 271/8,
M4|'7 (von A. Harnack); ferner ThJB. S. 129 — 37 (von H. Lüdemann); sowie die
anders prftzis und erschöpfend gehaltene Berichterstattung über das bis dahin Geleistete
ia der unten hervorzuhebenden Monographie von Ph. Schaff; auch Harnack in seinem
sptt«r (JB. f. 1886) zn besprechenden Artikel 'Apostellehre' in PR£^, sowie Lechler,
'UrLlondej Leipzig. 1886, S. 68 — 75) und Funk (Doctrina duodecim apostolorum,
TWang. 1887, S. XXXI— LIII). — 131) Paul Sabatier, Ancien 4\hye de la facult^ de
^L Protest, de Paris. ^tSax^ to5v ip aTioorohov, La didach^ ou Tenseignement des
doBze apdtres. Texte grec, retrouv^ par MGr. Philotheos Bryennios etc. . . . publik pour
^ Premixe fois en France avec an commentaire et des notes. Paris, Fischbacher. 168 S.
^S^ die Rezz. von Funk: LR. No. 8; N. Bonwetsch: ThLBL S. 831 f.; Zöckler:
KtKZ. S. 916 f.; Lüdemann: ThJB. S. 132/6. — \%%) H. Bestmann, Geschichte
«^Christi Sitte (vgL unt., geg. Ende d. JB.), T. II, S. 140—52. — 138) M^n^goz,
^ Didache (eine Suite von Aufsätzen in Le T^moignage 1884, F^vr. — JuiU.; 1885,
JtBT.). — 134) Massebieau, Communications sur la Didach^: Le T^mo\gu%^^t
^<^. 1885.
1^160 ^^I- O. ZSckler: KirchengeBehichte.
Muster einer liturgischen Tanfrede darznthnn sacht ;^*^) femer mehrere
englische Autoren, wie Kanonikus Spence, der die Schrift als ins johanneische
Zeitalter gehörig, als vor den Ignatianen entstanden und als möglicherweise
von Bischof Symeon von Pella- Jerusalem verfafst zu erweisen sucht;"*)
Bischof Light foot, der im allgemeinen hei den Jahren 80 — 100 stehen
zu bleiben vorzieht;^*') Wordsworth^^®) und Romestin,'**) die das
Jahr 90 als ungefähren Entstehungszeitpunkt geltend machen wollen; nicht
minder mehrere Nordamerikaner, wie Hitchcock und Brown in ihrer
kommentierten Textausgabe, ^^^) und besonders Ph. Schaff, dessen be-
sonders grtlndlich und instruktiv gehaltene Schrift über den Gegenstands'^
darin eine gewisse Hinneigung zur oben erwähnten Bestmannschen Hypothese
kundgiebt, dafs er das Judenchristliche des Inhalts und Standpunkts der
Schrift ziemlich stark betont, und als eventuellen Abfassungsort Antiochia
oder sonstweiche örtlichkeit Syriens in Vorschlag bringt, auch möglicher-
weise noch das drittletzte Jahrzehnt des 1. Jhs. für die Bestimmung des
Entstehungszeitpunkts zur Disposition zu stellen geneigt ist. — Von deutschen
Gelehrten votieren für das Entstandensein der Didache schon vor dem
Jahre 100, jedoch erst in einem der beiden letzten Jahrzehnte des Jhs.:
Lechler (s.o.), Caspari,"«) die Katholiken Bickell"») und Funk/")
und der Altkatholik J. Langen — der letztere in Bestimmung der Zeit-
verhältnisse u. örtlichen Umstände der Abfassung einer besonders scharf be-
stimmten Feststellung nachstrebend (da der Bamabasbrief am wahrschein-
lichsten unter Nerva geschrieben sei, habe man die von demselben [in
Kapitel 18 — 20] benutzte Didache als zwischen 90 und 96 entstanden zn
denken ; und zwar sei Jerusalem als Abfassungsort anzunehmen ; ein daselbst
wohnender Judenchrist habe mittels des Büchleins bezweckt, für das Aus-
land und für Heidenchristen ^Anweisung zu echt christlichem Leben nnd
zur Bildung von Christengemeinden zu erteilen*).***)
An die Spitze der das Büchlein erst dem 2. Jh. zuweisenden Forscher
ist der Däne Paulssen zu stellen, der es in den nächsten Jahren nach
100 verfafst sein läfst.^»*) Bei der die Zeit zwischen 120—60 zur Ver-
fügung stellenden Annahme, wie er sie schon im Vorjahre ausgedrückt, be-
harrt A. Harnack (s. o., S. 119**®), worin Lipsius ihm zustimmt,
125) BielensteiB, Warum enthlüt die JtB, r. B, an, nichts Lehrhaftes?: ICt-
teilimgeii u. Nachrichten f. die ev. Kirche in Rnfsland. Riga. 1886. S. 181/7. "
126) Spence, Teaching of the twelve apostles. A translation with notes etc. Londoo,
Nishet. 180 S. — 127) Lightfoot, Expos., Jan., S. 1—11. — 128) Wordsworth,
Christian life, ritual and diseipline at the dose of the first Century: The Guardian, Hsrch
1884. — 129) Romestin, Teaching of the twelve i4)0stles. With introduction, trsDi-
lation, notes and illustrative passages. London, Parker. 1884. 118 S. — ISO) Hitchcock
u. Brown, Teaching of the Twelve Apostles, recently discovered and edited by Philottu
Bryennios. A new edition revised and greatly enlarged. New-Tork, Scribners Sons. 290 S.
-— ISl) Phil. Schaff, The oldest Church Manual called' the Teaching of the tireke
Apostles. The didache and kindred documents in the original with translations and di>^
cussions of postapostolic teaching on baptism, worship and diseipline, and with iUnstrstios*
and fac-similes of the Jerusalem manuscript. New- York, Funk & WagnaUs. VII, 801 S-
-— 1S2) C. P. Caspari, Den aeldste Kirkeordning : Luthersk Ugeskrift (1884), No. H^
25. ~ 133) G. Bickell, Art. 'Liturgia' in Kraus' Real-Enc. der christl. Altertfloe^
S. 310 ff. — 134) F. A. Funk: LR. Ko. 19 (auch schon Th(^ch. (1884), S. 880 ff)-
— 135) Jos. Langen, Das ftlteste christl. Kirchenbuch: HZ. 2, S. 198—214. —
136) Paulssen, Et igjenffudet Skrift fira kirkens aeldste Tider: Theol. Tidskr. for def
danske Folkkirke (1884), S. 676-^89.
Vm. 0. Zöekler: KirchengeBchiehte. 1^151
freilich unter Bestreitung eines ägyptischen Ursprungs des Schriftstücks, für
welchen keine Wahrscheinlichkeit vorliege,**') desgleichen Hase,*'*) der
übrigens darin von Hamack abweicht, dafs er anstatt eines heidenchristUchen
Tiehnehr einen judaistischen Standpunkt des Yfs. behauptet. Genau auf
du Jahr 134 fixiert G. Volk mar*'*) die Abfassung; denn das Schriftchen
sei nichts anderes, als ein 'urchristliches Andachtsbuch* aus den Schreckens-
zeiten des Barcochba- Aufstandes, eine 'Christenlehre der Barcochbazeit', ent-
standen gegen Ende der Kämpfe des jüdischen Pseudomessias mit den
Rdmem und durch den Ausdruck 6 xoa^OTrXdvog in c. 16 mit handgreiflicher
Deatlichkeit auf denselben hinweisend. Wohl erst nach dem Pastor Hermae
(welcher benutzt zu sein scheine) will Holtzmann *^®) die Didache
in ihrer jetzigen Gestalt entstanden sein lassen, und zwar als das Produkt
der Th&tigkeit eines Interpolators, welcher uns in Did. c. 1/6 dasselbe alte
Sittenbücblein von den zweien Wegen, das sich auch am Schlüsse des
Bamabasbriefes befindet, in etwas jüngerer Bezension als die bei Barn,
darbiete. Ein unmittelbares Abhängigkeitsverhältnis zu Barn, finde nicht
statt, vielmehr sei das Zweiwege-Büchlein die beiden Apokryphen gemein-
same Quelle, welche dort in älterer, zu Anfang der Didache aber in etwas
spftterer Textgestalt vorliege. In der Frage, ob Hermas wirklich älter als
£e Didache sei, lasse sich übrigens für jetzt noch keine endgültige Ent-
scheidung treffen. Weiter noch als Holtzmann treibt Hil gen fei d***) die
Behauptung eines nicht einheitlichen, sondern durch succesive Bezensionen
hindurchgegangenen Charakters der Schrift. Die von Bryennios edierte
Textgestalt sei eine im montanistischen Interesse überarbeitete, der laut
Pseadocyprian De aleatoribus c. 4 (welche St. sich im Bryenniostext nicht
finde) eine vormontanistische Gestalt vorhergegangen sein müsse; wie denn
die Amterlehre des Büchleins, namentlich seine Beschreibung der TtQognjrai
nnd der aTtooToloi (d. i. der 'Missionare des Paraklet') deutlich genug auf
die montanistische IZeit hinweise. In dieser Verlegung der Schrift, als einer
mehrfach interpolierten in die 2. Hälfte des 2. Jhs. berührt der Jenenser
Gelehrte sich nahe einerseits mit Boet-Maury (s. JB. VH, S. 169), anderer-
seits mit dem noch weiter herabgehenden Erawutzky (ebend. n. 152).^^^)
Mehrere Arbeiten, teils in Aufsatzform, teils in Buchgestalt, gelten der
Geschichte der Christen v er folgungen unter den Kaisern von Nero bis
Diokletian. Ohne wissenschaftlichen Wert, wesentlich nur ein Euriosum, ist
Hocharts Yersuch einer radikalen Leugnung der Neronischen Christen-
IS?) Lipsins, Rez. v. Hamack 8 'Lehre der zwölf Apostel*: LCBl. No. 5. —
118) Hase, Kirchengeschichte auf d. Gmndl. ak. Vorl. (oben S. 184% 2, S. 278,
▼gi. S. 211. — 1S9) Oust. Volk mar, Urehristliches Andacbtsbuch. Die neuentdeckte
vckristL Schrift: Lehre der zwölf Apostel an die Völker. Deutsch herausgegeben und
in Kttrse erkllrt. Leipzig u. Zürich, Th. Schröter. 47 S. — 140) H. Holtzmann,
Die Didache und ihre Nebenformen: JPTh. 8. 154—66. — 141) A. Hilgenfeld, Die
Uhre der zwölf Apostel: ZWTh. S. 78—102. — 14!S) Vgl. noch Ed. Baltzer, Die
viedergefnndene Zwölfapostellehre. Mit Bemerkungen. Budolstadt, Härtung & S. 14 S.,
wvie als italienische Bearbeitungen des Gegenstandes : EmiUo C o m b a , La dottrina de* dodiei
Apottoli: RiCr. S. 852 — 66; R. Majocchi, La dottrina de' dodiei Apostoli: documento
deüs ehiesa primitiTa, pubblicato nel suv testo originale con versione e commento. Milano,
tip. di Serafino Ghezzi. 83 S. — t^er die interessante Entdeckung einer athanasianischen
Bsdaktion der Did. durch den Nordamerikaner Harris wird unten, bei der nachnicän.
Periode zu handeln sein. Im Übrigen s. wegen Ergänzung des litterar. Apparats das oben,
S> 119**^ Angegebene.
1^152 ^^in. O. Z;oekler: Kirclieikgeflehiehte.
Yerfolgung (das Taciteische Zeugnis dafür Ann. XY, 40,' sei das Produkt
eines MAlichen Falsarius, welchem Sulp. Sev. Chron. n, 29 zur Anregung
und Quelle fOr seine Interpolation gedient habe!)^^^) Beachtenswerter
erscheint, was Graetz über die Art des verfolgenden Vorgehens römischer
Legaten unter den Kaisern Domitian und Trajan gegen Juden und Christen
auf Grund talmudischer Nachrichten beibringt. Aus einer dieser Angaben,
wonach Elieser ben Hyrkanos um christlicher Sjmpathieen willen bei einem
Legaten Domitians (yielleicht Pomp. Longinus) verklagt wurde, sucht er
zu folgern, es sei damals ein Yerfolgungsmandat seitens des Kaisers ergangen,
weil man die Judenchristen Palästinas für national-jüdische Agitatoren ge-
halten haben. ^^^) Den gesamten Zeitraum der römisch-kaiserlichen Christen-
verfolgungen umspannt Band Y von Mommsens 'Römische Geschichte*, ^^^)
jedoch ohne näheres Eingehen auf kirchengeschichtliche Detailfragen —
man müfste denn etwa seine Nachweise wegen des Araberkönigs Aretas
als dauernden (nicht blofs zeitweiligen) Beherrschers von Damaskus um die
Zeit der Bekehrung und des ersten Wirkens Pauli daselbst (2. Kor. 11, 32;
Apg. 9, 25 f.) hieher ziehen. Die Gesamtauffassung des römisch-kaiserlichen
Eegiments von Augustus an bis auf Diokletian, wie der Berliner Historiker
sie vertritt, ist eine den Christen wenig günstige. Je voller von ihm das
Ausgezeichnete der damaligen Provinzialverwaltung , wie überhaupt des
römischen Staatswesens in den drei ersten Jhh. der Kaiserzeit anerkannt
wird, desto ungünstiger lauten seine gelegentlichen Urteile wie über das Juden-
tum, so auch über das Christentum, wenigstens über dessen judenchristliche
(petrinische) Urgestalt, worin er ein Sichfortsetzen des Hranscendentalen
Messianismus der Pharisäer' und des 'propagandistischen Eifers' der
Juden erblickt. Auch was er über die Einwirkung des von Yespasian and
litus an Jerusalem vollzogenen Strafgerichts auf die Christenheit, deren
Zukunftsideale erst infolge dieser Katastrophe ideell geworden seien, scheint
uns, obschon an sich bedeutsam, doch nicht frei von Einseitigkeit zu sein.
Beträchtlichen indirekten Gewinn für die christliche Kirchengeschichts-
forschung wirft übrigens die Mommsensche Darstellung insofern ab, als sie
die überaus fördernde Einwirkung, die der von Judäa aus ihren Siegeszag
durch die alte Kulturwelt antretenden Religion des Kreuzes durch die
staatliche Zentralisation, das trefflich geregelte Yerkehrswesen, die gewaltige
Kulturaktion des Hellenismus im Osten und des Latinismus im Westen zu teil
wurde, anschaulicher schildert und mittels einer Fülle konkret bedeutsamer
Einzelzüge gründlicher und treffender illustriert, als irgend ein früherer
Geschichtsforscher dies gethan. — Eine der Mommsenschen Gesamtwertung
des Urchristentums, sowie der ähnlichen Anschauungsweise Aub6s (über
dessen neue Auflage, weil sie die Jahreszahl 1886 trägt, erst im nächsten
JB. näher zu handeln ist) allseitig entgegengesetzte Position bezeichnet das
blühend geschriebene und stoffreiche, aber freilich vielfach legendenhaft
und unkritisch gehaltene Werk von Paul Allard (hervorgegangen aas
14S) Hochart, Etudes au sujet de la pers^utions des chr^tiens soos N^ron. Pari«i
Leroux, IX, 320 S. — 144) Graetz, Historische and topographische Streifzüge; die
röm. Legaten in Jndäa unter Domitian u. Trajan und ihre Beziehung zu Juden u. Christen :
JM. S. 17—84. — 145) Theod. Mommsen, Römische Geschichte. Bd. V : Die Pro-
vinzen von Cäsar bis Diokletian. Berlin, Weidmann. YIII, 659 S. Zur Würdigung des
Bds. nach seinem kirchenhistorischen Ertrag vgl. ThLZ. S. 494/9 (Loofs); ThJB. S. 188/9
(La de mann); ThLBl. S. 180/2; Current Disoussions in Theology IV. Chicago, 1886,
8. 128/9.
Yin. 0. Zöckler: KircheDgeschichte. X,153
einer Reihe Yon Zeitschrift-Aufsäzen, welche jetzt zu einem Ganzen vereinigt
Torliegen).***) In Bestreitung des relativen Bechts der modernen These von
einem gewissen Notwebrstandpnnkte des antiken Staats gegenüber den auf-
lösenden Einflüssen des Christentums geht dieser katholische Autor wohl zu weit;
aach .verleitet seine Abhängigkeit von de Rossis oft willkürlichen und tenden-
ziösen Inschriftendeutungen ihn nicht selten zu unhaltbaren Annahmen in betreff
angeblicher monamentaler Bezeugung bald dieses bald jenes Zugs der ältesten
Märtjrergeschichte. Andererseits fördert sein an le Blant sich anschliefsen-
des Streben nach einer sorgfältigeren Ausschöpfung des martyrologischen
Materials als dieselbe bis vor Kurzem meist üblich war, manches Dankens-
werte zu Tage. Aach tritt er den Versuchen Aub^s, Havets u. a., den Vorrat
glaubwürdiger Züge in der hierauf bezüglichen Überlieferung möglichst zu
1>eschneiden and als eiaen fast verschwindend geringfügigen darzustellen,
jewifs mit Recht entgegen. — Einiges Beachtenswerte wurde über die
letzte grofse Krise der Verfolgungsgeschichte während des 1. und des 2. Jahr-
zelmts des dritten Jh. veröffentlicht. Für die wesentliche Glaubwürdigkeit von
Laetang De mortibus persecutorum trat im Gegensatze zu Burckhardts und
Hnnjikers Verdächtigungen Wehner in einer geschickt geschriebenen Disser-
tation ein.^^^) Einige Auffassungen und Urteile in des neugriechischen Ge-
lehrten Antoniaxles Licinius-Monographie (JB. Vn, 177), sowie in Frz. Görres*
Untersuchung eben dieses Gegenstands versuchte W. Ohnesorge richtig-
zQstellen, nicht ohne sich eine scharfe Abfertigung seitens des letzteren der
l)dden Angegriffenen zuzuziehen. ^^^) Eine der einseitig ungünstigen Burck-
liardtschen Beurteilung des Christentum-freundlichen Verhaltens Konstantins
entgegentretende konservativere Würdigung wenn nicht seines Charakters, doch
semer Religionspolitik lieferte Victor Schnitze. Dafs man— übereinstimmend
mit dem von Cusebius und den übrigen christlichen Berichterstattern gezeich-
neten Bilde des Kaisers und entgegen der tendenziösen Geschichtschreibung
s^terer Heiden wie Zosimus, Eunapius etc. — das Verhalten Konstantins
seit seinem Magnentiussiege 312 wesentlich als das eines überzeugten Partei-
gängers und Gönners der Christen aufzufassen habe, wird hier an dreien
Thatsachen der Geschichte des Kaisers dargethan: 1. an der römischen
Bildsänle mit dem Kreuze (Eus. h. e. IX, 9, 10; De laud. Const. 9, 1);
l an den Tempelbauten in Konstantinopel, besonders der Errichtung des
Tfchetempels daselbst (Zosim. II, 31); 3. an der richtig gedeuteten Inschrift des
teFlavia gens errichteten Tempels von Hispellum (zwischen 326 und 333). ^**)
Hehr vermittelnd zwischen der modern-kritischen und der älteren Ansicht
itLüsert sich Loesche über die konstantinische Religionspolitik.^^^)
Zur Geschichte der Kirchenverfassung und Kirchenzucht im 3 Jh.
lieferte 0. Bitschi einen in mehrfacher Hinsicht dankenswerten Beitrag
146) Paul Allard, Histoire des perB^cations pendant les deux premiers sifecles,
^V« les docomento arch^ologiques. Paris, Lecoflfre. XXXIX, 465 S. (Vorher in: La
^^Dtroverse et le contemporain, 1884 u. 85.) — 147) Wehner, In welchen Punkten
^^ sich bei Lactantius De mort. persec. die durch den lokalen Standort des Yfs.
^dingten YorzOge in den Berichten über die letzten Regierungsjahre Diokletians? Gymn.-
%. Saalfeld. 4<>. 18 S. — 148) Wilh. Ohnesorge, Der Anonymus Valesii de Con-
«UBtiBo. Inaug.-Diss. Kiel. 86 S. Vgl. die Replik von Frz. Gorr es: ZWTh. S. 504— 12.
7 119) Vict. Schnitze, Untersuchungen zur Geschichte Konstantins d. Grofsen: ZKG.
'' 3, S. 343 — 71. — 150) Ct. Loesche, Konstantins Religionspolitik im Lichte der
>'«««ren Forschung. Habil.-3ohr. Leipzig (nicht im Buchhdl.).
1,154 ^n. 0. Z5 ekler: KirchengeBchichte.
in seinem Gyprianas.^^^) Den Ursprung des schroff hierarchischen Eirchen-
begriffs des Märtyrerbischofs sucht er (wohl etwas zu einseitig) in dem
Umstände, dafs derselbe in den Kämpfen mit seiner karthagischen Gemeinde
sich genötigt sah, bei den Nachbarbischöfen und besonders beim römischen
Stuhle Anlehnung zu suchen. Bei dem Bemühen, die Opposition des kar-
thagischen Presbyteriums gegen Cyprian ganz und gar zu rechtfertigen, ja auch
des Novatus späteres Auftreten in Bom in Schutz zu nehmen, Oberschreitet
der Yf. unzweifelhaft die Grenze dessen, was auf Grund unbefangener Er-
hebung des Quellenbefundes sich behaupten läfst. Im übrigen bringt er manches
Dankenswerte zur Bevision der während der letzten Jahrzehnte, besonders
seit Bettberg, traditionell gewesenen Art der Beurteilung von Cjprians
Haltung auf religiös-ethischen und kirchenpolitischen Gebiete bei, und führt
namentlich auch über sein Eingreifen in die Entwickelung der Eirchenzucht
sowie über seine Beteiligung am Eetzertaufstreit manches Lehrreiche aus. —
Eeinen oder nur sehr geringen Gewinn für die Eirchenverfassungsgeschichte
wirft der unter Festhaltung mehr nur des allgemein kulturgeschichtlichen
Gesichtspunktes abgefafste elegante Essay von E. Havet über Cyprian
ab.^*'). Auch eine in England zwischen Hatch als Verfechter seiner
bekannten kritischen Theorie Tom Ursprung des Episkopats und Eanonikus
Liddon als Vertreter der orthodox-episkopalistischen Theorie vom jus
divinum der Bischöfe (wobei letzterer auf Clem. Bom. 1. Eor. 44, sowie
auf die bischof-artige Stellung des Timotheus und des Titus in den Pastoral-
briefen als Ausgangspunkte für die Lehre von der apostolischen Succession
zurückging) scheint nicht gerade viel Förderung für das in Bede stehende
Untersuchungsbereich ergeben zu haben. ^**) Für die Frage nach deto geschicht-
lichen Ursprung des Mönchtums lieferten einerseits Bornemann, anderer-
seits Byssel interessantes Forschungs- und Beurteilungsmaterial. Der
erstere that auf Grund erschöpfender Zusammenstellung sämtlicher auf
asketisches Leben bezüglicher Aussprüche des Origenes das Vorhandensein
aller wesentlichen stamina zur Ausbildung des Mönchsideals schon bei diesem
Eirchenvater dar.**^*) Byssel bestritt Weingartens Versuch (in PBE. ',
X, 776) zur Bezweiflung der geschichtlichen Existenz des Aphraates und
der frühen Abfassung von dessen Homilien, indem er dabei allerdings dies
dem Breslauer Eirchenhistoriker einräumte: durch die bei Aphraates vor-
kommenden 'Bundesbrüder' seien nicht eigentliche Mönche, sondern nur
Asketen bezeichnet.***^) Was das umfangreiche Werk H. Bestmanns
in seinem zweiten, die katholische Sitte der alten Eirche behandelnden
Teile für die Darstellung des Entwickelungsgangs der christlichen Moral-
prinzipien und der christlich-sittlichen Praxis von der Apostelzeit bis gegen
Ende des 5. Jh. leistet, kommt im ganzen mehr der theologischen (und
151) O. Ritschi, Cyprian von Karthago u. die Verfassung der Kirche. Eine
kirchengeschichtliche und kirchenrechtliche Untersuchung. Grdttingep , Yandenhoeek &
Ruprecht. VII, 250 S. Vgl. die Rezz.: ThLZ. S. 299—804, 826—30 (ZSpffel);
ThJB. S. 149—51; ThLBl. S. 182/4. — 152) E. Havet, Cyprien, ^v^ue de Carthage:
RDM. 1. u. 15 Sept. — 158) Edw. Hatch, im Cont. Rev., June 1885 u. H. Liddon
in dem Sermon: A father in Christ. London. 1885. S. das Nähere darüber bei Hugh
Scott: Curr. discuss. in TheoL 4, S. 141/2. — 154) F* W. B. Bornero an n. In in-
vestiganda monachatus origine quibus de causis ratio habenda sit Origenis. Diss. Gottingen,
Vandenhoeck & Ruprecht. 80 S. — 155) ^ict. Ryssel, Notiz über die Auffinge des
Mönchtums in Syrien: ThLZ. S. 887/9.
Vni. O. Z 5 ekler: KircheBgeBohiehte. IWS
philosophischen) Ethik als der kirchenhistorischen Forschung zu Gute.^^^)
Es sind aas reichem, tiefeindringendem Qoellenstudinm erwachsene, zum Teil
hochinteressante Mitteilungen, die hier geboten werden; aber die vor-
getragenen Kombinationen sind im einzelnen oft mehr neu und geistreich
als historisch haltbar, und in der Thatsachenverknüpfung waltet nicht selten
phantasiereiche Willkür. Die Disposition ist auf manchen Punkten , eine
lose, nicht hinreichend straff geschürzte; so besonders im zweiten, die Ent-
^ckelung der ^Beichskirche* (325 — 600) behandelnden Hauptabschnitt, wo
das zu schildernde Material unter die sechs, einigermafsen willkürlich von-
einander abgegrenzten und keinen wahrhaft organischen Fortschritt ergebenden
Kapitel: ^Der christliche Staat; das Mönchtum und die Kirche; die Staats-
kirche; Heiliges und Unheiliges; Kirche und Welt; die Weltkirche* verteilt
erscheint. Anmutender ist die nach geographischem Prinzip vollzogene Stoff-
verteilung in der vorhergehenden Periode ; für die ungefähr 200 — ^250jährige
Dauer dieses vom Vf. als ^die Bischofskirche' bezeichneten Zeitraums (ca.
70—325) hat die Unterscheidung von sechs Hauptcentra der christlich-kirch-
lichen und zugleich auch der christlich-ethischen Lebensbewegung : Antiochia,
Ephesns, Hellas, Alexandria, Karthago, Rom unzweifelhaft eine gewisse Wahr-
heit, mag immerhin viel daran fehlen, dafs ihr die Bedeutung einer das
Ganze des zu schildernden Thatsachenkomplexes wirklich erschöpfenden und
itrengwissenschaftlich fandamentierten Partition zuerkannt werden könnte.
Des Patristischen und Dogmenhistorischen liegt für diesen
Tornicfinischen Zeitabschnitt nicht so viel zu erwähnen vor wie für die nach-
mcftnischen Jhh. ; immerhin haben wir aber doch einiger bemerkenswerten
und bald in der einen, bald in der anderen Bichtung verdienstlichen Bei-
träge zu den genannten Gebieten zu gedenken. So vor allen der ungemein
grftndiich und gelehrt gehaltenen Ignatius- und Polykarpusausgabe von
Bischof Lightf oot, einer auf der Basis dOjähriger Studien fufsenden Biesen-
Arbeit, welche, unter Beibringung einer Fülle gelehrter Details, zuerst den
betreffenden Einleitungsfragen einen Prolegomenenband in der Stärke von
47 Bogen widmet, sodann einen noch um die Hälfte stärkeren Text- und
Kommentarband mit reichhaltigstem kritischem Apparat und erläuterndem
Notenmaterial folgen läfst.^^*^ Die Stellung Lightfoots zur Ignatianenfrage
ist wesentlich dieselbe strengkonservative wie diejenige Zahns. Gegen
Hamacks Versuch den Verfasser der sieben Briefe aus dem Zeitalter
Trajans bis in das der Antonine herabzurücken, werden (ebenso wie gegen
eine ähnliche Hypothese Dan. Voelters) triftige Grunde von ihm vorgebracht ;
desgleichen wird die Authentie, Integrität und der frühe Ursprung des
Polykarpnsbriefs mit Entschiedenheit behauptet. Eine Volkmarsche Schul-
UBgabe dieser Epistel sucht vielmehr, wie früher schon Bitschi und wie
neuerdings auch Hilgenfeld, eine Interpolationshypothese in bezug auf dieselbe
durchzuführen (die Kapitel 1 zu Aufgabe 3, 9, 11, 12 und 13 enthielten
nehr oder minder ansehnliche Zusätze von späterer Hand).^^^) Zu Clemens
IM) H. BestmanD) GeBcliichte der christlichen Sitte. 2. Teil: Die katholische Sitte der
>baKirehe. Ndrdlingen, C. H. Beck. X, 711 S. Vgl. Rezz.: ThLZ. S. 155/9 (Harnack);
TU3L S. 284 f. (M. Wagner); EKZ. S. 667—66 (L. Schulze). — 157) J. B. Light-
'oot, The apostolic fathere. Part II: S. Ignatius, S. Polycarp. Vol. I: XVIII, 740 8. Vol. II:
^, 1117 S. London, MacmiUan. Vgl. Rezz. von A. Harnack: ThLZ. (1886), S. 815/9;
H-Udemann: ThJB. (1886), S. 124/6; Funk: LR. (1886), S. 99-101. — 158) G. Volk-
iBtr, Polycarpi Sm3rmaei epistula genuina. In usuxn scholar. ed. Zürich, Schröter. 4®. 12 S.
1156 ^n* O. Zock 1 er: KirchengeBchiehte.
•
von Rom veröffentlichte Yallings eine, nicht sonderlich belangreiche
dogmengeschichtlich-apologetische Studie. ^'^*) Ans Anlafs einer von Hort
in Cambridge entdeckten Berührung des Hermastextes mit Theodotions
Daniel-Übersetzung wurde der Pastor Hermae Gegenstand einiger kürzerei
Bemerkungen von Hilgenfeld/*®) Harnack,^**) Bornemann. ^••)
Dem^ lateinischen Hermastext widmete Funk eine kritische Studie. ^^^) Übei
Sim. y, 33 als angebliches (jedoch fälschlich so aufgefafstes) ältestes Zeugnis
für die Lehre vom überschüssigen Verdienst handelte R. Schenk.***) —
Von erheblichem Werte sind die von Th. Zahn an der Spitze des 8. Bandes
der ZEG. veröffentlichten vier Justinusstudien : 1. Justin bei Methodius und
Paulus bei Justinus; 2. Justins Schrift iteQt dvaardaecjg] 3. Dichtung und
Wahrheit in Justins Dialog mit dem Juden Tryphon (hier die interessante
Hypothese: bei seinem Tryphon habe der Märtyrer den palästinensisches
Rabbi Tarphon, gestorben gegen Ende des Barcochbakriegs 135, im Auge
gehabt) ; 4. Justin und die Lehre der zwölf Apostel (Versuch, in ApoL I, 61
eine Bezugnahme auf Did. c. 7 nachzuweisen).***^) Ein Exkurs zum ersten
dieser Aufsätze: ^Über den Bischofssitz des Methodius' sucht zu zeigen, daß
Methodius nur zu Olympus in Lykien Bischof gewesen, nicht zu Patara
(wo er seinen Dialog De recurrectione stattfinden läfst) und ebensowenig zu
Tyrus; die auf letztere Stadt weisende Angabe des Hieronymus (De vir.
ill. c. 83) beruhe darauf, daijs Olympus als phönikische Kolonie auch den
Namen 0oivixovg (=Tv^og) fährte. ^**) Seine Revision der vomicänischen
Väterfragmente des Kardinals Pitra (vgl. JB. VI, 106) führt Zahn in dei
Luthardtschen Zeitschrift zu Ende, hierbei Gelegenheit nehmend zu einer Aus-
einandersetzung über seine Theophiloshypothese mitHauck(8. JB. VH, 172).^**')
Zu Hippolyts Danielkommentar bot der Grieche Georgiades eine kürzere
Notiz;^®®) desgleichen J. Draeseke eine (wider Bunsen gerichtete) Bemerkung
zur Demonstratio adv. Judaeos.^^^) Über die gnostischen QueUenschriften
der Philosophumena ebendesselben Kirchenvaters, als grofsenteils wohl in
Falsa bestehend, womit ein schlauer Bücherfabrikant ihn mystifiziert zu
haben scheine, teilte S a 1 m o n interessante Beobachtungen und Vermutungen
mit.^*^^) Dafs man in den Naassenem. der Philosophumena die älteste und
reinste Form der Lehrbildung der Ophitten zu erblicken habe, suchte
F. Giraud in einer fleifsigen und voluminösen Monographie über diese
Gnostikersekte wahrscheinlich zu machen. ^'^^) Mit des Philostratus Apollo-
nius-Biographie hat Jessen sich beschäftigt, in der Absicht, die vielfach
behauptete polemische Beziehung dieser Vita auf das Christentum als gänzlicli
159) Vallings, The witness of St. Clement of Rome of the Christian doctrine:
Monthl. Interpr.) May, S. 21 — 89. — 160) Hilgenfeld, Zwei Bemerkungen zum Hirteo
des Hermas: ZWTh. S. 384. — 161) A. Harnack, Zum Pastor Hermae : ThLZ. S. 146
u. 267. — 162) Bornemann, Zum Pastor Hermae und zur ^i^a^^ : ThLZ. S. 412 f. —
168) Funk, Zur versio Palatina des Pastor Hermae: ZOG. 8. 245/9. — 164) R-
Schenk f Zur angeblichen Lehre des Hirten des Hermas vom ttberschttssigen Verdienst:
ZKWL. 8. 407—13. — 165) Th. Zahn, Studien zu Justinus Martyr: ZK6. 8, S. 1—84.
— 166) id., bi. S. 15—20. — 167) id., Kardinal Pitras Fragmentsammlnng 2:
ZKWL. S. 23—89. — 168) rewQytddT^g, 'Etexkfja. 'Älrj&eta, Mai-H. — 169) J
Draeseke, Zu Hippolyts Demonstratio adv. Judaeos: JPTh. 8. 456 — 61. — 170) Sal-
mon, The cross references in the Philosophumena: Hermathena, a series of papers on
literature etc. by members of Trinity College. Dublin. S. 889 — 442. — 171) F. Giraud,
Ophitae. Diss. historico-theologica de eorum origine, placitis ac fatis. Paris, Lethielleux.
1884. XXXIH, 317 S.
ym. 0. Z 5 ekler: Kircheiigeschkhte. 1,157
nng^rflndet darzothnn.^*^^ Gregors des Wunderthäters Schildernng seines
Lehrmeisters und geistlichen Vaters Origenes beleuchtete jener Georgiades.^")
Zu Tertollian lieferten Könsch eine kritisch-exegetische kurze Einzel-
Dotiz,^^^) E. Nöldechen mehrere eingehendere Spezialstudien (dabei eine
dogmenhistorische flber Tert.s Stellung zur Frage wegen der Erlösungs-
onkhigkeit oder des Seligwerdenkönnens Adams) ;^''^) G. Ludwig eine mit
grofsem Fleifs gearbeitete und in mehrfacher Hinsicht dankenswerte, obschon
an etwas schwerfälliger Anlage und manchen Formfehlem leidende Gesamt-
darstellung der Ethik des Kirchenvaters. ^^^) Eommodian-Studien, die neuere
textgeschichtliche Erforschung des Dichters der Instructiones und des Carm.
apol. betreffend, publizierte Dombar t.^^*^ Einen für eine künftige kritische
Lactantiusausgabe wichtigen Beitrag, bestehend in genauer Untersuchung
eines dem 5. (spätestens dem 6.) Jh. angehörigen Palimpsestfragments
der Divinae Institutiones, liefs S. Brandt ans Licht treten. ^''^) Über
JoUns Afrikanus und seine nächsten Nachfolger auf dem Gebiete der
Chronographie handelte H. Gelzer.^'*) Einige auf griechische Apo-
byphenhdss. von Smyma und Mitylene, besonders einen Text des christ-
lichen Baruchbuchs nebst haggadischer Einleitung dazu, bezügliche Mit-
teünngen gab Ph. Meyer, evangelischer Pfarrer zu Smyma. ^®^ Zur Er-
forschimg der Cberlieferungsverhältnisse der apokryphisohen Petrus- und
Panlns- Akten lieferten der Schwede Rydberg,^®^) sowie Lipsius einige
neue Beiträge, der Letztere auf Gmnd einer durch Abschrift aus einem
cod. Patmensis ihm zugekommenen griechischen passio Petri et Pauli, betrefiis
deren er nachweist, dafs ein etwaiges Geschlossensein der lat. passio des
Psendolinus aus ihr nicht (wie früher verschiedentlich, auch von ihm
gemutmafst worden war) behauptet werden könne. ^^^
Für die nachkonstantinifiohe Zeit sind, was zunächst die äufsere
Geschichte der Kirche und ihre Beziehungen zum Staatsleben betrifft,
mehrere Arbeiten von Nicht-Eirchenhistorikem als Hilfsmittel zu nennen.
6o Band Vn der Duruyschen römischen Geschichte, die Zeit von Kon-
stantin bis auf Theodosius d. Gr. behandelnd,^®') Chetails Julian-
17!S) Job seilt ApoUoniiui Ton Tyana u. sein Biograph Philostratus. Hamburg. Gymn.-
Pigr. des Johannenm, 4®. 66 S. — 178) rBn}^yidor]s,*O^Sit^iyivrjg cag SiSaoxaloe,
«To Tov ayiov r^fi^o^yov tov Savfutrov^yov: *£xxX. ^AX„ Jun., Jul. Vgl. hier auch
ooch den Aufs, von W. F. Aden ey , The Alexandrian type of Christianity : QR. S. 343 — 71.
" 174) Rönschi Miscellen: 1. Ein Ausspruch des Thucydides in der Ass. Mosis. 2. Zu
Tmalhan (Tit. 8, 16): ZWTh. S. 102/4. — 175) Ernst Nöldechen, TertulUan als
Meiueh u. als Bürger: HZ. S. 225—60. — id., Ein geflügeltes Wort bei TertulUan: ZWTh.
8. 383 — 49. — id., Die Lehre vom ersten Menschen bei den christlichen Lehrern des 2. Jhs. :
ZWTh. S. 462—90. — 176) G. Ludwig, TertuUSans Ethik in durchaus objektiver Dar-
itcOnog. Leipzig, BShme. XT, 206 S. — 177) Dombart, Kommodian-Studien : SB.
Wien. Äk. d. Wissenseh. 1884. S. 713—802. — 178) Sam. Brandt, Der St. Galler
P^psest der Div. Institutiones des Lactantius. Wien, Gerolds S. 110 S. (Auch SB.
dir Wien. Ak. d. W. 1885, Bd. 108.) — 179) H. Geizer, Sextus Julius AMcanus u.
& bytsatiniscfae Chronographie. II, 1. Die Nachfolger des J. Afrieanus. Leipzig, Teubner.
^, 425 S. — 180) Pb. Meyer, Nachrichten aber einige bisher unbenutzte, teils auch
VBbd[ainite griechische Hdss. zur bibL^pokryphischen Litteratur: JPTh. S. 373 — 97. —
181) Bydberg, Bomerska Agners om Paulus oy Petrus. Stockholm, Bonnier. 1884.
^> 79 S. — 18S) R- A. Lipsius, Passiones Petri et Pauli graece e cod. Patmensi
primnm edidit (als Ms. gedruckt, 21 S.). Siehe darüber, sowie über einige hierher ge-
liSrige Publikationen von Lipsius aus: JPTh. (1886); Lttdemann: ThJB. S. 151 f. —
18S) Victor Duruy, Histoire des Romains, depuis les temps les plus recul^s jusqu'h
IWasion des barbares. T. YH. Paris. YgL darüber H. Wallon: JS., Juill. S. 407 ff.
1^158 Vin. O. Zöckler: Kirchengesohichte.
Biographie ^^^) und Güldenpennings oströmische Geschichte ante
Arcadius und Theodosius U., die Letztere allerdings weder in methodo
logischer noch in sachlicher Hinsicht frei von mancherlei Mängeln, ahe
vermöge ihrer Ausführlichkeit (auch in Behandlung der kirchlichen Lehi
Streitigkeiten) doch manchen Nutzen gewährend. ^^'^) Das Wirken de
Gotenapostels Ulfila, samt der späteren Entwickelung des Arianismus he
den gotischen Stämmen, behandelt der englische Theologe C. A. Scott.^^^
Über das heidentumsfreundliche Walten des Stilicho im Abendlande unte
Honorius (395 — 406) giebt eine Dissertation von Birt lehrreiche Aufschlüsse
Es wird darin gezeigt, wie der grofse Feldherr zwar für seine Person sie
religiös indifferent verhielt, aber durch Begünstigung teils heidnischer, teil
fürs klassische Altertum begeisterter christlicher Poeten und Philosophe
(so bes. des Gl. Claudianus) ein zeitweiliges Wiederaufkommen eines starke
Zugs zum Heidentum hin in den patrizischen Kreisen Italiens bewirkte. ^^^
Wichtige Beiträge zur Erforschung der kirchlichen und kirchenpolitische
Verhältnisse im spanischen Westgotenreiche bietet Band YH des nu
abgeschlossenen Werks von Dahn über die Könige der Germanen. Yei
schiedenes Einseitige und Unhaltbare in den Darstellungen einerseits voi
Gibbon (Decline etc.), Baur (Dreieinigkeit und Menschwerdung ; auch KG.
u. A., andererseits von Helfferich erfährt hier seine Richtigstellung. De
Yfs. Beurteilung des Konflikts zwischen dem Arianismus und dem sei
Reccared über denselben obsiegenden Katholizismus ist zwar nicht ganz frc
von einer gewissen Yoreingenommenheit gegen das positive Kirchliche, ver
dient aber doch Schritt für Schritt, zumal gegenüber einseitig klenks
gerichteten Darstellungen wie z. B. die von Gams, sorgfältig beachtet um
verglichen zu werden. *®®) Dem Suevenkönige Miro 570-— 83, einem eifrigei
Katholiken und Freunde des zur Unterdrückung des Arianertums mit ihn
zusammen wirkenden Bischofs Martin von Bracara, gilt eine lokalkirchen
geschichtliche Studie von Frz. Görres, der eine weitere über den lusita
nischen Metropoliten Mausona von Merida (f 606) sich anschliefst. ^^*
Andre spanisch-kirchengeschichtliche Studien lieferten Krafft,^*®) Yogel,^*^
Draeseke.^^^) Die Geschichte der vielumstrittenen Frage nach Zeit um
Art des missionierenden Wirkens des Salzburger Bischofs Rupert ha
Professor Anthaller in Salzburg behandelt. Seine Lösung des namentlicl
in chronologischer Hinsicht überaus schwierigen Problems lautet dahin, dal
der Heilige nicht erst dem 7. oder 8., sondern schon dem 6. Jh. zuzuweisei
und wohl zwischen 520 und 540 zu setzen sei.^^^)
184) Chetailt Vie de Tempereur Julien, snr nomm^ l'ApoBtat: 4« sifecle. Sl
ätienne, Forestier. 244 S. — 185) Alb. GUldenpenning, Geschichte des ostrSni
Reichs unter den KAieem Arcadius und Theodosius II. Halle, Nieme/er. XIV, 425 S
Vgl. Rezz.: LCBl. (1886), No. 80; GOA. (1887), No. 3 (Seeck). — Igg) C. A. Scott
Ulfilas, apostle of the Goths, together with an account of the gothic Churches and thei
decline. London, Maomillan. XIY, 289 S. Vgl. auch W. Krafft, Ulfila: PBE. 16
S. 140/6. — 187) Theodor Birt, De moribus christianis quantum Stiliohonis aetate b
aula imperatoria occidentali valuerint dispnt. Marburg, Ind. lect. sem. aestiv. 4®. 28 £
— 188) ?el. Dahn, Die Könige der Germanen, nach den QueUen dargestellt. Bd. 6
Die Verfassung der Westgoten. Das Reich der Sneven in Spanien. 2. durchges. Aufi
Leipzig, Breitkopf & H&rtel. LI, 704 S. — 189) Franz Görres, Zwei Beitrftge zu
spanischen Kirchengeschichte des 6. Jhs.: ZWTh. 8, S. 319—82. — 190) W. Krafft
Westgotisches Reich: PRE.» 16, S. 847—64. — 191) A. Vogel, Toledo: PRE.» 16
S. 715—24 — 192) J. Draeseke, Zu Martin v. Bracaca: ZWTh. S. 504 f. — 19S) Frau
Anthaller, Die Geschichte der Rupertusfrage und deren Lösung. Salzburg, Oellacher. 200 S
Yin. O. Z 5 okier: Kirchengesehichte. 1,159
Für die Feststellung der chronologischen Verhältnisse von Eonstanti-
nopels acht ältesten Bischöfen lieferte Frz. Fischer eine Studie ansehn-
lichen Umfangs, bereichert mit den Texten zweier bisher unedierter Patri-
archenkataloge. ^*^) Was sonst an yerfassungs- und bischofsgeschichtlichen
Beiträgen far die in Bede stehende Zeit (4./7. Jh.) zu nennen ist, gilt der
römischen Papstgeschichte. Über J. Langens zusammenfassende und
in mehrfacher Hinsicht fast erschöpfend gründliche Behandlung derselben
Ton Leo d. Gr. an ist bereits oben die Rede gewesen. Für die Zeit vom
Beginn der Ostgotenherrschaft an geht dieser Hauptdarstellung parallel,
was L. Armbrusts Dissertation über die territoriale Politik der Päpste
bis zn Karls d. Gr. Eaiserkrönung darlegt. ^*'^) Eine Beihe bisher unge-
dnickter Papstbriefe, anhebend mit Gelasius I. 492/6, und bis gegen den
Schlnls des 12. Jh. sich erstreckend, gab Loewenfeld, der Mitarbeiter an
dem nun in 2. Ausgabe vollendet vorliegenden Papstregestenwerke, heraus. ^*^)
Zq seiner wertvollen Papsturkk.-Sammlung (vgl. JB. lY. und VI) fügte
J. Pflugk-Harttung das abschliefsende Indexheft hinzu. ^^^) Wichtiger
last als alle diese Publikationen ist die von Abb6 Duchesne ver-
anstaltete Ausgabe des Papstbuchs in seiner ältesten, uns erhaltenen
Gestalt aus dem 3. Viertel des 6. Jh., verbunden mit kritischen Forschungen
Aber die nicht mehr auf uns gekommene noch ältere Textgestalt dieser
Biographieensammlung.^^^) In ausführlicher Einleitung handelt D. über die
Grundlagen, aus welchen dieser verlorene Urtext sich aufgebaut haben mufs:
dasHippolytsche Papstverzeichnis nebst seinen Fortsetzungen bis zum Jahre 354,
den Catalogus Liberianus, sowie die verschiedenen Kataloge des 5. und
anhebenden 6. Jh. Er versucht den Text des so bis zum Jahre 530 er-
wachsenen 'ersten oder ursprünglichen Lib. pontificalis' kritisch darzustellen,
indem er gemäfs seiner bereits 1877 in besonderer Monographie (£tude
rar le Lib. Pontif.) dargelegten Auffassung, den Catalogus Felicianus als
Hauptauszug aus diesem Urtext, und den Cat. Gononianus als davon
unabhängig entstandenes weiteres Exzept verarbeitet. Die zweite Ausgabe,
i h. die spätere Umarbeitung des L. P. läfst er um die Mitte des 6. Jh.
erfolgen; als ihr Urheber gilt ihm entweder der Autor der drei Biographieen
Ton Bonifaz H. (f 532), Joh. H. (f 535), Agapet I. (f 536) samt der ersten
Notiz über den dann gefolgten Silverius, oder eventuell derjenige, welcher
dieser Notiz die Passio Silverii anfügte. Die Yitae der vier folgenden
Pftpete scheine ein unter Pelagius H. (585 — ^90) Lebender verfafst zu haben.
Seit der Mitte des 7. Jh. begegne man deutlichen Spuren davon, dafs die
Biographieen sogar schon während die betreffenden Päpste noch lebten,
Terfa&t wurden. — Inwieweit Waitz dieser Duchesneschen Darlegung der
IM) ^* Fischer, De patriarohAnun Constantinopolitanorum cstalogis et de ohrono-
logit oeto primomiii patruurcharum. Accedunt eiasmodi catalogi dno adhno non edlti.
hk-Diia. Jena. 201 S. — 195) L- Armbrust, Die territoriale Politik der Pftpste von
iOO— 800, mit besonderer Berücksichtigimg der römischen BeamtenverhJÜtnisse. In. -Dias.
GötUngen, Yandenhoeck & Ruprecht. 144 S. — 196) S. Loewenfeld, Epistolae pon-
tifinuB Ronumomm ineditae. Leipzig, Veit & Co. VI, 288 S. — 197) J- Pflugk-
Htrttang, Act« pontifieum Romanorum inedita. II: Urkk. der Pftpste von 97 — 1197
SCMBimelt und herausgegeben. 2. Bd., 2. Abtlg.: Judlcae S. 407 — 92. Stuttgart, Kohl-
hmuner. — 198) I^ Duchesne, Le libre pontlficalis. Fase. 1 et 2. Paris, Thorin.
(^I'XXXIV, 296 S. YgL die Rezs. von Harnack: ThLZ. (1886), S. 244/8; Funk: LR.
(U87), S. 105/9; Grisar: ZKTh. (1887), 8. 417—46; Geffroy: JSav. 1887, Janv.,
8. 41^64.
X l^ Yin. 0. Z 5 c k 1 e r : Kirchengeschiehte.
•
Genesis des Lib. Pont, nicht zustimmt, darüber wird (ebenso wie über einen
Versuch Hamacks zur Ausgleichung der Annahmen beider Forscher) im
folgenden JB. zu referieren sein. Vorläufig gilt es hier noch auf eine
Waitzsche Mitteilung über die italienischen Hdss. des Papstbuchs hinzu-
weisen ;^**) desgleichen auf eine den Papst Siricius (384 — 98) und dessen
angebliche Verhandlung mit einem Bischof von Bostra betreffende Notiz
Duchesnes,*®®) sowie endlich auf zwei Erörterungen über die von Amelli
entdeckten Aktenstücke zum Papstschisma des Jahres 590 (vgl. JB. Vn, 178)
die eine von P. Ewald,®®^) die andere zum Teile davon abweichende von
Mommsen.^**)
Zwei auf das Möifchswesen bezügliche Arbeiten von nicht eben
hervorragendem Belang, die eine auf die Regula Pachomii bezüglich,^®*)
die andre über Benedikts pädagogische Verdienste handelnd, ^^^) seien hier
wenigstens genannt. — Etwas reicher ist das kulturgeschichtliche Gebiet
bedacht worden, wo zunächst ein Beitrag des jüdischen Gelehrten Graetz
zur Geschichte der christlichen Passahstreitigkeiten in nachnicäniscber Zeit
hervorzuheben ist, bestehend in dem auf talmundische Quellen sich stützenden
Versuch, mit den gegen die Quartodecimaner gefafsten Beschlüssen der
Synode von Antiochia 341 ein angebliches Verbot des Kaisers Constantius
an den jüdischen Patriarchen von Tiberias (betreffend die von diesem ver-
suchte Einschaltung eines Monats zur Regelung der jüdischen Passahzeit)
in Zusammenhang zu bringen. ^^'^) Was Bosch über das ^synkretistische
Weihnachtsfest zu Petra' auseinandersetzt, betreffend die durch Epiphan. c.
haer. U, 1 überlieferten arabischen Namen Xaaßov für 'hl. Jungfrau (Kofi],
na^ivog) und JovodQrjg für 'Eingeborener Gottessohn* (ßovoyevfjg rov
JecTCOTOv) ist wenigstens insoweit von kirchengeschichtlichem Interesse , als
es in der diese altarabischen Göttemamen tradierenden Mischreligion der
Peträer ein Seitenstück oder vielmehr ein wichtiges Erklärungsmoment zu
dem Treiben der Kollyridianersekte ebendaselbst (Epiph. h. 78) kennen
lehrt.*^*) — Mehrere Beiträge zur hagiologischen Forschung für die am
Schlüsse dieser Übersicht zu betrachtende Litteratur zur Archäologie auf-
sparend, gedenken wir noch in Kürze dreier Arbeiten über Ursprung und
Entwickelung des abendländischen Taufsjrmbols, wovon diejenige J. Barons
wegen ihres Versuchs in Marcellus den Vf. und in Ancyra den Ent-
stehungsort des sog. altrömischen Sjrmbolums (speziell des im Psalteritun
Aethelstani dargebotenen Texts desselben) zu erweisen, als bemerkenswert
hervorzuheben ist,*^') während das von Frölich in anti - orthodoi-
liberaler'***) und von Bondo in anti-grundtvigscher Tendenz (zurückgehend
199) J. V^aitz, über die italienischen HdsB. des Über pontificalis: NA. 10, S. 458—65.
— SOO) L* Dnehesne, Le pape Siriee et le sibge de Bostra (tm appel an pape an
IVe si^le): APhC. S. 280/4. — 201) P- Ewald, Akten znm Schisma des J. 530: KA
10, S. 412 — 28. — IS02) Th. Mommsen, t^er die Akten zum Schisma des J. 580:
ib. S. 584/5. — SOS) Seh od de, Pachominus (Übers, seiner MSnchsregel a. d. Äthiop.
ins Englische): Presbyterian Review, Oct. S. 678—89. — 894) Hügli, Der hl. Benedikt,
Begründer der christHehen Erziehung und Beschützer der studierenden Jugend: StMBCO.
6, S. 141—62. — !S05) Graetz, Der Osterstreit in der Kirche der ersten Jhh. und
seine Beziehung zum Judentum: WMGI. S. 289 — 802. — !S06) Gustav RSsch, Das
synkretistische Weihnachtsfest zu Petra, Eine Studie zur arabischen Religionsgeschichte :
DMZ. (1884), 88, S. 648 ff. — S07) John Baron, The greek origin of the Apostles
Creed, iUustrated by the andent documents and recent research. Oxford, Parker. 100 S.
— !S98) Frölich, Das sog. Apostolische Glaubensbekenntnis. Eine geschichtliche Urk.
Vm. O. Zö ekler: Kirchengeschiehte. 1161
auf Caspari) Beigebrachte^^^ von geringerem oder vielmehr keinem wissen-
8chAftlichen Belange ist.
Zar dogmenhistorisch-patristischen Schriftengmppe möge See-
bergs Untersachung des Eirchenbegriffs der Väter bis auf Angastinus uns
hinüberleiten.^^^) Da dieselbe die betr. Entwickelang auch schon darch
die frohere altkircbliche Zeit hindurch (hier bei Hermas , Ignaz , Irenäns,
Tertollian, Gyprian besonders verweilend) verfolgt, so hätte sie bereits beim
vorigen Zeitxaam Erwähnung finden gekonnt. Indessen verweilt sie vorzugs-
weise eingehend bei Augustin, leistet (gestutzt auf Reuter u. a.) gerade
aaf diesem f&r die ältere Entwickelung des Dogma von der Kirche funda-
mental wichtigen Punkte besonders Gediegenes, und darf deshalb als über-
wiegend zu den Beiträgen zur nachnicänischen Dogmengeschichte gehörig
gelten. Was man freilich vermifst, ist eine Berücksichtigung auch dessen,
was dnerseits vor Augustin durch Optatus und Pacianus, andererseits in
der nachaugustiiiischen Epoche durch Leo u. Gregor d. Gr. zur Ausbildung
des katholischen Kirchenbegriffes beigesteuert worden, ein Versäumnis, das
ach zom Teil damit erklärt und entschuldigt, dafs des Vf.s Darstellung durch
Gesamtplan des Werks zur nachreformatorischen Periode vorwärts zu eilen
hier besonders bei dem Gegensatze zwischen luth.- und reformirt^ortho-
doiem Kirchenbegriffe sowie bei den vom Pietismus und Rationalismus aus-
gegangenen umbildenden Einwirkungen zu verweilen veranlafst war. — Zu
den in ihren früheren Abteilungen von Seeberg bereits mehrfach benutzten
Angnstinusstudien H. Reuters trat gleichzeitig mit dem Erscheinen von
S.S Werk (und daher für diesen nicht mehr benutzbar) eine neue Serie von
Untersachungen hinzu.^^^) Dieselbe führte die auf die Eirchenverfassung
bezüglichen Mitteilungen aus dem reichen Lehrschatz des Hipponensers weiter
fort, mit eingehendem Verweilen bei seinen Anschauungen über das Ver-
hältnis des Episkopats im Ganzen zur bevorzugten Autorität des römischen
Bischofs, als des Inhabers der mit einem gewissen Ehrenprimat ausge-
statteten sedes apostolica. Dals dieses höhere Ansehen des römischen Bischofs
Ton ihm noch in keiner Weise etwa so gedacht wurde, als komme den
Lehrentscheidnngen desselben Unfehlbarkeit zu, und dafs femer die theo-
retisch von ihm behauptete und geglaubte Unfehlbarkeit der gesamten Kirche
in keiner Weise scharf formuliert war — wie er denn das 'Ecclesia non
pofitest errare' mehr nur in abstracto behauptete, ohne ein bestimmtes
in&eres Organ der unfehlbaren Kirche (sei es die sedes apostolica in
fiom, sei es der gesamte Episkopat, sei es ein allgemeines Konzil) in den
Mittelpunkt seiner Betrachtungen zu rücken — dies bildet das praktisch und
kirchenpolitisch mchtigste Ergebnis der diesmaligen Fortsetzung der Reuter-
schen Studien. — Von geringerem Belange ist die von dem kath. Theologen
Specht veröffentlichte Studie über Augustins Lehre von der unitas ecclesiae.^^^}
tti d«a Zeiten, da die christliche Kirche katholisch wurde. Strafshurg, Schmidt. 74 S.
— 2M) BondO) Den apostoliske Troesbekjendelses Oprindelse og Betydning. KjöbnhavD,
Gtd. 128 S. — 1310) Beinhold Seeberg, Der Begriff der christliehen Kirche. I. Tl.:
Stndien zur Geschichte des Begriffs der Kirche. Erlangen, Deichert. 286 S. Vgl. Rezz. :
'fU^ (1886), S. 59—66 (Gottsohick); ThLBl. (1885), S. 148/5 (H. Schmidt); EvKZ.
^ 393/6 (Z 5 ekler); ThLB. S. 125/7 (F. B.). — Sil) Hermann Reuter, Augustinische
Stodieo. V: Der Episkopat und die ELirche; Der Episkopat und der röm. Stuhl; Das
Koozfl und die Tradition; Die InfaUibilitftt : ZKG. 8, S. 124—87. — SIS) Th. Specht,
IH» ^heit der Kirche nach dem hl. Augustin. G7mn.-Prgr. Neuburg, GriesAmayeT. 11, 1^ ^.
JikTMterichte der GeseMehtnriM«BMtfta/y i886, L aa
I 152 ^^™- ^* Zö ekler: Kirehengwchicfat<r.
Als über den gröfseren Teil des in Bede stehenden Zeitraums sieb
verbreitendes (am Schlüsse noch etwas ins MA. hinübergreifendes) patri-
stisches Lehrbach trat Bd. HI des Nir seh Ischen Werks ans Licht. *^^)
Anhebend mit dem J. 490, also mit der Anfangszeit der christologischen
Lehrstreitigkeiten, werden darin — gemäfs derselben in mehrfacher Hinsicht
traditionalistisch befangenen nnd nur halbwissenschafUichen , dabei aber
litteraturkundig gelehrten Methode, welche den früheren Teilen des Werkes
eignet (s. JB, IV, I, 115 f.; VI, I, 114) — die griechischen Väter bis
einschliefslich Johannes v. Damaskus, die lateinischen dagegen nur bis zum
Tode Gregors d. Gr. behandelt; eine mit nichts zu rechtfertigende Ungleich-
mäfsigkeit der Behandlung, welche nicht wenige Obelstände bedingt, vor
allem den, dafs die ganz und gar auf Gregors d. Gr. Schultern stehenden
klassischen Patres der Westgoten und Angelsachsen (Isidor, Ildefons etc.;
Theodorus y. Canterbury, Baeda etc.) aus ihrem natürlichen Zusammenhange
gewaltsam losgerissen werden. Auch hftlt der Vf. innerhalb des Gebiets,
das er wirklich behandelt, mehrfach die von ihm selbst zu Grunde gelegte
Disposition nicht genau ein ; und bezüglich der aus den Schriften der Vftter
mitgeteilten Probeauszüge verfährt er zuweilen planlos und ohne die
nötige Umsicht.^^^) Neue Ausgaben teils griechischer teils lateinischer Väter
traten mehrere ans Licht. Als wertvolle Bereicherungen der Editionen-
litteratur des ersteren Bereichs sind zu nennen: zuerst eine kritische Aus-
gabe des X^iatog Ttäaxojv von Brambs, mit angelegentlichem Plaidoyer
für einen ersten MAÜchen Ursprung dieses Drama, weil sowohl die
Sprache als die metrische Eigentümlichkeit auf das 12. Jh. als wahre Ab-
fassungszeit hinzuweisen scheine, sodafs demnach der Nazianzer ebensowenig
als Apollinarios (für dessen Autorschaft zuletzt Draeseke eingetreten war,
s. J.B. VII, 184) als Dichter gelten könne ;*^^) sodann ein in mehrfacher
Hinsicht dankenswertes Anekdoten zu Theodoret, bestehend in 48 bisher
unbekannten kirchen- und kulturhistorisch interessanten Briefen dieses KV.,
welches J. Sakkelion publizierte;^^®) — endlich eine mit rühmlicher
Sorgfalt gearbeitete, auch in ihren biographischen und sonstigen Zugaben
sehr dankenswerte kritische Textausgabe der (mit Diokletians Zeiten an-
hebenden und bis 814 fortgeführten) Chronographie des Theophanes Con-
fessor von C. deBoor.'^^) — Im Bereiche der lateinischen Vätereditionen
sind selbstverständlich die der Wiener Sammlung sowie die der MG. als
hauptsächlich wertvoll zu nennen. Bd. IX der ersteren Sammlung bringt
den Anfang einer Gesamtausgabe der Werke des Biographen des h. Se-
verinus u. Abts von Castrum Lucullanum bei Neapel Eugippius (ca. 590).
Und zwar sind es zunächst die Augustinus-Exzerpte dieses Kirchenvaters,
welche auf Grund mehrerer Hdss. aus dem 7./9. Jh. von P. EnöU hier
!31S) Nirschl, Lehrbach der Patralogie und Patristik. Bd. 8. Mainz, Rirchheün.
XII, 664 S. — S14) Vgl. die Rezz. von Funk: LR. S. 140/2 und von Bestmann:
ThLBl. S. 89~-91. — 315) J. O. Brambs, Christus patiens. Tragoedia christiana quae
inscribi solet X^taros naoxeav Gregorio Kazianzeno falso attributa. Leipzig, Teubner.
172 S. — S16) J- Sakkelion, Tov futMo^tandrav ^eoSat^iJTov knononov Kvpov
imoTokal Svolv deovoaiv Ttevnjxovra vvp n^cirov htdtdofievcu, Athen, Wilberg & Co-
46 S. — 317) (^* de Boor, Theophanis chronographia. Vol. I: textum graecum con-
tinens (Opus ab acad. reg. Bavarica praemio zographico omatum). VoL II: Theophanis
vitas, Anastasii bibliothecaril historiam. tripertitam, dissertationem de codicibus operis
Theophanei, indices continens. Leipzig, Teubner. Vm, 603, 788 S.
Vm O. Zöckler: Kirehengeschiehte. I,16B
in kritiscb gelftaterter Textgestalt veröffentlicht werden;*^®) die Seyerinns-"
biographie soll in einem späteren Bande nachfolgen. Das genannte, jetzt
nun erstenmale in gnter Aasgabe dargebotene Werk (früher unter dem
Titel ThesaaroB ex operibns Angnstini ediert, Bas. 1542) ist zwar an sich
keine hervorragende theologische Leistung, scheint indessen in den Lehr-
klmpfen zwischen Semipelagianem und strengen Augnstinianem — zu
welchen letztere Eugippius, wie es scheint, ein Freund und Mitstreiter des
Fnlgentins Bnspensis, sich hielt — eine nicht unwichtige Rolle gespielt zu
falben, wnrde z. B. von Cassiodor (Inst. I, 23) seinen Mönchen als ein
bedeutendes Werk empfohlen, stellt in seiner Grundidee und Anlage ein
interssantes altkirchliches Vorbild von Comel. Jansens ^Augustinus' dar
md rechtfertigt deshalb auf jeden Fall die seitens des Herausgebers an die
Ktttigation seines Texts gewendete Mühe. — In Bd. X Iftfst Huemer die
kritische Ausgabe des hibemischen Hymnendichter Sedulius (um 450) folgen,
ZQ welcher seine Seduliusmopographie (1878) sich ankündigend und vor-
bereitend verhielt. Besonders zu dem eine Art poetischer Evangelien-
bamonie oder versifizierten Lebens Jesu bildenden (übrigens von ihm
binsichtlich seiner Echtheit bezweifelten) Carmen paschale verarbeitet er
(ine erstaunliche Fülle hds. Materials mit rühmlicher Akribie, teilt
«ich im Anhang Auszüge aus dem von Remigius v. Auxerre im 9. Jh.
ferfafsten Kommentar zu diesem Lieblingswerke des früheren MA. mit und
flgt aufserdem verschiedene auf den gefeierten Dichter bezügliche Garmina
alten Ursprungs bei.*^*) Bd. XI bringt die Werke des Claudianus Ma-
nertns, rezensiert und kommentiert von A. Engelbrecht, mit Aus-
scheidung übrigens der diesem Schriftsteller auch beigelegten Hymnen (z. B.
des gewifs richtiger dem Yenant. Fortunatus zugeschriebenen Pangue lingua
l^oriosi proelium certaminis), sodafs es also nur Prosawerke sind, darunter
das dogmengeschischtlich nicht unwichtige De statu animae 11. HI, welche
hier geboten werden. Eine dankenswerte Beigabe bildet die gleichfalls in
gutem Texte mit abgedruckte Epistel des Faustus v. Beji, gegen welche
Xamertus polemisiert; desgleichen ein Briefwechsel des letzteren mit Sa-
pandus und Sidonius. Dafs der Herausgeber seine (den ziemlich jungen
Codex Upsiensis bevorzugende) Beurteilung des verschiedenen Werts der
Mamertashdss. während des Drucks der Arbeit zum Teil geändert hat und
deshalb zu nachträglicher Abänderung von ungefähr 80 Stellen des Texts
genötigt worden ist (s. sein Vorwort), stört bei der Lektüre in etwas, aber
doch nur unwesentlich.*^ Zwei weitere Yäterpublikationen brachten die
Monnmenta ßermaniae: zuerst eine Ausgabe der kleineren Werke des
frlnldschen Geschichtsschreibers Gregor v. Tours, als ScMufs der trefflichen
S18) Con>iu seriptomm ecelesUisticonim latinommy editnm consilio et impexuis
^etdesuM iittezBnun Gaesareae VindoboneniiB. Yol. 9: Engippii opera. Pars I: Eugippii
<xnrpU ex op«ribiis S. Angiutiiii, rec. et commentario critico instroxit Plus KnoelL
Wien, Geroida S., in Komm. XXIV, 2149 S. Vgl. die Rezz.: LCBl. Ko. 32; ThLZ.
&S56 f. (Lipsias); ThLBL S. 484 f.; ThJB. S. 155 f. (Böhringer). — S19) Corp.
Kr. etc. YoL 10: Sedaiii opera omnia. Rec. et comment. critico instruxit Joh. Haem er.
Attsdimt excerpta ex Remigii expositione in Sedulii paschale Carmen. Wien, ebend.
Ul, 414 S. Vgl. die Rezz.: ThLBL S. 318/5; ThLZ. S. 253/5 (Lipsins); ThJB. S. 156.
"" 3M) Corp. ser. etc. YoL 11: Claudiani Hamerti opera. Rec. et comm. crit. in-
■tnxit Aug. Engelbrecht. Ebend. XLYIII, 261 S. (Wegen Engelbrechta Unters, ttb.
^ Spraehe d. Bfamertna s. unten.)
11*
X 164 "^^ni. 0. Z ö c k 1 e r : Kirchengeschichte.
Gesamtedition desselben durch Arndt und Ernsch;'^^) sodann eine Enno*
dins-Rezension von F. Vogel, ein Seitenstttck zn der drei Jahre zuvor
im Wiener Corpus gebotenen Hartelschen Ausgabe desselben Autors, nach
ähnlichen kritischen Grundsätzen wie diese gearbeitet (überall in erster Linie
dem Brüsseler Kodex aus dem 9. Jh., in zweiter dem cod. Vatic. sec. 10
in. folgend), übrigens durch reichhaltige Prolegomena, und darin besonders
durch eine ausführliche Biographie und litterarhistorische Würdigung des
Ennodius die Arbeit des Vorgängers auf dankenswerte Weise ergänzend.'^')
— Drei lateinische Väter ausaltkirchlicher Zeit (sowie aufserdem den h. Bernhard,
s. unten, MA.) betreffen die letzten Bändchen der nunmehr geschlossenen
ersten Serie Hurter scher Eirchenväterausgaben. Die darin gebotenen
Texte aus dem 4./6. Jh. sind: Fulgentius v. Ruspe, Episteln; Sulpicios
Severus, Leben des hl. Martin; Hieronymus, Leben des Paulus, Hilarion
und Malchus.^^^) — An dem Generalregister der nahezu vollendeten
Kemptener Sammlung Deutscher Kirchenväter wurde weiter gedruckt.''^)
Von neuen, einzeln erschienenen Übersetzungen patristischer Texte sind zu
nennen die einer Chrysostomuspredigt über Ps. 42, 1 von Jofs;^^^) die
der Gedächtnisrede des Nazianzeners auf seinen verstorbenen Bruder Cäsarius
von Sommer ,^^®) eine englische vom Gommonitorium des Vincentius
Lerinensis,^^'') sowie desgleichen eine englische von Gassiodors Varien, be-
sorgt durch Hodgkin.*^®)
Unter den auch für dieses Jahr wieder in reicher Fülle sich dar-
bietenden Monographieenzu nachnicänischen Vätern des nachnicänischen
Zeitalters heben wir zunächst hervor zwei weitere Apollinariusstudien
Draesekes. Die eine betrifft den Briefwechsel des groDsen Cappadokiers
Basilius mit Apollinarius und bezweckt, vier Briefe der genannten Väter
(je zwei von jedem), welche Cotelerius in den Monumenta eccl. graecae (ü,
84 ff.) ediert, aber übereilterweise für untergeschoben erklärt hatte, ihren
Autoren zu vindizieren. ^^^) Die andere sucht den unter den unechten
Schriften Justins des Märtyrers überlieferten Tta^ivenxdg n^bg "Ekktpfag
als eine vom Laodicener Apollinarius verfafste Schrift zu erweisen.*'^) Ferner
ist zu nennen ein Versuch eben desselben Gelehrten, für den pseudojustinschen
yJoyoQ TtQÖg ^'EHrjvag den römischen Senator Apollonius (Euseb. h. e. Y,
21) als wahren Vf. darzuthun, also diese in der Regel von der Kritik
SSI) Monnm. Germ. hist. Auct. antiqaiss. Gregorii TuronexiBis opera. Bee. W.
Arndt et B. Krusch. T. 11, S. 451—964. Hannover, Hahn. 4^. — SSS) MG. etc.
T. VH: Magni Felicis Ennodii opera. Berlin, VTeidmann. 4^ LXII, 418 S. —
SSS) Sanctonim patrom opascula selecta. Ed. et commenL auzit H. H n r t e r. T. XLV,
XL VI: S. Fulgenti episc. Ruapensis epistoUe in unum corpus coUeetae. Innsbmok, Wagner.
16<^. 266, 820 S. T. XLVIII: Snlpicü et Hieronymi opuscula. Ebend. 317 S. —
S24) Bibliothek der Kirchenväter. Auswahl etc. etc., herausgeg. unter Oberleitung von
Prof. Thalhof er. Kempten, Kösel. Bd. 408/9. (Generalregister, verf. v. Uhl, A—G.)
— !3!85) G. Jofs, Eine Predigt des Chrysostomus : ThZSchweiz 2, S. 155 — 60, 224—81.
— S36) Gr^goire de Kasianze, ^oge fünfebre de C^saire. Trad. par £. Sommer.
Paris, Hachette. 46 S. — SS7) Vincentius Lerinensis, On the antiquity and tiie
universality of the catholic faith against the profane novelty of aU heretics. Latin aad
english. London, Parker. 168 S. — 3^8) Thom. Hodgkin, The letters of Castiodonu;
being a Condensed translation of the Variae epistolae of M. AureL Cassiod. Senator. With
an Introduction. London, Frowde. — 9S9) Joh. Draeseke, Der Briefwechsel des
Basilios mit Apollinarios von Laodicea: ZKG. 8, S. 85—128. — SM) id., Der Vf. des
ftlschlich Justinus beigelegten IlaQüuvBTwos n(f6s ^ElXtpfagi ib. 7, S. 257 — 802.
Vm. O. ZSckler: KirchengoBchichte. 1165
to 4. Jh. zugeteilte Schrift schon dem aoBgehenden 2. Jh. zuzuweisen. ^^^)
— Über Gregor Ton Nazianz gab A. Benoit seine volaminöse, aber un-
kritische und wissenschaftlich belanglose Biographie zum zweitenmal heraus.'"^)
Ober Ephraem bot Lamy eine biographisch-litterarhistorische Notiz. ^^*)
Über Chrysostomns handelte der Engländer Bush unter historisch-biogra-
phischem,^^^) der Italiener Da Volturino unter predigtgeschichtlichem
(homiletischem) Gesichtspunkte.*^'^) Isidorus Pelusiota, der monastische
Schriftsteller und praktische Kirchenmann, wurde Gegenstand einer monogra-
phischen Darstellung seitens des französischen Gelehrten Bouvy.*'^*) Ge-
diegene Enzyklopftdieartikel über die Antiochener Theodorus und Theodoret
steaerte Möller bei.^'^) — Reicher fast noch an gehaltvollen und yerdienst-
lichen Arbeiten erscheint die Reihe der auf das abendländisch-patristische
Beich bezüglichen Einzeluntersuchungen.' Hier sind aufser den schon be-
sprochenen Augustinns-Monographieen von Reuter und Specht hervorzuheben:
Stadien zu desHilarius Pictaviensis Psalmenkommentar von A. Zingerle;**^)
textkritische Bemerkungen zu Sulpicius Severus von J. Fürstner;'**) ein
sprachgeschichtliches Parergon Engelbrechts zu seiner Mamertus- Aus-
gabe;**®) Enzyklopftdieartikel über Tychonius von Vogel;'**) sowie über
Vigilantius, Yigilias Thapsenis und Yincentius Lerinensis von Herm.
Schmidt;**') eine Prüfung der drei uns erhaltenen Rezensionen der Vita
des hl. Johannes von Reom6 (Job. Reomaensis, gest. 540), insbesondere der
ältesten von Jonas v. Bobbio herrührenden Gestalt derselben, von F.
Stöber;'*') eine kritische Untersuchung über die sogenannte Instructiones
Colambans von Hauck (mit dem Ergebnisse schliefsend, dafs diese von
Ebrard s. Z. als echt verteidigte Schrift dem Columbanus abzusprechen und
einem Schüler des Faustus von Reji beizulegen sei) ;'**) eine litteratur- und
Inütorgeschichüiche Schilderung des Venantius Fortunatus als Dichter von
le Roux.'**) Vor allem wichtig ist die gründliche Untersuchung, womit
F. K lasen, in Ergänzung seiner früher veröffentlichten Monographie über
den Pelagianismus, sich über den pseudohieronymianischen Pauluskommentar,
den man gewöhnlich dem Pelagius beizulegen pflegt, verbreitet hat.'**) Ent-
gegen seiner früher (^Die innere Entwickelung des Pelagianismus', s. JB.
2S1) id.t Zur Apologie des Apollonius: JPTh. S. 144—55. — SS3) A. Benoit,
St Gr^oire de Nazianze, archeySque etc. Sa vie, ses oeuvres et son ^poqae. Deuxieme
^t revne. 2 voIb. Paris, Poussielgue frferes. 403 u. 400 S. (Prem. ^dit. : 1877.) —
2SS) J- T. Lamy, Studies in oriental patrology. St. Ephraem. (Dublin Review,
Jvhr, 20 — 44 S.) — 2S4) ^ W. Bush, Life and times of Chrysostom. London, Tract
Sodetj. 210 S. — SS5) Da Volturino, Studii oratorii sopra San Giovanni Crisostomo.
Qosnuxhi, Colleg. Bonav. 564 S. — %%9) K L. A. Bouvy, De S. Isidoro Pelu-
«rta IL m. Nimes, impr. Lafare fr^res. IV, 220 S. — St7) W. M511er, Theo-
<loriu V. MopsuBtia: PRE*. 15, S. 895—401. — id., Theodoretus: ib. S. 401/8.
~~ 2S8) A. Zingerle, Studien zu Hilarius von Poitiers Psalmenkommentar. Wien,
^Üs S. 106 S. — !3S9) J- Fürstner, Textkritische Bemerkungen zu Sulpicius
^enis. Prgr. Landahut, Thomann. VgL LR. (1886), No. 2. — S40) A. Engelbrecht,
^Btorniefanngen ttber die Sprache des Claudian Bfamertus. Wien, Gerolds S. 122 S. —
Ul) A Vogel, lychonins: PRE. 16, S. 114/6. — 2^2) Herm. Schmidt, Vigilantius:
*■ 8. 460/4. — id., VigiUus: ib. S. 469—52 und Vicentius: ib. S. 508—18. — 248) Fritz
^töber, Zur Kritik der Vita S. Joannis Reomaensis. Eine kirchengeschichtliche Studie,
^ien, Geroida S. 82 S. — !344) A. Hauck, Über die sogen. Instructiones Columbani:
^WL S. 357 — 64. — 845) Le Roux, Le poöte S. Venant. Fortunat. Paris, Oudin.
H, 368 S. — %4lS} Franz Kl äsen, Pelagianistische Kommentare zu 13 Briefen des hl.
^«üu anf ihren Inhalt und Ursprung untersucht: ThQSchr. S. 244 — 818, 5^1 — 1%.
1,166 ^^- O. Z5ckler: Kirchengescfaichte.
5, I, 182) geäarserten Meinang, wonach Pelagins diese Aaslegang der
panliniBchen Briefe verfafst, Cassiodor aber sie purgiert nnd orthodox fiber-
arbeitet haben sollte, entscheidet er sich jetzt für gänzliche Unechtheit des
Werkes. Den Gründen, die er hierfür beibringt, dürfte ein durchschlagendes
Gewicht zuzuerkennen sein. Schon der fast gänzliche Mangel von Bezug-
nahmen der Teilnehmer am pelagianischen Streit auf die Ausführungen des
Kommentars erscheint verdächtig. Die Art, wie darin über die Kräfte der
menschlichen Natur, die Gnade etc. gehandelt wird, verrät ein vorgerückteres
Stadium des Streites, als das zur Z^t des Pelagius. Durch gewisse An-
klänge an Julian von Eklanum wird der nachpelagianische Ursprung fast
jedem Zweifel entrückt. — Femer bringt die fleifsige Studie von A.
Hildebrand über des Boethius Stellung zum Christentum eine dankens-
werte Förderung des Forschungsproblems, welches sie behandelt. '^"^ Die
von F. Nitzsch ('Das System des Boethius* 1860, und 'Boethius' in PRE.)
bestrittene Zusammengehörigkeit der philosopMschen und der theologischen
Schriften, welche unter des B. Namen überliefe sind, wird darin mit
triftigen Gründen verteidigt. Nur die fidei confessio wird als psendo-
boethianisch ausgeschieden; dagegen für das Herrühren der Werke De
trinitate, ' contra Eutych. et Nestor., sowie der beiden kleineren Schriften
an den Johannes Diaconias vom Yf. der Gonsolatio philosophiae so
überzeugend plädiert, dafs die Frage jetzt wohl (in dem nämlichen positiven
Sinne, wie sie früher von Schündelen, von Jos. Bach in der Dogmen-
geschichte des MA. u. m. A. behandelt worden) als entschieden gelten darf.
Mit der schliefslich noch zu betrachtenden Litteratur über Arohftologie»
insbesondere Kunstarchäologie, verbinden wir das ins martjrrologische und
hagiologische Gebiet Gehörige, dabei gelegentlich von dem, was wohl auch
bei den Abschnitten über die Patristik hätte angeführt werden können,
einzelnes nachholend.
Zusammenfassend wird das christlich-archäologische Lehrbereich, aufser
in dem langsam seiner Vollendung entgegengehenden Kr aus sehen Real-
wörterbuch (vgl. JB. 5, I, 186 und 6, I, 119),'*^) in dem illustrierten
Handbuche des Löwener Kanonikus Reuse ns behandelt, dessen I. Teil in
2. Auflage erschien. ^^^ Der reiche Illustrationenschmuck, in welchem dieses
Werk prangt, ist nicht ohne Wert ; doch erscheint dasselbe nicht mit voller
Kenntnis der einschlägigen Litteratur, namentlich der neuesten deutschen
Forschungen, gearbeitet. An weitere Kreise wendet sich die in einem kurzen
Zeitschrift-Artikel von y. Schnitze gebotene Obersicht über die frühesten
Kunstleistungen des christlichen Altertums. ^^^) Der christlichen Kunst
älterer Zeit im allgemeinen, ohne Sonderung der einzelnen Gebiete, gelten
auch die Arbeiten von J. Ficker**^) und von Palm er. ^*^ Desgleichen
247) ^ Hildebrand, BoSthius nnd seine Stellang zum Christentnm. Regensbuigy
Manz. VII, 314 S. — 248) Realencykloplldie der chriBtl. Altertümer. Heniusgeg. Toa
F. X. Kran 8. Lief. 11/4. Bd. 2, S. 289 — 672. Freibarg, Herder. — 249) Bensens»
(Chanoine, Prof.), ^l^ments d'arch^ologie chretienne. Vol. I: Deaxiäme «Edition. Aachen«
Barth. 576 S., mit 608 Hokschnitten. — 250) ^ict. Schnitze, Die Anfänge der christ-
lichen Knnst: AUg. konservat. Monatsschr., Mai, S. 500 — 10. — 251) Joh. Ficker*
Die Bedeutung der altchristl. Dichtungen fttr die Bildwerke. ^Gesammelte Studien t^i
Kunstgeschichte; Festgabe fUr Anton Springer'. S. 8 ff. — 252) Palmer, An intro-
duction to early Christian symbolism. London, Brownlow & Northcote. Vgl. Scott, i^
den Chicagoer Current. discussions in Theol. 4, S. 150.
YIIL O. Zdckler: Kircheng^achielLU. 1,167
giften za den archAologiBchen Untersachaiigen aUgemeineren Inhalts eine
Studie £. Noeldechens Ober die christlichen Gotteshänser nnd Enltas-
vortrftge im Zeitalter Tertnllians,^^^) sowie die Beleuchtung des in Bd. YIU.
d£6 Corpas inscriptt latt. enthaltenen christlichen Inschriltenmaterials ans
Nordafrika nach seinem knltas- und knltorgeschichtlichen Gehalt, welche
Kanstle geboten hat.^^^)
Speziell auf martyrologischem Gebiete bewegt sich die ungemein reich-
hsitige, aber freilich nicht sonderiich kritische Darstellung, welche Abb6
Pille t, Professor zu Lille, der Passionsgeschichte der heiligen Perpetua und
ikrer karthagisdien Gef&hrtinnen gewidmet hat.^^^) Es ist weniger die
historisch-kritische Prüfung der betreffenden Akten, als eine möglichst ein-
gebende und anschauliche Darlegung ihres Inhalts, was derselbe bietet.
Unter mehrfachem Zurttckgehen auf seinen Lehrer De Bossi, der ihm ftlr die
Ven?ertung monumentaler Quellen aberall all Hai^)tfahrer und Gewährsmann
dient, dabei Nutzen ziehend aus den wichtigen Forschungen Le Blants, sowie
WB Aub^ und Allards Arbeiten Ober die Christenverfolgungen, entwirft er
ein phantasieyoUes, bewegtes, hie und da ans Bomanartige streifendes (speziell
Anklänge an Wisemans ^Fabiola' bietendes) Gemälde Yon den Vorgängen
in Karthago unter Kaiser Severus, wie die Perpetua-Passion sie beschreibt.
Manche einzdne Partieen seiner Schilderung, z. B. die auf den Trauungs-
ritas nnd die kirchliche Einsegnung der Eatechumenen-Ehe bezflglichen, die
das Prozesaionenwesen des Heidentums betreffenden etc., sind nicht ohne
archftologiBchen Wert. — Nflchtemer und kritischer ist die Haltung mehrerer
Einzelstttdien aber abendländische Martyrien und Heiligenleben aus späterer
Zeit 80 Aber die Passio S. Sebastiani, auf Grund eines Palimpsestbruch*
Stacks aus dem 5. oder 6. Jh. von H. Hagen ;^^®) über einen anderen Märtyrer
der diokletianischen Verfolgungsepoche, den (schon vonPrudentius besungenen)
Vincenz v. Saragossa vom Vf. dieses Berichts ;^'^^) über Britanniens älteste
Mlrtyrer und Heilige aus diokletianischer und nächster nachdiokletianischer
Zeit 'von £. Bishop;^^^) Aber die Servatius-Legende von dem nieder-
lindischen Gelehrten R. Corten;^^*) über Maurillius, dritten Bischof von
Angers (f ca. 427, einen Schüler und Geistesjünger des heiligen Martin von
Tours, angeblich Gründer zahlreicher Kirchen im westlichen Frankreich,
deshalb dort frühzeitig mit reich entwickeltem Reliquienkultns gefeiert) von
Den^chau;^^^) über den Missionar des Breisgau und Märtyrer Trudpert
(t om 640) von^ Kerler. '®^) Eine der berühmtesten, aber auch fabel-
ittfteBten Legenden des christlichen Orients, die ephesinische Siebenschläfer-
sage wurde von dem italienischen Gelehrten Guidi ausführlich behandelt. ^^*)
SM) Ernst Noeldeclien, Knltuasttttan nnd -Reden der TertnlliAnischen Tage: ZKWL.
S. 202/g. — S54) Kttnstle, Die christlichen Inschriften AfHkas nach Corp. Inscr. Bd. 8 als
Qidle fikr ArehSologie u. Kirehengeschichte : ThQSchr. S. 58 — 99. — ^55) A. Pillet,
U» martjrrs d'Afriqne. Histoire de Ste Perpetoe et de «es compagnons. Lille et Paris,
Ufort XIY, 470 S. YgL die Res.: LR. (1887), S. 7—10. — 256) H. Hagen, Hemer
PtlimpMstblitter ana dem 6./6. Jh. znr Passio S. Sebastiani. Wien, Gerolds S. 84 S.
-~2a7) ZSekler, Vinoentias von Saragossa: PRE. 16, S. 516/8. — 358) £• Bishop,
^BgUih hagiology: Dublin Rey. 18, S. 128—54. — S59) R* Oorten, De heilige Ser-
ntins, eerste Inschop van ons vaderland: De katholiek 19, 8. 852 — 91. Über die kurz
vttker erschienene Servatinamonogr^hie von J. Yrancken s. JB. VIL — 260) P-
I^en^chaa, Yie de St. Maurille, ^vSque d' Angers. Angers, Lach^ne et Dolban. 28 S.
-%l) Kerler, Trudpert: PRE. 16, S. 64, 65. — 263) Ign. Guidi, Teste orientali
*^pn i sette dormienti di Efeso pubblicati e tradotti. Roma 1885 (aus den Acta der Reale
f
1,166 ^^^ni. 0. Z 5 ekler: Kirchengeschichte.
Seine auf bisher nnpabüzierte Quellen sich stützende Forschung weist anstatt
der Siebenzahl eine Achtzahl von Schläfern, als in der ältesten Gestalt der
Legende überliefert nach und teilt, anfser anderen wertvollen Dokumenten,
eine interessante poetische Homilie des Syrers Jakob von Sarug (f 521) über
die sieben Schläfer mit, bereichert also das urkundliche Material zu diesem,
vorher besonders durch J. Koch (1883) und danach vom Ref.®'*) be-
handelten Legendenstoffe in sehr erheblichem Mafse. — Eine allgemeiner ge-
haltene kritische Beleuchtung der altchristlich-orientalischen Hagiographie
und Martyrologie hinsichtlich ihres geringen Werts oder vielmehr ihres
gänzlichen geschichtlichen Unwerts, gefolgt von einer speziellen Notiz über
den heiligen Mamas gab Frz. Görres.®'^) Über das Verdienstliche der
seitherigen Publikationen der Neobollandisten (seit 1837) verbreitete Aub6
sich in einem, zugleich auch auf Le Blants bekannte Studien über die
ältesten Märtyrerakten hinweisenden Essay. ®®'^) Le Blant selbst gab einige
weitere Notizen über alte Märtyrerakten.*'')
Einiges Sepulcral-Archäologische veröffentlichte R. Grousset, nämlich
einen dem Bedürfnis der Forscher auf diesem Gebiete in dankenswerter
Weise entgegenkommenden Katalog über die nicht im Lateran befindlichen
altchristiichen Sarkophage,®'^) sowie eine Studie über den Ursprung der
plastischen Darstellungen vom guten Hirten auf Sarkophag- und Katakomben-
bildem. Das Ergebnis der letzteren Arbeit lautet dahin, dafs die Hirten-
bilder der altchristlichen sepulcralen Skulptur allerdings an gewisse ähnliche
Bildwerke (Hirtenscenen, pastorale Landschaftstypen etc.) des antiken Heiden-
tums anknüpften, während der Typus des guten Hirten auf dem Gebiete der
urchristlichen Malerei eine originale Schöpfung der kirchlichen Kunst sei
und keine Antezedentien in den heidnischen Kunstschöpfungen gehabt habe.®'^)
Im de Rossischen Bulletino ®'^) befinden sich mehr oder weniger belang-
reiche Meldungen über Neuentdecktes, z. B. über Ausgrabungen in der
Priscilla-Katakombe, über neu aufgefundene Goldgläser, über ein in einer
christlichen Grabstätte Karthagos gefundenes Reliefbild der heiligen Familie
— dessen Zurückdatierung bis ins anhebende 5. Jh. (durch de Rossi, a. a. 0.)
übrigens deshalb zu beanstanden sein dürfte, weil geflügelte Engelfiguren,
dergleichen eine sich auf diesem Bilde befindet, sonst (z. B. in den Mosaiken
von S. Maria Maggiore in Rom) erst gegen die Mitte des 5. Jhs. auf-
treten.*'®) Über die Behandlung von Maria Verkündigung in der alt-
christlichen Kunst gab Th. Hach lehrreiche, den de Rosslschen Annahmen
mehrfach, besonders betreffs des zuletzt hier erwähnten Punktes, zu kritischer
Accftdemia dei Liscei, 1S84/6). Vgl. Th. Nöldeke: GGA. (1886)» No. 11, S. 458/9. —
S68) Zockler, Sieben Schläfer: PRE. 14, S. 217 f. — ^64) Frz. 65rre8, Bei-
trüge zur Hagiographie der griech. Kirche. A. Menlien, Menologien, Kaiendarien, bezw.
Martyrologieen der griech. Kirche. B. Mamaa berühmter Orient. MKrtyrer : ZWTh. S. 491 — 504.
— ^65) B. Aubd, Lee demiers travaux des BoUandistes 1 887-— 82: RDM. ler ifars,
S. 169 — 99. — 2M) Le Blant, Notes sur quelques actes des martyrs: MAH. S. 98 — 109.
— 267) Ren^ Grousset, ^tude sur Thistoire des sarcophages chr^tiens. Catalogue des
sarc. chröt., qui ne se tronvent point au mus^e de Latran. Paris, Thorin. VgL ThLBl.
S. 275 f.; ThJB. S. 506; ThLZ. (1886), S. 202/4. — 268) id., Le bon pasteur et les
seines pastorales dans la sculpture fun^raire des chr^tiens: MAH. S. 161 ff. Vgl. die
teilweise abnülige Kritik v. Hasenclever: ThJB. S. 606. — 269) BuUetino dl archeo-
logia cristiana del Comm. 6. B. de Rossi* Serie 4, ann. HI. Roma, tipogr. della K.
Acc. dei Lincei. 4 Hefte. — 270) S. Hasenclever: ThJB. S. 506 f.
ym. O. Z 5 ekler: Kirchengeschichte. 1,169
Berichtigimg gereichende Mitteilungen.*'^) Die Ikonographie der Taufe
Christi verfolgte StrzygowBki bis zum Schlüsse des MAs., in einem reich
illustrierten (mit 169 Skizzen auf 22 Tafeln) ausgestatteten Werke, das in-
dessea vorsichtigen Gebrauch erfordert, da es hie und da Gemälde, die
doch wohl anderer Bedeutung sind (z. B. ein Wandgemälde aus der S. Lucina-
katakombe), ungehöriger Weise als Darstellungen der Taufe des Herrn auf-
fafet.*'^ Über die Ikonographie des gekreuzigten Christus verbreitete H.
Otto sich in einem kunstgeschichtlichen Aufsatze."*) — Eine genauere
Zeitherechnung der römischen Eatakombenmalereien, als die früher (in der
Bevue arch^ologique) von ihm gelieferte, hat L. Lefort jetzt festzustellen
Temicht. Den neueren Arbeiten de Rossis Rechnung tragend, hat er ver-
schiedene Data anders bestimmt und die gesamte Übersicht derartig topogra-
phisch erweitert, dafs er die Malereien von nicht weniger als 16 Katakomben,
herrOhrend aus 9 Jhh. (nämlich angeblich vom Ende des 1. bis zum Anfang
des 10. Jhs.), in betracht zieht. Verschiedene seiner Datierungsversuche
bleiben selbstverständlich sehr prekären Werts; doch bringen seine Mit-
teUnngen im übrigen manches dankenswerte und mehr oder weniger Neues,
so die Beschreibung einer interessanten Mosaik aus S. Pudentiana in Rom ;
Nachrichten über Bankettscenen auf römischen Eatakombenmalereien, über
ein Arcosoliumbild in der Katakombe S. Maria di Gesu in Syrakus, über
ein (kbiculumgemälde in der römischen Cyieacuskatakombe etc.*'*) —
Wesentlich nur chronologisch-kritischen Inhalts , das kunstgeschichtliche
Moment nur nebensächlich behandelnd, ist die Studie von Erbes über das
Alter der Petrus- und Paulus-Gräber und -Kirchen in Rom.*"^) Sie läfst
laut der Urgestalt der betreffenden römischen Lokalsage die Leiber der beiden
Apostelfürsten im Jahre 258 überhaupt erst in den Katakomben an der Via
Appia beigesetzt werden (ohne dafs über ihren früheren Verbleib irgend
etwas überliefert gewesen sei). Bis z. J. 335, dem Gründungsjahre der
St. Paulsbasilika an der Via Ostiensis, sei Pauli Leib in jener unter-
irdischen Ruhestätte an der Appischen Strafse geblieben, derjenige Petri
Aber noch etwas länger, bis zur Vollendung auch seiner Basilika am
Vatikan. Über die zum Teil auch hierher gehörigen Arbeiten von Ryd-
berg und von Lipsius über apokryphische Peters- und Paulssagen s.
«hon oben, S. 157.
Als die frühesten Epochen der christlichen Kirchenbaukunst galt
es im vorigen JB. die Erstlingslieferung des wertvollen Werkes von Dehio
vndBezold zu notieren. Für diesmal ist hinzuweisen auf K. Langes
Stadien zur Geschichte des antiken Wohnhauses und der Basilika, welche
wenigstens einiges hierher Bezügliche bieten,*'*) sowie auf die eigentlich
%r evangelischen Kirchenbau handelnden, dabei aber genetisch bis zur
371) Theod. Hach, Die Darstellang der Verkündigung liaritt im ehristl. Altertum:
ZKWL. 8. 870—91, 426—41. — 278) Strzygoweki, Ikonographie der Taufe Christi.
Etlichen, LiL-artist. Anstalt. VII, 76 8., mit 22 Taff. — 27$) H. Otto, Zur Stauro-
9ipMe und zur Ikonographie des Kruzifixus: JB. der preurs. Kunstsammlgen. 6, H. 4.
"tlA) Louis Lefort, ^tudes sur les monuments primitifs de la peinture chr^tienne en
IttUt et m^langee arch^ologiques. Paris, Plön, Nourrit et Cie. IV, 285 S. — 275) Erbes,
^ Alter der Gräber und Kirchen des Paulus u. Petrus in Rom: ZKG. S. 1 — 50. —
tTI) Konr. Lange, Haus und Halle. Studien zur Geschichte des antiken Wohnhauses
«• <l«r Bisilika. Leipzig, Veit. XII, 877 S. u. 9 TaflF. VgL dazu bes. Nippold in
Htsenb., Vorles. ttb. KG., 4. A. 1, S. 708.
1170 I^- ^* Zimmermann: AUgemeines eovie Vereinzeltes aus dem Altertum.
altchristlichen Architektur zurückgreifenden kleineren Schriftchen Yon Y.
Schultze^'O und R. Baumeister.*'»)
IX.
R. Zimmermann
unter Mitwirkung von
Edm. Meyer.
Allgemeines sowie Yereinzeltes aus den
Altertum.
Bibliographieen und Konversationslezika.^'") — Ein in Amstei
dam erschienener Katalog giebt ein Verzeichnis der in den Jahren 1850 — 8
erschienenen holländischen Litteratur;^) ein in Dänemark erscheinende
Konversationslexikon erlebt eine neue Auflage.^)
Weltgesohiohte. Die im Vorjahr besprochenen Werke haben zui
gröfseren Teil eine Fortsetzung erfahren. In einem Doppelbande umfaA
Ranke ^) den Zeitraum von 814 — 973 und behandelt die Geschichte de
fränkischen und deutschen Reiches, kürzer die übrigen Totenzen' und ihr
Verflechtungen mit Deutschland, die macedonische Dynastie in Byzanz, di
Fatimiden und Omajjaden und endlich England zur Zeit der Däneneinfälie
Dem früheren Konservatismus huldigt Weber') auch in der weiteren Fort
Setzung seines Werkes, neue litterarische Erscheinungen sind in die Quellen
übersieht aufgenommen. Ebenfalls weiter fortgeführt sind die Darstellungei
von Becker,®) Schlosser,*) Cantü*®) sowie die im vorigen Jahre ai
S77) ^' Schnitze, Das evangelische Kirchengebäude. Ein Ratgeber fUr Geistliebi
und Freunde kirchlicher Kunst. Herausgeg. in Verb. m. Mothes u. Prüfer. Leipzig, Böhme
lYt 189 8. — 878) R- Baumeister, Der evang. Kirchenban: Frommel-PfaflPiBche Vor
tragssammlg. 16, H. 6. Heidelberg, Winter. 45 S.
1 — 3) I>i« vorjährigen (JB. 1884, I, 189 — 91) sind sämtlich fortgesetzt worden, and
A. Hirsch, Lexikon d. Ärzte (ib. S. 195^*) bis z. 18. Lief. (Bd. 2, S. 273—560). Jurist
Bibliogr. s. JB. 1883, 11, 376 f. — 4) R- van der Meulen, Brinkmann's Catalogns de
boeken, plaat- en kaartwerken die gedurende d. jaren 1860 — 82 zijn uitgegeven. Amsterdan
1885. — 5) Nordisk Conversationslexicon. 8 Udg. Heft 81/3. Kopenhagen, Forlagi
bureauet. — 6) L. v. Ranke, Weltgeschichte. 6. Teil. Zersetzung des karolingischei
Begründung des deutschen Reiches. Zwei Abteilungen. Leipzig, Duncker & Humblot. -
7) Geo. Weber, AUgemeine Weltgesch. 2. Aufl., unter Mitwirkung von Fachgelehrte:
rev. u. ttberarb. 51./8. Lief. (8. Bd. X, S. 65—919; 9. Bd. S. 1—128.) Leipzig, Eng«!
mann, k M. 1. (Vgl. JB. 1888, H, 860^^^.) — 8) Becker, Weltgeschichte. Kei
bearbeitet u. bis auf die Gegenwart fortgeführt von W. Müller. 17.— 25. Lief. (8. B^
VIII, S. 278—496; 4. Bd. S. 1—804) und 26 34. Lief. Stuttgart, Kröner. ä M. 0,4(
— 9) Fr. Ch. Schlosser, Weltgeschichte für das deutsche Volk. 4. Ausg. Mit zah]
reichen Abbildungen und Karten. Von neuem durchgesehn und ergänzt v. Jaegerf
Wolff. 20. Aufl., 5.— 21. Lief. BerUn, Seehagen, k M. 1. — 10) Cäa. Cantü, All
gemeine Weltgesch. Fortgj»s. v. Jos. Fehr. 17. Bd., 6. u. 7. Abt. (Schlnfs): AUgeo
Gesch. des 19. Jh. (XI u. S. 4028—5196.) Regensburg, Manz. M. 11.
IX. R. Zimmermann: Allgemeines sowie Vereinzeltes ans dem Altertum. J X71
dieser Stelle als begonnen angefahrte Weltgeschichte, zu welcher sich eine
Anzahl Gelehrter vereinigt haben. ^^)
Von Eolb^^ liegt die 3., völlig umgearbeitete Auflage jetzt voll-
mundig vor. Ohne lange Reflexionen und subjektive Zuthaten, schöpft das
^Material meist ans den klassischen Schriftstellern Honegger.^'} Nach
den Gesichtspunkten : Land und Volk, Perioden der Geschichte, sociale und
politische Zustände, Religion, Kunst und Wissenschaft, Sprache, Schrift und
Litteratur, — ist in der ersten Hälfte des Bandes der Orient, in der
iweiten Griechenland und Rom behandelt. Teils Jugendschriften, teils
Scfaolbflcher sind eine Reihe deutscher und ausländischer Arbeiten, ^^~'')
Ton denen einige schon eine recht hohe Auflage erlebt haben. Eine Reihe
fon ausländischen Darstellungen der Weltgeschichte, fast sämtlich in erster
Auflage vorliegend, begnflgen wir uns in der Anmerkung anzuführen. ^'"'^
11) Allgemeine Weltgeech., von Flathe, Hertzberg, Jasti» Pflugk-Hart-
tnng, Philippson. Mit kulturhistor. Abbild, etc. 5. — 19. Lief. 1. Bd.: Dm Altertum.
l.TL: Gesehichte der oriental. Völker im Altertum, von F. Justi (S. 198—480). 2. Tl.:
Gtseh. der Griechen im Altertum, von F. Hertzberg (S. 1 — 482). Berlin, Grote. k H. 1.
(TgL auch JB. 1888, H, 864'*^.) — tZ) G. Fr. Kolb, Kulturgesch. der Menschheit,
Bit besonderer Berttckeichtigong von Regierungsform, Politik, Beligion, Freiheits- u. Wohl-
sttuidseDtwiekel. der Volker. 8., völlig umgearb. Aufl. 8. — 16. (Schiurs-) Lief. Leipzig,
Felix, k M. 1. — It) J. J. Honegger, Allgemeine Kulturgesch. 2. Bd.: Geschichte
dM Altertums. Leipzig, Weber. 1886. XII, 463 S. M. 7,50. •— X Jul. Lippert,
Die Knltnrgeech. in einzelnen Hauptstttcken. I. Abt.: Des Menschen Nahrungssorge; Klei-
dog und Wohnung. Mit 57 in den Text gedr. Abb. (s=s Wissen der Gegenwart Bd. 85.)
Leipzig, G. Freytag. Prag, F. Tempsky. 246 S. M. 1. (In populärer Darstellung nach
atehlichen Grundsätzen gegliedert.) — 14) Dr. J. Loserth, Leitfaden der allgem. Gesch.
Ar d. unteren und mittleren Klassen d. Gymnasien, Realschulen u. verwandter Lehr-
Insulten. 2. umgearb. Aufl. I. Tl.: Das Altertum; II. Tl.: Das MA.; IH. Tl.: Die
NZ. Wien, C. Graeser. k Kr. 0,50. — 15) J. C. Andrä, Grundrifs der Weltgesch.
Ar höhere Lehranstalten. Hit 12 Geschichtskarten u. 6 Tafeln zur Kultur- und Kunst-
gtkL 16. verb. Aufl. Kreuznach, Voigtl&nder. XII, 840 S. — 16) Tommaso B. Welt er,
Compendio della storia universale per gl' istituti superiori d' iatruzione. Parte prima. Storia
mties. Innsbruck, Wagnersche U.-B. XII, 287 S. fl. 1. — 17) D. Blanchet, Bio-
gnpjiies des hommes illustres des temps anciens et modernes. 6^ Edition. Paris, Belin
H fila. 12^. 276 S. (Fttr die Jugend.) — - lg) M. H. Pigeonneau, Les grandes ^po-
qses de Thistoire ancienne, grecque, romaine et de Thistoire du moyen-<Age jusqu'en 1458.
14« Edition. Paria, Belin et Als. 12^. 874 S. — X G. Beleze, L'histoire andenne
aiie k la port^ de la jeunesse, avec questionnaires. 48® Edition. Paris, Delalain fr^es.
U^ Vn, 412 S. Fr. 1,50. -* 19) S. B. Thrige, Mindre Laerebog i den gamle
hiit. tu Brug for de laerde Skoler. 4. Ausg. (= Laerebog i Verdenshistorien af S. B.
Thrige og V. A. Bloch L Kopenhagen, Gyldendal. 246 S. — SO) H. Schjöth,
laerebog i verdenahistorien for middelskolen. En omarbeidelse af Nissen's og Daae's ver-
dcnshist. 2. Auag. Christiania, Mailing. X, 428 S. — 2t) V. A. Bloch, Laerebog i
OUtidens og Meddelalderens Historie. (= Laerebog i Historien til Brug for Bealskoler I.)
7. Aufl. Kopenhagen, PhiUpsen. 226 S. — %%} L. Cons, Biographies d'hommes illustres
dtt temps anciens et modernes. 8« Edition. Paris, Delagrave. 12^. VIII, 188 S. —
3S) KSanderson, Outlines of the World's History, Ancient, Mediaeval, and Modem.
Qhittntod. London, Blackie. 664 S. 6 s. 6 d. Bez.: Ac (1885), 20. Juni. — 34) W.
D- Hamilton, Chronology of History, Art, Literature, and Progress, from the Creation
of the World to the Present Time. New edit. with Continuation. Lockwood. 12<^. 8 s.
— K) Marina Fontane, Hist. universeUe. La Grhee (de 1300 k 480 avant J^sua-Christ).
Pvifl, Lemerre. 493 S. Fr. 7,50. — S6) J* B. Bossuet, Discours sur l'histoire uni-
▼«neUe. Publid avec une introduction et des notes par Armand Gastd. T. lo<* Paris,
inpr. Jonaust et Sigaux. 16^ XV, 812 S. Fr. 8. — 27) J. F. Dalström, Illustreret
Verdenfthistorie. Kopenhagen, Nyt dansk Forlagsconsortium. Heft — 67. — S8) M. Sales
7 Ferr^, Hist. general. (Obra premiada.) Madrid, Su^rez. 1884. — %9) T. Sanchez
Csiado, ElemenioR de Hist. Univers. Madrid, Jubera. 1885. 481 S. — SO) J« A.
1X72 ^- ^* Zimmermann: Allgemeines sowie Vereinzeltes ans dem Altertum.
Unter einzelnen Punkten, die in ihrer weltgeschichtlichen
Entwickelung dargestellt werden, nimmt die Geschichte der Baukunst
wohl die erste Stelle ein.***-**) Nach der Ansicht Langes,**) dessen
Werk sich von der antiquarischen Betrachtungsweise zu einer historischen^
und wirklich architektonischen erweitert, kann die christliche Basilika nicht
aus dem antiken httrgerlichen Hause abgeleitet werden, dagegen läfst er das
protobasilikale Überhöhungsmotiv in dem ägyptischen Tempelbau aus dem
Palastbau hervorgehen. Von hier kommt es zu den Phöniziern und Juden,
von diesen zu den Griechen (homerisches Megaron) und tritt endlich mit
der athenischen Eönigshalle in die öffentliche Baukunst über. Das alt-
italische Atrium ist dem Megaron entgegengesetzt, ersteres ist Hof, letzteres
Halle. Wertvoll sind die Kapitel über die italischen öffentlichen Basiliken
der Republik und der Eaiserzeit, besonders die Rekonstruktion der Basiliken
zu Pompeji, die Heranziehung der von Josephus gegebenen klaren Be-
schreibung der Basilika des Herodes zu Jerusalem. Im Schlufskapitel, das die
Enstehung der christlichen Basilika behandelt, leugnet Vf. durchaus den gene-
tischen Zusammenhang zwischen dem antiken Wohnhause und der christlichen
Basilika, deren Geburtsjahr er unter Konstantin ins Jahr 313 setzt. Die
Malerei*®) behandelt für Japan ziemlich ausführlich der Norweger Madsen.*^)
Die Geschichte der technischen Künste von Bucher**) erfährt eine Fort-
setzung in 5 Lieferungen, ebenso Racinets**) Werk; die neuen Lieferungen
stehen an Vorzüglichkeit den früheren nicht nach. Unter den Farben-
drucken ragen besonders 'der persische Salon' und 'China, die kaiserliche
Familie' hervor.
Eine Geschichte der Musik und Entwickelung der Tonkunst nebst
einer ästhetischen Würdigung der Musik giebt uns Sittard.^^) Bei den
Rebolledo, Los h^roes de la civilizacion. 2. Ausg. Madrid, Jubera. 1886. 4^. 881 S.
— Sl) ^< Diaz y Perez, Diccionario histor., biogr., crft. y bibliogr. de autores, artistu
y extremenos ilustres. Madrid, Abienzo. 1884/5. — Heft 22. (Auf 60 — 70 Hefte be-
rechnet.) — S2) J« Vilanova y Piera, Ensavo de diccion. geogr.-geol. Madrid, Impr.
central. 4^. VU, 216 S. — SS'^) X R. Kleinpaul, Menschen- nnd V5Ucemamen.
Etymolog. Streifzttge auf dem Gebiete der Eigennamen. Leipzig« Reifsner. XX, 419 S.
M. 8. Bez.: PhWS. 5, 52, S. 1658 (G. Meyer). — SS) X W. Lttbke, Gesch. der
Architektur. 6. Aufl. S. u. 4. Halbbd. Unter Mitwirkung von C. v. Ltttzow. Mit
144 111. Leipzig, Seemann. 2. Bd. XII, 572 S. M. 12. — S4) X G. Pape, Die Ent-
wickelung der Baukunst. I. Prgr. des Bealgymn. Köln. 4^. 20 S. u. 7 Tafeln. (Kurz-
gefafste Schilderung.) — S5) Konr. Lange, Haus und HaUe. Studien zur Gesch. des
antiken Wohnhauses und der Basilika. Mit 9 lith. Taf. u. 10 Abbild, im Text. Leipzig,
Veit & Co. XII, 877 S. M. 14. Bez.: GBl. No. 12 (1885), S. 894/6 (Dehio); DLZ.
Ko. 15 (1885), S. 580 f. (H. Kissen). — 86) X Alfr. Woltmann u. K. WSrmann,
Gesch. der Malerei. Mit vielen Illustrationen in Holzschn. 14. u. 15. Lief. (8. Bd.,
S. 97 — 820). Leipzig, Seemann, k M. 8. — S7) J* C. Madsen, Japansk Malerkunst.
Med Ulrige lUustrat. i Traesnit. Kopenhagen, Philipsen. 168 S. (Vgl. JB. 1884,^ I,
206*^.) — S8) Bruno Bucher, Gesch. der technischen Künste. Im Verein mit Just
Brinekmann etc. 18.-— 17. Lief. (2. Bd. VIH, S. 198—425.) Stuttgart. 1881/5.
Ik M. 2. — S9) Racinet, Le Costume historique: 500 planches, 800 en couleurs, or et
argen t, 200 en camaTez, avec des notices explicatives et une ^tude historique. 16«, 17«,
18« livraison. Paris, Firmin-Didot. k Fr. 12. — X F. Hottenroth, Trachten, Haus-,
Feld- und Kriegsgerfttschaften der Völker alter und neuer Zeit, (^zeichnet und be-
schrieben. 2. Aufl. 12. Lief. 2. Bd. S. 17 — 40 mit eingedr. Holzschnitten u. 12 Stein-
taf. Stuttgart, G. Weise. 4^. k M. 8,50. — X id., Le Costume, les Armes, Ustensiles, Gutils
des peuples anciens et modernes, dessin^s et d^rits. T. ler. Paris, Gu^rinet. 4^. 96 S.
(Avec 78 flg. et 120 planches hors texte et titre en conleur.) — 40) Jos. Sittard, Zur Ein-
führung in die Ästhetik u. Gesch. der Musik. Zwei Vorträge. Stuttgart, Zumsteeg. 82 S. M. 1.
HJ.. K. Zimmermann: Allgemeines sowie Vereinzeltes aus dem Altertum. 1 173
Griechen war die Tonkunst noch wenig entwickelt und hat nie eine selbständige
Stellung eingenommen; sie erscheint stets im Bunde mit der Poesie. Die
Anfänge der Mehrstimmigkeit, die Entwickelung der modernen Tonschrift
und der Mensur fällt in die Epoche Hucbalds bis Franco von Köln,
900— 1380. Der bedeutendste Zeitraum für die Entwickelung der Musik ist
Yon 1380 — 1565, das Zeitalter der Niederländer: die Polyphonie erreicht
ihre erste Blüte. Nach kurzer Berührung des Volksliedes, der italienischen
Kirchenmusik und des eyangelischen Eirchengesanges zeigt Vf., wie eine
totale Umwälzung auf dem Gebiete der Musik entstand durch das Auf-
kommen des dramatischen Stils, dessen Schöpfer Claudio Mondeverde ist,
dem bald die Glanzperiode der italienischen Oper in der 2. Hälfte des
17. Jh. folgte. Vermittler zwischen der italienischen und französischen Oper
ist Christoph Willibald Ritter y. Gluck; die Kirchenkonzerte nahmen einen
Aufschwung durch Job. Seb. Bach. Der Vater der modernen Instrumental-
musik ist Josef Haydn; Mozart und Beethoven führten den Neugestaltungs-
proie6 zu Ende.*^'**)
Angeschlossen seien hier eine Geschichte der Chemie,^^~^'^} sowie femer
der Alchimie^*) und der Geheimkünste überhaupt,^^) der Dermatologie,^'')
der Bienenzucht,^®) des Hundes**) und des Geldes.*^) — Die Trauer um
die Toten bei den verschiedenen Völkern schildert in einem Vortrage
Wasmannsd or f,^^) die verschiedenen Bestattungsarten Kü c h en m e i s t e r.^')
— Die verschiedene Stellung der Frau besonders in der Ehe im Heiden-
tun, Judentum und Christentum lernen wir aus der Arbeit von Fabricius^')
kennen. Ober die Kriegsflotten des Altertums und des MA. verbreitet
ach der französische Gelehrte Serre.**'**)
41) X Bemh. Kot he, AbrifB der Musikgesch. nelMt einem Wegweiser für den
KJiTier- nnd Orgelnnterrieht. 4. verbesserte u. vermehrte Aufl. Leipzig, Lenckart. IV,
244 S. M. 1,50. — 49) X £. Naumann, lUustrierte Hnsikgeseh. Die Entwickelung
der Tonkunst ans den frOhesten Anftngen bis auf die Gegenwart. 80. Lief. (S. 657 — 712.)
Stuttgart, Spemann. k M. 0,50. — 43) X A. Diringer, Die Tanz-Kunst. Kulturhistor.
Skizic. Die Tftnze der einzelnen Völker u. die prakt. Lehre der modernen Salon-Tftnze.
Mit 60 lUuBtr. u, 1 Titelbild. München, Fritsch. 1886. 125 S. M. 2. — 44) O.
Siebert, Kurzer Abrifs der Gesch. der Chemie. Wien, Piohlers V^we. 1886. Y, 128 S.
H. 1,50. — 45) X K. B. Hofmann, Zur Gesch. der Chemie (Kotiz aus Cato): Berg-
Qod hflttenmänniache Zg. No. 28 (1885). — 46) Berthelot, Les origines de Tal-
cbimie. Avec portrait de Vauteur, une reproduction en facsirail^ de la Chrysop^ de
Cl^patre d'aprte un manuscrit du 11. siäcle. Paris, Steinheil. M. 14. Rez.: R. seienti-
fiqve (1885), 7. — 46*) F- Fabart, Bist philosophique et politique de Toecult^, magie,
ureellerie, Bpiritisme. Lagny, imp. Aureau. 18^ XX, 846 S. Fr. 8,50. — 47) Ja-
noirskj, Zur Geach. der Dermatologie. L das Altertum: A. f. (resch. der Medizin 8, I
(1885). — 48) J' 6- Befsler, C^sch. der Bienenzucht. Ein Beitrag zur Kultnrgesch.
Udwigsburg, NSrdlingen, Beck in Komm. YI, 275 S. M. 8. — 49) A. Larbal^trier,
U ehien, hiatoire naturelle, son origine, son intelligence. Fkris, Le Bailly. 18^. 72 S.
•▼ee 16 fig. Fr. 1. — 50) A. Del Mar, A History of Money in Varion» Conntries,
fron the Earliest Times to the Present. London, Bell. 870 S. 10 s, 6 d. — 51) ^
Wttmannsdorf, Die Trauer um die Toten bei den verschiedenen Völkern. Sammlung
Kcnwinversttaidlichar wissenschaftl. Vortrlge, herausg. v. R. Virchow u. Fr. v. Holtzen-
dorfl Berlin, Babel. 44 S. M. 1. — 53) Küchenmeister, Die verschiedenen Be-
itattaogiirten menechlicher Leichname vom Anikng der (Sesch. bis heute : Vjs. für geriohü.
Xedism 42, II (1885). — 5t) Fabricius, (Sattin und Mutter im Heidentum, Judentum
ud (Christentum. Bonn, Hauptmann. 61 S. M. 0,60. — 58*) X H. Thuli^, La fenmie,
*^ dt sodologie physiologique ; ce qu'elle a ^t^; ee qu'elle est; les th^ries; ce qu'elle
doit etre. Paria, Delahaye et Lecrosnier. IV, 524 8. (Sonstige Frauenlitt 8. JB.
1883, n, 406 ^^*''.) — 54) Serre, Les marines de guerre de Tantiquit^ et du moyen-age:
R- miritime, Juli (1885). — 55) Demmin, Kriegswaffen s. JB. 1888, 11, 868^^*.
X 174 I^* K* Zimmermann: Allgemeines sowie Yereinzeltes ans dem Altertonu
Der Schweizer Buhle r^^) sncht'der allgemein verhreiteten Annahme
entgegen zu treten, dafs mit der fortschreitenden Entwickelung eines Volkes,
mit dem Steigen seiner Kultur notwendig die Waldfläche eines Landes ab-
nehme. Daus letztere in manchen Gegenden sehr reduziert ist, hat ver-
schiedene Gründe : Man sah bei der Urbarmachung eines Landes nicht auf
den Holzrerlust, sondern brannte nieder, so viel Areal man brauchte;
andrerseits war der Bedarf an Holz noch im MA. ein ganz ungeheurer;
da man an sparsame Verwendung noch nicht dachte, und die Feuerungs-
einrichtungen von der heutigen Vollkommenheit weit entfernt waren. In
den letzten Jhh. haben die Waldflächen fast gar keine Verminderung er-
fahren. Vf. hat in seiner Schilderung besonders die Schweiz im Auge.
Die Verteilung des Waldes ist von der frei sich bewegenden Bevölkerung
hergestellt zu einer Zeit, wo staatliche Einwirkung noch nicht für not-
wendig erachtet wurde. — In einem bedeutenden Werke unternimmt
Scherzer^^) 'die wichtigsten Elemente und Faktoren, welche die wirtschaft-
liche Thätigkeit des Menschengeschlechts konstituieren oder beeinflussen, in
ihrer allmählichen Entwickelung bis zum heutigen Standpunkte in ein Ge-
samtbild zusammenzufassen und auf diese Weise dem Leser das univer-
selle Gebiet der Arbeit, gewissermafsen die Weltarbeit in ihren Hanpt-
funktionen vor Augen zu führen'. Auf drei Weltreisen hat sich Vf. eine
eingehende Kenntnis und einen Einblick in das Wirtschaftsleben verschafft.
Die erstere bei weitem gröfsere Hälfte des Buches beschäftigt sich mit den
dem Menschen zur Industrie zu Gebote stehenden Produkten, den vege-
tabilischen Nahrungs- und Fabrikationsstoffen, Nutzungen aus dem Tierreiche,
den mineralogischen Bodenprodukten und den zu industriellen Zwecken an-
gewendeten Chemikalien. In Tabellenform giebt Vf. eine genaue Statistik
sämtlicher Ein- und Ausfuhrartikel. Der zweite Teil des Werkes be-
schäftigt sich hauptsächlich mit dem Maschinenwesen, sowie mit den Mitteh
und Wegen des wirtschaftlichen Völkerverkehrs. Den Schlufs bildet eine
Übersicht der wichtigsten im Welthandel vorkommenden Währungen, Handels-
münzen, MaTse und Gewichte in alphabetischer Ordnung.
Durch F. Ratzeis 'Anthropogeographie' wurde der erste Teil 'der
historischen Erdkunde', das geographische Element in der Geschichte, welche
Wimmer*®) herausgeben wollte, überflüssig. In vorliegendem Buche ver-
sucht also der Vf. noch den deskriptiven Teil oder die historische Geo-
graphie darzustellen oder, wie er es ausdrückt, 'eine Methodik der historischen
Geographie' in Beispielen zu liefern. Die Darstellung ist in drei Teile
gegliedert: 1) die historische Naturlandschaft, welche sich mit physi-
kalischen, 2) die historische Kulturlandschaft, welche sich mit kultur-
geographischen Umgestaltungen der historischen Erdoberfläche beschäftigt;
8) die historisch-politische Landschaft. Im ersten Teil bespricht Vf. den um-
gestaltenden Vulkanismus, femer das Wasser in seinen umgestaltenden
56) A. BUhler, Der Wald in der Kulturgesch. Zehnter der dffentl. Vortrlge in
der Schweiz, gehalten zu Zürich am 5. Febr. 1S85. Basel, Sehwabe. 29 S. M. 0,80. —
57) Karl ▼• Scherzer, Das wirtschaftliche Leben der Völker. Ein Handbuch Aber
Produktion und Konsum. Leipzig, A. Dürr. XI, 766 S. M. 18,60. — - 58) J- Wimmer,
Histor. Landschaftskunde. Innsbruck, Wagner. lY, 880 S. M. 6. Bez.: CBL No. 41
(1886), S. 1418 f.; DLZ. No. 48 (1886), S.''1621 f. (J. Partsch). — X J. Cuthbert-
80 n, Sacred and Historie Lands, being a record of Travels in Egypt, Palestine, Syria,
Greece, Constantinople. London, Wesleyan Conference Office. 264 S. 4 s.
DL E. Zimmermann: AUgemehies sowie Yereinzeltes aus dorn Altertum. 1175
Wirkiiiigeii und die Veränderangen dnrch die atmosphärische Luft und
innerhalh des Loftkreises; alles durch Beispiele erläutert. Der zweite Teil
bebandelt die Umgestaltung der Landschaft durch Bodenkultur und Um-
wandlung der architektonischen Staffage, sowie den Wegebau. Im 3. Teil
endlich wird gezeigt, wie in bestimmten Epochen einzelne Erdräume zu
politiflchen Gebilden geformt wurden; als Beispiele dienen dem Vf. der
Peloponnes, Frankreich und Deutschland.
In der Creschichte der geistigen Entwickelung des Menschen
bringen wir an erster Stelle Curtis Theorie Ober die Entstehung der
SfTOche. ^^ Der Yf. versucht nachzuweisen, wie das gesamte ursprüngliche
Material, aus welchem sprachliche Begriffe gebildet wurden, durch Schall-
nachahmung erzeugt worden ist; der onomatopoetischen Erklärungsweise
hatte sich schon Tyior angenommen. Zur Aufstellung seiner Theorie stellt
C. sich vor, wie die Mutter des ersten Kindes dieses betrachtete und auf die
Ton ihm vorgebrachten Töne lauscht. Dieselben erwecken bei ihr bestimmte
Yorstellungen, sie legt ihnen eine Bedeutung bei; aus der Verbindung der
Lante entsteht bei ihr eine Verbindung von Vorstellungen. Ebenso erzeugten
Vorgänge in der Natur, wie die Bewegung des Windes, des Wassers, die Ent-
ladung der Elektrizität einen Schall , der vom ersten Menschenpaar nachgeahmt
werd^ konnte. Die durch die Laute hervorgerufenen Vorstellungen können
natürlich bei den verschiedenen Völkern ganz verschieden sein und ebenso
die Kombination derselben. Auch wechseln die Laute für bestimmte Vor-
itellnngen häufig; von Negersprachen hat man behauptet, dafs sie dem
Wechsel so unterworfen seien, dafs Nachbarn oft aufser Verständnis mit
einander geraten sind. — In umgekehrter Folge fafst Vf. seine Theorie
in einen einzigen Satz folgendermafsen zusammen: 'die Sprache, das Mittel
der Gedankendarstellung durch Wörter, welche nicht mehr dieselben Vor-
flteUimgen zu erwecken brauchen, die ihr Laut ursprünglich erweckte, ist
in ihrem letzten Bestände die' Nachahmung der Naturlaute zu dem Zwecke,
bei zweien oder mehreren gemeinsame Vorstellungen hervorzurufen. — Der
gesamte Wurzelvorrat des Altägyptischen soll nach A b e 1 ^^) von der merk-
würdigen Erscheinung affiziert sein, dafs Worte, welche die wesentlichen
Eigenschaften und Thätigkeiten der Dinge ausdrücken, gleichzeitig das
Gegenteil davon zu besagen vermögen. Häufig erfolge dieser Umschlag
in den G^ensinn ohne jede Lautveränderung, noch häufiger mit einer jener
Yeränderungen, deren der betreffende Laut oder Lautkomplex im Ägyptischen
überhaupt fähig ist. Den Grund findet A. in der Ausdehnung des seit
Aristoteles bekannten Denkgesetzes, wonach eine logische Kategorie nur
mit ihrem Gegenteil gleichzeitig gefunden werden kann, auf die Sprache.
Die Unterscheidnng, welche Seite des Begriffes bei der jedesmaligen Aus-
sprache eines solchen doppeldeutigen Wortes gemeint war, wurde, wie die
&9) Th. Curti, Die Entstehung der Sprache dnrch Nachahmung des Schalles.
Stuttgart, Sehweizerbort. 72 S. M. 1,60. — X 6. Meyer, Eesays u. Studien zur
Spnchgeieh. u. Volkskunde. BerHn, Oppenheim. VII, 412 S. M. 7. Rez.: L. Hand-
viiMr No. 878, S. 117 — 119 (Norrenberg). (Unbedeutend, meist im AnschluTs an
0. Sehrader.) — M) CL Abel, Gegensinn der Urworte. Leipzig, Friedrich. 18S4. Rez.:
Z. ftr aUgem. Spraehwissensch. 1, 428 — 426 (F. Techmer); Vjs. f. Philos. 9, 116 — 122
(Tob 1er). — X K. Brugraann, Zum heutigen Stand der Sprachwissenschaft. Strafsburg,
^^er. 144 S. IL 2,50. CBL Ko. 24 (1885), S. 814/6); Egyetertes phil. közlöny
9? fi, 7 S. 578 — 82 (J. Balassa).
X X76 ^^- ^* Zimmermann: Allgemeinea sowie Vereinzeltes aus dem Altertum.
Hieroglyphenschrift zeige, durch hinzugefügte, auch im Schreiben ausgedrackte
Gebärden bezeichnet.
Mit grofser Klarheit und ohne alle Fiktionen der Phantasie bringt
Svoboda*^) jene religiösen Ideale, welche sich bei Natur- und Kultur-
völkern aus der Vorstellung von der Unsterblichkeit der Seele und des
Jenseits entwickeln, zu den Ergebnissen der naturwissenschaftlichen Forschung
in Beziehung.
Nach einer Einleitung über die geistigen Faktoren der neueren Ge-
schichte behandelt v. Stein ®^) das Bildungswesen zuerst im Zeitraum der
Reformation. Nach einer Schilderung der Verhältnisse in Italien, Frankreich
und England geht er auf die deutschen Zustände über. Er findet, dafs
die wahrhaft humane Bildung nie einen gröfsem Feind gehabt habe, als
den erstarrten und verweltlichten katholischen Klerus. In dem zweiten
Zeitraum, der die Zeit vom 30j. Kriege bis zum 19. Jh. umfafst, zeigt
Vf. nach sorgfältiger Beleuchtung des französischen und englischen Ent-
wickelungsganges , dafs das Gymnasium die Grundlage des Universitäts-
lebens ist, dafs weder Frankreich noch England das haben können, was
unsere Universitäten darstellen.
Die geschichtliche Entwickelung des Farbensinnes von Magnus erschien
spanisch;^^) eine Geschichte der Medizin giebt Barbillion, ®^) eine Geschichte
der Schrift von den frühesten Anfängen bis auf unsere Zeit Andreoli.^^)
In der Religionsgeschichte""**) können S tr aufs und Torney'*)
insofern von einem altchinesischen Monotheismus reden, als die alten
Chinesen, deren historische Zeit etwa um 2200 v. Chr. beginnt, den Himmel
als 'den höchsten Herrn* bezeichnen ; und zwar gilt ihnen nicht der Himmel
(1) Adb. Svoboda, Kritisehe Gesch. der Ideale. Mit besond. BerUeksichtigung
der bildenden Kunst. 1. Bd. Der Seelenwahn. Geschichtliches und Philosophisches. Leipzig,
Grieben. 1886. VIII, 680 S. M. 12,60. — X Gu^. Hauff e, Entwickelungsgesch. dei
menschlichen Geistes. Anthropologie. Minden, Bruns. 1886. XII, 408 S. M. 7. —
6S) C. ▼. Stein, Das Bildungswesen. Teil DI, 1. Die Zeit bis zum 19. Jh. Stuttgart,
Cotta. 1884. XI, 580 S. M. 10. Bez.: PhWS. 5, 89, S. 1288/9 (G. Schepps> —
X K. A. Schmid, Encyklopadie des gesamten Erziehungs- und ünterriehtswesens. 6. Bd.
>2. Abt. 2. verb. Auf). Leipzig, Fues. 805 — 640 S. M. 6. — X Aug. Schorn, Gesch.
der Pädagogik in Vorbildern u. Bildern. 12. verm. Auflage, m. Holzschitten aus dem orbia
pictus und dem Elementarwerk. Herausg.'v. H. Rein ecke. Leipzig, DUrrsche Buchhdlg.
Vin, 366 S. M. 4. — 68) H. Magnus, Hist. de la evoluc. del sentido de los eolores., tnd.
p. A. Machado y Alvarez. Madrid, Fortanet. 1884. XVI, 114 S. (VgL JB. 7, 1, 194 l)
— 64) L. Barbillion, Monografias histor. Hist. de la Medicina. Madrid, Hemandez.
1886. 142 S. (Vgl. JB. 7, I, 195.) — 65) Andre oli, Storia della scrittura dai gero-
glifici fino al nostri giorni; illustrata da 24 tav. di fac-slmili, specialmente dei caratteri
greei e romani. Milan o, tip. Galli e Raimondi. 4^ 66 S. L. 15. (Vgl. JB. 7, I, 196.)
— 66) X A. Beville, Prolegomena of the History of Beligions. Translated from the
French by A. S. Squire. Williams u. N. 210 8. 10 s. 6 d. — X C. P. Tiele,
Manuel de Thistoire des religions ; Esquisse d'une histoire de la religion jusqu*au triomphe
des religions universalistes. Paris, Leroux. 18^. XX, 860 S. — 67) X £. V^ron,
Hist. naturelle des religions. Premixe et deuxifeme partie. 2 vol. Tours, imp. Rouill^-
Ladev^ze. IS^. XXIH, 871 u. 881 S. Fr. 7. — 68) X S. Johnson, Oriental Religions
and their relation to Universal Religion. With an Introduetion by 0. B. Frothingham.
London, Trttbner. 820 S. 18 s. — X W. S. Lilly, Ancient Religion and Modem
Thought. 2Bd edit. London, Chapman. 888 S. 12 s. — 69) X J. A. Dulaure, Des
divinit^s g^n^ratrices, ou Du culte du phallus chez les anciens et les modernes. Paria,
Liseux. XVI, 423 S. Fr. 20. — 70) Straufs und Torney, Der altohinesisehe Mono-
theismus. Vortrag gehalten im evangel. Verein zu Berlin am 2. Febr. 1885. Heidelberg,
Carl Winter's Universitätsbuchhandlung.
U. B. Zimmermann: Allgemeines sowie Vereinzeltes aus dem Altertum. 1177
als Wohnung des höchsten Herrn, sondern 'der blane Himmer ist der
höchste Herr selbst. Merkwürdiger Weise fehlt jedoch der chinesischen
Sprache ein Gattungsname, der dem Worte 'Gott* entspricht, welcher bei
lÜen Naturvölkern vorhanden war. Abhanden gekommen kann ein Wort
TOD so tiefgreifender Bedeutung einem Volke nicht sein.
Aas Kr au s es ^^) Nachlafs sind seine Vorlesungen über angewandte
Philosophie der Geschichte herausgegeben worden. Nach einem
'Vorbereitung' betitelten Abschnitt, der eine allgemeine Übersicht des Lebens
anf Erden, über die verschiedenen Rassen, ihre Wohnsitze, ihre Kultur
giebt, teilt K. die allgemeine Geschichte der Menschheit in 4 Epochen ein :
1) Epoche der orientalischen Menschheit, von den ältesten mythischen
Zeiten an bis zum Verfall der persischen Herrschaft 330 v. Chr. 2) Epoche
der alten (griechischen und römischen) Welt, bis zum Untergang des west-
römischen Beiches 476 n. Chr. . 3) Epoche der christlichen Welt bis zur
Reformation 1517. 4) Von der Reformation bis auf die neuesten Zeiten,
woran K. eine Darstellung verschiedener Einteilungen der Geschichte knüpft.
Wie m einer Vorbemerkung zum Hauptteil ausgesprochen ist, stellt es
Vf. als seine Aufgabe hin, 'eine allgemeine übersichtliche Würdigung der
Geschichte der Menschheit mitzuteilen', nach der Zeitfolge und nach den
Völkern; sodann soll 'die Würdigung der Vergangenheit und der Gegen-
wart nach dem Urbegriffe und dem Urbilde der Menschheit, geordnet nach
den Teilen der ganzen Bestimmung der Menschheit', als das Hauptergebnis
der Betrachtungen das Ganze schüefsen. Nach diesem Prinzip wird nun
eine allgemeine Würdigung der einzelnen Völker, beginnend vom indischen
ürvolk an, gegeben, woran sich jene Würdigung der Vergangenheit, Gegen-
wart und Zukunft nach dem Urbegriffe und Urbilde der Menschheit schliefst.
— in seinen Studien über den Pessimismus hebt Bibbeck^^) hervor, dafs
wir bereits im Altertum den f essimismus bei denjenigen Völkern hervor-
treten sehen, welche in hervorragendem Mafse Träger der Kulturentwickelung
geworden sind, bei den Indem, Juden, Griechen. Das Christentum sah
wenigstens für das Elend des Diesseits ein jenseitiges Glück in Aussicht
gestellt; erst nachdem gegen Ende des MA. die Alleinherrschaft der Kirche
Aber die Gemüter sich zu lockern begann, fing man an, dem diesseitigen
Leben auch einen selbständigen Wert beizulegen, und es zeigten sich hier
nnd da, z. B. bei Voltaire pessimistische Ansichten, doch zu einer die
Geister beherrschenden Macht ist der Pessimismus erst in unserm Jh.
geworden und ist in der Geschichte der Philosophie durch Leopardi,
Schopenhauer und Eduard v. Hartmann vertreten. — 28 Aufsätze allgemeinen
Inhalts, welche zum grofsen Teil schon früher publiziert waren, und teilweise
geschichtsphilosophische Fragen betreffen, hat Schaaffhausen^^) unter dem
Titel 'Anthropologische Studien' vereinigt; zwischen der Veröffentlichung
des 1. und 28. Aufsatzes liegt ein Zeitraum von 42 Jahren. Wir heben
71) K. Chm. Fr. Krause, YorlesaDgen aber angewandte Philosophie der Geschichte.
Aui dem hds. Nachlafs d. Vf. hrsgb. von F. Hohlfeld u. Aug. Wünsche. Leipzig,
0. Schake. YH, 308. M. 7. — X Hipler, Die christliche Geschichts- Auffassung.
(IVerdnsschr. f. 1884 der Gorres-Gesellschaft.) Köln, 1884. III, 100 S. M. 1,80.
~~ 72) W. Bibbeck, Studien Über den Pessimismus. I. Zur Gesch. des Pessimismus;
^ Kräik des Pessimismus: Yjs. fUr Wissenschaft!. Philos. 9 (1885), S. 265—87. —
7S) Herrn. Schaaffhansen, Anthropologische Studien. Rom, Marcus. IX, 6 7 7 S. M. 1 2.
^akrMbeii«hte der GescliiohtiwiMenBohaft 1885. L |2
J X78 ^^' ^* Zimmermann: AllgemeineB sowie Vereinzeltes aus dem Altertum.
warans hervor: Über die Lebenskraft; über den Fortschritt der Natur-
dissenschaften, insbesondere der Physiologie; die Beziehungen der Natur
zur bildenden Kunst ; über den Tod; über die Kunst, gesund zu leben; die
Gesetze der organischen Bildung; der Kampf der Menschen mit der Natur;
die Lehre Darwins und die Anthropologie; über das geistige Wesen des
Menschen; der Aberglaube und die Naturwissenschaft; die menschliche
Sprache; die Einheit des Menschengeschlechts; die beiden menschlichen
Geschlechter. Durch alle Aufsätze zieht sich das gemeinsame Band, dais
in ihnen die Natur als ein einheitliches Ganze aufgefafst wird, deren ver-
schiedene Bildungen in genetischem Zusammenhang stehen, und dafs die
Seelenthätigkeit der einzelnen Geschöpfe als durchaus ihrer inneren Organi-
sation proportional angenommen wird.'*"'*)
Einselne Perioden des Altertums. Nicht der Bedeutung, sondern
des behandelten Gegenstandes wegen nennen wir an erster Stelle Oswalds^^)
Werk. Yf. steht in seiner Darstellung fest auf dem Boden der biblischen
Tradition; in zwei Teilen, deren erster die Schöpfungstheorie überhaupt,
der zweite die dogmatische Anthropologie behandelt, stellt 0. die Erschaffung
der Welt, Gottes Thätigkeit bei der Fortdauer der geschaffenen und Ziel
und Ende derselben dar. Daran schliefsen sich Betrachtungen über die
Erschaffung des Menschen, seine gemeinsame Abstammung und die Wesens-
bestandteile der menschlichen Natur. Die Behandlung der dogmatischen
Psychologie und des Ursprungs der nachadamitischen Menschenseelen schliefst
das Buch. Indem der Yf. von vornherein an der biblischen Tradition fest-
hält und dieselbe als Glaubenssache betrachtet, läfst er es sich angelegen
sein, alle dissentierenden Meinungen entweder kurzer Hand abzuweisen oder
mit wenigen Worten zu widerlegen. — Die Werke von Thomassen,^^)
74) Engels, Ursprung d. Familie. — X J. Koller, d. Recht als Kultarerscheiimng.
8. bereits JB. 1883. — X id., Rechtsgeschichte und Kulturgeschichte: Z. f. Privat- n.
dffentL Recht 12, III (1885). — 75) X Berschadski, Vorlesungen ttber Gesch. der
Rechtsphilosophie. (Russisch.) Petersburg, typ. Stassjulewitsch. 196 S. — X W. Gal-
loway, Dissertations on the Philosophie of the Greation and the First Ten Ghapters of
Grenesis, aUegorised in Mythology: containing Expositions of the Ancient Gosmogonies and
Theogonies, the invention of Hieroglyphics and of the Ancient Hebrew Language etc.
Edinburgh, Gremmel. 678 S. 12 s. 6 d. — X A. v. Krem er, D. Kationalidee n. d«
Staat. K kulturgesch. Studie ttb. d. Einflufs d. nationalen Ideen, bes. auf Staaten m. ge-
mischter Bevölkerg. Wien, Koneger. 1885. XIII, 195 S. — X Gh. Galvo, Dictionn.
de Droit international public et priv^ 1. 11. Berlin, Puttkammer u. Mtthlbrecht. VTII,
517, 874 S. — 76) l^or. Brasch, Die Klassiker der Philosophie. Von den frühesten
griechischen Denkern bis auf die Gegenwart. Eine gemeinfafsL histor. DanteUung ihrer
Weltanschauung, nebst einer Auswahl aus ihren Schriften. Hit Portrllts. 17. — 85. und
86.-57. (Schlufs-) Lfg. S. 769—1664 und 1665—2720. Leipzig, Grefsner & Schramm,
k 11. 0,50. — 77) H. Lotze, Bfikrokosmus. Ideen zur Naturgeschichte und Greschichte
der Menschheit. Versuch einer Anthropologie. 2. Bd. (4. der Mensch; 5. der Geist;
6. der Welt Lauf.) 4. Aufl. Leipzig, Hirzel. VI, 466 S. M. 7. — 78/9) P- Vallet,
Hist. de la philosophie. 8« Edition, revue et corrig^e. Paris, Roger et Ghemoviz. 18^.
672 S. — 80) J* H. Oswald, Die SchSpfungslehre im allgemeinen und in besonderer
Beziehung auf den Menschen, im Sinne der kathol. SLirche dargesteUt. Paderborn, Sehonigh.
Vn, 248 S. M. 8. — X I. D. G. Houston, Anno Domini; or, a Glance at the World
into which Messias was bom. London, Tract Society. 2 s. 6 d. — 81) E> H. T hö-
rn assen, Gesch. und System der Natur. Allgemeine verstKndl. Darstellung der natflr-
liehen Entstehung und des Kreislaufs der Welt, sowie der Entwickelungsgeschichte ihre
Bewohner. 5. Aufl. Mit zahlreichen lUustr. K51n, Mayer. XVI, 448 S. M. 7,50.
IX. B. Zimmermann: Allgomeine& sowie Vereinzelte« aas dem Altertum. L179
PeBchel,»*) Hintze,**) Büchner,**) Saffray,") welche sich teils mit
der Schöpfang der Welt, der Urgeschichte der Erde und des Menschen
besch&ftigen, sind in neuer Auflage erschienen, Hehns*®) bekanntes Buch
ist in das Englische übersetzt worden.
Den geologischen Teil der allgemeinen Erdkunde bringen die vor-
liegenden Lieferangen des Werkes von Hann, v. Hochs tett er und
Poko.rny. *^*^*) Viele Kapitel sind durch Spezialstudien sehr gefördert
wie Klassifikation der Inseln, Spuren der Eiszeit, die seismischen Phänomene,
Bildong der Korallenriffe u. a. Forrer ^^) erzielt in seiner Abhandlung das
Resultat, dafs bei den Pfahlbauem der Tote in ebener Erde, bald mit,
bald ohne Steineinfassung, bald in liegender, bald in hockender Stellung
im?erbrannt bestattet wurde. — Die Werke von Fi rmi n •^) und B e rtr and ••)
haben zur Berichterstattung nicht vorgelegen. •*'*'^)
Aus dem historischen Altertum erwähnen wir zuerst eine Arbeit
Hberdas Kunstgewerbe im Altertum von Blümner,^^) welcher eine populäre
Geschichte des Kunstgewerbes nach der technischen und stilistischen Seite
hin giebt und zwar in folgenden Abschnitten: die textile Kunst; die Kera-
mik; die Glasarbeit; Arbeit in Holz, Elfenbein, Hörn u. s. w. ; Arbeit in
82) Ose. P esc hei, Völkerkunde. 6. Aufl. bearb. v. Alfr. Kirch ho ff. Mit einem
Ktmen- u. Sachverzeichnis. Leipzig, Duncker vl, Humblot. YIII, 596 S. M. 14. — X
S. Brown, The Peoples of the World. lUnstrated. Vol. 5. London, Roj. 7 s. 6 d.
— XA. Hontsc hik, Mensehenreichknnde. Wien, Gerolds Sohn. XIX, 162 S. 1 fl.
30 kr. — SS) £<!• Hintze, Die Schöpfung der Erde. Die Urwelt und die Urgeschöpfe
bü zum Auftreten des Menschen. Blicke in das Erdinnere ; Wanderungen in die Gebirgs-
▼eh etc. 2. Aufl. Leipzig, Spamer. XII, 388 S. M. 2,50. — X Palaeontographica.
BeitiSge zur Gesch. der Vorzeit. Hrsg. von W. Dunker, K. Zittel. 81. Bd. od.
S. Folge. 7. Bd. 3./6. Lief. S. 188 — 852 m. 20 Steintaf. u. 10 Bl. Erklärungen. Kassel,
Fischer. 4^ M. 108. (Hauptsächlich die naturhistor. Seite bertteksichtigend.) — X J.
W. Dawson, The Origin of the World aocording to Bevelation and Science. 4^ edit.
London, Hodder. 486 S. 7 s. 6 d. — X G. Flam marlon, Le monde avant la cr^tion
^ Iliomme, oeuvre de Zimmermann. Livraisons 1 et 2. Paris, Marpon et Flammarion.
16 S. (Ist auf 100 Lieferungen berechnet.) — X H. Burmeister, Hist. de la
cTMci^n etc. trad. al esp. p. R. de Llanza 2 volL Barcelona, Deleltfs y Marfan j. 1884. 4^
~ 84) Lu Büchner, L*homme selon la science, son p^s^, son präsent, son avenir etc.
Tndnit de Tallemand par le docteur Ch. Letourneau. 4« Edition. Mesnil, Firmin-Didot.
444 8. — XJ. ▼. Fflngk-Harttung, Die ältesten Kulturperioden: AZg. BeiL Ko. 287.
— SS) Saffray, Hist. de la terre, entretiens snr le pass^, le präsent et l'avenir de
ootre plannte. 2« Edition. Paris, Haehette et C«. 16^. YHI, 188 S. avec 75 vign.
60 Cent. — 86) ^- Hehn, The wanderings of plants and animals from their first home.
Edited by James St. Stallybrass. London, Sonnenschein. 586 S. M. 19,20. —
87/9) J« Hann, F. v. Höchste tt er, A. Pokorny, unser Wissen von der Erde.
L Bd. Allgemeine Erdkunde. L^, 14 — 80. Leipzig, Freytag. 1884. S. 208—480. k Lfg.
K. 0,90. — 90) B. Forrer, t^ber die Totenbestattung bei den P&hlbauem: Ausland.
(1885), S. 151/3. — 91) A. Firmin, De l'^galit^ des races humaines (anthropologie
PMitire). Ftoie, Pichon. XIX, 667 S. — 92) A. Bertrand, Sur les Ages de la pierre,
dl broBze et da fer: Sitz, der Akademie des Inscr. vom 2. u. 9. Oktob. (BC. No. 42).
^ tt) X J. Kaue, Die prähistor. Schwerter. Vortrag. (Aus den Beiträgen zur AnthropoL)
Mfinchen, Lltterar.-artiat. Anstalt. 4^ 24 S. M. 4. — 94) X G. Bapst, Souvenirs du
Cnesse, fonillaa eur la grande chalne: Eztrait de la R. arch^ol. Paris, Leroux. 12 S. et 8
phaebes. X Fr. Bayern, Untersuchungen aber die ältesten Gräber- u. Schatzftmde in Kau-
kttini. Hrsg. v^. B. Virchow: ZEthnoL 17, Supplem. IX, 60 S. M. 6. — 95) X A. Kicai se,
^ terree disparaee: T Atlantide, Th^ra, Krakatoa. Chälons -sur -Marne, imp. Martin
fr^ 28 S. — M) H. Blamner, Das Kunstgewerbe im Altertum. 2. Abt.: Die
^Bngniflse dea gTiech.-itaL Kunstgewerbes. Mit 148 Abb. Leipzig, Freytag. VIII, 284 S.
Ä.1. Raz.: PhWS. 6, 10, S. 806/9.
1,180 ^v R*. Zimmer mann: AUgemeines sowie VereinzelteB aus dem Altertum.
Metall; Steinschneidekunst ; Mosaik; dekorative Wandmalerei. Obwohl
eigentlich nnr das griechisch-römische Kunstgewerbe Gegenstand der Be-
handlung sein sollte, sind doch auch die vorgriechischen Perioden, Ägypter^
Assyrer, Phöniker znr Betrachtang herangezogen. Hatte der erste Teil
die Thätigkeit der Alten in der Werkstatt betrachtet, so zeigt ans der zweite
die Erzeugnisse derselben im Gebranch: das Haas und seine Ausstattung;.
Mobiliar; Beleuchtungs- und Heizungsapparate; Geräte (Vorrats- und Ge-
brauchsgefäfse , Kochgeschirre, Küchengerät); Bade- und Toilettengerät,
Schmuck; Bewaffnung, Pferdegeschirr und Wagen. — Der Beleuchtung im
Altertum ist ein Programm von Miller*^ gewidmet. — Wertner'®)
handelt über die Stellung des ärztlichen Standes, ein ungenannter Vf.. ergeht
sich sehr ausführlich über die Courtisanen des Altertums. ••) — Nach einer
Ausführung über den Asklepioskult bei den Griechen zeigt Göll,^®*^) wie
sich der Dienst dieses Gottes von der thessalischen Trikka (heute Trikkala)
aus nach der Peloponnes verbreitet. Hier war die berühmteste und be-
suchteste Kultstätte, 2^/2 Stunden westlich von der argolischen Hafenstadt
Epidauros, von der wir durch Pausanias eine Beschreibung haben. Als
eine von Epidauros ausgehende Gründung galt der Kult des Asklepios zu
Athen; das Heiligtum des Gottes lag auf einer breiten Terrasse des Süd-
abhanges der Akropolis; an Stelle des alten trat später ein prächtigerer
Tempel. Seit 292 v. Chr. besafs auch Rom eine Filiale des Asklepios-
heiligtums von Epidauros. — Dafs die Alten die Bereitung des Stahles wohl
gekannt haben, zeigt in einer kurzen Ausführung Paehler. ^®^) Zur
ToUettenfrage des Altertums steuert Fleischer einen Beitrag bei;^®*) —
eine Abhandlung über Wiesel und Katze im Altertum verdanken wir
Placzek. ^^^) — Die Bekanntschaft der Chinesen mit der Glasindustrie
westlicher Völker datiert vermutlich aus dem zweiten vorchristlichen Jh.
Hirth^®*) ist der Ansicht, dafs zuerst neben andern Produkten von den
Phöniziern Glas gegen chinesische Seide eingetauscht worden sei, und dafs
so das erste Glas von Phönizien nach China gekommen ist. Der Handels-
weg ging durch Centralasien über Hekatompylos, die Hauptstadt Parthiens;
erst später wurde der Orienthandel zur See betrieben. Das Glas wurde in
China sehr teuer bezahlt und galt oft als Edelstein. Im 5. Jh. errichteten
Kaufleute aus dem Nordwesten Indiens auf chinesischen Auftrag hin- eine
Glasfabrik in China und stellten durch Einschmelzen gewisser Metalle das
schönste Glas her. (Plin. N. H. XXXVI, 66.) Der direkte Handelsweg
zur See datiert seit dem Jahre 166, unter Aurel. Antoninus ; die chinesischen
Annalen sprechen in den folgenden Jhh. häufiger von Handelsexpeditionen
nach dem Westen.
97) Miller, Die Beleuchtung im Altertum. (Prgr.) Ascluiffeiiburg. — 9S) Wert>
ner, t^ber die Stellung des ärztlichen Standes im Altertum: A. f. Gesch. der Medisin
8, II, III (1885). — 99) IHe Courtisanen des Altertums. 2 Bde. Budapest, Grimm.
176 u. 164 S. FI. 8. — 100) Göll, Heilige Kurorte im Altertum: Ausland Ko. 10
(1885), S. 191/4. ~ 101) Paehler, Die Löschung des SUhles bei den Alten. Eine Er-
örterung zu Soph. Ajax 650 ff. Prgr. Wiesbaden. 4^ 82 S. — lOS) C. Fleischer,
Die Wertschjltzung und Pflege von Bart und Haar im Altertum: Europa No. 8 — 10 (1885).
— 108) Placzek, Wiesel und Katze im Altertum: Society of biblical archaeology'
(BerlPhWS. No. 81, 82, S. 1022) (1885 8. März). — 104) Hirth, Zur Gesch. de»
Glases und des antiken Orienthandels: österreichMSchr. f. d. Orient Ko. 6 (1885)r
S. 124/6 u. No. 7, 144/6. Shanghai, April 1885.
IX. R. Zimmlsrinanii: Allgemeines sowie Vereinzeltes aus dem Altertum. 1181
Jaehns^®*) bedeutendes Werk hat eine zweite Auflage erlebt, ein
neues Zeichen des gründlichen FleiTses und der umfassenden Gelehrsamkeit
seines Vf. Er hat sich die Aufgabe gestellt, die Wechselbeziehungen
zwischen dem allgemeinen geschichtlichen Leben, insbesondere den wirt-
schaftlichen Daseinsbedingungen der Völker und der Form ihrer Heeres-
verfassungen klar zu legen. Die Volkswirtschaft erscheint als die mais-
chende Grundlage des Heerwesens, dem die Hauptformen der Eriegsverfassung
entsprechen. J. unterscheidet 6 Gruppen: Heerformen werdender und un-
ToUkommen sefshafter Völker, Wechselwehrpflicht, Eriegerkasten und
Militärkolonien; Eriegspflicht der Grundbesitzer; Söldnerwesen; Aushebung
neben freier Werbung und endlich allgemeine Wehrpflicht modemer Völker.
Mit besonderer Vorliebe dürfte man wohl bei der Lektüre des römischen
Heerwesens yerweilen. Das endgültige Besultat, zu welchem J. gelangt, ist :
<iaaernde Heeresverfassungen sind niemals infolge willkürlicher Eingriffe,
anf Grund irgend eines radikalen Programms entstanden, sondern sind
allezeit ein Ergebnis eines organischen Wachstums der Staaten. — In der
1 Abteilung seiner allgemeinen Eriegsgeschichte giebt Galitzin^^^ die
Kriegsgeschichte des MA. und zwar in 3 Perioden : 1) 476 — 814 (Tod Earls
i Gr.); 2) bis zur Einführung der Feuerwaffen (1350); 3) bis zum Ausbruch
des 30). Erieges (1618). Das Werk könnte etwas eingehender sein. —
Menges^®'^ ^Einführung in die antike Eunst* ist in neuer Auflage
erschienen. — Das in dem Berichts-Jahre ins Leben gerufene amerikanisch-
archäologische Institut ^®^) leitet den ersten Band seiner nicht blofs das
Altertum umfassenden Zeitschrift ein durch einige Mitteilungen über J. J.
Middleton, den ersten amerikanischen Archäologen. Ch. Waldstein sucht
im Parthenonfries die Darstellung der Synoikia zu erweisen. A. Merriam
publiziert 3 aus alexandrinischen Gräbern stammende griechische Vasen
und die sich darauf befindlichen Hdss. Eine andere Abhandlung greift
im MA. über. — Eine Fortsetzung der antiken Eunstgeschichte erfährt
das Werk von Perrot und Chipiez,^^*) deren Gegenstand die phönizische
Knnst ist. Nach einer Darstellung der Abstammung der Phönizier und
Cyprier, ihrer Staatsverfassung, der Eolonieen, Beligion und des Schrift-
wesens wird der allgemeine Charakter und das Wesen der phönizischen
Architektur geschildert und die hauptsächlichsten architektonischen Eunst-
foimen besprochen. Einzelne Eapitel behandeln die architecture fun^raire,
religieuse (phönizischer, cyprischer, karthagischer Tempelbau), architecture
dTile (Mauerbau, Cistemenanlage, Bau der Thore), phönizische Skulptur, Stein-
sdmeidekunst, Malerei, Eunstgewerbe. Das SchluflBkapitel ist der historischen
1^) M. Jfthns, Heeresverfassimgeii u. Yölkerleben. Eine UmBchau. 2. Aafl.
Baus, Terein fUr deutsche LitteratiiT. Xu, 408 S. M. 5. — 106) Fürst N. S. Ga-
Htsin, A%emeine Kriegsgesch. aUer Völker und Zeiten. Zweite Abt.: Allg. Kriegsgeschichte
^ HA Aus dem Bussischen von C. Streccius. ü. Kassel, Th. Kay. 1885. —
117) R. Menge, Einführung in die antike Kunst. Ein methodischer Leitfaden fUr höhere
UhziBftalten und zum Selbstunterricht. Zweite vermehrte u. verb. Aufl. Bfit 84 Bildertafeln
^ Folio. Leipzig, Seemann. XIV, 256 S. M. 5, geb. M. 6. — 108) 'Hxe american
^«annl of Arehaeolo^y of the study of the monuments of antiquity and of the middle
^ VoL 1 No. 1. Baltimore, Managing editor. Berlin, Mayer u. MttUer. 103 S. —
Ml) Perrot et Chipiez, Bist, de l'art dans Tantiquit^. 1. T^gypte; 2. la Ohald^e et
^^tijrie; 3. Ph^nieie, Chypre, Asie Mineure. Paris, Hachette. k livr. M. 0,50. Bez.:
^ Ko. 3, S. 78 — 81; PolybibUon 20, 6, S. 608 f.; DLZ. No. 37 (1885), 8. Ul^i.
(Ö-Schrader); Ath. No. 3019. S. 308 f.
I 182 ^^' ^ Zimmer mAnn: AUgemeines sowie Vereinzeltes atfs dem AltertniB.
Bedeutang der Phönizier, ihren Verdiensten um Betrieb, Verbreitung und
Förderung des Kunstgewerbes gewidmet. Das Werk liegt auch in englischer
Übersetzung vor.^^^) — Eine Geschichte der Kunst im Altertum in russischer
Sprache hat Gneditsch herausgegeben. ^^^) — Studien und Beiträge zur
Kunstgeschichte sind von Setbt^^') und Urlichs ^^*) zu verzeichnen, wäh-
rend ein anderes kunstgeschichtliches Werk in zweiter Auflage erschienen ist.^^^)
Den elementaren Ereignissen im Altertum widmet Hagen^^*"^^*) eine
Abhandlung.
Die Beziehungen zwischen China und dem römischen Orient lernen
wir ans einem Werke kennen, dessen Vf. seit Jahren Beamter in chinesischen
Diensten und ein tüchtiger Kenner der chinesischen Sprache ist.^^*^) Den
ersten Teil des Buches bildet eine Übersetzung von 19 altchinesischen
Nachrichten, deren Kesultat im zweiten Teil unter dem Titel Identifications
zusanmiengefafst wird. Bei der Bestimmung des alten Handelsweges au&
Gentralasien nach China kommt Vf. zur Ansicht, dafs unter Ta-ts'in nicht
das ganze römische Keich zu verstehen sei, wie man bisher angenommen,
sondern nur die östlichen Provinzen: Syrien, Ägypten und Kleinasien.
Vigouroux^^^) sucht die assyrisch-babylonischen Entdeckungen zu popu-
larisieren, wesentlich im Interesse der biblischen Apologetik. Das Werk
enthält viele Ungenauigkeiten und veraltete Anschauungen. Die Werke
von Duruy,^^*), Lenormant und Babelon,*®^) Kaulen^**) und
Ninck,^^^) teils eine Geschichte des Orients , teils Entdeckungen und
Reisebilder enthaltend, sind in neuer Auflage erschienen. Schulbücher sind
wohl die Werke für orientalische Geschichte von D r i o u x ^*') und Gir ard ,***)
HO) Cr- Per rot and C. Chipiez, History of Art in Phoenicia and its Depen-
dencies firom the French. lUnstrated with 644 Engravings in the Text. 2 vok. Roy,
Chapmann a. Hall. 890 S. 42 b. — 111) P- Gneditsch, Gesch. der Kunst im Alter-
tnm. (Rassisch.) Mit 430 UL Petersburg, Marx. 4^ Ruh. 6 — 112) W. Seibt,
Studien zur Kunst- und Kulturgesch. III. Inhalt: HelldunkeL 1. Von den Griechen bi»
zu Correggio. Frankfurt a/M., KeUer^ lY, 81 S. M. 1. — 118) L. von Urliehs,
Beitrüge zur Kunstgesch. Mit 20 Tafeln in Stein- und Lichtdruck. Leipzig, T. O. Weigel.
155 S. (Das Buch enthält archäologische Streifzttge, Besprechungen von troischen und
panathenlüsohen Vasen, Interpretationen und Konjekturen archik>logischer Fragen bei Juvenal
und Martial.) — 114) P* Göpel, lUustrierte Kunstgesch. Wanderungen durch das Reich
der bildenden Künste auf den Wegen ihrer Entwickelung. In 2. Aufl. ergänzt u. neu bearb.
▼. Ph. Stein. Leipzig, Spamer. 1886. X, 292 8. M. 3. — 115/6) H. Hagen,
Über elementare Ereignisse im Altertum. Berlin, Habel. 48 S. M. 1. — 117) P- Hirth,
China and the Roman Orient. Researches into their ancient and mediaevel relations is
represented in old Chinese Records. München, Hirth. XYI, 829 S. 1 Karte 4. M. 15.
— 118) F* Vigouroux, Die Bibel und die neueren Entdeckungen in Palästina, in
Ägypten und in Assyrien. Mit 124 Plänen, Karten und Illustrationen nach den Monu-
menten, von Abb^ Bouillard. Autoris. Übersetz. ▼. J. Ibach. Mainz, Kirchheim. 1. Bd.
XV, 481 S. M. 5,40. 2. Bd. 544 S. M. 6. (Bdd. 8 und 4 sind 1886 erschienen.
S. o. S. 18^.) — 119) V. Duruy, Hist. ancienne des peuples de TOrient, g^ographie
ancienne. Nouvelle Edition. Paris, Hachette et C«. 12^ 420 S. Frs. 8. — 136) F.
Lenormant et E. Babelon, Hist. ancienne de l'Orient Jusqu'aux guerres m^iqaes.
9« ^dit. T. 4: les Assyriens et les Chald^ens. Paris, L. L^ry. III, 474 S. — ISl) Fr.
Kaulen, Assyrien und Babylonien nach den neuesten Entdeckungen. 3., erweiterte Aufl.
Mit Abb. Freiburg i. Br., Herder. X, 266 S. M. 4. — t%%) C. Ninck, Auf biblischen
Piaden. Reisebilder aus Ägypten, Palästina, Syrien, Kleinasien, Griechenland und der Türkei.
2. Aufl. Hamburg, Evangel. BuchhdL 1886. 4^. 436 S. M. 10. — ISS) M. Drionx,
Hist. de rOrient. Paris, Belin et Als. 12^ 328 S. — 1S4) M. Girard, Nouveaa
cours d'histoire ancienne. Peuples de TOrient. Paris et Lyon, Delhomme et Briguet.
i^^. //, 228 8.
IX. R. Zimmermann: Allgemeines sowie Vereinzeltes ans dem Altertum. 1183
während der sprachgeschichtlicfaeii Seite die beiden ersten Lieferungen des
Winkler'schen Werkes^**) angehören.
Für die kultargeschichtliclie Seite der Indogermanen ^**) ist anzufahren
eine Abhandlung von BOhling,'^^ für die Rechtsgeschichte ein Aufsatz
von Cogliolo. ^■*)
Diese Arbeiten leiten uns hinüber in das griechisch-römische
Altertum. LangP**) versucht in seinem Bilderwerk die griechische Götter»
und Heroenwelt in guten Abbildungen zu veranschaulichen, um so die
Schätze unserer Museen dem Verständnis der Gebildeten, Künstler, Philo-
logen und Schüler zu erschliefsen. Im letzten Halbband von Iwan
Maliers ^'®) Handbuch enthält der Schlufs die Zeitrechnung der Griechen
und Römer, wo ünger die Resultate seiner Forschungen zu einem wohl-
g^ederten, gemeinverständlichen Bilde zusammenfafst. Für Erziehung
und Jagendunterricht bei Griechen und Römern liegt uns eine neue Be-
arbeitung der von P. Friedrichsen zu Altena 1870 erschienenen Über-
setzung des Ussingschen Werkes vor, in welchem die neuen Ergebnisse
wissenschaftlicher Forschung fleiTsig benutzt sind.**^) Wir lernen die
Grundsätze und Methode kennen, nach welcher die Athener des 5. und 4. Jh.,
die Römer ungefähr des 1. Jh. die Erziehung und den Unterricht der
Knaben von der Kindheit bis ins Jünglingsalter handhabten. Fried-
laenders Repertorium,^^^ anfangs nicht zur Publikation, sondern nur
f^r den Yf. zum Handgebrauch bestimmt, enthält nach einem Verzeichnis
der exzerpierten Bücher und Zeitschriften Citate über das Allgemeine der
Numismatik, dann die griechischen, römischen, byzantinischen Münzen,
sowie die der fränkischen Fürsten im Orient zu byzantinischer Zeit. —
Die Mythologie von StolP**) und Seemann***) sowie Löwners*'*)
Aufsätze aus dem Altertum liegen in neuer Auflage vor. — Für Architektur
hat Bühlmann**®) ein Werk begonnen, das in einzelnen Lieferungen
125) H. Winkler, Das Uraltaische u. Beine Gruppen. 1. n. 2. Lfg. Berlin,
Dttmmler. YUI, 184 S. M. 3,60. Rez.: RC. (1885), No. 50, S. 461/3 (V. Henry). —
IM) Schwartz, IndogermaniBcher Volksglaube s. schon JB. 1884. Berlin, Seehagen.
IXIV, 280 S. M. 8. — 127) G' BShling, Sprache und Kultur unserer Ahnen, der
Indogermanen: Nordische Rs. 2, No. 6. — 188) Cogliolo, 61i stndi sul diritto degli
utiehi popoli ariani. A proposito dell' opera del Leist: Grftco-ital. Rechtsgesch. : A.giurid.
Uy 5./6 (1885). — 129) Joe. Langl, Griechische Götter- und Heldengestalten. 1. Li];.
Wien, Holder. — ISO) Iw. Mttller, Handbuch der klassischen Altertumswissenschaft.
4. Halbband. (Fortsetz, von Bd. 1.) Nördlingen. 1886. S. 337 — 618. IL 5,50. —
ISl) J. L. Ussing, Erziehung und Jugendunterricht bei den Griechen u. Römern. Neue
Bearbtg. — Calvary's philolog. u. archAolog. Bibliothek. Bd. 71 u. 72. Berlin, Calvary u. Co.
179 S. M. 3. — 1S2) Jol* Friedländer, Repertor. zur antiken Numismatik, im An-
«hlafs an Mionnets description des m^daiUes antiques zsgesteUt. Aus s. Nachlafs hersg.
T. Kud. WeiL BerUn, G. Reimer. XI, 440 S. M. 10. — ISS) H. W. Stoll, Die
GStter u.* Heroen des klassischen Altertums. Populäre Mythologie der Griechen u. Römer.
2 Bde. 7. Aufl. Leipzig, Teubner. XII, 308 u. lY, 262 S. M. 4,50. — 1S4) O. See-
mann, Mythologie der Griechen u. Römer. Unter steter Hinweisung auf die kUnstler.
Dtrstellung der Gottheiten. 3. Auf). Mit 83 Holzschn. Leipzig, Seemann. YIII, 280 S.
K. 2,70. — X W. Hecker, Klassisch woordenboek van eigennamen nit de Grieksche en
rom. mythologie, geschiedenis, letter-en aardrykskunde 3. druk. Asterdam, van Kampen.
467 S. M. 7. — 1S5) H. Löwner, Populäre Aufsätze aus dem klassischen Altertum.
1 Aufl. Prag, Dominicus. 43 S. 54 kr. •=— X Der Gebrauch der Alten, ihre Greliebte
ZQ schlagen. Aas dem Franz. m. Anmerkgn. Wortgetreu nach d. Ausgabe von 1766.
Maschen, Leipzig, Unflad. 1884. 52 S. M. 1,20. — 1S6) J- Btthlmann, Die Archi-
t«ktiir des klBssiachen Altertums. 3. Abt. Die architektonische Entwickelung und Deko-
ntioD der Bftnme. 1* L^. Stuttgart, Ebner u. Seubert. M. 2.
I 184 ^^* ^* ZimmeTmann: AUgemeineB sowie Vereinzeltes aus dem Altertum.
erscheint. — Für den Schulgebranch sind berechnet die Darstellungen der
griechischen und römischen Geschichte von Drioux/*') Ducoudray^**)
und Bachelet, ^^•) von denen die beiden letzten nur neue Auflagen
früher erschienener Werke sind. — Boltz^*^) glaubt, entdeckt zu haben,
dafs die Eyklopen nichts anderes seien als die Sikuler ; die Griechen hätten
das in der vollen thalassischen palatal-gutturalen Aussprache gesprochene
Siculus oder mit Synkope lautende Siclus in KUXog, KUkotp, ja selbst
Kvakcüxp verändert. — Veranlafst durch das Zusammenwohnen von Phöniziern
und griechischen Kolonisten auf der Insel Eypros hatte man bisher einen
grofsen Einflufs der Phönizier auf die hellenische Kultur angenommen.
Holwerda^^^) tritt dieser Ansicht entgegen: es sei hier eine frühgriechische
Kunstübung und Sonderentwickelung des Hellenentums zu konstatieren, die
umgekehrt eine Nachahmung durch die Phönizier hervorgerufen habe. In
5 Kapiteln erörtert H. die antiken Heiligtümer bei Athienu und Dali;
kyprische Kunsterscheinungen; die Bronzeschale von Idalium; alte Kultus-
gebräuche, Weihung des eigenen Bildes; die Kyprogeneia. — Die Po-
Ebene sieht Czörnig^^^) als die Mutter aller Kultur an; die ältesten
Bewohner sind die Ligurer, welche im 16. Jh. von der Schweiz aus durch
die Italiker abgelöst werden. Letztere leben als Bauernvolk in Pfahl-
dörfern, deren Verfall eintrat, als die Etrusker hervortreten. Dann kamen
die Veneter, deren Herkunft C. aus Paphlagonien zu erweisen sucht. Vf.
ist überall bemüht, die Gegenwart mit der Vergangenheit zu verknüpfen.
— Ein Aufsatz von Gerhard ^^^) beschäftigt sich mit den etruskischen
Spiegeln. — Die Nekrologe dreier französischer Gelehrter, die einen grofsen
Teil ihrer wissenschaftlichen Thätigkeit der Numismatik zugewendet haben,
hat Babelon^^^) in einem Sonderabdruck aus dem Jb. der Philologie (1885)
vereinigt. — Vier bedeutende Untersuchungen, welche zum Teil schon in
das deutsche Altertum hineinreichen, liefert Fustel de Coulanges. ^^^)
1S7) M. Drioux, Hist. ancienne: Hist. de la Gr^ce; Hist. romaine (deuxieme et
troisi^e partie). Paris, Belin et fils. 12®. 872 S. et 12^ 408 S. — 1S8) G. Dn-
eoudray, Hist. aociennei grecque et romaine. 4^ Edition. Paris, Hachette. 120. If,
508 S. Frs. 3 — 189) T. Bachelet, Hist. ancienne, grecque et romaine. 9* Edition.
Paris, Coorcier et C. 12^ 521 S. — 140) Aug. Boltz, Die Kyklopen, ein historisches
Volk. Sprachlich nachgewiesen. Berlin, Gaertner. VI, 36 S. M. 1. Rez.: CBL No. 37
(1885), S. 1273—75; MLIA. No. 23 (1885), S. 363 f. (G. Wülcker); PhRs. No. 41
(1885). S. 1310 f. (F. Weck). — 141) A. E. Holwerda, Die alten Kyprier in Kunst
und Kultur. Mit 8 Taf. Leiden, Brill. XII, 61 S. M. 4,50. Rez.: Berl.PhWS. 5, 51,
S. 1623—26; Trttbners Lit.Record. No. 215, S. 80. — X Th. Schmülling, Der
phönikisehe Handel in den griechischen Gew&ssem. II. Prgr. des Realgym. Mttnster.
4^ 42 S. — 143) Carl Freiherr v. C zornig, Die alten YöUcer OberitaUens. Italiker
(ümbrer), Räto-Etrusker, Räto-Latiner, Veneter, Kelto-Romanen. Eine ethnologische Skizze.
Wien, A. Holder. 311 S. M. 9,60. — X J. P. Revellat, Les Adnnicates, peuple
gaulois emplac^ dans la r^gion d'Andon (Alpes-Maritimes) : Extrait du BulL Epigraph.,
novembre-d^embre 1884. Yienne, Savign^. 23 S. — X G. Hirschfeld, Paphlagonische
Felsengräber. Ein Beitrag zur Kunstgeschichte Kleinasiens. Mit 7 Tafeln u. 9 Abbildgn.
im Text. (Aus Abhdlgn. der preufs. Akad. d. Wiss. zu Berlin.) Berlin, Dttmmler. 4^.
52 S. M. 6. — 148) Cd- Gerhard, Etruskische Spiegel. 5. Bd. Im Auftrage des
kaiserl. deutschen archkolog. Instituts bearb. v. A. Klttgmann u. G. Körte. 3. Heft.
S. 25—40 mit 10 SteinUf. Berlin, Reimer. 4t^. k M. 9. — 144) £. Babelon,
Adrien de Longp^rier, Fran^ois Lenormant, Emest Muret. Trois n^crologes. Berlin,
Calvary u. Co. 25 S. M. 1,60. — 145) Fustel de Coulanges, La Cii4 antique,
^tude sur le culte, le droit, les institutions de la Gröce et de Rome. 11« Edition. Paris,
impr. Luhure. llbr. Hachette. 18^ 483 S. Frs. 3,50.
IX. B. Zimmermann: Allgemeines sowie Vereinzeltes aus dem Altertum. 1185
Nach 1. ist die Institution des römischen Kolonats spontan erwachsen,
nicht Ton den Kaisern eingeführt oder von den Germanen übernommen;
erst später wird der Stand des colonns, der ursprünglich Pächter auf Zeit
kraft Vertrages ist, erblich; dann mischt sich der Staat mit Verordnungen
ein. No. 2: Du regime des terres en Germanie, untersucht die Frage, ob
die Germanen Grundbesitz kannten, und beantwortet sie in bejahendem
Sinne. Grund und Boden gehört allen Gliedern der Familie, den lebenden
sowohl wie den nachfolgenden Generationen, wofür 3 Regeln aufgestellt
werden : Noterbfolge; kein Testament und keine Teilung unter den Kindern;
Aosschlufs der Frauen vom Erbrecht. No. 3 weist nach, dafs das Wort
^Hark' zunächst Grenzzeichen zwischen zwei Grundstüken, Grenze bedeute.
Erst seit dem 7. Jh. entwickelt sich daraus der Begriff eines ganzen Grund-
Stückes oder Landes. Die letzte Untersuchung zeigt, dafs die richterliche
Gewalt zur Zeit des Tacitus bei den Germanen nur den principes zusteht,
rar Zeit der Merowinger den Königen oder deren Beamten. — 'Eine Aus-
wahl von Beisefrüchten in Verbindung mit Geschichtsstudien, insbesondere
ans der deutschen Kulturgeschichte* nennt v. Löher^^^) den ersten Band
seiner zum Teil schon früher veröffentlichten Aufsätze, welche Beisebilder
aas den verschiedensten Ländern, kulturgeschichtliche, politische, sowie ethno-
graphische Skizzen enthalten betreffend Tirol und Bayern, Italien, Kufsland,
Chios und Cypem, Neugriechen, Albanesen und Armenier. Auch der
Neuen Welt sind einige Aufsätze gewidmet.
Von den asiatischen Völkern haben neben den Chinesen wiederum
die Japaner die gröfste Beachtung gefunden. Eine Geschichte Chinas
hat Donglafs^^'^ geschrieben; moderne Fragen bilden wohl den Inhalt
der Werke von Brucker**®) und Boulger.***) Die hervorstechenden
Sitten und Zustände der japanischen Gesellschaft schildert Dalmas,^^^)
die phjsisch-geographische Beschreibung des Landes tritt in der Behandlung
zurück. — Femer sind zu nennen als Vff. einer Geschichte Japans Thorpe^*^)
ond Eggermont,^*^^) von denen der letztere der japanischen Beligion be-
sondere Aufmerksamkeit widmet. — Aus der Abhandlung von Naumann^^^)
ist besonders der den 'Bau der Inseln' behandelnde Abschnitt zu erwähnen,
in welchem Mitteilungen über Erdbeben und Vulkane und über Entstehung
der Inseln gegeben werden. Daran schliefsen sich Nachrichten über den
japanischen Kohlenbergbau. — Mit Corea beschäftigen sich die Arbeiten
146) Fr. ▼. Loher, Beiträge zur Gesch. and Völkerkunde. 1. Bd. Frankfurt a/M.,
lAerar. Anstalt. VIII, 491 S. M. 8,60. — X T. Wright, The Celt, the Roman, and
the Saxon: a Hiatorj of the Early Inhabltants of Britain down to the Con Version of the
Aoglo-Sazons to Christianity. 4 ^k edit. London, Trttbner. 572 S. 9 8. — 147) R.
K-Douglafs, A Hiatory of China. lUustrated. (Boston) London. 12^ 7 s. 6 d. —
148) J. Bmcker, S. J., La Chine et TextrSme Orient d'aprfes les travaux historiques
dtp. Atoine Gmabil, missionDaire k PAing (1728—59): RC^ 87 (1885), S. 485. ~
149) D. C. Boniger, Central Asian Questions: Essays on Afghanistan, China, and Central
^ With Portrait and Maps. London, Unwin. 466 S. 18 s. — 150) R* de DaU
^n, Les Japonaia, lenr pajs et leurs moeurs, voyage autour du monde. Avec une pr^face
^H. Doreyrier. Paris,* Plön, Nourrit et Cie. 18^ VH, 838 S. — 151) F. Thorpe,
Stttory of Japan. London, F. V. White. 290 S. 8 s. 6 d. — 152) J- Eggermont, L»
J>pon, hist. et rell^ion. Paris, Delagrave. 18^. 156 S. et nouvelle carte du Japon. —
Itt) Edm« Kanmann, Über den Bau und die Entstehung der japanischen Inseln. Be-
stwerte zu den von der geologischen Aufnahme von Japan fUr den internationalen 6eo-
^niongrers in Berlin bearbeit. topograph. u. geolog. Karten. Berlin, Friedländer u. Sohn.
'IS. IL 2,40.
1,186 I^* ^ Zimmermann: Allgemeines sowie Vereinzeltes aus dem Altertum«
von Griffis^**) und Tonrnafond,***) mit den Cinghalesen eine Ab-
handlang von Becker.^**) — Das Werk Mantegazzas/*') des bekanntet
Florentiner Gelehrten, über Indien, liegt in deutscher Übersetzung vor
der Schwerpunkt des Buches liegt in der anthropologisch-ethnologischen Seite
doch giebt der Vf. auch viele interessante Kapitel über Volksleben, Verkelu
und Gewerbthätigkeit Indiens.
Das Werk von Featherman,**®) welcher ethnographisches Material bei
bringen will zum Aufbau einer Kulturgeschichte der Menschheit, beschäftig
sich in seinem ersten Teile mit Afrika. In vier Abteilungen werden di<
Takroor- (d. h. Sudan-) Nigritier, die Baroa-Nigritier, die Koosa- um
Suaheli-Nigritier geschildert. Trotzdem zugestanden wird, dafs das Werl
auf guten Quellen beruhe und ein systematisch geordnetes Material darbiete
halten verschiedene Reff, dafür, dafs es doch nicht an die Originalwerk«
von Klemm und Waitz-Gerland, sowie an die Wagnersche Bearbeitung voi
Prichards History of Mankind heranreiche. — Fritsch^**) entwirft in
ersten Bande seines Werkes ein Bild der Oberfiächenformen , des Innerei
Baues, des Klimas, der Pflanzen- und Tierwelt von Südafrika, wobei all(
für die deutsche Kolonialpolitik wichtigen Fragen zur Behandlung kommen
Der zweite Band soll die Bewohner Südafrikas schildern. — Von Hei-
ni seh**®) haben wir eine Grammatik sowie Textproben der Quarasprach(
in Abessinien und ein ausgiebiges Wörterbuch, das zugleich Vergleichungei
mit den verwandten Sprachen Agau, Bilin, Saho, Somali, Chamir, zuweilen
auch mit Egyptisch, Koptlisch u. s. w. enthält. — Ein Buch über die west-
afrikanischen Inseln haben wir von Ellis.^**)
Über Amerika sind die Arbeiten besonders zahlreich. — Im Auf-
trage der geographischen Gesellschaft in Bremen unternahmen die Brfldei
Krause in den Jahren 1880/1 eine Beise nach der Nordwestküste Amerikas.
Nach einer Geschichte der Entdeckungsfahrten in jenen hohen Norden,
sowie über die dortige erst russische, dann amerikanische Verwaltung folgt
eine Beschreibung der Tlinkitenheimat (zw. 55. u. 60. Parallelkreis), sowie
eine Schilderung des Lebens der Tlinkit-Indianer , deren Sitten und Ge-
bräuche, Künste und Gewerbe, Mythen und Aberglauben dargestellt wer-
den.***) — Sodann sind anzuführen Arbeiten über Labrador***) und di(
154) W. £. Griffis, Corea, Without and Within: Chapters on Corean, Hutory
Mannen, and Religion. With Maps and lUnetrations. (Philadelphia) London. 16®. 6 i
— 155) P. Tournafond, La Cor^e. Paris, imp. GniUot. 18®. 172 S. Fr. 1. -
156) Heinr. Becker, Cinghala und die Cinghalesen, Land und Volk des alten Paradietei
Frankfurt a/M. (Stuttgart, Metzlers Sort.) 32 S. M. 0,60. — 157) P*al Mante
gazza, Indien. Aus dem Italienischen von H. Meister. Jena, Costenoble. VIII, 368 S
M. 8. — 158) A. Featherman, Social History of the Races of Mankind. First Division
Nigritians. London, TrUbner. XXVI, 798 S. 31 s. 6 d. — 159) G. Fritsch, Südafiika bi
zum Zambesi. 1. Abtl. Das Land mit seinen pflanzlichen u. tierischen Bewohnern. JjSi
50 in den Text gedr. Abb. u. 1 Karte. Leipzig, Freytag. IX, 133 S. M. 1. (A.'i]
d. T. : Wissen der Gegenwart. Bd. XXXIV. Der Weltteil Afrika in Einzeldarstellungen. IV.
— 160) Leo Bein i seh, Die Quarasprache in Abessinien. I. Mit einer ÜbersichtstafeJ
II. Textproben. Wien, Gerolds Sohn. 120 u. 152 S. 1 fl. 20 kr. — 161) A. £
Ellis, West African Islands. A history and description. London, Chapraan. 820 S
14 8. — 16S) A. Krause, Die Tlinkit-Indianer. Ergebnisse einer Reise ^ach der Nord
Westküste von Amerika und der Beringstrafse, ausgeführt in den Jahren ^^80 u. 81 durc!
Arthur u. Aurel Krause. Mit 1 Karte, 4 Taf., 32 Illustr. Jen^ Costenoble. XV]
420 S. M. 11. — 1(3) W. A. Stearns, Labrador: a Sketch of itr -^oples, iU Industries
snd itB Natural History. (Boston) London. 120. 9 s.
IX. B. Zimmemiaiiii: Allgememes sowie Vereinzeltes aas dem Altertum. X'l87
hsel Haiti.***) — Auch über Mexiko sind einige Arbeiten erschienen,
seine alte Geschichte, seine Eroberung, die Malerei und Schreibweise der
alten Mexikaner sind Gegenstand der Behandlung geworden. ^•'^'^*'') — Eine
Geschichte Chiles verfalste Barros Arana;^**) der erste Teil dieses be-
deutenden Werkes handelt von den Urbewohnem Amerikas im allgemeinen
und Ton denen Chiles im besonderen. Der Vf. erweist die ethnographische
Einheit der Urbewohner des heutigen Chile und bespricht sodann die Kämpfe
der Inkas um den nördlichen Teil des Landes. Es folgen Schilderungen
des Familienlebens, der Wohnungen, Versammlungen, Waffen und der
Kampfweise, der Industrie, Agrikultur, Sitten, Gesetze, Religion, Redekunst,
Musik und Poesie. Der zweite Teil behandelt die Geschichte der Entdeckung
und Eroberung Chiles. Der erste Eroberer ist Pedro de Valdivia (1539 — 54) ;
er eroberte das Land bis stldlich von der heutigen Stadt Valdivia; seine
Nachfolger setzten seine Eroberungen fort. — Ein neuer Abschnitt schil-
dert die Geschichte der spanischen Kolonie Chile von 1561 — 1610 unter
einer Reihe von Gouverneuren, welche Franc, de Villagran beginnt. Gegen
das Ende dieses Zeitraums erobern die Araukanen in verschiedenen Auf-
ständen das Land wieder und vertreiben die Spanier. Der vierte Teil
endlich behandelt die Geschichte Chiles bis zum Jahre 1659; die immer
nur kurze Zeit regierenden Gouverneure haben fortwährend mit den Ein-
geborenen zu kämpfen, und die Spanier erleiden eine Reihe von Nieder-
lagen. Dem zuletzt behandelten Gouverneur Ant. de Acuna y Cabrera
wnrde fflr seine schlechte Regierung der Prozefs gemacht, der aber mit
seiner Freisprechung endigte (1659). Ein fünfter Band der chilenischen
Geschichte ist seitdem gefolgt. *••) — Derselbe Vf. liefs schon etliche Jahre
früher ein Werk über den pazifischen Krieg 1879 — 81 erscheinen, welches
besonderen Wert dadurch besitzt, dafs es die gleichzeitigen Tagesblätter
der kriegführenden Parteien und Berichte von Augenzeugen als Quellen
hat"*) — Dem in Bd. 7 der JB. I, 206 erwähnten Werke von Lopez
ober ^e Geschichte der Republik Argentina ist ein vierter Teil gefolgt.^'*)
Ebenfalls eine Geschichte dieser Republik bieten die Werke von Mar-
tinez,*'**^'*) die Eroberung Domingos durch Spanien in einem zweibändigen
164) L- Laroche, Hftiti, nne page d^histoire. Bibliotheque haitienne. Paris,
Scmsuan. 243 S. — X L. Rosny, Ensayo sobre la interpretac. de la escritura hieritica
de la America Tradnc. anot. y preced. de an prologo p. D. Juan de Dios de la Rada.
Xtdrid, M. TeUo. 1884. Fol. 500, 508 S. (Nur in 200 Exempl.) — 165) M. £.
Beanyois, Lliistoire de Tancien Mexique. — Les antiquit^s mexicaines du P. D. Duran
eompaz^eB anx abr^^s des P. P. J. Toban et J. D'AcosU. RQH. 38 (1885), S. 109— 65.
— 166) A. Solls, Bist, de la conquisU de M^jico. Madrid, Gaspar. 46^^. 178 S. —
M7) Mission scientifique au Mexique et dans TAm^rique centrale. Premiere partie.
Memoires snr la peinture didaotique et l'^criture figurative des anciens Mexicains par
J. M. A. Anbin. Livraison 1. Paris, imprimerie nationale. 4^. XYII, 108 S. —
118) D. Barros Arana, Hist. general de Chile I — lY. Santiago, R. Jover. 1884/5.
4*. XVn, 452 S. — 169) id., Hist. gener. de Chile. (V.) Madrid, Jover. 1886. 4«.
— 176) id., Hiatoire de la guerre du Pacifique 1879 — 81. Partie I. II. Paris, Dumaine.
1881/82. — X H. L. Amunitegui, Descubrim. i conquista de Chile. 2. Ausg. Leipzig,
firoekhaus. XVI, 872 S. — 171) V. F. Lopez, Hist. de la Repübl. Argentina, su ongen,
^ reroludon j au desarollo polit. hasta 1852. IV. Buenos Aires, Casavalle. 527 S.
(Geht Ton Anfang 1811 bis Juni 1814. Übergabe von Montevideo an die argentin. Truppen
onter Alvear, wertvoll durch die philosophisch-politische Einleitung über den Liberalismus.)
"^ 172) B. T. Martinez, Nociones de Hist. Argentina, estractadas del resumen gener.
del cnrso de fiiat. Texto arregl. al progr. ofic. para los grados 3 — 5 de las escuel. comun.
Buenos Aires, Igen, herm. 112 S. — 178} id., Curso elementar d« BiBt. Ax^onXjoiVu
1,188 I^* ^ Zimmermann: Allgemeines sowie Vereinzeltes aus dem Altertum.
Buche Gändara.^*^^) Einige wtere Arbeiten über andere südamerikanische
Republiken begnügen wir uns in den Anmerkungen anzuführen. ^''^•^'•) —
In folgender Anordnung: 1) Sitten, Einrichtungen, soziale und politische
Zustände; 2) Geschichte des Inkareiches; B) Eroberung desselben durch
Pizarro und die Spanier giebt Brehm^®®) in schwungvoller Sprache ein
ziemlich detailliertes Bild der Geschichte dieses so rätselhaften Volkes;
ältere und neuere Quellen zur Geschichte Perus und des Inkareiches sind
dazu benutzt. — Ein Buch über Geschichte, Sitten und Gebräuche der
Azteken liefert femer Biart,^®^) während Moisand*®*) einen kurzen
Überblick über die Agrikultur und die Handelsverhältnisse Brasiliens giebt.
— Eine gröfsere Anzahl von Biographieen amerikanischer Staatsmänner,
Generale und Minister, sowie einige unbedeutendere Sachen findet man unten
zusammengestellt, i^s-i»?^
arregl. para el uso de los Colegios Kacionales y Escuelas Normales. 2. verm. Ausg.
Kursus I u. II. Buenos Aires, Gebr. Igon. 137, 159 S. ([Schulbuch.] Gegen die 1. Ausg.
ist u. a. hinzugekommen ein Abschnitt Über die Zeit vor Columbus [985 — 1492].) —
174) Cr. Gändara, Anexion y guerra de S. Domingo. Con un prdlogo de D. Crist.
Martos. 2 voll. Madrid, EU Correo milit. XXV, 442, 662 S. (Wohl gemeint die kurze Ver-
einigung Domingos mit Spanien 1861/3 und der Krieg bis 1865.) — 175) J- J- Garmendia,
Recuerdos de la guerra de la Paraguay, Batalla del Sauce, combate de Tataytf-Goni, Cnru-
payti. 2. verb. Aufl. 128 S. — 176) C* Maschwitz, Apuntes sobre un projecto de
red de caminos generales en la prov. de Buenos Aires. Buenos Aires. Guil. Kraft. 4^.
87 S. (Enthält eine kurze t^ersicht über die Entwickelung des Strafsennetzes in der
Prov. Buenos Aires.) — 177) L. V. Noailles, Estudio sobre el plan gener. j r<^men
de los ferro-carriles de la Repübl. Argentina. Buenos Aires, Estab. Tipogr. 4^. 83 S.
(Giebt eine kurze Übersicht Über die Anfänge des Eisenbahnwesens.) — 178) M. A. Pel-
liza, Glorias argentinas. Batallas, Paralelos, Biografias, Cuadros histör. Precedidos de an
juicio critico p. D. Andres Lamas. Buenos Aires, Lajouane. XV, 228 S. (Nicht tief-
gehend.) — 179) Colecciön de documentos in^dictos relativos al discubrimiento, conquista
y organizacidn de las antiguas posesiones espan. de Ultramar. 2. Ser. T. I. (Isla de Cuba.)
Madrid, Murillo. 4^ 478 S. — 180) R- Beruh. Brehm, Das Inka-Reich. Beiträge zur
Staats- und Sittengesch. des Kaisertums Tahuantunsuyu. Nach den ältest. span. QueUen
bearb. Mit einer Karte. 2 Teile. Jena, Mauke. XXXI, 842 S. M. 16. — 181) L.
Biart, Les Aztäques, histoire, moeurs, coutumes: (Biblioth^ue ethnologique.) Paris,
Hennujer. XVII, 804 S. — 182) H. Moisand, Le Brasil, ses d^uts, son dtfvelop-
pement, sa Situation ^conomique, ses Behanges commerciaux, ses plantations de caftf. Beauvais,
imp. Moisand. 77 S. — X D. Decoud, La Atlantida. Estudios histor. Paris, Garnier,
XVI, 387 S. (Übersicht der Geschichte Amerikas, einschliefsl. d. Urgeschichte.) —
18S) M. Herrera y Espinosa, Jos^ Pedro Varela. Montevideo, Posada y Lagomarsino.
XIV, 297 S. (War UnterrichUminister in Urugay, f 1883.) ~ 184) I>- F- Sarmiento,
Vida y escritos del Coronel D. Franc. J. Muniz, cirujano general del ej^rcito eto. Buenos
Aires, Lajouane. 369 S. (1795 — 1871.) — 185) Vida militar y politica de General Juan
Lavalle hecha con previa compilacion de todos los documentos existentes con motivo de U
erecion de sa estitua. Buenos Aires, P. Irume. 43 S. (Auszug aus d. Werke von Lacasa^)
— 186) B. T. Martinez, EI General Francisco Ramirez en la bist, de Entre-Rios.
Buenos Aires, Nueva Revista. 4®. 61 S. — 187) A. P. Carranza, El General Paez.
Buenos Aires, Impr. de Le Courrier de la Plata. 20 S. — 188) id., El Coronel Bogado.
Buenos Aires, Courrier de la Plata. 43 S. (Der einzige Paraguese, der sich im Unab-
hängigkeitskriege mit Ruhm bedeckt hat.) — 189) R- J- Circano, Profiles contem-
poraneos. I. Cordoba, Impr. de 'El Interior*. 4 min. 487 S. (Fray Mamerto Esqnid,
Bisch. V. Cordoba, Raf. GÜrcia, Jurist; J. Gabr. Broohera, Landcurat, Oberst J. J. Diaz.) —
190) J* Lemoine, Biograf, del General Eliod. Camacho. Buenos Aires, J. Peuser.
889 S. (Bolivian. General, der sich im Pacific -Kriege auszeichnete u. durch bürgerliche
Gesinnung in Bolivia geordnete Zustände mit herstellen half.) — 191) Apuntes biograf. de
Monsenor D' D. J. J. Alvarez, Dean de la Catredal del Parani y prelado domest. de su
santidad. Buenos Aires, Coni. 15 S. — 198) A. B. Carranza, Manuel Dorrego. Buenos
Aires, Le Courrier de la Plata. 21 S. — 198) P- P- Figueroa, Benjamin Vicana
TX. B. Zimmermann: Allgemeines sowie Vereinzeltes aus dem Altertum. 1189
Die polynesischen Rassen beginnen mehr und mehr das Interesse
der Gelehrten zu erregen. Im Anschlufs an ein im vorigen Jahre ver-
öffentlichtes Schriftchen 'der Fetisch an der Küste Guineas* schildert
Bastian ^^®) nach einem kurzen Abrifs der Entdeckungen im melanesischen
Archipel, wobei er besonders Neu-Guinea und den Neu-Britannischen Archipel
im Aage hat, Sitten und Gebräuche der Bewohner Melanesiens. Religions-
gebraache und Mysterien, soziale und Verwandtschaftsverhältnisse, Ehe,
Stellung der Frauen, Gebräuche bei Bestattung der Toten und dgl. werden
emer eingehenden Betrachtung unterzogen. In einem anderen Werke *••)
behandelt derselbe Vf. Timor, Neu-Guinea, die sog. südwestlichen Inseln
bei Timor, Tenimber, Am und Key. Das Vorwort bilden metaphysische
Prolegomena für die Psychologie als Naturwissenschaft, die jedoch mit dem
eigentlichen Thema in keinem direkten Zusammenhang stehen. — Dafs die
melanesischen Sprachen unter sich in näherer, mit den übrigen ozeanischen
und malaiischen in fernerer, mit den australischen Sprachen in keiner Ver-
wandtschaft stehen, unternimmt Godrington zu erweisen. ^^^) Daran
schliefst C. eine kurze vergleichende Grammatik der melanesischen Sprachen
Bnter Vergleichung der Sprachen des Ozeans und des Archipels sowie die Phono-
logie und das Zahlsystem. Mit dem 6. Kapitel beginnt die Behandlung einer
langen Reihe von Sprachen; die ausführlichste Untersuchung ist der Mola-
Sprache der Bankinseln gewidmet. — Kubary,^®*) der lange Zeit auf den
Karolinischen Inseln gelebt, giebt eine Schilderung der dortigen Verhältnisse.
Alle einzelnen Gemeinden in Pelau sind von einander unabhängig ; die Pelauer
besitzen eine sehr niedrige Auffassung vom weiblichen Geschlecht, das sie
in umatürlicher Weise ausnutzen; die Folge davon wird schliefslich ein
Aussterben der Bevölkerung sein. — In drastischer, humoristischer Weise
endlich schildert Monrad,^®^) der als Händler unter den Maoris gelebt
bat, Sitten und Gebräuche der Neuseeländer.
IhektDiui, opnsc. historico. Taica, La Tribnoa. 89 S. (Chilen Litterat und Staatsmann.) —
194) M. Garcia, £1 cura Monardes. Santiago de Chile, Jover. 81 S. (Origineller
Com, geb. 1717, t 100 J. alt in Huasco.) — 195) A. P. Corranza, Commemoracion del 17
deJnniode 1821. Homenage i la Memoria del patriota Güemes. Salta, Impr. del Comereio.
4*. 73 S. (Bede am 44. Todestage des berühmten Freiheitskämpfers.) — 196} Memoria
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~ 197) Iflid. De-Maria, El Teatro Solis. Resena histor. en el vigesimo noveno ani-
versario de su inangnracion. Montevideo, Yarela. 4 m. 36 S. (Gesch. d. Theaters, das
1856 eröfiiiet wurde, obwohl schon 1841 der Bau begann.) — 198) A. Bastian, Der
Pipu des dunkeln Inselreiches im Lichte psychologischer Forschung. Berlin. 8 S. —
IM) id., Indonesien oder die Inseln des malaiischen Archipels. 2. Aufl. Timor und die
«aHegenden Inseln. Mit 2 Tafeln. Berlin, Dttmmler. LXXII, 166 S. M. 6. — SOO) R-
H. Codrington, The Melanesian languages. Oxford, Clarendon Press. VIII, 572 S. —
211) J. KnbAr j, Ethnographische Beitrüge zur Kenntnis der Karolinischen Inselgruppe
^ NsehbarschAft. 1. Heft. Die sozialen Einrichtungen der Pelauer. Berlin, Asher u. Co.
150 S. M. 3. — ' S03) D. G. Monrad, Das alte Neuseeland. Aus dem Dänischen
^utoch von A. W. Peters. 2. (Titel-) Aufl. Norden, Fischer Nachf. 1871. III, 62 S.
^1 — XA. Mine, L'Archipel des iles HawaT ou Sandvich, ^tude historique, gdographique
^ itt^tique : Eztrait du BulL de la Soci^t^ de g^ographie commerciale de Bordeaux.
Bordeaux, impr. Goanoailhou. 30 S.
J 190 Allgemeines sowie Vereinzeltes.
Der Redaktion ist von befreundeter Seite ^) eine Bibliographie über
englische Litteratur zur aufserenglischen^) und über magyarische Litterator
zur aufserungarischen Geschichte^) zur Verfügung gestellt worden. Da
dieselbe manchen entlegenen Beitrag aus allen Teilen der Weltgeschichte
enthält, so bringt die Redaktion sie hier zum Abdruck, ohne jedoch damit
eine Verpflichtung für die Zukunft einzugehen.
1) Zumeist von nnserm langjährigen Mitarbeiter Prof. Dr. Mangold in Budapest.
— %) W. H. D. Adams, Egypt. Fast and Present. London, Nelsons. 1885. 8^ Sh. 3.
— Africa. Past and Present. By an Old Resident. 4. edit. London, Modder. 1885.
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ceUor. London, MacmiUan. 1884. 8^ 2 vols. Sh. 18. Rez.: Ac. (1884) 1, 274; Ath. (1884) 1,
S. 433. — A. J. Butler, Ancient Coptic Churches of Egypt. Oxford, Wäret. 1884.
8®. 2 vols. Sh. 30. — Josephine £. Butler, She Salvation Army in Switzerland.
London, Dyer. 1884. 8^ 4 Sh. 6 d. — Ed. C*id, HegeL (= Philosophical Claasics.)
London, Blackwood Sons. 1883. Sh. 3. Rez. : Ath. (1883), 21. April. — Sir James Caird,
Jndia; the Land and the People. 2. u. 8. edit. London, CasseU Cp. 1888/4. Sh. 10.
Rez.: Ath. (1884), 12. Jan. — Madame Campan , Private Life of Marie Antoinette. Translated
by Phipps. London, Bentley Son. 1883. Rez.: Ath. (1884), 5. Jan. — Edwin Cannan,
The Duke of St. Simon. Lothian Prize Essay. London, Simpkin. Oxford, BlackweU.
1885. 8^ 169 S. 8 Sh. 6 d. Rez.: RH. (1886) 31, S. 233. — James Cappon,
Victor Hugo. A Memoir and study. London, Blackwood. 1885. Rez.: Ac (1885) %
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Kronstädter Gymnasiums.) Kronstadt, Römer. 1884. 8®. 76 S. — Victor Concha,
Ujkori alkotmänyok. (Verfassungen der NZ.) Budapest, Akademie. 1885. 8^. 34 S.
M. 6. — Gergely Csiky, Görög-rdmai mythologia. (Griechische und römische Mytho-
logie.) Budapest, Franklin. 1885. 8^ VIII, 232 S. M. 2,40. — Jenö Csuday,
Vildgtörtdnelem. (Weltgeschichte.) Bd. I. Altertum. Steinamanger, Seiler. 1885. 8^
VII, 219 S. M. 2. — Josef Dankd, Französische Bücherillustration in der Renaissance :
Ung. R. 5 (1885), S. 370/2. Budapest. (Wird unter den Abhandlungen der Akademie
erscheinen.) — Henry Cdger, Auguste Comte and the middle ages. Prefsburg, Anger-
mayer. 1885. 8^. 115 S. -^ Br. Josef Eötvös, A 19. szäzad uralkodö eszm^inek
befolyäsa az illamra. (Einflufs der herrschenden Ideen des 19. Jh. auf den Staat.) Nene Aufl.
Budapest, lUth. 1885. 8^ 2 Bde., 368 u. 304 S. — Jinos Fechtel, Nagy K^oly
csdszdr uralkodisinak fontossdga. (Bedeutung der Regierung Karls des Chrofsen). Szamosnjv^,
*Aurora\ 1885. 8^ 81 S. — Ignaz fioldziher, Palestina ismertet^^nek hakdte ac
Allgemeines sowie Vereinzeltes. 1,195
vtob^ 8 ^Ttizedben. (Fortschritte der Erforschung Palästinas in den letzten 8 Dezennien.)
(SpnehwissenschaftL Abhandlungen der Ungar. Akademie.) Bd. 18, Heft 8. Budapest,
AJudemie.^ 1885. 80. 72 S. H. 1. Bez.: Ungar. R. (1886), S. 240/1. — Paul
legji, Allamiols^g ^s papuralom. (D. ^ Souveränität des Staates n. d. Priesterherrschaft.)
IVersboig, Selbetverl. 1885. 8^. 186 S. — ^^Arpäd Horv^t, Mabillon a diplomatica megala-
pitöjs. (Habillon, der Begründer der Diplomatik.) Antrittsvortrag. (= Histor. Abhandlgn.
der Ungar. Akad.) Bd. 12 (1885), No. 4. Budapest, Akademie. 1885. 8^ 39 S.
H. 0,50. — Lajofl Mangold, YiUgtört^nelem. (Weltgeschichte.) Bd. IIX. Gesch. der
KZ. 2. Aufl. Budapest, Franklin. 1885. 8^. 288 S. H. 8. — Henrik Harczali,
TiUgtfirt^elem. (Weltgeschichte. Begründet von Franz Ribiry.) Bd. Yin. KZ.
1774—1830. Budapest, Mehner. 1885. 8^ 576 S. (Mit Illustrationen.) — - Ren^
M^nard, Az dkori mttv^szet tört^ete. (Gresch. der Kunst im Altertum. Aus dem Ftanz.
Ilbenetzt.) Budapest, Eggenberger. 1885. 8^. 164 S. M. 2. — Ambrus Reminyl,
A fnnczia forradalom hfrlapjai ^s hirlapiröi. (Die Zeitungen und Journalisten während der
fiiozösischen Revolution.) Budapest, Franklin. 1885. 16^ 80 S. M. 0,60. (Erschien
auch in deutscher Sprache.) — Anton Rdzsaigi, Bevezet^s a 19. szätzad tort^net^e.
Gervinus-uSl. (Einleitung in die Gesch. des 19. Jh. Nach Gervinue übersetzt.) Budapest,
FrmUin. 1885. 16^. 227. H. 1. — Gyula Schambach, Marcus Aurelius Philosophus.
(Prognunmabhandlg. des Schemnitzer Gymnasiums.) Schemnitz, Joerges. 1884. Rez. :
Si^adok (1885) 2, S. 179. — Gyula Schwarz, Sallustios illamformäi ^s a gorögök
poHtikai irodalma. (Die Staatsformen des Sallustius und die politische Litteratur d0 Griechen.
(= Sodale Abhandlungen der Ungar. Akad.) Bd. 7 (1885), H. 8. Budapest, Akademie.
1885. B^. 27 S. M. 0,40. Rez.: Ung. R. (1885), S. 76; Wochenschr. f. klass. PhUo-
kgie (1885) 25. Febr. (Susemi ehl); Replik Schwarz': Ungar. R. (1886), S. 304. —
id., Montesquieu elm^ete a monarchiai ülamformiröL (Die Theorie Montesquieus von
der monarchischen Staatsform. (^ Sociale Abhandlngn. der Ungar. Akad.) Bd. 7 (1885),
Ko. 1. Budapest, Akademie. 1885. 8^ 48 S. M. 0,60. Rez.: Ung. R. (1885), S. 645.
— S^dor SziUgyi, Egyetemes tort^net. ^ (V^eltgesch.) 2. Aufl. 2. Teil. Budapest,
Pfeifer. 1885. 8^ 164 S. M. 2,40. — Agost Trefort, Eml^kbesz^d Mignet Ferencz
fektt (Gedächtnisrede über Fran90is Mignet). (= Akademische Denkreden.) Bd. 2, No. 10.
Bsdspest, Akademie. 1885. 8^ 14 S. M. 0,20. (Erschien auch in deutscher Über>
wtzang bei Kilian und in französischer Übersetzung bei Grill. Vgl. Ungar. R. [1885], S. 81.)
— Id., Emldkbeez^d Guizot Ferencz folÖtt. (Denkrede auf Francois Guizot.) (= Akad.
Gedlehtnisreden.) 2. Bd. Budapest, Akademie. 1885. 8^ 28 S. M. 0,20. Rez.:
Ungir. R. (1886), S. 38. (Erschien bei Kilian auch in deutscher Übersetzung. [Vgl.
Uogsr. R. (1886), S. 38].) — id., EmlAbesz^ Thiers Adolf f515tt. (Gredenkrede auf
Adolf Thiers). (= Akad. Gedächtnisreden.) Bd. 8, No. 2. Budapest, Akademie. 1885.
8*. 13 S. M. 0,20. (Erschien bei Kilian auch in deutscher Übersetzung und in franzo-
liadier bei Grill [Vgl. Ung. R. (1885), S. 259].) — Franz Turbucz, Die Entstehung der
Sprache und die ungarische Sprache (Ungarisch). Budapest, Aigner. 1885. 8^. 134 S.
IL 2. — Armin Vämb^ry, A tor5k faj ethnologiai ^s ethnographiai tekintetben. (Das
"Hirkenvolk in ethnologischer und ethnographischer Beziehung.) Budapest, Akademie. 8^.
IVI, 768 S. M. 10. Rez.: HZ. (1887) 57. Bd., H. 2; CBL (1886), S. 1682. (Erschien
«oeh in dentaeher Übersetzung bei BrocU&us [Leipzig]. 638 S. M. 18.) — Moriz
Vcrtner, Die Lnsignanen und die Krone Armeniens: Turul 3 (1885), S. 189 — 91.
Bodtpest, Verlag der Herald. Gesellschaft.
Mittelalter.
L
R Ladewig.
Germanische Urzeit
bis vm lide der Tolkerwuideroiii.
Die immer durchgreifendere Teilung der Arbeit zwischen den Jahres-
beikhten anderer Disziplinen, in welche Teile des Referates über dentscbe
üigeschichte hineinfallen, macht nns in beiderseitigem Interesse eine Be-
schränkung, namentlich in der Frfthiatorie» zur Pflicht. Begeim&fiuge
Referate über ^Fortschritte der Urgeschichte', immer 2 Jahrgänge zusammen-
imnd, bringt die Revue der Naturwissenschaften.^) Auf dem Gebiet der
geographischen Wissenschaft bietet jede Auskunft über Geologie, Ethnographie,
Anthropologie Behms geographisches Jahrbuch.*) Dennoch wollen wir das
Handwörterbuch der Zoologie, Anthropologie, Ethnologie wenigstens er-
vlknen.') Femer im engeren für DeutscUands Grenzen in Betracht
kommend, die Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde.^*) Yor-
tiige, wie der höchst interessante Honseils über den deutschen Oberrhein
ii froherer Zeit^) sind schon darum ^on genereller Wichtigkeit, weil, ^die
1) RNatnrwiM. Köln, Mayer. — Z) GotiUi J. Perthes; AnthropohLitt. cf. auch: AAnthr.
(n^Inafsige Verzeichnisse.). — S) Handworterb. d. Zoologioi Anthropologie, Etfanol., unter
Khw. von B. Böhm, W. Hartmann, F. ▼. Hellwald. I. hrsg. ron Qnst. Jager
{im% YII, 564 S. n. hrsg. v. Gust. Jager (1SS8), 544 S. m. 8 Uth. Taf. IH. hrsg.
▼n Ast. Seichenow (1885), 688 8. m. 1 Uth. Taf. — 4) Forschungen z. dentschen
Usdes- und Yolkaknnde. Im Anftr. vnd unter Mitw. der CentraUcomm. f. wissensdh.
I'iMninde r. Deutschland hrsg. von Dr. Rieh. Lehmann. 1. Bd. Heft 1 u. 2: 1. Der
Btioi Veeklenbnrgs von Prof. Dr. S.Oeinitz. 88 S. 8. Die oberrh. Tiefebene und ihrt
l^Hgeli. von Prof. Bieh. Lepsin s. M. 1 lith. Karte. 8. 88 — 98. Stuttgart, Engelhom.
tl6S. TgL JB. 1888, II, 846**. 414*^. — 5) X Just. Both, Die geologische Bildung
^ Borddeutscheo Ebene. 8. Aufl. (=r Samml. gemeinverstdl. wissenschaftl. Vortrlge.
^OBTirchow u. Holtzendorff. H. 111.). Berlm, Habe! 86 S. — i) K. Wiih. v.
^*ii1»cl, Geologie ▼• Bajem. 1. TeU. Grundz. d. Geologie. 8. Lief. Kassel, Fisdier.
IttS. 8. 808 — 4S0 m. lahlr. Abb. (Lief. 1 in 1884.) — 7) Honseil, D. deutsche
^^*f^ in Torliitt. n. hist. Zeit. (Terh. d. Anthrop.-Kongr. 1885): KBAAnthr. 16,
»• 100/«.
^>l»iA«iskie dar 0— chiehtiirtowjdto/l 1886, IL i
112 ^' P* Lad ewig: Germanische Urzeit bis zum Ende der Yölkerwanderang.
Untersuchung der hydrologischen Vorgänge heim natürlichen Bau der
fliefsenden Gewässer geeignet sein kann (und ohne Zweifel ist), den Einhlick
in die früheste kulturelle Entwicklung einer Gegend zu erleichtern'.
In diesem Jahre hahen wir die ersten Versuche zu verzeichnen, aus
den seit Jahren zuerst in Deutschland, dann der Schweiz, Belgien und
Osterreich gemachten Erhebungen über Pigmentierung der Bevölkerung
ethnographische Folgerungen zu ziehen. Virchow gab hierüber^)
ein Referat der Berliner Akademie und eines dem Anthropologencongrefs
zu Karlsruhe.*) Trotz gewisser Mängel der Aufnahme in Belgien und der
Publikation des Materials in der Schweiz scheint der Nachweis sicher, dafs
^blond' noch heute für Deutschland der charakteristische Typus ist, die
jetzige Verteilung dreier, je dunkler pigmentierter, paralleler Zonen in
Mitteleuropa jedoch Resultat der von Westen ausgehenden Regermanisation
des Ostens ist. Erwünschte Übereinstimmung mit der Sprachkarte (Nieder-
deutsch, Fränkisch, Alamanisch) ist vorhanden. Eine durch klimatische Ein-
flüsse erfolgte Verdunkelung weist V. zurück. Seine Ansicht bezüglich der
Mischungen, als aus Verbindung mit Resten aus prähistorischer Zeit hervor-
gegangen, teilt auf grund der österreichischen Statistik Schneider ffir
Böhmen.^® ^*) Neben diesen aussichtsreichen Arbeiten wirft mit raschem
Entschlufs und völlig flacher Kenntnis der einschlagenden schwierigen Probleme
Wilser die bisherigen Völkertheorien über den Haufen.**-^*)
Die lebhafte Diskussion über Nephritoide, als zu den ältesten
Kulturresten Mittel-Deutschlands gehörig, scheint für den Augenblick be-
ruhigt. Die gröfste Sammlung derart, die Freiburger, hat erschöpfende Be-
handlung von Schoetensack gefunden.^*) Eine von v. Tröltsch gefertigte
Karte über die Verbreitung der Nephritoide zwischen Elbe und atlantischem
Ozean besprach dieser selbst.*')
Über Bernstein ist nur eine Notiz erschienen,^®) in welcher Oppert
die in seiner Arbeit über den Bernstein bei den Assyrem gegebene Über-
8) R« Virchow, D. Verbreitang d. blonden u. brttn. Typus in Mitteleuropa.:
Berl. SB. (1886), 9. Bd. I., S. 89—47. (Ausführlich über diese Bern.: Kollmann:
KBAAnthr. 16. 88.). — 9) id., Gesamtber. über d. Statistik d. Farbe d. Augen, d. Haare
u. d. Haut d. Schulkinder in Deutschi.: KBAAnthr. 16, S. 89 — 100. — 10) L. Schneider,
Über d. Verbreit. d. blonden u. brün. Typus in Böhmen: VGAnthr. 17 (1886), S. 889— 53.
— 11) X Georg Meyer, Die Karier, e. ethnogr.-lingu. Unters.: Beszenbergers Beitrr.
10, S. 147 — 202. (Sollen wahrscheinl. Indogerm. sein.) — 1^) X Joh. Ranke, Z.
Craniologie d. Kelten: Mttnch. Anthr. Mitt. 6, S. 108—20. — 18) L. Wilser, D.
Herkunft d. Deutschen. Karlsruhe, Braun. 92 S. (Hiemach sein Vortrag auf d. Anthro-
pologenkongrefs : KBAAnthr. 16, S. 122/24; beantw. von Virchow. Nach ihm ist
Skandinavien der Herd aller indogerm. Wanderungen, die Germanen das Urvolk.) —
14) X K. K5nen, Üb. d. Urbevölk. d. Rheinprov. u. d. ersten Spur. v. der Kultur u.
Relig.: KBAAnthr. 16, S. 28/4, 26/8. (Sehr wenig bedeutd.: Älteste Kulturreste germanisch,
gleich denen d. ThJLler Frankreichs, Belgiens, Englands.) — 15)XJ. Lippert, Germanen
u. Slaven. Die gesch. Entw. der Gegensätze ihres Volkswesens. (=b Prager SammL
gemeinn. Vortrr. N. 100.). Leipzig, Cnobloch. 24 S. — 16) O. Schoetensack, D.
Nephritoide d. mineralog. u. d. ethnogr.-prilhist. Museums d. Univ. Freiburg 1. Br. : ZEthn.
17, S. 167 — 89. — 17) V. Tröltsch, Zu seiner Karte der Verbreitung der Nephrite,
Jadeite, Cbloromehinithe. : KBAAnthr. 16, S. 186/8. (Virchow u. Wankel beteiL sieh an
der Diskussion. Ob die Karte ediert, mir unbekannt) — 18) J< Oppert, Erwthn. d.
Bernsteins in e. Keilinschrift: VGAnthr. (1886), S. 66/6. (Früher übersetzte man «Safran»
der anzieht.' Virchow würde dies zu seinen Funden in Koban passen (1. e.). — Einen
Abschnitt über Bernstein hat Meyer in seinem N. 26 bespr. Buche; femer bat Mair
(s. u. No. 82) p. 69 — 64 Bemerk, üb. Bemsteinhandel v. d. Ostsee z. Pontus.
I. P. Lftdewig: Germaniseha Uraeit bis zmn Ende der Völkerwandening. Jja
setzong vertritt : ^in den Meeren, wo der Nordstern im Zenith steht, fischten
sie (die Unterhändler), was wie Knpfer aassieht' (500 Jahre vor Herodot).
Ober prähistorisch germanische Enltar läfst sich ganz ohne
R&cksicht auf nordische Erscheinungen nicht berichten. Gute Referate
bietet hier pünktlich J. Mestorf.^*) Erwähnen müssen wir wenigstens
Montelins' jetzt ins Deutsche übersetzte ^Kultur Schwedens'.*^) Hier wird
eine von 1500 bis etwa zum 5. Jh. a. C. in 6 Perioden reichende Bronzekultur
besprochen, in Anlehnung an ein anderes Werk desselben Vf., für das wir
auf dss Kapitel Skandinavien verweisen.*^)
Die La-T^ne-Periode versucht Tischler*^ an besonders charak-
teristischen Stücken, der Fibula und dem Schwert zu schildern, wie auch
der Lanze. ^') Meyers Arbeit über Hallstadt behandelt wesentlich das
Lokal, in welchem noch manche Funde zu heben sind.^^) Wichtig ist
desselben Vf. Buch über Gurina.^^) Soweit bis jetzt die Altertümer gehoben
Bind, stellt mit Hilfe von Sachverständigen M. vorläufig die Ansicht auf,
dafs der Ort vom 4. Jh. vor his 4. Jh. nach Chr. hewohnt gewesen sei.
Die Inschriften sind indogermanisch (illyrisch). Tischler erweist hier die
Existenz der von Hochstetter für die benachbarten Gräberfelder bestrittenen
La-T^nekultur (mittlere und späte). Von den Hallstadter Funden unter-
schieden, tragen die von Gurina mehr italienisches Gepräge.
Die ungarischen grofsartigen Ausgrabungen lassen immer mehr erkennen,
dafs sie für deutsche Urzeit von hohem Interesse sind. Wir nehmen sie
— soweit deutsch vorhanden — an dieser Stelle zusammen, da die zeitliche
Definition zum Teil noch ganz diskutabel erscheint. Die Resultate der Aus-
grabang von S238 Gräbern in Eeszth^ly und Umgegend beschreibt Lipp
ftosfflhrlich, als ^das vollständigste Bild altgermanischer Kultur'.**'*^*) Un-
gleich wertvoUer ist jedoch der Goldfund von Nagy-Szent-Miklos,^®) der
zum erstenmale eine würdigende Darstellung erfährt. Die teilweise sicher
zu lesenden Inschriften gestatten die zeitliche und örtliche Begrenzung: es
ist wahrscheinlich ein Königsschatz gepidischer Kleinfürsten christlichen
Glaobens ans dem 4./5. Jh.; die Gefäfse etc. zeigen eine Mischung antiker
19) Im AAnthr. — 20) O. Monte]Iiu8, D. Knltar Schwedens in vorchristl. Zeit,
übt. von Carl Appel nach d. 2. Aufl. M. 190 Holzschn. Berlin, G. Reimer. 198 S.
Bei.: AAnthr. 16, 658/4; ZEthn. 18, 46; MHL. 16, 19—28; DLZ. 7, 596. — 21) id.,
Om Hdheitanuning inom hrons&lderen med alrikildt af seende p& Scandinavien. Stockholm.
SS6 S. Cf. Kap. XXIX. Res.: AAnthr. 16, 648. — 22) Tischler, Üb. Gliederg.
i La-Ttee-Periode n. üb. d. Dekorierg. d. Eisenwaffen in dies. Zt.: KB AAnthr. 16,
& 157—61. — 2S) X £. y oaga, Les Helv^tes )k la T^ne. Kot. bist. av. 1 plan et
tO planches antogr. par A. Vonga et O. Hugnenin. Neufchatel, Attinger. 4^. 40 8.
Kieht bewohntes Pfahldorf; gröfseres Handelsmagaain 1 — 2 Jh. a. C. — 24) A. B. Mejer,
D. Gfiberfeld ron Hallstadt. M. 8 Lichtdr.-Taf. Dresden, HoiAnann. 4®. 17 S. —
tt) id., GurinA im Obergailthal (KJLmton). M. 14 Taf. Licbtdr. Dresden, Hoffmann.
Imp. 4^ VIII, 104 S. Das Bach habe ich nicht erlangen können. Hier nach der Res.
Kei.: AAnthr. 17» 201/2 (Tirchow). — 26) W. Lipp, D. Grllberfelder v. Keazth^y.
AaL dL Ausg. IL 860 Illnstr. u. 8 Taf. Budapest, Kilian. Till, 121 S. Ans 'Ung.
Kerse'. Bez.: HZ. N. F. 23, 166. — 27) X id., M. Aosgrabgn. in u. um Kessth^ly.:
KBGY. 81, S. 81. — 27*) X O. Hermann, Urgesch. Sporen i. d. Gerftten d. ungar.
fftlkttüml. FiscbareL ZiigL als KataL d. ungar. Landesaosst. Gruppe IV. Budapest, Kilian.
IMft. 46 S. M. 64 Abbild. — 28) Jos. Hampel, D. Goldfnnd von Nagy-Szent-
ttUtfi, sogm. Schatz d. AttUa. Beitr. s. Knnstgesch. d. y51kerwand.-£poche. Budapest,
KlIiiB. 4^ 190 S.
JX 4 I- P. La^dewig, GenBanisehe Uneit bis zum Ende der Ydlkerwaadomiig.
Tradition, orientalischer und barbarischer Einflüsse, am besten in den
griechischen Handelstädten am Schwarzen Meer zn lokalisieren, deren Gold-
arbeiter von den Hannen vertrieben, teils bei den Gepiden, teils in Kon-
stantinopel Zuflucht fanden. Den Schatz mögen die Gepiden den Hannen
abgenommen haben. Eine Abhandlang über Kunstströmnngen der Yöiker-
wanderang zeigt den Zusammenhang dieser Funde mit einer Reihe anderer,
Yon den Goidfunden von Eertsch an bis zu gleichen westgotischen Resten in
^lanien. Ähnliche Funde werden sich bei fernerer Untersuchung vieUeicht
als jünger herausstellen, wie denn auch schon früher Furtwünglers An-
satz des hierher gehörigen Goldfnndes von Yettersfelde bezüglich des
angenommenen Alters Angriffe erfahren hat.*®*} Vf. charakterisiert diese
ganze you ihm zusammenhängend nachgewiesene Kultur, als eine Kultur der
Völkerwanderung, ^^^) der er nach ihren Haupttrftgem den Namen der
^gotischen* beilegt und die er von mehr barbarisierender , nachfolgender
avarischer unterscheidet. Auf Spezialarbeiten kann an dieser Stelle nicht
Rücksicht genommen werden. Nur Wagners Hügelgräber in Baden'^**^)
müssen erwähnt werden, dessen Resultate von allgemeinerem Interesse sind:
W. stellt drei von einander verschiedene Gräbertypen für Bodensee und
Schwarzwald, Freiburg und den Kaiserstuhl, das Neckarhügelland und die
Rheinebene fest. Hallstadtkultur findet sich unter grofsen zeitlichen Differenzen,
im Süden fehlt La-T^nekultur.
Überraschend lebendige, uralte Kulturreste deutscher Völker weisen die
Forschungen über das deutsche Haus auf, seit die Schriften
Hennings und Meitzens hierüber erschienen.*^) Lasius erweist jetzt '^)
in wesentlicher Ergänzung zu Henning das friesische Bauernhaus als durch
Konstruktion und Verwendung der Diele, durch Verbindung der Wohnräume
und Scheune von dem sächsischen verschieden. Diesen Typus verfolgt
Henning**) bis hinauf nach Westfriesland und zur Eider. Erhardts
Rezension verhält sich stark polemisch, er vertritt abermals seine Ansichten
bezüglich der taciteischen Stelle über die Ansiedlungsweise der Germanen.
Wichtig ist Hunzikers Anzeige, der für das alamanische und burgundische
Haus — es giebt kein ^schweizer' Haus — einiges notiert.
Für diejenigen Werke, welche die moralische Kultur unserer Vor-
fahren behandeln, verweisen wir im allgemeinen auf die germanistischen
Z6^) Vofs in ZEthn. 16, S. 4S7. Cf. Hampel: p. 14S. — 28^) R. Virehow,
D. OoldfVind ▼. Petreosa.: KBAAnthr. 16, S. 188 — 40. Über diesen Fand cf. auch HampeL
— 29) £• Wagner, Hügelgräber u. ümenfriedhSfe in Baden m. besd. Berücksicht. ihrer
ThongefUfse. M. 6. Liehtdr. u. 1 Chromolith. Festschr. d. 16. Anthrop.-KongresMs.
Karbmhe, Braun. 4^ III, 55 S. Bez.: AAntbr. 17, 289 (Virehow). — 29*) X J. Mestorf,
Torg. Altert, aiu Sehleewig-Holitein. 68 Taf. Photolith. u. Handzeichn. von W. Prell.
Hamburg, Meifsner. Bez.: ZEthnoL 16, 48; DLZ. 7, 1412 (Undset); CBL 1S86, 1109.—
29b) X L. Z., Z. Prtthistorie d. bayer. Vogtlands.: KBAAnthr. 16, S. 85/7. Kur slav. Beite;
vor diesen keine narisk.-baiuwar. Bevölkerung. — $#) JB. 1SS8, II, 5^ — Sil) O. Las ins,
D. fries. Bauernhaus in s. Entwiekl. wthrend d. letzten 4 Jh. vorzugsw. in d. Kttstengeg.
zw. Weser u. DoUart.: (= Quellen u. Forsch. 55, I.) Strafsb., Trttbner. m, 34 S. V.
SS Holzschn. (Fitr altengl. Haus cf. Fr. Seebohm, Dorfgemeinde: (JB. 1SS8, ü, 41f*^.)
Bez.: CBl. 1886, 888; M^. 7, 1758; HZ., K. F. 80, 580 (Erhardt); LHbL f. germ. u.
rem. Ph. 7, 267 — 70 (Hunziker). — %%) R. Henning, D. Deutsehen Haustypen. : (= dats. Ü.)
Strafsbnrg, Trttbner. 1886. 84 S. Leips., Veit. XH, 877 S. Bez.: Wie bei K. 81. Cf.
such H. Lange, Hans u. HaUe, Stud. z. G. d. antiken Wohnhauses u. d. Basfliea.
L P. Lftdewig: GenuniMh« Uneit bb ra» End« der YSIkcrwiodening. Q^
Jaiiresberichte.**'*^) Dahns Walhall erlebt eine neue Auflage.'*) In
emer amfangreichen Anzeige nimmt Meyer'*) zu den Kesnltaten in
Miimhardta nachgelasBenem Werice Stellung.'^ '*) Er bedauert, dafs M. den
ZMammenhaBg des Baum- und Waldmythos mit dem Wind- und Wolken-
nythos allm&hlich immennehr verloren hat, er sdibst führt hierfür einiges
iD seiner über den gewöhnlichen Rahmen hinausgehenden Anzeige an. End*
lieh erwähnen wir in dieser Abteilung Rautenbergs Schrift/*) ttber die
Bestattongsart bei unaem Vorfahren, zu propagandistischem Zweck ge-
Khrieben, aber eine hübsche Obersicht des Verfahrens der indogermanischen
Völker bietend.
Für die historisohie Zeit haben wir zunächst eine Anzahl neuer Aus-
gaben des Cäsar und Tacitus, Übersetzungen, sowie lexikalische HiUs-
nittel zu erwähnen. Da sie weniger der Geschichte, ab der Philologie zu-
gehören, verweisen wir auf die betreffenden Jahresberichte.^^) Auch die
rem philologischen Aufsätze über beide SchriftsteUer bleiben von unserm
Berieht ausgeschlossen.^*) Maxa schliefst sich Schleussingers Brücken-
koBfltmktion an,^*) und verweist darauf, dafs er früher schon (1880) eine
fut gleiche vorausgesetzt. Doch scheint inzwischen gerade von dieser Kon-
traktion die Kritik ziemlich allgemein Abstand genommen zu haben.^^)
Sonst liegt über Cäsar nur ein gutes Programm vor,^^) das dem Charakter
des B. G. als Memoirenwerk Rechnung tragend, dasselbe als Rechtferti-
gnngsschrift seinen Angreifem gegenüber herausgegeben, allerdings daneben
als Grundlage seiner Thaten verfafst darsteUt. Zu objektiver Würdigung
des Feindes liefs ihn sein Römertum und das politische Interesse, seine
eigenüich verfassungswidrigen Kämpfe ab im Interesse der Provinz dar-
nutdlen, nicht gelangen, indessen sind die neuerdings höchst absprechenden
Urteile über seinen Charakter entschieden zu hart. Vf. beginnt dann mit
der Untersuchung der Cäsar vorgeworfenen Unrichtigkeiten, resp. Ent-
stellnngen. — Mehr und interessantes liegt über Tacitus vor. Schrader^*)
b^isadelt, soweit uns die Notiz angeht, die aus Velleius zu folgernde Legatur
des Aqirenaa, welcher im Jahre 9 seine 2 Legionen vor dem Schicksal des
M) JB6«niiPh. 7. Jahig. 1S86. Leipsig, ReifBoer. 1886. — 8S^) GStzinger,
Snllexikon d. Deatschen Altort. Cf. JB. 1884, II, 4**. Rez.: AnzDA. 12, 1 f. (AnsfUhrL
«. lehArf von Kossinna); MHL. 18, 800/2 (Froböse). — S4) Schwarte, Indogerm.
^oOksgUnbe (mit Jahr 1885) 8. schon JB. 1884, II, 6*". — X id. , Die Vermfthlung
ia Himmliscben im Gewitter: ZEthn. 17, S. 128 — 48. >- U) ?• Dahn, Walhall,
4. Aufl. Kreiumach, VoigUänder. 881 S. Bez.: CBL 1886, 788/4. — M) E.H. Meyer,
Anzeige von Mannhardts mythol. Forschungen: AnzDtschAltert. 11, S. 141 — 64. —
S7/8) X E. Yeekenstedt, Pnmphut, e. Kulturdftmon d. Deutschen, Wenden, Litt. u.
ZiBaiten. Leipzig, Denicke. VI, 88 S. -— 89) X Gust. Heyer, Essays u. Stud. z.
Sprnehg. m. YoUcakunde. Berlin, Oppenheim. ▼, 412 S. Meist ältere Arbeiton. Manches
Rr vergL Mlb'chenkande. Bez.: CBL 1885, 1486. — 44^) K Rautenberg, Verhrennen
V. Begraben bei uns. Vor&hren. Hrsg. auf Veranl. d. Vereins f. Leiehenverbr. in Hamburg.
Haaborg, Vora. 68 S. — 41) Bursians JBklassPh.; Biblioth. philol. ed. Blau; aash
JBgeiBPh. — 4t) X M. Manitius, Zu Tac u. JuUus Valerius: ZOG. 86, S. 788—41.
Wies firflher textl. Znsammenhg. Tac. und der Chorogr. des Mola nach, jetzt Benutz, des
T. bei Lirittfl. — 4S) Maxa, Anz. von Schleussingers Studie zu C«s. Hheinbrtteke:
^ & «6/8. Cf. JB. 1884, n, 6'^ — 44) Cf. Httbner, D. neuesten Besultote der
lÄesforsehiiog: Bonner Jbb. (1886), 80, S. 188, der Hellers Interpretation (PhAnz. 14,
11)84 p. 681) Ar die beste erkllrt. — 46) Fe t seh, D. hist. Glaubwürdigkeit d. Comment.
(^>«n von gialL Kriege n. gegenwärtigem Stande d. Kritik. (Erster TeiL) Progr. d.
Gyaii. zu Glflekatadt 1885. 4<>. 28. S. Bez.: MHL. 14, 296. — 46) C. Schrader,
2&0Tid n. d. Qaellen d. Varusschlacht: NJbPh. 181, S. 487 — 88.
XX 6 I> P. Lad«wig: Oermanische Urseit bis zum Ende der TSlkenrandemog.
Varu8 rettete, im Jahre 10 unter Tiberins. Er erweist, dafe Velleius den
fOr das Jahr 10 bezeugten Rheinübergang erst ins Jahr 1 1 setzt, und Tiberius
nur einmal den Bhein überschritten hat. Durch Höfers*') Arbeit über den
Feldzug des Germanicus (die diesjährige 2. Ausgabe unterscheidet sich Yon
der vorjährigen nur durch den Umdruck zweier fehlerhafter Blätter), die
die geringste Zustimmung gefunden hat,*^) ist jedoch eine bedeutsame Unter-
suchung über die örtlichkeit der Varusschlacht angeregt. Die in Barenan
im Yenner Moor zentralisierten Münzfunde untersuchte Menadier,**) sie
sind nach seiner und Mommsens Ansicht^^) statt yon des Germanicus Zuge
vielmehr die einzig erhaltenen Überreste der Yarianischen Niederlage. Es
dürfte 'aufserhalb der römischen Grenzen kaum eine zweite Stätte gefunden
werden, welche das augustische Courant nicht als einheitlichen Schatz,
sondern verstreut in gleicher Weise und in gleicher Masse lieferte'. Das
Lokal stimmt zu der aufgestellten Ansicht, soweit es aus den spärlichen
Quellen, welche Mo. genau revidiert, zu erschliefsen ist, aufs beste. Der
Teutoburger Wald ist also nicht der Osning, sondern der nördlich gelegene
Bergzug, dessen Mitte das Wiehengebirge bildet. Auch nach M.s Ansicht
ist ein Abschlufs der Frage erst durch fernere übereinstimmende Funde zu
erwarten. — Im Anschlufs an einen früheren Aufsatz (18R3) führt Schmidjt
den Nachweis,^^) dafs Arminius* Name nicht aus dem deutschen stammen
könne, vielmehr römisches cognomen, nicht gentile sei. Yielleicht hiefs er
Sigfrid. Als gentile und praegnomen führte er wahrscheinlich C. (oder
Tib.) JuUus.
Die Forschungen, welche römisch-germanische Yerhältnisse^^')
berühren,^^) sind lebhaft in Flufs gekommen durch Cohausens früher be-
sprochenes Limeswerk.^^) Mommsen hat, so sehr er philologisch -archäo-
logische Grundlagen bei v. C. vermifst, in einer Abhandlung über den ober-
rheinischen Limes seine Resultate acceptiert.^*) Er erklärt Limes als Quer-
strafse zur via. Mit diesem Namen sind nach ihm Befestigungen nicht zu
bezeichnen, sondern Grenzkomunikationsstrafsen. Wie Hübner (Bonner
Jbb. 80, 32) bemerkt, wird der von M. angenommene Gegensatz des rätischen
limes zu dem dacischen und brittanischen durch Ohlenschlagers Unter-
suchungen (cf. JB. 1884, 11,8**) eingeschränkt. Die Darstellung in seiner
Kömischen Geschichte ^^^) schildert Kap. I die Sicherung der nördlichen
Grenzen, der Bäter, Pannonier Unterwerfung, ferner die Abwehrkriege gegen
die Germanen bis zu Armins Sturz und dem Bruderkriege Marbods. Kap. 4
schildert bis auf Probus die Yerhältnisse des römischen Germaniens und
47) P. Hof er, D. Feldzug d. Gemuinicus im J. 16 n. Chr. M. 1 lith. Karte.
2. Ausg. Bemburg, Bacmeister. lY, 104 S. Cf. JB. 1S84, II, 6^^ Res.: AnzfdtAltert
12, 165/7 (KossiDiia); HZ., N. F., 66—70 (Duncker). — 48) F. Knoke, Zum Feldzng
d. Germanieas im J. 16. n. Chr.: NJbPh. 181, S. 638/8. Zeigt überzeugend die Unrichtigkeit
von Hofers Annahme, und dafs Germ, über die Weser ging. — 49) Menadier, D.
numism. Nachlafs der varian. legg. : ZNumismat. 18, S. 1. — 50) '^^^ Mommsen, D.
örtlichkeit d. Varusschlacht. Berlin, Weidmann. VII, 64 S. Sep. aus Berl. SB. 1885, 1,
68—92. Bez.: CBl. 1885, 1259—60; DLZ. 7, 1888; PhRS. 5, 50; HZ. N. F. 20, 64/6.
— 51) L- Schmidt, Zu Germ. 28, 842 f.: €rerm. 29, 416. — 51*) Hierzu vgL durchweg
Abt. I, K. VII b. — 52) Gute aber kleine Karten der Rheinlande z. R5meneit und
Buropa zur Zeit der Völkerwanderung von Kossinnain: Droysens bist. Handatlas. Leipzig,
Velhagen & Klasing. — 58) s. JB. 1884. II, 7^. —54) Th. Mommsen, Der oberrh.
Limes: WZ. 4, S. 48 — 51. — 54*) id., Rom. Gesch. Bd. 5. 2. Aufl. Berlin, Weidmann,
1885. p. 14 ff.; 107—54.
I
I. P. Ladewig: Gemuminche Urzeit bis zum Ende der Volkerwandening. J{ 7
der freien Germanen; die herrliche Darstellung hier zn zerstücken, sei mir>
erlassen« Sehr gnt ergänzen sich zwei Abhandlungen über den Grenzwall
TOD Hau g^^) und von Haupt ^^) Die letztere mit Heranziehung des wichtigen
fissenschaftlichen Materials, bietet in übersichtlichster Weise dasjenige, was
Hftbner in seinem unten erwähnten Werk gewährt. Eine so gründliche und
klare, wenn auch kurze Übersicht des Römerwerkes auf Gruud neuerer
Forschung gab es bisher nicht. Mit Fortlassung des wissenschaftlichen
Apparates bietet ganz ähnliches Hang. Beide, wie die neuere Forschung
aemlich allgemein, schätzen den limes auch militärisch höher als Cohausen.
Neue Untersuchungen ergaben wichtige Resultate. Besonders diesmal Wolff
und Dahms ^röm. grenzwall bei Hanau'.^'') Man wird in Zukunft damit
rechnen müssen, dafs Ziegelstempel nicht durchaus das Lokal der bauenden
Cohorte, sondern zunächst nur den Fabrikort anzeigen, hier der 4 yindelic.
coh. bei Grofskrotzenburg. Den gröfsten Teil der Abhandlung dem Spezial-
kapitel überlassend, mufs die Konstatierung der hinter dem Grenzwall lau-
fenden, von Cohausen (p. 328) nicht gefundenen Militärstrafse, erwähnt werden,
der Nachweis der weit geringeren Besatzung als C. annahm, nämlich etwa
1 Cohorte für jedes der 40 Hauptkastelle, welcher Ansicht auch Mommsen ist.
Aach W. und D. halten dafür, dafs Cohausen die militärische Bedeutung
des Grenzwalls unterschätzt habe, der hier streng militärisch und planmäfsig
organisiert ist. Das Kastell Marköbel wird in wesentlicher Richtigstellung
gegen C. nachgewiesen.*®) Im Verfolg seiner früheren Forschungen***)
konstatiert jetzt Conrady das früher vergeblich gesuchte Kastell Obern-
bvrg,**) mit geringen Analogien zu Miltenberg Altstadt, nicht gleichzeitig
mit Miltenberg und Wörth, und durch Umfang und Lage von hervorragen-
der Wichtigkeit. Am rätischen Limes, wohl der schwächsten Partie von
Cohausen, arbeitet dieses Jahr Paulus.*^'*^) Er weist eine Mauer nach,
deren vorspringende Spompfeiler einen hölzernen Laufgang trugen. Möglich
sei 15 Fufs vor der Mauer eine Palissadenreihe ; ^/^ Stunde rückwärts be-
finden sich eine Zahl wohlerhaltener römischer Kastelle, zu Yorpostendienst
und Strasfensperrung bestinunt. Schuchardt hat Untersuchungen über den
Limes in der Dobrudscha angestellt, die künftig erscheinen werden.*^) Einen
Bericht der Limesforschung seit 1879 mit fast absoluter Vollständigkeit giebt
Hflbner*^) bis 1885 soweit bereits die Arbeiten dem Yf. zugänglich wurden;
55) F* Hang, D. röm. GrenzwaU in DentBchl. Vortr. im Mannh. Altert.-Ver.
HtDDheim, Löffler (Weber). 20 S. M. 1 Karte. Rez.: HZ. 54« 2S2. — 56) H. Haapt,
D. rdm. Ghrenzwall in Deatsclüand, n. d. neueren Forsch., m. besd. Berücks. Unterfrankens.
K. 1 Karte. Wtlrzbarg, Staber. Sep. aus: AUnterf^.a.Aschaffenb. 28, 275 — 326. Rez.:
CBL 1885, 963; HZ. 55, 356; DLZ. 6, 1417; BIL f. bayer. 6ynina8.-Schulw. 21, 260,
c£ Bonner Jbb. 80, 140. — 57) G. Wolf n. O. Dahm, D. röm. Grenzwall bei Hanau
0. d. Kastellen zu Rtlckingen n. llarköbel. M. 4 lith. Taf. Progr. d. Gymn. zu Hanau.
Hum, Alberti. 4^ 85 S. Rez'.: HZ. 54, 863; DLZ. 6, 1417/9; WZ. 4, 177—92
(HanEmenm); KBGV. 1885 (83) 39 f. (Cohausen). — 58) X Fr. Kofi er, Üb. d. Limes
nnsD. n. eine neue Römerstadt: VGAnthr. (1885), S. 186 — 90. Aus Darmst. Ztg. 1885.
An 14, Apr. 12. — 58») WZ. 3, S. 266 f. Cf. JB. 1884, H, 7«. — 59) W. Conrady,
D. Augrabg. d. Limeskastells in Obemburg a. M. M. 2 Taf.: ib. 4, S. 157—77. — CO)
£> Paulus, D. neuesten Forsch, am Donaulimes: WUrtt. Vjh. 8 (1885), S. 239—40.
1884 schon: Paulus, d. rom. Schanzwerke am Donaulimes: Wttrtt. Yjh. (1884), S. 42/8:
^ 'Barster ror u. hinter dem Limes sollen r5m. Yerschanzungen sein. Wohl abzuwarten.
-- M») X Kall^e, Über d. rät. Limes: AZg. (1885), S. 221 Beil. — 61) Cf. Bonner
JVb. (1885), S. 80, 145. — 63) R- Hühner, Neue Studien ttb. d. röm. GrenzwaU in
DtotieUand. K. 1 Taf.: Bonner JB. 80, S. 23 — 149.
Tlil L P. Lade w ig: GerauuBischfi Uneit big zum Ende der YSlkerwMidenuig.
derselbe verbreitet sich in omfassendster Weise auch über andere BAmer-
feste im beiderseitigen Rheingebiet: Städte, Kastelle und Strafsenanlagea.
Eine Studie über die militärische Bedeutung des Limes^^) zeigt, wie naeh
den mehrfachen Versuchen seit Gäsars Tod, eine Basis für Eroberungen im
Deutschland zu schaffen, zunächst fortifikatorisch gesicherte Stellungen ge-
schaffen wurden, durch eine Grenzstrafse yerbunden. Vor diesen Stellungen
wurde als Defensive der Grenzwall angelegt, welchem Zwecke er genügt hat.
Von Eastellforschungen nennen wir die wichtigsten. Hammeraa
sammelt die Inschriften der Saalburg, ^^) verbessert ihre Liesnng, besonders
die Brambach 1424, welche nicht der 4 vindel. Kohorte, sondern der cofa. II
Raet civ. Bom. gehört, vielleicht von der Erbauung bis in die sfiätere Zeit
dort permanent in Garnison, und von einer andern coh. II Raet. mit
Mommsen zu unterscheiden. Ein wichtiges Neckarkastell war Köngen,^^)
so grofs wie die Saalburg; ein für die castra stativa charakteristisches
Kastell, kleiner als Regensburg, zeigen die Ausgrabungen zu Kempten.^*)
Köln hat eine Geschichte der Stadt und Landschaft in den ersten Jhh.
von Veith**) erhalten. Als den eigentlichen Schöpfer der Stadt stdlt er
Agrippa auf, von dem der Lagerbau und die umfassenden Strafsenentfrürfe
herrühren, welche die Tab. Peut. zeigt, die wenigstens dem 1. Jh. n. Chr.
angehöre! Erwähnen wollen wir noch der reichen Neumagener Funde von
hoher Kultur und Geschmack im 3. und 3. Jh. an der Mosel zeugend. ^^***)
Die Wege, auf welchen die Kultur in den rheinisch-germanijschen Gebieten
vorwärts drang, verfolgt v. Veith weiter.'®"'^) Sein zweiter Aufsatz über
die Eifelwasserleitungen vervollständigt das, was Maafsen früher^*) begonnen.
Über die gesamte Bau- und Ingenieurthätigkeit der Römer im badischen
Decumatland verbreitet sich Näher^*) nicht immer ganz auf der Höhe der
Forschung, aber doch dankenswert.^^) Als Badeanlagen sucht Hammeran^^)
die vielgedeuteten Häuser in der nächsten Umgebung römischer Kastelle
zu erweisen. Wohl möglich.
Wenn wir die Ringwälle als Überreste der Prähistorie stets an dieser
SteUe besprechen, so geschieht das vor allem, weil ein Teil von ihnen
sicherlich Schutzbanten im Krieg gegen die Römer war, und andererseits ein
grundlegendes Werk, welches Unterscheidungen nach Provenienz und Zeit
M) £• K., D. milit. Bedtg. d. r5m. GrenzwaUes: AZg, S. S249>— 50, SS/S. Dun
AZ. 1965/6. Die neaesten Ergebn. d. Forsch, ttb. d. Limes rom. am ant. Main. — M)
A. Hammeran, D. Insehrr. der Saalbnrg bei Hombaig: WZ. 4, S. 838—407. Vorher
WZ. Korrbl. 4, n. 112. Absehn. I. — 64^) X £. K., RfimerkasteU bei KöDgen a. Neekar:
AZg. S. 4785. — 65) Ohlensehlager, D. rdm. Lager zu Campodnnam: ib. S. 5211;
6227/S. — M) C. y. Yeith, Das römische Köln nebet e. Plane der rSm. Stadt m.
Eanzeiehn. d. bemerk. Fände. Winckelmannsprogr. 1885. Bonn, Marcus. 4^. 88 S. —
§7) P- Hettner, D. Ausgrabg. in Nenmagen a. d. Mosel im J. 1884: KBAAnthr. 16,
S. 49—52. — 68) X C. Mehlis, Vom 5-eckigen Turm zu Nürnberg: ib. S. 61/6.
— €9) J* Fink, R5m. Ausgrabgn. bei Regensburg (Kumpftntthl) u. d. porta pretoria ist
Bischofshof: KBGV.: 38 (1885), S. 60/1 u. 72/6. — 76) v. Veith, Die Romeratr. Toa
Trier u. Köln: Bonner Jbb. 79. S. 1 — 27. — 71) id., D. RSmerstr. von Trier u. Köln.
8. D. r5m. Wasserleitgn. aus d. Eifel z. Rhein: ib. 80, S. 1—28. — 7)S) Cf. JB. 1882,
II, 8*^ — 78) J. Näher, Die röm. Bauanlagen in d. Zehntlanden bad. Anteils. M.
2 Taf.: Bonner Jbb. 79, S. 28—106. — 74) X K. Bissinger, D. r5m. Baden:
KBAAnthr. 16, S. 107 — 10. Dazu Bissinger, Verz. d. Trttmmer- u. Fundstätten im Qroüh.
Baden, a. röm. Zeit. Sep. aus <d. Grofsherzogt. Baden' 1888. 21 S. Karlsruhe, Bielefeld.
— 75) A. Hamm e ran, D. Badeanlagen d. röm. Kastelle.: WZ. KBL (1885), S. 125/9.
L P. Ladewig: Germmnuehe Urseit bis zum Ende der YSlkerwmndeniDg. {JQ
ndierte, noch nicht existiert. Jelineks Buch*^^) will zwar die RundwftUe
lit besonderer Rücksicht auf Böhmen behandeln, zieht indessen in nm-
ftngiicher Weise ähnliche Anlagen, wo er sie kennt, heran. Leider vermag
die Bescheidenheit des Vf., mit welcher er andern Ansichten sich zugänglich
erUärt, ein derart unwissendes und leichtsinniges Buch nicht zn entschnl-
digen. Selbstverständlich sind die Slaven Deutschlands Antochthonen. Die
Beweise sind haarsträubend. — Einzelnes können wir nur in Noten an-
Uhreii,^^'^^) und verweisen im übrigen auf die Spezialkapitel.
Wenig bedeutendes haben wir zur Geschichte germanischer
Stimme zu berichten.*^) Walt her übersetzt den Namen Germanus aus
den lateinischen als ^reiner, echter Art*; Condrusen, Eburonen, Caerösen,
Pumanen, die Vorfahren der Tungren seien von den Römern aus Furcht
md in Anreden so genannt worden. Der Name sei abgestorben, je mehr
die linksrheinischen Stämme das reine Blut verloren. Essers schon er-
likntes Programm*') hält den Namen für Gallo - Keltisch , entstanden aus
*Garmo mani, welches sich mit einem griechischen %aQ^iivri^u}v begrifflich
TöUig decken würde.
Namenforschungen vollständig zu registrieren müssen wir ver-
äehten. Allgemeineres Interesse hat Ohlenschlagers Erklärung des
Ortsnamens Biburg,^^) dessen häufiges Vorkommen sich aus ahd. betti,
pitta = befestigtes Lager erklären läfst. Das Verzeichnis läfst sich noch
TenoUständigen. Im vorigen Bericht entgangen und auch jetzt nicht zu-
glBglich war Aspelins Werk^^) über des Jordanes ^Rosomonorum gens'.
Von der Küste bis zum Peipussee müssen im Osten des finnischen Meer-
busens germanische Stämme gewohnt haben, deren Reste mit den schwedischen
der ersten Jhh. p. C. verwandt sind ; Münzen finden sich aus der Zeit von
Aagnst bis 364. In Ostbotnien gab es noch später germanische Kolonien.
Es ist das Volk des Jordanes, bei Saxo Ruthenen, bei Finnen Kuotsi ge-
nannt. Zu ihnen gehören die Svear, die beim Einbruch der Hunnen nach
Schweden zogen (375 — 469). In ihre Sitze folgten die Finnen. Diese Auf-
bsang stimmt zu älteren philologischen Ansichten (Thomson).
Hiermit sind wir zu den germanischen Stämmen während der Völker-
76) B^. Jelinek, Über Schatz- ^a. Wehrbauten a. d. vorgetch. a. alt. gesch. Zeit,
■itbesd. Bflekaicht a. Böhmen. Prag, RiTnA5. 166 S. Bez.: DLZ. 7, 264 (Undset). —
97)0. Rjgh, Korske Oldsager. Christiania, Cammermeyer. 1880 -f- 86- ^^> 9 Bde. m.
712 Fig. Enthalt eine Zasammenstell. von 206 Ringwällen; meist an den Kttsten. Res.:
KfiAABthr. 16, 48. — 78) X Mayer, D. prähist. Zufnehten zw. d. ob. Donau u. d.
•bi Rhein: KfiAAnthr. 16, S. 110/6. Beschreibt 9 solcher Refugien auf Bergen, t^r
fisgwlUe ef. «leh Hühner: Bonner Jbb. 80, 69. — 79) X Siehe, Ringwall bei Tomo:
YGAathr. (1885), S. 154. (Getreideköm er ; Eisen ; Scherben ; keine Knochen ; frahslaTisch.)
~89) X Jentsch, Rnndwall auf d. Lubst-Hutung bei Guben: ib. S. 147/9. —
81) K. Zangemeister, Inschriften v. Waldfischbach: WZ. 4, S. 867 — 66. Verbessert
MeUSs Lesimgen der auf dem Ringwall gefund. Inschrr. ; Über den Charakter der Anlage
■t loeh nichts feetanistellen. — g^) X G. Mair, D. Land d. Skythen bei Herodot 2 Tl.
Mit 1 Karte. Saaz (Wien, Pichler's Wwe. u. Sohn). 67 S. Gute Arbeit. — gg) Qu.
Ester, Beitrr. x. gallo-kelt. Namenkde. H. 1. Malm^dy, Selbstverl. 1884. 128 S. Cf. JB.
1S84, n, 9**. Anf. p- 49—68. — g4) Ohlenschlager, Erkl. d. Ortsnamens Bibarg:
MtDdiSB. d (1885), S. 877 — 91. — g5) J* R* Aspelin, La Rosmonorum gens et les
HaotsL Etüde d'histoire et d'areh^ol. Helsingfors. 1884. 26 S. Mir nur aus AAnthr.
U, 650 bek.; X i^-» Antiquit^s du Nord Finno-Ougrien. Toi. 6. Helsingfors, Ed. Lund.
1884.
II 10 I- P. Lad ewig: GermaniBche Urzeit bis zum Ende der Völkerwanderung.
Wanderung gelangt. ^^^ '') Wenn wir die oben angedeuteten archäologischen
Untersuchungen ^^'^^) hinzurechnen, sind es besonders Gothica, welche be-
arbeitet worden sind. Güldenpenning^*') mufs in seinem, der Kritik
nach unerquicklichen Buche über Ostrom vielfach auf das Verhältnis zu
Ostgermanen zu sprechen kommen. Wesentlich rechtshistorisch istBeiprichs
gutes Programm über Ostgoten in Italien, ^^'^*) Ohnesorges Dissertation
über den Anon. Yalesianus *^) erweist mit ausführlichster Gründlichkeit
einerseits die absolute Originalität und zugleich hohe Bedeutung des ersten
der beiden ganz verschiedenen Teile für die Constantinische Geschichte. Er
wird benutzt und exzerpiert von Orosius, nicht umgekehrt, und bei Polemins
Silvius. Für den Yf. hält 0. etwa ein Mitglied des römischen Senates, der
staatsmännischen Blick mit militärischer Bildung vereinigte. Vielleicht ist
es das Bruchstück eines Lebens Constantins. — Mit der tüchtigen Abhandlung
Schmidts über die Langobarden ^'^) schliefsen wir unseren Bericht. Nach
einer Prüfung der ältesten Qu dien verfolgt er die Langobarden (ethno-
graphisch zu den Sueben gehörig), von ihren Sitzen im Westen der niederen
Elbe, wo Teile von ihnen noch das Widsidhlied kennt (v. 49, v. 42 Myrginge).
Von den Wenlas des Widsidhliedes sind sie, die Winili der Origo Langob,
zu unterscheiden ; erstere sind Vandalen. Die Kritik der Stammessage er-
giebt, dafs sie nicht von Schweden eingewandert sind. Scoringa ist das Ufer-
land an der niederen Elbe. Interessant ist die Geschichte der Wanderung,
auf welcher sie sich zuerst in der Mark Brandenburg ausbreiteten, dann
durch Vordrängen der Slaven veranlafst, nach Südwesten (Böhmen) abzogen,
wo sie vielleicht Agelmund auf den Schild hoben. Nach 487 finden wir sie
in Bugiland wieder. Von hier an ist ihre Geschichte leichter zu verfolgen,
was Seh. bis auf Albuins Tod thut.
86) F* Dahn, Konige d. Germanen. Bd. 6. Die Verfass. d. iWestgoten. 2. dnrebges.
u. verm. Aufl. Leipz., Breitkopf u. H&rtel. Gehört zur Yerfassungsgeschichte. Tgl.
achon JB. 1888, II, 397>»*. Rez.: HZ., N. F. 20, 79—81; Theol. Litbl. 1885, 24. —
87) X id., D. AUmannenkönig Makrian : ADB. 20, S. 125 f. 1884. — . gH) X
Kuchen buch, D. Runenspeer v. MUncheberg: VGAnthr. 17 (1885), S. 192/6. (SB. d.
Ver. f. Heimatskde. MUncheb. 1884, Okt. 7.) -r- 89) id.. Die Lanzenspitze von Torcello:
ib. S. 157 — 61. Ist die Spitze unecht, so mufe sie mit der Nachbildung der MUnehe-
berger bei Lindenschmit in Verbindung stehen. Allen Schlüssen nach ist sie echt. Cf. JB.
1888, II, 12^^ — 90) Alb. Gttldenpenning, G. d. oström. Reiches u. d. Kaisem
Arcadius u. Theodosius II. Halle, Niemeyer. XIV, 425 S. War mir unzugllngl. Res.:
CBl. 1886, 1018; HZ. NF. 21, 252. — 91) Reiprich, Z. Gesch. d. Ostgot-
Reich. in Italien. Progr. Gymn. Gr.-Strelitz. 4®. 20 S. — 9S) X W. Härtens,
Jordanis Grotengeschichte nebst Auszügen aus seiner r5m. G. (^ Gschreib. d. dt. Vorzeit
6. Jh.) 1 (1884). Leipzig, Dnncker. Schlecht übers. Rez.: HZ., NF. 20, 518 (Erhardt).
— 98) ^- Coste, Übers, yon Procop, Grotenkrieg n. Auszügen aus Agathias sowie Fngm.
des Anon. Vales. u. d. Joh. yon Antiochia. XI, 898 S. No. 76 von Gschreiber d. deutschen
Vorz. Fortges. von Wattenbach. Leipzig, Dnncker. Soll gut sein. Rez.: HZ. N. F.
21, 254 (Erhardt). — 94) W. Ohnesorge, D. Anon. Valesii de Constantino. Diss.
Kiel, läpsius u. Tischer. 112 S. Rez.: DLZ. 6, 1634. — 95) Ludw. Schmidt, Älteste
Gesch. d. Langobarden. Diss. 1884. Leipzig, Fock. 1885. 80 S. Rez.: NA. 10, 488;
HZ. 55, 288.
n. Walther Schnitze, FrinkiBohes Reich unter den Merovingern. 11,11
IL
Wallher Schultze.
FrSnkisches Beich nnter den
MeroYingern.
ForBohung.^) Wie in den Vorjahren, so haben auch diesmal die
Usgrabnngen in der Bheingegend mancherlei Ausbeute geliefert. In
trster Reihe zu nennen ist ein in Flonheim bei Alzey entdecktes Grab, ^^~*)
n dem man prächtige Waffen fand, vor allem eine reich verzierte spatha.
Inf der Grabstätte bei Obrigheim in der Pfalz'*) wurden weitere Gräber
»lolsgele^, nnter anderen ein Frauengrab mit reichem Schmuck. ^'^) In der
ichtüstrafse in Worms stiefs man auf fränkische Gräber;^) andere Funde
geschahen bei Sprendlingen, Wörrstadt, Westhofen, Kaltem, Engers, Ober-
almstein. ^) Auch bei Edingen am Neckar bei Heidelberg wurden Reihen-
;r&ber mit zahlreichen Beigaben blofsgelegt.*) Andere fränkische Funde
rarden in die Museen von Wiesbaden*®) und Trier**) abgeliefert. Wenden
Fir ans nach Lothringen, so werden aus dem Dorf Brülingen auf dem
lelling (Kreis Forbach)**) und aus Tarquinpol**) Funde gemeldet. In
iUembnrg entdeckte man zwischen Lettendorf und Neisdorf ein Gräberfeld,*^)
n dem man einen ummauerten Friedhof erkannte. Auch in Belgien wurden
Hinkische Gräber gefunden. * '^) Gehen wir weiter nach Frankreich, so
lören wir von einem merovingischen Grab in Grand-Villon im Gatinais.*^)
W die bereits in früheren Jahren im Departement der Mayenne gefundenen
rrtber berichten Fizelier, Moreau und Farcy.*''*'*')
Wenden wir u^s von den Gräbern zu den Erzeugnissen der fränkischen
öt selbst,*'*), so giebt Deloche*®) eine genaue Beschreibung von 10 Siegel-
ingen, einer Gürtelschnalle und einer Fibula, die aus verschiedenen Orten
t) Grober, Alamftnniseh-fiilnkiBche An Siedlungen in Deutsch-Lothringen: s. u.
• XI, 1, Ko. 16. — 1«) Kohl, WZ. KBL 102/7. — 2) Das Königsgrab von Flonheim:
ttrtalüBII. d. hiat. V. f. d. Grolaherzogtam Hessen. — g) Vgl. JB. 1884» II, 12^ — 4) WZ.
BIS. 66/7. — 5) WZ. (1886), S. 216. — 6) Mehlis: PfÄlz. Museum No. 5. — 7)Koehl:
t. (1886,), S. 217—23. — 8) Zülch: WZ. KBl. S. 77. — 9) WZ. (1886), S. 210. —
>)ib. S. 216. — 11) Hettner: ib. S. 226. — 12) WZ. KBl. (1886), S. 205. — 18)
. 8. 89 — 93. — 14) ib. (1886), S. 14. — 15) Wauvermans, Des s^pnltures franques
Belgiqae: BalL de l'ae. d'areh^ol. de Belgique (1886), I, II. — 16) £dm. Michel,
B tombean m^rovingien au Grand-Villon. (^ Ann. de la Soc. bist, et arch^ol. du CrAtinais.).
-17) J. Le Fixelier, £. Moreau et T. de Farcy, Essai sur les s^pultures m^royingiennes
Ict objets de la mdme ^poque dans le d^partement de la Bfayenne. Laval, Moreau.
^ S. Sep. ana: Procfes verbaux et documents de la commission bist, et arch^oL de la
syenne III. 1882/8. — 17*) Bull, de la soc. des antiq. de Tonest. — 17^) ^on dem Katalog,
' der Ges. der Antiquaires de l'ouest gehörenden Denkmftler ist die Fortsetzung erschienen.
~ 17*) X Heckmann, Notiz über frftnkische und römische Bauten: Jbb. V. Altertums-
«udNi im Bheinlaiide. Heft 79. — 18) M. Deloche, 6tudes sur quelques cacheta et
n<aiix de T^poqne Merovinglenne. : RA. 6, S. 168/9, 806/7, 848/9; 6, 42/7, 129 — 82,
Kl/S. Der 4. Artikel findet sich wörtlich auch in CR. (1886), S. 276—81. Die Anftfttze
Bd auch sepsrat erschienen.
I
II 12 ^I- Walther Schnitze: FrftDkiechM Reich unter den Merovingem.
Frankreichs stammen; bei allen hat er das Monogramm entziffert, und
nachgewiesen, wie die von ihm herausgelesenen Namen in der damaligen
Zeit durchaus gebräuchlich waren; interessant ist, dafs auch eine Gtlrtel-
schnalle als Petschaft verwendet wurde. Über eine merovingische Giefsform
handelt Dumuys.^*) Die Inschrift auf dem in Recogne (Namur) gefundenen
Scramasas ist nach Schuermans*®) zu lesen YICSYS FICI, nicht wie man
erst wollte,*^) VICSVS FISIAC, da die letzten Zeichen nicht ein Monogramm,
sondern ein einfaches Ornament sind. In Antigny (Vienne) sind noch weitere**)
Inschriften aufgefunden worden.**)
Gerade fOr eine verhältnismäfsig wichtige Art von Oberresten, fQr die
Mflnzen, hat das Berichtsjahr wenig Ausbeute geliefert. Zu erwähnen ist
nur eine Münze aus einem merovingischen Grabe in Obrigheim*^) mit der
Inschrift DN BADVILA REX, die indes, wie Ohlenschlager**^) richtig
erkannte, gar nicht auf einen Merovinger, sondern auf den Gothenkönig
Badvila zu beziehen ist; sodann ein merovingischer Triens aus Vienne**)
mit den Legenden VIGENIANA CIVI und ITVANINI NONIT; es ist das
einzige Mal, dafs für Vienne diese Namensform sich findet. — Einen kurzen
Abrifs der merovingischen Mttnzgeschichte verdanken wir dem besten Kenner
derselben, Robert.*^) Zuerst ahmten die merovingischen Könige in
sklavischer Weise die Münzen der byzantinischen Kaiser nach, so dafs sich
sogar die Namen der letzteren finden ; seit Theodebert .1. zeigen die in
Marseille und einem Teil der Narbonensis geprägten Münzen an Stelle der
Kaiser die Namen der merovingischen Könige. In allen anderen fränkischen
Münzstätten findet man Münzen mit dem Namen der Münzmeister. Zuerst
steht gewöhnlich auf der Vorderseite der Name des Königs, auf der Rück-
seite der des Münzmeisters; der Name des Königs verschwindet damn
allmählich, und am häufigsten finden wir auf der einen Seite den Namen
des Mttnzmeisters , auf der anderen den der Münzstätte. Das ganze
merovingische Münzwosen zeigt eine weitgehende Dezentralisation; es sind
über 2000 verschiedene Münzen bekannt. Wenn indes R. hierin wie auch
in anderen Punkten des merovingischen Münzsjrstems eine Rückkehr zum
Münzwesen der alten Gallier erkennen will, so dürfte ihn seine Phantasie
allzuweit fortgerissen haben.
Als Überreste müssen ferner gelten die aus merovingischer Zeit
stammenden Handschriften, die allerdings, wofern sie nicht gleich-
zeitige Überlieferung bieten, in welchem Falle sie den Quellen zuzuzählen
sind, für die Geschichte nur sehr geringen Wert haben. Eine Hds.
der Homilien des Augustin, welche die Datierung Indiktion 13, Jahr 13
Chlotachars aufweist, war von Delisle**) in das Jahr 625, das 12. Jahr
der Herrschaft Chlotachars IL in Austrasien gesetzt. Havet**) weist nach,
19) L. Dumnys, Memoire sur ud moole m^roylngien. OrMans, HerlniBon. 64 &
n. planehe«. Sep. ans: M^m. de la Soc. arch^ol. et hist. de rOrl^anais. — M) H.
SehuermaxiB, TronyaUles faites en Belgique: W. 2 (ISSS), S. SSO/2. — 21) VgL JR
1SS4, II, 12^^ — tZ) S. JB. 1SS4, II, 13*^ — 28) CamiUe de la Croix, Seconde DOte snr
de nouveUes loseriptions franquee tronvtfes k Antigny, Vienne. Poitiers, impr. g^n^r. de Toaeft.
6 S. Sep. aas: Bull, de la soc. des antiq. de Tonest. — 24) S. o. Anm. 4/6. — 96)
Ohlensehlager: WZ. KBl. S. 1S6. — 26) Ch. Robert: Bull, de la Soc. des anta^.
de France. — 27) i d. , Diss^mination et eentraUsation alternatives de la &brication mon^taift
depnis les Ganlois jusqa'au eommenoement de la domination oarolingienne : RA. 6, R
824—86. Darin: Periode m^rovingienne. S. 882/4. — 28)I>eli8le: Notices de Extratti.
XXXI. 2. — 29) Hayet, Quest. M^r., s. schon JB. 1888, II, 404*^*.
n. Walther SehulKe, FrlnkiMlies Reich unter den Merovingern. JJ 13
da[B dies nicht richtig ist, dals nur das 12. Jahr Chlotachars UI., d. h. 669
gemeint sein kann. Im Anschlnfo hieran gelangt er, wesentlich in Üher-
einstiiiimnng mit Kmsch, zu folgenden Zahlen aher die Regierung der
■eroTingischen Könige : Ghlotachar III. : 657, Sept. 11. — Okt. 10. bis 672,
8^. 11.— 673 Mai 15. Chüderich U. von da bis 675, Sept. 10.— Dez. 12 ;
dann Theuderich UI.
Über die bedeutsamsten aller Überreste, die Urkunden, sind im Be-
riditsjahre Untersuchungen mit wichtigen Ergebnissen erschienen.'®'^*) Von
des Recht8au£zeichnungen hat nur die Lex Alamannorum die Forschung
beschäftigt. Von derselben hat man'*') ein Fragment einer ans der 1. Hälfte
des 9. Jh. stammenden Hds. in einem Blatt entdeckt, das für ein aus-
geschnittenes Blatt in der Berliner Hds. Lat. fol. 378. saec. X. eingeheftet
ist Zu zwei eingehenden Untersuchungen hat die Frage nach der Ent-
atehong des Lex Anlafs gegeben. Brunner'®) weist ttberzeugend nach,
wie der von Merkel gemachte Unterschied zwischen einer Lex Lantfridaua
od einer Lex Hlothariana unbegründet ist und nur auf einer falschen
Behandlung der hds. Überlieferung seitens Merkels beruht. Die Lex ist
eine durchaus einheitliche, hat nicht eine mehrmalige Redaktion erlitten.
Sie ist veranlalst von Herzog Lantfrid, zu den Zeiten Chlotachars IV. ; sie
ist entstanden auf einer alamanmschen Stammesversammlung, nicht auf einer
Beichsversammlung ; zu setzen ist sie 717 — 19. Sie zerfällt in 3 Teile:
1) cap. 1 — ^23, 2) cap. 23 — i4, 3) cap. 45 — d7. Wesentlich zu denselben
Besoltaten gelangt Lehmann.'*) Auch er sieht in der Lex ein einheitliches
Werk, nur daüs er die Entstehung derselben in die 2. Hälfte des 7. Jh.,
etwa unter Ghlotachar lü. 656 — 60, setzen will; der Text ist nach ihm nicht
Mf eine Hds., wie dies Merkel gethan, sondern auf eine Beihe von Hdss.
n grflnden. Die Additamenta gehören nicht zur Lex, sondern sind ein
Teü des Pactus Alamannorum. Dieser Pactus geht nicht über das 7. Jh.
Unaaf ; wenn er auch im einzelnen Altertümliches bewahrt hat, ist er doch
Im ganzen von den ältesten Rechtszuständen weit entfernt, und zeigt starken
fiiiddachen Kinflnfs. Er ist die Privataufzeichnung eines mit fränkischer
Bechtslerminologie vertrauten Mannes, nicht aber eine offizielle schriftliche
Redaktion.
In erfreulichster Weisie sind im Berichtsjahre die Quellenausgaben
fortgeschritten, indem gerade die beiden für Merovingergeschichte wichtigsten
Qndlen Gregor und Fredegar neue Editionen erfahren haben. Von Gregor
sOerdiiigB fällt in dies Jahr nur die Ausgabe der kleineren Schriften,*®)
wtiurend die der Frankengeschichte dem Vorjahre angehört.*^) Von jenen sind
sm wichtigsten die libri VIU miraculorum, die Kr u seh für die MGH. publiziert
hat. Das erste Buch, in gloria martjnrum, ist 500 verfabt; das zweite, de
passione et virtutibus sancti Juliani 581—87; das 3 — 6, die 4 Bücher de
nrtutibns Martini, sind allmählich geschrieben ; an der Vollendung des letzten
M/() s. ib. o. unten K. Dipl. (Havel, n.A.) — S9) Wattenbaeh, Aas Hdss.:
XA. 10, S. 409. — S8) H. Brvnner, t^ber das Alter der Lex Alamannomm : Berl. SB.
(ISSI L), S. 149 — 7f. Bez.: Tardif: BECh. (1SS5), S. 161/2. — 89) K. Lehmann, Zar
I^Ktkiidk and EnttCehangsgesebichte des alamannisehen Volksreehts : NA. 10 8. 467 — SOS. —
M) Vommi. OcnnJSist. Seriptt. Merorfaig. T. L Gregorii Taronensis opera. Ed.W. Arndtet
'^•Kraseh. P. H. Miraevk et opera rainora. Hannover, Hahn. 4^. S. 461 — 964 Vgl.
^ ISSS, n, 855^- Bes.: M. Bonnet: BC. XX. 1, 8. 147 — 54 (mannigibch tadelnd);
B^Mkv: DLZ. (1996), S. 861/S (sehr aneitennend). — 41) Siehe IB. 1%%4, U, \V^.
II 14 II* Walther Schnitze, FrHnkisches Reieh unter den Merovingem.
derselben wurde Gregor durch seinen Tod (593) gehindert. Ebenso ist d
7. Buch, de vita patrum, nicht mit einemmale ausgearbeitet. Das 8. Buch,
gloria confessorum ist 587 vollendet ; es sind dann seit 590 noch nachträgli«
einige Kapitel hinzugefügt. Der von Erusch zugrunde gelegte Hdss.appar
ist nach Bonnet nicht reichhaltig, auch lassen die Kollationen an Genauigkc
zu wünschen übrig; Bonnet bezeichnet die Ausgabe als eine zwar grün
legende, aber nicht abschliefsende. Aufser den Libri Miraculorum h
Krusch dort noch herausgegeben die passio sanctorum martyrum septe
dormientium apud Ephesum, die zuerst von Haase als Werk Gregors erkann
de cursu stellarum ratio qualiter ad officium implendum debeat observa
und die erhaltenen Fragmente von dem in psalterii tractatum commentariv
Von Bonnet ediert ist der liber de miraculis beati Andreae apostoli;
der Einleitung sucht der Herausgeber besonders die Autorschaft Grego
nachzuweisen. Für Merovingergeschichte bieten die Libri miraculorum etwa
die anderen Schriften gar nichts. Der Gesamtausgabe der Werke Grego
sind von Krusch sehr dankenswerte Register beigegeben, namentlich au<
eines über die Orthographie, das die orthographischen Eigentümlichkeit«
sowohl Gregors wie die der einzelnen Hdss. klar überblicken läfst ; interess»
ist namentlich der Nachweis, dafs die Orthographie Gregors mit derjenigen d<
älteren Yergilhdss. grofse Ähnlichkeit besitzt. Als Anhang zu der Ausgal
ist eine sehr alte Passio Juliani abgedruckt, die Gregor in den Miracula benutzt
Der nächst Gregor für die Merovingerzeit wichtigste Geschichtsschreibe
Fredegar, ist von Monod herausgegeben in genauem Abdruck der Hd
10910 F. L. der Biblioth^que nationale;^*) es scheint, als habe Monod n
seiner Ausgabe derjenigen der MGH. zuvorkommen wollen.**)
Gehen wir von den Quellen selbst zu der Quellenkritik über, t
ist zunächst zu erwähnen, dafs Wattenbachs allbekanntes Buch in nem
— fünfter — Auflage erschienen ist.**) Der Abschnitt über die Merovingei
zeit ist im einzelnen vielfach verbessert; namentlich ist die Partie flb€
Fredegar im Anschlufs an die Untersuchungen von Krusch, diejenige übe
die Gesta Francorum den Ausführungen Monods gemäfs gänzlich umgearbeitet.*'
Beigegeben**) ist ein von Krusch angefertigtes Verzeichnis merovingische
Heiligenleben, das indes von Holder-Egger sehr herbe beurteilt ist; ii
wesentlichen ist es nur eine Kompilation aus den bekannten Werken vo]
Potthast und Chevaüer.*'**)
Wieder einmal ist die Rupertusfrage zur Behandlung gekommen ;**'*''
alle übrigen Spezialuntersuchungen bewegen sich auf dem Gebiet de
Verfassung.
4S) 6. Monod, lindes critiques snr les sources de Thist. M^roringienne. 2« Pwrtii
La compiktion dite de 'Fr^d^gaire*. Texte. (= Bibl. de l'^cole des hautes Stades. SdvD»
philol. et bist. Faso. 68.). Paris, F. Yieweg. 180 S. — 4S) A. de Barral, Les chroniq«
de Thistoire de France. Legendes m^roving^ennes. Tours, Cattier. 8®. YIII, 240 i
Aach eine Ausgabe in 12^ wird zitiert. War mir unzugänglich, so dafs ich nicht sigi
kann, ob es Quellenedition oder Quellenkritik ist. — 44) W. Wattenbach, Deotael
lands Gesehiohtsquellen im Mittelalter bis zur Mitte des 18. Jh. I. 6. Aufl. BerÜi
Besser. XII, 451 S. Merovingerzeit S. 14-*118. Rez.: Holder-£|^er : DLZ. (1888), i
1629 — 81. — 46) 6«gen die Ansichten Monods wendet sieh Krusch auf S. 404/8 ta
Wattenbaehs Buch. — 46) S. 408—61. — 47) £ine Arbeit über Venantius Fortunsti
hat Nisard in der Aead. des inseriptions vorgetragen. — 48) Esmeins, Sur quelq»
lettre« de Sidoine Apollinaire: R. G^n. du droit. Auch separat. — 49/50) F. An t hallst
Die Cresch. der Rupertusfrage und deren Lösung. Salzburg, Oberers Witwe. 200 S.
II. Walther Schultze, Fränkisches Reich unter den Merovingem. 11,15
DarBtellung. Allgemeine und politische Geschichte. —
Dahn^^) hat seine Merovingergeschichte von 590 — 632 weiter gefQhrt ; mit
dem Aufhören Gregors von Tours wird die Dahnsche Darstellung etwas
selbständiger; doch werden noch immer viele Quellenstellen wörtlich auf-
genommen.**)
Die gesamte merovingische Kultur behandelt Lavisse in einem
anziehenden Aufsätze.^*) In der gut geschriebenen Darstellung hebt er mit
Geschick die leitenden Gesichtspunkte hervor, ohne dabei viel neues zu
bieten; auch steht er nicht immer — namentlich bei den Fragen der Yer-
fassnng — auf dem neuesten Standpunkte. Namentlich betont er, dafs die
Einrichtungen des römischen Imperiums nur rein nominell beibehalten sind,
wftbrend ihr thatsächlicher Inhalt ein ganz anderer geworden; in klarerund
ferständiger Weise schildert er die enge Verbindung zwischen Königtum und
Kirche, das Entstehen der neuen Aristokratie, ohne jedoch hierbei auch nur
entfernt an die packende Darlegung Fahlbecks heranzureichen.
Wieder hat sich keinem anderen Gebiet der Merovingergeschichte in
gleicher Weise das wissenschaftliche Interesse zugewandt wie dem der
Verfassung. Die Entstehung der merovingischen Monarchie überhaupt
sacht Sickel in einem Aufsätze^ ^) verständlich zu machen, der einerseits
eine FflUe geistreicher und überraschender Auffassungen, andrerseits eine
Menge von Hypothesen und aprioristischen Konstruktionen enthält. Er geht
von dem Grundsatz aus, dass die Rechtssätze selbst von dem Grund und
Zweck ihres Daseins erzählen, dafs sich durch Yergleichung des alten und
des neuen Staatsrechtes die Anlässe zu Veränderungen des ersteren, die
Ursachen der Entstehung des letzteren erkennen lassen. Die merovingische
Monarchie ist Sickel ein Produkt der veränderten sozialen Verhältnisse.
Durch die Vererbung des Landes steigt die soziale Ungleichheit, ensteht
die Lust am Besitz; über die Liebe zum Krieg gewinnt die Schätzung des
Friedens die Oberhand. Die Einzelnen verlangen inmitten der allgemeinen
Unsicherheit Sicherheit ihres Besitzes. Die Volksversammlung zeigt sich
unfähig, dieser Bewegung zu folgen; sie thut nichts für den neuen Staat.
Hier nun tritt der König ein. Die Merovinger sind ein altadliges Geschlecht;
ihre Stellang ist die des alten Adels überhaupt : derselbe hat eine unbestimmte,
allgemeine, öffentliche Thätigkeit; wohl ist das Volk souverän, aber neben
ihm besteht eine ältere Gewalt von sozialer Natur. Allmählich greifen die
Merovinger, indem sie den Interessen der Gesamtheit dienen, über ihre alte
Stellung heraus; schlielslich werden die persönlichen Willkürhandlungen
Recht des Königs ; die Nachkommen müssen gehorchen, weil ihre Vorfahren
freiwillig gehorcht haben. Indem der König den Schutzbedürftigen Schutz
gewährt, erweitert er seine Stellung zur Monarchie. Nichts von den
wesentlichen Einrichtungen dieser Monarchie geht auf römische Elemente
zarftck, sondern alles Wichtige zeigt germanischen Ursprung: so der Charakter
des Staates als persönlichen Eigentums, die Idee der Schutzherrschaft, der
51) Da hu» Urgeicli. der gemumischen and romanisohen Völker. III. (= AUgem.
(meh. in Einxeldarstellangen hrg. v. Oncken. Abt. IOC). Berlin, Grote. S. 4SI — 640.
^Ql^LJB. ISS 8. 4. — 52) XA. Thierry, Cinquifeme r^it des temps m^rovingiens. Paris,
HttheUe. 4S S. — &S) ^ Layisse, Stades aar ThiBt. d'AUemagne. I. Les pr^liminairea.
Q-Ud^cadenee m^ro vingienne : RDM. 70, S. 890—417; 72, 8. 796—820 54) W.
Siekcl, Die £ntatehiiiig der Mnkischen Monarcliie: WZ. 4, S. 231 — 12, &. %\^ — ^%.
n.l6 ^* Walther Schultze, Fr&nkisches Reich unter den Merovingern.
Begriff der Treue, die Wehrpflicht, die Art der Beamtung. Es giebt im
merovingischen Staatswesen eine doppelte Art Yon deutschen Rechten: die
einen stammen aus dem Freistaat — z. B. Yolksgericht und Wehrpflicht — ,
die anderen sind vom Fürsten neu hervorgebracht.
Innerhalb der Verfassung hat die Aufmerksamkeit vorzugsweise sich den
Fragen zugewendet, die mit dem Gerichtswesen verknApft sind. Eine um-
fassende Darstellung des gesamten merovingischen Gerichtswesens hat Fustel
de Goulanges unternommen.^^) Seine Darlegungen bewegen sich in der-
selben Richtung, die wir bei Fahlbeck^^) gefunden haben, indem Fustel den
Nachweis versucht, dafs die Gerichtshoheit ausschliefslich dem König gehört,
dafs man von einem Volksgericht nicht reden darf. Wenn das Gericht der
niederen Instanz mallus publicus heilst, so bedeutet dies nichts andres, als
einfach Gericht. Mallus bezeichnet nur das Tribunal, nicht aber eine
Versammlung. Richter im mallus ist der Graf, er sitzt nicht bloss dem
Gerichte vor, sondern fällt auch das Urteil. Die Rachimburgen sind ein-
fach die Beisitzer des Grafen; in allen Zivilprozessen erscheinen sie nur
neben dem Grafen; letzterer ist nicht verpflichtet sich an ihre Ansicht zn
halten; es kommt auch der Graf als Richter ohne die Rachimburgen vor.
Bei Kriminalprozessen ist eine doppelte Thätigkeit der Rachimburgen zn
unterscheiden, entsprechend der zwiefachen Krindnalgerichtsbarkeit. Ent-
weder tritt bei Verbrechen eine Verfolgung von Amts wegen ein, die mit
dem Vollzug einer Strafe endigt ; in diesem Falle ist der Graf Richter und
sorgt fflr Vollstreckung des Urteils; oder die Verfolgung bleibt dem Ver-
letzten überlassen, der dieselbe auf dem Wege des Privatprozesses betreibt;
dann urteilen die Rachimburgen, sie erkennen auf einen zu leistenden Eid
oder eine zu zahlende Bufse; Sache des Klägers ist es, für den VoUzng
ihres Urteils zu sorgen, Fustel unterscheidet somit scharf zwischen poena
und compositio; er hält die poena für das ältere der beiden kriminal-
rechtlichen Systeme: bei beiden Arten ist Gitation, Verfahren, Urteil und
Exekution vollkommen verschieden; gemeinsam ist ihnen nur, dafs sie vor
demselben Tribunal, vor dem mallus stattfinden. Beim Königsgericht erscheint
stets der König als Richter, auch dann, wenn er thatsächlich nicht am Ge-
richt teilgenommen hat; er kann allein richten oder die Grofsen sind seine
Beisitzer, wie die Rachimburgen die des Grafen. Die Ausführungen Fustels
haben in Frankreich im allgemeinen grofsen Anklang gefunden; namentlich
gilt dies von seiner Auffassung, dafs die Gerichtsgewalt allein dem König
nicht dem Volke zustehe ; während seine Theorie, die die Bufse in scharfen
Gegensatz zur Strafe stellt, vielfach Widerspruch erfahren hat.^*) — Ober
eine Spezialfrage des Gerichtsverfahrens, ob der Maior domus schon in den
Formeln Marculfs als Beisitzer des Königsgerichts erscheine, hat sich die
schon im Vorjahr begonnene Controverse*') weiter fortgesetzt. *•**•) Die
Sache hängt zusammen mit der Frage nach der Textttberlieferung Marculfs,
55) FuBtel de CoulängeB, RecherclieB 8ur quelques problömes d'histoire. III. Dt
l'orgmisation judiciaire dAus le royaume des Francs. Paris, Hachette. S. 887 — SSS.
Rm.: Erhardt: HZ., XXII, 501—508 (vergl. JB. 1887); Dareste: JSay. (1886), S. Ilt— 21,
8. 695—608, S. TtS — 80 sustimmend, vergl. JB. 1886; Koumier: RQH. 40, S. 18S— 9T«
v«gt JB. 1886. — 55*) JB. 1888, 11, 21<*. — 541) W. Sickel, ScMffengerieht i.
sehoB JB. 1688, II, 426*^. — 57) Vgl. JB. 1884. II, 14**. — 58) K. Zeumer, Der
Maior domus in Mareulf I. 25: NA. 10, S. 888/8. — 59) A. Tardif, NouTelle« otaer-
vMtiODB BOT Ja date du formulaire de Mareulf: MRHD. 6, 8. 868 — 75.
III. H. Hahn: Karolingische Zeit. II 17
indem die meisten Hdss. unter den Beisitzern des Hofgerichts den Maior
domus nennen, während eine ihn ausläfst. Z e a m e r nimmt an, dafs letztere
Hds. hier lückenhaft ist, während Tardif in der anderen Hds. Interpolation
ZQ erkennen glaubt. So sehr die Ausführungen Zeumers in der Sache
berechtigt sind, so sind sie doch in einer Form gehalten, die bisher wohl
anter Philologen, nicht aber unter Historikern Sitte war; hoffentlich findet
dieselbe keine Nachahmung. Über zwei termini technici der merovingischen
Gerichtssprache, die Wörter mithio und sperantes, handelt B runner. ••)
Die Grundbedeutung von mithio ist 'Antwort*, 'Erwiderung*, es bezeichnet
dann übertragen den Kreis von Personen, für welche jemand verantwortlich
ist; mithio ist etwas, was einer schuldet. In einem Gegensatz dazu stehen die
sperantes ; es sind diejenigen, welche erwarten dürfen, dafs ein anderer bei
Geltendmachen von Kechtsansprüchen sie vertrete. Sperare wird mithin
gebraucht beim Eintreten des Herrn bei Rechtsverletzungen, die an seinen
Leuten begangen werden; mithio von der Verantwortlichkeit des Herrn für
Handlangen seiner Leute.**)
III.
H. Hahn.
Karolingische Zeit.
Qaellen« Zuverlässige Kenntnis der in zahlreichen gröfseren und kleineren
Bibliotheken zerstreuten Handschriften ist eine der Hauptgrundlagen unseres
wissenschaftlichen Forschens. Die Anfertigung von Verzeichnissen derselben
Bimmt daher viele gelehrte Kräfte in Anspruch, und der Bericht darüber
fflt einen ziemlichen Raum in unseren Mitteilungen aus, obwohl viele dieser
Verzeichnisse gerade für die karol. Zeit wenig ergiebig sind. Ebenso wichtig
un sich in dem Labyrinth des bereits Gedruckten zurechtzufinden, sind
Obersichten über die vorhandenen Sammlungen von Quellen aller Art. Ein
solch nützliches, wenn auch im ersten Anlauf nicht vollkommenes Buch ist
Oesterleys Wegweiser*) durch die Litteratur der Urkk.-Sammlungen und mit
groüsem Fleifs gearbeitet. Wenn auch manches Ältere überflüssig ist, manches
Nene fehlt, andres nicht an richtiger Stelle steht, wird es doch dem Forscher,
zumal dem Anfänger, ein unentbehrlicher Ratgeber sein. Eine 2. Auflage
kann die nötigen Nachträge und Verbesserungen bringen. Urkk., Briefe,
Hechnungen und Nekrologien sind aufgenommen. In der 1. Abteilung
befinden sich die Verzeichnisse von Sammelwerken, wobei Hdss. und Drucke,
d. h. Ukk. -Ausgaben und Abhandlungen darüber getrennt angegeben sind.
Den allgemeinen folgen die besonderen Sammlungen. Den Hauptteil davon
bilden die über die einzelnen Orte des deutschen Reichs, buchstabenweise
CO) H. Branner, Ifithio und Sperantes in JnristiBche AbhAndlangen. Festgabe für
^j«org Beseler zom 6. Jan. 1S85 von H. Brunner, P. Hinschius, A. Pernice, C. Bernstein,
K. Cosaek, B. Ryck. £. Eck, L. Goldschmidt, R. Gneist, Th. Mommsen. Berlin, W. Hertz.
Ktt.: Piaton: RC. XX; Tardif: BECh. (1885), S. 160/1. — 61) Fonrnier, affranchissement
»JB. 188S, 11, 411*»'*.
1)H. Oesterley, Wegweiser dnrch d. Litt. d. Urkk.-Sammlungen. I. Berlin,
<J- Reimer. VIII, 674 S. Rez.: NA. 11, S. 438 (G. Waitz); GGA. (1886), No. 22, S. 8%5 i.
i^Steindorff); DLZ. (1887), H. Brefslau); MHL. 16, S. 109 f. (BernhelmV
/ihrMberiehte der QwehiehUwiaMnBOhaft 1886. IL 2
11^18 III. H. Hahn: Karolingische Zeit.
geordnet. Die karol. Zeit bertthren Abschnitte, wie die über die Briefe
Aldhelms, Bedas, Alkuins und Bonifaz' ; in dem letzteren ist für Mönberger
wohl Nürnberger zu lesen; auch sind eine Anzahl von Abhandlungen von
Nürnberger, Pfahler, Hahn u. a. nicht erwähnt. Eaiserurkk. beginnen mit
Karl d. Gr. von 775 — 814. Bei ihnen ist auch der cod. Carol. unterge-
bracht. Ausführliche Abschnitte sind die über Ansegis und Benedikt Levita.
Bei den S. Galler Yerbrüderungsbüchern vermifst man die Arbeit von
Arbenz.^*) — In den Reiseberichten von Waitz und Holder-Egger^) über
den Besitz der Bibliotheken von Frankreich, Belgien und Italien werden
verschiedene karolingische Abschriften erwähnt, die für den 15. Band der
MGH. bestimmt sind, z. B. eine übersehene Hds. von Pauli Diac. bist. Lang.,
eine Lorscher Chronik, ein Verzeichnis fränkischer Könige, das dem der
Bemer Hds. (SS. 13, 724) verwandt ist. — Gering für unsere Zeit ist die
Ausbeute aus von Harteis ^) Übersicht der Hds. lateinischer Kirchenväter
nach Aufzeichnungen des verstorbenen Löwe. Zu bemerken ist z. B. S. 449
Alkuins de virtutibus, S. 503 ein Brief des B. Eopvinus au Hinkmar von
Reims und Wenilo von Ronen, femer S. 514, 565 u. s. w. Ebensowenig
ergiebig sind Hdss. -Verzeichnisse der öffentlichen Bibliotheken Frankreichs;
zumal der 1. Band der Hdss. aus der Bibliothek Mazarin, von Mo linier^)
herausgegeben, bietet für unsere Zeit trotz seiner 1066 Nummern nichts
Erhebliches; aus dem der Biblioth^ue de T Arsenal von Martin*) mit
663 Nummern heben wir No. 153, No. 227: ein Pontificale von Poitou ans
dem 8. oder 9. Jh., Verse Theodulfs, Gebete für das fränkische Heer,
Nr. 237 : Verse und Widmungen von Job. Scot. Erigena an Karl d. Kahlen
mit Schrift des 9. Jh. ; No. 470 Homelien , darunter solche von Rhabanus
Maurus, ferner No. 472, 474 und 663 hervor. Aus dem 3. Bande der Hdss.
der Departements,®) beginnend mit Chalons und Soissons, von Mo linier
herausgegeben, ist No. 67 mit Schriften des Rhabanus, einer Bulle Stephans IHm
einem Bericht über seineu Aufenthalt im Frankenreich und über die Salbung
Pippins, auf S. 165 Urkk.- Abschriften des 9. Jh.; aus den Hdss. von Vendome,
von Omont verzeichnet, No. 31, 54 und 57, anzuführen; auch in Band VII
(Toulouse, Nimes)'') der mit ausführlicher Einleitung über die Geschichte
der Bibliothek von Toulouse, mit Übersichten der Hdss. nach Jhh. geordnet,
mit Verzeichnissen der Vff. und der Stoffe beginnt, sind, besonders in dem
Abschnitt über Toulouse, Dekretalensammlungen und Schriften karolingischer
Zeit zu finden.®) — Aus Liebermanns*) Angaben über englische
Bibliotheken und zwar Cheltenhams nennen wir No. 25133 mit Briefen
1^) X R. d. Laateyrie, Bibliogr. des trav. bist, et arch^ol. publ. par 1. soc. sav.
de 1. Fr. 1 Lief. I, 1. Par., Imp. nat. 4*. XI, 200 S. Rez. : BC. 7 (86), S. 113 (Th^dait).
Geogr. Ordn. d. Stoffs. — 2) G. Waitz, u. E. 0. Holder-Egger , Reise n. Frankr..
Belg. a. Italien 1883/4: NA. 10, S. 213—39. — S) W. v. Harte!, Bibliotheca pstr.
lat. Hispan. (Nacb Aafzeichn. d. verstorbn. Löwe.): Wiener SB. CXI, 1, 8. 415 — 569.—
4) Ang. Molinie r, Catal. g^n^r. des mscr. des bibl. publ. d. France. Bibl. Mazarine I. Par. Plön.
XXYII, 530 S. — 5) Henry Martin, Catal. g^n^r. des manuscr. des bibL publ. d. France.
(= Bibl. de TArsenal L). Paris, Plön. VII, 502 S. — 6) Catal. g^n^r. etc. (= BiW.
des Departements III (1885).). Paris, Impr. nat. 4^. — 7) CataL g^n^r. des mscr. de»
bibL publ. des D^part. T. VII. Paris, Impr. nat. 4^ LX, 874 S. — - 8) X L. Deli»!*.
Inventaire des Manuscr. de la bibl. nationale (Fonds de Cluni). Paris, Champion. 1884.
XXV, 413 S. S. 183, Üb. Brand v. Ronen 841 a. 9. Jh. — 0) Aus neuen Hd8s.-Ver-
zeichnissen I. Hdss. in engl. Bibl. (F. Liebermann) II. Hdss. d. Kgl. BibL i. vStattgart
(Dr. W. Heyd). NA. 10, S. 588—602. VgL NA. IV, 608.
III. U. Hahn: Karolingische Zeit. XJ 29
Hinkmars, ans Holkham No. 411 mit Alkains 12 Eategorieen , aus Heyds
Bericht über die Kgl. Bibliothek in Stuttgart, Willibrords und Anskars
Leben, beide bereits in Drucken benutzt.^®) — In einer kritischen Be-
trachtung des 4. Bandes der Bibl. Casin., d. h. des Hdss.-Yerzeichnisses
des Klosters Monte C a s i n o berührt Haur^au^^) auch einzelne Nummern
der karolingischeu Zeit. Den Vf. von No. 62 (B. IL), einem hebräischen
Lexikon, hält er für Remigius von Auxerre, einen Schüler des berühmten
Heine ; durch geschickte Verbesserungen weist er einige Verse Hinkmar von
Rbeims zu. Bei No. 131, einem Kommentar zum Paulusbrief von einem
£. Remigius, zweifelt er umgekehrt, dafs R. von Auxerre der Vf. sei. Bei
Nr. 134 bedauert er den unvollständigen Abdruck von Rhabanus Maurus
de laude crucis durch Dümmler und verweist betreffs dessen auf die Wichtig-
keit des cod. Gas. Bei No. 175 (B. IV) läfst er es unentschieden, ob Paul.
diac. oder ein anderer der Vf. dieses Kommentars zur Regel des heiligen
Benedikt sei. — Eine Reihe von Zusätzen und Verbesserungen zu Miscell.
Tom. n, darunter auch deutsche Quellen für die Geschichte Venedigs in
onaerer Zeit bringt CipoUa^*'^**) z. B. No. 35, 43, 94 und in bezug auf
ürkk. No. 7, 8 ff.^*) — Über die italienischen Hdss. des üb. pontificalis
berichtet Waitz,^*) dessen Reise nach Italien 1884 zur Durchsicht der-
selben bestimmt und durch Duchesnes und eigne Untersuchungen angeregt
war. Unter den Hdss. B steht allen voran B. 1., ein cod. aus Lucca, aus
2 Teilen bestehend, deren erster vom Anfang, deren zweiter vom Ende des
8. Jh. oder vom Anfang des 9. ist ; unter den abgeleiteten wird von
Dachesne B. la. Laur. S. Marco 604 in erste Reihe gestellt. Als einen
der wichtigem bezeichnet W. Vat. 3761 vom 10. Jh., mit No. 3764 (C. 1) ver-
wandt. — Die Bonifatiuslitteratur der Magdeburger Centuriatoren bespricht
Nürnberger.**) Der in der 8. Centurie behandelten Geschichte des Boni-
fatias liegen nach N. gedruckte und Hdss. -Quellen mit Briefen zu Grunde.
Zo ersteren gehören u. a. Werke des Engländers Bale und des Baiem
Arentin, zu den hds. vor allem die Briefe des cod. Vindob; dagegen hat
Flacins die cc. Carlsruh. und Monac. wahrscheinlloh nicht gekannt. Eine
Wolfenbtittler Hds. der Bonifatiusbriefe stammt wahrscheinlich aus der Wiener
ab und ist die einzig bekannte Abschrift davon ; sie enthält aufserdem noch
10 Briefe Leos III. und die des cod. Carol., von denen gleichfalls keine andre
vollständige Abschrift vorhanden war. Sie ist vom kaiserlichen Rat Nied-
pnick und dessen kölnischen Freunden in Köln gearbeitet und Flacius über-
mittelt worden; die Bestandteile derselben, der cod. Vind., Carol., Helmstad.
]^^ X A. Bartoli, Codices Palat. d. Bibl. z. Florenz. Rom, Bencini. (Nicht
gMeben.) — H) B. Haar^au, Manuscr. du M. Cassio, Bibl. Casinens. etc. JSav. (1885),
S. 167—73, 225/9, 298—308, 423—33. Vgl. JB. 1, 346*; 4, II, 235*®, 368». —
U) C. C i p o 1 1 a , No. III. Fonti edite de stör. dell. reg. Venet. App. III. (= Monnm. stör.
pabL deUa deputaz. Venet. di stör. patr. Ser. IV, Miscellanea III. Venez. 1884. Kl. Fol.
27 S. — 12*) ^ ^* Cipolla u. A. Manno, Indic. chronol. ad Scriptor. rer. Ital. von
I<^AMiiratori: Miscell. d. stör. Ital. 24. Append. S. V— XVI, 1—86. In 5 Abteil.
(Scriptor., Le^ea, Dipl. etc.) chronol., Namen- und Sachregister der Ausgaben Muratoris
nch a. karol. Zeit, — IS) XA. Reiners, Les mscr. de Tanc. abb. d'Echtemach conserv.
^ h bibL nat. d- Paria: Publicat. Sect. bist. Luxembourg. (Nicht gesehen.) — 14) G. Waitz,
tX d. itaL Hdaa. d. Hb. pontificalis: NA. 10, S. 453-65. Bez.: BECh. 46, S. 159 (Tardif.)
Vgl JB. 7,11, 26** (Duchesne) u. unt. S. 21**. — 15) A. Nürnberger, D. Bonifatius-
litUrtt. d. Magdeburger Centuriatoren: NA. 11, S. 9—41. Vgl. FDG. V, 372 ff. u. JB.
e. n, 24»-'-.
XJ 20 ''^* ^* Hahn: Karolingische Zeit.
mit den Briefen Leos waren sämtlich in Köln und vielleicht aus der Biblio-
thek Hildebalds, des Erzkaplans von Karl d. Gr. Flacius soll aach eine
Fulder Briefhds. erlaugt haben, aus der 44 Briefe (818 — 65) in der 9. Cen-
turie abgedruckt und von Dümmler veröffentlicht sind, und die vielleicht
in der Wolfenbüttler Bibliothek noch vorhanden ist. Die Abhandlung
schliefst mit Ergänzung der frühem Übersicht der Bonifacius-Hdss. — Aus
Boethius-Hdss. hebt Schepps^*) einiges für die karolingische Zeit Wichtige
hervor. Ein Kommentar zu 4 Traktaten des B. ist wegen der Erwähnung
eines Briefes Nicolaus I. au Hinkmar und B. Formosus zwischen 870 — 90
entstanden. Zu 2 Briefen des Rhabanus Maurus an Hinkmar von Rheims,
von Schrörs für echt erklärt, bringt Seh. Verbesserungen, zu Versen Alkuins
Ergänzungen (Po6t. lat. I, 298), aus einer Münchener Hds. humoristische
Verse auf einen Penzo, die dem 9. Jh. angehören u. a. m. Eine Hds.
Regiuos de synod. caus. beschreibt und untersucht Weiland*'). Sie ent-
hält u. a. einen Brief Gregors an Bonifaz, der nach Wasserschieben aus
Benedikt Levita entnommen ist, und einen von P. Zacharias an die Franken.
Der erste Teil davon ist von unbekanntem Herkommen, die Adresse nach
Jaff. ep. Bonif. No. 52, der Inhalt ist ep. 3 in Jaff. cod. Carol. ähnlich
und nach W. vielleicht zu Reg. 1. Hc 79: Zach. pap. c. VII gehörig.
In seinen Urkk.abbildungen der römischen Päpste, einem Musterwerk
au Kenntnis, Geschick und Fleifs, das durch Pauseverfahren und Lichtdruck
zustande gebracht und wobei der Vf. wohl an 1000 Urkk. persönlich kopiert
hat, wollte von Pflugk-Harttung^®)die Entwickelung des päpstlichen Urkk.-
Wesens bis Innocenz III. darlegen. Die I. Lieferung bringt bullae maj.,
teils vollständig, teils einzelne Stücke davon, wie Protokoll, EschatokoU.
Von Bullen karolingischer Zeit sind solche von Paschalis I. (819), Formo-
sus (893), Nicolaus (863), Job. VIII. (876) und Stephan (891) vorhanden.
Von der 2. Serie des interessanten Faksimilewerkes, im Auftrage der Pal.
Society von Bond & Thompson^ •) herausgegeben, liefern aus dem 1. Heft
nur Taf. 4, 12 und 13 Schriftproben aus dem 9. Jh., und zwar ist Taf. 12
Probe einer Virgilhds., die in der 2. Hälfte des 9. Jh. im Kloster S. Martin
von Tours geschrieben ist. Die tironischen Noten darin sind von Schmitz
erklärt. Vom 2. Heft gehören die Proben auf Taf. 26 und 35 unserer Zeit
an, letztere aus einer Weltchronik etwa vom J. 743.
Unter den Quellenveröffentlichungen sind einige ersten Ranges.
Freilich können die neuesten Bände der MGH. trotz ihres sonstigen Wertes
der Natur der Sache nach für unsere Zeit nur wenig bieten; denn der
27. Band*®) enthält nur Auszüge aus englischen Geschichtschreibem. Aus
Hovedens Chronik, von Liebermann herausgegeben, ist die Nachricht zu
801 original, das Übrige aus bekannten älteren Quellen. Aus Rad. de
Diceto sind einige Regentenverzeichnisse, aus Rad. Nigr. chron. univ. einiges
16) ^* Scheppa, Geschichtliches aus BoSthiushdss. : NA. 11, S. 123 — 40. —
17) L. Weiland, Über eine Hds. v. Regin. lib. de gynodalibus causis. — 18) <^> ^•
Pflugk-Uarttung, Chartaruin pontif. Rom. specimina selecta I Lf. Stuttgart, Kohl-
hammer. Gr. Fol., 63 Tf. Rez.: MIÖG. 6, S. 156. 3 Blatt Titel, Widm. (an v. Sybel),
Einleit. (lat., dtsch.). — 19) £. A. Bond u. E. M. Thompson, The Palaeographical Soc H
Ser. P. 1 (1884), P. 2 (1885). Facsim. of anc. Manuscr. London, Clowes. Gr. Fol
Tf. 1—21, Tf. 22—42. Vgl. JB. 6, H, 25>* üb. Ser. I und über Catal. of Brit. Mus.
JB. 7, 11. 21». — 30) Mon. Germ. bist. 27. VIII. 590 S. Rez.: GGA. (1886), No. 10,
S. 401/3. (Selbstrez.)
TU. H. Hahn: Karoliiigische Zeit. 11^21
älteren Quelleu Entuommeue, darunter Fabelhaftes über Karls des Grofsen
spanischen Krieg, aus Gervas. Tilleber, otiis Imper. Betrachtungen über
Kaisertum und Papsttum und Obersichten über die karolingische Herrschaft,
ans Girald. Cambr. de instruct. princ. Betrachtungen über Karolinger und
Karls litterarische Thätigkeit zu nennen. Sonstige Angaben über unsere
Zeit sind anbedeutend. Gleichfalls einem anderen Zeitraum angehörig ist
der Band der MGH., der die kleineren Werke des Gregor von Tours, her-
ausgegeben von Arndt und Krusch*^) umfafst, für uns aber wichtig
durch die Beschreibung einer Hds. des 9. Jh., vor allem durch den Abdruck
der sog. clausula Pippini, 767 verfafst, aus einer Brüsseler Hds. des 10. Jh.
entnommen und aus einem alten cod. miracuK des Klosters S. Denys ab-
stammend. Ein würdig ausgestattetes Werk ist Tailhans Isidorus Pacensis,*^)
die Reimchronik der letzten Könige von Toledo, die sog. Chronik des Isidor
von Beja oder Badajoz. Die letzte Bezeichnung ist unerwiesen, des Vf.
wirklicher Name unbekannt; jedenfalls ist er ein christlicher Gelehrter aus
Cordova; ob ein Geistlicher, ist fraglich. Frühere Werke von ihm sind
verloren gegangen, eine lateinische, ihm zugeschriebene Chronik (bis 724)
i^ nach T. Ansicht eine Arbeit des 9. oder 10. Jh. Das einzige ihm
sicher zugehörende Werk ist die vorliegende Chronik von 612 — 754. Der
Vf. zeigt sich darin als ein kenntnisreicher, unparteiischer und sorgsam
prüfender Geschichtschreiber. Die Form ist gereimte Prosa in der lingua
rnstica. Das 12. Kap. enthält die Kämpfe der Araber mit Endo und Karl.
Der litterarhistorischen Einleitung folgt der Text mit ausführlichen An-
merkungen, dann zahlreiche Untersuchungen über die westgotischen Könige
Spaniens, im Anhang eine kleine Chronik, eine westgotische Königsliste,
Wort- und Namenverzeichnisse, endlich auf 20 Tafeln der Abdruck einer
Madrider und Pariser Hds. P. Ewald macht in der kurzen Rezension auf
Hdss. im Brit. Mus. aufmerksam. Die beiden ersten Hefte der Ausgabe des
üb. pontificalis von Duchesne*'^) beschäftigen sich mit den Päpsten der vor-
karolingischen Zeit ; nur durch B.eschreibung von Hdss. des 9. Jh. zu dem
Felicianischen und Cononianischen Auszuge, des cod. Lucc. aus dem 8. Jh., und
ZB der Gruppe A* der unabhängigen Hdss. gehörig, femer des cod. Taur.,
vom 8. Jh., endlich durch die Berührung mit Waitz' Untersuchungen über
diese Hdss. sind diese Hefte auch für die karolingische Zeit wichtig. **"^*)
31) Hoo. Germ. bist. 8S. rer. Merov. T. I p. 2. Gregorii Tur. opp. Mirac. et opp.
Btinon. ed. W. Arndt, Br. Krnech. Hannover, Ilahn. 4^. 8. 451 — 964 M., 15. Rez.:
KC. (1886), Ko. 8. — 32) J« Taliban, Isidor. Pacensie, anonyme de Cordove. (= Chron.
rmk d. dem. rois d. Tolede). Paris, I^roux. Fol. XVIII, 206 8. Rez.: NA. 10, 8. 604
(P. E.). 20 Tf. heliograv. — 2S) X Abb^ Porree, Annal. Beccenses; chron. Becc. :
Soc de ITiist. d. Norm. Ann. B. (801—1183); ehr. B. (801—1476) nach Abschrift e. c.
ViU Christ, durch Duchesne. — 24) X Delisle, Ann. Beccens. (851 — 1164): Notices
«t Documenta, Sammelband z. Fei. d. öOj. Besteh, d. soc. de Tb. d. 1. Fr. 93 — 99 8. Auf
Aausl. V. Roaen beruhend, lokal n. f. norm. -engl. Gesch. wicht. — 25) L* Duchesne,
Ullber pontificaliB. 1. 2 fascic. Paris, Thorin. 1884/5. Fol., CLXXXIV, 296 8. Rez.: RH.
2«, S. 216 n. 323. 31, S. 158—60 (1886), Bayet u. 32, 8. 221; RQH. 41, 8. 183—97.
^pitDch. d. facaim. Vgl. JB. 7, II, 26»® u. ob. Waitz 8. 19**. — 26) X A. de
^•Borderie, Vie de s. Malo. Rennes, Plihon. 1884. 176 8. Rez.: BC. (1885),
^^' 1, S. 26/8 (Duchesne). Durch Duchesnes Rez. kennen ;^elernt. — 2^) X Dom
^l»ine, Vi© inedite de s. Malo, ^crit. au 9 siecle par Bili. Rez.: BC. (1885), 1, 8. 26/8
'Daeheme). Nur aus Duchesne Rez. kennen gelernt. — 28) X W. Wattenbach,
Ti^nilatio 8. Alexandri et Justini: Berl. 8B. 1884, No. 49, 8. 1127-41. Übertragung
''•Heilig, nach Freising durch B. Hitto 8:54 nach co<l. 1. Mon. 13101. VAnWit. Wj^xweV,
11,22 ni. H. Hahn: Karolingische Zeit.
Unter den 424 Papstbriefen von Gelasius I. bis Coclestin III. (493 — 1198),
die Löwenfeld'*) als bisher unbekannte oder nicht herausgegebene der
Pariser Nationalbibliothek, einer brittischen Sammlung mit Unterstützung
von Bishop und Ewald und einer Hds. von Canterbury entnommen und
nun veröffentlicht hat, gehen No. 40 — 66 die karolingische Zeit, manche
darunter Karolinger selbst an, wie No. 47, 49, 56; es sind Schreiben von
Leo IV., Nicolaus I., besonders Johann VIII. und Stephan IV. Aus einer
Rotgar von Trier fälschlich zugeschriebenen Kanonensammlung einer Wolfen-
bütteler Hds. bringt Weiland*®) 2 Schreiben von Benedikt III. (^5/8)
an B. Ratald von Strafsburg und Salomon von Konstanz (Jaff. reg. pont.
ed. 2. No. 2850), die für die Kenntnis der Bufsübung im 9. Jh. von Wichtig-
keit sind. Die Sammlung ist 964 verfafst.
Die Schenkungsurkk. des Klosters Subiaco, ein Verzeichnis des 11. Jh.,
in einer unvollständigen Hds. erhalten, bisher nur bruchstückweise abge-
druckt, liegen nun in einer sorgfältigen Ausgabe von AUodi und Levi'*)
vor, die mit 3 Faksimiledrucken, mit Namen, Orts- und Zeitregistem aus-
gestattet ist. Die Ursprungsurkk. sind verloren, die Abschriften wahr-
scheinlich gut. Es sind darunter 13 aus dem 8. und 9. Jh., so 2 Be-
stätigungsurkk. von Nicolaus I und 4 ohne bestimmte Zeitangabe. **•" **)
Von den Urkk. des Nassauischen Urkk. -Buches von Sauer**) aus dem ehe-
maligen Gebiete von Kurmainz u. s. w., denen noch eine Geschichte der
Fundorte und der Funde beigegeben ist, und die den Bestimmungen über
die Herausgabe gemäfs teils vollständig, teils als Auszug veröffentlicht worden
sind, fallen etwa 83 Nummern, meist Privaturkk. in unsem Zeitraum, 46
allein in den von Karl d. Gr. **-*•)
Die Falckenheinsche Hds. mit der Grabschrift Luis, bisher vermifst,
jetzt aufgefunden, ist aus Fritzlar nach Marbach gelangt. Die Grabschrift
selbst ist im 14. oder 15. Jh. niedergeschrieben worden. Nach dem be-
richtigten Abdruck von Dümmler*') sind bei F. viel Lesefehler. Das fremd-
artige patres ^'eneticos ist beseitigt, martirio als Lesart bestätigt.
29) ^' Löwenfeld, Epistolae pontificum Romanorum ined. Leipzig, Veit.
VIII, -258 S. Rez.: JSav. (1885), S. 538—46, 676—82 (Haur^au); CBl. (1885) No. 31.
(lob.) S. 1024—35; DLZ. (1886) No. 5 (Kaltenbrunner) ; BECh. 46, 8. 339 (Delisle, lob.) —
30) L. Weiland, Zwei ungedruckte Papstbriefe aus d. sog. Kanonensamml. d. Rotgar
V. Trier: ZKR. 20, S. 99 — 101. — 81) ^ regesto Sublacense dell. undecimo sec. ed.
G. Allodi & G. Levi.: (= Bibl. d. Soc. Rom d. stör, patr.) Rom. KL Fol. XX, 278 S.
Rez.: RQIi. 79, S. 322/3 (H. de l'E.). — gl») X J. v. Pflugk-Harttung, Acto
pont. Roman. II ,2. Stuttgart, Kohlhammer. II, 492 S. (Regist. enthaltend.) VgL JB. 7. 11,23**.
Rez.: CBl. (1886) No. 7, Sp. 215 (AVA). — 32) X G. Loschi, Diplomi inediti altenenti
al Patriarcato di Aquileia 799 — 1082. (= Mon. stör. dell. deput. Venet. di stör. patr. Ser.
IV, Mise. III, No. IL Venedig. 1884. Kl. Fol. 34 S. Vgl. ob. 1 9 '«• Übersetz, der Aus-
gabe V. Joppi u. Mühlbacher unter Erweit. d. Einleit. u. Erläut. Vgl. JB. 3, IL 16*. —
33) X Provana di Collegno, La donazione di Teutcario ossia Cumiana dal secolo IX
al XV.: Miscell. d. stör. Ital. 24, S. 241 — 317. Abdruck e. Schenk, e. Teutcarius an
Kl. Novalese (810) Untersuch, darüber. — 34) Cod. diplom. Nassoicus ed. K. Mensel,
W. Sauer. (== Nassauisches Urkk.-Buch. ed. W. Sauer T, 1.) Wiesbaden, Niedner. XXXIV,
401 8. Rez.: HZ. 58, 8. 531/8 (Winkelmann lob. trotz einig. Ausstollungen). 9 S. Nachtr.
2 Siegeltf. — 35) X Altr. Hilgard, Urkk. z. Gesch. d. Stedt Speyer. Strafsburg, Trttbner.
4®. XII, 565 S. No. 2, Karls Gr. Immun, f. Sp. 782. Mühlb. No. 245. — 36) N. van
W e r V e k e , Archives Luxembourg k Weimar. (^ Analect. p. serv. k l'hist. eccl. d. U
Beige S^r. IL T. 3. Louvre, Peeter^. 1883/4. Urkk. aus Echternach u. Marienthal No. L
Schenk, in Eisenach an Fxihtern (762 od. 763). — 37) K. DUmmler, Nochmals d. Grab-
schrift d. Eb. Lul.: FDG. 25, 8. 177 ff. Vgl. JB. 5, II, 19«-'- u. Hahn, Bonif. u. Lul. 240.
ni. H. Hahn: Karolingische Zeit. II 23
Largeault^^) veröffentlicht 28 Gedichte Alkoins, von denen er gegen*
aber Mabillon 5 auf das Kloster Nouaill^ bei Poitiers, die anderen 23 auf
S. Hilaire in Poitiers bezieht, welch beide Klöster zu Alkuins Zeit unter
einem Abt Hato standen. Wegen wertvoller Berichtigungen durch eine
aos Wimpfen stammende Darmstädter und eine Londoner Hds. veranstaltet
Dfimmler^*) eine 3. Ausgabe von Nasos Gedichten an Karl d. Gr. Es
zeigen sich jetzt deutlich 2 verschiedne, nicht gleichzeitig verfafste Gedichte
zvm Lobe Karls, die später vielleicht verbunden und mit Prolog und Epilog
Tenehen sind. Ihr Vorbild sind Yirgils Hirtengedichte; auch zeigen sie
Verwandtschaft mit Ovid, Sedulius, Fortunatus, Theodnlf und dem Gedichte
Leo papa und sind von Ermenrich benutzt. Ihr Vf. ist wahrscheinlich Moduin
von Ljon, als Jüngling am Hofe Kaiser Karls lebend; sie sind also nach
8Ü0 gedichtet. Derselbe Gelehrte druckt aus verschiedenen Hdss. des 9.
und 10. Jh. eine kleine Anzahl von Gedichten der karolingischen Zeit*®'*^)
ab, aas 2 Turiner Hdss. einen dürftigen Lebensabrifs des Abts Bobulenus von
Bobio in trochäischen Versen, aus einer Berliner Hds. des 9. Jh. ein Akrosti-
chon von einem Diakon Hildigrim ans Kloster Werthen, u. a. auch aus einer
Lyoner Hds., einem Geschenk des £b. Kemigius Verse von einer Hand des
10. Jh. und ein Gedicht zu einer Krönungsfeier, vielleicht eines westfrän-
kischen Karolingers aus einer Brüsseler Hds. des 10. Jh.
Lehmanns Tironischer Psalter der Wolfenbüttler Bibliothek**) bildet
nach Schmitz eine wichtige Grundlage zu einem künftigen thesaums nota*
rom tironiarum und eine Ergänzung zu Kopps und Schmitz' Werken und
ZQ einer Grammatik und einem Lexikon tironischer Noten. Der Heraus-
geber hält die Schrift für eine Schülerarbeit unter Diktat des Lehrers ge-
schrieben, weist die Unregelmäfsigkeiten des Schreibens nach und giebt eine
methodische Zusammenstellung der Besonderheiten. Eine hds. Homilien-
sammlung des 11. Jh. enthält eine Vorrede des Abtes Ramwold,**) die nach
den Vorschriften Karls d. Gr. zusammengestellt ist; nach Zeumer ist sie
eiae Abschrift oder Bearbeitung von P. Diakonus ; denn als Prolog dient
ein Erlafs Karls, dessen Anfang von Z. abgedruckt wird.**"***)
Die Quellenuntersuchungen sind, wie immer, sehr zahlreich. Betreffs
des iibell. de imp. potestate in urbe Bom. weist Simson in einer Abhand-
i^ng zur Quellenkritik**) eine Benutzung jener Schrift in Ekkehards Welt-
cfaronik nach (799 und 801 in SS. VI, 168 f.). Bei den annal. Laub, wird
die Verwandtschaft mit ann. Amand. und Amand brev. ann. Anscienses und
^abul. dargelegt und eine gemeinsame Quelle für alle diese und viele
38) A. Largeault, Inscript. m^triqaes comp, par Alcuin k la fin da 8 s. pour les
<DoiM8t. d. S. Hilaire. d. Poltiers et d. Noaaill^. Poitiers, Guillois. 79 S. Rez.: BECh.
^ S. 686. — 39) £. Dttmmler, Naso (Modoins) Gedichte a. Karl d. Grofs.: NA. 11,
a 75—91. — 40/1) id., Lat. Ged. d. 9—11. Jh.: ib. 10, S. 331—57. — 43) O.
Lehmann. D. Tironische Psalter d. Wolfenblittl. Biblioth. Leipzig, Teubner. IX, 208 S.
M. 10. Rez.: DLZ. (1885), No. 34, Sp. 1206 ff. (W. Schmitz, lob.); GBl. (1885), No. 39,
8p. 1350/3 (lob.); BECh. 46, S. 677 (J. Havet). 122 Bl. autogr. Notentext. (Nach Rez.) —
4S) K. Zeumer, Vorrede d. Abts Ramwold z. e. Homiliensamml. : NA. 10, 8. 389 — 90. —
44) X G. Schepps, Beschreib, e. alt. Palastes: ib., 8. 378 — 80. Aus Hds. 9. Jh., ähn-
iWi der i. NA. IX, 177 u. 188; 2. Nachtrag: Vgl. e. Ged. v. e. Paris. Mönch Abbo a.
9. Jh. — 44*) ^ Jos. Auguste Duc, ^v^que d'Aoste, Docum sur l'hist. eccl^s.
^ moj. age: Bfiscell. d. stör. Ital. 24, S. 333 — 69. Turin, Bocca. Aus e. Pontifikale v.
Aosta a. d. 11. Jh. Nr. 2 ein Provinzen- u. Bistumsverzeichn. etwa v. J. 800. — 45) B.
Simson, Z. QueUenkritk: FDG. 25, S. 375—80.
1X^(24 III* H. Hahn: Karolingieche Zeit.
andere angenommen, die sich durch genaue Datenangabe des Regiei'ungs-
antritts Hadrians I. kennzeichnet. Die Gebnrtsangabe von Karl d. Gr. zum
Jahre 747 stammt nicht aus dieser Quelle, sondern aus einer von ann. Lob.
(Vgl. 707, 47; 849, 55, 58). Manitius**^) legt den Einfluss der klassischen
Schriftsteller auf das MA. und die enge Fortentwickelung der humanistischen
Bestrebungen unter Karl d. Gr. in spätrer Zeit dar, so in der vita Earoli,
den Historien Nithards, in den Fulder Annalen, in Widukind, in Wipo, dem
Carmen de hello Saxonico und in vit. Henr. IV. ; ferner giebt er einen Nach-
trag zu den frtlheren Entlehnungsnachweisen in vita Kar. und ann. Einh.
Einhard und Nithard haben die zweite Hälfte der Annalen des Tacitus ge-
kannt; der Astronomus hat Caesar, Nepos, Livius, Cicero u. a. m. benutzt.
Endlich sind Thegan und Nithard mit v. Kar. und Astronomus, auch ann.
Fuld. mit Astron. verwandt. Die Parallelstellen sind freilich häufig zu un-
bedeutend, um beweisend zu sein.
Die unerschöpfliche Einhardfrage nimmt Dorr*"^) wieder auf uud
giebt Ergänzungen zu seinen eignen Untersuchungen (Progr. 1866) und zu
denen von Manitius und Simson. Nach einem Verzeichnis der von E. ge-
brauchten Redewendungen, Entlehnungen aus Caesar u. a. begründet er die
Annahme, dafs die ü Teile von ann. Laur. maj. (796 — 811 ; 812—29) von
gleichem Vf. seien ; dafs Einhard der Urheber von ann. Laur. maj., Eiuhardi,
vita Kar. und translatio sei; dafs ann. Laur. maj. von 796 — 829 gleichzeitig
aufgezeichnet, von 741 an aber 805 überarbeitet, die ann. Einh. 791 — 801,
die vit. Kar. zwischen 814/9 verfafst, in Laur. maj. dann nur Wortände-
rungen vorgenommen seien. Die Abfassung der Laur. maj. durch Einhard
hält dagegen von Sybel für unmöglich. Sprachgleichheit sei auf gleiche
Schulung und auf Wiederholung gemeinsamer Vorlage zurückzuführen. Ein-
hard stehe geistig höher als der Lorscher Mönch.
Die Unlösbarkeit der Frage über die Amtlichkeit der karolingischen
Annalen behauptet Kaufmann, ^^) indem er zugleich Kritik an den ein-
schlägigen Arbeiten von Arnold und Bernays übt ; er deutet auf den Wider-
spruch, dafs ann. Laur. maj. keine Spur von Amtlichkeit aufweisen und
doch auf amtlichen Hofannalen beruhen sollen, ferner auf die Unsicherheit
der Bezeichnung Hofannalen, endlich auf die Künstlichkeit der Beweise^
besonders durch Sprachvergleichung. Trotzdem hält er mit Recht Unter-
suchungen über Herkunft und Wert der Annalen, aber auch ebenso Mafs-
halten dabei und Vermeidung künstlicher Systeme für unentbehrlich, wenn
nicht Schädigung der Kritik eintreten soll. Ebenso unentbehrlich wird frei-
lich auch die Sprachvergleichung zur Vergewisserung über den Vf. bleiben;
denn Buffons Wort le style c*est l'homme ist ewig wahr. — Auf karo-
lingische Quellen führt die Untersuchung der Hersfelder Annalen von
Lorenz*') hin. Von Waitz' Erforschung der älteren Hersfelder Quellen
ausgehend, nimmt er als Ursprung der unselbständigen Nachrichten der
ersten Redaktion von 708 bis Ende des 9. Jh. Bedas Kirchcngeschichte, das
Annalenwerk der ann. MoselL, Lauresh., der ann. Laur. min. (cod. Fuld.),
46) M. Manitius, Z. deutsch. Gesch. -Quell, d. 9.— 12. Jh.: NA. 11, S. 43—73.
JB. 6, 11, 21*-*-— 47) R. Dorr, Beiträge zur Einhardfrage: ib., X, S. 241— .305. Nachwort
V. H. V. Sybel das. S. 306/7. Vgl. JB. 3, II, 17«. — 48) G. Kaufmann, D. Karolingisch.
Annal.: HZ. 18 NF., S. 55—70. Vgl. JB. I, 123« (Arnold); II, 31*' (Bernays). —
49) I^i*« H. Lorenz, D. Jahrbuch, v. liersfeld in ihr. Ableit. u. Quell. Leipzig, Fock.
IV, 105 S. M. 1.50. Rez.: CBl. No. 45, Sp. 1540; MHL. 14, S. 113 (Volkmar).
in. H. Hfthn: Karolingische Zeit. 1] 25
anu. Einh. u. a. in. au; wahrscheinlich ist aber eine Fnlder Bearbeitung
obiger Annalen benutzt, die nicht vor 830, aber vor Abfassung der ann.
Einhardi entstanden ist. Selbständige Nachrichten, im 8. Jh. selten, von
830—90 häufiger vorkommend, beruhen wohl auf Hersfelder Ostertafeln. In
dem wiederhergestellten Texte sind die selbständigen Teile durch den Druck,
die abgeleiteten durch Randbemerkungen bezeichnet. *^-*^)
Der Plan der MGH., auch die Martyrologien aufzunehmen, regte D ü m m 1 e r
m einem Beitrag behufs Würdigung derselben an, hauptsächlich des Mar-
tyrologiums von Notker.**) Von dem des Hrabanus Maurus wird die pro-
saische Widmung an Abt Ratleik von Soligenstadt (840 — 54) abgedruckt.
Hr. hat nur einige Gedenktage aus seiner Zeit angegeben, z. B. den Alkuins.
Seine Quellen sind : Gregor v. Tours, Beda, verschiedene Heiligenleben u. a. m. ;
einige Zusätze sind gedankenlos. — Das M. von Ado v. Vienne (854 — 74)
zwischen 860 — 70 entstanden, nach S. Gallen verschenkt (cod. 454) regt wie
das eretere einen dortigen Mönch zu neuer Bearbeitung an (cod. 456);
diese, zwischen 870 — 96 zu S. Gallen cutstanden, hat offenbar Notker zum
Vf. Hermann der Lahme von Reichenau (cod. Stuttg.) hat seine eignen An-
gaben mit denen Notkers verknüpft, und seine Arbeit hat wieder in
2 Münchner Hdss. Erweiterungen erfahren mit besondrer Berücksichtigung
irischer und britischer Heiliger.*****)
Ein umfangreiches Werk dos gelehrten Kard. Pitra**) umfafst in
2 .Abteilungen kritische Studien über alle das Papsttum angehende Samm-
longen in älteren und neueren Ausgaben, über Regesten der Päpste, über
die Hyperkritik betreffs der Klosterprivilegien, über den cod. Carol., von
dem er trotz Jaff6 eine neue Ausgabe wünscht. Die Kritik geht von katho-
lischem, ja sogar Protestanten- und preufsenfeindlichem Standpunkt aus. So
Manert er den Untergang der Sammlung des Bisch. Rachio von Strafsburg
darch preufsisches Bombardement. Die Protestanten, die sie, wie es scheint,
seit 300 Jahren verfolgt hätten , hätten sie 1870 den Flammen überliefert.
Der Mangel des cod. Räch, werde bei der Lösung der Dekretalenfrage em-
pfanden. Den üb. diumus hält er für ein altes, wenig gebrauchtes Privat-
formelbuch; ferner macht er Angaben über Kartularien des Vatikan, über
^^trä(sburger und Salzburger Papstverzeichnisse; in Anhängen zählt er die
Bibliotheken, die auch für unseren Abschnitt wichtig sind, auf und giebt
Nachträge zu den Papstregesten im 1. Teil, z. B. zu denen von Nicolaus I.
und Johann YIII., endlich auch ungedruckte Briefe, freilich wenige aus
karolingischer Zeit.
Über eine Hds. aus Nimes, eine Moralabhandluug enthaltend, die bruch-
i^öckweise bereits mehrfach abgedruckt worden und von einiger Bedeutung
to die Litteratur des 9. Jh. ist, berichtet Delisle**); sie ist zwischen
841 und 842 entstanden, für die Erziehung des Enkels von Wilhelm von
50) X Verloren : Üb. d. vit. Lebuini u. d. Ursprung v. Deventer. Nach RH. XXXI,
^36 ohne nähere Angab. — 51) X L. Traube, Zu d. Ausg. d. gest. Apollonii.: NA.
10. S. 381 f. Vgl. Po^t. lat. II, 484 ff. ; hierzu Fehlerbericht. Ged. nach Stil, aber nicht
Metnim a. kar. Zeit. — 52) £• Dümmler, D. Martyrol. Notkers u. seine Verwandten.:
^. 25, S. 195 — 221. Nachtr. z. S. 204 auf S. 280. — 58) J- Havet, N. rex Fran-
«nun V. inL, s, JB. 1883, 11, 404»*«-'- — 54) id., Notes Tironiennes, s. u. K. 'Dipl.' —
tt) J. B. Pitra, Analecta noviss. spicileg. Solesm, alt. eontin. I: De epistolis et registris
'«ttDor. pont. Poacn, Czemowicz. 4®. XIV, 630 S. Rez.: RQII. 79, S. 165-— 83 (Fr. Cha-
■Md); BC. 7, 8. 68 — 70 (1886, Duchesne). — 56) L. Delisle, Le manuel de Dhuoda:
^ (1885 Sept.). Vgl. SimsoTi, Lud. d. Fromme I, 3.32 u. ff. CBl. 1887, Xo, 4G, Sp« 156»».
n 26 1'^* ^* Hahn: Karolingische Zeit.
Toulouse bestimmt und auf Geheifs der Dhuoda oder Dodana verfafst. Der
Anfang eines Widmungsgedichtes mit dem Akrostichon Dhuoda dilecto filio
wird mitgeteilt.
Bei der Entscheidung der Frage über die Entstehung des Kirchen-
staates ist die über die Echtheit einschlägiger Stellen in der vit. Hadr. und
besonders in dem viel besprochnen Privilegium Ottos I. für die römische
Kirche nicht zu umgehen. Daher schwillt jede Beurteilung der Sickeischen
Arbeit darüber und über die Ansichten seiner Rezensenten selbst zu einer
Abhandlung an; es ist aber auch die Stimme jedes gewiegten Kenners, wie
die des inzwischen verstorbenen Diekamp,*') dabei von Wert. Mit Scheffer-
Boichorst hält er den Bericht der vit. Hadr. über die Schenkung für zeit-
genössisch und echt, die Grenzbeschreibung aber für eingeschoben, mit Sickel
das Privilegium von 962 trotz einiger Bedenken für echt, die erste Hälfte
für Bestätigung, die zweite für neue Urk., den Nachweis teilweiser Fälschung,
den Weiland und Kaufmann geführt haben, für nicht gelungen, die Aus-
führungen Sickels über die Echtheit der Vatikanischen Urk. für richtig und
darum von einer Anzahl namhafter Diplomatiker für gebilligt. Von der
eigentümlichen Rezension des Textes der Hispana von Antun hält Maafsen*®)
Pseudo-Isidor für den mittelbaren oder unmittelbaren Urheber, sie selbst für
eine Vorarbeit der Pseudo-Isidorischen Sammlung, bestimmt, die gröfsere
Fälschung durch Zugaben echter Stücke vor Verdacht zu schützen. Dem
Bufsbuche Theodors in der Hamilton-Sammlung No. 132, enthalten in einem
Sammelwerk, das genau beschrieben wird, gibt Schmitz*®) den Vorzug vor
allen andern Hdss. desselben Werks. Er setzt das Verhältnis einzelner
Bestimmungen in dieser und andern Hdss. auseinander, liefert einen Ab-
druck des Buchs und gegen Schlufs eine Notiz über die Entstehung der
Hds. unter Kaiser Karl und Ludwig dem Frommen.*^®-)
Barstellungen. Wattenbachs deutsche Geschichtsquellen**) sind für
die Kenntnis MAlich. Historiographie, besonders auch der karolingischen Zeit
unentbehrlich und jede neue Auflage eine Bereicherung derselben durch die
sorgfältige Verfolgung und Aufnahme aller neuen einschlägigen Untersuchungen.
Mit Absicht vertritt das Werk auch das Gebiet der Kulturgeschichte. Wichtig
sind noch die Nachträge über Arbeiten, besonders aus dem Jahre 1884 und
vor allem das Verzeichnis merowingischer Heiligenleben bis 750 von Br.
Krusch unter Angabe der Ausgaben und Bearbeitungen. Bonifatius hätte
noch mit zu den merowingischen Heiligen hinzugezogen werden können.
Weniger Weltgeschichte, als Betrachtung ist Rankes 6. Band seiner Weltge-
schichte,®*) die Summe seines historischen Denkens über das MA. Die beiden
57) W. Diekamp, Üb. d. Privil. Ottos I. f. d. roni. Kirche: HJb. 6, S. 624—46. Vgl.
JB. 6, II, .32«'-««: 7, TI, 27**. — 58) Fr. Maafsen, Pseudo-Isidor. Studien II. Die HispRM
der Hds. v. Autun u. ihre Beziehungen z. Ps. Isidor: Wiener SB. CIX. Vgl. JB. 7, II, 27**. —
59) H. J. Schmitz, D. sog. Theodorische Bufsbuch i. d. Hamiltonschen Hdss.samml. d.
Kgl. Bibl. z. Berlin: AKKR, 54, S. 381—411. — 60/3) Forsch, üb. die lex. Alam. 9.
o. K. II. (Brunn er, K. Lehmann). Die reiche Litt. üb. d. lex. Rom. Cur.: JB. 1883, H.
385*8 f. (Salis u. A.). — 62») X S. Löwenfeld, Die Reliquien d. h. Benedikt. E. Bei-
trag z. Gesch. d. MAlich. Urkk. -Fälschungen: ZAllgG. 1, S. 321—33. Darstell, d. Reliquien-
Streites und der dabei vorkomm. Urkk. -Fälschungen. Wichtigkeit d. Zachariasbriefes. —
63) W. Wattenbach, Dtsch, Gesch.-Quell. l. 5. Aufl. Berlin, Hertz. XIV, 451 8.
M. 8. Rez.: CBL (1885), No. 16, Sp. 540. (^kn). -- 64) I- v. Ranke, Weltgesch. VI, 1 t
Leipzig, Duncker & Humblot. 1: VI, 337 S.,^ 2: VI, 278. HZ. 55 (NF. 20), S. 51—58
(Dümmler); MHL. 15, S. 111—117 fW, Schultze). Vgl. JB. 7, II, 28*«.
in. H. Hahn: Karolingische Zeit. II (^
Abteiinngen des Bandes umfassen die Zersetzung dos karolingischen Reichs
und die Gründung des deutschen. Analekten über seine Auffassung der Quellen
fehlen. Seine Anschauungen entsprechen natürlich nicht immer denen anderer
Historiker und den Ergebnissen neuerer Untersuchungen; dafür sind sie
aberall geistvoll, anregend, umfassend und das Herz des Vaterlandsfreundes
erfrischend; denn obwohl die Völker des gesamten europäischen Umkreises
geschildert werden, wie die Normannen, Briten, Ungarn, Araber u. s. w.,
so werden sie doch alle in Beziehung gesetzt zum karolingischen Reich;
dies nnd seine spätere Entwickelung bildet den Mittelpunkt des vorigen und
dieses Bandes und wiederum den Kern der Darstellung das Verhältnis der
Karolinger zum Papsttum einerseits und die Auseinandersetzung der Frage
andererseits, 'ob die Idee des Imperiums oder das alte Recht der Teilung
die Oberhand behalten werde.' R. wird allen Bestrebungen der Familien-
glieder Karls d. Gr. in dieser Frage gerecht. Ludwig der Fr. 'ist ein keines-
wegs nnföhiger Sohn Karls;' 'aber er findet den lebendigen Gedanken nicht,'
die Monarchie zu sichern; jedoch 'er identifiziert das Kaisertum mit seiner
Person und gibt in der Hauptsache niemals nach.' In den späteren Karo-
lingern sieht R. 'Männer von Verdienst und Thatkraft, nicht so verächt-
liche Persönlichkeiten, wie man sie darzustellen liebt.' — Ludwig der Deutsche
gab dem deutschen Gemeinwesen Einheit und konzentrische Gestaltung; von
Otfried wird er 'wie das Urbild eines nationalen Königs' geschildert. Ludwig
der Jüngere ist 'eine bedeutende Erscheinung, unvergefslich durch die Zurück-
weisung Karls des Kahlen bei Andernach und die grundlegende Erwerbung
von Lothringen.' Nur Karl III. kommt schlecht weg, obwohl seine Kaiser-
krönung das klerikale System von Johann VIII. umgestofsen hat; aber durch
seine Unselbstilndigkeit verscherzt er sich die Achtung der Grofsen. Sein
Kanzler Liutward, 'ein Vorbild despotischer Minister späterer Zeiten', zieht
fast seinen Sturz nach sich und bewirkt, dafs die Politik des Kaisers mehr
anf diplomatischen Verbindungen, als auf Ausübung seiner Macht beruht.
Arnulf ist 'ein besserer Kriegsmann, als sein Vorgänger', 'in der Geschichte
Frankens unvergefslich durch die Erhaltung der Vereinigung der Stamm-
hinpter'. Bei der Erbrechtsfrage und wegen der mehrfachen Schlagaufälle
«ler letzten Karolinger hebt der Vf. hervor, dafs das Erbrecht auch eine
physiologische Seite hat,' bei Ludwig dem Kinde und seinem Erzieher Hatte,
dafs dieser 'das zurückgedrängte hierarchische Prinzip zur vollen Geltung'
brachte und dafs unter seiner Regierung Deutschland 'einer territorialen
Anarchie preisgegeben' war. Eins der anregendsten Kapitel dieses Bandes
ist das 5. über die kirchliche Litteratur und die Pseudo-Isidorischeu Dekre-
Ulen. Von der ersteren, besonders im 9. Jh., meint er, dafs sie uns 'durch
Jhren Umfang und gelehrten Inhalt in Erstaunen setzt' und dafs 'die Idcn-
^tät der kirchlichen Institutionen und der litterarischen Bildung der Grund
^Dd Boden sei, auf welchem die ganze Entwickelung beruht.' Nach einem
geistvollen Abrifs der bedeutendsten Laien- und Kirchenschriftsteller, wobei
^ findet, 'dafs die erste Hälfte des 9. Jh. den Geist freier Forschung atme',
Ä er zu der Darlegung der dogmatischen und kirchenpolitischen Diffe-
renzen und zu der Entstehung der Pseudo-Isidorischeu Dekretalen über,
zum Teil im Anschlufs an die neuesten Forschungen. 'Alles drängt', schliefst
^^ ^dahin, ein Zentrum von universalhistorischer Autorität für die abend-
ländische Kirche zu bilden, wie denn die Idee einer solchen kräftiger als
j^ in dem Papst Nicolaus erschien.' Überall zeichnet R. so mit sicherer
1128 III- II- Hahn: Karolingische Zeit.
Haud das Panorama abendläudischer Entwickelung von der Vogelpei-spek-
tive aus.'*^)
Ein tüchtiges historisches Hilfsmittel bei Studien sind Richters Annalen
der deutschen Geschichte im MA.®*) Mit Hilfe eines neuen Mitarbeiters
Horst Kohl ist der 1873 erschienenen ersten Abteilung, die Merowingerzeit
umfassend, der zweiten Abteilung erste Hälfte gefolgt. Sie behandelt in
annalistischer Form das Königtum Pippins und die Regierung Karls d. Gr.,
letztere in 3 Abteilungen. Im Text werden in annalistischer Weise und in
aller Kürze die Ereignisse verzeichnet, in umfassenden Anmerkungen Quellen-
angaben und Auszüge und Litteraturnachweise gebracht und Darlegungen
des Standes wissenschaftlicher Fragen gegeben, in einer zweiten Reihe von
Anmerkungen einzelne Punkte besonders erläutert. Die besten Quellen und
die neuesten Untersuchungen sind sorgfältig benutzt und die Yerfassuugs-
verhältnisse eingehend berücksichtigt.®') Vom Staats- und Gesellschafta-
leben des alten Frankreichs bis zur französischen Revolution giebt Gasquet*^)
einen AbriTs für Studirende. Bei der Schilderung der königlichen Gewalt,
der Verwaltung u. s. w. wird die merowingische und karolingische Zeit be-
rührt, die Hofhaltung in derselben etwas ausführlicher, das Übrige kürzer
im 2. Bande die Verbindung des Papsttums mit dem Frankenreich und die
Pseudo-Isidorischen Dekretalen behandelt. G. betont den römischen Einflufs
auf merowingische und karolingische Gesetzgebung, auch den dos römischen
Rechts auf die Entstehung des Lehnswesens. Die deutsche einschlägige
Litteratur ist wenig benutzt und angeführt. — Biedermanns Deutsche
Volks- und Kulturgeschichte®^) ist eine geschichtliche Unterrichtsschrift, deren
Anlage durch seine Abhandlung über den Geschichtsunterricht nach kultur-
historischer Methode verständlicher wird. Er wünscht Einschränkung des
Biographischen und Pragmatischen, Hervorhebung der Kulturgeschichte in
Anlehnung an grofse Persönlichkeiten und Zeiten ; in diesem Sinne behandelt
der erste Band das Frankenreich unter Merowingern und Karolingern,
der zweite das MA. von 843 ab. Bei der Schilderung bedeutender Per-
sönlichkeiten wäre stärkere Verwertung der Urteile von Ranke, Waitz u. a. m.
und betreffs des Stoffs Beschränkung auf das Wesentliche, d. h. auf das,
was Fortschritt gegen die Vergangenheit oder Keim der Zukunft in wich-
tigen politischen Einrichtungen darstellt, anzuraten.
Einzelne Persönlichkeiten der Karolingerzeit und ihre Thätigkeit
schildern nachfolgende Werke: Das Bild Karls d. Gr. entrollt Brosien'*)
populär, schlicht, nach besten Quellen und Bearbeitungen und mit kritischer
Vorsicht; auch die Sagenentwickelung über Karl findet Berücksichtigung.
65) X H. Prutz, Süiateng:e8ch. d. Abendlandes i. MA. v. Karl d. Grolls, bis auf
Maximilian I. (= AUgem. Gesch in Kinzeldarstell. v. Oncken. Berlin, Grote. — M)
G. Richter u. Horst Kohl, Annal. d. Dtsch. Gesch im MA. 2. Abteil. Annal. d. frank.
Reichs im Zeitalt. d. Karol. 1 . Hlft. Von d. Thronbesteig. Pipp. bis zum Tode Karls d. Gr.
Haue, Waisenhaus. IV, 207 S. Rez.: HZ. 56, (NF. 20), S. 269— 61 (H— n); CBl. (1885),
No. 61, Sp. 1781/2 (J^). Vgl. JB. 1883, 11, 361 »«^ -— 6^) Waitz, Verf.-Gesch. 4.
2. Aufl., s. JB. 1883, II, 34". u. 29*®. Berlin, Weidmann. XIV, 744 S. Rez.: GOA.
(1885), No. 8, S. 321/9 (Selbstrezs.) ; MHL. 14, S. 35 ff. (Hirsch); BECh. 46, 159 (Tardif). —
68) ^* Gasquet, Pr^cis des instit. pol. et soc. Me Tanc. France. Paris, Hachette. 12.
2 VoU. — 69) K. Biedermann, Deutsche Volks- u. Kulturgesch. I. II. Wiesbaden,
Bergmann. I, VIII, 112; II: IV, 182 S. Rez,: DLZ. (1886), No. 3 (Holländer). — 70)
H. Brosien, Karl d. Grofse. (= 1). Wiss. d. Gegenwart. 42.) Leipzig, Frey tag. Prag,
Tempsky. VII, 184 S. Rez.: HZ. 56, S. 261 f. (H— n).
IH. H. Hahn: KaroUngiBche Zeit. II 29
Seine innere Politik bespricht v. Wangenheim'^) in einem Bruchstück
einer gröfseren Abhandlung und zwar in klarer, aber weit ausholender Weise
zum Schaden der Hauptaufgabe insofern, als die Reformbestrebungen Karls
auf wenigen Seiten dargelegt werden. Das Hauptgebrechen des fränkischen
Reichs findet der Vf. in der wirtschaftlichen Unfähigkeit, d. h. in der Unter-
haltung des staatlichen Lebens unter Aufzehrung des vorhandenen Staats-
Yennögens. Die Frage, ob Karl die privatrechtliche Auffassung der Mero-
winger überwunden und Beamtenwesen und Finauzverhältnisse besser ge-
staltet hat, verneint er; die zweite, ob er Heerdienst und Gerichtswesen
ohne Beeinträchtigung des Kleingrundbesitzes und ohne Lockerung des all-
gemeinen Unterthanenverbandes leistungsfähig erhalten hat, ist in dem Pro-
gramm noch nicht entschieden. — Einige wenige Zeitgenossen werden in
der Allgemeinen Deutschen Biographie'-) dargestellt, eine westfränkische
Persönlichkeit, der Abt Hugo, Markgraf von Neustrien, von Bourgeois")
Lebuinus von Vor Loren,'*) der h. Ludgerus von Krimphove,'*) der
h. Meinolph von Schmidt'*) u. a. m."*'®) Über einen fränkischen Geist-
lichen Alwalach (= Attaiongus), Begleiter einer Adelheid, angeblichen Tochter
Karl Martells und deren Schenkung von Adelhelmstadt im Waldsassengau
an Fulda (780) berichtet unter schwachem Identitätsbeweis Kraus.'***)
Zustände und Verhältnisse des Frankenreichs finden ihre Dar-
legung in nachfolgenden Werken. Von dem Kapitular von Kiersy (877)
ausgehend, giebt Bourgeois^*) ein Gemälde des gesellschaftlichen und poli-
tischen Zustandes des Karolingerreichs im 9. Jh. Er leugnet, dafs jenes
Kapitular, besonders cc. 9 und 10 die Erblichkeit der Lehn bewilligt und
Karl der Kahle dem ungestümen Drängen der Grofsen nachgegeben habe;
es sei nur eine Vorsichtsmafsregel bei der Abreise aus seinem Reiche ge-
wesen; zu der Richtung der Zeit, einen Gottesstaat zu gründen, stimme es.
Die Studien des Vf. sind umfassend, die Darstellung zu breit.®*)
Die Streitfrage über den Anfang des Lehnsweseus nimmt ihren Aus-
gang von den Vergabungen der Merowinger aus fränkischem Krongut, worüber
71) V. Wangen he im, Refomibestreb. u. innere Polit. Karls d. Grofs. Progr. Ost. 1885.
Migdebarg, Dom-Gynin. 4*^. 46 S. Rez.: MHL. 14, S. 298 (Fofs). — 72) X Allgem.
^h. BiogT. B. 21. 22. Megingoz (Hahn), Meginhard (Wattenbach), Meinrad (M. v. Knonau),
Hethodina, B. v^ Pannonien (Dümmler). — 73) X E. Bourgeois, Hngues Tabb., margrav.
^ Neustr. et archiehap. d. France ^ la fin d. 9 si^cle: Annal. de la fac. d. lettres d.
^un 1885. 1. 2. livr., auch besondr. Abzug. Caen, Le Blanc-Hardel. 46 S. Rez. :RQH.
(1885), 8. 313; RC. (1886), No. 16, 17; RH. 28, S. 197. — 74) X J. Ph. Ver Loren,
Leboinaa en zijne stichting te Deventer geduurende den eersten tijd van haar bestaan. Zwolle.
366 S. Vgl. o. N. 50. — 75) X C. Krimphove, D. h. Ludgerus, Apost. d. Münster-
Mes. Münster, Schoningh. XIV, 228 S. M. 1,80. Erbaulich, Diekamp nicht ergänzend
B. Theol. Jb. 5, 165: Vgl. JB. 4, II, 10*. — 76) X W. Schmidt, D. Leb. d. h.
Meinolph (793 — 857). 2. Aufl. Paderb. Bonif. -Druckerei. 88 S. M. 0,80. — 77) X
Haock, Wandalbert: Real-Enc. f. prot. Theol. 16, S, 640 ff. — 78) X A. Vogel,
^irglKus: ib., S. 537 f. Leipz., Hinrichs. Gerechte Würdig, n. Theol. Jb. 5, 165. -
7>) J. A. Kraus, D. fränk. GeistL Alwalach: AHVUnterfrank. 28, S. 267—74. — 80)
Xa. d*ArriI, S. CyriUe et S. Methode, premifere(?) lutte des AUemands contre 1. Slav.
^w., Leroux. 272 S. N. Theol. Jb. 5, 165, hauptsächl. üb.« Sprache u. Ritus d. Ap. —
81) XN. Bon wetsch, CyriU u. Methodius, d. Lehrer d. Slav. Vortrag a. lOOOj. Todestag
8-18.) Apr. 1885. Erlang., Deichert. 22 S. M. 0,50. N. Theol. Jb. 5, 165 gut orientierend,
^''' Litt, beherrschend. — ^2) E. Bourgeois, Le capitulaire d. Kiersy-s.-Oise (877).
V Htchette. 316 S. Rez.: RCr. (1886), No. 16, 17; MHL. (1886), S. 229—31 (Hahn).
- 81) X W. Sickel, Schöffengericht, s. JB. 1883, II, 426"*.
JJ 30 III* ^' Hahn: Karolhigische Zeit.
besonders Waitz und Roth verschiedener Meinung waren. Brunner*^
nimmt die Untersuchung wieder auf. Aus den agilolfingischen Landschen
kungen entnimmt er, dafs sie ein beschränktes Eigentum begründeten, di
merowingischeu im Zweifel gleichfalls höchstens ein beschränktes vererl
liches Recht; an diese beschränkte Entäufserung der Merowinger knüpj
das karolingische Benefizialwesen an. — Das Vorkommen von Salinen, auc
in karolingischer Zeit, ihre Vermehrung durch einschneidende Veränderungei
vermehrten Wohlstand, wirtschaftliche Bestrebungen der Klöster und fiskalisch
Interessen, ferner die auf technischer Grundlage beruhende innere Verfassun
der Salinen legt v. Inama-Sternegg®*) unter Beibringung zahlreicher Bei
spiele aus karolingischer Zeit dar.®*)
In Fritzsches Verzeichnis der lat. Visionen**) des MA. umfasse
No. 9 — 22 der Einleitung die aus dem 8. und 9. Jh. Nach der Betracl
tuug der vorkaroliugischen und agls., besonders der aus Bedas Schriftei
erläutert der Vf. die in den Briefen des Bonifaz, die der Apokalypse un
den Berichten von Gregor dem Grofsen und Beda verwandt sind. Vo
den Visionsberichten nach dem Tode Karls d. Gr. sind die von Rotga
von Fleury, ferner des Angels. Aedilwulf und die politische Vision eine
Weibes 819 erwähnt, wonach Ludwig der Fromme und Irmingard zu de
Verdammten gerechnet werden.®')
Von den nachfolgend wie vorgehend in den Anmerkungen nur dei
Titel nach erwähnten kirchengeschichtlichen Arbeiten sind mehrer
durch das Theologische Jahrbuch von Lipsius®®) zur Kenntnis des Berichl
erstatters gekommen. Neue Auflagen erfuhren die Kirchengeschichteu vo
Kurtz®*) und von Kardinal Hergenröther.®^) Wertvoll durch Einzel
forschungen und Litteraturkenntnis ist (Ue Geschichte der römischen Kirch
von Leo I bis Nicolaus I. (440 — 858) von Langen.®^) Sie steht auf alt
katholischem Standpunkt, bekämpft das päpstliche Primat und das Kurial
System, ist eine Ergänzung von Baxmanns Werk und zeigt gegenüber neuerei
Forschungen selbständiges Urteil. Ein ebenso gründliches, wie gelehrte
Handbuch des Kircheurechts mit knapp gefafsten Lehrsätzen und umfang
reichen kritischen und litterarischen Anmerkungen, in denen aber Maafsen
Pseudo-Isidorische Studien und Simsons jüngste Arbeit noch nicht benutz
83*) H. Brunner, D. Landschenkungen d. Merow. u. Agilolfinger. BerLSB. (188&)
No. 52, S. 1173—1202. Rez.: DLZ. No. 21, Sp. 746 (K. Lehmann).' — 84) K. Th.
V. Inama-Sternegg,Z. Yerfass. -Gesch. d. deutsch. Salinen: Wiener SB. CXI, 1, S. 569 — 603.
— 85) X Calisse, Le condizioni della proprietä territ. studiate sui docum. dell. prov.
Rom. d. sec. 8, 9. 10: A. Rom. Soc. Stör. patr. VII, 3. 4; VIII, 1. 2, S. 60—100. Be«P-
meist aus kar. Zeit unt. Benutz, d. reg. Farf. u. Sublac. (Gekrönte Preisschr.) — 8€)
C. Fritzsche, D. kt. Vision d. MA. b. z.. Mitte d. 12. Jh. £. Beitrg. z. Kult.-Geflch. i.
Inaug.-Diss. : Abdr. aus Rom. Forsch. 2, S. 247—80. Halle. — 87) X P. M. Alberdingk-
Thijm, De geschichten van liefdadigheid in Belgie van Karel den groote tot aan de
XVI. remo: Mem. cour. Ac. Roy. Belg. 45. Brüssel, Hayez. Löwen, Fonteyn. 1888.
LII, 412 S. Rez.: RH. 34, 2, S. 368 (E. Hubert). Über Hospitlüer etc. v. K. Zeit au. -
88) A. Lipsius, Theologisches Jahrbuch B. 5 für d. J. 1885. (1886). — 89) X J. H.
Kurtz, Lehrb. d. Kirchengesch. fUr Studierende. 9. Aufl. 2. Bd. (8. Aufl. 1880). ^*
341 S.; Vni, 323 S. Rez.: ZKG. 7, S. 479 (lob.) Bd. 2. Abschn. 1. S. 6—91. KtfoL
Zeit. — 90) X Kardinal Hergenröther, Handb. d. allgem. Kirchengesch. IL 3. verb.
Aufl. (= Theol. Bibl. 11). Freib. i. Br., Herder. IX, 102 S. — M) J. Langen, Gesch.
d. röm. Kirche v. Leo L bis Nicol. L Bonn, Cohen & S. IV, 858 S. M. 15. R«»-*
Theol. Jb. 5 (1886), Böhringer; DLZ. (1885) No. 41, Sp. 1441 f. (K. MüUer) (Ud.);
Z. wiss. Theol. (1887) 30, H. 4. N. TheoL Jb. 1886.
HI. H. Hahn: Karolingische Zeit. 11,31
sein konnten, ist das von R. von Scherer,*^) der in seiner Betrachtung
Aber die Verhältnisse der Kirche znr Staatsgewalt selbstverständlich die karo-
lingischen Angelegenheiten berührt. Durch die Schenkungen der Karolinger,
bemerkt der Vf., habe der Papst nur Selbständigkeit, nicht Souveränetät
erlangt In Karl d. Gr. und den Ottonen lag die Gefahr eines weltbc-
herrschenden Kaisertums nahe. Das Hervortreten des Unwillen Karls bei
der eigenmächtigen Kaiserkrönung durch den Papst leugnet er gegenüber
Martens u. a. m. Besonders wichtig für den vorliegenden Zeitabschnitt ist
Kap. II : die geschichtliche Darstellung der Rechtsquellen, wie der Synodal-
beschlOsse, Bufs- und Formelbücher. Wenilo von Seus, Aldricus von Lemans
und Lupus von Ferri^res hält er nicht für Vf. der Pseudo-Isidorischeu
Dekretalen. — Die nämlichen Rechtsquellen behandelt in seinem 2. Ab-
schnitte die stark vermehrte 4. Auflage des Lehrbuchs des katholischen
Kirchenrechts von Gerlach.**) — Die Politik der Päpste bespricht v. Pflugk-
üartung.*^) Nach ihm spiegelt sich ihre Politik auch in den Zeitbezeich-
nangen der Urkk. ab, in denen Hadrians I. die Lossagung vom byzan-
tinischen Kaisertum. An Stelle der byzantinischen Herrscher und der Pon-
tifikatsjahre tritt die Nennung der Dreieinigkeit. Unter Leo III. zeigen sich
vor der Kaiserkrönung die Selbständigkeitsbestrebungen durch Erwähnung
Karls neben der Gottheit und den Pontifikatsjahren ; nach der Krönung
erscheinen die Kaiser ohne Pontifikatsjahr , daneben Konsulatsjahre und
griechische Indiktionen. Beim Aufschwung des Papsttums und Verfall des
Kaisertums unter Johann VIII. tritt wieder die Datierung von Hadrian I.
ein (d. h. der Name Christi), dann das Pontifikatsjahr, dann die Indiktiou;
bei Besetzung des Thrones steht nun das Pontifikats- vor dem Kaiserjahr. —
Verdient macht sich die Dissertation von Armbrust**) um die Erörterung
der karolingischen Schenkungen und der territorialen Politik der Päpste
doTch Erläuterung wichtiger Vorbegriffe, wie Aufzählung und Geschichte der
päpstlichen Patrimonien in der Griechenzeit, Feststellung des Exarchats, des
dncatas Romanus. In der Darstellung des Papstbuches sieht er eine Deutung
der allgemein gehaltenen Pippinischen Versprechungen; die Gebietsbestim-
mungen hält er für eine Interpolation, ver¥drft aber die 3 Kap. der von
Hadrian nicht völlig, wie Sybel und Martens ; im 4. Abschnitt bespricht er
die römischen Beamten, den Senat, die duces tribuni, comites u. s. w.*®**') —
Ans Lorscher Urkk. weist Falk®*) den Kirchenbesitz der Laien zwischen
7—11. Jh. nach, so auch den Laienanteil an der Lambertkirche in Mainz.
I^r Laienbesitz wird in der karolingischen Zeit nach ihm der gesetzliche
92) R. Ritter v. Scherer, Handbucli d. Kirchenrechto I, 1 . Graz, Moser (Meyerhoff).
^ 308 S. M. 6,40. Rez.: DLZ. No. 22, S. 797 f. u. (1887), No. 14, S. 504 (E. Loening);
BC. (1886), No. 24, S. 461/5 (Fournier); HJb. 6, S. 481/5 (Freisen); ThQSchr. (1887),
^ 163/7 (Kober); TheoUb. (1886), 5, 449 (R. Seyerlen). — 9S) H. Gerlach, Lehrb. d.
^^ Rirchenrechts. 4. verb. u. venii. A. Paderb. Münster, Schöningh. XIX, 699 8.
^12. Rez.: Theol. Jb. 5, S. 449 (R. Seyerlen). — 94) J. v. Pflugk -Harttung,
^poUtik in Urkk.: HZ. 55 (19 NF.), S. 71/7. — 95) L. Armbrust, D. territ. Polit.
^Plpste V. 500—800. Inaug.-Diss. Gott, 116 S. — 96) X Ph. Schneider, D.
^köfl. Domkapitel, ihre Entwick. u. rechtl. Stell, im Organism. d. Kirche. Mainz. XXXII,
^3 8. Rez.: BC. 7 (1886), S. 409—13 (Ausstellungen). Reiches Quellenmaterial. Teil 2,
1^ i aber d. Blütezeit d. gemeinschaftl. Lebens unter der Chrodegangschen u. Aachener
^el — 97) X H. Schrörs, D. Streit über d. Prädestinat i. 9. Jh. In.-Diss. Freiburg,
Herder. IV, 8.3 8. N. Theol. Jb. 5, S. 167. Abdruck aus Hinkm. v. Rh. Vgl. JB.
", III, 29*«. — 98) O. Falk, Kirchen im Uienbesitz i. 7.— 11. Jh.: FDG. 25, ^, öT^\^.
H 32 ^TI* H. Hahn: Karolingische Zeit.
Zustand. Von den reichen Erwerbungen Korveys, die Nitschke*®) teils aaf
Familienstiftungon der Karolinger, teils auf Gewaltsamkeiten und Urkk.-
Fälschungen, aber auch auf Verehrung für den Schutzheiligen Sachsens zurück-
führt, giebt er zuletzt ein nach Bistümern geordnetes Verzeichnis. Mit
Dürre, der die Ordnungslosigkeit der trad. Corbej. leugnet, während er sie
behauptet, setzt er sich wissenschaftlich nicht auseinander. ^^^)
Auf dem Gebiete der Kunst im weiteren Sinne sind über Erschei-
nungen unseres Zeitabschnittes viele Untersuchungen gemacht worden.
Auf die abwechselnde Zerstreuung und Vereinigung der Münzprägung
unter Merowingern und Karolingern macht Robert^®^) aufmerksam. Unter
den letzteren treten grofse Veränderungen in Prägung, Gestalt und Metall
der Münzen ein. Unter den ersteren herrscht die Goldmünze und der An-
schlufs an das römische Münzwesen, unter den Karolingern das Silber,
dünne Prägung, Wegfall der Reliefs; Namen der merowingischen Münzer
und Münzortc verschwinden. Unter Karl d. Gr. tritt Zentralisation ein,
kaiserliche Zeichen und wenige, aber wichtige Ortsnamen.
Anknüpfend an frühere Ausführungen legt Gocheteux*®-) dar, dafs
Rechnungsmünzpfund und Silberpfund bis auf Karl den Dicken trotz Hinzu-
fügung von Kupfer zu dem letzteren immer gleiches Gewicht gehabt und
240 Denare enthalten haben; erst gegen Ende des 9. Jh. wären 240 D.
nicht mehr gleich 1 Pfd. fein Silber. Unter Hugo Capet war das Rech-
nungspfund nur ^/jj des Silberpfundes. Der Schlufs giebt eine Übersiebt
über den Inhalt aller vorhergehenden Abhandlungen über diesen Stoff. ^®*-^®*)
Ein Gewicht des Brüsseler Altertumsmuseums aus dem 9. oder 10 Jh. in
Gestalt eines Kupferdiskus mit der Inschrift Rodulfus negotiens beschreibt
Deloche.*^*) Wegen der Ähnlichkeit der Schwere mit dem römischen
Pfund entscheidet sich D. für Letronne und gegen die Theorie Gu^rards,
wonach Karl d. Gr. um 779 eine Veränderung des Gewichts vorgenommen hat.
Auf grund von Ausgrabungen wird der Grundrifs der Einhardschen
Basilika zu Steinbach im Odenwald von Adamy*®®) festgestellt, und das
Verhältnis zu gleichzeitigen Basiliken dargelegt. Die zu Steinbach steht
der altchristlichen italienischen Architektur am nächsten.^®') Über eine
ältere Handzeichnnng des Aachner Persephone-Sarkophages, in Aachen selbst
99) Nitschke, D. Gut. u. Einkünfte d. Reichsabt. Korvey I. Gymn.-Progr. 1885,
No. 161. 4®. 18 S. Vgl. JB. 1, 126*. — 100) X J. Sax, Bisch, u. Reichsftlrsten t.
Eichstedt 745—1806. I. II. Lan dahat, KrUll. 1.1884. 11.1885. I:n428S. II S. 425— 81.
Reg. I— XXXIV S. Rez.: GBl. No. 17, Sp. 572 Th. Lr. I, 1—18 Willibald bis ErchamboM.
W. Weiheort Salzburg nicht a. d. fränk. Saale, sond. Schützenbrttck i. Kob.-Gotha. Vgl.
S.S. XV, 105. — 101) P- Ch. Robert, Dissemination et central, altemat. de la fabric.
mon^taire: RA. Ser. III, B. 6, S. 324 — 39. — 102) Ch. Cocheteux, De renchainemeot
d. systömes mon^t. rom., mcSrov. etc. IV: R. belg. Num. 40, 41. I: S. 117 — 59; 11:
S. 241—62; lU: 345—96; IV; 161—208. Vgl. JB. 7, II, 32'* S. auch M. Wirth, D. Geld
S. 45 ff.: MUnzordn. d. Frank.reichs. Leipz. Prag. 1884. — lOS) X Buhot de Kerseri,
Monnaies caroL: RNum. III, Ser. 3, S. 126 ff. KaroL Münz. a. Sens, v. Plpp., L. Fromm,
u. 8. w. Vgl. ib. S. 462. — 104) X Gingolp h, Zwei Grttber m. Münzen, Chol. Kais. Ludw.:
AnzSchwAlt. No. 3. — 105) De loche, Descript. d'un poids de Ttfpoqu. caroL, sea rapp.
avec l'anc. livre. rom.: GR. 4, Ser. XIII (Janv., Mar«), S. 54/9. Auch Brux., Moens. 4 S.
Rez.: BECh. 46, S. 554. 1 planch. Vgl. Cocheteux: JB. 7, II, 32^. —106) R- Adamf,
Einhards Baailika z. Steinbach i. Odenwald. Darrastadt, Selbstverl. H. W. Heesen. Res.:
HZ. NF. 18, S. 545. 9 Tf. — 107) X E. auara We rth , D. ReitersUtuette Karla d. Grofo.
aus d. Dome z. Metz (Sep.-Abdr. a. 'Bonner Jbb.' 1878). Bonn. 32 S. Rez.: MIÖG. 7,
S. 325. 4 Tf. Abbild. Vgl. JB. 7, II, 31 '^
m. H. Hahn: Karolingisehe Zeit. 11,33
nach dem Kunstwerk angefertigt, berichtet Robert^^^) und dentet die
Figuren. ^"••**®) Verschiedene Goldschmuckarbeiten , wie Fibeln, Ringe,
Gttrtelbeschlftge , die aus zahlreichen Gräbern bei Mertloch unweit Polch
entnommen and karolingischer Zeit angehörig sind, sind nach Essenwein^^^)
deshalb wichtig, weil sonst nur wenig und zwar nur Eirchengeräte ans dieser
Zeit Torhanden und an Eunstwert den kirchlichen Gegenständen ebenbürtig
sind und bereits die Grundztlge der Goldschmiedearbeiten des 13. und 14. Jh.
enthalten; auch über Waffen^**) des 4. bis 9. Jh. berichtet derselbe Ge-
lehrte. Eine Anzahl von Hdss. ans der Schreibschule von Tours, besonders
eine Hds. der Quedlinburger Gymnasialbibliothek , auf Befehl des Abts
Fredegis von Tours von einem Presbyter Adalbold geschrieben und anf den
b. Martin bezüglich, beschreibt Delisle.^^') Die Untersuchung ist für die
Feststellung der Reform der Schrift in karolingischer Zeit wichtig.
Ein Stück einer umfassenderen Geschichte des deutschen Unter-
ri cht 8 Wesens enthält die Beschreibung der Schule von S. Gallen durch
G. Meyer^**'^'**) Der Vf. hebt mit dem ersten Abt Otmar an, schildert
die Verarmung der Schule unter Earl d. Gr., ihr Aufblühn unter Ludwig
dem Frommen, den Neubau, von dem die Pläne noch vorhanden sind, ferner
die Einrichtung der innem und äufsern Schule, die hervorragenden Ver-
treter von Eunst und Dichtung in ihr bis auf Notker Balbulus, endlich
die Organisation des Unterrichts und die Disziplin. ^^^*)
Auf Dichtung und Sage gehen ein Olsen^^*) und G. Paris.*^*)
Dieser betrachtet in der 3. der gesammelten Vorlesungen das Rolandslied
alä Ausdruck des Nationalbewufstseins ; in der 4. ergeht er sich über Stil,
E&tstehungszeit, Pariser Ursprung und Zusammenhang mit S. Denys von dem
Liede über die Pilgerreise Earls nach Jerusalem. Ähnlich wie G. Paris
dieEntwickelung derEarlssage im Epos nachgewiesen hat, versucht Müntz^^^)
einige Züge zu der bildlichen Entwickelung derselben zu geben; er nimmt
^ Aasgangspunkt Eirchen- und Städtegründnngen, wobei politische, mili-
Urische und religiöse Erinnerungen einwirken, betrachtet dann die persön-
lichen Reliquien, den Einflufs der Dichtung, die Ausbildung der Geschichte
seiner Thatcn und die Darstellungen der fruchtbaren Renaissancezeit. Andre
1(^8) ^> Robert, £. alte Zeichn. d. Aachn. Persephone-Sarkophags : WZ. 4,
S. 272— 82. VgL JB. 4, II, 16* (Berndt). — 109) X K. Lamprecht, Evangel. v.
^ Ktttor iB Koblenz: ib. S. 138 — 57. Namen zusätze a. d. £v. d. .9. Jh. zu Fr. X. Kraus
«•BiptYch. V. S. Max. b. Trier. — HO) XP. Schwenke, £. Bibliothek d. 9. Jh. u. ihr
CBttM:'Centr.-Bl. f. BibLwesen. 2, S. 241 f. In c. Vat. Reg. 1762 (9. Jh.) philos. Excerpte
(• fiiblioth., deren Aufseher Presb. Hadoardus (Po<<t. lat. 11, S. 683 5). Aufzähl. d. benutzt.
Werke. — 111) -^^ Essenwein, Karol. Goldschmiedearb.: AnzGermMus. Beil. 1. Mitt.
öenaMttg. 1, No. 19. 20, S. 187—46. Tf. IX. — 112) X id., Waffen a. 4.-9. Jh.: ib.
^ 1, Ko. 14. — HS) L- Delisle, M^m. sur l'^cole calligraph. d. Tours au IX s.
i=Extr. d. M^m. de TAc d. Inscr. 32, H. 1.). Par., Impr. nat. 4^ 35. S. Bez.:
^A 11, S. 430. 5 planch. — 114) Pl^- Gabr. Meyer, Gesch. d. Schule v. S. Gallen i.
HA.: JbSchwG. 10, S. 33—127. VH}. d. Bauten vgl JB. 7, II, 32'«, (Neuwirth). — - 114*) X
T. A. Specht, Gesch. d. Unterrichtswes. in Deutschi. v. d. ältest. Zeiten bis z. Mitte d.
13. Jh. (Preisgekrönt v. d. bair. Ak.) Stuttg., Cotto. Bez.: HZ. 58, S. 116/8 A. K.;
Berl. phil. Woch. 5, S. 1140/3 Nohle; LittBundsch. 11, S. 272/5. In 3 Kapp. v. Abschn. I.
Blk fionifaz erziehl. Wirksamkeit, Bedeutung d. Benediktinerordens, Keformen Karls d.
Grofeen u. Ludw. d. Frommen. — 115) X W. Olsen, Arator und Prudentius als Vor-
Mder Otfneda : ZDA. NF. 1 7, S. 342/7. Vorred. u. Widmung O's nach jenen. — 116) Gaston
Paris, L. po^ie du moy. ige. Par., Hachette. 254 S. M. 3,50. Bez.: DLZ. No. 40,
Sp. 1416 f. (Tobler). VgL JB. 3, H, 24*. — 116*) E. Müntz, La legende de Charle-
■agne dans Tart du moyen ftge: Bomania 14, No. 55. 56, S. 321 — 43.
Jikresbezidite der Oesohichiswissenscluift 1886. IL 3
n34 m. H. Hahn: Karolingisehe Zeit.
Arbeiten über käroUagische Sagenkreise deuten wir wegen ihrer über-
wiegend philologischen und litterarhistorischen Natur hier nur an, so
einige über die Bertasage,^^'*^^*) die RolandssageM*'^**) und über ver-
wandte Sagen. "*-^«®)
Von geographisch-, besonders topographisch-historischen
Arbeiten, die auch karolingische Zeiten streifen, sind zu nennen: Werne-
burgs Untersuchungen über die Namen einiger thüringisch -sächsischer
Gaue,^**) Schnells Geschichte der fränkischen Salzburg,^**) Richter über
das Hochstift Salzburg.^'') Über die Anfänge des Klosters Rheinau, seine
Gründer und ersten Äbte berichtet M. von Enonau,^^^) endlich ist auch
Droysens Historischer Handatlas^'*^) wegen seiner Karte No. 21: Mittel-
Europa zur Zeit der Karolinger hier zu erwähnen.
tl7) XA. MasBafiAi Berta e Milone. Orlandino. Pommes franco-itaL ib. S. 177 — 207.
— 118) X A. Feist, Z. Kritik d. Bertasage. Habilit. -Schrift. Marburg. 81 S. Res.:
Roman. 14, S. 609 — 11 (Muret). — 119) X Röhrich, La chans. d. Roland. Trad. nonv.
Par., Fischbacher. 282 S. — 120) X Th. Hagberg, Rolandsagan tili sin historiska
kaema och po^tisca omkliednad. Upsala, Almquist. 1884. 12®. 148 S. — 121) X
A. Pakscher, Z. Krit. u. Gesch. d. franz. Rolandsliedes. Berl., Weidmann. IV, 136 S.
M. 8. Rez.: Roman. 14, S. 594/8 (6. Paris); CBI. (1886), No. 1, Sp. 24/6; DLZ. (1885),
No. 30, Sp. 1075 f. (Koschwitz); Lbl. d. rom. u. germ. Ph. (1885), No. 9 (Scholle). (Älteste
Gestalt d. RoLliedes d. 9. Jh. zugewiesen.) — 122) X W. W&chter, Untersuch, üb. d.
2 mitt. engl. Ged. Roland u. Vemagu und Otuel-Roland u. Vemagu. Diss. Berlin, Bernstein.
42 S. — 12S) X Se ttegast , Über d. Ehrbegriff i. Rolandlied: Z. rom. Phil. 9, S. 204—23.
— 124) X A. Couraye du Parc, La mort d^Aimeri de Narbonne. (Soc. d. anc. text.
franf.). Par., Firmin Didot. LI, 248 S. (Nach Paris, u. Lond. Hdss.). — 125) X Freund,
L. chans. d. Gui d. Bourgogne et s. rapp. av. 1. chans. d. Roland et 1. chron. d. Tnrpin.
Prog. Krefeld. Realsch. 43 S. — 126) X E. Hausknecht, Floris and Blancheflur.
Berl., Weidmann. XX, 251 S. M. 6. Rez.: Anglia 8, 150/4 (Lttdtke). MittelengL
Ged. aus d. 18. Jh. Litt. Untersuch. Abrifs ttb. d. Verbreit. d. Sage. — 127) X H. Herzog,
D. beiden Sagenkreise v. Flore u. Blancheflur. E. litt.-hist. Studie. Dissert. ZUrich. 92 S.
ZDPhilol. 17, 4 (Koch). — 128) X P. Schwieger, D. Sage v. Amis u. Amiles. Progr.
Kgl. Friedr. Wilh. Gymn. Berl. O. 85, No. 54. Rez.: Rom. 14, S. 818. (Älteste Abfassung
d. Legende wahrscheinl. aus d. 9. Jh.) — 129) X Art. Graf, Appunti per la stör, del
ciclo Brettone in Ital.: Giorn. stör. dell. letter. Ital. (Torin., Loescher) 5, S. 80 — 130.
(Über d. Zeit d. Eindringens kar. Sag. in Ital.) — ISO) X F. Castets, Recherch. s. L
rapports d. chansons d. geste et de T^pop. cheval. ital.: R. lang, roman. HL S., T. 13,
S. 5 — 42. — ISl) X A. Werneburg, Über d. Herleit. d. Namen d. thür.-sÄchs. (5aue
Suevon-Hassegau , Friesenfeld.: JbAkErfurt. 12, S. 221/9. — 182) X O. Schnell,
Gesch. d. Salzburg a. frtlnk. Saale: AHVUnterfrank. 29, S. 1—129. — ISS) X E. Richter,
Untersuch, z. bist. Ge(^r. d. ehemal. Hochstifts Salzburg u. seiner Nachbargebiete : MIÖG.
Erg. I, 3. Heft (mit Karte), S. 590 — 738. Karol. Zeit berührend. Auf der Karte Herrorheb.
d. Orte d. indic. Amon. u. d. brev. not. — 1S4) G* Meyer v. Knonau, D. Anftnge
d. Kl. Rheinau: NA. 10, S. 375 ff. — 1S5) G. Droysen, Allgem. Hist. Handatlas (unter
Leit. V. R. Andree). Bielefeld, Leipzig, Yelhagen & Klasing. M. 25. Rez.: MHL-
14, S. 290 (E. Fischer). 96 Karten u. 92 S. Text. (No. 21 mit 2 Nebenkärtch.)
IT. Fr. Ilwof: Konrad I. und die Sachsen bis 1002. 1135
IV.
Fr. Ilw^of.
Konrad I. und die Sachsen bis 1002.
ftueUen.^) Im Archiv VI. 663—88 (1838) wies Waitz nach, dafs ein
im Kloster Hersfeld während des 9. and 10. Jh. entstandenes Annalenwerk
die Hanptgmndlage für die früheren Teile des Lambert, der Hildesheimer,
Qnedlinburger and Weifsenbarger Annalen bildet and gab über die Qaellen
und die Entstehang der verlornen Hersfelder Jahrbücher eine dem damals
zu Gebote stehenden Qaellenmateriale entsprechende Aafklärnng. — Da zu
den Geschichtswerken, die von Waitz verwertet warden, die Qnellenpabli-
kation der letzten Jahrzehnte manchen Beitrag hinzugefügt, der bei der
Frage nach den verlornen Hersfelder Annalen in Betracht kommt, und da
die kritischen Abhandlangen der letzten Zeit auch manchen hiefür wichtigen
Beitrag liefern, so unterzieht H. Lorenz'») die Frage der Jahrbücher von
Hersfeld nach ihren Ableitungen und Quellen einer neuerlichen Untersuchung
nnd nntemimmt schliefslich ihre Wiederherstellung. Für das 10. Jh. diente
den Hersfelder Annalen vornehmlich der Continuator Reginonis als Quelle ;
die selbständigen Nachrichten der Annalen beginnen erst in der zweiten
Hälite des 10. Jh. reichhaltiger zu fliefsen ; seit etwa 945 an finden wir eine
Reihe recht wichtiger Nachrichten in den ann. Hersf. aufgezeichnet, die
Mr ?on einem Zeitgenossen mit weiterreichendem Blick für die Vorgänge
seiner Zeit niedergeschrieben sein können ; der betreffende Annalist begann
»eine Arbeit kaam vor 955. Ihren Höhenpunkt erreichte die Hersfelder
Annalistik in der ersten Hälfte der siebenziger Jahre des 10. Jh. — Zu
der Stelle über das Kampfurteü bei Widukind (II, 10) schlägt Simson*)
one von der herrschenden Ansicht abweichende Interpretation vor, dahin
gehend, dafs wegen der Verschiedenheit in den Rechtsansichten die Schöffen
<lem Gottesurteil des Zweikampfes sich hätten unterwerfen sollen, Otto aber
«statt ihrer Kämpen die Sache übertrug. Monod*) behandelt im I. Ab-
schnitte 'les sources historiques' der Zeit der Ottonen, so Gerberts Schriften,
^nn Richer , bebt den hohen Wert dieser Quelle , aber auch ihre Unge-
'^wgkeit und Unzuverlässigkeit hervor, indem nur dort, wo er nicht mit-
iflteressiert ist, seine Nachrichten verläfslich sind, so am meisten noch in
^ Erzählung des Kampfes zwischen Karl von Lothringen und Hugo Capet. —
Auf eine von Baxmann und Giesebrecht unbeachtet gebliebene Einzeichnung
|i^ einer Hds. der Kapitelbibliothek zu Jvrea (veröffentlicht von Bethmann
^ Arch. IX, 623) macht Weiland*) aufmerksam; diese enthält einige,
^ennauch spärliche Aufschlüsse über den Sturz Papst Benedicts VI. (Juli 974),
^e Usurpation des päpstlichen Stuhles durch Bonifacius VIL, über dessen
1) Ein Aufsatz über Liutprand von ZaneUi, der im A. stör. Ital. (13. Bd. 2. Hft.
^^^^4) enthalten sein soll, war dem Ref. unzugttnglich. — !•) H. Lorenz, Die Jbb. von
^«nfeld. Uipziger Dies. Leipzig, Booch. 8®. 105 S. M. 1,50. Rez.: MHL. (1886),
^113/4; CB. (1885), Sp. 1540. — 2) B. Simson, Zu der SteUe ttber das Kampfurteil
^^ Widukind: FDG. 25, S. 369—73. — 3) 6. Monod, ttudw sur Fhist. de Hugues
"«pet: RH. 28, S. 241 — 72. — 4) L. Weiland, Zur Papstgesch. des zehnten Jh.: Nach-
^hten T. d. kgL (Ses. der Wiss. u. d. (Jeorgs-Üniv. Göttingen (1885), S. 69—72.
3*
U,36
IT. Fr. Ilwof: Konrad I. und die Sachsen bis 1002.
Vertreibung und über die Wahl und den Papat des von Otto II. beschützten
Papstes Benedict VII. — Holder-Egger*) veröffentlicht ein bisher un-
bekanntes Carmen de S. Bavone aus dem Ende des 10. oder Anfang des
11. Jh., von einem Mönch von S. Bavo verfafst, vielleicht von demselben,
der die Miracula S. Bavonis schrieb, und einen Brief Abt Otwins von S. Bavc
in Gent (982 — 98), der sich bei Abt Adalwin und dem Konvent von Blan-
digny beklagt, dafs die letzteren ihr Kloster als innerhalb des castrum Ganda-
vum gelegen bezeichnet hätten, welche Bezeichnung nur dem St. Bavo-Stif
zukäme und verlangt im Interesse des Friedens Abstellung dieses Mi£s-
brauches; die seltsame Beschwerde erklärt sich aus der Rivalität diesei
Klöster, welche beide durch den heiligen Amandus gestiftet sein wollten
und aus dem beiderseitigen Bestreben, jedes als die ältere Stiftung nach
zuweisen. — Nach einer Hds. von Aosta wurden die Akten des Konzils voi
Ingelheim (948) neu herausgegeben von dem Bischof von Aosta, Josepl
August Duc.*) — Ebenso erschien der Abdruck einer Translati(
S. Eugenii'') nach Brogne (aus einem Brüsseler Kodex); sie wird in der viU
Gerhardi angeführt, ist gleichzeitig und an den Abt Gerhard gerichtet; untei
den Wundem bezieht sich eines (S. 54) auf den Einfall der Ungarn ii
Lothringen. — In Hilgards®) Urkk.buch der Stadt Speyer sind ii
die Zeit der sächsischen Kaiser von Heinrich I. bis Otto III. fallend«
Urkk. abgedruckt : 946, März 13. Speier (gedruckt bei Remling Urkkb. 1, 11)
969, Oktober 4. Brenta (St. 473); 989. Juü 30. Ingelheim (St. 927). — Dai
germanische National-Museum zu Nürnberg erwarb®) neue Kaiserurkk. voi
973 — 1309 ; darunter befinden sich zwei aus dem 10. Jh. : 973, Juli 23. voi
Otto II. für Essen (St. 597); 991, Mai 1. von Otto III. für St. Feüx (St. 943). -
Uhlirz^®) untersucht den ältesten Urkk.bestand für Meifsen, er handel
zuerst von der Festsetzung der Grenzen dieses Bistums und scheidet dam
die echten Urkk. von den falschen ; das vorzüglichste Ergebnis seiner Unter
suchung besteht darin, dafs er die Echtheit von DO. 406 beweist, welches
den einzigen sicheren Anhaltspunkt für die Feststellung des ursprflnglid
dem Bistum Meifsen zugewiesenen Bekehrungsgebietes gewährt. — Untei
den von Dümmler^^) veröffentlichten Gedichten befinden sich auch einige
dem 10. Jh. angehörige, welche jedoch für die Geschichte jener Zeit keim
Ausbeute geben. — Und Kade teilt'*) einen Hymnus, aus 44 Strophei
bestehend auf den heiligen Adalbert (aus einer Hds. der kgl. belgischei
Bibliothek zu Brüssel) mit. — Die lange vermifste Weingartner Hds., aui
welcher Canisius (Antiquae Lectiones V. 2. 1057 und 1053) die Akten der
in Ottos I. Gegenwart abgehaltenen Synoden von Ingelheim (948) und Augs-
burg (952) entnommen, hat Weiland in der kgl. Privatbibliothek zu Stutt-
gart gefunden; er beschreibt dieselbe,*') welche, noch dem 10. Jh. ange-
5) O. Holder-Egger, Aus Hdss: NA. 10, S. 369—74. — 6) Joseph August
Duc, Bischof von Aosta, Documents sur Fhist. ecc^siastique da moyen ftge; in Hi»-
cellanea di Storia italiana edita per U cura deUa R. Deputazione di Storia Patria. XXIT.
Torino. Rez.: CB. (1886), Sp. 1699. — 7) Analecto Holland. III. 1 (1886),S. 29—67.
— 8) A. Hilgard: ürkk. z. Gesch. d. Sudt Speyer. Strafsburg i. E., Trübner. 4^
XII, 566 S. M. 26. Rez.: CBl. (1886), Sp. 1017—1018; HZ. (1887), 1. Heft,
8. 124 ff. Vgl. JB. 1888, U, 379"^ — 9) Anz. d. gennan. Nationalmus. Juni-Joli (1884),
S. 98. — 10) K. Uhlirz, Die ältesten Kaiserurkk. für das Bistum Meifsen: HJÖG. 1-
Erg. Bd., S. 863—76. — 11) E. Dümmler, Lateinische Gedichte des 9. bis 11. Jh.:
NA. 10, S. 888—67. — 12) B. Kade, ib. S. 180/6. — lg) L. Weiland, Über em«
Hds. von Reginos Über de synodalibus causis: ZKR. 20. S. 466 — 60.
[lY. Fr. Ilwof: Konrad I. und die Sachsen bis 1002. 11,37
hörig, das Werk des Regino von Prüm de synodalibus cansis nebst Appen-
dices enthält, unter welchen sich die beiden Konzilien befinden. — Die
schöne Abhandlung von Wyfs**) über Tschudi ^Antiqnitatnm Monasterii
Einsidlensis in Helvetia Collectio' wird im Abschnitt Schweiz ausführlicher
erörtert werden, sie sei aber hier erwähnt, weil die von Tschudi gesammelten
und niedergeschriebenen Nachrichten auch das 10. Jh. betreffen.
DarstellTingen. Im Jg. 1883 wurde an die Spitze der Darstellungen
Nitzsch' Geschichte des deutschon Volkes gesetzt; in diesem Jahre nimmt
diese Stelle jener Teil von Rankes Weltgeschichte^*) ein, welcher von
Konrad I., Heinrich I. und Otto I. handelt. Es ist hier weder der Ort noch
der Kaum, eingehend des grofsen Meisters letztes Werk zu besprechen oder
gar einer Kritik zu unterwerfen, nur eine kleine Bemerkung möge Platz
finden. Nicht ohne Absicht wurde oben Nitzsch erwähnt, denn er und Ranke
ergänzen sich ; dieser stellt den Verlauf der historischen Ereignisse dar, wie
sie von den Führern der Völker geplant und ausgeführt wurden, jener legt
aber, wie schon der Titel seines Werkes andeutet, den Anteil, den das Volk
selbst an der Gestaltung seiner Geschichte genommen, dar, und so ergänzen
sich in seltener Weise diese beiden Historiker und wer die Vergangenheit
seiner Nation kennen lernen will, wird, neben Giesebrccht, in dem parallel-
laufenden Studium von Ranke und Nitzsch die höchste Befriedigung und
Belehrung finden. — Von Giesebrechts Eaiserzeit (11.) erschien eine
nene Auflage^*) und nachdem sie vor fünfzig Jahren zum ersten Male als
kleines ßändchen in die Öffentlichkeit getreten, liegt jetzt die Geschichte
König Heinrichs I. von Waitz als stattlicher Band in 3. Aufl. vor.^') —
Cassel^*) handelt in einem Aufsatze von den englischen Frauen auf deutschen
Thronen und spricht in demselben auch von Mathilde, der Mutter, und
Editha, der ersten Gemahlin Ottos I. —
Vor dreifsig Jahren hat der berühmte Rechtslehrer George Phillipps
in der Abhandlung 'die deutsche Königswahl bis zur goldenen Bulle' (Sitz.-
l^r. der Wiener Akademie 1857) die Frage der Wahl und der Krönung
der deutschen Könige und Kaiser einer Untersuchung unterzogen ; denselben
Stoff behandelt teilweise Deussen**) und bespricht schliefslich die Fragen:
ob wirklich der Papst das Kaisertum vom Osten auf den Westen, von den
(rriechen zu den Deutschen und zwar zum Schutze der Kirche übertragen
babe? ob er infolgedessen aus eigener Machtvollkommenheit die Kaiserwürde
verliehen habe oder ob diese Handlung nur eine Weihe sei? ob diese Weihe
fiötig gewesen sei und der gewählte König auch ohne dieselbe Kaiser werden
konnte?*®-**) — Wegen der Wichtigkeit Magdeburgs und seines Erzbistums
schon zur Zeit der sächsischen Kaiser sei die Neubearbeitung von Hoff-
14) (v- ^' Wyfs, Über die Antiquitates Monasterii Einsidlensis und den Liber Heremi
^ Ägidius Tschudi. Z. f. Schweizer. Gesch. 10, S. 251—863. — 16) L. v. Ranke, Welt-
Wchichte, VI. Teil, 2. Abt., S. 84—278. Leipzig, Duncker u. Humblot. 8®. Vgl. o.
K. ni. — 1^} W. V. Giesebrecht, Gesch. der deutschen Kaiserzeit. 11. Band. Blttte
^^ KAisertnms. 5. Aufl. Leipzig, Duncker und Humblot. — 17) G. Waitz, Jbb. der
^leatacben Geach. König Heinrich L 3. Aufl. Leipzig, Duncker u. Humblot. 1885. 8®.
~~ 18) P' Cassel, Aus Litteratur und Gesch. Abhandlungen. Leipzig, Friedrich 8®. 347
^ 74 S. M. 10. — 19) W. DeuBsen, Die Krönung der abendländischen Kaiser von Karl
<lem Grofsen bis Otto dem Grofsen. Programm d. kgl. Progym. zu Linz am Rhein. 4^.
^en D. zgL Engelmann: Jfi. 1888, II, 408*<^^ — SO) W. Sickel, Reichstag, s. JB.
1888. II, 405*«*. — 21) K. Spannagel, Heerwesen, cf. ib. S. 486««».
n,38 ^- ^^- Ilwof: Konrad I. nnd die Sachsen bis 1002.
mann 8 Geschichte dieser Stadt'*) genannt; ebenso die Schrift von Wolf -
stieg aber Goslar,*') da die Anfänge dieses Ortes höchst wahrscheinlich
bis in die Zeiten Heinrichs I. zurückreichen, da die Eultiviening seiner
Umgebung bereits unter der Regierung Ottos I. zur Entdeckung fahrte, daüs
der naheliegende Rammeisberg metallreiches Gestein fahre, und da Otto III.,
unter dem Goslar zuerst 979 (St. 753) genannt wird, die Reliquien des hl
Sabinus und des Märtyrers Exuperantius (1002) dorthin bringen liefs, Goslar
also damals schon eine Kirche haben mufste.
Pflugk-Harttung untersucht die ziemlich verwickelten Yerhältnisse
des Bistums Merseburg unter Bischof Gisiler und in dem Verhältnisse za
Magdeburg.*^) Das Quellenmaterial hiefar besteht in Urkk. und in Nach-
richten Thietmars ; obwohl nun letztere ziemlich ausfahrlich sind, kommt bei
ihnen in Betracht, dafs der Autor Bischof von Merseburg war und bei der
Aufhebung des Bistums Merseburg war Erzbischof Gisiler von Magdeburg
besonders beteiligt ; daraus hat sich bei Thietmar eine augenscheinliche Ab-
neigung gegen jenen herausgebildet, soweit er kann, berichtet er ungünstig
über ihn. Hier setzt Pflugk-Harttungs Kritik ein und kommt zu folgenden
Resultaten: Auf dem Schlachtfelde vor Augsburg hatte Otto I. die Grün-
dung eines Bistums in Merseburg gelobt; es wurde gestiftet und Gisiler war
der ei*ste Bischof desselben. Dieser ehrgeizige Kirchenfürst verlangte aber
gröfseres, und als Adalbert von Magdeburg (961) gestorben war, erstrebte
er diesen Erzstuhl; da aber die Kirchengesetze den Übergang von einem
Bistum zum andern, wenn auch nicht geradezu verboten, so doch sehr er-
schwerten, so setzte es Gisiler bei Otto II., der ihm wohlgeneigt war, durch,
dafs das Bistum Merseburg aufgelöst wurde; obgleich dieses Vorgehen in
Deutschland mehrfach Mifsbilligung fand und nach den kanonischen Ord-
nungen ungewöhnlich war, so wurde es doch — denn es war der Wille des
Kaisers, der damals über Staat und Kirche mächtig gebot — durch eine
römische Provinzialsynode unter Papst Benedict VII. Vorsitz bestätigt und
Gisiler Erzbischof von Magdeburg. Bei Otto U. war Gisiler in hoher Gunst
gestanden ; nicht so wohlgesinnt waren ihm Otto lU. und Papst Gregor V.
und diese ordneten an, dafs seine Translation von Merseburg nach Magde-
burg einer neuerlichen Untersuchung auf den Synoden zu Pavia und Rom
unterzogen würde ; Gisiler erwirkte aber, dafs mit Zustimmung Sylvesters IL
die Entscheidung darüber dem Kaiser und den deutschen Bischöfen über-
wiesen werde, wodurch diese Angelegenheit aus einer allgemein kirchlichen zn
einer nationalen wurde. Auf der Synode der deutschen Bischöfe in Aachen
forderte Gisiler ein Generalkonzil zur Entscheidung seiner Sache ; dies wurde
ihm gewährt, und so hatte er Zeit und damit alles gewonnen, er hatte aber
seine Gegner gesiegt, 'sich gegen den ausgesprochenen Befehl des Kaisers be-
hauptet, offenbar gehalten durch die deutschen Bischöfe. Es ist dies einer der
Fälle , wo die universale Richtung von Imperium und Sacerdotium mit der
nationalen zusammenstieüs'. Gisiler blieb Erzbischof von Magdeburg und damit
einer der einflufsreichsten Fürsten des Reiches. — N e r i**) bringt Nachrichten
22) F* W. Hoffmann, Gesch. d. Stodt Magdeburg. Nea bearbeitet von G. Hftrtel
und Fr. Hüls 8 e. I. Band. Magdeburg, Rathke. 8^ — 2S) A. Wolf stieg, Yerfassaxigs-
gesch. von Goslar bis zur Abfassung der Statuten und des Bergrechtes. Berlin, Hertz. 8^.
IV, 96 S. Rez.: MHL. (1886) S. 44. — 24) J. v. Pflugk-Harttung, Das Biston
Merseburg unter den sächsischen Kaisem: FDG. 25, S. 153 — 74. — 25) Achille Keri,
II forte die SarzaneUo: Im A. Storieo Italiano 15, S. 345 — 53.
lY. Fr. Ilwof: Konrad I. und die SAchaen bis 1002. 1139
ttberdas castmm Sarzanae, welches zuerst in einem Privileg Ottos I. (963)
erscheint. — Schnitze, dem wir bereits mehrere Arbeiten über die kirch-
liche Reform im 10. und 11. Jh. verdanken, liefert einen weiteren sehr
beachtenswerten Beitrag^^) hierzu. Er hebt zunächst hervor, dafs man bis-
her jenen grofsartigen religiösen Aufschwung allein auf Cluny zurückführte
ond da(is nur Dümmler (Otto d. Gr., 306) eine beiläufige entgegengesetzte
Bemerkung machte ; bei dieser Sachlage sei es jetzt Aufgabe der Forschung,
za untersuchen, in welchem Verhältnis die sonstigen Reformbestrebungen zu
Clony stehen , ^denn für das ganze Verständnis der Reformation (des 10. und
11. Jh.) ist diese Frage von einschneidender Bedeutung , da es von ihrer
Beantwortung abhängt , ob wir in dieser das — gewifsermafsen künstliche —
Werk weniger Männer zu sehen haben, die nur durch die Tradition ihres
Klosters in ihrem Wirken bestimmt waren; oder ob wir dieselbe als das
Ergebnis der allgemeinen Stimmung jener Zeit zu betrachten haben, einer
Stimmung, die gebieterisch an verschiedenen Orten fromme Männer dazu
trieb, an die Besserung des Klerus zu gehen'. Er unterzieht demnach in
diesem Sinne die Reformbewegung in Flandern und in Niederlothringen,
welche von Gerhard, dem Stifter des Klosters Brogne ausgeht, in diesem
Sinne einer quellenmäfsigen Untersuchung. Gerhard gründete von 913 an
das Kloster Brogne, reformierte die Klöster St. Ghislain (931), St. Bavon
(937), Mont Blandin (941) und St. Bertin (944) und wirkte auch reformierend
in Tin und St. Amand. Worin bestand Gerhards Reformthätigkeit? Seh.
findet sie in dem Gegensatz zwischen Kanonikat und Mönchstum, zwischen
Koordination und Subordination; im Kanonikat sind die Priester im Kloster
im wesentlichen einander gleich, im Mönchstum sind alle übrigen dem einen
Abt ontergeordnet ; in allen Klöstern, an denen Gerhard wirkte, machte er
(he Kanoniker zu Mönchen und führte das Princip der Subordination, der
absoluten Autorität des Abtes ein. Und die Frage, in welchem Verhältnis
die durch Gerhard vertretene Bewegung zu den sonstigen Reformbewegungen
steht, beantwortet Seh. dahin, dafs aus den Quellen keinerlei Verbindung
mit Cluny sich nachweisen läfst, dafs die flandrische Reform ganz unab-
hängig von Cluny ist ; es ist dies um so merkwürdiger, als beide Reformen
ganz denselben Charakter tragen, bei beiden Subordination unter den Abt,
bei beiden Fehlen eines zentralistischen Elements; nur fehlt in Flandern ein
spezifisch clnniazensischer Zug, die Bestimmung des Nachfolgers in der
Abtswürde durch den Vorgänger; hingegen lassen sich bei der lothringischen
Reform allerdings direkte Berührungen mit Cluny nachweisen. Noch ein
Umstand unterscheidet in dieser Beziehung Flandern von Lothringen und
Ton Cluny; viel mehr als in den beiden letzteren tritt in Flandern der
Mquiendienst hervor. Dieser Darstellung fügt Seh. zwei Exkurse bei:
'Der historische Wert der vita Gerardi* und 'die Translatio St. Eugenii*. —
Zwei Abhandlungen aus der Territorialgeschichte werden aus-
tahrlicher in dem Abschnitte 'Österreich* besprochen, werden, da sie aber
^ 10. Jh. berühren, so mögen sie hier wenigstens verzeichnet werden, die
eine von Hub er,-') die andere von Redlich.*®) — Zur Geschichte des
t$) W. Schaltze, Gerhard von Brogne und die Klosterreform in Niederlothringen
«od FkDdem: FDG. 25, S. 221—71. — 27) A. Haber, BeitrUge zur Alteren Gesch.
^rreichs: 8. die politische Organisation Krains im 10. und 11. Jh.: MIÖG. 6, S. 388 — 94.
"- 28) 0. Redlieh) Zur Gesch. der Bischöfe von Brixen vom 10. bis in das 12. Jh.
(907— U25): Z. dea Ferdinandeums f. Tirol und Vorarlberg 3. Folge, 28. Heft, S. 1 — 52.
n,42
y. H. Brefslau: Heinrich II. und die Salier.
salem, an Kleras und Fürsten Deatschlands , geschrieben wahrscheinlich
zwischen 1. April and 18. Juli 1100, in welchem Mitteilnng über die Anf-
lösang des Krenzheeres gemacht nnd die bestimmte Erwartung anf deutschen
Zazng ausgesprochen wird, hat Graf Riant nach einer Abschrift H. Haupts
aus einem Würzburger Kodex drucken lassen.^) Von einer neu entdeck-
ten Urk. Heinrichs IV. für Verdun vom 26. April 1057 (Or. im germ.
Museum zu Nürnberg) giebt Wattenbach das Regest.^) Endlich ist hier
der Mitteilungen Dümmlers aus einer Stuttgarter Hds. Erwähnung zu thun,
welche ein von Hermann von Reichenau bearbeitetes Martyrologium ent^
hält. Es sind darunter namentlich für unsere Zeit zu beachten: Notizen
über den Tod Odiles von Cluny, die Translation des H. Adalbert nach
Prag und über die Biographen Udalrichs von Augsburg.**)
Etwas zahlreicher sind die Arbeiten zur Quellenkritik, die wir zu
nennen haben. In erster Linie ist hier die Übersicht der Quellen zur Ge-
schichte Heinrichs IL, Konrads H., Heinrichs ÜI. zu nennen, welche Giese-
brecht auch der neuen (fünften) Auflage des zweiten Bandes seines grofsen
Werkes beigegeben hat.^) Bekanntlich haben diese Übersichten auch neben
dem Buche Wattenbachs ihren eigentümlichen Wert; der Vf. hat bei der
Umarbeitung derselben die neueren monographischen Arbeiten sorgfältig be-
rücksichtigt ; die Stellung, die er zu denselben einnimmt, ist freilich in manchen
in letzter Zeit viel erörterten Fragen eine etwas konservative. Insbesondere
mag da hervorgehoben werden, dafs Giesebrecht sich noch nicht entschliefsen
kann, seine früheren Ansichten über Wipo, Hermann von Reichenau und
die St. Galler Annalen zu modifizieren : die Biographie der ersteren hält er
noch für ein durchaus selbständiges Originalwerk, aus dem die Ann. Sangal-
lenses und Hermann geschöpft hätten ; Hermann ist er auch geneigt als den
Yf. des Chron. Suevicum universale (der sog. Epitome Sangallensis^) zu
betrachten : dasselbe wäre dann als eine später vielfach umgearbeitete Vor*
arbeit der Chronik anzusehen. ^) Auch in bezug auf die Annales Altahenses
hält G. in einem Zusatz zu dem diese Quelle behandelnden, 1875 verfafsten
Exkurs im wesentlichen an seiner früheren Meinung fest. — Von der oben*)
besprochenen Arbeit von Lorenz über die ann. Hersfeldenses kommt fftr
unsere Periode der Abschnitt 36 ff. in Betracht, wo erwiesen wird, dafs die
dritte Redaktion der Hersfelder Annalen aus den verlorenen Ann. Hilde^
heim, major, exzirpiert ist und wo die letzteren bis zum Jahre 1002 rück-
wärts verfolgt werden; es ist dabei nicht beachtet worden, dafs auch ich
schon in einem Nachtrage zu meiner früheren Arbeit (Jbb. Konrad H. 1,
359. 360) dieselben genau bis zu demselben Jahre zurückverfolgt habe. Fflr
die Ann. Altahenses nimmt Lorenz mit Lindner zu 1060 einen Wechsel des
Vf. an. Für Lambert von Hersfeld bringt Rockrohr eine Anzahl nener
Parallelstellen aus Livius bei, die indessen nur zum Teil auf Benutzung
des römischen Historikers schliefsen lafson ; insbesondere nimmt R. an, dafs
4) Comte Riant: CR. S^r. 4, Bd. 12 (1884), S. 211/4. — 5) S. o. N. 1.
t)ber neue Papsturkk. unten Kapp. ^Papsttum' u. ^Diplomatik'. — 5*) DQmmler, Dm
Martyrologium Notkers und seine Verwandten: FDG. 25, S. 209 — 11. Andere Notizeo
auch über Heilige des 11. Jh. enthalten die ebenda S. 214 ff. benutzten Überarbeitungen der
Arbeit Hermanns in zwei MUnchener Hdss. — 0) S* u. N. 17. — 0*) ^iiie Bezeichnung, die
man doch endlich ganz fallen lassen sollte, da darüber jetzt wohl aUe Welt einig ist, daTi
sie nicht zutrifft. — 7) ^i^^ Erörterung über den Todesort Hermanns von Reichenau, vgl. JB.
1883 II, 105^, sei hier nachtrttgl. erwähnt. — 8) Lorenz, Jbb. v. Hersf. s. o. Kap. UI, N. 49.
V. H. BrersUu: Heinrich II. und die Salier. 1143
Lambert zn 1067 bei der Schilderang des Kampfes zwischen den Brunonen
oad dem Slaven Otto der Darstellung des Livias II, 6 ttber den Zweikampf
zwischen Brutus und Arans gefolgt sei und ficht deshalb die Glaubwürdig-
keit Lamberts an.*) Dem hat Wattenbach widersprochen und ebenso leb-
haften, m. £. YoUkommen berechtigten Widerspruch hat es erfahren, wenn
A. Pannenborg zu einer älteren Hypothese Giesebrechts zurückkehrend,
Lambert als den Vf. der metrischen Biographie Heinrichs lY. zu erweisen
^cht;^^) auf die Gegenschriften wird im nächsten Jahresbericht einzugehen
sein. Volle Zustimmung verdienen dagegen die Untersuchungen von 0. Langer
aber die Quellen zur Geschichte des Bischofs Benno von MeiTsen.^^) Der
Nachweis, dafs es eine alte Vita Bennonis, an die man bisher geglaubt hat, nie
gegeben hat, dafs alles, was Tritheim und namentlich 1512 Hieronymus Emser
über ältere von ihnen benutzte biographische Quellen für die Geschichte des
Bischofs berichten, auf Mifsverständnis oder Fälschung beruht, scheint Refe-
rent vollkommen erbracht; die einzige Nachricht, die Emser aus uns jetzt
siebt mehr erhaltenen Quellen geschöpft haben mag, kann eine Stelle aus
einem Hildesheimer Abtskatalog sein; doch ist auch diese nicht verdachts-
freL Beiläufig wird hier von Langer auch noch dargelegt, dafs die auch
noch in neuerer Zeit^^ vielbenutzte Liste der später zu Bischöfen erhobenen
Godarer Pröpste des 11. Jh., die als von dem sogenannten Monachus
Hamerslebiensis herrührend bei Leibniz ü, 506/8 gedruckt ist, nicht auf
ältere Cberlieferung sondern lediglich auf Emser zurückgeht und also für
ans wertlos ist. Eine sorgfältige Untersuchung von 0. Rademacher^^)
fiber das Verhältnis der späteren ungarischen Geschichtsquellen zu einander,
wird in anderem Zusammenhang noch zu erwähnen sein;^^) hier ist nur
ZB verzeichnen , dafs R. zu dem Ergebnis kommt : die ungarischen Chro-
nisten haben nicht die uns vorliegenden Ann. Altahenses, sondern eine ihnen
nahe verwandte aber reichhaltigere Quelle benutzt; er denkt dabei aber
nicht an ein annalistisches Werk, sondern an einen selbständigen Bericht
ttber die Ungamkriege Heinrichs III. von 1040/6, aus dem sowohl die
Ungarn wie die Ann. Altahenses geschöpft hätten, und der Aventin noch
Torgelegen haben müfste. — Das in neuerer Zeit vielfach erörterte Ver-
Utnis, in welchem die verschiedenen Biographieen Ottos von Bamberg zu
einander stehen, hat durch W. Wiesener eine abermalige Untersuchung
erfahren, die zu Ergebnissen gelangt, welche insbesondere von denjenigen
Jaffes erheblich abweichen.^*) W. ist der Ansicht, dafs Herbord die ältere
Vita Ottonis von Ebo nicht benutzt habe, wie bisher angenommen worden
^ dais vielmehr die Übereinstimmungen zwischen beiden auf eine gemein-
ste QueUe, den Bericht des Agidienpriesters Udalrich zurückzuführen
seien; daneben soll Herbord die Berichte des Sefried, eines der Begleiter
Ottos auf seinen Missionsreisen, endlich die Schrift des Mon. Prieflingensis
9) Rockrohr, Lambert und Livias: FDG. 25, S. 571/3. Rez.: YgL W^attenbach
^A. 11, 431. — 1^0} A. Pannenborg, Lambert von Hersfeld der Vf. d. Gesta Henrici
qurti metriei: ib. S. 410 — 48. — H) O. Langer, Kritik d. Quellen z. Gesch. d. helL
^no, vornehmlich der Yite Bennonis: MYGMeirsen 1, Heft 8 (1884), S. 70—95. —
U) VgL z. B. Steindorff II, 99, N. 7. — IS) O. Rademacher, Z. Kritik ungar. Ge-
KbiefatsqaeUen: FDG. 25, S. 881—406. Über den Vf. der Vita Stephans von Ungarn
^ Panier JB. 1883, II, 325*^. Über Panier Hartwic-Legende s. unten Ungarn. —
14) VgL u. Kap. 'Ungarn*. — 15) W. Wiesener, Zur Rechtfertigung Herbords d.
Kognphen Ottoe von Bamberg: FDG. 25, S. 115 — 52.
X 44 ^* ^' BrefBlau: Heinrich IL und die Salier.
benutzt haben. Gewährsmämmer der letzteren seien stettinische Gei
gewesen und daraus erkläre es sich, dafs Ebo sowie Herbord dem
linger gerade bei seinen Berichten über die Vorgänge in Stettin un
bei diesen folgen. So habe Horbord gute Quellen gehabt; er sei abe:
ein geistig hochbefähigter Mann und als Historiker seinen Konkun
Ebo und dem Prieflinger, weit überlegen. Auch gegen den ihm von Ja
machten Vorwurf der Leichtfertigkeit und Lügenhaftigkeit nimmt W. H<
nachdrücklich in Schutz und kommt nach eingehender Besprechung
Reihe von Einzelfragen — namentlich topographischen und chronologiscl
sowie nach einer Erörterung über den Charakter des Schriftstellers zi
Endresultat, dafs von den drei Biographien Bischof Ottos diejenige He:
die wertvollste sei. Gestaltet sich die fleifsige Arbeit Wieseners so zu
Rettung des Autors, den sie behandelt, so hat dagegen die einzige 1
suchung, die über einen italienischen Schriftsteller unserer Periode, L^
von Mailand, vorliegt, ^^) nichts erhebliches an dem ungünstigen Urtei
seine historische Befähigung und seine Wahrheitsliebe geändert, wä
sie in bezug auf seine Lebensverhältnisse und die Zeit seiner schrift
rischen Thätigkeit einige von den bisherigen abweichenden Ansichten au;
Gehen wir zu den Untersuchungen und Darstellungen übe
haben wir auch hier in erster Linie die neue Auflage des zweiten Bande
Giesebrechts Werk zu nennen.^') Indem dieselbe in sorgfältigster
die Ergebnisse der neueren Forschungen über die Geschichte Heinricl
Eonrad IL, Heinrichs III., insbesondere die Jbb. Steindorffs und des
reuten berücksichtigt, hat sie vielfach die von der Darstellung der früherei
lagen abweichenden Meinungen späterer Forscher angenommen, in an
Fällen dagegen sich ablehnend zu denselben verhalten. Es ist natürli
dieser Stelle ebenso unmöglich wie unnötig, auch nur die wichtigsten der
Betracht kommenden Einzelfragen erneuter Diskussion zu unterziehen :
wie vor wird ohnehin niemand , der sich mit der Geschichte dieser E
beschäftigt, unterlassen wollen oder dürfen, von den Ansichten G.s Eei
zu nehmen und sich mit ihnen auseinanderzusetzen.
Abgesehen von jenem grundlegenden Werke sind für das Berich
nur Monographieen, diese aber in nicht geringer Zahl zu verzeic
Für die Regierung Heinrichs II. kommt da zunächst die oben
besprochene Abhandlung Pflugk-Harttungs über Merseburg untei
sächsischen Kaisern in Betracht. ^^) Dem sehr abfälligen Urteil, das
über Heinrich gefällt wird, kann Referent nicht zustimmen.^*) Mit
Itinerar des Kaisers im letzten Jahre seiner Regierung beschäftigt siel
Untersuchung Scheffer-Boichorsts,*®) welche übereinstimmend mit]
früheren Annahme von mir die Hildesheimer Überlieferung von einem län
Aufenthalt Heinrichs in Goslar, dem gegenteiligen Bericht der Quedlinb
Annalen gegenüber, in Schutz nimmt und durch ein neues zutreffendes .
ment stützt und welche aufserdem an der von mir dahingestellt gelas
16) O. Kurth, Landulf der Ältere von Mailand. (Auch Dise. Halle.) Halle
meyer. 58 S. — 17) W. V. Giesebrecht, Geschichte der deutschen Kaiserzeit.
Blüte des Kaisertums. 5. Aufl. Leipzig, Duncker u. Humblot. lY, 753 S. — 18]
K. lY. — 19) Thietm. Y, 26; 'post se omnem comlnittens episcopatum* heifst
'er versprach ihm die Nachfolge im Erzbistum', sondern: er ttbertrug ihm (als zweitem]
sich die Yerwaltung desselben. — 20) P< Scheffer-Boichorst, Kleine Forschung«
Gesch. d. iilA, I: MIÖG. 6, S. 62—60.
y. H. BrefBlau, Heinrich II. und die Salier. 11,45
Nachricht von einer Reise des Kaisers in den Westen des Reichs**) —
nach Westfalen wie Sch.-B. meint — festhält. Weiter wird hier wahr-
scheinlich gemacht, dafs Heinrich im März 1024 in Mühlhaasen gewesen sei
und Bchliefslich zu zeigen gesucht, dafs meine Annahme, die Mehrzahl der
Sachsen habe sich von der Wahl Konrads 11. ferngehalten, nicht zutreffe.
Was die letztere Ausführung betrifft, so mufs ich mich hier, da der Raum
eine eingehende Erörterung der ganzen für die Geschichte der Thron-
besteigung wie für die Wipokritik gleich erheblichen Frage nicht gestattet,
auf die kurze Erklärung beschränken, dafs die von Sch.-B. geltend gemachten
Grflnde mich in keiner Weise überzeugt haben.
Für die Regierung Konrads II. kommt weiter eine Untersuchung
Habers in Betracht,'^) welche seine frühere Ausführun güber die Echtheit
des Diploms vom 1. Juni 1027 (Schenkung der Grafschaften Bozen und
Yintzschgau an Trient) gegen die Einwendungen Malfattis siegreich verteidigt
and den Ausstellort dieser Urk. Tontana frigida' auf dem Ritten bei
Bozen, an dessen Existenz man gezweifelt hatte, in einer Wiese oberhalb
Leogmoos nördlich von Klobenstein nachweist, welche noch heute die 'Kalt-
bnnmer' Wiese genannt wird. In die Regierung Heinrichs III. greift ein
anderer Paragraph derselben Abhandlung hinüber, welcher sich mit der
Organisation Krains im 11. Jh. beschäftigt; der Vf. führt aus, dafs dies
Land im 10. Jh. noch keine Markgrafschaft im eigentlichen Sinne gebildet
babe, dafs Markgrafen von Krain erst seit 1040 nachweisbar seien, und dafs
die Annahme, es habe in Krain wie in Istrien neben der Markgrafschaft
noch eine besondere, von derselben getrennte Grafschaft gegeben, nicht
gerechtfertigt sei.^*)
Mehr als die erste, hat auch in diesem Jahre die zweite Hälfte
des 11. Jh., für welche es noch keine Jahrbücher giebt, die Forschung
beschäftigt, and dabei stehen die Beziehungen des Reichs zur Kirche und
die kirchlichen Verhältnisse überhaupt im Vordergrund des Interesses ; davon
uabhängige rein politische Fragen sind nur wenig behandelt. Eine fleifsige
Untersuchung Rademachers über die Beziehungen Heinrichs IV. zu
Ungarn, ^^) welche neben den deutschen auch die ungarischen Quellen sorg-
<ig, aber mit der gebotenen Vorsicht benutzt, berichtigt mehrfach in
^1) Wenn Sch.-B. a. a. O. S. 53 N. 2 schreibt, ich hätte in den JB. Heinrichs II.
^ m, 8. 299 *in occidentalia* übersetzt 4n die rheinischen Lande', so ist das ein Irrtum.
ki habe übersetzt, wie übersetzt werden mufste *nach dem Westen des Reichs* und habe
nr ZOT £r]ftaterung hinzugefU^, dafs zu einer Reise in die rheinischen Lande damals Ver-
aüufoiig genug vorgelegen hätte. — 2%) A. Huber, Beitrr. zur älteren Gesch. öster-
'«cb 8. 9: MIÖG. 6, S. 388—98. — %S) v. Borch, Henricus (II) Romanorum invic-
tiHimTu rex s. Jb. 1883, II, 404*l^^ Dazu vgl. die Untersuchung Fickers, Neue Beitrr.
^ Crkk.lehre. III Das Aufkommen des Titels Romanorum rex MIÖG. 6, 226 — 258
(^ «tch Kap. Diplomatik), welche das Gelänfigwerden dieses Titels in die Zeit Heinrichs lY.
'^ in einem Nachtrage aber zngiebt, dafs er auch unter Heinrich III. schon zur Be-
ttichnimg der Gesamtstellung des König bekannt war. X W. Gisl giebt im AnzSchwG.
^^85 (16. Jahrg.), S. 347 ff., 375 ff., 399 ff., 451 ff. vier genealogische Untersuchungen,
1* Uier Hedwig die Gemahlin Eppos von NeUenburg, Mutter Eberhards des Seligen, die er
^ «ni« Tochter Gerhards, des Bruders von Konrad II. Mutter Adelheid, ansieht; 2. über
^< Hotter Bnrcharda IL, Erzbischofs von Lyon; 3. über die von ihm angenommene Ge-
■ihfio Burehards III. von Lyon; 4. über die Herkunft der Königin Irmgard von Burgund.
'^^ ich den Ergebnissen von 1. zustimme, kann ich gegenüber den Kombinationen der
^ nderen Abhandlungen meine lebhaften Zweifel nicht zurückhalten, möchte insbesondere
^ Toa 3. ala sehr unwahrscheinlich bezeichnen. — JS4) O. Rade mache r, Ungarn u.
^ dentsche Reich unter Heinrich IV. Progr. d. Domgymnas. zu Merseburg n. 217. 4. 31 S.
11,46 ^' H. BrefsUa: Heinrich n. und die Salier.
Einzelheiten ansere Kenntnis; sie berücksichtigt auch eingehend das Ver-
hältnis Ungarns zur römischen Kurie und die zweideutige Politik Gregors YH
während der ungarischen Wirren. Einen der treusten Anhänger Heinrichs IV.,
den Herzog Gottfried III. (Gibbosus) von Niederlothringen behandelt eine
beachtenswerte biographische Darstellung von F. Dieckmann.'^) In der
Einleitung bezieht sich der Vf. auf noch nicht veröffentlichte Untersuchungen
aber die Abkunft des mächtigen Geschlechts der Ardennergrafen, das nach
ihm den barischen Herzogen von Oberlothringen und den Lützelburger Grafen
nahe verwandt war und durch eine eben mit diesen Häusern gemeinsame
Stammutter Kunigunde von Ludwig IL dem Stammler von Frankreich ab-
stammte. Gottfrieds Verlobung mit Mathilde von Canossa setzt er ins Jahr
1056, die Vermählung kurze Zeit vor den Tod des älteren Herzogs Gottfried
ins Ende des Jahres 1069; er neigt der Ansicht zu, dafs die Ehe nicht
kinderlos geblieben sei und bestreitet jedenfalls mit Recht die Legende von
der virginitas Mathildens. Es folgt eine eingehende Darstellung der flan-
drischen Wirren, in denen bekanntlich Gottfried eine sehr bedeutende Rolle
spielte; mehrfach werden hier von den bisher geltenden abweichende An-
nahmen begründet. Demnächst wird Gottfrieds Reise nach Italien 1072 und
seine Thätigkeit in Tuscien, sodann besonders ausführlich sein Eingreifen
in die Angelegenheiten des Reichs behandelt, wobei auch D. ebenso wie
Floto, Vogeler u. a. den Bericht Lamberts über die Verhandlungen voa
Gerstungen 1074 einer scharfen Kritik unterwirft und Gottfrieds Ver-
halten dem König gegenüber als ein zwar nicht verräterisches aber doch
kühles charakterisiert. Dafs er später sein eifriger Freund und Anhänger
wurde, schreibt D. drei Faktoren zu, der Erkenntnis, welche ihm über die
wahre Natur des sächsischen Aufstandes aufging, der Enttäuschung, welche
ihm der Papst und Mathilde bereiteten, endlich dem Eindruck, den die
Persönlichkeit des Königs auf ihn machte; er schildert seine Thätigkeit
i^i Dienste Heinrichs in der Schlacht von Homburg, beim Frieden von
Gerstungen und dem Konzil von Worms ; seinen durch Meuchelmord herbei-
geführten Tod setzt er auf den 26. Februar 1076. Ein Anhang behandelt
Gottfrieds Besitzungen in Deutschland und Italien; Regesten des Herzogs
beschliefsen die fleifsige Arbeit. — Weniger ergiebig ist eine neue Arbeit
R. Müllers über Adalbert von Bremen; ^•) der Vf. meint — gegen Dehio
— dafs unter Heinrich III. der Patriarchatsplan des Erzbischofs nicht ver-
wirklicht worden sei, nur weil der Papst dagegen war; dieser habe ihn
durch das Privileg vom 6. Januar 1053 entschädigt — die sehr berechtigten
Einwendungen gegen die Echtheit dieses Privilegs scheinen M. entgangen zu
sein. Die Wiederaufnahme des Planes in späterer Zeit wird kürzer be-
handelt; schliefslich stellt der Vf. einige Betrachtungen über die Motive des
ganzen Projekts an. — Ein in der letzten Zeit ebenso beliebtes Thema
wie die Biographie des Bremer Erzbischofs ist die Entstehungsgeschichte
des Sachsenkriegs unter Heinrich IV. ;^') Hahn, der dieselbe abermals
25) F* Dieckmann, Gottfried III. d. Bucklige, Herzog v. Niederlothringen u. Ge«
mahl Mathildens v. Canossa. (Diss. Erlangen.) Erlangen, Jacob. 98 S. — 20) K. Müller,
Erzb. Adalbert u. die Idee der nordischen Patriarchats. Programm Stade n. 292. 4®. 22 3.
Entgangen sind dem Vf. die neueren Vorarbeiten von Ebeling (JB. 1878, S. 146*) nod
Blumenthal (JB. 1881, II, 29*, 72^); unsere JB. werden eben immer noch zu venig benutxt!
27) Hahn, Über die Gründe des Sachsenkrieges unter Heinrich lY. Progr. Dramburg
n. 117. 4^. 21 S. Zwei weitere Arbeiten über dasselbe Thema, die Hahn anführt, Zweck,
V. H. Brefslan: Heinrich U. nnd die Salier. U,47
uktenacht hat, unterscheidet zwischen den Gründen, welche das Volk nnd
denen, welche die Fürsten der Sachsen zum Aufstände bewogen haben; in
fleisiger Berflcksiehtigüng der vorhandenen Vorarbeiten erörtert er die in
beiden Hinsichten bisher aafgestellten Meinungen, stellt aber, so viel ich
sehe, wesentliche nene Gesichtspankte nicht aaf. In etwas frühere Zeit
znrflck greift eine Arbeit von Rockrohr über die letzten Bmnonen,^®) der
Yf. polemisiert mit Recht gegen die Yerherrlichang, welche Böttcher in
seiner Geschichte der Branonen diesen hat zu teil werden lassen. Unter
den sonstigen Ergebnissen hebe ich hervor den Nachweis der Unglaub-
iflrdigkeit der Angaben Lamberts über eine sächsische Verschwörung von
1057; die Ansetznng des Briefes Günthers von Bamberg an Anno von Köln
in die Zeit zwischen Juni 27. und Herbst 1063 ; die Fixierung des Todesdatums
Ekberts von Meifsen auf den 11. Januar 1068.
Alle sonstigen Arbeiten des Berichtsjahres, mit Ausahme einer fieifsigen,
aber wenig neues bringenden Darstellung der Ereignisse in den ersten
Jahren Heinrichs V.**) (1105 — 1110) und einer kurzen Erörterung über den
bei Lambert 1073/75 vorkommenden Ortsnamen Bredingen,*®) (Breitenbach
an der Fulda, nicht Breitungen an der Werra) hängen mehr oder minder
Dit. der Geschichte des grofsen Kampfes zwischen Kirche und Staat im
11. Jh. zusammen.
Drei verschiedene Abhandlungen beschäftigen sich mit dem Papst-
wahldekret Nicolaus II. von 1059.*^**) K. Panzer bestreitet, dafs
das Dekret von 1059 den Ausgangspunkt des Konfliktes zwischen Kaisertum
nnd Papsttum bilde und meint, der Erlafs derselben sei vielmehr die Er-
Wlnng einer Bedingung, welche der deutsche Hof an die Unterstützung
Gerhards von Florenz (Nicolaus II.) geknüpft habe. Dann aber sei, meint
er, auf einer Synode des Jahres 1060, welcher 113 Bischöfe angewohnt
l»ätten und von der Bonizo berichte, eine zweite Verordnung über die
Papstwahl erlassen, welche die 1059 noch vorbehaltenen Rechte des Kaisers
<toiierte ; erst von da schreibe sich der Streit mit der deutschen Regierung
iM^r. Gegen diese Ansichten hat sich v. Pflugk-Harttung erklärt,
indem er für zwei Aktenstücke, welche der 113 Bischöfe Erwähnung thun,
u der Datierung 1059 festhält, in bezug auf eines derselben auch die von
Panzer bestrittene Echtheit verteidigt. Viel schärfer und schlagender sind
daün aber die Argumentationen Panzers -von Scheffer-Boichorst widerlegt
vorden ; ^^) es bleibt dabei, dafs die Chronologie Bonizos falsch ist und dafs
^ GrOnde des Sachsen krieges unter Heinrich IV. (Dias. Königsberg 1881 ; mir trotz vieler
Bemübungen nicht zugänglich geworden) und Erkerlin, Ursachen des Sachsenaufstandes
Wten Heinrich IV. (Programm d. Yictoriagymnas. z. Burg 1883) mögen hier wenigstens
^ Titel nach nachgetragen werden. — 28) Rockrohr, Die letzten Brunonen. Ein
Beitr. z. Gesch. d. deutsch. Reichs unter Heinrich IV. Diss. Halle. Halle, Colbatzky.
S4/7 S. — 29) R- Needon, Beitr. z. Gesch. Heinrichs V. Diss. Leipzig. Leipzig.
T4 S. — SO) K. Kost 1er Ist das Bredingen Lamberts Breitenbach oder Breitungen: FDG.
!5,S.562 — 70. Spannagel, Deutsches Heerwesen v. 10.— 12. Jh. s. JB. 1883 II, 436"*.
-^Sl) K. Pa n z e r , Papstwahl und Laien Investitur zur Zeit Papst Nicolaus IL : Hist. Taschen-
Mi, 6. F., 4 Jahrg., S. 65 — 78. — 82) J- v. Pflugk-Harttung, Zur Lateransynode
i Jihres 1059: FDG. 25, S. 365—73. — 33) P- Scheffer-Boichorst, Kleinere Forsch.
>- GmcH. d. MA. V.: HIÖG. 6, S. 550/8. Martens, Besetzung des päpstl. Stuhles unter
Heiorich III. u. Heinrich IV. s. JB. 1886 bei Besprechung der Buchausgabe. — 34) Beiläufig
^ hier ein Beitr. zur Vorgeschichte Gregors VII. durch den Nachweis gegeben, dafs
Hüdebraod bereits mit 1057 bisweilen Erzdiacon heifst, weil er die Funktionen dieses
AiBtci austtbte, obwohl er damals nur die Subdiakonatsweihe besafs.
II 48 ^' ^* Brefslau: Heinrich II. und die Salier.
es nur ein Dekret Nicolaus II. über die Papstwahl giebt, welches im Jahre
1059 erlassen ist.
Eine italienische '*) und eine französische ^®) Arbeit über G rego r s VII.
Jugend und die sich an seine Geburt knüpfenden Legenden, sowie über
seine letzten Jahre haben nichts wesentlich neues zu Tage gefördert; mehr
Beachtung verdienen dagegen zwei Untersuchungen über seine Briefe.
J. May handelt über einen Ausdruck in denselben: den Begriff 'justitia' ^^)
und zeigt, dafs er darunter wesentlich das kirchliche Gesetz und das Recht
des Papstes versteht ; man vergleiche damit, was zuletzt noch Ranke (Welt-
geschichte VII, 312) über die 'hierarchische Gerechtigkeit' Gregors fein und
tief bemerkt hat. L. Löwenfeld*®) verteidigt die Ansicht Jaffas, dafs
nie mehr als ein Registerauszug Gregors Y IL existiert habe, und dafs nur
dieser uns erhaltene Auszug von dem Kardinal Duesdedit für seine 1067
verfafste Collectio canonum benutzt sei; schliefslich spricht er sich dafür
aus, dafs Gregor selbst und zwar kurz vor dem 30. Juni 1061 den Re-
gisterauszug publiziert habe, wie gleichfalls Jaffe schon angenommen hatte,
und verteidigt gegen Pflugk-Harttung die Daten derselben.
Yerhältnismäfsig vernachlässigt gegenüber dem Pontifikat Gregors ist die
Zeit der nächsten Nachfolger des grofsen Papstes ; wir haben nur eine
fleifsig gearbeitete Untersuchung Wagners*®) über die Beziehungen
Viktors ÜL, Urbans II. und Paschais IL zu den Normannen Unteritaliens
zu erwähnen, die auch für die innere Geschichte der normannischen Fürsten-
tümer zu beachten ist : sorgfältig zusammengestellte Stammtafeln der Fürsten
von Capua und der Herzoge von Apulien sind ihr beigegeben. Für die
Vorgeschichte des Wormser Konkordats ist dann Siebers Biographe I?os
von Chartres,*®) des bekannten Kanonisten, zu verzeichnen; der Vf. giebt
ein dankenswertes chronologisch geordnetes Verzeichnis der Briefe Itos
und entwickelt aus seiner Korrespondenz die leitenden kirchenpolitischen
Gedanken des Bischofs, den er ganz zutreffend als einen Opportunisten,
einen Mann der Versöhnung und Vermittlung charakterisiert. Von dem
Wormser oder Lobwiser Vertrage selbst ist bekanntlich die päpstliche Aas-
fertigung nur abschriftlich überliefert, daher der Text nicht überall gesichert,
was die ohnehin erheblichen Schwierigkeiten der Interpretation vermehrt.*^)
Dagegen ist das Original der kaiserlichen Ausfertigung neuerdings durch
die Stipendiaten des Istituto austriaco zu Rom im vatikanischen Archive
wieder aufgefunden; die Publikation eines Lichtdruck-Faksimiles desselben
begleitet ein ausführlicher Kommentar, zu dem sich Si ekel und der Referent
verbunden haben;**) während der erstere hauptsächlich die äufseren Merk-
SS) G' Rondoni, Della vero origine dt Gregorio VII e della sua leggeiK^'
R. storia itoliana 2, S. 886 — 48. — 36) Delarc, St. Gr^goire VII. Dernieres ann^s de
son pontificat: RQH. 88, S. 5—70. — 87) J. May, Der Begeriff justitia im Sinne
Gregors VII: FDG. 25, S. 180/3. — 88) S. Löwenfeld, Die Kanonsammlung de« Kirdi-
nals Deusdedit u. d. Register Gregors VII.: NA. 10, S. 811—29. — 89) A. Wagner, D»«
unterital. Normannen n. d. Papsttum in ihren beiderseitigen Beziehungen von Victor HI-
bis Hadrian IV. (1086—1156). Diss. Breslau. Breslau, Schles. VoULSzeitungs-Buchdruckerei.
63 S. — 40) Sieber, Ivo von Chartres u. seine Stellung zu d. kirchenpolit. Fragen sein«'
Zeit. Diss. Königsberg. Braunsberg, Wiehert. 41 S. — 41) Neue Beitrr. zur Int«f
pretation des Wormser Konkordats auch in den Dissertationen von Ulich, Deutsche Kirch«
unter Lothar I, und Voges, Das Pactum in der Narratio de electione Lotharii, s. a*
Kap. VI, N. 16/7. — 43) Th. Sickel und H. Brefslau, Die kaiserliche Ausfertigung
des Wormser Konkordats: BflÖG. 6, S. 105 — 89.
VI. W. Scham. Fr. Kohlmann: Lothar m. und die SUnfer bis 1208. 1149
male des Stückes beschreibt, giebt der letztere die diplomatischen Er-
läatenmgen ^') and behandelt die Vorgeschichte des Konkordats, wobei
insbesondere der Nachweis geführt wird, dafs die 1119 bei den Verhand-
loBgen zwischen Metz nnd Yerdnn aufgestellten Entwürfe drei Jahre später
bei Abschlnfs des Vertrages als Vomrkk. gedient haben. Auf das ganze
11. Jh. bezieben sich schliefslich Erörterungen B e r n h e i m s über Investitur
und Bischofswahl,^^) welche die wichtigsten Resultate der zahlreichen neueren
Monographieen über den Gegenstand im Anschlufs an die Dissertation
Wolii^ms nachprüfend zusammenstellen.
VI.
W. Schum. Fr. Kohlmann.
Lothar IIL nnd die Stanfer bis 1208.
Fast denselben Charakter wie im vorigen Berichtsjahre trägt die Be-
schäftigong mit der Eaisergeschichte unseres Zeitraumes auch in diesem.
Beimhe nur kleinere Arbeiten sind geliefert, von denen aufserdem ein
grölserer Teil in anderen Kapiteln eine ausführlichere Besprechung finden mufs.
(iuellenpablikationen. An Quellenschriften bringt der 27. Band
der Scriptores der MGH.^) Auszüge aus einer Reihe englischer Quellen
des 12. und 13. Jh., die der verewigte R. Pauli in Angriff genommen hatte,
Nacb seinem am 3. Juni 1883 erfolgten Tode fiel die endgültige Fertig-
Bellnng und Herausgabe seinem Mitarbeiter F. Liebermann zu. Genannt
Verden mögen die Auszüge aus den Schriften des Johann von Salisbury
(8. 43-52), aus Walter Map (S. 61—74), den Gesten Heinrichs H. und
Richards I. (S. 81 — 132), der Chronik Rogers von Hoveden (S. 133—83), den
Werken Radulfs von Diceto (S. 249 — 93) und den Otia imperialia des Gervasius
^on Tilbury (S. 359 — ^94). Mehrere andere englische Quellen, z. B. den
Matthaens Paris, wird der folgende Band enthalten. — Aus E. Winkel-
o^aans Acta imperii inedita H.^ ist eine Urk. König Philipps vom
J^ 1205 anzuführen; dieselbe enthält einen Auftrag an den Patriarchen
Wolfger von Aquileja und ist aus einer im 18. Jh. nach dem Originale ge-
tagten Abschrift mitgeteilt worden; der Text ist hier besser, als ihn Böhmer
^ seinen Acta selecta No. 227 hatte geben können. Von den 'Reichssachen,
^ Bandes gehört in unsere Zeit No. 1007, eine Urk. des Kardinal-Bischofs
Guido von Preneste für das Kap. St. Salvator in Metz vom Jahre 1002 nach
Darmstädter Original und No. 1006 vom 8. und 12. Februar 1208 aus
Kommunalarchive von Cremona, worin diese Stadt von Mantua den
^ertragsmälingen Beistand gegen Brescia fordert. Von den Epistolae ponti-
4S) S. Q. Kap. 'Diplonutik*. — 44) K Bernheim, Investitur u. Bischofswahl
'^ U. Q. 12. Jli.: ZK6. 7f S. 808—83. X Falk, Kirchen im Laienbesite vom 7.— 11. Jh.:
^. th, 676 ff.
1) MGIL Scriptores Bd. 27. Hannover, Hahn. Folio. VIU, 690 S. M. 28. Bez.:
^ S. 401/8 von G. Waitz (Anzeige). — 2) K Winkelmann, Acta imperii inediU
*^ im. et XIV. (= AcU imperii inedita 2. Bd.) Innebrack, Wagner. YH, 988 S.
^ ^. Rez. : GBL (1886), Sp. 807 f. von W. A(mdt).
^■krMWriekte dar GeMbiehtawinMuehaft 1886. IL 4
IlySO ^' W. Sehnm. Fr. Kohlmann: Lothur III. usd die SUnfer bii 1208.
ficum, die S. Löwenfeld veröffentlicht,') kommen der Zeit nach fttr uns
No. 163 — 424, bis zum Schlüsse (1196), in Betracht. Über eine seiner Quellen,
eine bis auf einen Brief noch ganz ungedruckte Cambridger Hds., die
ein Begisterfragment Alexanders XU. enthält, giebt er im 10. Bande des NA.
einige nähere Nachrichten.^) — Von der Neubearbeitung der Jaff<6schei
Begesten ist in diesem Jahre durch das Erscheinen der 7. und 8. Lieferung
der erste Band vollendet, der bis 1143 fflhrt. Lieferung 7 reicht nur teil
weise in unseren Zeitraum herein. Herausgeber ist für diesen Abschnit
5. Löwenfeld.*) —
P. Scheffer-Boichorst*) druckt eine Urk. Konrads III. für Farf«
vom Jahre 1138 (St. 33^) aus dem Originaldrucke des Archivio della societi
Romana di storia patria II, 450 ab, über deren Echtheit man noch zweifei
haft war. Der Schreiber derselben hat aus der am 15. Juni 1083 voi
Heinrich lY. erteilten Urk. für dasselbe Kloster den Ausstellungsort Bon
herübergenommen. Das Diplom mufs aber in Nürnberg im Dezember de:
obengenannten Jahres ausgestellt sein. — P. Bahr sucht die Echtheit dei
Stiftungsurk. von Segeberg zu erweisen.^) Die Datierung 17. März 1137 bezieh
sich auf die Ausfertigung, die Angabe Bardewik bezeichnet den Ort, an den
die Urk. im Mai 1134 erlassen ist. — Das Urk.buch der Vögte von Weidi
hat unter den Regesten seiner Kaiserurkk. nichts Neues oder Ungedrucktes. ^
Von den Geschichtschreibem der deutschen Vorzeit enthält die 75. Lie-
ferung die Übersetzung der Fortsetzungen des Cosmas von Prag von
6. Grandaur.*) Auf unsere Zeit beziehen sich die Werke des Kanonikas
von Wyssehrad (1126 — 42) und des Mönches von Sazawa (1126 — 62), die
Fortsetzungen der Prager Domherren (1140 — 93) und der Anfang des ersten
Teües der Jbb. von Prag (1196 ff.).
Quellenuntersuchungen. Zwei Schriftsteller haben zur Beschäftigung
mit ihren Werken Anlafs geboten. Herbord, der Biograph Ottos von Bam-
berg, findet gegen Jaff6 einen warmen Verteidiger an W. Wiesener.^®)
S) S. LSwenfeld, Epistolae pontificum Ronumonim inediUe. Leipzigt Veit & Comp.
VI, 288 S. M. 8. Rez.: DLZ. (1886), Sp. 168 f. von F. Kaltenbruniier ; CBl. (1885),
Sp. 1024 f. — 4) S- LSwenfeld, Über ein Reguterfiragment Alexanders III. mit nn-
bekannten Briefen und eine neue Kanonsammlung: NA. 10, S. 686/7. — 5) Pb. Jaff^i
Regeata pontificam Romanor. ab condita ecoleiia ad annum post Cbriitnm natum MGXCVQL
Edltionem II. correctam et anctam anspiciii GuiL Wattenbach curavemnt S. Loe wenfel^i
F. K alten brnnn er, P. Ewald. Tom. primns. Leipzig, Veit & Co. 4*. XXXI, 919 &
M. 60. Rez. : CBl. Sp. 1606/8 von (v.) P(flugk) H(arttung), vgl. «Erwiderung* Sp. 169T f>
n. «Erklärung* Sp. 1806; DLZ. (1886), Sp. 706/7 v. O. Holder-Egger ; BECh. 47(1886),
S. 469 f. von L. Delisle (bis Lief. 11). Erschienen in 8 Lieff. seit 1881. Im BeriekU-
jähr ist ersch. Lief. 7 u. 8 (S. 721—919) v. 1106—48. — 6) P- Scheffer-Boichorit,
Das Privileg Konrads III. für Farfa als merkwürdiges Beispiel eines falschen Ausstellniig*'
ortes in echter Urk.: MIÖ6. 6, S. 60/8. — 7) P. Bahr, Studien zur nordalbiDgiwhea
Gesch. im zwölften Jh. Leipzig. Diss. Danzig, Druck von Edwin Groening. 68 S. Bsl'
KA. 11 (1886), S. 481. (Anzeige). Von der Diss. kommt für uns in Betracht S. 87— 68, der
Nachweis der Echtheit der Segeberger Stiftungsurk. — 8) Berth. Schmidt, Urk.buch def
Vögte von Weida, G^ra und Plauen, sowie ihrer Hausklöster Ifildenfürth, CronschwitSi
WeidA und z. h. Kreuz bei Saalburg. Erster Band 1122—1866. (=: Thüringische Ge-
schichtoqueUen NF. 2.) Jena, Gnstov Fischer. XXIII, 680 S. — 9) G. Grandaur, Di<
Fortsetzungen des Cosmas von Prag. Nach der Ausgabe der Monumenta Germaniae Ober'
setzt. (= Die Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit in deutscher Bearbeitung 12. Jh
Bd. XlVa [Lief. 76}.) Leipzig, Franz Duncker. XVI, 288 S. M. 4,20. Rez.: MIÖG. VOI, (1887)
8. 166 f. (Loserth). — 10) W. Wiesener, Zur Rechtfertigung Herbords, des Biograph««
Ottos von Bamberg: FDG. 26, S. 118—62.
VL W. Sehnin. Fr. Kohlmann: Lothar HI. und die Stanfir \Ab 1208. 1151
Nach ihm hat H. mit grofsem FleiTse nach den besten Quellen Umschaa
gehalten and sie mit gewissenhafter Trene benatzt. Ebos vita hat er gar
nicht gekannt; es ist überhaupt anerwiesen, dafs E. vor H. geschrieben
hat Wo beide wörtlich übereinstimmen, handelt es sich am Anklänge an die
Bihel oder geradezu um wortgetreue Citate aus derselben. Die Stellen finden
sidi nur in einem bestimmten Abschnitte ihrer Werke und stammen aus
der für diesen Teil ihrer Arbeit ihnen gemeinsamen Quelle, nämlich aus dem
mtodlichen Berichte des Priesters Udalrich. Zum Historiker ist H. im hohen
Grade befähigt und dem E. weit überlegen. An seiner Wahrheitsliebe und
ZoTerläasigkeit zu zweifeln, liegt kein Grund vor; er ist die wertvollste
Quelle über Otto. — E. Bernheim^^) bespricht in einem längeren Auf-
sätze den Charakter Ottos von Freising und seiner Werke. Die Einzel-
Mten können an dieser Stelle nicht erörtert werden, es sei nur auf B.s
Disposition und zusammenfassende Resultate hingewiesen. Er untersucht
0.8 philosophische und theologische Ansichten, sodann seine Geschichts-
lälosophie, seine politischen Ansichten in der Chronik und in den Gesten,
nletzt seine Gesamtanschauung in den beiden Werken. Das Endergebnis
ist folgendes : Otto ist durch und durch eine vermittelnde Natur, auf Kom-
promissen beruhen alle seine Anschauungen. Wie er in der Philosophie
der Yennittelnden Richtung seines Lehrers Gilbert folgt, so in der Geschichts-
pldlosophie Augustin, der zwischen idealistischer und realistischer Auffassung
der Weltbegebenheiten schwankt. In gleicher Weise halten seine politischen
Ansichten die Mitte zwischen 'hierarchischer' und 4aienfreundlicher* G^sin-
mmg. Sein Standpunkt ist derselbe wie derjenige der Mehrzahl des deutschen
Deras nach dem Wormser Konkordat. In seinen beiden Werken sind die-
selben Grundanschauungen vorhanden, nur wiegt nach der Zeitlage die
loenrchiBche Seite und die Flucht in das Idealreich der mönchischen Stim-
onog in der Chronik vor, während in den Gesten sich mehr die laien-
ireimdliche Richtung kund giebt. — In etwas berührt sich mit den Aus-
Mmmgen B.s. die Untersuchung W. Lüdecke s^*-^^) über den historischen
Wert des ersten Buches der Gesta Ottos. L. beginnt mit der Schilderung
der Entstehung, Veranlassung und des Zweckes der Gesta und besonders
des ersten Buches, bespricht dann O.s Citate und seine Entlehnungen, zeigt
das Yerhältnis, in dem das erste Buch in sprachlicher Beziehung zur Chronik
^t, seine sachliche Gestaltung, fahrt aus, wie Otto die kaiserliche Kanzlei
tfid andere Archive benutzt hat, wo er als Augenzeuge und somit als eigner
Sewlhrsmann berichtet, und wie er mündliche Mitteilungen verwendet, und
prüft schlielialich an der Hand gleichzeitiger anderer Autoren die historische
I^ttBtellang des Buches. Er kommt zu dem Ende, dafs der Wert desselben
^ mancher Mängel für die Geschichte der Zeit ein ungemein hoher ist.
Darsteilende Werke. Ein Werk, das die ganze Reichsgeschichte
11) £. Beruhe! m, Der Charakter Ottos von Freifling und seiner Werke: MIÖG.
S>S. 1—51. Bez.: NA. 10, S. 481 (Anzeige). — IS) W. Ludeeke, Der histor. Wert
^ enton Bvehea von Ottos von Freiaing Gesta Friderid. HalL Dies. HaUe, Druck von
'»Bm & Qroete in Stendal 1S84. 68 S. Bes.: NA. 10, S. 606 (Anseige). Die Fort-
Mnng iit im Programm des Gymnasiums su Stendal Ostern 1886. Die Dies, tittgt das
^ 1884, ist aber erst im Frtthjahr 1886 erschienen. — IS*) id., Der hiator. Wert des
">^ Baches von Ottos von Freising gesta Friderid. Wiss. Beil. sum Progr. des Gymn.
II SteidsL Stendal, Druck von Fransen & Grosse. 4^. 82 S. Bes.: NA. 10, S. 606
(i]ittige)u Fortaetz. der unter demselben Titel ersoliienenen Dias, des Vf.
4*
11,52 ^- ^- Schum. Fr. Kohlmann: LothAr III. und die Staufer bU 1208.
unseres Zeitraames amfafst, ist nicht za verzeichnen. Anzaffihren ist abei
ein Buch aus der Spezialgeschichte , das unseren Abschnitt mit behandelt
nämlich der erste Band der bedeutsamen Geschichte Österreichs von Alfont
Huber.^*) — Über Konrad III. erhalten wir eine Barstellung voi
G. Eaufmann,^^) dem zur Zeit der Ausarbeitung seines Aufsatzes Bern
hardis Jahrbücher dieses Königs noch nicht vorlagen. Er lässt K.s Tüchtig
keit und Erfahrung in allen Kämpfen und Fährlichkeiten volle Gerechtig
keit widerfahren, mufs aber natürlich zugestehen, dafs seine Regierung ohn
Glück und Erfolg gewesen ist, und dafs er seiner hohen Aufgabe nicli
gewachsen war. Freilich lagen für ihn auch die Verhältnisse aufserordentlic
schwierig. Dabei hat er die Rechte des Königs der Kurie gegenübe
dennoch fester aufrecht gehalten als Lothar III. Wir müssen ihm da
um so höher anrechnen, als zur Zeit seiner Herrschaft kein Schism
das Papsttum schwächte, und die mystische Richtung, welche die Kirche übe
alle weltliche Gewalt erhöhte, noch immer im Steigen begriffen war, da en
durch den unglücklichen Verlauf des zweiten Kreuzzuges ein Rückschlai
eintrat. — Die Kämpfe zwischen Philipp und Otto IV. um den deutsche]
Königsthron behandelt der Anfang des dritten Bandes der Geschichte de
deutschen Volkes von dem verewigten K. W. Nitzsch.^*) Die Stützende:
beiden Parteien in diesem Streite waren auf der einen Seite die Schlag
fertigkeit der staufischen Ministerialität, auf der andern die WehrhaMgkeit
von Köln, einer Stadt, die inmitten der bäuerlichen Kultur und Burgen-
verwaltung eine singulare Stellung einnimmt und an Bevölkerungszahl,
Festigkeit und merkantiler Bedeutung mit den gröfsten Stadtgemeinden
Europas wetteifern konnte. Otto IV. war als Neffe König Richards der
geeignete Vermittler der englischen und kölnischen Interessen. Von 1305
an traten sich Köln und die Ministerialität unmittelbar zum'Kampfe gegen-
über. Dafs hierin Köln unterlag, brachte im wesentlichen die Entscheidung
in dem Thronstreite. Die eigentliche Siegerin war somit die stanfische
Ministerialität. Ihre Stellung wurde selbständiger, als sie unter Heinrich VI.
gewesen war. Von Philipps Tüchtigkeit urteUt N. nicht sehr günstig. Er
ist ihm nur der 'junge süfse Mann', wie ihn Walther nennt. Von den
Herrschergaben seines Vaters hat er nur die staufische Liebenswürdigkeit
geerbt, die zu dem grofsen Stil der Geschäfte und Aufgaben, in deren Mitte
er gestellt war, wenig pafste.
Unter den Monographieen behandeln zwei Dissertationen unabhängig
von einander das Paktum in der Narratio de electione Lotharii imd die
deutsche Kirche unter dem genannten Kaiser. Ihre Resultate weichen nicht
A. Haber, Gesch. Österreichs, 1. Band. (== Gesch. der euro{|. Staaten, htf«
V. Heeren, Ukert und von Giesebrecht, Lieferung 45. 2. Abt.) Gotha, F. A. Perthes«
XXVII, 618 S. M. 11. Rez.: MIÖG. (1886), S. 836—40 von v. Zeifsberg. (Bd. I u. H);
HZ. 55 (NF. 19, 1886), S. 534/8 von J. Loserth; CBl. (1885), Sp. 499 f. (v. Th. Lindner);
DLZ. (1886), Sp. 1012 f. von Krones; Sz^Lzadok, Jahrg. 19 (1885) im Littenturbericht beepr-
V. J. Pauler. — 14) G. Kaufmann, Konrad IIL: AEncyW. v. Ersch u. Gruber 2. Sekti<m.
Teil 88, S. 296—804. — 15) K. W. Nitzsch, Gesch. des deutoehen Volkes vom Tode
Heinrichs VI. bis zum Augsburger Religionsfrieden. Nach den hinterlassenen Papieren S'
Vorlesungen herausg. von Dr. Georg MatthäL (== Geschichte des deutschen Volke« bU
zum Augsburger Religionsürieden. 8. Band.) Leipzig, Duncker u. Humblot. XIV, 458 ^
M. 9,60. Rez.: CBL No. 46, Sp. 1674 f. von Th. L(indne)r; MHL. (1886), S. 881— 4<^
von Volkmar; HZ. 57, (NF. 21, 1887), S. 55—68 (ttber alle drei Bftnde) von Rosenmimd
RH. 29 (1885), S. 478 (Anzeige), th. N. vgL auch Register dieses u. der frtth. Jgg
f
YL W. Scham. Fr. K oh Im Ann: Lothar 111. und die Stanfer bis 1208. n,53
wdt ?on einander ab, beide legen im Gegensatz zu der herrschend gewordenen
Ansicht dem Faktum urkundliche Geltung bei. Ulich^^) nennt das P. eine
Paraphrase des ursprünglichen Urkk.textes. Lothar hat das P. als Kirchen-
recht anerkannt, obgleich er wissen muTste, dafs er damit nicht regieren
konnte. Er that es, um König zu werden. Die Prsesentia des Königs wird
durch seine Wahlkapitulation beseitigt und dadurch, dafs die Weihe jetzt
der Belehnung vorausging, wurde der Klerus aus dem Lehnsverbande be-
freit. In der Praxis gestaltete sich die Handhabung des P. so, dafs der
Klerus, um die Zustimmung der Laien für seinen Kandidaten zu erzwingen,
die Gewählten bei Hofe präsentierte und belehnen liefs. So fiel die Investitur-
ordnimg des Paktums von selbst. Allein der König wünschte dafür eine
gesetzliche Regelung. Diese forderte er schon zu Lüttich und setzte sie zu
Korn, obwohl damals weniger günstige Verhältnisse vorlagen, durch. In
der Bulle von Innocenz ü. vom 8. Juni 1133 wird der Wahlmodus des P. —
Tollkommene Freiheit der Wahl — belassen, aber die Investiturordnung des
Wormser Konkordats wieder hergestellt. Diese neue Ordnung ging als
Kirchenrecht auch auf Lothars Nachfolger über. — Voges^') sieht in dem
P. die direkte Urk., die Wahlkapitulation, wie sie L. vor der Wahl ab-
geschlossen hat, ohne welche sie nicht zustande gekommen wäre. Bei seiner
ersten Amtshandlung am Tage nach der Wahl nahm er von den anwesenden
Bisehöfen und Äbten nur die Fidelitas, nicht das Hominium entgegen, handelte
also genau nach dem Paktum. Sonst ist er während seiner Regierung nicht
danach verfahren. Beweis für die Gesetzeskraft des Paktums ist der Brief
von Innocenz 11. vom 8. Juni 1133, der ohne dies nicht zu verstehen wäre,
so aber nach dem Wormser Konkordat und dem Paktum das dritte Glied
in der Reihe bildet. Der König trat möglicher Weise schon zu Lüttich,
gewils aber in- Rom an den Papst mit Forderungen heran. Diese betrafen
nicht die Aufhebung des Konkordats, sondern des Paktums. Hätte ersteres
11^ zu Recht bestanden, so hätte I. nicht sagen können, dafs er die Rechte
des Kaisers vermehren wolle, da die Abmachungen dieses Jahres eine
Sehmälerung gegen das Konkordat enthalten. In einer Beilage sucht der
Vf. das, was am Paktum aufsergewöhnlich erscheint, als im Einklang mit
»Mt vorhandenen Urkk. nachzuweisen. ^®~'^) H. E. Oster**) bestätigt
tts eigener Anschauung die Behauptung Riezlers, dafs von den beiden
^genannten Yeroneser Klausen die Klause von Volargue nicht der histo-
Me Punkt gewesen ist, den 1155 Otto von Witteisbach erstiegen, sondern
<üe nördlicher gelegene Klause von Ceraino.
W. Ribbeck**) verteidigt die Echtheit des Traktates über die zwie-
U) P. Ulich, Die deutsche Kirche nnter Lothar von Sachsen. Leipzig. Dias.
lio, A. W. Schades Bnchdrnekerei. 48 S. — 17) 0. Voges, Das Paktum in der
^inatio de eleetione LothariL Hall. Diss. Halle, Druck von F. Rosenthal in Berlin. 55 S.
-18) R. Reese, Bischöfe Burgunds etc. s. JB. 1883, 11, 406^^^. Wohl urspr. Göttinger
I^ffUtion. — 19) X J. V. Hannenheim , Ungarn unter Bela IL (1181—41) und GeisalL
(1141—61) in seinen Beziehungen zu Deutschland. Jenaische Diss. Hermannstadt, F. Filtschs
^dnickcrei. 1884. H, 64, XIV. S. — 20) X J. Thiel, Die politische Thätigkeit
^ Abtes Bernhard von Clairvaux. Königsb. Diss. Braunsberg, Ermländ. Zeitungs- u.
^ttligidnickereL 60 S. (Gehört unter *Kircben-G.' ; fllr Dtsch. nur Abschn. 8/6.) —
«1) X E. Vaeandard, Saint Bemard et la seconde croisade: R(2H. 38, 21. Jahrg.,
•'^•S98— 457. Rez.: RH. 29, (1886), S. 483 (Inhaltsang.). — 2t) H. £. Oster, Die Yeroneser
^y«ttwi und Otto von Witteisbach: ZDuÖAlpenV. 16, S. 82—68. — 8$) W. Ribbeck,
^ Traktat über die Papstwahl des Jahres 1169: FDG. 26, S. 864—64 u. Anm. zu S. 661.
Hßii ^- ^- Scham. Fr. Kohlmann: Lothar HI. und die Staufer bU 1808.
spältige Papstwahl des Jahres 1159 gegen M. Meyer, der (Die Wahl
Alexanders III. und Victors lY. Göttingen 1872) ihn für eine blolse Stil-
Übung aus späterer Zeit erklärt hatte, und weist seine Benutzung durch di(
Stader Annalen nach, die dem Anscheine nach auch das nicht erhalten<
Ende des Traktats gekannt haben. Seine Abfassung wird 1160 oder 6]
fallen. — Gestützt auf 7 Briefe des Registerfragments Alexanders m. ii
der oben erwähnten Cambridger Hds. (nach seiner Ausgabe Epp. ISO — 53
159, 161, 165) spricht S. Löwenfeld**) über die unmittelbaren Folgen dei
Friedens von Venedig. Er zeigt, dafs der Papst zu dem Zugeständnis, di<
Frage über die Mathildinischen Güter einem Schiedsgericht zu unterbreit«!
durch die Pression veranlafst wurde, die der Kaiser auf ihn ausübte, indeu
er die Verwaltung der tuscischen Mark , ohne dem Papste davon Nachrich
zukommen zu lassen, auf den kirchenfeindlichen Eonrad von Lützelhard über
trug. — Als der Kaiser dem Alexander Mitteilung von dem Gerüchte machte
dafs die lombardischen Kommunen wenig Neigung zeigten, den Waffenstül*
stand zu halten, und dafk ein griechisches Heer einen Einfall in Italiei
gemacht habe, der Papst aber bei allen diesen Dingen seine Hand in
Spiele hätte, sandte dieser ihm, um sich von jedem Verdachte zu reinigea
seinen treuen Leibarzt T. Dieser Gesandte erhielt aufser einem Briefe
an Friedrich ein Empfehlungsschreiben an die höhere Geistlichkeit und ein
anderes an die Erzbischöfe Philipp von Köln und Wichmann von Magde-
burg, den Erwählten Konrad von Worms und den Protonotar Propst Wort-
win. — Alexander HI. verläfst im August 1178 Rom wieder — wohin er
am 12. März dieses Jahres zurückgekehrt war — und zwar nicht wegen
der Sonnenhitze, sondern um die Spannung zu beseitigen, die zwischen den
kaiserlichen Truppen unter Erzbischof Christian von Mainz, deren Schatz
er noch immer bedurfte, und den Römern bestand. —
Den energischen und treuen Anhänger des staufischen Hauses, £n-
bischof Ludolf von Magdeburg (1192 — 1205) hat die Dissertation des Refe-
renten^^) und eine andere mit Benutzung der seinigen erschienene von
Fr. Vogel'^) zum Gegenstand. Beide stimmen in den Hauptresoltaten
überein, wenn auch Vogel in unwichtigeren Dingen der Meinung seines
Vorgängers widerspricht, ohne dafür immer hinreichende Gründe beibnngen
zu können. Obwohl Ludolf die Macht seines Erzstiftes auf alle Weise
förderte und sie auf ihren Höhepunkt brachte, hat, er doch den Landeafflrsten
stets dem Reichsfürsten nachgesetzt. Femer suchte er streng zu scheiden
zwischen dem, was seine Stellung als letzterer erheischte und dem, was
Innocenz HI. von ihm fordern konnte. Dieser hat ihm selbst im erbittertsten
Kampfe seine hohe Achtung nicht versagt. Die Nachricht der Schöppen-
chronik, aus der man ein Erkaufen der Stimme Ludolfs durch Philipp
geschlossen hat, glaubt Ref. als eine an falscher Stelle gebrachte NotU
über den Verzicht dieses Königs auf das Regalienrecht zu Gunsten der
Magdeburger E^irche 1204 bezeichnen zu können. Der erste der drei 0^
sandten an die Kurie nach dem Gelnhausener Reichstag 1186, der früher
S4) S. LSwenfeld, Die nnmittelbaren Folgen des Friedens von Venedig. Ntflt
den neuen Dokumenten des Cambridger Registerfiragments: ib. S. 449 — 61. — 86) ''
Kohlmann, Erzbischof Ludolf von Magdeburg, sein Leben und seine politische Tbitig'
keit. HaU. Diss. HaUe, Plötssche Buchdruckerei (B. Nietschmann). 66 S. Res.: KA. n>
a 210 (Anseige). — 20) F- Vogel, Erzbischof Ludolf von Magdeburg (1192— ISO^)-
Xeips. Diss. Leipzig, Druck von A. Th. Engelhardt. 47 S.
YL W. Sehum. Fr. Kohlmaim: Lothar IIL und die Stanfer bis 1208. n,56
als Woltwin bezeichnete Propst, ist der kaiserliche Protonotar Wortwin. —
Die Yerhandlimgeii Innocenz' mit Philipp und Otto bis 1201 behandelt
W. Linde mann.* ^ Er befürwortet gleich selbst, dafs er nicht in An-
sprach nimmt, viel Neues entdeckt zu haben. I.s Absicht war, den Streit
so lange wie möglich hinzuziehen und dann, als das nicht mehr gelang,
suchte er durch alle erdenklichen Mittel den Staufer vom Throne fem zu
halten. Kardinai-Erzbischof Eonrad wollte neutral bleiben, um seine Stellung
ftber den Parteien zu behaupten und seinen Vorschlägen Gewicht zu ver-
Khaffen. Die Art, wie das von ihm projektierte Schiedsgericht im Jahre 1900
losammengesetzt war, ist der Grund gewesen, dafs es anfangs verschoben
VDide und dann gar nicht zustande kam. In Fickers Beiträgen zur Urkk.lehre
l^bt L. neue Stützen für die Ansicht gefunden zu haben, dais der Tag
TOB Speier 1200 gewesen sei; vorläufig hält er allerdings noch an 1199 fest,
meint aber, es sei nicht unmöglich, dafs sich ersteres Jahr noch als das
richtige herausstelle. Die Versprechungen Ottos IV. an die Kurie, die in den
Bonleaux de Gluny unter No. 15 überliefert sind, will er, wie schon in seinem
Anfeatze in den FDG. XXII., auf 1198 und nicht auf 1201 gesetzt wissen.
Der Registrant des Reg. de neg. imp. hat seiner Meinung nach ungefähr
nach Zeit und Inhalt zu ordnen gesucht, ohne allzusorgfältig dabei zu ver-
fahren. — Zum Schlüsse mögen noch einige Arbeiten kurz erwähnt werden,
deren Hauptinhalt in ein anderes Gebiet gehört. So die Dissertation von
M.Pomtow**) über den Einflufs, den die, durch die Renaissance des
römischen Rechtes aufgekommenen und verbreiteten, Vorstellungen vom
römischen Staate auf Friedrichs I. Politik ausgeübt haben, und wie weit
derartige Gedanken die ganze Zeit beherrschten. — Hartmann Grisar**)
bietet ans den Inhalt zweier noch nicht gedruckten Schriften Gerhohs von
Reichersberg, de ordine donorum Spiritus sancti und de novitatibus huius
sttcdi ad Adrianum IV. papam. Aus letzterem Werke werden auch einige
Stellen abgedruckt. In seiner Besprechung wendet er sich mehrfach gegen
T. Ribbecks Ansichten im XXIV. Bande der FDG., was diesem in einem
hnen Aufsatze in derselben Zeitschrift Anlafs zur Erwiderung giebt.^^^')
vn.
Wilh. Altmann.
Beutschland im XIIL Jh. (1208—1273).
Nicht ohne Befriedigung darf man auf die Leistungen des Jahres 1885
unseren 2jeitraum blicken: haben wir auch nicht viel neues Quellen-
i^toial erhalten, so sind doch einige allgemeine Darstellungen der ganzen
27) W. Lindemanii, KritiBche Darstellting der Verhandlungen Papst Innocenz III.
^ im deutaehen OegenkSnigan. I. Abt. Bis zur offenen Erklärung Innocenz für Otto IV.
(ItOl). ProgT. dea Beal-G^mn. zu Magdebu^. 4<^. 21 S. — 28) M. Pomtow, t^r
^ Effifluff der altrSmisehen YonteUungen vom Staat auf die Politik Kaiser Friedrichs I.
^ tie Ansehanungan seiner Zeit. Hall. Diss. HaUe, Frommannsche Buehdr. in Jena. 97 S.
'"29)Hartnu Grisar, Die Investiturfrage nach nngedruekten Schriften Gerhohs von
^enbeig: ZKTh. Jahrg. 9. S. 586—58. — SO) W. Ribbeck, Noch einmal Gerhoh
^[jniBelehersberg: FDG. 25, 556—61. — Sl/S) Heerwesen s. JB. 1883, H, 486*^ f.
inDsgel, Bosenhagen).
11,56 Vn. Wilh. Altmann: Dentoehland im XIII. Jh. (1208—1278).
Periode zu verzeichnen, vor allem aber ist unser Wissen von derselbei
wieder durch Monographieen wesentlich vervollkommnet worden.
Quellenpublikationen. Ein grofses Ereignis bleibt immer das Er
scheinen eines neuen Bandes der MG., selbst wenn derselbe auch so gu
wie keine inedita bringt. Dies gilt von dem 27. Bande der SS.,^) welche;
etwa die Hälfte dessen, was die englischen Historiker für die Geschieht
des Reichs unter den Staufen und in der 2. Hälfte des 13. Jhs. darbieten
in neuen guten Editionen mit Weglassung der nur auf England Bezui
habenden Ereignisse in sich vereinigt, demnach eine Art Ergänzung zun
26. Bande ^*) bietet, der die französischen für diese Zeit in Betracht kommende]
Autoren enthält. Erst wenn der 28. Band, der die anderen englische]
Historiker, insbesondere die wichtigen des Klosters St. Albans bringen soll
erschienen sein wird, wird man das reiche, in ihnen für die deutsche Ge
schichte enthaltene, bisher nur zerstreute Material im Zusammenhange über
blicken und würdigen können. Gerade in England sind zu jener Zeit um
fassende historische Werke, sozusagen Weltgeschichten entstanden, in denei
die deutschen Angelegenheiten näher berücksichtigt wurden wegen der viel
fachen Beziehungen, welche die englische Krone namentlich zu den Welfei
und den flandrischen Provinzen unterhielt, Beziehungen, die dann durch dai
Königtum Bichards von Komwallis noch wesentlich beeinflufst wurden. Am
eine Aufzählung der einzelnen in dem vorliegenden Bande enthaltenen Schrift-
steller glaubt Ref. um so eher verzichten zu können, als die meisten von
gröfserer Bedeutung nur für die frühere staufische Zeit sind ; immerhin abei
wird auch für das Studium unserer Periode der 27. Band der SS. von Nutzen
sein und stets berücksichtigt werden müssen. Derselbe ist gewissermafsen
ein Vermächtnis des besten Kenners der englischen Geschichte im MA., des
der Wissenschaft so früh entrissenen Reinhold Pauli, wenn aach
mancherlei, so auch der redaktionelle Abschlufs von F. Liebermann
herrührt. — Von sonstigen historiographischen Quellen *) bringt das Berichts-
jahr die Veröffentlichung mehrerer Bruchstücke aus der König Konrad IV. ge-
widmeten Weltchronik des Rudolf*') von Ems und auch der steiriseben
Reimchronik, *^) ohne dafs diesen Funden besondere Bedeutung zukommt
Wohl aber verdient solche der Bericht*) über die Ansprüche auf den deutschen
Thron, welche König Alfons durch den Magister Rudolf von Pongibonsi er-
heben liefs, ein Protokoll, das am Hofe Papst Clemens IV. zu Viterbo im
Jahre 1267 aufgenommen wurde. Inhaltlich waren diese Ansprüche die-
selben, welche Alfons bereits im Jahr 1263 erhoben hatte ; es geht dies ans
einem Vergleich unseres Berichtes mit den betreffenden Stellen der bekannten
1) Monumenta Germaniau historica. Scriptomm Tom. XXVII. Hannoverme. Fol*
Vin, 690 S. Rez.: G. Waitz: GGA. (1885), S. 401 ff. — 1») Vgl. JB. 1882. "'
S. 46 f. — 2) Hingewiesen sei auch hier auf die freilich sehr kurze Charakteristik?
welche F. X. Wegele im ersten Kap. seiner Gresch. der deutschen Historiographie (HflnehcB
u. Leipzig, Oldenbourg) von der Geschichtsschreibung unserer Periode g^ebt. — 2*) ^*
Loserth, Zwei Bruchstücke aus Rudolfs Weltchronik: ZDAL. 29 (NF. 17), S. 286—46.
— A. Jeitteles, Bruchstück aus Rudolfs Weltchronik: Germania 80 (NR. 18), S. ISO-
— H. Fischer, A. Birlinger u. Th. Gelbe, Bruchstücke aus Rudolfs Weltehronik:
ib., S. 175—98. — S^») A. Jaksch, Neu entdeckte Hds.fragmente der Steierischen BeiV'
Chronik: MIÖG. 6, S. 156/8. — R. DUrnwirth, Rosegger Bruchstück aus Ottakers BeiiO'
Chronik: ZDAL. 29 (NF. 17), S. 807—18. — S) Adolf Fanta, Ein Bericht üb. d. An-
sprüche d. Königs Alfons auf den deuUchen Thron: MIÖG. 6, S. 94 — 104.
Vn. Wilh. Altmann: Deutschland im XIII. Jh. (1208—1273). U 57
BnlleUrbansIY. vom 31.*») August 1263 hervor. Wie die Gesandtschaft Bichards
TonKornwallis, so suchte auch Alfons* Vertreter durch Aufstellung neuer Bechts-
gnmdsätze als angeblich altherkömmlicher die Ansprüche seines Herrn bei der
Kurie durchzubnngen : diese sprach sich darüber in jener Bulle aus, d. h. sie
wiederholte objektiv, was jene Gesandten vorgebracht hatten, wollte nicht
etwa in jener Bulle allgemein giltige Yerfassungsgrundsätze aufstellen. Indem
der Herausgeber jenes Berichtes dies betont,*^) kann er nicht anders, als
jener Bulle jede Bedeutung für die Weiterentwickelung der deutschen Ver-
fassang abzusprechen. 'Die Entwickelung und Gestaltung der deutschen
ReichsTerfassung liegt in dieser Zeit einzig und allein in dem Kampfe der
beiden Parteien, von denen jede das als Yerfassungsgmndsatz aufzustellen
bestrebt ist, was zu ihren Gunsten spricht'. Nur wenn der bei der Euiie
angestrengte Prozefs wirklich zur Entscheidung gekomi^en wäre, so hätte
diese 'zu den von den Parteien vorgebrachten angeblich uralten Yerfassungs-
grandsätzen entschieden Stellung nehmen müssen. Abgesehen von dem Yer-
lüiltnisse dieses Berichtes zu dem Briefe Urbans, der ja die Hauptquelle
f&r die Wahlvorgänge von 1257 bildet, liegt ein besonderer Wert desselben
in den Artikeln, die sich über das Yerhältnis des Königs Alfons zu
Alexander lY. äufsem'.
Von Urkundenpublikationon ist nur eine gröfsere zu ver-
zeiclmen, der zweite Band von Winkelmanns Acta imperii inedita.^)
Wenn auch nicht von derselben eminenten Bedeutung wie der erste Band
[vgl. JB. 1880, n, 42 f.) ergänzt dieser zweite, in derselben Weise bearbeitete
doch unseren Urkk.schatz nicht wenig. Wieder haben Julius Ficker,
der nnermüdüche Sammler, und die Direktion der MG. den Herausgeber
unterstützt; wieder sind in seltenen Werken zerstreute oder bisher nur un-
S^nflgend gedruckte ürkk. den vielen bisher unedierten hinzugefügt.
Wenn auch der neue Band, welcher in die beiden Abteilungen Acta regum
^ imperatomm und Acta ad Imperium spectantia zerfällt und auf dessen
Bedeutung für das Urkk.wesen der einzelnen Herrscher im Kapitel
'Diplomatik* hingewiesen ist, weit weniger unserem Zeitraum als dem 14. Jh.
^ gute kommt, so erhalten wir immerhin noch 82 gröfstenteils noch un-
Nrackte Königs-, resp. Kaiser-Urkk., von denen 4 auf Otto lY., 63 auf
Friedrich H., 11 auf Heinrich (YIL), 2 auf Konrad lY., 2 auf Manfred,
6 anf Wilhelm, endlich 2 auf Bichard kommen, sowie noch 47, welche
^ichsangelegenheiten betreffen. Yon besonderer Wichtigkeit sind folgende
^ ürkk. Friedrichs U. : No. 31, das bisher nur ungenügend gedruckte
Manifest über den Streit mit dem Papste, Treviso 1239 April 20; No. 43,
<^n bisher gleichfalls nur schlecht gedruckte Brief, in welchem sich Friedrich U.
^ dem König von Frankreich über das Yerfahren des Papstes beklagt,
S*) Dafs diese Bulle nicht am 81., sondern am 27. August erlassen worden ist, hat
^^ch C. Rodenberg dargethan in dem Aufsatze: 'Der Brief Urbans vom 27. Aug.
1^68 md die deutsche KSnigswahl des Jahres 1257': NA. 10, S. 172 ff. — gb) Darauf
Ziehen A. Busson, Die Doppelwahl des Jahres 1257 (Mttnster 1866), Beikge C.
i^^ef Urbans IV. . . .) S. 129 hingewiesen. — 3®) ^ine Bedeutung für die Weiter-
^''^viekelang der deutschen Verfassung ist der Bulle Urbans IV. kürzlich beigelegt worden
^0. Harnack, Das RurfÜrstenkollegium ... S. 55 (vgl. JB. 1883,11, 400'**) und
*■ ^« C, Rodenberg, Der Brief Urbans IV. , . . (vgl. oben Anm. 3»). — 4) E. Winkel-
^^Bn, AeU imperii inedita seculi XIII. et XIY. Urkk. und Briefe zur Geschichte des
J^^verreicfas und des Königreichs Sicilien in den Jahren 1200 — 1400. (= Acta imperii
*^ta U.) Innsbruck, Wagner. VIII, 988 S.
li*
11,56 ▼II- Wilh. AltmEnn: Deatschland im XIII. Jh. (1208—1278).
Cremona 1245 September ; No. 50, der Brief an Enzio, in welchem Friedrich
sich über die Verschwörung der Grofsen änCsert und die Absicht knndgiebt,
nach Bewältigung jener sich wieder mit den italienischen Angelegenheiten
zu befassen, 1246 Ende März und No. 56, ein guter Neudruck des Briefes
vom Februar 1249, in welchem Friedrich über seine letzten Erfolge, seine
Pläne für die nächste Zeit und seine Absicht nach Deutschland zu gehen
spricht. Aus der 2. Abteilung sei No. 1035 hervorgehoben, die bisher nur
von G. Höfler (in Albert Beham, registrum epistularum Stuttgart 1847)
ungenau abgedruckte Schrift, in welcher Innocenz lY. Ende 1245 die von
Friedrich U. vorgebrachten Beschwerden über das gegen ihn beobachtete
Verfahren, sowie über die Überhebung und Verkommenheit der Kirche zn
widerlegen sucht, endlich No. 1040, den Brief Innocenz IV., Lyon 1247
Juli 2, worin dieser den im Kirchenstaate zurückgebliebenen Kardinälen
mitteilt, dafs Friedrich seine Absicht, nach Lyon zu kommen, wegen des
Abfalles von Parma nicht habe ausführen können, dafs er aber auch durch
das Aufgebot des Königs von Frankreich gehindert worden wäre, sowie dafs
in Deutschland demnächst ein neuer, der Kirche angenehmer König gewählt
werden solle. — Ein sehr sorgfältiges Namen- und Wörterverzeichnis, denen
noch ein Verzeichnis der Eingänge der einzelnen Urkk. und der benutzten
Archive und Bibliotheken beigegeben ist, erleichtern den Gebrauch der recht
umfangreichen Publikation. Eine Anzahl freilich längst bekannter Kaiser-Urkk.
birgt auch eine wichtige territorialgeschichtliche Urkk.sammlung,^*) nämlich
1 Ottos IV., 5 Friedrichs U., 2 Heinrichs (Vü.), 2 Konrads IV., 6 Wilhelms
von Holland und 1 Richards von KomwaUis. Gedacht sei schliefslich auch
hier der Publikation einer für die Rechtsgeschichte wichtigen Quelle.^'')
Reine quellenkritiBohe XJntersuohangen hat das Jahr 1885 für unsere
Periode überhaupt nicht gebracht.*®)
Darstellungen. Eine Anzahl zusammenhängender Darstellungen
über die Zeit von 1206 — 73 liegt uns in einigen Werken vor, welche
sich über einen weit gröfseren Zeitraum erstrecken. So schildert Hans
Prutz^) in seiner für weitere Kreise berechneten 'Staatengeschichte des
Abendlandes im MA.' in grofsen Zügen, mit vieler Gewandtheit, jedoch ohne
neue Gesichtspunkte im Anschlüsse an die bewährten Forschungen der letzten
Jahrzehnte die Regierung Kaiser Friedrichs U., den Zerfall des Kaisertnms
und den Untergang der Staufer, sowie die Zeiten des Interregnums. Höchst
originell, voll treffender, packender Ideen ist auch in den hier in Betracht
kommenden Partieen die Geschichte des deutschen Volkes vom Tode
Heinrichs VI. bis zum Augsburger Religionsfrieden von Nitzsch,*) die
als 3. Band der Geschichte des deutschen Volkes nach dem frühen Tode
des in der Stauferzeit besonders bewanderten Vfs. von kundiger Hand in
vortrefflicher Weise herausgegeben ist, ein Werk, das, da es in die 6e-
4*) Codex diplomaticuB Nassoiciu. NaBsauisohes Urkk.baeh, hng. von K. Mens*^
and W. Sauer. I. Bd., 1. Abt. MTiesbaden, Niedner. XXXIY, 400 S. H. 22. —4^) ^
Krane, Bmehetttck des Schwaben spiegele : Germania 80 (NR. 18), S. 170/4. •— 4*) ^*
Rodenberg, t^er die Register Honorins' III., Gregors IX. und Innocenz' lY: NA. 10,
S. 609—86. Vgl. Kap. 'Kirchengesch.' — 5) H. Prutz, Staatengeach. des AbendlandM
im MA. von Karl d. Gr. bis auf liaximilian. Bd. I. (Allg. Gesch. in Sinseldtf-
steUungen II, YI., 1.) — 6) K. W. Kitzseh, Gesch. d. deutsch. Volkes bis zum Aoga-
burger ReligionsfHeden . . . hrsg. v. Gerrg Matthaei. Bd. III. Leipzig, Doscker «•
Hnmblot. XIY, 468 S.
Vn. Wilh. AltmEnn: DeatMhlaiid im XIIL Jh. (1208—1278). n,69
idchte des Volkes sich wirklich vertieft and darum auch die Yerfassungs-
d Wirtschaftsgeschichte eingehend berücksichtigt, epochemachend genannt
irden mnTs. Auch die Partien über unsere Periode in der zweiten um-
arbeiteten Auflage der Weber sehen Weltgeschichte**) zeigen die oft ge-
hmten Vorzüge des besonnen und mit steter Berücksichtigung der neuesten
irschungen geschriebenen Werkes, das weit mehr als eine blofse Eom-
lation ist. Femer gehört Hubers ^) treffliches Werk hierher; denn,
mn auch darin die österreichischen Angelegenheiten durchaus im Vorder-
onde stehen, so zieht doch der Vf. die allgemeine deutsche Geschichte
)t8 in seine Darstellung mit hinein, was wegen der vielfachen Beziehungen
Kerreichs zum Reiche natürlich geboten ist; mit Recht wird die Aus-
«itung des deutschen Elements in Böhmen und Ungarn auf dem Wege
T Kolonisation eingehend behandelt. Hingewiesen sei hier auch auf die
ichst einseitig katholische Behandlung, welche der Streit Friedrichs H. mit
T Kurie und der Ausgang der Staufer durch B. Jungmann^) erfahren
U. Denselben Inhalt wie der erwähnte Abschnitt in dem letzteren Werke
it aach eine recht umfangreiche Arbeit eines französischen Gelehrten,*) die
ider dem Ref. nicht zugänglich gewesen ist.
Monogr ap hieen.**) — Einen knappen Überblick über die kurze Regie-
ing Heinrich Raspes (22. Mai 1246 bis 16. Februar 1247), insbesondere über
m Kämpfe mit Konrad IV. erhalten wir von Frdr. Reufs,^®) der am
iifange seiner Darstellung noch einmal auf die von ihm früher^^) als ver-
Ichtig bezeichnete Urk. Heinrich Raspes für Korvei vom 25. Mai 1246
Falke, cod. trad. Corb. S. 40B) zurückkommt und im Gregensatze zu
Ficker^^*) mit guten Gründen die in jener Urk. mitgeteilte Zeugenreihe
Is werüos erklärt und geneigt ist, die Urk. schlechtweg als Fälschung zu
etracbten. Neu ist die Ansicht, dafs zu Anfang August 1246 Konrad IV.
1 der Nähe von Frankfurt zweimal von Heinrich besiegt worden sei ; gegen
icker glaubt Reufs auch die Anwesenheit Konrads IV. in Aachen und
m Niederrhein während des Dezbr. 1246 annehmen zu müssen; infolgedessen
Ut er dessen Teilnahme an der Schlacht, die zu dieser Zeit zwischen
orchheim und Nürnberg stattgefunden hat, für unmöglich. Letztere Ansicht
Ddet sich auch in einer Hallenser Dissertation,^^) welche in schlichter Dar-
6*) 6. Weber, Allgemeine Weltgesch. 3. Aufl. 7. Bd. (= Gesch. des MA. III.)
iipag, Engelnmnn. X, 914 S. M. 8. — 7) Alf. Haber, Gesch. Österreichs. 1. Bd.
Qtiia, F. A. Perthes. XXYII, 618. M. 11. Vgl. Kap. XYII. In Betracht kommen
Iruiiere Periode aus Habers Werk nar die Kap. 18, 16, 17, 19 — 21. — 8) B. Jang-
tun, Distertationes seleetae in historiam ecclesiasticam. Bd. 5. Ratisbonae, Neo-£boraci,
ineiimati, Fr. Pastet. 510 S. In Betracht kommt für ans der 1. Abschnitt der 28. disser-
^ (S. 398 — 434), der die deatsche Geschichte sogar in aller Kürze bis aaf Heinrich VII.
^ Ton einem gewissen Interesse fttr die deatsche Geschichte ist auch noch die 27.
w> : de oppngnatione haereticoram ac de qoibasdam InnocentU III deeretalibus. — 9) ^'
•Her, L'emperenr Fr^eric II et la chate de Tempire germaniqae da mojen Age, Con-
•4 nr et Conradin. Paris, Perrin. VHI, 499 S. Fr. 7,60. — »•) X N. Th., Die Stel-
la des Geschlechtes *der Herren von Aqainam' za Kkisertam and Papsttum im 18. Jh.:
^l 95, S. 86 — 101, 181—200. D. Litt. betr. d. Privileg Friedr. II. fttr die geistl.
Bntea s. JB. 1888, II, 886^^ f. (Philippi u. A). — t%) F. BeuTs, Konig Konrad IV.
Bd Min G^enkönig Heinrich Raspe. Prgr. d. Gymn. zu Wetzlar. Wetzlar, F. Schnitzler.
885. 4«. 21 S. — 11) id.. Die Wahl Heinrich Baspes. Prgr. Lüdenscheid. YgL JB.
878. ~ l]^a) J. F icker, Beiträge zur Urkk.lehre II, S. 89. (Innsbruck 1878). BeuTs
titn Alsehlieh: 'Neue' Beitrüge. — 12) A. Ruebesamen, Landgraf Heinrich Raspe von
kfinngen, der G^enkönig Friedrichs 11. Insug.-Diss. Halle, Plotzsche Buchdr. 64 S. Der
i
II 60 ^^' Wilh. Altmann: Deutschland im Xm. Jh. (1208—1273).
Stellung alles Wesentliche, wenn auch nicht viel Neues über Heinrich Raspe biet
und in ihrem ersten Teile durchaus territorialgeschichtlich ist. In bezug a
di^ quellenkritischen Fragen, die dabei in Betracht kommen, schliefst sich d
Vf. ganz an die Forschungen von C. Wenck^*) und Erich Schmidt^*) a
Über das Königtum Wilhelms von Holland besafsen wir bisher c
Arbeit von Adolf Ulrich,**) welche seinerzeit von der Kritik wohlwolle
aufgenommen und auch in dem JB. 1882 ziemlich eingehend besproch
worden ist. Das Berichtsjahr bringt nun den ersten Teil einer neuen G
schichte Wilhelms von Holland von Th. Hasse,**) welcher seine Arb
bereits 1882 der Strafsburger philosophischen Fakultät als Promotionsschr
vorgelegt hatte, durch längere Krankheit aber an ihrer Veröffentlichung v(
hindert worden war; es ist darin nur das Jahr 1247, aber in sorgsamst
und umfassendster Weise behandelt und weit ausführlicher als bei Ulric!
der gerade darüber ziemlich rasch (auf nur 28 Seiten) hinweggegangen ws
Hasse, der noch Fickers Neubearbeitung der Böhmerschen Regesten, soiv
sonstige neue Forschungen nachträglich benutzt hat, ist es gelungen, namen
lieh die Beziehungen der Kurie zu Deutschland, das eigenmächtige Ve
fahren derselben, sowie die Beziehungen Flanderns zu Holland vor der Throi
besteigung Wilhelms klarzulegen; dankenswert ist auch die kurze Yo
geschichte Hollands ; überhaupt macht die ganze Arbeit einen sehr günstige
Eindruck, sodafs man nur bedauern kann, dafs der Vf. infolge des Erscheinei
der Arbeit von Hintze*"^) davon Abstand genommen hat, die Regienu
Wilhelms weiter zu verfolgen. Der Wert der letzteren Arbeit, durch welcl
nach der Meinung des Herausgebers allerdings 'unsere Kenntnis von d(
Regierungszeit König Wilhelms wirkliche Förderung erfahren hat*, ist sei
in Frage gestellt worden durch die Stichprobe, welche Scheffer-Boichorst^'
gerade an der von dem Herausgeber am meisten gerühmten kritischen Leistoi]
gemacht hat. Es handelt sich da um die Briefsammlung, aus welcher wi
von dem Plane einer Absetzung Wilhelms Kenntnis erhalten. Scheffei
Boichorst druckt diese Briefe nebst einem bisher unbekannten aus dei
cod. 22294 der Münchener Hofbibliothek noch einmal ab und giebt, nachdei
er Hintzes Ausführungen durchweg zurückgewiesen, dann selbst unte
Hinzunahme der anden^eitigen Überlieferungen ein Bild der Entwickelunj
Trotz dieser Stichprobe möchte ich immerhin behaupten, dafs Hintze
Arbeit einen Fortschritt (schon äufserlich bemerkbar!) gegen Ulrich bc
kündet; eine ausführliche Parallele zwischen beiden mit Hinzunahme de
Schrift Hasses zu ziehen, gestattet leider der Raum nicht. Merkwflrdi
erscheint mir, dafs Hintze sagt: 'als ich es unternahm, diese Lücke (da
Drack namentlich der Anmerkungen ist sehr wenig korrekt, so steht z. B. Anm. 11
Nenfs statt Renfs; 116 Tanert statt Tannert. Auf die Arbeit von RenTs über die Wsl
Raspes hfttte der Vf. n&her eingehen soUen. — Vgl. auch Kap. XYI. — IS) C. Wenck, Di
Entstehung der Reinhardsbrunner Geschichtsbücher. Vgl. JB. 1880. II, 50^ 14) Er. Schmidt
Die Chronik des Erfurter St. Petersklosters. Vgl. JB. 1884. — 15) Ad. Ulrich, Gesd
des romischen Königs Wilhelm von Holland 1247 — 56. Hannover, Fr. Culemann. 188!
Vgl. JB. V, n, 50 f. — 16) Th. Hasse, König Wilhelm von Holland (1247-5(
I. Teil 1247. Inaug.-Diss. Strafsburg, Karl J. Trttbner. 1885. VI, 118 S. — 17) Ott
Hintze, Das Königtum Wilhelms von Holland. Eingeleitet von J. WeizBKeke
(= Historische Studien. Hfl. 15.) Leipzig, Veit & Co. VHI, 220 S. M. 6. Res.: CB
(1885), S. 1026. — 18) P- Scheffer-Boichorst, Üb. d. Plan einer Thronumwlbni
i. d. Jahr. 1264 u. 1256. (Kleinere Forschungen z. G. d. MA. VI): MIÖG. 6, S. 558—8'
VII. Wilh. Altmann: Deutschland im XUI. Jh. (1208—1278). 11,61
Fehlen einer kritischen Gesch. Wilhelms) auszufüllen, hatte ich noch keine
Kenntnis von der jüngst erschienenen Schrift Ulrichs über den nämlichen
Gegenstand; erst kurz vor Abschlufs der Arbeit ward mir dieselbe bekannt*,
während doch der Herr Herausgeber sein Vorwort mit den Worten beginnt:
'dftfs die Arbeit von Ulrich kein Grund war, auf dieses Thema nicht hin-
mweisen . . .\ Hervorgehoben zu werden verdient aus Hin tz es Arbeit die
Behandlung der Wahlen von 1247 und 1252, der flandrischen und west-
seel&ndischen Verhältnisse, sowie seine Ausführungen über den rheinischen Bund,
die zum Teil Weizsäckers Forschungen berichtigen und für L. Quidde,^^
der mit umfassenden Studien zur Geschichte der Landfrieden und des
Bändniswesens beschäftigt ist, die äufsere Veranlafsung zu einer eigenen
Untersuchung ist. Wenngleich diese Spuren der Flüchtigkeit an sich trägt
und bei sorgfältigerer Durcharbeitung sehr gewonnen hätte, so verdient sie
doch eingehende Beachtung. Der Vf. sucht vornehmlich über die Begründer,
die ersten Mitglieder und den Zweck des Bundes zur Klarheit zu gelangen.
Seiner Meinung nach bietet No. 1 der Aktensammlung bei Weizsäcker
nicht den unveränderten Text der Gründungsurk., sind die darin genannten
Fflnten nicht (wie bisher von W. selbst und nach ihm von Zurbonsen^**)
nndHintze^*^) angenommen worden ist) die Gründer gewesen, da die
sonstigen zur Kontrolle des ursprünglichen Mitgliederbestandes verfügbaren
Aktenstücke dagegen sprechen. Wohl aber stimmen diese aufs beste überein
loit der Gründerliste des bei Lud ewig, reliquiae manuscriptorum H, 126
abgedruckten Chronicon Wormatiense, welches auf Grund alter
(gleichzeitiger) Wormser Annalen von einem Kirschgartener Mönch zu An-
fang des 16. Jhs. abgefafst worden ist. Derselbe berichtet, dafs die
Initiative zum Bunde von den 3 Städten Mainz, Worms und Oppenheim aus-
gegangen ist, denen sich dann die ganz in der Nähe gelegenen Städte
Frankfurt, Friedberg, Gelnhausen, Wetzlar, Bingen, Oberwesel und Boppard
angeschlossen hätten, während von Fürsten zunächst nur der Mainzer Erz-
bischof teilgenommen. Dies erscheint ganz glaubhaft, während wir auf
ßnmd der No. 1 jener Aktensammlung annehmen müfsten, dafs der Bund
sich gleich von Anfang an von Köln bis nach Metz und bis nach Basel
erstreckt habe. Der Vf. jener No. 1 setzte, da er nicht die Gründer,
sondern den damaligen Bestand des Bundes namhaft machen wollte, in die
lursprflngliche Gründungsurk. ohne weiteres die Namen der damaligen Mit-
gheder ein, welche ja alle dieselben Verpflichtungen, wie die ursprünglichen
Tpünohiner übernommen hatten. Die Tendenzen, die der Bund verfolgte,
erkennt man daraus, dafs er sich aufs engste an den letzten einschlägigen
^ der Reichsgesetzgebung anschlofs, nämlich an das (in der Gründungsurk.
blofi} niit pax generalis bezeichnete) Mainzer Gesetz Kaiser Friedrichs 11.
yon 1235, das noch lange für die Reichsgesetzgebung mafsgebend geblieben
^ Schon das Auftreten des Bundes gegen die ungerechten (nicht gegen
^e) Zölle weist darauf hin; femer der Umstand, dafs König Wilhelm von
Holland, als er den Bund anerkannte, sofort einen justitiarius ernannt hat,
^ Amt, das von Friedrich 11. eben durch jenes Gesetz geschaffen, jedoch
M) L. Qnidde, Stadien zur Gesch d. Rheinischen Landfiriedensbundes von 1254.
N Stadien xnr Deutschen Verfassungs- u. Wirtschaftagesch. HfL I.) Frankfurt a. M., C.
%L X, 5S S. Bez.: CBl. (1885), S. 1665; P. Knauth: MHL. XV, 128 ff. — 19«)
" ' JB. 1881, n, 63, 77, 121 und 1888, II, 69. — 19b) S. N. 17.
11,63 ^I- Wilh. Altmann: Deatoehland im XHI. Jh. (1208—1278.)
nur kurze Zeit besetzt geblieben war. Jenes Reichsgesetz also, nicht provinzi
Verhältnisse oder Bechte bilden den Ausgangspunkt des rheinischen Bnn
^er nimmt den Gedanken der Reichsgesetzgebnng und damit den Rei
gedanken auf, in einer Zeit der allgemeinen Auflösung und er kleidet
Verwirklichung dieses Gedankens zugleich in eine neue, wahrhaft zeitgen
und die nächsten Jhh. beherrschende Form'.
Der Kriegsgeschichte sind 2 Monographieen^®) gewidmet. Hat
Rosenhagen^^) für diese Untersuchung ein weiteres Feld gesteckt,
beschränkt sich die Arbeit von MikuUa'^ auf ein verhältnismäfsig kle
Gebiet. Die deutschen Streitkräfte, welche Friedrich ü. gegen die Lombai
zu Felde geführt hat, waren seit 1239 ausschliefslich geworbene Söh
(servientes), ebenso auch seine fremdländischen Krieger, wogegen die ItaUe
die unter ihm kämpften, teilweise auch Lehnsmannen waren. Im 13.
ist der Kriegsdienst eben schon vielfach Erwerbsquelle. Die Söldner, we
gut bewaffnet sein mufsten, dienten unter besonderen, vom Kriegsherrn
gesetzten Hauptleuten. Wurden sie als Besatzungstruppen verwendet,
erhielten sie Verpflegung vom Kaiser; die Truppen vor dem Feinde «
mufsten sich selbst verpflegen, erhielten dafür aber auch höheren Lohn,
noch das Pferd. Kauf leute, welche die Verpflegung übernahmen, finden
schon damals. Die Disziplin, welche durch Soldrückstände und man
hafte Verpflegung sehr gefährdet wurde, war eine äufserst strenge,
seine zahlreichen Söldner zu erhalten, war Friedrich U. genötigt, seine I
lande förmlich auszusaugen, Deutschland zu besteuern, seinen Bean
Zwangsanleihen aufzuerlegen, Schulden über Schulden zu machen. Das i
dringen der Söldner in das Reichsheer beseitigte aber den regelmäfsi
Lehnsdienst und hat damit zum Teil den Verfall des Rittertums herbeigeftt!
Schliefslich sei noch auf die Biographieen **) Heinrich Susos**)* i
Thomas' von Aquino,*^) welche ja nicht blofs für die Bildungs- und Kirch
geschichte des 13. Jhs. von gröfster Bedeutung sind, hingewiesen.
vin.
Wilh. Altmann.
Deutsches Beich yon 1273—1400.
Wesentliche Förderung hat die allgemeine Geschichte des deutscl
Reiches in dem Zeitraum von 1273 — 1400 während des Berichtsjahres ni
erfahren, die meisten einschlägigen Veröffentlichungen berühren sie nur,
sie meist der Territorial- und Kirchengeschichte angehören, auf weicl
Gebieten die Forschung mit grofsem Eifer und Erfolg thätig ist.
ISO) X Alfr. Bauch, Die Markgrafen Johann I. und Otto III. von Brandenbni]
ihren Beziehungen zum Reich. Inaug.-DiBs. Breslau, Ed. Trewendt. VI, 42 S. ^
erst im nichsten JB. besprochen werden, da 1886 ntir die ersten Bogen erschienen tM
2t) Gnst. Rosenhagen, Reichsheerfahrt. S. JB. 1888, II, 486"^ — 2t) ^
Mikulla, Der SSldner in den Heeren Kaiser Friedrichs II. Inaug.-Diss. v. Brei
Ghiesen, J. B. Lange. 70 S. Der Druck ist wenig korrekt. — 2S) XA. Hauek, Pi
Urban IT. 1861/4: Real-En^kolop. f. prot. Theo!, u. Kirche 2. Aufl. 16, S. 218/9. 0
neue Gesichtspunkte. — 2t) C« Schmidt, Heinrich Suso: ib. 15, S. 76/8. — 1
Wangemann, Thomas von Aquino: ib. 15, S. 570/94.
Vm. Wilh. Altmann: Dentaches Reich Ton 1278—1400. Hß^
Qnellenpublikationen.^) Von Geschichtsschreibern^) dieses Zeit-
uunes bietet einiges der 27. Band der SS. der MG.,') doch ist die Ans-
snte im Vergleiche zn der für frühere Zeiten eine kaum nennenswerte.
•fts fftr die deutsche Geschichte von 1347 — 1406 so wichtige, auch zahlreiche
emerkungen über die Kulturzustände dieser Zeit enthaltende sog. Chronicon
[ogimtinum, welches bereits im 18. Bande der Städtechroniken publiziert
ar (vgl. JB. 1882, II, S. 55), Uegt jetzt in der Schulausgabe") der MG.
if Grund einer neuen Kollation der Hds. vor. Fünf Fragmente aus der
hronik des Dietrich von Nieheim^) druckt Sauerland nach cod.
uut. fol. no. 11794, theol. no. 888 (Blatt 37—62) der Wiener Hofbibliothek
Ids. d. 16. Jh.). Das erste setzt er in die Zeit zwischen 1396 und 1400,
as zweite in das Jahr 1399. Die Chronik umfafste wahrscheinlich die
feschichte des deutschen Kaisertums von Karl d. Gr. bis auf Friedrich II.
^686 Fragmente 'liefern zunächst für die Vervollständigung des Lebens«
nd Charakterbildes Dietrichs, dann aber auch überhaupt für die Profan-
Bd Kirchengeschichte seiner Zeit wichtige Beiträge; namentlich werden
Hetrichs Mitteilungen über die nach Aachen gesandte päpstliche Gesandt-
chaft und über die sizilischen Angelegenheiten und dann seine Schilderung
ler Miüsbrftuche bei den Ablafserteilungen und Benefizienverleihungen unter
ionifaz IX. dem Geschichtsschreiber willkommen sein'.
An diese wenigen Ausgaben sei noch eine Obersetzung einer historio-
Snphischen Quelle gereiht, des Jugendlebens Kaiser Karls IV.,^) welches der
Beraosgeber mit einer vortrefflich instruierenden Einleitung, Anmerkungen,
mngen Beilagen und geneologischen Tabellen versehen hat. Erwähnt sei,
kls er die sittlichen Eigenschaften Karls IV. aufserordentlich hoch an-
Khlägt; so sagt er u. a. ^Weder im Gedränge der Welt noch auf der
Böhe des Thrones gehen ihm die einfachen, ewigen Wahrheiten der Ethik
verloren; inmitten fürstlicher Macht und Pracht bleibt er von moralischen
Moüven beherrscht und ist bestrebt, sie auch seinen Nachfolgern einzu-
schärfen.* Die Widmung (Kap. 1 und 2) sowie das mittlere Stück der vita
[Kap. 3 — 14) rührt nach Oelsner allein von Karl IV. her, welcher freilich
Air das letztere nicht immer tagebuchartige Aufzeichnungen benutzt habe,
dagegen stamme der Schlufsbericht (Kap. 15 ff, über die Jahre 1342 — 46)
von einem unter den Augen Karls IV. schreibenden Manne aus dessen Um-
gebnng, vielleicht Yon Johann von Neumarkt, und sei im Anfange des Jahres
^ abgefafst. Als definitiv beseitigt aber kann durch Oelsners Forschung
ilie namentlich von Lorenz^) vertretene Ansicht nicht angesehen werden,
1) XH. Brefslau, Ana Archiven nnd Bibliotheken: NA. 11, 1, S. 98— lOS. —
V\ VgL o. K. VII, N. 2. — 2) Monumente Germaniae historica SS. Tom. 27. VgL oben
^ Vn, A. 1. In Betracht kommen die Annales Wintonienset, Waverleienaea, Wigor*
"iotci, Butonienies, Dnntteplenses o. d. Chronicon Thomas de Wjkes. — S) Chronicon
Mo|Bntäram edidit Carolns HegeL (Soriptores remm Germanieamm in nsnm scholarum
*xM6H. recotL) Hannoverae, Hahn. 1S85. 8<^. XX, 108 S. M. 2. Bes.: F. Hirsch:
^ 14, S. 122. Ale Schreiber der Hds. weirst Hegel jetzt den Mainser Dekan Lorenz
T^idiMH von Pommenfelden nach, wfthrend er früher als solchen Friedrieh Nausea an-
B*iM)BinMn hatte. — 4) Dietrich von Nieheim, FUnf Fragmente aus der Chronik,
^. ▼. H. Y. Sauerland: MIÖG. 6, S. 688—614. Nieheim ist die hochdeutsche, Nyem
^ Ittcmische Form das Namens. — 5) Kaiser Karls lY. Jngendleben, von ihm seihet er-
^ ttbertetst von L. Oelsner. (=3 Geschichtsschreiber der deutschen Vorseit, 14. Jh.
^5 [Litt 77]. Leipng, Duneker. 1886. XXXII, 124 S. M. 8. Bes.: MIÖG. 7,(1886),
^676: £. Werunsky; MHL. (1886), S. 60 ff: H. Hahn. — V) O. Lorens hält auch
11,64 ^IQ* Wilh. Altmann: Deutsches Reich von 1278—1400.
dafs Karl lY. die vita erst in den letzten Lebensjahren verfafst habe,
woraufhin namentlich mehrere Stellen der Widmung deuten. -
Bereits oben^'') wurde in bezug auf ürkundenpublikation auf die
grofse Wichtigkeit des 2. Bandes von Winkelmanns Acta inedita®) fflr die
Zeit von 127B — 1400 hingewiesen : wir erhalten darin 922 gröfstenteils bisher
ihrem vollen Wortlaut nach unbekannte Kaiserurkk. und zwar 94 von Rudolf 1.
(no. 85—198), 153 von Adolf (no. 199—251), 78 von Albrecht I. (no.252— 319),
98 von Heinrich Vü. (no. 320—417), 30 von Friedrich d. Schönen (no. 418-47),
230 von Ludwig d. B. (no. 448—676 und no. 1242), 292 von Karl IV.
(no. 677—968) sowie 35 von Wenzel (no. 969 — 1006). Wenn auch der
gröfste Teil dieser Urkk., zu denen noch 189 das Reich betreffende Akten-
stücke und Urkk. kommen, nur aus Privilegienbestätigungen besteht und
auch nur für die Geschichte der deutschen Territorien einen besonderen
Wert hat, so ist doch der Gewinn für die Reichsgeschichte kein kleiner.
Vielfache Aufklärungen erfahren namentlich die Beziehungen des Reichs zu
Italien, so liegen die beiden darauf bezüglichen Urkk. Rudolfs (No. 101 und
106) jetzt endlich in guter Edition vor, erhalten wir eine ganze Anzahl
neuer, für die Römerzüge Heinrichs YII. und Ludwigs d. B. wichtiger
Urkk. ; auch die Kenntnis der flandrischen Verhältnisse unter Heinrich Vü.,
der Beziehungen zu Frankreich unter Albrecht I. und Wenzel ist vielfach
gefördert worden. Hervorgehoben sei noch No. 812 (Karl IV. giebt dem
Erzbischofe von Köln eine besondere Ausfertigung über einige die kar-
fürstliche Territorialhoheit betreffende Sätze der Goldnen Bulle 1356, 25. Jan.)
und No. 1204 (Herzog Rudolf IV. von Österreich gelobt dem Kaiser, sich
kaiserlicher oder königlicher Abzeichen zu enthalten. 1360, Nvbr.) — Eine
Anzahl Kaiserurkk. Günther von Schwarzburgs und Karls IV. enthält das
Dortmunder Urkk.-B.') darunter 4, welche in den Regesten von
Böhmer-Huber nicht aufgeführt sind (No. 653, 654, 745 u. 746).
Der Vollständigkeit wegen sei noch auf eine Anzahl andrer Urkk.-Publi-
kationen'^*'®) aufmerksam gemacht, in denen sich noch eine oder die andere
Königs-, resp. Kaiserurk. findet. Schliefslich sei hier noch einer Publi-
kation''^) gedacht, welche für die Geschichte des Kaiserreichs unter EarllV.
von hohem Werte ist. Aus den im vatikanischen Archive befindlichen Re-
gistern der Päpste Clemens VI. und Innocenz VI. sind darin 541 Nummern in
Regestenform ausgewählt, welche teils die nahen Beziehungen Kaiser Karls IV.
zu der Kurie, teils die Verhältnisse der italienischen Reichegebiete , die
italienische Politik Papst Clemens VI., die Usurpationen der sogenannten
• . •
neaerdings an seiner Ansicht fest. Vgl. in seinem Werke : 'Deutschlands Geschichtsqaelleo'
Bd. 1 (3. Aufl. 1886), S. 804 ff. — 5^) Vgl. oben Kap. VII, A. 4. — 6) AcU imperii
inedita seeuli XIII et XIV . . . hrsg. v. £. Winkelmann. — 7) K. Rttbel, Dort-
munder Urkk.-B. I, 2, 1841—72. S. XXVII, 377—787. Dortmund, Koppen. M. 9.
— 7*) Codex diplomaticuB Salemitanus 4. Urkk.buch der Cisterzienser-Abtei Salem, hng.
V. F. von Weech. 7. Lief. 1281—90. 2. Bd. S. 257—884. Karlsruhe, Braun. -
7*) F. W. E. Roth, Urk. Königs Adolfs. 1295. Juni 12. Fulda. Für Erkenbert von
Buchenau: FDG. — *7^) X Mitteilungen aus dem Stadtarchive von Köln, hri^. v. Cooit
Höhl bäum. 7. Hft. Köln, M. Du Mont-Sehauberg. 187 S., enthalt Regesten des Urkt-
Arch. d. Stadt Köln von 1851 — 75, bearb. v. Herm. Keussen. Vgl. Kap. XTV. —
7^) £. Werunsky, Excerpta ex registris Clementis VI. et Innocentii VI. summonun poi^'
tificum historiam s. r. imperii sub regimini Karoli IV. iUustrantia. — AussQge sni ^
Registern der P&pste Clemens VI» und Innocenz VI. zur Gesch. d. Kaiserreichs unter Karl n*
Innsbr., Wagner. VI, 170 S. M. 4. Rez.: F. KrUner, B(HL. 1886, S. 824 f.
Yin. Wilh. Altmann: Dentiohes Reieh von 1278—1400. 1165
L, die Zustände Borns, die Thätigkeit des Kardinallegaten Albornoz
in. Interessant sind darin auch die Verhaltungsmafsregeln, welche
it den brandenbnrgischen Bischöfen beim Auftreten des falschen
ir giebt; sie beweisen, dafs derselbe an die Echtheit des letzteren
mbt hat.
steUnngexL Wie der Zeitraum von 1208 — ^73 hat auch unsere
einige allgemeinere Darstellungen in umfassenderen Werken er-
lämlich von Nitzsch,*) G. Weber") und Huber,^^ von denen
*^^) das oben darüber Gesagte gilt. Verweilen wir noch einen Augen-
L Hubers vortrefflichen Werke, da darin weit mehr als bei den
iprochenen Zeitraum auf die allgemeine Geschichte unserer Periode
gen ist. Wenn auch Hub er nur selten neue Anschauungen dar-
trägt, so verdient seine Darstellung doch wegen ihrer Zuverlässig-
[ Gediegenheit, sowie wegen des ruhigen, sachgemäfsen und un-
len Tones die Beachtung aller Freunde der deutschen Greschichte.
ir einige Einzelheiten hervor. In der bekannten Polemik zwischen
. und General Köhler über die Schlacht bei Dümkrut steht H.
auf Seite des ersteren; mit einer gewissen Vorüebe verweilt er
echt I., dem er mit vollem Recht grofses staatsmännisohes Genie,
nis für die Bedürfnisse der Zeit und Energie in der Durchführung
läne nachrühmt. In betreff seiner Ermordung teilt H. die Ansicht
lanns (FDG. *J, S. 327; Peter von Aspelt S. 70), dafs sie nur
önlichen, nicht aus politischen Motiven erfolgt ist. In der Beur-
ler verschiedenen Verträge Ludwigs d. B. weicht er vielfach von
jchungen P regers (vgl. JB. 1883, II, 8. 76) ab und wiederholt
f der Beziehungen Karls IV. zu Herzog Rudolf IV. von Österreich,
ännüich darauf ausging, einen in sich geschlossenen, von Kaiser
;h unabhängigen Staat zu gründen, nur seine früheren Ausführungen
l. Herzg. Rudolf IV. von Österreich. Innsbr. 1866). In der Gharak-
l¥eiizels schliefst er sich der neuerdings üblich gewordenen milden
mg an und betont besonders den guten Willen, den jener am Anfange
)giemng allenthalben gezeigt habe. — Angereiht sei hier eine sorg-
id ergebnisreiche Arbeit , welche fast alle Königswahlen unseres Zeit-
shufs Klarlegung des Instituts der Altarsetzung nach der Wahl ins
■st.^*) Von einer solchen hören wir zuerst bei Heinrich Vü.' Sie
en andern Sinn als ihn dem Volke zu zeigen und dient so dem
r publicatio der Wahl. Aber schon bei Ludwig d. B. löst sie sich als
[ige Zeremonie los von publicatio und erhält sich so durch lange
bis auf Josef I. Ihre Bedeutung nimmt zu, indem sich an sie
Ligung als an ihre Voraussetzung anschliefst, so bei Ludwig d. B.,
Karl IV., Ruprecht, und indem sie mit der Wahl zusammen sogar
fneter Termin erscheint, vor welchem man dem König noch Ver-
gen abnehmen kann, wie bei Wenzel. Aber ihr ursprünglicher
K. W. Kitzseh, Gesch. d. deutsch. Volkes Bd. III. Vgl. oben Kap. YII, N. 6.
Weber, Allgemeine Weltgesch. VII. Bd. 2. Aufl. Vgl. oben Kap. YII, N. 6».
•reteUnng reicht nar bis zum Tode Lndwigs d. B. — 10) A. Haber, Gesch.
s. Bd. I o. n. VgL unten Kap. XVII, sowie oben Kap. VII, N. 7. -> H) X
mann, Diasertationes selectae in bist, eccles. Bd. 5. Vgl. oben Kap. VII, N. 8. —
Bieg er, JHe Altarsetzang der deutschen Könige nach der Wahl. Inaug.-Diss.
. S. Hennaon. 1885. 48 S.
•eriehte dar OesohiehtswiBseasebaft 1885. n, 5
«
1X66 ^^^- Wilh. Altmann: Deutsches Reich von 1278—1400.
Sinn gerät rasch in völlige Vergessenheit, schon hei Ludwig d. B. mufs das an-
gefangen hahen, es steigert sich mit der Zeit nnr noch. Unter Karl lY. wird der
Akt auch an seiner Gemahlin vollzogen, obschon sie natürlich nicht gewählt
war und also auch nicht als Erwählte vorgestellt werden konnte*.
Monographieen. — Die reichsrechtliche Seite des Streites König
Rudolfs mit Ottokar von Böhmen ins Auge zu fassen und festzustellen, in
welchen rechtlichen Formen das Verfahren Rudolfs bis zum Ausbruche des
ersten Krieges mit Ottokar (24. Juni 1276) sich bewegt hat, unternimmt
Plischke,^') ohne jedoch eine endgültige Lösung der betreffenden Streit-
frage zu erzielen. Fragen aus der Regierung König Adolfs und Albrechts I.
sind dieses Jahr monographisch nicht behandelt worden.
Eine lebendig und anziehend geschriebene Schilderung der Romfahrt
Heinrichs Vn., des Romantikers auf dem deutschen Kaiserthrone, sowie
der damaligen italienischen Zustände erhalten wir von Georg Weber,")
freilich ohne dafs derselbe neue Momente beibringt.
Das Hauptinteresse der Forschung über unseren Zeitraum ist noch immer
auf die Regierung Ludwigs des Bayern gerichtet. Gleichsam eine
Vorgeschichte des Römerzuges dieses Herrschers giebt Preger,^*) indem
er die Politik Papst Johanns XXU. in bezug auf Italien und Deutschland
untersucht. In Italien lag die Entscheidung über das Verhältnis des Papstes
zu den beiden Gegenkönigen; derselbe wollte nämlich zur Begründung der
Universalherrschaft des Papsttums Italien allein beherrschen, und dies durch
Errichtung eines Friedens erreichen, der auf der Herstellung eines Gleich-
gewichts der dort mit einander ringenden Parteien beruhte. In diesem
Bestreben aber fand Johann XXU. den meisten Widerstand bei den Ghi-
bellinen, welche sich an Deutschland anlehnten; wollte er sie unterwerfen
und so sein Friedenswerk herbeiführen, so mufste er den deutschen EinfloTs
auf Italien völlig unterbinden. Dazu 'bot die Doppelwahl in Deutschland
die erwünschte Handhabe. Sie gab Veranlassung der deutsch-kaiserlichen
Gewalt eine päpstlich-kaiserliche unterzuschieben und durch abwechselnde
Begünstigung der beiden Prätendenten den Streit, der Deutschland lähmte,
zu verlängern. Nur dieser Gesichtspunkt war es auch, der den Papst yoü
der Anerkennung des einen oder andern der beiden Bewerber zurückhielt.
Dafs die Könige selbst dem Papste einen Vorwand für seine Zurückhaltung
geboten, indem sie die Vorlegung der Wahldekrete unterlassen oder ver-
weigert hätten, ist unrichtig. Sie haben dieselben in Avignon vorlegen nnd
wiederholt um Anerkennung bitten lassen. ^*») Als dem Papste der Ver-
IS) M. Plischke, Daa Rechtsverfahren Rudolfs v. Habsbarg gegen Ottokar t.
Böhmen. Bonner Inang.-Diss. 1886. Bonn, Cohen. 78 S. M. 1,20. Rez.: A. Bqsiod
(ziemlich ablehnend): MIÖG. 7. (1886), S. 674 ff. Vgl. auch Arnold Busson: Sab-
burg n. Böhmen vor dem Elrieg von 1276, JB. 1884, II, and die im JB. 1886 b«-
eproehene Arbeit von Zeirsb^erg. Vgl. auch unten Kap. XVII. — 14) G.Weber,
Kaiser Heinrich VII. in Italien: Histor. Taschenbuch VI. Folge, 4, S. 81—118. — 16)
W. P reg er. Die Politik d. Papstes Johann XXII. in bezug auf Italien und Deutechko^
(Aus Abhandl. d. k. bayr. Akad. d. Wiss. III. Kl. 17. Bd. 3. Abt.) München, 6. FrtBi.
4^. 95 S. M. 2,80. — 15*) Der grofsen Wichtigkeit wegen seien hier die Resultate
Pregers Über diese Streitfrage angeführt: *1. Von den Wählern Friedrichs u. Ludwigi
sind die Wahldekrete gleich nach der Wahl, das Friedrichs am 19. Oktober, das Ludwigs
am 28. Oktober 1814, nach Avignon gesendet worden. 2. Auf Grund dieser während der
päpstlichen Sedisvakanz Übersendeten Wahldekrete konnte der Papst gleich am Tage seiner
Krönung am 5. Septbr. 1316 beiden seinen Regierungantritt anzeigen und sie als ein regei
Romanorum electi anreden. 8. Ludwig hat in der Zeit vom Dzbr. 1817 bis zum Spltjahr
VIII. Wilh. Altmann: Deutsches Reich von 1278—1400. H 67
snch miTslimgen war, das Bedürfnis Ludwigs und Friedrichs nach päpst-
licher Anerkennung für eine Bundesgenossenschaft auszunützen, die nur ihm
selbst gedient hätte, als der Sieg Ludwigs in Deutschland die kräftige
Geltendmachung der Rechte des Reiches über Italien wieder ermöglichte,
da sollte der Ehrgeiz Frankreichs zur Schwächung Deutschlands verwendet
Verden und zugleich, wie schon früher, dazu dienen, die Parteibestrebungen
in Italien einzuschränken.' — Die Darstellung des Römerzuges Ludwigs d. B.
Ton W. Tesdorpf ^•j ist schon deswegen ungenügend, weil darin die
einschlägige Litteratur nicht völlig ausgenützt, vor allem die wichtige
Pregersche Publikation der von Reinkens dem vatikanischen Archive
entnommenen Regesten *•*) nicht verwertet ist. Über eine Episode aus
dem Römerzuge Ludwigs d. B. bringt Ehrle^"^ neues Material bei. Die
Frage nach der Echtheit der in der Geschichte Ludwigs d. B. eine wichtige Rolle
spielenden Bulle Johanns XXn. ^quia in futurorum eventibus', welche Italien
vom Reiche loslösen und eine neue Grenze zwischen Deutschland und Italien
ziehen sollte, beschäftigt in diesem Jahre die Forschung am meisten.
Preger^^*) hatte die Ansicht ausgesprochen, dafs die Einleitung dieser
Me erst später aus einem Schreiben König Roberts von Neapel vom Mai
oder Jnni 1334 hinzugefügt sei, dafs aber die eigentliche Sentenz, die
Trennung Italiens vom Reich , bereits 1331 , und zwar nach dem Januar,
aber vor dem Oktober, erlassen sei. Zu dieser Datierung bestimmte ihn
die Nachricht, dafs die Münchener Minoriten schon vor dem Oktober 1331
m der Existenz jener Bulle gehört haben sollten. Scheffer-
Boicborst^®) führt nun den Nachweis, dafs Pregers Gründe keine
zwingende Kraft haben oder sogar verfehlt sind und sieht in der weitge-
triebenen, in beiden Teilen der Bulle bethätigten Vorliebe für die Ableitungen
von providere ein Kriterium für die einheitliche Abfassung. Da in ihr
jenes Schreiben König Roberts von Neapel vom Mai oder Juni 1334 benutzt
ist, so kann sie demnach frühestens im Juni 1334 erlassen sein. Wenn
die Mflnchener Minoriten bereits vor dem Oktober 1331 von der territorialen
Sehmftlerung des Reichs gehört haben, so mufsten sie schon aus dem
Briefe Johanns XXII. vom 2. August 1332 an den Kardinal Bertram, in
welchem Italien noch zum Kaiserreich gerechnet wird, sehen, dafs jenes
Gerftcht ein verfrühtes war. Man wird unter Voraussetzung der Echtheit
der Balle annehmen dürfen, dafs Johann sich jahrelang mit der Absicht ge-
tragen hat, den Umfang des Reichs zu verkleinem, wenn er auch erst kurz
1319 aein Wahldekret dem Papste Johann von neuem vorlegen und über seine Anerken-
nnBg mit dem Papste nnterhandehi lassen. 4. Auch Friedrich hat im Juni 1 320 auf Grund
(ier Vorlage seines Wahldekrets mit dem Papste um die Anerkennung seiner Wahl in
Avignon durch Gesandte verhandelt. 5. Er hat im Mai 1822 eine neue Gesandtschaft nach
Avignoii geschickt, welche um rasche Erledigung der Wahlfhige bitten soUte. 6. Und
*ii«itto hat Ludwig im September desselben Jahres, durch seinen Boten Ulrich den Wilden
£« Bitte um Anerkennung seiner Wahl erneuern lassen.' — 16) ^* Tesdorpf, Der
SSnaneng Ludwigs d. Bayern 1327^^30. Ronigsberger Inaug.-Diss. Königsberg, Koch u.
Benser. 88 S. H. 1,20. — tßß} Vgl. JB. 1881, II, 55 u. JB. 1883, n, 76. —
17) F. Ehrle, Ludwig der Bajer und die Fratricellen und Ghibellinen von Tod! und
^Hi im J. 1328: A. f. Litt.- und Kirchengesch. d. MA. 1, S. 158—64. — l?^) W.
I^reger, Beitrlge zur deutsch. Reichsgesch. von 1330/4. Vgl. JB. 1880, II, 52. —
18) P. S c h e f f e r-Boichorst, Über Komposition und Abfassungszeit der BuUe Johanns XXII. :
'W in futurorum eventibus.' (Kleinere Forschungen z. Gesch. d. MA. III). : MIÖG. 6.
8. 68—78.
11,68 ^^^™* Wilh. Altmann: Deutsches Reich von 1278—1400.
vor seinem Tode die darauf bezügliche Balle erlassen hat. 'Aber an and fflr
sich ist eine andere Entwickelang ebenso denkbar. Das Gerücht ist ver-
breitet ; die entsprechende Balle fehlt ; da verfällt jemand aaf den Gedanken,
dem Gerüchte die nötige Bestätigung zu verschaffen: er selbst verfertigt die
Bulle'. Nachdem also Scheffer-Boichorst erwiesen hatte, dafs die
Bulle ihrem vollen Wortlaute nach entweder echt oder unecht sei, hat
W. Feiten ^•) in überzeugender Weise den Beweis ihrer Unechtheit ge-
führt. ^^) Die Bulle ist in der Kanzlei König Roberts von Neapel, welcher
bekanntlich gern König von ganz Italien geworden wäre, entstanden und
von den Minoriten erst im Kampfe gegen den bereits toten Papst Johann XXII.
verwertet worden ; bei Lebzeiten Johanns XXII. , der selbst diese Balle
niemals erwähnt, ist sie weder Ludwig d. B., noch den Minoriten, noch den
Italienern bekannt gewesen. Damit stimmt, dafs im vatikanischen Archi?e
sich weder ihr Original befindet,^®) wie eine Zeitlang angenommen wurde,
noch dafs sie in die Registerbände Johanns XXII. eingetragen ist; nur 3 aus
dem Anfang des 16. Jh. stammende Kopien sind dort aufbewahrt.
Über Karl IV. ist aufser der schon erwähnten Publikation*^) nicht
nicht viel erschienen. Eine Arbeit über die Kaiserkrönung desselben und
ihre Bedeutung *^) weist keine neuen Gesichtspunkte auf. Recht inte-
ressant und ergebnisreich ist dagegen eine auf Anregung Th. Lindners
entstandene Dissertation,**) welche den Einflufs und die Politik Kaiser
Karls lY. bei der Besetzung der deutschen Reichsbistümer ins Auge fa/st
und dabei die Reichspolitik Karls, entgegen der jetzt herrschenden Ansicht,
iu keinem günstigen Lichte erscheinen läfst. Nach der Ansicht des Vf.
bezeichnet der Regierungsantritt Karls die allgemeine Anerkennung des
päpstlichen Provisionssystems im Reiche, trat seitdem an Stelle des Ein-
flusses, wie ihn die Kapitel durch ihr Wahl- und Postulationsrecht rechtlich
ausgeübt, die Supplikation. ^Wiewohl Karl lY. oftmals seinen EinfloTs zu
Gunsten ihm durchaus ergebener Personen seiner eigenen Wahl geltend
machte und auch zur Geltung brachte, so war es nicht das Interesse des
Reiches oder das Wohl der Stifter, welches er hierbei im Auge hatte,
sondern vor allem andern persönliche Interessen*. Einige **■**) andere
Monographieen, die in diesen Zeitraum fallen, seien auch hier angefahrt,
19) Wilh. Feiten, Die Balle Ne pretereat und die ReconciliationsverhandlangeD
Ludwigs des Bayers mit dem Papste Johann XXII. Erster Teil. Trier, Paulinasdmokerei.
XII, 92 S. M. 1,20. Rez.: WUh. Altmann: BiHL. 1888, S. 23. Über den 2. TeU, welcher
den Keconciliationsverhandlungen gewidmet ist, vgL JB. 1887. — 19*) Da eine echt«
BuUe Johanns XXII. vom 16. Septbr. 1316 die Anfangsworte 'Quia in futurorum eventi-
btts' hat, so nannte Feiten jene unechte Bulle nach dem Vorgänge Albericha von Rozitte
*Ne pretereat.' Schade, dafs die Arbeit F e 1 1 en s , welcher übrigens eine Rettung Johanns XXH
anstrebt und in seinen kirchenpolitischen Ansichten noch womöglich Janssen u. Pastor
überbietet, in formeUer Hinsicht viel zu wünschen übrig läfst. — SO) H. Denifle, Hdn.
der Bulle Quia in futurorum Johannes* XXII. im Vatik. Archiv : A. f. Litt- u. Kirchengeieh.
d. MA. 1, S. 625/7. — 20*) VgL oben N. 7«. — 21) Desid. Loebmann, Die Kaiwr-
krönung Karls lY. und ihre Bedeutung. Prgr. Komotau. 39 S. — S2) H. Kroger, Ein-
flufs und Politik Kaiser Karls IV. bei der Besetzung der deutschen ReichsbistUmer. 1. Teil
Diss. Münster. lY, 90 S. — 2$ X Ad. Kreisel, Adolf v. der Mark, Bischof von M&iuter
1357—68 und Erzbischof von Köln. (= Münsterische Beitrr. z. Geschiehts - Forschung
Heft 7.) 58. S. Ygl. unten Kap. XIY. — ^4) X Franz Ferdinand, Cuno von Falken-
stein als Erzbischof von Trier, Koadjutor u. Administrator von Köln bis zur Beeodigong
seiner Streitigkeiten mit der Stadt Trier 1877. Diss. Münster. Paderborn, F. Schöningh
100 S. VgL unten Kap. XII. — 85) X Joh. Fritz, Da« Territorium des Biitwu
Strafsburg um die Mitte des XIY. Jh. und seine Gesch. YgL Kap. XI.
IX. £.Hiickert: Deutsche Geschichte im XV. Jh. 11,69
otzdem sie rein tenitorialgeschichtlich sind. Fragen ans der Begiernng
Menzels sind überhaupt nicht behandelt worden.***)
Anch das Gebiet der Kulturgeschichte unseres Zeitraums ist
ieses Jahr sehr stiefmütterlich behandelt worden. Das Hauptinteresse
immt Denifles**) grofsartig angelegtes Werk über die MAlichen Univer-
ittten in Anspruch;*^) in betracht kommen für uns namentlich seine
iQsfiihningen über die Entstehung der ersten deutschen Universitäten (Prag^
?ien, Heidelberg, Köln und Erfurt). Buchwalds ■'») Vorträge über
&e deutsche Bildungsgeschichte des endenden MA. erheben keinen Anspruch
^tf strenge Wissenschaftlichkeit, bieten aber manches Belehrendes.**)
[ttltni^eschichtlich interessant sind schliefslich einige Aktenstücke über den
hoißk Meister Eckarts, die Denifle**) mitteilt.
IV.
E. Huckert
Deutsche Geschichte im XY. Jahrhundert.
Quellenpublikationenuiid QuellenunteraaohiLngen. Zur politischen
leschichte. — Der 5. Bd. der Reichstagsakten, ^) welcher die Zeit von
Mß umfafst, bringt ein überaus reichhaltiges und wichtiges Material
V Reichsgeschichte. Von 499 Nrn. waren 233 bisher völlig unbekannt,
19 angedruckt und nur durch ein Regest oder Erwähnung bekannt. Dazu
Lommt auch hier wieder ein reiches urkundliches wie chronikalisches
hterial in den ausführlichen und sehr instruktiven Einleitungen zu den
iinzehien Tagen wie in den Anmerkungen zur Sprache. Über den von
Sprecht beabsichtigten Zug nach Italien, sein Verhältnis zu den italie-
üschen Mächten, wie zu Frankreich, England, Aragonien, die Organisation
uid Zusammensetzung des Heeres u. s. w. erhalten wir eingehende Nach-
^ht. Unter den inneren Angelegenheiten kommen vornehmlich die Münz-
r^onn, Landfrieden, Beilegung der Fehde, welche durch die Ermordung
i€8 Herzogs Friedrich von Braunschweig verursacht war und die Anfänge
ies Marbacher Bundes in betracht. Die Editionsgrundsätze sind dieselben
^ in den froheren Bänden. Im Vorwort erklärt Weizsäcker, dafs
Z^) X A. Hauck, Biographie von Papst Urban Y. (1862—70) und Urban VI.
[1S78~89): Real-EncykL f. protest. TheoL Bd. 16, S. 219—28. — %9i) Heinr. Denifle,
^ CoiTenitateii de« HA. bis 1400. Bd. 1. (= Die Entstehung der Univers. d. MA.
^1400.) Berlin, Weidmann. XLV, 814 S. YgL Kap. 'KirchenG.' Auf S. 591 wird auf das
'^icit« erhaltene Doktordiplom der deutschen Universitttten (Prag, 12. Juni 1869) aufmerk-
^ gemacht. — ^7} X Gnst. Frey tag, Bilder aus der deutsch. Vergangenheit 2. Bd.
l. Abt. (= Vom MA. zur Neuzeit.) Leipzig, Hirzel. VIII, 466 S. M. 6,26. — 87*) G.
^•Bnchwald, Deutsches Gesellschaftsleben im endenden MA. I. (10 Vorträge). (= Zur
dcvtaeh. Bildungsg. im end. MA.) Kiel, Homann. XII, 228 S. M. 4. —38) X Ludw.
Etiler, Die Reformation u. d. älteren Reformparteien. In ihrem Zusammenhange dar-
l««lh. X, 516 S. M. 6. Rez.: Funk: HJb. 7, S. 471/9. Vgl. u. Abt. III, 11*». — 29)
^Denifle, Aktenstflcke zu Meister Eckarts Prozess: ZDA. 29 (NF. 17), S. 269—66.
1) J. W e i z 8 ftck e r , Deutsche Beichstagsakten unter König Ruprecht 22 Abt. 140 1/6.
(»Deutsch. Reiehstagsakt. Bd. 5.) Gotha, Perthes. 4^ IV, 868 S. M. 48. Rez.: CBL
US86), N. 35, S. 1191/2; zum 4. Bd. HZ. (1885), B. 53, S. 137—46, Quidde.
11,70 I^- E. Huck er t: Deutsche Geschichte im XV. Jh.
Bemheim und Quidde an der Bearbeitung des vorliegenden Bandes mit
ihm den gleichen Anteil haben.
Aus einem Codex der Wiener Bibliothek veröffentlicht Sauerland')
5 Fragmente, welche er als Teile der Chronik des Dietrich von Nieheim
erweist. Eine bisher nicht erwähnte Schrift desselben, deren Kenntnis wir
Erler*) verdanken, zeigt uns, wie Dietrich die Hussiten als Deutscher
und als Katholik gleich hafst und ihre strenge Bestrafung auf Grund des
kanonischen Rechts fordert. Das Oberhaupt der Kirche ist ihm nicht
strenge genug. **-**») Ulrich Richental, der Chronist des Konstanzer Konzils,
war nach einer von ihm selbst ausgestellten, von Heyck^) erwähnten
Urk. schon 1410 verheiratet, gehörte also dem geistlichen Stande nicht
an. Ob er adlicher Abkunft war, ist ungewifs. Ein sehr reichhaltiges
Material für die politische und Kulturgeschichte der 3. Hälfte des 15. Jh. bietet
Bachmann. ^) Diese Publikation schliefst sich den früher veröffentlichten
Urkk. und Akten zur österreichischen Geschichte im Zeitalter Friedrichs EI.
und Georgs von Podiebrad an und bezweckt vornehmlich für des Vfs. vor-
treffliche deutsche Reichsgeschichte im Zeitalter Friedrichs ID. und Max I.
Bd. I das neue Quellenmaterial beizubringen. Das Material (welches ebenso
wie die Reichsgeschichte vornehmlich Süddeutschland betrifft) umfafst die
Jahre 1448 — 71 und zählt 548 Nummern, von denen jedoch auf die
durch den Kampf zwischen Kaisertum und Territorialität so wichtigen Jahre
1459—63 442 Nummern faUen. Dafs deshalb für die übrige Zeit von
einer Vollständigkeit des Gesammelten nicht die Rede sein kann, sagt der
Herausgeber selbst. Vom Wiederabdruck schon veröffentlichter Akten-
stücke ist abgesehen. Die Editionsgrundsätze sind im ganzen dieselben
wie früher. Eine Ergänzung zu den Akten über den Reichskrieg gegen
Ludwig den Reichen bietet ein von Haupt*) veröffentlichter Brief des
Augsburger Patriziers Sigmund Gossenbrot an Sigmund Meisterlin, in
welchem die Hauptmomente des Krieges dargestellt werden, ohne dafs jedoch
wesentlich Neues geboten werde. Regesten zur Geschichte der Belagerung
von Neufs 1474/5 und eine amtliche Aufzeichnung der Kontingente, die
sich im April 1488 nach der Gefangennahme Maximilians I. in Brügge zwn
Zuge nach Flandern in Köln sammelten, bietet Höhlbaum,') zwei bisher
ungedruckte Urkk. von Friedrich HI. und Maximilian I. aus den Jahren
1479 und 1512 Roth,®) während die finanziellen Ratschläge Ludwigs von
Eyb, welche Wagner •) mitteilt, darthun, wie unter Albrecht Achilles eine
S) H. y. SauerUnd, 5 Fragmente aas der Chronik d. Dietrich von Nieheim:
MIÖG. 6, S. 583—616. — S) G. Erler, Dietrich von Niems Schrift contra dampMtM
WicUvita« Pragae: ZGWestfalen 48, S. 178—98. — 8*) X Th. Lindner, Dietrich
von Niem: ZAllgG. 1, No. 6 u. 7, S. 401—16, 516—88. — g*) X K. Hegel, Chromeon
Moguntinum. (= Script, rer. Germ, in usum scholarum.) Hannover, Hahn. XX, 103 ^
M. 2. Rez.: MHL. (1886), S. 122/8 Hirsch. VgL u. Kap. 'Mittelrhein.* — 4) E. Hey ck.
Ubich von Richental: FDG. 25, S. 558/5. — 5) Ad. Bachmann, Briefe und Akten
zur österreichisch-deutschen Gesch. im Zeitalter Kaiser Friedrichs HI. (== Fontes reroffl
Austriacarum 2. Abt. 44 B.) Wien, Gerold. XXXVI, 712 S. M. 10. Rez. : CBL (1886),
N. 80, S. 1017; Zur Reichsgesch. v. B. HJb. (1885), S. 106—24, v. Buchwsld. -
0) H. Haupt, Ein zeitgenössischer Bericht über den Reichskrieg gegen Ludwig d«D
Reichen von Bayern im Jahre 1461/2: WZ. 4, S. 802—10. — 7) C. Höhlbsum,
Mitteilungen aus dem Stadtarchive von Köln. 8. Hft. Köln, Du Mont-Schauberg, 52 S. —
8) F* Roth, Drei ungedruckte Kaiserurkk. und eine Erzbischöflich Mainzer Urk.: KA. \^'
S. 400/4. — 9) F. Wagner, Finanzielle Ratschläge aus der Zeit Albrecht Achille«^
FDG. 25, S. 342—58.
IX. £. H ackert: Deutsehe Geschichte im XY. Jh. n,71
i Kleinste geordnete Bnchfühmng mit einer genauen Kontrolle der
- and Wirtschaftsbeamten und einer verständigen Einteilung der
ifte sich eingebürgert hatte.
arstellungen. Auswärtiges. — Zum grofsen Teile auf Grund
iblikationen aus dem Mailänder; ArchiTe zeigt Kagelmacher^®)
gensatz zu den bisherigen Darstellungen die eigentlichen Gründe,
Sigismund 1413 und 1431 bewogen nach ItaUen zu ziehen. Wäh-
r sich 1413 von der bestimmten Absicht leiten liefs, Johann XXITI.
Prüfung des Konzils zu veranlassen, lag der Grund 1431 in seiner
dt und in seinem Hasse gegen die Yenetianer, welchen der von
g, Florenz und anderen hart bedrängte Mailänder Yiskonti sehr
und nicht selten in unehrlicher Weise benutzte. Die Verhandlungen
liesen 2. Zug Sigismunds, welche 1426 begannen und immer wieder
selben Weise aufgenommen wurden, bilden den Hauptgegenstand der
Unng. Hierbei erkennt man, dafs Sigismund nicht unehrlich gegen
iskonti gehandelt, sondern thatsächlich in dieser ganzen Zeit die
t gehabt hat, nach Italien zu ziehen, obwohl das den realen Ver-
sen, besonders in Deutschland, wenig entsprach. Der Zug von 1431
ist nicht mehr behandelt. ^^) Nach ungedruckten Aufzeichnungen,
, wie Höfler^^) vermutet, von Andrea del Burgo, einem Beige-
en der kaiserlichen Botschafter, für Maximilian I. verfafst und diesem
Iberreicht sind, giebt H. eine interessante und ausführliche Schilde-
ler Friedensverhandlungen in Blois vom Jahre 1504, aus der hervor-
wie überaus schwer es war zu einer Übereinstimmung zu kommen,
ien Abschlufs des Offensiwertrages der Könige Max I. und Ludwig XU.,
des Papstes Julius H. gegen die Venetianer ist in den Aufzeichnungen
vermerkt.
Queres. — Für die Staatsgeschichte auch unserer Zeit ist
ch^*) von der gröfsten Bedeutung, wenn es sich darum handelt,
neren Zusammenhang der einzelnen Ereignisse und Zustände zu er-
i. Keussen^^) bespricht auf Grund gedruckten und ungedruckten
üs die politische Stellung der Reichsstädte unter Friedrich HI. bis
unahme Donauwörths im Jahre 1458, um so ihre recbtliche Stellung
lg auf die Reichstage zu erkennen. Hierbei zeigt sich für die ersten
1440/5, dafs die Reichsstädte die volle Reichsstandschaft als Recht
^n, dafs die faktische Anerkennung dieses Anspruchs aber vollständig
r Willkür des Königs abhängt. Aus der Zeit von 1445 — 54 liegt
^) £. Kagelmacher, Filippo Maria Visconti and König Sigismund 1413 — 31.
rag zur Gesch. des 16. Jh. Greifswalder Dissertation. Berlin, Siemenroth. IV« 121 S.
. Bes.: GBL (1885), N. 85, S. 1178/9; MHL. (1886), S. 254/5, YoUcmar. —
Rapolnaj, Die Anfzeichnnngen Kaiser Max I. ttber die Einnahme von Wien
iüweirsenbnrg: Szazadok (Budapest) 19, S. 156 — 65. Vgl. o. Kap. 'österr.' —
V. H 5 f 1 e r , Bericht des kaiserl. Botschafters Andrea del Burgo ttber die Verhand-
1er kaiserL n. erzherz. Botschafter am Hofe Konig Ludwigs XII. zu Blois und Ab-
les Friedens daselbst am 22. Sept. 1504: Wiener SB. 108, S. 411—72. — IS)
Titzsch, Gesch. des deutschen Volkes III. Bd. Vom Tode Heinrichs VI. bis zum
^r Religionsfiieden. Hersg. y. G. Matth&i. Leipzig, Duncker u. Humblot. XIV, 458 S.
Bez.: MHL. (1886), S. 831—40, Volkmar; CBl. (1885), N. 46, Lindner; Litt.
(1885), N. 394, Diekamp. — IS) H. Keussen, Die politische SteUung der Reichs-
t besonderer Berücksichtigung ihrer Reichsstandschaft unter Friedrich III. 1440 — 57.
Distert. Bonn, Georgi. (Leipzig, Fock.) 73 S. M. 1,20.
i
n,72 I2- £. Huokert: Dentsehe Gesehiehte im XY. Jh.
kein einziges Einladungsschreiben an die Städte zum Besuch der wenigen
Reichstage vor. In der dritten Periode ist der Anspruch der Städte der-
selbe wie in der ersten, doch zeigt sich in der Anerkennung dieses An-
spruchs ein widerspruchsvolles Verhalten des kaiserlichen Anwalts Albrecht
von Brandenburg. Wagner^ ^) setzt seine Arbeit über die Stellung der
fränkischen Hohenzollem zum schwäbischen Bunde fort, behandelt sehr
ausfährlich die Jahre 1492 — 94t und giebt auf urkundlicher Grundlage
mancherlei Berichtigung und Ergänzung zu Klüpfels Darstellung. Gothein^*)
behandelt in gedankenreicher, eindringender Weise die Ursachen des
Bauernkrieges und findet dieselben weniger in den wirtschaftlichen Müs-
ständen, obwohl die Lage des Bauernstandes im 15. Jh., vornehmlich in
der 2. Hälfte im Ganzen schlechter geworden sei, sondern im sozialen
Notstand, da die Bauern sich den Ständen des Adels, Klerus und der
Bürger gegenüber nach den verschiedensten Seiten hin zurückgesetzt sahen.
Auf das kirchenpolitische Gebiet führt uns Brefsler'*)
mit dem Nachweis, wie die deutschen Universitäten an der konziliaren
Bewegung teilgenommen haben, wie dann bei der Frage der Neutralität
die Theologen und Artisten für das Konzil, die Juristen für die Neutralität
eintraten, bis schliefslich die päpstliche Richtung auch an den Universitäten
den Sieg davontrug. Viele neue und wichtige Aufschlüsse über das kirch-
lich-religiöse Leben im ersten Drittel des 15. Jh. bringt Schleier,'^)
indem er das Leben und Wirken des Dominikaners Johannes Nider Yor-
, nehmlich nach den Schriften desselben darstellt. N. war als Professor der
Theologie in Wien , seit 1428 als Prior in Nürnberg für die Hebung des
religiösen und sittlichen Lebens und besonders für die Reform des Domini-
kanerordens in Deutschland thätig. Auch am Konzil zu Basel nahm er
lebhaften Anteil, kehrte dann zu seiner Lehrthätigkeit in Wien wieder
zurück, starb aber schon 1438. Auf einen andern Reformator, Nikolaus
von Cusa, bezieht Krause^®) zwei von Wattenbach mitgeteilte Scheltverse,
während BernouUi^*) eine Gebetsparodie veröffentlicht. Um zu zeigen,
wie gründlich in der Zeit von 1500 — 17 das deutsche Volk im christlichen
Glauben und speziell über die Verdienste Christi, die guten Werke u. 8.w.
unterrichtet worden sei, teilt Hasak'^) Predigten und Traktate mit
Hierher gehören auch drei bisher unbekannte Schriften religiösen Inhalts,
welche Jostes^^) dem münsterischen Fraterherm und vorzüglichen Kanzel-
redner Johannes Veghe zuschreibt.
14) F« WagBer, Der Schwäbische Bond n. die fr&nkischen Hohenzollern: FDO.
26, S. 465 — 610. — 15) £• Gothein, Die Lage des BanernsUndes am Ende dei M^<
vornehmlich in SUdwestdentschland : WZ. 4, 1—22. — 16) H. Brefsler, Die Stellniig
der dentschen Universitftten cum Baseler Konzil und ihr Anteil an der Reformbewegnog
in Deutschland während des 16. Jh. Leipziger Dissert. Leipzig. 86 S. Bez.: ZKG.
8t S. 268/4. — 17) K. Schieler, Magister Johannes Nider ans dem Orden der
Prediger-Brttder. Ein Beitrag zur Kirchengesch. des 15. Jh. Mainz, Kirchheim. XU, 428 8.
M. 7. Bez.: DLZ. (1885), S. 1298 f., Funk; StMBCO. (1886), 7, 1; ThLBL (1886)t
14, Schulze; LRs. (1886), S. 808/4 Grube; Theol. Quartalschr. 68, S. 8, Treutler. -
18) K. £. H. Krause, Zu den Versen im neuen Archiv IX, S. 628: NA. 10, S. 406/6.
— 19) A. Bern o Ulli: Eine Grebetsparodie aus dem 15. Jh.: ZKG. 7, S. 141/44. -
SO) V. Hasak, Herbstblumen oder alte, ernste Wahrheiten. Zur Illustration des chriit'
liehen Volksunterrichts in der Torreformatorisch. Zeit. Regensburg, Manz. 242 9. —
21) Fl'- Jostes, Drei unbekannte deutsehe Schriften von Johannes Veghe: *HJh. 6,
S. 846—412.
IX. £. Hucke rt: Deutsche Geschichte im XV. Jh. 11^73
unsere Eenntnis der Bildung in den verBchiedenen Gesellschafts-
kreis«! fördert v. Bnchwald,**) indem er in 10 Vorträgen von Schnl-
ODterricht nnd Jugenderziehung, Frauenhildung , Lesebedürfhis und Lese-
stoff,^^) Bücherdruck, den Zuständen im Klerus, Mönchtum und Adel,
Hftndwerk, Kunst und Wissenschaft, Volksglauben^*^) u. a. handelt und
(bbei mancherlei landläufige Vorstellungen über jene Zeit mit Erfolg be-
kimpft Jedoch hat es in der Kritik nicht an manchem Widerspruch ge-
fehlt. Für die Geschichte des Schulwesens sind von Bedeutung die von
Maller*^) mitgeteilten, in deutscher oder niederländischer Sprache abge-
faßten Dekrete und Verträge, welche sich auf die Schule und ihre Ange-
hörigen, ihre Rechts-, Erziehungs- und Unterrichtsverhältnisse beziehen,
Mwie die Schul- und Studienordnungen, welche mit dem Humanismus auf-
kamen. Erläuterungen der Sprache und des Inhalts, sowie die Ordnungen
in lateinischer Sprache sollen folgen. Von Paulsens^^) Werke über
die Geschichte des gelehrten Unterichts betreffen unsere Zeiten die drei
enten Kapitel über den Humanismus und sein Verhältnis zum MA.,
die humanistische Reformation der Universitäten und das Eindringen des
Humanismus in die Partikularschulen, welche ebenso selbständige Forschung
vie selbständiges (den geltenden Anschauungen oft widersprechendes) Ur-
teil zeigen. Von Wegeies ^^) Geschichte der deutschen Historiographie
kommen für uns in betracht die ersten vier Kapitel, in denen der Vf.
sieht blofs im Anschlufs an fremde Arbeiten, sondern auch auf Grund
eigner Forschung die Geschichtschreibung der Humanisten, Kaiser Maxi-
milian und die nationale wie die territoriale und städtische Geschicht-
schreibnng eingehend behandelt. S. 1 — 178.
Gehen wir zu den einzelnen Humanisten über, so bietet
Kran 8 e den Briefwechsel des Mutianus Rufus.'^) In einer Einleitung giebt
der Herausgeber ein Bild seines Lebens und seines Charakters. Die Briefe
sifid in drei Abteilungen geordnet. Die erste Reihe enthält einen Abdruck
der bekannten Frankfurter Hds. , 527 Nummern aus der Zeit von
22) O. V. Buchwald, Deutschem Gresellschaftsleben im endenden liA. 1. Bd. Zur
Stichen Bildungagesch. im endend. MA. Kiel, Homann. XII, 228 S. M. 4. Res.:
HPBL (1886), 98, S. 801—21 (Lesker); CBl. (1886), N. 4; HJb. (1886), S. 324/9,
Sajier. — 2^*^) X Pli. Strauch, Deutsche Prosanovellen des 15. Jh. I. Mariana, II. 6ri-
«rti» Y. Albr. von Eyb.: ZDA. NF. 17, S. 326—42, 378—443. — 22*) X H. Fischer,
fngment eines schwäbischen Arzneibuches: Germania 30, S. 98 — 101. — XZur Gresch. des
Geheimmittelwesens. Ein Brief aus dem 15. Jh.: WZ. 4, S. 299—302. Der Brief sUmmt
jtdcB&Us von Sigmund Meisterlin her. — 28) J* Mttller, Vor- u. frtthreformatorische
SckalTsrordnungen und Schulvertrftge in deutscher u. niederländischer Sprache. 1. Abt.
1296—1505. (= Sammig. selten gewordener pttd. Schrift. Bd. 12.) Zschopau, Raschke.
XIV, 141 S. M. 2,80. Bez.: CBL (1886), N. 7 ; Litt. Handw. (1886), N. 407, Falk. — 24) Fr.
Ptttlien, Gesch. d. gelehrten Unterrichts auf d. deutschen Schulen und Universitäten vom
AsvgiBg des MA. bis zur Gegenwart. Leipzig, Veit. XVI, 811 S. M. 16. Bez.: Yjschr.
f. G. K. d. N. I, S. 276 Geiger; HJb. (1886), 80—96, Orterer. — X J. Ch. H. Weifsen-
^orn, Die Anftnge der Universität Erftirt und ihr Rektor Heinrich Reufs von Plauen.
UCS: 54 — 55. JB. des vogtl. Altertumsf. Vereins zu Hohenleuben, S. 112 — 47. —
21) Fr. W e g e 1 e , Gesch. der deutschen Historiographie seit dem Auftreten des Humanis-
"uu. Manchen, Oldenbourg. X, 1093 S. M. 14. Rez.: CBl. (1886), K. 2; Vierteljahr ssch.
f. Bsssissance, B. I, S. 524/6, Geiger; MHL. (1887), S. 144—153, Hirsch. — 26) C.
Krause, Der Briefwechsel des Mutianus Rufüs. Ges. u. bearb. (= ZHessG. NF. B. 9,
^PP.) Kassel, Freyschmidt. LXVIH, 700 S. M. 12. Rez.: HZ. S. 54, 145 ff.; Theol. Litt.
Wh), S. 146 f., Kawerau; DLZ. (1885), S. 525 f., Voigt; CBl. (1885), S. 500/1 (N. 15);
2^G. (1885), S. 494/6.
XI 74 ^^* ^* Huckert: Deutsche Geschichte im XV. Jh.
etwa 1505 — 21; die zweite 28 andere, bisher ungedrackte Briefe aus d(
Jahren 1508 — ^21; die dritte den gedruckten Briefwechsel von 1502 — 2
meist nur in Regestenform. Der Gebrauch der Briefe ist wesentlich g
fördert durch die Anmerkungen und Nachweise der Citate. Abgesehen v(
der Erkenntnis der humanistischen Denkweise Mutians und seiner Freuni
in bezug auf Wissenschaft, Religion und Sittlichkeit fallen mancherl
Streiflichter auf den Reuchlinstreit, die Universität in Erfurt u. s. w., obwo
die Ergebnisse keineswegs der Anzahl und Länge der Briefe immer en
sprechen. Entgangen ist dem Herausgeber ein Z.E.G. 5, S. 161 ff. abg
druckter Brief, aus welchem hervorgeht, dafs M. auch in Ferrara gewese
und dort Doktor des kanonischen Rechts geworden ist. Silbernagls*
Monographie über Trithemius ist in 2. Auflage erschienen, welche mit B<
nutzung der neueren Litteratur seit 1868 das früher entworfene Bild b(
richtigt und erweitert. Ein neuer Anhang enthält Zusätze des Trithemii
zu seinem Catalogus illustrium virorum Germaniae. Wimphelings Gennani
übersetzte und erläuterte M a r t i n , ^^) die von ihm angenommenen Grttnd
Mumers zur Bekämpfung der Germania sind nach Geiger nicht mafsgebem
gewesen. L i e s s e m *•) setzt seine gediegene Arbeit über Hermann voi
dem Busche fort. Einen bisher wenig bekannten aber nicht unbedeutende]
Humanisten Georg Sauermann aus Breslau lernen wir durch Baoch*^
näher kennen. Obwohl er vermutlich erst 1492 geboren ist, gehört er docl
unserer Periode an durch eine im Jahre 1518 mit grofser Sachkenntni
und Geschick verfafste bisher unbekannt gebliebene Erstlingsschrift, weicht
sich unter der Form eines Manifestes im Namen Maximilians an die Forstet
und Völker Italiens wendet mit der Aufforderung, denselben als ihren an-
geborenen Herrn und Hort gegen die drohende Türkengefahr aufzunehmen,
1517 bekleidete er in Bologna, wo er vornehmlich studiert hatte, die Würd«
eines Rektors der Universität. Derselbe Vf.**) giebt einen Beitrag zum
Leben des Rhagius Ästicampianus von seiner Vertreibung durch die Leip-
ziger Universität , von der er an den Papst Julius U. appellierte , bis zui
Ernennung als Professor der Plinianischen Gelehrsamkeit in Wittenberg.'^]
In wesentlich erweiterter Gestalt erscheint die 2. Auflage des Werkes
von Hase**) über die Koberger, indem abgesehen von der neuem Litte-
27) Jos. Silbernagl, Johannes Trithemius. Eine Monographie, 2. mit einem An-
hang vermehrte Aufl. Regensburg, Manz. VIII, 268 S. M. 4. Rez.: Litt Hsnd««
(1886), N. 402, Falk. — 28) £• Martin, J. WimpheUngs Germania übersetzt uid er-
läutert. Mit ungedruckten Briefen von Geiler u. Wimpheling. Ein Beitrag zur Frage nach
der Nationalität des Elsasses und zur Vorgesch. der Strafsburger Universität. StrafBboigf
Trübner. 118 S. M. 2,50. Rez.: Z. f. Gesch. der Renaissance (1886), B. 1, S. 27t
Geiger; CBl. (1886), S. 676/7 (N. 20); DLZ. (1886), S. 876, Kraus. — 29) Lieasem,
Hermann van dem Busche. Sein Leben und seine Schriften. Forts. Progr. des KAiter-
Wilhelm-Gymn. in Köln, N. 89. 4<>. S. 27—80. Rez.: Z. f. Gesch. der Renai««»«
(1886), S. 406/6, Geiger. — SO) O. Bauch, Ritter Georg Sauermann, der erste adelig«
Vorfahr der Grafen Saurma Jeltsch: ZGSchlesien: 19, S. 146—81. — 81) id.. Die Ver-
treibung des Johannes Rhagius Ästicampianus aus Leipzig nach aktenmäfsigen QneUen:
A. f. Litteraturgesch. 18, S. 1—88. — gl») X K. Hartfelder, Heidelberg und der
Humanismus, 1. Erste Blütezeit des Humanismus, 2. Zweite Blütezeit: ZAUgemG. 1, No. 8i 9t
S. 177 — 96. — XA. Horawitz, Zur Gesch. des Humanismus in den Alpenlftndem. Wien,
Gerold. 62 S. M. 0,80. — XW. Wattenbach, Aus neueren Hdds.-Verzeichni88en : NA.
10, S. 196/7. Verse von Dringenberg und Karoch werden erwähnt. — X Fr. Schnorr t.
Carolsfeld, Melchior Acontius: ALittG. 18, S. 297—814. Hat mir nicht vorgelegen-
— XH. Körting, Neulateinische Dichtung: MLLA. (1886), S. 84. Mir ebenfalls nnzuglog^
— 82) O. Hase, Die Koberger. Eine Darstellung des buchhändlerischen GesehlftB-
IX. £. Hackert: Deutsche Geschichte im XV. Jh. 11,75
rator zahlreiche im Anhang abgedruckte Briefe Anthoni Eobergers an den
Bachdracker Hans Amerbach in Basel ans den Jahren 1496 — 1506 und des
Bochdnickers Grüninger in Strafsbnrg an Hans Eoberger 1524/5 benutzt
sind. Das Werk giebt einmal reichen Aufschlufs für die Geschichte des
ßachdracks nach der technischen Seite hin; dann aber sind von grofser
koltarhistonscher Wichtigkeit die Nachweise über den Verlag, dessen Ab-
satzgebiet die gesamte gebildete Welt des Abendlandes umfafste. Wir
erkennen deutlich, wie die scholastische Litteratur von der humanistischen,
und diese wieder von der Litteratur der Reformation abgelöfst wurde. Für
manche Partieen ist der unbedingte Anschlufs an die Anschauungen von
Keller über die 'altevangelischen Kreise' verhängnisvoll geworden. Auch
von anderen Forschem ist mancherlei Aufklärung über die Buchdrucker
und ihre Thätigkeit gegeben. **)
Die von Muther*^) behandelten Blockbücher oder Holztafeldrucke
mit begleit-endem Text, welche seit den vierziger Jahren des 15. Jh. in den
Niederlanden und Deutschland in grofser Zahl erschienen und bis in das
letzte Jahrzehnt hinein reichten, gehören ebenso der Geschichte der Druck-
kanst im weiteren Sinne wie des Holzschnittes an.**) Derselbe Forscher
zeigt/*) d^fs die deutschen Maler im 15. Jh. in bezug auf ihre allge-
meine Bildung, die Art ihrer besonderen Ausbildung, materielle Stellung und
Selbstbewufstsein Handwerker waren. Dagegen erlangten sie am Ende des
15. und am Anfange des 16. Jh. in allen diesen Beziehungen eine Stellung
als Känstler, wozu das Interesse Maximilians *'') für die Kunst nicht wenig
beitrug. **)
betriebe« in der Zeit des Überganges vom MA. zur NZ. 2. Aufl. 4 Beilagen. Leipzig,
Brötkopf u. H. CLIV, 462 S. M. 10. Rez.: CBl. (1886), N. 21, S. 716/7; Litt. Handw.
(1886), N. 405, Beil. z. AUg. Zg. 1886, 5. — SS) X 6. Rettig, Ein unbekannter und
ein verkannter Burgdorfer Druck: N. Anz. f. Bibliogr. (1885), S. 282. — F. Zeller,
Beeehreibung in der fürstl. Fürstenbergschen Bibliothek in PUrglltz vorhandener Incunabel-
<lnieke bis zum Jahre 1500: ib., S. 198 — 206, 288 — 51, 260 — 73. Hinzugefügt ist eine
lohtlttfibersieht ttber die vorhandenen 178 No. nach den Druckern, Druckorten und Jahren.
1466—1500. — X M. Sondheim, Die ältesten Frankfurter Drucke. (Beatus Mumer 1511/2.)
^e MbL litt. Studie. Mit 8 Tafeln Faksimile. Frankfurt, Baer. 50 S. Rez.: Litt.
^<iv. (1886), N. 405. — XKelchner, Der Pergamentdruck der Agenda ecclesiae Mogun-
tincDaifl von 1480 der Stadtbibliothek zu Frankfurt a. M. Bibligr. beschr. Frankfurt, Knauer.
18 S. — }4) Mather, Der Buchdruck vor Gutenberg: Grenzboten 44, S. 180/7, 178 — 88.
~~ S5) X Kflrschner, Ein interessantes Blockbuch: Neuer Anz. f. Bibliographie 46,
S* 83/6. — XMuther, Die Anflbige des deutschen Holzschnittes: ZAllgemG. 1, N. 5. —
^A. Essenwein, Holzschnittkopien vom Schlüsse des 15. Jh. nach einigen der Initialen
<1m Meisters £. S. von 1466: Mitt. aus dem germanisch. Nationalmuseum 1, Hft. 2, S. 78/5.
^XL. V. HohenbUhel, Die Holzschnitte der Hds. des Heiltumbüchleins zu Hall in TiroL
^Beitrag zur Kunst- u. Kulturgesch. des beginnend. 16. Jh. Mit 28 Testbildern. 1884.
Innslmick, Wagner. 4^ 86 8. M. 8. Rez.: LCb. (1885), S. 689 (N. 20). — X W. v.
^•idlitz, Die gedruckten illustrierten Gebetbücher des 15. u. 16. Jh. in Deutschland.
^Uufi: Jb. der königL preufs. Kunstsammlung 6, S. 22 — 88. — S6) R« Muther,
Stiches Kflnstlerleben im 15. u. 16. Jh.: Grenzboten 44, Jahrg. 8, B S. 15 — 29. —
ST) id., Kaiser Blaximilian als Kunstfreund: ib. 48 Jahrg. 1. B. S. 124 — 41, 185 — 97.
1884.— S8) X A. G., Die Ubner Malerschule am Ausgange des MA.: HPBl. 95, S. 506—16,
57S— g4. — X Sidney C o 1 v i n , Zwei datierte Zeichnungen Martin Schongauers : Jb. der
königL pr. Künste. 6, S. 69 — 74. — XJ. Neuwirth, Albrecht Dürers Roeenkranzfest. Mit
'Abbüdungen. Leipzig, Freytag. 4^ III, 75 S. M. 4. Rez.: CBl. (1886), N. 7. —
^A.v. Öchelhäuser, Dürers apokalyptische Reiter. Berlin, Hertz. III, 86 S. M. 2.
^' CBL (1886), N. 12.
n,76 XI. SudwestdentecUaiKL 1. A. Hollsender: ElBafs-Lothringen.
Zum Schlafs sei noch hingewiesen auf einige Nachrichten über die
Vergnügnngen in den verschiedenen Gesellschaftsklassen. ^*)
XI.
Südwestdeutschland.
1.
A. Hollaender.
Elsars-IiOtlupinven.
Altertum. Eine zusammenfassende prähistorische Arbeit enthiüt
nach kurzem Oberblicke ttber frühere von denselben Yff. ausgehende
Yeröfifentlichungen , die namentlich die Steinzeit und die megalithischen
Denkmäler des Elsasses behandelten, zunächst Betrachtungen über
Bronzezeitalter im allgemeinen, sodann ttber dasselbe im Elsaf} unter Auf-
zählung der einzelnen hierher gehörigen Funde und Beifügung von zahl-
reichen Abbildungen. Hieraus werden im Zusammenhang mit den früher
festgestellten Ergebnissen eine Anzahl Schlüsse für die prähistorische Ent-
wicklung des Elsasses gezogen, die kurz formuliert am Ende der Arbeit zu-
sammengestellt werden. Die Spuren des Menschen lassen sich demnach
auch im Elsafs während Stein-, Bronze- und Eisenzeit genauer verfolgen. ^]
Was die Römerzeit anbetrifft, so nehmen im Elsafs vor allem
die Ausgrabungen zu Horbnrg, einem Dorfe, das in unmittelbarer Nähe
von Colmar am rechten Illufer an der nach Breisach führenden Strafse ge-
legen ist, unsere Aufmerksamkeit in Anspruch. Seit dem Jahre 1864 sind
die aus unzerstörbarem Mörtel bestehenden Umfassungsmauern eines römischen
Castrum blofsgelegt worden, welche ein Viereck von 176 m. Länge nnd
166 m. Breite bilden. Zahlreiche Funde römischen Ursprungs sind zu ?er-
zeichnen, so neben unzähligen Scherben aus Thon und Glas und einer Anzahl
Bronzestücke, 14 Sarkophage, gegen tausend Gerippe und etliche 30 römische
Münzen ans den Jahren 54 — 378 n. Chr. Das Castrum scheint allem An-
scheine nach das vonPtolemäus zuerst erwähnte Argentovaria zu sein,
auf dessen Ruinen später Colmar und Horbnrg entstanden. *••) Mitten in
S9-g) X H. Bosch, Die Markgrafen Albrecht AchiUes und Friedrich der Ältere von
Brandenburg und die Windsheimer Schützen: Mitt. aus dem germ. Nationalmusenm 1, Hft. %
S. 149 — 58. — XA. Essenwein, Der Eibenbogen: ib. S. 153/6. — H. Gradl, Bamberger
Tumierordnung von 147S. Separat-Abdruck. (Germania 80. Bibliographie.) — K. Bartsch,
Über den Tanz: Germania 80, S. 197 — 202 — Fr. Holt hausen, Über den Tanz: ib.
S. 193/7. — C. M. Blaas, Aus den Predigten Georgs von Giengen: ib. S. 88—98.
Handelt von Gastereien, Spielleuten u. s. w. — X Th. Bader, Über ein . . Fragmeut
eines hist. Volksliedes aus dem Anfang des 16. Jh. Progr. des Gymn. zu Sehleusingen
No. 227. 4<>. 24 S. Betrifft den Landshuter Krieg 1604. — X W. Meyer, Das Lied
des 15. Jh. «Verkehrt ob allen Wandel': Mttnchener SB. S. 869 — 76.
1) Faudel et Bleicher, Mat^riaux pour une^tude pr^historiqne de TAlsace. CohoBr,
Decker. 186 S. M. 6. Rez.: R.d'Als. (1886), S. 5—14; WZ. 5, S. 169—99. — 2-8) E.
A. Herrenschneider, Argentovaria-Horburg : Jb. des Vogesen-Klubs 1, S. 25 — 39. —
A. Schricker, Die Ausgrabungen in Argentovaria-Horburg : WZ. 5 (1886), S. 156—66.
XI. SüdwestdeatsehlADd. 1. A. HoUaender: Elsars-Lothringen. 11,77
ier Rheinebene des Elsasses an der HanptstraTse, die von Augusta Raura-
orum nach Argentoratom führte, in der Nähe von Benfeld, da wo heute
^ Dörfchen Ebl sich befindet, lag das römische Ellelum oder Helvetus,
fohl eher ein Handelsplatz als ein Kastell. Von jeher hat man hier, teils
n Ackerboden, teils im Flussbett der 111, römische Antiquitäten gesammelt.
0 ist es namentlich seit 1875 einem deutschen Beamten gelungen, sich
inen grofsen Schatz von Fundstücken aller Art, namentlich von römischen
[finzen zu erwerben. Es ist zu erwarten, dafs man bei der in Aussicht
enommenen Eegulierung der 111 neue Funde, aus Ellelum herrührend, ent-
ecken wird. ^) Auch bei Minversheim in der Nähe von Brumath wurden
884 and 1885 eine Anzahl Gräber aus gallorömischer und fränkischer Zeit
aigedeckt. ^) — Das römische Uruncim glaubt man in der Ortschaft
lirsingen an der Hl unweit von Altkirch gefunden zu haben.*) Aus
inem zusammenfassenden Bericht über neue Funde aus römischer und
r&nkischer Zeit in Lothringen sind namentlich die Angaben über die
^QSgrabungen an der Lunette d'Ar^on, in den Kiesgruben von Sablon,
emer über solche in der Nähe von Marange und Sierck hervorzuheben.^)
3erbst 1884 stieüs man bei der Restauration des Pflasters der Kirche
fonlarquinpol (ursprünglich wohl Decempagi) bei Dieuze auf 5 steinerne Särge
römischen Ursprungs. Infolge weiterer Nachforschungen wurden bis Herbst
1865 39 steinerne Särge blofsgelegt; in einem derselben fand man eine
Anzahl wertvoller Schmucksachen. Auch in dem Dorfe selbst wurden
infolge von Ausgrabungen römische Substruktionen, Münzen und Bronze-
Seräte aufgedeckt. Das Vorhandensein verschiedenartigster, teilweise kost-
barer Gegenstände beweist zur Genüge, dafs einst in Tarquinpol eine Nieder-
lassong von Bedeutung bestanden hat. ^)
Mittelalter. *) Einen Beitrag zur elsässischen Orts- und Per-
sonennamenkunde liefert eine Untersuchung über elsässische Flur- und
Orts&amen, welsche Flurnamen und alte Familiennamen.^*') Bereits früher
^ W. Wiegand (Strassb. Studien I, 3, p. 300) auf einen aus dem 14. Jh.
herrührenden Codex im Bezirksarchive des Unterelsasses hingewiesen, der
^ ein Inventar des gesamten Besitzstandes der Strafsburger Kirche ein
^r die politische und wirtschaftliche Geschichte, sowie die MAliche
Topographie des Elsasses höchst wertvolles Material enthielte. Auf diese
Anregung hin ist eine Arbeit entstanden, welche den bischöflich Strafs-
burger Territorialbesitz um die Mitte des 14. Jh. feststellt und zugleich
<UrzQlegen versucht, wie derselbe im Laufe der Jhh. zur damaligen
Ausdehnung angewachsen ist. Nach einem kurzen Oberblicke über das
gesamte Territorium folgt die Beschreibung eines jeden Bezirks, sowie die
4) Böhm, Die romische Niederlassung Helvetus oder Ellelum im Elsafs: JBV. f.
^nii4e zu Metz 6 — 7, S. 83 — 91. — 5) M. Mieg-Kroh, Note sur la d^oouverte de
■^pvltoras de T^poque Gallo-Romaine k Minversheim (Basse-Alsaee) : Bulletin du mus. hist.
^ Malhoiue 10, S. 54/6. — 6) £• Sitzmann, Les anciennes voies Komaines et la Station
^Tmodin. Bevue cath. d'Alsace. Bd. 8, Jahrg. 1884/5, S. 18—26. — 7) F. Möller,
Sene Fimde aus römischer und frKnkischer Zeit in Lothringen : JBV. f. Erdkunde zu Metz
<^-7. S. 42/5. — 8) id<> Ausgrabungen zu Tarquinpol: WZ. KBI. No. 45, 88, 142, 4, (1885).
^Sl- auch Journal de la soc. d'Arch. Lorraine 1884, S. 211/4. — 9) X Boureulle,
L'AiitfOs au mojen ige. St.Di^, Humbert 88 S. Kurze ZusanmiensteUung Iftngpst bekannter
^tncheu ohne wissensehaftL Wert. — 10) M. R. Bück, Zur Orts- und Personen-
i'^Beiikande: Alemannia 18 1 S. 1—39.
II 78 ^^* Südwestdeutschland. 1. A. Hollaender: Elaars-Lothringen.
Aufzählung aller zu demselben gehöriger Ortschaften mit Hinzufügung
rischer Exkurse bei den einzelnen Distrikten. Eine Spezialkarte die
Veranschaulichung. Übrigens wird gegenüber der Meinung Wie
dafsder oben erwähnte Codex unter dem Bischof Berthold IL i:
Jahren 1351/3 abgefafst sei, hier die Ansicht ausgesprochen, daf{
selbe im wesentlichen nur die Abschrift eines älteren Originals ist, di
mindesten auf die ersten Regierungsjahre von Bertholds Vorgänger, «1
(1306 — 28), vielleicht aber auf noch frühere Zeit zurückgeht. ^*)
1882 erschienenen Schrift 'der Adel im Ober-Elsafs' hat Eindle:
Enobloch nunmehr eine höchst verdienstvolle Zusammenstellung der
geschlechter Strafsburgs bis zum 16. Jh. folgen lassen. Später fan(
grofse Einwanderung fremden Adels statt. Der alte einheimische j
auf wenige noch blühende Familien erloschen. Die grofsen Hei
schlechter, aus denen das Strafsburger Domkapitel seine Mitglieder i
sind nicht berücksichtigt, der Landadel nur soweit, als er in der
verbürgert war. Die Anordnung ist die alphabetische; Hauptquelle
die Archive. Beigegeben sind dem Werke 46 Wappentafeln. ^*) Vo
umfangreichen Mülhauser Urkk. werke, 'Cartulaire de Mulhouse* h
dritte Band erschienen, der 1556 Urkk. aus den Jahren 1466 — 1
druckt und neben seiner Bedeutung für die Geschichte Mülhausens,
dieser Zeit harte Kämpfe mit dem benachbarten Adel zu bestehen
wertvolles Material für diejenige der burgundischen Herrschaft am
rhein bietet. ^^) Eine eingehende Untersuchung beschäftigt sich m
Entstehung der Burgunderkriege. Gegenüber der Ansicht einzelner Seh
Historiker, als ob die Eidgenossen an sich gar keinen Grund zum '.
gehabt und nur durch die raffinierte französische und habsburgische '
in einen solchen hineitigetrieben worden wären, wird der Nachweis erl
dass die Gegnerschaft der Schweizer durch die ganze Sachlage gebot€
nicht durch äufsere Einflüsterungen veranlafst worden ist. Schon Däi
vertrat im wesentlichen diesen Standpunkt. Während a'ber der 1
Forscher hauptsächlich die Politik der Eidgenossen darzulegen ven
hat Witte es sich zur Aufgabe gemacht , vor allem die Handlungswei
Herzogs Sigismund sowohl gegenüber jenen, als auch Burgund näher :
leuchten. ^*) Das Leben und die Wirksamkeit Peters von Hagenbae
in den Jahren 1469 — 74 die burgundische Landvogtei am Oberrhein
hatte, ist schon mehrfach behandelt worden. Freilich folgten die bisl
Darstellungen lediglich den ihm feindlichen schweizerischen und elsäsi
Berichten, die vielfach an Widersprüchen leiden. Die vorliegende AI
lung sucht das umfangreiche Material nochmals zu sichten und durcl
Angaben zu ergänzen, resp. zu berichtigen. Damit ist eine Untersi
11) J- Fritz, Das Territorinm des Bistums Strafsburg um die Mitte des 2
u. seine Gesch. Strafsbarg, Heitz u. MüBdeL 8^. XVI, 221 S. M. 6,50. Re
Journal (1885), No. 236; MIÖ6. (1886), S. 178—88 (AI. Schulte); CBL (1886), i
— 12) J* Kindler von Knobloch, Das goldene Buch von Strafsburg, 1. Te:
23 Wappentafeln. Wien, Gerold 1885/6. 8^ 478 S. Rez.: Rev. d*Alsace 14,
DLZ. (1885), S. 1707/9 (A. Schulte); HZ. NF. 19, 527; CBl. 1886, 46. -
Mossmann, Cartulaire de Mulhouse. Tome III. Strafsburg, Heitz u. Mttndel;
Barth. 4^ VU, 574 S. M. 32. — 14) H. Witte, Zur Gesch. der Entsteh
Burgunderkriege. Hagenau, Ruckstuhl. 4®. 52 S. M. 1,50. Rez.: WZ. (1^
HaUaender); HZ. NF. 20, S. 525.
XI. S^dwestdeatschland. .1. A. HoUaeBder: Elsafs-Lothrmgen. II 79
ober die Gründe verbunden, welche den raschen Znsammersturz der bur-
gDodischen Herrschaft im Elsafs im Jahre 1474 veranlafsten.^*^)
Die lothringische Geschichte hat, wie in früheren Jahren so auch
diesmal nur wenige Bearbeitungen erfahren. Die eine behandelt die
alamannisch - fränkischen Ansiedlungen in Deutsch - Lothringen. Nach zu-
sammenfassender Betrachtung, auf welche Weise Alamannen und Franken
sich im linksrheinischen keltorömischen Gebiete ihren Platz erkämpft, wie
de sich später gegenseitig über den Besitz dieser Länder auseinandergesetzt
haben, wird auf Grund der Flufs-, Ort-, Wald- und Flurnamen der Schlufs
gezogen; dafs der Grundstock der ersten Ansiedler Deutsch -Lothringens
alemamdscher Herkunft gewesen ist. ^*) Die andere Arbeit entwickelt die
Terfassungsgeschichte des Metzer Bistums, und zwar Immunität und Otto-
nische Privilegien, Entwicklung der ländlichen Verfassung, sodann die-
jenige der städtischen bis zum Beginne des 13. Jh. In einem zweiten Teüe,
betitelt 'Einzelforschungen' werden Nationalität und Sprache, Benefizien und
Precarien, verlorene Metzer Königs - Urkk. , sowie der Mauerring der
Stadt behandelt. ^^) Nähere Mitteilungen erhalten wir endlich über ein
leit der französischen Revolution abhanden gekommenes, jetzt wiederge-
fondenes Ms., das u. a. ein Gedicht über den Krieg enthält, den die
Metzer gegen den König von Böhmen und seine Verbündeten im Jahre
1384 zu führen hatten. ")
2.
A, Krieger.
Baden. ^)
Altertum. Aufser einigen Arbeiten allgemeineren Inhalts, die ge-
legentlich für Baden in betracht kommen,') sind in diesem Jahre
^ck mehrere Untersuchungen und Darstellungen erschienen, die speziell
^e Prähistorie der heute zu Baden gehörenden Gebiete zu ihrem Gegen-
stande haben. Vor allem der Umstand, dafs der 16. Kongrefs der deutschen
anthropologischen Gesellschaft in Karlsruhe tagte, wurde die Veranlassung,
^ man es allenthalben unternahm, die Ergebnisse früherer Forschungen
ü fibersichtlicher Weise zusammenzustellen. — Honseil hat in allgemeinen
2Qgen ein Bild entworfen von dem Aussehen der Rheinebene, besonders
zwischen Murg and Neckar, in einer Zeit, bevor hier menschliche Arbeit
thätig war. Damach war die Mitte der Thalebene von einer vom Strome
eingenommenen Niederung gebildet, welche von Hochgestaden begrenzt war,
fe wohl Sicherheit gegen die Verheerungen des Stromes boten, aber nur
gliche Nahrung lieferten. Weiter landeinwärts folgte ein breites Band
15) C. W. Faber, Peter von Hagenbach, der bnrgandiflche Landvogt am Oberrhein.
ProKnaun-Beil. No. 476. MUlhansen, Bader. 4^. 47 S. — 16) Grober, Alamanisch-
^Waehe Ansiedelungen in Dentsch-Lothringen : JBV. f. Erdkunde zu Metz 6/7, S. 91 — 112.
"IT) O. Döring, Beitrige zur Kltesten Geschichte des Bistums Metz. Dissertation.
InBiiirDek., Wagner. — 18) P* Lallemand, Un Manuscrit retrouvd. Guerre de Metz
«B 1824: J. de U soc d'Arch. Lorraine (1886), S. 117—28.
1) Die gesamte badische Geschichtslitteratur des Jahres 1885 ist von K. Hart-
felder znaammengesteUt: ZGORh. KF. 1, S. 280 — 66. — 2) Limes, Litt. betr. d. Limes
(Mommsen, Haupt, Hang) s. o. K. 1.
XX 33 XI. SttdwestdeatBchUnd. 2. A« Krieger: Baden.
eines von stehenden oder träge fliefsenden Gewässern angefüllten Snmpf-
landes. Ein böses Klima multe über einem solchen Landstriche herrschen.
Hierin ist die Erklärung für die Dürftigkeit prähistorischer nnd römischer,
ja alemannischer und fränkischer Funde an den Ufern des Oberrheins
zu finden.^) — Ober die Urgeschichte Badens und den Stand der urge-
schichtlichen Forschung daselbst hat kurz Wagner orientiert.^) Derselbe
hat auch über Hügelgräber und Umenfriedhöfe berichtet.^) Diese sind
vor allem zahlreich in der Bodenseegegend bis gegen den Schwarzwald
hin, in der Umgegend des Eaiserstuhls nnd im Neckarhügelland mit Ads-
läufern in die Rheinebene. Die einzelnen Ausgrabungen sind in geo-
graphischer Reihenfolge geschildert. Die Gräber gehören im Süden der
HaUstatt-Periode an, wobei die so sehr charakteristische Industrie der be-
malten Thongefäfse in Baden jedoch nicht weiter nördlich reicht als bis
zum Eaiserstuhl, höchstens vielleicht bis in die Nähe von Rastatt. Die
Urnenfriedhöfe bei Huttenheim, Oftersheim und Wallstadt stammen ans
einer älteren Zeit, wahrscheinlich aus der Bronzeperiode. Im Neckarhflgel-
land sind Funde der gallischen Periode von la T^ne gemacht worden. —
Die vorgeschichtlichen Zufluchten zwischen der oberen Donau und dem
oberen Rheine hat Mayer untersucht. Er hat neun derselben beschrieben,
von denen, wie es scheint, bisher nur eine einzige, die allerdings höchst
merkwürdige Befestigung bei Herdem am Rhein oberhalb der Stadt Kaiser-
stuhl bekannt gewesen ist. Die wichtigsten neben derselben sind die Hei-
denburg bei Ippingen, der Gürtelblockwall auf dem Hohenhewen und das
Heidenthor bei Berau. Beachtungswert ist, dafs M. in den Trümmersparen
bei Hubertshofen und Mistelbrunn im Bez. Amt Donaueschingen, die ge-
wöhnlich als Altfürstenberg (Krumpenschlofs) bezeichnet werden, Reste
prähistorischer Befestigungen erkannt hat. *)
Eine Schilderung des römischen Badens, seines Umfangs und der
verschiedenen Gruppen seiner Niederlassungen hat Bissinger gegeben,
zugleich mit einem Oberblicke über den Stand der römischen Forschungen
in Baden. '"*) — Die baulichen Anlagen der Römer in dem badischen Teile
der Zehntlande hat Naeher*) behandelt. Er unterscheidet militärische
Bauten: Städte, Verteidigungslinien, Militärstrafsen und bürgerliche Ban-
anlagen: Dörfer, ländliche Gehöfte, Bäder und Handelswege, deren letzterer
er acht kennt. Mit Mauern umgebene Städte, wie in Italien und Gallien
gab es in Baden nicht, wohl aber durch ein nahes Kastell geschützte Hanpt-
orte: Baden, Ladenburg, Eonstanz, das jedoch zu Rätien, und Breisach,
3) Honseil, Der Deutsche Oberrhein in yorhistorischer u. historischer Zeit:
KBAAnthr. 16, S. 100/7. — 4) ib. S. 71/6. — 5) E. Wagner, HOgelgrftber u. ünwn-
friedhofe in Baden mit besonderer Berücksichtigung ihrer Thongeftfse. Zar Begrürgnog
des 16. Kongresses der deutsch, anthropologischen Gesellsch. in Karlsruhe. Kirlfrabe,
Braun. 4^, 55 S. Mit 7 Tafeln Abbild. — 6) Mayer, Die prähistorischen Zufluchten
zwischen der oberen Donau u. dem oberen Rheine. KBl. der deutschen GreseUsch. f^
Anthropol., Ethnolog. u. Urgesch. XVI. S. 110/5. — 7) K. Bissinger, Das römiich«
Baden: ib. S. 107—10. — 8) X id., Verzeichnis der Trümmer u. Fundstitteiv »"
römischer Zeit im Grofsherzogt. Baden. Für die XVI. allgemeine Versammlung der deutsehei
anthropologischen Ges. neuabgedruckt mit Verbesserungen, Ergftnzungen u. beigeittgtco
Register. Karlsruhe, Bielefeld. 21 S. Vgl. JB. 1888. — 9) X J. Naeher, Die rSmisehfa
Verteidigungslinien zur Sicherung der Zehntlande, insbesondere der Grenzwall und die Hai**
Neckarlinie, sog. Mümmlinglinie : Bad. Landeszg. (1885), No. 185, I, 186, 11, 188,1«
195, I, 204, I. — id.. Die römischen Verkehrsmittel in der Reinthalebene zwischen Stnii-
bürg und Mainz. Karlsr. Zg. 1885, No. 149 BeiL u. No. 150 Beil.
XI. Südwestdentechland. 2. A. Krieger: Baden. USl
GraDlen gehörte. Römische Warttttrme haben sich im Zehntlande
nachweisen lassen. Ausführlich ist die von der italienischen
abweichende Einrichtung der Wohngebäude besprochen. Die An-
is die Römer die Pflaster- und Steindecken ihrer Strafsen in Mörtel
ätten, wird von N. stark angezweifelt. Die Möglichkeit, dafs auf
;che Weise eine Verbindung der aufgelösten Ealkteile und der
±e stattgefunden habe, scheint ihm nicht durchaus ausgeschlossen zu
Hier wie auch sonst wendet er sich gegen eine von Ammon
Ite Behauptung, dafs neben der am Fufs der Berge entlang von
ach Norden ziehenden Römerstrafse in Baden auch eine solche
instrom entlang von Mühlburg nach Heidelberg geführt habe, von
»rtsetzung Spuren bei Rastatt sich nachweisen liefsen, während Ab-
en nach Ettlingen und Baden zogen. ^^) Schon A. selbst war es
gangen, dafs diese Strafse, die sich zwischen den erstgenannten
;enan verfolgen läfst, keine der jetzt bestehenden Ortschaften, bei
im Teil schon früher römische Funde gemacht wurden, berühre,
i hatte er ihre Erbauung in die ersten Jahre des 3. Jh. setzen zu
geglaubt. Naeher seinerseits möchte aus jenem Grunde eher ver-
[afs sie in den Zeiten der ersten deutschen Könige errichtet worden
in es um eine direkte Verbindung zwischen Strafsburg und Frank-
thun gewesen wäre. — Ziemlich zahlreich sind auch in diesem
ie Fnndberichte. **) — Wiedemann hat die Inschrift einer
in Trümmern der alten römischen Thermen in Badenweiler schon
ufgefandenen Silbertafel bis ins einzelne erklärt und in ihrem
en Inhalt ein weiteres Anzeichen für das Vorkommen des Gnosti-
ener mit dem Christentum beziehungsweise dem Judentum iä enger
g stehenden Religionsgenossenschaft, diesseits der Alpen gefunden,
b nur vereinzelt erwähnt und durch spärliche Funde belegt ist. ^^)
Sammlung von Abbildungen antiker Bronzen der Altertümer-
l in Karlsruhe hat Wagner veranstaltet. Die meisten derselben
id.. Die romiechen Bauanlagen in den Zehntlanden badischen Anteils: Bonner
. 28 — 104. — 11) O. Ammon, Romerstrarse von Mühlbnrg nach Heidelberg:
BL No 2, 8 u. 9; Karlsniher Zg. 1885, Nr. 5, 42, 47, 79, 81, 82 n. 156
der Beil.; Bad. Landeszg. No. 29, I, 32, I, 51, I, 58, I, 64, I, 70, I, 74, II. —
iben berichtet Arnberster über Reihengrilber bei Schwetzingen KBl. der deutsch,
für Anthropologie, Ethnolog. u. Urgesch. 16, S. 26. — Baumann ttber ein
im B. A. Donaneschingen aufgedecktes Grab, das vielleicht zu alamannischen
em gehört und über eines bei Emmingen ab Egg im B. A. Engen, das wohl der
00 n. Chr. angehört. SV6. u. Naturgesch. der Baar u. angrenz. Landesteile
135. — Bissinger über eine romische Niederlassung bei Oberweier im Bezirks-
igen WZ. 4, KBl. No. 8 u. 9 — über dieselbe Naeher in der Karlsr. Zg. No. 110
i. Hop fg artner Über archäolog. Funde in Welschingen u. auf dem Hohen-
VG. n. Naturgesch. d. Baar u. angrenz. Landesteile in Donauesch. 5, S. 132 — 133.
bumacher Über eine Merkurinschrift auf dem Heiligenberg bei Heidelberg WZ.
10. 10. — E. Wagner über prähistorische Funde bei Gottmadingen B. A.
ib. No. 12, bei Gündlingen, südl. vom Kaiserstuhl, und bei Emmendingen: ib.
9, über Grabhügel-Untersuchungen bei Hügelsheim im B. A. Rastatt, Gottmadingen
onstaaz u. Buchheim im BA. Freiburg: ib. No. 3 u. Karlsr. Zg. (1885), Febr. 21. —
iister, über unedierte Inschriften von der Murgmündung WZ. 4, KBl. No. 11.
le Mnseographie {\1t 1884 von L. Leiner, Lachmann, A. Hopfgartner,
lon, E. Wagner, A. Mays u. K. Baumann: WZ. 4, S. 196/9. — 18) A.
ann , Die gnostische Silbertafel von Badenweiler: Bonner Jbb. 79, S. 215 — %4l.
cridite der Geschichtswissensduit 1886. IL ^
XJg2 ^I- SUdwestdeutschland.' 2. A. Krieger: Baden.
Stammen jedoch aas Italien, nur sehr wenige sind in Baden selbst ge-
fanden. ^*)
Mittelalter. ^^) Für die Geschichte badischer Landesteile besonders
wichtig and deshalb hier an erster Stelle zu nennen sind *die Fortsetzangen
zweier längst rühmlichst bekannter Urkandenpnblikationen. Von
dem Urk.bnch der Cisterzienserabtei Salem, dessen erster Band bereits
erschienen ist, hat Fr. von Weech weitere Teile veröflfentlicht, die ürkk.
and Kegesten aas den Jahren 1274 — 1300 enthalten. ^^) Eine ausführliche
Besprechung des ganzen zweiten Bandes dieses Werkes wird 1886 folgen. —
Von dem Fürstenbergischen Urk.buch sind , nachdem der hansgeschichtUche
Teil in vier Bänden vollendet war, in einem fünften Bande unter Baumanns
Leitung die Quellen zur Geschichte der fürstenbergischen Lande in Schwaben
vom Jahre 700 — 1359 veröffentlicht worden. ^ ') Es sind in demselben die rein
urkundlichen Überlieferungen mit den chronikalischen und inschriftlichen ver-
einigt. Berücksichtigt worden sind dabei nur solche Urkk., die sich auf Orte
und Teile des ehemaligen Fürstentums Fürstenberg beziehen, nicht aber solche,
die zwar von inländischen Behörden ausgestellt sind, das fürstenbergische
Gebiet jedoch nicht mit berühren. Dagegen sind die ürkk. einiger Orte auf-
genommen, die zwar nie zum fürstenbergischen Gebiete gehörten, trotz-
dem aber immer im engsten Zusammenhange mit dem fürstlichen Hanse
und dem Hauptgebiet der Landgrafschaft Baar standen. Ähnlichen Rflck-
sichten verdanken auch die Urkk. der Stadt Yillingen und ihres Gebietes
bis zur Zeit ihrer Abtrennung von den fürstenbergischen Landen (1326)
ihre Aufnahme in das Werk. Die Hauptmasse der Urkk. ist im Regest
mitgeteilt. Besondere Sorgfalt ist auf die Abbildung der Siegel verwandt
worden. Bei ihrer Beschreibung wurde das sphragistische System des
Fürsten Hohenlohe -Waidenburg zu Grunde gelegt. Die Urkk. selbst sind,
soweit sie nicht schon früher bekannt waren, und das war der bei weitem
geringste Teil, aus einer ganzen Reihe verschiedener Archive gesammelt
worden. Eine reiche Ausbeute gewährten vor allem die zwei Zimmerischen
Eopialbücher des 15. Jh. in Donaueschingen. Zur Erhöhung des Wertes
des Werkes trägt ein sorgfältig gearbeitetes Personen- und Ortsregister
wesentlich bei. — Unter dem Titel 'Aus dem Lehens- und Adelsarchive' hat
Roth von Schreckenstein aus der genannten Abteilung des Grofsherzog-
lichen General-Landesarchivs zu Karlsruhe eine Reihe auf die von Angelach,
die Arnleder, die von Auerbach, die von Auwensheim, die von Bach, die von
Bacheim, die Bademer von Rohrburg, die von Baden, die von Bärenfels, die
Fry von Barghusen und die Becherer, kurpfälzische, markgräflich badische,
hachbergische und ebersteinische Vasallen, sich beziehender Urkk., die
14) £. Wagner, Antike Bronzen der Grorsherzoglich Badischen AltertUmerssmm-
lung in Karlsruhe. 82. Bll. in unveränderlichem Lichtdruck, hersg. von dem Grofsh. Kon-
servator der Altertümer. Karlsruhe, ülrici. 4<>. — 16) X Fr. Stein, Gesch. Fnaken».
Mit Karten der fhlnkischen Gaue und Territorien u. Übersichtstafeln der frttnkischen BisehSfei
Regenten und Glieder edler Geschlechter. Schweinfurt, Stoer. XYI, 462 S. Kommt in
wenigen Abschnitten auch fUr heute badische Gebiete in betracht. — 16) Fr« v. Weech,
Urk.buch der Cistercienserabtei Salem. (Fortsetz.): ZGORh. 18, S. 1 — 29, 878—435, S9,
S. 1—82, 188—860. — 17) (Fr. Baumann) Fürstenbergisches Urk.buch. V. Bwi
Quellen zur Gesch. der Ftlrstenbergischen Lande in Schwaben vom Jahre 700 — 1859, heng.
von dem fUrstl Archive in Donaueschingen. Tübingen, Laupp. 4^. IV, 668 S. R^.'
DLZ. (1887), Sp. 1446 f.
XL SttdwestdeutschlADd. 2. A. Krieger: Baden. 11,83
aach fOr die Landesgeschichte von Wichtigkeit sind, mit erläuternden Be-
merkungen versehen, publiziert. ^^) — Euppert hat seine Veröffentlichung
der Regesten des Adels der Ortenau fortgesetzt, indem er zunächst die
auf die Familie von Neuenstein sich beziehenden bis zum Jahr 1549 fort-
fohite, dann aber in gleicher Weise die urkundlichen Nachrichten über
das Geschlecht derer von Schauenburg, das seinen Stammsitz auf einend
YorhQgel des Grebirges bei Oberkirch hat und von anderen Geschlechtem
des gleichen oder ähnlichen Namens wohl zu unterscheiden ist, in kurzen
Auszügen mitteilte. Diese Begasten stammen, soweit ihnen ungedrucktes
Material zu Grunde üegt, zum gröfsten Teil aus dem General-Landesarchiv
in Karlsruhe und dem Schauenburgischen Familienarchiv in Gaisbach und
Winterbach, einige auch aus anderen Archiven.^*)
Unter den kleineren Arbeiten*®) ist eine Untersuchung G i s i s
über Haduwig, die Gemahlin Eppos von Nellenburg, die Mutter Eberhards'
der Seligen, zu nennen, die er als Schwestertochter von König Heinrich II.
Gemahlin Eunigunde nachweist.'^) — Huemer berichtet über einen
Traktat des Cod. Sangall. 831 saec. XI, von dem ein Teil sicher dem
Walahfrid Strabo angehört.**) — Schulte findet in einem Burgstall Kün-
singen an der Mausach in der Baar die Heimat des Minnesängers Wachs-
mut von Kunzich. **) — Heyck teilte einige ürkk. aus dem General-
Landesarchiv in Karlsruhe mit, die unter anderem auch Materialien zur Ge-
schichte des badischen Adels, vornehmlich der Ritter von Windeck enthalten;**)
derselbe brachte auch weitere urkundliche Nachrichten über Ulrich von
Bichental, den Vf. der Eonstanzer Konzüchronik , bei, aus denen her-
vorgeht, daXis derselbe verheiratet war.**) — Eine Untersuchung Gotheins
fiber die Lage des Bauernstandes am Ende des MA. nimmt zum teil
B^g auf Zustände in Gegenden des heutigen Badens.*^)
IS) Roth V. Schreckenstein, Aas dem Lehens- u. Adeburchive. 1. Reihe|:
ZGORh. 38, S. 321 — 63. — 19) Ph. Ruppert, Regesten des Mortenauer Adels. 1. Neaen-
*t^ (Schiurs). 2. Die von Schauenburg. — Nachträge u. Berichtigungen zu den neuen-
Bteioischen Regeaten: ib. S. 128—56, 39, S. 83—182. — 20) X Th. Gümbel, Die Wappen
^ pUz. Rittergeschlechter: Pflüz. Museum. (1885), S. 13/4, 22/8, 43/4 u. s. w. —
K*£abel, Über den Minoriten Albert, Bischof von Pomesanien. Freiburg, Diöces. A.
1^ S. 301/6. Wird als General-Vikar des Bischofs Rudolf von Konstanz hin und wieder
ZB den Konstanzer Weihbischöfen gerechnet , zu denen er streng genommen nicht gehört,
d» er wirklicher Bischof einer bestehenden Diöcese war. — C. W. Faber, Peter von
S>^bach, der bnrgundische Landvogt am Oberrhein. Schulprogr. Mtthlhausen. 4^.
^' S. Auszug daraua in: Vom Jura zum Schwarzw. 2, S. 294 — 320. — B. Stengele, Bei-
tiige zur Chronik des P. Berard Müller. Freiburg. Diöses. A. 17, S. 292/8. Enthält
Sacbtitge und Berichtigungen zu den von Mone in der 'QuellensammL der bad. Landesgesch.'
3i S. 624 ff, mitgeteilten 'Jahresgeschichten der Franciskaner Conventualen in Baden.' —
H. Haapt, Aufzeichnungen des Franziskaners Johannes Schmidt von Elmendingen bei
Pfonheun 1356 — 1455: Alem. 13, S. 148 — 53. Als Geschiehtsquelle von keiner hervor-
ngenden Bedeutung sind sie immerhin beachtenswert durch die unmittelbare und lebendige
^he in der Wiedergabe der Auflösungen und Stimmungen des Volkes. — 21) W^* G i s i ,
Htrdiiwig, Gemahlin Eppos von Nellenburg, Mutter Eberhards des Seligen, des Stifters von
Aflerheiligen, Haus Winterthur: AnzSchwG. (1885), No. 1, S. 347—53. — 22) J. Huemer,
Za Wftlahfried Strabo: NA. 10, S. 166/9. — 2S) A. Schulte, Ein Minnesänger der
Bttr. Herr Wachsmut von KUnsingen: SVG. u. Naturgesch. d. Baar. u. angrenz. Landes-
^ in Donaueschingen 5, S. 112/7. — 24) E. Heyck, Aus der Zeit der Rittergesell-
Mbaften: ZGORh. 89, S. 361—75. — 25) id., Uhrich von Richental: FDG. 25, S. 553/5.
~- 36) E. G o t h e i n , Die Lage des Bauernstandes am Ende des MA., vornehmlich in
^▼eitdeutschland: WZ. 4, S. 1 — 22. Bezieht sich z. T. auf Zustände in Gegenden, die
dem ksntigen Baden zugehören.
JIg4 XI. Sttdwestdeutechknd. 2. A. Krieger: Baden.
Zahlreich sind auch in diesem Jahre die rein lokalgeschichtlichen
Arbeiten. ^^) zunächst sind es Konstanz, das Bistum und die Stadt, auch
verschiedene Orte in seiner Nähe, darunter vor allem Überlingen, welche
mehrfach behandelt worden sind.^®) Zur Topographie der Baar*^ hat
Bau mann zwei Beiträge geliefert, indem er einmal die Lage mehrerer
abgegangener Orte bestimmte, ^^) dann aus den Formen von Ortsnamen
nachwies, dafs im Thale von Welschensteinach Romanen sich auch nach
der Eroberung des Zehntlandes durch die Alemannen gehalten haben,
während bei Httfingen in jüngerer Zeit unter den Hausmeiem oder den
Karolingern eine Ansiedelung französischer Leibeigenen oder dergl. statt-
gefunden haben mufs.'^) Unter mehreren die Stadt Freiburg und ihre Um-
gebung betrefifenden Arbeiten ^^) ist namentlidi eine Untersuchung über alte,
127) X A. Schulte, Der h. H&imerad aus Mefskirch u. Bisch. Bruno von Osnahrttek
BUB LShningen bei Stuhlingen: SYG. u. Naturgesch. der Baar etc. 5, S. 141/5. — XHftttig,
Archivalien aus Orten des Amtsbezirkes Triberg: Mitt. der bad. bist. Rommission 5, S. 230/1.
Die Orte sind Nufsbach, Schonach u. Triberg. — F. X. Kraus, Wandgemälde zu Liell:
Schau-ins-Land 12, S. 10. LieU bei Schliengen im Amtsbez. MttUheim. — A. Birlinger,
Sittengeschichtliches. 2. WetterULuten in Offenburg: Alem. 13, S. 176/8. Aus H. Sanders
Reisetagebuch. Vgl. JB. 1884, III, 121, No. 21.. — Brenn ig, Archivalien aus Orten
des Amsbezirkes Offenburg: Mitt. der bad. bist. Kommission 5, S. 261/7. Ein Ver-
zeiehnis von Urkk. aus den Orten Altenheim, Berghaupten, £lgersweier, G^ngenbach, Offen-
burg, Ohlsbach, Schutterwald u. Weingarten. — J. B. Trenkle, Beitrüge z. Gesch. d.
Pftmreien in den Landkapiteln Gemsbach u. Ettlingen. Freiburg. Diöces. A. 17, S. 131 — 51.
Fortsetzung früherer Mitteilungen in Bd. 10/12, 14 u. 15 der gleich. Z. Behandelt Oos,
Ebersteinburg u. Baden. Aufserdem Nachträge über Neuburgweier (in Bd. 10), Dnrmers-
heim u. Bickesheim (11) und Mal8ch(12). — E. W. F. L. Stock er, Die Wappen an den
öffentlichen Gebäuden der Stadt Bruchsal. 4 S. Nachtrag zu der Sohrift deeselben Tf.
'Der Amtsbezirk Bruchsal. Bruchsal. 1883.' — Mai e r , Archivalien aus Orten des Amtsbezirkes
Schwetzigen: Mitt. der bad. bist. Konunission 5, S. 272/6. Reilingen u. Seckenheim. —
Wagner, Archivalien aus Orten des Amtsbezirkes Wertheim: ib. S. 282/4. Ebenheid,
Nassig, DSrlesberg, KUlsheim, Gamburg, Kembach, Dertingen u. Freudenberg. — Weifs?
Arehi Valien aus Orten des Amtsbezirkes Buchen: ib. S. 276 — 81. Behandelt 17 Orte. —
28) ^ Schnell, Die Kirchen und Klöster des früheren Bistums Konstanz. (Forts.):
Diözesan-A. BU. f. kirchengesch. Mitt. u. Studien aus Schwaben 1 u. 2. — v. Weech,
P. Ladewig, F. L. Baumann, Urkk. aus der Diöcese Konstanz: Mitt. der bad. bist
Kommission 4, S. 201 — 11. — E. Heyck, Ein Schreiben Eugens IV. an die Stadt Kon-
stanz. 1488 Febr. 18. Ferrara: ZGORh. 89, S. 481/2. Enthält die Nachricht von der An-
kunft des oströmischen Kaisers u. seines Gefolges in Venedig. — Eiselin, ArchlTslien
aus Orten des Amtbezirkes Konstanz: Mitt. der bad. histor. Kommission 5, S. 219 — 24.
Bringt ein Verzeichnis von Urkk. der Orte AUensbach, Langenrain, Liggeringen, Msrkel-
fingen. Möggingen u. Reichenau. — L. Baumann, Weistum des Kelnhofes Ober-Gailingen
XIII. Jh.: Alem. 18, S. 289 — 40. Der Kehihof gehörte dem Kloster Reichenau. —
Rhomberg, Repertorium über die Pergamenturkk. im iVeiherrl. von Homsteinschen Arehir
zu Binningen, Bez.-Amts Konstanz: Mitt. der bad. bist. Kommission 4, S. 134 — 94. —
B. Stengele, Das ehemalige Kapuzinerkloster in Markdorf. Freiburg. Kath. KirehenbL
No. 23. — B., Eine Erinnerung an alte Zeiten. Aus dem Salemer Thale: Freie Stimme
No. 59. Behandelt einen Besuch des Magistrats der Reichsstadt Überlingen in Salem 1790.—
Roder, Übersicht ttber den Inhalt des Stadtarchives zu Überlingen: ib. S. 314 — ?S*
Ders. Übers, ab. d. Inhalt des SpiUlarchivs zu Überl. ebend. S. 328/6. — tV) X Barth,
Archivalien aus Orten des Amtsbezirkes Donaueschingen: ib. S. 226 — 30. Ein Verzeichnis
von Urkk. der Orte Geisingen, Neudingen, Ippingen, Oefingen, Efslingen, Oberbaldingen,
Unterbaldingen u. Gutmadingen. — A. Birlinger, Aus Aufzeichnungen in den K15Bt«m
Grttnwald u. Friedenweiler: SVG. u. Naturgesch. Baar u. angrenz. Landesteile in Donsn-
eschingen 5, S. 118 — 28. Auszüge hauptsächlich sittengeschichtlicher Art. — S0) ^^'
Bau mann. Über einige abgegangne Orte: SVG. u. Naturgesch. der Baar etc. 5, S. 137-— 40.
— 81) id.. Romanisches: ib. S. 135/7. ~ %%) X F. Geige s. Die Stadt Freibnrg im
Breisgau unter der Herrschaft der Grafen von Urach bis zum Übergange an das Hans
Österreich 1368: Schau-ins-Land 12, S. 59 — 82. — F. J. Fuchs, Freiburger Botenposten
XI. SttdwestdeutflclLUnid. 2. A. Krieger: Baden. XI^
wohl ans der ersten Hälfte des 13. Jb. stammender Beliefbilder am Frei-
bnrger Münster und deren symbolische Bedentang von Eefsler zn er-
wähnen.**) — Anf dem rechten Hheinafer hatte das Bistum Strafsburg
alten Besitz im Breisgau nnd in der Ortenau. Die drei bischöflichen Ämter
UUemburg, Ortenberg und Ettenheim mit mehreren Städten und Burgen
und zahlreichen Gehöften gehörten den genannten Gauen an. Die älteste
bekannte Erwerbung des Bistums in diesen Gegenden fällt in das Jahr 1070.
Fritz hat in einer Untersuchung über den Stand des bischöflich strafs-
bnrgischen TerritorialbesitzjBS um die Mitte des 14. Jh. und sein Anwachsen
im Laufe der Jhh. bis zu dem damaligen Umfange auch die jetzigen
badischen Gebietsteile mit behandelt,**) bei einer nicht ausreichenden
Kenntnis der rechtsrheinischen Litteratur freilich nicht mit dem gleichen
Erfolge wie die elsässischen Distrikte.**) — Eine auf weitere Kreise be-
rechnete Beschreibung der Burgen, Schlösser und Städte des oberen Eraich-
gauea hat Naeher veröffentlicht.**) Dieselbe enthält zahlreiche, historisch-
topographische Angaben über die Orte und Burgen: Sickingen, Flehingen,
Gemmingen, Menzingen, die Ravensburg bei Sulzfeld, die Stammsitze wohl-
bekannter pfälzischer Geschlechter, sowie die Städte Bretten, Eppingen,
Gochsheün, das Kloster Odenheim u. a. m. — Zur Geschichte Heidelbergs*')
ist eine ältere Arbeit Onckens in neuer Auflage erschienen.**) Dieselbe
schildert in einer Anzahl von Einzelbildern besonders hervortretende Ereig-
nisse ans der schicksalreichen Vergangenheit der Stadt, des Schlosses und
<ler Hochschule Heidelberg. — Zum Schlüsse sei noch auf zwei weitere
Arbeiten von Naeher aufmerksam gemacht, auf eine über die Burg Zwingen-
^rg im Neckarthal**) und eine andere über die Entstehung und das
Wesen der deutschen Burg, vor allem in Süddeutschland, in welcher ver-
schiedene badische Burgen wie Röteln bei Lörrach, Alt- und Neueberstein,
Hachberg u. s. w. mehr oder weniger ausführlich beschrieben sind.*^)
ift MA.: ib. S. 42/5. Weist ein geordnetes Botenwesen der Stadt Freibnrg i. Br. schon
^ du 14. Jh. na«h. — J. Kon ig, Die UniversitätskapeUe im Freiburger Münster,
^«iborg. Dioces. A. 17, S. 290/2. Giebt einen Abdrnck der Stiftungsurk. der bis zum
tad« des Torigen Jh. als Begrftbnisstfttte der Universitfttslehrer dienenden Kapelle vom
^^ l^ovember 1505. — Poinsignon, Das Grofsherz. Palais zu Freiburg i. Br. : Schau-
^»^Usd 12, S. s/9. — id.t Archivalien aus den Landorten des Amtsbezirkes Freibuig:
'^ der bad. hist. Kommission 5, S. 282 — 61. Bringt ein Verzeichnis der Urkk. der
^>«aemde- u. Pfarrarchive von 88 Orten. — K. ▼. 6a gg. Einiges aus dem Hexenthaie:
^a'in»-Land 12, S. 47 — 55, 91/8. Behandelt die Ruine Scherzingen u. das ehemalige
^^vUi Seiden bei Freibnrg. — gS) Ig. Kefsler, Die symbolischen Reliefbilder am sttdl.
^^cntnnne des Freiburger Münsters. Ein Beitr. zur Bereicherung der Münsterlitteratur,
^*ie zum richtigen Yerstttndnls der BfAlich. Symbolik überhaupt. Freiburg. Diöces. A.
IT, S. 153 — 95. — S4) ^' Fritz, Das Territorium des Bistums Strafsburg um die
^ des 14. Jbu u. s. Geschichte. Strafsburg. Diss. Köthen, Schettler. XVI, 221 S.
I 136-65. — 35) Vgl. dazu AI. Schulte in MIÖG. 7, S. 178—83. — 36) J.
^^«bei, Die Burgen, Schlösser u. Städte des oberen Kraichgaues. Ein Beitr. zur Landes-
»ittde. 7 Tafeln Abbildungen mit Erklärung. Karlsruhe, Gutsch. 4®. 16 S. — 87) K.
^'^«aenstein. Die Stadtfiurben Heidelbergs: Heidelberg. FamilienbU. (1885), No. 88. —
^^*&ien, Urkk. des Mannheimer Altertumsvereines. A. Mannheim. B. Heidelberg: Mitt.
^bid. faiftt. Kommission 4, S. 195 — 200. — Salz er, Archivalien aus Orten des Amts-
r^kei Heidelberg: ib. 5, S. 268—71. Neuenheim u. Handschuchsheim. — 38) W.
^^ncken, Stadt, Schlofs und Hochschule Heidelberg. Bilder aus ihrer Vergangenheit. Dritte
'. Z^ Vt revidierte Auflage. Heidelberg, Meder. 98 S. Zuerst 1869. — 39) J. Naeher,
*^* Burg Zwingenberg im Nekarthal. Beschreibung u. Geschichte mit einer Tafel Original-
^«bmen. Karlsruhe, Gutsch. 19 S. — 40) id., Die deutsche Burg, ihre Entstehung
^ ^ Wesen insbesondere in Süddeutschland. Mit 78 HolzschnittdarBteUungen nach. e\g«i^«rL
• "^ifiuhmen des Vf. BerKn, Toeche 1886. 43 8.
11,86 ^I* SüdwestdeutBchland. 3. £. Schneider: Württemberg.
"
?
3.
E. Schneider.
H^üpttembery.
Älteste Zeit. Gegen die Ansicht Schaafhansens, dafs die vor €
Jahren in der Bocksteinhöhle ausgegrabenen menschlichen Skelette
historisch seien, wendet sich v. Holder.*) — Ein reicher Fui
der vorrömischen Metallzeit wurde bei Pfeffingen 0. A. Balingen gemach
Dass die durch ihre Form und Lage ausgezeichneten, in der Rege
als Hingburgen benfitzten Berge, wie ZoUem, Achalm, Bussen, zu
Stätten gedient haben, sucht Paulus nachzuweisen.^)
Für die römische Zeit*"®) wird der Grenzwall besprochei
Kailee,*) der den Zweck desselben in Bewachung der Grenze und i
findet, und von Paulus,*^) der die Anlage des rätischen Limes mit 1
Spompfeilern zu hölzernem Laufgang samt einer vorliegenden Paus
reihe aufgedeckt hat. Auf sehr interessante Weise hat Miller*
römische Strafsennetz in Oberschwaben untersucht, welches, fast volls
erhalten unter einer Humusschichte, ausgezeichnete Tracierung zeig
dessen Knotenpunkte durch die heutigen Städte noch bezeichnet
Herzog*') hat als Standort der legio VIII augusta Bottenburg gef
Aus der alemannisch- fränkischen Zeit wurden Beihen
bei Altenstadt 0. A. Geislingen*^) aufgegraben; wahrscheinlich gehör
her auch ein Fund bei Allmendingen.**)
Mittelalter. Fürst und Land. — Ein wertvoller Beitrag f
Topographie Schwabens ist die Ausgabe des Felix Faber. *^) Die
dehnung der württembergischen Lehensherrlichkeit im 14. Jh. mac
vom Ref.**) bearbeitete Lehenbuch Graf Eberhard des Greiners, des ä
württembergischen, anschaulich. Die Bedeutung des ersten Herzogs y
schildert J. A. Schneider.*')
In der politischen Geschichte war der Kampf K. Heinricl
mit den Herren von Hohenlohe nach Ursache und genauerer Zeitbestii
nicht aufgehellt; beides gelingt G. Bessert.*®) Derselbe**) giebt ei
1) H. V. H51der, Die menschlichen Skelette der fiocksteinhöhle: Ausland S. 3(
— 3) L. Mayer, Prähistorische Bronzen: WZ. KBl. No. 89. — S) E. Paulus,
Berge in Schwaben: Schw&b. Chron. Ko. 123. — 4) X R. Gufsmann, Zur
forschung: Württ. Staats -Anz. Bes. Beil. No. 8. — 5) X £. Kallee, Käst
Köngen: ib. S. 272. — 6) XL. Mayer, Römische Ruine bei Rirchheim a. ¥
KBl. No. 43. — 7) X C. Miller, Das untere Argenthai: SVGBodensee 14, S. 8(
— 8) X Romerstrafsen bei Spaichingen : Schwab. Chron. No. 260. — 9) ^ ▼• ^
Die militärische Bedeutung des römischen Grenzwalls: AZg. Beil. 221 f. — 10) E. P
Die neuesten Farschungen am rätischen Limes: Württ. Yjh. S. 289 f. — Hl Ch
Römisches Strafsennetz in Oberschwaben: SVGBodensee 14, S. 102 — 28. — 12) E. H
„ Römischer Fund in Rottenburg: Schwab. Chron. No. 66. — 13) Reihengräber bei All
I O. A. Geislingen: Württ. Staats- Anz. S. 961. — 14) Leube, Ein Gr&berfnnd bei .
dingen: Württ. Vjh. S. 180 f. — 15) H. Escher, Fratris Felicis Fabri Descriptio S
Quellen z. Schweizer Gesch. 6, S. 107 — 229. — 16) E. Schneider, Lehenbuch Gn
hard des Greiners v. Württ.: Württ. Vjh., S. 118—64. — 17) J. A. Schneider
hard im Bart: Z. f. aUg. G. 2, S. 561—83. — 18) G. Bossert, K. Heinrich VI
Herren v. Hohenlohe i. J. 1234: Württ. Vjh., S. 81/9. — 19) id., Zur Geschic
sogen. Stranfsenkriegs : ib. S. 96 — 101.
XL SüdwestdentBchland. 8. E. Schneider: Württemberg. n,87
des ?om Adel unterstützten Salzfuhrmanns StrauTs, der um die Wende des
MA. eine Privatfehde gegen die Beichsstadt Hall führte.
Ein einzelnes Gebiet'®"^*) behandelt G. Schneider*') mit der
Schildemng der Burg und der Vögte von Sumerau; von hervorragenden
Geschlechtem'*) Boger die Herren von Thumb,'*^) Schultes die Ehinger
in Ulm.")
Beiträge zur Kirchengeschichte*'"**) bietet Bessert,*') welcher
nachzuweisen sucht, wie die Kenntnis der ältesten Heiligen einer Kirche für
Zeit und Ausgangspunkt der Missionierung einer Gegend und die Bildung
der Pfarreien von grofsem Werte ist. Dafs in der Palatialkapelle zum h.
Kreuz und zum Hofherm in Ulm als der letztere der h. Zeno verehrt wurde,
steUt Kriegstötter") fest. B o th **) behandelt die Einführung des Christen-
tums im Nibelgau, einem Teil des jetzigen Allgäus, dessen Mutterkirche die
zum h. Martin in Ufhova-Lentkirch war. Was von urkundlichem Material
über das Kloster Langnau vorhanden ist, hat der mit der Gegend sehr ver-
trante Dekan Schneider**) bis zum Verkauf der Propstei an die Herren
von Montfort im Jahre 1389 verarbeitet.
Eine sehr interessante Abhandlung zur Kunstgeschichte hat
F. Losch") geliefert, welcher den Zusammenhang der für die Baukunde
80 wichtigen Steinmetzzeichen mit den Bunen erörtert. Über solche Stein-
metzzeichen und besonders über Hallenkirchen des 15. Jh. handelt Klemm.*®)
Eine eingehende Geschichte und Beschreibung der Stiftskirche zu Ohringen
Boger.®*)
SO) X A, Klemm, Beiträge zur Gesch. von Geislingen nnd Umgegend: Wttrtt. Yjh.,
i 53/9. — SO* )X£.Schneider,Um welchen Preis kam Tübingen an Württemberg ? : Schwab.
Ckron. No. 294. — 31) XC. A. Kornbeck, ülmische Miszellen: Württ. Vjh., S. 66—80,
171/3. — 32) X A. Fischer, Urk. z. Gesch. d. Streits zw. Herrschaft und Stadt Weins-
b*rg. (ForUetzung.) : ib. S. 108—12, 210/2. — 28) G. Schneider, Die Herrschaft
SiimCTaTi: SVGBodensee 14, S. 19 — 38. — 24t) X G. Bossert, Urkk. u. Notizen z.
Geich. d. Hsuaes Hohenlohe: Württ. Vjh., S. 265—70. — 35) E* Boger, Thumbische
Chronik. Stuttgart, Kohlhammer. 4^ 174 S. Als Ms. gedruckt. — 36) A. Schultes,
Die Ehinger in Ubn: WürtL Vjh., S. 256—63. — 37) X Sambeth, Zur Gesch. des
Bojters LöwenthAl bei Friedrichshafen: Hofeies Dioz.-A., S. 5 ff. — 38) XJ. Vochezer,
Kleine Beiträge z. Gesch. einzelner Pfarreien: ib. S. 47 f. — 39) X K. Holzherr, Zur
Geseh. des früheren Karmeliterklosters in Rottenbu^g a. K. jetzt Priesterseminar : ib. S. 7 ff.
*- M) X Brinzinger, Geschichtliche Notizen über einige im Umfang des jetzigen Land-
Titels Stuttgart gelegene Pfarreien, Kirchen und Kloster: ib. S. 4 ff. — Sl) X £. Schnell,
Urkundliches über die Pfarrei Urlau: Freib. Dioz.-A. 17, S. 298—801. — 83) X J. N.
^anotti, Beitrage zur. Gesch. der Orden in der Dioz. Rottenburg (Fortsetzung): ib.
8.197—243. — SS) G. Bossert, D. Kirchenheiligen Württembergs bis 1260: Württ.
%5 S. 282/9. — S4) Kriegstotter, D. Palatialkapelle z. h. Kreuz u. zum Hofherrn
in Ulm: ib. S. 250/8. — S5) R. Roth, Einführung des Christentums im ehemaligen
^Igan: Hofales Diöz.-A., S. 61 ff. — S6) *G. Schneider, Geschichtliches über das
•liem. Kloster Langnau: SVGBodensee 14, S. 5 — 18. — 87) F. Losch, Runen unter
4«n Steinmetzzeichen: Württ. Vjh., S. 37 — 52. — 88) A. Klemm, Reisestudien,- bes. im
B»yri«chen u. Fränkischen: ib. S. 185—94, 241—50. — 89) E. Boger, Die Stiftskirche
a Öhringen: Württ. Franken, NF. 2, S. 1—99.
I
n,88 ^^- P- Otto: Mittelrhein.
xn.
F. Otto.
Mittelrhein.
Alte Zeit. Komisches. — Mainz ist am Mittelrhein die ergiebig
Fundstätte römischer Altertümer. Im Jahre 1885 fand man — abgesehen v
merkwürdigen Besten römischer Bauanlagen bei der Stephanskirche ^) o
an andern Orten, ^) von Holzsärgen und zahlreichen Trümmern antü
Skulpturen^) — auf dem Schillerplatze mächtige Mauerzüge^) aus grofs
Werkstücken, Grabdenkmälern mit Inschriften und zum Teil wohlerhalten
Skulpturen. '^®) Auch an andern Orten der Stadt kamen römische Inschrift
zum Vorschein ;*"^^) von dem römischen Militärdiplom, dessen erste Ta
im Jahre 1884 gefunden worden war, wurde nun die zweite Tafel auf^
funden und dem Paulus-Museum in Worms einverleibt; es ist datiert vc
27. Oktober 90 n. Chr.^«)
In Worms hat die Liberalität des H. Major Heyl in dem Pauk
Museum ein würdiges Lokal auch für die Aufstellung der Altertümer g
schaffen.**) Es war denn auch hier das Jahr wieder reich an bedeutend
Funden: das grofse Grabfeld, welches schon 1882 eine so schöne Ausben
geliefert hatte, bot auch jetzt wieder namentlich viele und gut erhalte!
römische Gläser.**) Von andern Fundstücken und Grabdenkmälern**) sind;
erwähnen ein Meilenstein*®) und der Grabstein eines römischen Beiters, ein
Frau*') und zweier jungen Männer,*®) femer ein Terrakottenstempel**) und d
Figur eines sitzenden Löwen, vielleicht ein Kohortenzeichen. ***) — Dieg«
manischen Schicksalsgöttinnen, welche als römische Parcae deae vorkonm»
und später, als Einbet, Warbet und Wildbet, Gegenstand einer christlich(
Legende geworden sind, haben eine gediegene Besprechung erfahren.**)
1) Rom. Reste bei der Stephanskirche (zu Mainz): WZ. KBl. 4, S. 20/2. — 3) Röi
Reste in Mainz: He88.Qiiart.Bl. 1885, 1, S. 42. — 3) id-t Rom. HolzsKrge, Bronzestata
WZ. KBl. 4, S. 6. — 4) D— r, Rom. Mauerzüge (Mainz): ib. S. 62/3. — 5) J- Ke^^«
Rom. Steinfunde: ib. S. 73/7. — 6) id., Grofser Block eines Grabdenkmals mit Inschrif
ib. S. 100/1. ~ 7) id., Rom. Grabschrift: ib. S. 86/6. — 8) id., Grabstein eines röi
Legionärs: ib. S. 53/6. — 9) id., Rom. Inschrift: ib. S. 6/8. — 10) id., Rom. Inschrift
ib. S. 73. — 11) id., Rom. Inschriftfragmente : ib. S. 41/3. — 12) Th. Mommsei
Das 79. röm. Milit&rdiplom : Ephem. epigr. 6, S. 662. Vgl. JB. 1884, U, S. 81**. D. Artik
ist abgedruckt WZ. KBl. 4, S. 8—12. — 18) A. Weckerling, D. rom. Abteilung d
Paalus-Museums der Stadt Worms (I) (mit 5 Tafeln Abbildungen). Gymnas.-Progr. Wono
K Kranzbühler. 1885. 128 S. Rez.: Hettner, WZ. KBl. 4, S. 57/9. Inhalt: I. 1
röm. Worms, S. 9 — 41, 11. d. Ausgrabung einer Strecke der röm. Thalstrafse von Ks"
n. Strafsburg, S. 41 — 53, III. Zusammenstellung der im Paulaus-Museum, vereinigten rSi
Inschriften, S. 53 — 95, IV. Sammlung griech.-itaL Thongeftfse u. Azur - Sammln»
S. 96—128. — 14) F. Soldan, Grofses römisches Grabfeld bei Worms a. Rh.: Bei
z, AZg. (1885), No. 198, S. 2914 f. Wieder abgedruckt in d. Hess.Quart.Bl. (1885),
S. 15—23. Vgl. JB. 1882, ü, 124. — 15) X Weckerling, Röm. Inschrift. (Mettei
heim): WZ. KBl. 4, S. 67. — 16) Kohl, Röm. Steinfunde: ib. S. 107—111. Vg
He8s.Quart.Bl. (1885), 3, S. 53/5. — 17) Weckerling, Röm Inschrift: ib. S. 189. Vg
Hes8.Quart.Bl. (1885), 2, S. 32. — 18) id., Röm. Funde: ib. S. 164/7. Vgl. Hes8.(iii*rt.B
1886, 4, S. 51/3. -— 19) id., Terrakottenstempel: ib. S. 81/2. — 20) Koehl, Bön
Signum (?): ib. S. 32/3. — 21) M. Rieger, Die Schicksalsgöttinnen v. Worm«: He»
Quart.Bl. (1884), S. 7—26. 1885. Dazu Greim, Sage aus Mommenheim ib. S. 26 f-
XII. F. Otto: Mittelrhein. 11,89
Aus Bingen wurde der Fund römischer Skulpturen gemeldet.^*)
In der Wetterau ist zuerst der Pfahlgraben***) zu erwähnen, der
gerade an dieser Stelle vielleicht infolge der gltlcklichen Feldzüge des
Domidan angelegt wurde. *^) Eine grandliche Besprechung des Werkes von
¥. Cohausen über den römischen Grenzwall prüft kritisch und mit Beach-
tung der gesamten Litteratur, welche v. Cohausen nicht erwähnt, alle zweifel-
haften Punkte und ist auf diese Weise ein höchst wertvoller Beitrag zur
Erforschung des ganzen Limes geworden.*^) Inzwischen ist es neueren
Untersuchungen gelungen, den Zug desselben in der Wetterau und die Lage
einiger Kastelle, bei Inheiden,**) Langsdorf,**) im Horloflflhale*') nachzu-
weisen.**)
Die römischen Inschriften, welche bei oder in der Saal bürg**"*®)
gefunden worden sind, entbehrten bisher jeder, oder einer genügenden Be-
handlung, die ihnen jetzt zu teil geworden ist.*^) Früher waren zwölf In-
schriften bekannt, jetzt kennt man deren dreifsig; mehrere Stücke von
Inschriftsteinen haben durch glückliches Zusammenfügen der Teile ihre
Erklämng gefunden: acht Steine enthalten Eaiserinschriften, zweiundzwanzig
VotiTinschriften (Dolichenus, Fortuna, genius loci, Merkur, Juppiter). —
In einem Brunnen fanden sich u. a. 21 Stück Sandalen, Sohlen und ein
Schrifttäfelchen. **) — Mit den römischen Kastellen waren, was man bisher
venig beachtete, in der Kegel Bäder in der Lagerstadt neben dem Kastell
verbunden.'*) — Von hoher Wichtigkeit sind die Heddernheimer Brunnen-
foiidg S4.85^ bestehend aus zahlreichen, ziemlich vollständig erhaltenen Teilen
folgender Skulpturen: 1. eine Jupitersäulo mit Altar; 2. Sol u. deus Lunus
(rohe Arbeit) ; 3. eine Gigantensäule mit Inschrift, geweiht dem Juppiter und
der Juno, welche vielleicht das über die Germania devicta siegreiche Römer-
reich darstellen soll.**) — Auch die neuesten, meist unedierten Inschriften
tt) Bdm. Skulpturen zu Bingen: WZ. KBL 4, S. 48/4. — 2S*) X £. K., Die
oiliariiehe Bedeutung des römischen Grenzwalls.: Beil. zur AZg. (1885), No. 221/2,
"Sjuiten, S. 3249—50, 3266—68. — %9) X K. H. Zwanziger, D. Chattenkrieg des
^n Domitian. Gymnasialprogr. Wttrzburg. 82 S. M. 0,75. Bez.: J. Asbach in WZ. 5,
8.369/78; VgL WZ. KBl. 6, S. 171; JBklass. Alt. 14, 3, S. 277/8 (Schiller). Bestreitet
^ Bedeutung der Chattenkriege, wie sie Asbach WZ. 3, S. 1 ff. dargestellt hatte. Vgl.
JB. 1884, n, 80**. — 24) E. Hübner, Neue Studien über den röm. Grenzwall in Deutsch-
lad: Bonn. Jbb. 80, S. 23—150. Vgl. Bonn. Jb. 63, (1878), S. 17 ff. u. 66, (1879),
^ 13 ff. — 25) Pfahlgraben bei Inheiden, (bei Hungen, Oberhessen): WZ. 4, S. 55/6. Vgl.
H«tt.Qiiart^l. (1886), S. 9 ff. — 26) Fr. Kofier, Das PfahlgrabenkasteU bei Ungsdorf,
out Kurte u. Grundrifs: Hes8.Quart.Bl. (1884), S. 44/9 (ausgegeb. 1885). 1885. Vgl.
H«mer BJ. 80, S. 69. — 27) H., Limes im Horloffthale: WZ. KBl. 4, S. 82/4. — 28) X
^T. Harnier, Bericht über die Untersuchung des Grünberg b. EchzeU: Hes8.Qiiart31.
11884), S. 37 f. — 2Ä) X A. V. Cohausen, Die Saalburg: Westerm. Mon. (1885),
^ 663—76. Eine gut orientierende popul&re Behandlung aller einschlftgigen Punkte, welche
^ S. betreffen. — SO) X (lomerkastell Saalburg: KBGV. 33, S. 88 u. WZ. KBl. 4, S. 150.
^^*rieht über den Fund von hölzernen WagenriUiem. — jl) A. Ha mm er an. Die In-
*«Jiriflen der Saalburg bei Homburg: WZ. KBl. 4, S. 129—36 u. WZ. 4, S. 888—408.
^33) R5m. Funde auf der Saalburg: WZ. KBl. 4, S. 71/8. — 88) A. Hammeran,
^c BUeanlagen der rom. Kastelle: ib. 4, S. 125/9. — 84) O. Donner von Richter
"■Prof. A. Riese, Heddernheimer Ausgrabungen, den Mitgl. des Ver. f. Gesch. u. Alt.
tu Fnnkf. a. M. dargebr. an Stelle der Neujahrsbl&tter für 1885/6. Die Heddernheimer
^roonenfunde: 1. das Juppiter-Heiligtum, 2. Sol. u. deus Lunus, 3. die Gigantensäule.
^ 5 Taf. in Lichtdruck. Frankf., K. Th. Volcker. gr. 4<>. 20 S. Rez.: WZ. KBl.
(^86), If. 15, von H(ettne)r, welcher namentlich Rieses oben angedeutete Erklärung be-
<veifeit — S5) ^' Hammeran, Romische Funde aus Heddemheim: WZ. KBL 4, S. 3/6.
^ M) X id., Inschriftiragment aus Heddemheim: ib. S. 70/1.
11,90 Xn. F. Otto: MittelrheiB.
aus Heddemheim nebst Nachträgen zu der ersten, altem Sammlung sind
nnnmehr zusammengestellt and erläutert: 6 Steininschriften, 3 auf Bronze
und 1 Glaspaste, 169 Töpferstempel, 10 Amphorenhenkel*') — Wiesbaden
betreffend, haben wir die allerdings sehr verspätete Mitteilung des Berichts**)
hier einzuschalten , welchen B. Hundeshagen im Jahre 1816 über die Blofs-
legung eines römischen Bades an Goethe abstattet; ein Grundrifs des
Bades von H. befindet sich im Archive des nassauischen Altertumsvereins,
eine gleichzeitige Beschreibung des Befundes giebt es meines Wissens nicht,
da Dorow erst später nach Wiesbaden kam.
In der Umgegend**) und Nachbarschaft**) von Frankfurt fanden
sich ebenfalls wieder einige Beste aus der Kömerzeit.
Die Gegend südlich vom Main bot in diesem Jahr nicht erhebliche
Funde aufser den bei Gernsheim entdeckten Spuren einer römischen Stadt
und römischer Strafsen.*^) Auch möge nicht unerwähnt*^) bleiben die
Antikensammlung der Grafen von Erbach.*^)
Auf dem linken Rheinufer**) fand man u. a. zu Udelfungen bei Trier
einen römischen Viergötteraltar mit einer Inschrift, welche beweist, dafs
dieselbe eine Juppitersäule trug,**) Ingleichen bei Trier die Statue eines
sitzenden Juppiter;***) andre sehr bedeutende Funde wurden zu Jttnkerath**)
und Neumagen*') gemacht.**)
Vor- und Nachrömisches. — Hier sind aus der Wetterau*') zu
erwähnen die eigentümlichen Hügelgräber im Muschenheimer Walde, *^) die
Glauburg bei Lindheim, *^^) welche zum Teil in die älteste Zeit zurückreicht, der
bei Ockstadt gemachte Bronzefund,**) der vielleicht einheimischer Industrie
entstammt, und das Alemannengrab bei Friedberg.**)
Wenden wir uns über Mönchsbruch**) nach Kheinhessen,**) so sind
zunächst zu verzeichnen ein bei Mainz gefundener, im Paulus-Musenm zn
$7) A. Riese, Unedierte Heddernheimer Inschriften, zweite Folge: MVGFa/M. 7,
S. 109—218, 377. Vgl. JB. 1881, II, S. 94". — 87») B. Hundeshagen, Au»-
grabung zu Wiesbaden im J. 1816: Goethe-Jbb. 6, (1885), S. 128/9. — 88) Lot«,
Notizen aus Frankfurter Umgegend : KBGV. 83, S. 37/38, 44/46. Vgl. auch MVGFa/M. ',
S. 373. — 89) id.. Romisches aus Frankfurts Nachbarschaft: ib. S. 63/4. — 40) ^•
Ko'fler, E. neuentdeckte Römerstadt südlich von Gemsheim: WZ. KBl. 4, S. 67—70.
Vgl. F. Kofler in d. Hess.Quart.Bl. (1885), 3, S. 6 — 14. — 41) XDahm, Rom. Funde
zu Seligenstadt: ib. S. 43. Betr. Münzen, Urnen u. a,, die im J. 1877 gefunden wurden.
— 42) Ed. G. Anthes, D. Antiken der gräflich Erbach - Erbachischen Sammlung «»
Erbach i. O. Darmstadt, Bergsträfser. 1885. 8<>. 45 S. Rez.: WZ. 5, S. 199-200 von
F. V. Dahn. — 48) X F. H(ettne)r, Fund röm. Münzen bei Dhron: WZ. KBl. 4, S. 169-
— 44) i d., Juppitersäulen : WZ. 4, S. 365—88. An die Besprechung des oben gentnntan
Fundes knüpft H. eine Abhandlung über Juppitersäulen im allgemeinen. Vgl. dazu eb«nd«
S. 167/9, 171. — 45) id., Statue eines sitzenden Juppiter: WZ. KBl. 4, S. 167/9.-
46) id., Röm. Steinmonumente aus Jünkerath: ib. S. 150/3. — 47) id., Ausgrabungen von
Neumagen: WZ. KBl. 4, S. 111/8, KBAAnthr. 14, S. 49—52, Köln. Zg. (1884), No. 249,11.
— 48) X Sc haa ff hausen. Der Onyx von S. Castor in Koblenz. Nebst 2. Tafeln:
Bonner Jbb. (1885) 79, S. 197— -214. — 49) X F. Kofier, Vorrömisches, Römische»
und Nachrömisches im Grossh. Hessen. A. Oberhessen: HesB.Quart.Bll. (1885), 4, S. 54/6«
Betrifft vorrömische u. römische Funde, Gruben mit Asche, Knochenresten, Geftfswherben
u. s. w., sowie Spuren von römischem Mauerwerk u. Strafsen bei Holzhausen v. d. Höhe. -|"
50) id., Hügelgräber im Muschenheimer Walde: ib. (1884), S. 39—41. — 51) i^" ^^
Glauburg bei Lindheim in Oberhessen: ib. (1885) 4, S. 9—14. — 52) G. Dieffenbach,
Über den Bronzefund von Ockstadt: ib. S. 25 — 41. — 58) id., Alemannengrab bei Fried-
berg: ib. S. 42. — 54) X F. Kofi er, Ausgrabung eines Hügelgrabes im M6rafeW«r
Wald bei Mönchsbruch: ib. 4, S. 4—8. — 55) X id., E. Wallburg auf Niederwiesen : J»-
(1884), S. 43.
Xn. F. Otto: Mittelrhein. 11,91
Worms befindlicher etmskischer Schild,*^*) und der hervorragende frän-
kische Grabfand von Flonheim;^^ ausgezeichnet durch ein ehemals vielleicht
einem Fürsten gehörendes Schwert. Ein andrer Fund war bemerkenswert
dnrch wohlerhaltene fränkische Gläser.*^®)
Aus Nassau haben wir jetzt nur fränkische Funde von Oberlahn-
stein**-*®) zu berichten. Weiteres wird der JB. 1886 bringen.
Kittelalter. Nassau. — Das längst geplante nassauische Urkk.buch*^)
bringt die Urkk. des ehemals kurmainzischen Gebietes (in Nassau) ein-
schliefslich der Herrschaft Eppenstein, Eönigstein und Falkenstein, der
Niedergrafschaft Eatzenelnbogen und des kurpfälzischen Amtes Raub, und
zwar entweder den vollen Wortlaut derselben oder, wenn die ürk. schon
anderwärts genflgend abgedruckt ist, nur einen Auszug oder ein Regest.
Der ganze Band umfafst in 1219 Nummern die Zeit vom J. c. 770 — 1297.
Die Einleitung behandelt vor allem die Geschichte der Archive, denen die
meisten entstammen, namentlich des Kurmainzischen; auch hat der Vf. an
dieser Stelle endgültig, wie es scheint, die Frage nach dem Verbleib der
yielbesprochenen Bleidenstätter Traditionen beantwortet : Bodmann und
Habel besafsen nicht das Original, sondern eine Abschrift, die jetzt im
bayrischen Keichsarchiv München deponiert ist. In die Anmerkungen und
Zasätze sind hier und da Untersuchungen eingelegt, wie z. B. über das an-
gebliche und wahre Stiftungsjahr der Abtei Eberbach, oder über die Schul-
jonkerschaft und Junkerschule zu Lorch, die Bodmann zu einer berühmten
Schale umgebildet hat, während sie eine Genossenschaft der Lorcher adeligen
Markgenossen war. — Magister Heinrich der Taube von Seibach (t 1364),
Vf. einer Papst- und Eaisergeschichte, kann dem Rittergeschlecht von Sei-
bach angehört haben.*') — Der als Vikar zu S. Alban in Mainz verstorbene
Job. Gisen von Nastätten war ein Schüler des Humanisten Petrus Luder und
der Universität Erfurt. •*■••) — Die Ableitung des Namens Biebrich von
abd. betti oder pitta, wenn auch für andere Orte gleichen Namens passend,*')
ist für Biebrich am Khein sicherlich nicht haltbar.*®)
Frankfurt. — Wir übergehen eine Polemik**) und einen Näch-
st) K5hl, Etrnsk. Bronzeschild : WZ. KBl. 4, S. 101/2.. — 57) id., Hervorragender
Fifak. Grabfand von Flonheim: ib. S. 102/7. (Vgl. Hess.QuartBl. (1886), 2, S. 82.) — 58)
FilnkiMhe Funde: ib. S. 38/4. — 59) 6. Zttlch, Frank. Gräber (Oberlahnstein): ib. S. 77.
- 60) Ausgrabung zu Oberlahnstein; KBGV. 34, S. 48. — 61) W. Sauer, Nassauisches
Urkk.lmeh I. (1. 2.), die Urkk. des ehemals kurmainzischen Gebietes, einschliesslich der Herr-
Khift Eppenstein, Konigstein u. Falkenstein, der Niedergrafsohaft Katzenelnbogen u. des
^fUz. Amtes KAub. Mit 2 Siegeltafeln. Wiesbaden, Niedn er. 1885/6. gr.8^ XXXIY, 720S.
1.5$ S. Rez.: FaUt, LRsch. S. 290/1; KBIKBGV. (1886), S. 28; AZg. (1886), No. 277,
(Thndichum); Wyfs, WDZ. 5, 377—408; DLZ. (1887), S. 458—56. — 63) Gust. Frh.
Schenk zu Schweinsberg, Magister Heinr. der Taube von Seibach: NA. 10, S. 171.
^gl Lorenz, Gesch^quell. 1. S. 150, Anm. 2. — 6S) Georg Schepss, Zu Pet. Luders
fcefwechsel: ZGORhein 88, S. 864/7. 1886. — 64) F. Falk, Johann Gisen von Nastätten,
BertMgeber der Vita S. (Joari 1489: NA. 11, S. 195/6. 1886. — 65) G. Schepss,
Klebtrag zu Johann Gisen von Nastätten: ib. S. 417. 1886. — 66) i<lv Nachtrag zu Luders
Briefwechsel: ZGORhein. 89, S. 438 f. — 67) F. Ohlenschläger, Erklärung des Orts-
»«Bieii» Biburg: Münchener SB. 6 (1885), 3, S. 377—91. Vgl. J. Frefsl, AZg. (1886), 3. März
2. Beilagen. WZ. KBl. 4, S. 155. — 68) X F.W. E. Roth, Drei ungedruckte Kaiserurkk. u.
^e erzbisch. Mainz. Urk.: NA. 10, S. 400/4. Die Kaiserurkk. sind eine von K. Adolf
^^1295, eine von Friedrich IIL von 1479. eine von Maximilian von 1512; die erz.
^höfliche ist von Erzbischof Heinrich 1345. — 69) H. Dechant, Zwei rheinische
ff »»Bkfarter ?) Pilgerschriften aus d. XlV.Jh.: MVGFa/M. 7, S. 332/5. Vgl. JB. 1882, II, 128«:
^eif«lt die Annahme Conradjs, dafs die betr. Stücke von einem Frankfurter v^xfat«! %«i\^Tv.
1X92 ^^^* ^' Otto: Mittelrhein.
trag^^) ZU früheren Arbeiten. In der Stadtbibliothek befindet sich eine Hds.
des Bern. Guido, Vf. einer Geschichte des Dominikanerordens,^^) wichtig für
die Konstituierung des Textes. — Zur Untersuchung der MA.lichen Be-
völkerungsstatistik'*) geben die Akten des städtischen Archivs zu Frankfurt '•)
reiches Material : die Bevölkerung von 1440 belief sich etwa auf nicht ganz
9000 Bewohner; die Zahl der Berufsarten ist aufserordentlich grofs (191),
ingleichen der Nebenberufe (96) ; es überwiegen die unmittelbar produktiven
Berufsarten. — Von alten Bauwerken'*) ist der neuerdings Kuhhirtenturm,'*)
ehemals Elefant genannte Turm ungefähr 400 Jahre alt (um 1490 erbaut)
und verdient seine Erhaltung wegen seines kunsthistorischen und namentlich
militärisch-archäologischen Wertes. — Auch die Thorbefestigung am Eschen-
heimer Thor,'®) von welcher heute nur noch der Eschenheimer Turm übrig
ist, war merkwürdig in seiner Art durch das Vorthor und die sogenannte
Barbacane.") —
Hessen.'^) — Vor allem von Bedeutung ist die Zusammenstellung der
Kunstdenkmäler des Kreises Offenbach ;'^) es werden die Denkmäler von
37 Orten besprochen, unter denen Seligenstadt (Einhard), Grofs-Steinheim,
Offenbach, Dreieichenhain und Heussenstamm am reichsten in bezug auf
Zahl und am höchsten in bezug auf künstlerischen Wert vertreten sind.
Die Glockenschau zählt 33 Glocken für die Zeit von 1296 — 1790 auf. Das
Buch enthält nicht eine trockene Aufzählung der charakteristischen Merk-
male, sondern giebt nach allgemeinen historischen Einleitungen eine zu-
sammenhängende, auch für Laien leicht verständliche Beschreibung. — Eine
besondere und gediegene Behandlung hat die Einhardsbasilika zu Steinbach
im Odenwalde^^) gefunden; da dieselbe in den wesentlichen Teilen noch
wohlerhalten ist und mit Sicherheit Einhard zugeschrieben wird, so ist sie
eins der wenigen authentischen Beispiele karolingischer Baukunst und ins-
besondre ein Prüfstein für die Kunst Einhards, welche danach durchaus
nicht gering angeschlagen werden darf. — Das Schlofs Fürstenau kam erst
1459 (nicht 1355) in dauernden Besitz der Grafen von Erbach.®^)
70) J* Becker, Nachtrag z. d. Neujahrsblatt über Brttekenkap eilen (1880): ib.
S. 39. Vgl JB. 1880, II, 98*«. — 71) F. W. E. Roth, E. Frankfurter Hda. des Ber-
nardns Guido zur Geschichte des Dominikanerordens: NA. 10, S. 395/9. 1885. — 78) X
K. Bücher, Zur MAlich. Bevölkerungsstatistik: ZStW. 41 (1885), S. 434—49. Polemisch. —
78) id.« Zur MAlich. Bevölkerungsstatistik, mit besonderer Rücksicht auf Frankfurt a. M. lU:
ZStW. 41 (1885), S. 488—579. Vgl. JB. 1882, II, S. 136* und d. ausfilhrUchen Be-
richt üb. d. einschlttg. Litt.: JB. 1883, II, 421 f. — 74) X Rügemer u. Grotefend,
Über die Leonhardskirche zu Frankfurt: MVGFa/M. 7, S. 66/8. Referate über Vortrlge. —
75) £• Padjera, Welchen Wert hat der sog. Kuhhirtenthurm ? (Mit zwei Bildtafeb):
ib. S. 92/8. — 76) id., D. MAliche Vorwerk des Eschenheimer Thores (mit 1 Tafel): ib.
S. 275—83. — 77) X H. Grotefund, Emteberichte aus d. Mitte des XIV. Jh.: ib. S. 323.
— 78) X G. Schenk zu Schweinsberg, Über d. Anfall der hessischen Erbschaft an das
Haus Brabant: Hess.Quart.BL (1885) 1, S. 11 — 25. Vortrag bei dem 50jährigem Jubiliom
des hess. Vereins. — 79) Kunstdenkmäler im Grofsh. Hessen etc. A. Prov. Starkenbarg,
Kreis Offenbach v. G. Schaefer. Mit 71 Textillustr. u. 11 Taf. in Lichtdruck, ausge-
führt unter Leitung von Prof. E. Marx. Darmstadt, A. Bergstrttfser. Rez. : WZ. 5,
S. 373/6 (Anthes). Genauen Titel s. schon JB. 1883, ü, 354". — 80) R- Adamy,
D. Einhardsbasilika zu Steinbach im Odenwalde. Im Auftrage des hess. hist. Vereins f. d.
Grossh. Hessen untersucht und beschrieben. Mit 34 Zeichnungen u. 4 Taf. Lichtdruck.
Festgabe z. 50 jähr. Ver. Jubiläum. Darmstadt. 4®. 35 S. Rez.: Vogt, KBIGV. S. 47;
WZ. KBL S. 116. Vgl. Adamy, zur Einhardsbasilika in He88.Quart.Bl. (1886), 3, S. 66—64.
— 81) Gr, Frh. Schenk zu Schweinsber g, z. Gesch. des Schlosses Fürstenau: Hess.QoartBL
(1884), S. 35/6. Z. Verbesserung eines Aufsatzes in d. Hes8.Quart.BL (1877) No. 1 o.
Xn. F. Otto: Mittelrhein. 11,98
Weit er an. — Im Besitze des Gynmasiams zu Büdingen in Ober-
bessen befinden sich acht ürkk.®*) von 1369 — 1431, welche meist die Stadt
nnd das Gericht Büdingen betreffen. — Mitteilungen aus Hangen behandeln
die ehemalige Befestigung des Ortes n. a. ,^') sowie kulturgeschichtliche
Notizen. •*■**) — In rechtlicher Beziehung wichtig ist eine Bechtsbelehrung
des Rates zu Friedberg als Oberhof für Münden an der Fulda;®*) aus der-
selben geht hervor, dafs in Friedberg das sog. mittelfränkische Verfangen-
schaftsrecht galt. — Die Stadt Giefsen*') wurde um 1130 — 50 gegründet
zum Schutz des neuen Klosters Schiffenberg (gestiftet 1129); die Burg (eine
Wasserburg) lag auf dem sog. Eanzleiberg und hiefs später das alte Schlofs.
Von den 34 nachweisbaren Burgmannen besafsen fünf einen Burgsitz dauernd
in der sog. alten Burg (hinter der Stadtkirche). Die Stadt wurde erst
1590 befestigt, die nach dem schmalkaldischen Krieg geschleiften Mauern
wurden 1560 — 4 gröfser und stärker wiederhergestellt.**'**) —
Rheinhessen.*®) — Von den Mainzer Chroniken*^) ist das von Hegel
anfgefandene Chronicon Moguntinum,*^) welches er schon in den Städte-
Chroniken (Mainz) veröffentlicht hatte, neu bearbeitet in der Sanunlung der
kleinen Ausgaben der Monum. German. erschienen. — Zwei bisher unbekannte
Urkk.*^ beleuchten den Gegenstand und Ausgang des Streites zwischen dem
Mainzer Stephansstift und dem Kitter Em. v. Ingelheim (1320 und 1322);
derselbe wurde zu Schadenersatz und Abbitte verurteilt. — Von den drei
Gedichten bei Liliencron bist. Volkslieder I. No. 63/5 aus der Zeit der
bürgerlichen Unruhen zu Mainz*^) ist das erste in der Mitte März 1429 und
TieDeicht von Schenk Eberhard von Erbach, Kämmerer von 1410—40,
verfafst, das zweite nicht vor dem Februar 1430; das dritte erhält seine Er-
UÄrung durch eine Aufzeichnung im Stadtarchiv zu Frankfurt (Gefangen-
nahme Mainzer Bürger auf einer Wallfahrt, Entlassung den 6. Okt. 1430).
— Eine Urk. des Erzbischofs Berthold*^**) verfafst im Jahre 1490 nach
Anleitung einer älteren von 1425, meldet die Verpachtung des heifsen Steines,
d. i. des Würfelspiels zu Mainz; die im Spielhaus angeschlagene Ordnung,
welche gleichfalls mitgeteilt wird, setzt fest, wie sich jeder beim Spiel zu
verhalten habe. — Erneute Untersuchungen der ürkk. des rheinischen
SifflOD, G«8eh. d. DTsast. u. Grafen zu Erbach, S. 74. — 88) B. Schädel, (8) Urkk.
ioBeiitze des G^rmn. zu Büdingen: ib. S. 50/7. — 88) W. Kellner, Einiges Alter-
tttoliehe ans Hangen: ib. (1885) 2, S. 10/6. — 84) id., Altertttmliches aus Hungen: ib.
^<S. 44/6. — 85) XH. Keussen, Studien zengnis der Univ. Köln fttr den Grafen Beruh.
T. Sohns, Kanonikus am Dom u. zu S. Grereon zu Köln, 1451: ib. (1884), S. 27/8. 1886. —
8l|Enler, E. Friedberger Rechtsbelehrung für Münden: MVGFa/M. 7, S, 218—26. —
Ol) H. V. Ritgen, D. erste Anlage Giefsens u. s. ersten Befestigungen: JB. des oberrh.
^' (1884/6), S. 85—62. Vgl. JB. 1882, II, 132', v. Schenk hält die Burg hinter der
ßiche flir die «teste Burg. — 88) X G. Frh. Schenk zu Schweinsberg, D. Orts-
»snwn Densburg: Hess.Quart.Bl. (1884), S. 29. Vgl. JB. 1882, II, 132*. Ein Deinesberg,
*!*(«? Densbcrch, jetzt Theisberg findet sich in der Rheinpfalz. — 89) XG. Schenk zu
Schweinsberg, D. hess. Chronist Gerstenberg wird Kaplan auf dem Schlosse Marburg
U97: ib. S. 35. 1885. — 90) X R. Heinzel, Über die Kibelungensage : Wiener SB.
IW. 2 (1885), S. 671—718. — 91) X K. Hegel, Mainzer Chroniken-Hdss. : NA. 10,
^ S61/8. — 03) id., Chronicon Moguntinum. Hannover, Hahn. 1885. 103 S. Rez. :
^- (1886), S. 279. — 9S) H. Lorsch, Zwei Urkk. z. Streit des Mainzer Stephans-
^« mit Ritter Em. z. Ingelheim (1320/2): Hess.Quart.Bl. (1885) 4, S. 14—27. —
M) A. Wyfs, Über drei (Jedichte von den bttrgerl. Unruhen in Mainz 1428—30: FDG.
35,8. 99—112. 1886. — 95) G. Frh. Schenk zuSchweinsberg, D. heifse Stein zu
^z: Hess.Qnart.Bl. (1884), S. 30/4. — 96) X id., Schild e. Flachen mafs. : ib. S. 29.
^^nhni zu Mainz im J. 1327.
1X^94 ^^* P* Otto: Mittelrhein.
Landfriedens von 1254^*^) ergeben beachtenswerte Resultate, wie u. a., daTs
der Landfrieden auf dem Boden der Reichsgesetzgebnng von 1235 erwachsen
ist.**) — In bezug auf die Erfindung der Buchdruckerkunst**) ist vorerst
der korrekte Abdruck des bekannten Briefes von Fichet^****) zu erwähnen,
welcher Gutenberg als Erfinder bezeichnet; andre Arbeiten besprechen ein-
zelne Drucke der ersten Zeit des Buchdrucks. ^®^"^^*) — Eine ausführliche
und gediegene Darstellung betrifft den Oberhof von Ingelheim;^***) zu Grunde
liegen 426 (452) Urteile und andre Aufzeichnungen; die Urteile stammen
aus der Zeit von 1375 bis 1464 und sind meist vollständig abgedruckt,
weniger wichtige nach Zeit, Ort und Hauptinhalt verzeichnet; dazu treten
26 Exemplare Bodmanns. Ingelheim war der Oberhof von 67 Orten. —
Erhalten ist die Urk., welche im Jahre 1445 die Befestigungen von Herms-
heim^^*^) anordnet. ^^•■^^') — Die Reise Bernhards von Clairvaux am Mittel-
rhein ^®®) ist nunmehr urkundlich festgestellt; er berührte nicht den Rheingau
und das Kloster Eberbach. — Ober den Aufenthalt Maximilians zu Worms
1494 und 1495^®*) liegen ausführliche Aufzeichnungen im städtischen Archive
zu Worms, welche nunmehr veröffentlicht sind.^^®) —
Das Erzbistum Trier besafs 25 Benediktinerklöster, ^^^) 12 Mönchs-
und 13 Nonnenklöster, von denen zur Zeit der Reformation einige eingingen,
der Rest aber unter der französischen Herrschaft aufgehoben wurde. —
Schliefslich sei eines Fundes von Urkk.^^*) gedacht, welche schätzbare Auf-
schlüsse über die sozialen und politischen Verhältnisse der Stadt Trier
enthalten.
97) L. Quidde, Studien zur deutachen YerfasBungs- u. Wirtschaftsgesch. I. Studien
zur Gesch. des rhein. Landfriedens von 1254. Frankfurt a/M., Jttgel. 1885. X, 54 S.
M. 1,30. Rez.: WZ. KBl. S. 142 f.; CBl. (1885), S. 1666/6 von E. L . . . g. S. auch
MHVFrankftirt 7, S. 147— -99. — 98) X Gerh. r. Amyntor (Paeudon f. Dagobert
V. Gerhardt), Frauenlob, e. Mainzer Kulturbild a. d. 13. u. 14. Jh. I, II, 2. Aufl. Leipzigi
Frdr. 1885. IX, 837 u. 400 S. Giebt ein Kulturbild für weitere Kreiae. — 99) XO.
Höcker, Die Erfindung der Buchdruckerkunst. Kulturgesch. Erzählung aus dem Blainser
Stadtleben im 15. Jh. Stuttgart. 1885. Populftr. — 100) 0. Hartwig, Z. Gesch. der
Erfindung d. Buchdruckerkunst: CBlBibL 2, S. 86—90. — 101) F. Falk, E. kaum be-
kannter Mainzer Druck der Summa de articulis fidei des Aquinaten: ib. S. 825 — 30. —
103) id.. Der tractatus de sacrificio missae, Moguntiae: ib. S. 21/8. — lOS) £• Kelchner,
Der Fergamentdruck der Agenda Ecclesiae Moguntinensis von 1480 der Stadtbibl. n
Frankf. a/M., bibliographisch beschrieben, mit 4 Tafeln Lichtdruck. Frankf. a/M., Knauer.
1885. gr. 8^ 18 S. M. 4. — 104) H. Lorsch, Der Ingelheimer Oberhof. Neb»t
einer Karte. Bonn, Marcus. 1885. CCXII, 560 S. Rez.: Falk, LRa. (1885), S. 894;
M. P. in LCBl. (1885), S. 1548/9; (>a in HZ. 56, S. 112/4. VgL schon JB. 1883 11,
380>o. — 105) E. Wörner, Die Befestigung von Hermsheim: He8a.Quart.Bl. 18852*
S. 8/9. — 106) X Fr. Kofier, Burg Weifsenstein in Rheinhessen: ib. (1884), S. 4l/t
Vermutung ttber deren Lage. — 107) X E. Wörner, Zur Grtsgeschichte von Wachea-
heim a. d. Pfr.: ib. (1885), 3, S. 50/3; 4, S. 41/4. Regesten von Urkk. des PfarrarctuT»
von 1326 an, betr. den Ort W. u. die Ritter v. Wachenheim. — 108) F. Falk, Bei»
.u. Aufenthalt d. h. Bernhard am Mittelrhein: Katholik 65, S. 75—82. 1885. — IM)
F. Soldan, Maxim. L in Worms 1494/5: Hess.Quart.BL (1885), 4, S. 28—40. — 110)^
F. Falk, Kirchen in Laienbesitz während des 7.— 11. Jh.: FDG. 25, S. 576/8. 1886. Ea
werden Beispiele nam. vom Mittelrhein angeführt. — 111) P^* Diel, D. Benediktiner-
Klöster, gelegen im Umfang des ehemaligen Erzbist. Trier: StMBCO. 6, 2, S. 879—86.-
113) Keuffer, Stadtarchiv zu Trier: WZ. KBL S. 86/7.
Xin. S. G5bl: Bayern. n,95
xni.
S. Göbl.
Bayern.
Altbayem. Wenige, aber wohlbekannte Namen begegnen uns, wenn
nir das Gebiet der prähistorischen und der römischen Zeit betreten.
Sind es auch nicht immer klare und positive Ergebnisse, welche die
Forschung zu bieten vermag, so wird doch nach und nach mit dem alten
Schutte, der den Weg zur Wahrheit versperrte, aufgeräumt. In diesem
Sinne beurteilen wir die Arbeit H. Rankes,^) der den Nachweis zu bringen
unternimmt, dafs der für Bayern so bedeutsamen Eeltenfrage auf kranio-
logischem Wege nicht beizukommen sei. Denn die Eeltenschädel, die bisher
untersucht worden, sind im wesentlichen mesocephal, Schädel von gleichem
Typus aber fanden sich auch in Reihengräbern, deren Bewohner unzweifel-
Ittft dem Stamme der Baiwaren angehörten. — So bleibt, um das Rätsel
za lösen , das über den Anfängen unseres Volkes liegt , als letztes Mittel
Mr noch die Sprache. — An ihrer Hand verfolgt Job. Frefsl*) in geist-
reicher, wenn auch nicht durchweg überzeugender Weise die Grenzen,
welche das Volk der Baiwaren von seinen fränkischen und schwäbischen
Nachbaren trennen, die Sprache ruft er als Zeugen auf für seine Anschauung,
dafs die Baiwaren nicht ein Zweig der suevisch-germanischen Yölkergruppe,
sondern im grofsen und ganzen Ostgermanen vom Scheitel bis zur Sohle
sind. Ob ihm der volle Beweis für diesen Satz gelingen wird, bleibt ab-
zuwarten; ein Urteil zu fällen, steht uns nicht zu, hier hat allein die
Sprachforschung das letzte Wort zu sprechen. — Sollte es ihr auch wirk-
lich glücken, den Schleier zu heben, der die Quellen unseres Volkes ver-
hmit — die Aasgrabungen behalten darum doch ihre Bedeutung, denn sie
zeigen uns oft klarer, als die Sprache es vermag, die Kulturstufe, auf
welcher die Ureinwohner Bayerns gestanden, sie decken die Wege auf, auf
<i€nen die Kultur einst ins Land gekommen. Deshalb begrüfsen wir mit
Freuden die interessanten Funde, welche J. Naue*) neuerdings aus den
Hflgelgräbem bei Pullach gehoben hat. Eine Vergleichung der hier zu
Tage geförderten Urnen mit Funden aus den verschiedensten Teilen der
Veit ergab das merkwürdige Resultat, dafs die PuUacher Urnen das gleiche
^^niamentsystem aufweisen, wie die Thongefäfse Cyperns, Griechenlands,
Italiens , des Kaukasus und des nördlichen Europas. — Wie sich Sprache
lud Funde vielfach ergänzen , lehrt uns eine gründliche Untersuchung F.
Ohlenschlagers*) über die Bedeutung des Ortsnamens Biburg. Er er-
^rt denselben als bedburg = Lagerburg, eine Deutung, die dem Sach-
^fonde in keinem Falle widerspricht, in den meisten Fällen durch den-
1) H. Ranke, Zur Kraniologie der Kelten: Beitrr. z. Anthropol. Bayerns 6,
^ 109---21. — 2) *^oh* Fr e fei, Über die genaueren Grenzen der Baiwaren unter d. kgl.
^*iu« Witteleb. gegen die Stämme des Schwaben und Franken, sowie einiges über Sprache
>• Abstammang der gesamten Baiwaren: ib. S. 122 — 84. — S) Jul. Kaue, Die Hügel-
P^r mit dem Forstengrabe bei PuUach (Schlufs): ib. S. 22^54. — 4) F. Ohlen-
'cMager, ErklSmng des Ortsnamens Biburg: Münch. SB. S. 377 — 91.
XX 96 ^III* 3- Göbl: Bayern.
selben bestätigt wird. Schade, dafs so viele in früheren Jahren gemachte
Funde aus Ursachen, die wir nicht näher zu erörtern haben, verschleudert
und vernichtet worden sind, und dafs noch heute Stücke, die ihrer Natur
nach zusammen gehören, an. verschiedenen Orten zerstreut liegen. Nach
beiden Richtungen Besserung zu schaffen, ist F. 0 bleu Schlager mit Erfolg
bemüht. Einmal hat er^) alle Nachrichten über ältere Ausgrabungen zu-
sammengestellt, und dann besitzen wir jetzt in der von ihm geordneten
prähistorischen Sammlung des Münchener Nationalmuseums^) ein Centrum,
an das sich wenigstens die in Altbayern noch zu Tage tretenden Funde
anschliefsen sollen.'-^*) — Ein glänzendes Denkmal der Römerzeit ist in
Regensburg aufgedeckt worden, die Porta praetoria im Bischofshof, der sich
in ganz Deutschland nur die allberühmte Porta nigra in Trier zur Seite
stellen kann. Eine kurze Schilderung dieser Regensburger Porta und eines
ganz in der Nähe der genannten Stadt ausgegrabenen Bades giebt J. Fink.^^)
Mittelalter. — Die politische Geschichte hat — wenn wir von
den reichsgeschichtlichen ^^■^•) Abhandlungen absehen — nur eine, aber
wertvolle Bearbeitung gefunden, durch welche eine bisher von dem Gewrre
der Sage und Vermutungen tief überschattete Periode in helleres Licht
gerückt wird. Wir haben die Untersuchung S. Riezlers*®) über die un-
glückliche Agnes Bemauerin und ihr Verhältnis zu den bayrischen Henogen
im Auge, in der unter Zusammenfassung des gesamten authentischen Materials
der Beweis geführt wird, dafs Agnes nicht die Geliebte, sondern die heim-
lich angetraute Gemahlin des Herzogs Albrecht gewesen und dafs die Furcht,
es werde durch diese Mifsheirat die Erbfolge im oberbayerischen Herzogtume
gefährdet, also ein dynastisches Interesse, das Todesurteil der Bemauerin
diktiert habe. Auch die daran sich knüpfenden Zerwürfnisse zwischen
Vater und Sohn und die Stellung des Landshuter Heinrichs zu beiden treten
uns unter der Feder Riezlers klarer als bisher entgegen.*^'**)
5) Beitrr. z. Landeskunde Bayerns, znsammengest. ▼. d. Subkomm.f. d. wissenschafÜ.
Ldskd. B's der geogr. Ges in München 1. Folge. München, Ackermann. 1884. M. 1,20.
Rez.: CBL 86, Sp. 217. Enth. die Schrift Ohlenschlagers. — 6) F- Ohlenschlager, Die
prähistor. Sammlung des k. Nationalmuseums in München : AZg. Beil. 148. — 7) X id., Sage
u. Forschung. Festrede, Münch. Ak. — 8) X Frz. Weber, Vorgeschichtl. Überreste in dw
Umgegend Münchens: Sammler (Beil. z. Augsb. Abd.-Zg.) (1885), No. 62/4. — 9) X id..
Reihengr&ber : Beitrr. z. Anthropol. Bayerns 6, S. 159—60. — 10) X id., Hügelgikber: ib.
S. 157/9. — 11) XE. W ei f 8 , Trichtergruben bei Ostemdorf : ib. S. 156/7. — 13)X J. Naae,
Eine neolythische Station bei Huglfing: ib. S. 154/6. — 18) X Joh. Hellmair, Ber.
über e. aufgefundenen unterird.' Gang im Orte Figelsdorf in der Hallertau im Jahre 1884: ib.
S. 189—40. — 18») XM. Hof 1er, Vorgeschichtl. Spuren i. Tölzer u. Isar-Gebiet : ib. S. 161/2.
— 14) X L. Steub, z. Namens- und Landeskunde der deutschen Alpen. Nordig., Beck.
12^ IV, 175 S. M. 2. Rez.: CBl. 86, S. 1456. — 15) J. Fink, Römische Auagrabb.
bei Regensbg. (Kumpfmühl) u. die Porta Praetoria im Bischofshof: KBGV. 83, S. 60 ff.
— 16) Brunner, Landschenkungen; Scheffer - Boichorst, Kl. Forsch. (ItinenT
Heinrichs U.) ; Seeliger, Hofmeisteramt. — Huber, Beitrr. z. älteren Gesch. Österreicbi.
Behandelt u. a. den Einfall der Bayern in Tirol 1410, — s. Register. — Ludw. d. Bsy*
s. o. K. VIII. — 17) XKö dderitz. Das Verhältn. Ludw. d. B. zur Kurie. Progr. des
Progymn. zu Lobau. — 18/9) X W. Schratz, Urkundl. Beitrr. z. G. der bayer. Lande.
Amberg, HabbeL IV, 36 S. M. 1. — 30) S. R i e z 1 e r , Agnes Bemauerin und die barer.
Herzoge: Münch. SB. S. 285—854. — 31) X H. Haupt, E. zeitgenöss. Ber. über deu
Reichskrieg gegen Ludwig d. R. v. B. im J. 1461/2 : WZ. 4, S. 302—10. — ÄÄ) X Zeif«,
Verzeichn. aller Programme u. Gelegenheitsschr. welche an den bayer. Lyc, Gymn. u. lat
Schulen vom Schulj. 1828/4 an erschienen sind. III. Abt. 1878/4—1888/4. Progr. d«
Gymn. zu Landshut a/I.
Xm. S. 65bl: Bayern. 1X97
Za den kirchlichen Verhältnissen uns wendend, registrieren wir zn-
nftchst die Fortsetzung von Jänners^') Geschichte der Bischöfe von Begens^
bnrg. — Nehen ihr verdient eine Monographie Jos. Schindlers,**) welche
in mehr populärer als gelehrter Art die Lebensverhältnisse and die bischöf-
liche Wirksamkeit des heüigen Wolfgang behandelt, hervorgehoben zn werden.
Insbesondere wird in derselben die damalige Stellung Böhmens zur Begens-
burger Kirche grflndlich erörtert. **"*®) — Unter den Elostergeschichten
machen sich drei Arbeiten bemerkenswert. Auf Grund archivalischer
FoTschungen entwirft A. Wessinger^^) ein Bild des Abts Kaspar Ain-
dorffer in Tegemsee, das ziemlich weitgehenden Ansprtlchen genügt. Was
der Abt fftr die Beform des Klosters, för die Förderung der Wissen-
schalt und der Kunst, for die Mehrung der Einnahmequellen gewirkt
und wie er da und dort in die allgemeine Geschichte eingegriffen hat,
wird ans in durchsichtiger Anordnung vorgeführt.**) — Dieser Mono-
graphie reiht sich würdig an eine ebenfalls aus urkundlichen Quellen ge-
Khöpfite Darstellung der Geschichte des Klosters Wessobrunn von Eberhd.
Graf Fugger,'*) der mit Becht auf die wirtschaftlichen und Kulturverhält-
nisae das Hauptgewicht legt. — Keine historische Abhandlung, wohl aber
eine Quelle von hohem Werte bietet uns Frz. Ch. Höger**) mit der nach
dem Originale sorgsam bearbeiteten Publikation des im Jahre 1444 ent-
standenen Salbuches des Stifts Neumünster in Begensburg. «Es sind da
nicht blofs die Besitzungen, Zinsen und Lehenabgaben aufgezählt, sondern
6s werden auch die Bechte des Stifts und seine Freiheiten , femer die
Sechte der Unterthanen gegenüber dem Stifte und gegen einander ausffthr-
üch dargestellt. Beiche Schätze liegen hier, aus denen die Geschichte,
insbesondere die Kulturgeschichte, die Topographie, aber auch die Kenntnis
Rechts und der Sprache manchen Gewinn ziehen können.****®) —
t%) F. Jsnner, Gesch. der Bischöfe von Begensbg. 6. H. (2 Bd. 417—684) 7. H.
(3.6d. S. 1 — 208). Begensb,. Pustet. Bez.: StML. 31, S. 1. — 24) J* Schindler,
^ h«iL Wolfgang in s. Leben u. Wirken quellenmärsig dargestellt. Prag , Rohlioek u.
Swren. YIU, 204 S. M. 2. Bez.: LRs. 85, S. 848. — 25) £d. Bichter, Hochstift
^■ii^ etc., siehe Kap. XYII. — 26) X F. Anthaller, Die Gesch. der Hubertnsftage
^ deren Losung. Salzbg., Oberer. 200 S. M. 3,20. Bez.: LBs. 86, S. 886. —
H)XK. Enbel, Der Minorit Heinr. v. Lützelbnrg, Bischof von Semgallen, Cnrland n.
^^^imm: HJb. 6, S. 92—108. — 28) X £. Bern heim, Der Charakter Ottos von Freising
^ seine Werke: MIÖG. 6, S. 1 — 61. — X M. Heimbucher, Kurze Gresch. Freisings
L I. Biflehofe. Freising. — 29) X P. Schmieder, Matricula episcopatus Pafsayiensis
•McXV. 1. T. (Text). Wels, Trauner, X, 71 S. M. 8. — SO) X Falk, Die grofse
^denraUfahrt nach dem S. Michelsberge in der Normandie um 1467: HPBl. 96, S. 194—204.
^delt u. a. die Vorginge in Begensburg. — Sl) A. Wessinger, Kaspar Aindorffer,
Akt in Tegemsee 1426—61: Oberbayer. A. 42, S. 196—260. — S2) X Fr. Neuwirth,
^ Bened^-Stift Tegemsee als Miterfinder der Glasmalerei: StMBCO. 6, 2, S. 322—30. —
^' Grillenberger, Z. hds. Überlieferung der Quirinalien des Metellus von Tegem-
*e: ib. S. 371/9. — SS) E. Gf. Fugger, Kloster Wessobrunn, e. Stück Kultur-
M. Manchen, KeUerer. Y, 126 S. M. 2,60. — S4) F. Ch. Höger, Salbuch des
^ NeamOnater in Begensburg: YETNiederbayem 28, Hft. 8 u. 4, S. 288 — 408. —
K)XK. Zeumer, Yorrede des Abtes Bamwold von S. Emmeram zu einer Homilien-
■"BBluig: NA. 10, S. 889—90. — S6) X C. Wold. Neumann, Der Grabstein des Bruders
^^«fcold von Begensburg: YHVOberpfalz 89, S. 267—60. — 9*7) X F. Janner, Die
^«iiotten in Begensbn^, die Kirche zu S. Jakob u. deren NordportaL Begensb., Coppenrath.
?• U. 36 S. M. 0,60. — S8) X W. Schratz, Auszug aus e. Sterberegister der St.
^ol%aiigriiniderschaften aus dem 16. Jh. f. die J. 1201—1488: YHYOberpfalz 39, S. 288—66.
-U) Gerb. v. Reiehersberg, s. o. K. VI. — 40) X F. X. Wöber, Die Beichers-
^^^ Fehde u. das Nibelungenlied. Eine geneaL Studie. Meran, Plant. 1^4 ^. 1&. 1.
JikrMberIchi« der QtuMchfgwiMtentehMft 1886. U. 1
n,96 Xin. S. 65bl: Bajern.
Unter den Schriften, welche auf das Erziehnngs- and Unter r
wesen, auf die Militär- nn«l Kriegsgeschichte, sowie anf d
schichte der einzelnen Familien, Personen und Orte sich be
zeichnet sich keine irgendwie nach Inhalt^ oder Form aus, so dafs '
alle mit der einfachen Angabe des Titels abfertigen können.*'''^)
Schwaben. Aus den Berichten der Historiker wufste man
dafs in Kempten einst eine römische Niederlassung gewesen, yon rön
Überresten aber waren bis in die neueste Zeit aufser zahlreichen 1
nur ein Grrabstein und das Stflck einer Meilensäule bekannt. Ein
Jahre 1861 gemachte Funde gaben Anstofs zu weiterem Suchen und i
sckliefslich zur Entdeckung ausgedehnter römischer Grundmauern ai
Bleicherrösch. Als nun hier im Jahre 1885 zum erstenmale der
angesetzt wurde, traten die Reste eines Gebäudes zu Tage, das in
Art auf bayerischem Boden jetzt einzig dasteht. Dasselbe, ein i
wesentlichsten Teilen wohl erhaltenes Forum, wird von F. Ohlenschla
kurz beschrieben.*'"**)
In Schwabens herzogslose Zeit, in der als Stellvertreter des
die Landvögte walteten, führt uns Frh. vonReitzenstein.**) Er €
die Stellung und Kompetenz dieser Beamten und stellt die dürftigen
richten über die einzelnen Landvögte unter K. Rudolph und seine
Nachfolgern zusammen. •^•^)
Auf dem Gebiete der Kunst- und Kulturgeschichte b<
flieh drei Arbeiten, denen die Kritik durchweg wohlwollend gegenübi
Rez.: CBl. 85, S. 846; DLZ. 85, S. 1414. — 41) X Joh. Müller, Vor- n. frtthr
SchulordnuDgen u. Scholvertr. in deutscker u. niederld. Sprache. I. Abt. Rei
86, S. 220. — 4S) X K. Endres, Abrifs d. bayer. Heeresfl^ach. von 907
München, Oldenbourg. VII, 63 S. M. 0,55. Im dienstl. Auftrage verfafst. —
R. Frh. V. Reitzenstein, Die Ältesten bayer. Regimt. z. Fnfs. Berlin, Mittler
TQ, 91 S. M. 2. — 44) X L. Riehl, Das bayer. Volk in seinen fHIhmittelalti
denkmalen: AZ. Beil. 209—12. — 45) XL. Haendeke, Berthold Fnrtmeye
Leben und seine Werke. Mttnch. Dissert. 1885. (F. ein Miniaturmaler in Reg
1470—1601.) — 46) X Arth. Peter, Ulrich Fuetrers Prosaroman Lanzelot. (:
Litt.VStuttg. No. 175. — 47) X K. Primbs, £. Wanderung durch die Sammli
Siegelabgttssen im k. allg. Reichsarch. zu München: ArehivZ. 10, S. 197 — 228. (Sie|
Gesebl) — 48) X Max Frh. v. Freyberg-Eisenberg, GeneaL Gesch. des Gesc
der Freih. v. Freyberg. Nach urkundl. QueUen zusammengestellt. 1884. — 41
Stadlbaur, Die Freih. v. Griefsenbeck auf Griefsenbach: VHVNiederbayem 23, B
S. 183—232. — M) X Joh. Barth. Mayr, Das Schlofs u. der Markt Nenhavi
OberpfWz: VHYOberp&lz 39, S. 1—24. — 51) X WlBi. Maier, GedenkbU. u.
bilder aus d. Gesch. von Altdtting. Grefsenteils nach archiv. QueUen bearb.
Hurttler. IV, 286 S. M. 8. — 53) X J. B. Prechtl, Geschichtl. Nachr. über
u. Pfarrei Inkofen bei Moosburg: Oberbeyer. A. 42, S. 74—164. — 5S) X Ricl
Reitzenstein, Chronik von Grttnwald bei München, dem ehem. Jagdschlosse der b.]
München. — 54) X Max Heimbucher, Gesch. des lilarktes Holzkirohen. 1
1884. — 55) X A. Wessinger, Über die Ableitung des Ortsnamen Tölz: B
Anthropol. Bayerns 6, S. 163/4. — 56) F. Ohlenschlager , Das rSm. Forum zu K
ZHYSchwaben 12, S. 96 — 116. — 57) XRuefs, Bericht über Ausgrabungen hn
Neuburg. KoUekt. 49, S. 150/8. — 68) X Freih. Lochner v. Hütte nbae
findung V. Römerstrafsen nördl. vom Bodensee u. röm. Anlagen in Anschach bei
ZHVSchwaben 12, S. 44/7. — 59) H. Frh. t. Reitzenstein, Die Reichs-Land
im Ausgange des 18. Jh. mit bes. Rücksicht auf Schwaben: ZHYSchwaben 12, S.
— 6#) X H. Brunn er. Über d. Alter der lex Alamannorum: BerLSB. (1885), S. 1
— 61) X K. Lehmann, Z. Textkritik u. Entstehungsgesch. des alamann. Yolksrech
10, S. 467—605. — 62) X Th. Dreher, Tagebuch über Friedr. v. HohenzoUem,
r. Augahurg (1486—1506): MVGHohenzoUem 19, S. 1—96.
Xm. S. G9bl: Bayern. Q 99
Grfindliche Quellenstudien liegen der Abhandlang R. Hoffmanns*')
Ober die Augsburger Bäder und das Handwerk der Bader zu Grunde. Die
Beschreibung der zahlreichen öffentlichen Bäder, welche die alte Reichsstadt
einst in ihren Mauern einschlofs, hat allerdings zunächst nur eine lokalgeschicht*
licheBedeutung, dagegen beanspruchen die Mitteilungen über die Thätigkeit
der Bader als Chirurgen und über ihre soziale Stellung ein allgemeinere«
Interesse. — Wann die berühmte Erzthüre des Augsburger Domes mit ihren
Bildwerken entstanden, wie die letzteren ursprünglich geordnet gewesen
und was ihr Sinn sei, darüber hat sich schon eine ganze Litteratur gebildet.
Neuerdings hat Job. Merz®^) diese schwierigen Fragen aufgegriffen und
ist ^za befriedigenden Resultaten' gelangt. — Dafs Ludwig Hohenwang, der
n Anfang der siebziger Jahre des 15. Jh. als Übersetzer und Herausgeber
des Yegetius im Dienste eines unbekannten Druckers in Schwaben auftritt,
nicht zu Ulm gearbeitet, sondern von 1475/9 eine Druckoffizin in Augsburg
besessen hat, wird von A. F. Butsch®^) dargethan.®^)
Noch ist zu erwähnen eine recht yerdienstliche Arbeit M. Daisen-
krgers*^ über einen Gegenstand, dem erst die neuere Zeit die gebührende
Aufinerksamkeit zuwendet. Mit grofsem Fleifse hat derselbe die wenigen
und weit zerstreuten Nachrichten über die bis in die zweite Hälfte des
HA. zurückreichenden Volksschulen gesammelt.®^)
Franken. Zahlreiche Spuren prähistorischer Ansiedelungen haben
Bch bei Gräfenberg, im Gebiete der Schwabach, an der Grenze zwischen
dem bajnwariachen Nordgau und dem fränkischen Rattenzgau, erhalten.
Dort schlafen in hohen Hügeln Germanen , die nach der Ansicht des be»
wfthrten Forschers C. Mehlis*^ Zeitgenossen eines Demosthenes, Philipp
Ton Makedonien, Scipio und Hannibal gewesen. Bei den Skeletten fanden
och Schmucksachen aus Bronze und zugleich ein Messer aus Eisen; unter
den ersteren haben zwei Bronzefibeln, Produkte einer hochentwickelten
(gaUischen ?) Metallindustrie einen bedeutenden archäologischen Wert. Die
Lachen schauten alle mit dem Gesicht nach Norden, nach dem sogenannten
Tenfelstische auf dem Eberhardsberg, in welchem Mehlis einen 'Menhir*
oder Opferaltar erkannt hat. Auf einem dem Teufelstisch gegenüberliegenden
Böge, die Katz geheifsen, treten Trümmer eines Ringwalls zu Tage, dessen
vsprttngliche Anlage derselben Periode wie die aufgeschlossenen Gräber
togehört. — Jüngeren Ursprungs ist der von Ludw. Zapf^) sehr genau
Qiitersnchte und beschriebene Burgwall auf dem Waldstein im Fichtel-
gebirge. Alle dort gemachten Funde weisen auf das 9. — 10. Jh. hin, in
slarisch-fränkische Periode.''^) Wie weit das gewaltigste Denkmal aus
6S) Bob. Ho ff mann, Die Aogsbg. Bäder n. das Handwerk der Bader: ZHYSchwaben
li, g. i — 85. — ^) Joh. Merz, Die Bildwerke an der Erzthüre des Augeburger Dooiea.
Stattg. Steinkopf. 62 S. HL 1,60. Rez.: LRs. 85, S. 809; CBl. 86, S. 1246; Kunst-
^knoik 21, S. 40. — $S) A. F. Bat seh, Ludwig Hohenwang, kein Ulmer, sondern ein
^aborger Boehdmcker. MttDchen, Hirth. 16 S. M. 1. Bez.: CBl. 1886, 3. 1236;
^1886. — M) X A. G., Die Ulmer Malersehule am Ausgang des MA.: HPBL
95, S. 673 — 84. — 67) Mich. Daisenberger, Volksschulen der 2. Hälfte des MA. in
^DioseM Angebarg. Progr. DiUingen, Blättermann. lY, 79 8. M. 0,80. — 68) X
^tkdefarief de« Bttrgers Hans Wermlin zu Donauwörth v. 18. "Mai 1446: Neuburg.
^^dlskt-BU. 49, S. 168/7. — 69) G. Mehlis, Arehäol. Untersuchungen bei Gräfenberg:
^trr. z. Anthropol. Bayerns 6, S. 144--63. — 70) Ludw. Zapf, Kin BurgwaU auf
^ Valdstem im Fichtelgebirge: ib. S. 1—21. ~ 71) X VoUrath, Pir. in Preasek,
^vgwtUe in Oberfranken: ib. S. 164/6.
•7*
11,100 Xm. S. Göbl: Bayern.
Frankens Bömerzeit, der Grenzwall, bis heute erforscht worden ist and was
zu tbnn noch erübrigt, hat H. Haupt''') in einem trefflichen Aufsätze, dei
alle neueren Arbeiten auf diesem Gebiete mit gründlicher Kritik verwertet,
dargethan. '^)
Mittelalter. — Die Geschichte Frankens von F. Stein,'*) deren schon
früher mehrmahls gedacht worden, ist nunmehr zum Abschlüsse gelangt.
Der erste Band, mit dem allein wir uns heuer zu beschäftigen haben, um-
fafst das ganze MA. Das Werk ist hoch willkommen zu heifsen, weil es
zur Zeit die einzige zusammenfassende Darstellung der fränkischen Ge-
schichte bietet. Zum gröfseren Teile ruht es auf der älteren Litterator,
die der Vf. in ihrem ganzen Umfange herangezogen und wobei er mit ge-
sunder Kritik den Weizen von der Streu gesondert hat. Einzelne Partien
aber — wir verweisen hier insbesondere auf das zehnte und elfte Jh. —
sind vollständig auf eigenen und höchst gründlichen Quellenstudien auf-
gebaut, und schliefsen die betreffenden Fragen endgültig ab. — Dies gilt
ganz und voll bezüglich der Bestimmung des Umfangs der ostfränkischen
Gaue, ein Thema, das F. Stein'^) in einem eigenen Aufsatze behandelt
Es wird auf diesem Felde, so lange nicht neue Quellen aufgeschlossen
werden, kaum mehr eine Nachlese nötig sein.
Übergehend zur Geschichte der einzelnen Territorien nennen wir an
erster Stelle die umfangreiche Abhandlung N. Beiningers'*) über die
Archidiakone, Offiziale und Generalvikare des Bistums Würzburg als einen
dankenswerten Beitrag zur Diözesangeschichte. Nach einer kurzen Erörterung
über den Ursprung und die Bedeutung dieser Ämter läfst der Vf. ihre Träger
in langer Keihe an uns vorüberziehen. Mit grofsem Fleifse sind die biogra-
phischen Nachrichten gesammelt und auch der litterarischen Thätigkeit ein-
zelner Persönlichkeiten wird volle Beachtung geschenkt. — Ein interessantes
Bild der Kirchen- und Kulturgeschichte rollt sich vor uns auf, indem wir
an der Hand F. X. Himmel Steins'') die Schicksale der Beliquien des
heiligen Kilian und seiner Gesellen verfolgen. Die Arbeit ist bereits vor
mehr als einem Menschenalter zum erstenmale gedruckt worden, jetzt liegt
sie in einer neuen und erweiterten Form vor uns.'^®^)
Die Geschichte des Bistums Eichstätt wird gefördert durch eine
Studie über dessen Münzen und Medaillen aus der Feder C. F. Geherts,**)
die freilich für das MA. nur geringe Ausbeute gewährt, sowie durch die
7S) H. Haupt, Der röm. Orenzwall in Deutschi, naeh den neueren Forschnogev*
Mit besond. Bertteksicht. Unterfrankens: AHYUnter franken 28, S. 275—826. Rec: CBL
85, S. 968; DLZ. 85, S. 1417. Auch separ. gedr., Wzbg., Stuber, 54 S., M. 2,50. — 7S)^'
C o n r a d i , Die Ausgrabung des Limee-KastellB in Obernburg a/M. : WZ. 4, 157 — 77. — 74) ^■
Stein, Gesch. Frankens. I. Bd. Das MA. Mit e. Übersicht der Gaue. Schweinfurt, £•
Stoer. Vm, 462 S. Rez.: AHVünterfranken 28, S. 878— 80. — 75) Die ostfttiikischen
Gaue: ib. S. 827~-76. — 76) N. Reininger, Die Archidiakone, OfOziale u. GenenÜTÜure
des Bißt, Wttrzburg: ib. S. 1—266. — 77) Fr. X. H i m m e 1 s t e i n , Das Kiliansheüigtiun.
Gesch. d. Reliqu. der hl. Mart. u. Apostel des Frankenlds., Kilian, Colonat u. TotoiO'
Würzb, Bucher. Vffl, 102 8. M. 1. — 78) X J. A. Kraus, PertSnl. Verhiltniise de»
Klerikers Alwalach in Franken (8. Jh.): AHYUnterfranken 28, S. 267—74. — 79)^^-
Simson, Zur Quellenkritik. I. Zum libeUus de imperat. potestate in urba Roma: FDG*
25, S. 874—77. (Benutzt von Ekkehard v. Aura.) —80) X W. Wiesener, Z. EwM-
fert. Herbords des Biogr. Ottos v. Bambg.: ib. S. 118—62. — 81) X H. Ph. Strauch,
Deutsche Prosanovellen des 15. Jh. 11. Grisardis von Albreeht ron Eyb.: ZDA 1?»
S. 878—443. — 8S) C. F. Gebert, Die Münzen u. Medaillen des ehem. Hoehitift»
EJohBtätt: Mitt bayer. numismu Ges. 5, S. 76—186.
Xm. S. Göbl: Bayern. 11,101
Ton uns im Vorjahre bereits erwähnte Arbeit 0. Rieders**) über Nassen-
fels und das ehemalige Pfleg- und Eastenamt daselbst. Der Yf. erzählt in
erschöpfender Weise von dem kaiserlichen Landgerichte Hirschberg and
der eichstättischen Gerichtsbarkeit, sowie von dem Wirkungskreis, den
Personalien und Besoldungen der Beamten und Bediensteten.
Die Geschichte der fränkischen Markgrafschaft hat F. Wagner
seit mehreren Jahren zum dankbaren Gegenstand seiner Forschungen sich
erlesen. Heuer bietet er uns drei Früchte seiner Studien dar. Einmal*^)
setzt er seine Abhandlung über den schwäbischen Bund und die fränkischen
Hohenzollem fort und führt uns zunächst die langwierigen Unterhandlungen
?or, welche zwischen dem E. Maximilian und dem Markgrafen sich darüber
entspannen, wie die Bedingungen, unter denen 1492 der Bund mit den
Herzogen von Bayern seinen Frieden gemacht hatte, zu erfüllen seien. Dann
erhalten wir genaue Aufschlüsse über die Stellung, welche der Markgraf zur
Frage der Verlängerung des Bundes einnahm. — Die beiden anderen
Arbeiten Wagners®^®*) sind unten verzeichnet.®')
Ton den kleinen Beiträgen zur Geschichte der ansb. und bayreuth.
Lande, welche Julius Meyer®®) veröffentlicht hat, reichen in das MA. nur
die ersten zwei herauf, von denen der eine die fürstlichen Besuche in
Ansbach, der andere die dortigen Begräbnisstätten behandelt.
Ein bisher unbekanntes Blatt der Yerwaltungsgeschichte der Reichs-
stadt Nürnberg schlägt H. Petz®*) auf, indem er das Archivwesen der-
selben, wie es sich vom Jahre 1348 bis zum Anfange dieses Jh. entwickelt
bat, m klarer und gründlicher Weise darstellt. — Die höchst wertvolle
Monographie Hases*®) über die Eoberger, welche in Nürnberg das grofs-
irtigste buchhändlerische Geschäft ihrer Zeit b^ründeten, hat bereits an
»Dderem Orte ihre Würdigung gefunden.*^)
Die lokalgeschichtlichen Publikationen sind in den Anmerkungen
«rfgezählt. •«-•*)
PfiüB. — Von den neuen prähistorischen Funden verzeichnen wir
Uer nur jene aus den Gräbern von Leimersheim**^) und zwar darum, weil
SS) O. Rieder, Versuch e. Gesch. von Nassenfeis u. des ehem. Pfleg- n. Kasten-
*nue8 das. mit Beitrr. z. Gesch. des Höchst. Eichstätt überhaupt. 2. Teil: Keuburg.
KoUekt-BL 49, S. 1— 12S. — 84) F. Wagner, Der schwäb. Bund u. die fränk. Hohen-
«Uern: FDG. 25» S. 468 — 610. — 85) X id., Kanzlei- u. Archivwesen der frünk. Hohen-
'«Qern von Mitte des 15. bis z. Mitte des 16. Jh.: ArehivZ. 10, S. 18—68. — 86) X id.,
^UisnzieUe Batsehlüge aus der Zeit Albreeht Achills: FDG. 26, S. 342—53. — 87) X Hs.
^8ieh, Die Markgr. Albr. Achilles u. Friedr. d. Ä. v. Brandbg. u. die Windsheimer Schützen:
^^ Germ. Mus. 1, S. 149 — 53. — 88) Jul. Meyer, Beitrilge z. Gesch. der Ansbacher u.
^yrenther Lande. Ansbach, Brttgel u. Sohn. Y, 221 S. M. 1. — 89) J- Petz, Der
^iehsstadt Nfinberg Archivwesen: ArchivZ. 10, S. 158 — 92. — 90) O. Hase, Die
Eoberger, e. Darstllg. des buehhlndl. GesohAftsbetriebes in d. Z. des Übergangs v. MA. zur
^ 2. neogearb. Aufl. Leipzig, Breitkopf u. HärteL X, 462 u. 154 S. M. 10. Rez.:
^L 85, S. 716; AZ. 86, BeiL 5; MVGNümberg 6, S. 290/7. — 91) X K. Schieler,
^^lu. Nieder aus d. Orden der Predigerbruder. K Beitr. z. Kirchengesch. des 15. Jh.
^z, Kirchheim. XYI, 428 S. M 7. Bez.: LRs. 85, S. 303. War kurze Zeit Prior
^ Doiiiinik.-Kl. zu Nürnberg. — 98) S- Ha e nie, Ansbach in d. deutschen Gesch.
Vortrag: KBGY. 34, (1886), S. 1 ff. Berlin, Mittler u. Sohn. 37 S. M 0,80. — 9S)
^▼. Müller (Lehrer), Geschichtl. Kachrr. über die Umgegend von Erlangen. Erlangen,
Sichert. 102 S. M. 1. — 94) A. W. He ekel, Beisp. des Guten aus d. Gesch. d.
^tadt Kalmbach samt e. Chronik dieses Orts als Einltg. fortges. v. J. Eck. Kulmbach,
^kert XX, 811 S. — 95) C Mehlis, Die Grftber von Leimersheim: Beitrr. z. Anthropol.
^y«M 6, S. 55/9. — W. Harster, Die Leimersheimer Bronzefunde: ib. S. 1^ — ^%*l»
tl 103 Xm. S. G5bl: Bayern.
sich darunter neben anderen schön gearbeiteten Arm- und Fn/sreifen ein
Torqnes befindet, den alle Kenner, die ihn bisher gesehen, als ^einzig da-
stehend' bezeichnen. ••*•')
Der Löwenanteil an der, wie immer, geringen historischen Litteratnr,*^)
ist hener der alten Reichsstadt Speyer zugefallen. Dank der hochherzigen
UnterstOtzung Hilgard-Yillars, der anch jenseits des Ozeans ein treuer Sohn
seiner Vaterstadt geblieben, und dank dem FleiTse, der Genauigkeit und
den diplomatischen Kenntnissen A. Hilgards**) hat Speyer ein vortreff-
liches Urkk.buch erhalten, das sich den besten Publikationen dieser Art
wttrdig zur Seite stellt. Es schliefst mit dem Jahre 1349, in welchem nach
endgültiger Beseitigung aller politischen Vorrechte der Patriziergeschlechter
die Stadtverwaltung auf rein zünftiger Grundlage neu geordnet wurde. — Wie
das Geschlechterregiment in Speyer sich gebildet hatte, stellt W. Harster'^*)
in dem ersten Teile einer längeren, gediegenen Abhandlung dar.^^^) —
Lob verdient noch L. Molitors^^*) ausfQhrliche, quellenmäfsige Geschichte
der Stadt Zweibrücken.
XIV.
Jos. Hansen.
Niederrhein.
Arohivkimde. Als eine fOr die niederrheinische Geschichtsforschung
in hervorragendem Mafse nutzbringende Leistung verdient in diesem Jahre
der von Th. Ilgen bearbeitete erste Teil des 'Rheinischen Archivs'^) an
ausgezeichneter Stelle erwähnt zu werden. Die Redaktion der 'Westdeutschen
Zeitschrift für Geschichte und Kunst' ^*) hatte bereits im Jahre 1882 den
Plan ausgesprochen und gekennzeichnet, eine Gesamtübersicht der schrift-
lichen historischen Überlieferung des Mittel- und des Niederrheins zn
publizieren. In etwaa veränderter Fassung ist diese Absicht durch llgens
musterhafte Arbeit für den Niederrhein zunächst verwirklicht. Für den
Mittelrhein, für welchen die Quellensammlung in Lamprechts 'Wirtschafts-
leben'^^) 2, 676 — 783 eine vorläufige Übersicht gewährt, steht eine analoge
Publikation in naher Aussicht, und auch Westfalen ist in den Plan anf-
genommen worden; die Bestände des Staatsarchivs zu Münster sollen
90) X K. ZAngemeister, Inschriften von Waldfischbach: WZ. 4, S. 357—66.-
971 X W. HArster, Das römische Urnenfeld bei MUhlhach am Glan: ib. S. 288—98.-
98) X Jul. Weizsäcker, Die Reichstagsakten unter K. Rnpreeht. 2. Abt., UOl/5-
Gotha, Perthes. 49. IV, 858 8. Re«.: CBl. 86, S. 1191. — 99) A. Hilgard, ürkt
z. Gesch. der Stadt Speyer. Strafsbg. i. £., Trübner. 49. XII, 565 S. M. 25. Bet:
CBl. 86, S. 1017. •— 100) W. Barster, Die Yerfassangskllmpfe in Speier wthrend d«*
MA.: ZGORh. 88, S. 210—820. — 101) X £. Vacandard, Saint Bemard et la secoiide
eroisade: RQH. 88, S. 898—457. Bespricht u. a. den Brief B*s. an die SUdt Speyer. —
108) Lndw. Kolitor, Gesch. d. pfalzbayer. Residenzstadt Zweibrttcken. Kit 14 lUnitr.
u. 1 Kriegskarte. Zireibr., Schaler. XV, 618 S. 4 H. Rez.: AZg. Beil. 800/1.
1) Th. Ilgen, Rheinisches Archiv 1. Teil. Der Niederrhein: WZ. Erzg8.heft «•
Trier, F. Lintz. 8^ 208 8. — 1») s. JB. 1882, II, 448* n. ö. — 1») s. JB. 18^»
Jl, 410*»«.
XIV. Jo0. H an Ben: NiederrheiD.
n,io3
sp&terhin in gleicher Weise darch eine Übersicht bekannt gemacht werden,
wie dies durch Dgens Arbeit fttr das Düsseldorfer Staatsarchiv geschehen
ist. Denn an den Gmnds&tzen, me sie hier — im allgemeinen in Über-
einstimmnng mit den- in der Archivalischen Zeitschrift veröffenüichten
Übersichten bayerischer Archive — darchgefahrt sind, wird auch in den
folgenden Teilen nichts wesentliches geändert werden können; sie haben
sich in den seit der Veröffentlichung verflossenen Jahren wohl jedem Be-
nutzer als im höchsten Mafse praktisch und zuverlässig erwiesen. Die sechs
grofeen nach Provenienzen geordneten Gruppen, auf welche hier der um*
fangreiche Stoff übersichtlich verteilt ist, werden sich als mafsgebend für
jede verwandte Arbeit erweisen, und es ist somit in Preufsen der Nieder-
rbein in glücklichster Weise an die Spitze einer hoffentlich recht bald er-
weiterten Reihe von Veröffentlichungen getreten, welche der historischen
Fonchung von aufserordentlichem Nutzen sein und dem systemlosen Publi-
zieren ohne Kenntnis des Zusammengehörigen endgültig ein Ziel setzen wird.
Bomerzeit. Aus der römischen Vorzeit hat besonders die Ge-
schichte der römischen Niederlassungen in diesem Jahre wesentliche
Förderang erfahren. C. von Veith behandelt in einer zwar nicht sehr
umfangreichen, aber die Besultate der gesamten seitherigen Forschung in
gedrängter Form umfassenden Arbeit das römische Köln.^ Die ganze Zeit
vom ersten Erscheinen Cäsars am Niederrhein, von der Begründung des
K5faier Lagers durch Vipsanius Agrippa und der Anlage der Golonia Claudia
Angnsta Aprippinensis (50 n. Chr.) bis zur Einführung des Christentums,
<l h. bis zum 5. Jh. n. Chr. wird hier in übersichtlicher Weise vorgeführt.
Befremdlich wirkt nur die an manchen Stellen hervortretende apodiktische
Fiasnng des Urteils über Fragen, in welchen v. V. eine von anderen
Forschem abweichende Meinung vertritt. Von besonderem, bleibendem
Wert ist das angehängte sorgfältige Fundverzeichnis samt der zugehörigen
Biit entsprechenden Eintragungen versehenen Karte der Römerstadt. — Den
Umfang des ältesten römischen Köln sucht H. Düntzer in einer eindring-
lichen Untersuchung näher zu bestimmen.') Für die Erzielung seines Re*
sttltates ist das einleuchtende Moment von besonderer Bedeutung, dafs
ionerhalb der Mauern des ältesten Köln keinenfalls schon Gräber von den
Körnern angelegt worden sind. ^Nach unserer Ausscheidung würde die
älteste Stadt in der Richtung von Norden nach Süden an der schmälsten
Seite, an der Südmauer, etwa ein Fünftel der späteren Ausdehnung ver-
Ueren.' Reulaux' auch ins MA. hinübergreifende Arbeit über Remagen^)
Ust in formaler Hinsicht viel zu wünschen übrig. In wenig übersichtlicher
Weise sucht er einmal den Umfang der Römerbauten, speziell der Kirch«-
höfe nnd Wasserleitungen in Remagen näher zu bestimmen; daneben be*
lumdelt er die MA.lichen Baureste, die Pfarrkirche aus dem 13., die Stadt-
Quuiem aus dem 14. Jh. und das vielbesprochene Portal (vielleicht Stadt-,
^Ueicht Kircbenthor) aus nicht sicher bestimmbarer Zeit. — Über Zülpich
zor Römerzeit handelt ein Vortrag von H. Nagelschmitt, ^) der umfassende
3) C. ▼. Veith, Dm römische Köln, nebst einem Plan der römischen Stadt. Winkel-
*>iu)ipr<^amm. Bonn, Marcus. 4^. 68 S. — S) H. Dttntzer. Der UmiGsng des
Uteiten rSmischeii Köln: WZ. 4, S. 23 — 48. — 4)ReulaQX, Remagen im MA. und
^ SdmerEeit: Bonner Jbb. 80, S. 161 — 83. — 5) H. Nagelschmitt, Zttlpich unter
'^"üiclier Herrschaft : AnnHYNiederrhein 44, S. 123—88.
XI,104 XIV. Jos. Hansen: Niederrhein.
Sachkenntnis Verrät and auf Grund zahlreicher dort, am Ereazungspankt
mehrerer Römerstrafsen , seit längerer Zeit gemachten Fände za der Ver-
mutung führt, dafs sich vor der Erbauung des römischen Kastells eine
keltische, den Anfanischen Matronen geweihte Eultstätte daselbst befanden habe.
Römerstrafsen und Befestigungen.*») — C. von Veith,') als
ausgezeichneter Kenner der Römerstrafsen zwischen Maas und Rhein längst
anerkannt, setzt in diesem Jahr die im vorigen begonnene Untersuchung
über die Römerstrafsen von Trier nach Köln fort (vgl. JB. 7, II, 100).
Durchweg auf sachverständige Autopsie gestützt behandelt er die aus der
Eifel von Jünkerath über Keldenich (wohin er das von Tac. Ann. 1, 20
erwähnte Sommerlager verlegt) und weiterhin einerseits über Zülpich, ander-
seits über Belgica, Wesseling, Altenburg nach Köln führenden Strecken. ^ —
Den Nachweis, dafs Aachen Knotenpunkt von vier römischen Strafsen ge-
wesen, sucht J. Schneider mit beachtenswerten Gründen zu erbringen.^)
Es knüpft daran die — allerdings vorläufig noch nicht genügend gestützte
— Annahme einer Militärstation in Aachen, welche neben der im AnschluTs
an die Thermen erfolgten römischen Ansiedlung existiert habe. Etwas ver-
früht erscheint der Vergleich des römischen Aachen mit der gleichzeitigen
Bedeutung Wiesbadens. — Von der umfangreichen Studie E. Hübners*)
kommt hier nur der letzte Teil in betracht, welcher die römischen Be-
festigungsanlagen am Niederrhein behandelt. H. untersucht hier die von
Westen her rechtwinklig auf den Rhein stofsenden Strafsen und ihre Fort-
setzungen auf dem rechten Ufer, die Verbindungen der beiden Flufsufer
und die auf dem rechten Ufer befindlichen zum Schutz für Strafsen- und
Flufsübergänge angelegten Befestigungen. Er hält für wahrscheinlich, dals
das Deutzer Castrum schon zu Ende des 1. Jh. durch eine feste Brücke
mit Köln verbunden war; wenigstens bis zur Zeit des Claudius hat seiner
Ansicht nach bei Xanten eine Pfahlbrücke existiert, daneben gab es an
vielen SteUen regelmäfsige Fähren. Entgegen einer weit verbreiteten An-
sicht wird zum Schlufs die Meinung verfochten, dafs zur Deckung dieser
Übergänge auf dem rechten Ufer auch abwärts von der Stelle, wo der
Limes den Rhein erreichte (bei Hönningen), fortifikatorische Anlagen be-
standen haben; unterhalb der Lippemündung sind solche bereits früher
nachgewiesen worden.
Altertümer. — Von den diesjährigen Fundberichten sind weitaus
am bemerkenswertesten J. Kl eins Ausführungen über drei Thonwaren-
fabriken, welche in Köln bei Gelegenheit der Stadterweiterung im Jahre 1883
vor dem Hahnenthor aufgefunden worden sind.^*^) Aus den Warenstempeln
ergeben sich als Besitzer dieser Töpfereien Vindex, Servandus und Allins,
als Fabrik- oder Verkaufsstellen die Lokalitäten 'ad Cantunas novas' bezw.
'ad Forum hordiarium*. Künstlerisch am vollendetsten sind die Erzeugnisse
des Servandus; gefunden wurden in erster Linie Masken, denen Klein im
Gegensatz zu Dütschke (vgl. JB. 7, II, 99) omamentalen Zweck zuschreibt,
daneben Grötter-, Menschen- und Tierfiguren in grofser Zahl, aber durchweg
5*) Hierzu vgl. durchweg o. K. I, N. 61*— 75. — 6) C. v. Veith, RomerBtrafaeB
». o. S. 8'<>-'». — 7) id-i Waeserleit. aus d. Eifel, a. o. S. 8". — 8) J. Schneider.
RSmerstrarsen in der Umgegend v. Aachen: ZAachGV. 7, S. 173/8. Rez. : C. Rhoen, D«
angebliche Römerlager in Aachen. Aachen, Pahn. 1887. 8®. 20 S. — 9) £. Httbner,
Grenzwall s. o. S. 7*". — 10) J. Klein, Römische Thonwarenfabriken von Kola:
Bonner Jbb. 79, S. 178—96.
XIY. Jos. Hansen: Kiederrhein. 11,105
kleinem Format. — Spätere Funde in Köln, besonders in der Kölner Nen-
sUdt, haben seither nnr kurze Beschreibung gefunden. Aufser dem Stand-
bild eines römischen Kriegers, einigen Schmucksachen, Grläsem und Messern
befinden sich unter denselben meist Grabsteine oder sonstige Reste von
Begräbnisstätten.^^) — Auch aus Aachen, wo sonst verhältnismäfsig noch
80 wenig römische Altertümer zu Tage getreten sind, liegen diesmal mehrere
Fnndberichte vor. B. M. Lorsch bespricht fünfzehn in der Nähe des
Karolingischen Münsters ausgegrabene römische Ziegel,^*) welche zum Teil
die Aufschrift ^Transrenana' tragen, also wahrscheinlich von einer zeitweilig
auf dem rechten Rheinufer stationierten Legion herrühren ; L. denkt dabei
besonders an die 6. und 10. Legion, an die Jahre 60 — 90 n. Chr. — In
der N&he von Aachen, bei Alt-Schurzelt, wurde weiterhin eine von C.
Rhoen beschriebene^*) Grabstätte blofsgelegt, in welcher sich ein an-
scheinend zum Begräbnis eines noch nicht erwachsenen Mädchens verwandter
römischer Steinsarg, mutmafslich aus dem 3. oder 4. Jh., befand. — In
Bonn wurde in den Fundamentmauem der Münsterkirche ein von einem
DeUchement der germanischen Provinzialflotte zu Ehren des Antoninus Pius
errichteter Votivstein entdeckt, welchen J. Klein beschreibt ; ^^) weiterhin
SBd Ton Bonner Funden eine Grabinschrift, Mauerreste eines Kanals am
Schinzchen and ein Steinbeil zu verzeichnen;^^) aus der Umgegend sind
die Ansgrabnng eines Teils von einer römischen Villa in Friesdorf, sowie
die Anffindung eines prähistorischen Topffragments in Troisdorf bemerkens-
wert.^*) H. Maafsen berichtet über einen zu Merten am Vorgebirge
aofgefandenen den Nymphen geweihten Votivstein aus dem 2. Jh.,^^
Schaaffhaasen endlich bespricht ein in der Lava bei Kruft gefundenes
rümisches Hufeisen, welches einen neuen Beweis für die Thätigkeit der
Eifelvnlkane in historischer Zeit bildet.^®) Auch aus dem nördlichsten Teil
der Provinz sind durch Ausgrabungen erzielte Erfolge zu verzeichnen.
G. Koenen beschreibt eine Römerwarte in der Nähe von Liedberg (bei
Monchen-Gladbach) , einen römischen Votivaltar und Gefäfsscherben aus
Neois and der Umgebung dieser Stadt ; die Gefäfscherben möchte er auf
die neolitische Bevölkerung zurückführen.^*) — In Odenkirchen bei Rheydt
üt ein römisches Grab mit Krügen und Münzen aufgedeckt worden.*^)
Zwei in Aachen befindliche, schon öfter behandelte Kunstgegenstände
US römischer Zeit haben in diesem Jahre nochmals die Aufmerksamkeit
TOQ Altertumsforschem beschäftigt. Auf Grund einer aus der zweiten Hälfte
^ 16. Jh. stammenden in einer Koburger Hds. befindlichen Abbildung
^oinmt C. Robert auf den Persephonesarkophag zu sprechen,*^) welcher
11) Vgl. Bonner Jbb. 80, S. 158—60; WZ. KBl. (1886), S. 78, 169—71. — 13)
^-M. Lersch, Romiiehe Legionsziegel zu Aachen, Tegalae transrhenanae : ZAachGV. 7,
^ 159—72. — 18) C. Rhoen, D. Grabfund bei Alt-Schnrzelt : ib. S. 281/4. — 14) J.
^Uin, Bomische Votivara ans Bonn: Bonner Jbb. 80, S. 150/6. — 15) ib. 79, S. 280;
^<>> 156, 230/2. — 16) Ib. 80, S. 281/5. — 1*7) H. G. Maafsen, Merten, Inschriftstein :
^ S. 234/6. — 18) H. Schaaffhaasen, Romischer Bergbau bei Kruft: ib. 79, S. 281.
'"19) C. Koenen, Liedberg, RSmerwarte; Keufs, Inschriftenstein; Yorrömische Funde
^^en Neufs und Grimlinghausen : ib. 80, S. 233, 236/9; WZ. KBI. S. 113—41. —
«I) Römisehes Grab b. Odenkirchen: WZ. KBI. S. 35. Vgl. Niederrhein 7, S. 109. —
^H.D&iitzer, Verzeichnis der romischen Altertümer des Museum Wallraf-Rioharts i.
|obi. 3. Aufl. 132 S. — X Hon seil, D. Rhein in prfthistoricher und historischer Zeit:
^BAAsthr. (1885), S. 100. — Sl) C. Robert, Eine alte Zeichnung des Aachener Ferse-
^oneswkophagi: WZ. 4, S. 273—82; 403. VgL ZAachGV. 7, 8. 154.
n,106 XrV. Jo«. Hansen: Kieclerrhein. •
bekanntlich die Gebeine Karls d. Gr. umschlossen haben soll. Er ben«ti1
diesen Anlafs, am einzelne der auf demselben dargestellten Figuren genauer,
als das bisher geschehen, zu deuten. — E. aus*m Weerth endlich kommt
bezüglich der Elfenbeinreliefs an der von K. Heinrich II. gestifteten Kanzel
im Münster zu Aachen zu dem von den frttheren Ansichten abweichenden
Resultat, dafs die 6 Tafeln nicht aus einer Zeit stammen, sondern drei dem
6./B. Jh. angehörige Gruppen bilden.*^
Mittelalter. Wir erwähnen an erster Stelle mehrere Arbeiten, welche
einen vorwiegend reichsgeschichtlichen'^) Charakter haben, aber doch
auch für die niederrheinischen Verhältnisse in betracht kommen. F.
Dieckmanns Dissertation über Herzog Gottfried den Buckligen'^) bertthit
mehrfach die politische Stellung des Kölner Erzbischofs Anno U. — Von
gröfserer Bedeutung für unser Gebiet ist 0. Hintzes treffliche Arbeit
über Wilhelm von Holland. ^^) Hier wird die Stellung der niederrheimschen
Fürsten und Städte zur Wahl Wilhelms beleuchtet ; die Kapitulation Köhu
nach Vollzug der Wahl, die Belagerung von Kaiserswerth und die erst
nach mehrmonatlicher Einschliefsung am 18. Oktober 1248 gelungene Er-
oberung der staufisch gesinnten Krönungsstadt Aachen werden mit ToUer
Beherrschung aUes einschlägigen Materials dargelegt. Auch die Besprechong
der Schicksale des rheinischen Städtebundes führt den Vf. mehrfach zo
Ausblicken auf die niederrheinischen Verhältnisse. — Das letztere Thema
wird auch in einer Studie von L. Quid de behandelt,^^) welche zwar reich
an bemerkenswerten Ergebnissen ist, jedoch nicht immer ausreichende Be-
gründung der neuen Aufstellungen aufweist. — Die fleifsige Dissertation
von H. Keufsen^*) kommt näher auf die Haltung der Städte Köbi nnd
Aachen, speziell auf ihren vom Begensburger Reichstag im Jahre 1454 ent-
schiedenen Rangstreit, zu sprechen und behandelt weiterhin auch das Ver-
hältnis des Kölner Erzbischofs Dietrich von Moers zur Reichspolitik, letzteres
jedoch weder mit voller Kenntnis der Litteratur, noch mit ausreichendem
Verständnis der die Zeit bewegenden Fragen. H. Brefs 1er endlich sucht
ein Bild von der Stellung der Kölner Universität zum Baseler Schisma nnd
zur kurfürstlichen Neutralität zu entwerfen.*'') Entgangen ist ihm leider
für seine sonst vortreffliche Darlegung die bei Lacomblet ÜB. IV, 263 ge-
druckte Urk. , welche die Auseinandersetzung S. 54 ff. bedeutend klarer
gestaltet haben würde. Im übrigen gelangt jedoch die von vornherein dem
Konzil zuneigende Haltung der Universität, welche aber der römischen
Pfründen wegen sich nicht offen hervor wagte, gut zum Ausdruck.
Von den Arbeiten, welche die Geschichte des Erzstifts Köln zum
Gegenstand haben, istJ. vonPflugk-Harttungs Darstellung Reinaids von
SS) £• auB*m Weerth, Die Elfenbeinreliefs an der Kanzel im Münster zu Aachen:
D. Wartburg 12, S. 88, 111, 161. — S2«) Vgl. daher zu den einz. Sehrr. durchweg o-
K. II— IX. — SS) F* Dieckmann, Gottfried der Bucklige, Herzog ▼. Niederlothrisgen.
Dias. Erlangen. — S4) O. Hintze, Das Königtum Wilhelms v. Holland. (=: Bist.
Studien. Hft 16.) Leipzig, Veit & Co. 220 S. M. 6. — X Th. H a s s e , König Wilhelm
V. Holland 1247—66. Tl. 1. Diss. Strassburg, Trübner. 116 a M. 2,60. — Ä5) ^
Quidde, Studien z. Gesch. des Rhein. Landfriedensbunds 1264. Frankfurt, Jttgel. H. It^O-
— S6) H. Keufsen, D. polit. Stellung der Reichsstädte mit besonderer BerttcksiehtignaS
ihrer Reichsstandschaft unter Friedrich III. 1440 — 67. Diss. Berlin. 1885. Vgl Mh«0
JB. 1888, II, 416'**. — S7) H. Brefsler, D. SteUnng der deutschen UniversiUtten z-
Baseler Konzil, z. Schisma u. z. deutschen Neutralität. Disa. Leipzig. 1885.
XIV. Jos. Hansen: Niederrhein. 11,107
Dassel*^ in erster Linie auch noch reichsgeschichtlich, nnr ganz nebenbei
kommen die erzstiftischen Verhältnisse znr Sprache. — Karls lY. Politik
bei der Besetzung des Kölner Erzstahls untersucht H. KrOger in seiner
im allgemeinen aneriLennenswerten, aber durch Weitläufigkeit, Citatensucht
Süd zahllose Druckfehler entstellten Dissertation.**) Nur in den Jahren
1319 and 1870 läfst sich das Eingreifen Karls erweisen. Das einemal wurde
der Tielleicht durch französischen Einflufs geförderte Wilhelm von Gennep
gegen den Willen des Kaisers von Clemens VI. providiert; und auch das
ttderemal, wo Karl für den unfähigen Bischof von Strafsburg, seinen
Verwandten Johann von Luxemburg-Ligny eintrat, muÜBte sein Kandidat vor
Friedrich von Saarwerden zurücktreten. — Zur Geschichte der Belagerung
Ton Neuis im Jahre 1474/5 yeröffentlicht A.Ulrich in Regestenform sehr
reichhaltiges aus dem Kölner Stadtarchiv stammendes Material, ^^) das bei
der inzwischen erfolgten Herausgabe der Chronik des Christian Wierstraat
(in den Stftdtechroniken Bd. XX) bereits Verwertung gefunden hat. — Nach
L. D^üsles hier nicht immer genügenden Auszügen publizieren S. Löwen-
feld und L. Korth ein 79 Nummern zum Teil unbekannter Kölnischer
Urkk. aus den Jahren 1152—1503 umfassendes Register ;^^) die Urkk. be-
finden sich in der Pariser Nationalbibliothek. — Ein Lehnsverzeichnis der
knrköhüschen Mannkammer zu Heerlen ist durch A. Heusch veröffentlicht
worden.'*)
Einen wichtigen Abschnitt aus der Geschichte der Herzogtümer Jülich
nnd Geldern behandelt R. Ernsing in seiner Darstellung Wilhelms 111.
Ton Jttlich als Herzog von Geldern. '') Leider fehlt der recht fleifsigen
Arbeit eine scharf ausgeprägte Disposition, worunter die Übersichtlichkeit
nanchmal sehr leidet. £. schildert neben den beiden Zügen Wilhelms nach
(iem preufsischen Ordenslande besonders seine Bemühungen zur Sicherung
Geldems gegen die Übergriffe Brabants und seine unglückliche Parteinahme
ÜB engUsch-französichen Kriege, wo sein Eintreten für England den gegen
Dm and seinen Vater, den Herzog von Jülich, gerichteten Zug K. Karls VI.
von Frankreich nach Jülich im Jahre 1388 veranlafste, welcher mit Wilhelms
Unterwerfung endigte. Die Bestimmung der LokaUtäten im Herzogtum
Jlliich, welche früher bereits Lindner versucht hat, ist auch E. noch nicht
vollständig gelungen.
Die Geschichte einzelner Ortschaften mit ihren kirchlichen
iBstitnten behandelt zunächst eine gröfsere Arbeit von H. G. Maafsen,
der zweite Band der von Dumont herausgegebenen Geschichte der Pfarreien
der Erzdiözese Köln.^^) Der Band umfafst die Pfarreien des Dekanats
Hersel und behandelt die Geschichte derselben im wesentlichen nach dem
Xnster, wie es Giersberg im ersten Band der Sammlung durchgeführt hat.
£s ist hier eine Menge lokalhistorischen Stoffs zusammengefafst ; besonders
tS) J- ▼• Pflugk-Harttnng, Reinald ▼. Köln, ein Reichskanzler des MA. : Wester-
■ttns MoiuiUh«iU 58» S. 466—77. — 29) H. Kr5ger, D. Einflufs u. d. PoUtik K.
^U rv. b. d. Besetzung der deutsehen Reichsbistttmer. Diss. Münster. 1886. — SO)
^Ulrich, Z. Gesch. d. Belagerung v. Neufs 1474/5: Mitt. aus d. Kölner Stadt- A. 8,
S.i-~3e. — Sl) Löwenfeld u. Korth, Kölnische Urkk. in der Nationalbibliothek zu
^: WZ. 4, S. 418/5. — SS) A. Heusch, Lehnsregister der Kurkölnischen Mann-
^«uner zu Heerlen: ZAachGV. 7, 6. 802/6. — SS) R. Ernsing, Wilhelm HL v. Jülich
ib Herzog ▼. Geldern 1872 — 98. Diss. (= MUnsterische Beitrr. z. Geschichtsforschung 8.)
^«tom, Sehdningh. — S4) H. G. Maafsen, Gesch. der Pfarreien des Dekanats HerseL
<- Gesch. d. Pfarreien d. Erzdiözese Köln 24.) Köln, Bachern. XVI, 405 8. K. b.
n 106 XIY. Job. Hansen: Niederrhein.
eingehend ist anch die römische Zelti berücksichtigt. Auffallend ist, dafs
weder das Staatsarchiv zn Düsseldorf noch auch das Stadtarchiv zu Köfai
unter den Quellen aufgeführt' sind , welchen der Vf. seine Materialen ent-
nommen. — In einer musterhaften Monographie schildert L. Korth die
Geschichte des Klosters Dünwald. ^^) Im Jahre 1118 wahrscheinlich ab
Benediktinerkloster gegründet, ging es ums Jahr 1140 auf den Prämonstra-
tenserorden über und hatte schon bald zwei Tochterklöster in Böhmen.
Bekanntlich sah der Prämonstratenserorden in- intensiver wirtschaftlicher
Thätigkeit sein hauptsächliches Arbeitsfeld ; diese Seite wird daher auch in
Eorths Arbeit besonders betont, und die namhaften Erfolge des Klosters
in dieser Hinsicht werden gebührend anerkannt. — Nicht zu Gesicht ge-
kommen ist uns leider die neue DarsteUung der Geschichte der benach-
barten Abtei Altenberg aus der Feder von L. Schwörbel.*') — Sowohl
historisch als auch kunstgeschichtlich anerkennenswert istR. Boltens Arbeit
über die Pfarrkirche in Erkelenz,*') eine Kirche, welche unter den nieder-
rheinischen Backsteinbauten aus spätgotischer Zeit eine hervorragende Stelle ein-
nimmt. — Im Vordergrund des Interesses steht auch in diesem Jahre die Stadt
Die Regesten des Urkk.archivs der Stadt Köln bis zum Jahre 1396
und der Kölnischen Kopienbücher aus dem 15. Jh. sind fortgesetzt
worden, so dafs nunmehr anch die Jahre 1351 — ^75 bezw. 1416 und 1417
vorliegen.'^) Diesen Regesten schUefsen sich kleinere Mitteilungen aus
den Akten der Universität Köln, über die Gereonskirche und die Znnft
Eisenmarkt an.^*) — Mohr versucht die Stadt Köln in ihrer Glanzzeit
zu schildern.*®) Er verfolgt in diesem seinem Titel nur wenig entsprechenden
Buch, welches er als ^Neue Forschungen' bezeichnet, wesentlich kulturhisto-
rische Absichten, gerät dabei aber jeden Augenblick von Köln uvfi rheini-
schen Dingen ab und bringt für diese selbst herzlich wenig Neues. Am
ansprechendsten erschienen uns die Abschnitte über die edeln Geschlechter,
über die Stadtbanner, über die Gereons- und die Ursulakirche. — Weit
wertvoller ist E. Liesegangs Untersuchung über die Sondergemeinden
Kölns. *^) Die einzelnen Kirchspiele bildeten die Unterbezirke für die
kommunale Verwaltung, und zwar waren sie bis zum Sturz der Geschlechter-
herrschaft die einzigen Verwaltungsdistrikte der Stadt. In diesem bürge^
liehen Sinn stand jedes Kirchspiel unter der Leitung eines Kollegiums,
dessen genossenschaftliche Organisation, Funktionen und Stellung zur leiten-
den Schöffen- bezw. Ratsbehörde L. eingehend untersucht. — J. J. Merlo
legt mit gewohnter Sachkenntnis die Schicksale des bekannten Kölner
Gürzenich dar,^^) der 1233 zuerst als Absteigehaus des jülichschen Geschlechts
S5) L. Korth, D. Kloster DUnwald: AnnHVNiederrhein 44, S. 1—122. — M)
L. Schwörbelf X>. ehemalige Cisterciensenibtei Altenberg im Dünthal. Köln, Boiueree.
47 S. M. 1. — 87) R. B ölten, Geschichte u. Beschreibung d. Pfarrkirche z. Erkeleos:
ZAachGV. 7, S. 49—64. — X £. Berrisch, Weistnm über die dem Kölner Kapitel ron
S. Maria ad Gradus in Meckenheim zustehenden Rechte: AnnHVNiederrhein 44, S. 176— 8^'
— XH. Loersch, Zu den Meckenheimer Weistttmem vom 80. Juni 1421: ib. S. 18S— 90.
— S8) H. Keufsen, Das Urkk.archiv d. SUdt Köln 1851—75; die stadtkökiBeheii
KopienbUcher 1416/7: Hitt. aus d. Kölner Stadt-A. 7, S. 1—104. — S9) ib. S. 105—14.
— 40) Kohr, Köln in seiner Glanzzeit. Köln, A. Ahn. 280 S. — 41) ^ Liesegang*
Die Sondergemeinden Kölns. (Ein Teil auch unter dem Titel: =3 Die Paroehialgetch. d.
Stadt Köln, Diss. Göttingen.) Bonn, Cohen. 139 S. M. 8. Vgl. die Ergftozungen von
Höniger AnnHVNiederrhein 46 (1887), S. 72—122. — 4J8) J. J. Merlo, Haus GttrMni«h
zu Köln, sein Saal und dessen Feste: AnnHVNiederrhein 48, S. 1 — 79.
XIV. Jos. HADsen: Niederrhein. 11,109
GUrzenich erwähnt wird, seit der Mitte des 15. Jh. jedoch städtischen
Zwecken als Kauf- und Tanzhans diente. — Mit W. Scheben hat Merlo
eine Kontroverse darüber, ob die Hänser Mirweiler nnd Tafelrunde identisch
sind oder nicht.**)
Bezüglich Aachens sei nur im Vorübergehen auf Englers Unter-
sachimg des Albert von Aachen verwiesen;**) auch die Untersuchung von
Schellhafs über das Königslager vor Aachen sei hier nur kurz genannt,
weil sie erst im Jahre 1886 vollständig erschienen ist.*^) — Einen Bericht
ftber die im Jahre 1450 vorgenommene offizielle Besichtigung der Aachener
Stadtmauer veröffentlicht R. Pick.**) — Ein umfangreicher Aufsatz von
£. Pauls behandelt die Geschichte des Weinbaues, Weinhandels und Wein-
Verzehrs in der Aachener Gegend.*^ Die frühesten Nachrichten über dor-
tigen Weinbau stammen ans der zweiten Hälfte des 9. Jh. , aber bis zum
14. Jh. ist in gröfserem Umfang kein Weinbau in dieser Gegend betrieben
worden. Am regsten war die Weinkultur in der Dürener Gegend, wo sie
nun Teil bis heute noch fortdauert. Die Hauptmenge des verzehrten Weins
ifit stets von auswärts, von Rhein, Ahr und Mosel bezogen worden. — Eine
Reihe von kleineren Beiträgen zur Geschichte von Aachen und Umgegend,
besonders über die Orte Höngen, Stolberg, Nothberg, Schevenhütte, Alsdorf,
Weisweiler und Eschweiler bieten die Eschweiler Beiträge.*®) — Die Ge-
schichte der Stadt Eschweiler von H. H. Koch ist zu Ende geführt worden.**)
Die beiden letzten Teile des anerkennenswerten Werkes behandeln die wirt-
sebaftlichen Verhältnisse, Ackerbau, Bergbau, Messingfabrikation, endlich
loch die Gemeindeverfassung. Durch Benutzung neuen archivalischen
Materials besitzen auch diese beiden Teile besondem Wert. — J. J.Michel
bandelt über die Stadt Eupen,^^) doch bietet sein Aufsatz nichts weiter als
^e lose Zusammenstellung von allerlei Nachrichten über diesen allmählich
ans drei Höfen erwachsenen Ort und einen Versuch, den Namen der Stadt
selbst nnd vieler Örtlichkeiten der Umgegend aus dem Keltischen abzuleiten.
Ans rechts- und wirtschaftsgeschichtlichem Gebiet ist
aolser der bereits genannten Untersuchung von Liesegang zunächst die
Fortsetzung von B. Hönigers Ausgabe der Kölner Schreinsurkk. des
4S) W. Scheben, Das Haus Mirweiler, das Zunfthaus der Brauer in Köln: ib.
'^80/6. VgL Merlo ib. 44, S. 194/6. — X W. Esser, Gesch. der Pfarre S. Johann
^ptist in Köln. Köln, Bachern. 1886. — 44) Kugler, Albert von Aachen. Stuttgart,
^^Uhammer. IV, 426 S. — 45) Schellhafs, D. Königslager vor Aachen u. Frankfürt in
'^r rechtsgeaehichtUchen Bedeutung. Diss. Berlin. 1886. Inzw. vollst. Hist. Untersuchungen
^K. Ton J. Jastrow Hft. 4 (1886). — 46) R. Pick, Bericht ttber eine amtliche Be-
'i'^tigiuig der Stadtmauer in Aachen: ZAachGY. 7, S. 286/8. — X H. Oecher, In
^Is d. Gr. Residenz (Aachen): Vom Fels zum Meer (1886) S. 618—80. — X W. Schmidt
5*H. Kenfsen, Beitrige z. (resch. der Heiligtumsfahrten von Aachen, ComeUmünster u.
Il^stijdit: ZAaehGV. 7, S. 126—80. — X R. Pick, Übersieht ttber das Stadtarchiv z. Aachen.
^«rmütungtberieht der Stadt Aachen 1886, S. 23/8. — 47) E. Pauls, Z. Gesch. des
^«iabauee, Weinhandels n. Weinverzehrs in der Aachener Cregend: ZAachGY. 7, S. 179 — 280.
^ 48) Eeehweiler Beitrüge, Jahrg. 1886, Ko. 18—21. — 49) H. H. Koch, (resch. d.
^<«dt Eeehweiler Tl. 4, 6. (= Über Handel u. Industrie i. d. Rheinlanden mit bes. Be-
'Vksiehftignng der Gegend v. Eschweiler.) Frankfurt a. M. YIII, 168 S. Rez. : ZAachGY 8,
^ 294/9 (£. Pauls). — 60) J. J. Michel, Beitrüge z. C^sch. der Stadt Eupen:
^iadiGY. 7, S. 106 — 24. — X W. Grevel, Die mürkischen Gemeinden des Kirchspiels
^^' Hattinger Zg. Kov. 10. — X J. P. Lentzen, Beitr. z. Gesch. der Stadt und
^•iTliehkeit Crefeld: Niederrhein 7, S. 1, 8 ff. Ebd. Nachrichten ttber Anrath, Calcum,
^^^teieldorf, Flerzheim, Köln, Liedberg, Linn, Ürdingen, Werden, Zons. — X J. Pitsch,
^^^Bwinde und Kirchspiel Schiefbahn. Selbstverlag 1886.
ILllO XIV. Jos. Hansen: Niederrhein.
12. Jh. ZU erwähnen. ^^) Die zweite Lieferung führt den Abdmck dei
Schreinskarten der bedeutendsten der altstädtischen Sondergemeinden, der
Martinspfarre fast zu Ende. — Von ganz besonderer Bedeutung*^») ist 6.
von B e 1 0 w s eindringliche Untersuchung über die landständische Verfassung
Yon Jülich und Berg.^*) In dem im Berichtsjahre erschienenen ersten Teil
bietet B. auf Grund eines (namentlich für Berg) sehr reichhaltigen Materials
Forschungen über die Verfassung beider Länder bis zum Jahre 1350. Der
Ursprung der beiden das Land dem Landesherm gegenüber vertretenden
Stände — Ritterschaft und Städte — wird dargelegt. Für die Ritterschaft
wird der Nachweis erbracht, dafs sie nur aus den (zum Teil allerdings ans
früher freien Elementen bestehenden) Ministerialen hervorgegangen ist,
deren Pflichten und Rechte, darunter besonders eingehend die Kriegsdienst-
pflicht, gekennzeichnet werden. Bei den Städten ist, und zwar auf Grand
der gerichtlichen Befugnisse, zwischen Städten im engeren Sinne und Frei*
heiten bezw. sogenannten Thälern zu unterscheiden. Von einer wirklich
landständischen Verfassung kann in dem Zeitraum bis 1350 nicht die Rede
sein; nicht die Städte, sondern nur die Ministerialen, die 'Genossenschaft
der Grofsen*, und auch diese nur in einzelnen Fällen, wurden von den
Grafen von Jülich-Berg zu Rat gezogen, die Zeit der eigentlich landstän-
dischen Verfassung und der Verschmelzung von Ministerialen und Städten
zum Landtag wird dem zweiten (inzwischen auch erschienenen) Teil Tor-
behalten.
Die Kunst- und Bildungsgeschichte hat in diesem Jahre nnr
wenig Förderung erfahren. Beim Ausbau des Essener Münsters sind, wie
G. Humann nachweist,**) in bemerkenswerter Weise ein Bronzegufsomi-
ment auf die Architektur übertragen und ein Eompositkapitäl als Fufs eines
Taufsteins verwertet worden — beides anscheinend im 10. oder 11. Jh. —
Schnütgen handelt über einen Goldschmied aus dem 13. Jh.*'^) Wand-
gemälde aus dem 16. Jh. sind in der spätromanischen Pfarrkirche zu Paol-
heim blofsgelegt worden.**) — H. Liefsem setzt seine hauptsächlich
bibliographisch wertvolle Lebensbeschreibung Hermanns von dem Bnssche
fort.**) Derselbe traf im Jahre 1507 zum zweitenmale zu längerem Aufent-
halt in Köln ein, wo er gleich als humanistischer Lehrer an der Universität
auftrat und sein dem Lob der Stadt Köln gewidmetes Gedicht 'Flora* ver-
fafste. Dasselbe bietet zwar durchaus kein zutreffendes Bild des damaligen
Köln, aber es enthält doch manchen belehrenden Seitenblick auf Leben,
Anschauungen und Thätigkeit des kölnischen akademischen Kreises. — Gf'
wähnt sei dann hier auch noch Holthausens sprachwissenschaftliche
51) R. Uöniger, Kölner Schreinsnrkk. des 12. Jh. 1. Bd., 2. Lfrg. Bonn, Web«r. —
51») Vgl. jedoch JB. 1888, II, 424''*-»*. — 53) G. v. Belo w, D. landständische VerftMmj
von Jülich u. Berg bis z. J. 1511, 1. Tl.: ZBergGV. 21, S. 178—266. Auch separat Dttwd-
dorf, Vors. — 5S) ^' Hu mann. Einige kunstgeschichtlich merkwürdige Einselheitso in
Münster z. Essen: Bonner Jbb. 80, S. 184 — 92. — 54) Schnütgen, Sifridos, «&
dentocher Goldschmied des 13. Jh.: Kunstgewerbeblatt (1885), No. 6. — 55) WandgenlM»
in Paulheim (Landkr. Köln): WZ. KBl. (1885), S. 87. — X A. Ditges, Der Büderkreto
der Kirche Grofs S. Martin in Köln. K51n, Theissing. 1885. 40 S. — X Zun K5hi«r
Dombau: Deutsche Bauzg. (1885), S. 44. — X Wandmalerei in der Salvatoikireh« t«
Duisburg: Kunst- u. Gewerbeblatt (1885), Ko. 1. — 56) H. Liefsem, Hermann ron dei^
Bussche, sein Leben und seine Schriften 2. Tl. Progpr. des Kaiser -Wilh.-Gymn. in KSb»
1885. Köln, Bachem. 4^ S. 27 — 50.
XVI. M. Laue, Oberaachsexi, Thttringen, HeBien. II 111
Abhandlimg über die BemBcheider Mundart, ^^) dieser Dialekt weist infolge
d« Lage des Ortes in oamittelbarer Nähe der fränkisch-sächsischen Sprach-
grenze eine interessante Mischung beider Elemente auf.
Ans dem Gebiete der Genealogie ist in diesem Jahre nichts Her-
Torrsgenderes zu nennen ; einige kleinere Arbeiten werden unten in den An-
merkongen aufgefahrt.^^)
XVI.
M. Laue«
Obersachsen^ Thüringen, Hessen.
Quellen. Urkundenpublikationen. — Für die Veröffentlichung
der Urkk. des Vogtlandes sind zwei Konkurrenzuntemehmungen thätig. Denn
einmal hat seit 18B0 im Auftrag des AYPlauen Job. MttUer Urkk.
der Vögte von Plauen und des sächsischen Vogtlandes (1875 — 84), ihn er-
gänzend Herr Landrat Dr. Alberti seit 1881 eine 'Urkk. Sammlung zur
Geschichte der Herrschaft Gera im MA.' erscheinen lassen, andrerseits B.
Schmidt in den Thüringischen Geschichtsquellen, NF., Bd. 2, ebenfalls
ein Trkk.buch der Vögte von Weida, Gera und Plauen' bearbeitet. Die
Arbeit Albertis^) aus unserm Berichtsjahr beschäftigt sich mit der Ge-
schichte und Entwickelung der Stadt Greiz auf Grund urkundlichen im Aus-
zog mitgeteilten Materials von 1209 bis 1537, aus welchem Jahre der bereits
anderwärts gedruckte Rechtsbrief im Auszug gegeben wird, ebenso das
St&tat der Stadt Greiz von 1672. V^eil aber Alberti nur ausgewählte Sachen
Teröffentlichte und nicht immer auf die Originale zurückging und der
MüUerschen Edition manches Material entging (wovon einiges allerdings im
Kachtrag gebracht wurde), und dort auch nicht immer die Originale ver-
glichen wurden, so hat B. Schmidt^) geglaubt, alle drei Vogtlinien von
Gera, Weida and (wenigstens bis Ende des 14. Jh.) auch Plauen bearbeiten
nid auch die Diplome der vogtländischen Klöster Mildenfurth, Cronschwitz,
Weida und zum h. Kreuz bei Saalburg in betracht ziehen zu müssen. Der
enchienene erste Band enthält (mit dem Nachtrage) 965 Nummern, davon
536 in Regestenform, von den übrigen waren 927 bisher ungedruckt, die
übrigen in schlechter oder lückenhafter Form bekannt. Er umfafst so die
Zeit von 1122 — 1356, denn auch Seh. schliefst wie Müller mit diesem J^ire
57) HolthauBen, D. Remseheider Mundart: Paul u. Braune, Beitr. z. Gresch. d.
^«iiehen Sprache 10, S. 403 — 25, 546 — 76. — 58) X H. KeaTsen, BoUhelm u. seine
fivitier: ZAat^OV. 7. a 144/8. — X Michel-Oidtman , Z. dem Aufsatz: Die Jttlichsohe
IhiUEherTscluift Heiden (betr. Familie ▼. Bongart): ZAachGY. 7, S. $08— 16. — X A.
fieiieh, Nachrichten über das Out Ober-Frohnrath : ZAachGY. 7, S. 295/8. — X H. F.
Xteee, Z. Gotergetchiehte von Yalkenburg (▼. Pelser-Berensberg) : Herold (1885), S. 9 — 100.
- X id., Burg ICel im Kr. Bhembach, ib. S. 127. — X F. Yerres, Beitr. z. Gesch. des
Htue« Tnuff: Niederrhein 7, S. 187 ff.
1) Julius Alberti, Die Kitesten SUdtrechte der Reufsischen Städte (Schlufs): &4/5
^ 1 Yogtlftnd. AferschendenY. zu Hohenleuben u. 6/7 JB. des GuAlt. Y. zu Schleiz.
— t) B. Schmidt, ürJck.buch der Yögte von Weida, Gera und Plauen und ihrer Haus-
UoAtr Mildenfurth, Cronschwitz, Weida und zum h. Kreuz bei Saalburg. Band I:
HS^-.iS56. (=s Thüringisehe Geechichtsquellen FF. Bd. 2., der ganzen Folge Bd. 5.)
Jen», Fischer.
XI,112 XYI. M. Laue: OberBEohsen, Thttringeni Heuen.
ab, aber ans dem Grande, 'weil bis zn diesem Zeitpunkte die verschi^
Linien des Vogtsgeschlechts . . keine wirklichen Gebietsverinste e
hatten.' Angehängt ist ein ausftlhrliches Orts- und Personenregiste
zweiter Band soll bald folgen. Die im vollen Einverständnis mit de
von Dobenecker^) gemachten Zusätze enthalten kleine Notizen and £
tignngen für Orts- and Personennamen, sowie Jahresangaben. — Breff
macht anf eine Reihe Urkk. des Dresdner Haupt-Staats-Archivs aufmei
welche in Glafeys 'Anecdotornm S. R. J. historiam ad ius publ. illust. col
1734 ausgelassen sind, so den lat. Extrakt einer Urk. Karls lY. für ]
d. J. V. Plauen 1360, Karls lY. Bestätigungsurk. an Gerhard v. Naui
and 5 auf die Grafen von Schwarzburg bezügliche, bisher ganz unbei
Urkk. des Jahres 1360. Ferner giebt Lommer*) eine Yervollständ
seiner 1872 in den MYG. Kahla und Roda, 1, 2, gedruckten Regestei
Jahrbüchern der Stadt Orlamünde, während die 1. Abteilung des 3. ]
von V. Krosigks*) Urkk.buch 196 Urkk., Regesten und Nachrichtei
hält, welche auf die Geschichte der Familie des Yf. und zum Teil
auf die Geschichte unsrer Gegend bezug haben. Die meisten der 1
sind schon anderwärts gedruckt, einige nach dem Original im HSt
Dresden hier zuerst mitgeteilt. Das Heft umfafst die Zeit von 1202
und die Nachrichten, welche besonders für die Geschichte des 4. E
zuges reichlich sind, werden nach Yille-Hardouin , R. de Clary und
chronicon Halberstadense gegeben. Angehängt ist eine von Krosig
Geschichtstabelle.
Der allgemeinen Geschichte angehörig ist dieQuellenuntersuc!
von Lorenz,^) welche den Text der verlorenen Hersfelder Jahrb
herzusteUen versucht, und Bachmanns^) Aktensammlung, welche die
von 1450 — 71 umfafst und auch für sächsische Geschichte in bet
kommt.
Bibliographie. An diese Yeröffentlichungen von Quellenwert
sich Heydenreichs*) Zusammenstellung der 1413 Nummern umfasse
gesamten Litteratur für die Geschichte der Stadt Freiberg und s
Bergbaus anreihen, der Freiberger Altertumsverein hat die Kosten
Druckes getragen. Der Stoff ist in zwei grofse Gruppen, Qnelleni
3) Otto Dobenecker, Berieh tignngen and Znsätze zn 'B. Schmidt, Ürkk.bii4
Vögte von Weida, Gera nnd Planen, sowie ihrer Hauskloster Mildenfnrth, Cronsc
V^eida nnd z. h. Krenz b. Saalbnrg. 1. Bd. S. 1122—1856': ZthttringG. n. A I
S. 565 — 82. — 4) Harry Brefslan, Aus Archiven und Bibliotheken: KA. 11, I
(1885), S. 95 — 108. — 5) Lommer, Regesten und Jbb. der Stadt OrUuntlnde. 1
MYG. Kahla und Roda 8, 1. — 6) K. v. Krosigk, Urkk.buch der Familie von Ki
Eine Sammlung von Regesten, Urkk. und sonstigen Nachrichten zur Geschichte der I
von Krosigk und ihrer Besitzungen. Im Auftrage d. Familie ges. u. hersg. Hft. 8, ■
Halle, Schmidt. 122 S. — 7) Herm. Lorenz, Die Jbb. von Hersfeld nach ihre
leitnngen nnd Quellen untersucht und wiederhergesteUt. Leipzig, Fock. Kl. 8^. IV, :
M. 1,50. Rez.: CBl. (1885), Sp. 1540. — 8) Adolf Bachmann, Briefe und Akt
österreichisch-deutschen Gesch. im Zeitalter Friedrichs HI. (= Fontes rerum AustriM
2. Abt. Diplomataria et acta XLIY.). Wien, Gerold. XXXYI, 712 S. Rez.:NASleh
S. 154 (Ermisch); CBL (1886), Sp. 1017. — 9) Eduard Heydenreich, Bibliograpli
Repertorinm über die Gesch. der Stadt Freiberg nnd ihres Berg- und Hüttenwesens,
akademische Vorlesungen und für den Freiberger Altertumsverein. Freiberg i. S., C
Gerlach. XI, 128 S. Bez.: NASftchsG. u. 6, A. S. 160 f. (H. Ermisch); HZ. 65 (NI
S. 100 f. (G. Buchholz); NA. Bibliographie und Bibliothekswissenseh. 46, S. 111/8 (Bie
CBL 85, 8. 642. Auch in den MAVFreiberg, Hft. 21 abgedruckt. VgL schon JB.
n, 419"»*.
XVI. M. Laue: Obersachsen, Thttringen, Hessen. £1 113
und Darstellangen , nnd diese wieder in Unterabteilungen geschieden, in
denen die Werke in alphabetischer Folge angeführt werden. Zu den Quellen-
werken werden auch Lokalblätter, Bauwerke und Mttnzinschriften gerechnet,
bei der alpabetischen Ordnung der Darstellungen nach dem Vf.namen sind
die anonymen Schriften unter 'Ungenannt' aufgeführt und auch Abband-
Inngen und Werke allgemeineren Inhalts berücksichtigt, wenn sie nur in
bezug zur Stadt Freiberg stehen. So bietet uns diese Übersicht die Mög-
lichkeit ans leicht über die Litteratur für Stadtverfassung, Kirche, Schule,
Btlrgerleben, Familiengeschichte, besonders aber für Berg- und Hüttenwesen
uch der Umgegend zu orientieren, um so leichter, als am Schlüsse ein
ausführliches Autoren- und ein besonderes Sach-Register noch einmal alle
Teile zusammenfafst. Ähnlich enthält das Jb. d. Gebirgs-Y. d. sächs.-böhm.
Schweiz nach dem Alphabete der Ortsnamen zusammengesteUt^^) ein Ver-
zeichnis der die sächsische Schweiz betreffenden Hdss. der Dresdner Bibliothek
nnd zwar die Litteratur von Dohna bis Stolpen, wozu eine Fortsetzung
folgen soll. Im Znsammenhang hiermit sei der Katalog^ ^) der Erfurter
Universitätsbibliothek aus dem 15. Jh. erwähnt, auf den Lange aufmerksam
stacht.
Darstellungen. Für die Urgeschichte der Provinz Sachsen sei
V. Borries*') Arbeit über die Gräber von Rossen im Kreis Merseburg und
Kückenburg im Kreis Querfurt rühmend hervorgehoben, ferner die Gräber-
funde der Coburger Gegend ^^) zu Mirsdorf und Mährenhansen, welche einen
Blick auf das Vordringen der Slaven gegen die Thüringer bis zum Jahre
lOOO gestatten, genannt, dann sind die Umenfunde bei Klotzsche nnd
Laufsnitz in Sachsen*^) zu erwähnen, und endlich hat Moschkau/^) da
& Litteratur über die reichen prähistorischen Altertümer der Oberlausitz
eine sehr zerstreute ist, dieselben und ihre Fundstätten in systematische
Ordnung gebracht und zwar zuerst Opferaltäre, dann Steinwälle (verschlackte
Steinwälle und Steinkreise), Erdwälle (Eundwälle und Langwälle), Grab-«
sUtten und Umenfunde, schliefslich Waffen, Schmuck- und Werkzeuge der
Stein-, Bronze-, Eisenzeit in den einzelnen Orten übersichtlich zusammen-
gestellt und jeden Abschnitt mit erklärender historischer Einleitung versehen»
^ einem Anhange werden die ^Idole' und frühmittelalterliche Thonbildohen
^d ihre Fundstätten aufgezählt. Endlich hat ein Aufsatz von Ziesche^^)
fc letzten Höhlenbewohner der Provinz Sachsen zum Gegenstand. '
Römer, ^') Germanen, Slaven. — In einem (in Gegenwart König
■■ •! •-(.) 1,!. //
M) Verzeichnis der die sächs. Schweiz betreffenden Hdss. der kgl. öffentlichen
tethek zu Dresden: Jb. d. Gebirge V. f. d. Sächs.-Böhm. Schweiz 2, S. 91/5. — 11>
^0. Lange, Über einen Katalog der Erfurter Universitätsbibliothek äus'Keiti 3.B. Jh.:
^Bibliothekswesen 2, S. 277—87. — 18) Vorgeschichtliche Altertümer de* Proviili
^^"^0 nnd angrenzender Gebiete, hrsg. ▼. d. bist. Kommission d. ' Pi-cr^n4 ^achnen»' AAm
^*^g I, HfL 3. Halle a. S. Gr. 4®. Rez.: VirohoW (sehr anerkennend) Iti Zl f. Eth^
'^logi« 86, S. 196. Mit zahlreichen Abbildungen im Text nnd Tafein im* fWbehdmek^ ^^
U) Mitteilungen ans dem anthropologischen Vereine zu Op^nrg 1985.' l^tlh. ^^ SL
^:Z. Ethnologie 17, S. 116, (W. v. Schulenburg). — 14) H. Wieehtjl/, ÜmiilÄnde
^Klotzsche und Laursnitz in Sachsen. Festschrift d. nattir^isfletiseh. Gesiilsivln Dreedenr
^ Feier ihres 50jahrigen Bestehens am 14. Mai 18«5. 6. f2t/8l DroBdeH; -> lH) Ai
^osehkau , Die prahlst. Altertümer der Oberlaüsit^iund dfei^ FundstBtteta t^NJUiukilisliagil lSl|
^79-131. — 16) P* Zschiesehe, Di^ letzten H6hlfimb«rw^hn^rd4r PtovftM Sakihse^^
^^^Mmde zu HaUe a. S. 1885. — 17) Welff und DahWy 1töm.-0ielii^wfldl l).(lütaatt,
»•••8. 7". Rez.: DL. 6 (1885), Sp. 1417/9 (W. Velke); HZ. 54, 8. 368. ' '
^»^TMWriekte der GescMcktswSsseiischaft 1886. n. 3
XJ XX4 XYI. M. Laue, Obersachsen, Thttriogen, Hessen.
Alberts) gehaltenen Festvortrage hat Flathe^'*) die Frage erörtert, c
Alten, besonders die Bömer, das Meifsnerland gekannt haben, er ve
dieselbe für die Römer des 2. Jh., Lupfurdum, welches Ptolemaeas en
wäre der erste den Alten bekannte Punkt in der Nähe, die Bömer
also Meifsen nicht betreten, das noch lange von dichtem, unbewc
Urwald bedeckt war, weshalb auch die Wanderzüge der Germanen
Gegend nicht berührt haben. Erst im 6. Jh. siedelten sich Slaven a:
Urnenfunde um Meifsen sind als slavische zu deuten. Die Geschieht
Landes hebt aber erst mit Karl d. Gr. an, 805 werden die Dalen
erst erwähnt, Heinrich I. ist als Gründer von Meifsen anzusehen, <
Name der Vf. als '(Dale)minzierburg' deutet. Dann sind hier drei kl
Aufsätze von Hey, Reischel und Heyn^®*®) zu nennen und We
burgs'^) Aufsatz über die Namen der drei bekannten Thüringischen
Letzterer vermutet ein suevischer Stamm habe nördlich der Dona
sessen etwa zwischen Jaxt und Rednitz, diese Nordschwaben seien 58
Sigebert nach dem sächsichen Thüringen verpflanzt worden, von ihm
der Gau Suevon seinen Namen, der Hassegau (zuerst in der
Hossegawe) sei gleichzeitig mit ursprünglichen Anwohnern des Anmic
den dann nördlich gezogenen Hosi aus den Huosigau, besiedelt w(
während Friesenfeld wohl von friesischer Besiedlung benannt sei,
stamme aber nicht aus dem Jahre 568, wo dieser Volksstamm nocl
war (sondern etwa nach 734).
Historische Zeit. — Der Aufsatz von Hahn**) über die
dingungen, nach welchen sich Ansiedlungen der norddeutschen Tief
zu Städten entwickelten, nimmt S. 116 und 117 auf Leipzig und Halle 1
Köstler*^) sucht die verschieden beantwortete Frage, ob das von La
für die Jahre 1073 und 1075 erwähnte Bredingen als Breitenbach
Fulda oder als Breitungen a. d. Werra zu verstehen sei, im ersteren
zu lösen. Aus dem Aufsatze von v. Pflugk-Harttung*^) geht uns hi<
sonders die Schilderung der Vorgänge bei Gründung, Aufhebung und W:
einrichtung des Bistums Merseburg an. Die Gründung ist nicht so
vor sich gegangen, wie es nach Thietmar scheint, da der Magdeli
Sprengel dadurch verkleinert wurde und Halberstadt dieses Territ
eigentlich beanspruchte. Nach Ottos I. Tode scheint in Magdeburg
zwiespältige Wahl auf Ohtrich und wohl auch auf Giseler von Mers
gefallen zu sein. 961 beschlofs eine römische Provinzialsynode das £
Merseburg als unkanonisch errichtet aufzuheben, worauf der Paps
Wahl Giselers zum Magdeburger Erzbischof als Entschädigung besti
17*) Th. FUthe, Die fiteste erkennbare Geschichte des Meifsner Landes;
Meifsen 1, Hfl. 4, S. 1—16. Rez.: HZ. 58 (NF. 22), S. 521 (H. E.). Das He<
nur durch ein Versehen die Jahreszahl 1884. — 18) 6* Hey, Das Deutschtum de
ländischen Ortsnamen auf -bach: Leipz. Zg. 85, Wissensch. Beil. S. 121 f. — 1
Reischel, Beitrüge zur Ansiedelungskunde in Mittelthüringen : MYErdkunde z. Hai
1885. — SO) H. Heyn, Noch ein Wort zur Hallorenfrage: Ausland 58. Jhg. No
— Sl) A. Werneburg, t^ber die Herleitung der Namen der thüringisch -sftch
Gaue Suevon, Hassegau und Friesenfeld: MittVErfurtGA. 12, S. 221/9. — 88) F. G. J
Die Städte der norddeutschen Tiefebene (s. schon JB. 1888, II, 414'*^), nimmt an
HaUe und Leipzig bezug. — 8S) K. Köstler, Ist das Bredingen Lamberts BreÜ
oder Breitungen. Ein Beitrag zur Geschichte Elaiser Heinrichs lY.: FDG. 25, S. 56
— 84) J- ▼• Pflugk-Harttung, Das Bistum Mersebung unter den sKchsischen K
ib. Hft. 1, S. 152—74.
XYI. M. Laue, ObenachBen, Thüringen, Hessen. II 115
Nach Thietmars Angabe ist nun anzunehmen, dafs auch Magdeburg bei der
Teilnng des aufgehobenen Bistums ein Teil und zwar das Land zwischen
Saale, Elster und Mulde zugedacht war, während Merseburg selbst an
Halberstadt kam. Mit Giselers Tode, der trotz der Verhandlungen Erz-
bischof blieb, war das Hindernis für die Wiederherstellung Merseburgs ge-
fallen, die nun unter Kaiser Heinrich H. erfolgte, in Merseburg wurde die
Weihe des Heinrich ergebenen Tagino vollzogen, und vier Tage nachher
Merseburg neu errichtet und dessen Bischof Wigbert konsekriert. Es sind
ferner eine Reihe Abhandlungen zu nennen, die, obwohl sie mehr die
Beichsgeschichte ins Auge fassen, ^^) doch auch bezug auf unsre Gegend
nehmen.**"'^)
Spezialgeschichte. — Für die Spezialgeschichte des Hauses Wettin
in Thftringen hat die Arbeit Burkhardts,^^) die hier an erster Stelle ge-
oaimt sein möge, eine FtlUe Vervollständigungen und Berichtigungen besonders
för die ältere Zeit gebracht. Auch mit Berücksichtigung der morganatischen
Nachkonmien bieten die Tabellen der Übersicht halber nur die Bufnamen,
Geburts-, Todes- und Vermählungstag, die Noten die kritische Arbeit,
Quellen und Litteratumachweise. Ferner erhalten wir Auskunft über Be-
gräbnisplätze und Wahlsprüche der Emestiner sowie einen Überblick über
die Landesteilung. Ein Vortrag des Herrn Prof. Weifsenborn**) zum
Jahresfest des Vogtländischen altertumforschenden Vereins am 7. Aug. 1884
beschäftigt sich mit der Gründung der Universität Erfurt und speziell mit
ihrem Rektor von 1469, Heinrich Reufs. Angehängt sind von ihm, seinem
Vater und Schwager drei Urkk. aus dem städtischen Archiv und dem Archiv
des Marienstiftes zu Erfurt aus den Jahren 1469, 1472, 1476. Auf die
ünirersität von Erfurt, sowie von Leipzig hat auch der erste Band von
Layerenz^^) bezug, worin die auf die Universitäten geprägten Medaillen
iiesprochen and abgebildet werden, wie auch die Universitäten selbst, und
femer ein Verzeichnis der angestellten Lehrer gegeben wird.
Eine Geschichte des Zusammenwachsens der sächsischen Lande und
24^^) U. daher z. T. bereits oben K. II — IX besprochen sind. — 25) X 0. Rade-
iD«eher, Ungarn und das deutsche Reich unter Heinrich lY. Merseb. Gymnasialprogr.
^*> 31 S. — 8^) X F. Rockrohr, Die letzten Brunonen. Ein Beitr. z. Gesch. des
Stachen Reiches unter Heinrich IV. Dissert. HaUe a. S. 1885. 80. 88 S. — S7) X
^f> Kohlmann, Erzbischof Ludolf von Magdeburg, sein Leben und seine politische ThAtig-
l«iL HaUenser. Diss. HaUe a. S. 66 S. — ^8) X W. Fr. Vogel, Erzbischof Ludolf von
^deburg 1192—1205. Leipz. Diss. Leipzig, EngeUiardt. 47, 1 S. — S9) X A.
Bttbe tarnen, Landgraf Heinrich Raspe von Thüringen, der Gegenkönig Friedrichs II.
^ HaUe. 54 S. — gO) X Fr. Reufs, König Konrad IV. und sein Gegenkönig
BciBrieh Raspe. G3nainasialprogr. Wetzlar. 1886. 21 S. — Sl) X O. Dobeneeker,
^ig Rudolfs L Friedenspolitik in Thüringen : ZthürG. u. A. NF. 4 (d. g. F. 12), Hft 3 u. 4,
^529 — 63. — 82) X Georg Schuster, Der Konflikt zwischen Sigmund und den Kur-
^t^nten und die Haltung der Städte dazu (1424/6). Diss. Jena, Grunert. 1885. 8^.
^^' — SS) C. A. H. Burkhardt, Stammtafeln der Ernestinischen Linie des Hauses
^^dtten. QneUenmäfsig bearbeitet. Festgabe zur Eröffnung des Archivgebftudes am Karl
^^derplatze am 18. Mai 1885. Weimar, Thelemann. Querfolio. IV, 28 S. M. 1,50.
^: HZ. 55, S. 815/7 (Th. F); DLZ. 6 (1885), 8p. 1827 f. (R. Wenck); NASilchsG. 7,
^327 f., (Ermisch). — S4) J- Ch. H. Weifsenborn, Die AnAnge der Universität
^(^ und ihr Rektor Heinrich Reufs von Plauen 1469 : JB. d. vogtländisohen A. forsch.
^' ^'6, S. 112 — 47. — S5) C. Laverrenz, Die Medaillen und Gedftchtniszeichen der
^BtKhen Hochschulen. Ein Beitr. z. Gesch. aller seit dem 14. Jh. in Deutschland er-
dichteten Universitftten. Erster Teil. Berlin, Mittler. M. 20. Rez.: HZ. 56 (NF. 20),
^Wl; CBl. (1886), S. 1228.
8»
ri
XX 1X6 XYI. M. Laue: Obersachsen, Thttringen, Hessen.
'^ des Entstehens des sächsischen Wappens giebt in kurzen Zügen die
von V. Mansberg,^*) welche das dem 'Wappenkalender der darchleu<
Welt* von 1748 entnommene Wappen des Kurfürstentums Sachsen a
bild einer topographischen Karte ausdeutet. Bis ins 12. Jh. zurüc
demnach die Spur des markgräflich wettinischen Wappens, wie es
Heinrich der Erlauchte im Wappen führte (erhalten als Wappen des
grafentums Landsberg seit 1451), der es dann mit dem Thüringer W
bild vertauschte, das bei der Erbteilung den westlichen Gebieten ve
während der Thüringer Löwe mit veränderten Farben zum Bilde des
grafentums Meifsen wurde, eine Folgerung, die der Vf. wohl zuerst gezog
Ferner sei erwähnt seine Ansicht von der Entstehung des askaniscl
sischen Wappens. Der im Jahre 1261 zuerst auftretende Haute:
bedeutet nicht eine Minderung des Wappens, auch nichts lediglich
sches für das sächsische Wappen, sondern die Herzöge von S.-W.
damit zwar nicht die Herzogwürde bezeichnen wollen, aber es von
aussehenden Wappenbildem unterscheiden wollen, als sie das Burgg
Magdeburg erwarben. Dann da man nun den burggräflichen Adle
Ballenstedtischen Schilde fügte, wurde es nötig, dafs der orname
Schrägbalken sie von den ohne Farbenangabe gleichaussehenden W
schildern, besonders von den Agnaten der ehemaligen Burggrafen
schied. — Auf die Geschichte der askanischen Kurfürsten von Sa
Wittenberg bezieht sich ein zweiter Artikel in den MVAnhaltG (vi
S. 671 — 86) von Stier,*') der durch v. Hirschfelds Gesch. d. säe
askanischen Kurfürsten (vgl. JB. 1884) veranlafst ist, welcher Stiers 1
über manches geändert hat, aber durchaus nicht seine Zustimmung e
Es wird das Verhältnis zwischen den (von v. H. mitgeteilten) Exze
aus den Totenbuche der Wittenberger Franziskaner, Melanchthon
in dem Turmknopf der Wittenberger Stadtkirche eingelegten Gesc
Wittenbergs und Balth. Mentzius Grabschriften in seinem Syntagm
thaphiorum Magdeb. 1604 erörtert. Durch eine Nebeneinanderstellun
wichtigeren Partien der drei Quellen ergiebt sich, dafs die Exzerp
Mentzius eine gemeinsame Quelle haben und dafs Mentzius Melanc
geschichtliche Erläuterungen benutzte. Es mufs, wo die Quellen vo
ander abweichen, auf Urkk. zurückgegangen werden. Der übrige T
Aufsatzes enthält Berichtigungen und Verteidigungen der früheren
führungen. Mit der Persönlichkeit der Katharina, Tochter Friedricl
Streitbaren von Sachsen, die, nachdem sie ihre Jugend im Kloster i
verlebt hatte, Friedrich H. von Brandenburg heiratete, beschäftigt si*
Aufsatz von Sello.**) Auch das Geschick ihrer Kinder wird dan
schildert, deren zwei, die Söhne Johannes und Erasmus, früh st
Dorothea mit Herzog Johann von Lauenburg glücklich vermählt wai
Schmerzenskind Margaretha endlich Bogislaw v. Pommern heiratete,
eine dritte (Hedwig) und eine vierte (Theodora) Tochter anzunc
erweist der Vf. als irrig, er widerspricht auch Biedels Ansicht, daJ
tharinas Verhältnis zu ihrem Gemahl ein unglückliches gewesen sei. -
36) K« ^* Mansberg, Das Wappen des Kurfürstentums Sachsen in seinei
topographisch. Bedeutung: NASttchsG. 6, S. 51—98. — 37) G.Stier, Die Herx2
Kurfürsten von Sachsen-Wittenberg aus dem Hause Anhalt: MVAnhaltH. 4, Hfl. 4.
S. 254—68. — 38) O. Sello, Katharina (Herzogin von Sachsen, Gemahlin S
! Friedrichs U. von Brandenburg) und ihr Haus: NASächsG. 6, S. 169 — 89.
XYI. M. Laue: Obenaehsen, Thüringen, Hessen. II.llT
Streit des volljährig gewordenen Friedrich d. E. v. Meifsen gegen seinen
Yormnnd Heinrich Renfs d. J., für den nur ein dürftiges Quellenmaterial
vorliegt, wird von B. Schmidt**) auf Grund bisher unbekannter Urkk. aus
dem Egl. HStArchiv zu Dresden neubearbeitet und dabei kurz das frühere
Yerbältnis des Reufsischen Hauses zu den Landgrafen von Thüringen und
Markgrafen von Meifsen erörtert. Erwähnt sei femer Hagedorns***) Aufsatz
über Herzog Albrechts v. Sachsen Aufnahme in Lübeck und Knothes*^)
Forschungen über das czechische Geschlecht der Duba*^ (mit Benutzung
bereits früher gedruckter und im Dresdner HStA. neuaufgefundenen Urkk.)
Dasselbe vertauschte 1443 seine für Pirna, Dresden und Stolpen so gefähr-
liche böhmische Burg Hohnstein gegen die Herrschaft Mühlberg, wobei sich die Aus-
dehnung dieser Herrschaft urkundlich feststellen läfst. Die Geschicke und
urknndlichen Handlungen werden bis 1520 verfolgt, wo mit dem Tode
Hans n. Birka von der Duba die Herrschaft Mühlberg an Herzog Georg
von Sachsen zurückfiel.**"**)
Der zweite Teil (vgl. JB. 1884) der topographischen Darstellung des
Budissiner QueiTskreises,**) obwohl mit dem Tode Heinrichs v. Jauer 1346
ginnend, umfafst doch die Zeit vom MA. bis zur Gegenwart. Die
Geschichte dieses Landes wird für die einzelnen Bestandteile, besonders für
die Grundherrschaften (die einstigen castra), Tschocha, Lesne, Swet (seit
1592 in Niederschwerta, Gebhardsorf und Meffersdorf geteilt), verfolgt, eine
Übersicht der heutigen Landverteilung nach den alten Burgwarden gegeben,
die Geschichte der Länder unter den verschiedenen Herrscherhäusern lokal-
geschictlich dargestellt, ferner die Geschichte der an das Mutterdorf Meffers-
dorf*'^») sich neu anscbJiefsenden Ortschaften Grenzdorf, Bergstrafs, Strafsberg,
^andsthal, Heide, Neu-Gersdorf, besonders auch Geschichte und Genealogie
der besitzenden Geschlechter erzählt, zum Schlufs werden die Geschicke des
Queiskreises von den ältesten Zeiten ab noch einmal zusammengefafst.
Knothe**) hat 1872 im N.Lausitz Mag., S. 190 ff., die Reihenfolge der
Harrer in den einzelnen Kirchspielen des Zittauer Weichbildes vor der
Reformation festzustellen versucht. Als Quelle dafür dienten ihm die libri
confinnationum der Erzdiözese Prag, teilweise die Originale des Archivs.
taschen ist das ihm damals nicht zugängliche Über VI. (1883) veröffent-
fcht worden, auf Grund dessen die frühere Arbeit für die Jahre 1399 — 1410
^ervoUsändigt wird. Die Ortschaften sind alphabetisch geordnet, für Zittau
selbst ist die Pfarrliste von 1291 ab aufgestellt, für die Zeit nach 1450 fehlt
fefür genauere Kunde.
S9) Berth. Schmidt, Der Prozefs Markgraf Friedrichs des Ernsthaften von Meifsen
?*g«ii »einen Vormund Heinrich Reufs den Jüngern , Vogt von Plauen : JB. d. Vogtland,
'^forschenden V. zu Hohenleuben 54/5, S. 90 — 111. — 40) X A. Hagedorn, Joh.
*^nAt% Berichte über die Aufnahme König Christians I. von Dänemark im Jahre 1462
^d de« Herzogs Albrecht von Sachsen im Jahre 1478 in Lübeck : ZVLtibeckG. 4, S. 283—310.
^41) H. K not he, Die Berka von der Duba auf Mühlberg NASächsG. 6, S. 190—209.
"~ 4^) id.. Die ältesten Besitzer der Herrschaft Gabel - Lämberg : NLausitz.Mag. 61,
S, 146—57. — 43) X W. Hieke, Die Berka von Duba und ihre Besitze in Böhmen:
^GDB. 24, Hft. 2 (1885), S. 116—54. Prag, 1886. — 44) XH. Knothe, Zur Genealogie
^*r Berka von der Duba aus dem Hause Mühlstein : Mitt. d. Nordböhmischen Exkursions-
^»ibs 8, S. 81 — 100. — 45) Schönwälder, Der Budissiner Queifskreis, eine topogr.-
hj»t. Studie (zweite Hälfte): NLau8itz.Mag. 61, S. 1—78. — 45») X O. Kühle, Gesch.
^on Meffersdorf. Hirschberg, Oerteh 1885. — 46) H. Knothe, Nachträge zur Pres-
^Tterolo^ie des Zittaner Weichbilds vor d. Reformation: NLausitz.Mag. 61, S. 132 — 45.
n 118 ^^^* ^* Lftue: Obersachaen, Thttringen, HesBen.
Während auf urkundlicher Grundlage Ab6e*') den Umfang der Be-
sitzungen des Klosters Fulda im hessischen Grapfeldgau schildert, handelt
Friedensburg*®) über Hermanns I. von Hessen politische und kriegerische
Verwickelungen mit dem Mainzer Erzbischofe, gegen den er sich bis zu
des letzteren Tode behauptete. Beigegeben sind 25 urkundliche Beilagen
und bisher umgedruckte Chronikenstellen.
Für die Lokalgeschichte unserer Gegenden seien die Arbeiten Ton
Bärwinkel,") Schmiedel,*^®) Fritzche,*^) Herfurth,*^^) Schwabe,")
Zimmermann,**) Hingst**) und v. Grumbkow** genannt.**»)
Den bedeutendsten Beitrag für die Verfassungsgeschichte unsrer
Gegend hat wohl 0. Richter*') geliefert. Seine Verfassungs- und Ver-
waltungsgeschichte der Stadt Dresden ist auf urkundlichem, zum gröfsten
Teile hds. und bisher unbenutzten Materiale aufgebaut und umfafst die
Zeit von den ersten Anfängen der Stadt bis 1832. Interessant sind diese
Anfänge der Stadt, das Zusammenwachsen der alten wendischen An-
siedelungen**) an beiden Flufsufern mit der früh im 13. Jh. gegründeten
deutschen Stadt Dresden (1519 verwachsen die Ansiedelungen links der Elbe,
1549 diese auch mit der 'Neustadt') geschildert. Dann wird die Lage von
Mauern, Türmen, Thoren und Gassen bestimmt. Im zweiten Hauptteile
'Stadtobrigkeit' bespricht R. zunächst die Entstehung des Rates. Zuerst
war Verwaltung und Gerichtsbarkeit in der Hand eines landesherrlichen
Beamten vereinigt, dem in erster Eigenschaft consules untergeordnet wären,
in zweiter Schöffen als Finder des Urteils zur Seite standen. Während die
Verwaltung seit 1292 einem Bürgermeister anheimfällt, bleibt die niedere
47) Viktor A b ^ e , Beiträge z. Gesch. des Abtes Markward I. von Fulda. I. Grapfeld.
Programmarbeit (Realprogymnasium zu Viersen). 4^. Rez. : HZ. 55 (NF. 19.)» S. 357. —
48) W. Fr^iedensburg, Landgraf Hermann TL, Der Gelehrte von Hessen und Erzbischof
Adolf I. von Mainz 1373—98. Ein Beitrag zur Territorialgesch. des 14. Jh. Marbmg.
Elwert. 811 S. Rez.: HZ. 67 (NF. 21), S. 121. Auch in ZVhess.G. NF. 11, S. 1—311.
— 49) X Bärwinkel, Die Restauration der Regler Kirche in Erfurt und die Gesch. ihrer
Gemeinde in den letzten 25 Jahren seit der Restauration der Kirche. Eine Festschrift zum
25jährigen Jubiläum der Restauration und zum 750jährigen Jubiläum des Bestehens der
Regler Kirche, nebst einem Anhang , einem kurzen Abrifs der Gesch. d. Kirche und Ge-
meinde von ihren Anfängen an enthaltend von Diak. Lorenz. Erfurt, Villaret. 88 S. "
50) £. Schmiedel, Die ältesten Nachrichten über den Marktflecken Burkhardtsdorf.
1885. 8®. 16 S. — 51) X Chr. H. Fritzsche, Aus Gelenaus Vergangenheit. Beitr.
zur ortsgeschichtlichen Kenntnis Gelenaus. Thum, 1885. 93 S. — 53) X Rud. Herfnrth,
Geschichtliche Nachrichten von Zschopau. Wissenschaftliche Beilage zum 1 5. JB. über dtf
Kgl. Schullehrerseminar zu Zschopau. Progr. d. Schullehrerseminars. Zschopau. 80 S. -^
58) X Viktor Schwabe, Nachricht über die kirchlichen Zustände der Schwesterparochien
Kleinwaltersdorf und Kleinschirma im Jahre 1884 nebst kleiner Chronik beider OrtschÄftcn.
Freiberg. 76 S. — 54) X K. E. Zimmermann, Aus Annabergs Vergangenheit. Ann»-
berg, Rudolph & Dieterici. 1885. 8^ 26 S. M. 0,60. — 55) X C. W. HUgstt
Geschichtliches über die Kirchfahrt Zschaitz (Ephorie Leisnig). Dobeln. 42 S. — 56) ^
R. V. Grumbkow, Illustrierter Führer durch Schlofs Stolpen. Historisch und topogTaphisf*^
dargestellt. Dresden, R. v. Grumbkow. 46 S. Mit mehreren Abbildungen. — 56') ^^'
Heinze, Dresden im siebenjährigen Kriege. Dresden, Tittmann. 1885. 8®. VIll, 190 '"
M. 2,60. Rez. : CBl. (1885), S. 1444. Auf aktenmäfsigem Material beruhend, in Tagebuchforw,
besonders ausführlich bis Juli 1760.) — 5*?) Otto Richter, Verfassungsgesch. der Stid«
Dresden. Hersg. im Auftrage des Rates zu Dresden. (= Verfassungs- und Verwaltung«g«»*^
d. Stadt Dresden. Bd. 1.) Dresden, Baensch. XII, 450 S. M. 8. Rez.: NASächsG. 6-
S. 316/9 (Knothe); HZ. 55 (NF. 19), S. 519—22 (Th. F.); DLZ. 6, Sp. 899 (H. Ermisch);
CBl. (1885), S. 709; Leipz. Zg. (1885), Wissensch. Beü. (Lier). — 58) Jentsch, I>«'
Name Dresdens: Über Berg und Thal. Jg. 8. 1885. S. 877.
XVI. M. Laue: Obersachsen, Thttringen, HesBen. U 119
Gerichtsbarkeit bis 1412, die ^ttber Hals und Hand' bis 1484 in den Händen
des markgräf liehen Beamten, seitdem verwaltet sie der 'Stadtrichter'. Ein
zweites Kapitel schildert hierauf die Handwerksbewegung. Das Ehrenamt
des ^regierenden Rates', der auch 'den ruhenden Rat' zu den Geschäften
herbeizog und alljährlich den neuen wählte, bestand lange aus reichen Kauf-
leaten, bis durch den von den Wollenwebem ausgehenden Tumult die
Handwerker bis 1470 Anteil am Rate erlangten. Wie nach der Einverleibung
Altendresdens sich Rat und Gemeindevertretung bis 18S2 gestaltete und
Geschäftskreis und Geschäftsordnung des Rates im einzelnen schildern die
folgenden Kapitel. Der dritte Hauptteil des Buches behandelt die Stadtgemeinde,
giebt anf Grund der seit 1396 erhaltenen Geschofsregister eine Übersicht
aber Häuser und Einwohnerzahl, über die Familiennamen der Einwohner.
Erst im 16. Jh. lassen sich die Berufsklassen genauer nach Zahl ihrer Zu-
gehörigen bestimmen, im MA. scheint das Schusterhandwerk das blühendste
gewesen zu sein. Weiter wird über das Bürgerrecht und die Zahl der seit
1375 sicher nachweisbaren Juden, ihre Wohnung und Schicksale gehandelt.
Der vierte und letzte Hauptteil endlich bespricht das Verhältnis der Stadt
zum Landesherm, wobei auch Stadtrecht, Steuern, Wehrverfassung (hierbei
die Schützengesellschaften) behandelt werden. *•) Die Beilagen bieten eine
Reihe auf Dresden bezügliche Willküren, Urkk. , Schreibon und Berichte,
die Bürgerliste von 1396, eine Liste der Stadtschreiber und Syndici von
1380—1831, eine Zusammenstellung (nach den in den Stadtbüchem erhaltenen
Lrkk.) der Altendresdner Ratmannen und Schöffen von 1411 — 1549 und die
auf Grund der Urkk. aufgestellten mit biographischen Bemerkungen versehene
Dresdner Ratslinie von 1292 — 1831. Der zweite Band soll die einzelnen
städtischen Verwaltungszweige behandeln und ein Register über das ganze Werk
bringen. Dem eben besprochenen Werke in manchen Punkten ähnlich ist
die Arbeit von v. Tettau.*^) Um ein leichtes Zurechtfinden in der ver-
schiedenartigen Bezeichnung der Erfurter Strafsen in Urkk. früherer Zeit zu
ennöglichen, unternahm T. eine Zusammenstellung der alten Strafsenbezeich-
nungen in alphabetischer Ordnung, beschrieb ihre Lage und setzte den
beutigen Namen dazu. Diese Arbeit wuchs zu einer Topographie der ganzen
Stadt durch alle Jhh. ihres Bestehens an, so werden die nicht mehr
existierenden Bauwerke, die Einteilung der Stadt in verschiedenen Perioden,
Festimgswerke, Thore, Kirchen und Klöster behandelt. Den Schlufs bilden
statistische Betrachtungen über die Einwohnerzahl (in bekannter Weise im
MA. verhältnismäfsig gering für die Bedeutung der Stadt), Verhältnis von
Geburten und Todesfällen der verschiedenen Stände und Religionen in den
verschiedenen Zeiträumen. Sehr hübsch ergänzt Richters Arbeit über
sächsische Städteverfassung die Darstellung bäuerlicher Zustände in der
Oberlausitz von Knothe.**) Die im Jahre 1883 von der Oberlausitzer
59) Otto Richter, Blicke in die Vergangenheit des Waisenhauaes zu Dresden.
Fertschrift z. F. d. 200jährigen Bestehens d. Anstalt am 8. Oktober 1885. Dresden. 81 S.
— W) W. V. Tettan, Beiträge zu einer vergleichenden Topographie und Statistik von
&ftrt: MittVGuA. v. Erfurt 12, S. 1—220. Bez.: CBl. (1885), Sp. 1477 (Kirchhoff). —
'^T Beiträge zu einer vergleichenden Topographie u. Statistik von Erfurt: Jb. d. kgl. Ak.
genemnütziger Wissenschaften zu Erfurt. NF. 13. Erfurt, Villaret. 220 S. — 61) H.
^nothe, Die Stellung der Gutsunterthanen in der Oberlausitz zu ihren Gutsherrschaften
^on den ältesten Zeiten bis zur Ablösung der Zinsen und Dienste. Gekrönte Preisschrift:
^'Uusitz.Ma^. 61, S. 159—308. Bez.: NASächsG. 7, S. 328 f. (Ennisch). Sep.-Abdr.
^wdeu, Wamatz u. Lehmann (Komm.) 1885. 8®. 160 S.
I
JJ 220 ^^^' ^* Laue: Obersachsen, Thttringen, Hessen.
Gesellschaft für Wissenschaft erneuerte Frage : Wie ist das oberlaasitzische
Landvolk in die Verhältnisse zu den Gutsherren gekommen, in welchen es
1815 war? wird darin mit Zugrundelegung gedruckter und ungedruckter
Urkk. , Schöppenbücher und Dorfchroniken der Oberlausitz in der Weise
gelöst, dafs zunächst das Verhältnis der slavischen Bauern zu den slavischen
und erobernden deutschen Herren, dann die Lage der einwandernden freien,
deutschen Bauernschaft und ihr allmähliches Herabsinken in ähnliche Knecht-
schaft behandelt wird. Über ihre Rechte haben sie sich in den deutschen
Landen keine Urkk. ausstellen lassen, für die Oberlausitz ist wenigstens
keine einzige erhalten. Wenn zuerst die Gründung deutscher Dörfer eine
günstige Rückwirkung auf die Lage slavischer Höriger hatte, so machte der
Umstand, dafs viele Slaven ohne Eigentum und zu 'ungemessenen Diensten'
verpflichtet blieben, seit dem 16. Jh. den Gutsbesitzern leicht, ihre Unter-
thanen ohne verbriefte Rechte zu Hörigen herabzudrücken. Weitere Kapitel
beschäftigen sich dann mit den verschiedenen Klassen dieses Bauernstandes
im einzelnen, sowie mit Gröfse und Abgabepflicht der Hufe, mit dem Dorf-
gericht und der Stellung der Dorfgemeinde, der Nutzung deutscher Dörfer,
an Wald, Wasser, Weide , dem Recht Waffen zu tragen und dem Verlust
dieses Rechtes, mit den Leistungen an den Landesherrn und deren Über-
lassungen an die zahlreichen, Gutsherrschaften, Bischofszehnt, Wachkom,
Landgabe, Zipkorn, Geschofs und Bede. Es wird dann ferner die steigende
Bedrückung der Unterthanen durch ihre Herrschaften und die Aufstände
der Ersteren gegen die Letzteren, deren Niederkämpfung, die theoretisch-
praktische Weiterentwickelung der Erbunterthänigkeit (Mitte des 17. bis
Mitte des 18. Jh.), der Einflufs der Zeit der Aufklärung auf Aufhebung
der Erbunterthänigkeit von aufsen, während einheimische Juristen und
Gutsbesitzer für Beibehaltung sind, endlich die von der Regierung aus-
gehende Verbesserung der Stellung des Landvolks geschildert. Nach dem
Gesetze vom 17. März 1832, dessen Inhalt K. skizziert, wurde das Ablösnngs-
geschäft in 3 Jahrzehnten in der Hauptsache durchgeführt, wodurch der
Gegensatz von Gutsherrn und -unterthanen schwand.
Kulturgeschichte. — Beiträge zur Rechtsgeschichte, ®^'®*) Namen-
kunde,®*^"*®) verschiedene Einzelheiten, *'"®*) Erforschungen über Anfänge
des Buchhandels,'^"'^) sowie münz-'*-'^) und sagenkundliche'*) Arbeiten
können wir an dieser Stelle nur kurz anführen.
Bau- und Kunstgeschichte. — Für Baugoschichte sind zuerst
die Arbeiten Steches,'^"") die mit schönen Abbildungen geschmückten
6S/4) Rechtsgesch. Arbeiten v. Distel b. schon JB. 1883, Register. — 65) ^
Wernicke, Seltsame Familiennamen des MA. in Freiberg: MAVFreiberg 21, S. 59—60.
Aus Urkk. — 66) Cämmerer, Thüringische Familiennamen mit besonderer Berück-
sichtigung des Fürstentums Schwarzburg- Sondershausen. 1 T. Realschulprogramm. *•
24 S. — 67) Hingst, MAliche Sanitätsverhältnisse Freibergs und darauf bezüglich«
obrigkeitl. Mafsnahmen : MVFreiberg A. 21 (1884), S. 33—58. — 68) W- L(oose), Heraogl.
Verordnung das Kreuztragen bei Gewittern betr.: MVGMeifsen 1, 4, S. 60. — 69) id., W«
Stadt Meifsen mit dem Interdikt belegt [1494]: ib. S. 60. Rez. : HZ. 58 (NF. 22), S. 525
(H. E.). — 70/1) 0. Hase, Die Koberger. — Albr. Kirchhoff, Buchhandel in Leipzig*«
o. S. 24»»-»». — 73) Fr. Bar dt, Eiii Brakteat Landgraf Heinrichs von ThüringeD
1227—47: ABrakteatenkunde 1, S. 15 f. — 78) id., Zwei Lausitzer Brakteaten: ib. S. 17 f.
— 74) H. V. Pfister, Sagen und Aberglauben aus Hessen und Nassau. Als Beitrag n>
vaterländischen Volkstume bearbeitet und herausgeg. Marburg, Elwert. HZ. 54 (KF. 18)«
S. 153. Ohne Quellenang.; gesammelt von Pf.s Vater Ferd. v. Pf. — 75) X R. Steche,
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen.
XVII. F. V. Kr OB es: österreichische Ländergruppe. 11,121
Publikationen des Kgl. sächs. Altertums- Y., zu nennen. Die Ausbeute ist
freilich schon für Annaberg, dessen Geschichte erst 1495 beginnt, gering.
Die Kirche, deren Geschichte erzählt wird, wird in heutiger Gestalt in
Gnmdrissen and Photographieen im einzelnen wiedergegeben (die 20 Reliefs
der Emporen, die Lebensalter beider Geschlechter darstellend, sind das
Interessanteste) und MAliche Reste an Schreinen und Gefäfsen in den
Kirchen der Stadt und Umgebung zusammengestellt. Das (auf 35 Seiten
behandelte) erst 1521 gegründete Marienberg bietet noch weniger, in der
Umgegend sind die Glocken von Forchheim, Zöblitz und Mittelsaida Zeugen
des späten MA. Mothes'*) schildert die Baugeschichte der Marienkirche
zu Zwickau und unterscheidet von 1118 — 1862 neun Bauperioden, Die von
Jäger'*) mitgeteilten Baurechnungen in deutscher Sprache stammen aus
aus dem den ersten Jahrzehnten des 15. Jh. angehörigen Mainzer Ingrossatur-
buche No. 16 für Tondorf (Thungdorf) und Mühlberg (Molburg) bei Erfurt.
Endlich bringt Distel ®®) Notizen über den Leipziger Rathausbau, weist
<lie Schenkung der (Mühlberger 1555) Orgel an die Stadtkirche zu Pirna
Kurfürst August zu , beschreibt ein kostbares Halsband, welches der Gold-
scbmied Hans Dirr in Dresden angefertigt hat (1591) und bringt Mitteilungen
über den Bau des alten Kreuzturms in Dresden (1583).
XVII.
F. V. Krones.
Österreichische Mndergruppe.
G^amtgesohiolite. Allgemeines. — Den Reigen eröffne der
ö. Band der trefflichen Geschichte Österreichs von Alf. Huber,^) der als
'drittes Buch* ('das Emporkommen der Dynastieen in Österreich, Ungarn und
Böhmen und deren gegenseitige Beziehungen bis zur ersten Vereinigung der
drei Ländergruppen') die Geschichte der Habsburger von 1278 — 1437 ein-
gehend und quellenmäfsig darstellt und die gleichzeitige Geschichte des
^hmischen und ungarischen Reiches eiuflicht. Der genannte Vf. hat einzelne
^ebnisse seiner kritischen Forschung in besondern Abhandlungen bearbeitet,^)
<^eren wir, insoweit sie hierher zählen, an Ort und Stelle gedenken werden.*)
An Publikationen und Untersuchungen MAlicher Quellen sei
^Uf Rosten der k. Staatsregierang herauag. v. K. Sache. Altertumsverein. Hft. 4 : Amts-
^ptmannflchaft Annaberg. Dresden, Meinhold. 92 S. Rez.: NASächsG. 6, S. 321 f.
(Hommer): Vgl. Leizg. Zg. 85, Wissensch. Beil. S. 77 — 80. Bildet e. Bestandteil d. grofsen
^^miler-InvenUrisierung ; vgl. JB. 1883, II, 352/4. — 76) X id., Dass. Hft. 5. (= Amta-
WptouiiDschaft Marienberg.) Dresden, Meinhold. 36 S. Rez.: NASächsG. 6, S. 324
(Sommer). — 77) X i d., Über ältere Bau- und Kunstwerke in den Amtshauptmann Schäften
^ha und Chemnitz: Leipz. Zg. 85, Wissensch. Beil. S. 645/8. — 78) O. Mothes,
^ngeschichte der St. Marienkirche zu Zwickau: Aus 'Zwickauer Tageblatt u. Anzeiger.'
2^ickan, Konegen 1885. 16®. 106 S. Rez.: NASächsG. 7, S 331/3 (Paul Schumann). —
"JS) J.Jäger, Baurechnungen von Tonndorf undMtihlberg. 1358 — 1417: MittVErfurtGA. 12,
S. '231— 42. — SO) Th. Distel, Kunstgeschichtliche Notizen : NASächsG. 6, S. 311/5.
1) Alf. Hub er, Gesch. Österreichs. 2. Gotha, F. A. Perthes. XVIII, 639 S. — %) id.,
B«itrilge zur älteren Geschichte Österreichs: MIÖG. S. 385 — 421. Innsbruck, Wagner. —
•) X Jo». Sucher, Geschichtskarte der osterr.-ung. Monarchie, chronistisch-synchronistisch
'^«gwteUu Wien, Hoelder. 1 BL
11,122 XVII. F. V. Krone 8: österreichische LäBdergruppe.
nach der Zeitfolge des Beitrages von Huemer*) zu den gleichzeitgen Denk
malen der Marchfelder oder Dtirnkruter Schlacht vom Jahre 1278, der Auf
Sätze von A. v. J a k s ch*" ') gedacht. Stofflich sehr reichhaltig ist die diesmalig!
Publikation von A. Bachmann, ^) welche sich seinen 'Urkk. und Akten
stücken zur österreichischen Geschichte im Zeitalter Kaiser Friedrich ID
und König Georgs von Böhmen'®*) inhaltlich anschliefsen. Die Korrespon-
denzen (548 Nummern) bewegen sich innerhalb der Jahre 1448 — 71, am
zahlreichsten seit 1461. Der durchaus archivalische und bisher ungedmckte
Stoff entstammt dem königlich bayrischen Kreisarchive zu Bamberg, dem
herzoglichen und grofsherzoglichen Gesamtarchiv in Weimar, dem Dresdner
Archiv und dem königlichen allgemeinen Reichsarchiv zu München, den
Stadtarchiven in Eger, Nürnberg, Schweidnitz, Breslau, dem Hausarchiv m
Berlin, dem königlichen Kreisarchiv zu Würzburg, der Breslauer Stadt-
bibliothek, der königlichen Bibliothek in München und den Universitfits-
bibliotheken zu Leipzig und Prag. Die bei dem Abdruck der 'Urkk. und
Aktenstücke* eingehaltenen Grundsätze erscheinen auch hier angewendet.
Hierher mögen auch die dem Prachtwerke 'Jahrbücher der kunsthisto-
rischen Sammlungen des allerhöchsten Kaiserhauses' 1883/5 eingefügten Urkk.
und Hegesten für die Schlufshälfte des 15. und die erste Hälfte des 16. Jh.:
aus dem kk. H. H. und Staatsarchive in Innsbruck von D. Schönherr,*)
aus dem kk. Reichsfinanzministerium von H.Zim er man undF. Kreyczi,^*)
aus dem kk. geh. H. H. und Staatsarchive von H. Zimerman^^) nnd
aus der L. Bibliothek und dem L. Archive Niederösterreichs, ^*) bearbeitet
von dem Letztgenannten, ihre Stelle finden, da ihr Inhalt nicht nur för
die Kunsthistorie, sondern auch für die Geschichte des gewerblichen Lebens,
des Handels und überhaupt der Kultur Deutsch - Österreichs mafsgebend
erscheint.
Unsere Ländergruppe streift das Büchlein L. Steubs,**) des Veteranen
der Ortsnamenforschung, während sich der Programmaufsatz von
ürwalek^*) abmüht, den Belenus-Kult in Österreich zu verfolgen und zn
deuten. Rieh. Müllers^ ^) germanistisch-onomatologische Forschung über
den Ortsnamen 'Kotting' wurde durch die bezügliche Untersuchung J. v. Zahns
hervorgerufen.
In die MAliche Habsburgerepoche fällt die Inaug. -Dissertation von
4) Joh. Huemer, Rhythmus über die Schlacht auf dem Marchfelde 1278: AÖG. 67,
1, S. 185/9. Wien, C. Gerolds S. — 5) A. v. Jak seh, Über ein bisher unbekannte»
Hds.fragment der V. Gebehardi et successorum: MIÖG. S. 454/5. Innsbruck, Wagner. G.
ist der Erzb. v. Salzbg. ; d. Fragm. befindet sich auf d. Klagenfurter Studienbibl. — 6/7)
id., Neu entdeckte Hds.fragmente der steier. Reimchronik: ib. S. 155/9. Innsbruck,
Wagner. 494 Verse auf e. Einbanddecke zu Rosseg in Kärnten. — 8) Ad. Bachmann,
Briefe und Akten zur österr.-deutschen Gesch. : Fontes rer. Austriacarum 44. XXXVI, 712 8.
— 8») ib. 42. — 9) D. Schonherr, Urkk. und Regesten aus dem kk. H. H. u. St-
Archive in Innsbruck: Jbb. d. kunsthist. Sammlungen d. allerh. Kaiserhauses 1, 2 (1883,
S. 182—212, (1884), S. 1—172. Wien, Holzhausen. — 10) H. Zimerman u. Franx
Krey czi: Urkk. u. Regesten aus dem kk. Reichsfinanzarchive . . . : ib. 3 (1885), S. 1—81.
Wien, Holzhausen. — H) Zimerman, Urkk. u. Regesten aus dem kk. H. H. 8t.-Archi«.
hrsg. unter Mitw. J. Ritters v. Fiedler: ib. (Nachtr. v.) S. 82 — 161. Wien, Holzhao^en.
— 12) id., Urkk. u. Regesten aus der niederösterr. Landesbibliothek u. Archive: ib.
S. 163 — 71. — 13) L. Steub, Zur Namens- und Landeskunde der deutschen Alp«»'
Nördlingen, Beck. 8^ — 14) J. Urwalek, Der Belanus-Kult mit besonderer Rücksichi
auf Österreich. Progr. des Realgymn. v. Stockerau. S. 1 — 27. 1884/5. — 15) R«^
Müller, Kotting: Bll. d. V. f. Landeskde Nieder-Österr. (1886), S. 144—66. Wien.
XVIT. F. V. Krön es: ÖBterreichische Ländergruppe. 11123
lischke^*) über das Rechtsverfahren Rudolfs von Habsburg gegen Ottokar
n Böhmen, wobei insbesondere das Verhalten des Erzbischhofs Friedrich von
Jzburg untersucht wird, sodann J. Katzers^') Programmaufsatz tlber den
reit zwischen Kaiser Friedrich III. und seinem Bruder Albrecht VI.^®)
teressante Einzelheiten zur Geschichte Kaiser Maximilians I. bieten die
:hivalischen Publikationen J. v. Zahns**) nämlich einen Brief Maxi-
lians I. über dessen Zug nach Flandern (1489) und die Verhandlungen
j genannten Habsburgers mit König Wladislaw von Böhmen (1490).^^)
Landesgesohiohte. Niederösterreich. — Hier möge zunächst das
kk.buch des Chorherrnstiftes S. Polten, herausgegeben von A. v. Feigel
i J. Lampel,**) seit diesem Jahre fortlaufend ediert und bis jetzt
6 — 1248) 39 Nummern zählend, den Anfang machen. J. v. Zahn**) be-
Ddelt das ftlr die Besitzverhältnisse des Wienerwaldgebietes Anfang des
Jh. wichtige Urbar der Grafen von Montfort - Pfannberg, an welche
} bedeutende hierländische Gut der Herren von Stadnek gediehen
r. Von ortsgeschichtlichen Monographieen verdient die erste Stelle die
ttliche Publikation von A. Kerschbaumer*^ tlber die Stadt Krems,
en ,Herzogshof von dem Genannten in einem besondem Aufsatze behandelt
cheint.**) A. Latschka**) hat die 'Geschichte des niederösterreichischen
iktes Perchtoldsdorf' unter die Feder genommen. Der fleifsige Arbeiter
' dem Felde der topographischen Forschungen des Vereins für Länder-
ade Niederösterreichs, Hofr. Ritt, von Becker**) hat ein Btlchlein über die
zersdorfe in Nieder-Österreich und den Aufsatz über Falkenstein und die
kensteiner in Nieder-Österreich, mit nebenläufiger Rücksicht auf die baye-
.'hen und oberösterreichischen Falkensteiner geschrieben.*') Seh nur er*®)
im Falkenberg und die Falkenberger , Pröll die Herrn von Sunnberg
er die Feder, *•) während Schalk*^) das Landgericht Mödling, haupt-
hlich im XV. und XVI. Jh. untersucht und Quellenbeiträge zur Geschichte
i Mödling und seiner Umgebung liefert.®*) Die Feste Pottenburg findet
O.W.**) ihren Monographisten, und als einen Beitrag zur älteren Wirt-
16) Plischke, Das Rechteverfahren Rudolfs v. Habsburg gegen Ottokar v. Böhmen.
ig.-Di»s. Bonn. 78 S. Rez.: Busson in MIÖG. (1886) (VII) S. 674/6. — l?) Jos.
Uer, Der Streit zwischen K. Friedrich III. und seinem Bruder Albrecht VI. Progr.
iT-Ostraa. (1884/5), S. 3 — 25. — 18) K. Lechner, Das grofse Sterben, s. JB. 1884
• — 19) J* V. Zahn, Maximilians I. Brief Über dessen Zug nach Flandern (1489):
ermark. GBU. Jg. VI, S. 229—80. — 20) id., Verhandlungen K. Maximilians I. mit
KTladislav v. Böhmen (1490): ib. S. 230/8. — 21) Anton von Fe Igel und J. Lampe 1,
k.buch des Chorhermstiftes S. Polten: BU. d. V. f. Landeskde. Nieder - österr. Als
ödere Beilage desselben fortlaufend; in diesem Jahre begonnen. — 22) J* v. Zahn,
r ein Urbar der Grafen von Montfort: ib. S. 79 — 115. Wien. — 23) A. Kersch-
mer, Gesch. der Stadt Krems (in Nieder-Österr.) Krems, Faber. 8®. X, 651 S.
16 lUustrationen. ■ — 24) id., Der Herzogshof zu Krems: BU. d. V. f. Landeskde.
ler-Österr. S. 260/6. — 25) A. Latschka, Gesch. des nieder-osterr. Marktes Perch-
sdorf. Wien, Kirsch. VI, 345 S. — 26) K. von Becker, Die Enzersdorfe in
ler-Österr. (hist.-topogr. Studien). Wien, Holder. 174 S. — 27) id., Falkenstein
die FaUtensteiner i. Nieder-Österr.: Bll. d. V. f. Landeskde. Nieder-Österr. S. 420—60.
B. — 28) F. Schnür er, Falkenberg und die Falkenberge: ib. S. 348—420. Wien. —
I Laur. Proll, Die Herrn von Sunnberg. Progr. O.-HoUabrunn (Nieder-Österr.) S. 1 — 40,
-94. 1884/5. — SO) K. Schalk, Das Landgericht Mödling, hauptsächlich im 15. u.
Jh.: BU. d. V. f. Landeskde. Nieder-Österr. S. 3—78. Wien. — 81) id., Quellen-
TÄge z. Gesch v. Mödling und Umgebung: ib. S. 496—502. Wien. — 82) O. W.,
Feste Pottenburg (in Nieder-Österr.): ib. S. 167 — 200. Wien. Der Name ist durch
)e Buchstaben blofs anged.
II 124 Xyil. F. V. Krones: österreichische Ländergruppe.
Schaftsgeschichte behandelt Pro 11**) den 'Weingartenbesitz des oberöster-
reichischen Prämonstratenserstiftes Schlögl in Nieder-Österreich\
Ein interessantes Kapitel der sozialen und Sittengeschichte, das Brnder-
schaftswesen, bildet den Inhalt eines gründlichen Aufsatzes von Bauer.*^)
Das bürgerliche Leben zu Wiener-Neustadt in den Zeiten Kaiser Fried-
richs III. schildert ein historischer Vortrag von K. Schober.**) Er entstammt
den städtischen Archivalien aus den Jahren 1463 — 1513 und gliedert den Stoff
nach den Gesichtspunkten der Verwaltung, Approvisionierung, Gerichtsbar-
keit, bespricht Privatverhältnisse, zünftiges Wesen, Marktzustände, gleichwie
das Schulwesen und das Kapitel der öffentlichen Vergnügungen. Auch die
Pöltener 'Beiträge' liefern historisches Material als Geschichte der Pfarren.'*)
Ober-Österreich. — In das Gebiet der Prähistorik fällt der Auf-
satz von Alf. Müllner*') über prähistorische Bauwerke. Die Kloster-
geschichte betrifft die bereits 1884 begonnene Abhandlung von Otta
Schmid*^) über das aufgehobene Cisterzienserstift Engelszell, während
Jäkel die Geschichte der Freistadter Gotteshäuser behandelt. *•)
Salzburg. — Für dieses Gebiet liefert Ed. Richter*^) einen her-
vorragenden Beitrag von grundlegender Bedeutung angesichts der Frage,
wie sich das Hochstiftland territorialgeschichtlich entwickelte. Er untersucht
die alten Gerichtsbezirke auf den ältesten Grundlagen und gelangt zu fol-
genden Thesen: 1. Die im späteren MA. auftauchenden Landgerichte sind
die alten Hundertschaften. 2. Die Grafschaften des 11. bis 13. Jh. haben
ebenfalls keine anderen Abgrenzungen gehabt als die Hundertschaften oder
Landgerichte und bestanden also aus einem oder mehreren solcher Gerichte.
Die Vorfrage, ob denn die Fortdauer jener uralten Gerichtsabgrenzungen wäh-
rend der Periode der Immunitäten, also vom 10. bis zum 13. Jh. quellen-
mäfsig nachweisbar sei, und ob derjenige, welcher diese Fortdauer annimmt,
sich nicht dadurch mit der herrschenden Ansicht über Bedeutung und
Wirkung der Immunitäten in einen unlösbaren Konflikt setzt, beantwortet
Richter mit einer kurzen Geschichte der salzburgischen Immunität im be-
jahenden Sinne. Den wichtigen Unterschied zwischen Österreich und Salz-
burg in der Entwickelung der Gerichtsverfassung und der Verwaltung findet
R. in folgendem: 'Während in Österreich bis zur Mitte unseres Jh. allge-
mein die Patrimonialgerichtsbarkeit der Gutsherrn herrschte, gab es in
Salzburg stets nur landesfürstliche Blutgerichte und die betreffenden Be-
33) L. Pro 11, Der Weingartenbesitz des oberösterr. Prämonstratenserstiftes Schligl
in Nieder-Österr. : ib. S. 460 — 90. Wien. — 34) X Bauer, Das Bruderschaftsweaen in
Nieder-Österr. Ein Beitr. z. Rechts- u. Kulturgesch. Nieder-Österr.: ib. S. 201 — 22. Wien. —
35) K.. Schober, Das bürgerliche Leben zu Wiener Neustadt in den Zeiten Friedrichs IH.
Vortrag: ib. S. 224—59. — 36) 'Geschichtl. Beilagen zu den Konsistorialkurrenden der
Diözese St. Polten', II. u. zw. d. Pfarren: Gresten (Weigls p erger), Griesbach (Prefsler)'
Harbach (Hofstätter), Imbach (Weiglsperger), Kirchbach (Prefsler), Königstetten
(Smikal), Langegg (Dimter), Lilienfeld (Gottwald), Raxendorf (Seitz), Reinprechte-
polla (Katsch), Reinsberg (Weiglsperger), St. Bernhard (Erdinger), St. (jeorgeD i.
Reut (Honig), Vitis (Erdinger), Weissenbacher (Kopreiter), Ybbs (Erdinger).—
37) Alf. Müllner, Über prähist. Bauwerke in Ober-Österr: M. d. Wiener Anthropologen-V.
S. 72 u. 79. Wien. — 38) O. Schmid, Gesch. des aufgehobenen Cisterzienserstift««
EngelszeU i. Ober-Österr.: StMBCO. S. 412—20. Wien u. Würzburg, Wörl. — $9) ^'
Jäkel, Geschichtliches Über die Gotteshäuser der Stadtpfarre Freistadt i. Ober-Österr.:
rogr. d. St.-Gymn. z. Freistadt i. Ober-Österr. (1885), S. 1 — 32. — 40) Ed. Richter.
Untersuchungen z. histor. Geographie des ehem. Hochstiftes Salzburg u. s. Nachbargebiete:
MIÖG. S. 690—738. Innsbruck, Wagner. Mit e. Karte.
XVII. F. V. Krone a: österreichische Ländergruppe. XI 125
iiignisse der geistlichen Stände : hauptsächlich Domkapitel Bistum Chiemsee
und Stift S. Peter, ferner der wenigen weltlichen Hofmarken (Lampeding,
Sieghartstein, S. Jacob am Thumberg und Triebenbach) waren räumlich wie
mhaltlich sehr beschränkt, daher sowohl die Befugnisse als die Einkünfte
des Landesherm sehr bedeutende waren. Es ist nicht verwunderlich, dafs
\ unter solchen Umständen und bei der aufserordentlichen Ausdehnung der
landesfürstlichen Domänen die Salzburger Erzbischöfe Geld genug zu einer
besonders bemerkenswerten Bauthätigkeit übrig behielten.* Richter unter-
SQcht die Gerichte des unteren Salzburggaues, wobei er auch Gelegenheit
findet, die Genealogie der Aribone, der Peilsteine, der Burghausen-Schala
j und Lebenaaer zu beleuchten, sondann die Pleinschen Gerichte und deren
{ Gaaangehörigkeit und die erkauften Gerichte. Daran schliefsen sich 11 urkund-
j liehe Beilagen, ein Exkurs über das ^bayerische Platzer bei Salzburg und eine
sorgfältig ausgeführte Karte unter dem Titel : Die historischen Abgrenzungen
auf dem 'Gebiete des ehemaligen Hochstiftes Salzburg*. — Die zwei Vorträge
TonL. Schmued**) über die Beziehungen des souveränen Erzstiftes Salzburg zu
Österreich drehen sich hauptsächlich um die Epoche bis zum Schlüsse des 13. Jh.
Steiermark. — In die römische Epoche fällt der etymologisierende
Aufsatz von Trstenjak,**) der als Slawophile in 'Solva* (FlÄvium Solvense)
anf dem Leibnitzer Felde 'Slava* zu finden vermeint. Für die MAliche
Quellenkunde liefert Friess**) die ältesten Totenbücher des Benediktiner-
stiftes Admont, mit sorgfältigen genealogischen Anmerkungen. J. v. Zahn^^)
setzt den Abdruck der Chronik des S. Lambrechter Konventualen , Peter
Weixier fort, veröffentlicht weitere Beiträge zu den Privilegien steierischer
Stidte und Märkte,**) kleinere Rechtsquellen**) und zwar polizeiliche und
gerichtliche Satzungen (1505 . . . .) ? ferner die Bestiftung eines Freithofs
(1478), abgesehen von Stücken, welche über unsere Zeitperiode hinausfallen
ttnd überdies Inventare der bischöflich gurkischen Burg Weitenstein
(1434 — 43).*') — Willkommen sind auch die 'Beiträge zu einer Geschichte
^es Heilwesens der Volksmedizin, der Bäder und Heilquellen in Steiermark*
^on J. Wichner,*®) da sie bis ins MA. hinauf diese wichtige Seite des
Volkslebens und der öffentlichen Verwaltung sehr datenreich beleuchten. Der
sloYenische Aufsatz von Fekonja*') beschäftigt sich mit der Genesis des Edel-
t^ms von Tüchern, ohne jedoch einen strenghistorischen Aufschlufs zu bieten.
Kärnten.*®) — Unter den prähistorischen Arbeiten*^"*') ist eine
41) L. Schmned, Zwei Vortrage über die Beziehungen des souveränen Erzstiftes
Silrinirg zu Österreich: MGVSalzburg Jg. 25, S. 137—57. — 42) Davorin Trstenjak,
Solva: Kres S. 216/8. Laibach, Ljnbljani. — 4S) G. £. Friess, Die ältesten Toten-
^her des Benediktinerstiftes Admont: AÖG. 66, 2, S. 818 — 506. Separ.-Abdr. 192 S.
— 44) J* V. Zahn, Peter Weixlers Chronik des Stiftes S. Lambrecht. (Forts.): Steier-
»Wrk. GBD. Jg. VI, S. 1—86, 65—79. Graz. — 45) id., Privilegien steierischer Städte
^ Virkte: ib. S. 57/9 u. 125. Graz. — 46) id., Kleinere Rechtsquellen a) Polizeiliche
^^ gerichtliche Satzungen (1505 . . . ) c) Bestiftung eines Freithofes (1478): ib. S. 113/5,
1^6/7. Graz. — 47) ^^"> Inventare der bisch, gurkischen Burg Weitenstein an Waffen
^d Kriegsbehor (1434 — 43): ib. S. 182/5. — 48) J. W i c h n e r , Beiträge zu einer Gesch.
^ Heilswesens, der Volksmedizin, der Bäder und Heilsquellen in Steiermark : MHVSteier-
*>ttrk 33, S. 3 — 128. — 49) Andrej Fekonja, Uplemenitev Tehar5anov in njh. plemen-
^^: 'Ljublanski zvon' 2. Hft. Laibaeh. — 50) X E. Aelschker, Cresch. Kärntens,
^ligenftirt, Laon. 1886. 8®. 1. Bd., S. 787, 2. Bd. Forts, v. JB. 1884, H, 128'^.
^~%X) X F. Kanitz, Der prähist. Bleiwagen aus Rossegg: Carinthia Jg. 75, S. 1 — 17.
^^enfart, Kleinmayr. — 53) X K. Hauser, Frh. von. Weitere Ergebnisse der Aus-
Snbnnig«!! zu Frdgg in Kärnten: MCC. S. 35/9.
11,126 XVII. F. V. Krone s: öaterreichische Lttndergruppe.
angemein stattliche Pablikation für die keltisch-römische Epoche, das Buch
von A. B. Mayer über Gurina**) im obem Gailthale, dessen Pnblikation
von Seiten des Wiener anthropologischen Vereines einige Glossiemngen
hervorrief. Es behandelt diese 'Etappe der südlichen Kultur' in ausführ-
lichster Weise. Mit dieser Monographie hängt eine zweite desselben Vf.
über die 'alten Strafsenzüge des obem Gailthals und seiner Nachbarschaft'^^)
zusammen, in welcher die Strafse von Zuglio (Jolium Camicum) ins Drauthal,
die vom Drauthal über Gurina nach dem Yalle S. Pietro und Zuglio, die
vom Drauthal ins Gailthal über den Ereuzberg und durch das Gitschthal
und die vom Drauthal über das Nafsfeld in das Canale (Poutafel) verfolgt
wird. Schlechter**) beschäftigt sich gleichfalls mit der Vergangenheit
des Gailthales, mit den Ausgrabungen von Gurina und Reisach in der
etruskischen, keltischen und römischen Epoche. — In die frühmittelalterliche
Zeit fällt die slovenische Abhandlung Trstenjaks,**) welcher Zwentibold
(Sventipold), den hochadeligen Karantanen der Zeiten K. Arnulfs, zu einem
Enkel Walchuas (Volkan), jenes Slovenen- oder Karantanerherzoges machen
will, der von Thassillo lU. eingesetzt wurde ; von diesem Zwentibold stanunten
mütterlicherseits die Grafen von Friesach ab.
Für die MAliche Kirchen- und Ordensgeschichte sind nur kleinere
Beiträge zu verzeichnen.*'"*®)
Krain. — Alf. Hub er erörtert in einer wichtigen Abhandlung")
insbesondere den Begriff von 'Creina, Creina-marche, Carniola, Gau und
Mark' Krain, indem er gegen Schumi die UnStatthaftigkeit der Annahme
einer damaligen Scheidung dieser territorialen Sphären Krains im Prinzip
und in der Praxis vertritt.
Tirol. — Die erste Stelle gebührt dem Werke A. Jägers,**) dessen
Abschlufs diesem Jahrgange zufällt und die Gesamtentwickelung der land-
ständischen Verfassung Tirols und seines Geschichtslebens bis zum Tode
Maximilians I., also bis zum Ausgange der MAlichen Epoche und durch
die Übergangsphase bis zur neuem Zeit darbietet. Es ist dies zugleich
das würdige Vermächtnis eines Veteranen österreichischer Geschichtsforschung
und Geschichtsschreibung, der noch mit 85 Jahren das stattliche Buch
vollendet hat und die Feder wohl nicht wieder ergreifen wird, um sein
verdienstvolles Werk weiterzuführen. Die erste Abteilung: die Zeit des
Herzogs Sigmund von 1439 — 90 ist gerade jene Epoche, für welche Jäger
in seinem umfangreichen Werke über den Cusarischen Streit und in
akademischen Abhandlungen, so über den Vormundschaftsstreit, über die
58) A. Beruh. Mayer, Gurina im Obergaüthal (Kärnten) Ergebnisse einer im Auf-
trage der anthropol. Gesellschaft zu Wien 1884 vorgenommenen: Ausgrabung. Dresden,
gr. 4^ Mit 14 Tafehi. — 54) id., Ein Nachtrag z. des Vf. Gurina im ObergaüthsL Di«
alten Strafsenzüge des ObergaUthales und seiner Nachbarschaft. Dresden. — 55) ^
Schlechter, Beiträge zur alten Gesch. des Obergailthales in Eilmten. Wien. 108 S.—
56) Davorin Trstenjak, Sventipolk: Kres S. 167/9. Laibach. — 57) FriU Pichltr,
S. Georgen am Längsee, z. Gesch. desselben: Carinthia Jg. 75, S. 65 — 74, 81—110*
Klagenfurt, Kleinmayr. — 58) v* Honisch, Friesaeh, deutsche Ritterordens-Commende,
deren Entstehung: ib. S. 118/7. Klagenfurt, Kleinmayr. — 59) Beda Seh roll, Seriös
episcoporum et s. v. i. principum Gurcensium: AGKärnten Jg. XV, S. 1 — 43. KlagenfiirtT
Ferd. y. Kleinmayr. Kurze Biographieen. — 60) A. y. Jaksch, Ein Schematismiu der
ErzdiSzose Unterkämten v. J. 1619: ib. S. 47 — 64. BUagenfurt, F. y. Kleinmayr. —
61/3) A. Jäger, Gesch. der landständ. Verfassung Tirols (IL 2. Die Blutezeit der Uad-
stände Tirols.) IL 2, Jg. 1. Innsbruck, Wagner. 8^ VH, 539 S.
Xvil. F. V. Krön es: österreichische Ländergruppe. XI X27
3r B. und W. Gradner, über den tirolischen Bergbau, über den
Pirols an die österreichischen Habsburger und seine Wiedervereinigung
übrigen Ländern vorgearbeitet hatte. Zunächst werden die Yormund-
reitigkeiten von 1439 — 46, dann die Regierung Sigmunds von
6 behandelt, die Gradner Händel und die Haltung der Landstände
elben 1446—56 beleuchtet und dann in zwei weiteren Kapiteln die
Sigmunds von 1456 — 78 und 1478 bis zur Krise des Jahres 1490
eingehendste dargestellt. Die IL Abteilung hat es mit der Epoche
ians I. von 1490 — 1519 zu thun. Mit Recht darf der Yf. im Schlufs-
^en: 4ch glaube die mir gestellte Aufgabe der Hauptsache nach
a haben. Chronologisch erübrigte von der Geschichte der Tiroler
ide freilich noch der lange Zeitraum von Maximilians Tode bis zu
iriöschen im Anfange des laufenden Jh. Allein mein hohes Alter
leider nur zu fühlbare Abnahme der Elastizität und Frische des
geben mir keine Bürgschaft für eine gedeihliche Durchführung und
mg der Geschichte dieses Zeitraumes. Yielleicht findet sich eine
reiche die Arbeit aufnimmt und zu Ende führt. Das Material liegt
Lig gesammelt in meinem Nachlasse.'
ter den Spezialarbeiten®') gebührt die volle Würdigung der
logischen Arbeit Unterforchers,®*) welche von einem Rückblick in
te Geschichte des Puster-Thales, von Bemerkungen über rhätische und
!, romanische, slavische und deutsche Namen eingeleitet werden. —
von Hohenbühel**) liefert Beita'äge zur Kunde Tirols in einem
Büchlein, das 'vielerlei' bringt und mit seinen Untersuchungen über
nen Eppan und die andern ähnlichen Ortsnamen 'mit der kurzen
ite des Ansitzes Taschenlehen und mit den Untersuchungen über den
en Igels' ins MA. einschlägt.
Egger liefert die Fortsetzung seiner Programmarbeit**) mit
i£s einer gesonderten Darstellung der inneren Yerhältnisse des
ums Trient, das hinreichenden Stoff für eine selbständige Abhand-
«. — Alfons Hub er*') erörtert in zwei Abhandlungen das Yer-
lerzogs Friedrichs von Österreich zu dem Bischöfe Georg von Trient
0) und den angeblichen Aufruhr der Trienter vom Jahre 1410,
ts den Einfall der Bayern in Tirol (1410). Der Aufsatz J. Lam-
befafst sich mit der Politik Herzog Friedrichs lY. von Tirol gegen
ich und Böhmen (1430/7), ein bisher wenig berücksichtigtes Kapitel,
durch archivalische Funde seine Aufhellung erfährt, — während
dliche Untersuchung von Heyl*') das Gerichtswesen und die Ehe-
ringen des Gerichtes Stein auf dem Ritten behandelt.
I X M. Holl, Über die in Tirol yorkommenden Schädelformen. 2. Beitrag: M. d.
ithropologen-V. 8. 41 — 76. Wien. — 64) A. Unterforcher, Romanische Namen-
em Puaterthale : Progr. Leitmeritz, S. 8 — 29. — 65) Ludw. Frh. y. Hohenbtthel,
zur Knnde TirolB. Innsbruck, Wagner, kl. 120. 254 S. — 66) J- ^gger,
einrieb IL v. Trient (1274 — 89) insbesondere sein Streit mit Melnhard IL, s. 1258
Tirol o. 8. 1286 Hzg. y. Kärnten. 6ymn.-Progr. Innsbruck. Innsbruck, Wagner.
L 8. JHB. 1884, II, 122*«. — 6*?) A. Huber, Beitrr. etc. s. o. N. 2. —
ampel, Herzog Friedrichs lY. (y. Tirol) Politik gegen Frankreich und Böhmen,
S. d. Ferdinandeums NF. S. 125—48. Innsbruck. — 69) ^' A. Heyl, Das
isen und die Ehehaftstädignngen des Gerichtes Stein auf dem Ritten. Progr.
lule 2. Bozen. 1883/4, 65 S., 1884/5, 24 S.
J
II 128 XVII. F. V. Krön es: östenreichische Ländergruppe.
Für Welschtirol liefert in archäologischer Richtung Campi"
Studie über den Grabesfund zu Meclo im Veldiem; Orsi'^) vollende
Studien über die Ortsnamen des tridentinischen Gebietes ^ Papaleoni'^
unter dem Titel 'Vermischtes aus Judikarien* Mitteilungen über die Ä
kirche zu Cordino, über die Genealogie des Herrn von Campo un
die Statute von Storn (1480) zusammen; während Wözl'*) einiges z
schichte des Trienter Pretorialgebäudes beibringt. Als würdigen AI
möchten wir auch hier das über unsere Aufgabe allerdings weit ]
ragende Buch des unverwüstlichen Veteranen Frhr. v. Czoernig'*) ül
alten Völker Oberitaliens anführen, das namentlich für die ßhäti
Tirols Erkleckliches bietet.
Vorarlberg nebst Liechtenstein. — Die römische und die prähist
Epoche bedenkt Jenny.'*-'®) Hummel") veröffentlicht zwei Urk
Geschichte der Grafen von Montfort und der Stadt Bregenz. Zösm
einer der fleifsigsten Arbeiter auf dem Boden der Geschichte Vorai
setzt seine Gründungsgeschichte der vorarlbergischen Klöster des M-^
indem er über die Propstei Friesen, später S. Gerold, schreibt, ui
diesem Anlasse auch die Gerolds-Legende kritisch untersucht.
Küstenland. — Auch hier mufs zunächst Frhr. v. Czoernig
dem so eben erwähnten Werke über die alten Völker Oberitaliens g
werden, in so fem sich dasselbe über die Veneter verbreitet. In (
nauesten Zeiten steuert der Aufsatz Frauers®^) zurück, der uns abei
seine Anstrengungen, nachzuweisen : die alten Istrer sprachen semitis
stammten aus Kolchis und ihre Götterverehrung war der babyloi
analog, äufserst wenig überzeugt. Etwas festeren Boden hat Pervanc
unter den Füfsen, einmal in der Abhandlung über die älteren Nami
Capodistria (Egida, Capris, Justinopolis) und in dem Aufsatze über C
und die Kolonisation der adriatischen Küste,®*) desgleichen Petris,'
sich mit den absyrtischen Inseln seit Augustus bis zum Sturze des
römischen Reiches beschäftigt. — Der tüchtige Epigraphiker Gregon
liefert eine ergiebige Nachlese von römischen Inschriften Aquilejas, ]
und Triests und verfolgt die aquilejischen Strafsenzüge.**^) Eine willko
urkundliche Spende für die MAliche Spezialgeschichte des Küstei
70) Campi} II sepolcro di Meclo valle Nannia: Archivio Trentino S. 6
Trento. — *?!) P« Orsi, Saggio di topooom. tridentina (contin. e. fine): ib. S.
Trento. — 72) J. Papaleoni, Varietii Gmdicariesi : ib. S. 118—88. — 78) L.
Alcune notizie intorno al palazza pretorio, in TreBto: ib. S. 188 — 42. Trento.
K. Frh. V. Czoernig, Die alten Völker Oberitoliens. Wien, Noelder. Lex. 8^ 3
75) S. Jenny, Die römische Heerstrafae Brigantium ad Rhenam : MCC. S. 95/8. ^
76) id., Gräber der Bronzezeit in Gampun-Bendern (Fürstentum Liechtenstein -Vad
d. Vorarlb. Mus.-V. S. 8—13. Bregenz. — 77) J. G- Hummel, Zwei Urkk. v. 1458
ib. S. 28/9. Bregenz. — 78) J« Z ö s m a i r , Gründungsgesch. der Vorarlbergischei
des MA. 4. Propstei Friesen, später S. Gerold: ib. 30 — 45. Bregenz. — 7J
Frau er, Eeame etimologico di nomi geografici Istriani: Arch^ogr. Triestino 12, S. 1
Trieste. — 81) P. Pervanoglü, Dei nomi antichi attribuiti alla cittk di Caj:
S. 208 — 81. Trieste. — 82) i<i-f Corcira nelle attinenze con la colonisazione de
del mare Adriatico: Arch^ogr. Triestino, S. 844—59. Trieste. — 88) Stef. ]
Cenni storici sulle absirtidi da Augusto fino alla caduta dell impero romano d'o«
(contin.): Progr. d. Gymn. z. Capodistria S. 3 — 59. Capodistria, Pejora. —
Gregorutti, Iscrizioni inedite Aquilejensa, Istriani e Triestine : Arch^ogr. Triest. S. 1!
Trieste. — id., Iscrizioni inedite Aquileiesi, Istriane e Triestine: ib. 12, S. 15!
Trieste. — 85) id., StrafsenzUge bei Aquileja: MCC. S. 110/7. Wien.
I
XYin. K. E. H. Kr aase : Schleswig-Holstein, Hamburg, Lübeck, Mecklenb. etc. 11,129
bietet Joppi,^*) die Hauptstütze MAlicher OesddchtsforBchniig über Friaal
und dessen Nachbarschaft in seiner Samnüong von Görzer Urkk. des XI.
nnd XII. Jh. Morteani^"^ setzt seine Geschichte der Stadt Rrano, die
er bescheiden genug ^notizie storiche' nennt, bis ins Reformationszeitalter fort,
während Vassilich^^) eingehend die Abgaben oder Zinsverhältnisse der
Inseln des Quamero untersucht. Die zahlreichen historischen Beiträge in
den Schriften der ^Societä istriana di arch^ologia* 1884/5 wollen wir nur
hn und in alphabetischer Ordnung der Autoren anführen.^^ H. Maj onica,*^)
der Enstos des Museums von Aquileja, welcher 1884 den willkommenen
Wegweiser durch das dortige Staatsmuseum herausgab, bietet in der Mono-
graphie: 'Epigraphisches aus Aquileja' einen Beitrag zu den neuesten Er-
gättzangen des Corpus inscriptionum romanamm.
XVIII.
K. E. H. Krause.
Sehleswig-Holstein^ Hamburgs Lübeck,
Mecklenburg und Pommern.
Quellen. Urkk. — Wegen der Stellung der beiden Orden der
Dominikaner und Franziskaner zu der Bevölkerung sind hier die sonst
femliegenden Analecta Frauciscana ^) anzuführen, welche ergeben, dafs die
Statuten der ersteren denen der 'regulierten Chorherren' (Prämonstratenser)
entsprangen, so dafs der Dominikanerorden ein ordo clericorum war, nicht
ein eigentlicher Mönchs-, geschweige Bettelmönchsorden. Die Franziskaner
waren dagegen zunächst eine Bufsbrüderschaft von Laien. Ersteren war
daher das Studium geboten, in die letzteren brachten es erst die englischen
Brfider hinein.
Für Schleswig-Holstein") erschienen in rascher Folge Hefte der
langerwarteten *Regesten und Urkk.*,*) Bd. I wird mit der 6. Lieferung bis
86) ^« Joppi, DocnmeBti Goriziani del seoolo XII e XIII raocolti^: Arch^ogr.
Triett. 11, S. 877 — 405. — id., Documenti Goriziani del secolo XII e XIII raccolti: ib.
U, S. 1 — 89. Trieste. — 8?) L- Mortea^i, Notizie storiche della cittk di Pirano
(eontisuazione): ib. 8. 223 — 58. Trieste. — 88) G- Va sei lieh, Due tributi delle isole
^ Quamero: ib. S. 297 — 848. Trieste. — 89) A. Amoroso (eastellieri istriani e la
iMeropoli di Vermo); T. Cannazzo (documenti relativi di Morlacchi; mit besonderer Rück-
«cht auf deren Anüedlung in Rovigau, 1525); J. Cleva (intomo alla basilica di Pola);
Gregorntti (Tessera ospitale di Parenzo); J. Lnciani (iscrizioni romane scoperte nel
1884); D. Pulgher (cimeliritrovati negli seavi del duomo di Pola): Soeietk istriana di
veh^ologia e storia patria 4 S. Parenzo. 1884. 4^ 74 S. n. 16 Taf. 1885. 8^
?02 S., 2 Hefte. — 90) H. Majonica, Epigraphisches aus Aquileja. Wien, Pichlers Ww. u. S.
gr. 8«. 81 S.
1) Analecta Franciscana cive chronica aliaque documenta ad historiam fratrum minorum
«peetantia etc. edd. Patres coUegii S. Bonaventurae. Ad Claras Aqnas (Kloster Guaracchi
btiFloreaz). kL Fol. XIX, 450 S. M. 8. Rez.: HJb. 7, 1, S. 110—82 (1886) [Aloys
Sdialte]. Zu beziehen durch Herder in Freiburg. — 2)Wetzel, Die Lübecker Briefe
^ Kieler Stadtarchivs. Rez.: MHL. 18, S. 870 (F. Holze). Nachtrüglich. S. JB.
1883, II, 168^^ — S) P* Hasse, Schlesw. Holst. Lauenburgische Regesten u. Urkk.
^ Auftr. ^. Gesellseh. f. Schlesw. Holst. Lauenb. Gesch. 1, 1/4; 2. 1. Hamburg und
I^iioig, Leopold Yofs. 4<». 812 u. 80 S. k 4 KL Rez.: NA. 10, 2, S. 488 (G. W[aitz]);
^t. Zg. No. 292, 2. Beil. (Kr[ause]). Einige Druckf. sind da angemerkt, auch frühere
^^t^^ einzeln angegeben.
'«kmbeiUkte der Geschiehtnrissensehaft 1886. IL O
11,190 XVm. K. E.H. Krause: Schl«8wig-HoUt6iii,HunbiiTg,Lab0<^,MMkleii1i.ftte.
1350 reichen. Die Zayerlässigkeit der Arbeit ist za loben, die Yenrendang
der Orthographie wird mehrfach beatritten. Die Inschriftensteine der Kirche
St. Nicolai in Mölln, anch die dort schlecht erhaltenen Inkanabeln des
frttheren Brigittenklosters Marienwold hat W. Dtthrsen^) besprochen (doch
nicht den Enlenspiegelstein), ebenso die Inschriftensteine in der Saloist^
jener Kirche.^) Dorthin hat Lttbeck einst den Stein mit der Nachricht toa
der Gründung des Klosters Marienwold von Petzke herbringen lassen. Aach
eine Rnneninschrift ans Schleswig ist hier zn bemerken.*)
Von Lübeck erschien der Schlofs vom 7. Bande des Urkk.baches;^
derselbe reicht bis 1440 und erschliefst auch für die Nachbarländer eine
Zeit, wohin deren Yeröffentlichnngen noch nicht reichen. Lttbedier ond
Hamburger älteste Schulnrkk. von 1418 und 1456 hat Johannes Mttller*)
aufs neue mit herausgegeben. Über die ältesten Stadtbücher in deutschen
Städten hielt R. Hoeniger^ einen Vortrag vor der hansischen Ver-
sammlung in Rostock. ^^)
Für die Stadt Hamburg liegen nur die bis auf 1375 zurückreichenden
Urkk. der Badstover oder Bader vor.^*)
In Mecklenburg erschien der 13. Bd. des Urkk.buches ^') von
1351/5; der erste nach den neuen Bewilligungen; er ist in der bekannten,
bewährten Weise von Wigger redigiert und abgefafst und führt in die Zeit
der nordisch-mecklenburgischen Verwickelungen ein. Viel Raum hat die
Wiederaufnahme alles Mecklenburgischen aus zuverlässigen älteren Drucken
in Anspruch genommen. Als Festgabe zur hansischen Versammlung gab
K. Koppmann Johann Tölners Handlungsbuch von 1345 — 50 herans/*)
ein interessantes Denkmal rostockischen Handels. Das kleine Werk bringt
nicht nur eine Reihe lehrreicher Exkurse, sondern stellt auch weitere
rostockische Geschichtsquellen in Aussicht. Das erbauliche Werk des
Johannes Veghe: 'Geistliche Jagd', von Fr. Jostes herausgegeben,^^) wird
4) W. Dtthrsen, Die Epithaphien in der MSUner Kirche: AVCHerzLsuenbnrg 1, t
S. 187—49. — 5) id., Die Inschrifteteine in der Sakristei der M5Uner Kirche: ib. S. 158-64.
— 6) Fr. Burg, Die älteren nordischen Runenschriften etc. Berlin, Weidmann. 176 S>
M. 4. Res.: DLZ. 6, No. 20 (Holthausen) ; Nordisk Revy No. 28 (Ad. Noreen); ANord.
FUologi 3, 2 (Hj. Falk). Nach Schleswig gehört Inschr. 1 der 4. Abt. — 7) Urkk-lwcli
der Stadt Lübeck, hrsg. ▼. YLttbeckG. 7, 11, 12, a 801—984. Lttbeck, Grautoff. 4^
k M. 8. Die reichen Re{[i8ter fttUen 57 S. — g) Joh. MuUer, Yor- und frUhrtfer-
matorische Schulordnungen und Schulvertiige in deutscher und niederlind. Spr. Abt 1>
1296 — 1605. (= A. Israel und Joh. Müller, Sammlung selten geword. pidsgi«-
Schriften etc. 12.). Zschopau, Raachke. XIV, 141 S. M. 2,80. Res.: HZ. 57 (Sl)«
S. 882/4 (£. Fischer). — 9) R- Hoeniger, Die ältesten Stadtbücher in deutschen Sttdtos;
Referat: Rost. Zg. No. 166 (28. Mai). — 10) Konst. H5hlbaum machte die MittsiloDg»
dafs die yerschoUene Hds. des Wisbyschen Seerechts im KShier Stadtarchiv wiedergefmdiD
sei: MKölnerStadtA. Hft. 8, S 29. — H) O. Rüdiger, Die wiedergefundene Hds. d«
Zunft der Bader in Hamburg: MYHamburgG. 8, S. 180—42. CKemaad' S. 141, ist SchreOi
für Nemand. Sep.-Abdruck Th. G. Meissner 12, S 8. Vgl. u. No. 167. — 18) Meokl«-
burgisches Urkk.bueh 1351/5, hrsg. v. YMecklenbG. Bd. 18. Schwerin, StiUer. 18M>
M. 15. cf. JB. 1884 II, 129*«. ZStraf^Wiss. 5, S. 571 (Löning). (Trügt die Jahnahl 1884,
aber kam erst 1885 zur Ausgabe.) — IS) K. Koppmann, Johann T51ners HsadfaiiV*'
buch von 1845—50. (= (^^eschichtsqueUen der Stadt Rostock L) Rostock, Wsrthtr.
XXXVI, 728 S. M. 2,40. Rest.: DLZ. 6, No. 41, S. 1457 f. (G. Schao»); LOb. Bl
No. 48, 81. Mai; Hamb. Korr. No. 189, 10. JuU; Wiss. BeiL Leips. Zg. No. 41; BostZf-
No. 168 (Selbstanzeige); Meckl. Anz. No. 121; GBL (1886), No. 8, S. 84; HZ. SO (66)
(1886), a 805/6 (J. Wiggers). — 14) Fr. Jostes, Drei unbekannte deutsdie Schrift«
von Johannes Veghe: HJb. 6, S. 845—412. Rez.: Kr(ause) in Rostock. Zg. No. S96,
12. Aug. S. 2; Meckl. Anz. No. 178, BeiL (A. Hofmeister).
lym. K. £. H. Krause : Sehleswig-HoUteiDi Hamburg, Lttbeok, ÜMklenb. etc. 11,181
^nannt, weil Ref. in dem jungen Fttrsten, dem der Fraterherr den
at widmete, den Herzog Magnus ?on Mecklenburg glaubte finden zu
Dr. Ludwig Daae in Chrlstiania Ileus in einem Auszug aus der
Bostocker Matrikel die Namen der nordischen Studenten drucken,^*)
9 die der Promovierten; er hat sich aber vielfach geirrt, sehr viele,
: nach dem Namensklange aufnahm, gehören dem Norden nicht an,
B sichere fehlen. Die Schleswiger, Holsteiner und Hamburger zählt
t, doch nicht alle; ebenso alle 'C^gneus', wie sonst die Zwickauer,
wohl die aus Schwaan helTsen. Er wird an Schwansen gedacht haben.
Tür Pommern hat Prflmers fttr sein Urkk.buch den Schlnfs des
3.^*) erreicht und die bei der ersten Abteilung schmerzlich vermiliste
tong und die Quellennachweise nachgeliefert. Er nennt und beschreibt
|h 36 Quellen. Prinzip der Ausgabe ist: alle auf Pommern bezflglichen
in vollständigem Abdruck zu geben, Schreibweise soll genau die der
laligen Vorlage sein. Das ist freilich nicht unbedenklich, Register
erst nach einigen Bänden folgen. Der ganze 2. Bd. liefert 193 bisher
ruckte Urkk. ; sehr wichtig sind die zahlreichen Klöstemachrichten.
Zungen zu dem Urkktbuch gab Prümers^^) bald selbst aus dem
enburger Urkk.buch, Pyls Kloster Eldena und dem Bohlen von Bohlen-
hen Nachlasse. Ein Nonnenkloster S. Marie zu Gardiz (Garz a. 0.)
int hier 1281 zum erstenmale sicher. Eine neue Unternehmung der
Bchaft für Pommersche Geschichte etc. ist die Herausgabe der ^Quellen
)mmer8chen Geschichte', als deren 1. Bd. das älteste Stadtbuch der
Garz auf Ragen von G. von Rosen ^*) nach dem Muster von Fabricius'
;em Stralsunder Stadtbuch* erschien. Garz ist die Nachfolgerin der
Königsburg Charenza, deren mächtiger Wallberg mit uraltem, schon
urkundlich genannten Birnbaum noch vorhanden. Das Stadtrecht
?on 1316/7 datleren, die ältesten Eintragungen im Buch sind von 1353.
No. 124 galt auffillllger Weise fttr Schneider und Schuster Schweriner
; Carmen (No. 260) ist aber nicht Stadtbuch, sondern 'offenes Be-
ils'. Zu den Registern hat der Staatsarchivar v. Bülow eine durchaus
ndige chronologische Übersicht beigegeben.
/hronlstik. — Aus den Besprechungen^*) von K. Koppmanns
be der Lübecker Chroniken ist eine wichtigere Rezension von Edwin
oeder erschienen.*^) Die Harbordsche Biographie Ottos von Bamberg
[5) Ludw. Daae, Matrikler aver Nordiike Studerende ved f^emmede Univeniteter.
. ChristümiA, J. Chr. Gandersens Bogtr. 149 S. Die Rost. Alte Matrikel yon
-187. Dann die Prom. aus der Fakult Matr. der Philosophen. Aus der neueren
it er die Notizen über die däoischen Heereszttge über Mecklenbg. nach Pommern im
l&en Kriege aufgenommen. — 16) Rodgero PrUmers, Pommersohes Urkk.buoh
Abt. 2. Stettin, y. d. Nahmer. 4<^. XX, 389^-619 S. M. 6. Res.: DLZ. 7,
, S. 227 f. (Dietr. Schäfer); CBl. (1886), No. 87, S. 1270 mit recht viel Aus-
pen (K.— L.). Abt. 1: JB. 1881, II, 48 ^<^ und II, 148^ Abt. 1 n. 2: M. 27. In
92, S. 442 iat Burwinus Henricue nur der eine Fürst Heinrich Burwin I. Wenn
80 nicht geftlscht ist, so stecken Stadtbuchfehler in den Namen. — 1*?) id., Be-
igen zum 2. Bande des Pommerschen ürkk.buchea: Balt. Studien 85, S. 281 — 68. —
. y. Boaen, Das älteste Stadtbuch der Stadt Garz auf der Insel Rttgen. (= Quellen
mmerschen Geschichte etc. I.) Stettin, Saunier. Imp. 8®. 8 BL XIII, 168 S. M. 5.
DLZ. 6, No. 89, S. 1871/8 (M. Perlbach). Er nimmt an, da(s 41 Blätter (a. 1861—76)
Rost. Zg. No.296, 12. Aug. (Kr[ause]). — 19) Koppmann. S. JB. 1884, II, 180**.
Or. Feit, Charakteristik der Detmar-Chronik : IfYLttbG. 2, No. 6, S. 82/6. — 30)
JB. 1884, n, ib. Rez.: Edw. Sohroeder in AnzDA. 12, S. 87 — 40.
I
II 132 ^VUI. K. KH. Krause: Schleswig-Holstein, Hamburg, Lübeck, Mecklenb. etc.
hat Pastor W. Wiesener einer neuen eingehenden Kritik unterzogen,'*)
in welcher der Vf. entschieden gegen Jaff6 auftritt. Harbord ist danach
zuverlässiger als Ebo, aus dem er nicht abschrieb, sondern er wie jener
benutzten selbständig Udalrichs Erzählungen. Die polnischen Nachrichten
stammten von Sefried, die Reise von Polen nach Usedom erzähle Harbord
richtiger. Udalrichs Missionsversuch ging nicht nach Ucrania, dem Ocker-
lande, sondern nach besserer Überlieferung nach Yerania, zu den Yeranen,
das sei die Insel Rügen (von' vranow = schwarz). Wegen der Finsternis des
Heidentums hätten die Missionare diese so genannt. Aber die warfen doch
nicht mit slavischen Namen um sich ; wäre Yerania richtig, so steckt Rania,
Ranen (Yranen?) darin.
Darstellung. Allgemeine Prähistorie. — Nur was auf Ge-
staltung der historisch wichtig gewordenen Bodengebilde Einflufs. geübt
zu haben scheint, soll hier, soweit es sich in Schriften zeigt, angeführt
werden, mit Auslassung der für geschichtliche Zwecke nicht notwendigen
Referate oder Kritiken. Eine lehrreiche Darstellung der Landverluste und
Landgewinnung an der Nordsee gab Ulrici.**) J. Wimmer glaubt in
seiner ,historischen Landeskunde',^^) die nordfriesischen Inseln hätten noch
im 13. Jh. zum Festland gehört, was Sylt gewifs nicht that.^^) Über das
'Mittelwasser der Ostsee bei Travemünde' und damit über die Wasser-
schwankungen schrieb Seibt.*^) Eine genaue Beschreibung des 'Greifiswalder
Boddens', dessen östlicher Grenzrücken noch in der Alluvialzeit Land war
und durch das 'Loch' einen Abflufsnach der Ostsee hatte, gab Bornhöft;'*)
das Landtief entstand erst im 14. Jh. 'Das Niveau der Ostsee' besprach
G.g. :"') 'Die deutsche Küste sinke.' Yon den vielen Eiszeitbesprechnngen
betreffen die Formation unseres Gebietes eine Anzahl,*®"®*) von denen hier
nur Holzapfels Ansicht®®) zu erwähnen ist, dafs die Diluvialgewässer,
wie auch Lov6n gemeint, nur eine Nordsee-Temperatur gehabt und dals
die 'cimbrische Flut' als alte germanische von den Römern nur auf die
21) W. Wiesener, Zur Rechtfertigung Harbords des Biographen Ottos von Bam-
berg: FDG. 25, 8. 113—61. Rez.: NA. 10, 2, S. 481 W. V7(attenbach). Er nennt die
Schrift beachtenswert, bezweifelt aber die Verani als Insel-Rttger. — 22) Alb. Ulriei,
Das deutsche Meer und seine Süd- und Ostkttste II. Progr. Kassel Stttdt. Realgymn. 4**
26 S. — 28) J* Wimmer, Historische Landeskunde. Innsbruck, Wagner. IV, 8S1 S.
M. 6. Rez.: CBl. Ko. 41, S. 1418 f. (K[irchhoff]). — 24) X Die Westküste von Hol-
stein und die Kordseesturmfluten: Ausland 68, No. 26. — 25) W. Seibt, Das Mittel-
wasser der Ostsee bei Travemttnde. Mit 9 Taf. (= PubL des kön. prenfs. geod&t Initit
1884.) Berlin, Friedberg & Mode i. K. 1886. 4^ V, 60 S. M. 8. Rez.: GGA. (1886)
No. 10 (Werner). — 26) £- Bornhöft, Der Greifswalder Bodden, cf. JB. 1884 U, 183^*-
Rez.: Petermanns Geogr. Mitt. 81, S. 486 (Supan). Vergl. dazu: Balt. Stud. 86, 8.248;
Pyl, Eldena S. 698. — 27) G.g., Das Niveau der OsUee: AusL No. 26, S. 514. "
28) X j0xitB<'lif Beitrüge zur Glazialhypothese in ihrer Anwendung auf Norddeutsehlsnd:
Jb. preufs-geol. Landesanst., Jg. 1884 (1886), S. 488 f. mit 8 Taf. Rez.: LittB. zn
Petermanns Mitt. 81, 6, S. 62, No. 246 (Supan). — 29) X Keilhack, Über ein inter-
glaziales Torflager im Diluvium von Lauenburg a/£.: ib. S. 211 ff. Rez.: LittB. zu Peter-
manns Geogr. Mitt. 82 (1886), S. 62, No. 261 (Supan). Vgl. Reichsanz. No. 281, S. 3. -
SO) X De Geer, Über die 2. Ausbreitung dec skandinav. Landeises. Übers, etc. von F.
Wahnschaffe: ZDGeolGes. 87, S. 177 ff. mit 2 Karten. Rez.: Petermanns Geogr. Mitt
81, 7, S. 288. (Das Eis bedeckte Schonen und flülte von NO.— SW, darauf von 80.— NW.
die OsUee). — gl) X Die Eiszeit und die KUstenbildung : AusL No. 27, S. 6S0/6. (Fiord-
bildungen seien nur in Eisbildungen möglich.) — S2) M. Aisburg, Der periodische Klima-
wechsel in Europa: ib. No. 48 u. 44. — gg) Edgar Holzapfel, Über die diluriil««
Bildungen der LUneburger Haide. Marburger Doktordissert. 1884. 8®. 40 S.
XYin. K. E. H. K r a u B e : Schleswig-Holstein, Hamburg, Lübeck, Mecklenb. etc. U,133
ümberazeit übertragene Diluvialsage sei. Er fflhrt eine in Lüneburg anf-
bewahrte knpfeme Lanzenspitze aus altallnyialem'Ufersand mit hineingespülten
Gerollen nnd Renntier- and Elendsresten etc. an. Mit physisch-mathematischen
ananfechtbaren Gründen kämpft Theod. Overbeck gegen die Theorie der
Ol)erzi6hang Norddentschlands durch skandinavische Gletscherströme an und
Termatet einen einmaligen kolossalen Wasser- und Eismassendurchbruch vom
Weilaen Meere und den russischen Seengebieten durch den finnischen
Buaeo.*^'^^) Der bekannte Paläontolog Römer machte dagegen kein
Hehl aus seiner Gegnerschaft gegen die Gletschertheorie überhaupt.^*) E.
Geinitz yersuchte 'die Entstehung der mecklenburgischen Seen' zu er-
klären, natürlich nach Gletschertheorie. '^ Derselbe beschrieb dann 'den
Boden Mecklenburgs'*^'^*) und gab dabei die Gliederung des Landes. Die
80 wichtige Bildung von Moor und Torf besprach König.^^) — Daran
reiht sich die Bodenbebauung und die bestrittene Lage einzelner Orte.
F. G. Hahns 'Städte der Norddeutschen Tiefebene' ^^) sollen deren Be-
ziehung zur Bodengestaltung klarlegen ; es ist dazu ein stark schabloniertes
Netz entworfen, mit vielfach schlagenden, oft auch recht erzwungenen
Deutungen. Die von den Geographen hochgerühmten Auslegungen treffen
doch zum Teil nicht zu ; was z. B. von den Wurten S. 140 (48) gesagt ist,
jttfist nicht auf Dithmarschen und Wursten, nicht einmal auf Eedingen.
Was Ton Städten des Plateauabhanges (Stettin) oder des Tiefebenenrandes
(Riepen, Tondem) zu denken sei, steht dahin; ebenso weshalb unter den
Kflstentypen Mecklenburg und Hinterpommern zu dem gaskognischen gehören
sollen. Niederdeutsch ist dem Yf. unbekannt, er sagt 'das Wieck', 'das
Knock' (bei Emden), das 'Nifs' (= Nese) in Schleswig, braucht auch Vor-
pommern für NeuYorpommem etc.
Mit fast auffälliger Heftigkeit entbrannte ein internationaler Streit
Qm die Priorität der Lehre vom Stein-, Bronze- und Eisen-
alter, nachdem Yirchow 1883 sie dem Rektor Danneil in Salzwedel und
Lisch zugesprochen hatte. Heftig reagierten die Gelehrten des Nordens:
S4) Theod. Overbeck, Die Eiszeit und deren Beziehungen zu der Bildung des
»erddeutscen TiefUndes: Ausland 58, No. 28 — 81. Bez.: Die Natur No. 87, S. 142
(K[srl] H[üller]) geht auf die mathematische Begründung nicht ein. (Der Gletscher
bfueht mindestens 8^ GeftUe.) — $5) id., Die wahrscheinliche Ursache der Diluvial-
kattttrophe: ib. No. 44. — 86) Fr. Römer, Lethaea erratica. Mit 11 lith. Taf.
(== PkliontoL Abb. von W. Dames und £. Rayser II, 6.) Berlin, G. Reimer. 4^.
m, 178 S. u. 11. Bl. ErklJLr. M. 20. Bez.: CBl. (1886), No. 8, S. 260. — 87) £.
Oeinitz, t^ber die Entstehung der Mecklenburgischen Seen: ANaturGMeckl. 89. Rez. :
Pttormaans Geogr. Mitt. 81, S. 281 (Supan); Die Natur No. 88, S. 454 (K[arl] M[ttller]);
Glotma 48, No. 13, S. 207; DRs. f. Geogr. u. Statistik 8, S. 79. Auch separat ohne
IHelbL 20 S. (Die Süfswassermuschel Dreyssena polymorpha hftlt G. ftir marin.) — 88)
id., Der Boden Mecklenburgs. (= Forsch, z. dtsch. Landes- u. Volkskde. I, 1.) Stuttgart,
Sugelhom. 32 S. Bez.: Reichanz. No. 47, S. 3; DAZ. 6, No. 14, S. 501 (H. Haas, der
Versekweigung lüterer Forscher rügt); Ausland 58, S. 580. — 89) i^m Über den Untergrund
der Mecklenb. Städte. Vortrag. Rost. Ztg. No. 479, S. 8. (Daraus Meckl. Anz. No. 287).
— 4#) C. König, Moor und Torf in ihrer Beziehung zur sKcul. Hebung und Senkung
^r Dorweg. und nordwestdeutschen Küsten: ZWissGeogr. 5, 5 u. 6. — 41) F. G. Hahn,
IHe Stidte der norddeutschen Tiefebene in ihrer Beziehung zur Bodengestaltung. (= Forsch.
ar dtsch. Landes- u. Volkskde. I, 3. Stuttgart, Engelhom. S. 76. (95 — 168.) Rez.:
^«serzg. No. 13855, Bfittagsausg. (W.); Die Natur No. 40, S. 47 f.; Petermanna Geogr.
^ 31, S. 436 (Snpan); DLZ. 7 (1886), S. 62 f. (H. Haas); CBl. (1886), No. 8, S. 89
(K[irelihoff]). — X Dr. Z e c h 1 i n , Die charakteristischen Beziehungen Pommerns zu seiner
Gtseh. und zu seinen Einwohnern: Globus 45 (1884), No. 11/8.
f
11,184 Xym. K. E. H. Kraate: Sehleswig-Holttein, damburg, Lttbeek, Mecklenb. ete.
Sophos Müller^^) für Thomsen, dann Virchow^') dagegen, ebenso Ad.
Hofmeister ^^) mit nrknndlichen Belegen gegen Thomsen, und berichtend:
Rautenberg.**)
Dafe unsere Steinwaffen der Prähistorie noch heute zu ganz anderen
Zwecken gebraucht werden (also auch wohl hier zu Lande gebraucht wurden),
als gewöhnlich angenommen wird, lehrte Hans Hildebrand in NordenskiOlds
^Studien und Forschungen'.*^ Wie irrig auch in Mecklenburg ^aus der
Eisenzeit', auch im Regierungsbezirk Stade aus dem 5. Jh. gefundene läng-
liche Ferien angesetzt wurden, weil man sie auch in Kamerun fand, ergab
eine Darstellung von R. Andree, der sie jetzt auf Venedig, frflher aof
Ägypten zurückführen wollte. * ^ Der Bernstein unserer pommersch-preufsiscben
Küsten in einer assyrischen Keilschrift, ist nun auch hinfällig geworden.**)
Über die Gufstechnik alter Bronzen hat Olshausen mit technischer
Gelehrsamkeit berichtet,*^ seine Symbolerklärung dabei ist aber sehr zweifel-
haft. Eine Zusammenstellung über die Herkunft der Bronze ohne eigent-
liches Resultat lieferte Fligier.^^) Montelius suchte zunächst in einer
französischen Zeitschrift,^^) dann in selbständiger Arbeit die Bronze-Epoche
an der Ostsee für 1500—500 v. Chr. mit unterscheidbaren 6 Perioden fest-
zustellen,^*) in der deutschen 2. Ausgabe seiner ^Kultur Schwedens in Tor-
christlicher Zeit' (die er für C. Appels Übersetzung völlig durcharbeitete,**)
ohne dafs diese 2. Ausgabe schwedisch erschien) hat er jene Lehre dann
dahin ergänzt, dafs die ältere Eisenzeit in 2 Perioden von 500 — 1 nnd
1 — 400, die jüngere ebenfalls in 2 Perioden von 400—700 und 700—1050 p. C.
reiche. Montelius e^ärt hier Prof. Sven Nilsson für den Erfinder der
8 Alter. Die Einwohner Schwedens waren in älterer Eisenzeit Germanen
und redeten im 4./5. Jh. p. C. eine den Goten an der Donau gans
ähnliche Sprache. Ein bei Kölpin mit höchst seltenen Bronzen und eisernem
Messer gefundenes unverarbeitetes metallisches Eisen erkannte Olshausen*^)
als nickelhaltig und durch Rennarbeit gewonnen. '^^) Eine grofse Zahl hier
4S) SophuB Muller, Nordens vorhistoriske Archäologie in Aren 1888/4: Nordiik
Tidskrift 1886. Rez.: AAnthr. 16 (1886), S. 680 f. (J. Mestorf). Separ.-Abdr. Kopen-
hagen. — 48) Rn^ Virehow, Priorit&t der Anfst. der Lehre von den 8 archftol. Perioden:
YGAnthr. 17, S. 268/7 u. 545 f. — 44) Ad. Hofmeister, Prioritftt der Lehre von den
8 Zeitaltem: MeckLAnz. No. 287, S. 2. Daraus GVAnthr. 17, S. 552 f. —45)^
Rautenberg, Priorität der Lehre von den 8 Zeitaltem: VGAnthr. 17, S. 551 t "
46) Hans Hildebrand, Beiträge zur Kenntnis der Kunst der niedem Naturvölker in:
A. £. Freih. von NordenskiÖld, Studien u. Forschungen etc. Antoris. deatielM
Ausg. Daselbst No. 5, S. 289—886. Leipzig, Brockhaus 1885. — 47) R- Andree,
Aggri-Perlen : ZEthnoL 17, S. 110/6. Rez.: Corrig. VGAnthr. 17, S. (878) u. (374) ▼<«
Andree, Virchow und Bastian. — 48) J* Oppert, Erwähnung des Bernsteins in einer
Keilschrift: VGAnthr. 17, S. 65. VgL ib. die Erklärung Virehows. (Reinach Mannel de
Philologie classique U, p. 152.) — 49) Olshausen, Gufstechnik alter Bronzen: ib>
S. 410—58 mit 85 Zinkograph. — 50) Com. Fligier, Wo ist der Ursprang der Bronse
zu suchen: DR. 10, S. 108 — 11. — 51) Ose. Monteliuin: Mat^riaux pour Thistoire de
rhomme 19. Paris 1885. — 58) id.. Gm tidbestämning in om brons&ldem med lärtkildt
afteende p& Skandinavien. Stockholm 1885. — 5S) i^*» I>ie Kultur Schwedens in r(tf-
christlicher Zeit; übers, v. C. Appel nach d. v. Vf. umgearb. 2. Aufl. Mit 190 Holssehn.
Berlin, G. Reimer. VU, 198 S. M. 6. Rez.: DLZ. 7 (1886), No. 17, S. 896 (InT-
Undrset); ZEthn. 18 (1886), S. 46/7 (Virchow); AAnthr. 16, S. 658 (J. Naue); Globiu49
(1886), No. 9, S. 148 f. (Ko.). Die 1. Ausg. erschien 1878 als 'Gm lifvet i Sverige ander
hednatiden. — 54) 0. Olshausen, (Metallisches Eisen von Kölpin): Balt Sttud. 85»
S. 896 und VGAnthr. 17, S. 521. — 55) X M. Aisberg, Die Anfänge der Eisenknltnr.
(= SammL gemeinverst. wiss. Vortrr. H. 476/7.) Berlin, C. Habel, jetzt: Hamburg, i- ^'
Richter. 71 S.
ZTm. K.E.H.KraaB«:: Sehtotwig-HolsUin, H«mbarg, Lttb«ck, M«düenb. etc. 11,196
änBcUagender älterer Arbeiten bespradi G. Gerland. ^^"'^^ Demmin'®)
cheidet die skandinavischen, nordischen und germanischen Waffen sehr
r^ig; die ältesten wirft er als die ^der sogenannten barbarischen' Völker
iBammen, hält alle im Norden gefundenen Bronzen fQr skandinavisch and
[lebt den O^nnMen fiu (äacks) jmd Skramasax (mit falscher Dentong) als
nne, Spatha oder Ensis als lange Angriffiswaffen.^^"^
Yölkerzttge/^) — Die ältesten Völker unseres Gebietes zur Zeit des
Ingnstus bespricht Mommsen.*^ Von der Spitze Jtttlands herab läfst er
)bBbrer, Charuden, dann zwischen Elbe und Oder Semnonen sitzen,
liCngobarden nur zwischen Weser und Elbe ; neben den Gharuden der Ost-
Me des Chersones die Eudosen (Jttten) an der Westseite. Weder ein
Irieche noch ein Römer sei auf dem Seewege in die Ostsee gelangt.^')
Ladw. Schmidt ^^) hält die Longobarden fQr Westgermanen, die nicht aus
ffttland oder Schweden, sondern vom SO. zur Niederelbe wanderten,
kletschky^^) setzt abweichend das Urland der Longobarden nach: von
[fitland durch Holstein bis Lüneburg; er hält mit v. Hammerstein dieses
Land iQr das Skandinavien der Alten. Er meint Windili (Winili) hiefsen
inprflnglich die noch 'wandernden' Ostgermanen gegenttber den schon sefe-
liften Westgermanen. Auch Sueben seien die 'Wandernden' (v. swiban),
)b0i8o die Vandalen (v. wantalon). Erst als die deutschen Stämme diese
!(amen anfigaben, nannten sie die nomadischen Sarmaten (Slaven) 'Wenden'.
Der Name sei aber deutsch. Der Schwede Fahlbeck will die Geaten
ies Beowulf liedes nicht für die schwedischen Goten (Gautar, Götar) halten,
»ndem für die Jutar (Eudosen, Eudonen), sie also nach Schleswig und
[fttUnd setzen.*^ Detlefsen*'') setzt die Guionen an die Westküste der
ialbiBsel, hält die Halligen mit Helgoland für die alokischen Inseln;
lelgoland sicher für die 'Inseln der Sachsen' des Ptolemäus. In 'Itzehoe'
56/7) 6- Gerland, Bericht über die ethnologische Forschung: Geogr. Jb. (Gotha,
.Perthes), 10, 1, S. 262/4. Undsets Eisenzeit; Andree, Die Metalle bei den Kulturvölkern.
8S4 (die I>reiteilnng abweisend); Schrader, Sprachvergleichung u. Urgeschichte 1888 Cim
(> eotwickelie sidi die Kenntnis der Bronze erst nach dem Eisen*); Penka, Origines
^naese 1888 Cnach jeder Seite kritiklos'); L. Beck, Die Geschichte des Eisens I. 1884
Bronzezeit kann nur hie und da als Handelsepoche gelten). — 58) Aug. De mm in, Die
^riegiwaiTen in ihrer histor. Entirickl. 2. Aufl. 1. Hälfte. Leipzig, Seemann. 2 Bl.
. 400 S. — 59) X £.Bdtticher, Über die Beziehungen der BauemtÖpferei zur
leimik der Nekropolen : AusL 68, No. 2. (Aus Anlafs der Edelackschen Funde.) — M) X
• Raatenberg, Verbrennen und Begraben bei unsem Vorfahren. Hamburg, L. Vofs. 58 S.
L 0,75. (Auf VeranL des V. f. Leichenverbrennung in Hamburg.) — 61) Virehow,
kmder und brünetter Typus, s. o. K. L — M) Th. Mommsen, Römische Gresch. V
ie. 1. u. 2. Aufl. mit 10 Karten von K. Kiepert (speziell S. 80). Berlin, Weidmann,
in, «59 S. M. 9. Bez.: AnzDA. 18, S. 194 — 210 in bezug auf das Deutsche. —
t) X L. Ehrhardt in Bozens, von MttUenhoff, Altertumsk. V (HZ. 54 (18),
• 320 wttnseht das Erscheinen von MttUenhoff H (erschien 1887), weil darin bewiesen
erde, dafs die ältesten Sitze der Germ, zwischen Oder und Elbe unterhalb des Gebirges
sien. — ^4) ^ Schmidt, Zur Geschichte der Longobarden. Leipzig. Doktordiss. (auch
B Buchhandel). Leipzig, G. Foek. 80 S. M. 1,20. Bez.: GBl. No. 15, S. 499 (Felix
«ibii, k>bend); HZ. 19 (55), S. 288 f. (Alb. Duncker); UngarB. 6 (1886), S. 218 (Borovszky).
- 65) B- Galetschky, Die Urgeschichte der Longobarden. Frogr. Progymnas. Weifsen-
Bis 5o. 281. Weifeenfels. 4^. 22 S. — 66) P* Fahlbeck, BeovulfsquAdet s&som
Ük ior nordisk fomhistoria: Antiqu. Tidskr. f5r Suerige 1 u. 2, 88 S. Bez.: Kurze
ittis: LBgerman. rom.PhiL 6, No. 9, S. 169. — 67) Detlefsen, PhiloL antiquar. Be-
Dcrktmgen zur alten Geographie Schleswig-Holsteins: ZSchlH. 15, S. 828 — 84.
11^136 Xym. K.E.H. Krause; Schleswig-Holstein, Hamboig, Lübeck, Meeklenb. ete.
(= Eichhorst) möchte er die Idis finden nnd sacht eine uralte Ansiedelnng
anf dem Boden von Glttckstadt.^^)
Hierher gehört non auch der panslavistische Versuch die Ostsee-
slaven weithin in der germanisch-romanischen Welt als Kolonisatoren wieder-
zufinden. So redet Rittich in seiner russisch geschriebenen^*) 'Slavischen
Welt' von den an der Südküste des baltischen Meeres ansässigen Seefahrern
und Piraten 'Wagrern, Bordit8chen(Abodriten?), Ljutischen nnd Pomorjanem'
als 'Normänner'. Er findet Kolonieen der Westslaven auf die geniale Weise,
Namen von Städten und Flüssen erst zu slavisieren und dann als Beweis
zu benutzen: so in der Bretagne, im spanischen Gralizien, wo ^slavische
Neuren* safsen, bis zum Adour (dso die Basken!), an der Südküste von
Britannien ; ebenso im NO. von Spanien, SO. von Frankreich etc. etc. auch
bis an den Rhein; zwischen Scheide und Maas (hier die 'Bjelokanen'), an
Rhein- und Maasmündung ('Sslawia'). Es ist Manier in solcher Ethnologie,
welche Sculc (spr. Schulz) als Delegierter der Posener 'Towarzystwo przyjadot
nauk', d. h. Freunde der Wissenschaften, sogar auf die 15. allgemeine Ver-
sammlung für Anthropologie und Ethnologie in Breslau bringen konnte, ohne
dafs ihm dort gebührende Antwort wurde. ^^) Dafür hat ihm E. Blind eine
vernichtende Kritik zu teil werden lassen, ''^) mehr noch Dr. Hockenbeck, ^')
der dabei als eigene Ansicht ausspricht, dafs die Nerthus-Völker in Schleswig-
Holstein und Mecklenburg safsen; das Nerthus-Heiligtum sei das spätere
Rethra, das, welches die Slaven vorfanden und ihrem Radegast weihten.
Viele Germanen blieben sitzen und slavisierten. Auf dem 15. Anthropologeu-
kongrefs in Karlsruhe antwortete Dr. Wilser scharf auf die voijähngen
unwissenschaftlichen Diatriben von Sculc, was Virchow im Gegensatz gegen
sein Auftreten in Breslau auffälüg abweisend rügte. ''^) Wilser hat daraof
seine Rede selbständig erscheinen lassen. '^^) Er leitet die Germanen aas
Skandinavien ab ; sie seien das einzige echt-arische Volk bis auf die Cregen-
wart geblieben.'*)
Die Stelle Rethras wird noch immer gesucht, statt an der Tollense
versuchte Oesten es in den Seen bei Feldberg zu finden,'*) gab aber die
Meinung wieder auf. Prediger Handtmann glaubte gar in der Priegnitz
bei Lenzen es entdeckt zu haben.") — Hierher stellen wir auch Dr. W.
Brehmers gründliche und erschöpfende Untersuchung über die bisher
immer noch nicht sicher gewesene Lage des seit dem 10. Jh. bekannten
68) X Vanderklndere, Les origines de U population iUmAnde. La qaestion d«t
Sufeves et des Sazons: BullAcBelgique (1886), No. 9 a. 10. — 69) Kitt ich, Die slariaetie
Welt (russisch). Mit Karten. Warschau. 1885. Rez.: LittB. zu Petermanns Geogr. Mitt 82
(1886), S. 11, No. 28 (v. Stein). — 70) 8. JB. 1884, U, 139^". — 71) K- Blind, Di«
ostdeutschen Volker der Vorzeit: MLIA. 54, No. 80/l, S. 468/6 u. 477 ff. — 72) Hoekeo*
beck, Zwischen Weichsel und Elbe: ZHGesPosen 1 (1886), S. 518 — 38. Aus d$n Ver-
handlungen ib. S. 568 ff. ergiebt sich die Geh&ssigkeit des polnischen Element« u. Verein«
gegen diese deutsche bist. Gesellsch. — 7S) L* Wilser, Die nordische Herkunft der
Germanen: ELBAAnthr. 16, No. 9, S. 122/4. Rez.: Gute Referate: AZg. S. 244/7; Weseng.
No. 13876, 11. Aug. Tischler erkUtrte sich aus archMol. Gründen (La -Tdne- Periode)
gegen Wilsers Annahme ib. — 74) id.. Die Herkunft der Deutschen. Neue Forsehungeii
über Urgeschichte etc. Karlsruhe, Braun i. K. 92 S. M. 1. — 75) X Job. Ranke,
Bericht über die 16. allgem. Vers, der deutschen Anthropol. Gesellschaft zu Karlsruhe
6./9. Aug. 1885: KBAAnthr. 16, No. 9—11. — 76) G. Oesten, Bericht über F«-
schungen wegen Rethras: VGAnthr. 17, S. 468/5. — 77) Handtmann, Funde in der
Priegnitz: ib. S. 558 — 60. Er erklärt Rethra als 'Land der Unterworfenen' (Germanen)!
Die abgebildeten Altert, geboren in die Zeit nach (xordianus III.
XYm. K.E.H. Krause: Sehleswig-HoUtein, Hamburg, Lübeck, Mecklenbg. etc. JI 137
BlAYischen Alt-Labeck, ''^) dem wendischen Brauch entgegen lag es auf
einer Höhe."*)
Mythologie; Sagen- und Namenforschung. — AI. S.
Famincyns schon 1884 in russischer Sprache erschienene Schrift aber die
Gottheiten der alten Slaven wird von Jagic verworfen als unkritische,
dilettantische Zusammenhänfung allerdings beträchtlichen Materials.''^ Jagic
erklärt sich dabei selbst unsicher über das Slaventum des Svantevit und
Chon, die Ziva sei definitiv gestrichen, selbst Perun (Ferkuns) und Volosch
(Blaaius) werde unsicher. Josef Perwolf hat altslavische Einrichtungen
und Gebräuche tschechisch dargestellt.^^) Auch hier hat er alle alten
Yölker des Nordens und Nordostens von Europa als Slaven zusammen-
gefalst : Sarmaten, Scythen, Sueven, Y eneten. Jagic erklärt das f ar 'etwas
zu weit, sonst ruhe alles auf solider Grrundlage' ! Namentlich auf die Sueven
ist Perwolf als Slaven versessen ; so bekommt er allerdings hinreichende
StoiGmasse. In einer Studie aber das polnische Bauernhaus läfst Karlowicz,
ungekehrt wie Meizen und Hennings das niederdeutsche erst aus dem
polnischen herstammen. ^^) Auch diese kleine Schrift stammt von 1884. Aus
dem östlichen Teile von Hinterpommem sammelte E n o o p eine grofse Zahl
deatacher und kassubischer Sagen, Bräuche und Märchen,^^) andere hat
Treichel daher veröffentlicht.®»"®**)
Lokale Prähistorie. — In Schleswig-Holstein erschienen 2
reicii illustrierte Werke 'zum 50jährigen Gedächtnis der Eröffnung des
schleswig-holsteinischen Museums vaterländischer Altertümer in Kiel' : H.
Handelmann stellte dazu frahere Spezialberichte zusammen®'^) und Juüe
Mestorf gab ^Vorgeschichtliche Altertümer' mit 765 sehr säubern Figuren auf
6S Tafeln in Photolithographie, geteilt nach den 3 Zeitaltem. Mit dem
koizen Texte wird man nicht immer einverstanden sein, die Publikation ist
höciist dankenswert. **'•*)
78) W. Brehmer, t^ber die Lage von Alt-Lttbeck: ZVLttbG. 5, 1. S. 1^13.
Aock SepuBtdruek. Lübeck , Rahtgen». 18 S. — 78*) X £. Arndt, Zum Berichte
tiwr die AoagTsbungen von Alt-Lttbeck : MVLUbG. 2» No. 2, S. 88—40. — 79) AI. S.
ftmineyn, Die Gottheiten der alten Slaven (ruuisch). Petersburg, 1884. 881 S.
Ito.: Jagii imAslAvPhil. 9 (1886), S. 168—71. — 80) Jos. Perwolf, Staroslovansk^
^7 1 obyieje (altslavische Einrichtungen und Gebräuche). Praze (Prag). 1885. 60 S.
Ko.: Jagi6 im AslarPhiL 9, 1 (1886), S. 161 f. Separatabdruck aus der Prager Monatsschr.
SWanak^ sbomik 1885. — 81) J^n« Karlowicz, Chata polska (das polnische Bauern-
kau). Warszawa (Warschau). 1884. 29 S. Bez.: AslavPhil. 6, 1 (1886), S. 164 ff.
(neitt beistimmend!). — 8S) 0. Rnoop, Volkssagen, Erzählungen, Aberglauben, Gebräuche
L Xlrehen aus dem östl. Teil v. Hinterpommem. Posen, Jolowicz. XXXIX, 240 S. M. 5.
Bcl: DLZ. 6, No. 45, S. 1587 (EL Hugo Meyer); ZEthn. 17, S. 117 (Treichel). — 88)
^ Treichel, Hinterpommersche Sagen und Märchen: ZHVMarienwerder Hft. 19. —
84) X Chr. Jensen, Weihnachtsbräuche aus Nordfriesland : Ausl. 58, No. 46/7. —
8&)XL. Frahm, Spuren ehemaliger Schlangenverehrung in Holstein : Am Urdsbrunnen
^(1884). (Unbrauchbar.) — 86) X F. Höft, Über die eagenumrankten Steine Norddeutsch-
^^ etc.: ib. 5 (1885). (Wie alles in dieser Ztschr. wegen des altbrittischen darin herr-
Myoiden Unsinna nicht brauchbar.) — 86*) XG. A. Saalfeld, Deutsch-lateinisches Hand-
^^^düeiii der Eigennamen. Leipzig, Winter. XH, 738 S. M. 4. Bez.: Bost. Zg. No. 296
(Kr[tiiM]). AbenteuerL Namen der Ostseestädte etc. — 87) H. Handelmann, 88. Ber.
«BT Ahertumskande Schleswig-Holsteins. Kiel, v. Maack i. K. 4^. 32 S. Bez. : DZBeichs-
■BL No. 131, S. 4. Mit einer Menge Kopenhagener u. Berliner Clich^s. S. 9 wird die
Abcner Gemme' nun 'karolingisch' genannt, während sie auf die Zeit Heinrichs des Löwen
^^^ — 88) «fülle Mestorf, Vorgeschichtliche Altertümer aus Schleswig -Holstein etc.
^^atbnrg, 0. Meifsner. Lex.-8. 34 S. u. 1 Bl. M. 10. Bez.: CBl. (1886), No. 33,
^ 1109; DLZ. 7 (1886), No. 40, S. 1412 f. (Ingv. Undset); ZEthn. 18 (1886), S. 43
11,138 XVni. K. £. H. Kraii««:1fokkflwig-Holfltei]i, Hambturg, Lttb«ck, Meeklenb. ete.
Im Hamburger*^) Gebiet sind angel)fidi La T^ne-AuBgrabnngeii
gemacht worden.*^) Ein unter abgebrochenen Häusern gefan^taea Schill^
spätestens freilich aus dem 15. Jh., von 88^/, Fufs Länge beschii(A>
Wichmann ausfohrlich;**) derselbe berichtete aus den Muschelfanden beim
Freihafengebiet, dafs das Seewasser froher viel tiefer in die Elbe gedrungen
sei und dals bei Hamburg Brackwasser gestanden haben müsse, wie jetitt
bei Glückstadt. *^)
Aus Mecklenburg berichtete Virchow über eine anthropologische
Exkursion nach Neustrelitz,*^) zugleich mit einer Beschreibung des dortigen
interessanten Altertumsmuseums, wobei auch die bronzenen Hängebecken,
von Lisch als 'wendisches Priestergerät' benannt, als 'mindestens sof
^/, Jahrtausend vor der christlichen Zeit' angesetzt wurden. Auch über
Spiralspangen, deren Fundortsverzeichnis v. Buchwald angab, und Ober
Brillenspiralen wurde berichtet, femer die v. Buchwaldschen Angaben Ober
die Eisenzeit in Mecklenburg-Strelitz : die Befestigungen und den SchloIiBberg
bei Weisdin halte v. Buchwald für germanische Gaubefestigungen und
Gauburg. v. Buchwald berichtete über Ausgrabung und Sargbestattang
am Brückentin-See etc.*'"^®*)
Aus Pommern liegt ein gröfserer Fund von Neumark vor, Bronze-
schwerter, eins mit rohem Bronze-Hohlgriff, ^^^ dann eine Gesichtsume mit
Bronzehalsschmuck von Garziger.^^^) Dieser höchst seltene Schmuck be-
steht aus 8 umgehängten Brillenspiralen und erklärt diese damit als Halszierde.
Beide Funde kamen in das Museum zu Stettin. Der grofse Bronze- und Eiaen-
fund, Pferdeschmuck, Gufsformen, auch Schmiedeeisenbarren von Eölpin
(Kr. Kolberg-Eöslin) wird als von hoher Kostbarkeit angegeben. ^®^) Ein
sehr reicher Bronzefund, in einer Urne wohlverpackt, angeblich ^HaUstadt'
von 600 — 500 v. Chr., wurde zu Nassenheide Kr. Randow gemacht.^®*'"')
(Tirchow), auch Silberdenare Karl d. Or. sind hier stir Prfthistorie gerechnet; KBAAothr.
17 (1886), S. 8 (Ranke). Die 62 Taf. Photolithogr. sind naeh Handxeichnnngen v<m Wih.
Prell. S. 18—14 Erllint. der Tafeln. — 89) X H. Handelmann, AntiqoariMhe Ifl»-
zeUen: ZSchlH. 16, S. 801 — 28. Sehr verschiedene Notizen, darunter auch ttber th»
Brunnenanlagen. — 90) X id., Moorleichenfnnde. Fignrensteine : ib. S. 818/5n. 817. —
91) X id., Kleinsoden-Brnnnen Ton Sylt: VGAnthr. 17, S. 506. >- 98) X J. Mettorf,
Bronzeftind von Tinsdahl Kssp. Nienstedten: ib. S. 179. (Bronze, Bemsteinperlen in Um«.)
— 9S) X Germanische Totenhügel in Holstein. Gemälde von Gräfin Stampa, in:KatsL
der im Germ. Mns. bef. Gemälde S. 49, Ko. 509. — 94) ^ Rantenberg, Am d«r
vorgeschiehtllchen Zeit. Mit Abbild, im Text. In d. Sammelwerk : Ans Hamb. VeigangSB-
heit (8. n. N. 168) 1, S. 865—97. (t^berbl. Üb. d. Fundstätten u. Funde im Hamb. Gebiet.)
~ 94*) id., Der UmenfViedhof in Alten walde; mit 16 Abb. im Text u. 1 Tafel: JbHambug-
WissAnst. 2 (1885) (Private Einzelabdrucke). Bez.: Ref. AnzGermMus. 1, 2, S. 218. —
95) Funde von Westerham und Holte: ib. (1886), S. LYI. — 96) £. H. WichmtBii»
Ein MAUches Schiff: MYHambG. 8, (1885), S. 60/8. — 97) id., NaturwiBsensebaftlickai
aus der Abbruehsgegend: ib. S. 166/8. — 98) R* Virchow, Anthropologische Exknnkt
nach Neustrelitz: VGAnthr. 17, S. 854 ff. Über ein Bronzeschwert *von LSwenberg ia
Mecklenburg' berichtete W. Schwarz: VGAnthr. 17, S. 405, korrig. in L5wenberg bei Ne«-
ruppin ib. S. 576 und XVIII, S. 68. — 99) O. v. Buehwald, Ausgrabungen in IL
Strelitz: ib. S. 505 ff. (Daraus Meckl. Anz. 1886, Ko. 86.) — 109) X Wendische BegfSlmi»-
Stätte bei Kleinow: Meckl. Anz. No. 62, 16. März. (Daraus Rost. Zg. 17. März.) — 1#1) X
Urnen bei Goldberg: ib. Ko. 259, S. 8. — IW) Piin<l ▼<>» Keumark in Pommern: BsH.
Studien 85, S. 885 u. 401, Taf. 8. — 108) GesichUume von Garziger: ib. 8. 885 «•
891/2, Taf. 1 u. 2. Auch: VGAnthr. 17, S. 174 f. mit Bild. — 104) Fund von KSlpin:
ib. S. 885 u. 894—401, Taf. 5. Bez.: KBAAnthr. 17 (1886), Ko. 7, S. 49—51. -
105) HaUstadt-Fund von Kassenhaide: ib. S. 982—94, Taf. 4. — 106) X VorwendiMbtf
Xviu. K. E.H. KranBe: SehleBwig-Holstein, Hamburg, Lttb«ck, Mecklenb. etc. IJ 139
ins Laaenbarg in Pommern meldete Jentsch 2 weitere Gesichtsamen von
Jetzow und Tcrzierte Hirschhomzacken,^®*) ebendaher Treichel Alter-
tftmer yom Burgberge des Dorfes Beigard (nicht Beigard i. F.), angeblich
der ^weifsen Burg' der Margareta Sprenghest.*®*"^^^) Den schon 1872 vom
Königlichen Museum in Berlin angekauften Bronze-Schatzfund von Callies
M A. Vofs eingehend beschrieben.*^*)
Mttnzfunde.**^'***) —Dem mecklenburgischen ähnliche Stierköpfe hatte
Fr. Bar dt auf Münzen der Herrn von Eottbus gefunden, aber auch 2 ab-
sonderliche Mecklenburger, davon l ohne Gehörn mit langabstehenden
Ohren.**^) Dannenberg fahrt auch Stierköpfe von Glatz, Wohlau, Graudenz,
KiJisch und Konitz an ; von den bekannten Formen abweichende, mecklen-
Imrgiscfae Denare beschrieb derselbe von 1430. ***"*•*)
Deutsche Einwanderung. Slavenkriege. — Simonsfeld gab
eine als Rede abgefafste Broschüre: ^Die Deutschen als Kolonisatoren in
der Greschichte' heraus, anklingend an moderne Bestrebungen.**^ Es ist
die Völkerwanderung, mehr aber die Kolonisierung des Ostens gemeint. Mit
der Geschichte unserer Gegenden steht es aber sehr bedenklich : Der Vasall
des Sachsenherzogs, Graf Adolf ü. von Holstein wird zu dessen ^Verbündeten*
nd zu dessen ^Nachbarn' (S. 10); auch läfst er den Herzog mehrere
Ciflterdenserklöster gründen, während er doch mit Doberan und Dargun
nichts zu thun hat. Von der Hanse sagt er mehr klingend als wahr: 'Ihre
Entstehung und erste Blüte wie die Ausbreitung des Germanentums im
Osten fiel zusammen mit der Blüte des deutschen Kaisertums im MA.' —
lia nordalbingischen Geschichte hat Paul Bahr 3 Untersuchungen an-
gotellt,^*^ die sich auf den limes Saxonicus, den Tod Adolfs I. und auf
Lothars Stiitungsurk. für Segeberg beziehen. In der ersteren hat er Beyers
Arbeit übersehen und Bomhöved trotz des deutschen Namens zum slavischen
Wagrien gezählt. Den Tod Adolfs I. setzt er auf den 13. Nov. 1129 und
SkelettAmd von Schöngsbiug, Kr. Pyritz: ib. S. 890. — 107) X 6 Bronsefonde in Pommern:
ib. S. 419. — 108) JentBch, GesichUnmen von Jetzow: VGAnthr. 17, S. 566/6. —
Ut) A. Treichel, Burgberg zu Beigard Kr. Lauenburg: ib. S. 608 f. — HO) X Fund-
dffonik: AnxGermNatMnB. 1, S (1886), S. 161 — 228. Darin Anz. von 8 Fnnden aas
mmm Gebiet. — Hl) X MAliche Fnnde in Pommern: Salt. Stud. 86, S. 419 f. —
118) A. V o fa , Der Bronzefand von Callies in Hinterpommem im R. Museum zu Berlin :
Mothr. 15r Snpplem-Bd. (1886), S. 1/9. In der Verweisung auf VGAnthr. 11, S. 118
•teilt irrig Taf. VI staU Taf. XII. — IIS) X Mttnzbestand des Stettiner Museums: Balt.
8tBd. 35, S. 885. (9300 Stttek.) — 114) X Mttnzfund v. Moitzelfitz: ib. S. 421.
(fhikeoangen'.) — 115) X Menadier, Die diesj. Brakteatenftinde : ZNumism. 18 (1886),
fflt 8 u. 4. — 116) X H. Dannenberg, Über den Denarfund von Pammin: ib.
8. S89— 99. — 117) Fr. Bar dt, Der Brakteatenfund von Gr. Briesen: ib. 11 (1884),
8.280 f. — 118) H. Dannenberg, (Stierköpfe auf Münzen): ib. 12, S. 298 u. 400. —
119) X Mllnzftmd bei Leipzig: ib. S. 201. Kl. Silberm. von Holstein, Lübeck, Hamburg,
Pommern, Meeklb., Rostock, vergraben um 1620. — 120) X Mttnzfund v. Kftmerhöfen
Ii. Ftlfingbastel: Weserzg. 13864, Morgenansg. 80. Juli; Meckl. Anz. No. 176, 80. Juli.
Spezieethaler von MeckL u. Lttb., kleinere Stücke: Hamb., Lüb., Schleswig, Wismar, Rostock,
Stnls. — 121) X Fund von Poldemin : Balt. Stud. 86, S. 886 u. 420. Silberne Löffel
Bit Inschr. 1620 — 80. — 182) H. Simons feld, Die Deutschen als Kolonisatoren in
to (beschichte. M. Vorw. von Fr. v. Holtzendorff. Hamburg, Richter. VI, 64 S.
IL 1. Res.: Rost. Zg. 296, 12. Aug. (Kr[ause]); CBl. (1886), No. 8, S. 248 (lobend!);
BZ. 90 (56) (1886), S. 681 (ohne die Unkunde zu erw&hnen) (Egelhaaf ?). 2. Aufl. ebenda
U85, 6,, 54 S. — 128) F- Bahr, Studien zur nordalbingischen Geschichte im 12. Jh.
Uipäger' Doktordissert. Danzig, £. Gröning. 4 Bl. u. 68 S. Rez.: Rost. Zg. (1886),
So. 578, 4. BeiL (Kr[au8e]).
n 140 XVIII. R. £. H. K r a a s e : Schleswig-Hoktein, Hamburg , Lübeok , Mecklenb. etc.
nimmt zwischen ihm and Adolf U. ein vormnndschaftliches Regiment der
Matter an. Dafs die Verse der Schaaenharg nicht die 'älteste Nachricht'
seien, lehrt schon die Form 'Schomharg' trotz der Jahrzahl. Die Geschichte
des Obotritenfttrsten Kannt ist nicht ganz klar. Die Urk. für Segeberg
hält er für echt, Lothar sei 1134 von Bardewik ans dort gewesen. Er
folgt Helmold, that aber Schirren za kavaliermäfsig ab. — Die Yerehnmg
Eanat Lawards als HeiHgen besprach Petersen.^**'^**) Die Bekehrer
Nordalbingiens and des Nordens, den h. Willehad and Anskar, hat v. Bippen
volkstümlich, doch streng historisch behandelt. ^^^) Den Yicelinas Uatmisiert
aas dem echt deatschen Wizeün', hat Dr. Eolbe bearbeitet ;^^'0 die Be-
kehrang der Obotriten ist geflissentlich ausgeschlossen. Yizelin sei nicht
von Norbert geweiht, sondern habe nar 'geistige Weihe' bei ihm gefanden,
den Alberg (Aelberg) nennt er Oilberg und meint Sigeberch bei Helmold
entspreche der niederdentschen Aassprache. Die Verhältnisse Adolfs und
der Streit am die Bistumsbesetzang ist nicht klar geworden. Dafs alle
20 von R. Haapt sogenannten Vizelinskirchen ^^^) von diesem, der 1154 starb,
herstammen, nimmt Kolbe für gewifs an.^^*)
Der früheren Anordnung folgend stellen wir hierher auch die anonym
(von L. D 0 1 b e r g) erschienene, auf gründlichem Studium beruhende
Doberaner Baugeschichte, ^^^) die leider an schwer zu findender Stelle bald
verschollen sein wird. Sie weicht mehrfach von Lisch ab, beweist aber
ihre Angaben und verfolgt den Bau des alten Ellosters (Althof) wie den
Neubau Pribislavs durch alle Umänderungen hin in knappster Form. — In J.
Hasemanns Artikel 'Klöster'**^) ist das Wesen unserer norddeutschen,
namentlich der Kultusmission der Prämonstratenser und Cistercienser kanm
Erwähnung gethan; letzteren sogar ein weiTses Gewand (statt des grauen)
angedichtet, während das weiTse der Prämonstratenser gar nicht erwähnt ist
Es ist fast nur auf die alte Kirchengeschichte Gieselers zurückgegangen,
während Winter und Janauschek fehlen. Die schleswig-holsteinischen
protestantischen Klöster fehlen, ebenso H. Kreuz zu Rostock, wie viele andere.
Territorialgeschichte der historischen Zeit. — Für Schleswig-
Holstein sind Pappenheims 'Altdänische Schutzgilden' ^^') hier deshalb
zu besprechen, weil diese eingehende Untersuchung des altdänischen und,
wie der Vf. meint, meist altgermanischen Gilde- und Genossenschaftwesens
124) H. Petersen, Koat Laward: Aarboger f. Nord. Oldkjnd. og Hist. (188&),
S. 16—71. Rez.: Referat: ZSchlH. 15, S. 819 (Handelmann). — 1S5) X Kobler, Die
Heiligen in den flirstl. Familien des MA.: ZKTh. 9, 1, S. 47 ff. — ISO) W. ▼.Rippen,
Aas Bremens Vorzeit. Bremen, SchUnemann. V, 208 S. M. 8,50. — 187) Kolbe,
Vicelinns in: Realencyklop. f. protest. Theol. u. Kirche von Herzog o. Plitt, fortgee«
von Alb. Hauck. Bd. 16, S. 437—42. Leipzig, Hinrichs. 864 S. M. 10. — Ü8)
Nachtrftgliche Rez. über Haupt s.: GGA. No. 4 (F. Hafse, der sich gegen die Systemitl-
sierung erklärt). — 12V) X Mttller, Erzbischof Adalbert und das nordische Ftttriarchtt
Gymn. Progr. von SUde No. 292. (Enthält für unser Gebiet nichts spezielles.) — 1S6) ^
Dolberg, Doberaner Baugeschichte: Rostock. Zg. No. 155/6. — 131) F* Haseminn«
Klöster in: Er seh u. Grubers Allg. Encykl. 2. Sektion, Bd. 87, S. 151—220; Abend-
ländische Kirche: ib. S. 162—220. 1885. Rez.: Rost. Zg. 459, Beil. 1 (Krfause)). —
1S2) M. Pappenheim, Die altdänischen Schutzgilden. Ein Beitrag zur Reehtsgeflcl''
der germanischen Genossenschaft. Breslau, Koebner. YIII, 516 S. M. 13. Rez.: 60A.
(1886), No. 17, S. 661/9 (v. Amira); KritVjsGesetzg. Rechtsw. NF. 9 (1886), Hft S;
DLZ. 7 (1886). No. 32, S. 1141/3, K. Lehmann stellt hier den Unterschied zwischen
Blutsbruderschaft und Gilde fest. 511/8 sind Register, 514/6 Zusätze und Berichtigungen,
meist Druckfehler; doch kommen deren noch mehr vor. Vgl. JB. 1883, II, 415**^
Xvui. K.KH. Krause: Schleswig-Holstein, Hamburg, Lübeck, Mecklenb. etc. II 141
sich in bewnfsten Gegensatz gegen P. Hasses Forschungen stellt, und das
Schleswiger Stadtrecht anders auffafst und für älter erklärt als Hasse thut.
Im Gegensatz zu ihm sollen auch nur die jüngeren Gilde-Skraaen, nicht
aber alle, nach Skanör weisen, was aber nicht notwendig auf deutsch-hansischen
ürsprnng deute. Eingehend werden die Skraaen, darunter die der Flens-
bnrger Knutsgilde (auch die plattdeutsche von Reval) besprochen. Der
Frage, ob der ^Aldermann' von England importiert sei, wird (S. 213) frei-
lich nicht viel Wert beigelegt, aber die 'Oldermanne', 'Olderlüde' sind doch
allgemein stets in Niederdeutschland bekannt gewesen. Die Skraaen sind
S. 440 — 510 abgedruckt, zuerst der Flensburger, zuletzt der Revaler Text.
Die S. 499 f. angegebenen 'orthographischen Konstituierungen' sind zum
Teil nichts weniger als orthographisch und die Textfeststellung ist öfter
(z. B. S. 224 Kallehavener skra Art. 18 und S. 176) dreist und gewaltsam. —
Nachdem die Karte des Zeno in die Geographie und Geschichte West-
schleswigs gezogen, ist ihre Litteratur auch hier zu erwähnen, obwohl die-
selbe nach der Wiederauffindung der Karte des Olaus Magnus von 1539 in
München hinfällig wurde. ^**'**®)
Für Lübeck schrieb Dr. W. Brehmer Beiträge zu einer B au-
geschichte,^'^ deren erster in gründlichster Darstellung die Gründung
und den Ausbau der Stadt erzählte, während der zweite die grofsen Feuers-
brQnste kritisch untersucht. Die Arbeit bietet hervorragende Belehrung.
Staatsarchiyar Dr. C. Wehrmann veröffentlichte^*^) Auszüge aus dem
ältesten Memorialbuche der Marienkirche zu Lübeck 1448 — 1529, 2 Briefe
des 15. Jhs. and Nachträge (aus dem 17. Jh.) zu einem älteren Aufsatze
über den Ratsweinkeller. Wir lernen hier Gerd Klinge von Bremen als
Giefser einer Glocke zu St. Marien (1466), und Heinrich van dem Mure
als Werkmeister (hovetman) derselben Kirche 1459 kennen. Derselbe gab
als eine rechtlich und historisch wichtige Arbeit : 'Die obrigkeitliche Stellung
des Rats in Lübeck*.**^"***) Stiedas Schiffahrtsregister ^") betreffen Lübeck
^ilich nicht allein, aber doch hervorragend, neben Danzig und Reval.
1%8 hefen in Lübeck 423 Schiffe aus fremden Häfen ein, aus Oldesloh
ISS) Ed. ErsleV) Neuere BeleuchtuDgen über die Reisen der Brttder Zeni. Deutsch
m Heinrich Zeise: Die Natur (1886), No. 86— 44. — 184) C. Desimoni, J. viaggi
ft la carte dei fntelll Zeno Yeneziani: A. stör. Italiano 16 (1885), Hft. 4 u. 5. Res.:
HJb.7 (1886), 1, S. 148. — 185) X A. Sach, Kiel in Ersch u. Grubers Encykl.
Sekt 2, Bd. 86, S. 16/8. — 186) X F. Prien, Van den Detmarschen is djt ghedicht:
AVuiederd. Sprachf. 10 (1884) (1886), S. 89 — 102. (Blofs e. neue Form d. bekannten Liedes
ttf d. Sehlacht ▼. Hemmingstedt.) — 187) XW. Dtthrsen, Das Dorf Ktthsen im Besitz
<ltt Klosters Loccum: YGHerzLauenb. 1, 2, S. 171/4. (Im Kr. Hzgt. Lauenb.; war Mitte
i IS. Jh. Lehen v. Loocum.) — 188) X Naehtrttgl. Kritik von Max Schmidt, Münzen
L XedaiUen der Herz, von Sachsen u. Lauenburg 1884: ZNumism. 12, S. 404/6 (H.
I^nenberg). — 189) W. Brehmer, Beiträge zu einer Baugeschichte Lübecks 1, 2:
2VUb6. 5, 1 (1886) (ausgegeben 1886) S. 26—166. Separat: Dr. W. Brehmer, Beitr.
n einer Baugeachichte Lübecks Hft 1. Lübeck, Rathgens. 1886. — 189*) id., Die Erwer-
littg der Wftlkenkrugswiesen : BCVLübG. 2, 1, S. 20/2. — 140) C. Wehr mann,
Kleine Mitteilungen: ZYLübG. 6, 1 (1886) (ausgegeben 1886), S. 160/6. — 141) id.,
IHe obrigkeitliche Stellung des Rates in Lübeck: HansGBU. Jg. 1884 (1886), S. 68—76.
^: Befer. Rost. Zg. No. 164, BeU. 27. Mai; Meckl. Anz. No. 121. — 14S) X W.
Br«hmer, Das hftusliche Leben in einer Hansestadt zu Ende des 16. Jh.: Rost. Zg.
^«- 166, 28. MaL Rez.: Meckl. Anz. No. 122. (Referat über B.s. Vortrag.) — 14S*) X A.
Btgedorn, Ans Lttb. Hdss.: MVLttbG. 2, No 6, S. 79 — 80. 6 niederd. Denksprttche. —
141) W. Stieda, Schifhhrtsregister : HansGBU. Jg. 1884 (1886), S. 77—118.
11,142 X^nt K. £. H. Kr an 8 e : Schleswig-Holstein, Hambnrg, Lttbeek, Meeklenb. «(o.
kamen 52 Flnfsschiffe, es liefen aas z. B. nach Wismar 172, nach Rostock
41 etc. Interessant sind alle dte Einlanfslisten, auch die Berechnung der
Schiffswerte. Das in Danzig als Herihmfisort genannte Rnstike oder Busake
ist sicher Bostock. Eine Beihe lühecldscher nnd wendischer St&dte- Ver-
hältnisse neben holsteinischen auch mecklenborglMhen (Herzog Albrecht)
bringen Grandinsons 'Studier* aus schwedischer Fenfektive von der
Mündigkeit Königs Magnus Eriksson bis zu Schlacht von Gftl% 3. März
1365."*-^*«)
Kleine Beiträge finden sich in Spechts 'Unterrichtswesen' ; aus Lübeck
wie aus Hamburg kommt daselbst im Pennalismus der 'Schulbischof vor
(femer Stellung des Scholastikus u. A.).^*') Wegen der kleinen Auflage
(100 Exemplare ä 1 Krone) sei hier Kreugers Beitrag zur Erklärung der
Wisbyschen Seerechts-Yerbindung genannt.^*®) Ins Gebiet der Kunst fahrte
Brehmer^**'^*^) und Gaedertz,^*®) vor allen Dingen aber das Pracht-
werk über den Dom,^^^) zu dessen Herausgabe und Kosten sich der Ver-
ein V. Kunstfr. und der Verein f. Lübecker Gesch. etc. vereinigten. Die
Lichtdruckbilder mit ihren klaren Details sind Musterstücke der Aufnahme
Münzenbergers und der weitbekannten Photographie von Johannes
Nöhring. Hier interessiert vor allem die bewährte historisch-archäologische
Darstellung Th. Hachs.^^^) Der Bericht des Detmar und das von W.
Mantels aufgefundene 'St. Michaelislied* der Lübecker Kinderwallfahrer ist
vorzugsweise benutzt zu F a 1 c k s Darstellung dieses Kinderzuges von
In Hamburg erschien unter der Bedaktion Koppmanns ein znr
jährlichen Fortsetzung bestimmtes Sammelwerk wissenschaftlicher, aber Ar
weitere Kreise berechneter Aufsätze ;^^^) es findet sich darin Koppmanns
0
144) K. G. Alex. Grandios on, Studier i HanseatiAk-Syenak Hutoria II. Ann
1882—65. Akad. Abb. von Upsala. Stockbobn, RongL Boktryckeriat. 1884 (anagagebea
1886.) 120 S. Rez.: Roit. Zg. (1887), No. 328. — 145) X W. Brebmer, Zm
OeBcb. der Befestigung der Stadt L.: MVLttbG. 2, No. 4, S. 60/2. (Seit 1476—81.) —
14(n XK.E.H. Krause: Provinsialkapitel der liinoriten in Lübeck: ib. No. 2, S. 86/7.
— l47) Franz Ant. Specbt, Gescb. des Unterricbtswesens in Deutscbland von den
ältesten Zeiten bis zur Mitte des 18. Jb. Preisscbrift d. k. bayr. Ak. der Wisa. Stuttgart,
Cotta. XII, 411 S. M. 8. -— 148) J- Kreuger, Bidrag tiU upplysning om Wisbya
■ftdriitts-liga etc. Dissert. v. Lund. Lund. Gleerupska Univ.bokb. 2 Bl. und 59 S.
1 ELrone. — 149) W. Brebmer, Ursprung der messingenen Grabplatten LUbecki:
MYLübG. 2, No. 6, S. 78/6. — l&O) X Scbwiening, MAlicbe Malereien in dw
Kircben Lübecks: ib. No. 2, S. 26—86 mit 2 färb. Taf. — 151) X Tb. Hacfa, Au
dem kulturbist. Museum: ib. No. 4, S. 64/8. 1. Siegelstock des 14. Jb. des Marinekalaads
2. 1 Messergriff des 18. oder 14. Jb. — 152) Th. Gaedertz, Batsberr Tbomas Frieden-
bagen und der von ihm gestiftete Hochaltar in der St. Marienkirche zu L.: ib. No. S.
S. 42/9. Auch separat. Lübeck, Dittmar. 8. S. M. 0,80. Berichtigung: ib. %
No. 6, S. 96. Der Name heifst richtiger Fredenhagen. — 158) Tb. Hach, Der Dod
zu Lübeck. 12 Bl. Lichtdruck nach Aufnahmen von F. Mttnzenberger und Phot<>gr.
Jobs. Nöhring. Text von Hach. Lübeck, SchmersahL Imp.-Fol. IV, 86 S. in Mapp«
M. 24. — 154) X W. Seelmann, Der Lübecker Unbekannte: MYLübG. 2, 1, S. Ufi-
Aus: GBlBibl. Wesen 1, S. 19 ff. wiederholt. S. JB. 1888, H, 176^^". — 155) Falek,
Die grofse Rinderwallfahrt nach dem St. MichaeUberge 1467: HPBU. 96, 8, S. 194— S0(.
— 156) X H. K. Eggers, Lübeck, der Stadt Bürgermeister u. Ratsherrn etc. etc.: Vjt.
Herald.; D. Herold 18, Hft. 1 u. 2 (1886), S. 87 ff. Historisch unbrauchbar. Ebenio
desselben Vf. «Bremens Geschlechter' Ib. S. 81 ff. — 157) X W. Jensen, Aus den
Tagen der Hanse. Drei Novellen. Freiburg i/B., Kiepert Sc v. Bolschwing. 8 Bde.
Liebenswürdige, historisch völlig unmögliche Phantasiegebilde auf antiquar. Hintergmnde.
— 158) K. Koppmann, Aus Hamburgs Vergangenheit. Kulturhist. BUder. Hambszg
XVm. K. £. H. Kra u 8 e : Schleswig-Hobtein, HAmburg, Lttbeck, Meeklenb. ete. 11,143
Neubearbeitung der gescldchtlicheii Übersicht über der Stadt Werden, Handel
uid Wandel im MA., die er 1880 dem Gesamtyereine vortrug.^^*) Gaedechens
lieferte eine eingehende Darstellnng der ältesten Stadtbefestigong mit ihren
Verftnderangen bis zur neuesten Zeit,^*^) und eine ebensolche von Hamburgs
Kriegsschiffen von 1350 — 1786 mit einer Liste der nachweisbaren Kapitftne.^^^)
I>en ZoUstreit zwischen Hamburg und Ostfriesland in der 2. H&lfte des 15. Jhs.,
der sich um die Bieraccise handelte, hat v. Bippen gründlichst erörtert ;^^^
Koppmann trug dazu 3 bisher nicht publizierte Urkk. des Hamburger
ArchiTes nach.^^^^*^) Der Hamburger (und Bremer) Holzhandel aus
Norwegen findet Nachweise in der Arbeit des Zollinspektors Vogt über
die Holzausfuhr in älterer Zeit (15. Jh.).^^^) Ein angeblich MAliches Bild
Graf Adolfs lY. Yon Holstein entkleidete Walther dieses Alters.^*^) Das
Lmdgebiet fand mehrere Bearbeitungen. Dr. jur. F. Voigt lieferte anonym
eine ganze Reihe wertvoller und urkundlicher Mitteilungen zur älteren Ge-
ichichte des Amts Bergedorf (der «Vierlande*) von 1430 — 1618^*') und ur-
kundliche Nachrichten über die dortigen Handwerke für 1500—1633,^*®)
ifthrend Wiechmann die Hamburger Marschdörfer geographisch-historisch
(bis in neuere Zeiten) besprach. ^••■^'®)
Zur Feier des fünfzigjährigen Bestehens des Vereins für Mecklen-
bnrgische Geschichte und Altertumskunde liefs der leider inzwischen
T<R8torbene Greheime Archivrat Wigger eine Arbeit langer Jahre,
die bis in das Einzehiste mühsam festgestellten und nun zweifellosen
Stammtafeln des Grofsherzoglichen Hauses von Mecklenburg in allen
leinen Linien erscheinen. Ein Nachweis der Grabstätten des Hauses
wurde angehängt.^ ''^) Der seit Marschalcus Thurius bis Lisch zäh fest^
feUtene Zusammenhang mit der alten Slaven-Eönigsdynastie ist endlich
beseitigt, dagegen der edle Dunmerus um 1100 als Stammvater wahrscheinlich
gemacht. Die Stammtafeln erstrecken sich von da bis 1886. Eine Reihe
Beiprechangen des Jubiläums enthielten zugleich die Darstellung von der
LLeipxig, Leop. Vors. 1S85. VII, 898 S. M. 7,50. Rez.: Rostock. Zg. (1884), No. 298,
BeiL 21. D«c. (KT[aii8e]); Reichsanz. (1884), Ko. 281; Weseng. (1884), No. 18648, Uorgen-
•1^. 23. Dez.; DLZ. 6 (1884), No. 51, Sp. 1879 f.; CBL Ko. 17, S. 570 f. {y^); HZ.
19 (55) S. S55 f. (Khickhohn) ; MedkL Anz. 80 (Hofmeister). — 159) id., Aas der Greseh.
BmilmxgB im MA.: Ans Hamb. Vergangenheit S. 845—68. VgL KBGV. (1881) No. 4.
0B. 1881, Bag.) — IM) C. F. Gaedeehens, Die Befestignng Hamirargs im MA.
Kt AlMMungen : ili. S. 828—44. — 161) id., Hamburgs Kriegsschiffe: BVHambO. 8,
Hft. 8, 8. 115—26. — 168) W. T. Bippen, Der Zollstreit zwischen Hamburg u. Ost-
ftieiland in der 2. H&lfte des 15. Jh.: HansGBlL Jg. 1884 (1885), S. 119—88 — 168)
1 Kopp mann, Anhang (zum Hamb. Ostfries. Zollstreit): ib. S. 189 — 56. — 164) X
i Pallmann, Klaus (Stortebecker). Ersch u. Grubers Encykl. Sekt. 11, Bd. 86,
8< 167. Ohne jegliche Kunde der Idtt. und mit der Neuerfindung einer vom Hamb. Rate
lipifgten StSrtebeeker-Mllnze zu den alten Fabeln. — 165) L« J* Vogt, Om Norges
UdiSnel af Traelaat i aeldre Tider I.: Histor. Tidskrift (Kristiania) R. 2, Bd. 5 (1885),
8-81—120. — 166) C. Walt her, Lampo dl Val. Lampendaff: IfVHambG. 8, Hft. 8,
& 110/2. Untersuchungen über ein Bild Adolfs IV. von Holstein. — 167) F. Voigt,
Zur llteren GMchichte des Amts Bergedorf etc.: ib. S. 42—55, 92/4, 110, 127 u.
1(1—65. — 168) id., Ältere urkundliche Nachrichten über die Handwerker im Städtchen
Bcigederf: ib. 8. 88 — 40. — 169) £. H. Wiechmann, Die Eibmarschen: ZGesErdkunde
I«, Hft. 4 u. 5 (1885), S. 257—79. Die «Stedinger* gehören nicht an die Elbe. — 170)
ii, Die Hamburger Marschdörfer : DRs. f. Geogr. u. Stotistik 8, Hft. 2 u. 8 (1885),
^ 117—24. — 171) F. Wigger, Stammtafefai des Grofsherzoglichen Hauses von Mecklen-
^ ntt 2 Stammt, und Anh.: Veraeiehnis der Grabstätten des Grofsherzoglichen Hauses.
Aieh Separatanag. als Festgabe zum Jnbil. des Vereins: JbbVMecklG. 50, S. 111—842.
^^«Rigciida ib. S. 888.
11,144 XVIII. K.E. H. Krame: Sehleswig-Holsteiii, Hamburg, Lübeck, Mecklenb. etc.
Wirksamkeit des Vereins fAr Heransgabe des Mecklenbnrgischen Urkk-bnchs.^^*)
Dr. Prüm er s überreichte dazu seine Untersuchung über die angebliche Ver-
pfändung des Landes Stavenhagen an das Haus Werle, welche völlig er-
funden ist.^'*)
In der dänischen Verwaltung Alberts v. Orlamünde und der Gefangen-
schaft Waidemars II. durch Graf Heinrich von Schwerin trifft hierher
Bauchs Darstellung des Verhältnisses der askanischen Markgrafen Johann!.
und Otto HI. zum Reiche 1220—67.^'*) Eine übersichtliche Darstellung der
Verhältnisse Rostocks im MA. gab Krause, erweitert aus einem Vortrage
in der Versammlung des hansischen Geschichtsvereins. ^"^) Als eine Vor-
bereitung zu einer Geschichte Rostocks liefs Eoppmann 9 Artikel er-
scheinen,^'*) die sich mit der Wiederkehr der Universität von Greifswald
und mit der Stiftung des Rostocker Domkapitels und der Domfehde be-
schäftigten und manchen bisherigen Meinungen widersprechen. Eine Ge-
schichte der Stadt Sternberg im MA. erschien von R. Schmidt^'') leider
an fast verlorener Stelle, ebenso von Türk eine urkundliche Geschichte
des Aütoniusklosters Tempzin.^'^) Als Muster der Geschichte eines einzehien
Dorfes kann Archivar Schiidts Geschichte seines Heimatortes Büschow
angesehen werden. ^'•■^*^) Die Stellung der Universität Rostock zum Baseler
Konzile ist von Brefsler^^^) verkannt; da er meint, man wisse nicht,
ob Rostock dort offiziell vertreten gewesen, während es doch mit dem
Interdikte belegt wurde. Auch die Stellung Tokes, den er als Tocke von
Rostock wieder in Erfurt statt in Magdeburg sein läfst, verkennt er, Breests
Schrift scheint übersehen (JB. 1884, II, 176^*» und Cap. V. No. 10) ; ebenso
die Stellung des Matthias Döring als Minister provinc. Saxoniae der
Franziskaner. 1448 war Rostock nicht mehr im Zustande der AuflöBnng,
die auch nicht mit der aus Paulsen angegebenen Frequenzschätzung, stärker
als Heidelberg, stimmt. Paulsen selbst in seiner Geschichte dee gelehrten
Unterrichts ^^^) geht auf Rostock freilich meist erst im 16. Jh. ein, spezieU
172) F. Schildt, Bericht aber die Feier der 50jähr. Wirksamkeit des VMGesefa.
u. Altertumakimde. 24. Apr. 1885: ib. 50, II, Anhang, S. 1 — 89. VgL Reichauu.
No. 145; KBGV. 88, No. 8/6 (R. B^ringuier); Meckl. Anz. No. 94/5. — 17S) Bodg.
PrUmers, Die aogebliche VerpfUnduDg des Landes Stavenhagen. Mit Faksim.: Btlt
Stnd. 85, S. 214—24. Auch separat als Festschrift zum Jubil. des VMecklG. 20 S. -
174) Alfr. Bauch, Die Markgrafen Johann I. und Otto lU. etc. Breslauer DoktordiM.
Breslau, Trewendt. 1885. VI, 40 S. (Erweitert 1886.) — 175) K. £. H. Krause,
Rostock im MA.: HansGBU. Jg. 1884 (1885), S. 87—50. Rez.: Refer.: Meekl. Aoc
No. 120; (KBGV. 88, S. 45; JBC^^hlHG. No. 8, S. 64 ff. über die VereinsversammL) -
176) K. Koppmann, Zur Gesch. Rostocks 1—9: Rost. Zg. No. 198, 208, 220, S81
244, 256, 268 n. 279. Bd. 1 der Gesch. Rostocks erschien 1887. — 177) K. Schmidt,
Gesch. der Stadt Stemberg im MA. 12 Artikel: Stemb.-Brttel-Wariner Anz. Jg. 86,
No. 9—48. Stemberg, Roloff. 49, — 178) Türk, Zur Gesch. von Tempzin etc.: ib.
No. 54—89. Stemberg, Roloff. 4®. — 179) F. K C. Schildt, (Jesch. des Dofti
Büschow im meckl. Dominial-Amte Warin. Schwerin, Stiller i. K. 97 S. M. 1,25. B«.:
Reichsanz. (1884), 81. Dez. — 180) X v. Pressentin, Tafeln zur Abstammung der vod
Pressentin. Metall-Überdruck, als Ms. verbreitet, nicht im Buchh. FoL 2 Taf. Seit
1275? (1809) bis 1885. — 181) H. Brefsler, Die SteUung der deutschen ünivenitttoa
zum Baseler Konzil, zum Schisma und zur deutschen NeutralitAt. Leipzig. DoktordiM.
Leipzig, G. Schmidt. 88 S. Rez.: Rost. Zg. No. 471, 22. Nov. 1. BeiL (Krlvat])-
S. 72, Anm. 8 Druckf.: 1189 statt 1489. — 182) Fr. Paulsen, Geschichte des gelehit«
Unterrichts auf den deutschen Schulen und üniversitiUen vom Anfang des MA. bis tv
Gegenwart. Leipzig, Veit & Co. XVI, 811 S. Die lutherischen Gjrmnasien »n Stsd«
und Verden sind irrig als reformierte aufgeführt. Rez,: AnzDA. 11, S. 8 (Kaufhisnn);
XYm. K. £. H. Krause: Schleswig-Holstein, Hunlmrg, Lübeck, Mecklenburg etc. XI 145
tis Reformator der Methodik wird der Theoiog, Mathematiker und Kartograph
Waid Labinas gewürdigt als Yorläofer des Ratichios. Nathan Ghytraeos
to erste Rektor and Begründer der grofsen Rostocker Stadtschale, dann des
firemer Gymnasiams ist nnr als Professor erwähnt. Die Rostocker Universit&t
selbst kann aber erst im letzten Viertel des 16. Jhs. als 2. protestantische
Deutschlands in Anschlag kommen. Balck brachte Listen von Mecklen-
böiger Studenten von 11 weiteren Universitäten ans dem. MA. and bis
175Q iss-isft^ Die Geschichte der Universität Rostock behandelte in einer,
bis zur Unkenntlichkeit in geschichtlicher, sachlicher, personeller and sprach-
licher Beziehung entstellenden Weise C. Laverrenz in seiner Darstellung
der Universitäts-Medaillen and Hochschalen. ^^*) Die historischen Angaben
sind nicht nur nnbraochbar, sondern geradezu irreführend, besser ist die
knizlebige neuere Universität Bützow, auf Hölscher (s. u. ni.) fafsend, be-
bsndelt. Die Medaillen, alle aus der NZ., sind, mit Ausnahme des
Bektorats- Abzeichens, gut abgebildet, gehören aber nicht alle zur Universität
-- Auf 2 miTsachtete MAliche Gremälde an der Innenseite der Flügelthüren
des Kelchschrankes zu Doberan machte Dolberg aufmerksam. ^^^~^^*) Be-
meriLenswerte Altertümer und Architekturen Rostocks hat Raphael Peters her-
l^estellt.**^^**) Die Staatswappen des Grofsherzogtums malte E. Döpler jun.
neo.^'') Die Wappen der Grofsherzogtümer Mecklenburg, ihrer Städte und
Flecken mit 55 Farbenwappen und 406 Siegelbeschreibungen meist nach dem
^raizboten 44, No. 44, S. 289—49 u. No. 45; PhWS. 5, S. 19 n. 20; HZ. 7, 1, S. 80^96
<6. Orterer) hebt öftere gleichartige Anficht mit Janssen hervor u. giebt kathol. Nachtrige ;
KsthoL ISF. 27, No. 7, (Stillbauer); PhMonatsh. 22, No. 4 n. 5; ZGW. 40 (20) (1886),
&197— 211 (F.H.MttUer); ZRealschnlw. 10, No. 7; BU. höh. Schul w. 2, No. 11 u. 12 (Jung);
JNstionök.StAt. NF. 10 H. 4 (Schrader); Nationalzg. No. 581 ff. — 18S) Balck, Meeklenb.
«Bf sQswSrtigen Uniyers. bis Mitte des 18. Jh.s. III: JbbVMeckLG. 50, S. 848—82. Es
aod die der Univ. Prag, Basel, Heidelb.. Köln, Frankf. a/0., Tübingen, Helmstadt, Marb., Strafsb.,
Crfart. üpsala mit alph. Reguter. YgL JB. 1888, II, 176'**. — 184) X K. £. H. Krause,
Itiehtng zu den Meckl. in Wittenberg u. Erfurt: ib. S. 883/7. — 185) X Alb. Freybe,
IW MeekL Osterspiel, vollendet 1464 zu Redentin. Übertragen u. behandelt. 2. (Titel-)
Aoag. Norden, Hinr. Fischer Nachf. XV, 428 S. — 186) C Laverrenz, Die Medaillen
osd (xedichtniszeichen der deutschen Hochschulen. I. Mit 7 Ansichten u. 16 Taf. Berlin,
&Dit Sieg;£ried Mittler & Sohn. XII, 498 S. M. 20. Res.: Rostock. Zg. 471, 1. BeiL,
22. Nov. (Kr[an8e]); MeckL Anz. (1886), No. 45, S. 8 (Hofineister) ; HZ. 20 (56) (1886),
S. 631 (— g — )f ohne Kunde der Rostocker Verb. DLZ. 7 (1886), No. 7, S. 220 (G.
Kufisann). Rostock u. Bützow, S. 801— 417. — 187) Dolberg (anonym), 2 MAltliehe
^emilde in Doberan: Rostock. Zg. No. 218, 27. JunL — 188) X B. Beckmann, Albnm
^ Kirche zu Doberan. Photogr. Detailaufnahme des Schnitz werks aus dem 18. u. 14. Jh.
IMmtui, Selbstverlag. M. 85. — 189) X E. F. A. MUnzen berger, Zur Kenntnis der
WliTdigung der MAIichen AltKre Deutchlands etc. Lief. 1. Frankfurt a/M., Fosser Nachf.
B«s.: Repert. Kunstw. 9, S. 8 (1886), S. 869 f. Das.: Hochaltar von Doberan, Seitenaltar
▼OB St. Greorg und Hocbaltar-Gruppe von S. Nicolai in Wismar. — 190) Raphael Peters,
1& Bofitocker Altert, n. Architekt, in Mappe. Rostock, Selbstverlag. 4®. 15 Stück. M. 40.
Auf Veranlass, d. YRostAItert. hergestellt. — 191) X R. Peters, Album von Rostock.
^MtodiL, Selbstverl. 85 Photogr. in Decke. M. 5. (Ders. liefert über 100 Nummern in
l^oitocker Ansichten.) — X9%) X 6. Crull (anonym), Sehenswürdigkeiten der Stadt
K^^itoek. Festschr. YRostAItert. für den VHansG. Rostock, Hinstorff. 1885. 8 S.
^ 193) £. Dop 1er jun., Grofses Staatswappen und (kleineres) Hauswappen MeckL-
^verin, Hoflithogr. Drescher. 'Natürliche' Gröfse.' 2 Taf. Rez.: Meckl. Anz. No. 114
^[ipper]); danach Reichsanz. No. 135, S. 4. Der wappenhaltende schwarze Bulle ist ab-
St>«ken von Kopf und Hufen als Lowe gebildet, sogar mit Löwen-Hoden! Unhistorisch
^ der mittlere meckL Helm mit der ganz modernen Erfindung der ^bronzenen wendischen
•^•ae' belegt.
ikkresberiohte der GesehiehtswiMeii^cJka/K 1886. IL ac\
II 146 Xym. K. K H. Krause: Schleswig-Holstein, Hamburg, Lttbeek, Mecklenburg e
Mecklenburgischen Urkk.bnch gab C. Teske^*^) heraus. Die Wappei
historisch treu, aber steif und etwas ungefüge. Richtig ist hingestellt,
das ganze Mecklenburgische Wappenwesen deutsch sei, selbst der Stiei
In der Greschichte der Heraldik Gustay A. Seylers ist des Tersen
und Wappenfabulierers' Georg Rixner, genannt ^Hierosalem, Eraldo
König der Wappen', 'Historischer Auszug von dem Herkommen und Wi
der Könige und Herzoge in Mecklenburg A. 1530' besprochen, ferne
Rostocker Turnier. Anfangs des 13. Jhs. stelle das Feld der schildför
Siegel einen wirklichen Schild und das Bild darin unzweifelhaft ein W;
dar. Das wirkliche Wappen der Grafen von Schwerin seien danach
2 widersehende, abgewendete Lindwürmer, dazwischen stehe ein pfla
artiges Ornament, später (1289) ein Baum. Das spätere Heroldswappei
geteilte Schild um 1300 sei ursprünglich wohl ein Fahnenbild. Auch der {
des Herzog» Kasimir von Pommern von 1170 mit dem sogenannten Lilienl
ist besprochen. ^•^■^•'')
Pommern. — Höchst wichtig und belehrend ist die Arbeit Blüm
über die Stettiner Handwerkerzünfte, deren Urkk.abschrifton sich glfickli
weise aus der allgemeinen Zerstörung der älteren Urkk. dieser Stad
halten haben. ^•®) Dramburg,^**) schon 1297 von dem brandenburgi
Markgrafen begründet, hatte im 14. Jh. ein Franziskanerkloster;
letzterem ging der erste lutherische Prediger Faustinus Schliep hervor.
St. Laurentiusbrüderschaft der Träger (hier latores, nicht bajuli) in S
bestand sicher schon 1319.^^^) Der schon öfter besprochene Archiv;
fund von Köslin enthält nach Hanncke Kolberger Akten und Kai
Bistumsakten, Reichssteuerakten (1. Hälfte 16. Jh.), Akten der Bischofhei
stiftische Landtagsakten von 1628 — 53 (vollständige Protokolle), wi
Kaminer und Kolberger Sachen, anscheinend von Wert. Es ist dies
schriftliche Nachlafs des Kolberger Historiographen Wachs. ^^^) De:
ermüdliche Sammler Th. Pyl liefs Teil 1 der Geschichte der Greifst
Kirchen und Klöster in reichster, durch das königliche Kultusministi
ermöglichter Ausstattung erscheinen, der ein Vorwort vom Ursprung*
19S0 C. Teske, Die Wappen der GrofBherz. Mecklenburg, ihrer Stildte und Fl
GörUtz, C. A. Starke. 4^ M. 20. Der Verf. erhielt dafür vom Landtag 200«
Meckl. Anz. Ko. 266, S. 2 (26). Der Bolle ist nach £. DÖpler gebildet. — IS
Seyler, GeBch. der Heraldik BA. Heft 1 u. 2. (= Siebmachers gr. u. allg. Wi
bach. Lief. 288 u. 249.) NOmberg, Bauer & Raspe (Em. Küster). 1885. 4^ VI,
M. 16. MeekL betr. S. 37 f., 46, 74/5 u. 79. Pommern S. 88. Rixners Buch s.
phalen Mon.Inedit. 8, S. 711 ff* — 195) X v. Mttlverstedt, Das Siegel des P
Heinrich von Kaien: Deutscher Herold 16, No. 5 (1885). VergL das. 15, No. 1
196) X L. L. Ludw. Dolberg, Eine Kiistenwanderung von der Wamow bis W
durch die Rostocker Heide etc. Mit 1 Taf. ungedr. Hausmarken. Ribnitz, £. Bi
2 BL, 210 S. M. 2. Bez.: Rostock.Zg. 284, 7. Juli (K[rause], mit einigen Korrekt
Meckl. Anz. Ko. 210. Es ist darin das altdeutsche Yerkaveln ungeteilter Mark mit
marken neu belegt, dazu die Hausmarke der Kirche von Rövershagen und deren
inschrift. — 197) X E. Duge, Ürk.-Nachr. von Goldberg Heft 9 u. 10. S. JB.
II, 177 >^^ — 198) O. Blümcke, Die Handwerksztlnfte in MAlichen Stettin: Bai
34 (1884), S. 81 — 247, Nachtr. Auch separat: Stettin, Herrcke & Lebeling.
Rez.: HZ. 19 (55), H. 1, S. 99 (Stieda). — 199) P. Brennecke Beitr. zur
Dramburgs; bis Anf. des 18. Jh.s: ib. (1884), S. 257-^76. -— 209) O. Blttmeki
Laurentius-Brüderschaft der Trilger in Stettin: ib. 35, S. 267 — 359. Das Schiffspfn
S. 85.5 auf 800 Pfd. angegeben; Angehängt: Trilger und MlLklerorden. von 155$
201) Hanncke, Archivalienfund: ib. 35, S. 388 f.
rvm. K.E.H. Krause: Schleswig-HolBteis, Hamburg, Lflbeck, Meeklenburg etc. 11,147
Staat Greifswald voransgeschickt ist; das schon vorher gesondert erschien. ^^')
Ober manche sprachliche und sachliche Erklärung sind schwere Bedenken
anszQsprechen ; Bangeschichte, Baustil, Familiengeschichtliches bieten reichen
weit über die Stadtgrenze hin wichtigen Stoff. Die Kirchengmndrisse lieferte
Stadtbaomeister E. von Haselberg.*®*"*®*) Von diesem letzteren ist
Heftn der Baudenkmäler des Begierungsbezirks Stralsund, 'Kreis Greifswald',
aoflg^eWn, über welche nur die früher über Heft 1 ausgesprochene An-
erkennung für den Bearbeiter wie für die herausgebende Gesellschaft wieder-
holt werden kann.*®^) Eine höchst interessante Gabe ist des Archivrates
T. Bülow 'Eelchtuch von Schöningen'. Es sind Marienkultbilder, also
spätestens aus dem Anfang des 16. Jhs. Eine Einleitung bringt Angaben
Aber altes Eirchengerät an Webestoffen in Pommern. Das Bild selbst:
Maria Verkündigung mit 22 Randbildem findet ausreichende Erklärung.
Auffallend ist, dafs von all den im Bilde benannten Blumen keine erkennbar
ist, nicht einmal die Kose, wohl aber die nicht benannte rote Nelke. *^^)
Allgemein auf das ganze Gebiet dehnen sich aus: Dr. Gustav
V. Bnchwalds* Vorträge 'zur deutschen Bildungsgeschichte F, deren Vor-
zfige und Schattenseiten so mannigfaltig und weithin in der Litteratur be-
iprochen sind, dafs ein genaueres Beferat hier unnötig scheint. Wegen
seiner groDsen Rücksichtnahme auf Schleswig-Holstein, Lübeck und Mecklen-
burg kann das Buch hier aber nicht übergangen werden. ^^^ Wegen der
steten Vernachlässigung Norddeutschlands in den Beichsgeschichten mag hier
auf ein Urteil v. Buchwalds über die sonst treffliche Beichsgeschichte von
id. Bachmann hingewiesen sein.^^^) Von Mithoffs MAlichen Künstlern
and Werkmeistern Niedersachsens und Westfalens wurde eine Titelauflage
verbreitet,^®*) welche die Jahreszahl 1885 statt 1883 trägt. Nachdem das
2^JS) Th. Pyl, Vom Unpnmge der Stadt Greifswald. BegrlLfBimgaschr. der
Kfigciu. PomxD. Abt. der GpommG. zur 50. Jahresfeier des VMecklG. (Erste Abt. von
Ka 20S.) — 20S) id., Gesch. der Greifswalder Kirchen u. Klöster. T. I mit Grundrifs
D. 18 Taf. Abb. Mit T. II (1886) und m (1887) Yschrift der Rttgpomm. Abt. der
GpommG. mr 1886/7. Greifswald, Bindewald i. K. 1885. XVI S. 2 Bl. u. 662 S. Rez.:
DLZ. 6, Ko. 42, S. 1491/3 (Krause, mit Bemerkungen); MYGBerlins 2, No. 11, S. 117
(Friedel); MeckL Anz. (1887), No. 69 (Hofmeister). — 2M) X H. ▼. Borwitz und
Hartenstein, Kleist (Kiest, Clest): Ersch und Gruber. Sekt. II, 87, S. 85/7. (Das alte
Uoterpomm. Geschlecht mit seinen 8 Hanptlinien.) — 305) E. v. Haselberg, Bau-
draknÄler des Regierungsbez. Stralsund II., Kreis Greifswald. (= Die Baudenkmäler der
Pnv. Pommern, herausg. von der GPommG. I, Heft 2.) Stettin, Saunier i. K. S. 63 — 192
Dheiiigedr. Holzschnitten. M. 4 (Heft 1 n. 2 M. 6). — 306) ▼• Bttlow, Das Kelch-
tRdi TOD Schöningen Kr. Randow: Balt. Stud. 35, S. 360 — 73. — 307) G^t, v. Buch-
vald, Dentaehes Gesellschafts - Leben im endenden MA. I. 10 Vortrüge. (= Zur
feiUehen Bildongsgeschichte im endenden MA.) Kiel, Homann. XH, 228 S. M. 4.
Btt.: DLZ. 7 (1886), No. 2, S. 59 f. (G. Kaufmann); Bostock.Zg. S. 873 (Krause);
MeekLAnz. No. 252 OSofineister) ; Weserzg. No. 18897, 1. Sept. Mittagsausg. ; OBL (1886),
So. 4, S. 117 f. (K— -L.); MIÖG. 7 (1886), H. 1; BU.litt.ünterh. No. 47; HZ. 21 (57),
S.73/6 (G. EUinger); De Amsterdamer No. 448; Germania 214, 19. Sept., Bl. 2; HPBL
9« (1886), H. 4 (Lesker); HJb. 7 (1886), H. 2 (Kayser); Katholik (1886), H. 3. —
MB) Ad. Bachmann, Deutsche Beichsgesch. im Zeitalter Friedrichs III. und Max. I. etc.
BtL Leipzig, Veit & Co. 1884. XIV, 686 S. Bez.: HJb. 6, S. 106—24 (G. v.
I^B^wald). Derselbe sagt, der ganze Norden, die Hanse etc. fehlen, *Ein kimmerisches
^^el liegt über Norddeutschland, dem Boden der Pest, die 1464 an die See kam', wo
«KhLQnebarg und Weimar (!S. 868!) Uegen. — 309) K. WUh. H. Mithoff, MAUche
Kfisstler und Werkmeister Nieder Sachsens und Westfalens. 2. Aufl. Hannover, Helwing.
^^h. IX, 462 S. Rez.: Alwin Schutz in DLZ. 6, No. 14, S. 496 f. hat nicht bemerkt,
^* di« 2. Aufl. schon 1888 erschien. VgL JB. 1883, II, 142*'.
10*
1
JJ X48 ^^* ^ Wagner: Schlesien.
mittelniederdeatsche Wörterbuch Ton Schiller und Lübben vergriffen ist,
wird man das Erscheinen eines kurzen Handwörterbuchs, das nach Lübbens
Tode Walt her nach dem Muster von Lexers mittelhochdeutschem heraoA-
giebt, auch als historisches Hilfsmittel, mit Freude begrCLfsen.*^^) Aach
Tümpels Einteilung der niederdeutschen Mundarten ist deshalb hier zu
nennen. *^^)
A. Wagner.
Schlesien.
Urkundenweaen. Die bisherige Annahme, Herzog Heinrich IV. von
Breslau habe am 31. Dezember 1270 ii^ Breslau zwei Urkk. ausgestellt,
während er unmittelbar vorher und nachher in Prag bei Ottokar H. sich
aufgehalten hat, erweist sich nach sorgfältiger Prüfung H. Jäkels^) ils
irrig. Durch Grünhagens Vermutung (Regesten zur schles. Gesch. ü. 183),
dafs jene beiden vom 31. Dezember 1270 datierten, zu Breslau ausgestellten
Urkk. Heinrichs am 31. Dezember 1271 ausgestellt seien, angeregt, kommt
J. zu dem Resultat, dafs N. 1360 und N. 1351 ihrer formellen Seite nach
mit der allergröfsten Wahrscheinlichkeit nicht ins Jahr 1270, sondern 1371
zu setzen seien, somit die Reise von Prag-Breslau-Prag aus seiner Geschichte
fortzulassen sei. — Eine nochmalige Prüfung dßr Urkk.datierung, welche
uns das Verständnis der 22 wöchentlichen Gefangenhaltung des Herzogs
Heinrich IV. von Breslau durch Boleslaw ü. von Liegnitz auf der Borg
Lehnhaus bei Löwenberg (12. Februar bis Juli 1277) und der auf die
Schlacht bei Protzan (24. April 1277) folgenden Ereignisse erschUelst, unter-
nimmt W. Milkowitsch.*) — Von den im städtischen Archiv von
Löwenberg aufbewahrten mehr als 600 Urkk. ( — 1750) betreffen fast 400
die Zeit vor 1500. Von diesen giebt Wesemann^) 40 im Abdruck wieder,
von denen N. 1 (S. 9) c. 1217 in deutscher Sprache eine Zusamnen-
fassung der der Stadt Löwenberg von den Herzögen Heinrich I. und
Boleslaw 11. verliehenen Rechte bekundet. Aus dem als Stadtbuch (auch
Rotes Buch) bezeichneten offiziellen Rechtsbuche der Stadt L. und dem
sog. Eopialbuche hat W. vornehmlich die ausgewählt, welche sich auf die
Entwickelung der städtischen Rechte beziehen, also die Privilegien im
SlO) A. L tt b b e n und C. H. F. W a 1 1 h e r , Mittelniederdentoches HuidwSrterboeb.
1. Hälfte A — nagellde. (= Wörterbücher, herausg. vom V. niederd. Spraohforschnng Hi 10
Norden und Leipzig, Soltau. 240 S. M. 4,50. — 311) H. Tümpel, Zur Einteiloi«
der Niederdeutschen Mundarten: Jbyniederd.Sprachf. 10 (1884), (1885), S. 158 — 60.
1) H. J&kel, Zum urkundlichen Itinerar Herzog Heinrichs IV: ZYGSehlea. 19*
S. 854—69. — 2) W. Milkowitsch, Heinrich IV. und Boleslaw H. 1277: fl>-
S. 870—85. — 8) H. Wesemann, ürkk. der Stadt Löwenberg. 1. Abteilung. Löv«*
herg i. Schles. 4<>. 42 S.
XX. A. Wagner: Schlesien. 11,149
engeren Sinne, femer die Aber Zölle, Mflnze, Gewicht, besonders die Aber
die Erwerbung des Erbgerichts nnd des Bnrglehns — mit Weglassang aller
die Erwerbung des städtischen Güterbesitzes in den benachbarten Dörfern,
die Innungen und kirchlichen Stiftungen betreffenden, damit die Sammlung
nicht zu grofs wflrde. Durch vielfache Sach- und Worterklärungen in an-
gefftgten Anmerkungen kommt W. dem Verständnis auch nicht gelehrter
Geschiebtsfreunde zu Hilfe, obwohl es ihm in demselben mehr um Mitteilung
des Qnellenmaterials als um Erörterungen ttber dasselbe zu thun war.
DarsteUimgen« Frankenort, die Gründung unseres Germanisators,
Henog Heinrichs I. (1201 — 98) erscheint nach Kopie tz^) zuerst 1290, mit
Stadtrecht begabt 1253. Um diese Zeit ging von Frankenort eine Kolonie
tos, die sich auf der Höhe an dem heutigen Pausebache niederliefs, sich
nach dem Mutterorte Frankenstein nannte, zwischen 1283 und 1287
Stadtrecht erhielt und thatsächliche Hauptstadt des nach Münsterberg be-
nannten Fürstentums war. K. behandelt die Geschichte der vereinigten
Pfarreien Frankenstein-Zadel von 1200 bis 1884, giebt ein Bild der Beligions-,
Knltnr- und Kechtsverhältnisse des Fürstentums Münsterberg (die namentlich
im 12. und 13. Jh. wegen des genaueren Eingehens auf den Unterschied
der polnischen und deutschen Rechtszustände von besonderem Interesse
imd), sowie die Geschichte der einzelnen katholischen Kirchen unter kurzer
Anfthrung der Nachrichten, die sich über Ursprung und älteste Geschichte
eines jeden Ortes haben ermitteln lassen. — Auf Grund sorgföltiger Benutzung
der die Verhandlungen der Stände der Fürstentümer Schweidnitz-Jauer ent-
iuiltenden Landesakten des Gräflich von Hochbergschen Familienarchivs zu
Fftrstenstein schildert P. Kerb er ^) die Schicksale des heut in den Kreisen
Waldenburg-Schweidnitz liegenden uralten Fürstensteiner Besitzwesens, dessen
nnprflnglicher Besitzstock das Schlofs Fürstenstein mit den Ortschaften
Freiburg, Salzbrunn, Polsnitz, Zirlau ist. In der Nähe der bereits 1242
bei der Stadt Freiburg sich erhebenden Yriburg legte Herzog Bolko I. von
Löwenberg (seit 1278), nachdem er 1290 auch Herr von Frankenstein, Reichen-
bach, Schweidnitz, Münsterberg und StreUen geworden, eine neue Burg
'F&rstenberg' an, die seit 1382 urkundlich 'Fürstenstein' heifst. Als 1368
die Schweidnitzer Bolkonen ausstarben, ging mit den Fürstentümern
Schweidnitz-Jauer auch die Burg Fürstenstein an die Krone Böhmen über,
wurde aber mit ihrem Gebiete seitens der böhmischen Könige den Besitzern
(seit 11. Juni 1509 das adelige Geschlecht von Hochberg) pfandweise gegen
Erlegung des Pfandschillings überlassen, 1605 in erbliches Eigentum umge-
wandelt. 1650 Sept. 23. wird Hans Heinrich I. Graf von Hochberg als
Herr der Herrscluüft Fürstenstein von Ferdinand IE. in den Freihermstand,
1666 Febr. 12. in den erblichen Grafenstand, sein Sohn Hans Heinrich H.
1688 März 17. von Leopold I. in den Reichsgrafenstand erhoben. Friedrich
Wilhelm lY. erhob die M^joratsherrschaft Fürstenstein nebst Waidenburg
^ Friedland zur Freien Standesherrschaft des Herzogtums Schlesien, und
4a 1847 Nov. 23. der letzte Sprofs des fürstlichen Hauses Anhalt-Köthen-
4) J. A. Kopietz, Kirehengesoh. des FttrstentumB Mttnsterberg nnd des Weioh-
^>iUci Fnnkenstem. Fnmkenstein, E. Philipp, gr. 8^ 691 S. H. 7,60. — 5) P-
K«Tber, G«»eh. d. SchlosMB und der Freien StandeBhemehAft FttrBtenstein in Schlesien.
^ pbotograph. Abbildung deB FUrstL Schlosses u. 2 geneal. Taf. Breslan, Jos. Max
^Komp. 164 S.
11,150 XXI, 1. A. Bertling: Deutscher Orden und PreuTsen.
Plefs Starb, fiel die freie Standesherrschaft (Fürstentom) Plefs an dessen
Neffen Hans Heinrich X. von Hochberg, der onterm 21. Febr. 1848 in den
preufsischen Fttrstenstand erhoben wnrde.
Die Geschichte einer der ältesten Besitzungen des 1175 von Henog
Boleslans I. Longns gestifteten Cistercienserklosters Lenbos, des Ursprung-
lieh Uyazd, seit dem 14. Jh. Mois genannten Dorfes giebt J. Jungnitz,*)
die der Stadt Steinau a. 0. H. Schubert. "0 Urkundlich erwähnt wird Steinin
zuerst 1202. Es erhielt um 1215 Stadtrecht; bereits 1259 wird das Dorf
Pogel bei Wohlau und 1285 die Stadt Winzig nach dem in Steinan ge-
bräuchlichen deutschen (Magdeburger) Recht eingerichtet. Seit 1249 gehört
Steinau zum Fürstentum Glogau, seit 1310 Juni 29. zu dem SchutzbflndnifBe
der 8 ftlrstlich Glogauischen Städte gegen Räuber und Brandstifter, hat seit
1310 Stadtsiegel, und wird zwischen 1317 und 1319 Fürstentum Steinan.—
Der Kern des Kreises Bunzlau,^) die Stadt B. ist als Ort schon 1163 vor-
handen, wird durch Herzog Boleslans I. gegründet, urkundlich genannt 1208,
erhält Stadtrecht 1250. Über Bunzlaus Hauptbeschäftigung, die Töpferarbeit,
existieren geschichtliche Aufzeichnungen seit 1548. Eine recht wertrolle
historisch-topographisch-statlBtische Beschreibung der zum Ratiborer Archi-
presbyterate gehörigen Dörfer, Kirchen, Kapellen, Schulen u. s. w. liegt
vom Geistl. Rat A. Weltzel*) in Tworkau vor. Das Buch ist zugleich
ein Beitrag zur Adelsgeschichte Oberschlesiens, während es auch wichtige
Aufschlüsse über die Geschichte des Oppelner Archidiakonats und Ratiborer
Konmiissariats enthält. ^^)
XXI, 1.
A. Bertling.
Deutscher Orden und Preufsen.
Für die Frfthistorie des ehemaligen Ordenslandes wurden, da sich ihr
wie bisher das Interesse und die Unterstützung aller Kreise zuwandten, bei
einer erheblichen Zahl neuer Funde auch neue Aufschlüsse gewonnen oder
doch Bestätigungen bisheriger Annahmen.
An dem Anfange unseres Referates sind die litterarischen Yerhand-
lungen über eine mehr allgemeine, das 'Bernsteinland Preufsen' be-
treffende Frage zu erwähnen: zu welcher Zeit bereits und bei welchen
6) J. Jungnitz, Gesch. d. Dörfer Ober- und Nieder-Mois im NenmArkter KrdN-
Breslau, Gr. P. Aderholz. 285 S. M. 8. — 7) H. Schubert, Urkundliche Gesch. d. Stidt
Steinau a. d. Oder. Breslau, Max Woywod. 286 S. M. 6. — 8) E. Dewits, G«sd»-
des Kreises Bunzlau. Bnnzlau, Selbstverlag, gr. 8^ VII, 699 S. — - 9) A. Welttel*
Gesch. des Ratiborer Archipresb7terate8. Rat^bor, Selbstverlag. XY, 602 S. ZngL fr-
gllBz. z. seinem JB. 1888, II, 186^' gen. Werke. X id., Geschichte des Gesehlsebtt
Prafana. 1888; Gesch. der Stadt Sohrau, Kr. Rybnik. 1884. — 10) X K. Nerlicfc.
Chronik von Poppelau. Poppelau. 12®. 82 S. (Dorf b. Oppeln, urkdl. zuerst 1804 »1«
*Popielaw', also polnisch.)
XXI, 1. A.Bertliiig: Deatseher Orden und Prearsen. 11,151
Völkern der alten Welt eine Kenntnis vom 'Bernsteinlande* sich findet.
£8 ist nftmlich aufs neue zwischen den Assyriologen Oppert^) und
Sehrader^ über den bekannten Passus der Lischrift anf dem Obelisken
d66 Königs Asnr-näsir-abal (88&— 60 v. Chr.) Erörterung gepflogen worden.
W&hrend jener die betreffende Stelle, seine frühere Deutung etwas ändernd,
4ahin übersetzt: 'in den Monaten, wo der Nordstern im Zenith steht,
fischten sie (die Unterhändler), was wie Kupfer aussieht', behauptet der
zweite unter Hinweis darauf, dafs die betreffende Stelle inmitten eines
Tflhmenden Berichtes Ton den Jagden Tiglath-Pilesars sich befinde, der
Wortlaut sei folgender: 'in den Tagen desKussi, des halpi und des susipi,
in den Tagen des Aufleuchtens des Sternes sukud, der gleichwie Bronze,
jagte er/ Ein jeder der beiden Gelehrten behauptet die Richtigkeit seiner
Übersetzung, es wird wohl erst bei einer festeren Ausbildung der Assy-
riologie sich die Frage sicher entscheiden lassen, ob Assyrer wirklich
emmal den Bernstein an Ort und Stelle gefunden haben.
Indem wir zur Erörterung dessen übergehen, was die Forschungen
ftber die Prähistorie des ehemaligen Ordenslandes im besonderen ergeben
haben, so ist zunächst zu verzeichnen, dafs in fünf Kreisen Ostpreufsens,
dem Fischhausener, Friedländer, Königsberger, Rösseler und Wohlauer ein-
zelne Steingeräte wiederum zu Tage gekommen sind,^) ebenso in drei
Kreisen, dem Fischauer, Rastenburger, Einzelfunde stattgefunden haben,
welche der Hallstädter Periode angehören.^) Hügelgräber selbst wurden von
Bnjack und Matthias bei Rogehnen (Kreis Fischhausen), ^) Gräber des
Eisenalters von Bujack^) an einigen Orten der Kreise Orteisburg und
Keidenburg aufgedeckt wie auch ihr Inhalt beschrieben, andere vom Frhr.
V. Bönigk im Walde von Lokehnen erschlossen.*^ Noch gröfser ist die
Zahl der Gräber, welche der römischen Zeit angehörig von Bujack,^) von
Matthias*) und Gerhard Vofs^®) an verschiedenen Orten Ostpreufsens
erforscht wurden. Auch ein alter Kultusplatz der Dorfschaft Bu^dungen
(Kreis Neidenburg) ist durch Bujack^^) konstatiert worden. Dazu kamen
ahlreiche Einzelfunde von Schmuck- und Gerätgegenständen der römischen
Zeit^*) Eine importierte Urne mit einer Stehfläche und auf der Dreh-
sdidbe gearbeitet gab das Gräberfeld bei Rastenburg her. Die Bruchstücke
zweier silbemen Geräte von meisterhafter Technik, welche der römischen
Kaiserzeit entstammen und 1873 in Hammersdorf, Kreis Braunsberg, go-
lden worden waren, erfuhren von Gust. Hirsch fei d^^) eine eigehende,
liehtToUe instruktive Besprechung. Von den Zuständen einer späteren Zeit
1) Jnlet Oppert, ErwUmung des Bernstein i. e. Keilinschrift. — tfber d. Keil-
öidirift Auf d. ObeliBk AsnrnAeirabalB : Yerhdlgen. der Berliner Get. f. Anthrop. etc.
^65/6, 372/3. — %) Schrader, Die Keilinschrift auf d. Obelisk Asomftsirbals: ib.
S- 107/9. — S) SB. Pmssia 41. Vj.; Accessionen S. 96/8. Kgsberg., Ostpr. Zgs. u. Ver-
^Hiniek. — 4) SB. Pmssia 41. Vj.; Accessionen S. 98/9. — 5) Büjack u. Matthias,
.ägtlgitber b. Bogehnen: ib. S. 99 — 101. — 6) Bujack, Hügelgräber zu Grilgenau etc.:
K S. 4—10. Egsbeig., Ostpr. Zg.- u. Verlagsdr. — 7) Freih. y. Bonigk, HUgelgrftber . . .
^«B Lokehnen: ib. S. 24/9. — 8) Bujaok, Ein Httgelgrab ... von Ketitten: ib. S. 71/7,
102. — 9) Bujack und Matthias, Zwei Gräber a. Rogehneni ein Grab in ledwabno:
''^- S. 104 n. 108. — 10) Gerh. Yofs, Ein Gräberfeld ... in Gr. Thorwangen (mit
2 Tsfefai): ib. S. 56—65, 42. Yj. S. 140. — U) Bujack, Notizen über Fundstätten
^ Bttrdnngen : ib. S. 9, 10. — 13) SB. Prussia 41 Vj.; Accessionen; R5m. Periode
^ 104/9. — IS) Oust. Hirsch feld, Brachst, von 2 silbern. Geräten (m. 2 Tafeln):
^B. Pmasia 41. Vj. S. 77—82.
IL162 XXI, 1. A. Bertling: Deutscher Orden und Pteuften.
giebt die alte Wohn- und Wegstätte Ennde, welche E. Lemke^^) in
Rombitten ^ gefanden, untersucht und beschrieben hat. Auch eine der
Wehr- und Fliehburgen, die von Jesziörken, hat C. Beckherrn^*) nach
eingehendster Erforschung in klarer Darstellung geschildert.
Die Westpreufsens PräMstorie betreffenden Funde und Forschungen
fafst Conwentz^®) in einer reichhaltigen, klaren, besonnenen Übersicht
zusammen. Für die Existenz der neolithischen Periode auch in West-
preufsen sind neue Beweisstücke durch die Funde erbracht, welche am
Eichberge bei Eatznase (Marienburger Werder), in dem Theresenhain von
Borroschau (Kreis Pr. Stargard) und auf dem Galgenberge bei Tolkemit
gemacht wurden, sowie durch einzelne Feuersteinmeifsel und ein knöchernes,
einem Tischmesser ähnliches Gerät, welche da und dort in der Provinz zum
Vorschein kamen. Artefakte aus Bernstein, welche ebenfalls dieser Periode
entstammen, wurden auf der Danziger Nehrung gewonnen, auf einem Felde
bei Eurstein unweit Mewe eine grofse Zahl erst roh zugerichteter Bem-
steinstttcke. — Einige Hügel- und Steinkistengräber, welche der Hallstädter
Periode zugerechnet werden, sind aufs neue aufgedeckt worden. So fanden
sich Hügelgräber, die im pommerellischen Teile häufiger vorkommen, ab
man anzunehmen geneigt war, auf Prüssau und Dombrowo und lieferten
mehrere Bronzegegenstände. Steinkistengräber wurden in Miggau (Kreis
Danzig), Skurz, Schwarzwald (Kreis Pr. Stargard), Schöneberg a. W. und
Schlochau durch Funde von Urnen konstatiert. Einige derselben ent-
hielten die lange Bronzenadel, welche diese Periode charakterisiert. Aach
einzelne Gegenstände, welche dieser Zeit angehören, einen Halsring, ein
Bronzekelt, einen patinierter Kupferbarren und einen Gufsblock hat ein glück-
liches Ungefähr zu Tage gebracht. — Nach den einer jüngeren Zeit an-
gehörenden Skelettgräbem , welche nur geringe Beigaben von eisernen
Messerchen enthalten, ist weiter geforscht worden und nicht ohne Erfolg.
Schultze^^) hat eine Anzahl in Ronty (Kreis Carthaus), Schwabe in
Borroschau erschlossen. — Für die La Töne-Periode haben Nachgrabungen
in Ladekopp ^®) eine über Erwarten reiche Ausbeute gegeben. Nicht
geringer an Zahl waren die Grab- und Einzelfnnde, welche der römischen
Periode angehören. Sie kamen wie die früher gemachten in Ortschaften
auf den Weichselhöhen vor, deren Bevölkerung darnach während der ersten
Jhh. unserer Zeitrechnung eine ziemlich dichte gewesen sein mufis. Aber
dafs zu jener Zeit bereits auch in dem Weichsel-Nogat-Delta Ansiedlungen
sich befanden, ergaben die neuesten Nachgrabungen in dem schon genannten
Ladekopp, wo in den höher gelegenen Schichten eine Fülle der verschiedensten
und interessantesten Haus-, Schmuck- und Gebrauchsgegenstände zum Vor-
schein kam. Auch an einem andern Orte desselben Landgebietes, in Schöne-
berg a. W., gab die Tiefe des Bodens einzelne Schmuckgegenstände her.
Ebenfalls für die römische Zeit lieferte das Neustädter Feld bei Elbing
14) £• Lemke, Prähifltor. Funde in Rombitten: Yerhdlg. d. Berliner Gei. i-
Anthrop. Jhrg. 85, S. 86/9. — 15) C. Beckherrn, Der Sohloreberg bei Jeniöikpn
(mit Croquis): AltprMSehr. 22, S. 468. — 16) Conwentz, Bericht Über die V«r-
waltnng der naturhistorischen, archäologischen . . . Sammlungen des Westpr. ProTiox**
Museums f. d. J. 1885. Danzig, Eafemann. 2^ 14 S. — 17) Schult ze, Ober die
Skelettgrilber b. Ronty: Sitzg. d. anthropolog. Sektion am 28. Jan. 1885. Dana. Zg-
15067. — IS) Conwentz, Die Funde in d. gr. u. kl. Marienburger Werder. Dans. Zg.
16217, 219.
XXI, 1. A. Bertling: Dentaeher Orden und PrenfBen. U 153
Beitriige durch nene interessante Fnnde an silbernen und bronzenen Fibeln
md Armspangen, Nadeln, Schnallen, Beschlägen, Perlen n. a. Skelettgrftber
eben dieser Epoche wurden bei Stadt Liebenan (Kreis Marienwerder) auf-
gedeckt und dabei reiche Beigaben gewonnen. An Fanden römischer Münzen
kat es auch nicht gefehlt. — Der slavischen Periode gehörten einige
Skelettgräber an, die in Eossakan and Mersin, zwei Ortschaften des Cart-
kiaser Kreises, aufgefunden wurden. — Burgwälle und Burgberge sind in
Lidekopp, Neuteich, Mierau, Schönsee, Groddeck und Papau konstatiert
«ttd ontersucht worden.
Aufeer dieser Gesamtttbersicht der Forschungsergebnisse des Jahres
18B6 ist noch eine Zusammenstellung der prähistorischen Funde in den
Kreisen Bereut, Carthaus, Neustadt und Pr. Stargard erschienen, eine Arbeit
Treichels.^*) Unter den publizierten Beschreibungen einzelner Fund-
stätten und Funde ist die zuerst zu nennen, die Treichel'^) über die
Stdnkreise und Drillingssteine bei Odri (Kreis Konitz) veröffentlicht hat.
yofs**) erörterte in einer eingehenden Abhandlung den Tjrpus zweier bei
Lnben (Kreis Dt.-Crone) gefundener Bronzeschwerter, bezeichnete ihn als
einen ^weitverbreiteten, eigenartig scharf ausgeprägten' und nimmt daran
Anlals über die verschiedenen Typen der Bronzeschwerter überhaupt zu
fprech^. Über das schon viel besprochene aber weiterer Besprechung
durchaus werte Gräberfeld von Rondsen gab Böhm**) eine spezielle Be-
achreibung heraus, Dorr**) über ein römisches Glas, das im Neustädter
Felde bei Elbing gefanden worden ist. — Ober den Schlofsberg von Liniewo
kat Treichel**) genauen Bericht erstattet. — Nicht hat es an schrift-
rtellerischen Arbeiten gefehlt, in denen besonnen und mafsvoll der Versuch
gemacht ist, nach den bisherigen Funden die Eigenart der einen oder der
Mem präliistorischen Periode zu schildern, sowohl in betreff ihrer ganzen
Eneheinung wie in betreff der Formen einzelner Geräte. So hat Lissaner*^)
in einem Vortrage über die lokalen Formen der ältesten Eisenkultur ge-
kindelt, und besonders eingehend bei den Gesichtsumen verweilt, diesen
W^reulsen Vorzugsweise eigenen Fundobjekten der Hallstädter Periode.
Waffen und Kostüme ebenderselben Periode bespricht Tischler*^) nach
<ien Darstellungen auf den alten, jener Zeit entstammenden Bronzen. Eben-
derselbe*') erörtert die Gliederung der La Töne-Periode und die Dekorierung
3irer Eisenwaffen. — Als ein Beitrag zur prähistorischen Hilfswissenschaft
üt zn bezeichnen und zu erwähnen Scharlocks*^) Mitteilung über das
19) A. Treichel, Praehistor. Funde a. d. Kr. Neustadt, Bereut, Carthaus u. Pr.
SUrgard (Westpr.): TerhdJgeu. d. Berliner Ges. f. Anthropol. S. 508 — 14. — j^O) id.,
^<«iBbeiae u. Drillingssteine bei Odri (Kr. Konitz): ib. S. 898—405. — tl) Vofs, Zwei
^^n^iMeliwerter von Lttben (Kr. Dt. Krone): ib. S. 185 — 40. — 22) J- Böhm, Das
<^beifeld Yon Bondsen bei Graudenz (Tafel I— II): Zg. f. Ethnologie 17, S. 1/7. —
U) B. Dorr, Ein r5m. Glas auf d. Keustftdter Felde bei Elbing: Verhdlg. d. Berliner
^ f. AnthropoL S. 180/2. — 34) A. Treichel, Die Schlofsburg b. Liniewo: ib.
^ S06/7. — 1^5) Lissauer, t^r (Ue lokalen Formen der ältesten Eisenkultur in Nord-
^tvticUaad. Danz. Zg. 15217, 219. — 26) O. Tischler, tfber d. Darstgen. von Waffen
*• KMtfimen auf ahen Bronzen der Hallstadt-Italischen Periode : Sehr. d. physik.-Skonom.
^cvKgibrg. 26. Jhrg. 4^ SB. S. 28 — 80. — 27) id.. Üb. Gliederung der La
^«-Periode u. ttb. d. Dekorierung d. Eisenwaffen in dieser Zeit: CBl. d. dtsch. Gres. f.
^throp. 1«, S. 157 — 61. — 28) Scharlock, Über das ehemals in Preufsen übliche
^kn des TSpfergeschirrs auf d. Blookscheibe u. das Schwarzbrennen derselben: Schrft.
iL phyiikal-okon. Ges. Königsberg. 26. Jhrg. SB. S. 6—15.
11,164 XXI, 1. A. Bertling: Deutscher Orden und Preufsen.
Drehen des Töpfergeschirrs auf der Blockscheibe nnd das Schwarzbreni
desselben, darans sich wohl ein Schlnfs anf die älteste Herstellnngswe
machen läfst.
Aufs nene ist wieder die Frage diskutiert worden, welches Stami
die Völker zwischen Weichsel nnd Elbe in ältester Zeit gewesen sei
Hockenbeck '^ ist der Behauptung, die Szulc in einem, auch dem Dnu
übergebenen Vortrage über 'die Ureinwohner zwischen Weichsel und EI
aufgestellt hatte, 'dafs Germanen daselbst nicht ursprünglich gewohnt, s«
dem erst in den letzten Jahren vor Christo, resp. in der zweiten Hft]
des ersten Jh. aus Westdeutschland eingebrochen seien, aber schon m
100 — 200jährigem Aufenthalt wieder diese Länder verlassen hätten, Slay<
Völker vielmehr vorher und späterhin dort fefshaft gewesen; — mit Ei
schiedenheit entgegengetreten und hat gezeigt, dafs 'jener Vortrag t
Anfang bis Ende ein Gemisch von MiTsverständnissen, Irrtümern, ^nllkl
liehen Annahmen, Ungereimtheiten, unerwiesenen Behauptungen und Ei
Stellungen der klarsten Zeugnisse der alten Schriftsteller,' 'ein eitles Blendwei
das bei Licht besehen in nichts zerfällt.'
Die geschichtliche Zeit berührt bereits Müllers*®) Arbeit über <
zahlreich (über 100000 Stücke) in den baltischen Küstenländern gefunden
Münzen, die meistens kufische und aus der Zeit von 750 — 1000 einen 1
deutsamen Aufschlufs über den Handelsverkehr gewähren.
Der Gesohiohte des ehemaligen Ordenslandes ist durch weitere a
kundliche Editionen wesentliche Förderung zu teil geworden. T
dem Urkk.buch des Bistums Culm,*^) das Woelky bearbeitet hat und (
von dem Westpreufsischen Geschichtsverein als der Anfang einer umfas»
Urkk.edition herausgegeben wird und das nach Art und Weise seiner 1
arbeitung in diesen J.B. Jahrg. 1884 beschriebenen ist, sind die Hefte
und 3 zur Ausgabe gelangt. 607Urkk. werden in denselben veröffentlic
darunter 450 bisher völlig unbekannte. Ein weiter Zeitraum in der (
schichte des Ordenslandes empfängt durch sie neues Licht, die Jal
von 1375 bis 1542, also der Ausgang der Ordensherrschaft und die Anflb!
der polnischen Souveränität. Beginnend mit der Sedisvakanz des Bistn
1375, da der zehnte Bischof Wicbold v. Dobelstein die Diözese verlas
hatte, gewährt es durch seine Urkk. zunächst einen Einblick in die Beg
rung von 5 Bischöfen bis 1467 und in die innem Verhältnisse des 8ink<
den Ordensstaats, des weiteren in die Wirksamkeit der folgenden 6 Bischi
nnd damit in die Umtriebe und den Hader, die Leiden und die Verwüstonj
des dreizehnjährigen Krieges. Durch die weiteren Stücke werden die i
den Thomer Frieden folgenden, nur zweimal auf kurze Zeit unterbrochen
Jahre 'der Ruhe näher beleuchtet ; sie zeigen , wie der Versuch gemü
wird die Eriegsschäden zu heilen. Auch über die Anfänge der Reformati
werden hier urkundliche Mitteilungen gebracht. Sie zieht in die Städte (
29) H. Hockenbeck/ Zw. Weichsel u. Elbe: Z. (L hiflt. Ges. f. d. Ptot. P«
1, S. 518—88. — Sd) A. Müller, Arabische Münzen in d. baltischen Kflstenttodi
SB. Prussia 41. Vj., S. 48—50. — Sl) Urkk.bnch des Bistums Culm, besrb.
C. P. Woelk7. Heft 11 u. in, Urkk. No. 868—964. (Neues prenfs. ürkk.biieh. W«
Teil. II. Abt. Urkk. der Bistümer, Kirchen u. Kloster. Bd. 1, Heft 2 u. 8.) D»
Bertling. 4^ S. 281 — 808. Rez yon H. Perlbach anerkennend, berichtend u. mit
Zusätzen: DLZ. (1885), No. 82, S. 1148—50; (1886), No. 28, S. 994/6.
XXI, 1. A. Bertling: Deutscher Orden und Preufsen. El, 155
Colmer Diözese siegreich ein, wenn aucb der König und die Bischöfe ihr
feindlich gesinnt bleiben. Ihre weite Verbreitung gestehen die geistlichen
Wflrdenträger jener Zeit ein, in dem Tone der Hoffiiungslosigkeit die aus
der Kirche ausgetretenen Mitglieder je wieder zurückführen zu können,
nicht minder der Herausgeber, indem er das an den Papst gerichtete
Schreiben des Culmer und des Ermländer Bischofs vom 4. Dezember 1524
*de re Lutherana in Prussia exorta* (No. 890) nur als Regest mitteilt. —
Ffir ein zweites Bistum des Ordenslandes, das von Pomesanien, hat H.
Gramer ^^ dieselbe wichtige Arbeit begonnen, die zwar nach dem Titel zu
sehliefsen nicht Vollständigkeit erstrebt, auch nicht mit gleichmäfsiger Ge-
naoigkeit und ohne die für Urkk.editionen erforderliche Einrichtung gefertigt
ist, aber immerhin mit Dank zu begrüfsen ist. Die in diesem Anfange
Ter&ffentlichten Urkk. betreffen Vorg&nge der Jahre 1236 — 1374. Nach drei
einleitenden Dokumenten, mit denen Ordensgebietiger die Landverleihung
an Dietrich von Tiefenau verbriefen, folgen zwei andere von 1250 und 1255,
darch welche die Gebietsteilung zwischen dem D. 0. und dem pomesanischen
Bisehofe urkundlich fixiert wird. Die im folgenden publizierten Schriftstücke
l^ten uns in die Verwaltungszeiten von 9 Bischöfen, und machen uns vor-
nehmlich mit Landbegabungen und Handfestenverleihungen bekannt, die von
den Bischöfen, dem Domkapitel und Edelleuten einst ausgegangen sind. —
Neben diesen Publikationen, die auf ein ganzes gröfseres Gebiet und auch
aof die Gesamtgeschichte bezug haben , haben auch andere stattgefunden,
welche der Geschichte einzelner Städte die Grundlage bieten. Dt. Eylau
leistete v. Flanfs^^). diesen Dienst, indem er 6 den Hufenbesitz der Stadt
bezeugende Urkk. veröffentlichte. Für Pr. Friedland hat es P. Brenne cke^^)
gethan; nach Originalen und beglaubigten Abschriften des Pr. Friedländer
Ratsarchivs edierte er 22 Begesten und Urkk., die er als die wichtigsten
bezeichnet. Unter ihnen befindet sich das GrtUidungsprivüeg von 1354 und
eine von H. v. Plauen 1413 ausgestellte Urk. ; die übrigen entstammen dem
16. ond 17. Jh. Von den die Stadt Rastenburg betreffenden Urkk. hat
Beckherrn *^) ein genaues Verzeichnis, das noch Dokumente von 1783
«iff&hrt, angefertigt und publiziert.
Von sonstigen Quellenpublikationen und -Forschungen
Ittben wir zu nennen die von Haupt ^^) edierten Aufzeichnungen eines
Franziskaners aus den Jahren 1356 — 1455, die auch eine 'Nota' von dem
d^tschen Orden enthalten, und Perlbach s^*^) weitere Besprechungen der
tS) H. Cr Am er, Urkk.buch zur Gesch. des vormaligen Bistums Pomesanien. 1. Heft.:
ZtOVlCarienwerder Heft 15, S. 112. — SS) R- ▼• Flanfs, ProtokoU - PrivilegU u.
*al Niehrichten von der Hnbenzahl der Stadt Dt. Eylau (a. d. J. 1317, 1333, 1338,
^^04, 1468, 1474). Rathaufsl. Inventarium d. a. 1780 ▼. d. Stadt Dt.-£}rlau (u. Urk.
»« 1520): ib. Heft 19, S. 61—77. — S4) P. Brennecke, Urkk. der Stadt Pr. Fried-
^ bis z. Jahre 1650. Prgr. d. Progymn. zu Pr. Friedland. 4^. 22 S. 1885. Prgr.
h. 30. — S6) Carl Beckherrn, Verzeichn. der d. Stadt Rastenburg betr. Urkk. Mit
Aakng. AltprMSchr. 22, S. 505—78, Sep. Ab. Königsberg, Beyer. 101 S. — S6) Herm.
B^npt, Aa&eichnungen des Franziskaners Joh. Schmidt v. Emendingen 1356 — 1455 II.
KoU V. d. dütachen herren von PrOsen: Alemannia 13, Heft 2, S. 149—50. — S?) M.
Perlbach, Notiz über Dr. W. Fuchs, d. VerhJÜtnis d. älteren Chronik ▼. Oliva zu d.
(^kronieon terre Prussiae Peters v. Dusburg: NA. f. alt. Geschichtskde. 10, S. 436. Rez.:
^JL (1885), No. 8, S. 339—51; GBl. f. Bibliothekswesen 2, S. 26—33, 138—40; DLZ.
i Ko. 15, 32, 39, 41.
n 156 XXI, 1. A. Bertling: Deutscher Orden nnd PreufBen.
von Fuchs angeregten Frage nach dem Verhältnis zwischen der älteren
Chronik von Oliva und dem Ghronicon des Peter von Dnshnrg.
Die Kunde der Denkmäler des Ordenslandes ist durch höchst wert-
volle Arbeiten aufs bedeutsamste gefördert Worden. Von der umfassend
angelegten und würdig ausgestatteten Publikation der ^Ban- und Ennst-
denkmäler Westpreufsens', welche im Auftrage des Provinzial-Landtags die
Provinzial-Eommission zur Verwaltung der Provinziahnuseen herausgiebt nnd
welche Reg.-6aum. Heise fertigt, ist das 2. Heft**) erschienen. Nach den-
selben Grundsätzen und demselben Plane und in derselben Einrichtung wie
Heft 1 bearbeitet, beschreibt und bespricht dies 2. Heft die Denkmäler des
Landkreises Danzig, unter denen das bedeutendste das Kloster Oliva ist
und darum am eingehendsten behandelt wird. Vier Profanbauten konnten
berücksichtigt werden: Das älteste Fort Weichselmünde, das Ordensschlols
Herrengrebin, das Starostenschlofs Leesen, der Patrizierlandsitz Tempelbnrg.
Mit dieser Arbeit, deren Vf. den Stoff nach allen Richtungen hin beherrsdit
und aufs umsichtigste verwertet, ist nicht nur ein weiterer Abschnitt west-
preufsischer Kunstgeschichte fertig gestellt worden, sondern auch ein Beitrag
zur Lokal- und Provinzialgeschichte geliefert, da bei jedem Denkmal eine
kurze, aus Quellen geschöpfte Darstellung der Greschichte des Ortes voraos-
gesehickt wird, in welchem das beschriebene Denkmal sich befindet. Ton
gleich hohem Werte ist Stein b rechts ^^) Monographie über die MAlicfaen
Bauten in Thom. Der Vf. , der beste Kenner der Baukunst des D. 0.,
hat in eingehendster und klarster Weise die Werke der Architektur be-
schrieben und erläutert, die durch den Orden oder während seiner Herr-
schaft in jener Stadt entstanden sind. Demselben Vf. verdanken wir auch
eine kurze, lichtvolle Auseinandersetzung^®) über die Bauknnst des D. 0.
im aUgemeinen. — Ein Ordensschlols, das von Balga, bespricht Beck-
her rn;*^) Namen und Lage werden erörtert, Kriegsgeschichtliches damit
verbunden.
Die geschichtlichen Hilfswissenschaften sind nicht ohne einige
Förderung geblieben. Die Genealogie gewann durch Treichels**) Mit-
teilungen über die v. Parschkau und durch Machs^^) Auszüge ans dem
Sullenczyner Särchenbuch, — die Heraldik durch Conrads Beschreibung*')
der verschiedenen Formen des Wappens der Stadt Neidenburg.
An geschichtlichen Darstellungen, zu denen sich jetzt unser Bericht zn
wenden hat, und zwar an umfassenderen sind zu nennen : Die in 2. Anflage
erschienene Geschichte des Graudenzer Kreises von Froelich**) und die
S8) 1^6 Ban- und Kunstdenkmüler der Provinz Westprenfsen. Hrsg. im Avftng*
des Provinz. -Landtages. Heft II. Der Landkreis Danzig. Mit 76 in d. Text gedr. Hols-
schnitten, 8 Kunstbeilagen u. 1 Übersichtskarte. Danzig, in Komm. Bertling. 4®. S. 76— HS-
— S9) (^* Steinbrecht, Die Baukunst des Deutschen Ritterordens in Preufsen l
(= <Thom im MA. . . .') Mit 14 Tafehi u. 89 in d. Text gedr. Abbildungen. BerüB,
Springer. 2^ VI, 45 S. Rez.: sehr anerkennend LCBI. (1886), No. 27, Sp. 933/5.-
40) id., Über d. Baukunst d. Deutsch. Ritterordens. Vortrag. Mitteilg. d. Westpr.
Architekten- und Ingenieur- Vereins. Heft IV. Danzig. S. 16—28. — 41) Carl Beck-
herrn, Einige Bemerkungen über d. Ordenshaus Balga u. seine Umgebung: AltprHSchi»
22, S. 885—46. — 42) A. Treichel, Beiträge z. Preufs. Familienkunde 8. di« von
Parschkau: ZtGVMarienwerder Heft 19, S. 85/8. — 4S) Anton v. Mach, Aiu da»
Kirchenbuch des kathol. Pfarramtes zu Sullenczin (Kr. Karthaus): Vjschr. f. Hertldik
18, Heft 4, 8. 482/9. — 44) Conrad, Über d. Wappen d. Ordensstadt NeidenboiS'*
SB. Prussia 41. Vj., S. 66—71. Mit 1 Tafel. — 45) H. Froelich, Gesch. des Gan-
denzer Kreises. 2. Aufl., Bd. 1 (IV, 372 S.), Bd. 2 (II, 822 S.). Danzig, Kafemano.
XXI, 1. A. Bertling: Deutscher Orden und Prenfsen. 11,157
inl&r gehaltene Geschichte des Danziger Landkreises von Pawlowski.^^)
schauB Vergangenheit ist der Gegenstand zweier Schrifen gewesen;
tong^^) hat über die Gründang und älteste Einrichtnng berichtet, und
dem Ref. sind des 1740 verstorbenen Dirschaner Pfarrers, J. H.
bneider, Mitteilungen^^) über die Geschichte genannter Stadt veröffent-
it worden, welche für das 17. Jh. durch die Auszüge aus den Schöppen-
bem und für das 18. Jh. durch das Tagebuch des Pfarrers wertvoll sind.
;h eine einzelne st&dtische Einrichtung ist nach ihrer geschichtlichen
Wickelung geschildert worden: Thoms Krankenanstalten hat Bender^*)
ihren Anfängen bis zu ihrem heutigen Zustand zum Gegenstand einer
gehenden Darstellung gemacht. — Die Güter-Geschichte ist durch zwei
miea weiter geführt worden. Die Norkittenschen Güter, die, in Ostpreufsen
^en, dem jedesmaligen regierenden Herzoge von Anhalt gehören, haben
Polenz^®) ihren Geschichtsschreiber erhalten, und Flanfs^^) hat seine
üenstvolle Arbeit fortgesetzt und wiederum die Geschichte von 13 Gütern
Kreises Marienwerder behandelt. Eine interessante Notiz, welche für
allgemeine Geschichte des Ordenslandes und zwar bezüglich dessen
iedelung wichtig ist, hat Höhlbaum ^^) veröffentlicht: ein Kölner
ger wird wegen mannigfacher Vergebungen auf 2 Jahre nach Preufsen
t>annt.
Zu den Schriften uns wendend, welche einzelne Persönlichkeiten
er Vorgänge behandeln, haben wir zuerst Schulzens ^^) Vortrag
r den Bischof Christian von Preufsen zu erwähnen, dessen Leben und Irrung
dem Orden in geschickter Verwertung der bis jetzt vorliegenden Urkund-
en Nachrichten gezeichnet wird. Von grofser Bedeutung ist Kochs ^^)
lift über den Hochmeister Hermann von Salza. Ist die Schilderung
h musivischer Art, die dem Vf. durch die lückenhafte Beschaffenheit der
^llen abgenötigt ward, so ist sie eben gründlich und sicher von klarer
l ffielsender Darstellung. Sie gipfelt in einer besonnenen Schlufscharak-
stik ; entgegen der landläufigen Auffassung des Hochmeisters, darnach er
hingebender Verfechter der kaiserlichen Rechte gewesen sein soll, zeichnet
ihn als einen gewandten Diplomaten, der unter dem Widerstreit der
serlichen und päpstlichen Interessen sich eine selbständige Stellung zu
Iren wnlüste, seinen mächtigen Einflufs zur Förderung seines Ordens ver-
idte und dadurch auf weite Zeiten dauernd eingewirkt hat. In die Jahre,
der D. O. in dem eroberten Lande die ersten Einrichtungen traf, führen
46) J- N. Pawlowski, Populäre Gesch. u. BeBchreibung des Danziger Landkreises
s. Anh. Danzig, WedeL 104 S. n. Karte. — 4?) Kich. Petong, Die Gründung
IltMte Einrichtung der Stadt Dirschau (mit 2 autogr. Karten): Altpr. MSchr. 22,
—44. — 48) J. H. Schneider, Mitteilgen. a. d. Geschichte Dirschaus: ZtWestprGY.
14, S. 59 — 120. — 49) G. Bender, Gesch. d. stüdt. Krankenhauses u. der offentl.
ükenanstaiten in Thom: ib. Heft 16, S. 1 — 44. — 50) Herrn. Polenz, Chronik
ia Ostpreufsen belegenen, . . . dem . . . Herzoge von Anhalt gehörigen Norkittenschen
er. faisterbnrg, Wilhelmi. 4®. 46 S. — 51) R* ▼• Flanfs, Gesch. westpreufsischer
» E.: ZtCTMarienwerder H. 19, S. 21 — 60. — 52) Konst. Höhlbaum, Zur
htigeseh. Notiz a. d. Kölner Stadtarchiv: AltprMSchr. 22, S. 492. — 5S) Schulz,
tng aber Christian Bischof von Preufsen. Insterburg, Wilhelmi. 4^ 16 S. —
I Adolf Koch, Hermann v. Salza, Meister des D. O. Leipzig, Duncker & Humblot.
140 S. Rez: Anerkennend in LCBL (1886), Sp. 708 u. v. Wilh. Martens in HZ. N.T.
H. 3, S. 474/6, refer. von Dr. Dasse in BfHL. Jhrg. XIH, S. 323—31.
II 158 XXIy 1. A. Bertling: Deutscher Orden und Preursen.
uns Dombrowskis Studien^^) über das Bistum Ermland. Genau be-
schreibt und erörtert er dessen Gebiet und Grenzen , bespricht sodann die
Wirksamkeit der ersten beiden Bischöfe Anselm und Heinrich, nnd handelt
endlich von dem Domkapitel, dessen Personalbestand er bis 1301 festsetzt,
von der Dotiemng des Domkapitels nnd von der Sondemng der Macht-
sphftre des Bischofs nnd des Kapitels. Als Anhang folgt eine Erörtemng
über die Siegelung der ermländischen Urkk. nnd eine Liste der bischöflichen
Beamten, die in den Urkk. des 13. Jh. genannt sind. Die Anfänge der
Ordensherrschaft betrifft Rogges Abhandlung^^) über die in Dnsburgs
Chronik genannten Gobotiner, die er als ein eingebomes preufsisches
Hänptlingsgeschlecht nachzuweisen sucht und deren ehemaligen Besitz er in
einigen um Balga gelegenen Gütern gefunden zu haben meint. In eine
spätere Zeit führt uns Pütters Aufsatz;^'') er behandelt die 1336 und 1396
zwischen dem pomesanischen Domkapitel und den Bürgern von Marienwerder
getroffenen Vereinbarungen über den beiderseitigen Landbesitz und Gerecht-
same, wobei die damalige Lage und Ausdehnung, Verwaltung und Justiz-
pflege der Stadt besprochen wird. — Das unheilvolle Ereignis, von dem
der Untergang des D. 0. anhebt, die Schlacht bei Tannenberg, hat
Horn^^) besprochen. Nach einer kurzen Schilderung der Gegend und der
einzelnen Ortschaften, auf deren Boden die Schlacht einst stattgefunden,
entwirft er mehr dem Berichte des Dlugofs folgend, ein Bild von der
Aufstellung der beiden Heere, von ihrer Stärke und von dem Verlaufe des
Kampfes. Am Schlüsse stellt er die Behauptung auf, dafs die Niederlage,
die dort der D. 0. erlitten, nicht der Wendepunkt des Ordensschicksais
gewesen sei; sie habe keinen grofsen Machtverlust herbeigeführt, noch sei
sie eine moralische Niederlage gewesen ; vielmehr der Verlust der Marien-
burg und Pommerellens, den der Landadel und das Söldnerheer verursacht
hätten, habe die Kraft des Ordens gebrochen. Litauen, dessen Geschichte
sich mit der des Ordenslandes so vielfach berührte, ist nicht unberücksichtigt
geblieben. Während Thomas^^) den Zustand des Landes nach den Wege-
berichten eingehender als früher uns schildert, hat Lohmeyer*®) über den
Grofsfürsten Witowd von Litauen eine gehaltvolle Abhandlung veröffentlicht.
Anf Grund und mit mancher Verbesserung des von Prochaska 1882 edierten
'Codex epistolaris Vitoldi* hat er mit kundiger, sicherer Hand die Persön-
lickkeit, das Leben und die Wirksamkeit dieses 'gröfsten unter den grofsen
Litanerfürsten ans dem Hause Gedimins , des bedeutendsten Politikers der
litauischen Nation, einer der gröfseren Persönlichkeiten der Weltgeschichte'
gezeichnet, und dessen oft wechselndes Verhalten gegen den D. 0. nnd
Polen aus den politischen Zielen und den Zeitverhältnissen verständlich g^
macht. Wie es sich von selbst ergab, sind dabei mannigfach die Geschicke
und das Verhalten des D. 0. erörtert und auseinandergesetzt. Mit dieser
Arbeit erhält unser Referat einen schönen Schlnfs.
55) Dombrowski, Stadien zur Gesch. der Landaufteilung bei der KolonisatioD <iM
Ermlandes im XIII. Jh. Prgr. d. Kgl. Gymnasiums zu Braunsberg. 4®. 26 S. 1SS5.
Prgr. No. 3. — 56) Adolf Bogge, Die Gobotiner: Altpr.MSchr. 22, S. 45/9. -
57) A. Pütter, Marienwerder im J. 1386 u. 1393: ZtGVMarienwerder H. 19, S. 1—20.
— 58) A. Hörn, Tannenberg: Altpr.MSchr. 22, S. 637—48. — 59) Alfr. Thom»».
Litauen nach d. Wegeberichten. Prgr. d. Realgymn. zu Tikit. Tilsit, Reylaendar & ^
49, 16 S. 1886. Prgr. No. 21. — 60) K. Lohmeyer, Witowd, Grofsf. v. Litw«n:
Mittig. d. litau. litt. Ges. 2, Heft 4 S. 203—30. Rez.: LCBL 16, 28, 29.
XXI, i. C. Hettig: Liy-, Eat- und KnrUnd. 11,169
XXI, 2.
C. Mettig.
Liy-, Est- nnd Kurland.
QaeUen. Die Kenntnis des livländischen Gildewesens erfährt durch
ttbecksPublikation eine nicht unwesentliche Förderung. Erwünschte
träge liefern des Yf.s Erörterungen über die Entstehung der Kinder-
r gro&en Gilde, über ihr Verhältnis zu den anderen Korporationen der
it und über die Verfassung der Gilden. Der zweite Teil enthält in
bdeutscher Übersetzung und im Original die ältesten Schrägen der grofsen
ie, die Statuten der Tafelgilde und der Brauereigesellschaft, wie auch
[riptionen ans dem Stadtdenkelbuch, Verordnungen des Bats und Ver-
hnisse der Aelterleute und Vorsteher der Tafelgilde. Die publizierten
hi?alien erstrecken sich vom 13. bis zum 18. Jh., jedoch gehört der
bere Teil dem MA. an.^) — Von fremden, Livonica enthaltenden ürkk.-
likationen sind das Mecklenbnrgsche Urkk.buch und das Urkk.buch des
nms Kulm zu erwähnen. In dem ersteren findet sich eine Urk. vom
re 1354 (Nr. 8002) und 4 ürkk. vom Jahre 1355 (Nr. 8064. 67; 8135. 39).«)
Das von C. P. Wölky herausgegebene Urkk.buch des Bistums Kulm (von
l — 1466) weist unter den 641 Nummern etwa 60 livländische Urkk. auf,
denen ndt keinem Hinweis auf das livländische ürkkb. versehen und
st unbekannt folgende Nummern sind. 60. 70. 83. 87. 96. 102. 167. 199.
. 2dß. 398. 471. 487. 491. 493/5. 505. 535. 549. 561. 570/2. 595. 620.
I vom Erzbischof von Riga über das Bistum Kulm sich erstreckende
tropolitangewalt, erklärt die vielfachen Beziehungen, die Livland zu den
Imer Verhältnissen finden mu£ste, welche in den aufgeführten Urkk. zum
sdmck gelangen.^) Weiterhin sind nur einzelne Urkk. anzuführen:
Berkholz bespricht zwei Urkk. aus dem v. C. Bodenberg heraus-
lebenen epistolaris saec. XIU. e. regest, pont. Rom. a. a. 1222 und 1233,
th welche Balduins von Alna zweites Auftreten in Livland genauer^
[renzt und sein streitsüchtiges Wesen bestätigt wird.^) K. Höhlbaum
öfentlicht 5 aus dem revalschen Archiv stammende Urkk., welche für
eckische Ges. des 14. Jh. in Betracht kommen.^) — In einer Urk.
der kalletenschen Brieflade vom Jahre 1407 wird eine bis hierzu un-
annte Genossenschaft der Wasserträger in Riga erwähnt.®) — Die rigaschen
dtblätter veröffentlichen aus dem Schafferbuch der Schwärzen-Häupter einen
QStkontrakt vom Jahre 1439.*^) — Im Anhang der SB. der kurländischen
1) £. Nottbeck, Die alten Schrägen der grofBen Gilde zu Reval. Reval, £. Prahm.
8. Rubel 2. — S) Mecklenburgisches Urkkb. 1851/5. 13. Schwerin, StUler. 1884.
715 S. — 3) Neues preufsisches Urkkb. Bd. 1, T. 1. Das Bistum Kulm unter dem
aehen Orden. Danzig, Th. Bertling. 4^ 526 S. — 4) Gt- Berkholz, Zwei auf
<nd bezflgL Schreiben der Pftpste Honorius m. und Gregor IX.: SB. d. Ges. f. G. d.
«eproYinzen pro 1884, S. 17/8. Riga, W. F. HUcker. 1885. — 5) K. Hohlbaum,
IbedL. Urkk. d. 14. Jh.: MYLübeckG. 1884, No. 5. (SB. d. gel. estn. Ges. S. 50.) —
Rig. Wasserträger a. a. 1407: SB. d. kurländ. Ges. f. Litteratur u. Kunst pro 1884,
(7/8. Mitan, J. F. Steffenhagen & Sohn. 1885. — 7) £in Dienstkontrakt v. 1439:
SudtblL S. 198. Riga, W. F. Hacker, pro Jhrg. Rbl. 2 Kop. 60
n 160 ^^' ^- O. Mettig: Liv-, Eit- und Knrkiid.
Ges. für Litt. a. Kunst sind B auf Bomsmünde bezügliche Urkk. von 1463,
1499 und 1555^) abgedruckt.
Diederichs macht zum Gegenstand seiner Untersuchung eine
Hds. der series episcoporum Guroniae, deren Hauptbestandteil die Unter-
schriften auf den Bischofsbildem im pUtenschen Schlosse bilden.*) —
Monographieen. Aus der von einem Anonymus verfafsten Geschiebte
Oesels heben wir die beiden ersten Abschnitte : Die heidnische Vorzeit bis
1227 und die bischöfliche Periode hervor. Eine fernere Berücksichtigaiig
findet das genannte Werk in dem Abschnitt über die neuere Geschichte. ^^}
— F. Amelung liefert in seinen Eulturstudien eine Skizze des baltiscben
Medizinalwesens aus der Ordenszeit, giebt darauf eine Obersicht über die
Entwickelung des Eulturzustandes des estnischen Volkes bis in das 16. Jb.
und bespricht zum Schlufs die ältesten See- und Landkartenbilder der Ostsee-
provinzen. ^^) — Der 1. Bd. der in russischer Sprache verfafsten und nur
für das russische Publikum berechneten populären Geschichte Livlands von
Tscheschichin ist jetzt abgeschlossen. Derselbe umfafst die Periode der
politischen Geschichte Livlands bis zur Vereinigung mit dem deutschen Orden.
Besondere Abschnitte bilden die Kämpfe mit den benachbarten russischen Fürsten
und die inneren Zustände. Die Beilage hat zum Inhalt eine Zusammenstellung von
biographischen Nachrichten über die livländichen Weihbischöfe. ^*) — Des ersten
Bischofs vonLivland, Meinhards, geschichtliche Stellung skizziert De hio.^*)
J. Pezold schildert gelegentlich der Betrachtung der Cistercienserabtei
Maulbronn die kulturelle Bedeutung dieses Ordens in Livland. Für die
Erklärung des Namens Ikeskola als vitae scola mufs weiteres Beweismateiisl
erbracht werden. Die Beziehungen der Cistercienser zum rigaschen Dom-
kapitel und Dombau scheinen Bef. nicht die vom Vf. ihnen beigelegte Be-
deutung zu verdienen.^*) — Die von E übel verfafste Biographie des Biscboft
Heinrich von Lützelburg entbehrt für die livländische Periode der Grundlage
neuerer Litteratur und wiederholt Bekanntes. Ober Heinrichs Schicksale ans
späterer Zeit wird manches Neue geboten.^*) —
Für das 14. Jh. sind vom Bef. aus dem älteren rigaschen Eämmerd-
buche die Nachrichten über Stiftungen von Legaten, über Beguinen und
Hausarme zusammengestellt,^*) und Amelung teilt eine Anekdote ans dem
Leben Eberhards von Monheim vom Jahre 1314 mit.^^)
Den Nachlafs des im 15. Jh. in Beval verstorbenen hanseatischen Kanf-
mannes Rotger Wetzel oder Wessel bespricht W. Stieda.^®) — Von
demselben Vf. ist eine gröfsere Arbeit zur Geschichte der Hanse über
8) 3 Urkk. a. d. 15. u. 16. Jh.: SB. d. korld. Ges. f. L. u. K. S. 6—10. -
9) H. Diederichs, Ein altes Verzeichnis der Bischöfe y. Kurland: SB. d. Ges. f. 6-
d. Ostseeprovinzen S. 25/6. — 10) Bausteine zu einer Gksch. Oesels. Arensburg, Typo-
graphie des Arensburger Wochenblatts. IV, 882 S. Rbl. 3. — 11) F. Amelung, Bali
Kulturstudien aus den 4 Jhhn. der Ordenszeit. II. Halbbd. Dorpat, C. Matüessn«
S. 161—851. RbL 1. — 1%) Tscheschichin, Istorija Liyoniy, Lief. U u. III, 1,
S. 117—394. Riga, Lipinsky. Jede Lief. Rbl. 1. (Konf.-Bericht v. J. 1884.) —
IS) Dehio, Bischof Meinhard: ADB. 21, S. 227/8. — 14) J. Pezold, /Drei geistUeht
Stätten: Zg. f. Stadt u. Land, Beilage No. 83/5. Riga, Stohl. — 15) P. C. Enbel, D.
Minorit Heinrich v. Lützelburg, Bischof von Semgallen, Kurland u. Ghiemsee: HJb. 6, !•
1885. — 10) 0. Mettig, Zur Kenntnis der Armenpflege im MA.: SB. der Ges. f< ^'
d. Ostseeprovinzen, S. 27 — 88. — 17) F. Amelung, Kleine Mitteilungen: Nord. Rs« S,
S. 829. Reval, Lindfors Erben, pro Jhrg. M. 20, pro Heft M. 2. — 18) W. Stied»,
Nachlafs eines hansischen Kaufmanns: MVLUbeckG. 2. Heft, No. 1.
XXI, 2. C. Mettig: Liv-, Est- lud Kurland. 11161
Schiffahrtsregister geliefert worden, die zum Teil auf revalsehen ArchiTalien
beruhen ond fdr die Handelsgeschichte der livl&ndischen St&dte von Wert
sind. In den statistischen Reihen der eingegangenen and ausgelaufenen
Schiffe in Lflbeck vom Jahre 1968, der Herkunftshäfen aus dem 15. Jh.
ttod Sdiübwerte i^us dem 14. und 15. Jh. begegnen wir den livländischen
Hansestädten. Die Baten über die in Reval von 1426 — 63 emgelaufenen
Schiffe und aus den reyalschen Schiffahrtsregistem bereiehem gleichfalls
unsere Kenntnis.^*) Demselben Gebiet verwandt ist eine kleine populäre
Abhandlung des Ref. Aber die Stellung Rigas zur Hanse. *^) — Ober
dtt Doimetscherwes^ unter den Hanseaten hat W. Stieda einen kurzen
iifsatz veröffentlicht. Vom Yf. wird besonders vom Jahre 1440 gezeigt,
irie ein hanseatischer Kaufmann bedacht gewesen ist, sich die russische und
BStnische Sprache anzueignen. ^^) — Zum Schlufs erwähnen wir noch einen
islsatz des Ref., in dem auf die Thätigkeit des späteren dörptschen
Bischofii Diederich Damerow und des ehemaligen rigaschen Erzbischofisi
loh. V. Walienrode als Beamte der kaiserlichen Kanzlei**) hingewiesen wird.
Die Methode der Forschung auf dem Gebiete der Archäologie wird
ron Girgensohn angegriffen und der Nachweis zu liefern versucht, dafs
uf den aus unzureichendem Material abgeleiteten Hypothesen, andere auf-
gebaut werden, wodurch man sieh von der Wahrheit nur entfernt.*') —
Die meist nach Knochenfnnden nachweisbaren ausgestorbenen Säugetiere der
baltisdiMi Provinzen stellt 0. v. Löwis zusammen.*^) — v. Bruiningk
behandelt die ältesten Beziehungen Schwedens zu den baltischen Provinzen und
«eist insbesondere auf zwei schwedische Runensteine hin (c. TOD — 1060^, welche
sowohl Estland als auch Semgallen und Tumisnis (Domesnaes zum Gute Don-
diagen gehörig) erwähnen.*^) — Berkholz bezweifelt dagegen die Echtheit der
Rnnensteine, weil die beiden letzteren Namen jüngeren Ursprungs sind,*') indes
Bruiningk zur Aufrechterhaltung seiner Ansicht anführt, dafs Nestor schon
Semgailen gekannt, demnach auch den Wikingern dieser Name geläufig gewesen
Kin mflüste. Femer spricht sich Bruiningk gegen die niederdeutsche Herkunft
des Namens Domesnaes (abgeleitet von Neess=Nase=BLandzunge, die zum Besitz
des rigaschen Domkapitels im Gute Dondangen gehörte) aus, indem er nur
dafOr einen skandinavischen Ursprung gelten lassen will.^^) — Die Lage
der von Bischof Rimbert im Leben des heiligen Ansgar erwähnten Stadt
<ler Euren Apulia sucht Döring auf dem Hochplateau^^) von Polnisch-
Grösen nachzuweisen, und Boy teilt einige an die Stadt Apulia sich knüpfende
Sagen mit.^*) — Döring beschreibt die Lage der Banemburg an der
19) id., SebUBOirtsregiBter : Huii. OBIL 18, S. 77—116. — M) C. Hettig,
IHe Hniae und d. Stadt Biga: Behres Balt. Sehttlerkalender pro 1SS6 S. 158—70.
iGtaa, E. Bebra. Kop. &0. — 21) W. Stieda, Zur Sprachenkenntnifl der Hanseaten:
HiDi. GBn. 13, S. 157—61. — %%) C. Mettig, Damerow u. WaUenrode: SB. d. Ges.
^ G. d. Ostseeprovinzen S. 9 — 11. — %Si) J. Girgensohn, Bemerkungen über die
SrfsnehuBg d«r Hyld. Vorgeseh. Dedikationsschr. Riga, N. Kymmel. 19 S. Kop. 25.
- 94) O. Löwis, Die wildlebenden balt. Säugetiere: Balt.HScbr. 82, S. 279—92.
I^ Kluge. Riga, Stieda. Leipzig, Hartmann, pro Jhrg. Rbl. 7 Kop. 50 — 85) H.
*• Bruiningk, Livland betreffende Runensteine: SB. d. Ges. f. G. d. Ostseeprovinzen,
& 14^. — 26) ^' Berkholz, Das Alter des Hamens Semgailen u. Domesnaes: ib.
& 16. — 27) H. Y. Bruiningk, Das Alter der Namen SemgaUen u. Domesnaes: ib.
8.20/1 — 2S) J. Döring, Beriete ttber d. Forschungen zur Auffindung der Stadt
^Nii: ra. d. kurld. Ges. f. L. u. K. S. 8—24, mit 8 Tafeln. — 29) K. B07, Sagen
^ Ttsditionen abar Apulia: ib. S. 24/5.
Jahzeibeziekte der Gesehiehtowisseasehaft 1886. IL H
n,162 XXni. J. H. Hansen: Die Hanse.
Wartage and liefert dazn eine Karte. ^^) — Von Arbusow werden einige
Materialien zur Frage: wo lag die alte Semgallenb^rg Ratten znsammen-
gesteUt.^^) Im revalschen Beobachter wird nachgewiesen, dafs das historische
Karethen im 13. Jh. Kurridal geheiXsen, nnd zugleich wird auch fftr die
spätere Zeit die geographische Lage angegeben.^') — Amelung macht daraaf
aufmerksam, dafs der Dorpater Dom an die Domkirche von Laon erinnere
und glaubt, dafk die Baumeister mit der Stilart französischer Bauhatten
vertraut gewesen sein müfsten.^^) Des Vf. Ansicht, die Domkirche in Riga
sei ihrem Grundrifs nach ganz und gar nicht romanisch, erscheint Ref.
nicht haltbar. Dehios Meinung betreffs des Dorpater Domes geht dahin:
Die Baumeister hätten der Ifibisch-mecklenburgischen Schule angehört, und
die Entstehungszeit sei etwa in das Jahr ISOO zu setzen. ^^) —
In Bezug auf die ethnographischen Verhältnisse unseres Gebietes
hält Berkholz Aspelins Behauptung, die von Jordanes erwähnten Roso-
monen seien die Germanen der baltischen Provinzen und hätten den allge-
meinen finnischen Namen fQr Schweden Ruotn getragen, für nicht erwiesen.*^)
— F. Amelung teilt eine estnische Sage Aber die Entstehung der Heiligen-
seeschen Berge mit.**) —
A. Buchholtz bestimmt den lennewardenschen Münzfund, der ans
arabisch-angels. Münzen und deutschen Denaren, im Ganzen 194, bestand
und um 1070 der Erde übergeben sein mag; zugleich macht er Mitteilung
über die mit den genannten Münzen gefundenen Goldringe und Silberbarren.^^)
— Ein der numismatischen Sammlung des knrländischen Provinzialmuseonu
angehörendes Unikum, eine Münze des Ordensmeister sHeidenreich Vinke
von Overbach, beschreibt Joh. Sachssendahl.**) —
xxra.
J. H. Hansen.
Die Hanse.
Für die hansische Geschichte ist das Jahr 1885 ziemlich unfruchtbar
gewesen. Nur aus Lübeck und Reval sind eine kleine Zahl von Urkunden
zum alten Material hinzugekommen und aufser gelegentlichen Aufsätzen
keine Darstellungen erschienen.
Im Schlufsheft des 7. Teils des lübeckischen Urkkbuchs hat
8#) J. Döring, Über eine Banenburg an der WarUge: ib. S. S6/7, mit 1 TifeL
— 81) I^ Arbnsow, Arcfalolog. Untersuchung der Gegend von Rahden: ib. S. S9/41>
— 8t) A. G., Wo lag Karethen?: Bevaler Beobachter No. 169, 70. ReyaL — SS) f-
Amelung, Die Dorpater Domkirehe: SB. d. geL eetn. Ges. S. 109 — 10. Dorpet, C.
ICattiesen. Leipsig, Köhler. — 84) Dehio, Der Dorpater Dom: ib. a 166/7. —
85) G. Berkholz, Aipelins: La Roeomonorum gens et lee Buota][: SS. d. Ges. f. 0. d.
Oitteeprovinaen S. 52/4. — 88) F« Amelung, Eine estn. Sage: Nord. Ra. 8, 8. 106."
87) Anton Buchholtz, MOnzfünd in Lennewarden: SB. d. Ges. f. G. d. OiteeeproTinso
& 86/S, 44/6. — 88) J- Sachssendahl, Salt. MiszeUen: RevaL Zg. No. 287. Berti«
XXin. J. H. Hansen: Die Hanse. 11,163
G. Wehr mann ^) anter 60 nenen Urkk. (n. 794 — 863) ans den Jahren 1439
Apr. 23. bis 1440 Dez. 20. etwa 23 Stücke, welche hansisches Interesse bieten,
heransgegeben. Hervorgehoben zn werden verdient ein von Prof. Hasse
nach dem Original in der kgl. Bibliothek zn Kopenhagen mitgeteilter, ans-
ftthrlieher Bericht Ober die Eoldinger Verhandlungen zwischen König
Christoph von Dänemark nnd den Städten Lübeck, Hamburg, Wismar und
Lflneburg vom Jahre 1440 Apr. 24. (n. 826, vgl. v. d. Kopp, HR. 2 n. 360).
Nachdem König Christoph die wiederholten Gesuche der kapernden Holländer
(n. 806) um freie Einfuhr von Tuch und anderen Waren nach Dänemark
unbeachtet gelassen hat, sind 18 holländische Schiffe im Sunde erschienen.
Der König versichert sich des Rates und Beistandes der Städte, indem er
ihnen die Auslieferung der geraubten hansischen Kaufmannsgüter zusagt.
Manche Aktenstücke, welche v. d. Ropp nur registriert hat, finden sich
vollständig abgedruckt: die Aufforderung an die Ratssendeboten, für die
Anihebung des Verbots der Ausfuhr von Lebensmitteln aus Dänemark zu
wirken (n. 824), die Zeugnisse über die gemeinsamen Verteidigungsmafs-
regefai im Sunde (n. 804, 831, 840 f. vgl. 837, v. d. Ropp, HR. 2 n. 361,
907, 391, 393 f.), femer die Beschwerde der preufsischen Städte über die
Verfälschung des Oldesloer Salzes mit der Anzeige vom Verzicht des Hoch-
meisters auf den Pfundzoll, dessen Abschaffung auch in Flandern verlangt
lird (n. 827. vgl. 823, 834, v. d. Ropp, HR. 2 n. 376), und die nach dem
m Rostock von Dr. Hagedom gefundenen Original vervollständigte Korre-
ipondenz der Ratssendeboten über die zustande gebrachte Aussöhnung zwischen
im alten nnd neuen Rat zu Rostock 1439 Sept 29 (n. 810/2, vgl. 805,
T.d. Ropp, HR. 2 n. 309, 316 f.) Der Münzrecefs vom Jahre 1439 Mai 16.
ist, nie in den Hanserecessen (H, 2 n. 302), nur nach Grautoff wiederholt
(n. 798). Erwähnenswert erscheint schlielslich aus den Aufzeichnungen des
Niederstadtbnches die Behandlung des Schuldenwesens (n. 830), eine For-
<lenuig von 46 Mark (rigisch) und 2 Schillingen für russischen und estnischen
Sprachunterricht^ (n. 844) und ein Aktenstück zum Streite des Kolberger
Bftigermeisters Johann Sleff mit Bürgern der Stadt Wismar (n. 806). Ein
Bericht über die Aussöhnung des deutschen Kaufmanns in Brügge mit dem
Herzog Philipp von Burgund vom JsShre 1440 Dez. 11/6. ergeht sich in der
Schilderung des Aufwandes des Kontors (n. 820) für das Kostüm von 114
I^tsdien, welche dem von 600 Reitern eingeholten Herzoge mit entgegen-
ntten, sowie für die Geschenke (n. 852).
Th. Schiemann*) hat begonnen, die neu aufgefundenen Konzept-
iMtcher des Revaler RAtes, deren Umfang er auf 5000 Briefe schätzt, zu
^ogisieren und zu registrieren. Er unterscheidet 9 Bücher, welche der
Zeit zwischen 1385 — 1729 angehören. Aus dem zweiten Buche von 1481 — 1505
^ er zunftchst eine Auswahl von Briefen mit, welche Revals Beziehungen
zt Biga und Rnfsland und überhaupt die Lage des hansischen Handes mit
^owgcntKi veranschaulichen und zur Ergänzung von Napierskys Index und
nttaaeh-livländiBchen Urkk. sowie zu Hildebrands Bericht über die im
1) C. W^ ehr mann, Urkk.-B. d. Stadt Lttbeek YII, 6. Heft. Lttbeek, F. Grantoff.
4*. 801—76 S., S77— 984 Begister. (Vgl. Jg. 1S84 d. JB.) — %) X W. Stieda,
Zv Spraebenkenntnis der Hanseaten: Hans. QBU. (1884), S. 167—61. — 8) Th.
Sehismann, Bavals Beziehnngen zn Biga nnd Bnfsland in d. J. 1488 — 1606. Brief-
''^■ttB n. Briefs ans einem Konseptbnehe d. Beraler Bates. Festsehr. estUnd. Utt. Ges.
^ F. Khige. Vn, 9—69 8., 60—72 Beg.
11^164 XXm. J. H. Hansen: Die Hanse.
revalschen Ratsarchiv für die roBsisch-livländischeii Wechselbeziohangeii im
15. und 16. Jb. ausgeführten Untersuchungen dienen sollen. Im Msbande
stehen 719 Briefkonzepte, meistens undatiert, aber in chronologischer Beihen-
folge. Davon sind 122 Stücke aus den Jahren 1483 — 1506 Dez. 9. mitgeteUt
worden und zwar die meisten in Kegestenform, 11 mit gröüseren Aussfigen
und nur 4 vollständig (n. 10, 42, 121, 122). 13 Schreiben belehren ans
über die vergeblichen Bemühungen Revals, den dringenden Ermahnungen der
wendischen Städte entsprechend (n. 11, 12 im Jahre 1484, vgl. Schäfer, HB. I,
n. 579, 582 § 54 ff; n. 22 im Jahre 1485, vgl. Schäfer, ib. I, n. 603; n. 49
im Jalure 1490) den Streit zwischen der Stadt Riga und dem Orden beizulegen
(n. 13 im Jahre 1484, n. 23, 26 im Jahre 1485, n. 31 im Jahre 1486, n. 38 im
Jahre 1487, n. 47f. im Jahre 1489, vgl. Schäfer, HR. 2, n. 317 ff., 349ff. und
391; n. 50f. im Jahre 1490), bis bekanntlich eine hansiache Gesandtschaft nach
Livland kam (n. 52, vgl. Schäfer, ib. 2, n. 325 § 38, n. 399 §§ 21, 27ff.,
39, 44, n. 409). Ein Schreiben (n. 21) aus dem Jahre 1484 beschäftigt sich
mit der Ratifikation des hansischen Friedens mit Frankreich (vgl. Schäfer,
HR. 1, n. 501 § 24ff., n. 507) und ein anderes (n. 61) vom Jahre 1493 mit
den Beschlüssen des Hansetages zu Bremen. Die Mehrzahl der Briefe
enthüllt vor allem den trostlosen Verlust des hansischen Kontors za
Nowgorod. Nach der Aufnahme der hansischen Verhandlungen mit den
Russen (n. 29) im Jahre 1486 (n. 32, Antwort zu Schäler, HB. 2, n. 28»
vgl. ib. n. 26 §§ 26 und 33, Schiemann n. 33) erfahren wir einen Beriebt
(n. 35) an den Ordensmeister von Livland über den im März 1487 aof
20 Jahre von den hansischen Sendeboten mit dem Statthalter, den Bojarao
und Hauptleuten des GroMürsten zu Nowgorod wieder befestigten alten
Frieden (Schäfer, HR. 2 n. 136, 160 § 12f.). Darauf begehrt der GroMdnt
Geleit für seine Boten nach Lübeck (n. 39), stellt aber keine Sicherheit
des Verkehrs mit Nowgorod her (Schäfer HB. 2, n. 174); vielmehr schaß
einige Statthalter im Herbste 1488 durch die Vorschrift, Salz und Honig nich
Gewicht zu liefern, neue Verwicklungen (n. 41, vgl. Schäfer, HB. %
n. 258, 267 § 6), und eine nach Moskau reisende Gesandtschaft (Schäfer,
HB.2, n. 259 — ^261) wird auf den Besuch des Grofsfürsten in Nowgorod
im nächsten Sommer vertröstet. Beval rät daher, schon im FrQlgahr 1489
(n. 42, Antwort auf HB. 2, n. 262) den russischen Stapel mit allen Gutem
wieder zu räumen, immerhin Gesandte zu schicken und die Kirche w-
bessern zu lassen. Im Sommer lehnt Beval (n. 44) den Vorschlag Dorpatt
und Bigas, wegen der russischen Angelegenheiten einen Städtetag zu berufen
(HB. 2, n. 262f.), mit dem Hinweis auf Lübecks Schreiben an den Groif-
fürsten ab (HB. 2, n. 265 vom Jahre 1489 Juni 5) und stellt Lübeck die Eot^
Scheidung anheim (n. 45). Als es im Herbste die Erhöhung des Wiege-
geldes in Nowgorod erfuhr (n. 46, vgl. HB. 2, n. 266 f.), setzte es noch
einige Hoffnung auf die Geneigtheit des Grofsfürsten zur Abst^ung dieser
Neuerung. Am Ende des Jahres 1491 klagt der Grobfürst wider Berti
wegen Seeraubs und MiCsbrauchs der russischeu Nikolauskirohe und das
Nebenhauses in dieser Stadt und verlangt einen Ofen für die Kirche unter
Androhung der Fehde (n. 58). Beval beruft sich auf das Herkommen roA
seinen hansischen Sonderfrieden und weigert sich deshalb auch, dem iB>
J. 1493 (n. 55) zwischen Livland und Nowgorod und Pleskow geschloseeseD
Frieden beizutreten, zumal da er lästige Bestimmungen enthalte. Neoe
wiJlkürliche Auflagen und Beschwer des Wachs- und Pelzhandels durch des
XXm. J. H. HaBsen: Die Hanse. 11,166
Statthalter zu Nowgorod (n. 66) schienen augenblickliche Abhülfe ohne Yer-
nitthing der Hanse zn erfordern (n. 67). Allein ein Bote erlangt in
Kofpgorod weder Bescheid noch Erlaubnis zur Beise nach Moskau (n. 68).
Oamoch entschlossen sich Reval und Dorpat zu einer gröfseren Gesandt-
schaft nnd Yerhftngten eine Handelssperre Ober Nanra bis zur Btlckkehr
derselben (n. 59 f.). Dann trifft die Nachricht vom Oberfall des Hofes zu
Nowgorod, von der Gefangennahme der Gesandten und vom Bandnisse zwischen
den D&nen und Russen ein (n. 62 f.). Reval hält sogleich alle Küssen und
nssiBchen Guter innerhalb seiner Stadt an und täuscht sich nicht über die
TerhängnisYOlle Tragweite der Einnahme des Hofes. Die erfolglosen Ver-
mitäungsversuche des Grofsfürsten von Litauen (n. 64, 67, 71, 76, 96 f., 104)
sowie des livlftndischen Ordensmeisters (66, 78 — 87, 101 f. im Jahre 1496), ein
Sehreiben der wendischen Städte an den Grofsffirsten (n. 77), die Bestallung
mer hanaifichen Gesandtschaft an Iwan IH. (n. 89 ff., ^ im JBAire 1496, n. 106
im Jahre 1601), die Verteidigung Narvas, zu dessen Beistand Reval im Jahre
IM weder Mannschaft zu stellen (n. 88, 92, 96 f., 108; n. 106 f. vom Jahre
1501) noch eine allgemeine Schätzung dem Ordensmeister zu bewilligen bereit
ist (n. 97, 100), während Lübeck wöchentlich 100 M. Iflb. zum Solde beisteuern
will (n. 96 f., 106, 107 im Jahre 1602), erfüllen die Korrespondenz des ganzen
folgenden Jahrzehnts. Im Jahre 1603 geht der Grofsfflrst einen 6jährigen Bei-
frieden mit dem ÜTländischen Ordensmeister ein und gewährt Geleit für
öne hansische Botschaft nach Nowgorod (n. 114), verweigert aber die
Rttckgabe der eingezogenen EauAnannsgüter und untersagt seinen Unterthanen,
oit hansischen Kauf leuten zu handeln (n. 116). Eine Botschaft Dorpats
und Bevals bekommt im Jahre 1604 vom Statthalter zu Nowgorod eine schnöde
Abweisung (n. 118ff.), und so bleibt kein anderer Ausweg fibrig, als den
OrdeBsmeister Livlands zu ersuchen, dafs er auf städtische Kosten Boten
üaeh Rufsland schicke und dahin wirke, dafs der Handel 4n juwer ordensstad
Ntrwe na dem olden fry und ganckbar werde* (n. 119, 121 im Jahre 1606).
BeTsd beklagt sich bitter bei Lübeck über den Niedergang seines Handels
vnd Wohlstandes infolge des neuen Handelszuges (n. 121). Weder in Narva
noch in Dorpat, welches seinen Handel mit Pleskow fortsetzte, wurde der
Verkehr mit Russen im Jahre 1493 überhaupt ganz abgebrochen (n. 68,
74) und schon im Jahre 1496 wieder teilweise freigegeben (n. 79, 100).
h den nächsten Jahren siedelten die nicht ansässigen hansischen Kauf-
l^te von Reval nach Dorpat oder Riga über (n. 92 syn se ynt gemene
vui hir getagen, eyn del ut dem lande, eyn del to Rige und to Darpte etc.,
0- 121 avers de unsze, wy sampt en, in sulken stände und wesende to niebte
8Ui imd vorarmen). Der Grofsfürst trachtete danach, den russischen Handel
^\i Iwangorod zu leiten, und suchte ihn den Wiborgem, Schweden und
l)tQen und den Litauern in die Hände zu spielen. Wiborger Ranefabrer
Men Absatz russischer Waren ohne Hindemisse zu Lübeck, Danzig und
Biga. Ohne Schutzmafsregeln kann Revals Handel sich nicht wieder erholen
(ä. 116, 121).
K. Koppmann^) hat das Handlungsbuch einer familiengenossen-
4) K. Kopp mann, Johann Tdlners Handlnngsbneh von 1345 — 50. (= Geschichts-
^Den d. Stadt Bostock I.) Rostock, W. Werther. XXXVI, 64 S., 72 mit Verzeichnissen
<• Anhang. Rex.: W. 8t[ieda]: Jbb. Nat. n. SUt. 11, S. 651 anerkennend; J. Wiggers:
^ 20, 8. 805 f. angezeigt; DLZ. (1886), S. 1467.
11,166 XXm. J. H. Hansen: Die Hanse.
schaftlichen Handelsgesellschaft herausgegeben, welche aus den MitgUedern
Johann Tölner, dessen Vater, dem Bürgermeister Johann Tölner, seinem
Schwager, dem Ratmann Arnold Eopmann und dessen Schwager Edeler
Witte besteht und in Rostock während der Jahre 1345 bis 1350 Greschäfte
in Tnchen trieb. Die Cberlieferung des Buches in 2 Sttlcken für die ver-
schiedenen Arten der Geschäfte, der. Zusammenhang der Familien, die
Societäts- und Privatgeschäfte des Hauptgesellschafters nebst der Kundschaft
und die Waren sind in der Einleitung gründlich erörtert worden. Die
Geschäfte betreffen den Wandschnitt und sind nicht sehr verwickelt. Die
Tuche werden in Flandern eingekauft, in Packen nach Rostock, zuweilen
über Stralsund (HI §§ 171, 193), durch verschiedene Schiffer (11 und VI
de Campen) eingeführt und hier ellenweise wieder verkauft. Wir erhalten
einen Einblick in die Buchführung einer offenen Handelsgesellschaft, wie
sie im Landhandel auch in den süddeutschen Städten im MA. gewöhnlich
war. Die rechtlichen und geschäftlichen Verhältnisse der gewillkürten Ge-
sellschaften des hansischen Seehandels lernen wir daher aus diesem Bech-
nungsbuche, von dem bisher nur ein Auszug Manns im 'Mecklenburgischen
Urkkbuche' abgedruckt war, ganz und gar nicht kennen. Für diese bleibt noch
die einzige unschätzbare Quelle auf deutschem Boden, welche sich mit dem
Rostocker Buche messen kann, das Handlungsbuch des Hamburger Hauses
Geldersen aus den Jahren 1367 — 1406, bekanntlich von Laurent 1841 in einem
leichtfertigen Auszuge ohne Verständnis veröffentlicht und daher neuerdings
wieder in Angriff genommen. W. Stieda^) veröffentlicht und erläutert
das Verzeichnis des Nachlasses eines um 1423 in Reval verstorbenen han-
sischen Wein- und Tuchhändlers, welches sich unter kaufmännischen Papieren
des Revaler Stadtarchives erhalten hat.®"*)
Wenn auch gröfsere Werke hansischer G-eschlohtsdarstellung nicht
erschienen sind, so sind doch wenigstens einige von kundiger Hand verfaTste
Aufsätze handelsgeschichtlichen Inhalts zu verzeichnen. Vorzugsweise aas
Schäfers bekanntem Werke über die Hansestädte und König Waldemar tob
Dänemark schöpfend skizziert H. Denicke^) die Stellung der Hansein
^kordeuropa, ihre innere Verfassung (S. 31 f.), ihre Handelswege, Ans- und
Einfuhr (S. 13 f., 27), ihren handeis- und seerechtlichen Geschäftsbetrieb
(S. 12f., 16f., 26), d^e gewerblichen Verhältnisse sowie das Eontorleben zu
Bergen und das Treiben bei den Fitten auf Schonen (S. 21, 25).' D^
Eontor zu Bergen soll in der Blütezeit 3000 Mitglieder vereinigt haben. Der
Umfang des Handels sei ebenso grofs, ja in einigen Artikeln sogar gröfser
5) W. Stieda, Der Naohlafs eines lutnBischen KanfmAnnes: MYLflb.G. H. S, (18^^)«
S. 2—11. — C) X W. V. Sippen, Zur Gesch. d. Yitalienbrttder : Hans. GBU. (1884).
S. 162/4. (Regesten von 4 Urkk. aus d. J. 1409 Aug. 80 1410 Nov. 29. Einige WsreB'
preise.) — 7) XK. Koppmann, Anhang. Drei Aktenstücke betreffend die VerhandloDgen
Hamburgs mit dem kaiserlichen Hofe über die ostfHesische Bieraccise 1467 Dez. 13«*^
1468 Jan. 6. Aus dem Hamb. Stadt-A.: ib. S. 189—68. — 7*) X P. Hasse, SchlM-
wig-Holstein-Lauenburgisehe Begesten und Urkk. 786—1248: 1, 1./4. Lief. 4®. Hüd-
bürg und Leipzig, L. Vofs. 1886. Bez.: G. W.: NA. (1886), S. 488. — 8) >^ ^'
Brehmer, Greschtttzausrttstung Ifibeckiseher Kriegsschiffie im J. 1626: Hans. GBIL (1884))
S. 166 — 70. (Aufzeichnung .der mit dem Kriegswesen betrauten Ratsmitglieder nod ^
Vertrag, den d. Rat u. die Vierundsechziger 1682 MSrz 24 mit dem Hamburger Schiffe
Karsten Junge über sein neues Schiff im Werte von 8000 Bfark lUb. abschlosssD.) -^
9) H. Denicke, Von der deutschen Hansa: Sammlung gemeinverständl. wL Vortrig^
hrsg. von R. Virchow u. Fr. v. Holtzendorff 19, Heft 466. Berlin, C. Habel 36 S.
XXIII. J. H. Hansen: Die Hanse. 11,167
als vor 50 Jahren auf demselben Gebiete gewesen; über Lübeck wären z. B.
33000 Tonnen Heringe eingeführt worden gegen 3700 Tonnen im Jahre 1856
(S. 27). Die hier schon mehrfach (JB. lU, II, 173*, IV, n, 269^) zurück-
gewiesene Auslegung des Stralsunder Friedens wird aufrecht erhalten: ^Er
Terlieh — das unerhörte Recht, die nächste dänische Königswahl ihrer Zu-
stimmung zu unterziehen, womit sie eine Superiorität gewannen, wie weder
Kaiser noch Könige damals über einen fremden Staat ausübten' (S. 11).
D. Schäfer^^) leitet die wirtschaftliche Gröfse der Hansestädte und ihr
handelspolitisches Übergewicht im Verkehr zwischen dem Osten und Westen
Nordeuropas von der durch die Ratsverfassung dem gemeinen Kaufmanne
eingeräumten Stellung und der politischen Macht ab, welche die in der
Leitung wechselnden, aber die gleiche Richtung der Interessen verfolgenden
Geschlechter durch ihre diplomatische Überlegenheit errangen und be-
hanpteten, und führt die Ursachen des Niedergangs der Hanse auf die
nationale Ohnmacht Deutschlands und die Notwendigkeit des Zurückweichens
des privilegierten gemeinen Kaufmannes vor den Mitbewerbern auf dem
Meere ' infolge des Emporkommens der unterdrückten seefahrenden Na-
tionen zurück.
C. Wehrmann^^) betont ebenfalls die Bedeutung der unbeschränkten
Freiheit, welcher der Rat der Stadt Lübeck in der Leitung sowohl der
Angelegenheiten seines Staates als auch des hansischen Bundes ohne Ein-
mischung der Bürgerschaft in die äufsere Politik sich erfreute. 'Wie er
einerseits keine Rücksicht auf einen Landesherm zu nehmen brauchte, so
war er andererseits unabhängig von der Bürgergemeinde. Und das war es,
wts die Stadt grofs gemacht, was sie in den Stand gesetzt hat, Haupt der
Hanse zu werden' (S. 61).
A. Hagedorn^ ^) verfolgt die Entwickelung der Verfassung und des
Verkehrs von Magdeburg, dessen Stadtrecht in den Landstädten des
Ostens in PreoTsen, Polen und Schlesien den magdeburgischen Handelswegen
folgend darum so grofse Ausbreitung fand, weil es in besonderem Mafse
den Bedürfnissen ihres Verkehrs entsprach (Bd. 20, S. 77). Die Betrachtung
der Aus- und Einfuhr (ib. S. 75), der Märkte, des Gasthandels und Innungs-
wesens (S. 79 ff.), der hervorragenden Bedeutung der Eibschiffahrt für die
Teihahme am Seehandel, besonders über Hamburg nach Flandern (ib. S. 73 f.,
76), erklärt die vermittelnde Stellung Magdeburgs zwischen den Seestädten
^d dem Binnenlande und sein wachsendes Interesse an der Hanse, deren
Mtik es als führendes Mitglied besonders im Anfang des 14. Jh. stark
beeinflulste. (Vgl. Bd. 17, S. 9 ff.)
E. Koppmann^') giebt einen gedrängten Überblick über Hamburgs
^tsTerfassnng, deren stark demokratischer Zug hervorgehoben wird. Die
^t behauptete eine freie Stellung zu den holsteinischen Grafen, nahm
1#) D. Sch&fer, Die Hanse a. ihre Handelspolitik. Vortrag. Jena, G. Fischer.
^^8. Bez.: K. Höhlbaum: CBL (1886), S. 1878; vgl. HZ. 19, S. 95. — 11) G.
^ebrmann. Die obrigkeitliche SteUung des Rats in Lttbeck: Hans. GBU. (1884), S. 58—78.
^ 12) A. Hagedorn, Verfassangsgesch. d. Stadt Magdeburg bis zum Ausgang des
U- Jh. Ein Beitrag zur Gesch. des deutschen Stidtewesens : GBll.Magd. Jg. 16:
8.875—448, 17: S. 1—88, 99—127, 292—829, 20: 8. 68—95, 807—48. 1885. —
1S)K. Koppmann: Aus dem MA. Aus Hamburg^ Vergangenheit. Kulturhist. Bilder
^v Tsnchiadenen Jh. Hrsg. von K. Kopp mann. S. 845—63. Hamburg und Leipzig,
^Tofs. 1885. Res.: Kluckhohn: HZ. 19, S. 855 f. anerkennend.
n,i68
XXni. J. H. Hansen: Die Htnee.
anunterbrochen inniges Interesse an der Hanse (S. 353); sie hatte ihr
Hanpthandelsgebiet an der Nordsee, legte 1286 ein beständiges Feaerzeichen
anf der Insel Nye 0 an, erbaute 1299 das sogenannte neue Werk, einen voft
einem städtischen Hauptmanne bewachten Turm, und gelangte 1394 in den
Besitz Yon Ritzebüttel (S. 359), erwarb überhaupt Landgebiete nur zur
Sicherung des Verkehrs zu Wasser und zu Lande. Bereits im 13. Jh. lebten
Hamburger Kaufleute zu Utrecht wie zu Ostkerken (unweit Dammes) in
Privatkontoren unter eigenen Älterleuten, von denen sie an den Rat ihrer
Heimat appellieren konnten; 1356 wurden in Amsterdam and 1365 n
Staveren neue Eontore eingerichtet und 1402 dasjenige yon Ostkerken nach
Sluys, dem Hafenorte Brügges, wo die Hamburger ein eigenes Hansehaus
besafsen, verlegt (S. 354). Gleichzeitig besuchten Flaminger eifrig den
Hamburger Markt, um ihre Waren nach den märkischen und sächsischeD
Städten zu vertreiben und Holz zu holen. Im 14. Jh. gab es in Hamburg
schon eine Silber- und eine Glashütte und das Brauwesen nahm einen
aufserordentlichen Aufschwung, sodafs man 1376 457 Brauer, von denen 55
ihr Bier nach Staveren und 126 nach Amsterdam aasführten, und mehr ab
200 von ihnen beschäftigte Böttehermeister zählte. Das Hamburger Bier^^)
hatte das bremische aus dem Seehandel verdrängt (Lappenberg, Brem.
Geschqu. S. 85, 118). Wie viel den Hamburgern an der freien Einfuhr
ihres Bieres nach Ostfriesland lag, beweist der Zollstreit, den sie in der
zweiten Hälfte des 15. Jh. mit den ostfriesischen Grafen führten. Diesen
hat W. V. Bippen^^) behandelt. Im Vertrage mit dem Grafen Ulrich
vom Jahre 1453 (Ostfr. Urkkbuch n. 658) hatte sich Hamburg insbesondere die
freie Einfuhr seines Bieres und anderer Güter ohne Accise und ohne
jegliche Beschwer für alle Zeiten ausbedungen. Allein gleichzeitig mit dem
Grafenstande erwarb Ulrich im Jahre 1464 Oktober 18. vom Kaiser
Friedrich IE. ein Privileg, welches einen Zoll von 2 Groschen von der
Tonne ausländischen Bieres zu erheben gestattete (Ostfr. Urkkbuch n. 814).
Sogleich hob er auch die Zollfreiheit der Hamburger in dem von ihnes
verpfändeten Gebiete, Emden und Leerort, auf. Nach vergeblichen Unter-
handlungen wandte sich der Rat Hamburgs im Jahre 1467 an den Kaiser und
gewann auch die Vermittelung des Königs Christian I. von Dänemark ab
holsteinischen Grafen. Trotzdem wurde im Jahre 1469 Juli 19. das Acdae*
Privileg der ostfriesischen Grafen erneuert (Ostfr. Urkkbuch n. 880). Die
Hamburger Bürgerschaft empfand die Bieraccise jedoch so drückend, dafe
sie im Jahre 1483 entweder Abstellung derselben oder Vertreibung der Grafen
aus dem 1478 gekündigten Pfandbesitze (S. 119) vom Rate forderte. Endlieh
setzte Hamburg in der That nicht nur die Abschaffhng der Accise und aller
Auflagen im endgültigen Vertrage vom Jahre 1493 durch, sondern erhielt anch
für die Abtretung der Schlösser Emden und Leerort aulfler der hinterlegten
Pfandsumme von 10000 M. weitere 10000 M. lüb. zu der Handelsfreiheit (S. 134,
Ostfr. Urkkbuch n. 1361). R. Ehrenberg^®) vergleicht Hamburgs Platz in
der Hanse mit der Entfaltung seines Handels infolge des Obergangs zum Yer-
14) X J. Lieboldt, Vom Hamburger Bier: MYHamb.G. Jg. 8, S. 10. —
16) W. V. Sippen, Der ZoUetreit zwiaehen Hamburg und Ostfrieeland in der zweiten
Hftlfte des 15. Jh.: Hans. 6BU. (1884), S. 119—86. — IC) R. Ehrenberg, Hambnrgw
Handel und Handelspolitik im 16. Jh. Aus Hamburgs Vergangenheit. Knlturhist. BUdtr
ans verschiedenen Jhhn., hrsg. von K. Koppmann. 8. 281 — 821. Hamburg v. Leipiif>
L. Vofs. Bez.: Kluckhohn: HZ. 19, S. 855 f. aaerkennand.
XXm. J. H. Hansen: Die Hanse. IlflOO"
kehr der NZ. im 16. Jh. Als Glied der Hanse mniste Hamburg hinter Labeck,
Danzig, Köln nnd wohl auch Brannschweig zurttcktreten, da es seinen
Warenstapel and Zwischenhandel nicht zn voller Entfaltung bringen konnte.
Im 13. Jh. hatte es schon ein nicht unbeträchtliches Wechselgewerbe besessen,
aber sp&ter an Brflgge und Lübeck vollständig verloren. Weder Lom-
bilden noch Juden liefsen sich im Mittelalter in Hamburg nieder (S. 287).
Die Flanderfahret, die angesehenste Gesellschaft, zählten im Jahre 1376 84 Mit-
^eder, die Englandsfahrer viel weniger, waren aber wie jene oftmala
zigleich Grewandschneider. Später entstand die Gesellschaft der Schonen*
fikrer, erst im 16. Jh. die der Bergenfahrer. Die Umgehung des hansischen
SUpels KU Bergen durch Anknflpfung eines direkten Verkehrs mit Island
gegen hanusches Verbot fahrte die erste Verschiebung der Verhältnisse um
das Ende des 16. Jh. herbei. Seit 1472 hatte Hamburg die Eibschiffahrt
iBit eigner Kraft zu beschirmen und daher erhob es vor der Elbmflndung
emen Zoll von allen eingehenden Gfltem. Zur Wahrung der ausländischen
Bedrängen wurde 1517 aus den Vorstehern der drei ältesten Gesellschaften
die kaufmännische Behörde der 'Kopmanns Olderlfide' eingesetzt. Schon
ISaS wurde der hamburgische Gasthandel mit Laken sogar den Lfibeckem in
Dürer eigenen Stadt beschwerlich, zwei Jahre nachdem die Englandsfahrer
Antwerpener Tuchbereiter und Färber geholt hatten, um die englischen Tuche
dem Zwischenhandel Antwerpens zu entziehen. Neue rheinische und scMesische
Waren nahmen jetzt Ober Hamburg ihren Weg ins Ausland. Bis 1560 ver-
dieüiachte sich der Schiflbverkehr in diesem Hafen. Mehrere Jahrzehnte vor
Lflbeck und Danzig, nämlich im Jahre 1568, hat Hamburg eine Börse einge*
richtet (S. 295). Den vollständigen Bruch mit der hansischen Handelspolitik
bedeotete die Aufnahme der 1563 aus Antwerpen vertriebenen Merchant
adventarers. 1567 verlegten diese englischen Eaufleute ihren Tuchstapel
nach Hamburg und spielten hier bald dieselbe Rolle wie früher der han-
sische Kaufmann in England. Die Zahl der Gewandschneider stieg von
163 Personen des vorhergehenden Jh. bis zum Anfang des 18. Jh. auf 355,
und schon zwischen 1577 und 1583 war ihre Gesellschaft so wohlhabend
geworden, dafs sie 1500Ö M. ffir die Erbauung der ersten überdachten Börse
aufwenden konnte. Die Einfuhr englischer Tuche beschäftigte von da an
den bedeutendsten Zweig des Hamburger Handels, und sowohl die deutsche
Tochweberei als auch der Seehandel der andern Hansestädte erlag der englischen
Konkurrenz (S. 307 ff.). Die Unterordnung der einzelnen Teile des Reiches
wter das Wohl des Ganzen lag leider dem Geiste jener Zeit überhaupt
n fem.*'-")
W. Stieda**) untersucht den handelsgeschichtlichen Wert der in Lübeck,
I^uizig und Reval aufbewahrten hansischen Schiffahrtsregister, von
denen bisher nur ein Greifswalder Bruchstück aus dem Jahre 1388 gedruckt
'w (Pyl, pommersche Geschichtsdenkm. 2, S. 113/5). Diese Aufzeichnungen
^ den Besuch des Hafens gingen aus dem Bedürfnis der ZoUerhebung
^or. Die Lübecker Listen stammen aus einigen Jahren zwischen
17) X K. £. H. KrÄuee, Rostock im MA.: Hans. GBl. (1884), S. 89—50. —
IS) X W. V. Bippes, Aus Bremens Vorzeit. Aufsätze zur Gesch. d. Stadt Bremen.
^co, C. Schflnemann. 1886. 8^ IV, 208 S. (Kapitel 2: Gesch. des Rats und der
^«"Mbitaschen Bewegungen bis 1433, S. 15—54, über die Verhansnng Bremens S. 42 ff.;
^itel 3: Bremen um 1400 S. 55—88; Kapitel 8: Der bremische Freimarkt S. 175—85.)
-^11) W. Stieda, SchifiUirtsregister : Hans. GBU. (1884), S. 77—115.
11,170
XXV. F. Hirsch: Byzantinische Greschichte.
1368—1401, 1492/6, 1534 ff. Sie sind lückenhaft. Die älteste Lübecker
Zollausweisnng verzeichnet 871 ausgelanfene Schiffe, darunter seit Johannis
160 nach Schonen durchweg mit Salzladung, aber nur 423 eingelaufene,
darunter 47 mit Hering von Schonen zurückgekehrte Schiffe. 2 Danziger
Register, in welche die Entrichtung des Talgeldes', eines schon 1341 üblichen
Hafengeldes von 2 bis 3 Pfennigen für jede preufsische Mark (d. h. ^/^^^
bis VsAo)) eingetragen ist, enthalten die in den Jahren 1474/6 ^einver-
palten' 401, 525 und 624 Seeschiffe sowie die zwischen 1490 und 1492 'aas-
verpalten' Schiffe. Leider gestatten diese Quellen keine Berechnung des
Wertes der gesamten Aus- und Einfuhr. Am unvollständigsten und ohne
einheitliche Buchführung sind die 4 Bruchstücke von Revaler Registern sm
dem 15. Jh. angelegt (S. 102): Aufzeichnungen eingelaufener Schiffe, anter
denen die flottenweise segelnden Salzschiffe aus der Baie und von Lübeck
(1429 — 35) in auffälliger Weise überwiegen. Die Schiffahrt wird im April
eröffnet, aber zuweilen wider hansische Regel statt um Michaelis erst im
November geschlossen. Die Zahl der Befrachter eines Schiffes schwankt
sehr, z. B. 11, 33, 46 und sogar 90. Eine wertvolle Zugabe, die Zusammen-
stellung der aus dem 14. und 15. Jh. überlieferten Schiffswerte, verdient
erwähnt zu werden (S. 97). Einen Beitrag zur Kenntnis des hansischen
Seewesens liefert C. F. G a e d e c h e n s ,*®) indem er den Umbau, die Bewaff-
nung und Bemannung der verschiedenen Fahrzeuge untersucht, welche der
Rat kaufte oder mietete und zu Friedens- oder Orlogschiffen ausrüstete seit
dem 13. Jh. Dabei wird nicht nur die Admiralschaftsorduung auseinander-
gesetzt, sondern es werden auch einige Seekämpfe gegen Seeräuber (1525),
Kaper und die Flotte der Dänen (1630) geschildert."-**^)
XXV.
F. Hirsch.
Byzantinische Geschichte.
Quellen. Publikationen. — Von der vortrefflichen neuen Aus-
gabe des Theophanes von de B o o r ^) ist der zweite Band erschienen. Der-
selbe enthält zunächst die verschiedenen Lebensbeschreibungen des Theophanes,
20) C. F. Gaedechens, Hamburgs Kriegsschiffe: MVHamb.6. Jg. 8, S. 115— 26-
— 21) X K. Höhlbaum, Nachricht über die älteste Handschrift des sog. «WisbjKheu
Seerechts': M. KShier Sudt-A. 8. Heft (1885), S. 89 f. — 2t) X F. Snndermann.
Die Sagengesch. d. Störtebeker. (= Kbius StSrtebeker in Sang und Sage von L. Frahm
n. F. Sundermann.) Hamburg, G. E. Nolte. 1885. 8^ — 28) X W. Mollemp,
Eggert Frille. Et Bidrag til Unionstidens Historie: Hist. Tidsskrift 5 B. 5 (1885), S. 1— 6S.
Kopenhagen, F. Dreyer. — 24) X W. Brehmer, Zur Frage nach dem Ursprungs dar
messingenen Grabplatten Lübecks: MVLüb.G. (1885), Heft 2, S. 78/5. — 26) ^
Nachrichten vom hansischen Geschichtsverein: Hans. GBll. (1884), S. 28, 18. JB. S. 8/7.
Reiseberichte von A. Hagedom S. 8 — 28.
1) C. de Boor, Theophanis Chronographia. YoL 2. Leipzig, Teubner. 788 9-
Bez.: Wochenschr. f. klassische Phil. 2, S. 1201. (Über Bd. 1 s. JB. VI, n, 216.)
XXV. F. Hirsch: Byzantinische Geschichte. II 171
sodann eine aaf ganz neuer kritischer Gmndiage beruhende Ausgabe der
Historia tripartita des Anastasius bibliothecarius, welche, da sie in ihrem
Haaptteüe eine mehr oder minder freie Übersetzung des Theophanes ist und
ihrem Vf. eine yerhältnismäfsig gute Abschrift des Archetypus desselben vorlag,
ein wichtiges Hilfsmittel für die Feststellung des Textes desselben darbietet
QDd f&r diesen Zweck auch von dem Herausgeber verwertet worden ist.
Darauf folgt eine umfangreiche Abhandlung über die kritischen Hilfsmittel
za einer Ausgabe des Theophanes und endlich drei mit der gröfsten Sorg-
falt gearbeitete Indices. — Eine bisher unbekannte interessante Quelle ist
eröShet worden in der von Troitzki^) aus einer Moskauer Hds. heraus-
gegebenen Selbstbiographie des Kaisers Michael YIH. Palaiologos, des
Wiederherstellers der griechischen Kaiserherrschaft in Konstantinopel. Die-
selbe, wahrscheinlich 1282 geschrieben, bildet die Einleitung zu den von
dem Kaiser verfalsten Statuten des St. Demetriusklosters in Konstantinopel
und enthält eine zwar apologetisch-panegyristisch gefärbte, aber doch recht
interessante Nachrichten darbietende Schilderung der Lebensschicksale des-
selben. — Sakkelion,^) der schon im vorigen Jahre aus einer Hds. in
Patmos zwei Briefe des Kaisers Romanos I. Lakapenes an den Bulgaren-
fllrsten Symeon herausgegeben hatte, veröffentlicht jetzt aus ' ebenderselben
Hds. den Schlnfs jenes zweiten und einen dritten an eben jenen Fürsten
gerichteten Brief, der gleichfalls aus der Feder des Theodoros Daphnopates
stammt. Ebenderselbe^) teilt ein Verzeichnis der Bischöfe von Argos und
Nanplia vom 9. — 12. Jh. mit. — Lambros^^) veröffentlicht vollständig aus
einer Wiener Hds. eine früher von Sathas nur teilweise herausgegebene
panegyristische Leichenrede auf den 1391 gestorbenen Kaiser Johannes
Palaiologos von Theodoros Potamios, sowie Stücke von Briefen ebendesselben
V£s. aus einer Athoshds. Sakkelion^) veröffentlicht einen in Form eines
Briefes an den heiligen Gregor den Theologen verfafsten Bericht des Kaisers
Konstantin VIT. Porphyrog. über die im Jahre 944 erfolgte Überführung
der Gebeine dieses Heiligen nach Konstantinopel, ferner^) eine Urk. des
Kaisers Michael YHI. Palaiolog. für das St. Johannisklosters in Patmos
Tom Mai 1259, sowie "0 eine Urk. des Patriarchen Dionysios von Konstan-
tinopel vom Jahre 1490, betreffend die Erhebung des Bischofs Bessarion
von Demetrias zum Erzbischof von Larissa. Nachträglich sei noch erwähnt,
^ schon im vorigen Jahre Miller^) zehn in einer venezianischen Hds.
erhaltene Briefe des um die Mitte des 12. Jh. lebenden bedeutenden Juristen
^beodoros Balsamen an verschiedene, zum Teil hochgestellte Personen
heraasg^eben hat.
Der neue 6. Band des Sathasschen grofsen Urkundenwerkes^) enthält
2) J. G. Troitzki, Imperatoris Michaelis Palaeologi de vita sua opusculum necnon
'^lae quam ipse monasterio S. Demetrii praescripsit fragmentum. Petropoli. Rez. :
^ilriotf T^5 ioTo^iJÖje 9UU i&voXoyixfjg irai^ias Trje ^Ellddos 2, S. 521. — 3) J.
^■I^keUoii, ^Pafftarov ßaoiXiiog rov Aaxcarrjvov intaroXali ^ihcuiv 2, S. SS 6. —
4) id., ^Anyotv^ koI NavJtliov naXaiol iepapx^' i^* 3- 3^- — 4*) ^P- Lambros,
^*öia^ o JJatcLfuog 9uu 17 eh 'Itoavmjv rov IlahuoXoyov fitovtpSla avrovi ib. S. 48.
'^ 5) J. Sakkelion, Katvaxavrivov Z rov ÜOQtfVQoyivvipiov intorokrj Ttpos /\»7-
'/^^tov Tov TTJs &eoXoyiae htc^vx^fiavi ib. S. 261. — 6) id*» üa^xa^x^^*^^ ߀W$?.$xov
^^ßovllov Ikeyxog: ib. S. 265. — 7) id., Styiihov nar^io^tMovi ib. S. 15. —
vQK>Millerf Lettret de Theodore BalBamon: Anoaire de Tassociation poor rencoorage-
^t des ^tides grecqnes en France 18, S. 8. — 9) C. Sathas, Documents in^dits
relfttiä i Thistoire de la Grfece aa moyen-Age. VI. Paris, Maisonneuve. 4®.
n 172 XXV. F. Hirsch: Byzantinische Geschichte.
eine Reihe von Berichten venezianischer Statthalter in den griechischen Be-
sitzungen der Kepnblik an die Regiemng aas dem Ende des 15. nnd der
ersten Hälfte des 16. Jh., damnter namentlich die Dispacci des J. Barbarigo
(1465/66) und des B. Minie (1479—83).
Von Inschriften veröffentlicht Sakkelion^®) eine ans der jetzt ze^
störten Kirche St. Johannis des Tänfers in Athen stammende vom Jahre
871 betreffend die Gründung dieser Kirche, femer Zisios^*) mehrere an
der Stoa Hadrians zu Athen befindliche aus dem 13./16. Jh.
Zu erwähnen ist hier endlich noch die Übersetzung von Prokops
Yandalen- und Grotenkrieg, welche D. Coste^^») in den 'Geschichtschreibem
der deutschen Vorzeit* hat erscheinen lassen.
Quellenkritik. — Gelzer^*) behandelt in der ersten Abteiliiig
des zweiten Bandes seines früher genannten Werkes 'die Nachfolger des
Julius Africanus', d. h. die späteren Autoren, welche meist nach dem yo^
bilde und unter Benutzung des Africanus Chronographieen, d. h. mehr oder
minder ausführliche, auf der biblischen Chronologie basierende Abrisse der
Weltgeschichte geschrieben haben , zunächst die Zeitgenossen des Äfr.
Hippolytos von Born, dessen Weltchronik nur in zwei späteren Bearbeitungen
erhalten ist, sodann sehr ausführlich Eusebios, darauf die beiden einzigen
von letzterem unabhängigen lateinischen Chronographen Sulpicius Sevems
und Q. Julius Hiiario, darauf die Byzantiner Joannes Malalas, Chronic.
Paschale und, unter besonderer Berücksichtigung der Hauptquelle desselben,
des alexandrinischen Neuplatonikers Panodoros, Synkellos, femer die hdoyfi
iatOQUJV^ den Barbarus Scaligeri und eine Anzahl von späteren, zum Teil
noch ungedruckten kleineren * byzantinischen Chronographieen, endlich die
verwandten orientalischen Werke des Dionysios von Telmahar, des Barhebraeos
und des Patriarchen Eutychius von Alexandrien. Alle diese Werke werden
mit grofser Sorgfalt auf ihre Quellen zurückgeführt und das chronologische .
System derselben erläutert. — Über Johannes Antiochenus handelt de Boor^f)
und weist Jeep gegenüber nach, dafs der Artikel des Suidas über Konstantin ;:
den Grofsen sowie einige andere Artikel desselben nicht direkt aus jenen 1
stammen, sondern auf dessen Quellen, vermittelt durch die Konstantinischen |
Exzerpte negl dQer^g xal xayclag zurückgehen. — Röckl^*) behanddt j
die Quellen derjenigen Periode der byzantinischen Geschichte (976 — lOW)» |-
welche das Geschichtswerk des Michael Psellos umfafst, und zeigt, indem |
er die Regierungen der einzelnen Kaiser durchgeht, dafs Johannes Scylitzes ^
nur teilweise jenen benutzt, Michael Attaleiates ganz unabhängig von den- ^
selben ist und dafs auch Zonaras und die anderen späteren Quellen nicht ;
auf ihn, sondern auf jene beiden zurückgehen. !
Dantellungen. Allgemeine Bearbeitungen der byzantinischen 6^ ;.
schichte sind in diesem Jahre nicht erschienen und auch von monographischen r:
10) J. Sakkelion, 'Eniy^atjpfi 'A&rji-'eov xp^ortafuxi^ : jJiXrtov 2, S. 29. 7* ^
11) K. ZisioB, Xa^Yfiaxa htiypa^txd inl aQxauiv /ivrjfuiafv ndk xj^unnaam»»* ^
vamv T^e 'Arriferjg: ib. 8. 20. — 11') ^' Coste, Prokops Yandalen- nnd Gotenkrieg. ^
t^ben. (= Gescbichtflchreiber der dentsehen Vorzeit No. 78.) XXI, 82 S. M. h^^-
— ItS) H. Geizer, Sextus Julius AfHcanns nnd die byzantinische Chronographie. 11, !•
Leipzig, Teubner. 425 S. Rez.: Wochenschr. f. klass. Philologie 8, S. 1441. (t^
Band 1 s. JB. III, II, 220. — 13) 0. de Boor, Über Johannes Antiochenus: Herrn» *
20, S. 821. — 14) S. Röckl, Studien zu byzantinischen Geschichtasehreibem. 11: Bllf- <
d. bayer. Gymnasialschulwesen 21, S. 4. .
XXY. F. Hirsch: Byzantinifche Geschichte. 11,173
ngen ist nur ein gröDseres Werk ZU nennen, das von Güldenpennig^^)
) beiden ersten Kaiser des oströmischen Reiches Arcadins und
US IL, in welchem in sehr ausführlicher und eingehender Weise
»ren Schicksale, wie die inneren Zustände des Reiches behandelt
Versuch gemacht wird, aus dem lückenhaften und wenig zuverlässigen
lateriai ein anschauliches Bild des Zusammenhanges der Dinge,
ir Persönlichkeiten jener Kaiser und der hervorragenderen unter
aatsmännem zu gewinnen. Allerdings ist dem Vf. nachgewiesen
dafs er weder das Quellenmaterial noch die neuere Litteratur voll-
benutzt hat und dafe seine Darstellung im einzelnen manche Un-
Leiten und Irrtümer enthält. — Das Sardousche Drama Theodora
diese Kaiserin, die Cremahlin Justinians, ein besonders reges
I erweckt und so sind nicht weniger als drei dieselbe behandelnde
erschienen, von Debidour,^®) Houssaye^^) und Largajolli,^^)
en indessen nur die erstere auf eingehenderen Studien beruht.
behandelt in drei Abschnitten Th. als Frau, als Kaiserin und als
and sucht nachzuweisen, dafs die ungünstigen Nachrichten der
i, von denen bezweifelt wird, dafs sie von Prokop verfafst seien,
rOrdig seien. Den Angaben derselben über Theodoras unsittlichen
uidel widerspreche der Umstand, dafs Justin sie als Gattin seines
nerkannt und Justinian sie zur Augusta erhoben habe, gerade auf
nfluÜB seien die Gesetze des Kaisers, welche die Hebung der Frauen
Sittlichkeit bezwecken, zurückzuführen; ihre Teilnahme an den
gsgeschäften sei für den Kaiser und für den Staat wohlthätig und
keineswegs unpopulär gewesen; sie sei allerdings Anhängerin der
hen eutychianischen Lehre gewesen, habe aber in religiöser Be-
auf Justinian geringen EinfluDs ausgeübt und sich ihrerseits um den
en Frieden bemüht. Von sonstigen Arbeiten ist noch zu erwähnen
atz von Meyer, ^*) tn welchem die Verdienste des griechischen
1 Konst. StUJias um die Geschidite der Litteratur seines Vater-
dbührend gewürdigt, dessen Ableitung des Namens Morea von einer
b. in Elis nachweisbaren Stadt gleichen Namens gebilligt, dagegen
ehauptung, Slaven seien nie in die Halbiasel eingewandert, als un-
)t zurückgewiesen wird, endlich die Fortsetzung der Arbeit von
^) über byzantinische Gemälde in Unteritalien, in welcher die in
pta einer Eörche zu Carpignano bei Tarent befindlichen Wand-
aus dem 10./12. Jh. besprochen werden, deren griechische Inschriften
ie Stifter als auch die Maler derselben nennen.
A. Gttldcnpennig, Greach. des ostrSmisehen Reiches anter den KAisem
vd Theodosins n. HaUe, Niemeyer. VIII, 425 S. Bez.: HZ. NF. 21, S. 252;
7, S. 687; MHL. 14, S. 215; GGA. (1887), S. 111. — 16) A. Debidour,
ice Theodora. Etüde critique. Pftris, Dentu. 180 S. — 17) H. Honssaje,
iee Theodor«. BDH. 67, S. 568. — 18) !>• Largajolli, Teodora un' angusU
lel* 6. aeeolo: Nuova Antologia 50, S. 210. — 19) Gustav Meyer, Konstantin
I die Slavenfrage in Griechenland: Essays und Studien zur Sprachgeschichte and
i, Berlin, Oppenheim. S. 117. — 20) Diehl, Peintares byzantines de Tltalie
>: BCH. 9, S. 207. (S. JB. HI, ü, 221.)
n,174 XXTI. Hartwig Hirschfeld: IbIuu.
XXVI.
Hartwig Hirschfeld.
Islam.
Allgemeines. Bibliographie and Litteraturknnde. — Wie in
den letzten Jahren ist auch diesmal an die Spitze dieses Berichtes das
'Litteraturblatt für orientalische Philologie*^) zn stellen, dessen 3. Band sich
bis in das Jahr 1886 erstreckt, an Reichhaltigkeit aber seine Yorg&nger
noch übertrifit.
Nekrologe. — Die Wissenschaften des Orients nnd insbesondere die
des Islam haben leider anch in diesem Jahre schwere Verluste zn beklagen,
die in den Namen Ernst Trumpp^) nnd Gnstay Nachtigal*) zum Aiu-
dmck kommen. Den yerstorbenen französischen Gelehrten Longp^rier,
Lenormant nnd Mnret ist in einer eigenen Schrift ein würdiger Nachrof
gewidmet.^) Anch das Hinscheiden des bekannten und verdienten Ver-
legers Nicolans Trübner*"*) kann nicht unerwähnt bleiben. — Ein AbriliB
seines eigenen wander- und wissenschaftsreichen Lebens ward uns von der ge-
wandten Feder Vamb^rys'') geschenkt.
Die allgemeinen Angelegenheiten der morgenländischen Wissenschaften
werden am besten durch die Erinnerung an den im Jahre 1883 in Lejden
abgehaltenen Orientalistenkongrefs eingeführt, dessen Sitzungsberichte^'*)
nunmehr in einer stattlichen Ausgabe gedruckt vorliegen ^^~^*) und eine
Fülle gediegener Arbeiten bringen, von denen die in diesen Bericht ge-
hörenden unten in den betreffenden Bubriken werden aulgeführt werden.
Bilder aus dem Leben des Morgenlandes der Gegenwart behandelt ein Bncb
von Bart;^*) etliche Aufsätze berichten von den Erzeugnissen der dortigen
Presse ^*-^*) und anderen öffentlichen Angelegenheiten,^'-^*) di€( auch mit
1) LitteimtnrblaU für Orient. PhiloL Bd. 8. Leipsig« Otto SchiÜM. lY, 128, 216 S.
M. 15 Bes.: LittMerk. 6, S. 840 (Steinschneider), (cf. JB. 1884 11, 22lK) - j
%) Prof. Dr. K Trumpp (f 5. April zu Mttnchen). Kekrol: Athen, Hai S. 681 f. (Boit); .
Trttbn. Record. N. S. 6, S. 28; JBAS. n. s. 17, ann. rep. S. 82/6 (Vau x). — 8) Qiiitiv
Kachtigal (f 20. Apr. 1885). NekroL: KBAAnthr. 16, S. 40; BL eoe. kh^ gMfr- -
S. 897—400 (Frans-Pacha); ADB. 28, S. 198/9 (F. Ratzel). — 4) K Babelon,
Adrien de Longp^er; Franfois Lenormant; Emest Mnret. Trois neerologies. Berüs,
Calvary. 25 S. — 5) Nie. Trttbner (f 80. März 1884): BSrsenbL f. d. d. Bnchb. (1884), ^
S. 2860/2, 2427—80. Sep. Leipzig, Tenbner. 1884. — C) X Ch. A. Cherbonnean (f 11- 0^^ '-
1882): JB. ttb. d. Fortsehr. d. kl. Altert. 41o (biogr. JB.) S. 18—20 (Antoine). — 7)^ -
Yamb^rj, Hie life and adventnres. Wrltten by himeelf. With introdnctotjr chapter, dedicttid ^
to the bojs of England: portr. and 17 M. London, Unwin. 856 S. 5 |. — 8) ^^'
dn 6. Congr^ intern, d. Oriental, tenu en 1888 k Leide. 4 voUb. Leide, £. BrilL toL 1-
1884. 288, 756, 628, 285 n. 213 S. Bez.: M^m. de la aoe. des ^t. jap. 4, S. U8. -
9) Bob. Gnst, Internat. Congr. of seienoe: CalenttaR. 81, 8. 48—77. — If) XHcmmel,
Aimbien n. Islam: JB. für 1881; A. zu ZDMG. 39, a 115—54. — 11) X W. S.
W. Yauz, Annual report of the royal aaiatie soc, may.: JBAS. Bd. 17 proced.-S. 1— 170<
— IS) X A sehool of oriental studies at Oxford: Ac. 712, S. 428. ~ 18) F- Bftrt.
Sehies et tableanx de la vie aetueUe en Orient: Mont-Libao. Limogea, Barbon. 1884.
289 S. — 14) Carletti, An index to oriental jonmals: Ae. S. 277», TgL 8. 1^^-
— 16) Bemh. Pein, Mitteil, ttber die an d. amer. Presse za Beirat ersehei]itii4«
arab. Bibel: Neueste Naehrr. a. d. MorgenL 29, 8. 157—61. — IC) X Al-Tvhft ^
XXYI. Hartwig Hirschfeld: UlAin. 11,175
an sozialen Yerhältnissen in Berührung sind. — In sprachlicher Be-
ag ist das grofs angelegte, wenn auch verschieden beurteilte Werk
Abels ^•■) zu erwähnen.
Von enropäischen Bibliotheken steht die Königliche Bibliothek zu
a voran, die in den letzten Jahren teils sehr kostbare Erwerbungen
icht hat,*®-**) teils in der wissenschaftlichen Katalogisierung der vor-
enen Bestände in wahrhaft erfreulicher Weise fortschreitet. A.
remer**) berichtet über eine Sammlung orientalischer Hdss. in Wien,
in den Jahren 1849 — 80 im Orient entstanden, unter ihren 213 Nummern
wertvolle Werke, darunter mehrere Unica, enthält. Eine Sammlung
ischer, persischer und türkischer Hdss. giebt Baron v. Rosen.**"*') Die
jmte Verlagshandlung von E. J. Brill in Leyden verölSentlicht einen
dummem umfassenden Katalog'^^®) arabischer Hdss. Von A. Müllers ^^)
irsnchungen über Spittas Katalog der arabischen Hdss. der vizekönig-
m Bibliothek zu Kairo ist bereits im Vorjahre Erwähnung geschehen.
' ist nur noch nachzutragen, dafs Müllers Vermutungen mittlerweile
h den zeitigen Direktor der genannten Bibliothek, Dr. K. Völlers,^*)
) Bestätigung erhalten haben und somit auch gegründete Aussicht vor-
ien ist, dais Spittas verdienstvolle Vorarbeiten zu einem glücklichen
Müsse gebracht werden. -» Ein Verzeichnis von Hdss. und anderen
« WS l-tnrf* al tbahljA. 17 Abhh. aber vermischte Gegenstftiide. Cpel, 1302 (1884/5.)
. — 17) Die Post in d. asiat. Türkei: Das heU. Land 29, S. 70/2. — 18) I>er
henhandel nach d. Türkei: AnsL 68, S. 205/7. — 19) C. Abel, Einleit. in e. allg.-
iodogerman. WonelwSrterbaeh. H. 1. IV, 112 S.'', H. 2 S. 118—224. M. 40. Leipsig,
rieh. Bes.: MLIA. S. 424 f. (Schoebel). — 19») X id., SprachwissensshafU. Abhdll.
ig, Friedrieh. VI, 468 S. Rez.: WeBterm.Mtsh. 58, S. 564/7; PsychoLSprchfirsch. DR.
•0/8 (Spiegel). (Dar. S. 811 — 67 Über d. Gegensinn der Urworte mit Beispp. arab.
isinnea nach Redslobs Ibn al-AnbSrls Kitftb al-add&d. Vgl. Vjschr. f. wiss. Philos. 9>
18/5 (Abel), Erwidemng ib. S. 255 f. (Tobler). — 20) W. v. Seidlits, Die
r. HdM. der Hamilton-SammL zn Berlin. (OrientaL Kunst.): Rep. f. Knnstwiss. 8^
>8/9. — 21) X K5nigL BibL Berlin. Kurzes Verz. der Landbergschen Samml. arab.
T. W. Ahlwardt. Berlin, Sehades Buchdruekerei. VUI, 107 S. Rez.: ThLBl.
£. (Petzholds); NAnz. f. Bibliogr. u. Bibliotheksw. 46, S. 62 f.; CBL f. Bibliotheksw.
108; BCAir. 8, a 165 (Basset). — 2%) X Königliche Bibliothek Berlin. Kurzes
der Saehauschen Samml. bjt. Hdss. von K Sachau. Nebst Übers, des alten Be-
es. Berlin, Schades Buchdruekerei. XXVIII, 35 S. Rez.: GBl. Sp. 712/8 (Th.
deke]). — 28) X Baraek, MitteU. aus d. Strafs. BibL: CBL f. Bibliotheksw. 2,
16. (Arab. Hdss. t. W. SpitU u. hebr. ▼. Euting.) — 24) X A. Frhr. v. Krem er,
I. SammL Orient Hdss.: WienerSB. 109, S. 158 — 228. Sep. Wien, Gerold in Komm. 78 S.
,20. Rez.: öitKSehrOr. S. 178 (D. H. Mttller); CBL Sp. 1451 (N[öldeke]); DLZ.
;50f. (Ph. Wolff). — 25) Baron Victor Rosen, Remarques sur les mss. or. de la
Hanigli h Bologna, suiris de la liste complHe des mss arr. de la meme coli.: Atti
H. Ae. dei Lineei ser. 8 sc mor., voL 12. Sep. Rome, impr. de l'aead. roy. des LynceL
185 S. Bez.: Atti della R. Ac d. L. Transunti voL 8, S. 288 f.; östKSchrOr. (1886),
it (Houtsma); DLZ. (1886), Sp. 150 (Wolff); CBL (1886), B. 197 (Th. N[öl-
e}). (Arab., tUrk. u. pers. Hdss.) — 26) X Fr. Javier Simone t, £1 eardinal Ximenez
^eros y loe mansritos ariMgo granadlanos. Granada, impr. de La Lealtad. —
X EL Isaac Hall, Dn some Ifanuscripts of Ptolemys Stareatalogues: PAOS. S. 20/1.
88) R- J- Brill, Leide, Cataloge de mss. arr. k prix fixes en vente chez. z. Br.
7 (100 Kummem). ~ 29) id., Catal. p^iod. des lirres or. N. IV Leide 59—68 enth.
04—58. (ef. JB. 1888, H, 228"M — 30) G. T. Stokes, The Fayum manuscripts:
ezpoaitor ser. 8, vol 1, S. 884—47. (cf. JB. 1882, H, 807*.) — $1) A. Mttller,
btaL d. arab. Hdss. der rizekSnigL BibL zu Kairo: ZDM6. 89, S. 674—708. (ef.
1S88, n, 223**.) — S2) X Deutsehe Bibliothekare in Igypt: B5rsenbL f. d. deutsch.
Ul 8. 6841.
11,176 XXYL Hartwig Hirsclifcld:
Werken giebt Bd. 2 eines in Tdierin eracliienenen Jb./*) welches allbe^
dem den Text der Tom Terstorbenen F.^Tenfel*^'*) im Jahre 1883 inhaltlich
wiedergegebenen DenkwärdigJ^eiten des Sah Tahmisp I. aithAll. Es bleiben noch
übrig die Berichte aber englisdie Hd8s.sammlnngen ans dem Sndan,^^) Aber
eine Sammlnng in Konstanünopel,'^) sowie einige bibliographische Arbeiten,**)
die sich besonders anf orientalisches Bficherwesen bezidien. ^^^^)
lalaooL Indische Dmcke haben Legenden aber das Leben*') da
Propheten Mnhammed znm Inhalte. Die Ausgabe des Ihn Hajar**) maebte
einen weiteren Fortschritt. Die Litteratnr des Koran weist mancherlei
nennenswertes anf,*^*^ worunter die Vollendung des ans den frOherai
Berichten bereits bekannten Kommentars Ton Wherry^^) zn nennen ist
Den Islam als geschichtliches Ganzes behandelt A. Müller**) und
zwar als Einleitung das yorislamische Arabien und besonders die altmekka-
nischen VerhAltnisse, hauptsächlich aber die Geschichte bis zum Ansgttg
der Abbassiden. Eine ziemlich umfangreiche Schrift giebt eine Art yoo
Encjklopädie des Islam. ^^'^^) Der Gedanke scheint glücklich und würde
SS) Bfatla 'ash-8cluuiis (penian umaal, aal nameh) vol. 2. Tehrftn. 1S02. FoL
501 Uth. (ef. ZDM6. 37, S. 113—25.) — 84) F- Teafel, SAh Tahmisp 1. : ZDMG. 97,
8. 113—25. — S4;) X Sidney J. 6. Chnrchill, The hiBtoiy ofShihlsmiel and SMk
Tahmisp I.: Ac. n. 694 S. 123«. — S5) X R.Ba88et, Mission scientif. en Algfnt et n
Ifaroc: BalL soc. geögr. de Test. S. 293 — 805. X id., Notice sor un mscr. carehonni dtli
bibliotheque-mns^e d* Alger: BCAfir. 8, S. 18/4. — S6) X id., Les mserr. ar. des Ubl
des Zaoaias de Ain ICahdi et Temacin, de Onargla et de *Adjadja: BCAfir. 3, S. 211— 6i
465—92. Sep. Alger. 1886. — 87) Oriental mss. in the brit. mos.: Ath. S. 669. — 88) ^
C. Robinson, Mss. in the Sultans library. CPle, Trttbners* record. n. s. S. 6, 104^. (S
Times 8. dec. VgL a visit to the ald seraglio at CPIe.: The'Antiq. (1886) 13, S. 81/1
— 39) Franz Ritter v. Le Monnier, Chronique bibliographique trimestrielle. West-Aiiii
(seit 1883) : R. coL int. S. 478—87. — 40) A. Huart , Bibliographie otomane. Notiee des limi
tnrcs, arabes et persans imprim^s k CPle dorant la pi^riode 1299 — 1301 de Th^gire (188S/4)
Art. 3: JA. S. 229—68, 415—63. Paris, Leroux. sep. 8^ 92 S. — 41) Elias Biggi
The library of the mosque of St. Sophia: Libr. jonm. 10, S. 106. (Ans Cathol. WorU.;
— 42) Le monvement litt&aire en Turqnie : Le Livre bibl. mod. S. 44/5. (Ans Jovt
•des DA.) — 48) Mahom. b. ICah. b. Mah. Jajhri. — Hisnehasin, or the streng fort
Bombay, Safd. pr. 1884. 29 S. — 44) Ibn Hajar, Fase. 27, 28. roL 3, No. 7, 8
8. 677—768. CalcutU. k 3 sh. (Bibl. ind. Old ser. No. 250/2. cf. JB. 1884, II, 209**.) -
45) Tafsire AbdnlU bin Abbas, a commentary on the Kurin. Bombay, Fathnl kerim Pr
4^ 523 S. Rs. 2. — 46) W. Mnir, Extracts from the Coran in the or.; with tagi
rendering 2. ed. London, Trübner. VIII, 64 S. Rez.: lAnt (1886) 15, S. 88. -
48*) Imim Ali bin Husen Jainul Abedin. — Sahife Kimili; or the great blesiogi
Bombay, Haidri pr. 1884. 302 S. lith. a. (Auszüge aus dem Korftn.). — 47) ^
Blumenau, Gott u. d. Mensch. In Aussprüchen der Bibel Alten u. Neuen Testamantei
d. Talmud u. d. Koran, systemat. in Parallelen dargestellt. Bielefeld, Helmieh in Koma
YIII, 272 S. M. 6. Rez.: JLBl. S. 178; DLZ. Sp. 1665 f. — 48) K- M. Wherrj
A comprehensive comm. on the Qurin. roh 3. London, TrObner. VHI, 414 8
12 s. 6 d. Rez.: lAnt. 14, S. 208, 15, S. 88; SatR. (1886), S. 373; Ath. (1886) Jou
S. 809«; DLZ. (1886), Sp. 947 (Fränkel); Ac. 1886 Aug. S. 124/6 (Badger), (d
JB. 1882, II, 298^" u. noch unten No. 402.) — 49) Aug. Müller, Der Islam im Moig«
u. Abendland. Bd. 1, 1. (= Onckens Allg. Gesch. in EinzeldarstelL Abt. 98, 101, Si 4.
M. eingedr. Holzschn., 11 Tfl. u. 1 Facs. Berlin, Grote. YII, 646 S. Res.: ThLZ. (1886:
Sp. 10/2 (Gutschmidt); Beil. z. AZg. (1886), No. 94; DLZ. (1886), Sp. 815 f. (Soosel
Horgronje). — 50) Th. Patrick Hughes, A dictionary of IsUun; being a cydopasdis c
the doctrines, rites, ceremonies, and customs. Together with the technioal and theologifl'
terms of Mahom. rel. With num. ilL London, Allen. 750 S. | 42. Res.: BritQRetr. (1886
S. 243; Sat.R. (1886), S. 274 f.; Ath. S. 385 f.; R(^. 39, S. 684 (Masson); Csk. S
(1886), crit. not. S. 1; Chin. recor. (1886), Apr.; Church mission. int. 11, S. 367; JiU
ADtiq. 15, S. 214. — 51) X£. Fagnan, BulL de l'Islam: RHR. 11, 8. 197—208.
XXVI. Hartwig Hirschfeld: IbIaiu. 11,177
ä dem derzeitigen Stande der islamischen Wissenschaften auch in deutscher
usfflhning einem Bedtlrfhisse entsprechen. Politische Tagesfragen des Islam
aden in anderen kleineren Arbeiten,^^'^'} sowie endlich auch die Pflichten
ad Gebräuche des Pügers^^^^*) Berücksichtigung.
Under und Völker des Islam. Von Bearbeitungen arabischer
Originaltexte der geographischen und ethnographischen Litteratur
Ind bereits frOher begonnene Arbeiten fortgesetzt worden. De Goeje*^^) gab
\b 5. Teil seiner ^Bibliotheca geographorum arabicorum' das Kitäb-al-Boldän
es Hamadäni. Die Hand desselben hervorragenden Kenners der geogra-
hischen Litteratur der Araber lieferte wertvolle Beiträge zur Ausgabe des für
ie Kenntnis der Länder des indischen Ozeans, des malaischen Archipels
nd Chinas wichtigen ^Livre des Merveilles de Tlnde* von einem Beisenden des
0. Jhs.**»-***) Vom grofsen Werke des Idilsi veröffentlichte Gildemeister
en arabischen Text über Palästina und Syrien ^^) mit deutscher Be-
rbeitung.^'^'^^) Zur Palästinakunde liegen aufser anerkennenswerten karto-
raphischen Leistungen ^^^^ mehrere Arbeiten geringeren Umfanges vor,
52) A. Frhr. v. Schweiger-Lerchenfeld, Die Araber der Gegenw. u. die
tew. im Islam. Weimar, Geogr. Inst. 62 S. M. 0,40. (Geogr. Univ.-Bibl. No. 6, 7.)
-5S) X A. Schreiber, Die polit. Bebandl. des Islam im Niederl. Indien: B. CoL Int.
, S. 108 — 22. — 54) Shaik Hnrtaza, Besale hajj, work on pilgrimage. Patna,
tnbl by Sjud Wnzir Ali. 173 S. lith. — 54«) X Muhammad Sftdik Bey, Kaukab al-
lagg fi eafu* al mabmal (Berieht ttber d. 2. Pilgerfahrt). Bolftq, 1803. 73 S. 1 Karte.
L 3. — 55) BibL geographorum arab. ed. Bf. J. de Goeje. Pars quinta. Compend.
ibri Kitflb-al-Boldan auct. Ibn. Faklh al HamadhAni. Lugd., Bat. Brill. LXVn,
(65 8. M. 15. Bez.: östrMSchOr. (1886), S. 75/7 (N51deke). — 55«) X Livre
Im Meryeilles de Tlnde par le Capitaine Bozorg fils de Chahriyär de RAmhormoz. Texte
nbe pnbL d'aprfes le Mscr. de M. Schefer, collat. sur le ms. de Cple., par P. A. van der
Lith. Trad. fran^. par L. M. Devic. Aveo 4 pL Colori^es tir^es du ms. ar. de HAziri
ie la ColL de H. Schefer, et une carte. PubL d^di^ au S^»® Congr. d. Or.
Ldde, BriU. 1888/6. 4^ II, XIY, 198—810 S. Bez.: LBl. 8, S. 126/8 (Seybold),
TgL 2, S. 404 f. (Wertvoll, Dar. S. 295 — 807 DeC^roeje: Le Japon connu desArabes. cf.
JB. 1882, n, 299^.) — 55^) XP. Avan der Lith, Discours sur l'importane Tun ouvr.
snbe du 10. si^le intitultf KitAb adjAib al-hind on Livre des merveilles de V Inde: Actes
da 6. C^ngr. intern, d. Gr. 4. p. sect. 5, S. 1 — 19. (ef. IL C. Schumann, Peterm. Ifitt.
ErglDzangsh. No. 78.) — 56) Idrlsls PaL u. Syr. im arab. Text hrsg. v. J. Gilde -
neister: BeiL zu ZDPY. 8. Bonn, Carl Gkorgi. 28 S. (Sep. unter d. T. IdrilsT PaL
«t Syr. Azabice ad fidem librorum manuscriptorum edidit Job, Grildemeister. Formis C.
Osorgü, typogr. Bonn. 28 S. — 57) id., Beitrr. zur Palästinakunde aus arab. Quellen.
5. Idri«: ZDPV. 8, S. 117—46. (VgL JB. 1883, II, 225»».) — 58) E. Saavedra, Le
gMgraSa de Espana del Edriu VI.: BoL soc geogr. B£adr. 18, S. 224—42. (cf. JB. 1888,
Q, 225^.) — 59) X H. V. Lund, De arabiake geografers kjendskab til Norden: Geogr.
tkUkr. 8, S. 57 ff. — (0) Umb. Benign!, Arab. primit. Appunti di geografia fisioa e
^Ixtiea, estratti dal libro di Globbe. Perugia, tip. Santuoci. 46 S. Bez.: Civ. catt.
10, 8. 588. — 61) X Carta orig. dello Temen, seoondo i rilievi di Bepzo Maozoni
(1877—80) e le esplorazioni anteriorl die Niehbur 1762, Seetzen 1810, Cruttenden 1880,
Hotta 1837, PAssaraa 1842, Amaud 1843, HaWvy 1878, Maltzan 1878, Stevens 1878, Mil-
Imgra 1878, Sehapira 1877, Langer 1882, le carte degU Ammiragliati inglese, itoliane ed
«1^ materiali eonst. e dis. G. £. Fritzsche, 1 : 1 000000. Borna, instit. eartogr. itaL
- CS) L. ThulUier, Carte de la PaL el du Liban, du Jourdain et de la mer Iforte
* • . per L. Th. . . . avec les oonconrs de MK. £. G. Bey et Ad. Chauvet 1 : 500 000.
Pitii, Hachette. — i d.. Carte du nord de la Syrie, dress^ d'apr^s les travanz de MM. E.
^ ^7t Vignes, de Yagn^ . . . sous la direction i E. G. Bey par Th. 1 : 500 000. Paris,
Hiekttte. — fS) £. G. Bey, Notice sur la carte de Syrie. Paris, Haoh«Cte. 27 S.
X ii, Not. sur le cavea de Boob on Scheriat-el-Mandonr : M^m. soe. nat. d. antiqoairaa
*• ft. 6, a 122—82, 1 Karte.
Itknsbeilekte der QeioUohtfwisseBscliaft. 1885. IL ^^
ni78 XXYI. Hartwig Hirschfeld: Islam.
deren eine'^) den Fortschritt der Palästina-Forschung während des letzten
Jahrzehnts behandelt.*^) Hieran schliefsen sich Persien *•-•') und Mittel-
asien.*®) Auch die kartographische, •*"'*) sowie sonst geographische'*"'*)
Darstellung von Afrika hat mancherlei neue Erscheinungen aufzuweisen.
In der Reise- und beschreibenden Litteratur stehe voran Band 2
eines statistischen Hilfswerkes, das aufser den Ländern des süd-östlichen
Europas auch solche anderer Erdteile mit vorwiegend muslimischer Be-
völkerung behandelt.'^) Als umfassendere Reiseberichte Aber gröfsere Ge-
biete des Orients folgen die Schilderungen des Kronprinzen Rudolf
von Österreich,'*-'*) der wertvolle Beiträge zur Kenntnis der Tierwelt
von Ägypten giebt, aufserdem Strack,") Schweiger v. Lerchenfeld'*)
und andere. '•"®*)
64) J* Goldziher, PaleszUna ismeret^nek haladisa az utolsö hirom ^vtizedben.
Budapest, Ac. 72 S. Kr. 40. (Der Fortschritt d. Pal&stmakaiide in den letzten 3 Jahr-
zehnten.) — 65) X M. J. de Goeje, Zur histor. Geogr. Babyloniens: ZDM6. 39,
S. 1—16. — 66) H. Kiepert, Karte v. Iran. östl. Hälfte, enth. Afgh., Balntsch. is
d. ozbeg. Khanat am Oxub, nach engl. u. russ. Orig.-Karten n. Reiseberr. zasammengesteUL
1 : 3 000 000. Berichtigt 1SS5. Berlin, D. Reimer. Fol. M. 2. — 67) Armin Vtm-
b^ry, The geograph. nomenclat. ofthe disputed country between Merw and Herat: PR68.
7, S. 591/6. London. — 68) Alfr. Kirchhoff, Die Nichtexistenz einer OxnraiUndnag
ins KaspiBche Meer während de« Altertums: Z. wiss. Geogr. 5, S. 270/2. — 69) 1* Po^t.
Wandkarte v. Afrika. Bearb. v. R. Kiepert. 6 Bl. FoL Mafsst. 1 : 8 000 000.
3. bericht. Aufl. — 2. Physik. Wandkarten v. Afrika. Neubearb. von R. Kiepert.
6 Bl. Mafsst 1 : 8 000 000. 3. verb. Aufl. Berlin, D. Reimer, gr. Fol. k M. 8. B«z.:
DI4Z. (1880), Sp. 84 f. (Erman); GBl. Sp. 1840 f. (K-flf) u. Sp. 1669 f. — 7#) F.
Ratze 1, Entw. e. neuen pol. Karte v. Afrika: Peterm. Mitt. 81, S. 245 — 50, 1 Ksrte.
— 71) Otto Herkt, Karte der Nil-Länder vom Äquator bis zum Mittelm. (Äq.
ägypt Sudan, Kordofan, Darfar etc.) Nach neuesten Quellen bearb. 1 : 600 000. 6I0-
gau, Flemming. gr. Fol. M. 1,20. — 72) Elise Reclus, Nouvelle gtfogr. un., la tan
et les hommes. L*Afrique septentr. P. 1. Bassin du Nil, Soudan ^g., ifeth., Nab., ^^
cont. 3 cartes. )i part 111 cartes. Sans le texte et 67 yues. Paris, Hachette. 641 S.
Fr. 30. Rez.: RPL. (1884), S. 821b (Nouvion); Polyb. (1884), S. 482 f. (Viesenot);
R. mar. et col. (1884) 83, S. 892 f. (Lucien D.); Econ. fir. S. 137—40 (F. de Forte-
puis); Sat. R. 169»; Ath. S. 348b; BulL er. S. 111/4 (Leseur); DLZ. Sp. 1214 f. (Tomi-
sch ek); La cultnra S. 460; Mtfm. soc. ^t jap. 4, S. 140/8; Graz. m4d. de Paris (1883) h,
S. 629. — 7S) Achille Fillias, G^ogr. de TAlg^rie 6. ed. Paris, Hachette. 158 S.
grav. et carte. Fr. 1,60. — 78*) £- Gat, Notes de voyage 1» s^rie. Le Zab Dahnoni:
Soc g^ogr. de Constantine 1«^ bulL trim. (1884), S. 7 — 14. — id. Observations critiques «tf
quelques cartes de TAlg^rie: ib. S. 26 — 30. — 78^) X Giuseppe Hai mann, Cireniiei
(Tripolitania). Disegni presi da sehizzi dell* autore. 2. ^diz., corredata da note, eon vnt
carta geogr., le plante dei porti di Bengasi e dl Dema. Milano, Hoepli. 1886. XT,
214 S. L. 6. Rez.: Nu. ant. 64, S. 177—23; La Gultura 6, S. 686 f. (L.); Bali soe.
geogr. itaL Nov. ser. 10, S, 864 (F. C[olaci]). — 74) Annuaire-Blengini. Guide lUti-
itique, histor. diplom., industr. et commerc. des royaumes de Romanie, Serble, Egypte, Ib-
roc; sei prindpaut^ de Bulgarie, Mont^n^o, Monaco, Roum^e-orientale, Bosste-
Herz^govine, Samos, Tunis, Tripoli; des fles de Candie, Chypre, Malte, MsdsgsMir,
Rhodos; des r^publlques de Calombia, Dominieaine, Honduras, Liberia, Mexique, Sslfador,
San Marino et Y^n^u^, par le commandeur 0. A. Blengini. voL H. Athtaei, Wil-
berg. 676 S. (S. 61/6 Yerz. der griech. u. oriental. Zg.) — 75) Eine Grientreiii
Y. J. 1881, besohr. vom Kronprinzen Rudolf von öiterreieh, illnstr. alt
Holzsehn, nach Gr.-Zeichn. von Franz v. Pausinge r. Pop. Ausg. 120 Holzseln.
Wien, K. K. Hof- u. Staatsdr. 4^ 361 S. M. 7,60. Rez.: DLZ. (1886), Sp. 1)05,^
(Furrer). — 76) ^^« Orientreise beschr. v. Kronprinzen Rudolf v. österreicb'
Popul. Ausg. Lfg. 1—11. Wien, Hof- u. Staatsdr. 4*. S. 1—271 mit eingedr. Holi*
sehn. u. Ton-Bildem. Rez.: Päd.Areh. 27, S. 144 (W. L.); DRs. f. (jeogr. 7, S. 381.
-— 77) Max Strack, Aus Sttd und Ost. Reiseberichte aus 8 Weltteilen ... 2. Ssmffll.
Adria, Bilder aus PaL u. Syrien. Allg. bearb. u. herausg. v. Prof. Dr. Herrn. L.
Strack. Mit 2 Karten in 2 Abtg. Karlsruhe, Reuther. 1886/6. X, 34 S. gr. 12^
XXVI. Hartwig Hirschfeld: Islam. 11179
Heran schliefsen sich, nach Asien übergehend, Schildemngen von
?n,»'-»«) Palästina •'-^«*) und Syrien,^«*) wobei eine von C. Landberg
eilte Arbeit eines jungen Orientalen ^^•) über die Zünfte in Damaskus
Bes.: Allg. kons. MSchr. S. 436 (Oertzen); CBl. (1886), Sp. 1489 (A. S.);
S. 268 (Freytag); DLZ. Sp. 833 f. (Furrer). — 78) A. Seh weiger-Lerchen-
L'Oriente; con 215 incisioni, carte e piante. Fase 1. Milano, Treves. 32 S.
iU — 79) J* Cuthbertson, Sacred and historic lands, being a record of travels
pt, Palestine, Syria, Grece, Constantinople. London, Wesleyan Conference office.
— 80) X P^erias et tonristes, voyage en Orient aocompli par trois missionnaires
maison des Chartreux de Lyon; mis en ordre par Tabb^ Ad. Y ach et. 2 vol.
Vltte. T. 1, 392 S, T. 2, 392 8. — 81) X Ganeval, L'Asie de nos jours:
de Lyon T. 5, S. 308—418. — 82) X Salv. ToskAnsky Ludvik, Cesta karavankÄ
ta do Syrie... Prag, Simiöek. 57 S. 23 IU. Rez. : DRs. f. Geogr. 8, S. 138—40
u t). (Erzherzog Ludwig Salvator u. Toscana, Karavanenstr. v. Äg. nach Syrien.
1882, II, 800*«.) — 88) X J. W. Dawson, Egypt and Syria; their physic.
B in relation to Bible bist. London, Traet. Soc. 3 S. — 84) X C. H. Bitter,
Dtinopel n. Athen (Bitter : Ges. Schriften). Leipzig u. Berlin. S. 267 — 88. —
E. Boarqnelot, Promenades en Egypte et k Constantinople. Paris, Challamel
447 S. — 86) X Anslandsschnlen im Or. (insbes. d. dsterr.-nng. Volkssch. in Opel.)
MitgL d. 58terr.-ung. Kol. in Cpel. : östrMSchOr. 11, S. 119—24. — 87) Ed. Glaser ,
ib. Ansspr. Studie: SB. d. böhm. Ges. W. ph. bist. Kl. S. 90—100. Prag. — 88) id.,
stengliederung in Jemen: Ausl. 58, S. 201/5. — 89) i<L, Die Sternkunde der sttd-
Kabylen: WienerSB. math.-nat. Kl. 91, S. 89—99. Sep. Wien, Gerold. 11 S.
= 24 Pf. — M) J* Monges, Die Zeichenspr. des Handels in Arabien u. Ost-
Globus 48, S. 9—10. — 91) X Leon Boches, 32 ans k tr. l'lslam (1832—64).
Mission k la Mecque. Le mar^chal Bugeaud en AfHque. Paris, Finnin Didot.
Fr. 6. Bez.: Le Livre bibl. mod. S. 243 (L. R.); R. quest. bist. 38, S. 327 — 30
G.); SaL r. Juli S. 31b; DLZ. Sp. 1276 (Schmidt-Giessen); Polyb. S. 340
il); JSav. (1886), S. 324—35 (Caro); Bull. corr. afr. 3, S. 545/7 (Masqueray).
I C. Kahlenberg, Djiddau. Hodeidah: östMSchr. ^ f. d. Or. 11, S. 127 — 80. —
C Huber, Voyage dans TArabie centrale HamAd, Sammir, C^afim, Hedjftz 1878 — 82
, (ermordet 29. JuH 1884): Bull. soc. geogr. s^r. 7 t. 6, S. 92 — 148. Paris.
Nekrol.: JA. 8, s^r. 6, S. 26 — 9 (Darmsteter); J. des D^. (1884), 26. D^c.
«t de M. de Lostalot, Yieeconsul in Djedda); CR. s. g^gr. No. 14, S. 441/7 (Lostalot
ehon^; R. scient 2. s^. u. 36, S. 59 — 60 (d'apr^s H. Lostalot); Gaz. g^ogr. 1,
—31; Mitt d. k.k. geogr. Ges. Wien 28, S. 464/6. — 94) X T. Morsly, Onze
tans la pays du HedjAz, Djeddah, — le Mecque, — p^erinage, — chol^ra. Con-
>e. — 95) X Baghd&d: Sat.R. 60, S. 409—10. — 96) X Ragot, Note sur
Jed Sidi Madji de Khenga: Bull. acad. d'Hippone fasc. 2 1884. — 97) Reise nach
leiL Lande untern, i. J. 5642 (1882). Ökonom, u. charakter. beleuchtet nebst
^iehtspunkten etc. v. Jacob Bachraeh. Warschau, Dr. v. Sapirstein. 1884.
1. Bez.: REJ. 8, S. 287 (Loeb). — 98) X V. Gebhardt, La tierra sanU.
toria, sut monumentos, sus tradiciones, sus recuerdos, su estado actual. Barcelona.
- 99) X W. A. Neumann, Wereschagins Palestina-Bilder u. sein. Katal. Wien,
& Comp. 18 S. M. 0,20. — 100) X J. Rosen mey er, Bilder aus d. Oriente.
icho und Umgeb. H.: JLBL 14, S. 46/7, 66. — 101) X Chr. Hoff mann. Mein Weg
Ferus. Erinnerungen aus m. Leben. T. 2: Erinn. des Mannesalters. Jerusalem,
iofßnann, (gedr. in Stuttgart). 1884. 524 S. Rez.: ThLZ. Sp. 509—11 (Rade).
^) X G. Gatt in Gaza, Industrielles aus Gaza: Z. D. PaL-Vereins 8, S. 69—70.
. Aosdrr. d. Töpferei u. Weberei in Gaza: ib. S. 179 — 81. — 102^^) X id., Die Toten-
t Mknner u. Frauen in Gaza: D. heil. L. 29, S. 51/6. — 108) X Laurence Oliphan t,
l Movnt Carmel: PaL EzpL Fund, quart. stat. S. 25/9. — EzpL north-east of Lake
, and in Jaulan: ib. S. 92/8. — Notes on a tomb opened at Jabata, and on momments
at Nablous: ib. S. 84/7. (VgL Gildemeister: Z. D. PaL-Vereins 8, S. 242/3.)
Mcs I. A dofanen in Judaea: ib. S. 181/2, U. A sarcoph. at ZimmArin: ib. S. 182. —
A. Berghaus, D. Libanon u. die Drusen: Europa 1, 2, 8. — 105) X V. Ryssel,
i: Real-Eneykl. f. prot. TheoL S. 168 — 92. — Notiz aber die AnUtnge des M5nch-
in Syrien: ThLZ. 10, S. 887/9. — 100) X Notiee sur les corpor. de Damas par
Qondsi, publik av. une pr^fitee par C. Landberg: Actes du 6. Congr. int. ^es
. p. S. 1 — 84. (8. 1/6 pr^fiMe v. C. L., S. 7/84 arab. Text de« E. Q.)
12*
IJ X80 XXVI. Hartwig Hirschfeld: Islam.
hervorzuheben ist.^^') Es folgt Mittelasien,^^*-"«) wobei Vambörys"'""«)
treffliche Schilderangen einen hervorragenden Platz verdienen."**^*®) Dis
Land der Afghanen ^^^'^^^) kommt besonders zar Geltung durch die Reise
der russischen Gesandtschaft in Afghanistan und Buchara ^'^^^«) im Jahre
\
107) X Le B. P. de Daiqas, £n Orient: royage k Jtfrus. Noav. M. 2 voL T. 1,1
Paris, Delhomme. 256* 263 S. (Auch: Voyages en Orient. Jerus.: Kouv. ^d. 514 S.) —
108) Dem. C. Boulger, Central-Asian qaestions. Essays on A^han. China, and Centr.-At.
With portr. and maps. London, Unwin. XVI, 457 S. Rez. : Brit. qoart. rev. S. 190 f.;
Acad., Juli, S. 35 f. (Vambtfry); Ath., Juli, S. 111b.; D^bats (Paris) 11. Aug. (Darm-
steter); Acad. Sept. S. 178 f. (Keane); Calc. rev. crit. not. S. 14/6; Sat. R. S. 619 f.
— 100) X H. Lansdell, Russian Centr. Asia including Kuldja, Bokhara, ELhiwt tnd
Merw.: With frontispiece, maps, and 111. In 2 vols. I, IL London, Low. XXIII,
634, XVI, 782 S. Bez.: Ath. S. 509 b.; Ac. Mai S. 846; ib. Juni (Howorth); Pnblishen
CircuL S. 495; Ashers mounthly gaz. of Engl. lit. S. 2; BookseUer, Juni; Nature Sf,
S. 194; The antiq. 12, S. 81; Proc. B. geogr. bog. 7, S. 484 f. (Keltie); SaÜL
S. 160 f. — Church quart. r. Oct.; Nu. ant. 8. 753/5. — HO) X £dw. Channing,
The races of centr. Asia: Science ((Cambridge, Mass.) 5, S. 862/3. (Übers. Anslsiid
Jg. 58. S. 458—60.) — Hl) X Ch. Mar v in, Beconnoitring Central-Aaia: PionesriBg
adventures in the region lying between Bussia and India. 2. ed. London, SonnenseheiB.
428 S. 7 s. 6 d. — 112) X H. Lansdell, Buss. Centr.<As. nebst Kuldscha, Buch.,
China u. Merw. Deutsch, autoris. Ausg. bearb. durch H. v. Wobeser. Mit vielen IlL im
Text u. doppelseit. Tonbildem, Karte u. Photogr. d. Vfs., sowie e. einzeln, kilufl. wissensdu
Anh., enth. Fauna n. Flora v. Bussisch-Turkest. u. Bibliogr. Bd. 1/3. Leipzig, Hirt k
Sohn. 255, 257—512, 513—980 S. M. 20. Wiss. Anh. 188 8., M. 8,50. Bez.: DRt.
f. Geogr. 8, S. 96f.i 4 111. ; VG. f. Erdk. zu Berlin 12, S. 484 f. (W. J.). — Hg) X A. Maslow.
Bufsland in Centralasien (rufe.): Histor. Bote S. 372 — 423. — 114) X W. W. Wereschagis,
Skizzen u. Erinnerungen. Aus d. Buss. ttbers. v. £. Kr et seh mann. Mit 111. Leipogt
Teubner in Komm. 227 S. M. 4,60. (11. Beise im Transkauk. Geb. III. Beise dvreh
Central- Asien.) — 115) X , Henri Moser, A travers TAsie centrale. La steppe, k
Turkestan russ. Boukhara, Khiwa, le pays des Turcomans et la Perse. Impressioss de
voyage, Ouvr. omd de plus de 170 grav. Paris, Plön. [1885.] XI, 468 S. 1 Kirte.
Bez.: ÖstMSchr. f. d. Or. S. 264—70, 7 Abb.; Ausl. S. 1020; Sat. rev. S. 850 b.; BibL
univ. et rev. suisse 28, S. 662 f.; B. mar. et ool. 88, S. 181 f. — 116) X M. Vena-
koff, Progrös de la civilis, dans TAsie centr. dus aux conquHes de la Bussie: B6. 16*
8. 838 — 42. (Vgl. Le mouvement gtfogr. Jg. 2, 8. 40.) — 117) H. Vambtfry, H«nt
u. seine Einwohner. Zum engl.-russ. Konflikt: Gregenw. 27, S. 211/3. — id.. Die Bedeit.
Herats: OstMSchr. f. Or. 11, S. 71/4. -^ id., Herats importance: Science 5, 8. 466/7.
— id., Herat and its environs: Scottish geogr. may 1, S. 209 — 21, 1 Phot. — 118) ^
Yamb^ry, Voyage d*un faux derviche dans TAsie centr., de TAitfraa k Khiva, BoUhe»
etSamarkand. Abrtfg^par H. Vattemare. 8. ^d. Paris, Hachette. 192 8. Fr. 1,50. (c£. 3.
1884, II, 211".) — 118») X W. Tomaschek, Zur histor. Topogr. v. Peraien H. »•
Wege durch die pers. Wüste (mit 1 Karte). Wien, Gerold u. Sohn. 94 8. X. 2,40*
Bez.: CBl. Sp. 144 f. (Kff.); Peterm.M. 81, 8. 281 (Supan); DLZ. (1886), Sp. 195 ^
(Part seh). (Beitrr. zu histor. Ortskunde des westL Irfin, eingehende Vergleichvng ^
durch die pers. Wttste führenden Karavanenw^e im MA. u. in d. NZ. Bekanstie^
mit alten arab. Schriftstellern.) — 118^) Dieulafoyti Beise in Westperaien u. Bsbf
lonien. Forts.: Globus 47, 8. 145—50, 161/7, 177—81, 198/9; 48, 8. 81/6, 97— !•»•
113/9, 129—85, 145—50, 161/6. 58 Abb. (Vgl Aus DieuUfoys Beise: JLBL 8. 155.)-—
118«) Mme. J. Dieulafoy, La Perse, la Chaldtfe et la Susiane 1881/2 (suite): Le t»w d^
monde 49, 8. 81—160, ilL — 118^) (Hto Stapf u. J. E. Polak, Ein neuer Sahs««
in Persien: Mitt. d. geogr. Ges. 28, 8. 518—22. Wien. — 118*) J. D. Bees, Kotas of »
joumey firom the Kasveen to Hamadan aeross the Ejuvghan eountry. 1 Map. Maii^^
Gov. pr. 87 8. Bez.: Athen. (1886) Febr. 8. 292 f.; Scott, geogr. mag. (1886) 2, 8. 41^/'
CW. B. B.). — HO) X A recent ride to Herat: Blaekwaods Edinb. mag. 188, & 18l/^*
— 130) X G. Bonvalot, En Asie eentr. Du Kohistan k la Caspienne. Paria, Flo^^
IL 801 8., 1 carte, 12 grav. Fr. 4. Bez.: SatB. 8. 889»; Petorm. MitL 81, 8. 219^^
l'Beon fr. 8. 189^41 (Fortepuis); B.d'ethn. 4, 8. 868/6. — Ul) X A. Dupia ^^
8t.-Andr^, La Transcaspie et TA^haniatan: B. soa. gtfogr. Tours 2, 8. 16t ff. "^
122) E. Schlagintweit, Volk u. Fürst der Afghanen: DB. 8. 847—56. — ISS) ^
L. Jaworski, Beise der rusa. Gasandtsehaft in Afghanistan u. Buchara L d. Jj. 1870/^
XXYI. Hartwig Hirechfeld: Islam. 11,181
1878, weil dieselbe znr Kenntnis der Gebiete zwischen Amn und den Hindn-
hbpässen wichtig ist, anfserdem mit archäologischen Exkursionen Aber Samar*
ctnd, das eiserne Thor und Kabul verbunden war und Schilderungen der
gegenwärtigen Zustände von Buchara giebt. Mehrere Arbeiten behandeln
Tarkestan,^*'-**^) andere führen uns nach dem Kaukasus. ^'*"^**) Ehe wir
Asien verlassen, haben wir noch auf Bengalen einen Seitenblick zu
werfen, der den dortigen Muslimen gilt.^'^)
Den breitesten Baum nimmt, wie im Vorjahre, Afrika ^**"^'®) ein.
Land und Volk von Agjrpten sind teils in umfassenden Beisehandbüchem,^'*'^^^)
teils in Schriften über einzelne Gebiete geschildert,^*^"**®) wobei die von
Aw d. Rnas. Qbera. n. mit Yorw. u. Anm. ven. v. Ed. Petri. 2 Bd. Jena, Costenoble.
in, 427 n. Vm, 894 S. M. 16. Rez.: DLZ. (1885), S. 1710 (W. T.); Nu.Ant. 51, S. 192;
(kvatb. 44, S. 593—601, 654—62 ; Peterm.Mitt. 31, S. 228» (V^iehmann); Tjdschr. nederl.
uidr. gen. ser. 2, d. 2 versL, S. 179; Glob. 48 31f.; Anal. S. 560; Bll. f. Unt. S. 450/4;
SitR. S. 264 f.; DR. S. 377; AZ. Beil. 804; N.-Y. Nation 24. Dez. — 124) >^ J-
T. W(alker), Qxus: Encykl. Brit. 9. 4d. 18, S. 101/5. — 125) X Alb. Regel,
Eisige Benierk. Über d. Geenndheitsverh. der LKnder des oberen Anm.-Darja: Peterm.Mitt.
31, 8. 171/5. (Ans d. tnrkestan. Zg.) — 126) X Ch. Marvin, Grodekoffs ride from
Sunareand to Herat troogh Afghan Tnrkestan. 2. ed. London, Allen. 240 S. 8 8. —
VÜT) Bar. Benoist-Mtfchin, Yoyage k travers le Tnrkestan: Bull. soc. g^ogr. 6,
S. 25— 55, 1 carte. Paris. — 128) X Tschaikowski, TnrkesUn n. sein Flnfs nach
dir Kbel a. nach Herod. 1884 (mss.) Rez.: BerlPhWSehr. Sp. 1304 f. (Hanpt). —
12$) X D. sadwesU. Turkomenien, das Land der Saryken nnd Saloren: Globus 47,
i 848— 51, 859—62, 1 Karte. (VgL O. Hahn, Aus Mittelasien: AusL S. 518—20.
Sich d. Russ. P. M. Lessars: Nachrr. d. k. Russ. geogr. Ges. Lfg. 1, S. 1 — 80.) —
IM) X P. M. Lessar, Das sttdwestL Tnrkmenien (russisch), ib. — id., The Kara-kum, or
iiisit of Torkom.: Proc of the r. geogr. soc. 7, S. 281/8. (VgL Ausl. S. 548—62.) —
ii, Sketch of south-westem Turkom. Transl. fr. the russ. by Webster: Scottish geogr.
Mg. 1, S. 157 — 68, 239 — 55. — id., La Turcom. sud-ouest: le pays des Sariks et de»
Sikm. Trav. par L. Gnitton: BnU. soc. g^ogr. Havre n. 2, S. 76 — 92. (Vgl. €iaz. g^ogr.
1, S. 383/7, 899—405, 423/6, 443/6.) — id., D. sttdw. Turkom. m. d. St&mmen d.
Sanken o. Sealoren (aus d. Russ. ins Dtsche. flbertr. v. H. v. Au rieh): RuB8.Rev. 25,
S.i09— 38, 257 — 318. — 181) X Wilh. Geiger, Die Russen in Tnrkestan. Zur Orien-
timmg tlber die eentralasiat. Frage: Nord u. Süd 34, S. 247 — 85. — id.. Die Russen in
Tnkeatan. Breslau, Schottlilnder. 44 S. M. 0,60. — 1S2) Baronin v. Suttner,
Knkssisehe Frauen: DR. S. 173/9. — Igg) X (^rmain Bapst, Souvenirs du Caucase.
fwüll^ sur la Grande Chain e. Rapport au ministre: R.Areh. 3, ser. 4, 5, S. 85 — 46.
~~ 114) X £. Orsolle, Le Caucase et la Perse. Ouvr. aocomp. d'une carte et d'un
pka. Pari», Plön. 414 S. Rez.: Sat.R. S. 327l>; L'Econ. fr. S. 327/9 (A. de Forte-
pnii); JSmil. 18, S. 159; RSGLyon 5, S. 512; Le Livre bibl. mod. S. 242; R. mar. et
C«L 85, 8. 494; Polyb. 8. 212 (de Bizemont); BC. S. 881/5. — 185) X Ahmed
Bihar-uddin, The Bengal Mnsulmans. Calcntta, pubL at Bogra. 38 S. — 186) PAll^«ll'*
st«in, D. Weltteil Afrika n. Einzeldarstellungen. L 1884. Rez.: LRs. Sp. 179 f. (Kays er);
Bü. Ktt. Unterh. (1885), a 892 f. — 187) X H. Almkvist, NordosUfrika och dess
filkiTÄra dagar. Med 2 kort. Ymer, &rg. 5. 8. 15—37, 50—60. — 188) X H. Krone,
W KaULUtU bis Alezandria: 11. JB. d. Vereins f. Erdkunde in Dresden (1885), 8. 22—48.
-189) K. B&deker, Ägypten. Hdb. f. Reisende. TL 1 Unter-Ägypt. u. die Sinai-
Hdi^L Mit 15 Karten, 30 Plänen, 7 Ansichten u. 76 Textvignetten. 2. Aufl. Leipzig,
BMsker. XIV, 552 8. M. 16. Rez.: BerlPhVTSchr. Sp. 1301/4 (Puchstein). —
IM) X id., Egypt. Handbook for trareUers. P. 1 : Lower Eg., with the Fayum and
tbe peniniula of Sinai. With 16 maps, 30 pL 7, views and 76 vignn. 2. ed. rev. and
■Hgm. Leipzig, Bftdeker. (London, Dulau.) XIV, 538 8. M. 16. — 141) X W. H.
I)ftTeaport Adams, Egypt past and present, described and iUustrated; with a narrative
ftf its oeenpation by the Brit. and of reeent events in the Soudan. With 200 ill. London,
iWion. (New-York, Nelson.) V, 380 8. 8 s. 6 d. — 142) X A. Boinet, Le recen-
«ment de l*Eg.: BuU. soc. KhÄl. g^ogr. (1885), S. 358—95. Le Caire, impr. nat. de
BwÜKj. 4*. 1884. — 148) Wilfrid Blunt and A. P. Edwards, Egypt.: Encycl.
Aatrieana voL 2, S. 739—47. — 144) X Am. Schiarabati, De l'univers. du Caite\
11,182 XXYI. Hartwig Hirschfeld: Islam.
Boddy^^^) ihres reichen Inhaltes wegen hesonders hervorzuheben ist. Die
Sudanländer beschreibt in Wort und Bild der gründliche Paulitschke,^*^"'^)
Missionszwecke hat Di cht 1 im Auge. Die Interessen Englands ^••"^*') und
Italiens ^**-^**®) an den Ländergebieten des Sudan finden ihren entsprechenden
Ausdruck in je einer kleinen Litteratur. Eine gröfsere Schrift^**) und ein
Aufsatz ^•*) führen uns in die Sahara. — Tunis hat eine beachtenswerte
deutsche, ^•*-^*®) eine geringe englische ^^•■^'^) und selbstverständlich eine
la mosqu^e d'EI-A iar, ses origines, ses moeurs et sob exMeignementf discoors prononc^
k la s^aBce solenelle de rentrtfe de la conf^r. Portalis k la facult^ de droit d'Aix, le 8. d^
1884. Aix, impr. N. cot. 40 S. Fr. 40. — 145) X Bar r on , Une excursion dans la Baase Eg.:
Miss. cath. 17, S. 866/7, 368/4, 4 Abb. — 146) X Comte de Bizemont, Du Caire k
ELhartoam, Souvenirs de voyage; La controverse et la contemporain N.S. 3, S. 582 — 602.
— 147) X Ewald Paul, Die Beduinenstämme Ägyptens: DRs. f. Geogr. 7, S. 308/9.
id., Massaoa u. s. Umgebungen. Aus ägypt. Papieren : ib. 8, S. 68 — 74. 1 lU. — 148^^ C.
P. Stone-Pacha, Los exp^d. ^pt. en Afrique: Bull. soc. Kh^d. g^ogr. S. 343—51.
— 149) Alex. A. Boddy, To KairwAn the Holy: scenes in Muhamm.-Africa. 111. by A F.
Jacassey. London, PauL XV, 275 S. Rez.: PRGS. 7, S. 196 (Rye); Ath. März S. 308 f.;
Ac. Apr. S. 287 f. (Percival); Sat.R. S. 158 f. — 150) Ph. Paulitschke, Die
SudanUlnder nach dem gegenwärtigen Stande der Kenntnis. Mit 50 in den Text gedr.
Holzschnitten, 12 Tonbildern, 2 Lichtdr. u. 1 Karte. Freiburg i. B., Herder. XII, 3118.
Rez.: DLZ. Sp. 796 (W. T.); LRs. Sp. 82f. (Kays er); Mitt. kk. geogr. Ges. Wien 28, S. 30
(Lenz); DKZ. 8. 239 ; DLBl. S. 15 (Fo erster); Allg. kons. MSchr. S. 651 (O. K.); Ku.Ant. 51,
S. 384 f.; StML. 28, S. 549— 56 (Spillmann); Humboldt, S. 206 (Kobelt); Bl. littU.
S. 393 (Kirchoff); HPBl. 96, S. 622/7. (Aus: lU. Bibl. d. Länder- u. Volkerkde. -
151) Joh. Dichtl, Der Sudan, od. e. allgem. Überbl. über das Insurrektionsgeb. d. i. über
d. ägypt. Sudan, bes. f. Freunde d. Mission v. Central-Afrika. Graz, SelbstverL 452 S.
Rez.: StML. 19, S. 99f.; AUg.österr.LZg., Juni, S. 10. (Sep.-Abdr. aus *Grazer Volks-
blatt'.) — 152) Denis de Rivoyre, Aux pays de Soudan. Bogoe, Mensah, Souakim.
Dessins — et carte sp^c. Paris, Plön. 293 S. Fr. 4. Rez.: RPL. 36, S. 146—51
(Quesnel); R.sc. 36, S. 216; Polyb. litt., S. 221 (Bizemont); Bc. afr. 3, S. 350-8
(Basset). — 158) X Faidherbe, Le Soudan fran9ais. Avec carte: BuU. soc g^ogr. 4,
S. 83—96, 170—87. LiUe. Rez.: Polyb. p. litt., Oct. S. 343 f. (d'Avril). — IM)^
Gallieni, Voyage au Soudan fr. (Haut-Niger et pays de S^gou) 1879—81. Conu
140 grav., 2 cartes et 15 pU Paris, Hachette. 632 S. Fr. 15. Rez. : Polyb. P. Utt. (1884),
S. 485f. (Visenot); DRmZg. 21, Sp. 145— 50, 216/9, 359— 66 (Adolay); Sat.R. S. 30b:
BL soc. g^ogr. Lyon 6, S. 852/4; PRCJeogrSoc. 7, 196 f. (Rye): Bl. er., S. 114 (Leseur);
Mitt. k. geogr. (Jes. Wien 28, S. 88f. (Lenz); Peterm. Mitt. 31, S. 184a (Wichmtnn).
(Miss, d'explor. du Haut-Niger.) — 155) X Alfr. Rambaud, S^n^gal et Soudan fr. d'sprts
les r^centes puW.: RDM. 71, S. 633—74. — 156) R- W. Felkin, The egypt. Sudsn:
Scott, geogr. mag. 1, 221—88. — IS?) X Er. Sartorius, Three month in the SoudiD.
London, Paul. 256 S. Rez.: Ac. Febr., S. 144 (Keane); Nature (London), S. 407«,
Brit. Q.R., S. 445. — 158) C. Sapelli, Impressioni di viaggio al Sudan orieDttl«:
Rassegna nazionale, Jg. 7. — 159) X G. GaroUo, Degli abitanti e dei pfodotti dt\
Sudan: B. soc. geogr. ital. 10, S. 519 — 36. sep. Roma presso soc. geogr. ital. 20 S. —
160) XL. Pennazzi, Sudan e Abissinia. Con carte. Bologna, L. Zanichelli. 471 8. 4L.
— 161) Ch. Lagarde, Une promenade dans le Sahara. Av. une pr^f. de Charles Joli«t-
Paris, Plön. XIX, 301 S. Fr. 3,50. Bez. : Sat.R. S. 266f. ; R. mar. et col. 87, S. 230 (L.D.)
— 162) H. Duveryrier, Marche reelle dun chameau de bat du Sahara: CR »«•
g^ogr., S. 32/4. — 168) W. Kobelt, Exkursionen in Nord-Tunis I, H. HI: Humboldt 4,
S. 17—23, 99— 1'07, 395—402. Mit Abb. — 164) X id.. Die Kolonisation in Aftik*'
AusL 68, S. 381/6, 406—11. — 165) X Kobelt, Reiseerinnerungen aus Algerien nn«
Tunis. Mit 13 Vollbildern und 11 Abbild, im Text. Frankfurt a. M., Diesterweg. K«-*
VGErdk.Berlin, 12, S. 522 (W. J.); Glob. 48, S. 365 f. (Th. Fr.); DLZ. (1886), Sp. 524 ^
(Schmidt- Giefsen);BL corr. afr. 3, S. 517—24 (Masqueray); CBl., Sp.55. — IW) -^
J. Hirschberg, Eine Woche in Tunis. Tagebuchblätter. Leipzig, Veit. 113 S. M. 2. -
167) Nach Tunis, Tagebuchblätter vom Frühjahr 1884: Allg. kons. MSchr. 42, S, 169-«1-
— 168) Cagnats u. Saladius Reisen in Tunis: Globus 48, S. 273/9, 289—95, 305-1^
321/6, 337—42, 358/8. 31 Abb. — 16t>) Mad. Barbe Patteson, Chips from Tum»-
London, Hachette. Rez.: Sat.R. S. 848.
XXVL Hartwig Hirschfeld: IsUm. 11,183
)liche französische Litteratnr^'^^'^''^) aufzuweisen, von welcher der
iologischen Zwecken gefridmete Teil uns später beschäftigen wird. Der
mer Lupi^''-^'*) behandelt Tripolitanien. Algerien^'*) hat neben
:hem bereits bekannten, aber in erweiterter Form auftretenden ^*®"^*^)
Menge, neuer Arbeiten aufzuweisen, von denen einiges deutsch ^^')
nach deutschen Quellen gearbeitet, ^^•"^**) der gröfste Teil aber
sösischen Ursprunges ist. Um diesen Teil übersichtlicher zu machen,
nt es zweckmäfsig, die selbständigen Schriften ^^'^^^^) von den Auf-
n in Zeitschriften zu trennen. ^•^•^•*) Der Schilderung des Berber-
M sind ebenfalls mehrere Arbeiten gewidmet.^ •*"*•') — Auch Marokko
170) X Alex. Graham, Notes on Tunis: Bailder 48» S. GS, 1 pL — 171) Maurice
, La France k Tunis; exp^d. fran9. en Tunisie (1881/2); pr^c^d^ d'une descr. gtfogr.
L de la r^ence de Tunis. Paris, Bourdon. IV, 160 S. — 172) X V. Cambon,
one k Tunis, Sousse et Kairouan. Lyon, imp. Bellon. 195 S. — 178) X Baoul
el, £n Tunisie et en Maroe. Paris, libr. gen. vulgarisat. 221 S. 16 dees. —
X Ch. de Franoiosi, Dans le nord de la Tunisie: R. soc. g^ogr.Lille 4,
S — 215. — 175) X Cagnat, Vojage en Tunisie (suite): Le tour du monde 49,
»—886; 50, S. 385—416 UL (cf. JB. 1884, H, 218»*».) — 176) X V. Mayet,
d'nn Yoyage dans le sud de la Tunisie: B. soc. langued. gtfogr. 8, S. 19 — 58,
214. 1 carte. — 177) Em- Lupi, La Tripolitanis secondo le piu recenti esplo-
i. Con una carte. Roma, Loescher. 61 S. L. 2. Bez.: La cult. 6, 585 (B[onghi]).
78) L. Piesse, De la Gonlette kTripoli: BL soc geogr. Oran 5, B. 8—16. — id.,
;e aux Ziban: ib. S. 88—108. — 179) Ewald Paul, Algier. Ein afrik. Städte-
DRs. f. Geogr. S. 455/9. — id., La femme afr.: R. int. 8, S. 688—52. — 17*») Ch.
rez, L'hiver k Alger. 4® ^d. revue et augment^e. Alger. VIII, 812 S. M. 3.50.
$#) P- H. Antichan, Le pays des Khroumirs, leurs institutions, leurs ooutumes et
chants pop. 2. ^d. corr. Paris, Delagrave. 192 S. av. grav. Fr. 2.90. (cf. JB.
II, 227»«*.) — 181)XR Masqueray, Trad. de l'AourÄs orient: BuD. corr. afr.
72—100. Alger. (cf. JB. 1888, II, 22S^^K) — 183) W, Kobelt, Skizzen aus
ien (Forts): Globus 47, S. 8—12, 25/8, 88—41 171/4, 266if9, 295/8. 48, S. 40/8,
71/4. — 18S) F. Kohn-Abrest, En Alg^rie, 8 mois de vacances. Paris,
rtre. 192 S. avec grav. Fr. 1.20 — 184) X id., La TripoliUine et TEgypte d'aprös
. allemand de M. Schweiger-Lerchenfeld; TezpM. angl. en E^pte et le soulfevement
vdao. Paris, Delagrave. 192 S. av. gr. Fr. 1.20. — 185) 0. Trttmelet, Les
iit dans le d^ert, Journal milit. et descript. d'une expM. aux limites du Sah. alg.
. revu et augm. om^e de cartes et de plans. Paris, ChaUemeL XXXVII, 516 S.
BL corr. afr. 8, S. 547/9 (Masqueray). — 186) X Expostf de la Situation
de TAlg^rie, pr^s. par L. Tirman, gouv. gen^ral de l'Alg. Alger, impr.
L Gojosso. 480 S. m. Tab. K. 5.50. — 187) X Louis Piesse, Itindraire de
rie. de la Tunisie et de Tanger. 9 cartes. 10 plans. Paris, Hachette. CXXI,
Sb Fr. 15. Rez.: BL trim. soc. geog. ConsUntine 8, S. 218/9 (du Paty de
0. ColL des Guides Joanne. — 188) X H.-D. de Grammont, Etudes alg^riennes.
Urse, Teselav. et la rtfdemption k Alger: R. bist. 27, S. 1—87. Rez.: R. quest. bist.
. 675 f. (de Fontaine); CR. 18, S. 200 (Barb. de Meynard). sep. Paris 124 S.
if) X Maar. Taconnet, Souvenirs d'Alg^rie. Le Havre, imp. du Commerce. 294 S.
M) BoBsolaschi d'Alm^ras, Excnrsion du club alpin de Constantine (sect. de
» et du Sahara) k Tunis et k Cartbage: Soc. geogr. de Constantine 3, S.
•204. — 191) X Derrien, La r^on alg^rienne par le mdridien de Paris.
•oe. g^gr. (Paris) 6, S. 261—810. 1 carte. — 192) X Weisgerber, Notes
Oued-Rir et ses habitants et sur quelques monum. du Sah. alg. : R. d'etn. 4,
7—61 f., 164/7. Sep. Paris, Leroux. 36 S. — 198) X Patorni, Les tirailleurs
ns dans le Sahara. 1884. Rez.: BL corr. afr. S. 166. — 194) X A. DuMazet,
alg^ennee. Le djebel Khar (montagne des lions) et la plaine de Ttflamine:
«gr. 16, S. 267 — 71. 1 Karte. — 195) E. Mercier, Les Berbäres au 7. si^cle
re Chr.: SG.Ck>nstantine 2. bull. trim. (1884), S. 46 — 54. — id., Notes sur les
' et les voies antiques d*Alg^rie, recueillis p4r les soins des brigades topogr..:
irch. S. 329 — 56. — id.. Quelques notes sur le Tafilalet: BnlL soc. g^ogr.
5, S. 79 — 87. — 196) X Barb. de Meynard, Rapp. sur la mission acoomplie yar
n,l84 XXYI. Hartwig Hirsohfeld: Ulun.
ist reichlich bedacht. AoXser £. v. Amicis bekanntem Werke, das in
neuer Auflage erschien, ^•^-^••) sind besonders die Reiseberichte von G.
Rohlfs*^^'**'^) zn erwähnen, der auch Untersuchungen über klimatische
und Gesundheitsverhältnisse von Sansibar ^^^) giebt. Einigen gröfseren
Schilderungen von Marokko ^^'■*®*) schliefst sich eine Reihe von Auf-
sätzen ^^^~^^^) an. Tiefer in den schwarzen Erdteil hinein führen uns zwei
Schriften,*^^) deren eine die Araberfrage in Mittelafrika *^*) bespricht.
Wir begeben uns nach Europa und passieren Malta,^^^) um in der
Türkei Halt zu machen. Yamb^ry, der bewährte Kenner des Türken-
tums, hat demselben eine reichhaltige Schrift gewidmet,^^*"'**) welche ia
fünf Hauptabschnitten die sibirischen, mittelasiatischen, Wolga-, Pontus- und
Westtürken behandelt. Hervorzuheben ist, dafs der Vf. mit der einschlägigen
russischen Litteratur besonders vertraut ist. E. v. Amicis' Schrift über
Eonstantinopel erschien in französischer Übersetzung. ^^•■^**) P. Eudel
M. Basset dans le pays berbtee, tou» len auspices da goayemeur gtfn. de TAlg^rie:
CB. 13, S. 172/5. — 197) X Lettre de M. Basse t, au rddactenr du JA. Bez.: JA.
5, S. 351/6, 547/8; 7, S. 375/6. (Über eine wissensch. Reise in Algier.) — 198) Edm.
de Amicis, II Marocco 11 ediz. Mailand, Treves. 5 L. (Vgl. JB. 1882, ü,
S. 801'.) — 1M)XC. F. Crema, Missione italiana de Tangeri a Marocco e Mogsdor,
diretta dal ministro comm. S. Scovasso (1882). Con carte ed illnetre (cont. e ime):
Cosmos dl Guido Cora 8, S. 225—58. 4 Tf. — 300) 6- Rohlfs, Mein ertter
Aufenthalt in Marocco u. Reise südlich vom Atlas durch die Oasen Draa u. Tafil<t
8. (Titel)-Au8g. Norden, Fischer. IV, 466 S. M. 8. — 301) X G. Rohlfs, Von Tripol»
nach Alexandrien, Beschreibung der im Autfr. Sr. Maj. des Königs von Preufsen in des
Jahren 1868 u. 9 ausgeführten Reise. Mit 1 Phot., 2 Karten, 4 Lith. n. 4 Tib.
3. TiteHAusg.) Norden, Fischer. UI, 199 u. 148 8. M. 10.50. — 202) id., Zor
Klimatol. u. Hygiene Ostafrikas. Leipzig, Hirohfeld. 15 S. Res.: DLZ. (1886), Sp. 841
(Reimer). (Vgl JB. 1888, II, 226»*, 1884, H, 214>««.) — 208) Jules Er ckmann, U
Maroe moderne. Ouvr. ora^ d'une carte, de 4 plans et de grav. Paris, ChaUemel. 304 S.
Fr. 7. — 204) X A. Marcet, Le Haroc. Vojage d'une mission ftanf. k la eour do
sulUn. Paris, Plön. VIII, 298 S. grav. et carte. Fr. 4. Rez.: Sat.R. (1886), S. %U
— ^&) ^<Lii'l<^o Paldologue, Le Maroc. Notes et Souvenirs: RDM. 68, 8.888—924.
— 2041) X De Chavagnac, 15 jours au Maroc: RFr. des col. et de 1'^. Ibi.
— 207) X Ch. V^lain, Le dolmen des Beni - Snassen (Maroe): B. d'etho. 4,
8. 306—12, fig. 126/8. 8ep. Paris, Leroux. 7 8. — 208) X Aus dem religiöwn
Leben Marokkos: Europa, N. 45. — 200) X Teod. de Cuevas, Buinas romaou d«l
reino de Fez (Marruecos): B. r. ac. bist. 7, 8. 40/5. — 210) X H. Castonn^t
des Fosses, Le ch^rif de Ouazzan: Bull. soc. geogr. Oran 5, 8. 41 ff. — i^^ ^
Haroc: Bull, union g^ogr. du nord de la France 6, 8. 209 — 26 u. 70 — 91. — >^>
Marruecos: Bul. soc geogr. Madrid (1884), 8. 17, 20 — 35. Übers, aus l'Explor. -
id., Les Portugais au Maroc: AEO. 8. 129—42 u. 161—72. — 211) Pb. SalmoB,
Tombouctou. Contribut & Tethnogr. des Maures: L*Homme jan. — 212) ^^
Burdo, Les Arabes dans l'Afrique centrale. Paris, Dentu. 48 8. Rez.: Sat.R. S. 39Sb;
Polyb. p. litt. 8. 662 (Bizemont). — 218) P. Melon, De Palerma h, Tunis pär M»lti,
Tripoli et la c5te, notes et impressions. Paris, Plön, Nourrit 221 8. et gr. Fr. 4.
Rez.: J8cMil. 18, 8. 475 f.; R. mar. et coL 86, 8. 240; Polyb. litt. 8. 218 (Bizemont).
— 214) H. Vamb^ry, Das Tflrkenvolk in seinen ethnol. u. ethnogr. Beriehnngen g«-
schildert. Mit 2 Tafeln u. mehreren Holzschn. Leipzig, Brockhaus. XII, 638 8. M. 19*
Rez.: Pr^c. bist. 34, 8. 651—65 (van der Gheyn); DLZ. (1888), Sp. 184/5 (Grube). -
215) X The Ottoman Turcs in Europe: Westm. R. N8. 67, 8. 808—28. — 2M) ^^
Hugonnet, La Turqnie inconnue: Roumanie, Bulgarie, Mac^doine, Albanie. 1. 2. et 8. ^
Paris, Frinzine. 1886, m, 812 8. — 217) X W. Pressel, Land u. Leben in der eow-
pftiechen Türkei. Nach den Aufzeichnungen W. P..n, mitgeteilt von Paul Deho:
Ausl. 58, 8. 141/4 u. 215/7. — 218) X Contempor. life and thought in Turkey. By»n
old resident: Contemp.R. 48, 8. 585—95. — 210) Edm. de Amicis, Constantinople.
Ouvr. trad. de Tltalien, avec l'autorisation de Tauteur par M»« J. Colomb. 8^* ^
Paris, Hachette. 899 8. 24 gr. Fr. 4. (Vgl. JB. 1884, H, 211*M — id., Kp«l,
XXVI. Hartwig Hirschfeld: Islam. JI,18&
fenUicht ein Reisetagebuch. •**"***) Im L Bande seiner 'Beiträge zur
hichte und Völkerkunde* behandelt Fr. v. Löher***) die türkische
I- und Staatssitte.
Gtesohiohte. Hier ist zunächst die weitere Fortsetzung der Tabarl-Aus-
M7-2«7»j zu verzeichnen. Zur ältesten Geschichte der Araber
epochemachend die Entdeckung Bobertson Smith, dafs bei deü
Arabern und Israeliten Spuren des Matriarchats sich befinden, wofür
ken'**) in seiner bekannten Schrift erweitertes Material beigebracht
BSm. setzt in seinem Buche ***"***^) auseinander, wie die modernen
mes- Familienverhältnisse der Araber sich aus rohen Urzuständen
mach herausgebildet haben. — Gewissermafsen als Fortsetzung seiner
)niken von Mekka' (1857 — 61) giebt der arbeitsfrohe Wüstenfeld
MuMbbi eine Abhandlung über die 'Sherife', d. h. Edelgeborenen, Nach-
nen des Propheten und Alijs.*^*"*'**) Der Abrifs der Geschichte der
n Nordarabiens wird mit ihrer Austreibung von der Halbinsel unter
ersten Chalifen abgeschlossen.^^*) Die arabische Weltherrschaft kommt
5. Bande von Rankes Weltgeschichte zur Besprechung.***) Zu
▼. Agnes Bnrcbard. Rez.: BU. lit. U. S. 706/8. — 290) X Der Hof von Yildiz-
:: Pr. Jbb. 66, S. 141—61, 211—38. — 221) X Da« türkiecbe Schreibzeug: A.Post
)L S. 570/2. — 222) X P. Leonhardi, Kpel und Umgebung. Mit 85 Illustr. u.
D. Zflrieh, Orell. 160 S. M. 2 Rez.: DLBl. S. 1. (Europttisebe Wanderbilder No.
30.) — 22S) P*vl £ u d 9 1 , Cple, Smyme et Atb^nes, Journal de voyage. III. Paris, Dentu.
481. Fr. 4. Rez.: NR. 36, S. 688; Sat.R. S. 557b; RPL. S. 536 f. (Querael). — 224) X
Tbomaa, De Cple en Perse par la Russie: Ann. congr^g. de la Miss. Bd. 48. Rez.: BSG.
fon 5, S. 454. — 225) X Ein Aueflug nach Kpel und Nicita: HPBl. 95, S. 710/8,
-99, 866—78; 96, 40/8, 278—88, 859—67, 441—52. — 226) F. v. Löher,
iche Haue- u. Staatssitte. Frankf. a. M. S. 818 — 86. (v. Löher, Beitrr. zur Gescb.
Slkerk. Bd. I.) — 227) Tabari, Ann. auct. Abu Djafar . . . Bectionis 1, par»
an. ed. P. de Jon g. S. 1218 — 1600: leet. 8, p. 7, quam ed. M. J. de Goeje S.
—2294; sect. 2, p. 4, quam ed. J. Guidi S. 961—1280. Lugd.Bat., Brill. Rez.:
(, S. 395 f. — 227*) Klamroth, Der Auszug aus den Evangelien bei dem arabi-
I Historiker Ja*qübi: Festachr. zur Einweihung des Wilb.-G3nmna8ium8 in Hamburg,
mrg, O. Meiasner. VIT, 154 S. — 228) G. A. Wilken, Eenige opmerkingen naar
Img eener critiek van mijn *Matriarchaat bij de onde Arabieren' : BTLYNI. 10,
6—30. Sep. 8*Gravenhage, Nijhoff, 27 S. Rez. : Z. f. d. pr. u. 5ffentl. R. d. Gegenw.
>)» 13, S. 187/9 (Dargun); Acad., Juli, S. 14 (Redhouse), ib. Aug., S. 105 (Mc.
an). (Vgl. JB. 1884, II, S. 219*^^) — 229) Robertson Smith, Kinship and
iigein earlj Arabia. Cambridge, University Prefs. XVI, 822 S. Rez.: Athen. (1886),
S. 74; lA. 15, S. 213; lAnt. 8, S. 191 (Barb. de Meyn); DLZ. (1886), Sp. 254
Hurgr.); Ac. (1886), März, S. 168—70 (Lyall); LBI. 8, S. 19— 28 (Goldziher);
6. 40, S. 148 — 87 (KSldeke); GGA. S. 829—41 (A. Mttller); Westm. R. 1886,
>5; 8at.R. (1886), S. 750; Nehr. K. Ges. W. Gott. (1886), S. 262—77. („Ein Buch
^schneidender Bedeutung. <') — 2S0) X J. W. Redhouse, Notes du Prof. Tylor'a
)• matriarelutte', propounded by bim, as President of the Anthropol. Section, Brit.
^: JRAS. N. S. 17, S. 275—92. Montreal. 1884. Rez.t Ac. Juni, S. 442h; ib.
8. 459 (Tylor). — 2S1) F. Wttstenfeld, Die Sherife von Mekka im XI. (XVII.)
ForU. d. Oeseh. d. St. Mekka m. 1. Stammte, d. Sherife: Abb. St. Ges. W. C^tt.
2, bist. ph. Kl. 4^ 94 S. Sep. GSttingen, Dieterich Verl. 94 S. M. 4. Rez. : CBl.
h 9p. 1314 (E. N[e8tle]). (Eigentlich Forts, der Chron. von Mekka (1857 — 61),
ibbi, Quelle d. AbhdL fQr die Sherife ,EdelgeborenenS Nachkommen Alis u. des Pr.
Sl*) X Pierre Margry, Journal d'une navigation des Dieppois dans les mers orien-
MHisFran^oisI (1529 — 80): BulL soc. norm, g^ogr. 1888. Rez.: Bull. com. d. trav.
«t K. seetion d. bist. (1884), S. 208 f. — 282) Hartwig Hirschfeld, Essai sur
»ire des Jnife de M^dine (suite et fin): REJ. 10, 10—31. (Vgl. JB. 1888, U, 227"*.)
M) Ranke, Die arabische Weltherrschaft (Weltgesch. T. 5). Rez.: Yofs. Zg.
iB.Sonnt.-Bl. (Schulte); Contemp.R. 47, S. 597 (Creighton); ThLBl. S^. l^^i^
11,186 XXVI. Hartwig Hirschfeld: Islam.
Mommsens Darstellung der römischen Herrschaft im Orient giebt
Nöldeke***-***) in bekannter Meisterschaft wichtige Zusätze. Zur
Chalifengeschichte liegen mehrere kleinere Arbeiten vor.*""****) Wüsten-
feld giebt sonst noch Beiträge zur neueren Geschichte der Halbinsel.***"*")
Die Geschichte der persischen Länder ist von der älteren bis in
die neuere Zeit im allgemeinen, *^^~*^*) wie in einzelnen Episoden behandelt,
wobei die nach einer Berliner Hds. gegebenen Mitteilungen über die Selgüken-
dynastie***) in Kermän****) das meiste Interesse beanspruchen dürfte.***"**')
Zur osttürkischen Geschichte ist eine Ausgabe des Akbamemmh**®'*^*)
zu verzeichnen. Die Ereuzzüge, wie die neuere Geschichte von Jerusalem
sind mit einer Reihe kleinerer Arbeiten bedacht. — Arabische Berichte
S. 161/3; DLZ. Sp. 791/4 (Kaufmann) ; Wiss. Beil. Leipz. Zg. No. 64 (Müller-Frauenstein;)
Bl. f. litt. ü. S. 896/8 (Protz); CBl. Sp. 1062: HZ. (1886), NF. 19, S. 187—92. cf. JB.
1884, II, 215"'— 284) Th. Nöldeke, Über Mommsens Darstellungen der röm. Herrsch. •
u. röm. Pol. im Or.: ZDMG. 89, S. 831—51. Sep. Leipzig, Brockhans. 21 S. — 2S&) ^
Paulus de Roh den. De PaL et Arab. provinciis romanis quaestiones selectae. Diss. hist.
Berol., Mayer u. Müller. 57 S. Bez.: DLZ. (1886), Sp. 1650 (Klebs). — ^M) X Lei
provinces afric., chapitre extrait du t. 5. de Thistoire romaine de Th. Mommseo,
trad. par Cl. Pallu de Lessert: Bl. tr. ant. afr. 3, S. 192/6 u. 269—78. — 287) J-
Davenport, An essay upon the caliphate. Caleutta. 59 S. (Seit dem Tode Haseins.)
288) Karabacek, Zur Eroberung Egyptens durch die Araber: östr. MSchr. £i d. Or.
11, S. 177/8. (Über das 1290 d. H. zu Bulaq gedrucke Werk von Abu AbdalUh
Muh. ibn Muh.-el Muizz el Mukri. — 288«) Abu JOsuf Jäkub b. Ibrahim, Kitib sl-
charäg (Steuerwesen des Chalifenreiches). Am Bande: lianafit. Tractat des Muh. b. il-
Hasan. Buläq, 1802. 186 S. M. 9,50. — 289) *• Wüstenfeld, Jemen im XL
(XVII.) Jh. Die Kriege der Türken, die Arab. Imame u. die Gelehrten: AbhdU. Gott. Ges.
Bd. 32. (Jöttingen. Bez.: CBL Sp. 1686 (E. N[estle]); Östr. MSchr. f. Or. (1886),
Jan. S. 18—20, Febr. S. 85 f. (Mordtmann). — 240) X C. Völlers, Aali Pawlu:
D. Encykl. Lfrg. 1. S. 6. Abbfididen S. 18; Abbas S. 18/4; Abdal, Abd-aU5h S. 17 «tc
etc. — id., Islam, JB. 1881, H, S. 207—25. (Berlin 1885.) — 241) A. S. de Don-
court, La Perse, g^ographie, histoire, moeurs, gouvernement. Om^ de 56 grav. LiU<<
Lefort, Paris, meme maison. 4*. 325 S. — 242) X J. Darmsteter, Coup d'oeil lur
l'histoire de la Perse. Le9on d' Ouvertüre du cours de lange et litterature de la ?«nt.
Paris, Leroux. 67 S. (Bibl. or. elz^v. XLIV.) — 248) X Tarikh-i-Mujam (a hi»t
of the kings of Persia) ed. by the Punjab university. Labore, Anjuman-i-Punjab pr. 1884.
808^ S. — 244) M. Th. Houtsma, Über eine türkische Chronik zur Geschichte der
Selgugen Klein-Asiens : Actes de 6*™« congr. d. Or. k Leyde 2*«« S. 366—84. —
244*) id.. Zur Gesch. der Selgnken von Kerman: ZDMG. 39, S. 862—402.-
245) X Saad, La ironti^re turco-persane et les p^lerins de Kerb^Ia: JA. ssr. 8,
t. 5, S. 582—47. — 246) X Legend of Samandal. London, Chapman. 90 S.
M. 8. — 247) X H. de Beugnon, Les pr^d^cesseurs du shah de Perse. LimogMi
Barbon. 107 S. — 248) X P. Antonini, La Perse contemporaine: RDHcath. Ih,
«MUTB. — 24t» X H. G. Raverty, The kings of the Safforium dynasty of Niiorw
or Sijistan: JASB. 54, S. 189—48. — 250) The Akbamemah by Abul. Fazl i Mubink
i aUimi: voL UI, fasc. 6, 7, S. 481—672. Caleutta. 4«. (VgL JB. 1888, U, 228'*'.)
— 251) X Owen E. Wheeler, Timur: CalcR. 81, S. 294—810. — 252) Gust. Zacher,
D. Historia Orient, des Jac. v. Vitry. E. quellenkrit. Beitr. zur Gesch. der KreuMÖge.
Diss. Königsberg i. Pr., Druck v. Leupold. 48 S. — 258) X Ed. Fran«, ^
Patriarchat v. Jerus. i. J. 1099. Ein Beitr. zur Gresch. des 1. Kreuzzuges: Progr. d. p>
kath. Gymn. Sagan. 4^. 16 S. — 254) Allgem. Kriegsgesch. aller Völker u. Zeit<D'
Abth. II. — Allg. Kriegsgesch. d. MAs. Hrsg. unter d. Red. d. Fürsten N. S. GalitfiD.
Aus d. Russ. ins Deutsche übers, v. Streccius. Bd. 2, 2. Hälfte. Von Einfuhr. d«r
Feuerwaffen bis zum 80j. Kr. (1850—1648.) Cassel, Kay. S. 197—828, IX— Xn.
9 Karten. (S. 787—828 Türkenkriege.) — 255) X R. Röhricht u. H. Meisner, W«
Jerusalemfahrt des Friedr. Eckher v. Käpfing und Karl Grimming auf Niederrain (162^)
im Ausz. mitget.: Z. d. Pal.-V. 8, S. 174/8. — 256) X Ph. Wolff, Zur neueren Geicl».
Jerus. Von 1878—84. E. ÜberbL: ib. 8, S. 1—15. — id., Skizzen aus PaL: AmL 68»
S. 350/8, 375/6, 686/9, 1082/4.
XXVI. Hartwig Hirschfeld: Islam. 11,187
eben Beiträge zur ägyptischen**'-***) nnd äthiopischen***) Geschichte. Für
lordafhka liegt nicht viel**^) vor, wovon das meiste **^"***) überdies auf
Ingste Vorgänge Bezug hat.
Die wichtigsten Momente der osmanischen Geschichte in MA.***"***)
nd NZ.*^*~*^^) sind in einer geringen Zahl von Schriften bearbeitet. Einige
irbeiten über Kulturgeschichte,****) besonders Handel ****^***®) und Ver-
ehr'**^) betreffend, mögen dieses Kapitel beschliefsen.
Kulturleben. — In der Religionsgeschichte**'"**'*) kommen wir
Bnächst auf arabische Ausgaben theologischer Schriften.***'**^) De Goeje
ollendete und veröffentlichte eine posthume Arbeit B. Dozys,***) welche
267) G. Hasp^ro, Sar une version arabe du conte de Rhampsinite : JA. stfr. 8,
6, S. 149 — 59. Rez. : Ac. S. 242, Amelia R. Edwards, Herodotus redivivus. —
5S) X M. J. de Goeje, De Mokankis van Egypte: £t. arch^ol. liog. et bist, d^i^s k
.Leemaii£, S. 7/9. Leide. — %b9) F* Praetorius, Ein arab. Dokument zur äthiop. Gescb. :
DM6. 89, S. 408—10. — ^60) Descr. et bist, de l'Üe de Djerba, Trad. du
iKT. du ehikhr Mob. Abou Rasse Ahmed en-Naceur. Par Exiga dit Kayser, interpr.
liL saxiL de in cl Tunis, imp. Frane.-tun. 4®. 1884. 23 u. 26 S. Fr. 1,50. Rez.:
'«IL eor. V. afr. 4, S. 165 f. (Basset); JA. (1886) 7, 95 f. — 361) Domenico Vice n-
ini, L'insorrezione mabadista neUe provincie di Dongola: BoU. della soc. geogr. ital. (1885)
Hggio giugno 10, 8. 351 — 67 u. 488 — 54. Sep. Roma, presso la soc geogr. ital. 84 S.
gl La Nigrizia (Verones) luglio. — t6%) X R. Buchta, Tbe true bistory of tbe re-
ellion in tbe Soudan. By one wbo knows tbe Mabdi personally, Transl. fr. tbe German
yMrs. R. N. Felkin. "witb a map. London, Kingdom. 48 S. Is. — S6S) Edwin
«trs, The fall of Cple being tbe story of tbe fourtb Crusade. London , Longmans.
^VI, 418 S. 16s. Rez.: Athen. S. 664 f. — 364) X Andr^ Le val. Lettre suppos^ de
hhomet lY k L^op. 1«' empereur d'AUemagne et r^pouse de ce demier: RA. ser. 8, t. 6,
^204—13. (Aus d. J. 1688 neugriecb, Ob echt?) — 365) Kuropatkin, Kritische
^blicke auf d. raasisch.-tttrk. Krieg 1877/8. Bearb. v. Kr ahm er. I.Heft. Von Be-
ins d. Kr. bis z. Schi. b. Lowtscba. Mit 2 Skizzen. Berlin, Mittler & S. 1885. VI,
4 8. M. 2,25. Rez.: DLZ. (1885), Sp. 730 (H. Hinze), Sp. 1851 u. 1878 (v. W.). —
II) X Versuch einer (^sch. d. bulgar. u. kasan. Reiches. Von Mulla Schibab-ud-din.
. Sohne d. Baha-ud-din. Russ. Übers, v. W. W. Rad low S. 40—50 totar. Text
• 51/8. — 366*) A. De mm in, Die KriegswaflFen in ihrer bist. Entw. von den ältesten
Uten bis auf die Gregenw. 2. verm. u. verb. AufL Mit vielen Abb. 1. Hftlfte. Leipzig,
««mann. 400 S. M. 5. — 366^) W. Heyd, Bist, du commerce du Levant au
loyen ige. Ed. fran9. refondue et consid^rablement augm. par Tanteur, pubL sous le
«ronage de la soc. de Torient latin par Furcy Raynaud. Leipzig, Harraesowitz. XXIV,
• 654. Rez.: CBL (1888), Sp. 117; DLZ. Sp. 162 f. — 366^) X W. Richter, Arabiens
^delsverkehr einst und jetzt. 1. 2.: Europa No. 10, S. 11. — 366^) P- Hugonnet,
• poite des califes et la poste du sbah. 2. ^d., revue et augm. d'une eau-forte. Paris,
•yl«. 133 S. Fr. 2,50. (Vgl. JB. 1888, II, 227'".) — 367) Bibles of other nations:
Bing selections from tbe scriptures of tbe Chinese, Hindoos, Persians, Buddhists, Egypt.,
»4 Mohammedans, with au introd., to tbe ethnie scriptures by J. M. Hodgson; to wich
' «dded tbe Teacbing of tbe 12 apostles and seil, from tbe Tbalm. and apocryph. gospels.
^ehester, Brook; London, Simpkin. 252 S. Rez.: Book-lore 2, S. 20. — 367*) X J.
«l»n»on, Oriental religions and their relation to universal reL Witb an introd. by O. R.
tothingham. Persia. London, Trübner. XLIV, 783 S. Rez.: Nation (N.Y.) 8. Jan.;
^(Chicago) V, S. 264 (Gilbert); Sat.R. S. 801; BerL phil. W., Sp. 565—71. —
48) Sharh-i-AkaTd-un-Nasafi, by Mulla Sad-ud-din AlUftazani 2. ed. Lucknow.
• «d. 1886: MatAlib us-su' ulfima nakib il-ir-rasül, by Shaiks Kemil-ud-din Muh. 2.
i 801 S. — 368*) El-(3azill Kitäb ibjä ulüm ed din. Cairo, 1802. M. 40. (Mit
Wbem. w. As-Sahrawardl.) — 368^) X Friedr. Bisch, Comment. des Izz-ed-Din Abu
^-slkh fiber die KunstausdrUcke der Traditionswiss. nebst Erläut. : Diss. Leipzig. Leiden,
^ VUL 15, S. 40. — 368«) X Shaikh Abujafar TabÄwi-Sbarh-i-Mani-ul-is£r (rel.
«»* l*w). Lucknow, Mnstafü Pr. 4®. 884 litb. Rs- 12. — 369) Memoire posthume
^ M. Dozy coDtenant du nouveaux documents pour l'dtude de la religion des Har-
?»»«ii» acbevtf par M. J. de Goeje. Actes du 6*»« congr. d. Or. ä Leyde 2^« p.
5. 281—366. (41 S. arab. Text.) (Vgl. JB. 1883, II, 222».)
U,188 XXVI. Hartwig Hirschfeld: Islam.
— zugleich ein Beitrag zur pseudo-epigraphischen Litteratur des Islam — Text
und Übersetzung einer arabischen Schrift über den Kultus der Ssabier Tom
Harran giebt und ausserdem über manche Ton Chwolson in seinem bekannten
Werke 'Die Ssabier und der Ssabismus' nicht beleuchtete Punkte Licht yer-
breitet. — Wir berühren die Dogmatik,**^) heben aus der Sektengeschichte
des Islam zwei gröfsere schiitische Werke, ^••*^****) sowie eines mit der
Lebensbeschreibung berühmter Süfis*'®) und einige kleinere Arbeiten *'*"*")
über Heiligenwesen*'*-*'*) hervor, wobei der Mahdi *'*-***) noch stärker
berücksichtigt ist, als im Voijahre, und bleiben endlich bei den Missions-
bestrebungen des Islam und den Verhältnissen der christlichen Kirche im
Orient*»»-"*) stehen.
Für Philosophie fällt uns zunächst ein arabisches Werk über
Logik **•"**•») auf. Dieterici brachte seine Ausgabe der Ihwän as-safä
zum Abschlufs,*»') während Mehren*»®) seine Studien über Ihn Sinä
fortsetzt. J. Freudenthal lieferte eine 'ausgezeichnete Arbeit* über die
369*) Krehl, Beitrr. zur muhamm. Dogmatik: Berr. Über d. Verh. d. k. sich«.
Ges. d, W. 8, S. 191—286. Leipzig. (Vgl. JB. 1888, H, 224«*; LRs. (1886) Sp.
110/2 [Haas]). ~ 269^) X 'Atiq4dit>i-Majli8i, The fait of Majlisi, ed. by HahamiB.
Taqi. Labore, new imper. pr. 168 S. lith. (Sehiitentraditionen.) — 269*) Aba-jiftr
Muh. b. Ydkub.-Al-U8ül minal-Jami-il-kdfi (Shia rel). Lacknow, Nawal. kieh. 712 S. lith.
Bs. 3. — 270) Kulliyat-i-Sbamstebriz, The complete worke of Hazrat Shams-ad
din Tabrizi. Lucknow, Munshi Kawal N. 1040 S. — 271) N. Siouffi, Not Bur le
cheiks 'Adi et la secte des Tezidis (suite): JA. 6, S. 78—98. (Vgl. JB. 1882, II, 303".)
— 272) X Said AkbarAlam: An interpreter of Wahabiam. Calcatta, Baptist mite. pr.
1884. 147 S. (Kurze Gesch. d. Wahabismas.) — 27S) Abdul W&hid, Qisas-nUmbi^
(stories of prophets). Delhi, Bhaw&ni prashad pr.. 288 S. lith. — 274) X MQh.-ud-diii,
Rauzat-ul-ebrar (the garden of the pious). Jehlam, Siräj-nl-MaUkbi pr. 80 S. (Heiligen-
geschichten aus Kaschmir.) — 275) •!• Darmsteter, Le liahdi, depuis les origioes de
rislam jusqu'k nos jours. Paris, Leroux. 121 S. Fr. 2,60. Rez.: Polybibl. litt S. 841
(Avril); Bnll. de corr. afr. 3, S. 641 (Fagnan). (Bibl. or. elz^v. S. 48.) — 27* ^
id., The Mahdi, past and present. London, Unwin. 160 S. New - York, Harper.
184 S. Bez.: Ath. (Juni) S. 767; WestminstR. S. 284; Brit quart r. S. 180 f.; Trabnen
Rec. N.S. 6> S. 46 f.; La Cultura S. 439 f.; N.T.Nation (23. Juli). — 277) X id.,
Le Mahdi depuis les origines de Vlslam jusqu'k nos jours (eonf<^r. de la Sor-
bonne): R. pol. et lit 86, S. 289—304. — 278) X A. de C. Motylinski, Prodsin.
du Mahdi du Sondan: Bull. cor. afr. (1884), S. 462/9. — id. , Bibliogr. du Mzab. Les limi
de la secte abadite; ib. (1886) 3, S. 16—72. — 279) X A. Passow, Der Mahdi n-
seine VorbUder: Vofs. Zg. Sonnt. -Beil. 21. Juni, S. 2/3. — 280) X Msrr F.
Wilson, The story of the BAb: Contemp. R. 48, S. 808—29. (Nach Gobinean, Religion
et philosophies dans TAsie centr.) — 281) X M. Lortzing, Das Land des Mahdi:
Europa v. 24/6. — 282) R<1- Montet, Les missions musulm. au 19. si^e: BHR. n>
S. 261—86. Sep. Paris, Leroux. 27 S. Fr. 1,60. — 288) Rev. G. F. Dale, Th«
eyangelization of the Muham. peoples: Ind. evang. rev. 11, S. 44. — 284) X Church
missions to Mohamm. in the Turkish empire: Westm.R. 136 N.S. 68, S. 209 — 52. —
285) X Die Orient Kirche in Armenien in der Türkei: AKKR. Bd. 68 S. 387—41, Bd.
64, S. 464/6. — 286) Maulavi Vali-ul-lah.-Ha8hiyat-U8-8adra A suppL to sadre. Reyiwd by
Maulavi Muh. Ihsan-ul-lah. Lucknow, Nawal kish. Fol. 426 S. lith. — 281*)
Abfil-'alfi' Maarl LuzOm mä Ift jalzumu CPhUos. Gedichte'). Bombay, 1803. 4^ 348 8.
M. 80. (Vgl. ZDMG. 31, S. 471 ff. u. 88, S. 499 ff.) — 287) Fr. Dieterici, Di« Ab-
hdlg. der Ichw&n es-safa in Auswahl. Zum 1. Mal aus arab. Hdss. hersg. H. 8. (Schlnr«.)
Leipzig, Hinriehs 1884/6. XIX, S. 172—636. M. 4. Rez.: CBL (1886), Sp. 9SS f.;
DLZ. Sp. 1060 (Landauer). (Vgl. JB. 1883, II, 228*»'.) (cf. CBL (1884), Sp. 1168.)
— 288) A. F. Mehren, Le trait^ d'Avicenne sur le desün (Cont): Le Mqs^d 4*
S. 36 — 60. — id., Vues th^osoph. d'Avicenne. La doctrine des moyens d'aequisition d< 1*
b^atitude eheste et de la cond. des illumin^s: ib. 4, S. 694 — 609. (Das Ganze aach sep.
u. d. T. : Vues d'Avicenne sur TastroL .... Louvain, typ. de Ch. Peeters. 38 S. ^^
JB. 1888, II, 229*".)
I
XXYI. Hartwig Hirschfeld: IsUm. 11,189
bei Ibn Roschd erhaltenen Fragmente des Alexander Aphrodisias znr
Heüiaphysik des Aristoteles. ^^^~^^*^) Mit einigen Beiträgen zur christlich-
arabischen Philosophie^^^'^*^) schliefst der Gegenstand.
Wesentlich zahlreicher ist das Recht vertreten. Neben Aasgaben
Ton Rechtsbüchem,***"***) von denen eines *••) ins Französische^*') über-
setzt wurde, sind allgemeine ^•*'***) und spezielle *^*^) Rechtsfragen zum Teil
historischen Charakters ^^^) behandelt, wobei der Übergang der alten Blut-
rache ins staatliche Recht deutlich zu erkennen ist. Englisch-Indien^^^'^®^)
und Französisch-Nordafrika^^^"^^^) sind hier am besten auseinanderzuhalten.
In der Medizin finden wir nächst mehreren indischen Drucken ^^•'*^^)
889) J* FreadeDthal, Die durch Avverroes erhaltenen Fragmente Alexanders
znr Hetaphya. d. Aristot. unters, u. übers. Mit Beitrr. zur Erläut. d. arab. Textes von
S.Fr&nkel: BerLAkad. 1884. BerUn (Dttmmler in Komm.) 4^ 134 S. M. 3. Rez.:
DLZ. (1884), S. 123Ö (Fr. Susemih); CBl. Sp. 1409. 'Ausgezeichnete Arbeit*. J. A.
i Ac d. W. z. Berl. d. hebr. Text.) — 289^) Sammelwerk, enthaltend: 1. al-Ckiz£ll,
Ttkafat alfiüäsifa, 92 S. — 2. Ibn Roschd, Tahäfut alfelSsiik, 141 S. ~ 3. Choga
Zideh (S. 893) Tahifut al&läsifa. Cairo, Tläm 1808. M. 12. — ^90} Mgr. Khayyatt,
Kotas 8ur un ouvt. eanonico-dogmat. du philosophe nestorien Ibnultalmidh, d'aprös le ms.
tf. de r^glise chald. de saint P^thion, martyr de Diarb^kr (Amide): An. ph. ehr. 12, S.
192—201. — 291) X Adalb. Iferx, £. MAliche Kritik d. Offenbarung: PKZ. Sp. 667—78,
688-95, 708—14, 730/7. (Ibn TofeUs Philosophus autodidacticus.) — 292) Sen, The
Senjiyyah. The mohamm. law of interitance, Transl. by Prasanna Kumar Sen. Seram-
pon, J. H. Sen & Co. 34 S. — 298) X A summary of mnhamm. law. Ed. by
Kamir Sen. 3. 4d. Serampore, J. M. Sen & Co. 64 S. 8®. — 294) X Mag-
naghtens principles of moh. law. Ed. by Prasanna Kumir Sen. 3. ed. Serampore,
J. H. Sen & C. 270 S. Bs. 8. — 295) X P. S4ma Rao, Principles of moham. law.
8. ed. Madras, A. L. Y, pr. 246 S. Rs. 3. — 296) El-nokhbet al bahijah. Tunis,
Äther. 1801. 1884. 84 S. M. 6. (ef. No. 297 franz. Übers.) — 297) Choix splen-
dide de pr^oeptea cneillis dans la loi. Petit manuel de droit immobilier suivant les deux
ritM mnaulm. orthod. pe la r^ence de Tunis. Trad. sur la premiäre 4d, du texte
mbe impr. k Tunis en Tan de l'h^re 1301 et annot^ par A. Goguyer. Paris, Mai-
MBoeiive et Ledere; Tunis, V. Brun. 108 S. Fr. 2,50.) — 298) P. Gide, Et. sur
)• Mndition priv^ de la femme dans le droit ancien et moderne ... 2. ^d. avee une
Botiee biogr., des additions et des notes. p. A. Esmein. Paris, Larose. XXIY,
$88 S. (S. 36 — 62 Orient, p. A. Esmein.) — 299) Kohler, Moderne Reehtsfiragen bei
iilun. Juristen. Ein Beitr. zu ihrer Lösung. WUrzburg, StaheL 20 S. M. 1. Rez.: Rev.
(188$), 8. 881/3 (Dural). — g09) id.. Die Commenda im islam. Rechte. Ein
Beitr. zur Gresch. des Handelsrechts. Wttrzburg, Stahel. 18 S. Rez.: Riv. er. de sc.
gnirid. e soe. 3, S. 266/8 (Salvioli); De ind. gids. 8, I, S. 98—111 (C Snouek-
Hnogr., Muh. recht u. reehUwetensch.); RC. S. 381/3 (Duval). — 801) ^^'f ^^ Lehre
der Bhitrache. WUrzburg, StaheL 31 S. Rez.: CBl. Sp. 1781/2. (S. 15-— 26 nach
idim. Bechtsbachem.) — S92) Haran Chandra Banerji, A Synopsis of the muhammed.
law preralent in British India. Mirzapur, Leg^^ remenbrancer pr. 92 S. — SOS) X Syed
^eer Ali, The law relating to gifts, trusts, aud testamentary dispositions among the
Mohuiniadans. Calentta, Thacker. 66 S. — S04) M. L. Armanet, Manuel prattque
<t Mnunaire de la justice musulm. en Alg^rie. Paris, Piehon. IX, S. 463. Fr. 7. —
M) X Eng. Robe, Origines, formation et tftat actuel de la propr. immob. en Algtfrie.
^t p. R. Dareste. Paris, ChallameL XVI, S. 165 f. Fr. 3,50 (Darin cap. 2. La
prtpr. immob. aons les Berb^es, les Arabes et les Turcs.) — S06) X L. Rinn, Regime
M de Vindig^oat en Alg^rie: R.alg.Mg. jur. 1885. — S07) X E. Zeys et Moh. Quid
^ Ssld. — Rec d'actes judieiaires arr. aveo la trad. fr, et des notes jurid. Alger,
^onUiL X,S 185. 75 S. autogr. Rez.: Bull. cor. afr. 3, S. 538 — 41 (Fagnan). — S08) X
^d., Traittf Mm» de droit mnaulm.' alg^. (^cole malÄite) sp^c redig^ sur le conrs oral
tiHkr^Gole de droit d' Alger . . T. 1. Alger, Jourdan. Xn, 294 S. M. 9. Bez.: BulL
«r. ifr. 8, 8. 171/8 (Masqueray.) — S09) Hakim Nafis bin Ewaz bin Jamil-ud-din
^ Miiftatib.-Mafisi sharh-i-m^aa ma' halUn. Lucknow, Naw. kish. 4^ 484 S. Uth.
Hi.1 -. S10) X Hakim Sultan Ali, Khurmsmi-Dastur-ul-ilij. 8. 4d, (pers.) Luek-
««V, Kawal Kishore. 380 8. Utk. — Sil) X Hakim Muh. Azam Kh&n, ISliomA-
1X^X90 XXYI. Hartwig Hirschfeld: Islam.
Arbeiten znr Geschichte der arabischen Heilknnde,^^^ die zum Teil an be-
reits ans früheren Berichten bekanntes ^^^) anknüpfen, wie die Prolegomena,
die A. Müller zu seiner Ausgabe des Ihn Abi Oseibia^^^) giebt. Die Natur-
wissenschaften sind sonst vertreten durch ein gröfseres Werk über die Er-
scheinungen des Begenbogens und Mondhofes, ^^^) ein anderes über Alchimie,'^*)
eine Schrift zur Geschichte dieser Wissenschaft *^''J^®) und eine letzte über
die Beschaffenheit der Sahara in prähistorischer Zeit.^^*) — ^InderAstro-
nomie**®-*^^) finden wir Mitteilungen über die3 Söhne desMüsa b. Säkir ;*"-"«)
Kalenderwesen ***'*^*) und Mathematik**') bringen mancherlei interessantes,
darunter Notizen zum Verhältnis des Diophantes zur arabischen Algebra. ''^'^^')
Für die Kenntnis der Poesie **^'**^) und zwar zunächst der aral^ischen
sind auXser einer Textausgabe der Muallaqä des Imrulqais mit russischer
Übersetzung^*^ englische Übertragungen aus vorislamischen Dichtem zu
jah^n — Ik8ir-i-A*zam vol. 1/4 (pers.) Lucknow, Nawal Kish. Pr. 2662 S. — i d. ^ Kari-
badin-i-A'zam. Compound medicines by A'zam. Cawnpore. Kizami pr. 420 S. —
S12) La m^decine du prophöte, par le eheikh, rimAn, rnlenük le savaut Djelal-ed.-din AboB
Soliman DAoud. Trad. du Dr. Perron. Aux bureau de la Gaz. m^d. de l'Alg^rie. 226 S.
Fr. 4. Rez. : Litt. m^d. ar. L'hypothermie et le traitem. de la fiävre par Tean froide,
d'apr^s les indications du prophäte in: Gas. m^. de TAlg^rie (1886), S. 6/6 (Berthertnd).
— S18) Laboulböne, Hist. de m^ecins arabes et de T^oole de Saleme (Forts): Gu.
des hdpit. (1884), 67, S. 25/7, 78/5. (cf. JB. 1888, H, 229**'.) — 814) X A. Hüller,
t^ber Ibn Ali Ofeibia u. seine Gesch. der Ärzte: Actes du 6. Congr. int. d. Gr. %
S. 267/80. (Vgl. JB. 1884, II, 220«»®/^) — 815) Maibizi (name of a viUage), by Huttini
bin Mdin-addin, Maibizi. 4. ed. Cawnpore, Nawal Kishore. 1884. 128 S. — SIC) ^^
Husain Kkshifi, Asrare Kasimi, or tbe secrets divnlged hj K^im. Bombay, Fsthol
Karim pr. 162 S. — 817) M. Bert helot, Les origines de l'alchimie. Paris, Steinhtfl.
XX, S. 445. 2 pl. 1 Portr. Bez.: B. sc. S. 561/4. — 818) X id., Sor Im
signes des mdtanx rapproch^s des signes des planstes: JSav. S. 288 — 40. — Sit) ^
Babourdin, Les Ages de pierre du SahAra central, prdhist. et ethnogr. Afr. 1882. Res*:
Mat. hist. prim. et nat del* homme 2, S. 124/6 (Emile C). 1886. — 830) Almtgro,
Descrlpcion y usot del ostrolabio. Per Abenexxath. Granada. (BibL hisp.-msorit
Codices arab.) — 8S0*) G* Dugat, Les pr^curseurs arabes de l'ar^onautique : R.Bei«>t
86, S. 59. — 821) Max Curtze, Yerbes filiorum Moysi, filii Sekir, id est Msnineti,
Hameti el Hasen. Der Liber trium ftatrum de geometria. N. der La. des Cod. BasiL F.
II, 83 m. EinL a. Komm. hrsg. Mit in d. T. eingedr. Holzschnn. : N. acta d. kais. Leop.-
CaroL dtsch. Akad. d. Natnrf. 49, S. 109 — 67. Sep. HaUe, Leipzig, Engelmann in Koma.
4<^. 63 S. M. 8,60. Bez.: DLZ. (1886), Sp. 681 f. (GUnther); GBL (1886), Sp. 7iS
(-z-r.). — 829) Mauloi Muh. Musik Bum{. — Sharh-i-Chaghmdnjf (astronomy). Lueknow,
Naw. Kish. 226 S. lith. — 828) W. Knobloch, Die wichtigsten Kalender der Gegenv.
Eine Darst. d. gesamten Kalenderwesens. Wien, Pichler in Komm. v. J. (1885.) 90 S.
(Wissenseh. AbhdlL No. 111 S. 88—90: Kai. der Türken.) — 824) X Bapp. de V. C.
Wolf sur un calendrier musulm. perpdt., avec la coneordanee des ann^es de T^re ehr^
par M. Marius Cazneuve: K. trav. scient. 5, S. 806/7. — 825) X L. Barr^, U
ealandrier chez les diff^rents peuples: B. sc t. 35, S. 464/9. — 826) X G. BflhUr.
B^runis Indica. Trttbners record. 10, S. 63/4. (Über Sachaus Ausg.) — 82?) ^■
Eneström, Sur l'origine du symbole employ^ comme eigne d'une quantit^ ineonniM:
BibL math. (1886), Sp. 41/4. (YgL JB. 1882, II, 806^^.) (Acte mathem. t. 6.) -
828) T. L. Heath, Diophantes of Alexandria: a study in the history of Qm^
Algebra. Cambridge, at the Univ. pr. XI, a 248, 7 s. 6 d. (Darin: Diophantes aad th<
early arab. algebraists S. 148—59.) — 829) Max Grttnert, Über d. arab. Exseptioitf-
Exponenten <baida': Wiener JB. 108, S. 7—17. Wien. Sep. Wien, Gerold in Komm. Bes.:
östMsehr. 11, S. 157 (D. H. Moller). — 880) H. Mont^gut, Livres et ImM d«
pays d'Orient. Paris, Hachette. 848 S. (u. a. Nassir-ud-Dln, see. roi d'Aonre. Lutfolbk«
gentilhomme musuhnan de linde.) — 881) X J. Hart, Orient u. Occident. E. Blttton-
lese aus d. vorsttgL Gedichten der Weltliteratur. In deutschen Übersa. Nebet e. biogr.-
krit. Anh. Minden i. W., Bmns. XXm, 688 Sp. M. 60. (Sp. 1—92, 485—99 Orient)-
882) G. Markos, Mnallaka des Imrul-kais. Arab. Text u. Ubers. (ruta.) St. Peterb. S6 S.
XXVI. Hartwig Hirschfeld: Islam. 11,191
erwähnen.'**'**^) Thorbecke gab ein Heft seiner Ausgabe der von
Abäl-Abbäs (Zeitgenossen der ersten Abbässiden) veranstalteten Gedicht-
sammlang 'Mnfaddalijjät' aus vor- nnd erstislamischer Zeit.^*^) Well-
baasen brachte die Schollen zu den von ihm herausgegebenen Hudailiten-
liedem, sowie nachträgliche Berichtigungen zur Eosegarten'schen und zur
eigenen Ausgabe.***^"**') Hommel macht Vorbemerkungen zu einer zu
veranstaltenden Ausgabe der Gamharat-al-Arab, ^'^''^*) nebst einem Hand-
wörterbuch der altarabischen Poesie. Zur Prosodie ist eine Abhandlung zu
TCTzeichnen.**®)
Aus der persischen »^o*-»*«) Dichtkunst erschienen Omar
Chajjäms^*'^"'**) Vierzeilen in englischen Übertragungen. Eth6 setzte
seine Mitteilungen aus und über Näsir b. Ehusrau^^*) fort. Ausserdem
ist von orientalischen Ausgaben persischer Dichter zu melden.**''**^)
Aus der türkischen Dichtung seien Vamb^rys Ausgabe der
'Scheibaniade' '**"***) und die persische Ausgabe dreier türkischen Lust-
SSS) Charles J. Lyall, Translations of ancient arab. poetry, chiefly prae-islaxn,
vitii tn introd., and notes. London, Wüliams et N. 4^ XIII, LH, 142 S. 10 8. 6 d.
hui Englishm., overl. maU. 12. sept.; Athen. Okt., S. 427; Aead. Okt., S. 214 f. (Bnrton);
ib. 8. 241 (Lyall and Redhoase); SaLR. S. 490; Times of India 18. Nov. (cf. JB. 1882,
n, S. 304^M — SSS*) X H. W. Freeland, Gleanings . from de Arabic: JRAS. N.S. 17,
S. 67 — 64. (KlageL d. Amra, Schwester Amrs, KlageL v. Ganüb, Schwester Amrs, arabisch
Bich d. Ausg. V. Kosegarten u. engl t^bers. (YgL JB. 1882, II, 805^) — $84) H.
Thorbecke, Die Mnfaddalijit. Nach den Hss. zu Berlin, London u. Wien auf Kosten
der DMG. hrsg. n. mit Anm. vers. H. 1. Leipzig, Brockhaus in Komm. 56 S. Text,
104 S. Annu M. 7,50. GBl. Sp. 749^51 (Th. N[oldeke]). — SS5) J. Wellhausen,
Zaden Hadailitenliedem : ZDMG. 89, S. 104/6. (Textberichtigungen zu ed. Kose garten u.
«d.W., sowie Naehtrr. zum Yarr.-Yerz. u. Verbesserungen d. Übers.) — 8S6) id** Scholien
zum Diwan Hudail No. 139—280. Hrsg. v. J. W.: ib. S. 411—80. (Vgl. JB.
18«4, n, 220*^.) — SS7) X R. Smith, Zu den Liedern der Hndhailiten: ib. S. 829.
(Kuxe Notiz.) — SS8) P* Hommel, Gl>er eine zu veranstaltende Ausg. d. (^mharat AI
* Anb, zngL als Proleg. zu einem Handwörterb. der vorislam. Poesie : Actes du 6^® Congr.
int d.Or. t. k Leide 2^« p. S. 885—408. Leide. — S39) X J. Kubat, Badi al-Hamad&ni.
£.srsb. Dichterprofil: MLIA. (1884), S. 91/2, 98—100. — 840) X G. J. Ranking, The
Clements of arabic and persian prosody — a short treatise on persian prosody, together
^Ith a translation of the Aruz-i-Saifi. Bombay, ed. soc. pr. 123 S. — 840*^) H. Brugsch ,
^ Muse in Teheran. Frankf. a. O., Trowitzsch v. J. XVI, 128 S. — id., Pers. Briefe:
I>Bi. 45, S. 116 — 23. — id., Neupers. Weisheitssprache: t^r L. u. M. 54, No. 49.
^" S41) X B. Ainsworth Spofford, Characteristics of Persian poetry: NorthAm.R. 140,
^ 328—45. — 842) X £th^, Modem Persian litterature: EncycLbrit. pars IH, sect. II,
^ 655—60. — 848) Rubaiyat of Omar Khayyam, the astronomer-poet of Persia; rendered
i&to English verae by £dw. Fitzgerald. New-York, The Grolier Club. XVin, 62 S.
CVgL JB. 1882, n, S. 805*.) (Reprinted Arom the edition of B. Quaritch, London, 1879»
^gL Sat.R. (1886), S. 97f.) — 844) X Whitley, Quatrains from Omar Khayy^: Ac.
JvL, S. 44. (4 Gedichte in engl. Übers.) — 845) X A. Huart, Les quatrains de B&bA
''Uiir 'Uryftn, en pehlevi musnlm., pubL trad. et annot^s: JA. ser. 8, t. 6, 502 — 45. Sep.
^■m, Lerouz« — 844) H. £th^, Nasir b. Khusrau's Leben, Denken u. Dichten: Actes
^Q 6. eongr. int. d. Or. F. k Leide 2 partie S. 169—287. (Vgl. JB. 1882, II, 804^^)
^ S47) Divine Haflz. Bombay, Safdari Pr. 296 S. 7 s. — 848) Jimi-Yusuf Ihnlekha.
^bsy, Safd. Pr. 230 S. (pers. Gkd.) — 849) Kasaid-i-Badar ChiUsh 3. ^d. Gawupore^
H noshi Nawal Kiah. 1884. — 850) Husain b. Ali Abu Wa'z al Kishifi — Anwir SuheiU
^ ^ Lueknow, Kaw. Kish. 460 S. — 851) X L. Herrmann, Rückerinnerungnn a.
^ Orient (1886—46). Aschaffenburg, Krebs. lY, S. 804. (XY: MaulteA Dschelftleddin
^^... S. 220 — 82 aus Nordd.Allg.Zg. — XYHI: D. neupers. Poesie u. ihr Einfl. auf
^ msuKD, Poesie S. 254 — 68. — XIX: Choldscha Nasreddin, d. osman. Eulenspiegel,
9*269—78 ans Didaskalia 1879. — 852) I>ie Scheibaniade, ein 5zbeg. Heldenged. in 76
^M> ▼. Prinz Muh. Silih aus Oharezm. Text, Übers, u. Noten v. H. Yamb^ry. Auf
^Mtsn d. Übersetzers gedr. L d. kk. Hof- u. Staatsdruekerei in Wien. Budapest, KilViBDk.
f
n,192 XXYI. Hartwig Hirschfeld: Islam.
spiele darch Barbier de Meynard und G u y a r d •**) zu
zeichnen.«"-»*^)
Die Erzählangslitteratnr beginnt mit Übersetzungen un
arbeitungen der Märchen von 1001 Nacht,**®'**^) woran sich Märchei
Zählungen und Sagen aus der Märchenwelt der verschiedenen Volk«
Orients schUefsen.^®^*^^*) Als Euriosum ist die arabische Bearbeitui
Jules Vernes 'Le tour du Monde' zu erwähnen. ^••■) Wir findei
in Komm. XXI, 468 S. 17 fl. = M. 30. Rez.: Athen. S. 662 f. — X 858) Biz
Charki: R.inteniat. (Cple) 1, S. 25. (TUrk. Liebesged. mit Aranz. Übers.) — 854
com^dies tradaites du dialecte tnre azeri en persan par Mirza Djflfar, et
d'apr^s l'edition de T^h^ran, avec un glossaire et des notes, par C. B. de M. et S
ard. Paris, impr. nat. (Maisonneuve) 1886, (wirkl. 1885). XX, 91, S. 169.
Rez.: JA. 6, 394 f. (a. m. pers. Tit.) — 355) X Hikmat, <Die VTeisheit',
samml. des Khdgah Ahmed Yas&wf, m. d. Bein. Salt&n et*Arifin(5. Jh. d. l
V. Scheikh. Snleim&nEfendi v. Bokhara. Stambul, Druckerei Osmaniyyah 1S0<
12 P. 20 para. Vgl JA. 5, S. 259. (Dschagataisch.) — 356) X A. Li
Skizzen aus d. Weltlitteratur, I. Die Türken, III. D. Theater d. Perser: D.I
S. 550/2; 2, S. 344/5. — 357) X 'Der goldene Kukuk' (Utar.) Heldengedicht d. minu«
Türken. Übers, und mit Anm. vers. v. K. Th. Katanow. St. Petersb. (russ!
858) Contes arabes tir^s des 1001 nuits, Trad. de Galland, revue et ace
notes et ^laircissements d'apräs les orientaux, par Raoul Chotard. P. 2, 3. Toui
148. 141 S. — 859) X Benares (wirkl. London.) 1885: print. by the Kamasha
for priv. subscribers onlr. Vol 1 — 10. A piain and lit. transL of the Ar. night
tain., now entit. The book of the 1001 nights. With introd., explanatory notei
manners and customs of Moslem men and a terminal essay upon the hist. of th<
By Rieh. F. Burton. XXVII, 362 u. 343 S.; VUI, 356 S.; IX, 308 S, XI,
YIII,. 303 S; YIII, 382, 359 S.; VIII, 859 u. 532 S. Rez.: Ankttnd.Trübners Rec.
S. 46; Ac. S. 104« (Burton); ib. S. 223 (Symonds); (Oct.) S. 258o (Peacock);
India, Mai u. Aug.; Le Livre 6, S. 312/6 (Ashbee); Sat.R., Jan., S.26f.; Athen. (1886)
.(Gedicht, Swinburne); Ac. (1886), März, S. 165 (Jsab. Burton); ib. (1884
S. 2770 (Burton). — 860) Book of the 1001 nighto; now first completc
into EngL by John Payne... In 9 vol. vol. 1 u. 2. Kew-York, Worthinto
1/9 London. Villon soc. 1880/4. Dazu Suppl: Tales from the arab. of the Brc
Calc. (1814/8) editions of the Book of 1001 nights, not occuring in the other prin
of the work. Now first done into engl, by John Payne. 3 vols. London
printed, ViUon soc 1884. — 361) R* Basset et H. Gaidoz, L'ange et l'eremite:
2, Sp. 444/6. (1001 Nacht, u. Tabari.) — 362) B- Basset, La fille aux mains
ib. 2, S. 309—10. (Über ein Märchen aus 1001 N. VgL Liebrecht: la
mains coup^es ib. S. 446/8.) — 863) C. Michael, Oriental. Märchenwelt. 30
u. Erzählgn. nach altSgypt., ind., pers. u. arab. Überliefrgn. Mit Beitrr. von G.
A. König, G. H. Kletke, F. Otto, Dor. Waldner hrsgb. Mit 50 Text-i
Titelb. Leipzig, Spamer. X, 875 S. M. 5. — 864) H. Dulac, Contes arr., ei
de la Haute-Eg.: JA. Ber. 8, t. 5, S. 5/38. sep. Paris, imp. n. 30 S. — 865]
lascive Orient., contes libres trad. du mongol, de l'arabe, du japon., de Tind., du
pers., du malais et du tamonl. Oxford, impr. p. les prv. de la Bibliomaniae Soc,
pour les membres 1882. (TV) III, 190 S. Bez.: R.d.ling. 18, S. 137—40. — 8(4
Ren ard, Hist. de TAlg^rie, racont^ aux petits enfants. AJger, Jouden. 186
BL soc. geogr. Constontine (1884) 2, S. 85/8 (V[ars]). — 867) L. Guia, Roubi
arabe. Oran, 1884. 28 S. Bez.: Un ^pis. d'une ohanson de geata sur la aecc
.^lu^te de TAf^ique septentr. par les Musalm. BuU. cor. af^. Jg. 4, Bd. 8, S.
(Basset). — 868) X Wm. £. A. Axon, The myth of Andromeda: Aoad. Aug
^<Abdr. einer Erz. aus Ibn BatoU in the Maldives LBL I, 8. 836. cf. JB. 18(
225^.) — 869) X Bilochi stories as spoken by the nomad tribes of the
hills coli, and traasL by rev. Arthur Lewis.... Asaistad byLaahkaran, n
of the HadJ^ section of the L^hari trib« . . . Allahabad, print. at Uüe AUah.
11, 8. 45. Rez.: Ac, Juni, S. 406». — 8(9*) RiwIUat attawif haol-el-ar« f
jaum (Le tour du Monde en 80 jours von Jules Ver ne). ÜbarslV. Jüsuf AsiC ' AI
146 a M. 5.
XXYI. Hartwig Hirsehfeld: Iriam. 11,193
^^^ and türkische Erzählungen, woraus als besonders verdienstlich
fs'^^) ^Proben der Yolkslitteratnr der nördlichen türkischen Stämme'
beben sind.*'^'**^*) — Best*'*) setzte seine Arbeit über die dem
geschriebenen Sprichwörter fort.
lologie und Arohaeologie. In der diesmal sehr reichhaltigen
wissenschaftlichen Litteratur knüpfen sich zunächst an die Namen
ke/'«) D. H. Müller«'**) u. A. Schriften aUgemeineren In-
7- BSO'v
arabische Grammatik brachte den 2. Band von D^renbourgs
des Sibawaihi,*®^'«®^) aufserdem eine zwar gute, aber nichts
ingende Bearbeitung des ältesten Traktates arabischer Grammatiker
xion.*®*) Fleischers ***) 'Beiträge* erschienen gesammelt. Socin
[er 'Porta linguarum orientalium' eine arabische Grammatik.«®*'*®*)
I) X Hekayat-e-Latif : or. amusing stories. Ed. by Mirxa Ismail. Bombay, Safdr.
. — S71) W. Radioff, Proben d. Volkslitt. d. nordl. tttrk. Volksstämme ge-
1. abers. von W. R. . . V. T. D. DiaL der Kara- Kirgisen. St. Peterb. Acad.
. 28, 608 S. — VI. T. Der Dial. d. Tarantschi: ib. (1886), Bd. 8, 272 S.
ÜbersB. mit deutscher EinL) Rez.: LEI. 3, 8. 118/6 (Kuhn). — id., Originaltext
rsnsskription mit rase. Einl. Bd. 26, 599 S. n. 8, 211 S. — S72) Ikiat-
sur les contes popal. tnrcs.: ROr. Jhg. 1, 8. 14/7« — id., Conte turc, l'ean
jeunes filles: ib. 8. 18/9. — 378) H. Eth^, On some hitherto unknown
uons ot Kalilah and Dimnah: Actes du Cime C. c. d. o. k L. 2^ib6 S. 289 — 55.
Vergleichongstabelle der Ordnung d. Kapp. n. Überschriften in Nasrnllahs pers.
len 5 tttrk. Übersetzungen.) — 374) X R. Basset, L'Homme-Poisson en
ehisine 2, Sp. 310/1. — X id., Israel L^vi et M. Dragomanov, Une fiible de Lafon-
»s contes Orientale: ib. Sp. 508 — 17, 541/5, 575. — 375) The proverbs of Ali
Falebi. Transl. by K. T. Best (cont.): lAnt. 14, S. 92, 124, 206, 236,
2. (cf. JB. 1883, II, 231^^'.) — 376) Th. N51deke, Einige Ausgleichungen
nit. Wörtern fUr ,yater' u. ,Mutter' : Et. arch., ling. et bist, d^di^s k C. Leemans
Leide. — 376*) I>. H. Mttller, Über d. Gebr. d. äufseren PL masc. in
n. Sprr. : Actes du 6*»»« intern, d. Or. k Leyde 2*™« p. 8. 448 — 64. — id., Über
K im Sabftischen: ib. S. 465 — 72. — 377) Rob. Cust, Les langues de TAfrique.
ranglais p. L. de Millou^. Paris, Leroux. 126 8. Fr. 2,50. (Bibl. or. elz^v.)
lingue dell Africa : Versione itaL per cura di Angelo de Gubematis. (Milano, Hoepli.
<. 1,25. — id., A Sketch ofthe modern languages of AIHca 1883. Rez.: Mitth.
^s. Wien (1884), 14, 8. 222. (cf. JB. 1888, II, 281*»«.) — 878) X V. Reboud,
. k Letoumeux . . au sujet du Coup d'oeil r^trospectif sur Talphab. libyque de
f 28, 8. 152—62 (1884). Constentine, 1885. — 879) X J. van den Gheyn,
es de TAsie centr. : Actes du 6^« Congr. int. d. Or. t. k Leyde 8*™« partie,
S7. (Pamir, Hindu-Kusch, Jidghah u. Jagnobi.) — 880) X J. Karlowicz,
Tinfl. des langues Orient, sur la langue polonaise : Actes du 6^™® Congr. int d. Or.
09 — 41. (Hebr., arab., pers., tatar., türk., ungar. EinflU.) — 381) L« ^^r« d«
trait^ de gramm. ar. par Siboüye, dit Sibawaihi. Textarabe. publ. d'apräs les
!aire, del' Escur., d' Oxford, de Paris, de St. Peterb. et de Vienne. par H.
►urg. T. 2 partie 1. Paris, Maisonneuve. 820 8. Fr. 15. — S81<^) X
-Irftb, ou les r^cr^tions gramm.; po^me gramm., acoomp. d'un comm., par le
Mu-Mohamm. et Kassem Ben-Ali, connu sous le nom de Hariri. Trad. par L.
. Av. un choix de notes explicat. et crit., ainsi que les variantes tir^es du con.
>hfat-el-4üibab. Partie 1. Po^me gramm. Fase. 1. Paris, ChallemeL 44 S. —
I Ginni de flexione libellus. Arabice hunc primun ed. in lat. sennonem transtulit,
itravit Gfr. Hob erg. Lipsiae, F. A. Brockhaus. 61 8. Rez.: östr. MSchr. f.
I. 158(Feigl); CBl. Sp. 1748 f. (N[e8tle]); DLZ. (1886), 8p. 116 f. (Barth);
)6), 8p. 147. (I. J. 820—92 d. H.) Pars prior Diss. Bonn, 1885. — 388)
Schriften von H. L. Fleischer, Gesammelt, durchges. u. vermehrt. Bd. 1,T. 1
pzig, HirzeL IV, 870, 871—844 8. M. 24. Rez.: RC. (1886), 8. 279; CBl. (1886),
N[estle]). (Beitrr. zur ar. 8prachk. I — XI u. arab. u. dtsch. Index v. Anton
VgL JB. 1888, II, 281*".) — 384) A. Socin, Arab. gramm. Paradigmen, Litte-
restomathie u. Glossar (Porta linguarum orientalium inchoavit J. H. P^t^ixu^bTiTv
bcridite der GesehiehtfwiflSMweia/X IB86, TL ^'^
IX ]^94 XXVI. Hartwig Hirschfeld: Islam.
Aafserdem sind Schriften über die gesamten ^^^*^*^) oder einzelnen Gebiete
der arabischen Grammatik ^*^'^*'^) zu vermelden. Besondere Erwähnung
verdient die sorgfältig ausgewählte und mit einem vortrefflichen Glossar ver-
sehene arabische Chrestomathie von H. D^renbonrg und Spiro.***)
Nach einigen weiteren Arbeiten, welche von den Interessen der verschie-
denen Völker am Studium des Arabischen ein Bild geben, ^*^'^^^) haben
wir in sprachlicher Beziehung noch einmal auf den Koran zurück-
zugreifen, über dessen Fremdwörter eine zwar gelehrte, aber wenig gewinn-
bringende Arbeit vorliegt. *^*) Einige kleinere Aufsätze*®*"*®*) machen hier
den Schlufs.
continuavit H. L. Strack. Pars IV). Karlsrahe u. Leipzig, H. Reuther. XVI, 105, 194 &
Rez.: ThLBL., 8p. 251 (Konig); Ostr. MSchr. f. Gr. 11, S. 201 (Goldziher); LBL 3,
8. 17/9 (Haber); DLZ., Sp. 1514 f. (Barth); ThLZ., Sp. 521/7 (A. MttUer): CBL, Sp. 1679
(£. N[eBtle]); LRa (1886), Sp. 145/7 (Hirn pel). (Aach englisch.) >- S85) id., Aitbie
grammar. ParadigmB, litterature, chreatomathy and glossary. Carlsr. o. Leipsic, H. Renther.
XVI, 102, 191 S. M. 7. London, Williams and N. 7 s. 6 d. New- York, Westermann. 2,S0
D. Rez.: Bibl. sacra 42, S. 784 f.; Hebraica 2, 8. 59—61 (Laasing); RC. (1886), S. 41/3
(Duval); Ath. (1886), Harz, S. 889 f. (PorU lingg. Orient. F. 4.) — S86) A. Tien,
Kaunal of coUoqaial Arabjc, comprising practical roles for leanüng the langnage, voeabu«
lary, dialogae, letters and idioms. etc. in EngL and Ar. London, Allen. 410S. 78.$d.
Bez.: Ath. (Juli), S. 109; Sat.R. S. 260; Trübn. rec. 6, 8. 65». — S87) £• H. Palmer,
The Arab. maunal: comprising a Condensed gramm. of both the class. and mod. Anbie,
reading lessons and exercises, with analyses and a vocaboL of aseful words. 2. ed.
London, AUen. 804 S. 7 s. 6 d. — S88) Kltab taalim al karaa, First arabic reading-
book. Beirut. 1884. 240 S. — $89) Ibr. Valancin, Sillabario e prjmi elementi di
gntmm. araba. Roma, tip. della r. accad. d. L. 18, 31 S. — 390) Gius. Sapeto,
Gramm, ar. volg., ad oso deUe scuole tecniche. 2. ediz. Firenze, Gins. PeUas. 8 L. —
S91) Belkassem ben Sedira, Petite gramm. ar. de la langue parltfe k Tosage des
^coles prim. etc. de TAlg^rie 1. livre: Alphab. et syll. (25 le^ons el 35 exercices). Alger,
Jourdan. 52 S. — 891*^) La lingna araba imparata senza maestro: grammatiohetta pntkt
per i viaggiatori italiani in Africa. Roma, Perino. 16^. 108 8. — $92) Naiif al
Y&ziji, Kit&b majmu al-adab f! fanün al-Arab. Beirut. (Vgl. No. 893.) — SM) ^
GrUnert, Die Begriffspräponderanz u. die Duale a potiori im Altarab. : WienerSB. 110t
S. 559—96. Wien. Sep. Wien, Gerold in Komm. 40 S. M. 0,60. — 394) Cheikk
Djebril, Syntaxe arabe, comm. sur la Djaroomiya de Moh. b. Dawoud el>Saahadji ar. v.
gloas. marg. par G. Delphin. Paris, Leroux. 185 8. autogr. (Ed. revue el coir. ibi
(1886), VI, 8. 183.) — 395) X Paradigmen der arab. Schriftspr. ÜbersichU. Formeo-
lehre nebst Anl. zum Lesen ..u. zum Verst&ndn. der heut. Vulgärausspr. Hrsg. t. d. kk>
öffentl. Lehranstalt iUr Orient. Sprr. in Wien. Wien, Frick. IV, 120 8. M. 4. Bes.:
CBI. 8p. 1710 (K[estle]). — Anonym: Verbind, d. alten Schriftsp. mit d. heut. Vulginpr.
Verf. schliefst sich für die neueren Lautgesetze an den igypt. Dial. u. d. Darstell. Spittsf
an. — 396) H* D^renbourg et J. Spiro, Chrestomathie ^ment. de Tarabe litt^i*!
av. an glossaire. Paris, Leroux. XIII, 220 8. Rez.: JOff. 30. Dez. 1884; RC. 8. 14&/9
(Duval); CBI. (1886), Sp. 1691 (Pertsch). — 397) P. V. Carletti, Pr^par. du sentier dei
philomathes k Tacquisition des prlncipes de la langue des Arabes. M^th. th^rico>piat de
lango ar. Ktterbeck-Bruxelles, imp. Verharert. 4®. 318 8. autogr. Fr. 10. — 398) ^'®'
saignemenf arabe en Tunisie: A£0. 8, 8. 8 — 12. — 399) Francescantonio de Marchi*
Guida pratica allo studio della lingua ar. parlata. Milano, tip. nasion. 288 8. 3 L —
400) K- Manzon i, Corso sintetico, analitico e pratico di lingua araba parlata. Roma. IM^
lithogr. Disp. 8. 1/8. — 401) D. Morkos, La lingua araba: Prolusione al corso inangurste
alla R. Universitk di Torino. Torino, Unione tip.-editr. 15 8. — 402) R- Dvorik.Über
die Fremdwörter im Koran: WienerSB. 109, S. 481—562. Wien. Rez.: CBI. a 1452/^
(N[51deke]); Ac. (1886), 8. 242«. Sep. Wien, Crerold & 8. in Komm. 84 S. --
403) XV. Ryssel, Die arab. Übers, d. Micha in der Par. u. London. Polygl.: ZATW. &'
S. 102—38. — 404) X Cyrus Adler, Gn the etymol. of elixir: Johns Hopkios uiiv-
circulars. 4, 8. 33. (Abstract of a paper read at the meeting of the Univ. pbflel«
assoc. 1884.)
XXVI. Hartwig Hiriehfeld: Ulam. 11,195
Fflr die Erlemmig des Persischen ^^'^' ^^^) ist von besonderer Wichtig-
ceit die ans der eigenen Hdss.8ammlang mit gröfster Sachkenntnis znsammen-
iestellte Chrestomathie Schefers>®^)
Für die Kenntnis der türkischen Grammatik ^^^~^^^) and Spracb-
mde**^'*^*) ist ebenfalls Wertvolles zu verzächnen.
Die Lexikographie ist erheblich genug, um selbständig behand^t
D werden. Fürs Arabische *^^**^^) sind Ausgaben des Q&mns^^*) und
'ig' al-Arüs^^^) besonders hervorzuheben. Das groise Wörterbuch von
iftne^^^'*^*) kam um einen Band weiter. Ftlr das praktische Bedürfnis
it je ein französisches/'^) en^ches^'^) und italienisches^**) Wörterbuch
nchienen. — Die persische *••'***) und türkische,***"***) sowie endlich
4^) Khin Bahidnr Hsji Ghulun Mahomed Manshi. — Mudarris-i-farsi, or the persian
iieh«r. VoL 3 n. 1 — 12. Bombay, ednc soc spr. — 406) X Shapürija Bhikhaj
tiria, Kamial of persian grammar. 2. ed. Bombay, edacation sooiety^s preis. 1884, 132 S.
i Khoel-book engl, and persian.) — 406*) X P. de Jong, es-earrah merd: Et. areh.
^, et bist. d^d. k C. Leemanns. Leide. S. 108. — 407) Ch. Scbefer, Cbrestom.
«aujis b Tnaage de Ttfcole sp^c. des langaes or. viv. pnbL par Cb. Seh. . . Hembre de
iutitiit, administratenr de l*eeole des langaes or. yiv. Tome 2. Paris, Leronz. Vlil,
13, 380 & Bez.: GBl. Sp. 1614/16 (Tb. N.). (Pnbll. de T^cole des L or. v. 2. s^rie voL
nn. Ans seiner eigenen Hdss.-Sammlung.) — 408) MoTse M. Dal Medice, Methode
Mar. et prat. ponr Tenseignem. de la langue turque P. 1 langne nsuelle. Contantinople.
n, 240 S. — 400) L* de Rosny, Examen comp, de la gramdk. tnrke et de la gramm.
90D. I: mte. d. L ^t. jap.-cbin 4, S. 192 — 201. — 410) ^ ^' Browne, On tbe
Wtb laognage, and Tnrkisb philology : Trans, of tbe pbilol. soc. 1882-8-4 part. 8 (1885),
L S44— 72. — 411) F. Miklosieb, D. tttrk. Elemm. in d. sUdSstl. n. ostenropp. Spr.
!. HUfte: I>enkBchr. d. Wien^rAc 36, S. 105 — 02. ASlPb, 8, 687—51. — 418) Jdssef
fkurv, A kaazt mnnij t5r5k nyely>br<s. Budapest, Akad. 77 S. Bez.: UngarB. S. 870. —
i, A tSrSk szökines apologiija: E^etemes pbilologiai kozldny 9, 186/99. (Der tttrk. DiaL von
^MUmimi.) — 418) L- Saineanu, Elementale turcesti en limba romana; Bev. pentrn
rtorit, ansh. sc. filol, '(Bneuresd) 4, S. 646—99; 5, S. 193—285. — 414) Nusrat
i\i Kb&n, *Nnsrat-al-lngbat. Delhi, Nnsrat-nl-Mat^bi' Press. 1884. 152 9. (Tttrk.-
bb.-Pers.-Urda-EDgL VocabnL) — 415) Lisftn erarab, arab. Wb. ▼. JemAl el din Muh.
ba XanzSr. Bd. 3—12. Bnlaq, 1300/2 (1883/5). 4^ BriU, Leiden. 95 fl. fttr Bd.
i-~14. — 416) Majd-ud-din Muh., al Fironzabadi Sbiräzi. — Kamns (arabie lexicon)
«viaed by manlvi Jhsän-al-lah. 3. ed. voL 1,2., Lndcnow, Munsbi Nawal Kisbore. 4^.
1094 S. lith. — 416*) Mnrted8-ez-Zab1d1, Sarh al Qamfls al-musammi bi Tag-al-
^rili 5 Tols. Kairo, 1287. gr. 40. 681, 589, ' 648, 451 u. 533 S. 200 K. —
117) Unes Ar.-EngL lexicon. Ed. by St L. Poole Vol. VII, Fase. 4 'mim* S. 2687—749.
I^don, WiUiams and Norgate. 4^ (Vgl. JB. 1882, II, 305'*.) Mit Titel zu Beb. 1,
T. 7. — 418) X W. Bacher, Berichtigungen zn Neubaners Aasgabe des KltAb-nlasül :
Q>M6. Bd. 38, S. 620/9. — 419) X Oriental. Briefaufschriften: A. f. Post n. Tel.' 9,
^^77/9. (Üb. tttrk. n. arab. Brieikafschriften.) — 420) J- G- Marcel, Dict. fr. arabe
^ disU. Tulg. d'Alg^rie de Tnnisie, du Maroc et d*^. av. la prononciation figor^ en
littnt lat. 5. ^d. revne et corr. Paris, Maisonnenve. XIY, 584 8. Fr. 6. — 481) C.
^Wttson, EngL-Ar. vocab. and dialogues for tbe nse of the anny and navy. Prep. for.
I^telL Brauch, Qnarter-Master General's Dept. 82 S. 1 |. (PubU. of Her. Maj. Stationary
^ Pabliahed nnder tbe direct. of the Secr. of State for War.) — 428) Cesare M.
"«limias, Mannale pratico di ital. ed arabo mod., per uso dei viaggitori itaL in Oriente.
'vom, Pellaa. 331 S. Bez.: La cnltura S. 297. — 48S) Maul&nä Ghay^ud-din —
^JM-ol-inghAt 2. ed. Lncknow, Nawal Rish. 1. 614 S. (pers.) — 484) Nicolas,
^ fran^persan T. i. A — K. Paris, Maisonnenve. 18, 790 S. Fr. 15. — 485) Man-
'^vi Pazl-i-Ali, A dietionary of the persian and english langoages designed for the use
*fttilitary and civil officers and schooL Bombay, edocations soc. press. 761 S. Es. 15.
'"4t6) J. W. Bedhoase, A Tnrk. and Engl, lexicon, stowing in EngL the signific.
^^ Tork. terms. P. I— IB. Cpel, Amer. Bfiss. Pr. 960 S. Bez.: Ac. S. 209 (Gibb);
^K. a 6, a 2b, 80b. ^ 427) a. C. Barbier de Meynard, Dict. turc-flr. Snppl.
««xdict. pnbL jnsqn^k ee jour... VoL 1. livr. 4. Paris, Leroux. X, 577 S. ¥t. V^.
11196 XXVI. Hartwig Hirschfeld: Islam.
auch die berberische Lexikographie sind mit zweckmftfsigen Arbeitei
dacht worden."»-"®)
Das Kapitel der Epigraphik und Archäologie ist nicht o
reichhaltig. Mit Stldarabien**^"***) beginnend steigen wir nach Nord<
anf. Hier ifallen uns besonders Entings ^Nabatäische Inschriften'^^
auf, worunter die grofse Teimä-Inschrift. Die meisten dieser Insel
sind zwar bereits bei Doughty, 'Docnments epigr. Paris 1854' veröffei
haben aber in Entings Publikation vielfach ein ganz andere Gsstal
überhaupt erst Verständlichkeit gewonnen. Glermont-Gannean setzte
Studien über die Inschriften in Hauran***"**®) fort. Mehrfache archäoh
Funde führen uns nach Afrika**^'**') und über das Meer hinweg
Malta/") Siziüen"») und Frankreich. **«)
(PubU. de r^cole des langaes orient. viv. 2. s^r. IV.) — 4S8) Ch. Samy-Bej
tnrc-fr. Constantinople (Trttbner). XII, S. 128. — 439) R. Basse t, Notes de 1
berb^re (suite): JA. 5, S. 148—219, 6, S. 802—71. Sep. Paris, imp. nat. 111 S.
Recaeil de textes et de documm. relat. k la philologie berbtee : Bl. corr. afr. 3, 8. 3
390—427. — 4S0) X Chanson berb^re de Djerba: -ib. S. 461/4. Sep. nn
Titel : Du Djebel Nefousa (en berb^re) par Brabim b. Sliman Chemakhi , pi
A. de C. Motylinski. Alger. — 4SI) <^< H. Mordtmann, Neue himjar. 1
ZDM6. ^9, S. 227—38. 2 Tf. — 4SS) Jos. et Hartw. D^renböurg, N
Stades sur l'epigr. du Y^men. Paris. 65 S. 4 Tfl. Res.: CBl. (1886), Sp.
(J. H. M.) (Extr. de la Rev. d^Assyriol. Forte, aus JA. cf. JB. 1883, 11, 232
4SS) ^' Rehatsek, Sabaean inser. on.an incense bumer: lAnt. 14, S. 97.
D. H. Maller, £. neues sab. Rftucherfafs : östrMSchr.O. 1 1, S. 168.) — 4S4) PlüL £
L'Arabie avant Mab., d'apr^s les inscrr. ; conf(^r. falte )» la Sorbonne. Paris, Maisc
28 S. 1 pl. (Extr. du Bull, hebdom. de TAssoc. scientif., No. 271 et 272.) (Early i
Ar.: Ac. S. 10/7.) — 4S5) J- Eutin g, Nabat. Inschrr. aus Arabien. Hrsg. mit
d. k. pr. Akad. d. Wiss. Berlin, 6. Reimer. 4<>. III, 97 S. 297 f. M. 24
östr. MSchr. f. Or. S. 277 (D. H. Müller): Ac. Dez. S. 430 (Lyall): DLZ.
Sp. 182 f. (Landauer); REJ. (1886), 12, S. 161/8 (Hal^vj); CBl. (1884), Sp. 858/!
— 4S6) X Ad. Neubauer, On some newly-discoT. Temanite and Nabat inse
Stud. BibL by membres of the Un. of Oxf. 1, S. 209—32. (Vgl. Cyrus Adler: 1
(1886), 2, S. 189.) — 4S7) £• Renan, Les inseriptions aram^ens de Teim&: R. d'
1, S. 41/5. — 488) X £. T. Rogers Bey (t. 10. Juni 1884), M^m. sur <
inseriptions en caractäres coufiques carr^: Bull, instit. ^g. 94r. 2 (1881), S. 100/(
Le Caire. 1883. Rez.: Nekrol. JRAS. N. S. ▼. 17 ann. rep. p. XXYI/VII (Ta
489) Clermont-Ganneau, Inscrr. grecques intfdites du Hauran et des r^gio
Cents: RA. 8. s., vol. 5, S. 62/3. (Forts, v. Bd. 4 S. 260 f.) — 440)
Les noms royaux nabat^ens employ^s comme noms divins: ib. S. 170/8. — i
J. H. Mordtmann, Mythol. Miszellen: ZDM6. 89, S. 42/6. (Tgl. ib. 81,
32, S. 552 f.) — 44S) Ch. Tis so t, 4^Bie rapp. sur les miss. arch. en Att,
miss. sc. lit. 11, S. 253 — 69 1 pl. — id., Qeogr. comp, de la prov. rom.
1884. Rez.: Ath. (1886), Aug., S. 176a. — 44S) X Ambr. Tardieu, Voyi
en Italie et en Tunisie (av. 25 vues de villes et de monum., dessins
Herment (Puy-de-D6me). 4^ 28 S. 1 Portr. — 444) X R. Cagnat, Rapp.
miss. en Tunisie (1881/2): A. des miss. scientif. 11, S. 1—156 pl., 12/9, 1 eirU
107 — 272. Auch sep. u. d. T.: Explorations Epigraph, et arefa^ol. en Tunisie.
Paris, impr. nat. 1886. 170 S. 5 cartes. Fr. 7,50. — 445) X V. Reboud,
intaille repr^sentant une vierge byzant. avec inscr. ar. et une date: Rec not.
soc arch. du d^p. de Constantine (1884) 23, S. 120/3. Constantine. 1885. — id.
arabes de la mosqu^e de Kbenga, communiqu^s par Reboud et traduct. de £. 1
ib. — 446) X O. Mac Carthy, Les antiquit^s alg^riennes. Alger, Jourdax
BL trim. ant. afr. 3, S. 283 f. (P. L.) — 447) X Y. Reboud, Rec d'inseription
berbfere. Excur«. duis la Maouna et ses contreforts. (Avril 1881): Rec. not. et n
arcb. du d^p. de Constantine 22, S. 17 — 127, 9 pL Constantine. 1883. — 44
Wort hing ton, Excavations in Malta: Amer. joum. of arch. 1, S. 405. — 4
Amari, Le epigrafi arabiche di Sicilia, trascrite, tradotte ed illustrate, Parte 8,
XXYI. Hartwig Hirachfeld: Islam. 11,197
Aach die Eflnste^^^) haben eine kleine Litteratur,^*^^) von der ein
dl der ägyptischen/**) arabischen***'***) und persischen****) Musik gilt.
as letztgenannte Land ist in seiner Teppichweberei**^) und sonstigen Kunst-
itwickelung noch mehrfach bedacht.**'"***)
In der Nnmismatik stofsen wir zunächst auf mehrere Arbeiten
anyaires,*'*^**^) die zum Teil Fortseizungen Mher begonnener sind,
lickel**^) giebt zur omü^adischen Numismatik Ergänzungen und Be-
üitigungen, die sich in mehreren Fällen auf Tiesenhausens ^Monnaies
8 Khalifes Orientaux* beziehen. Weitere Arbeiten zur arabischen Mtlnz-
nde lieferten Le Roy***) und Codera. ***"***) Drouin setzte seine
'beiten fiber Pahlawi-arabische Münzen fort.***^) Einen Dirhem des
unlukensultans Beibars I. behandelt Markow.*^*'***) Die Münzen des
ihammedanischen Indiens haben in einer Reihe nicht zu übersehender eng-
cher Schriften gebührende Beachtung gefunden.**^*^'*'*)
termo, Yirzi. 4^ 60 S. 8 tav. Bez.: N. ant. (1886) 3, S. 387 f. — 4M) E-
sreier, Inscr. arabe teoav^e k Villefr. sur-Mer (Alpes Maritimes): Rec. not. et m^m.
:. areli. du ddp. de Constantine y. 23, S. 163 — 76. 1884. Constantine. 1885. —
»1) R. C. Temple, A modern omamental Kufic aiphabet ft'om Kabul: lAnt. 14, S. 181.
X id., False arabicismue: Penjab notes and que. (1884) 2, S. 8/9. — 452) St. L.
ole, The preseryation of the monnments of Cairo: ArtJ. Sept. (Vgl. Ac. (1885),
383; JB. 1882, II, 307^'.) — 458) V. Lore t, Quelques docnments relatifs )» la littd-
ore et )k ]ji musique pop. de la Haute £g. : Mdm. publ. p. les membres de la mission
li^L fran^ au Caire (1881/4), fasc. 2, 1885, S. 305—66. — 454) J. P. N. Land,
eh. BOT Thiat. de la gemme ar.: Act. du 6. Congr. int. des Or. 2. p. S. 35 — 168.
S. arab. Text ans d. KitSb al-Muslql d. Abu Kasr Muh. b. Muh. Al-Faräbl m. 2 Tafeln.
455) i<L» Essais de notation musicale chez les Arabes et les Persans: Et. arch. ling.
bist., d^ies h C. Leemans S. 315/6. Leide. — 455*^) V. Advielle, La musique chez
Perses en 1885. Ayec portr. d. M. Lemaire . . et planches de musique anciens et
demes. Paris, impr. Quantin chez l'auteur. 16 8. Fr. 3. — 456) J* ^ Polak, Der
s. Teppich: östr. MSchr. f. Or. 11, S. 18/6. (VgL JB. 1882, H, 307M —
7) Periian art: Sat.R. 59, S. 381/2. (Ausstell, des Burlington Eine ArU Klub in London.)
458) Persian and arab. art at the Burlington fine arts club: Builder 48, S. 437/8. —
Vi Cotmo Monkhouse, Persian art at the Burlington: Acad. Apr., S. 248/9. —
§} H. Sauyaire, Mat^riaux pour seryir k Thistoire de la numism. et de la m<$trologie
nümanea. P. 2. Poids (fin): JA. 5, S. 498—506. Bez.: CR. 13, S. 475/7 (Barb. de
yn. D. Ganze sep. Paris, imp. nat. 206 S. (VgL JB. 1882, U, 306^'.) —
1) X H. Sauyaire, Lettre h M. le prtfsid. de la soc. fr. de numism. sur 2 derhams
idAnltes in^dits: Ann. soc. numism. et d'areh. S. 164 — 77. Paris. — 461*) X
, Arab. metrology V. Ez-Zahr&wi. 10. 1884. Bez.: Bul. r. ac. bist. 7, S. 21/4.
JB. 1882, II, 306^'.) — 46S) I>* Stichel, ErgILnzungen und Berichtigungen
omajj. Numism.: ZDMG. 39, S. 17—41. — 463) Le Roy, Un coin de l'Arabie
omu«: Miss. cath. 17, S. 115/8, 125/8, 136/9, 149—52, 176/8, 190/2, 197—201,
I — 13, 221/4, 282/6. 24 gray. — 464) Fr* Codera, Honedas irabes doradas h la
demia per D. Fr. CabalL In&nte: BoL r. ac. bist. 7, S. 358—60. — 465) X St. L.
ole, The eoins of the Turks in the Brit. Museum. 1883. Bez.: Ath. S. 181 f.
L St. L. P. ib. S. 216. — 466) X id., Fasti arabici: Num. chron. 5, S. 153—60.
467) Ed. Drouin, Obseryations sur les monnaies h legendes en Pehleyi et
Pehleyi-«rabe. suite: RA. s. 3, yoL 5, S. 204—25, 872/9; yol. 6, S. 1—15, 142—66.
pL sep. Paris, Leronx. 1886. 98 S. Fr. 4. Rez. : R. numism. (1886) 4, S. 416 f.;
l Le Mufl^n 4, S. 664 f. zu Tiesenhausen, Numismat. Orient, etc. St. P^t. 1380.
«ts. y. n. 4, S. 150 u. 223, wird fortges. cf. ZDMG. 34.) — 468) A. Markow, Üb.
«n saher. Dirhem des Mamluk.-Sultans Bibars I.: Bote d. Arch. u. Gesch. 4, S. 53 — 62
its.). — 469) X P. Monceaux, Grecs et Maures d'apräs les monnaies grecques du
ü^d^Alger: BL corr. afr. (1884), S. 344—63. — 470) St L. Poole, The coins of the
ikamm. statea of India in the Br. mus. Ed. by Reg. Stuart Poole. London, pr. by
Icr of the Trustees. LXXIX, 239 S. maps. 12 pl. (A. m. d. T. : Cat. of Ind. coins in
B Br. mus. The muh. states. London.) — 471) Eughie L egget t, Notes on the mint-towiu
ni96 XXYI. Hartwig Hirschfeld: IsUun.
Der früheren Praxis getreu seien die wissenschaftlichen Erzeug
über die spanisoh-arabisohe Kultur vereinigt an das Ende dieses
richtes gesetzt.*'*'*'*) Besonders hervorzaheben ist die von Co der
veranstaltete Aasgabe des Dictionarinm biographicam des Al-Dhabli
3. Band der ^Bibliotheca arabico hispana/*") Fernandez y Gonz
behandelt in einem Aufsätze die zivilisatorischen Einwirkungen der Sf
auf Westafrika. *'^) Die spanisch-maurische Legende ist in zwei selbstftn
Werken vertreten.*'*'*^^) Den grofsen Baudenkmälern sind ebenfallt
beachtenswerte Schriften gewidmet.*®^**®^ Fleischer*®*) berichtel
einem Gedicht über Land- und Gartenbau. Zum Schlüsse ist ein portugies
Aufsatz über das Eindringen der Araber in Spanien nachzuholen.*®*)
and coine of the Mahomed. from the earliest period to the present time, with map
table slowing the dinars, dirhemB and ftüus of the Amawee and Abbasee Kbaleefefa
the year 79 to 382 a. H. Bombay, ednc. soc. pr. ; Calcutta, Thacker. London, S
116 S. Rez.: Ath. (1886), S. 151. — 472) Chas. J. Rodgers, On some more
coins of Akbar: JASB. 54, S. 55— -60, 1 pl. — id., The ooins of Ahmid Shih AbdaUi o:
Shih Dnrrani: ib. S. 67 — 76, 1 pl. — id., The Square silver coins of the sultans of Ki
ib. S. 92 — 189, 8 pL — 47S) O. Hondas, Monographie de M^qoinez: JA. s^r. 8,
S. 101/7. Sep. Par., imp. nat. 51 S. Rez.: CR. s^r. i, t. 13, S. 296 f. (Bari
Meynard). — 474) X Fidel Fita, Marjadraqne segdn el faero de Toledo: BoL
bist. 7, S. 860 — 94. — 475) X M. O. Eng. Dogn^e, Albneaais. Sa vie, son oeuT
arch. ling. et bist, d^di^fl h C. Leemans. Leide. S. 804/5. — 476) Desiderium qua
hietoriam virornm populi Andalosiae (dict. biogr.) ab adh-Dhabbi scriptum. Ad
eod. EscuriaL arabioe nunc primum edd., indd. additis, Fran9. Codera et Julianus R:
Matriti, ap. Jos. de Rojas. kL 4<^. XXV, 642 S., 1 Tfl. (Vgl. Codera, Noticia
BoL de U r. ac. d. 1. bist. 6, S. 292—806. Bibl. ar. hisp. T. III.) — 477)
Saavedra, £1 cödice arabigo intetulado Tarij Mansuri: Bol. v. ac. hist. 6, S. 15
(cf. JB. 1888, II, 284^) — 478) Fr. Fernandez y Gonzalez, Influeneia
Espanoles en la historia y civilizacion de Tombuctu: B£8p. 105, S. 174 — 98. (f
u. d. T. : Establecimento de los Espanoles y Portugueses en las comarcas oceidentales de .
ib. 106, 8. 5 — 38, 161 — 89, 321 — 41.) — 479) Legendas moriso., sacadas de variosi
critos existentes en las bibliotecas nadon. real y de D. P. de Gayangos par F. l
Robles. T. 1. Madrid, impr. M. Tello. 881 8. 16 reales. (Coleccion de sm
casteUanos-Novelistas XXXV.) — 480) Rodr. Amador de la Rios, Al-casar-ul-ma
palacio encautado). Legenda histor. arabe-granadina, orig. de Don Rodr Madri
tip. de £1 Correo. 172 S. 6 reales. (Tirada aparte de la Revista de Espaöa.) —
R. Contreras, Estud. descript. de los monum. ärabes de Granada, Sevilla y Con
sea La Alhambra, EL Aleäzar, y La Gran. Meczqita de Occid. 8. 4d. con grab, y
Madrid, Est. tip. de Ricardo Fe 49. 878 S. 84 reales. — 482) X A. Andr
Haoritan. Bauten in Spanien (russ.). — 48S) X Rodrigo Amador De los Rios, E
arqueologicos. Apuntes para la historia monumental de Sevilla durante la dorn
muselmana: REsp. 103, S. 580—58; 104, S. 869—402. — 484) Fleischer, Ül
Loyöns Lehrgedicht v. d. span.-arab. Land- u. Gartenbau: BVerh.siohs.G.W. I
S. 155 — 66. — 485) Th. Braga, Elementos de nacionalidade portugueza. J. A. i
des Arabes na Hespanha ea sua influeneia no desen-volvimento da popula^ao liv:
d. estud. livres (Lisboa) (1888/4) 1, 8. 289—802, 481—96. — (VgL noch 1^
820, 464.)
XXVn. C. CipolU: Italien. 11,199
xxvn.
C. apolla,0
Italien.
L AUgemeiiies.
OesamtgeBohiohte. Unter den historisch-philosophischen
Arbeiten, welche uns interessieren, sind hier einige Schriften Mar sei lis^')
ondFedericis*) zu erwähnen. — Speziell dem historischen Gebiet ge-
bort die Vorrede an , mit welcher Ambrosi de Magistris und
Ghiron') die Ausgabe des römischen Diariums (1849 — 70) Nicola Boncallis
begleiteten. Dieselbe giebt eine Geschichte der italienischen Einheits-
idee von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. — In der Absicht,
die Achtung und die Liebe des italienischen Volkes zu dem Hause Savoyen
za erhöhen, hat der leider zu früh der Wissenschaft durch den Tod ent-
rissene Torelli,*) ein hervorragender Gelehrter und Staatsmann, die Ver-
dienste desselben fQr Italien besprochen; in demselben Sinne schrieb
E. Poggi.*) — Was die Päpste für die Unabhängigkeit Italiens geleistet
haben, erörtert ein anonym erschienenes Buch.*') —
Aus der Eirchengeschichte gab Weber") eine Darstellung, welche
von dem Werke Kellers 'die Reformation und die älteren Reformparteien*
ausgeht. Der Vf. erzählt die Geschichte der Ketzerei in Italien, sowie den
Kampf zwischen Johann XXn. und Ludwig dem Bayern. In das Gebiet
der päpstlichen Regesten und Urkk.bücher gehört ein neuer Band des
Spicilegium Solesmense, den J. B. Pitra') seinen in den Jahren 1866 — 83
schon veröiTentlichten zehn Bänden hinzufügte. In der ausführlichen und
umfangreichen Vorrede bespricht er die päpstlichen Regesten von den
ältesten Zeiten bis auf Bonifaz Vin. In den vorliegenden Bänden geht er
bis auf Sixtus V., welcher die heutigen Kongregationen begründet hat. Der
Heransgeber gehört auch zu denjenigen, die, wie Giesebrecht, das Registrum
Gregorii VII nicht für das Original, sondern für ein Exzerpt aus demselben
1) Anm. d. Red.: Das Referat Ut auch diesesmal von dem Herrn Referenten sellMt
in deataeher Sprache eingeliefert worden. — !•) Nicola Marselli, La storia deUa storia.
I Bd. 'Le faei del pensiero storico'. II. Bd. *Le origini deir nmanit^, la natura e V incivili-
ntiito'. <Le grandi raxze deU'umanitk*. Turin, Löseher. L Bd. XXIV, 408 S.; II. Bd.
168 Q. 88 S.; III. Bd. 397 S. — S) Romolo Fe derlei, L'evoluzione neUa filosofia deUa
Etorik Roma, Boeea. — g) R. Ambrosi de Magistris, S. Ghiron, Intomo Fidea
^0' unitä italiana (als Vorrede des yon ihnen herausgegebenen ^Diario dell' anno 1849 iQ
mo* Ton Nieolö Roneam). Torino^oeca. 1884. 2 Bände. — 4) Luigi Tore 111, L' Italia
e Cm Savoja. Torino, Unione tipografica editrice. — 5) Enrico Poggi, I personaggi pih
ctfehri dl Caaa Savoja: Rass. Naz. 26, S. 492 ff. — 5*) I papi difensori deUa indipendenza
Haliina. Roma, tip. Industriale. (Das Werk ist noch nicht voUendet.) — t) G. Weber,
I>K katholische Kirche und die religiSs-soziale Opposition im MA.: AZg. Jg. 1885, Beilagen
I<«. 116/7, 27. n. 28. April. — X P. Schaff, Hist. of the Christian Church; new ed.
KTised aad enlarg. Mediaeval Christ^anity from Gregory I to Gregory YII, 590 — 1078.
E^bnrgh, Clark. 1888. — X K F. Hartfield, The poets of the Church: a series of
Uogrtphicftl Sketches of Hymnes Writres. 717 8. — 7) J. B. Pitra, Analecto nova
Spicflegii Solesmensis, altera continuatio. I. *de epistoL et regestis Romanor. Pontificum.*
^«riiüa, (Theniowitz. XIY, 630 S. (Nach dem Vf. sind noch viele B&nde herauszugeben ;
^ige Bind aehon in Yorarbeit.)
11^200 XXVn. C. CipoUa: luUen.
halten. Er untersucht femer die Verfassung der päpstlichen Kanzlei and
veröffentlicht am Schlüsse des Bandes eine Auswahl der von und an die
Päpste gerichteten Briefe von Hüarius (461/8) bis auf Paul V. (ie05—21).
Die Mehrheit der Urkk. geht auf das 13. Jh. zurück. Im Anhang bespricht
P. einige Papstkataloge; folgt eine lateinische Dissertation aber Papst
Vigilius, dessen Schicksale durch die weit bekannte Arbeit Duchesnes^*)
in Zweifel gezogen sind. Doch ist zu bemerken, dafs P. seine Unter-
suchungen schon abgefafst hatte, als die französische Arbeit im Druck
erschien. — Gelegentlich der dritten Versammlung der italienischen Ge-
schichtsforscher, hat die königliehe historische Deputation in Turin ein
chronologisches Verzeichnis aller Chroniken, Urkk. und Briefe veröffentlicht,
welche Muratoris 'Scriptores rerum Italicar.' enthalten.'^)
Die litterarischen Untersuchungen nehmen in diesem Jahre einen
grofsen Baum ein ; hier erwähnen wir jedoch nur die wichtigsten von ihnen.
De Gubernatis^) hat seine umfangreiche, aber vielleicht ein wenig ober-
flächliche Geschichte der Weltlitteratur vollendet. Sehr wertvoll für die
Geschichte der Universitäten, insbesondere für die Kenntnis ihrer inneren
Verfassung ist das auf Grund grofsen urkundlichen Materials bearbeitete
Werk Denifles,*) welches auch unsere Hochschulen (Pavia, Bologna,
Padua etc.) ausführlich behandelt. In dem ersten bisher allein erschienenen
Teile dieses Werkes ist die rein wissenschaftliche Thätigkeit noch nicht
behandelt, sondern erst die Begründung der einzelnen Schulen und ihr
Leben erörtert. Denselben Gegenstand, aber nur mit Rücksicht auf Italien
untersuchte Browning.*^) Von der litterarischen Bildung der italienischen
Frauen handelte Magliani.^^)
Für die Archivkunde ist Beckers ^^) Sammlung älterer Hd8s.klAtaloge
wichtig, die über die Entstehung und Entwickelung unserer Bibliotheken
sehr bemerkenswerte Aufschlüsse geben. Eine Durchsuchung der spanischen
Archive und Bibliotheken in Hinsicht auf die italienische Geschichte and
Litteratur unternahm Carini;^*) der gröfsere Teil seiner Ausbeute betrift
das 16. und 17. Jh., ein Teil aber auch die frühere Renaissance; so
hat er z. B. vieles über Antonio Panormita mitgeteilt. Einige Lokal-
bibliotheken haben Antonelli,^*) Mancini^*) und Boglino**) zum Gegen-
7») RQH. Okt. 1884. — 7^) C. Cipolla, A. Hanno, 6. Calligaris, G.
Filippi, C. Merkel, Indices chronologici ad Scriptor. rer. Italic qnos L. Mnnttoriu
collegit. Augustae Taurinomm, Paravia. FoL — 8) Angelo De Gubernatii.
Storia universale della Letteratura. Milano, HoepU. 1884. XIU— XYni. Bd. Bai.:
DLZ. (1885), S. 1370/1 (günstig). — X Vincenzo Pagani, DeUa Ungua e dei disletti
d*Italia: Propngnat. 28, I, S. 817 ff. (Von geringerer Wichtigkeit.) — 9) H. DenlfU^
Die Universit&ten des MA. bis 1400. I. Bd.: Die Entstehung der Universitäten des VA.
bis 1400. Berlin, Weidmann. XLV, 814 S. — tO) Browning, Italian University lif«
in the middle ages: Quarterly R., Juli (1884). — U) £. Magliani, Storia letteraris d«ll<
donne italiane. Napoli, Morano. — 12) G. Becker Catalogi bibliothecarnm antaqai.
(Das ist: a. Catalogi saec. XIII yetustiores; b. Catalogus catalogorum posterioris aetatis.) Bons,
Cohen. IV, 829 S. — IS) Isidoro Carini, GM arehivi e le bibUoteehe di Spagns in
rapporto aUa storia d' Italia in generale e di Sicilia in particolare. Parte 1, £uc 2. "
14) Gr. Antonelli, Indice dei mss. della civica biblioteca di Ferrara. Parte I. Ferrar*«
Taddei. 311 S. — 15) Girolamo Mancini, I mss. della libreria dei Commie «
deU' accademia Etrusca di Cortona. Cortona, BimbL XXXn, 284 S. (Sehr wichtig, ins-
besondere fttr die Litteraturgeschichte. Unter den Hdss. der Umanisten de« XV. Jh. ^'
finden sich solche von Guarinus, Poggins, Braociolini u. s. w.) — IS) Luigi Boglioo?
I mss. deUa biblioteca comunale di Palermo. I Bd. : A — C. Palermo, VinL XIT, 580 $•
(Von derselben Bibliothek wurde einiges schon von G. Rossi und G. Di Mar 20 mitgeteilt.)
XXVn. C. Cipolla: lUUen. 11,201
Unde sorgfäitiger Untersuchang gemacht. Sehr nützlich für die Besucher
l€s Vatikanischen Archivs ist eine Broschüre Palmieris.^'} Cinci^®)
«sprach das Archiv von Yolterra in bezng auf MA. und Renaissance und
icbtet seine Aufmerksamkeit auch auf die ältesten Spuren des Christen-
uns in Yolterra.
Mit der Geschichte der Sklaverei haben sich viele Geschichts-
Dhreiber und Gelehrte beschäftigt. Vom philosophischen Gesichtspunkte
as behandelt Ferri^^) diese Frage; er beginnt mit des Aristoteles An-
ichten hierüber und geht herab bis auf unsere Zeit mit besonderer Rück-
icht auf den Einflufs, den das Christentum und die von ihm verbreitete
tanoherzigkeit auf die Milderung der Sklaverei ausübte. Er erörtert so-
ann, wie zu den religiösen Ideen noch andere Ursachen, wie die freie
fesinnung der Germanen, die Entstehung der freien italienischen Gemeinden
n 9. — 12. Jh. u. s. w. hinzukommen und bespricht sodann, welche Ansichten
liomas V. Aquino, Dante und die neuere Zeit vom 16. Jh. herab über
lesen Gegenstand hatte.
Aus der Kunstgeschichte haben wir ein Werk von Reber*^) zu
rwähnen, das sich öfter mit unsem Denkmälern beschäftigt. Beachtens-
rerte Untersuchungen auf dem Gebiete der kirchlichen Kunst veröffent-
iehten D e h i o und v. B e z o 1 d ; ^^) die beigefügten Tafeln enthalten zahl-
eiche Originalzeichnungen, welche die Yff. von den Denkmälern gaben.
)artein*^) hat sein lehrreiches und geschmackvoll ausgestattetes Werk
oUendet, in dem er die wichtigsten, in rein lombardischem Stil errichteten
rebände erläutert. Die Kirche von San Abbondio in Como wird von ihm
Asffihrlich besprochen. — Aus verschiedenen Gesichtspunkten behandeln
üe Greschichte der Malerei Peladou,**) Lafenestre") und Michel.")
Jurckhardts*') allbekannter 'Cicerone' ist in französischer Übersetzung
Tschieoien. Die Erhaltung und Rekonstruktion der zahlreichen, älteren
^iten angehörenden Denkmäler ist eine von Künstlern und Altertums-
ÖTBchem vielbehandelte Frage: man soll sie nicht erneuern, aber auch
licht in sträflicher Nachlässigkeit ihrem Schicksal überlassen. Hierüber
'erhreitet sich aufs neue Boito.^')
Wenden wir uns nunmehr zu dem juristischen Gebiel: Salvioli*'*)
17) Gregorio Palmieri, Ad Vaticani Archiv! Romanor. pontificum regesta manu-
Isctio. Borna, Spithdver. XXAIII, 175 S. — 18) Annibale Cinci, DaU' archivio di
^oh«rra mmnorie e documenti. II. Folge. — 19) Luigi Ferri, La question« della
*eU&Titti neUe storia deUe idee: NAnt. Sl, S. 618—39. — - !^) Fr. v. Reber, Kunstgesch.
^KA. München. 862 S. — 21) G. Dehio u. G. Bezold, Die kirchliche Kunst des
^beikUaodes, historisch nnd systematisch dargesteUt. Stuttgart, Cotta. 1884. — SS) F.
^' Dartein, 6tade sur Tarchitecture lombarde et sur les origines romano-byzantine.
^, Dmod. 1865—86. 4^ XV, 664 8. mit 100 Tafeln. — X E. Sanderson,
^^ of the Worlds History ancient mediaeval and modern, with special relation to the
'^tory of civilisation and the progress of markind. London, Blachie. 666 S. — 33) J*
^«Udon, Introduction )» Thist. des peintres de toutes les ^coles depuis les origines jusqu'k
b Rsoaiasance. Paris. 1884. (Die vorliegende Lieferung behandelt die florentinische
^^^«T insbesondere das Wirken Angelicos.) — 24) Georges Lafenestre, La peinture
^^noe. L Bd. Paris, Qnantin. (Nur snmarische Darstellung; dieser erste Bd. geht bis
^ Ende dea XY. Jh.) — 25) £• Michel, Les maitres Italiens au Mns^e de Munich:
|;'Art. JUg. 10, No. 14. — 2S) J. Burckhardt , Le Cicerone, guide de l'art antique et de
}^ moderne en lUlie, trad. par A. G^rard sur \a 5^ ^t. revue et complet^e par
"Bode. 1« Partie: art ancien. Paris, Firmin Didot. — 27) Camillo Boito, I nostri
^*^hi monumenti: NAnt. 81, S. 640 ff. — 27*^) Gius. Salvioli, Le giurisdizioni special!
^^ storia del diritto italiano. I. Bd. Modena, Toschi. 180 S.
11^202 XXVn. C. CipolU: Italien.
versacht die Geschichte der speziellen Rechte in der italienischen Gerichts-
harfceit zn geben. Er behandelt vor allem das ^patrimoniale* nnd das
kirchliche Recht. Nach seiner Meinung hat die Kirche in Italien die ex-
klusive Jurisdiktion über die Geistlichen nicht immer geübt. Auch die
Lage der Sklaven untersucht er sorgfältig. Dem £herecht gelten die A^
beiten Tamassias^'*») und Del Vecchios.*'®) Dem Strafrecht ist eine
leider wenig eingehende Monographie Cuiazzos^^) gewidmet. — Nichts
neues bietet Fernandez Merino, ^^) welcher seine Nachrichten dem
bekannten Werke Yigus 'Le danze macabre in Italia, Livomo 1878* entnahm.
Für die Geschichte der Juden in Italien, speziell in Venedig, Mantna,
Bologna und Rom, nicht ohne Wert ist eine Studie Merens;^^) des-
selben Gregenstand streift Rocca.*^*) Weit instruktiver sind die Unter-
suchungen Erlers, *^) Kaysers®*) und Trautmanns.'*)
Ein Verzeichnis der italienischen Münzprägungen mit kurzen histo-
rischen Nachrichten und einer recht branchbaren Bibliographie gab
M n 0 n i *^) heraus.
Oberitalien. Venetien und Küstenland. — Auf der Halb-
insel Istria und auf dem langen Landstreifen, welchen das Adriatiscbe
Meer bespült, wogt ein heftiger Kampf in der Bevölkerung, die ans itaUeni-
schen, slavischen und deutschen Stanmiesangehörigen gemischt ist. Das
am wenigsten zahlreiche Element ist nach Marinelli*^) das deutsche;
dasselbe hat auch den geringsten Einflufs. — Die Lokalgeschichte ist
durch einige Arbeiten bereichert worden : Generini**) bezieht sich auf
Triest, Maionica^^) und Puschi^^) auf Aquileja. Die auch vom
historischen Standpunkte sehr wichtige Stadt Pola haben die Aufsfttze Ton
87^) 6> Tamassia, Osculnm mterveniens contributo alla storia dei riti nuziaÜ:
R. 8t ital. 2, S. 241—65. (Erklärt auch das Schicksal der Konstaatinianischen Gesetze ftbcr
das sog. Geschenk ante nuptias.) — 27^ Alberto DelVecohio,Le nosze del eoninge ivper-
stite. Firenze, Le Monnier. Vgl. JB. 1888, II, 407^*'. (Er untersucht das römische AltertuDi
sowie das altmittelalterliche und insbesondere das germanische Recht; sehr ausführlich be-
spricht er die Gesetzbücher der Westgoten.) — 28) Saverio Cuiazzo, U Umanismo nelU
dottrina penale italiana dalla invasione dei Longobardi sino di tempi d' Imerio. Rei.: ^
Sampolo in: U circolo giuridico, 2. Folge, XYI, 4. Heft, April 1886. — %%) A. Fernandes
Merino, La denza macabre, estudio critico-literario. Madrid, Gaspar. 1884. 142 S. —
SO) H. Mereu, Les juifs en Italic: Biblioth. universeUe et revue suisse 24, Ko. 75, Mbi*
— SO*) Riccardo Rocca, Cenni suUe comunitk israelitiche di Venezla, Mantova e Padora,
con brevi notizie storiche sugli israeliti di Roma neU* evo antico e medio. Roma, Bssoni.
1884. — Sl) L. Er 1er, Juden Mittel- und Oberitaliens im späteren BfA.: AKKR. Jhg. S8,
5. 8 — 70. (Behandelt die Beziehungen der Juden zn den PKpsten und Fttrsten.) -^
SS) F. Rayser, Papst Nikolaus V. und die Juden: ib. S. 209—21. — SS) K- 1*'*^^'
mann. Italienische Juden als Schauspieler am Hofe zu Mantua 1579 — 87: A. f. Littsntv-
gesch. 18, 8. Heft. — S4) I>am- Muoni, Eleneo delle zecche dltolla del Medioero:
Gaz. Numism. (heransg. von S. Ambrosoli) 5, S. 17 ff. und 49 ff. — S5) ^- ^*'''
nein, Slavi, tedeschi, italiani nel cos\ detto 'Litorale' Austriaeo: Atti Istituto Veneto
6. Folge, 8. Bd., S. 1098 ff. — X Carlo Podreea, Slavia italiana, polemiea. Cividale,
Fulvio. 1884/5. — X B. Bonussi, Manuale di geografia, storia e statistica del Litoraie
ossia della contea principesca di Gorizia e Gradisca, di Trieste e d' Istria. Pola, Bontenpo.
8^ XIX, 209 S., nebst einer Karte. (Wertvoll; reiches und gut bearbeitetes Msterial,
aus welchem die Zunahme der italienischen Bevölkerung sich erkliirt ; auch fttr die poliäs^*
Geschichte wichtig.) — SO) Ettore Generini, Curiositä Triestine; descrizione ed origio*
dei nomi deU' sue vie, androne e piazze. Trieste, Mortella. 1^84. — 87) E. Maionio*
Gulda deir i. r. Museo di Suto in Aquileja. Gk>rizia, Steitz. 1884. — $8) A. Piiie|>i«
La zecca de' patriarchi di Aquileja. (Kommunal -Obergymn. zu Triest, Prgr.) (Bis ii"
14. Jh.)
XXYII. C. Cipolla: ItaUen. U,20B
Cleva^^ und Pulgber^®) zum Gegenstande. Spezielle Monographieen
Iber Idrchliciie Altertlimer lieferte Baldissera.^^^) — Dalmatien behandeln
Jie Schriften Galvanis*^) und Pappafavas.**) — Von gröfster Be-
ientnng ist die umfangreiche Yenetianische Bibliographie, die Soranzo^^) als
ishang zu dem bekannten Werke Gicognas veröffentlichte. Eine archi-
ralische Untersuchung bietet Gecchetti.^^) — Molmenti^^) verdanken
rir eine mehr nach künstlerischen Gesichtspunkten bearbeitete Geschichte
les venetianischen Volkslebens; er behandelt die Sitten nach ihrer £nt-
rickelung, die Künstler- und Handwerkerkollegien etc. etc. Eine deutsche
Übersetzung^*) dieses lehrreichen und schön ausgestatteten, wenn auch zu-
leilen etwas oberflächlichen Werkes ist erschienen. Brown ^^ behandelt
iie Geschichte Venedigs nach ihren historischen Epochen. Das Wieder-
Ulfleben der Malerei an den Lagunen untersucht DairAcqua-Giusti.^*)
Binzehie Zweige venetianischer Industrie bespricht Urbani de Gheltof;^^)
)r verbreitet sich über Bronzearbeiten, Goldschmiedekunst, Keramik etc. —
Die Gommemorialen, deren Regesten Predelli herausgiebt, enthüllen Ver-
träge und andere wichtige Staatsniick. ; eine Übersicht über ihren Inhalt,
lüt besonderer Rücksicht auf die Geschichte Friauls, gab Occioni-
Bonaffons.^^) — Von ausgezeichneter Gelehrsamkeit zeugt ein Aufsatz
Papadopolis^^) über die venetianische Münzprägung und deren Wichtig-
S9) 6. Cleva, Notizie storiche del duomo di Pola: Atti e Memor. della BOcieUi
iitriana di archeol. e storiA patria 1 (1884). — 40) ^' Pulgher, Relazione e illustra-
imt di aleani cimeli ritrovati negli scavi del duomo di Pola: ib. — X Giovanni Ves-
BtTer, Notizie stoiiehe del casteUo di Portole neir Istria, statnto Monieipale di Portole:
Aicheogr. Triest 11, S. 131 ff. (Hier ist nur das Statutenbach veröffentlicht; das Vorwort
Tvde im Yorana herausgegeben.) — X Lnigi Monteani, Notizie storiche della cittk di
Pinno: ib. S. 181 ff. u. 228 ff. (Pirano ist nach des Vf. Meinung celtischen Ursprungs; Urkk.
über den Zeitraum der venetianischen Herrschaft und neue Zeit.) — X Giovanni Benco,
Ztole: ib. S. 374/6. (Der Lokalnamen 'Zaule' oder ^^aulis', wie man im 16. Jh. sagte,
bedeutet: runde Höhlung, rundhohler Boden.) — 40^) ^» Baidissera, La chiesa di
S. Giovanni in Gremona, cenni cronologici. Gemona, Tessitori. 16®. 16 S. — X id.,
L'intieo fönte battesimate della chiesa areipratale di S. Maria in Cremona. Gemona,
BflBumi. 14 S. — 41) F. A. Galvani, II re d'armi di Sebenieo con illnstrazioni storiche.
Vtnaia, Naratovich. 1883/4. 2 Bünde. (Wappenkunde der edlen Geschlechter von
Stbenico; hiatorische Skizzen der Stadt und der Bischöfe.) — 48) V. Pappafava, 6tude
itr le eolonage partiaire en Dalmatie et sur les rapports du colonage et du contadinat
to le territoire de Tancienne r^publique de Ragnse : Bull, de la soc de l^gislat. compar^e
16. Jbg., No. 6, Juin 1885. ((j«legentlich spricht er auch von Venedig, weil von
Bieter Stadt die Kolonien nach Dalmatien abrissen.) — 48) Girolamo Soranzo, Biblio-
Snfia Veneziana in aggiunta e continnazione del Saggio di K A. Cicogna. Yenezia,
Smtovieh. 4^ 988 S. — 44) [B. Cecchetti,] Elenco dei notai i cui atti si conser-
viDo neU' Arch« Notarile provinciale di Yenezia pubblicato dalla r. Sovrintendenza agil
Anh. oi YenetL Yenezia, Naratovich. 1884. — 45) P- G. Molmenti, La storia di
Yenezia nalla vita privata dalle origini alla caduta della Republica. 2. verbesserte und
?cnnehrte Auflage. Torino, Rouz & Favale. — 46) i ^-i Die Yenetianer, Gesch. u. Privat-
leben, flbersetzt von M. BernardL Hamburg. Richter. 1886 (aber 1885). XI, 554 S.
-- 47) 0. Brown, Life on the Lagoons. London. 1884. — 48) Ant. DalT Aeqna-
(^iasti, Snlle origini della pittnra Yeneziana, note. Yenezia, Yisentini. — 49) G. M.
Urbtni de Gheltof, Les arts industriels )» Yenise au moyen-lüge et k la Renaissance;
^ pir A. Cruvelli^. Yenise, Usiglio et Diena. 296 S. — X G. De L^ris, Saint-
^ i Yeniae : L'Art. (Enthalt eine Besprechung des grofsen und prachtvollen Werkes
'^ btiilica di S. Marco*, dessen YoUendnng wir dem Buchhi&ndler Gngania in Yenedig ver-
wes.)— 50) Giuseppe Occioni-Bonaffons, Sui Commemoriali della repubblica Yeneta
«üti dalla r. Depntaz. Yeneta di storia patria : stralcio dei fatti riferibili al Friuli e a
^inme. Firenze, tip. Galileiana. — 51) Nieolö Papadopoli, Sul valore della moneta
Wziaoa, in : Atti del r. Istit. Yeneto. 6. Folge, 8. Bd., S. 671 ff.
11,204 XXVn. C. Cipolla: ItaHen.
keit für die Kenntnis der wirtschaftlichen Verhältnisse der glorreiche
Repuhlik. Geltung, Schwere etc. der Mttnzen untersucht der Vf. toi
Jahre 1200 his zum Ende der Repuhlik. Die Arbeit schliefst mit eine
kleinen ürkk.sammlung von 1268 — 1410. — Für die Geschichte Frianls h
vor allem eine Arbeit Marzanos^^) zu erwähnen, die umfangreiche kultai
geschichtliche und biographische Nachrichten über Künstler und Gelehrt
enthält. Auf die Einfälle der Türken bezieht sich eine Broschfli
Gortanis.*®) Einige Arbeiten betreffen die Lokalgeschichte.**"**
Praloran^^) lieferte eine treffliche Monographie über Musik in Bellnnc
Pellegrini^^) verfafste ein nach ihrer Endung geordnetes Verzeichnis de
Lokalnamen des bellunischen Gebietes, um die philologischen Untersachunge
zu erleichtem. — Trotz einiger Irrtümer und Lücken ist die umfangreich
Monographie Brentaris^^) über die Stadt Bassano trefflich und wichtig
Die Geschichte jener Stadt beginnt mit dem 10. Jh., wo sie zuerst urkundlid
erwähnt ist; nach des Vf. Meinung aber geht die Gründung Bassanos in
VL Jh. und auf einen Bischof von Vicenza zurück. Ihre höchste Beden
tung erlangt die Stadt im 13. Jh. zur Zeit der Herrschaft Ezzelins, ihri
Unabhängigkeit verliert sie 1404 durch Venedig. Auch die litterarische oiu
künstlerische Blüte jenes kleinen, aber ruhmvollen Städtchens wird in dei
Arbeit berücksichtigt. Kritische Bemerkungen gegen das Bach Brentarv
haben Balan und Besi*^) veröffentlicht. — Demselben Brentari**) ver-
danken wir auch eine sorgfältige und ausführliche Beschreibung der so*
genannten sieben Gemeinden und ihrer Nachbargebiete. — Treviso betriffl
eine kurze Monographie Bailos. •*"**•) — Castellinis (t 1630) Beschreibung
der Stadt Vicenza gab verbessert und mit Anmerkungen versehen Bor-
te lan**^*®) heraus. — Von geringer Wichtigkeit ist die Monographie
Revellis**) über die Mauern und ^Festungswerke von Verona. — Eine
kurze Übersicht der venezianischen Kunst giebt eine Vorlesung Ganellas. ''^)'-
5S) Fr. Di Marzano, Cenni biografici dei letterati ed artisti friulani deL See. IV
al XIX. Udine, DorettL -^ 5S) Gioy. Gortani, I Tarchi in Frinli cenni storiei. Tol-
mezzo, Paschini. 1884. — &4) X Ferdinande Blaeich, La Parrocchia urbana di S.
Qairico vescovo martire memorie storiche. Udinei tip. dei Patronato. — 56) ^ ^^^
Occioni-Bonaffons, Da lianiago a Longarone con cenni storiei. Udine, Doretti. 1884.
— 56) X Domenico Panzini, I dipinti deUa Chiesa di Carlino cenni. Udine, tip. dei
Patronato. 1884. — 57) X Giov. Gortani, II caateUo d* InviUino. Tolmezso, Pasehini.
1884. — 58) X Valentin Ostermann, Documento su Venzone. Udinei Cantoni. -^
59) X £. Degani, Annall della terra di Maniago. Portogmaro, Castion. 20 8. —
60) P> Praloran, Storia della musica bellunese. Parte 11: maestri di cappelli delU
cattedrale. Bellnno, tip. deU' Alpigiano. 96 S. >— 61) Fr. Pellegrini, Nomi locsli
di cittk, terre ecc. nella provincia di Belluno e nei vicini paesi di Primiero, LiviiuüloiS®
e Ampezzo: Mise. r. deput. Veneta 8. — 68) Ottone Brentari, Storia di Bassano e dd
sao territorio. Bassano, Pozzato. 1884. Fol. X, 824 8. — 6S) P- Balan ood A.
Besi, Sulla storia di Bassano di O. Brentari, lettere critiche. Padova, Vannncehi 889."
64) Ottone Brentari, Guida storico-alpina di Bassano, Sette-Comnni, Oanale di Brontii
Harostica, Possagno. Bassano, Pozzato. Mit einer geographischen Karte. — 65) ^^
Bailo, Antichi e nuovi nomi deUe vie di Treviso. Treviso, ZoppeUi. — 66) X 6. P>*'
qnaligo-Sacchi, Memorie storiche deU* antico comune di Cinto Euganeo. Montsgni»*«
Spighi. 96 S. — 67) Castellini, Descrizione della cittk di Vicenza dentro dalle mur»
(ed. Domenico Bortolan). Vicenza, Suider. 132 S. — 68) X B. Scola, Cr«s0O
ricordi storiei. Vicenza, Rumor. 100 S. (Cr. ist r5m. Ursprungs.) — 69) ^^^^' ^^
Re velli, Cenno storico-militare sulle mura antiche di Verona e locco vicende fino sl IBSS*
Verona, Drezza. 87 S. — 70) Costantino Canella, Verona e T artisto. Verona, CirelB-
1S84, 18^, 82 S.
XXVn. C. Cipolla: ItaUen. 11,205
Fischerei im Gardasee untersucht, auf neue Urkk. gestützt, Bntturini. '^) —
tr die Deutschen im Yeroneser Hochlande handelt eine kleine Schrift
Steub;'*) gegen die Ansichten des Ref.'*») wiederholt der Vf. seine
Dn öfter ausgesprochene Meinung, jene deutsche Bevölkerung stamme
den Longobarden ab. — Über das Tridentinische Gebiet sind zahl-
;he und wichtige Arbeiten erschienen. Verschiedene Fragen, n. a. auch
i Ursprung des Namens Eppan, behandelt Hohebuehel.'**'*) Auf-
rksamkeit verdienen auch Woezls'^) eingehende Schrift über die Ge-
lohte des tridentinischen 'palatium* von den ältesten Zeiten des MA.
tib, sowie eine von Papale^oni'^ veröffentlichte Sammlung kurzer
tersuchungen über die Geschichte der Judicarien, deren Inhalt folgender
: Die Kirche der heiligen Maria in Condino, die im 15. Jh. zuerst
rähnt wird, das Geschlecht von Campo (seit dem 13. Jh.), das Gesetz-
:h von Storo, welches teilweise schon 1504 in einer seltenen Ausgabe
chien, hier aber zum erstenmale vollständig gedruckt ist.
Lombardei. — Mailands Geschichte auf Grund seiner Denkmäler
tersuchte Bonfan i.^') Auf Nachrichten der Chronisten und Annalisten,
«ie auf Urkk. gründet sich eine treffliche Skizze Biffis"*) über die Kerker
n Mailand. Für die Zeit der Visconti und der Sforza fliefsen die Nach-
hten spärlich; 1458 milderte dann Franz Sporza die alte Strenge durch
1 Dekret, und unter Bianca Maria, die nach ihres Mannes Tode die
gierang des Herzogtums führte, bildete sich eüie Gesellschaft für die Ver-
»erong des Lebens der Eingekerkerten unter dem Namen: Trotettori
i Carcerati*. Nicht lange darauf existierten andere Gesellschaften mit
nlichen Zwecken unter dem Namen 'Disciplinati', 'Bianchi* etc. Der Vf.
rieht auch über die Inquisition und versucht die Laster und finstem
teile über dieselbe zu mildem ; in den Augen der weltlichen Kichter war
! damals zu wenig streng. — Den kostbaren Schatz der königlichen
isilika zu Monza beschreibt X. Barbier de Montault.'^^) Im ersten,
1 jetzt einzigen Bande spricht er von den dortigen Keliquien der Heiligen,
D Sndarien u. s. w. — Von der alten Basilika S. Allessandi'o zu
irgamo, die 1551 zerstört wurde, existieren Gedenkbücher, die bis ins
Jh. zurückgehen. Fornoni'*) hat alle die Kirche betreffenden Nach-
thteii mit grofsem FleiTs gesammelt und geordnet, sowie ihren Ursprung-
71) BL Butturini, La pesca iiel lago di Garda. Salb, Contar. — 78) L. Steub,
• Dentschtun im WKlschlande: AZg. (1885), 15. M«rz, Beil. No. 74. — 72*) C.
polU, VgL JB. 1888, n, 289". — 78) L. Hohebuehel, Beiträge zur Kunde
nk. Innsbruck, Wagner. — 74) Desid. Reich, Del monastero di S. Chiara di Trento
rp. dell' L r. Ginnasio di Trento). Trento, Seiser. (Die Gründung des Klosters flUlt
d. J. 1229; sein Ende ins J. 1809. Der Aufsatz ist sorgftltig.) — X id., Memorie
>Hche deUa Chiesa Parrochiale di Tajo. Trento, Scotoni. (Der Ursprung der Kirche ist
; ond dunkeL) — X M. Morizzo, Doeumenti di Caatelnuovo. Borgo, Marclietto. 18 S.
«»dem J. 1862.) — X Erone, Note di viaggio: da Trento a Comano: le Giudicarie.
"pwgo, BardineUi. 1884. 18 S. — 75) X Luigi Woezl, Alcune notizie intomo al
|J*ao pretorio in Trento: ATrent. 4, S. 138—42. — 76) Giuseppe Papaleon i, Varietk
«iwffiesi: ib. S. 118 — 25. — 77) R» Bonfani, Milano ne* suoi monuinenti storici.
^olge. IfiUno, Treves. 16®. — 77») Seraäno Biffi, Sülle antiche carceri di Milano
^i\ daeato Milanese e sui sodalizi che vi assitevano i prigionieri : Memor. del r. Ist. lomb.'
5» 8. 1—201 mit Tafeln. — 78) X. Barbier de Montault, Le tr^sor de la basilique
7*1« de Monza. Tours, Bousrez. 1. Bd.: Les reliques. Mit Tafeln. — 79) Elia For-
^^'h L'antiea basilica Alessandrina e i suoi dintomi. Bergamo, Gaffuri e Gatti. 84 S.
•* 3 Tafehi.
I
n,906 XXVII. C. CipolU: Italien.
liehen Platz und ihre Gestalt festzustellen gesucht. — Eine der berühmtesten
Städte der Lombardei ist Lodi, dessen Kulturgeschichte Oldini^^) behandelt.
Das umfangreiche und wichtige Urkk.buch dieser Stadt hat Yignati^^)
zum Abschlufs gebracht; der letzte Band umfafst in 139 Nummern die
Jahre 1242 — 1454; voran geht eine historische Beleuchtung desselben Zeit-
raums. — Die Ortschaft, in welcher Ezzelino starb, besprach Lanza.^^ —
Über Mantua handelt eine Abhandlung Bertolottis.^^) Monographieen
sind über einzelne lombardische Ortschaften erschienen. ^^~^^) Die lom-
bardische Kirche im allgemeinen hat eine Schrift Costantinos daValca-
monica^®) zum Gegenstande.
Piemont. — Neues über die Münzen Savoyens bringt Coech.")
Aus Anlafs der Eröffnung der Gotthard-Bahn hat Motta^^) eine historische
Skizze über die berühmten Personen, die in alter und neuer Zeit den
St. Gotthard überschritten, veröffentlicht. Die Lage der Juden in den
Savoyschen Staaten untersucht Gerson.^*) Auf Grund der neueren For-
schungen besprach Jozzi*^) die kirchliche Geschichte Acquis. In der Nähe
des sog. Celle di Tenda liegt das Dorf Chiusa di Pesio, welches schon im
11. Jh. erwähnt wird, als es sich von der Herrschaft der Bischöfe v. Asti
losmachte; hierüber handelt Botteri.®^) — Ein Unbekannter**) hÄt sich
mit Caluso und seinen Beziehungen zu Ivrea beschäftigt. — Nach Vittorio
del Gorno®^) beginnen die ältesten Nachrichten über das edle Geschlecht
Marenco mit Girardo di Romanesco, welcher 1193 der Gemeinde Asti Treoe
schwor. Claretta®^) verdanken wir eine sorgfältige und auf urkundliches
Material gestützte Monographie über Giaveno, dessen freie städtische Ver-
80) Cr. Oldini, Storia della cultura Laudense. Lodi, tip. Laudense. Till, 408 S.
— 81) Cesare Vlgnati, Codice diplomatico laudense. II. Bd., 2. Teil.: Biblioth. hist.
italica (heraasg. v. d. ^Sodetk storica Lombarda'). (D. 1. Teil des II. Bd. erschien 1888-
VgL JB. 1883, n, 266^*'.) — 82) B. L^nza, Monografia della cittk di CassaDO e dei
rioni Lauropoli e Doria seritta nel 1857. Prato, Giachetti. 16 S. — 88) Antonino
Bertolotti, Lecortigiane del medioevo in Sfantova: Mendico (Mantua) 5. Jlig., No. 10. (Mit
Anweisung neuer Urkk.) — 84) A. Racchetti, Genealogia delle nobili ikmiglie di Crasn
con note storiche intomo ad esse e ad altri personaggi notabili di Crema sino al see. XCt*
Crema, Cazzaraalli. — X M. Gandola, Gli uomini illustri Valtellinesi. Sondrio, Moio.
16^ 154 S. — X Emilio Motta, Inizio di una bibliografia Comense: Period. d. soc. stör,
di Como 5, S. 847 ff. (Enthält die Buchstaben C— D. D. Buchstabe A erschien im 4. Bde.)
— X Giov. Pozzi, Cenni storici delle cittk di Lecco e Barra illustrati con otto ritratti etc.
Lecco, Andreotti. 16^. 155 S. — 85) Emilio Motta, Bibliografia ticinese per Ttnao
1884. Bellinzona, Colombi. (Sorgf)Lltig und nützlich.) — XL. Hardmeyer, Loesnio
et ses vall^es trad. de Tallemand. Zürich, Fttssli. Mit 58^ Tafeln u. ^ geograph. Karten. -;
86) Pra Costantino du Valcamonica, Memorie dei vescovi lombardi dell' ordine dei
Minori Riformati. 16^ 208 S. — 87) Coech, Motti monetaU dei reaU di Savojt note
ed aggiunte: Bull, numism. e sfirag. (Camerino) 2, S. 242 ff. (VgL den Auftatz Titalinü
ebenda 1, 8. 427 ff.) — 88) EmUio Motta, Dei persona^ celebri che yarcaroso ü
Gottardo nei tempi antichi e modemi, teutativo storico. BeUinzona, Colombi 1884. ''
89) M. Gerson, Notes sur l'^Ut des Juifs dans les ätots de Sayoie du Xlle an XV« Bi^<;
RSavoisienne 26. Jhg., No. 8, Mftrz. — 90) O. Jozzi, Storia della Chiesa e dei reieori
di Acqul. Acqui, Dina. 200 S. — 91) O. B. Botteri, Memorie storiche sulla Chiof*
di Pesio. Torino, Fina. 1884. 16®. 292 S. — 92) G. C, Caluso, cronistoricoHjoro-
grafico nei suoi rapporti colla storia della vetusta Eporedia, del Canavese e degli aweni-
menti sulbalpino-italiani da tempo remoto al 1870. I. Teil: <Corografia\ Torino, tip-
S. Giuseppe. 1884. 180 S. Mit einer Karte. >- 9g) YiUorio Del Como, U nobile
famiglia Marenco di Fossano. Torino, Bona. 1884. (Fossano, kleine Stadt, sfidl. roo
Turin.) — 94) Gaudenzio Claretta, U comune di Giaveno nel Medioevo: Atti Aeeid-
di Torino 21, S. 507 ff.
XXVII. C. Cipolla: lulien. 11,307
issong mit dem Ende des 11. Jh. beginnt. Das Kommanalarchiv des
Mtchens enthält mehr als 100 Fergamenturkk. für das 13./15. Jh., welche
vom Vf. aber nicht benutzt werden. — In Santena liegt Camillo Benso di
CaToar, der berühmte Staatsmann des neueren Italien, begraben; die Ge-
Khichte des Dorfes bildet den Gegenstand einer guten Abhandlung von
Bosio;*^) nach ihm wird Santena zum erstenmale in einem Briefe des hl.
Eosebius von Yercelli aus dem Jahre 356 erw&hnt, in dem er von 'Agamini'
ipricht, das mit Gamenerio, in der Nähe von Santena, identisch sein soll.
Die älteste der am Schlüsse des Werkes beigefügten Urkk. rührt aus dem
Fahre 1029 her.
Ligurien. — Wir erwähnen zuerst die zum Abschlufs gebrachte
jeschichte der kirchlichen Verhältnisse Genuas von Luxardo.*^) Das
^tram Sarzanae, d. i. Sarzanello, wird in einem Diplom Ottos I. vom
fahre 968 erwähnt, und ist wahrscheinlich schon um die Mitte des 9. Jh.
irbaut; die Geschichte des Schlosses bis 1747 behandelt Neri.^^) Über
lie Grafen von Yentimiglia, ihre Herkunft und ihre Beziehungen zu Genua,
lern Hause Savoyen und anderen Nachbaren liegt ein grofses auf Urkk.
Segründetes Werk von Cais di Pier las*») vor. Der Vf. hält sie für
Nachkommen des Grafen Bonifacio, welcher 812 Lucca beherrschte. Victor
imadeus II. kaufte 1697 die Abtei Seborga die erst im Jahre 1729 an
las Haus Savoyen kam. Den Schlufs des Buches bilden einige Urkk. aus
fem 10./15. Jh. — Eine umfangreiche Monographie über Savona schrieb
im 17. Jh. ein fleilsiger Forscher auf dem Gebiet der heimatlichen Alter-
•fliner, G. v. Vercellino, dessen zuweilen unklares aber doch im ganzen
lehrreiches Buch Astengo **) neu herausgab. Ältere Schriften über Savona
reröffentlichte Cortese,^®*^) das Archiv der Stadt besprach Bruno.^®^)
■^ Über die reichen Archive Monacos berichtet Pitmann,^®^ indem er
%Qf die wichtigsten Urkk. hinweist und sie bespricht. Eine der interessan-
testen Perioden in der Geschichte Monacos, die Herrschaft des Genuesischen
Geschlechts Grimaldi, schüdert Cais di Pierlas.^^«) Er glaubt, dafs die
Geschichte Monacos nur bis Ende des 12. Jh. hinauf verfolgt werden könne;
doch wird der Berg, auf dem die Stadt liegt, schon im 11. Jh. erwähnt.
Mittelitalien. Toscana. — In die Geschichte der Wissenschaft gehört
eine nicht allzu bedeutende Abhandlung von De Saint-Ours,^®*) der
"lie Entwickelang der italienischen politischen Ideen verfolgt. Sehr wichtig
95) Garpare Bosio, Santena e suoi dintorni. Asti, Michelerio. 16®. 328 S. —
«I) £. Lnxardo, Saggio di gtoria ecclesiastica genovese oesia vita di alcuni santi ed
•to uomini illuBtri. IV. Bd. (Schlufs). Genova, tip. C. Colombo. 16®. 804 S. —
97)AchiUe Neri, H forte di SarzaneUo: A. stör. ItaL 16, S. 8& ff. — 98) £• Cais
^i Pier las, I Conti di Yentimiglia, il priorato di S. Michele e il principato di Seborga.
torino, Stamp. reale. 1884. — 99) G. V. Vercellino, Delle memorie particolari e
"Nalmente degli uomini iUustri di Savona. I. Bd. Savona, Bertolotto. 677 S. (Über
^ Leben V.» wisaen wir sehr wenig.) — 100) Giac. Corte se, Sabatia. Savona, Berto-
lte & Uotta. — 101) A. Bruno, GH archivi del Comune di Savona. Savona, Miralto.
1*'. 52 S. — 108) C. B. Pitmann, The Archives of the principality of Monaco:
^th.Ko. 3012, 18. Juli. — lOS) £• Cais de Pier las, Documents in^dits sur les
^iriottldi de Monaco et leurs relations avec les Ducs de Savoie, suivis de Statuts de Menton.
"Tvin, Bonn. (Die hier zuerst vollständig herausgegebenen Statuten von Mentone gehen
^ d. J. 1516 zurück.) — 104) I'Uc deSaint-Ours, Sante Croce de Florence: RIntemat.
'. 8. 43a ff.
i
n,208 XXVn. C. CipolU: lUlien.
ist ein Artikel Hartwigs ^^^) über die florentinische Architektur. Befani^®*)
widmet der Kirche S. Giovanni eine vortreffliche Studie. Die Speäal-
geschichte von Florenz vertritt De Saint-Ours;^®') er bespricht in einem
ziemlich oberflächlichen und wertlosen Aufsatz das Zeitalter Lorenzos de
Medicis. Auf Grund der Chroniken der Yillani, Landucci, Cambi u. s. v.
hat Guasti^®^) eine glänzende Darstellung des florentinischen Festes für
S. Giovanni gegeben ; die erste Beschreibung hiervon hat im Zeitalter des
Fürstentums Yasarf geliefert. Eine um kunsthistorische Gesichtspunkte sehr
verdienstvolle Arbeit ist die Abhandlung Caroccis^^®) über die Umgebung
von Florenz. — Die Yolksüberlieferungen, Märchen, Sagen und Legenden
Sienas sind von Rondoni^^^) gesammelt und herausgegeben worden; zahl-
reich sind besonders die Sagen über die Gründung der Stadt, die mit dem
karolingischen Sagenkreis in Yerbindung stehen. Auch eine Stelle ans
Dantes Inferno (XXIX) kommt in betracht. Die hdss. Quellen hat der Tf.
ausführlich benutzt, u. a. die Chronik Aldobrandinis aus dem 15. Jh., Ton
der er meint, dafs sie auf Quellen des 14. Jh. zurückgehe. — Die kirch-
lichen Yerhältnisse Pistojas behandelt Beani.^^^) Die Hospitäler ond
ähnlichen Stiftungen der Stadt unterzieht Bargiacchi^^*) einer Unter-
suchung; ein ^Mons Fietatis' wird hier im Jahre 1470, also 15 Jahre Mber als
in Florenz errichtet, und ein Hospital für Aussätzige schon im Jahre 1206
erwähnt. — Livomo betrifft eine Abhandlung Pizzottis.^^') Die Ge-
schichte kleinerer Ortschaften wird in einigen Aufsätzen behandelt.^"'"*)
Emilia, Komagna und Nachbarländer. — Piacenza und sein
Gebiet beleuchten nach verschiedenen Seiten die Abhandlungen Alessios'^^
und Ambiveris.^^®) Für Modena und seine Kunstgeschichte ist ein
Yortrag der weitbekannten Forscher der Kunstgeschichte in der Zeit der
Este, Yenturi,^**) zu erwähnen. In neuer Auflage erschien die Mono-
graphie über Canossa von Feretti.^*^) — Eine summarische Beschreibung
Bertinoros in der Romagna, seine Sagen, Legenden und Geschichte giebt
105) Otto Hartwig, Zur Bangeech. von Florenz: DR. Juli. — 106) 0. B. Befioi,
Memorie storiche deir antichissima basilica di S. Giovanni Battista di Firenze. Fireoi^
Casa di Pätronato. 1884. 220 S. — 109) Luc de Saint-Ours, Les divertiweraents
florentins k travers les ages: R. intemat. 9, S. 211 ff., 871 ff. — 108) Cesare Gnistu
Le feste di S. Giovanni Battista in Firenze. Firenze, Löscher. 1884. VII, 108 S. -
109) Guido Carocci, I dintomi di Firenze: guida storico-artistica. Firenze, Gtlletti e
Cocci. 16^. 318 S. — 110) G. Rondoni, Siena e Tantico eontado senese, tradizioni
popolari e leggende: Rass. Naz. 22, S. 189 f.; 23, S. 450 f.; 25, S. 410 f. -
111) Gaetano Beani, La Chiesa Pistojese dalla sua origine ai tempi nostri. Fvi^i^
Bracali. 1883/4. 16®. 254 S. — 118) L. Bargiacchi, Storia degli istituti di bene-
ficenza, d' istruzione ed educazione in Pistoja e suo circondario. I. Bd. S. 883, IV. B^
S. 876, in. Bd. S. 303, IV. Bd. S. 348. Firenze, Casa di Pätronato. 1888/4. -
118) A. Pizzotti, Notizie sulla cittä di Livomo. Livomo. 4®. 31 S. — lU) ^
Giuseppe Baccini, S. Maria a Vigesimo presso Barberino di Mugello. Firenze, Sdui-
— 115) X Giovanni Sforza, Memorie e documenti per servire alla storia di PontW'
moU. IL Teil: documenti. Lucca, Giusti. 1884. XXXIV, 882 S. — - 116) X A. Ansid«»'
Degli antichi signori e conti di Catrano nobili perugini e deUe famiglie derivanti dai me^«-
simi: studii genealogico-storici. Rocca San Casciano, CappeUi. 1884. 4*. Mit 11 Ttfd».
— 11?) Feiice Alessi o, RezzaneUo monografia storica. Piacenza, Maino. 1883. -^
118) Luigi Ambiveri, Cenni storico-descrittivi intorno alla cattcdrale di Piacenza. K»;
cenza, Bertola. 16*. 15 S. (Die Domkirche wurde 1122 erbaut) — HO) A. Ventori,
II culto dell' arte a Modena. Modena, Vincenzi. — 120) A. Fcrretti, Canossa stnü
e ricerche. 2. Aufl. Torino, Löscher. 240 S.
XXYII. C. CipoUa: ItaUen. 11,209
eine gelehrte Frau, Pozzolini-Siciliani.*") — Eine zum erstenmale
1875 gednickte Chronik Faenzas ist neuerdings von Regoii^^^) heraus-
gegeben. — Das Geschlecht Maurizi, dem der ruhmreiche Heerführer des
15. Jh. Nicolö da Tolentino angehört, behandelt Yerna.^^^) Mit den
ätataten einer kleinen Ortschaft in der Nähe von Mirandola und mit dieser
$tadt selbst beschäftigt sich Molinari.^^^) — Die Kommunal-Kommission
^ die vaterländische Geschichte zu Carpi hat den dritten Band ihrer
Ifitteilungen herausgegeben, der die Statuten jenes Ortes vom J. 1353
'Dthält, eine umfangreiche und wichtige Publikation. ^^^)
Die Marken und Umbrien. — Allgemeineren Inhalts ist eine
rertv(^e Reisebeschreibung, die wir dem gelehrten Mönche Giuseppe di
Jofitanza, der am Ende des vorigen und Anfang dieses Jh. lebte, verdanken,
^r besuchte in den Jahren 1788^^ Umbrien, Latium, die Marken u. a. und
tat die Erinnerungen seiner Heise in einem Tagebuche aufgezeichnet, das
T ^Odeporico' nannte. Dasselbe enthält mehrere ausführliche Untersuchungen
ms dem Gebiet der politischen, Kunst-, Altertums- und Eirchengeschichte
ind ist jetzt, nebst biographischer Skizze von Faloci Pulignani^**)
teransgegeben. — Umbrische Märchen und Sagen hat Bellucci^*^
lesammelt. Zwei Kirchen und einige Gemälde in Fuligno und seiner Um-
;ebang behandeln drei Aufsätze von Faloci Pulign an i.^'®) — Picenum
m allgemeinen betrifft eine Veröffentlichung Kaffaellis.^'^) Die im
5. Jh. erbaute Domkirche von Orvieto, deren kunstgeschichtliche Wichtig-
keit allbekannt ist, schildert Pelletan^^^) in seinen Reisenoten. Mit
)rvieto im allgemeinen beschäftigt sich Piccolomini-Adami.^^^) Ein
Ifinstiges Urteil ftUt Gregor ovius^**) über das von Fumi veröffentlichte
Jrkk.buch von Orvieto, das die Bedeutung dieser Stadt in der MAlichen
leschichte festzustellen sucht. — Von Sansi^**) erschien der 2. Teil der
ipoletinischen Geschichte. Die Münzprägung jener Stadt betrifft eine fast
»ertiose Abhandlung Pila Caroccis.^**) Der prachtvolle Garten Pesaros
131) Ceslra Pozzolini-Siciliani, Un paeseUo della Romagna: storia e loggende:
KAstoL 53, S. 667 ff. — 13S) Greg. Zuccolo, Cronaca particolare delle coee fatte dalla
3tti di Faenza dal 700 al 1236. (Neu herausg. von S. Regoli.) Faenza, Conti. —
12S) A. V e r n a , Cenni storiei deUa nobil famiglia Manrlzi conti della Stacciola. Faenza,
ip. Sociale. 32 S. — 1%4) F. Molinari, Statut! della terra del Comune di Mirandola
i della Corte di Qoarantola nell' anno 1386. Modena, Vincenzi. — 1S5) SUtuti del 1353
lel Mnnidpio di Carpi (erschien als III. Bd. der Samnüung: 'Hemorie storiche e documenti
i>l]a eittk e snll' antico principato di Carpi.') Modena, Vincenzi. 206 S. — 1S6) M.
^•loei Palignani, V Odeporico dell' ab. don Giuseppe di Costanza: A stör. Marca e
i^Bbria 2, S. 510— 702. (Die Hds. befindet sich in der Bibliothek der Paulskirche in
iom.) — 127) G' Bellucci, Loggende nmbre: Annuario del club alpino italiano, Sezione
^erogia, 2. Heft. — 11^8) M. Faloci Pulignani, La Chiesa e il convento di S. Giacomo
»Foligno. FoUgno, Sgariglia. 4^ 81 S. Mit 2 Tafeln. — X id., La Chiesa di S.
Um del Pont« presso 11 castello di Pale. Foligno, Sgariglia. 4^ 16 S. (Im 10. Jh.
ffbtnt.) — X id., Monumenti artistici di Foligno. I. Teil : Le pitture di Nicolö Alunno
nS. ICaria in Campis. Firenze, Casa di Patronato. 1884. — 1^9) Filippi Raffaelli,
Knovo eampo di studii per la storia antiea del Piceno. Foligno, Campitelli. — 180) C.
Pnietan, Notes de voyage: NR. 86, No. 8, 1. August. — 181) Tommaso Piccolo-
Bioi Adami, Ouida storico-artistic della cittä di Orvieto. Siena, tip. S. Bemardino.
IS83. (Übri^eDS ist dieses Werk sehr mangelhaft und fehlervolL) — 18^) F* Gregoro-
^ioB, n Hbro dei documenti della cittä di Orvieto: A. Harch. ümbr. 2, S. 368 ff. —
ISS) A. Sansi, Storia di Orvieto dal sec. XII al XYII. Parte IL FoUgno, Sgariglia.
'^* 321 S. — 184) Luigi Pila Carocci, Della zecca e delle monete di Spoleto in
^i«aooe alla storia. Camerino, MercurL 1884. (Seine Untersuchungen reichen bu \t\% \^. ^\i.^
Jibctbezielite der GeMhiohtfwiaBenselia/! 1886. IL \\
n,210 XXVII. C; CipolU: Italien.
wurde von den Sforza errichtet, ging dann in die Hände der della Bovere,
dann in die der Medici u. s. w. über.^^^) Die Geschichte Pesaros and
Urbinos im Werke Marcolinis^**) reicht bis 1867. Mit Sorgfalt und
Fleifs ist die Abhandlang Gas teil anis^^^) über die Mundarten der Marken
verfafst. Er sammelte Märchen, Legenden u. s. w. und veröffentlicht auch
einige Volkslieder. — Die Sitten, Märchen und Volkslieder der Romagnas
betreffen zwei Schriften, von denen die erste ^*®) aufser litterarischen Be-
merkungen und einigen Volksliedern auch einiges von historischer Wichtig-
keit bietet, indem der Vf. eine Anspielung auf einen Krieg der Faentiner
aus dem 12. Jh. nachzuweisen sucht. In der zweiten beschäftigt sich
Lumbroso,^^^) ein Historiker von umfassender Bildung, mit einem 1818
edierten und jetzt fast vergessenen Büchlein über die Sitten der Romagna.
— Über die Kunst in den Marken im allgemeinen orientiert ein kleiner
Aufsatz von Pina,^^^) gröfsere Wichtigkeit haben zahlreiche PubUkatiouen
über Maserata und andere kleine Städte und Dörfer. ^^^)
Rom und Umgebung. — Dem Bedürfnis weiterer Kreise kommt eine
umfangreiche und ileifsig gearbeitete Geschichte Roms entgegen, welche die
Schicksale der ewigen Stadt aus ihren Denkmälern zu erschliefsen sacht.
Der Vf. Marucchi^**) kommt bis zu Nicolaus* V. und zeigt uns, dafs
in den Monumenten der Stadt ihre Geschichte vor uns liegt. £inen deat-
liehen Beweis dieser Thatsache liefert auch der Katalog ^^') der römischen
Abteilung in der Turiner Nationalausstellung. Sehr wichtig ist auch die
Sammlung der Pläne der Stadt Rom von den ältesten Zeiten bis auf das
spätere MA.; ausgestellt sind ferner Stücke der römischen Epigraphik,
Sphragistik etc. — Die vatikanische Basilika wird in einer Schrift Hag-
nantis^^^) behandelt. Mehr die Geschichte des Papsttums als die der
135) N. Martinella, La villa imperiale dl Pesaro: Lucania letteraria 1, Ko. 3i
— 1S6) Camillo Marco lini, Notizie storiche della provincia di Pesaro e Urbino dalk
prime etk Uno al preBente. 2. Auflage. Pesaro, Xobili. 472 S. — 139) Luigi Castel
lini, Tradizioni popolari della provincia di Macerata: A. stör. Marche e Umbr. 2, S. 401ff<
— 138) Gaspare Bagli, Saggio di studi su i proverbi, i pregiudizie la poesia popolare m
Romagna: Atti Mem. Romagna 3. Folge, III. Bd., S. 415—65. — 139) Giaeomo Lud
broso, Di an altro libro proco noto su i costumi di Romagna: ib. S. 877 — 80. (In denei
ben Sammlung [1883, S. 314 ff.], hat der Vf. von einem, dreimal, 1778, 1782, 1854 edierten
Buche G. Battarras über ähnlichen Gegenstand gesprochen. — 140) Pina, A zooi«
per le Marche: Arte e Storia 4. — 141) Gius. Pallotta, Notizie della torre e ftltw
memorie storico-artistiche della cittä di Macerata. Macerata, Cortesi. 68 S. — X P>
De Sanctis, Notizie storiche del monastero di S. Salvatore Maggiore e del SemiDtfio
di Rieti. Rieti, Trinchi. 1884. XXXVI, 112 S. — X D. Silvagni, üna vi«»
al castello dei Conti Mamiani della Rovere: NAntol. 52, S. 369 ff. (Vf. spricht hier ins-
besondere von dem vor kurzem leider gestorbenen Philosophen T. Mamiani, ferner von
seinen Vorfahren und von älteren Gesch. des ihnen gehörigen Schlosses.) — X C. Carti.
Camerino e i suoi dintorni: Napoli letteraria Jhg. 1, No. 28. (Wertlos.) — X ScTeria«
Servanzi Collio, Lo statuto municipale del Castello di Serra Petrona. Camerino, Ssvioi'
1884. (Dem Gesetzbuche geht eine bist Skizze des Dorfes vorher.) — X Antonio Guei-
rini, Storia della terra di Fratta ora Umbertide dalla sua origine fino aU' a 1845 com*
pletata da Genesio Perugini. Umbertide, tip. Tiberina. 368 S. Mit Tafeln. (Tod f«'
ringerer Wichtigkeit.) — X Tommaao Locatelli Paulucci, DeUa badia^ S. Pietro in
Assisi. Assisi, Sensi. 56 S. (Ältere Abtei.) — 142) Orazio Marucchi, La storia di
Roma studiaU sulle sue rovine dal sec. V al XV: NAntol. 81, S. 417 ff.; 82, S. 647 l
— 143) Mostra della cittä di Roma alla Esposizione di Torino nell' anno 1884. Kon*-
1884. 4». XXVI, 287 S. — 144) F. M. Magnanti, Istoria deUa sacrosanU bwili«»
Vaticana dalla sua fondazione sino al presente. Roma, tip. della Civittk Cattolica.
XXVII. C. Cipolla: Italien. 11,211
Rom betrifft eine Studie Soderinis^**) über päpstliche Ver-
tugen einst und jetzt. Auf gutes Material ist ein Werk von de
iis^^^) über Papst Sixtus I. und seinen Kultus bis m{ unsere Zeit
•
ür die Umgebung Roms^^^) ist die Ausbeute im allgemeinen gering,
[er Fortgang der Beschreibung der römischen Lande, die wir To-
>tti^*®) verdanken, ist von aufserordentlicher Wichtigkeit. Topo-
iche Bemerkungen, Denkmäler, Urkk. etc. sind hier gesammelt,
et und erläutert. Der jetzt erschienene Abschnitt handelt von der
itina.
rnteritalien. Neapel. — Die Geschichte der Archive auf neapo-
;hem Boden seit dem Einbruch der Longobarden bis 1818 giebt
sso^^') in einer klaren und willkommenen Vorrede zu seinem Buch.
Bitliches Archiv existierte in Neapel schon im 10. Jh. Verbessernde
lung über Einrichtung und Verwaltung der Archive gab Carl I. von
; König Alfons 1. führte dann eine Reform auf diesem Gebiet herbei,
ie Umgebung Neapels ist nur ein Aufsatz Le Monniers^^^) zu er-
1. Regesten eines Klosters bei Teramo (in den Abruzzen) hat
li^**) herausgegeben und erläutert. Unter anderen, kleineren Ab-
jjgßn i»«-iR4) heben wir zwei über Lecce ^**) und sein Gebiet hervor,
ge Zusätze zu einem Studium über Lecce und Terra d'Otranto mit
ungedrtickten Urkk. bietet Aar;^*^*) in einigen Exkursen behandelt
che Familien, insbesondere das Geschlecht 'Acaya', und spricht ferner
;r Mundart, Volksdramatik etc. Schliefslich erwähnen wir noch eine
n-Geschichte Reggios^^'')und eine Chronik Coriglianos in Calabrien.^^^)
izilien. — Aufser einigen nicht gerade bedeutenden Abhandlungen ^**)
45) E> Soderini, Arbitrati e mediazioni papali. Roma, Befani. — X A. r.
»nt, L'UDgheria e la Santa Sede: Astor. Ital. 4. Folge, 16. Bd., S. 862 ff. (Be-
Wichtigkeit hat hier fUr uns die angiovinische Periode, vom 13. Jh. bis 1526.)
) Luigi De Persiis, Del pontificato di S. Sisto I pp. e martire, della traslazione
le reliquie da Roma in Alatri e del culto che vi ricerettero dal sec. XII fino ai
lornL gr. 8^ 717 S. — 149) A. Rocchi, La badia di S. Maria di Grottaferrata.
;ip. della Face. 16®. 200 S. — X Luigi Lanzi, SuU' abazia di S. Benedetto in
presse Stroncone. Temi, Pacelli-Tomassini. 86 S. Mit 2 Tafeln. (Man glaubt,
i Abtei im Jahre 711 erbaut worden sei.) — X S. Vinditti, Monografia della
cattedrale gi) antichissimo tempio di AppoUo in Perracina. Foligno, Sgariglia.
— 148) G. Tomassetti, Della campagna romana nel Medio Evo: ASoc.Rom.
r. 8, 8. 1 ff. und 399 ff. — 149) Bartolomeo Capasso, Gli archirii e gli
aleografici e diplomatici nelle provincie napoletane fino al 1818. Napoli. 4®. 82 S.
) Camillo Le Monnier, Anversa. Milano, Treves. 203 S. Mit 41 Zeichnungen,
isende.) — 151) Francesco Savini, Regesto deir antichissimo monastero di S.
1 presso Teramo ora per la prima volta pubblicato con proemio e note. Teramo,
!. 16®. — 15S) X Raffaele Parisi, Cenni storici suir origine nocerina dei
Napoli. — 15S) X F. De Mtfly, L'art du moyen-Age dans la Pouille: La
le des arts et de curiosit^ (1884), Dec, No. 39. — 154) X Vincenzo Ingravalle,
rigini di Maglie in Terra d'Otranto. Otranto. 105 S. (Von den Griechen erbaut.)
Oronzio De Donno, Delle origini di Maglie in Terra d'Otranto. 105 S. —
&. B. Cantarelli, Monografia storica della cittk di Lecce. Lecce, tip. Solentina.
74 S. — X Fr. Casotti, U castello di Cosentino. Lecce. 4^^. — 156) Ermanno
rH stadi storici in Terra d'Otranto: Astor Ital. 4. Folge, 15, S. 112 f., 268 f. —
Pommaso Rossi, Reggio metropolitana, monografia. Roma. 4^. 35 S. (Vf. glaubt,
le Kirche vom Apostel Paulus gegründet wurde.) — 158) G. Amati, Crono-
lU Corigliano Calabro. Corigiiano C, tip. d. popolano. 1884. XXVIII, 318 S. —
0. Schlapp, Bilder aus Sicilien. Erfurt (Real-Gymn.). — X V. de Florian,
14*
II212 XXVII. C. Cipo IIa: Italien.
allgemeineren Inhalts ist hier zanächst eine etymologische Skizze von
Gioeni^^^) zn erwähnen, die aber ebenfalls für die Geschichte nicht sehr
wichtig ist. Der zweite Teil einer sizilianischen Kirchengeschichte ^*^) und
eine Monographie über die sizilianischen Kardinäle ^*^) vom lL/14. Jh.
sind nächstdem anzuführen. Die Entwickelnng des Ackerbaas nnd der
Industrie in der Stadt Leporara bespricht Veneziani.^**) Ein wichtiger
Beitrag zur Lokalgeschichte ist die Monographie über Demena von Yasi;^*^)
das Dorf existierte bis zur Mitte des 12. Jh. und hat dann seinen Namen
gewechselt. Topographie und Geschichte der alten Stadt Mozia unterzieht
Coglitore/**) doch zeigt die Arbeit ungenügenden Fleifs. Für die
Kenntnis der Sitten ist eine Studie Lo Giudices^**) wichtig, welcher n. a.
die Tänze 'Ruggeri* nicht mit König Euggeri in Verbindung bringen will.
' — Ausgezeichnet ist die sizilianische Bibliographie von Mira.^*^
Für Malta**®) und Sardinien ^••) ist wenig erschienen. Die Geschichte
Corsicas im 15. Jh. von Petrus Cyrnaeus,^^^) sowie die historische Skizze
über die Insel Corsica von Gregorovius^^^) sind ins Französische übersetzt.
II. Zeit der Barbaren. (6.— 11.. Jh.)
QeBamtgesohiohte. Für die allgemeine Geschichte Italiens in dieser
Epoche liegt ein reiches, wertvolles Material vor. Beginnen wir mit der
Quellenlitteratur: Einen bisher unbekannten Codex der bist. Longob.
des Paulus Diaconus bespricht Holder-Egger;^'*) die Hs. gehört dem
10. Jh. an und befindet sich auf der Bibl. Yaticana (Christ. 597).
D um ml er ^'*) behandelt ein von Brandt ediertes Gedicht de vino, deren
Anfangsbuchstaben den Namen Paulus ergeben, dem dasselbe deshalb zv-
geschrieben wird. Eine eingehende Monographie über den wichtigsten
Chronisten der ,08tgoten in Italien*, den sog. Anon. Yalesiamns hat
Ohnesorge^'*) veröffentlicht. Eine neue aus dem 15. Jh. stammende
Hds. von Accoltis Geschichte des 1. Ereuzzugs, die sich in Berlin befindet,
Une excursion od Sicile: Biblioth. univers. et R. saisse 8. periode, 26. Bd., Ko. U^-
(Vf. handelt hier hauptsHchlich von den heutigen Zuständen.) — 160) Giuseppe Gioenif
Saggio di etimologie sicUiane. Palermo. — 161) G. Lancia di Brolo, Storia ddh
Chieea in Sieilia nei primi dieci secoli del Cristianesimo. Bd. 2. 511 S. — 162) ^^
Boglino, La Sieilia e i suoi Cardinali. Palermo, tip. deU' Armonia. 1884. — Itt) ^
Veneziani, Leporaro, monografia storico-agricola-induBtriale. Taranto, tip. del Com'
mercio. 41 S. — 164) Luigi Vagi, Noti2ie storiche e geografiche della cittk e valle di
Demena: A. stör. Sicil. NF. 10, S. 1 ff. — 165) J> Coglitore, Mozia stndi itorieo-
archeologiei. Palermo. 1884. — 166) G* Lo Giudice, II Ruggeri ballo popolare nä*
liano: Arch. per la stör, delle tradizioni popolari 4, Heft 2. — 169) G. B. Mira, Bibliogr.
sicil. ovvero gran dizionario delle opere edite ed inedite, antiehe e moderne di autori sktl
e di argomento siciliano etc. 2 Bände. Palermo, Gianni. 1878 — 84. 1024 S. —
168) Malta and its knighte: Blackwoods Magazine, Januar, No. 881. (Wertlot.) -*
169) S. Cocco, Geografia storico-descrittiva della Sardegna. Sassari, Azuni. -^ 191)
Petrus Cy rnaeus , De rebus Corsicis libri quatuor, trad. en fran^s par M. V abM LetteroD*
Bastia. 1884. (Die Chronik Cymaeus ist in Muratoris RIS. 24 zuerst gedruckt. Vw
französische Übersetzung bietet keine historischen Erörterungen.) — 171) Ferdisüi'
Gregorovius, Corsica, trad. de P. Lucciana. Bastia, Ollagnier. 1884. —XL*
Boell, Hist. de la Corse depuis les temps les plus reeul^s jnsqu*k son annexion ii ^
France en 1769, tir^e des Oeuvres de F. Gregorovius et pr^ced^e d* une notice inreette
ile. Tours, Marne. 1884. 240 S. — 172) Holder- Egger : NA. 10, S. 28L "
17S) E. DUmmler, Zu Paulus Diaconus: ib. S. 165. — 174) W. Ohnesorgs, I)«^
Anonymus Valeeir de Constantino. Kiel. 108 S.
XXVn. C. CipoUa: ItaUen. 11,218
zeigt Hagen^'^^) an. Unter den von Dttmmler^^*) herausgegebene Ge-
dichten sind für die italienische Geschichte wichtig: Eine kurze rhythmische
Lebensbeschreibung des Abtes Bobuienus von Bobbio (ans dem 7. Jh.),
veiche schon 1652 Ughelli, jedoch sehr mangelhaft, ediert hat; und ein
ikrostichisches Gedicht über Sesiderius von Monte Cassino, den späteren
Papst Victor m. (1086/7), das noch gamicht ediert war. Wattenbach ^")
oadit uns mit einem Pergament bekannt, das eine Kostbarkeit ersten
aUnges enthftlt, nämlich eine dem Jahre 1044 angehörige Bulle Benedicts lY.,
[er dem mächtigen Hanse der Grafen von Tusculum entstanmite und ein
k)hn des Patriziers Alberich war. Die Bulle mit andern hier beschriebenen
Jrkk. stammt aus dem Kloster Brondolo südlich von Chioggia und befindet
ich jetzt in Berlin.
Aus der darstellenden Litteratur führen wir zunächst eine umfang-
"eiche und eingehende Monographie des Frh. von Czoerning^^^*) an,
ler die ethnographischen Verhältnisse der Poebene untersucht.
ht allem wünscht der Vf. ein Bild der älteren Bevölkerung Oberitaliens
n geben, zeigt aber hier mangelhafte Kenntnis, besonders auf dem Gebiet
ier Praehistorie, und ist auch in seinen Schlufsfolgerungen nicht immer im
^hte. Die klassische Litteratur kennt er dagegen vollständig und hier
dnd seine Untersuchungen wertvoll. Um die Wirkungen der kelto-romauischen
[ranspadaner in der Geschichte der späteren Zeit aufzufinden, geht er dann
vd die Geschichte des MA. ein und bespricht nicht nur die Epoche der
!iOngobardeuherrschaft, sondern auch die Regierung der Kaiserin Maria
Chereala. Am Schlufs wtlnscht und prophezeit er dem neuen Italien eine
^ode des Ruhmes und des Glanzes.
Hervorragende Bedeutung, trotz einiger Mängel und Fehler, hat die
imfangreiche Geschichte der Germanischen Stämme, die in Italien
iiifallen. Dem Vf. dieses noch nicht zum Abschlufs gebrachten Werkes,
lodgkin,^''^) muls eine vollständige Bekanntschaft mit dem Materiale nach-
lerflhmt werden. — Aus der Zeit der germanischen Herrschaften sind eine
Lnzahl einschlägiger Arbeiten zu erwähnen. Die Regierung Odoakers
^uindelt Gubo,^^^*) der mit rhetorischem Aufwandi den Satz zu beweisen
acht, da(s das, was der milde Germane geschaffen, der Arianer aus reli-
kteem Gegensatz zum auflebenden Papstum wieder zerstörte. Fusco^^^^)
ehandelt goldene, silberne und kupferne Münzen Odoakers. Auf die Zeit
er ostgotischen Herrschaft bezieht sich aufser einer MitteilungReiprichts^^^^)
m gründliche Studie Gaudenzis,^^^) welche die Thätigkeit Cassiodors
175) H. Hagen, Eine neue Hds. von Benedictui de AccoltU Getch. des ersten
namges: Yjs. f. Renjüssftnce 1, S. 184. —176) £• Dttmmler, Lateinische Gedichte
» 9. n. 11 Jh.: NA. 10, S. 881 flF. — 177) W. Wattenbach, Einige ürkk. des 11.
Bd 12. Jh. im germanischen Mnsenm: Mitt. aus d. germ. Nationalmuseum 1, S. 146. Mit
TtfaL — 1770 C. V. Czoerning, Die alten Volker Oberiteliens. Wien, Holder.
US. — 178) T. Hodgkin, Italy and her invaders. Bd. 1 n. 2. London. (Diese
rei Binde enthalten die Vorgeschichte der germanischen Herrschaft in Italien, d. h. die
ot von den jungen Jahren Theodosins des Grofsen bis zum Untergang des weströmischen
■Kliss, 876 — 476.) — 178^ A. Gubo, Odoraker und die Kirche. Staatsgymn. zu
^ — 178^) Giovanni Fusco, Delle monete di re Odoacre, dissertazione con note di
ntsatino Lnppi: Gaz. Kumism. (Ambrosoli) 6, S. 10/2. — X Ford. Gabotto, Del titolo
tpttrizio dalla caduta dell' impero d'Occidente alla fine del sec. VIII: Giom. Arald. 12,
27—80. (Ganz wertlos.) — 1780 Heiprieht, Zur Gesch. des ostgotischen Reiches
t Italien. Grors-Strelitz, G7mn.-Prgr. — 178^) Augusto Gaudenzi, L' opera di Cassio-
irio a Bavenna: Atti Hern. r. Dep. Bomagna 8. Folge, 8 Bd., S. 236—384. (Schlufs folgt.)
11214 XXVII. C. CipolU: lUlicn.
am Hofe von Ravenna beleuchtet. Der Vf. giebt ein deutliches Bilc
dem Hofleben und drückt die Bedentang Gassiodors in der Umgebung '
derichs insofern herunter, als er in ihm keinen aufserordentlichen Ministei
Beamten des Königs sieht, sondern ihm nur eine hervorragende, wenn
gewöhnliche und ordentliche Stellung unter den Beamten zuweist,
mit der schon so häufig behandelten, dunklen Chronologie seiner 1
beschäftigt sich der Yf. — Der byzantinischen Epoche widmete Calisse
der seit einigen Jahren die staatlichen Institutionen Italiens nach den
schiedensten Seiten beleuchtet hat, eine Abhandlung, die den Zeitrann
der Schlacht von Nocera bis zur Niederlage von Bari, d. i. von 554-
umfafst. Er erhebt sich nicht zu allgemeinen Betrachtungen, sondern i
sucht die Befugnisse der einzelnen Beamten bis zum Kaiser hinauf
verbreitet sich besonders über das Militärwesen. Mit der pragmati
Sanktion von 554 hat Justinian nach des Vf. Meinung nicht eine v
Veränderung der Konstitution bewirkt, sondern den bestehenden Zn
nur modifiziert. Auch die Verwaltung der Städte wird einer üntersm
unterzogen. Sehr wichtig für die Geschichte der Longobarden ist ein A
von Schmidt.^'»'-«)
Für die Geschichte des erneuerten Reiches ist nicht ohne B
tung ein Aufsatz von Deussen.^'^) — Die Verbreitung der karolingi
Sagen und die Abhängigkeit der italienischen Epiker von den französi
Trouvöres bespricht Castets.^'®*) Die Schlufsfolgerungen der l
suchungen Roys über die Legende in betreff des Jahres 1000 behi
Gabotto.^'®^) — Die schwierige Frage des Liber. pontificalis \
sucht auf Grund der zahlreichen und wertvollen italienischen Hdss. Walt 2
Die Collectio canonum von Deusdedit war Gegenstand zweier wie]
Publikationen: Stevenson^ ^^") hat die Entstehung der ganzen Sami
in betracht gezogen und weist nach, dafs Deusdedit sie c. 1066 ve
und dem Papst Victor HI. gewidmet hat. Die Ausgabe, die Marti
1869 in Venedig hat drucken lassen, ist nicht sorgfältig genug. U
nur einen vatikanischen Codex benutzt, während die andern Hdss. ihi
bekannt bleiben. Stevenson dagegen untersucht alle Hdss. und ihr g
seitiges Verhältnis und glaubt feststellen zu können, dafs der vatikai
Codex 3833, den Martinucci seiner Ausgabe zu Grunde legte, zwai
vollständigen, aber ungenauen Text bietet. Unter den zahlreichen 0
ist er der schlechteste. — Löwenfeld ^'*°) hat dieselbe Sammlung
198^) C. Calisse, II governo dei Bizantini in lUlia: Riv. stör. iUl: 2, S. 265
— 1780 ^' Schmidt, Zur Gesch. der Langobarden. Leipzig, Fock. 80 S. — 17
Galetschky, Die Urgeseh. der Langobarden. Weifsenfels, Gymn.-Prgr. — 178^
heim Deussen, Die Krönung der abendländischen Kaiser von Karl dem Grofsen bi
dem Grofsen. Linz, Gymn.-Prgr. — X Harnack, Die Bedeutung des ostrfin
Reiches innerhalb des MAlichen Staatensystems: Baltische MSchr. 82, 8. Heft. (C
beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Gresch. des Verhältnisses zwischen d«
römischen und dem karolingisohen Reiche.) — 1780 ^^^^' Castets, Reeherehes i
rapports des chan9ons de geste et de IVpop^ chevaleresque italienne: R. des 1
romanes 8. Folge, 18. Bd. — 178^) F. Gabotto, L' anno mille e la fine del i
Gazz. letter. (Torino) No. 9, 28. Februar. — 1780 Georg Waitz, Über die itali«
Hdss. der Liber Pontificalis: NA. 10, S. 463 ff. — 178*) Enrico Stevenson,
vazioni sulU 'Collectio Canonum* ili Deusdedit: A. soc. stör. rom. 8, S. 305 ff. — 17
Löwenfeld, Die Kanonensammlung des Kardinals Deusdedit und das Register Gregor
I^A. 10, S. 811 ff.
XXVII. C. Cipolla: Italien. 11,215
im anderer Richtung hin nntersncht. Er betrachtet ihr Verhältnis zn den
Regesten Gregors VII. Ewald und Püngk-Harttung glauben, dafs Deusdedit
iHr seine Eanonensammlung ein jetzt verlorenes Register Gregors VII. be-
lotzt hätte; L. dagegen kommt zu folgender Ansicht: 1) D. hat seine Sammlung
[Wischen Mai und September 1067 vollendet; 2) das uns überlieferte Register
jregors VII. ist nur ein dtlrftiger Auszug eines grofsen, verloren gegangenen
ateranischen Registers; 3) Kardinal Deusdedit hat kein anderes Register
ils das unsrige benutzt.
In bezug auf die Quellenuntersuchung aus der Zeit des Investiturstreits
st folgendes zu erwähnen: Simson^^*®) behandelt den Libellus de impera-
oria potestate, ein Pamphlet vom Standpunkte der kaiserlichen Partei.
Eine Hds. des Libellus ist nicht tiberliefert, unsere Kenntnis desselben stützt
dcb vielmehr nur auf eine Ausgabe des Matthias Flacius. Simson konstatiert,
iafs Ekhehard von Aura das Büchlein benutzt hat und wahrscheinlich in
derselben Hds., die Flacius vorlag.
Die Papstgeschichte zur Zeit des Vigilius und Pelagius wurde
von Duchesne und Chamard* '®p) behandelt. Duchesne hat beide
Päpste und besonders Vigilius angeklagt, Ghamard verteidigt sie. Duchesne,
der Herausgeber des Liber pontificalis ist Professor an der katholischen
Schule zu Paris. — Zu den wichtigsten Thatsachen der Geschichte der
Stadt Rom im 6. Jh. gehört das Schisma des Jahres 590. In betreff des-
selben besitzen wir drei ürkk. (praeceptum Felix IV. September 530;
Sentenzbeschlufs und den Libellus, den die Priester nach dem Tode des
Dioscorus, an Bonifaz richteten, Dez. 530), deren Text vor einigen Jahren
Amelli in einer Hds. der Kapitularbibliothek zu Novara entdeckt und
Dnchesne dann benutzt hat. E wald^^^) hat die Urkk. abgedruckt und einige
bistonsche Anmerkungen gemacht, die Mommsen^'*^ zu einer Erwiderung
Anlafe boten. Eine biographische Skizze Gregors I. verdanken wir Wis-
banni;^'**) eine alte Lebensbeschreibung desselben Papstes behandelt
Röhlemann.^'®*) Über die Gründung des päpstlichen Staates veröffent-
licht Magli an i^'®") einen kurzen Artikel; denselben Gegenstand besprach
Pariila y Gareia.^'®') Weiland hat zwei Briefe Benedicts IIL
(855/8) über die religiösen Bufsen eines Vater- und eines Brudermörders
heransgegeben. — Wichtig ist die gelehrte Untersuchung Martens^''*^)
aber die Wahlen Clemens II., Damasus II., Leos IX. und Victors IL Der
Vf. behandelt die kirchlichen Anschauungen in betreff der Papstwahlen, die
rar Zeit Heinrichs HI. nur wenig hervortraten, während der Regierung
178*) B. Simson, Zam Libellus de imperatoria potestate in urbe Roma: FDG. 25,
8. 374 f. — 178p) L. Duchesne u. F. Chamard, Les Papes du VI« sifecle: RQH.
57. S. 540 ff. — 178«) P«nl Ewald, Akten zum Schisma des J. 680: NA. 10, S. 412 ff.
- 11^} Ph. Mommsen: ib. S. 579 ff. — 178«) W. Wisbaum, Die wichtigsten
I^htaogen und Ziele der Thätigkeit des Papstes Gregors des Grofsen. Leipzig, Fock.
50 S. — 178t) O. Rfi hie mann, t)ber die Quellen eines altfranzosischen Lebens Gregors
<^e« Grofsen. HaUe. 40 S. — X Leopoldo Stegagnini, Sulla favolla della papessa
GioTtniuu Verona, Merlo. (Für das Volk.) — 178") E. Magliani, L' origine del
P«ere temporali secondo F. D. Guerrazzi: La domenica del Fracassa No. 87. —
178t) Manuel Pariila y Gareia, Verdadera origen y legitimitad de la soberania tempo-
^ de loe papas sobre los estados de la Iglesia. Rez. : J. Castejon y Elio : Boletin de
^T. Aead. de U historia, 7. Bd., 4. Heft, Oktober (1885). — - 178^) W. Märten s,
^ Besetzung des pftpstlichen Stuhls unter Heinrich lU. und Heinrich IV.: ZKR. 20,
8. 189 ff.
11^16 XX Vn. C. CipolU: lutien.
Heinrichs IV. aber immer stärker wurden. Sehr wichtig ist der Abschnitt
über das Patriziat Heinrichs HI. Im Dezember 10^ hat Heinrich die
Würde des römischen Patrizius erhalten; hierüber sprachen sich in zuTer-
lässiger Weise Leo von Monte Cassino und die Annales Romani ans, denen
sich eine kurze Notiz des Petrus Diaconus anreiht. Nicht nur über die
chronologische Folge der Thatsachen, sondern auch über die faktische Be-.
deutung jenes Titels trefflich ist und ausführlich gesprochen; er verfolgt seinen
Gegenstand bis 1050. — Pflugk-Harttung^'**) bringt einen Beitrag
zur Geschichte und Chronologie der beiden Lateransynoden von 1069 nnd
1060, mit bezüg auf den Aufsatz Panzers: Papstwahl und Laieninvestitnr
zur Zeit Papst Nikolaus IL (Hist. Taschenbuch 6. Folge 4. Jahrgang
S. 55 — 78). — Berücksichtigung verdient eine Studie Delarcs*'*^) über
die letzten Jahre Gregors VH. und seine Beziehungen zu Robert GuiBcard
vom Jahre 1060 an, als der Normanne dem Papst Treue schwur. Doch
ist dieser Artikel keine eingehende Untersuchung mit neuen Gesichtspunkten,
sondern nur eine summarische und synthetische Darstellung. Nach Bon-
doni^^^) stammt Gregor YIL aus dem edlen Geschlechte der Aldobran-
deschi; er weist es entschieden zurück, dafe der ruhmvolle Papst niedriger
Herkunft sei, wie die Sage erzählt. Eine Biographie Gregors YH. von
Montalembert erschien in deutscher Obersetzung. ^^^ Mehr vom philo-
sophischen und politischen als vom rein geschichtlichen Standpunkt hat der
bekannte Gelehrte und Staatsmann Bonghi^^^») das Wirken Gregors MI.
betrachtet. Das Endziel von Gregors vielseitiger und unermüdlicher Th&tig-
keit war, die Freiheit der Kirche und sittlichen Lebenswandel des Elenu
herzustellen und zu erhalten. Eine Yergleichung der Kirche in jener Zeit
mit der heutigen veranlafst den Vf. zu folgender Schlufsfolgeruug: Die
politische Gewalt des Papsttums ist untergegangen, seine religiöse und geist-
liche Macht dagegen, besonders in kirchlichen Kreisen erheblich gewachsen. —
Nicht übergangen werden darf eine kleine Schrift May Sj^'^b) der sich mit
dem bekannten Satze, mit dem Gregor VII. sein thatenvolles Leben abge-
schlossen haben soll: 'Dilexi iustitiam, odi iniquitatem, propherea morior
in exilio* beschäftigt und zu dem Schlufs kommt, dafs in Gregors Sinn der
Papst die personifizierte 4ustitia', der Iniquus dagegen kein anderer als
der Kaiser ist.
Auf das juristische Gebiet übergehend erwähnen wir zunächst das
wertvolle und wichtige Werk Gaudenzis*'*®) über das Eigentumsrecht
178*) J. V. Pflugk-Harttung, Zur Lateran-Synode des Jahres 1069: FDG. «5,
S. 365 ff. — K. Panzer, Papstwahl und Laieninvestitar zur Zeit Papst Nikolaus' ^•'
Hist. Taschenb. 6. Folge, 4. Jhg., 8. 66—78. — t78y) O. Delarc, Saint Gregor VlI,
demiäres ann^es de son Pontificat: RQH. 88, S. 6 ff. — 178*) Gt. Rondon i, Dells ren
origine di Gregorio VU : R. stör. ItaL 2, S. 886—48. — 179) Montalembert,
Gregor VII, Mdnch, Papst, Heiliger; deutsche t^rs. von J. Müller. Regensbuxg, Iüb^
gr. 8®. 174 S. — X W. Piper, Die PoUtik der deutschen MetropoHtangewalt. Qusdlin-
burg. 1884. gr. 8®. 68 S. (Behandelt das Verhältnis Gregors zur deutschen und tn^'
zosischen ELirche.) — XM. Wiedemann, Gregor VII. und Erzbischof Manasses I. ^<>D
Reims ; ein Beitrag zur Gesch. der . franzosischen Kirchenpolitik des Papstes Gregor VH
Leipzig, Fock. 1884. 88 S. — X Leopoldo Stegagnini, Brevi oenni storiei per T otts^«
centenario di Gregorio VH. Verona, Merlo. (Populäre DarsteUung.) — 17$») R««*'
Bonghi, Gregorio VH e Leone XIII: NAnt. 62, S. 6 ff. — 179^) J. May, Der Be-
griff *ju8titia' im Sinne Gregors VH.: FDG. 26, S. 178 ff. — 17»«) Aug^to GaudeD««,
Sulla proprietä in Italia nella prima metk del Medioevo. Bologna, tip. Militare. 1884.
XXVn. C. CipoUa: Italien. 11,217
im froheren MA. Der Feadalismns wurde von den Franken eingefflhrt,
aber nur in seiner ursprünglichen Form der Benefizien. Die wahre
FeodaUtftt beginnt erst mit Eonrads II. Gesetz de Feudis. Den Kampf
zwischen den freien Gemeinden und dem Feudalismus skizziert der Vf. mit
kurzen, aber klaren Worten. In Unterstalien, wo die Kommnnalverfassung
schwach war, dauerte der Feudalismus länger fort. — Für das Longobarden-
recht liegen mehrere ntltzliche Beiträge vor. Schon Savigny und Troya
haben auf Spuren des römischen Rechtes in den Gesetzen der Longobarden
hingewiesen, Del Giudice^^^) hat diese Spuren verfolgt und untersucht.
Durch verständige und ausreichende Yergleichungen hat er seine Ansichten
hegröndet. — Wertvoll ist auch eine spezielle Untersuchung Tamassias.^'**)
Nicht sehr umfangreich ist eine Studie Caiazzos,^^^) deren Inhalt nicht
dem vielversprechenden Titel entspricht. — Unter fleifsiger Benutzung der
Terschiedenen Quellen behandelt Mazza^^^) die Frage nach dem sogen.
Folg Liprando. Für die Kunstgeschichte wichtig sind zwei Abhandlungen,
TOtt denen die erste ^^*^) Aber das Gebiet der alten Architekten hinausgeht
und einen technischen und künstlerischen Zweck im Auge hat, während
die zweite ^'^^) eine ausführliche Beschreibung der älteren Denkmäler der
italienischen Malerei giebt.
Oberitalien. Küstenland und Yenetien. — Die Ausbeute
ist gering. Inschriften und andere Altertümer Salonas werden in zwei
AoMtzen behandelt. Interessant ist ein goldnes Kreuz, welches in der
dortigen Basilika gefunden wurde. ^'•'^) — Von zwei Tributen, welche die
Bewohner der Inseln von Quamero trotz ihrer Abhängigkeit von den
Byzantinern, zuerst den Slaven (im 9. Jh.), dann, seit 996 den Yenetianem
ahlten, erzählt Yassilich.^'*') — Die christlichen Altertümer zweier
Kirchen in Gemona bilden den Gegenstand von zwei sorgfältigen Abhand-
lungen Baldisseras.^'*") — Der Ref. ^'•*) hat seine Untersuchungen
Aber die ältere Bevölkerung der venetianischen Lagunen seit dem Unter-
ging des weströmischen Reiches mit besonderer Rücksicht auf das Chroni-
con Altinate fortgesetzt. Er behandelt die bischöflichen und Familien-
Kataloge jenes Chronicon und ihr Yerhältnis zu dem Text desselben. —
179^) Giuseppe Del Giudice, Le traccie di diritto romano nell* Editto longobardo:
^i Init. Lomb. IS, S. 461 ff. — 179«) G. Tamassia, Le alienazioni delli immobili
' ?H endi secondo gli antic^ diritti germaDici e specialmente il longobardo. Milano,
°^H. 2S6 S. — X L. Morä, La condizione giuridica dei Bomani dorante il dominio
^Ungobardi. Milano, Civelli. 16^ 16 S. — 1990 ^- 3* Caiazzo, L' umanismo
**^ dottrina penale italiana dall' avvenimento del regno longobardo fino al secolo X.
'^'cnno, Giom. di SicUia. — 199S) Angelo Mazza, II piede Liprando e le misure di
^ienda (drei Briefe mit einem Anhang). Bergamo, Pagnoncem. 16^. VII, 230 S. —
179^) Edoardo Meila, Elementi dell' architettura romano-bizantina e della longobarda.
^<|rmo, Bocca. 2S S. Bfit 11 Tafeln. — 1990 ^' Lefort, Ätudes sur lee monoments
^'iiaitift de la peinture chrtftienne en Italie et Monges archtfologiqnes. Paris, Plön.
^^^4. 1S<>. IV, 2S9 S. — 199^^) B., Iscrizioni trovate nella basiHca oristiana a Salona
* >«e adiaeenze ; Una croeetta d' oro trovata nella basilica cristiana a Salona : BuU. archeol.
* itoria dafanaU 7 (18S4). — X id., Gli scavi nella basilica cristiana a Salona e sue
*^«eeiize: ib. 8, 1. o. 8 Heft (Januar und HDlrz 1886). — 1990 Giuseppe Yassilich,
^ tribnti deUe Uole del Quamero: Archeogr. Triest 11, S. 297 ff. — 179*) Valentine
^^Uitsera, L* antico fönte battesimale della Chiesa ardpretale di S. Maria in Gremona.
)j^*iBena, Bonanni. — id., La chiesa di S. Giovanni in Gremona, nuova relazione. Gemona,
^««ntori. — , 199*) Carlo Cipolla. Ricerche sulle tradizioni intorno alle antiche immi-
8»iooiii nella Lagnna: AVen. 29, S. 831 ff.
11,218 XXVII. C. Cipolla: Italien.
Anf die vom so viel behandelte Frage nach der Erbanung der Markaa
in Venedig bezieht sich eine Abhandlung Pasinis/^^) eine ander«
selben Vf.^*^) anf den kostbaren Schatz der Kirche. Er beschreib
zelne Stücke derselben und erleichtert das Verständnis dnrch Beigabe
reicher schöner, chromolithographischer Tafeln; dieses Werk hat g
Wert und man kann sie ohne weiteres als eine Ergänzung betrachte
der grofsartigen Beschreibung des Bauwerkes, welche die Buchhai
Ongania zu Venedig zum Abschlufs gebracht hat. In dieser letzten
kation geben Bolto und Cecchetti^®*) ürkk. und Erläuterungen. -
der wichtigsten Fragen in bezug auf die venetianischen Bauwerke :
nach der Fundierung auf einem so unsichem und nachgiebigen ]
Welche Aufschlüsse hierüber das Nachgraben bei den Glockenthürmc
S. Marco giebt, teilt Boni^®*) in einem trefflichen Artikel mit. Er |
dafs die Grundlegung zum Turme im 10. Jh. stattfand. — Von
Wichtigkeit ist der Aufsatz eines noch jungen, aber sehr gelehrte
leider schon gestorbenen Forscher, Adolf Fanta*®*) (t 15. Nov.
über die Verträge und Beziehungen zwischen den deutschen Kaiser
Venedig bis zur Zeit Ottos III. Neues Material ist nicht beigebracl
alte aber, besonders die Urkk., mit höchster Sorgfalt benutzt. — Vor
geringerer Wichtigkeit für die venetianische Geschichte ist eine Publi
neugedruckter Eaiserurkk. , die sich auf das Patriarchat von A
beziehen, von Mühlbacher, die auf Veranlassung der historischen <
Schaft zu Venedig ins Italienische übersetzt wurden.^®*) — Pinto
setzt seine eingehende Studie über die von Gfrörer verfafste venetii
Geschichte fort, und bespricht die Zeit der byzantinischen Geschieht
die Inseln der Lagunen. Er hält die Ansichten des deutschen Foi
über die niederdrückende Schwere jener Herrschaft für übertriebe
Kef.^^*) hat einen Zusatz zu seiner Bibliographie der Quellen fl
Geschichte Venetiens und der venetianischen Territorien (Küstenland,
und Trient) bis zum Ende des 10. Jh. veröffentlicht. — Torcello, ei:
berühmtesten Inseln der venetianischen Lagunen, ist Gegenstand einer
Zulians.^®') — Giuliari^®*) hat mit Hülfe der älteren bis ins
reichenden Urkk. ein Verzeichnis der veronesischen Ortschaften festg
Trient. — Orsi^®*) vollendete sein verdienstvolles Verzeichi
tridentischen Dörfer mit historischen Erläuterungen. Zum Schlufs
j
ISO) Antonio Pasini, Qnale sia il vero anno della consacrazione della l)a
S. Marco in Venezia. Venezia, tip. deU' Immacolata. 16®. HS. — 181) i^v ^
di S. Marco in Venezia illustrato. Venezia, Ongania. 4®. Mit Tafeln. (BUh
4 Lieferungen erschienen.) — 18S) C. Boito, B. Cecchetti etc., La basili«
Marco in Venezia iUustrata neUa storia e neir arte eon documenti da scrittori v(
Venezia, Ongania. gr. F. (20 Lief, mit 650 Tafeln.) — 188) Oiacomo Boni,
di fondazione del campanile di S. Marco: AVen. 29, S. 856 ff. — 184) Adolf
Vertrüge der Kaiser mit Venedig bis znm Jahre 988: MIÖG. (Ergftnzungsh.) 1, S. 6
— 185) Sog* MUhlbacher, Diplomi inediti attinenti al patriarcato di Aqnil
1082): MiscelL della r. Deput. Ven. di stör, patria 8. — 185*) P* Pin ton, L
di Venezfa di A. F. Gfrörer 2. Teil: 'II concetto deir opera' AVen. 29, S. 80
— 186) Carlo Cipolla, Appendice III aUe Fonti edite della storia della regine
della caduta deU' impero Romano sino alla fine del secolo X: Miscell. della Deput
Ven. 8. — 187) G, F. Znlian, Torcello e la sna cattedrale. Venezia, Ancora. -
G. B. C. Giuliari, II Veronese all' epoca Romana: Miscell. d. r. Deput. Veneta c
patria 8. (Die Namen sind alphabe^sch geordnet.) — 189) Paolo Orsi, Si
toponomastica Tridentina: ATrent. 4, S. 1 — 19. (Von 'Lino' bis.*Ziano'.)
XXVII. C. CipolU: lUlien. 11,219
wir noch eine Untersnchnng Hubers^*®) erwähnen, in der er entgegen
Malfatti^*®*) die Antenticität der ürk. Konrads IL vom Juni 1027 über
die Obergabe der Grafschaft Bozen und des Vintschgaus an das Bistum
Trient verficht.
Lombardei. — Zur Zeit des Übergangs vom Altertum zum MA. lebte
in Mailand der ruhmvolle und vielseitig beschäftigte Bischof Ambrosius,
Aber dessen Leben wir Förster**^) ein kleines Schriftchen verdanken. —
Mnavarbeiten in Mailand behandelt Barbier de Montault.^*^) —
Eine kurze Studie tlber eine in der Zeit der späteren Benaissance in
MaUand erbaute Kirche giebt Rotta.^*^) Riboldi,*®*) der jetzige Bischof
?on Pavia, behandelt drei Grabmäler von hervorragender Bedeutung in
jener Stadt. — Eine Inschrift von Cremona beginnt: hoc famulum clari
fieri fecere Rimbaldi (Lantelmus Rimbaldi). Man glaubte, dafs sie aus
dem Jahre 676 stammt. Nach einer neuen Erklärung der chronologischen
Angaben aber weist sie Novati^**) ins Jahr 1370.
Für Piemont ist wenig vorhanden. Von sehr geringer Bedeutung
ist ein kurzer Artikel Blanchards^**) über die Herkunft des
Haoses Savoyen; was er sagt, hat er dem bekannten Buche Caruttis:
'II Conte Umberto I. Biancamano' entnommen. — Eine sachkundige
Untersuchung über einige Altertümer Susas liefert Rosa.^*') B6thaz^®®)
bat das Leben und Wirken eines hl. Bischofs von Aosta ausführlich
beschrieben.
Auch für Ligurien liegt wenig vor. Der bekannte Archaeologe
Poggio^^*) untersucht mit ausgezeichneter Sorgfalt den Sarkophag, der
die Reste der hl. Libania enthält, und der römischen Ursprungs ist. Von
groDser Wichtigkeit wird eine vor kurzem begonnene Publikation werden,
die Urkk. und geschichtliche Nachrichten aus dem Archive von Savona mit-
teilt. Der Herausgeber Bruno *^®) beginnt mit einem Diplom Ottos III.
vom Jahre 996, von dem er ein Faksimile giebt.
Mittelitalien. Toscana. — Eine vom künstlerischen Standpunkt
bedeutende Publikation ist die von Befani^^^) über die berühmte Kirche
von S. Giovanni zu Florenz. — Das Schlofs Ganossa und das Geschlecht,
190) A. Haber, Beitrüge zur alteren Gesch. Österreichs: 9. Das Diplom Konrads II.
▼on 1. Juni 1027 und sein Ausstellungsort 'Fontana Frigida': MIÖG. 6, S. 894 ff. —
IM*) T. Malfatti, I confini del prindpatodi Trento: A. per Br. Istr. e Trent. 2, S. 12 f.,
39 f. ~ 191) Th. Fdrster, Ambrosius Bischof von Mailand, eine DarsteUung seines Lebens
u<l Mines Wirkens. Bez.: Benrath: DLZ. 6, No. 1, 8. Januar. — 192} H. Barbier
de Montault, Les mosai'ques de Milan. (Separatabdrnck aus der 'Revue de l'Art chretien*.)
Arru, See. du Palais du Pas-de-XJalais. — 198) Pi^olo Rotta, II santuario di Xostra
Stgnora presse S. Celso. Milano, Riformatorio. — 194) A. Riboldi, I tre venerabili
Kpoleri di S. Siro, S. Agostino e s. Severino Boezio nella cattedrale di Pavia riconosciuti
«d omati. Pavia, Fusi. 180 S. Mit Tafeln. (Der Kultus für Severinus Boethius wurde
^w Rnrze durch Papst bestätigt.) — 195) Francesco Novati, Un preteso monumento
longobsrdo: ALomb. 2. Folge, 2, S. 188 ff. — 196) ^^' Blanchard, Les origines de
Itmaison de Savoie: RSavoisienne 26. Jhg., No. 6, Mai. — 197) U. Rosa, Di un'
nfon inedita scoperta in Susa nel 1822 e la conca battesimale della Chiesa di S. Giusto.
Tormo, Paravia. — 198) J* B^thaz, Yie de St. Grant ^veque et patron du diocäse
4'Aorte. Aoflte, Duc 16^ IX, 286 S. — 199) V. Poggi, L' uma di S. Libania in
^ova: Giern, ligust. 12, S. 48 ff. — 300) Agostino Bruno, Documenti di storia
%re estrattl dagli antichi archivi del Comune di Savona. Savona, Miraita. — SOI) 6-
B. fiefani, Memorie storiche deir antichissima basilica di S. Giovanni Battista di Firenze.
Fii«j«, Patronato. 220 S. —
11,220 XXVn. C. Cipolla: Italien.
das diesen Namen trägt, behandelt ganz kurz Stegagnini,*^^ das Gebiet
von Correggio in älterer Zeit Magnanini.*^^)
Romagna. — Eine wichtige Quellenpablikation ist die von Tar-
lazzi*^^) fortgesetzte Sammlung der ravennatischen Urkk. Fantazzis.
Diehl*^^) versucht auf Grund der Überreste der alten Denkmäler and
des Liber pontificalis der Kirche Ravennas von Agnellus die alte Stadt in
ihrer Pracht zu rekonstruieren. Er giebt zu diesem Zweck eine yoU-
ständige Erklärung der zahlreichen Denkmäler der Stadt und giebt zugleich
eine interessante Darsteltung des höfischen und städtischen Lebens in der
Zeit der ostgotischen Herrschaft. — Einen verwandten Gegenstand behan-
delt Müntz,^^*) der sich mit den Musivarbeiten Ravennas beschäftigt. £r
gedenkt der Arbeiten Bertis, Rabus, Richters, über dieselben Mosaiken nnd
behauptet mit vollem Recht, dafs Ravenna fttr den Forscher auf dem Gebiete
der christlichen Archäologie des 5. und 6. Jh. dieselbe Bedeutung habe wie
das ausgegrabene Pompeii für den Historiker der römischen Eaiserzeit —
Eine Stelle des von Marini*^**) (S. 297) herausgegebenen Papyrus von
Ravenna untersucht und erklärt Monaci.^^^)
Für Umbrien erwähnen wir eine bemerkenswerte Untersachvng
Migninis*^^) Ober den karolingischen Sagenkreis, der auch hier bekannt
war und seine Blüten trieb. — Für die Heiligengeschichte Umbriens wurde eine
im Jahre 966 verfafste Passio ediert. ^^*) — Ein byzantinisches Gemälde, das
in Spoleto aufbewahrt wird, erläutert ein Unbekannter.**^) — Einen am Ende
des 11. Jh. durch den Cosmaten erbauten Ereuzgang bespricht Faloci-
Pulignani.***) Eine Lampe des 5. und ein Weihrauchgefäfs des 12. Jh.
behandelt C o 1 1 i o. ***) Alte Bildhauerarbeiten in der Kirche des hl. Yincentins
und Alexandra zu Ascoli erläutert Castelli.'*^) Auf die Kirchengeschichte
Umbriens und der Marken beziehen sich einige kürzere Mitteilungen.**^''^*)
20S) Leop. Stegagnini, CanoeBa cenni genealogico-biogpraficL Verona, Merlo.-^
SOS) ^* Magnanini, 11 Correggese prima del sno veochio caatello, dissertazioni
storiche. Correggio d' Emilia, Palazzi. — 1S04) Antonio Tarlazzi, Dei moBomeDti
Btorici pertinenti alle provineie della Romagna: Zweite Folge 'Carte*; appendice ai 'Modo-
menti Ravennati' del co. Bfareo Fantuzzi. Ravenna, Calderini. 2. Abteil. S. 281— 6S<>-
— 305) Ch. Diehl, Bavenne, dtnde d*arch^ologie byzantine: L'Art. 11, No. 2 an«}
folgende. — 200) E. MUntz, The loe moBaics of Ravenna: The American J. of ArchB«o-
logy and List, of the fine Art 1, S. 115 ff. — 200*) Marini, I papiri diplonutiei.
Roma. 1806. — 207) A. Monaci, Sopra un passo non inteso di im papiro Ravenoftt«:
A. soc. Rom. 8t. pstr. 8, S. 691/6. — 208) Girolamo Hignini, Le tradizioni dell' epopM
Caroliogia nell' Umbria. Perugia, tip. Umbra. 20 S. — 200) Puno S. Pontiani: Axak^
BoUandiana 4, 1. Heft. — 210) C^nni storiel snlla eantiss. ieone venerata nella banUc»
metropolitana di Spoleto, pubblicati nella ricorrenza solenne del VII centenario daUa dons-
zione dell' imp. Federico Barbarossa. Trevi Umbria, tip. Nazzarena. — 211) Miehele
Faloci-Pulignani, II Chiostro di Sassovino: Italia 2, No. 20/1. — 212) S. Servsasi
CoUio, Descrizione dl una lampada e di un tnribolo antichissimi aggetti di orificerii*
Sanseverino Harehe, Borgarelll. 8^ Rez. : t^er das Alter des Rattchfsases vgl die ein-
gehende Besprechung in A. Marche Umbria 2, S. 892. — X Bruder Bamaba d' Alsssi**
Di un paliotto d' altare del 9 o 10 secolo ritrovato a S. Maria degli Angeli in q^
d* AssUi: Arte e Storia 4, Xo. 6 (8. Februar). (Mit Briefen von 6. B. De Bossi oo'
L. Carottoli.) — 21S) G* Castelli, Sculture ascolane del sec. XI: L* Italia 3, No. \'
(Und auch: Roma, tip. della Camera dei Deputeti. S. 10.) — 214) X Milziade Santooi«
Degli atti e del culto di S. Ansovino compatrono della cittk di Camerino commeiittfi<^;
Camerino, Sarini. 1884. 160 S. Mit 1 Tafel. — 215) X L. Giampaoli, Stn^
Ubaldo canon. regolare lateran. Memoria storica con documenti inediti. 1. Bd. S. CsaciiB^'
CapelU. 16«. 470 S. — 210) X RaflSiele Foglietti, Storia di S. Giuliano 1' ospitstof«
patrono di Macerata. Macerata, Bianchini. 16®. 16 S. (Fttr das Volk.)
XXVII. C. Cipolla: Itolien. 11,221
Rom nnd seine Umgebung betrifft eine Abhandlung Gregorovins'.^^'^)
Der Held der grofsen Revolution, welche im Jahre 9d2 die Herrschaft der
bis dahin allmächtigen Harrozia stürzte, war Alberich, der einzige Sohn
iesselben ans ihrer ersten Ehe mit dem Markgrafen desselben Namens.
Überich pr>e Münzen als Fürst und Landesherr, von denen einige Denare
mf uns gekommen sind. Sie sind der Gegenstand der erwähnten Abhand-
mg, aus der wir zugleich erfahren, dafs von Octavian, dem Sohne Alberichs,
eine Münzen erhalten sind. — Erinnerungen an den gotischen Krieg im
. Jh., die mit der Kirche St. Maria im Trivir zu Rom verknüpft sind,
iebt Marucchi.*^^) Die heutige Kirche dieses Namens ist nicht die
rsprflngliche, sondern eine in jüngeren Jhh. neu erbaute genau auf der
teile der alten. — Die Leichen der hh. Petrus und Paulus wurden im
ahre 256 in den Katakomben begraben. Kaiser Gonstantin gedachte zu
ihren der beiden Apostel zwei Kirchen zu errichten und begann noch zu
men Lebzeiten den Bau derselben. Die Überführung der Leichen in die
[irchen fand dann zwischen 355 und 359 statt. '^^) — Mit den sozialen
nd ökonomischen Zuständen des römischen Landes beschäftigt sich eine
tndie Galisses,^*^) in derer auf Grund reichen und guten Materials die
echthche Lage der Diener, Golonen und sogen. Libellarii bespricht. Er
intenucht femer das Eigentum am Acker und die sich darauf bezüglichen
iechte, sowie die Bedeutung des domus culta und ähnlicher Ausdrücke. —
)er ausgezeichnete Bruzza ***) wurde durch den Tod an der Herausgabe der
Kegesten des alten Tibur (Tivoli) gehindert. Aus seinem Nachlasse wurde
üe Vorrede dazu veröffentlicht, die eine Erläuterung der Regesten und
^e eingehende Beschreibung der Stadt enthält; topographische, historische
nid soziale Verhältnisse sind hier mit Sachkunde behandelt.
ünteritalien. Gegen J. MerKels Ansicht, dafs die Deutschen das römische
Recht zuerst gekannt und gelehrt hätten, hat im Jahre 1884 Brancaleoni
Zweifel erhoben. Er glaubt, dafs zur Zeit vor der Einrichtung der Assisen
durch König Eoger das römische Recht im Neopolitischen fast unbekannt
Qnd höchstens unbewufst in einzelnen seiner Bestimmungen im geltenden
Recht aufgenommen war. Perla***) ist hiermit nicht einverstanden. Er
seht den Spuren des römischen Rechtes in den ürkk. und Chroniken nach
Qiid heweist aus einer bisher unbekannten Urk. von 1078 die direkte Kenntnis
des römischen Rechtes. Die Klöster Cassino und La Cava, wo neben den
Rassischen auch die kirchlich-patristischen Studien blühten, haben unendlich
^r die Erhaltung der älteren Kultur geleistet und haben auch dem Gesetze
^d dem Recht ihre Aufmerksamkeit geschenkt. — Die Beschreibung
'^hrerer alter Fresken von Carpignano in Terra d'Otranto, von denen
IS17) F. GregoroviuB, Die MUnzen Alberichs des Forsten und Senators der Römer
^3M4: Mttnchener SB. 1886 Jhg., S. 27 ff. — ttS) Orazio Harncchi, La galeria
^ pittca Colonna e la distrnzione di una^Chiesa: NAnt. 80, S. 487 ff. — 319) C.
^'^«8, Das Alter der Grftber und Kirchen des Paulus und Petrus in Rom: ZKG. 8,
^* Heft (1884). — S20) C. Calisse, Le condizioni deUa proprietä territoriale studiate
^i doeunenti della provineia romana dei sec. VIIl, IX e X ; A. soc. Rom. st. p. 7. Bd.,
^309 ff.; 8. Bd., S. 60 ff. — SSI) Luigi Bruzza, Osservazioni sul regesto Tiburtino:
^distoria e diritto, 1885 Jhg., Anhang. — X M. Collignon, Bas-relief en stue
^«v^itU Fomeeina: 6az. aroh^logique 10, 3./4. Heft. — 222) R- Perla, Del diritto
^^^^0 giostinianeo nelle provincie meridionali d' Italia prima delle assise Normanne : ANapol.
^^ 8. 130—85.
11222 XXVII. C. Cipolla: Julien.
einige bis ins Jahr 909 hinaufreichen, verdanken wir Die hl.***) — Mit
der Münzprägung in der Epoche der Normannen beschäftigt sich
Engel.***) — Maresca di Serracapriola***) glaubt an die Wahr-
scheinlichkeit der Tradition, nach welcher die Domkirche von Neapel im
1. Jh. erbaut wurde. — unter den lokalgeschichtlichen Arbeiten erwähnen
wir in erster Linie einen wertvollen Aufsatz Schipas ***) über die Gründung
des Herzogtums Benevent durch Herzog Zotto, die er ins Jahr 570 verlegt. —
Eine umfangreiche und eingehende Studie widmet Stroffolini**') der
Grafschaft Capua. — Zur Quellenforschung giebt Schipa einen guten Beitrag
durch eine Abhandlung über die Chronik des hl. Stefanius ad rivum maris.
Dieselbe umfafst den Zeitraum von 842 — 1185 und wurde 1876 von Pietro
Saraceno ediert. Schipa wies nach, dafs die Chronik keineswegs eine
Fälschung des 18. Jh. ist. — Zahlreiche Beiträge zur Kenntnis der histo-
rischen Verhältnisse der Basüicata und ihrer Nachbargebiete giebt Lacava.*'^
Die berühmte Basilika des Paulinus zu Nola ist von neuem beschrieben
worden.**®)
III. Blüte des Städtewesens. (11.— 13. Jh.)
Gesamtgesohiohte. Wir kommen nunmehr zur Geschichte des ruhm-
vollen Zeitraums der freien Gemeinden, in dem mit der Freiheit auch
Wissenschaft und Kunst in Italien einen hohen Aufschwung gewannen.
Auf dem Gebiete der Quellenpublikationen gebührt die erste Stelle
dem 2. Bande der Acta imperia, von Winkelmann **^) herausgegeben.
Der erste Band erschien im Jahre 1880. Für die Geschichte der ganzen
Halbinsel vom Tode Friedrichs I. bis zum Anfange der Renaissance bietet
dieses Werk das reichste und wichtigste Material, mag man die inneren
oder die äufseren Verhältnisse oder vor allem die Beziehungen Italiens
zum Kaisertum ins Auge fassen. — Von Holder- Egger***) erhalten
wir einige wertvolle Mitteilungen über zwei auf der Bibliothek des Klosters
S. Francisco zu Assisi befindliche Hdss. Ein Codex enthält eine im 14. Jh>
verfafste Weltchronik, deren Autor ein Minorit aus Assisi zu sein scheint.
Eine Pergamenthds. des 13. Jh. enthält eine umfangreiche Chronik 'quatuor-
decim ministrorum generalium (Ord. Minor)*, welche, wie es acheint,
für die Geschichte des Minoritenordens von grossem Wert ist. Auf die
SS8) Oh. Die hl, Peintures byzantines de Tltalie m^ridionale : BaU. de com»p-
helMnique 9, 8. Heft, März. (Fortsetzung; vgl. dieselbe Z., 8. Bd.) — 224t) ^H^^'
Monnaies in^dites des Normands dltalie: RNamismatique 3. Folge, 8. Bd., 4. Heft. —
2S5) Antonino Maresca di Serracapriola, 11 duomo di Napoli. Firenze, tip> ^^^
Patronato. 98 S. — 2S6) Michelangelo Schipa, Una data contro versa: ANapol 10<
S. 750—60. — 2S7) 6. Stroffolini, La contea di Capua saggio storico-critico. 2 Binde-
Caserta. (Der Vf. glaubt, dafs die heutige Stadt Capua und nicht S. Maria di Capn« mit
dem älteren Capua identisch ist.) — 238) Michelangelo Schipa, La Cronaca di a Steftoo
ad rivum maris: ANapoL 10, S. 584 — 74. — 229) M. Lacava: Lucania letteraria, 1- ^
2. Januar, 22. Februar, 4., 6., 8., 22. März, 10. u. 19. April. (Er spricht von Basili<»t^
Numistione, lukanischen Altertümer, Stadt Potenza u. s. w.) — 2W) H. HoltziDgef'
Die Basilika des Paulinus zu Nola: Z. f. bildende Kunst 20, No. 6, 26. März. — ^ ^
F. Di Hon, The Virgin Mother of Good Counsel: a history of the ancient Sanctotfr ^
Our Lady of Good Counsel in Genazzano. London, Bums and Gates. — S81) £d*^
Winkel mann. Acta imperii inedita seculi XIII et XIV Urkk. u. Briefe zur Geschieht«
des Kaiserreichs und des Königreichs Sizilien in den Jahren 1190—1400. 2. Bd. Inns-
bruck, Wagner. VIII, 988 S. (Fttr den Gebrauch der beiden Bände ist der Index ^ti^
nützlich, welcher den 2. Bd. schliefst.) — 382) Holder-Egger: NA. 10, S. 285/Ö-
XXVII. C. CipolU: ItaUen. 11,223
inoritenfrage kommen wir noch einmal zu sprechen. — Eine Urk. vom
hre 1190, die den fortwährenden Gebrauch des longobardischen Rechts
zeugt, hat Gaudenzi^^^) herausgegeben. Auf die Quellen aus der Zeit
iedrichs I. bezieht sich eine Abhandlung Lüdeckes.***)
Durch eine Dissertation Wolframs****) veranlafst, hat Bernheim***)
mütai und Bischofswahl behandelt. — Der Lombardenbund gegen Fried-
h I. ist der Gegenstand eines Epos von Pucci.***) Gegen M. Meyers
igriffe auf die Echtheit der Schrift über das Schisma zwischen Adrian IV.
dOetavian (Victor IV.) steUt Ribbeck **«) fest, dafs sie im Jahre 1160
er spätestens 1161 von einem Anhänger des Kaisers verfafst wurde.
glaubt, dafs eine Verwandtschaft des Traktats mit dem Schreiben
tiannes de Romano auf der Hand liege; doch möchten wir daraus nicht
lieh schüefsen, dafs Johannes auch der Vf. des Traktats ist. — Eine
te Biographie Rainalds von Dassel verdanken wir P flu gk-Harttung.^*"^
ich seiner Ansicht war es Rainalds Ziel, die weltliche und geistliche Gewalt
s Papstes zu vernichten und ihn zu einem gewöhnlichen Bischof herabzu-
öcken, dessen Wahl dem Kaiser zustände. — Reese***) betrachtet die
»Igen des Wormser Konkordats und gelangt zu dem Resultat, dafs die
icbsanmittelbaren Bischöfe in Burgund bei Erteilung der, Investitur fidelitas
id hominium leisteten, während die italienischen Bischöfe nur zur fideli-
3 verpflichtet waren. Er stellt femer fest, dafs die Bestimmungen des
ormser Konkordats unter Friedrich I. auch in den aufserdeutschen Ge-
eten giltig waren. — Von den Ergebnissen des Friedens von Venedig
rieht Löwenfeld.***) Der Kaiser hatte erkannt, dafs er sein kirchen-
»litisches Ideal, die Suprematie des Kaisertums über das Papsttum, nimmer
reichen würde, sodafs also auch, ebenso wie der Papst mit den Bedingungen
« Friedens relativ zufrieden war. Einige Fragen^ die erledigt werden
nüsten, blieben noch übrig und Löwenfeld untersucht die über die mathil-
oischen Güter. —
Wesen und Einflufs des Joachimismus behandelt Haupt.*^®) Diese
ianbensrichtung ist von hervorragender Wichtigkeit für die Entwickelung
^ religiösen Lebens bei dem italienischen und französischen Volke im
• und 14. Jh. Dies klar zu zeigen, müfste man das religiöse und
issenschaftliche Leben jener Epoche nach seinen verschiedensten Rich-
^gen untersuchen. Einen Beitrag hierzu liefert Denifle,***) der sich
einem lichtvollen Aufsatz über das sog. Evangelium aeternum und den
rozels von Anagni verbreitete. Er ist der Ansicht, dafs das Evangelium
ti%) Avkg. Gaudanziy Notizie ed estratti di manoscritti e docamenti: Atti e Mem.
^ 3. Folge, 3. Bd., S. 466 ff. (Ein Abschnitt hiervon führt den Titel: Un documento
>i^obardo.) — 233) W. Lttdecke, Der hist. Wert des ersten Baches von Otto von
■«tting Geste Friderici. Gymn. Stendal. — S33^) JB. 1888, II, 59"<>. — 234) C.
<^rnheim, Investitur und Bischofswahl im 11. u. 12. Jh.: ZKG. 7. Bd., 2. Bd. —
K) Sevemio Pucci, La lega lombarda, poema. Genova, Sordo-Muti. 1884. 442 S.
' tit) W. Bibbeck, Der Traktet Über die Papstwahl des Jahres 1159: FDG. 25,
• 354 ff. — 237) J- V. Pflugk-Harttung, Reinald von Köhi ein 'Reichskanzler'
iiMA.: V^estermanns Monatshefte, Juli. — 238) Bud. Reese, Die staatsrechtliche
^^ der Bischöfe Burgunds und Iteliens unter Kaiser Friedrich I. Göttingen, Calvör.
^ U9) S. Löwenfeld, Die unmittelbaren Folgen des Friedens von Venedig: FDG.
&, iS. 449_61. — 240) Haupt, Zur Gesch. des Joachinismus : ZKG. 8, 3. Heft. —
'^1) H. Denifle, Das Evangelium Aeternum und die Kommission zu Anagni: A. Litt.-
'^rchenG. 1, S. 49 ff.
11,224 XXVII. C. CipolU: lUlien.
aetemnm keine eigentliche Schrift, sondern nur eine Doctrin sei. Das Dunkel,
das bisher nm diese Materie verbreitet war, wird erfreulicher Weise durch
das Protokoll der Kommission zn Anagni aufgehellt, das D. anffand und
herausgab. Eng verbunden mit diesem Protokoll sind die grofsen Streitig-
keiten, welchen die Universität Paris so oft unterworfen war. — Lord
Ashbumam hat vor kurzem einen Band des Registers Innocenz dem
Papst Leo XIII. überreicht. Die verwickelte Geschichte jenes Registers,
das im 14. Jh. mit dem päpstlichen Archiv nach Avignon kam, verfolgte
Battandier.^**) — Rodenberg***) hat den Wert der päpstlichen
Register als Geschichtsquellen im allgemeinen sowohl, wie besonders fQr
das Zeitalter Friedrichs II. und seines Kampfes mit der Kurie beleuchtet. —
Bezold***) weist nach, dafs die Legende von Kaiser Friedrich EI. als
Antichrist nicht Friedrich L, sondern Friedrich IL meint. — In der Ab-
handlung Blasius'*^^) über König Enzio ist von diesem weit weniger ab
von den politischen Verhältnissen ^und den örtlichkeiten, in denen jener
lebte und wirkte die Rede. Das von dem Vf. mit gröfster Sorgfalt bei-
gebrachte Material bezieht sich auf die Thätigkeit Enzios als König von
Sardinien und besonders seinen Aufenthalt in der Romagna, Tuscier nnd
der Lombardei. Neues über seine Gefangenschaft und seine Nachkommen
wird nicht beigebracht. Die letzten Augenblicke Enzios behandelt
TedeschL^") —
Den hl. Franziskus v. Assisi berühren drei Abhandlungen, deren eigent-
licher Gegenstand der bekannte Streit des Minoritenordens ist. K. Müller,'*')
der sich seit vielen Jahren mit den religiösen und politischen Verhältnissen
des 13. und 14. Jh. beschäftigt, hat eine ausführliche Schrift über die
Anfänge des Ordens veröffentlicht. Neues Material zur Geschichte des
Ordens teilen einige Franziskaner***) mit. Richard***) spricht von der
interessanten Chronik der sieben Trübsale, d. h. des Streites, der unter
den und gegen die Brüder geführt wurde, auf Grund des laurentianischen
Codex zu Florenz. — Auf die litterarische nicht blofe, sondern auch auf
die politische Geschichte bezieht sich die Publikation einiger alter Lieder
von Cassini,**^) der auch einen florentinischen Codex mit Gedichten
älterer italienischer Dichter**^^) veröffentlicht hat. —
Gloria***) glaubt die Existenz einer 'höfischen' Sprache auch in
S4S) A. Battandier, Un volnme dei regest! di Innocenzo III donato a Leone XIH
de Lord Ashburham: Stnd. doc. stör, diritto 6, S. 81. — S4S) C. Rodenberg, Übtf
den Register Honorios III, Gregor IX nnd Innocdnz IV: NA. 10, S. 507 ff. — tUt)
Bezold: Münchener SB. (1884), VgL JB. 1888, II, 87"— 88*. 8. Heft.— 845) Henoinu
Blas ins, König Enzio, ein Beitrag zur Gesch. Kaiser Friedrichs IL Breslau, K5bner. 1884.
VI, 145 S. — 146) Paolo Tedeschi, L' agonia di EzzeUno: II Pnngolo deUa domeoiet,
No. S8, 17. August 1884. — S47) Karl MttUer, Die Anfllnge des Bfinoritenordeni osd
der Bnfsbruderschaften. Freiburg i. B., Mohr. gr. 8^ XII, 210 S. — S48) AnalectafnS'
ciscana eive chronica aliqua yaria docum. ad hietor. Fratrum Minorum spectastia ed« *
Patribus CoUegii s. Bonaventurae, adinvantibus aliis Patribus einsdem Ordinis. I* ^
Ad Claras Aquas (Quaracehi) prope Florentiam, ex typ. ColL s. Bonaventurae. gr. 8 •
XIX, 452 S. — S49) L< Richard, La chroniqne des tribnlations franciscaines d'ipr^
un manuscrit de la Laurentienne. Nogent-le-Rotron, Daupelay-gouverueur. 10 8. "
!250) Tommaso Casini, Ballate d'amore del sec. XIII messe in luce per la prima vol^
Roma, Metastasio. 1884. 6 S. — thl) id., U canzoniere palatino 418 della bibliot««
nazionale diFirenze: Propugn. 17, II, S. 188 f.; 18, 11, S. 488 ff. (Die Forteetznng folg^)
*— S52) Andrea Gloria, Yol^e iUnstre nel 1100 e proyverbi volgari del 1200: Atti
Ist. Ven. 6. Folge, 8. Bd., 76 ff.
XX Vn. C. CipolU: Italien. 11,225
eren Jhh. durch eine umfangreiche Aaswahl von Phrasen und Worten,
; er aus den Urkk. mit Sorgfalt gesammelt hat, bewiesen zu haben. Zur
st&ügang seiner Theorie hat er einige Sprüche aus Padua drucken lassen,
I er im 13. Jh. entstanden sein läfst. Nach Salvionis'^^) Ansicht
non diese philologische Theorie des gelehrten Paläographen ganz unbe-
budet. Neues über einige ältere Schriftsteller in der Yulgftrsprache bringt
lalandi'**) bei. Über die Frage nach dem Vf. des Buches 'de imi-
one Christi' sind noch einige Schriften erschienen. ^^^) — Den Einflufs
Ulkreichs auf Italien zeigt ein Aufsatz Meyer s,'^^) der die Verbreitung
der französischer Kompilationen historischen Inhalts verfolgt, von denen
eine 1293 zu Rom geschrieben und in einem Brüsseler Kodex erhalten
während die andere Benediktus aus Verona am Ende des XIV. Jh.
a Vf. hat und sich in Oxford befindet. — Torraca**') behandelt die
adi* Umbriens in ihren Beziehungen auf die 'sacre rappresentazioni' in
renz, um die Entstehung, die Vor- und Urgeschichte des italienischen
»iters zu beleuchten. Der Vf. übergeht das Drama 'Orfeo' von Poliziano,
dasselbe eine besondere Monographie erfordern würde. — Eine fleifsige
rstellung der ersten Jhh. der italienischen Litteratur mit ausführlicher
liographie giebt Fornaciari.**®)
Die galanten Abenteuer des Troubadours Kambald von Vaqueiras in
ina sowie an den Höfen des Obizzino Malaspina und der Herrn von
oferrato, sodann die Liebe Kambalds zu Beatrice von Monferrato
ildert in prächtiger Darstellung Carducci.^^*) Als Hintergrund zu
sem farbenprächtigen Gemälde skizziert er die Sitten jener Zeit und ver-
itet sich auch ülier ^das Schlofs der Liebe' zu Treviso 1214. — Wichtig
die Entwickelung der italienischen Bildung und Kultur ist die Ver-
itnng der MAlichen Sagenkreise. Einen Cyklus jener Legenden
andelt auf Grund neuen Materials A. Graf.**®) — Rud. Kenier ist
Ansicht, dafs die älteren, höfischen Dichter, italienische sowohl, wie
adländische, wenn sie ihre Geliebten besingen, nicht die wirklichen
aen, sondern einen idealen, ganz allgemeinen Typus meinen. Er be-
ifeit jedoch die Existenz der von den Dichtern in ganz konventioneller
iae besungenen Frauen. Hiergegen sprachen sich Torraca**^) und
rgognoni***) aus. —
35S) Carlo Salvioni. Giorn. stör. lett. itaL 6, S. 263 ff. — S54) Angelo Qua-
di, Acoenni alle origini della llngua e della poesia italiana e di alcuni rimatori e
itori in lingua Tolgare, Bolognesi e Veneziani dei Beeoli 18 e 14, con appendice di
menti. Bologna, Axzaguidi. — S55) G. Uhlhorn, Thomas a Kempis und das Buch
der Nachfolge Christi. 2. Aufl. Stuttgart, Gundert. 86 S. — X L. Schulze.
^ (1885), No. 15. (Die Meinung, nach welcher die besagte Schrift an Gerson von
I oder an Gerson von VergeUi geschrieben wurde, sei von O. A. Spitzer widerlegt.)
IM) Paul Meyer, Les premiöres compilations firan^aises d^istoire ancienne : Romania,
Bd., Ko. 53. (Die hier behandelten altfiranzösischen Schriften sind die folgenden : 'les
des Romains', 'histoire ancienne jusqu'^ C^sar'.) — S57) Franc. Torraca, II teatro
no dei secoli 18/5. Firenze, Sansoni. 64^ XV, 456 S. — S58) Baff. Fornaciari ,
rtteratura italiana nei primi quattro secoli (XIII — XVl) ; quadro storico. Firenze, Sansoni.
XII, 417 S. — S59) Giosufe Carducci, Galanterie cavalleresche dei sec. XII. e
>'• KAnt. 79, S. 5 — 24. — S60) Art. Graf, Appunti per la storia dei ciclo brettone
^: Giom. et. lett. itaL 5, S. 80 ff. (Er glaubt, dafs die Legende des brittisehen Cyklus
13. Jh. grofse Verbreitung und BerUhmheit in Italien gewonnen hätten.) — * S61) Franc.
^raea^Donne reali e donneideali: LaRassegna(1885), l.Nov. — S63)Ad. Borgognoni,
•Uezzafemminile e l'amore neU'antica lirica italiana : NAntol. 58 (83), S. 593 ff. (Beachtens-
^ Er leugnet, dafs derselbe weibliche Typus allen Dichtem vorschwebe. Die 2Lbii\\ciY^«k\\.i
^«^IwTlehte der Gesehiehtswisfensoluif» 1885, IL j^
n,226 XXVn. C. CipolU: ItaUen.
Über einen Kodex der Bibliothek Chigi, welcher den noch angedni(
Anticerbems des im 13. Jh. lebenden Bruders Giovanni da Cayriana behai
berichtet Novati.^««) — In den nenen Studien Schultz'*«*) übei
Troubadours betrifft nur ein kleiner Bericht aber Sordello die italieu
Litteratur. — Loeseth*«^) meint, dafs Monaci die bolognesische Her!
der sizilianischen Dichterschule nicht bewiesen hätte. — Eine Darstel
der Dichterschule, welche vor der von Toskana blühte, giebt die Eüüei
zu einer Abhandlung Lammas,*««) welche insbesondere die litterar
Thätigkeit Giannis, eines Anhängers Cavalcantis, bespricht. Vf. erzählt
Giannis Leben, von den seine Gedichte enthaltenden Hdss. u. a.*«^)
Eine wissenschaftliche Betrachtung der Städtestatuten enthäli
Monographie Tamassias,*«^) freilich nur über einige spezielle Re
punkte. Vor einem allgemeinen und umfassenden Versuch auf di
Gebiete darf man sich ein abschliefsendes Urteil nicht erlauben. Erwälu
wert sind die Schlufsfolgerungen Tamassias trotzdem. Er unterschied
Statutengruppen: die erste umfafst das longobardische Italien, d. h. (
und Mittelitalien nebst dem Herzogtum Benevent, die zweite das griecli
romanische, nämlich Venedig, Istrien, Dalmatien, Unter-Italien mit Ap
und Calabrien. Hierzu kommen als dritte Gruppe die 'Sizilianischen
suetudines', die sowohl von dem griechisch-romanischen, wie auch von
normannisch-frankischen Kecht beeinflufst wurden. Gelegentlich spricl
auch von dem Steuerwesen und Steuerrecht der auf romanischem £
angesiedelten Germanen. — Eine ausfahrliche Beschreibung der zahlre
Hdss. juristischen Inhalts in den Bibliotheken Pistojas giebt Chiappelli
die Mehrzahl derselben gehört der justinianeischen Litteratur, nur e
den späteren Epochen an.
Die Kunst in Toskana betreffen einige neue Urkk. aus dem 15
die Milanesi*^^) in seinen schon erwähnten Studien veröffentUchi
Mit der Frage, ob das Triregnum, d. i. die Tiara mit den drei Ki
auf Bonifazius VIO. zurückgehe, beschäftigt sich Barbier de H
tault;*''^) er bespricht auch die Fahne des Papstes und die des röini
Senates und andere hiermit verwandte Gegenstände. — Frothinghai
sucht zu zeigen, dafs die Italiener vor allen andern Völkern auf
Gebiete der Skulptur keinen Vorrang hätten, wenn auch einen hervorrage
welche zwischen den Beschreibungen bestehti rtthre daher, dafs die besungenen Frauen a
Wirklichkeit einander llhnlich waren.) — S63) Fran. Novati, L' anticerbems di fri
▼anni da Cavriana: Riv. stör. Mantovana 1, 1. — 2. Heft. — 264) O. Schultz, ZuL
Verhältnissen einiger Trobadors: ZBomanPhiL 11, 1. Heft. — 265) £• Loesetl
mania 14, 54. Heft. — 266) Emesto Lamma, Lapo Gianni contributo alla storis
raria del sec XHI: Propugn. 18, 1, S. 3 ff. — 267) X Eucken, Die Philosoph
Thomas von Aquino und die Kultur der NZ: Z. f. Philosophie, NF. 87, 2. Heft
zwischen e. gröfs. Werk dess. Vf.: s. JB. 1887.) — 268) ^- Tamassia, H
di prelazione e V espropriazione forzata negli statuti dei Comuni Italiani: AGiori«
S. Sff. n. 251 ff. — 269) L. Chiappelli, I manoscritti giuridici dl Pistoja: i1
S. 201 fr.; 85, S. 61 ff. — 270) Gaetano Milanesi, Documenti inediti deU' arte t
dal XII al XVI secolo: Buonarotti 3. Folge, 2, S. 73 ff., 109 ff., 141 ff. (Vgl JB.
n, 258^<^M — 271) H. Barbier de Montault, Les attributs de U dignit^ p
Giom. arald. geneal. 12, S. 142/5. — X id.: B. de Tart. Chr^tien (1884), £
— 272) A. L. Frothingham, The revival of sculpture in Europa in the thir
Century: The American J. of Archaelogy and of the history of the fine arts 1, S. 3^
372 ff. — X B. Erculei, Intaglio e tarsia in legno. Bom^ Civelli. 212 S. (Ei
gelegentlich der in Born stattfindenden Ausstellung und «^fafst das 12. bis U
XXVII. C. CipolU: ItoUen. 11,237
Anteil an diesem Ruhm ihnen and insbesondere den Pisanem geholte.
solches Urteil gelangte nur aufgrund der zahlreichen Publikationen über italie*
Bische Skulptur zur allgemeinen Annahme. Der Vf. untersucht u. a. die Yer*
dieute des berühmten Niccolö Pisani um die Förderung in der Kenntnis des
Altertoffls. — Die Einführung und Verbreitung des sogen, gotischen Bogens in
Men bringt DalT Acqua»Giusti^^^) mit der Herrschaft der Anjous
m Verbindung. Karl I. von Ai^ou soll ihn bei seinen Bauten in Neapel zuerst
angewandt haben.
Alfons Gonradi^^^) hat einen ausführlichen Beitrag zur Geschichte
der Medizin in den letzten Jhh. des MA. gegeben.
Paoli,^^^) der berühmteste unter unsem Palftographen, gls^ubt,
dalis 6riquet^^\) seine Behauptungen nicht bewiesen hätte. Er hat wohi
fiür das Papier aus Leinen ein bisher nicht geglaubtes Alter nachgewiesen,
aber die yon ihm vorgetragenen Gründe gegen das Vorhandensein des
Papiers aus Baumwolle sind nicht entscheidend.
Oberitalien. Küstenland und Venetien. — Die Beziehungen
zwischen Istrien und Kärnten im 1^. Jh. behandelt Huber.^''^) Neues
Iber (xörz teilen M.*") und Joppi*'®) mit. Die schwierige Frage nach
den 4. Kreuzzug untersucht Tessier^'^^) noch einmal. — Für Venedig
ist die Ausbeute gering. ^^®) Duclau^^^) hat das Leben Marco Polos
beschrieben. Einen Zusatz zu seinem Reisebuch, das sogen. Milione ver-
öfentlicht ein Unbekannter. *® ^) — Eine Untersuchung Desimonis ^^^) über
die soviel behandelten Keisen Zenos im 14. Jh. ist sehr wichtig. Der
Tf. behandelt die neuere Litteratur (Kramp, Steenstrup, Erslev, Norden»-
idöld) und kommt zu dem Besultat, dafs die Keiseberichte Zenos auf Wahr^
beit beruhen ; besonders bekämpft er Steenstrup, dessen Ansichten in betreff
der Identifizierung der von Zeno erwähnten Orte er für ganz unbegründet
Ut — Alle Kulturhistoriker des italienischen MA. erwähnen das sogen.
Sehlofs der Liebe zu Treviso und den hier geführten Krieg. Neue Urkk.
Iber denselben bis zum Frieden zwischen Venedig und Treviso 1216 und
zwischen Venedig und Padua 1215 gab Predelli^^^) aus dem venetianischen
tn) A. Dair Acqua Ginsti, L'arco acuto e i Guelfi: Atti Istit. Yen., 6 Folge,
3*S. 1695 ff. — !274) Alf. Conrad], Stadii sali' esercizio della medicina in Italia negli
Ultimi tre secoli del Medio Evo: Giern, d. r. soe. d' igiene, VII. Jahrg., No. 8/9. — X G.
Kezaseo, Arm! proibite: GLignst. 12, 8. 90 ff. (Nicht ohne Wert.) — 875) C.
^loli, Cuta di cotone e carta di lino: A. stör. itaL, 4. Folge, 16, S. 230 ff. — 875*)
«•Briquet, La Inende paltfographiqne dn papier de coton. Gen^ve. 1884. (Separ.-
Abmg gm «j. de Gen^ve' 29. Okt. 1884.) — 876) A. Hub er, Beitrüge zar älteren Gesch.
^Wniehs (8. die politische Organisation Krains im 10. und 11. Jh.): MIÖG. 6, S. 888 ff.
"- 277) E. H., Docnmento inedito : investitora del conte Mainardo di Gorizia a Ottone
^ SpUimbergo. Spilimbergo, Menini. — 878) ^> J o p p i , Documenti Goriziani del sec.
^eXID: Areheogr. Triestino 11, S. 877 ff. (21 Urkk., von 1138 (?) bis 1240.) —
271) J. Tessier, Qoatribme croisade, la diversion sor Zara et Constantinople. Paris,
^UL 294 S. — 880) Commissione del doge di Yenezia P. Gradenigo al Castellano di
l^lforte data tra 1' anno 1289 ed il 1311. Udine, Patronato. 1884. 40. — 881) S.
'^teUn, Marco Polo, sa vie et ses voyages. Limoges, Ardant. — 888) Un capitolo del
KiUoBe di Karco Polo ehe manca a tutte le edizioni finora &tte di qnesto libro: tratto
I» im Codice del sec XIY. Yenezia, Ferrario. Fol. (Eine Fälschnng?) -— 888^) Oomelio
^eiimoni: Arch. stör. itaL 4 Folge, 15, S. 184 — 214. — X Scrittura intomo al com-
^trdo veneto de! legnani. Yenezia, Ancora. 87 S. (Betrifft das 18. Jh.) — 88S)
^leeardoPredelli, Documenti relativi alla gaerra pel fktto del Castello di Amore: AYen.
0> Su 421 ff. — X Documenti ^olani dal 1242 al 1884 (Dismontadnris et Korgengabrium)
^licatL Udine, Doretti. 16^ 28 S. (Wichtig fUr die Bechtsgeschichte und fUr
^ Eriülning der juristischen Formeln.)
15*
n,228 XXVn. C. CipoUa: Italien.
Staatsarchiv heraas. — Auf die Kultargeschichte der sogen. Marca Tn
in der Zeit des ersten Blühens der neuen Dichtkunst bezieht sich ei
sanunenhftngende Arbeit Gasinis,'^^) in der er von Ugo de S
Wilhelm Kaimundns, Messonget, Sordel n. s. w. spricht nnd ans
Oedichten ihr politisches Ideal, sowie die Kenntnis des höfischen Leb
finden sucht. — Neues über den hl. Antonius von Padua giebt Josa.'
Yen der längst erwarteten Greschichte der Universität Padua von Gloi
ist der erste Band erschienen. Er legt zunächst die politischen Yerhi
Paduas in der Zeit von 1175 bis 1318 mit Anführung der Podeste d
kommt dann auf die ökonomischen Verhältnisse zu sprechen. Er bei
besonders das litterarische Leben inner- und auTserhalb der üniversit
dem 11. Jh.) und setzt die Eröffnung derselben in das Jahr 1232.
hier an existiert sie nach seiner Meinung ununterbrochen bis 131
unter der Tyrannis Ezzelins fort. Eine wertvolle Beigabe dieser ge
Publikation bilden viele bisher unbekannte Urkk. — Morsolin^^
eine Chronik Vicenzas herausgegeben, die von 1227 bis in den Anfa
15. Jh. reicht, aber von geringer Wichtigkeit ist. — Die Herku
deutschen Eolonieen auf dem veronesischen Hochlande untersucht Fan
Einen kleinen Aufsatz über die Herrschaft der della Scala zu
lieferte der Ref.'®*) — Über Trient und die alte und schöne Don
daselbst machte Ref.'*®) eine Mitteilung, aus der ein Unbekam
eine Notiz über den Bildhauer Adamo d*Arpgno entnahm. Mit Bei
hds. Materials aus der städtischen Bibliothek in Trient entwirft Re
ein geschichtliches Bild eines tridentinischen Klosters. Nützlich ist d
graphie eines Bischofs von Trient, welche Egger'*^) verfafet hat; c
beruht durchweg auf bisher unbenutzten oder unedierten Urkk. —
Geschlecht Calcagnini ist deutschen Ursprungs; ein Franz Galcagnii
im Jahre 1242 in Rovigo. Mit Benutzung des geheimen Familiena
hat Balduzzi'*^) die Geschichte der Familie behandelt.
Lombardei. — Hier ist nur wenig zu erwähnen, v. Liebei
hält den EinfluXs Arnolds von Brescia während seines Aufenthalts
Schweiz auf dieses Land ftlr sehr gering. — Die Kriege Friedrichs L
S84) T. Casini, I trovatori neUa Marca Trevigiana: Propngn. 18, 1, S. 1
X id., Un trovatore della Marca Trivigiasa: La domeniea del Fracassa 2,
(16. Aug.) (Der hier besprochene Trohador ist Ugo von St. Cyr.) — S85) Ai
Josa, S. Antonii de Padua sermones in laudem glor. Yirginis Mariae, depromti c
ipsius sancti de manu recogniti et nunc primum editi. Patavii, typ. Semin. (
2S9) Andrea Gloria, Monumenti della Universitli dl Padova 1222—1318: ft
Ist. Yen. 22, 2. Teil. Rez.: Denifle, in DLZ. (1886), Sp. 1021/8 (eingehende, abei
ungünstige Besprechung). — S87) B. Mor solin, Cronaca dal 1227 al 1624 <
▼icentino ignoto. Vicenza, Pavoni. 110 S. (Aus dem Nachlasse Maod», auf der sti
BibUothek zu Yieenza.) — 288) Ad. Fanta: MIÖ6. 6, S. 668/8. — S89) C. C
Una congiura e un giuramento in Yerona al tempo di Alberto I della Scala 1299:
29, S. 49 ff. (Auf Grund einiger ungedruckter Urkk.) — 290) id. , I reeenti rei
duomo di Trento (Separ.-Abdr. aus der Z. 'Arte e Storia' No. 14, 16/9). Firenze, F
— S91) Adamo d'Arogno: Period. d. societä stör, di Como 6, S. 297 ff. (Yom
Adamo erzählt eine Inschrift der Domkirche zu Trient.) — S9S) O. Reich, D
e notizie intomo al Convento delle Ciarisse di s. Michele nel sobborgo di s. Cro<
Trento 1229^1809. Trento. — 2W) J- ^gger, Bischof Heinrich II. voi
1274—89. Innsbruck (Progr. Gymn.). — S94) Luigi Balduzzi, I Calcagnini
arald. geneal. diplom. 12, S. 1 ff., 28 ff., 41 ff. — 295) Th. v. Liebe na u , Arnold vo
und die Schweizer: Katholische Schweizerbl. 1886 Jhg., S. 17 — 26, 90 — 104.
i
XXVn. C. Cipolla: Italien. 11,229
Lombardenbond behandelt eine Monographie Tschirchs.^**) — Die
ersten Jahre Friedrichs U, betrifft eine eingehende Studie Fickers^**^
aber den Bischof Sicard von Cremona. — Ausführliche Nachrichten und
lahlreiche Urkk. , die die Kunst im Herzogtum Mailand betreffen, hat
Mongeri'*^) aus dem Nachlasse D*Adda*8 ans Licht gezogen. — Auf Lugano
and die Nachbargebiete beziehen sich zwei Publikationen Mottas**^) und
Fo8satis.»»<>)
Piemont. — Ein Auszug aus dem bekannten Werke C am ttis'^^)
aber den Ursprung des Hauses Savoyen erschien in französischer Sprache.
Einige Mitteilungen über die alte piemontesische Kunst macht Olivetti
Kodona.^^^ Auf den Bergen bei Turin giebt es einige Waldenser-Gemeinden ;
ihre Geschichte untersuchten Montet*®*) und Jostes.*®*) — Für die
interessante Geschichte des Markgrafentums Montferrat sind einige Arbeiten
Bnchienen. Savio*®^) spricht in einer genealogischen Untersuchung die
insicht aus, dalis Wilhelm HI. von Montferrat nicht am dritten Kreuzzuge
teilgenommen habe, weil er schon 1183 gestorben sei. Femer sucht er
oachznweisen, dafs Heinrich VI. nicht der erstgeborene Sohn Friedrichs I.
sei, d&fs ihm vielmehr ein Bruder Friedrich voranging, der aber vor dem
Vater starb. Cerrato,^®*) der sich schon früher mit der Geschichte Mont-
ferrate beschäftigte, bezweifelt die Richtigkeit der von Savio für den Tod
Wilhelms von Montferrat festgestellten Jahres. Beide Aufsätze bespricht
Cobianchi.^^'O — Über die Grafen von Pombia und Biandrate handelt
aof Grand einiger Urkk. von Novara Rusconi.^^^) — Die ältesten Statuten
Ton BieUa ans dem Jahre 1245 mit Zusätzen aus dem 14. Jh. sind der
Gegenstand einer wichtigen Publikation von Poma.*^^ Doch giebt der
VI nicht den noch im Kommunalarchiv zu Biella vorhandenen Originaltext,
Bondem nur Auszüge in italienischer Übersetzung. — Die ältesten Nach-
richten über das Geschlecht Yalimberti führen ins 13. Jh. zurück. ^^®)
— Gate Beiträge zur Kirchengeschichte von Aosta von 1148 — 1248 giebt
296) O. Tschiroh, Beiträge sEur Gesch. ICaiknds von der Zerstörung der Stadt
1U2 Ins zum Ausgange Friedrichs I., s. JB. 1884, U, 46^^ — 297) J- Ficker,
Keod von Cremona ttber Rechte des Kaisers: MIÖG., Ergftnzungsheft 1, S. 899 — 400. —
H6) Cr. Hongeri, L' arte del minio nel dncato di Milano dal sec. 13 al 16; appunti
tatti daDe memorie postume del marchese 6. D'Adda: ALomb. 2. Folge, 2, S. 880 f.,
(Mf., 759 f. (Reiches aber wenig geordnetes MateriaL) — 299) ^ Motta, Guelfi e
ßliibelliiii nel Lnganese. Gomo. — SOO) ^* Fossati, Codice diplomatico deUa Rezia:
fttiod. d. soc itor. di Como 5, S. 889 ff. (Fortsetzung, vgl. 4 Bd. derselben Z. Die hier
honsgegebenen Urkk., No. 187 — 46, umfassen den Zeitraum 1164 — 1176.) — X Ge-
naUo de Lnca, Storia della cittk di Brontes. Milano, tip. s. Criuseppe. — SOI) Dom.
Carvtti, Le eomte Humbert I' (aux blanches mains); recherches et documents. Chamb^ry,
(Stttekin. 1884. 74 S. — $02) Olivetti Modona, La galerie de Turin et les prtf-
coKiirB de T^eole pi^montaise : R. du monde latin, 2. Jahrgang, März. — SOS) £<^ Hontet ,
^ htt^ndre des Vaudals du Piemont, d'apr^s les manuscrits originaux, conserv^s k Cam-
^ridg«, Dublin, Gen^ve, Grenoble, Munich, Paris, Strasbourg, Zürich, avec facsimil^ et pifeces
j^atüotivet. Paris, 242 S. Gttnstige Besprechung in: Ath. 1. Aug., No. 8014. —
il4) F. Jos t es. Die Waldenser und die vorlutherische Bibelübersetzung. Eine Kritik
^neoesten Hypothese. Mttnster, SchSningh. — S05) Fedele Savio, Studi storici sul
«rdieM Gu^ehno m di Monferrato. Torino, Bocca. — S06) Giuseppe Cerrato: Rlv.
i^-itaL 2, S. 704/6. — S07) V. Cobianchi, Alcuni studi sui marchesi di Monferrato:
lQ^<m. 26, S. 605 ff. — S08) A. Rusconi, I Conti di Pombia e di Biandrate secondo
lieirte Movaresi. Milano, Marini. — S09) Cesare Poma, Gli statuti del Comuni di Biella
^ ms. BieUa, Amosso. — SlO) Ferd. Gabotto, II blasone d*una antica famiglia
^^«noiiteie: Giom. Arald. 1885 (Pisa).
I •
I eine kleine Stadt des westlichen Ligariens, war (vielleicht?) die Residt
Bischöfe von Bethlehem, als dieselben von den Muselmännern ans ihr(
vertrieben waren. Mit ihr beschäftigt sich Kossi.'^^)
Mittelitalien. Toskana.^^^'^^*) — In einem Märchen des Decai
(spricht Boccaccio von einem ser Giapelletto. Man hatte teilweise schon
angenommen, dafs Boccaccio seine toskanischen Kanflente und Wi
nicht ganz ans der Phantasie geschöpft, sondern znm Teil lebenden
naien nachgebildet hatte. Dies beweisen deutlich einige neuerdin
Paoli*^^) herausgegebene und erläuterte Urkk., mit Hilfe derer
Typus jener reichen Toskaner in lichtvollen Umrissen entspricht, <
die französischen Finanzen einen mafsgebenden Einflnfs gewannen
Urkk. selbst sind Rechnungen aus den Jahren 1288 — 90. Der wahn
jenes oben genannten Toskaners war nicht ser Giapelletto, sende
Gepperello Diotaiuti von Prato. — Alfred Melani**^) stellt es als s
haft hin, ob der berühmte Bildhauer Nicolö Pisano, der im 13. Jh.
in Apulien oder in Toskana geboren ist. — Eine eingehende Unten
Aber die Erbauung des Glockenturmes von S. Maria del Fiore ver
wir N ardin i ;•**-*") er glaubt, dafs Giotto, Andrea Pisano und Fn
di Talento nach einander an dem wunderbaren Werke gearbeitet
im Gegensatz zu andern, die Giotto allein für den Erbauer halten,
er, dafs für diese Thätigkeit sich nur noch wenig Spuren nachweisen
I Sil) J< A. Duc, Egquiflses historiques des ^T^ques d'Aoete appaitenaato »
aa 13* siödes: Soci^t^ acad. religieiue et scientif. du dnch^ d^Aotte, No. 12. Aoi
(Nebst einem Briefe Eugens m. und drei Briefen Alezanders III.) — X
bienheureux Boniface de Valpergue tfvdqne d'Aoste : ib., No. 9 (1888). Aof
-^ SIS) X 6. Binii Matrimonio principesco stipulato a Genova nel 1204
von Antonino di Prampero). Udine, Doretti. 19 S. — SIS) X Ed. Heyek
und seine Marine im Zeitalter der Ereuzzflge. Innsbruck, Wagner. 1886
1885). — S14) Sermento de fid^t^ pret^ k rarehev§que de G^nes par Obi»
d'Accia et Conrad evdque de Nebbio : BulL de la SociM des sciences bist, et natnre
Corse, 69.— 61. Heft, S. 199—202. Bastia. 1886. — S15) Oscar Schultz,
genuesischen Trobadors: Z. f. roman. PhiloL 9, 2./3. Heft. — S16) ^* Rossi,
residenza dei vescovi di Betlemme 1136 — 1414: A. stör. ital.. 4. Fokre. 16. S.
XXYU. C. CipoiU: Italien. II^I
Ferner will N. die Kappel des florentiiiischen Domes nicht dem Bnmellesco
znschreiben, wie man bisher allgemein that.^^^) — Schanbe^^^) sieht im
Gegensatz zu einigen Kritikem doch Maragone (nicht Marango) ftlr den Vf. der
Asnales Pisani An. Derselbe hat sein Werk bis zum Jahre 1175 fortgesetzt
lad es ^ter noch verbessert. Im 13. and 14. Jh. hat dasselbe dann ver-
schiedene Erweiterungen erfahren. Anch die Persönlichkeit M.s für das
IS. Jh. ist urkundlich hinreichend gesichert.
Emilia und Romagna. -^ Eine wichtige Abhandlung über den
Juristen Alberto da Gandino aus dem 13. Jh., der im Cremonesischen ge-
iM>ren sein soll, und seine Schriften, besonders den 'tractatus de testibus'
bit Gandini***) verfafst. Von dem noch ungedruckten tractatus befindet
sich eine Hds. in Bologna. — Nicht ohne Nutzen, aber oberflächlich gearbeitet
nt dne Studie Gazzanis*'^) über Guidotto von Bologna. — Warum hat
Inerios die juristische Schule in Bologna gegründet und in welcher Absicht?
Welches waren die Beziehungen dieser Schule zu andern derselben Zeit?
Biese Fragen beantwortet Cassani^^^) in einem akademischen Vortrage
(liluii, dafs jene Schule einem Zufalle ihre Existenz verdankt. — Das Leben
einer Heiligen aus dem Hause der Este, die im 13. Jh. lebt, schilderte
Finotti."»-8«<>)
Umbrien und die Marken. — Santoni^*^) spricht von einer
HdB., welche 85 Urkk. enthält, die die Stadt Camerino und die Zeit von
M— 1386 betreffen; neues Licht verbreiten sie über die Zerstörung der
Stadt durch Manfred 1259.^^^ — Reich ist die Ausbeute für Foligno.
Aafser einer kurzen Arbeit Rossis^^^) über eine Heilige des 13. Jh. ist
es eine angenehme Pflicht, auf die Aufsätze Faloci-Pulignanis^^^) hin»
ZQweisen. Er gab in verbesserter Gestalt eine Chronik heraus, die zuerst von
Mnratori,'***) dann von Tartini***^) veröffentlicht war. Die neue Aus-
gabe ist dem Autographum entnommen. — Derselbe Vf. sprach in instruk-
ÖTer Weise über eine alte Pforte der Domkirche***) aus dem Jahre 1301. —
Einen lichtvollen und fleiüsigen Bericht über eine alte Inschrift in Gubbio
giebt Armellini. *»••*")
S34) X Guido Carrocci, II mereato vecchio diFirenze; oratorio di S. Maria della
l^omba: lUiutr. italiana 12, No. 30. — SS5) Ad. Sehaube, Beniardo Maragone doch
^ Vf. der Annalea Pisani: NA 10, S. 139 ff. — SS6) L- A. Gandini, Alberto
b Gandino giureconsnlto dei sec. XIII, appnnti e docamenti inediti. Modena, Societk
tipogmfiea. — SS7) A. Gazzani, Frate Guidotto da Bologna; studio critieo con un testo
^ liagaa inedito del sec. XHI. Bologna, Azzoguidi. 1884. — S98) G. Cassani, Lo
itodio di Bologna e i suoi fondatori. Bologna, Monti. — 9%9) G. Finotti, Panegirico
^üi b. Beatrioe II d'Eete ferrarese. Fenara, Taddei. 31 S. — SSO) Corrado Ricci, Lo
Nrti del palazBO e la torre Alidosia in Bavenna, relazione storica. Ravenna, CalderinL —
ttl) Milziade Santoni, II libro rosso del Comune di Camerino: AMarchUmbr. 2,
^S7>-62. (Die Hds. wurde im Jahre 1846 geschrieben.) — SS2) X F. Raffaelli, U
^■^vnaeolo di bronxo ed il ciborio in marmo nella Chiesa metropolitana di Fermo : Arte e Storla
^ Jlig., No. 2. — 83S) Filippo Maria Rossi, La b. Angela da Foligno, cenni biografioi.
PofigBo, Campitelli. 16<( 82 S. — SS4) H. Faloci-Pulignani, Cronaca di Foligno
^BionaTentur« di Benvenuto 1198—1341: AMarchUmbr. 2, S. 317 ff. — SS4*) Ant.
It 4, 8. 132 f. — SS4k) Scriptt. rer. ItaUc. I, S. 847 f. — 8S5) id., La porta minore
^h eattedrale di Foligno: L'Italia, 3. Jhg., No. 2. — SS6) M. Armellini, Iscrizione
di Gabbio del 1131: Bull, di areheol. crist., 4. Folge, 3. Jhg., No. 1. — 337) X B.
^«glietti, Statute del Comune di Blacerata del sec. XIII. Macerata, Bianchini. 24 S.
(Settt er ine Jahr 1268.) — 838) X M. Santoni, I restauri del tempio di Macerata:
UKaora Umbria (Spoleto)), 6. Jhg., No. 29. — 339) X G. S. Scipioni, Ire laudi
Moe pesareei: Giom. stör. lett. ital. 6, S. 212 ff. (Aus dem 18./4. Jh.) — 840) X G.
n,232 XXVn. C. CipolU: Italien.
Zahlreich und wichtig, wie gewöhnlich, ist die Franziscns-Litteratnr.
Abgesehen von zwei Biographieen des hl. Franziscus nnd der hl. Clara '^^)
ist hier eine Studie von P. Bonaventura da Sorrento^^^) zu er-
wähnen, welcher glaubt, dafs das bekannte Buch 'I fioretti di S. Francesco' von
P. Ugolino Brunforte verfafst ist. — Zwei Monographieen tlber das Leben des
hl. Franziskus'^*) und seinen EinfluXs nach seinem Tode mit prachtvollen Tafeln
erschienen in einem starken Bande bei Plön in Paris. — Einige kritische und
philosophische Bemerkungen über Bonghis Biographie des hl. Franziscus macht
Matt eis. '^®) — Das ganze Leben des hl. Franziscus hat ein Buch Le
Monniers'^^) zum Gegenstande. Die religiösen Beziehungen, welche Francis-
cus zu dem Begrtlnder der ilalienischen Malerei hatte, behandelt ein Aufsatz
Gonways.^^*) — Die Politik Franciscus' beruhte auf dem Glauben, dem
Yaterlande und der Liebe. '^') Sein EinfluXs beschränkte sich nicht auf das
religiöse Gebiet, sondern erstreckte sich auch auf das soziale Leben und die
Wissenschaften.'^^) Sein Verhältnis zu dem Schloss Montauro wo die Zelle des
HeUigen noch erhalten ist, untersuchten P. LodovicodaLivorno'^^) nnd
ein •unbekannter.'*^) — Ein kleiner Artikel Michaels'*') über einige
künstlerische Darstellungen aus dem Leben des hl. Franciscus schliefst sich an
die erwähnte Plonsche Publikation an. — Wir glauben nicht allzuweit ab-
zuschweifen, wenn wir hier das Verzeichnis der historischen Hdss. der alten,
jetzt in den Besitz der Stadt Assisi übergegangenen Bibliothek des Klosters
S. Francesco erwähnen, das wir Fr. E h r l e '*') verdanken. Diese Bibliothek,
Yal e r i , L* archivio segreto di Serruanquirico : AHareliUmbr. 2, 294 ff. (Von 1260 — 1716.) —
(41) X C. Clericetti, II ponte-acquedotto detto ponte deUe torri di Spoleto. Jükno,
tip. degli ingegnexi. 4^. 16 S. mit 1 Tafel. — S4S) X L. Lanzi, SamgemigDODe e U
8U0 Palazzo vecckio. Terni, ünione liberale. 16^. 16 S. (Im 12. oder 13. Jh. erbtat.)
— S4S) X C. A. Verona, Cenni popolari sulla vita di 8. Filippo Benizzi desuiti delle
pitture del chiostro di S. Giacomo di Foligno. FoUgno, CampiteUi. 32 S. -- S44) ^ ^
Faloci-Polignani, Un artista Umbro del secolo XIII: Arte e Storia, 4. Jbg., No. 13.
(Behandelt die Erbauung der Kirche S. Pietro di Bovara zu Trevi.) — X A.
Verna, Cennl storici della nobile famiglia Bianrizi conti della Stacciola. Faenu» tip.
Sociale. 34 S. (Genealogischen Inhalts.) — S45) X Angelo Lnpatelli, II salone dti
consigli generali nel palazzo del popolo in Perugia restaurato dal pittore Matteo Tuii*
Firenze, Pia Casa. 8 S. — X id., Una settimana a Perugia. Foligno, C!ampiUlli. 16^
48 S. — X i d. , Cktalogo dei quadri che si eonservano nella Pinacoteca Yannuoci in Femgü*
Perugia, BartelU. 16<>. 62 S. — 846) X £. Fumi, Guelfi e Ghibellini: L'ünione Ube-
rale di Perugia, 3. Jhg., No. 36, 36, 39, 44, 46, 49, 63, 61/7. (Von Belang für die
lokalen und topographischen Einzelheiten.) — S47) Vita S. Francisci; YiU S. Clarae (in
16. Jh. verfafst): Analecta Bollandiana 4, 1. Heft. — S48) P- Bonaventon d»
Sorrento, II libro dei Fioretti di S. Francesco. Santagnello di Sorrento, tip. S. Fnnctteo.
— S49) St. Franfois d'Assise; 1) Yie par P. Leop. de Chevanc^; 2) St. Fr. apr^ s«
mort par P. Ubald de Chandry, Paris, Plön. (Unter den Tafeln sind die Meisterwerke
von Giotto, Orgagna, Fra Angelico etc. hervorzuheben.) — S50) B. Matteis, Snl Fim*
cesco d' Assisi di R. Bonghi appunti critici: Sapienza, 7. Jhg., 11, 1./2. Heft. — S61)^^
Monnier, La jeunesse de St. Fran9oi8 d* Assisi, sa vie mondaine, sa eonversion, sa voestion.
LiUe, Society de St. Augustin. 12^ IV, 96 S. — S5S) M. W. Conway, Frmcis of
Assisi and Cimabue: The Portfolio, Ko. 188, Aug. 1886. — fö$) Luigi Gaiter, La politic«
di S. Francesco d' Assisi: L'Ateneo religioso (Turin), 16. Jhg., No. 21. — $54) G- Orlando,
St. Franfois d' Assisi et son influence religieuse, sociale, litt^raire et artistiqne, trsd. en
fr. par le P. JB. capucin de Petit-Bomaud. Paris, Oeuvre de St. PauL 18^. 292 S. —
S55) P. L. da L i V o r n o , S. Francesco d' Assisi e la Contea di MonUuro. Prato, Giaeehetti.
— 856) GH Annali Franoescani. 16. Jhg., 1. Heft — S57) A. Michael, La I4gen<^
de St. Fran^ois dans Tart: Gaz. d. beaux-arts 31, S. 66 ff. — X L. Piccirilli, Archi-
tettura medioevale: la chiesa di S. Francesco in Suhnona: ItaUa 2, No. 22/8. (FleiAig»
und sorgfiütige Beschreibung.) — S58) Fr. Ehrle, Zu Bethmanns Notizen Über die Hd««-
XXVn. C. Cipolla: ItaUen. 11,233
die wobl die bedeutendste Hdss.sammlnng Umbriens enthält, wurde, als sie
in den Besitz des Munizipioms kam, von Cristofani and dann von L. Alessandri
geordnet. Sie enthält viel Material für die Kirchengeschichte und die Ge-
schichte des Fransiskanerordens sowie einige Papstkataloge etc.
Rom nnd Umgegend. — Wir erwähnen zuerst die Herausgabe
der Statuten der Eaufleute (12./16. Jh.) durch Gatti,'^*) deren Original
sich im Besitz des CoUegiums der ,Commerciati' zu Rom befindet. — Für
die Kunstgeschichte im Zeitalter Bonifazius YIII. ist ein Aufsatz Frothing-
hams'*^ wichtig, nach dem das Grabmal jenes Papstes dem Amolfo di
Lapo zuzuschreiben ist. — Molinier^^^) setzt die Veröffentlichung des
hventars des Schatzes des römischen Stuhles in der Zeit Bonifazius' YIII.
fort. — Einen ähnlichen Gegenstand, aber in umfassenderer Weise, be-
hindeltE h r 1 e ; *^') er bespricht das Verzeichnis der Hdss. unter Bonifazius VIII.
im Jahre 1295, sodann die Bibliothek und das Archiv der Päpste in Perugia,
Aadsi, Avignon, die Inventare von 1327 und 1329. — Ein grofses Verdienst
hat sich Frothingham^^^) mit seiner Arbeit über das Musaikum von
S. Paolo-fnori-le-mura erworben. Es wurde von Innocenz III. begonnen
und Ton Gregor IX. zum Abschlufs gebracht ; im Zeitalter Johanns XXII.
zwischen 1316 und 1324 hat es Cavallino restauriert. ^^^) — Card.
Ascanias Sforza hat am 1. Dez. 1552 die alten und für die Kenntnis der
Ibdlichen Verwaltung in hohem Mafse wichtigen Statuten Braccianos be-
»tttigt. Re'**) begann es zu edieren. — Von den Statuten Civitavecchias
kennen wir nur eine italienische Obersetzung vom Jahre 1452. Zweifellos
t^ÜB jene Stadt schon 1291, als sie den Päpsten unterworfen wurde, solche,
<leren Text wir aber nicht kennen. C a 1 i s s e ^^^) untersucht in einer eingehenden
Stadie hierüber die Beziehungen, welche zwischen dem Statut von 1452 und
<lem verloren gegangenen bestanden haben mögen, und nimmt als wahr-
scheinlich an, dals eine nahe Verwandtschaft zwischen ihnen bestehe, be-
sonders da auch das Statut von 1452 die Unabhängigkeit der Stadt Civita-
^ecchia von dem Kektor des Patrimoniums ausspricht, ganz in Über-
eiostiiDmung mit dem Vertrage, der zwischen Papst Honorius IV. und der
Stadt 1291 geschlossen wurde. — Den Schatz der Domkirche zu Orte
l^eschrieb Orlandi»«^
ünteritalien. Hier ist die Ausbeute gering. Auf dem Gebiete der
Quellenforschungen verdient besondere Aufmerksamkeit eine Mitteilung von
^ Apasso,**®) dem Direktor des Staatsarchivs zu Neapel, über einige neu
^«n St Francesco in Auisi: AKirch. Litter. GMA. 1, S. 470 ff. — $59) Gius. Gatti,
^^ti dei mercanti di Roma (erschien als Anhang der Zeitschrift 'Studi di st. e
^tto'). — SM) A. L. Frothingham, Amolfo di Lapo and Jacopo Torriti of Rom:
^ Americ Journal of arehaeoL and of the history of the fine arts 1, 1. Heft. — S61) £•
^«linier, Inventaire da tr^or da Saint Sifege sous Boni&ce YIII: BECh. 46, 16 ff.
(^ hiTentariam wurde im J. 1295 redigiert.) — S6S) Fr. Ehrle, Zur Gesch. des Schatzes,
^ffibUothek and des Archivs der PKpste im 14. Jh.: ALitt.KGMA. 1, S. 1 ff. — SM) A.
^ftothingham, Mosaic of the fisfade of san Paolo-fuori-le-mura of Rome : The American
^«n»l of Archaeology and of the history of the fine art 1, S. 850/7. — S64) X Frd.
^*Ueiibranner, Der WiUebrief fttr die Römische Kirche vom J. 1279: MIÖG., Er-
^^iinngBheft, 1, S. 376 ff. — S65) Camillo Re, Statuto inedito della cittä di Bracciano:
^ • doc di 8t. e dir. 6, S. 181 ff. — SM) C. Calisse, SUtati della cittä di Civita-
»•cthis: ib., S. 109 ff. — . S67) A. Orlandi, II tesoro della cattedrale di Orte,
^"■n breve storia dell' invenzione e traslazione di Otto santi martiri che riposano
*2* l'»ltir maggiore di detU cattedrale. Roma, tip. della Face. 82<>. 100 S. —
W) Bart Capasso, Naovi volami di Registri Angioini ora formati con qu&d«n\\ ^
11,234 XXVII. C. CipolU: Italien.
anfgefandene Urkk. ans dem Angiovinischen Zeitalter (1290 — 1309). — - Anf
das Finanzwesen unter den Anjons beziehen sich einige Urkk., die Barone'**)
behandelt. Karl I. von Anjou führte durch das Dekret vom 27. Okt. 1277
eine Organisierung der Schatzkammern ein und mit dem Jahre 1278 be-
ginnt eine wertvolle Bücherreihe, nämlich die Kegister der ^atio.' Die
Untersuchung Barones umfafst die Urkk. vom 29. März 12^ bis zun
28. Juni 1282. — Eine Arbeit Lingenthals"^) hat über die Frage nach
der Anwendung des Justinianeischen Kodex in Unteritalien während des
11. und 12. Jh. neues Licht verbreitet. L. glaubt, dafs der Originaltext
des Gesetzbuches seit langer Zeit, jedenfalls lange vor der berühmten Ent-
deckung der Amalfischen Hds. im J. 1235 gekannt wurde. — Mit der Brief-
sammlung des Petrus de Yineis beschäftigt sich Pagano di Diamante;'^^)
er citiert die Hdss. und verschiedenen Ausgaben.*'*) — Sehr interessant
ist eine Monographie über Montecassino.*'*) — Aus einer im 16. Jh.
geschriebenen Hds. gab Miola*'*) eine Chronik von Aquila (1254—1464)
heraus. Sie wurde c. 1464 abgefafst, weil die Predigten, welche Fra
Timoteus von Verona in Aquila hielt, als ein gleichzeitiges Ereignis er-
wähnt werden.
Sizilieiu Eine Geschichte König Wilhelms I. hat in sizilianischer
Mundart für das Volk Palomes*'**) verfafst. Denselben Gegenstand be-
handelte in wissenschaftlicher Weise Siragusa.^'*^) — Auf die Zeit Kaiser
Friedrichs 11. bezieht sich eine wichtige Abhandlung Di Giovannis,'^^')
die sich auch mit dem contrasto von Cielo (oder Ciulo) d*Alcamo beschäftigt.
Zeit der Abfassung und Name des Dichters sind schon Gegenstand zahl-
reicher Studien und Monographieen gewesen, unter denen die Di Giovannis
ein, me es scheint, zu hohes Alter für die Entstehung des Gedichtes an-
nimmt. In dem erwähnten Artikel weist der Vf. die Angriffe zurflck, die
Casini*'**) gegen eine frühere Publikation mit ihm erhoben hatte. Während
fogli che gik esiBteyano dimenticati e confosi nell' Archivio di Stato di Napoll: AKaH*
10, S. 761 — 790. — S69) N. Barone La «ratio thesaarariorum' deUa eancelleria ADgioin«'-
ib. S. 418— 34, 653— 64. — S70)Zachariae v. Lingenthal, II diritto romano nella bM»
Italia e la scnola gimidica di Bologna: Rend. Istit. Lomb., 2. Folge, 18, S. 894 f. "
891) L. Pagano di Diamante, Pietro delle Vigne in relazione col sno seeolo: Pr^*
18, 2, S. 68 ff. — S7S) X Ed. De la Barre Duparcq, Lettre bot la battul« de
TagUacozzo] 23 aoüt 1268: Le spectateur militaire 31, No. 127. 15. Nov. — S7S) ^
Rickenbach, Monte Cauino von seiner Gründung nnd Gestaltung bis zu seiner hoebitflO
Blttte unter Abt Desiderins. Einsiedeki. 4^. 32 S. — $74) Alf. Miola, Le seritto'^
in volgare dei primi tre secoli della lingua rioercate nei Codd. della biblioteea nazioD. ^
Napoli: Prop. 18, 2, S. 98 ff. — X G. Cherubini, Gli aff^eschi della cattedrale d'Atri:
Italia, 2, No. 4, 20/1 (1884 Jhg.). (Fleifsige Beschreibung.) — X B. Candera, (^
uomini illustri della Casa Sanfelice, specialmente ecelesiastici. 4®. 28 S. (KachriehteD
seit 1272.) — S74*) Ant. Palomes, La storia di 11 Nurmanni in SicUia. Dritter Teil:
Gugghiermn primu dittu lu malu. Palermo, Armonia. 320 S. — S74^) O. B. Siragn>**
II regno di Guglielmo I in Sicilia illustrato con nuoyi documenti. Erster TeiL FtlenDO*
tip. dello Statuto. 16<>. 202 S. — X id. , Di uno scritto del dr. O. Hartwig intorno«l
re Guglielmo I e al suo grande ammiraglio Majone di Bari: ASicil., NF. 10, 8. 16S^'
(Der Vf. glaubt, dafs in dem Aufsatz Hartwigs nichts anders als die «EzpositK)' ^^
Majone behandelt sei. Die Meinung H.s, nach welcher der Name des bekannten ChronisteB
'Falcandus' ein Irrtum statt Falcus ist, weist er zurück; er zieht *FulcarduB* oder 'Ftü'
candus' vor. S. ist gegen H. immer streng und scharf.) — S74^) Vinc. Di Qior$ni'^'
La 'defensa' e il diritto nuovo nelle consuetudini del regno del 1281 : Prop. 18, 1, S. 218**
— X id., Alcuni luoghi del constrasto di Ciullo d'Alcamo ridotti a miglior Ission« *
nuovamente interpretati : ib. 2, 8. 40 ff. (Auf Grund dieser Untersuchungen ist seltotfer-
XXVU, C. OipolU: lUlien. II 235
nach Casini zwischen dem Gesetz nnd dem Rechtsznstand in Sizilien unter
Friedrich n. ein Gegensatz bestand, sucht Di GioTanni aus den in Rede
stehenden Stücken des Gedichts jene in Einklang zu bringen. — Von her-
yorragender Bedeutung ist eine neue Auflage der Geschichte der Sizilianischen
Vesper von Amari.*'*«) Mit unermüdlicher Sorgfalt hat der Vf. die
Quellen gesammelt, untersucht, und mit einander verglichen ; ein besonderer,
der dritte Teil des Werkes, ist der Verschwörung Procidas gewidmet. Neu
benutzt sind die von Isidoro Carini in Barcelona gefundenen Urkk., die
die Herrschaft der Aragonesen in ein anderes Licht setzen sollten. Auch
der Text des Werkes ist oft geändert. Seine alten Ansichten hat der Vf.
in keiner Weise geändert; me vor 40 Jahren glaubt er, dafs die bekannte
Yerschwörung Procidas nichts anderes als eine Legende späteren Ursprungs
3ei. — B 0 1 1 a 1 1 a "*') und B o z z o *'*») haben denselben Gegenstand unter-
sucht, der erste um die ganze Episode zu skizzieren, der andere um die
Kirche ausfindig zu machen, bei der der Aufstand ausbrach. — Thomas
de Bntera war Gesandter des sizilischen Königs Friedrich von Arragonien
md lebt um die Wende des 13. und 14. Jh.*'*^) — Eine Episode
ans dem Leben Kaiser Friedrichs n. in Sizilien besprach Winckel-
mann.*'**)
Sardinien und Gorsika. Die Ausbeute ist sehr spärlich. Die Stadt
Sassari während des 13. und 14. Jh. behandet Satta-Branca.*''**) —
Eine Medaille mit der Umschrift: 'Guelfus et Lothas comites de Donoratico
et tertie partis regni Kallaritani domini; villa Ecclesiae (»» Iglesias)
Argenterie de Sigero* besprach v. Sali et,*'**) nach welchem das Stück
ein Zeugnis ftlr den Versuch der Söhne des Grafen Ugolinus von Donatico
ist, ein selbständiges Reich zu gründen. — Calvi auf Gorsika vmrde 1276
gegründet und erhielt 1278 die ersten Privilegien. Von diesem Jahre bis
1561 gehen die von Letteron •'*") mitgeteilten ürkk.
IT. Die Signorieen. (14. und 15. Jh.)
Gesamtgesohichte. Der Eömerzug Ludwigs des Bayern ist nament-
hinsichtlich seiner Beziehungen zu den religiösen Fragen und der geist-
lichen Entwickelung Deutschlands und Italiens Gegenstand zahlreicher Mono-
^dlich die yon Monaci besorgte photolithographiiche Reproduktion des Textes nach
^ Vatikanischen Kodex erfolgt. Gregen D'Ancona polemisiert er mit dem rein philo-
^nehen Zweck, den echten Text dee Qedichts festznsteUen.) — S744) Tommaso Casini:
^* critiea d. letter. itaL 1, "So. 5. — X F. M. Mirabella, A propisito di una notisia
^h condanna di Cinllo d'Alcamo: Prop. IS, 2, S. 447. (Untersucht, aber ohne Resultat,
^t Frige, ob C. d'Alcamo als Ketzer hingerichtet sei.) — S74*) Michele Amari, La
Sperrt del Vesqao Siciliano ; 9. ediz. eorretta ed aceresciuta dall' ant. secondo i registri dl
^MÜoBa e di altzi documenti e corredata di altri testi paralleU. Milano, Hoepli, 8 Bd.
^> 877, 498, 580 S. — S740 ^' Bottalla, San Spirito chiesa del Vespro appunti e
"«to. ?*• AufL Palermo, Gkiudiano. 16®. 42 S. — S74l^> S. V. Rozzo, Discorso suUa
^^ di Sieilia e in particolare sul Vespro Siciliano. Firenze, Cellini. 1884. 24 S. —
•74^)0. Vnllo-Guzzardella, Appunti biografid su fra' Tommaso da Butera: A sicil.,
^•10, S. 24 ff. — 8740 ^* Winkel mann, Bischof Harduin von Cefalh und sein
^fa: laÖG., Erg&nzungsbtnde, 1, S. 298 ff. — S74^) P- Satta-Branca, II Comune
^ Siiiari nei secoll XIH e XIV studio storico-giuridico. Roma, Löscher. 16^ 188 S.
^S741) A. ▼. Sallet, Eine Mttnze der Söhne des ügolino: Z. fUr Numismatik 12,
^•f4.Heft 1884. — $74") Letteron, Franehises et immunit^s accord^es a cette ville :
^" de la Soc. des sciences bist, et natur. (Bastia) 43./4. Heft (1884), S. 485 ff.
I
n,236 XXVII. C. CipolU: Italien.
graphieen geworden. Eine zusammenhängende Darstellung giebt Tes do rpf.*^^)
— Ludwigs Beziehungen zu den Fraticellen und Ghibellinen in Todi hat
auf Grund neuen urkundlichen Materials (Auszüge aus dem Prozefs 1329 — 90)
Ehrle*'*) behandelt. — Demselben Vf.®''') verdanken wir eine wichtige
Mitteilung über eine bisher nur ungenügend bekannte Quelle, die für die
Geschichte der Fraticelli und im allgemeinen für die Kämpfe der Minoriten
während des 14. Jh. von Bedeutung ist. — Eine Hds. der Laurentianischen
Bibliothek enthält die noch ungedruckte Historiade Septem persecutionibus des
Minoritenordens. Bisher galt Angelus Clarinus gewöhnlich als Vf. derselben,
besonders, wenn nicht ausschliefslich auf Grund der Ähnlichkeiten, welche
zwischen der Historia und der sicher Angelus gehörigen epistola excusatona
besteht. Ehrle schildert die Geschichte der Frage, entscheidet diese aber
nicht. Die Geschichte des Clarinus ediert er in einer anderen Monographie,*^^}
mit mehreren anderen Briefen desselben Bruders, in welchen Clarinus seine
prinzipiellen Anschauungen über die ihm und seine Gefährten berührenden
Verhältnisse und Vorgänge, sowie seine theologischen Ansichten darlegt.
Für die Lebensgeschichte des Clarinus und die schon so oft untersuchten
Beziehungen des eigentlich sog. Minoritenordens zu ähnlichen Gesellschaften
ist dieser Artikel wegen seiner sachkundigen Mitteilungen sehr wichtig. —
Auf Heinrichs VE. Hömerzug bezieht sich eine Dissertation.*''*) Menzel***}
behandelt die Politik Karls IV. gegenüber den italienischen Staaten. —
Als Johann XXII. den päpstlichen Stuhl bestieg, war er ein Greis toq
72 Jahren, unansehnlich von Gestalt, aber von aufserordentUcher Willens-
kraft und Rührigkeit, die er für die Verwirklichung der gregorianischeD
Idee der päpstlichen Universalherrschaft einsetzte. Von diesem Gesichts-
punkte aus verfolgte Preger**^) die päpstliche Politik in den Jahren
1316 — 34. Er untersucht, in welchem Mafse Johann XXn. die allgemeine
Lage seiner Zeit für sich und sein System ausnützte, damals als Italien
durch Parteien zerrissen , Deutschland durch die Doppelwahl gelähmt nnd
Frankreichs Regierung durch die drei Söhne Philipps IV. gespalten war.
Nach P. hat die Idee Gregors VH. auf dem Gebiet der Politik eine römische
Welthierarchie im Auge, die auf das von fremdem Einflüsse befreite, nnr
dem Papst untergebene Italien gegründet werden sollte. Mit dieser Schrift
in Zusammenhang steht die beigegebene Beilage, die auf vatikanische ürkk>
gestützt den Titel : 'Die Verträge des Bayern mit Friedrich dem Schönen in
den Jahren 1325 und 26' führt. — Durrieu*®*) setzt seine Untersuchungen
über die Geschichte der Gasconen in Italien fort. In dem Kapitel : 'Bemardon
de a Salle et Bemardon de Serres* zeigt er den Einflufs, den die Gasconen
auf die Entstehung des grofsen Schismas von 1378 hatten. Sie haben die
französischen Kardinäle dazu ermuntert, den vor kurzem gewählten
876) W. Tesdorpf, Der Bömerzug Ludwigs des Bayern 1827—80. Königsberg.
Koch a. Beimer. 84 S. — S96) Fr. Ehrle, Ludwig der Bayer und die FraticeUeo on^
GhibeUinen von Todi und AmeUa L J. 1828: ALitt.K6MA. 1, S. 158 ff. — S77) id* ^"^
FraticeUen-Gesch. : ib., S. 164 ff. — 878) id., Die Spiritualien, ihr VerhJÜtnis «um Ftsb»«-
kanerorden und zu den FraticeUen: ib., S. 509 ff. — 879) G. Weber, Kaiser Heinrich VII.
in Italien: Hist. Taschenbuch, 6. Folge, 4. Jhg. — 880) Menzel, lUUenische ?<^^
Kaiser Karl's IV. (Blankenburg i/H., Progr.) 40. 28 S. — 881) W. Preger, Die Politik
des Papstes Johann XXII. in Bezug auf Italien und Deutschland: Abhandl. d. bayer. iJ^ii
70, S. 449 ff. (Auch besonders abgedruckt.) — 88S) P. Durrieu, Les Gascons en Itsli«:
B. de Gascogne 25, 2.— 10. Heft (1884).
XX Vn. C. Cipolla: ItaUen. 11,237
ürban VI. zu verlassen. Mit dem in der Schlacht bei Alexandria 1391
erfolgten Tode Johannns III. von Armagnac schliefst der Yf. seine nütz-
lichen Untersuchungen.*®*) — Auf Grund einer ungedruckten Hds. des
ruhmvollen Physikers Toscanelli sowie anderer gleichzeitiger Hülfsmittel be-
sdmmt Geloria**^) den Weg des Eometes vom Jahre 1472.
Anf die Epoche des Humanismus und der Renaissance übergehend^
erwähnen wir zuerst eine Arbeit von Paesch,*®*) der das ganze Gebiet
im allgemeinen behandelt. — Von Burckhardts bekanntem Werke hat
Geiger***) die 4. Auflage besorgt und Smitt**') eine französische Über-
setzung erscheinen lassen. — Von hervorragender Bedeutung ist ein grofses
Werk von Müntz,***) welcher insbesondere die Renaissance der Kunst
in Italien am Ende des 15. Jh. zum Gegenstand einer Betrachtung macht
und die Beziehungen der Kunst zu allen andern Erscheinungen des geistigen
Lebens auf Grund fleiisiger Untersuchungen darstellt. Nach M.s Meinung
war das italienische Volk zur Zeit der Renaissance ein religiöses und das
erste, das das Prinzip der religiösen Toleranz aufstellte. Aber das Bewufst-
sein nationaler Zusammengehörigkeit ging ihm ganz ab und endlose Zwistig-
keiten entfremdeten die Stftdte und lähmten seine Kraft. Als fremde
Herrscher über die Alpen stiegen, war Italien müde und schwach und
Dienstbarkeit wurde sein Schicksal. Aber dennoch war es auch damals
noch das reichste Land, die Fruchtbarkeit des Bodens sowie die Blüte des
Handels dauerten auch in der Zeit des beginnenden Verfalls an. Diese
Gedanken entwickelt der Yf. in der Einleitung zu seinem Werk, welches
sich im Speziellen mit der Wiedergeburt der Kunst in Padua , Verona,
Vicenza und Treviso eingehend beschäftigt. Von diesen Städten strahlte
das Licht der Kunst auf Mailand über, und diese Stadt wurde wiederum
Ausgangspunkt für das Erwachen des geistigen Lebens bei der Be-
völkening von Piemont, Montferrat und Savoyen. Die reinste Blüte der
Uteren Renaissance gedieh in Padua, dem alten ehrwürdigen Sitze klassischer
Stodien, und in Verona, Wo man die Naturstudien eifriger pflegte. In
Venedig stand der Entwickelung der Renaissance die byzantinische Richtung
^tgegen. Den Triumph feierte die Renaissance in Florenz und Rom.
Der Vf. erkennt an, dafs Frankreichs Verdienste um die Wiedererweckung
des klassischen Altertums neben Italien unbedeutend sind, trotzdem weist
er die Anschauung zurück , als ob sich Frankreich in künstlerischer Be-
ziehung in voller Abhängigkeit befunden habe. — Gelegentlich des Erschei-
i^ensder französischen Übersetzung von Burckhardts Buch hat Gebhardt^^*)
<)ie Wichtigkeit jener geistigen Epoche vom Standpunkt der Geschichts-
philosophie untersucht.
Die Verbreitung des Humanismus jenseits der Alpen behandelt
Borawitz, ••*) welchem ein ziemlich reiches hds. Material der Klöster
S8S) X K. C. H. Müller, Der Zug Karls VHI. von Frankreich nach Italien in
*«mer politischen Bedeutung. (Prenzlau, Progr. 63rmn.) — 384) ^* Celoria, La
*^ta dell' anno 1472: Rendic. Ist. Lomb., 2. Folge, 18, S. 407 ff. — S85) Faesch,
^^^Busttnee und Humanismus in Italien. (Kottbus, Progr.) 4®. 17 S. — 386) J-
°iirekhardt, Die Kultur der Renaissance in Italien. (4. durchges. Aufl. besorgt von L.
^^iger.) 2 Bde. Leipzig, Seemann. XU, 336, X, 336 S. — 387) i^i La civilisation
^ Italie au temps de la Renaissance trad. p. M. Schmitt d*apr^s l'ddition annot^e par
^^•iger. Paris, Plön & Nourrit. M. 2. — 388) £• Mttntz, La renaissance en Italie
^«BFnnoe k Tepoque de Charles YIII. Paris. — 389) C* Gebhardt, La renaissance
i^eimeetla philosophie de l'histoire: RDM. 72, Heft v. 15. Nov. — 390) Ad. Hor&vvti,
n,238 XXVII. C. CipoUa: lUlien.
WUhenng, Lambach, St. Florian, Mondsee vorlag. In Oberösterreich
nnd Salzburg sind Sparen des Humanismus schon frühe zu verfolgen. Schon
am Ende des 15. Jh. enthalten die wichtigsten Klöster der Alpenl&nder
Werke der klassischen Litteratur.
In einer anmutig geschriebenen Abhandlung schildert Stecchetti
(Guerrini) ^•^) die Sitten der Epoche des Humanismus. — Auf die Er-
findung der Buchdruckerkunst bezieht sich ein Aufsatz Hartwigs.^**)
Auf litterarischem Gebiet sind viele kleinere Arbeiten erschienen,
von denen einige doch von einer gewissen Wichtigkeit sind. Die Bibliothec»
Angelica in Rom besitzt eine Hds. aus dem 15. Jh. mit vielen, besonders
für die humanistischen Studien in Padua wichtigen Stücken. Eine Be-
schreibung derselben verdanken wir Narducci.***) — Die umfangreichen
und verdienstvollen Untersuchungen Sabbadinis***) auf dem Gebiete des
Humanismus sind auch diesesmal durch neue vermehrt. Er teilt Neues
über Isotta Nogarola, Antonius von Rho, Johannes Aurispa, Goinifortis
Barzizza, P. Bracciolini, Em. Crisolora etc. mit. — Von einer Hs. Bessarions
philosophischen Inhalts erzählt Ragnisco,^**) welcher sich über das innere
Wesen der Philosophie des berühmten Kardinals, die durchaus christlich
war, verbreitet.
Von dem für die Kunstgeschichte wichtigen, prächtig ausgestatteten
aber im Text oberflächlichen Werke von Heifs«**) ist der 5. Bd. erschienen,
in dem von N. Spinelli, G. Bellini, della Robbia und anderen Medaillen-
prägem die Rede ist. — Mit Leben und Thätigkeit Vittore Pisanos und Mattei
de' Pastis beschäftigt sich ein Aufsatz von Philipps.»«') — Nach Valton*")
lebte G. C. Romano, ein berühmter Medaillenpräger, zwischen 1470 nnd
1523. — Mehr die Marken und Umbrien, als die übrigen Länder ItaUens
behandelt eine interessante Broschüre Vitalini s*®*) über Münzenfälschung.—
Trefflich und mit Hilfe guten hds. Materials bearbeitet sind einige kunst-
historische Monographieen Venturis.*®®) — Die liturgische Malerei Italiens
mit besonderer Berücksichtigung Mailands bespricht Kienle.*®^) — Di«
Entwickelnng der Intarsia und der Schnitzerei in Italien bildet den Gegen-
stand eines Aufsatzes von Lessing,*®*) welcher die Erscheinungen auf
Geßch. des Humanismus in den Alpenländern I: WSB. 111, 8. 881 ff. — $91) Stecchetti
(eigentlich Guerrini), La tavola e la cucina ne' secoli XIV e XV. Firense, Barben. Ir-
18 S. (Stecchetti ist ein Pseudonym.) — S92) 0. Hartwig, Zur Gesch. der ErfiDdiaig
der Buchdrnckerkunst: CBl. f. Bibliothekwesen, 2. Jhg., No. 8. — S9S) £• Kardneei,
Utriusque Barzizae patris et filii, Pauli Veneti et aliorum, orationes et epistolae: ATen.
80, S. 210 ff. — 894) Remigio Sabbadini, Notizie suUa vita e gU scritti di alcunl dotti
umanisti del sec. XV raccolte da codici italiani 6, S. 148 ff.; 6, S. 168 ff. — SK) P-
Bagnisco, Un autografo del Card. Bessarione: Atti Ist. Ven., 6. Folge, 8, S. 87ift
(Die Hds. befindet sich auf der Markusbibliothek.) — S96) Alois H ei fs, Les m4du0»m
de la Renaissance. Paris, Hachette. — X M. Santoni, I medaglisti nel RinascimeDt«:
Bull. Numism. (Camerino) 2, S. 272 ff. — J97) C. Philipps, The medaiUist of thi
Renaissance: The Magazine of art., Sept.-OkL — S98) P. Valton, Gian Cristoforo Bomta»
mddaiUeur: RNumism., 8. Folge, 8, No. 81. (Auch besonders erschienen: Paris, Booptf»)
— (99) O. Vitalini, DeUe imitazioni e falsificazioni di monete antiche e moderne: BoH
Numism. 2, S. 289 ff. — 490) A. Venturi, 1) Das Todesdatum Ercoles de Boberti (D«
Kunstfreund I, No 11); Ist Gian Battista del Porto der Meister mit dem Vogel? (i^*
No. 12); Der MedaiUeur Gian Gristoforo Romano (ib., No. 14); Ein Brief des Speiw^
1472/8 (ib., No. 18); Jacopo BeUini, PisaneUo u. Mantegna (ib., No. 19); Cbtf
einige Bücher mit MinUturen von Attavante (ib., No. 20). — 401) Kienle, MAfi^
liturgische Bilder aus der Kathedrale von BCailand: StMBCO. 6. Jhg., 2. Lfg. — MW
J. Les sing, Neue Vorlagen fttr Intarsia und Schnitzerei: Z. f. bild. Kunst 20, Ko. 6,
XXVII. C. Cipolla: Italien. 11,239
lesem Gebiete vollständig benatzt hat. — Hartmann Schedel vollendete
3ine Stadien 1463 — 66 in Italien und nahm von hier viele, jetzt in München
ifbewahrte Kupferstiche in die Heimat mit. Ein aus Padua stammendes
jrrorragendes Exemplar derselben erläutert Meyer. *^*) — Kurze, aber
struktive Artikel haben Bode^^^) und Redtenbacher^^*^) veröffentlicht.
- Lippmann^^^) hat ein grundlegendes Werk verfafst, in dem er sich
r Aufgabe gestellt hat, nachzuweisen, dafs die Kenntnis der Holzschneide-
nst erst durch die deutschen Drucker nach Italien gekommen sei, oder
(s zum mindesten die ältesten Holzschnitte aus römischen Offizinen von
uckem hergestellt wurden. Auch auf die florentinische Schule (1490 — 1510)
der EinfluTs deutscher Xylographen deutlich erkennbar. Die schönsten
Iten trieb diese Kunst in Oberitalien und zwar zuerst in Venedig, dann
Verona, Mailand, Saluzzo, Ferrara. — Über die fremden Künstler,
Iche in Italien arbeiteten, sind zwei sehr wertvolle Abhandlungen von
intz^^^) erschienen. Sie beleuchten die Thätigkeit eines französischen
d verschiedener (etwa 80) flämischer und deutscher Künstler. — Italienische
[Dsüer arbeiteten auch jenseits der Alpen, z. B. in L6on,^^^) in
len*»*) etc.
Zur Geschichte der Medizin bringt der unermüdliche Forscher
)rradi*^®) Neues.
Norditalien. Küstenland und Yenetien. — Yalentini^^^)
rdanken wir zahlreiche nützliche Mitteilungen über den 1486 geb. Chronisten
Adolfe Nassini, dessen Chronik besonders für die erste Hälfte des 16. Jh.
chtig ist, obgleich sie auch das 12. bis 15. Jh. umfafst. Sie behandelt
'ht nur venetianische Geschichte, sondern auch die Geschichte von Mai-
id, Mantua und Verona. Hervorgehoben zu werden verdient eine aus-
lirliche Beschreibung der Krönung Karls Y. in Aachen. — Neues für
3 Geschichte des Papiers im MA. teilt Cecchetti*^') mit. — Das
Bttatenbuch von Yeglia wurde wahrscheinlich sehr bald nach 1480, als die
sei unter die Herrschaft Yenedig kam, verfafst. Der letzte Graf von
^a war Giovanni Frangipani; er trat sein Eigentum der Republik
. Hin. (Die von dem Vf. benutzten Publikationen sind die folgenden: V. Tierich,
namente aas der Blütezeit italienischer Renaissance, Wien 1878; Meurer, Italienische
Khomamente aus der Zeit der Renaissance ; Hugo v. Tschudi, Eine Intarsia von Antonio
rili; W. Bode, Das Chorgesttthl des Pantheone de Marchis u. a.) — 403) ^* Meyer,
K sltitalischer Kupferstich aus dem Nachlasse Hartmann Schedels: CBl. f. Bibliothek wesen,
Jhg. 1. Lfg. — 404) W. Bode, Die italienischen Skulpturen der Renaissance in den
Museen in Berlin: Jb. d. k. preufs. KunstsammL 6, Heft 4. — 405) H. Redten-
eher, Studien ttber verschiedene Baumeister der italienischen Renaissance: AUgm. Bauzg.
385), Ko. 2. (Fortsetzung folgt) — 406) Friedr. Li pp mann, Der italienische Holz-
mitt im 15. Jh. (Separatabdr. aus dem Jb. der k. preufs. KunstsammL) Berlin, Grote.
• 107 8. — 407) R* Mttntz, Les artistes firanfais en ItaUe: Jean Alcherius: La
nmiqne des arts Ko. 7, 14. Febr. — X id. , Les artistes Flamands et Allemands en Italic
ulsQt le XV« siäcle: L'Art. 11. Jhg., No. 20. — 408) A. Heifs, M^daiUes de person-
VM franfaia ez^eut^es h Lyon en 1404 par NicoUi Spinell!: Ann. d. 1. Soc. franf. de
Dnitm. et d'arch^log., 1. Heft (1884). — 409) M. Sokolowski, Die italienischen
linstler der Renaissance in Krakau: Repertor. f. Kunstwissensch. 8, No. 4. (Viele
tautler kommen hier in betracht.) — 410) Alf. Corradi, Nuoyi documenti per la
>ns deUe malattie veneree in Italia della fine del Quattrocento alla met^ del Cinquecento :
DB- Quiversaa di medicina (Mailand), 269 (1884). — 411) Andrea Talen tini, Di Pan-
*Ub NiBsino, dellA sna cronaca e di alcune lottere storiche in essa contenute: AVen. 80,
5ff. >-. 412) B. Cecchetti, Per la storia deU' arte della carta neUe provineie Venete :
• 29, S. 419. (Eine Nachricht, welche das Jahr 1361 betrifft.)
1
11,242 XXVII. C. CipolU: Italien.
alte veneüanische Leben Bezügliche bieten Borgomanero ^'^
Motta.**<>)
Auch aaf dem Gebiete der Litterargeschichte ist viel Ne
schienen. Einen Buchdrucker Herborth erwähnt eine Urk. Ton
1484.^^^} Dafs in Venedig schon 1447 Bücher grammatischen und rc
Inhalts, selbstverständlich mit festen Lettern, gedruckt wurden, geht ai
bisher unbekannten und von Gecchetti^^') veröffentlichten Urk. hervo
selben Yf. verdanken wir auch noch andere auf die Druckerei in
bezüglichen Nachrichten. ^^^) — Die Holzschnitte der alten in Yen(
druckten Bücher, besonders die in dem Büchlein ^Le devote meditatioi
la passione di N. S'. von Bemardino di Benali und Matteo da Pai
dem Jahre 1491 fanden eine Beschreibung durch den Herzog von Biv
— In den Jahren 1479, 1500, 1517 wurde ein italienisch-deutsches'
buch gedruckt.***) — Pellicier, Bischof von Montpellier, hat, ab
Gesandter des Königs Franz I. in Venedig wohnte, viele Hdss. 1
König und für sich gekauft. Das Verzeichnis seiner Sammlung
überliefert und wurde von Omont herausgegeben.**®) — Das Testan
Bischofs Jacobus Berfaldus von Veglia aus dem Jahre 1314 zeugt '
öffentlichen Wohlthätigkeit in Venedig.**'') — Auf das Patriarcli
Aquilequa bezieht sich eine Broschüre Marchesis.**^)
Die Beziehungen Venedigs zu den levantinischen Ländern €
die grofse und umfangreiche Urkk.sammlung von Sathas.**^*) In den
dem Bd. 6., sind die Depeschen des berühmten Generals der Repi
Morea, Jacops Barbarigo, enthalten, die sich auf den Krieg der Vei
gegen die Türken im Peloponnes in den Jahren 1465 und 66 beziehen,
schliefsen sich die Depeschen des Provveditore Statthalter von Nauplia
Minio nebst einem dem Stefano Magno irrig zugeschriebenen Diariui
Schlufs bilden die ältesten der vorhandenen Relazione der Provveditoi
Nauplia, Zante, Cephallonia und Gerigo, und ein Bericht über Griec
aus dem Jahre 1533.
Friaul. — Aufser vielen Monographien***) ist eine ausfl
■ '"^
4 4S9) L'Borgomanero, La viU ginridica dl Yenezia nel 1480, docnmenU
J' — 440) £- Motta, Falsifieazione su larga seala di monete veneziane a Ferrara i
^' Gazz« Nnmism. (Ambrosoli) 5, S. 85/6. (Ans einer Depesche Lernando Bottaa,
lAndischen Gesandten in Venedig, an Herzog Sforza vom 8. Nov. 1478; zu vergleu
hier die vom Chronisten Malipiero [Arch. stör, ital., 1. Folge, 7, 2, S. 658/9] fttr
^ 1470 mitgeteilten Notizen.) — 441) B. Ceochettl, Altri stampatori ed alt
I AVen. 29, S. 411 ff. — 442) id., La stampa tabellare in Yenezia nel 1447 e 1'
|j dal dazio di libri n6l 1488: ib. S. 87 ff. — 448) id., Libri etampati nel Mt
l>< Matteo Capcasa da Parma socio di Bemardino Benalio da Bergamo: ib. 80, S. 1
|1 X id., Libri stampati nel sec. XY. da Matteo Capcasa di Parma: ib. S. 451.
den Zeitraum 1488 — 94.) — 444) l^^c de Rivoli, A propos d'nn livre
I Y^netiens de la fin du XYe si^le: Gaz. d. beanx-arts, 2. Folge, 82, S. 278 f. a. ;
445) C. B., Un antico vocabolario italiano^tedesco : Rass. Pngliese 2, No. 10. —
Omont, Catalogue des manoscripts grecs de Guillaume Pellicier: BECh. 46, &
594 ff. — 447) Congregazione di carit^ in Yenezia; antichi testamenti, 4. Folge.
Society Tipograaca. -— £4S) Yinc. Marchesi, U patriarcato d^Aquileija dal 1894
Udine, Seitz. 1884. — 448«) C. N. Sathas, Documents inMits relatifs h l'h
la Gräce an moyen &ge. t. 6. Yenise-Paris. 4^ lY, 888 S. >— 449) II
1^ della pace in Anih nel 1888. Feltre, Gaetaldi. — X Yalent. Tonissi, £
|i dipinto del Forden one in Yamo. Udine, Doretti. 1884. — X Giov. Yogrig
ii Yarno e docomenti su di an dipinto del Pordenone nella stessa. Udine, Bardnso
— XA. Sonsini, Un periodo della vita di Giannantonio Lieinio detto il P
XXVn. C. Cipolla: Italien. II 243
Utteiatiirgeschichte Yon Friaol von Di Marzano^^^) erschienen. — Neue
aof den Einfall Kaiser Sigismnnds in Frianl bezügliche Urkk. edierte
Marchesi.**^) — Mantia***) veröffentlicht ein Statut der Schneiderzunft.
— Besondere Wichtigkeit für die Kulturgeschichte Friauls im 14./8. Jh.
haben 15 Urkk., deren Kenntnis wir Occioni Bonaffons^*^^) verdanken.
Die erste, aus dem Jahre 1354 enthält die Bestätigung des ^magister
Salatinas* als Lektor ^pro grammatica e notaria.' Nach einer grofsen Lücke
beginnen die Nachrichten wieder mit dem Anfang des 15. Jh. — Den-
selben Gegenstand berührt eine Studie Marchesis.^^^) Das Ende des
15. Jh. und die erste Hälfte des 16. Jh. die Chronik Roberts v. Spilim-
berge.***)
Aach für Treviso liegen gute Monographieen vor: Bailo**®) hat
Urkk., die sich auf die Topographie der Stadt im 14. Jh. beziehen, und
solche für die Bibliothek S. Nicolö daselbst aus dem Jahre 1466 veröffent-
licht.— Alte und interessante Fresken in Treviso beschrieb Caccianiga.**^)
Von einem Arzte, Gianantino da Treviso, der um 1479 lebte, erzählt
Cecchetti.**»)
Padua. — Aus AnlaTs der neu edierten Schriften Zardos und Minoias
bat sich Gloria***) noch einmal mit der Herkunft Albertino Mussatos
beschäftigt. Er glaubt als sicher annehmen zu dürfen, dafs Mussato in
S. Daniele bei Abano Anfang Okt. 1462 als uneheliches Kind des Yiviano
Mosso geboren ist — Sehr eingehend ist ein noch nicht zum Abschlufs
gebrachter Aufsatz Novatis^^^) über denselben Staatsmann und Humanisten.
£r schildert auch ausführlich und treffend mit Zuhilfenahme des ganzen
bistorischen Materials die litterarische und anderweitige Bildung des 13. Jh.
— Andrea Gataro war 1431 — 43 als Gesandter der Republik Venedig
auf dem Konzil von Basel. ^•i-*««)
Hilaoo, Colombo. 14 S. — X Vinc. Joppi, Docnmenti au Cormons, Parenzo e Pola.
Portogmtro, Castion. — XD. Ongaro, Le scuole pnbbliche in Udine nel sec. XV; opera
poitama riordinata dell* ab. Giuseppe Bianchi. Udine, tip. del Patronato. — 450) Fr*
DiMarsano, Cenni biografici dei letterati ed artisti Friulani dal sec. XIY al XIX. Udine,
Gmbiemi. — 451) ^ioc- Marehesi, L'imperatore Sigismondo in Udine negli anni 1412
c 1413 notizie e docnmenti. Udine, Seitz. 26 S. — 452) Niccolli Mantia, SUtnto della
fntermtit dei Sartori in Udine. Udine. 23 S. (Das Statut betrifft d. J. 1443.) — 453) G,
Oeeioni-Bonaffons, La scnola di ^institnta iuris' fondata in Udine nel sec. XIY.
Udine, Doretti. 1884. — 454) Vinc. Harchesi, Un maestro di scnola in Udine sulla
Cm del sec. XV. Udine, Patronato. 1884. — 455) R* <li Spilimbergo, Cronaca dei
•Mi tempi 1499 — 1540. Udine, Patronato. 1884. — 456) L. Bailo, Tre docnmenti
dd 800 suU* antica topografia di Treviso. Treviso, Zoppelli. — X i d. , Pegno dato in
^: BlbHofilo, 6. Jhg., No. 2. (Das Kloster S. Nicolb in Treviso hat einige Bücher an die Jnden
Topftodet, um Geld von ihnen zn erlangen.) — 457) -^n^ Caccianiga, Affreschi del
cee. XIY: Illastr. italiana 11, No. 16. (Jetzt im städtlichen Mnseum; zuerst in der zer-
>t9iten Kirche S. Margherita.) — 458) B. Cecehetti, Un oculisU del sec. XY: AYen.
^9)8. 418. — 459) Andrea Gloria: Riv. stör. itaL 2, S. 122—86. — X R. N. Lawrence,
^«dils bj Giovanni Calvino il Padovano. Bespr. in: R. belg. de nnmism. 40, 8. Heft (1884). —
Uli Fr. Kovati, Nnovi stndi sn Albertino Mussato: Giom. stör. lett. ital. 6, S. 177 ff.
^ 4€1) R- Waekernagel, Andrea Grataro von Padua, Tagebuch des venetianischen Ge-
«Mltea beim Konzil zu Basel: Basler Taschenbuch (1885). — 462) X Andrea Gloria,
^' orologio di Jaeopo Dondi nella piazza dei Signori in Padova modello agli orologi piä
linaoati in Europa: (Sep.-Abdr. aus den 'Atti e Mem. dell' Accad. di lett. ed arti' in
P^ 1 Bd., 4. Heft) Padova, Randi. (Auf Grund vieler inedierten Urkk.) — 46S) X
^OM. Joppi, Primo statuto del eoUegio Pratense di Padova con docnmenti. Udine, Jacob
B. Colmegna.
16*
n,244 XXYII. C. CipoUa: ItaUen.
Yicenza. — Cayalli^^^) beschrieb das Leben des vicentinischeii
Theologen Zaccaria Ferren, der, 1479 geboren, im Anfang des 16. Jh.
im Dienste Franz 1. von Frankreich stand nnd ihn, besonders auf dem
Konzil zu Pisa 1511, gegen Papst Julius U. unterstützte. 1513 versöhnte
er sich dann mit Papst Leo X. Die Nachrichten über ihn können wir bis
1525 verfolgen ; sein Buch ^Suasoria' widmete er Hadrian VI. — In einer
von Stefani^®^) gefundenen Urk. wird der bekannte Maler Mantegna
mit dem Zusatz de Yincentia erwähnt, wonach er also aus Yicenza, nicht
aus Padua zu sein scheint. — In der Nähe von Yicenza liegt das kleine,
im MA. aber sehr befestigte Städtchen Bassano, über dessen Industrie während
des 14/.6. Jhs. eine fleiTsige und sachkundige Untersuchung Brentaris^**)
erschienen ist. —
Yerona. — Isotta, Angela und Ginevra aus dem alten Geschlecht
Nogarola nehmen in der Geschichte des Humanismus eine ausgezeichnete
Stelle ein. Abel^®'') hat auf Grund des gesamten gedruckten und hds.
Materials ein Bild von ihnen entworfen. Das noch nicht veröffentlichte
Material, das eine bedeutende Publikation ergeben ¥rird, ist dem Yf. durch
Unterstützung des Grafen Apponyi zugänglich geworden. — Auf die erste
Hälfte des 15. Jh. beziehen sich einige Briefe Guannos, die Sabbadini^*^)
veröffentlicht. Derselbe untersucht auch die Studien Guarinos über die Ge-
dichte CatuUs.*®*) Ein sehr verdienstliches Werk ist S a b b a d i n i s *'<^) Ver-
zeichnis der gedruckten und ungedruckten Briefe Guarinos, die nicht nur fflr
dessen Leben, sondern auch für die ganze erste Epoche der Renaissance
wichtig sind. In der Yorrede entwirft S. aus diesem Material eine Skizze
von Guarinos Leben. Ein Glück für die Geschichte des Humanismus wäre es,
wenn Sabbadini seine Studien über Guarino zum Abschlufs bringen, besonders
die Briefe ganz edieren könnte. — Ein Brief Guarinos an Giovanni Zamola,
wahrscheinlich aus dem Jahre 1428, hat ein Unbekannter*'^) veröffent-
licht, einen andern vom 26. Okt. 1429 Sabbadini.*'^»)
Aus dem Gebiet der Kunst sind hier drei Aufsätze anzuführen, welche
das Leben und das Wirken des berühmten Künstlers Yiktor Pisano be-
handeln. Im ersten hat Yenturi*''^ festgestellt, dafs P. 1441 in
Ferrara war. Yon den Yff. der beiden andern will W. Bode*")
ein Gemälde des Berliner Museums dem Pisano zuschreiben, während
464) Ferdinando Cavalli, Di uno scrittore politico del see. XV: Atti Ist. Ven.,
6. Folge, 3, S. 811 ff. — 465) F. Stefani, Andrea di Biagio Mantegna di Vicenit:
AVen. 29, S. 191/6. — 466) Ottone Brentari, Dell' antico splendore deUe indnitrie
Bassanesi: ib. 30, S. 255 ff. — X B. Mo r solin, Leggi sUtutarie di Brendola.
Yicenza, Burato. 1886. (Brendola ist ein Dorf in dem Gebiete von Yicenza.) — 469)^
Abel, Isota Nogarola: Yjs. Kult. Litt. Renaissance 1, S. 828 ff. u. 440 f. (Die erst« Auf-
lage dieser Monographie erschien in ungarischer Sprache bei der Akad. d. Wissenseh. in
Pest.) — 468) Remigio Sabbadini, Briefe des Guarino von Yorona: ib. S. 10S£*
504 ff. (Sie umfassen den Zeitraum 1414—43.) — 469) id., Se Guarino Veroneie
abbia fatto una recensione di CatuUo: Riv. di filol. classica, 18. Jhg., 5. Heft. Res.: Abel:
Geigers Yjs. 1, S. 821 ff. — 470) id., Guarino Yeronese e il suo epistolario edito *
inedito: indice alfabetico delle lettere, e biografia tratu da esse. Salemo, tip. Kaziooil«-
82 S. — 471) Lettera di Guarino: Giom. Ligust. 12, S. 391. (Aus der Ambrosiu»*
Bibliothek entnommen.) — 471«) R. Sabbadini, Une epistola del Guarino ad UgoüBO
Eline. Salemo, tip. Nazionale. 12*. 6 S. — 472) A. Yenturi, II PiaaneUo a Ferrtf»:
AYen. 80, S. 409 ff. — 478) W. Bode u. H. v. Tschudi, Anbetung der König« ▼<»
Yittore Pisano und die Madonna mit Heiligen aus dem Besitz des cav. Dal Pozzo: JK ^
k. preufs. Kunstsamml. 6, No. 1.
XXVn. C. CipolU: Italien. 11,245
H. T. Tschndi demselben ein ihm bisher zugeschriebenes Gemälde ab-
erkennt.
Über die politische Geschichte ist wenig erschienen, doch sind
hier einige Aufsätze über Ferreto v. Vicenza zu erwähnen, den Dichter,
Humanisten und Geschichtsschreiber aus der Zeit Cangrandes della Scala.
Er ist in Vicenza geboren und hat wahrscheinlich immer dort gelebt. Der
gröüste Teil seines Geschichtswerkes sowie seine Gedichte betreffen die Stadt
Verona und ihre Herrscher. Eine trotz ihrer Mängel im ganzen gute
Monographie über ihn hat Laue^^^) geliefert. Durch seine Redegewandt-
heit nnd klassische Bildung hat sich F. einen hervorragenden Platz unter
den Greschichtsschreibem des 14. Jh. erworben. Laue untersucht seine
politischen Ideen und die Quellen für sein umfangreiches Geschichtswerk,
wobei auch die Gedichte einer Prüfung unterzogen werden. Das in einem
Exknrs untersuchte Verhältnis zwischen Ferreto und den Gesta Florentinorum
berohrt eine alte Streitfrage. Laue bekämpft gegen Simonsfeld die Spaltung
der florentinischen Chronisten in zwei Gruppen und gelangt zu der Ansicht
Hartwigs, auf dessen Veranlassung er ein bisher unbekannntes Stück der
sog. Mardano-Magliabecchiana Chronik von Florenz (14. Jh.) veröffent-
lichte. — Der Ref.*'*) untersuchte Ferretos Grabmal in Vicenza und die
dortige Inschrift, verbreitet sich über seine Beziehungen zu Cangrande und
kommt zu der Ansicht, dafs, als Ferreto bei der Abfassung seines herosischen
(ledichts an Can Grande Mussatos Tragödie ^Eccevinis' vor sich hatte,
da mehrere charakteristischen Stücke in beiden übereinstimmen. — Ein am
Hofe Can Gandes verfafstes Gedicht veröffentlicht Modona*'^) aus einer
Hds. der Universitätsbibliothek zu Bologna. — Den Sturz der Della Scala
behandelt De Stefan i.*") — Der Ref.*'«) erzählt von einem Judex,
Bibliographen, Gelehrten und vielleicht auch Schwarzkünstler, Leonardo da
Qninto, der in der 2. Hälfte des 14. Jh. am Hofe der Della Scala
blühte.
Trient. — Ein Aufsatz Hubers,*'*) der sich mit dem Zwiespalt
zwischen dem Herzog v. Österreich und dem Bischof von Trient, Georg v.
Lichtenstein, beschäftigt, ist hier allein anzuführen.
Lombardei. — Eine kunsthistorische Untersuchung giebt Beavington-
Atkinson.*®^) — Drei ürkk. über Barberino und seinen Aufenthalt in
Florenz (1327 — 31) veröffentlicht Novati.*»^) — Lombardische Künstler,
welche in Venedig und im Venetianischen arbeiteten, behandelt Caffi*®*)
nüt der ihm eigenen Sorgfalt und Sachkenntnis. — Neues .über den Frieden
474) M. Laue, Ferreto von Vicenza, seine Dichtungen u. sein Geschichtswerk.
^ Beitr. z. Yorgesch. des Hnmanismas. Im Anh. : die Gesta Florentinorum u. ihre Be
»vtzer. HaUe, Kiemever. 1884. 78 S. — 475) C. Cipolla, Studi su Ferreto dei
Perreti: Giom. st. lett. ital. 6, S. 53 ff. — 470) Lionello M o d o n a , Una poesia inedita di
^a«ao Giudeo: II Vessillo israelitico, 12. Heft (1885). — 477) G. De Stefani, Barto-
Wo ed Antonio della Scala saggio storico. Verona, Drucker. 204 S. — 478) C.
Cipolla, Notizie intomo a Leonardo da Quinto giudice e letterato veronese del sec. XIV.
^«ODa, Fnmchini. 4^ 82 S. — 479) Alf. Huber, Beitrage zur älteren Gesch. öster-
^cb«: 12. Du YerfaAltnis H. Friedrichs IV. von Österreich zum Bischöfe Georg von Trient
n den J. 1409/10 nnd der angebl. Aufruhr der Trientiner im J. 1410: MIÖG. 6, S. 401 ff.
^ 4M) Beavingson-Atkinson: A cradle of art in Lombardy, Castiglione d'Olona:
^eArt-Jonm. (Aug.) — 4H1) Fr. Kovati, Francesco da Barberino: Giom. stör. lett. ital.
(, S. 399 ff. — 482) M. Caffi, I Solari artisti lombardi nella Venezia: A. lomb., 2. Folge,
^» 8. 558 ff.
11,246 XXVn. G. Cipolla: ItelkB.
von Lodi bietet Canetta^^^ durch einige Urkk., welche er dem Staats-
archiv entnahm und die den Zustand der italienischen Staaten um das
Jahr 1450 beleuchten. Die Bestrebungen Simonettas gewinnen durch
diese Monographie neues Licht. Ein hochinteressantes Stück erklärt die
Stellung des Herzogs Franz Sforza während des Zuges Friedrichs m. 145L
Über das glänzende Leben der Gonzaga zu Mantua unterrichten ans
zwei kunsthistorische Aufsätze von Davari***) und Bertolotti.***) —
Der Reise, die der Humanist und Geschichtsschreiber Piatina im Jahre 1456
zur Vervollständigung seiner Kenntnisse nach Griechenland unternahm, so-
wie anderen Kleinigkeiten widmet Mo tta **•"**') besondere Aufsätze. —
Über Domenico da Ponzö, welcher 1496 in Mantua gegen die Juden predigte,
hat uns ein Unbekannter ^^^) Mitteilungen gemacht. Dem Possenreißer
Buffoni, am Hofe zu Mantua im 15. und Anfang des 16. Jh. gelten die
Monographieen von Luzio*®*) und Bertolotti.**") —
Für Brescia***) und Soncino**^ ist wenig erschienen, um so
mehr dagegen für Cromo na. Die hier herrschenden wirtschaftlichen Zu-
stände beleuchten einige Urkk. aus den Jahren 1468 — 1704. *••) — Neben der
ausführlichen Arbeit C o u r a j o d s ^ *^) ist hier auf einige Aufsätze M o 1 1 a s ^**)
hinzuweisen, in denen das Leben und die unermüdliche Thätigkeit
Malers Christoforo Moretti behandelt wird, der in Yercelli, im Dienste
Grafen von Montferrat und des Herzogs von Mailand, arbeitete. — Gremo-
nesische Miniaturen untersucht Caffi.**'"***)
Die bisher erschienenen Bände der Urkk.sammlung über den Dom za
Mailand hat Cantü^^^) einer Besprechung unterzogen und hierin fest-
gestellt, dafs der Dom nicht vom Herzoge Galeazzo Visconti, sondern Tom
Volke erbaut wurde und dafs die bisher allgemein geltende Überliefenmg
ins Reich der Fabel zu verweisen sei. Die Stadt selber und die ^corda
48S) O. Canetta, La pace di Lodi 9 apr. 1454: R. stör. ital. 2, 3. 516 ff. -
484) St. Davari, La musica a Mantova: Riv. stör. Mantovana 1, 1./2. Lfg. (Seit 15. Jb.)
— 485) Ant. Bertolotti, Artisti in relazione coi Gonzaga signori dl Mantova, rieereh«
e stttdi negU archivi Mantovani. Modena, Vincenza. (Neues und nützliches Material ftr
das 15. und 16. Jh.) — 480) £• Motta, Bartolomeo PUttina in Grecia: BuU. Sri».
ItaL 7, S. 274. — 487) id., U marchese di Mantova vincitore aUa corsa dei barberi in
Firenze nel giugno 1492: ib. S. 177. — X id. , Falsificazione deUe monete della zecetdi
Mantova negli anni 1454/6: Gazz. Kumism. (Ambrosoli) 5, S. 94/5. (Zwei Briefe dea
Markgr. Ludwig Gonzaga, Mailand 1454, April 1., 1456, April 14.; ans dem Staatssrebir
zu Kailand.) — 488) Un predieatore ligure a Mantova: Giom. Ligust. 12, S. 149. —
489) AI. Luzio, La morte di un buffone: Gazz. di Mantova, 28. Jhg., No. 265. — 4M)
Anton. Bertolotti, I buffoni piti cari alla marchesa Isabella di Mantota: II Mendico
(Mantova), 5 Jhg., No. 21. — 491) E. Motta, Satire in versi .contro CottignoU e
Brescia: Bull. Svizz. ital. 7, S. 95/6. (Aus dem Staatsarohiv zu MailAnd.) — 492) ^
Beltrami, Appendice alla ^Rocca Sforzesoa di Soncino' indagini e documenti inediti rigotf-
danti gli architetti della rocca. MiUtno, Colombo e Cerduni. 20 S. — 499) Di ^<^
feudi del Cremonese : Giom. Arald. GeneaL 12, S. 18 f. — 494) L.Courajod, IXoemntDts
sur Thist. des arts et des artistes k Cremone an XVe et au XYIe sifecle (= besonden sb-
gedrnckt aus d. 'M^moires de la soc nation. des antiquaires', 45 Bd.) Paris. 74 S. —
495) £. Motta, Una lettera del pittore Cristoforo Moretti: Boll. Svizz. ItaL 7, S. 176.
— X id., Ancora una supplica del pittore Crist. Moretti: ib. S. 246/7. (Ans einea
Ms. der Nation..Bibliothek in Paris.) — 496) M. Caffi, Miniature cremonesi: BibUofllo
4, No. 8/9. — 497) X Fr. Novati, Scrittori a miniatori cremonesi del see. XV: >|^
No. 4. — X id., Ancora de' miniatori cremonesi: ib. No. 6. — 498) X L. Luch inj'
Miniatori e scriUori cremonesi: ib. No. 5. — 499) X K Motta, Curiositk di iton*
lodigiana della seconda metä del sec. XV: Arch. stör, di Lodi 1, 4. Heft. — 5M) ^
Canth, Gli annali deUa Fabbrica del duomo di Milano: Mem. Istit. Lomb. 16, S. 20Sff-
XXVn. C. Cipolla: ItaUen. II^MT
haben das gewaltige Werk begonnen. ^^^) — Als eine brauchbare
aufs die Darstellung Eagelmachers^^^ über die Beziehungen
igismnnds zu dem Herzog Filippo Maria Visconti Ton Mailand vor
ten Bomfahrt erklärt werden, für die Vf. das neu gedruckte
\ke Quellenmaterial verwertet. Mannigfache Ergänzungen, Be-
en und Berichtigungen werden noch ans den Archiven zu Venedig,
und Wien zu gewinnen sein. — Über die Beziehungen des Herzogs
Maria Sforza zu Ludwig XI. von Frankreich, bringt Ghinzo ni ^®')
(ene. Er veröffentlichte aus Anlafs von Moufflets ^£tude sur une
on diplomatique de Louis XI. roi de France' eine Urk. aus dem
biv zu Mailand, nach der die Gesandtschaft G. Fichets nicht in das
9, wie Moufflet will, sondern ins Jahr 1470 fällt. — Über Kunst
stier in Mailand und Ferrara, besonders in der zweiten Hälfte des
lacht Venturi^^^) interessante neue Mitteilungen. Soviel haben
tsten Forschungen hinreichend festgestellt, dafs die Herzoge von
sich ein hervorragendes Verdienst um die Förderung von Kunst
Benschaft erworben haben und dafs sie einer grofsen Menge von
1 und Gelehrten in freigebigster Weise Schutz und Unterhalt ge-
kOft-607) Valdrighis*^*«) Abhandlung fafst verschiedene Vor-
auf dem Gebiete der Kunst und der Politik ins Auge.
Gomo, die in der Nachbarschaft liegenden Seen und die benachbarte
he Schweiz beziehen sich mehrere Arbeiten, so auf die Finanz-
delspolitik Comos, Luganus und Bellinzonas etc. einige nützliche
ten Lieben au s.^®*) Er hat den Kodex benutzt, aus welchem
Etusconi den Handelsvertrag von 1328 zwischen Como und Venedig
{eben hat. — Einen Teil des Gesetzbuches von Como aus dem Jahre
^ffentlicht aus einem alten Drucke der Ambrosianischen Bibliothek
i;^^®) man glaubte, das Stück sei verloren gegangen. — Gute
ten Aber Kunst und Künste seit dem Ausgang des 13. Jh. teilt
) X £. Hotta, Documenti per Tristano Calco e per Bemardino Corio: BnU.
7, S. 51. (Zwei Urkk. aus den J. 1496/8.) — X A. O. Spinelli, Carme in
Ciooo Simonetta: ALomb., 2. Folge, 2, S. 614 ff. (Das Gedicht beginnt: <Sep-
seleri*; der Vf. des Gedichtes bleibt unbekannt.) — 5(K8) ^ Kagelmaeher,
fia Yisoonti n. KSnig Sigismnnd, e. Beitrag z. Greseh. des 15. Jh. Berlin, Siemen-
121 S. — 50S) P* Ghinzoni, Galeazso Maria Sforza e Lnigi XI: ALomb.,
2, S. 17 ff. — 504) A. Yenturi, Relazioni artistiehe tra le conti di Milano e
il sec XY: ib. S. 226 ff. — 505) X F. Bariola, L* Atteone e le rime di
Taocone con prefazione. Firenze, Camesecchi. 1884. 27 S. (Das Lastspiel
Mailand wthrend der Regierung Lodovioo's il Moro zwischen 1480 n. 89 auf-
— 506) ^ L. Beltrami, Bnunante poeta. Milano, Colombo e Cordani. 1884.
X R. Renier: Giom. stör. lett. ital. 6, S. 284 ff. — X L. T. Belgrano, Epl-
ranz Filelfos gegen Papst Nikolaus Y. : Giom. ligustico 12, S. 896. (Es beginnt:
ter enius'.) — 508) L. F. Yaldrighi, NomoeheHurgografia antica ossia elenoo
itori di strumenti armoniei con note esplicative e documenti estratti daU* arehlTio
li Milano. Milano, Soc Tipogr. 1884. Fol. 880 S. — X Kotizie intomo la
. convento della Paee e circa le pitture che vi si trovavano nei secoli XY e XYI.
ip. del Riformatorio. 16 S. (Die Monographie reicht bis in das 18. Jh.) —
tta, Pesci squisiti della Moesa mandati in dono ai duchi di Milano: BulL Svizz.
. 182. (Die Nachrieht betrifft das J. 1461.) — X id., Un notaio locarnese a
^73: ib. S. 26. — X id., Franoescani intrigant! nel Milanese 1474: ib. S. 158.
L, Seuole di scherma in Milano 1474: ib. S. 118. (Fechterspiele in Mailand
iplats vor einer Menge von zwanzigtausend Zuschauem.) — 500) ^'•v* Liebenau,
isioni daziarie di Como nel 14 seeolo: Period. Society stör. Como 6, S. 207 ff. —
. Fossati, n primo Ubro stampato a Como: ib. S. 407 ff.
11,348 XXVn. C. CipolU: ItaUen.
Caffi*^^^) mit. — Brissago ist 1520 ein Schweizer Dorf geworden. Mit
der Vorgeschichte dieser Yereinignng and der Greschichte dbs Ortes bis
1416 oder 36 (?), d. h. bis zur Untersnchang anter dem Grafen Rosca be-
schäftigt sich Y. Liebenaa.*^^') — Aafser Kleinigkeiten,^^^) die sein
Lieblingsgegenstand za sein scheinen, bringt Motta vier amfangreichere
und vortreffliche Aafsätze, von denen der eine^^^) den Aufenthalt des Herzogs
Lodovico U Moro in der Kirche der hl. Jungfrau zu Varese in den
Jahren 1468, 1498, und der Herzogin Ippolite Sforza 1462 daselbst auf Gnmd
neuer Urkk. behandelt. Ein anderer ^^^^) betrifft die Schicksale der Juden in
Gomo, die 1435 hierher kamen; von den neuen auf sie bezüglichen Urkk.
gehört die älteste ins Jahr 1449, die letzte in das Ende des 15. Jh. —
Die Münzprägung Bellinzonas beginnt nicht im 15. Jh., sondern 15(^, wie M.
nachweist. *^*^) — Demselben Vf.*^*®) ist wahrscheinlich auch eine Studie über
das edle Geschlecht Morosini zuzuweisen. Der Jurist Simon aus dieser
Familie war Mitglied des Mailänder Rates im Jahre 1335. Vf. verfolgt
die Geschichte des Geschlechts bis in unser Jh. und wendet besondere
Aufmerksamkeit dem in Lugano während des 15. Jh. emporgeblfibten
Zweig zu.
Die Geschichte Pavias hat die historische Kritik zu eifriger Thfttig-
keit herausgefordert. So hat Guide tti*^^^) Urkk. über die Juden herwu-
511) M. Caffi, Di ealimi architetti e scultori della Svizzera italiasa: ALomb.,
2. Folge, 2j S. 65 ff. — 512) T. v. Liebenau, Come Brissago diveBtasse Svizzero:
BoU.STizz.Ital. 7, S. 7 ff. — 518) £• Motta, Versi del 1450 in odio deUe dosne: ib.
S. 277. (Der Dichter war ein gewisser Jacobinus, welcher zur herzogl. Kanzlei Sfonai
gehörte.) — X id. , II b. Michele da Carcano: Period. de soc. stör. Com. 5, S. 307 ff. (0«
Bruder, über welchen hier Urkk. 1456 — 71 mitgeteilt wnrden, war ein öffentlicher Wohl-
thäter. Sein Wirken erstreckte sich auch gelegentlich auf die politischen YerhXltnisie
Mailands.) ~ X id., Un omicidio in Chiasso 1459: BolL Svizz. Ital. 7, S. 185. — Xid.,
Orelli di Locarno 1460: ib. S. 288. — X id., Uccisione d'un prete luganese 1464: ib.
S. 159. — X id., Un Battaglini Lnganese che va negli abruzzi 1465: ib. S. 185. —
X id., Miracoli della Madonna a Varese 1467: ib. S. 181. — X id., Una Luganese mQgUe
dello scudiero del card. di Bologna 1471: ib. S. 284. — X id., Un documento per U
pittore Francesco Taoconi 1475: ib. S. 19. — Xid., Rnbini a Bellinzona: ib. S. 27.
(Urkk. a. d. J. 1475 — 82.) — X id. , Un nuovo documento per la etoria deU' iodnitm
del ferro in Valle Morobbia 1479: ib. S. 28/9. — X id., V ingegnere militare Pietro ds
Lamone (1482/4): ib. S. 68. (Vgl. ebenda [1880], S. 41.) — X id., La fiera di S. Barto-
lomeo in Bellinzona nella seconda metk del Quattrocento: ib. S. 181, 42 f., 84 f. (Urkk.
1482—99.) — X id., Waldmann e TeiUing 1487: ib. S. 45 ff. (Kurze Nachr. f. d. J.
1486/7. Frischhaus Teilung wurde in Zürich 1487 hingerichtet; sein Tod war eineBsche
Waldmanns.) — X id. , I negozianti di legname nel Lago Maggiore 1490: ib. S. 28. —
X id., L'architetto Lazzaro Palazzi non sapeva scrivere: ib. S. 17. * (Eine Urk. Tom J<
1498.) — Xid., Guasti nel fiume Maggia a Locarno nel sec XV: ib. S. 159. — X id^i
Le streghe della Levantina nel sec XV: ib. S. 61 ff., 82 ff., 118 ff., 146 ff., 170 ff., 191'-
(Die Herausgabe dieser Abhandl. begann 1884. Die hier veröffenüiehten Urkk. 1457/9 sind den
Archiv von Faido entnommen.) — X id., Un' operazione di boja mal riuscita: ib. S. 70.
(Im J. 1482, oder 1485? Sicher in zweiter Hülfte des 15. Jh.) — X id., Scandtli o«l
convento di S. Caterina di Lugano: ib. S. 288. (Veröffentlicht eine Urk. aus der sw«it«D
Hälfte des 15. Jh.) — 514) id., Lodovico il Moro aUa Madonna del Monte sopra Vsm«:
Period. Soc. Stör. Como 5, S. 177 ff. — X id., Ippolita Sforza alla Madonna del Maate
presso Varese : ib. S. 887ff. — 514«) Xid., Ebrei in Como ed in altre cittk del duoato Mü*-
nese: ib. S. 9 ff. — 514^) X id., Le origini della zecca di Bellinzona 1508: Gaz. nnmiin*
(AmbrosoU) 5, S. 81/5, 90/8. — bli^) X [id.], La famiglia Morosini, saggio genealogieo: BoQ.
Svizz. Ital. 7, S. 10 ff., 46 ff., 86 ff., 115 ff., 149 ff., 171 ff.; 195 ff. — 515) C«»**
Guidetti, Pro Judaeis, riflessioni e documenti. Torino, Rouz e Javale. 886 8. v^
Guidetti ist ein Pseudonym. Per Vf. heifst wahrscheinlich 'Treves'.)
XXVn. C. Cipolla: Italien. 11,349
gegeben, Motta*^«) mit Hülfe zahlreicher Urkk. ans der Zeit von 1459—98
die Schweizer Studenten der Universität zusammengestellt. — Als Anhang
bringt er eine Nachricht über Heinrich von Bern, der 1428 — 88 an jener
HoGhflchule dozierte. Aufser Schweizern finden sich auch deutsche Schüler
hier. — Einen wichtigen Beitrag zar Kunst- und Eirchengeschichte liefert
Piombanti."')
Piemont. — Auf die Thfttigk^t Elisabeth Sforzas als Markgräfin
ron Monferrato macht mit Benutzung unbekannter Urkk. Motta^^^)
ftofinerksam. — Auf Grund einer alten Beschreibung der Alfresken des
Schlosses Rivoli bei Turin glaubt Cläre tta^^*) die Begegnung des Papstes
Qemens Y. mit Kaiser Heinrich YIl. dorthin verlegen zu dürfen, was übrigens
ganz zweifelhaft ist.^^^) — In der ersten Geschichte der sog. Compagnie
di Ventura hat auch Chieri seine Stelle, die der Ref.^^^) mit Hülfe neuer
im Stadtarchiv zu Chieri gefundener Urkk. einer Besprechung unterzieht.
Yercelli ist das Centrum des Eunstlebens in Piemont, und sein glänzendster
Stern ist Gaudenzio Ferrari; sein Leben und seine Werke behandelt
Ghirardi^*^ — Ein Mefsbuch von Aosta, das 1499 auf Befehl Georgs
von Challant geschrieben und gemalt wurde, besprach Carta.***) — Yen
Galeotto dal Carreto, der als Dichter und Geschichtsschreiber am Hofe von
Monferrato seine besondere Stellung einnahm, und um die Wende des
15. Jh. lebte, hat Benier^'^) einige Gedichte bekannt gemacht, deren
Inhalt jedoch lediglich litterarischen Wert hat.
Ligurien. — Eine ausführliche, aber oberflächliche Darstellung
Genneser Sitten verdanken wir Braggio;^^^) er disponiert nicht gehörig
und vermischt die Genua betreffenden Nachrichten mit solchen auf andere
Teile Italiens bezüglichen. — Aus einem vatikanischen Regest Johanns XXU.
macht Belgrano*^^*) einen Auszug der für Genua geltenden Urkk., die
die Zeit vom 7. Aug. 1316 bis zum 6. Aug. 1317 umfassen. — Yen dem
Aufenthalt der hl. Katharina von Siena in Yarazze im Jahre 1376 erzählt
eine bisher ungedruckte Schrift, die P. edierte.**') — Den Krieg zwischen
510) ^ Motta, Student! svizzeri a Pavia nella seconda metk del Quattrocento:
BoILSTia. Ital. 7, S. 12 ff., 19 ff., 121 ff., 161 ff., 178 ff., 199 ff., 224 ff., 248 ff. — X id.,
Fnti in Pavia che trafugano una colonna di porfido e reliquie di saoti 1492 : ib. S. 230 ff.
~ 0l7) G. Piombanti, Le certose di Pavia e dell' isola di Gorgona con notizie inedite.
LiTorno, Fabbreschi. 1884. 16<>. 144 S. — 518) £• Motta, ElisabetU Sforza march.
^Monferrato 1469—72: Gioni. Arald. Geneal. 12, S. 111 ff. — 519) Gaudenzio Claretta,
CleneDte V papa ed Enrico YII imp. di Germania al casteUo di Rivoli secondo un docu-
neoto deir ottobre 1810: ib. S. 101 — 10. — 520) Oreete Tommasini: A. Soc. Rom.
Stör. Patr. 8, S. 292. — 521) C. Cipolla, Chieri e le compagnie di Ventura n«l
naggio 1398: B. stör. ital. 2, S. 665 ff. — X D. Chambrand, Un Episode de Thistobe
<i««Yaadoifl 1489 (Sep.-Abdr. ans dem 'Bull, de TAcad. Delphinale*). Grenoble, Dupont.
)8$._ X C. Cherubini, Biordo Michelotti e Bettona. Torino, Unione tipogr.-editr.
4*< SS. (Aus einem im 18. Jh. von Stefano Tofi aus Bettona verfafsten Buche; die Aus-
lage betreffen den Zeitraum 1880—90.) — 522) G. Ghirardi, Gaudenzio Ferrari sue
opere saoi mooumenti: Illustr. Ital. 12, No. 38. — X£. Motta, Nuovo monastero in
^«reelli 1474; eapnlsione di monache: Boll. Svizz. Ital. 7, S. 231. (Brief der Herzogin
^ Visconti von Mailand vom 28. Okt. 1474, der ein Kloster von Yercelli betrifft.) —
dU) F. Carta, Di un messale YaldosUno de. sec. XY : Roma, Forzani. — 524) Rodolfo
Benier, Saggio di rime inedite di Galeotto del Carretto: Giom. stör, lett ital. 6, S. 231 ff.
~~ &%) G. Braggio, Yita privata dei Genovesi: la donna nel sec. XY nella storia: Giom.
% IS, S. 22 ff. u. 269 ff. •— 526) L* T. Belgrano, Spoglio di un regesto di papa
^«rni XXII: ib. S. 58 ff. — 527) P., S. Caterina da Siena a Yarazze: ib. S. 464 f.
n^250 XXYII. C. CipoUa: Italien.
Florenz und Genna wegen Sarzana beleuchten drei von Frati^^^) ent-
deckte Gedichte. Über die folgenden Jahre handeln 13 Briefe, die der
Nationalbibliothek zu Paris entnommen wurden. '^^^ Gedichte von GenaeBson
gab Neri^^^) heraus. Das erste ist von Lamento di Genova 1464 a&
Franz Sforza von Mailand gerichtet, der nach Genua gerufen wird. Andere
Gedichte gehören in die Jahre 1512, 1626, 1746. — Braggios**^) Mono-
graphie über Antonio Ivani, den Humanisten, Geschichtsschreiber und Yf
der Chronik: 'Commentariolus de hello Yolaterrano' (Muratori, Bd. 23) ist
trotz ihrer Weitschweifigkeit im Ganzen nützlich und wertvoll. Der Vf.
hat ungedruckte Briefe Jvanis benutzt sowie auch die allgemeine Geschichte
Liguriens zwischen 1460 und 1480 berührt. Ivani war Gesandter seiner Heinut
in Toskana. — Der in den FDG. Bd. 24 erschienene Aufsatz von Heyd
über den Verkehr der Genueser mit den süddeutschen St&dten ist ins
Italienische übertragen. ^^') — Neues Material für die Geschichte der
Jahre 1424 und 25 bringt B e 1 g r a n o. ^^^) Nach einer von D e s i m o n i ^^)
herausgeg. Urk. wurde 1461 von den Genuesen eine Kolonie in Georgien
gegründet; der Herausgeber bezweifelt diese Nachricht; die Gründung
fand vielmehr in späterer Zeit statt.
Reich und wichtig ist die C o 1 um b u s - Litteratur. Von hervorragender
Bedeutung ist der zweite Band der eingehenden Biographie Golombos Ton
Harisse***) — Die Biographie von Tarducci***) ist trotz des Mangels
an Wissenschaftlichkeit eine glänzende Darstellung von des grofsen Beisenden
Leben und Wirken. Schwach ist die Verteidigung seines Helden gegen die
Anklage, er habe Jagd auf die Indianer gemacht, um sie auf den spanischen
Märkten zu verkaufen. Er glaubt an die Authentizität der vielbehandelten
Memoiren Ferdinands Colombo.***"**^) Eine Urk. von 1439 beweist, dafe
in diesem Jahre, also 7 Jahre vor der Geburt des Cristoforo, dessen Vater
Domenico in Genua wohnte ; sie und eine andere auf Chr.s Schwester be-
zügliche Urk. veröffentlicht Staglieno.^^^) — CesareCantü hat im Mai-
länder Staatsarchiv einen wertvollen Brief Franc. Tricadinos an den Herzog
von Mailand gefunden, den jener von Bologna aus, wo er Gesandter des
Herzogs war, am 17. Juni 1493 schrieb. Er erzählt hierin von der Zwie-
528) L- Frati, Tre sonetti di Benedetto Dei BuUa gaerra di Sanana del 1497:
ib. S. 181 ff. — 529) Lettres de Polino de Mela et de quelques autres penoDiMgM
relatives k la deuxieme r^volte de Giovan Paolo de Leca contre les Q^ois 1488/9: BslL
de la soc. des scieuc. bist, et uatur. de la Corse, 69. — 61. Lfg., S. 202 ff. — 5S0) AehilU
Neri, Poesie storiehe genovesi. Genova, Sordomuti. 70 S. — 5S1) G. Braggio, Antonio
Ivani umanisU del sec. XY: Giorn. Ligust. 12, S. 846 ff. — 532) G. Heyd, II eommerdo
delle cittä tedesche del Sud con Genova nel Medioevo: ib. S. 8 ff. — 5S8) L. T. Bei-
grano, A proposito dell* articolo di G. Heyd: ib., S. 81 ff. — 53S*) Desimoni, Uns
Colonia genovese nella Giorgia super.: ib. S. 141 ff. — 584) H. Harisse, Chriitophc
Oolomb, son origine, sa vie, ses voyages, sa famiUe et ses descendants, d'aprte dei
documents in^dits de Gdnes, de Saväe, de S^ville et de Madrid ; tftudes d'hisUHre critiqvt
2 Bd. H&con, Protat. 607 S. mit 11 Tfln. — 585) F. Tarduooi, Vita di Cristofor«
Colombo narrata sulla seorta di nuovi documenti. 2 Bde. Milano. — 58() ^ ^
Duclau, Cbristophe Colomb, sa vie, ses voyages. Limoges, Ardant. 72 S. — 587)^
G. Roger, ^oge historique de Christophe Colomb. Orleans, Herloisson. 34 S. ^
588) X H. Vattemare, Christophe Colomb, livre de lecture k l'usage des ^eoles, 3. Asi
Paris, Hachette. 86 S. — 589) X B. De Lorenzo y Leal, Cristöbal CokSn el b^
del eatolicismo, legenda historica. Madrid, Munoz. — 540) XB. Odescalchi, Tregrtndi
nomini: Cristoforo Colombo, Francesco d'Assisi e 11 Cid Campeador, StudL Roma, P«rini'
182 S. — 541) M. Staglieno, Due nuovi documenti Intomo alla fkmiglia di CristoforOi
Colombo. Giorn. Ligust. 12, S. 218 ff.
XXVII. C. Cipolla: Italien. II^l
;ht zwischen den Königen von Spanien nnd Portugal wegen des grofsen
iemehmens Colombos. Belgrano^^^) veröffentlicht und erläutert den
ßf. — Die Frage nach dem Wappen Colombos ist mit der nach seiner
'konft enge verbunden. Pasini begründet daher auf das Wappen (1883)
ie Ansicht, Colombo sei genuesischer Herkunft; hiergegen wendete sich
biveri; und dies veranlafste Pasini zu einer neuen Monographie,^^*)
die Ambiveri***) nochmals antwortete.***) — Sejus**') schrieb
en Peragallo, welcher die placentinische Abkunft Colombos behauptet,
)n bemerkenswerten Aufsatz. Die Frage nach der Authentizität der
nando Colombo zugeschriebenen Historie**^ hat eine gelehrte Polemik
forgerufen. ***"**•)
Beiträge zur Münzkunde Genuas giebt Ruggero.**^) Aufser ver-
iedenen Untersuchungen über Savona**^) und Albenga***) ist hier noch
eine Schrift Mutr6cys***) hinzuweisen, der das Resultat der Unter-
hungen De Pierlas über die Münzen Nizzas seit dem 13. Jh. mitteilt.
Mittelitalien. Emilia und Romagna. — Zu den prächtigsten und
Yorragendsten Höfen in der Zeit der Renaissance gehört der der Este
Ferrara. Litteratur und Kunst blühten hier unter dem edelmütigen
intz jener Fürsten, die selbst den humanistischen Studien ergeben waren«
ilcher Liberalität sich Künstler und Gelehrte, besonders unter dem Mark-
fen, später Herzoge Borsus erfreuten, zeigt ein Aufsatz Y enturis,***)
ein umfangreiches und ergiebiges Material zusammengebracht hat, um
das künstlerische Leben jenes Hofes einen vollkommenen Einblick zu
räliren. Architektur, Malerei, Bildhauerkunst u. a. sind in gleicher Weise
548) L. T. Belgrano, Notizie di Cristoforo Colombo: ib. S. 385 ff. — X Ro-
lyde Lorgues, HUt. postume de Christophe Colomb. Paris, Perrins. (Kämpft
end für das HeiUgtnm C.s.) — X C. F. Dnro, Colon y la historia pöstuma,
Den de la que escribib el conde de RoseUy de Lorgnes. Bladrid, Tello. Bez. : Revista
Etpana, Lfg. ▼. 25. Aug. 1885. — 54S) Ferruccio Pasiui, Ancora deir arma di Cri-
ovo Colombo: Giom. Arald. (Ambrosoli) 12, S. 121/6. — 544) Luigi Ambiveri,
ma di Cristoforo Colombo: ib. 12, S. 145. (Ambiveri unterstützt, wie bekannt, die
«ntinitit Colombus*.) — 545) X G i m , Stemma di Cristoforo Colombo : Giom. d. eruditi
mosi 5, Ko. 78 (15. Mftrz 1885). ~ 546) Sejus, L'origine de Christophe Colomb:
> 29, B. 816 ff. — X Achille Neri, Dov' h nato Cristoforo Colombo?: Giom. erad. e
on 5, No. 78 (15. llärz 1885). — 547) C. Manfroni, L'autenticitlt delle *historie'
?. Colombo seeondo il sig. Prospero Peragallo : BoU. d. societk geograf. ital., 2. Folge, 10,
7, JnlL (Glaubt an die Authentizitftt der Historie.) — X P. Arata, La autenticit^
* 'historie' di F. Colombo e le critiche del sig. £. Harisse : Giom. d. societk di letture e
remz. söentifiche (Genova) 9, 4./5. Heft. — XP. Peragallo, Rieonferma deU' auten-
^ deDe Met. di F. C, risposta alle osservazioni di A. Arata: ib., 6. Heft (Juni). —
})XJ. Gnell y Rent^, Los restos de Colon recuerdos historicos y observacoiones
Ueeademia espanola de la historia. Paris, Rougier. 1884. 18^ 152 S. — 549) X
Ineiro, El snpuesto hallazgo de los restos de Christöval Colon en la iglesia catedral
State Domingo: Memorias de la r. Acad. de la historia, 9. — 550) G. Rnggero, Anno-
ioni Dumismatiche Genoyesi: Grazz. Numism. (AmUrosoli) 5, S. 41 ff. (Nachrichten seit
1 Ende des 14. Jh.) — X id., A proposito dell' ^aquilino imperiale' di Genova: ib. 5,
61 ff. (Mitteilung der Meinung Desimonis: die Münze gehört einer ghibellinischen
perfog in Grenua aus der Zeit von 1884/6 an.) — 551) Giom. ligust. 12, S. 897.
tcbriehten ttber die Münzen Savonas im 14. Jh., nach einigen Stücken der SammL A.
«juis m Trieat.) — 552) A.yalsecchi, Blbliografia analitica degli Statut! di Alberga;
ti itstati stesai ed un elenco di yoci latino-barbare contenutevi: premessa una prefaglone
li' m. Bemardo Mattiauda. Albenga, Cavriotti. 8 gr. 700 S. — 55S)Mutr^cy,
Boimaie a Nice 1541 — 1650: BulL de la Soc Nifoise des sciences, 2. Folge, 1, S. 188 ff.
oM) A. Venturi, L'arte a Ferrara nel periodo di Borso d'Este: R. stör. ital. 2,
659 ff.
I I
11,252 XXVII. C. Cipolla: Italien.
berttcksichtigt worden. Sein Hauptaugenmerk hat Yf. auf die litterarischeD
Beschäftigangen, insbesondere auf die Übersetzungen aus dem Griechischen
und Lateinischen gerichtet ; er meint, dafs die wunderbare Blüte der Kunst
unter Borso keineswegs dem Einflufs dieses zuzuschreiben sei, dafs yielmehr
dessen Bruder und Vorgänger, Lionello (f 1450) den Antrieb dazu gab.
Eine Buchdruckerei wurde in Ferrara im Todesjahr Borsos (1471) einge-
richtet — In einem andern Aufsatz hat Venturi***) die Fresken eine»
von Alberto d' Este 1391 begonnenen, von Borso 1470 vollendeten Palastes
besprochen ; jene Fresken wurden von verschiedenen Forschem untersucht;
Vf. kritisiert die Resultate seiner Vorgänger und fttgt einiges Nene von
Wichtigkeit auf Grund unedierter Urkk. hinzu. — Derselbe Vf. beschäftigt
sich auch mit Baldassare d' Este, der im 15. Jh. Porträtmaler war,***) so-
wie mit einer Urkk.sammlung (von 1462 herab) über eine Kirche zu Mntina.
— Über Franz L Picus, Fürst von Mirandola, der 1415 geboren, seine
Regierung 1451 antrat und 1467 starb, hat Ceretti***) eine Biographie
mit Hülfe neuer Urkk. geschrieben.***)
B 0 1 0 g n a.**®J — Von Wichtigkeit ist die Chronik des Pietro di Mattiolo,
die Ricci*®^) edierte. Der Chronist ist um die Mitte des 14. Jh. geboren
und 1420 gestorben; der wichtigste Teil seiner Arbeit umfafst die Epoche
von 1400 ungefähr ab. — Über den Bolognesischen Zwist des Antonio da
Pratovecchio mit einer Urk. Friedrichs UI. von 1462 schrieb Gaudenzi***)
eine Monographie. — Kunst und Politik in der Romagna behandeln
Albicini***) und Bertolotti.***) Die Schrift des Letzteren umfafst
den ganzen ehemaligen Kirchenstaat.
Marken, Umbrien, Perugia. — Vor allem ist hier eine wertvolle
Abhandlung Gianandreas***) zu erwähnen, für die er viele Urkk. ans
der Zeit von 1433—44 dem Archiv des Städtchens Sanseverino (d. i. das
alte Settempeda) entnommen hat. Das Dorf unterwarf sich 143B Franz
Sforza. — Neues auf dem Gebiet der Kunstgeschichte Umbriens verdanken
555) i d. , 611 affreschi del palazzo di Schifan oja in Ferrara secondo recenti pnbbli-
cazioni e nuove ricerche: Atti Romagna, 8. Folge, 8, S. 881 ff. — 556) i^M Lesart« kl*
cour deFerrare, Balthazar d'Este: L'Art., 10. Jhg., No. 21, 1. Nov. 1884. — 557) >^'
L'oratoriö deir ospedale della morte, contributo idla etoria artistica modenese: Atti Ment
Modena Parma, 8. Folge, 8, I, S. 245 ff. — XL. Arrigoni, Francesco Alonno da Fefnn
abbachista, ealligrafo, filosofo, grammatico, matematico, oratore e poeta del sec. 15. Firense,
*Arte della Stampa'. 4^ 54 S. mit 2 Tfln. — 558) Feiice Ceretti, II conte Gioraoni
Francesco I Pico: Atti Mem. Modena Parma, S.Folge, 8, I, S. 225 ff. — 559) X Memoire
storiche e documenti snlla cittk e sali' antico principato di Carpi: etndii ed indagini deU«
Commiselone mnnicipale di etoria patria. 8. Bd. Modena, Vincenu. 206 S. — 566)^^*
Ricci, Frammento della Cronaca Bolognese di prete Giovanni: Atti Mem. Romagn*^
8. Folge, 8, S. 95—108. (Umfafst die Jj. 1406/9.) — 561) i^-, Pietro di Mattiolo croM«
bolognese. Bologna, Romagnoli. XLII, 406 S. (Die Ausgabe ist einem Kodex der Uoi-
versitfttsbibliothek zu Bologna entnommen.) — X id., Un cronista bolognese del eec XI^'
Fanfnlla della domeniea (1884, Dez. 14), No. 50. — X Cesare Albicini, Bologna secoiMio
la Cronaca di Pietro di Mattiolo: Atti e Mem. Romagna, 8. Folge, 8, S. 855—80. (^^
2. Bd., S. 487 ff. Mehrere Nachr. übes das fUrsÜiche Ckschlecht OrdelafOi; der Artikel
ist noch nicht vollendet.) — 502) A. Gandenzi, L'approvazione imperiale dei libri «^^
feudi di A. da P. (ein Abschn. seines Aufsatzes : *Notizie ed estratti di manoscritti e ioor
menti'): ib. S. 466 ff. — 503) C. Albicini, II govemo Yisconteo in Bologna l488-<^
Modena, Vfncenzi. 1884. — 564) A. Bertolotti, Artisti bolognesi, ferraresi ed «Itri
del gUk stato pontificio nei secoli XY, XVI e XYII in Roma. Bologna. 1884. — M&)^
Gianandrea, Della Signoria di Francesco Sforza nella Marca sccondo le memorie e t
documenti deir Archivio settempedano : ALomb., 2. Folge, 2, S. 88 f., 281 f., 475 f.
XXVn. C. Cipolla: ItaUen. 11,253
iicci.^**) — Far die Mnsik am Ende des 16. Jh. hat ein bisher sehr
les, wenn auch gedrucktes Werk Petruccis besondere Wichtigkeit, das
kerlin**') ediert. — Von den auf die Geschichte Anconas bezüglichen
iten erwähnen wir zunächst den Schlnfs der Bibliographie der Constitnüones
nitanae, die Raffaelli^®^) herausgiebt. Der letzte Abschnitt betrifft
ahre 1522—1605.*"-*'®) — Wertvolle Mitteüungen zur Litterar- und
tgeschichte verdanken wir Tonini.*'*-*'*) — Das vor kurzem edierte
L Sigismondo de Conus gab Faloci Pulignani*'*) Stoff zu einer
»graphie; er gab auch die Biographie Sigismondos heraus, die von
domens Alpeus verfafist ist und sich im Stadtarchiv zu Ancona be-
:. — Aus einem Kodex des 15. Jh., welcher in seinem eigenen Be-
st, veröffentlichte Bagli*'^) 11 Dekrete von Karl (1397—1413), Galeotto
rto (1431/2) und Sigismund Malatesta (1437). — Wir reihen hier
die Geschichte Orvietos betreffenden Abhandlungen an. Als 1313 die
sUinen durch die Guelfen eine Niederlage erlitten, wurde die hl. Lucia
Befreierin und Beschützerin der Stadt erwählt. Diese Thatsache und
xeschichte des Kultus der Hl. unterzog Fumi*'*) einer Besprechung.
lIs Pius II. von Mantua her in Orvicto einzog, bestrebte er sich, die
den zu beruhigen, worüber derselbe Fumi*'*) Urkk. veröffentlicht.
)ie Herausgabe der Chronik von Gubbio wird von Mazzatinti fort-
zt;*") das neueste Stück umfafst die Jahre 1459 — 72. — Ebenderselbe
'^) hat über Bosone de Gubbio eine Monographie verfafst, in der er
n seines litterarischen Ruhmes durchaus entkleidet, während er seine
sehe Thätigkeit in ein klares Licht stellt. — Giovani Tinti aus Fabriano,
[umanist, der durch seine Beziehungen zu Caluccio Salutati und Antonio
tii in der wissenschaftlichen Welt bekannt ist, lebte am Ende des 14.
Anfang des 15. Jh. Seine Hauptschrift heiTst De institutione regiminis
tatum. Sein Leben und Wirken untersucht Novati,*'®) der auch in
n besondem Abschnitte am Schlüsse seiner Abhandlung dem Vf. der
ift ^De casu Cesenae' (1377 herausgeg. im Arch. stör. ital. 1858) nach-
ht und sie einem gewissen Lodovico da Fabriano beilegen zu können
it Hieran schliefsen sich einige Urkk.*®^) — Wichtig ist das Urkk.-
MC) C. Ricci, Fantasmi deUa critica: La domenica del Fracassa 1, No. 19 (1884).
17) J* B. Weckerlin, Petrucci, harmonlce Mnsices Odhecaton ; avec notice. Paris,
D Didot. 32 S. — 568) F. Raffaelli, Le Conatitationes Marchiae Anconitanae
tecnlcamente descritte in tntte le loro edizioni : A. ator. Morca Umbria 2, S. 68 — 102. —
X C. Feroso, Grazioso Benincasa marinaro e cartografo anconitano del secolo XY.
ra, tip. del Bnon Pastore. 1884. 23 S. — 570) X M. Maroni, II b. Antonio
i: UOrdine di Ancona, 25. Jhg., No. 291/2. — 571) C. Tonini ^ La cnltura lette-
e scientifiea in Rimini dal sec. XV ai primordii del XIX. Rimini, Danesi. 1884.
e., 16®. — 572) X M. San ton i u. F. Raffaelli, La zecca di Macerata e della
Dcia della Harca notizie e docnraenti: Bull. Numism. Sfrag. (Camerino) 2, S. 193 ff.
i7S) M. Faloci Palignani, Sigismondo de Comitibus, II Popino 1, Ko. 26, 4. Juli.
) Gaspare Bagli, Bandi Malatestiani : Atti e Mem. r. Depnt. Romagna, 3. Folge, 3,
6 — 94. — 575) Lnigi Fumi, Santa Lucia liberatrice di Orvieto: A. stör. Marc. 2,
)3ff. — 576) id., Pio II e la pace di Orvieto: Studi doc. di st. e diritto 6, S. 249 ff.
^ id., La leggenda della b. Yanna da Orvieto tradotta in volgare l'a. 1400 in Yenezia
c»' Tommaso Caifarini. Cittä di Castello, Lapi. 16^ 48 S. — 577) G. Mazzatinti ,
lUft di ser Gnerriero di ser Silvestro de' Campioni da Gubbio: A. Marchig. Umbr. 2,
^«3 ff. (YgL 1, S. 384—448.) — 57S) id., Bosone da Gubbio e le sne opere: Studi
Slologia romanza 2. — 579) F. Novati, Un umanista Fabrianese: Giovanni Tinti:
'^c. Umbr. 2, S. 103 ff. — 580) L. Albertazzi, Sulla vita des b. Colombini com-
11^254 XXVn. C. Clpolla: Italien.
bach Yon Jesi, das Gianandrea^^^) heraasgegeben and nur mit Ab-
merknngen versehen hat. — In knrzen Umrissen hat Benedettacci*^')
die Litterargeschichte Eecanatis seit 1443 mit einer Menge bibliographischer
Gedichte skizziert. — Santoni^^^) hat das Statntenbnch von Yissi, einem
Ort anf den Appeninen in den Marken, ans dem Jahre 1461, veröffentlicht;
Anmerkungen hierzu, vorzüglich juristischen Inhalts machte Cogliolo.^^^) —
Die Statuten der Brüderschaft der Misericordia in Temi nebst ihrer Geschichte
sind von Gradassi-Luzi *****) veröffentlicht worden.*®*'*®') — Auf dem Ge-
biete der Kunst haben wir einige von Mo tta*®®) herausgegebene Urkk. aas
den Jahren 1494/7 über Bramante zu erwähnen. — Von der höchsten Be-
deutung ist eine ausführliche, auf gutem Material beruhende und vorzflglicb
bearbeitete Biographie Kafaels vonUrbino von Crowe undCavalcasselle,^^')
poBta dal b. Giovanni Tavelli da ToBsignano in lingua latina e voltata in lingna volgire
da Feo Belcari: Propugn. 18, II, S. 226 ff. — X Notizie (Siegel von Umbrien): A. itMare.
Umbr. 2, S. 894 ff. — X M. Faloci Pulignani, SigiUi diFoligno: BnlL namitm. sfng.
2, S. 256 ff. (Sechs Siegel von Foligno, aus dem 14. oder 16. Jh.) — X A. Borgognoni,
II lamento del conto di Poppi. Ravenna, Calderini. — X M. Faloci Palignaoi, Yite
di S. Chiara da Montefalco scritta da Berengario di S. Africano : A. stör. Biarc. Umbr. i,
S. 198—266. (Vgl. 1, S. 667>— 626.) — X Vita b. Angelae de Foligno: AnalecU Bollu-
diana 4, 1. Heft. (Einem Ms. des 15. Jh. entnommen.) — X M. Faloci Polignani.
Storia di un batocco: II Topino 1, No. 2. (Ursache des Elrieges von 1488 zwischen FoUgno
und Spoleto.) — X id. , La corsa di un animale nero: ib. No. 4. (Beitrag für die Sitte
von Foligno im 15. Jh. bis zum J. 1484.) — X id. , II palazzo dei Trinci: ib. No. 25.
— X id., La chiesa di S. Lucia del Ponte presso al castello dl Pale. Foligno, Sgariglis.—
X id., II chiostro di S. Croce di Sassovivo: II Topino 1, No. 5 (81. Jan.). — 581) ^•
Gianandrea, Carte diplomatiche Jesine. Erster Bd. XLIY, 855 S. (in: CoUeooDe di
documenti storici antichi inediti ed editi rari delle citt^ e terre marchigiane per can di
C. Ciavarni). Ancona, Mangerelli. — 583) CLBenedettucci, Biblioteca Recsnatoe.
Recanati, SimbolL — 58S) Müziade Santoni, Statuta communis et populi civitatis Viw
iuBsa et disposita ante a. 1461. Camerino, Mercuii. 1884. 4 gr. XVIII, 140 S. (Di<
Unterscheidung zwischen dem 'Commune' und dem Topulus' ist bemerkenswert.) — 584) P*
Cogliolo, Gli statuti Yissani: A. Giurid. 34, S. 521 ff. — 5S5) R* Gradassi-Lmi,
Gli antichi Btatuti della Confratemita della Misericordia di Temi. Temi, Borri. 160. 120 S.
— X id., Gli antichi capitoli della fiera del Campitello di Temi : A. BCarch. Umbr. 2,
S. 5 — 86. (Die Statuten gehören ins J. 1567; aber die Bruderschaft war schon smEsde
des 15. Jh. konstituiert.) — 586) X A. Corradi, Biblioteca di un medico marehigiuo
del sec XI Y: Ann. univerB. di medicina e chirurgia 272, S. 312 ff. (Diese Bibliothek ent-
hält 46 Bücher; illustriert d. Kataloge, welches zuerst durch Gianandrea im BibliolÜo,
[1885], No. 6, erschien.) — X Leone Del Prete, Osservazioni sopra uno scritto diEgisto
Crernnzi: Propugn. 18, I, S. 186 ff. (Die hier erwähnte Schrift Gernnds betrifft den Dichter
Pietro de' Faytinelli; Del Prete hat im J. 1874 [Bologna, Romagnoli] die Rime Fiytinellis
veröffentlicht.) — XB. Brandi, Vita e dottrina di Rainero da Forfi giurecoDiulto del
sec. XIV. Torino, Unione tipografica-editrice. VIII, 158 S. — X Erasmo P^reopo,
Le laudi di fra' Jacopone da Todi nei msB. della bibliot. Nazion di Napoli: Prop. 18, I?
S. 870 ff.; 18, II, S. 186 ff. (Sehr ntttzlich wegen der Benutzung vieler und alter Hdn;
Fortsetzung folgt.) — X Milziade Santoni, Di alcune pitture a fresco nella chiesa del »•
CrocifisBO di Paganico presso a Camerino. Camerino, Mercuri. 16^. 12 S. (Fresken des
15. Jh.) — X Sev. Servanzi Collio, Disegno e illustrazione di un antichissimo etliee
esistente nella dioeesi di Cingoli. Sanseverino, Borgarelli. 16®. 8 S. |mit 1 TtfeL
(Gehört dem 15. Jh. an.) — X M. Santoni, Lorenzo Cretico da Camerino: Cronio
Marchigiana 10, No. 8. (Lebte im 15. Jh.) — 587) X Grazio Tnrsellini, Storis delh
Santa Casa di Loreto: L'eco della S. Casa 4, No. 89. (Übersetzt aus der Lateinieeh«!
Sprache; das Werk ist alt und bekannt.) — X R. Anseimini, L'autenticitk della e-Ctf
di Loreto: L'eco della s. Casa 4, No. 89. (Mit Urkk. aus dem 18/4. Jh.) — X E^'
meridi Loretane: ib. No. 89— 50. (Fortsetzung; Urkk. der J. 1411— 99.) — 588) ^
Motta, Dne documenti per Bramante da Urbino: Bull. Svizz. itaL 7, 8. l^/?*
— 589) J A. Crowe und G. B. Cavalcaselle, Raphael bis life and worki; witb
XXVII. C. Cipolla: Italien. 11,355
ie mit besonderer Sorgfalt ein Verzeichnis der Werke des Meisters her-
«Uen. Nach Müntz^*^) gehört dem Meister ein Skizzenbach, das die
kademie zu Venedig bewahrt; die hier enthaltenen Skizzen sind für die
OnsUerische Entwicklang Rafaels von der gröfsten Wichtigkeit. Gegen
inige Ansichten der Vff. über das Verhältnis Rafaels zn Peragino polemisiert
antalamessa.^*^) Aaf Perugia, speziell auf einige Siegel der Stadt aus
em 14. Jh. bezieht sich eine Abhandlang Vitalinis.^*')
Toskana. — Hier ist Florenz am reichsten bedacht worden. Aas
er omf angreichen Qaellen- Litteratar ist zaerst die von F r a t i ^**) mit-
eteilte Chronik des Benedetto Dei anzuführen. — Nach Brefslau^*^)
it die Ashbamham-Hds. des Dino Compagni in der ersten Hälfte des 15. Jh.
eechrieben und die Quelle für alle andern bekannten Hdss. — Leonardo
tnmi, gen. Aretino, verliehen die Florentiner als Belohnung für seine der
feficMchte der Stadt gewidmeten Schriften das Bürgerrecht; eine Hds. seiner
üstoria kaufte im Jahre 1454 die Gemeinde. ^*^)
Eine der interessantesten Perioden der Geschichte Florenz' nach der
ieite des sozialen und sittlichen Lebens schildert Del Lungo,^*®) indem
r die Bedeutung der gente nuova untersuchte. Von den fünf hervor-
agenden Bürgern, für die die Gemeinde von Florenz im Jahre 1396 ein
brenvoUes Begräbnis im Dom beschlofs, gehörte Dante allein einem alten
reschlechte der Stadt an ; die übrigen vier, Petrarca, Boccaccio, Zanobi da
trada und Accorso da Bagnolo, sind homines novi, ebenso wie Brünette
Atini und Francesco da Barberino.
Gorrini^*^) setzt seine Mitteilungen über die Beziehungen von Florenz
iffl päpstlichen Stuhle zu Avignon fort und ediert hierfür zwei Urkk. aus
m Jahre 1840. — Die Pestilenz des Jahres 1348 berühren einige Ge-
ichte,***) von denen das im Sirventese von Antonio Pucci ist.**'*) —
or azzini *^®'*^^) gab aufser einigen Urkk. aus dem Vatikanischen Archiv,
nige Chroniken heraus, die den Krieg der Florentiner gegen Pisa am An-
nge des 15. Jh. betreffen; hierunter ist die bekannteste die von
T Nofin di s. Piero. — Trotz seiner guten Beziehungen zu den
!edici tritt Fr. Tommaso Sardi^^') als Lästerer gegen Petrus de Medici
rticaUr reference to recenty discovered records and an exhaustive stady of extant
twiogand pictnres, 2^' Bd. London, Marray. 600 S. — 590) E. MUntz, Lee dessina
Ia jeaneaae de Raphaal: Gaz d. beaux arts, 2. Folge, 82, S. 185 ff., 837 ff. — 591) Gt'
intalameasa, U Peragino e BaffaeUo: Italia 2, No. 18—28 (1884). — 592) O.
italini, Sigilli di Rinaldo e Benotino Cima: Bull, nnmism. e sürag. 2, S. 248 ff. (Rin.
ma lebte in der ersten HAlfte des 14. Jh. — Benotino half Altomoz in seinem kriege-
eben Unternehmen; verehrt von Bonifacius IX., war er im J. 1400 Senator von Rom
Ml starb 14. Okt. desselben Jahres.) — 59S) Ludovico Frati, Giante ai Cantari e
metti ricordati nella Cronaca di Benedetto Dei: Giom. st. lett. itaL 6, S. 477/9, (VgL
.5, S. 162 ff.) — 594) H. BreTslaa, Die Ashbamham-Uds. des Dino Compagni: yjs.G.-
DBsaism. 1, S. 129 ff. — 595) Alessandro Gherardi, Alcune notizie intomo a Leonardo
rttmo: A. stör. itaL 16, S. 416 ff. — 596) Isidoro Del Lange, Trecento Ulastre fioren-
Bo: Baas. Naz. 26, S. 145 ff. — 597) G. Gor rin i. Lottere inedite degli ambasciatori
matisi alla corte dei papi in Avignone 1840: A. stör, ital., 4 .Folge, 16, S. 826 ff. (Vgl.
)> 14, S. 153 ff.) — 598) La pestilenza dei 1848 rime antiche. Firenze, Camesecchi.
U4. 14 S. — 599) X Ernesto Lamma, Un capitolo inedito contro Amore di fra
>om«nico da Montechiello : Propagn. 18, I, S. 401 ff. (Lebt c. 1500.) -— 600) 6. O.
'orszsini, L' assedio di Pisa 1405/6, scritti e docnmenti inediti. -— 601) X L. Fanfani
^entofanti, Sant' Andrea in Chiasica e la prima cittadella edificata in Pisa dal Fiorentini.
^ Tamincehi. 41 S. — 602) ^iov. Romagnoli, Frate Tommaso Sardi e il suo
^«ema medito 'Anima peregrina': Prop. 18, II, S. 289 ff.
n,256 XXVU. C. Cipolla: Italien.
auf; gegen Savonarola ist er in keiner Weise unbillig. Er lebte z\
1460 und 1517. «ö8)
Unsere Kenntnis über die Camerlenghi von Florenz war bishe
gering, obgleich dieses Amt für das Finanzwesen jener Gemeinde v
gröfsten Wichtigkeit war. Aus einem ^qnaderno' jener Magistratur
Gherardi^^^) gute Mitteilungen, denen er am Schlufs drei Urk
dem Jahre 1303 folgen läfst. — Auch der Gerichtspflege wurde bishe
die gehörige Aufmerksamkeit geschenkt. Gutes Material hierfür biel
noch ungedruckten Statuten von Florenz und sodann die Werke der Ji
worüber Chiappelli^^'^) handelt. £r untersucht den Znstand der G
in der Zeit des ausgehenden Mittelalters und der Renaissance, wo di(
Verwaltung ziemlich verfallen war. Die Verderbtheit der Richter,
besonders zur Zeit der Herrschaft des Herzogs von Athen bestand, y
wundeste Stelle der Rechtspflege, dazu war die richterliche Gewal
bestimmte Grenzen. Auch Dante spricht sich im Purgat. VI. übei
Schäden aus. Was zur Besserung dieser Zustände in Florenz geschi
Gh. sorgfältig dargestellt. — Die Sklaverei in Florenz und die IJ]
des gesteigerten Sklavenhandels untersucht fleifsig auf Grund archiva
Materials Zanelli.«««)
Aus dem Gebiete der Geschichte der Wissenschaften und ihi
Ziehung zu den politischen Verhältnissen ist vor allem auf die D
Litteratur hinzuweisen, die, wie früher, auch diesesmal äufser
fangreich ist, sodafs wir nur einiges hervorheben können. Eine neue A
von der biographischen Skizze Dantes von Ampere ^^^) ist erschienen.
Lnbin^^') hat besonders das Theologische in der Göttlichen Komödie
sucht. — Merlo®^^) ist der Ansicht, dafs Brünette Latini vonDante nich
Sodomie, wie gewöhnlich angenommen wird, sondern wegen seines Ung!
in der Hölle erwähnt ist. — Wichtig ist eine Monographie Del L ung
über Wilhelm von Durfort, Genossen des in Gampaldino 1289 gefallenen^
von Narbona, mit zwei Urkk. vom 21. Aug. und 15. oder 16. Sept
}■! «. der wichtigste Teil dieser Studie betrifft die oft behandelte Frage m
1^1 1 Teilnahme Dantes an der Schlacht bei Gampaldino, welche der Vf. auf
mehrerer Beweise annimmt. — Nach einem Sonett von Pieraccio
li: I MS) X £. Motta, Folmine suUa chiesa di S. Liberata in Firenze 1492: Ba
ital. 7, 8. 154. ~ X id., II Cav. Giovanni de Medici: ib. S. 276. (Die Abhandlniii
den Eintritt des Kardinals in Florenz 1492.) — X id. , Feste in Firenze ed in
nel 1496: ib. S. 22S. — 604) AI. Gherardi, L'antica camera del Comone di
e un qnaderno d' uscita de' suoi camarlinghi deir anno 1308: A. stör, ital., 4. F<
S. 318 ff. — 605) Chiappelli, L'amministrazione della giastizia in Firenze:
S. 85 ff., 180 ff. — 606) Ag. Zanelli, Le chiave orientali a Firenze nei sec XI
Firenze, Loscher. XI, 114 S. — 607) J. F. Ampere, La Gräce, Rome et DanU
litt^raires d'aprfes nature. 9. Aufl. Paris, Didier. 1884. — 608) X Th. Pa
I Dante-Litteratnr : Blfttter fUr litterar. Unterhaltung (1885 Jhg.), No. 18. — 600) Ant
Dante spiegato con Dante e polemiche dantesche. Trieste, Balestra. 1884. 20'
610) P. Merlo, £ se Dante avesse coUocato Branetto Latini tra gli uomini irre
non tra i sodomiti: Cultnra 5, No. 17. Rez.: Nach Giom. stör. lett. itaL 5, S. i
die Studie Merlos vortrefflich und wichtig, aber in keiner Weise überzeugend. --
Scherillo, II maestro di Dante: FanfuUa della Domenica, No. 52 (28. Dez.
(Gelegentlicht der Übersetzung Reniers des Werkes Sundby über Brnnetto Latin
skizzirt das Leben des Magisters Dantes.) — X M. Armellini, Docuniento autfl
Brunetto Latini: La Rass. Ital. 5. Jhg., 1 Bd., 3. Lfg. — 611) Is. DelLungo,G
di Dnrfort e Gampaldino: NAntol. 80, S. 408—24.
XXVIL C. CipolU: lUlien. 11^7
t
Dante am 5. Sept. 1321, nicht erst am 14. Sept., wie man bisher
e.*^*) — Zwei Dante-Sagen teilt Graf*^^) mit; die eine aas
a geht auf Secco Polentone, die andere anf Crabriello Simeoni zurück,
in hervorragendes Unternehmen ist eine Dante-£ncyklopädie , die
tto®^^) begonnen hat. — Die erste Aasgabe der göttlichen Komödie
3n 1472 in Foligno, nicht dnrch Emiliano Orsini, sondern durch Giov.
ster aas Mainz und Eyangeliste Mei aus Foligno. ^^'^) — Die prächtigen
angen Botticellis zur Göttlichen Komödie behandelt Negroni.^^®)
minore Arbeiten beschäftigen sich mit einzelnen Seiten der Göttlichen
Ug6i7-e««^ — In einem von Frati***) herausgegebenen Gedicht,
s Giov. Ciai aus Florenz bei Gelegenheit der Eroberung Yolterras
Ä Friedrich von Urbino gerichtet hat, wird derselbe als 'Veltro' be-
— Unter den Monographieen ®**) heben wir die über Beatrice her-
*) — Für die kleinen Schriften Dantes ist der Aufsatz Rajnas®*®)
l über das Datum der Abfassung der Vita nuova, in der er beweist,
ieselbe vor 1300 geschrieben wurde; in einem Anhang erklärt er die
tung des Wortes 'romeo'. — Canetta**') hat über dasselbe Werk
i manches ausgesprochen, das Bartolis Ansichten bekämpft — DieKeihen-
[er 'Birne', die Hdss. und Ausgaben derselben, sowie hiermit zusammen-
ide Fragen behandelt Lamma.^^^) — Die Chronologie aller kleineren
en Dantes hat die Untersuchung Angeiettis^^*) zum Gegenstande.
12) H. Krebs, The date of Dantes Death: The Aeademy, ISSö Jhg., No. 692. —
L. Graf, Per la leggenda di Dante: Giom. stör. lett. iUl. 6, S. 475 ff. — 614) O.
0, Dixionaria Dantesco. !«> Bd. Siena, Istit. di S. Bemardino. — X id., Diario
» trstto daUe opere minori. Siena, tip. S. Sebastiane. — 615) M. Faloci
lani, La prima edizione della Divina Commedia: Topino 1, No. 15 (11. April).
)C. Negroni, lUastrazioni artistiche deUa divina Commedia nel see. XY: Bibliofilo,
No. 2. — 617) X G. Amalfi: Nap. lett. 2, No. 18. ^ 618) X A. Torre,
I dantesea: ib. No. 7. — 619) X CamiUo Gaste llini, Sngli studi danteschi e
li scritti recenti di Carlo VassaUo. Genova, Ciminago. — 620) X Franc. Cipolla.
anteeehi: Sapiensa 10. — 621) X Franc Fasqualigo, Quistioni dantesche: II
16t ^o- 26 11.31. — XC. Galanti, Lettere dantesche. Ripatransone, Jaffei.
— X De' Claricini, Intomo aU' interpretazione di una tenina di Dante: Baretti
1. (Untersucht Farad. 9, S. 46/8, und trttgt die Polemik darttber zwischen Gloria
pertico vor.) — X G. Bellncci: ib. No. 8. — XV. Crescini, Note-
mtesca: Giom. st. lett. ItaL 6, 8. 201 ff. (Der kleine Aufsatz betrifft das Wort
n\) — X B. Cecehetti, Le 'scaule' veneziane e Dante: AVen. 80, S. 149 ff.
Purg. 81, 96; 'Scania' in Venetianischer Mundart bedeutet eine Art Schiff.)
I) X Pier Giacinto Giozza, Iddio e Satana nel poema di Dante. Palermo,
le. — 6SS) L. Frati, Federico duca d' Urbino e il Veltro Dantesco: A.March.
2, S. 860 ff. -— 624) Maria als Vorbild der christlichen Tugenden in Dantes
rio: Der Katholik (Aug. u. Sept., 1885). — X Gr. Di Siena, Del concetto filo-
dogmatioo che informa nella Div. Commedia gli ordini della purificazione e della
ne. Napoli, tip. Universitaria. — X D. Casalin, S. Tommaso d' Aquino e Dante
ri: La scuola oattolica, 18. Jhg., No. 181, 182, 188, 149. — 6S5) I>e Gour*
La B^trice de Dante et Tid^ feminin en Italie k la fin du XIII« siöcle: R. du
latin 3, 4. Heft; 6, 2. Heft; 7, 8./4. Heft. — X M. Scherillo, Beatriee: La domenica
cassa 2, No. 26. (Tritt ftür Existenz Beatrices ein.) — XP. Tartarini,La Beatrice
fce e la Bice Portinari. Torino. (Ist nicht der Meinung, dass Dantes Beatrice die
r FoIooB Portinari sei.) ~ 686) Pio Rajna, Per la data della 'Vita Nuova' e non
n soltanto: Giom. stör. lett. ital. 6, S. 118 ff. — 627) C. Canetta, La Vito
di Dante; di aleune norme da seg^irsi nella sua interpretazione: Corrlere Ticinese
, 1. Jhg., No. 9. — 628) ^ Lamma, Studi sul canzoniere di Dante: Propugn.
> S. 189ff. — 629) N. Angeletti, Quando e dove scrivesse Dante le opere minori:
»k romana, 8. Jhg., No. 8, 11.
hrMWricht der Oeechielitswissenficfaaft. 1885. IL |7
I
11,258 XXVn. C. CipolU: lUlien.
fr
Eine gute Aasgabe der Rime Cavalcantis, des Frenndes von Dante,
Yerdanken wir E r c o 1 e. •*®) ^- Die Ansicht Körtings (Bocc.s Leben S. 371),
dafs Boccaccios Aberglaube grofs und grob war, bekämpft Graf.^^^) —
Eine gute Biographie Petrarcas im Lichte der neuesten Forschungen hat
Piumati®*®) geliefert. — Eine Auswahl von Petrarcas Briefen, darunter
auch den an Reinald von Villa Franca über Neapels Umgebung hat
Develay**®) ins Französische übersetzt. — Bartoli***) hat in einem
Kodex Ashbumam (Florenz) eine Anmerkung entdeckt, nach welcher die
Canzone ^Spirto gentil' nicht an Cola di Rienzo oder an einen der Colonna
gerichtet wurde, sondern an Bosone da Gubbio ; bei Gelegenheit dieser Ent-
deckungen erschienen viele Monographieen. — In den 'Stanze' von Poliziano
erscheint Simonetta als die Geliebte Giulanos ; wie schon von Carducci und
Del Lungo bemerkt wurde, war dies Simonetta Cattaneo, Marco Vespsccis
Weib, die 1453 geboren, sich 1468 vermählte und 1476 starb. Über sie
und ihre Beziehungen zu den Medici teilt Neri^^*^) Neues mit.
Die Architektur von Florenz im allgemeinen untersuchten 6ey-
müller und Widmann.*'*) — Der Bau der Loggia dei Lanzi wurde
1356 vom Rat beschlossen und stand im Nov. 1382 fertig da.*'^ — Ober
Giotto ist manches erschienen.*'®) Perkins*'*) besprach die berühmten
630) P* Ercole, Guido Cavalcanti e la sue rime, stadio critieo-letterario legoito
dal testo critico deUe rime con commento. Livomo, Vigo. 416 S. (Nicht ▼oUstlbidige, tber
immerhin nützliche Biogr. d. Dichten.) — 631) A. Graf, II Boccaccio e la saperstizione:
KAntol. 79, S. 417 — 88. — XA. Morel-Fatio, Notices snr trois mae. de la bibÜotheqne
d'Osuna: Romania 14, 58. Lfg. (Betrifft eine hds. span. Übersetzung von 'de mon-
tibus'.) — 6S3) AlesB. P i u m a t i , La vita e le opere di Franc Petrarca. Torino, Fftnvii»
— XV. Termine-Trigona, Petrarca cittadino; studio storieo. Catania, Giannotti. 16^
207 S. — 6SS) V. Develay, l^pitres de Petrarque traduites en iran^ais ponr la premiere
fois: Bull, du biblioph. et du biblioth., 1., 2. und 8. Heft. — X Petrarque an Ctpitole;
Le livre, 6. Jhg., 9. Lfg. (Übersetzung von der Rede, die Petrarca bei seiner Krönoog
8. April 1841 hielt und die Hortis zuerst ediert hat.) — 634) Ad. Bartoli, Ds no
codice Ashburnhamiano : La domenica del Fraeassa 2, Ko. 2 (1884). — X F. Torrftct:
La dom. de! Fraeassa 2, No. 8. — X Ad. Borgognoni: La dom. del Frac 2, No. 4.
(Gegen Torraca.) — X A. Bartoli, Ancora e per Tultima volta di Bosone: ib. No. h.
(Desgl. gegen Torraca.) — X Fr. D'Ovidio, Su la canzone del Petrarca 'Spirto gestil':
ib.. No. 6. (für Bosone.) — X L. Pieretti, Cola di Rienzo e Bosone da Gabbio:
Rass. italiana 5. Jahrg., 8. Bd., 8. Liefer. (DesgL) — XF. Labruzzi, Bosone di
Gubbio e la canzone 'Spirto gentil': La cusola romana 8, Ko. 6/7, April. — X F.
Torraca, Cola di Rienzo e la canzone 'Spirto gentir di F. Petrarca: A. soc stör. rom. 8,
S. 141 ff*. (Vf. sucht gegen Carducci u. Borgognoni zu beweisen, dafs die Canzone sn Colt
gerichtet wurde. Der Aufsatz ist sehr ausführlich und umfangreich.) — X M. 8 che rill o>
Una nuova difesa di Cola di Rienzi: FanftiUa della domenica 7, No. 81, 2. Angoft.
(Gegen Torraca.) — 685) Achille Neri, La Simonetta: Giom. stör. letL ItaL 6, 8.181^-
— X R. Fornaciari, A. Poliziano e le poesie volgari: Letture di famiglia (1885), Ho.
1/5, 7, 12, 16, 18, 19. — X C. Ar IIa, I correttori delle antiche tipografie fiorentiso:
II bibliofilo No. 7. — XA. Borgognoni, La questione maianesca o Dante da Uu^
Cittk di Castello, Lapi. (Gelegentlich des Aufsatzes Novatis 'D. da M.*, AncoDi 188S;
die von Novati citierteu ürkk. gehören einem um 1886 lebenden D. de M., welehea vi'
mit dem angeblichen D. da M., welcher im J. 1288 dichtete, nicht gut identiiBitf*>>
können.) — 686) H. von GeymUUeru. A. Widmann, Die Architektur der Benaisseoee
in Toskana nach den Meistern geordnet ; mit ausführlichem illustrierten Text von H. ▼•
GeymUller; mit einer Einführung von C. v. Stegmann. 1. Lief., mit Taf. ]ftlBeli''>f
Verlagsanstalt für Kunst u. Wissenschaft. (Das Werk wird ca. 80 Lief. umfiuseD.) "
687) C. Frey, Die Loggia dei Lanzi zu Florenz; eine quellenkritische UntersadiiBf
(mit zwei Plilnen). Berlin, Hertz. (Die Monographie ist oberfl&chlich und bringt nur v*»«
Neues.) — 638) M. Y. Conway, Giotto considered as a franciscan artist: ThePortfoÜ'
No. 189, September. — X K. Frey, Studien zu Giotto: Jb. d. k. preufs. Kimstxio*'
•
XXYII. C. Cipolla: Italien. II 259
Pforten des Baptisteriams za Florenz. — Unter den andern Monographieen®^^)
sind einige auf Michelangelo bezügliche zu erwähnen.^^^)
Umfangreich wie gewöhnlich, ist auch diesesmal die Yinci-Litteratur.
Eine kleine und wertlose Biographie hat Asqnerino^^^) verfafst. — Die
im vorigen Jahre erwähnte Arbeit Ritters beweist die anfserordentliche
Vielseitigkeit und Gründlichkeit Leonardos, die auf jedem Gebiete, mit dem
sie sich beschäftigte, bis zu den letzten Gründen zu dringen versuchte.
In der neueu Ausgabe seiner Schriften soll Leonardo besonders in seiner
Bedentnng als Philosoph gewürdigt werden. Prantl^^^) erwähnt einige
Grundsätze Vincis auf dem Gebiete der Naturphilosophie und Psychologie.
— Eine ausführliche Bibliographie der Werke Vincis verdanken wir
Padeletti.***) — Eine Ashburnam-Hds., die sich jetzt in Florenz be-
findet, enthält Zeichnungen militärischer Bauten, die nach Mancinis^^^)
Ansicht von der Hand Leonardos stammen ; keinesfalls dürfen sie Cecco di
Giorgio beigelegt werden. — Eine genaue Geschichte von Leonardos Hdss.
seitdem Tode des Meisters hat Favaro***) verfafst. Uz ielli «*'-«*•)
InDgen 6, 3. Heft. Rez.: H. Grimm m : DLZ. 6, No. 10, 7. März. — X J. J. Tikkanen,
Der nuaerische Stil Giottos. Rez.: LBl. (1885), Ko. 23. — 639) Ch. Perkins, Concours
poor rex^ntion de la deaxiäme porte en bronze du baptistere de Florence: L'Art. 11.
Jhig., No. 9. — X id. , La troisieme porte en bronze du baptist^re de Florence: ib.
Ko. 10. — 640) Sulla tavola della B. V. Annunziata di fra Giovanni da Fiesole esistente
nelU Chiesa di S. Alessandro in Brescia; cenni Btorici. Brescia, tip. Gueriniana. 16^.
36 S. — X J. W. Bradley, Sebastiane dal Pozzo in a new light: The Academy, No. 704.
(Sfitzüeh und sorgflütig bearbeitet.) — XG. Mongeri, Un artista inavvertito: Astor.lomb.,
i Folge, Bd. 2, S. 166 ff. (Vf. bespricht Benedetto von Florenz, welcher in Mailand in
i zweit. Httlfte des 15. Jh. arbeitete.) — X Fr. Dumur, Benvenuto Cellini: Biblioth.
imiverB.et revue suisse, 3. Folge, Bd. 28, No. 82. (Oberflächlich.) — 641) L. Courajod,
Le David de bronze du ch&teau de Burg sculpt^ par Michelangelo: Gaz. arch^olog. 10,
3./'4. Liefer. (Der von Michelangelo verfertigte David ist verloren gegangen; Vf. glaubt,
eine Kopie gefunden zu haben.) — X V. Kaiser, Der Piatonismus Michelangelos;
Michelangelos Jonas: Z. f. Völkerpsychologie u. Sprach wissen seh. 16, 1./2. Heft. — X Fr.
Bodens te dt, Michelangelo u. Vittoria Colonna in ihren freundschaftlichen Beziehungen:
Nord o. Süd, Juli 1885. — 64S) £• Asqnerino, Leonardo da Vinci: Revista de Espana
105, 4/7. Heft, 10. Juli 1885. — 643) Prantl, Leonardo da Vinci in philosophischer
Beziehung: MUnchener SB. (1885 Jahrg.), S. 1—26. — 644) Dino Padeletti, Le opere
identifiche di Leonardo da Vinci; discorso. Napoli, Accad. d. Scienze. — 645) Girol.
MsDcini, Dl un codice artistico e scientifico del quattrocento con alcuni ricordi autograli
di Leonardo da Vinci: A. stör. itaL, 4. Folge, Bd. 16, S. 854 ff. — X H. Ludwig,
Leonardo da Vinci, das Buch v. d. Malerei, neues Material aus den Original-Manuscripten
gelichtet und dem Cod. Vatic 1270 eingeordnet. Stuttgart, Kohlhammer. XU, 288 S.
— X W. B o d e , Lionardo's Altartafel , die Himmelfahrt Christi : Jb. d. k. preufs.
Koosteamml. 5, 4. Lief. (Die Tafel befindet sieh im Staatsmuseum zu Berlin.) —
XJ. P. Richter, Der angebliche Leonardo da Vinci in der Berliner Gemäldegalerie:
Konstchronik 20, No. 43/4, 10. — 24. Sept. (Gegen Bode.) — X A. Rosenberg, Ein
'Uonardo da Vinci' in der Berliner Gralerie: ib. (25. Dez. 1884), No. 11. — X A. v.
Hey den, Der neue 'Leonardo da Vinci' des Berliner Museums: ib. (22. Jan. 1885), No. 22.
~~ 646) ^^^ Favaro, Gli scritti inediti di Leonardo da Vinci secondo gli ultimi studi:
AttLUt. Ven. 3, 6. Folge, S. 905 ff. — X Ch. L^veque, Les manuscrits de Leonard de
VtDd: JSav., Januar. — X Ch. Henry, Les manuscrits de L. de Vinci: R. de l'enseignement
Keond. et sup^rieur. 1./2. Heft. — 647) G* Uzielli, Ricerche intomo a Leonardo da
^ioei, eeconda serie. Roma, Salvinucci. 1884. — 648) F- König, Leonard de Vinci.
Tonn, Marne. 192 S. mit Gravures. — 649) ^* Ravaisson-Mollien, Une page de Leonard
<ie Viod; lettre k M. Alexandre Bertrand (Separatabdruck aus der 'RA.'). Paris, Leroux.
2S. — X A. Springer, Über den Physiologus des Leon, da V.: Ber. d. Sachs. Ges. d.
Winenech. zu Leipzig, hist.-phil. KL, 1./4. Hett (1884). (Der Phys. wurde von Richter ent-
blödt) — X £. Frantz, Das heilige Abendmahl des Leon, da V. Freiburg i. B., Herder. 83 S.
17*
{
•
XI 260 XXYII. C. Cipolla: Italien.
verbreitet sich über den wissenschaftlichen EinfloTs Leonardos auf seine Z(
und untersucht die Methode, nach der dessen Werke herauszugeben seie
— Unter den kleineren Arbeiten verdient die Geymüllers®*®) besonde
Aufmerksamkeit, in der er gegen Ravaisson-MoUien behauptet, Vinci hal
nicht den Rigi erstiegen.
Für das übrige Toskana ist wenig erschienen.**^)
Born und Umgebung.**^) Das Fragment einer für die Geschieh
des Geschlechts Colonna in der ersten Hälfte des 14. Jh. wichtigen Chron
(1294 — 1310) edierte Balzani.*'^*) — Verbesserungen des Textes der v(
Gaye herausgegebenen Briefe Colas di Rienzi veröffentlicht Gherardi.***"**
Unter den zahlreichen Monographieen haben hervorragende Bedeutung d
Arbeiten M üntz'**^*) über den Zustand der älteren Denkmäler Roms währei
der Renaissance; er bespricht die Engelsburg, ihre Mauern und Thore ai
erinnert an die Reise eines Franzosen am Ende des 16. Jh. — Na.i
Kaysers**'') Meinung war Nicolaus V. durchaus nicht imstande, d
Eroberung Konstantinopels zu verhindern oder die Stadt wiederzugewinne
Er spricht ihn von aller Schuld und jeder Verantwortung los.***) -
Venetianische Denkmäler und Inschriften in Rom sammelt und untersuci
Giuriato®^*) und findet hierbei auch ein Epigramm auf den berühmte
Humanisten Hermolaus Barbaro aus dem 15. Jh. — Die Fresken in de
Kapelle bei Belriguardo wurden 1469 von Cosm^ Turi begonnen. ••*) — Di(
Geschichte des Geschlechts Borgia ist auch vielfach behandelt.*®^) Thuasne"*]
650) H. de GeymUller, Encore Leonard de Vinci etle Righi: La chroD. des uti
et de lacurlosit^ (als Anhang an d. Gaz. d. beaux arte) 22. Nov. (1S84). — 651) P* ^i^^'
ätatuto inedito dell' arte degli speziali . di Pisa nel sec. XV. Bologna, Romagnoll —
X G. Papaleoni, Un nuovo documento di Cino da Pistoja: Riv. crit. d. letter. ital. 1, No.6.
(Beratschlagung von 1810). — X B. Veratti, Lettera di 8. Caterina da Siena Moondo
an ms. antico: Opusc. religiosi letter. e morali (Modena), 4. Folge, Bd. 16, 48 Lief. (£io
an Jacoma, das Weib Trincios dei Trinci, aus Foligno gerichteter Brief.) — X G. Bofii
Der neue Fiesole in der Berliner Galerie: Kunstcbronik 1, Januar, No. 12. — X 6.
Baronti, Giovanni da S. Giovanni e gli afflreschi della Chiesa di Monsummano, PeieiS)
Bossi. 16<>. 79 S. — X W. Mercer, Beraa da Siena: Ac. Ko. 693. (Ein Maler dtf
14. Jh., welcher in Rom, Siena etc. arbeitete.) — 652) C. Cipolla, La biblioteet
palatina e G. B. De Rossi : Rass. Nazion. 22, S. 470 ff. (Vf. exoerp. die bekannte Arbeit
De RoBsis Über denselben Gegenstand : *Studi di st. e dir.' 5 Bd. mit einigen Anmerkuigeo.)
— 653) Ugo Balzani, Landolfo e Giovanni Colonna secondo un Codice Bodleitoo:
A. soc. stör. rom. 8, S. 228 ff. — 654) AI. Gherardi, Note di correzioni al twto di
alcune lettere edite dal Gaye: A. stör. ital. 15, S. 287/8. — 655) XG. Cugnoni, Diritti
del Capitolo di s. Maria della Rotonda neU' etä di mezzo : A. soc. stör. rom. 8, S. 377 fi*
(Urkk. fUr die Jahre 1867—1492.) — X A. Mombrum, Vita di s. Simone de Stock
seguita dalla bolla Sabbatina di pp. Giovanni XXII, trad. daL francese. Siena, tip. ••
Bemardino. 16^. 164 S. — 656) ^ MUntz, Les monuments antiques de Rome ^
r^poque de la Renaissance, nouveUes recherches: RA., 8. Folge, Bd. 6, S. 350 ff.; 6, S. 27 fi^
~ X G. Coletti, Dai diari di Steffano Caffari : A. soc rom. st. patr. 8, S. 555 ff. (AotfOg«
aus einer rom. Chronik für die Jj. 1424—55.) -— 657) Fr. Kays er, Papst NikoUns V.
(1447—55) und das Vordringen der Tttrken: HJb. 6, S. 208—81. — 658) XG. RucelU».
II giubileo dell' a. 1450 con avvertenza di Gius. Marcotti. Firenze, Barbera. 43 S. -^
X V. Capobianchi,Un triplo ducato d'oro inedito del pp. Kicolö V : BuU. Numism. sfrag. t
S. 233 ff. (Wurde im J. 1450 *anno Jubilei' geprägt; am Schlufs giebt Vf. zwei die
päpstlichen Münzen betreffenden Urkk. v. 1482, 1447.) — 659) G. Giurlato, Hemorie
venete nei monnmenti di Roma: AVen. 29, S. 161 ff. — 660) A. Venturi, CosmeTnri
e la cappella di Belriguardo: IlBuonarotti 3. Folge, Bd. 2, S. 551. — 661) Ch. Yrisrte.
L'epde de C^sar Borgia: RDM. 71, Lief. v. 15. Sept. — X id., Les portraits de Ucr^
Borgia: La chronique des arts et de curiosit^ 4, Okt. (1884), No. 31. (Weist es sorOd^'
dafs eine im Besitz Lord Echos befindliche Terracotte das Porträt Lncrezias zeige.) -^
XXVII. C. Cipolla: Itaüen. 11,261
bat die Ausgabe des Diariums Burchards zum Abschlufs gebracht ; am Ende
finden sich zahlreiche und wichtige Urkk. fttr die Geschichte des Pontifikats
Alexanders VI. Der Edition liegt der Codex Gybo zu Grunde, der auf das
vadcanische Ms. zurückgeht. — Auf die sozialen Verhältnisse zur Zeit des
Papstes Gregor XL (1370/8) bezieht sich eine von Denifle**«) mitgeteilte
Urk.-— Die römische Topographie behandeln Müntz®®*) und Visconti.**'^)
— Fr. Albertini ist in Florenz am Ende des 16. Jh. gestorben. 1509 hat
er sein 'opusculum de mirabilibus urbis Romae' beendet, dem Papst Julius IL
geiidmet und 1510 drucken lassen ; seine Aufgabe war, die alten mirabilia
zu verbessern und zu vermehren; dies Büchlein hat Seh mar so w*®*) von
Neaem ediert. — Porsellius Romanus bltlhte um die Mitte des 15. Jh.
und lebte an den Höfen Nicolaus* V. und Sigismunds Malatesta zu Rimini,
ferner in Mailand unter dem Schutze des Franz Sforza und in Neapel unter
Alfons I. von Arragonien.**') — Bildhauer, Maler, Architekten aus der
Schweiz, welche in Rom vom 15. bis 16. Jh. arbeiteten, behandelt
Bertolotti***) auf Grund reichen hds. Materials.
Neapel. Fttr diesen Teil Italiens ist nicht viel zu registrieren.
Unter den Monographieen ttber die Regierung Ferdinands I. ist eine Studie
Giampietros***) zu erwähnen. — Eine sachkundige und eingehende
Untersuchung ttber den Einfall Karls Yll. in Italien hat van der
X P. J. So las, Lucrezia Borgia: R. de Eapafla 103, 4. Lief., 25. März. (An die bekannte
Sonographie Gregorovins* Bich anBchliefsend.) — 663) L* Thuasne, Johannis Burchardi
^un sive rernm iirbanaram Commentarü 14S8 — 1506; texte latin publik intdgralment
poar la premi^re fois avec introdaction, notea, appendiees, tables et index. Bd. 8 (1500/6).
Pttis, Leroax. LXVIII, 578 S. — X id., Documenta in^dits snr les Borgia tir^s des
ttchiTes dn duc d^Ossnna. Paris, Leroux. 15 S. — X £. Motta, Un importante
docnmento per papa Alessandro VI: BoU. Svizz. Ital. 7, S. 201/3. (Vf. ediert einen Brief des
Card. Ascanius Sforza v. 3. Dez. 1498 an Lodovico il Moro von Mailand über die Ankunft
der Gesandten des Königs von Portugal in Rom.) — X id., Inondazione del Tevere a
Koma; apparizione della Tergine nella Pnglia 1495: ib. S. 97. — X Justin Fe vre,
Jnttification d' Alexandre VI : Alexandre VI et Savonarole : Nouvelles Annales de philosophie
«tholiq. (Paris) 12, No. 68/9 (1885/6). (Verteidigung des Papstes.) — 663) H. Penifle,
Ijbdr divisionis Cortesianorum et civium Romanae curiae et civitatis Avinionis: ALittKG. 1,
S. 627 ff. — 664) £- Müntz, Notice sur un plan in^dit de Rome k la fin du XlVe si^cle:
^arch^ol., 10. Jahrg., No. 7/8. (Wahrscheinlich wurde der Plan von einem italienischen
Stoitler gezeichnet.) — 665) Visconti, Una pianta di Roma del sec. XV. pubblicata
dal Big. MUntz: BulL d. commiss. archeol. comun. di Roma 13, 2. Lief. — 666) •^*
Schmarsow, Francisci Albertini opusculum de mirabilibus novae urbis Romae. Ueilbronn,
Henninger. 1886. XXIII, 77 S. — 667) L. Correra, Un umanisto dimenticato:
^8tor. ItaL 2, S. 228 — 80. — 668) Ant. Bertolotti, Artisti svizzeri in Roma nei
■«coli XV, XVI e XVn studi e ricerche negli archivi romani: Bull. stör. d. Svizz. Itol. 7,
Slff., 33ff., 73ff., lOöff., 137ff., 161ff., 186ff., 219fr., 252ff. — X V. C, II baiocco:
Ball. Knmism. e sfrag. 2, S. 315 ff. (Der erste 'baiocco' wird im J. 1460 erwähnt; die
«nten Baiocchi mit Kupfer erschienen unter Clemens XII. [1730—40].) — X P. Piccirilli,
^<>«U Ovidius Naso SulmOnensis: L'Italia, 8. Jhrg., No. 8. (Bespricht eine alte Inschrift
^ ein Siegel von Sulmona aus dem 15./6. Jh.) — 669) !>• Giampietro, Un
'^tro aragonese nella biblioteca nazionale di Parigi o ribellione dei feudatari cöntro
Fffdinando I. d'Aragona narrata fino al 20 febbr. 1460. Napoli, Giannini. — X C. B on f igli,
^V^ne pubblica nel sec. XV. (Separatabdruck aus dem 'Giorn. della r. Soc. ital. d'igiene'
^' Jahrg., No. 3.) Hilano, Civelli. 8 S. (Enth< drei Dekrete Ferdinands I. vom
^' 1437, welche Johannes Pontano schrieb.) — X N. Barone, Le cedole di tesoreria dell'
"«Mrio di Stato di Napoli 1460—1504: A. stör. Napol. 10, S. 5—47. (Nur wenige
politische Nachrichten auch fttr die interessantesten Jahre 1498—1503.) — X II terremoto
^^U456: A. stör. Napol. 10, S. 343 — 59. (Nachrichten für Aquila, Sulmona, Campobasso,
^«►j» etc.)
11,262 XXVU. C. Cipolla: Italien.
Haeghen®'®) verfafst, in der er nachweist, dafs die BuUe Clemens I\
um 1265 für Karl I. von Anjou keinen rechtlichen Grund für das üntei
nehmen Karls VIII. enthielt, da dem König von Frankreich keinerlei Recl
über das Königreich Sizilien zustand. — Für die Kunstgeschichte Neape
ist das von Filangeri*'^) gesammelte Material von Bedeutung; (
bezieht sich zumeist auf Kirchen und Klöster; die beigefügten Urkk. sii
dem Notariats- und dem Stadtarchiv entnommen. — Eine Studie Valli
über die Werke des hl. Thomas von Aquino veröffentlicht Vahlen.*'
Lokalgeschichtliche und sprachliche Untersuchungen sind auch in diese
Jahre zahlreich erschienen®'*"®'*).
Sizilien. Eine Matteo Palmieri betreffende Urk. vom Juli 1340 gi
Lionti«'*) heraus. — Urkk. für die Jahre 1354—64 mit historischi
Vorrede hat Travali®'®) veröffentlicht. — Auf die Zeit der König]
Maria von Bianca und der Kämpfe zwischen der Catalana und Latin
bezieht sich die von Flandina®") herausgegebene Urk. von 1411. Dei
selbe Vf. schrieb über eine Einrichtung der Schuldgesetzgebung,®'*) wie a
auch in Civitavecchia, Tunis, Florenz bestand. — Die Geschichte der Judei
in Siziüen im 15. Jh. steUt Lionti®'») dar. — Auf Grund einige)
venetianischer Karten aus den Jahren 1311 bis 1646 untersucht Bellio"*;
den Zustand einiger sizilianischer Inseln. — Die edle Familie di Giovanni
aus Messina beginnt mit Joannes di Giovanni, am Ende des 15. Jh.^^0
Corsika und Sardinien. Pietro Morati besprach zwischen 1702 and U
die Verwaltung Corsikas unter den Genuesen ; ein Auszug hieraus wird jetzt
veröffentlicht. <*»*) — Für Bigulia liegen Urkk. aus den Jahren 1434— 15(W
670) Ph. van der Haeghen, Examen des droits de Charles VIII sur le romme
de Naples: RH. 28, S. 89 ff. — X id., Histoire de Tinvasion du royaume de Naplea pai
Charles VIII: R.Internat. (Florenz) 8, S. 611 ff.. 700 ff.; 9, 350 ff. (Ziemlich intereMMt)
— 671) Gaetano Fi lange ri, Documenti per la storia delle arti e delle Industrie delle
provincie Napoletane, 3. Bd. Napoli. XLIII, 679 S. — 673) J- Vahlen, LorenM
Valla üb. Thomas v. Aquino: Geigers Vjs. f. Renaiss 1, S. 384ff. — 67$) I>- Taccone-
Gallucci, Memorie storiche delUi Certosa dei ss. Stefano e Brusone in CaUibria. Napoli,
Festa. 80 S. — X A. Colombo, II palazzo e ilgiardino di Poggioreale: A.stor.NapoL 10,
S. 186—209 u. 309—42. (Der Palast wurde von Alfons I„ als er noch Herzog von
Calabrien war, errichtet, um die Mitte des 16. Jh.) — X M. Palloni, La famigia
De Cassano di Gioja delle Puglie ; brevissimo cenno storico. Pisa, Giom. Anld.
38 S. — X E. Aar, Gli studi storici in terra d'Otranto: A. stör, ital., 4. Folge, Bd. 15,
S. 403 ff. (Wertvoll, insbesondere für Lecce; Urkk. des 14 u. 15 Jh.) — 674) ^
Mussafia, Zur Katherinen-Legende : Wiener SB. 110, S. 355 ff. (Ein rhythmisches Leben
der hl. Katharina in neapolitanischer Mundart, aus einem Kodex der Nationalbibliothek xo
Neapel; die Hds. gehört dem 16. Jh. an; die Schrift wurde von Buccio de Ranello im
J. 1830 verfafst.) — X id., Ein altneapolitanisches 'Regimen sanitatis'r ib. 106, No. 2-
(In neapolitanischer Mundart; gehört dem 14. Jh. an, herausgegeben aus einem Kodex der
Nationalbibliothek in Neapel) — X J. Raffaelli, Illustrazione di un antico codi«
inedito di proverbi: II Bibliofilo No. 7. (Der von Costantino de' Gaglioffi aus AqulU ge-
schriebene Kodex gehört dem 14./5. Jh. an.) — 675) F- Lionti, Un documento relAtiro
a Matteo Palmieri: A. stör. SiciL, NF., 10, Bd. 99 ff. — 676) Gius. Travali, I diplomi
Angiomi dell' archivio di Stato di Palermo : Docum. per servire alla storia di Sicilia pubbl. <1.
soc. siciLdi storia patria, I.Folge. *Documenti'Bd. 7. Palermo. — 677) A. Flandina, Indulte
concesso a Himenio de Lerda: A. stör. SiciL, NF. 10, S. 105 ff. — 678) id., II mieerrimo
refugio della cesaione dei beni: ib. S. 112 ff. — 679) Ferd. Lionti, I minietri dell»
religione presso gli ebrei di Sicilia: ib. S. 130 ff. (Mit Urkk.) — 680) V. Bellio.
Contributi geografici: ib. S. 16 ff. — 681) Giov. Galluppi di Pancaldo, Geneslogi«
delk famiglia Di Giovanni di Messina: Giom. arald. 12, S. 153 ff. — 683) Pietro Morati,
Prattica manuale, texte revue par M. De Caraffa: BulL de Ui Soc. des scienc. bist et
natur. de la Corse. Lief. : Juni bis Sept. Bastia, Ollagnier.
XXIX. K. Beckman: Schwedon (1888/4). II,26B
Tor."*) — Von derselben Hand®**) sind die Privilegien von St. Florent
1410-1607 unter der Repubük Genua ediert. «»*-•»')
Nach Toxiris^^^) Meinung wurde die von Bellini ans Licht gebrachte
sardinische Mttnze im Jahre 1237 geprägt.
K. Beckman.
Schweden 1883|4.
ürkundeiipublikationen. Von unseren grofsartigen Urkk.publika-
tionen betr. die Geschichte unseres MA. sind während dieser zwei Jahre
einige Lieferungen erschienen. So hat 0. S. Rydberg die Ausgabe
des zweiten Teils von den Traktaten Schwedens mit fremden Mächten ab-
geschlossen.^) Der betr. Halbband teilt Aktenstflcke von 1362 bis 1406
oiit, besonders das YerhälUiis Schwedens zu Mecklenburg, den Hansa-
sUdten und Dänemark berührend. Auch den Traktaten, über welche
keine nrsprflnglichen Aktenstücke vorhanden sind, hat der Hrsg. scharf-
sinnige Untersuchungen gewidmet. — Auch in dem von dem Reichsarchive
durch G. Silfverstolpe*'^) herausgegebenen Schwedischen Dipiomatarium
seit 1401, wovon zwei Lieferungen erschienen, findet man eine Fülle wich-
tiger Beiträge. Alle diese Sammlungen sind mit weitläufigen Orts-, Personen-
Qnd Sachregistern versehen, welche die Anwendung derselben erheblich er-
leichtern. — Ein Steuerdiarium vom östlichen Westmanland^) ist nach
einer Abschrift von dem in dem grofsherzoglichen Archive von Schwerin
befindlichen Originale durch K. H. Karlsson publiziert worden, welcher
^e Poblikation mit wertvollen Noten topographischen und personalgeschicht-
iichen Inhalts versehen hat. Demselben Hrsg. verdanken wir die Ausgabe
68S) LetteroD, Biguglia: ib. Lief. 48/4, S. 529 ff. — 684) id., Saint-Florent :
^^ S. 667 ff. — 685) X id., Serment de fideUt^ prlt^ k Toffice de St. George
Pv plnuenn seigneurs et personages corses: ib. S. 451 ff. — X id., Relev^ de la taille
pufoe daii8 le da9a des Morts l'an 1461: ib. S. 481/4. — 686) X id.^ Convention par
^1lelle le Duc et la Duchesse de Milan cfedent leurs droits sur la Corse h Tommasino de
^mpofregoso: ib. S. 611/6. (Urk. vom 10. Sept. 1478, signiert von der Herzogin Bona
nnd Giangaleazzo Sforza, fttr Tommasino Campofregoso, welcher von ihnen zum Statthalter
^ Intel erwählt wurde.) — X i d., Statuts accord^s aux Corses par le duc de Milan en
^^68: ib. S. 634 — 60. (Der Herzog Giangaleazzo, welcher das Statut giebt, wird 'dux
^«lioUiii et Gennae ac Corsicae comes* genannt.) — 687) id., Statuts et Privileges accord^s
^la Tille de Bastia depuis Tan 1484 jusqn'k Tan 1648: ib. Lief. 59—61, S. 278 ff. —
KS) Agostino Toxiri, Sopra una moneta attribuita all* ardv. Calaritano Leonardo:
BnUKumism. Sfragist. 2, S. 322/8.
1) 0. S. Rydberg, Sveriges traktater med Mmmande makter. H, 2. Stockholm,
^«ritedt. 1883. S. 821—760. Kr. 16. Rez.: Sv. bist, tidskr. (1884), 25/8. (Vgl.
^1884, n, 881."b) _ 2—$) C. Silfverstolpe, Svensket Dipiomatarium fr&n
^^01, n, 8 und I, 4, (register). Stockholm, Norstedt. 1888/4. 4®. S. 459— 576, 701— 806.
^' 2,50 u. 8,76. Rez.: Nord.Revy (1884/6), S. 178. — 4) K. H. Karlsson, Skattelängd
^ 5etra Westmanland: WestmanL fomminnesfor. tidskr. 3 (1884), S. 47—86.
JX264 XXIX. K. Beckman: Schweden (1888/4).
einiger Pergamentbriefe vom 13. bis 15. Jh.^) — Eine der allerwichtigsten
Publikationen hat der vornehmste Kenner unsers MA. C. G. Styffe
in dem 5. und letzten Teil seines grofsartigen Werkes 'Beiträge zur Ge-
schichte Skandinaviens, aus ansländischen Archiven' geliefert.^) Dieser
Teil, welcher die Regierungen der jüngeren Sture umfafst (1604 — 20), ent-
hält mehr als 500 Aktenstücke, gröfstenteils aus dem Geheimarchive zu
Kopenhagen gesammelt, wovon die interessantesten ohne Zweifei die Briefe
sind, welche von dem unermüdlichen Mithelfer Svante Stures und der be-
deutendsten Persönlichkeit Schwedens zu jener Zeit, Hemming Gadd, ge-
schrieben sind. Eine grofse Schwierigkeit bei der Benutzung dieser Urkk.,
nämlich dafs viele derselben undatiert sind, ist dadurch überwunden worden,
dafs es S. gelungen, mit bekanntem Scharfsinn deren Abfassungszeit zu be-
stimmen. Wie bei den früher erschienenen Teilen, ist auch in dem Vor-
liegenden eine Übersicht der Resultate, welche die veröffentlichten Akten
ergeben, von dem Hrsg. mitgeteilt worden. Leider geht diese Obersicht
nur bis 1512; für die Regierung des jüngeren Sten Sture weist der Hrsg.
auf das bekannte Werk des Prof. Allen hin. Was nun die Darstellung
des Letzteren betrifft, wird diese in manchen wichtigen Sachen berichtigt
und die Regierung des Reichsverwesers Svante Sture in ein besseres Licht ge-
stellt. Ein besonderer Abschnitt ist der innem Geschichte Schwedens gewidmet.
Von fremden Publikationen sind die von D. Schaefer herausge-
gebenen Hanserecesse,^) weiche eine Fülle von Akten über Schweden ent-
halten, wovon jedoch der gröfste und wichtigste Teil schon früher von
Styffe veröffentlicht ist, zu erwähnen.
DarateUungen. Von Abhandlungen über die MAliche Geschichte
Schwedens nennen wir N. Höjers Beiträge zur Warägerfrage.®) Im An-
schlufs an die Ansicht Thomsens, dafs das russische Reich ursprünglich
ein schwedisches Staatsgebäude gewesen, fügt der Vf. neue Beweise för
diese Behauptung bei und berichtigt einige von Thomsens vermeintlich weniger
richtigen Sätzen. Diese Abhandlung veranlaüste eine Antwort von ThomseD,
und diese Antwort wiederum eine Berichtigung von Höjer. —*- Forschungen
in der altem Geschichte Schwedens sind von P. Fahibeck angestellt
worden, welcher das Beowulfslied einer genauen Untersuchung unterworfen
hat.^) Er gelangt zu dem Resultat, dafs die Angaben des Liedes von
Personen und Ereignissen ans der Zeit des Helden glaubwürdig und histo^
risch sind. Ebenso meint er, in Übereinstimmung mit einigen ausländischen
Forschem, dafs die im Liede genannten Geätas nicht, wie man es gewöhn-
lich annimmt, die Bewohner von den Götalandschaften in Schweden, sondern
von Jütland gewesen. Die im Liede besungenen Kämpfe zwischen den
Schweden und den Geätas waren demnach nicht Kämpfe zwischen Sreen
und Goten (in Schweden), sondern zwischen Schweden und Dänen ge-
wesen. Diese seine Ansicht entwickelt der Vf. weiter in einem andern
Werke ^®), wo er zu beweisen sucht, dafs die in unsern Überlieferungen er-
5) id., Permbref fr&n Veestmanland : ib. S. 87— 94. — 6) C. G. Styffe, Bidragtill
SkandiDavtens historia, ur utländska arkiver samlade och utgifna, V. Stockholm, Nontedt
1884. CLXVIII, 668 S. Kr. 11. Rez.: Sv. hißt, tidukr. (1885), 1, . 4— 12; Nord.B.
(1884/5), S. 826/9. — 7) D. Schaefer, HassereceBse, 8. Abt. s. JB. 1888, U, 210*. -
8) N. Höjer, Bidrag tiU WarÄgerfr&gan : Sv. bist, tidskr. (1883), S. 823—54. — 9) P-
Fahlbeck, Forskningar rorande Sveriges äldre historia I: Antiqv. tidskr. 8 (1884), S. 88.
— 10) id.. Den s. k. etriden mellan Svear och Götar, dess verkliga karaktSr och onaker:
Sy.hi0t.tid8kr. (1884), S. 105—54.
XXIX. K. Beck man: Schweden (1883,4). II,26&
wfthnten Streitigkeiten zwischen Sveen und [Goten während der Periode
1060—1250 keinen geschichtlichen Untergrand haben. Trotz der glänzenden
Darstellung des Yf. scheint jedoch seine Ansicht gar zu kühn, und das
entscheidende Wort in dieser Frage ist wohl doch nicht durch seine Ar-
beit gesprochen. — Einem Bilde von der heiligen Birgitta^^) nach einem
in ihrem Haus in Rom aufgefundenen Gemälde werden einige Nachträge
zu £. Hildebrands interessantem Aufsatz^^) von der schwedischen Kolonie
in Roor während des MA. beigefügt. — Die gegenseitigen Verbindungen
Schwedens und der Hansestädte sind der Gegenstand einer Arbeit von
K. G. Grandinson.^^) Schon vor Anfang des 12. Jh. drangen deutsche
Kanfleute nach Gotland vor und nahmen ihre Wohnstätte auf dieser für
den Handel mit Rnfsland so wohl gelegenen Insel ein. Etwas später kamen
sie nach dem eigentlichen Schweden, und Privilegien bekam Lübeck zuerst
von Birger Jarl um 1260. Mit der Zeit wurden diese Privilegien immer
gröfser. Der Vf., welcher seine Schilderung bis 1332 verfolgt, zeigt, wie
die deutschen Eaufleute sich überall im Norden einnisteten, den schwe-
dischen Handel gänzlich zu Grunde richteten und auch in die politischen
Verhältnisse kräftig eingriffen.^*"**)
Von H. Hildebrands kulturgeschichtlicher Arbeit*®) über
das MA. sind einige Lieferungen erschienen, worin der Vf. die Städte, be-
sonders Stockholm, Gewerbe, Industrie, Handel und Verkehr behandelt.
Darnach geht er im zweiten Teil seiner Arbeit zur Schilderung der Spitzen
der Gesellschaft, des Königs und der Aristokratie, über und legt hierüber
verschiedene neue Ansichten dar. Von diesen erwähnen wir nur die, dafs
Schweden nach der Meinung des Vfs. schon seit undenklichen Zeiten ein
Wahlreich gewesen. Die Arbeit im ganzen ist von besonders grofsem
Interesse. — Derselbe Vf. hat ein Expose von der schwedischen Kultur-
geschichte des Olaus Magnus geschrieben. Olaus Magnus war der letzte
katholische Erzbischof Schwedens, aber er trat nie sein Amt an. Seine
Schilderung von der Natur und dem Volk Schwedens ist, trotz seine Über-
treibongen und seiner Prahlerei über den Norden im Vergleich mit dem
südlichen Europa, von sehr grofsem Wert.^**)
Das Verhältnis zwischen den beiden Landesgesetzen ist von zwei
Forschem behandelt worden. H. Hjärne^'^) bestrebt sich zu beweisen,
dals die königliche Bestätigung des Landesgesetzes Kristoffers eine Fälschung
sei, and dafs also dieses Gesetz nur für eine Variation von dem Gesetz
Hagnns Erikssons zu halten sei. Ohne die Richtigkeit der Prämissen
Hjämes bestimmt zu bestreiten, meint K. H. Karlsson,^®) dafs die Ver-
^edenheit des Inhalts unter den beiden Gesetzen es unmöglich macht,
die Schlufisfolgerung Hjämes für richtig zu halten. — G. A. Fönte 11**)
11) S. Birgittas portrtttt samt D&gra upplyBniiigar om hennes hoepital i Rom : ib.
(1888), 8. 865—62. — U») JB. 1888, II, 326». — 18) K. G. Grandioson,
^er i Hanseatuk-SveDsk historia. I. Stockholm, Suneson. 1884. 99 8. Kr. 1,50.
^11^) Uoionazeit ». JB. 1882, II, 818f.; 1883, II, 331f. (Jörgensen, Palmen
^A.)~ m) H. Hildebrand, Sveriges Medeltid. I, 4,5, II, 1. Stockholm, Noratedt.
188i L, 8. 407—704, II., S. 1—160. Kr. 11,50. — 16») id., Olaus Magni och hans
^«wi*: Sv.hiBt.tidakr. (1884), S. 307—42. — 1?) H. HjÄrne, Förh&llandet mellan
^dfllagens bada redaktioner. Upsala, Akad. Bokh. 1884. 19 S. Kr. 0,50. — IS) K.
^'Karlsion, Förhällandet mellan landslagens bäda redaktioner: Sv. hiat. tidskr. (1884),
S. 273/8. — 19) G. A. F 0 n t e 1 1 , Om svenska och finska rätten. Helsingfors. 1883. 82 S.
11,266 XXX. H. Schjöth: Norwegen und Dänemark.
hat heranszubekommen versucht, was in den Gerichtsbriefen des l
snecicum' und 'jus fennonicum* genannt wird. Diese Ansdmcksw<
zeichnen nicht verschiedene Rechtsverhältnisse, sondern nur eine ven
Verteilung gewisser Naturalabgaben an die Geistlichkeit.*®'***)
In seinen 'Heraldischen Studien' berührt H. Hildebr^
schwedische Reichswappen: drei Kronen, um welches blutige
zwischen Schweden und Dänemark geführt worden sind. Vf. weist n
dieses Wappen schon von dem Folkungergeschlecht geführt wurde,
man schon im Anfang des 15. Jh. die drei Kronen als Symbol des sch^
Reichs betrachtete.**)
H. Schjöth.
Norwegen und Dänemark.
Archäologie. S. Müller giebt eine referierende und kritiscl
sieht über die prähistorischen Schriften der Jahre 1883 und 188
nimmt die Gelegenheit wahr, sich wieder gegen die schwedische soj
typologische Methode zu wenden (cfr. JB. 1884, II). Während di(
dischen Archäologen behaupten, dafs die Typen, sowohl bei mens
Arbeiten als auch bei Tieren und Gewächsen, in ihrer Entwickel
stimmten Gesetzen folgen, und dafs es das wichtigste Vorstudi
Archäologen sei, sich zuerst mit der Methode des Naturforschers
zu machen, welche er dann nur der Altertumskunde anzupassen hat
M., dafs die Vorstudien viel besser auf historischem und archäolc
Boden gemacht würden. Hierdurch lerne man die relative Gesetzm
kennen, welche im Menschenleben herrscht, und entgehe der Gefa
verleiten zu lassen, absolute Naturgesetze zu suchen oder einz
Auch macht er auf die Meinungsänderung aufmerksam, welche
deutschen Archäologen stattgefunden hat, indem sowohl von der i
als westlichen Gruppe jetzt Erklärungen vorliegen (Virchow und
dafs sie ein Bronzezeitalter annehmen, sowie das von den no
Archäologen zuerst aufgestellte Dreiperiodensystem anerkennen
Bronze-, Eisenzeit); aber er tadelt, dafs sie es für eine deutsche E
halten. J. J. A. Worsaae behandelt die Frage in betreff der Orga
20) J' Otman, Äldre Vestgotalagen öfversatt och förkUrad. — 21)
Schmitz, Die Ponitentialien in den Bibliotheken Dänemarks and Schwedens : AI
S. 377 — 418. — 22) X Libri Memoriales capituli Landensis. KjSbenhavn, Klei
160 S. — 28) X Svenska presUlägter ander medeltiden : Sv. hist. tidskr. (1883),
— 24) X K. H. Karlsso n, Aspenäs och F&nö-tttternas härstamning: ib. S. '
— 25) X Y. Koskinen, Om Finlands adel ander medeltiden: HistorialL A
— 26) H. Hildebrand, Heraldiska Stadier: Antiqv. tidskr. 7.
1) S. Malier, Nordens forhistoriske archseologi 1883/4: Nordisk Tids
S. 163—79.
XXX. H. SchjSth: Norwegen and Dftnemark. 11,267
r historisch - archäologischen Museen.^) 0. Montelius untersucht die
onzezeit mit hezng aaf Zeitbestimmungen.^) E. Yedel, der sich in der
Mologischen Wissenschaft grofse Verdienste erworben hat durch seine
isgrabungen auf Bomholm, teilt Nachweise^) mit über das Ergebnis der
isgrabungen im letzten Jahre und giebt zuletzt noch eine Obersicht von
r Entwickelung Bomholms, welche man ohne wesentliche Unterbrechung
m Steinzeitalter bis zur geschichtlichen Zeit verfolgen kann. Ob die Insel
der älteren Steinzeit bewohnt war, in der Zeit der Kjökkenmöddinge und
r rohen Steinwerkzeuge, weifs man noch nicht; aber in der jüngeren
»nzeit sind die fruchtbaren, ebenen Gegenden der Südwestküste und der
tkflste wenigstens teilweise, von einem Volk, das grofse Grabkammem
s Stein aufführte, bebaut gewesen. Im Bronzezeitalter nahm die Ansiedlung
, sowohl auf dem fruchtbaren Küstenland, als auch in den Wäldern und
der Grenze des Heidelandes. Zahlreiche Erdhügel und Steinhaufen im
aem der Insel zeugen hierfür. Am Schlufs des Bronzezeitalters hatte sich
i Anbauung bis zum Rande der grofsen Heidestrecken ausgebreitet, und
r Obergang zur Eisenzeit ist kaum zu bemerken. Vom Steinzeitalter zur
ristlichen Zeit ist nirgends ein solcher Sprung in Grabformen und Alter-
nem zu erkennen, wie man ihn annehmen mttfste, wenn eine plötzliche
d wesentliche Veränderung in den Bevölkerungsverhältnissen durch Ein-
ingen eines neuen Volkes oder eines neuen Herrscherstammes stattgefunden
tte. Häufigere, friedliche Einwanderungen von den Nachbarküsten her
nnen angenommen werden, doch liegt eine wirkliche deutliche Spur nicht
r. Die Kultur ist in ihrer Entwickelung gewifs immer den Mustern der
iwärts gelegenen Länder gefolgt. Schon im Bronzezeitalter hat das
>lk seine Formen nach Vorbildern Mitteleuropas gebildet. Die Funde
3 der ältesten Eisenzeit deuten hin auf den keltischen Volksstamm in
ddeutschland und den Alpenländern; auf den übrigen Teil der älteren
senzeit hat die römische Kultur in ihrer provinzialen cisalpinischen Ent-
:kelnng stark eingewirkt. Beim Untergang des Römerreiches ist zu cr-
imen, dafs man in mehreren Beziehungen zu den Sitten der Bronzezeit
räckgekehrt ist, doch richtet man sich in Waffen und Schmuckgegenständen
ch Vorbildern, welche bei den Germanen der Rhein- und Donauländer
h gebildet haben, bis endlich in der jüngeren Eisenzeit, wie es scheint,
h ein eigener Geschmack entwickelte unter Einwirkungen von England
d Irland, jedoch gestützt auf Formen, welche ;nan südwärts gelegenen
indem entlehnt hatte. Die Emährungszweige der Bevölkerung sind jeden-
Is dieselben, wie im übrigen Norden gewesen, zuerst Jagd, Fischerei und
ehzucht, später Ackerbau, Industrie und Handel. Der Handel ist gewifs
allen Zeiten, namentlich mit dem Süden, sehr lebhaft gewesen, auch
eisen die vielen kufischen (arabischen) Münzen aus der jüngeren Eisenzeit
if eine Verbindung mit Rufsland hin, und es ist sehr wahrscheinlich, dafs
%) J. J. A. Worsaaei De rorganisation des mus^es historico-arch^ologiques dans
BBOTdetaUleiirs: M^moires d. 1. soc. roy. des Antiqu. du Nord. NS. S. 93—119. Kjoben-
i?ii. — g^ 0. Montelius» Om tidbestämning inom brons&ldern med särskildt afseende
« Sktndinayien. Stockholm, Sammson & Wallin. 336 S. u. 2 Karter og 6 Plancher.
^Kr. (KgL Vitterhets-Historie-och Antiqv. : Akademiets Handlingar. Ny Serie 10.) —
rtu ^'**^' Yderligere Undersogelser angaaende Bornholms Oldtid: Aarboger for Nordisk
OMkYBdighed og Historie (1886), S. 77—218.
n,268 XXX. H. Schjöth: Norwegen und Dänemark.
Bornholm damals dieselbe Rolle spielte, wie Gotland beim Zwischenhandel
zwischen Hufsland und den östlichen Ländern auf der einen Seite und Nord-
und Mitteleuropa auf der anderen Seite. Die Bewohner der Insel haben
natürlich auch Wikingerzüge unternommen, jedoch findet man nirgends
etwas über dieselben aufgezeichnet. Religiöse Vorstellungen hatten sie seit
der ältesten Zeit; aber bis jetzt ist nichts von ihrer Religion bekannt ge-
worden, y. versucht nicht, den verschiedenen Entwickelungsstnfen be-
stimmte Jahreszahlen beizulegen, da hierzu noch die notwendigen Daten fehlen,
und man warten mufs, bis spätere Untersuchungen feste Anhaltepunkte f&r
die Zeitrechnung schaffen. — Zu Jütlands Vorgeschichte finden sich Beiträge
in ^Sammlungen für jütländische Geschichte und Topographie'. — Für das
Studium der norwegischen Altertumskunde '^j ist von aufserordentlicher
Wichtigkeit 0. Ryghs grofses Prachtwerk: 'Norwegische Altertümer',
von welchem der erste Band, umfassend v Stein-, Bronze- und ältere Eisen-
zeit, 1880 erschienen ist (cfr. JB. 1880, II, 299*). Dieses Werk ist
nunmehr mit dem zweiten und dritten Bande ^) abgeschlossen, welche Ab-
bildungen von Altertumsfunden aus der jüngeren Eisenzeit bringen, sowie
eine ausführliche Beschreibung der im ganzen Werke abgebildeten Gegen-
stände. In einer Übersicht, welche ebenso wie die Beschreibung von einer
französischen Übersetzung begleitet ist, schildert R. die Kultur der jüngeren
Eisenzeit. Die Altertumsfunde der jüngeren Eisen- oder der WikingeneiO
welche von circa 800 — 1050 gerechnet werden kann, rücken ungefähr einen
Breitegrad weiter gegen Norden vor, als die Funde der vorhergehendeji
Periode gegen den südwestlichen Teil der Küste Finnmarkens (70^ 15' nördl
Breite). Die Anzahl der Funde ist auch weit gröfser und gleichmälsiger
über das ganze Land verteilt, besonders im Innern des Landes, welches
mehrere Funde aufzuweisen hat. Hieraus ersieht man, dals das Land eine
stärkere Bevölkerung als früher gehabt hat, und besonders machte die
Ansiedlung in den von der Küste weiter entfernten Gegenden grofse Fort-
schritte. Die meisten Funde sind Grabfunde, die übrigen bestehen im
wesentlichen aus Gegenständen von kostbarem Metall, welches nicht mehr
wie früher Gold, sondern Silber ist. Aufser dem Verkehr, welchen die
Bevölkerung in der älteren Periode mit den Ländern südlich von Skan*
dinavien unterhielt, kommen auch in dieser Periode Verbindungen mit Süd-
west und Südost vor; dies zeigen deutlich die dieser Zeit angehörenden
Münzfunde. Die Münzen zerfallen in zwei Klassen ; die einen sind arabische
(kufische), die andern europäische, besonders englische, deutsche und fran*
zösische. Man findet auch viele andere Gegenstände aus dieser Zeit, die
offenbar vom Ausland eingeführt sind. So sind besonders erwähnenswert
zahlreiche Schmuckobjekte von Metall, welche in Stil und Form zeigen,
dafs sie in Irland oder in anderen Teilen der britischen Inseln gearbeitet
5) X Aarsberetning for Foreningen til NorgeB FortidsmiDdesmerkers Bevariog 1884»
Kriatiania, C. C. Werner. XYI, 129 S. (EnthUlt Beschreibungen und antiquarische Unter-
suchungen in Nordland, Süd- und Nordhordland und Hedrum 1884, sowie ein Veneiduü*-
Über Altertümer, welche 1884 in die Universität und in die Museen zu Drontheim, Troou^
Stavanger und Bergen aufgenommen sind.) — ß) Norske Oldsager, ordnede og forkiarto^»-
af O. Rygh, tegnede paa Tr« af C. F. Lindberg. 2/8 Heft. Kristiania, C»iiiin«r^
meyer. 4®. 70 og 88 S. — 7) Symonis Monachii Opera omnia. Historia regum. ^^ ""
II. edid. Th. Arnold. London. (Diese Quellenschrift enthält zahlreiche NachwtiM Ol
. die Wikingerzüge.)
XXX. H. Schjoth: Korwegen und Dänemark. 11,209
sind, wo der irische Omamentstil eingeftthrt war. Ferner ist eine grofse
Anzahl Schmucksachen anzuführen, die östlichen Ursprung verraten. Viele
dieser Gegenstände können auch in Skandinavien nach eingeführten Mustern
gearbeitet sein. Es ist nämlich im Augenblick auf jeden Fall unmöglich
überall zu unterscheiden, ob die Gegenstände vom Ausland importiert, oder
in Skandinavien hergestellt sind. Die Bewohner des Nordens hatten in der
Wikingerzeit reichliche Gelegenheit, sich mit ausländischen Mustern bekannt
zn machen, und es herrscht Sicherheit darüber, dafs diese Muster nicht nur
nachgeahmt, sondern auch zu Produkten, die für die Zeit und das Volk
charakteristisch sind und nicht wenig technische Tüchtigkeit verraten, selb-
ständig umgearbeitet und weiter entwickelt wurden. Der grofse Unterschied
bei den Altertümern aus der jtlngeren Eisenzeit und der Zeit vor der
Wikingerperiode findet zum grofsen Teil seine Erklärung darin, dafs der-
selbe als eine Wirkung der intimen Beziehungen zu den ausländischen
höber zivilisierten Völkern anzusehen ist, welche beim Beginn der Wikinger-
zeit plötzlich angeknüpft wurden. Die Altertümer dienen zur Vervoll-
ständigung des Bildes von den damaligen Bewohnern des Nordens, die
mit ihren Kriegszügen und Eolonieen einen eingreifenden Einflufs auf
das Schicksal mehrerer europäischer Länder ausübten. Vor allem lassen
sie auf das tägliche Leben der Bewohner im Norden und auf deren Fort-
schritte in den Beschäftigungen des Friedens, welche die starke Entwicke-
bmg kriegerischer Kraft begleiteten, viele Streiflichter fallen — An Werners^*')
Aufsatz über das altgermanische Seewesen hat N. Nicolaysen^) verschiedenes
ZQ tadeln. Er meint z. B., dafs W.s Auslegung der bekannten Stelle bei
Tacitns über die Suionen (Germania) nicht richtig ist. Was Tacitus her-
vorheben will, ist, dafs die Schiffe der Suionen in mehreren Beziehungen
von den römischen Fahrzeugen verschieden waren; in erster Hinsicht
dadurch, dafs sie an beiden Enden gleich waren und daher vom und
liinten einen Steven hatten. Femer hatten sie keine Segel und schliefslich
Äraren ihre Ruder nicht wie bei den Römem in aneinander gereihten
Löchern an der Schiffsseite angebracht, sondem lagen lose über die Schiffs-
viände. Hierdurch konnte man, sowie auch unterstützt von der Form des
Fahrzeuges, mit grofser Leichtigkeit vor- und rückwärts rudern. Auch hatten
die Schiffe der Suionen keinen Sporn wie W. glaubt. Beim Vergleichen
der Nydamsboote mit dem Schiff von Gokstad meint W., dafs die Holz-
nägel aus Mangel an Eisen angewendet wurden. Auch dieser Ansicht kann
K. wenigstens hinsichtlich des^ Gokstad-Schiffes nicht beistimmen, wie er
anch nicht findet, dafs man einen Beweis dafür hat, dafs an diesen Fahr-
zeugen Sporne vom und hinten, wie W. glaubt, angebracht waren. Femer
»t es unrichtig, dafs W. beim Vergleichen der Nydams-boote mit dem
<lokstad-Schiff findet, dafs im Laufe von 600 Jahren kein grofser Fortschritt
im Schiffswesen bemerkbar sei. In Wirklichkeit herrscht nicht wenig
Unterschied. So haben die Nydamsboote keinen eigentlichen Kiel, keine
Verbindung zwischen beiden Langseiten, nur Döbeln mit Bändem für die
Bnder und endlich ein Steuermder, welches nur oben am Rumpf durch
^nder befestigt war. Dagegen hat das G.-Schiff einen hohen starken Kiel,
7«) JB. 18S2, n, 98^^ — 8) K. KicoUysen, SkibsTSsen: Norsk bist Tidsskr ,
*S.,Bd. 5, 8. 121/7.
11,270 XXX. H. Schjoth: Norwegen und Dänemark.
eine feste Verbindung zwischen beiden Langseiten, Löcher für die Rader
in der Schiffsseite selbst, und endlich ein Steuerruder von verhältnismärsig
grofser Vollkommenheit in der Einrichtung.
Mythologie.®) G. Storm behandelt eine Göttergestalt, die eine
Sonderstellung in der nordischen Mythologie einnimmt, nämlich die Thorgerd
Hölgebrud. ^^) Sie scheint eine Spezialgöttin des Jarl Haakon und seines
Geschlechtes gewesen zu sein. Die Berichte über dieselbe deuten ebenso-
viel hin auf Verwandtschaft mit den Jöten, wie mit den Göttern. Es
finden sich nicht weniger als acht Varianten ihres Zunamens, von denen
St. die Form Hölgebrud für die richtigste hält. Er erklärt den Namen
als Hölges Braut (oder Freundin). Hölge ist Pseudonym für Haalogaland
(Helgoland in dem nördlichen Norwegen), und somit natürlich Stammvater des
aus Haalogaland stammenden Jarlengeschlechts, Hileygja-Geschlecht, welchem
Jarl Haakon angehörte. St. meint, dafs Hölges Namen später vergessen
wurde, und dafs die Abschreiber, welche den Ursprung des Namens Hölge-
brud nicht kannten, ihn den verschiedenen Veränderungen unterwarfen.
Die Ladejarlen, die letzten Repräsentanten der alten Religion, welche Thor-
gerd als ihre Stammmutter ansahen, rechneten sie zu den Göttinnen und
führten sie ein in den Götterkreis, während spätere christliche Zeiten sie
zu einem Hexenweibe machten. Das letztere ist um so leichter zu erklären,
als sie die Tochter eines Königs von Finnmarken sein sollte, und die Be-
wohner der Finnmarken, wie bekannt, so oft zu den Hexen und Zauberern
gerechnet wurden.
Historisehe Darstellungen. Norwegen. — Für die politische Ge-
schichte hat G. Storm einige kleine Beiträge geliefert, besonders znr
Geschichte des Königs Sverre.^^) Man nahm früher an, dafs Sverre anf
seinem berühmten Rückzug von Vofs (1177), wo er mit seinen Leuten in
den Gebirgen irre ging und in der äufsersten Lebensgefahr war, zuletzt
im Hailingthal ankam. St. beweist nun, dafs dies nicht gewesen sein
kann, und meint, gestützt auf die Sage und auf eine genaue Unter-
suchung der lokalen Verhältnisse, dafs Sverre nach der Schlacht, die in
der Nähe der heutigen Vofsevangen stattfand, sich durch das Runthal nach
dem Flaamthal, hierauf durch dasselbe längs der Ostseite der Aurlandsfjord
herunter nach der Aurlandsvangen, und dann wahrscheinlich über die Klippen
etwas östlich der Aurlandsvangen zurückgezogen hat. Als Sverre und seine
Leute sich mitten unter den Klippen befanden, wurden sie vom Unwetter
überrascht, irrten sich im Wege und fuhren, anstatt nördlich, nordöstlich,
kamen dann ins obere Erthal, von wo sie das Laerthal erreichten, welches
von Anfang an ihr Ziel war. Die Fahrt hat nur vier Tage gedaaert
(28. Okt. bis 1. Nov.) und nicht, wie man früher annahm, 8 Tage, auch
ist der jetzt sogenannte Sverre-Pfad im Runthal nicht, wie erzählt wurde,
der von Sverre gebahnte, sondern sicher der Weg, welchen die Birkenbeiner
auf ihrer Fahrt aufwärts durch das Thal passierten. — Auch ein paar andere
Punkte aus der Geschichte Sverres berichtigt St., so z. B., dafs die Hülfe,
welche der schleswigsche Bischof Waldemar während seiner Kriege mit
Herzog Waldemar und König Knut aus Norwegen erhielt, nicht von Köni^
9) X Cerqnard, Taranis et Thor: R. celtique (1885). — 10) 6- StoriDt
Thorgerd Hölgebrud: Arkiv f. nord. FUologi 2, S. 12*4—86. — H) id., Smaating
Sverresaaga: Norsk hißt. TidsBkr., 2 Ser., Bd. 5, S. 187—224.
XXX. H. Schjöth: Norwegen und Dänemark. II 271
lyerre kam, sondern gerade von seinen Gegnern, den öskjagger (Insel-
linnem) einer Partei, die sich im Frülgahr 1193 anf den Orkneyinseln
rganiaiert hatte. St. sieht es für sicher an, dafs der Bischof Nicolaus
imessön dem Bischof Waldemar die HtQfe der öskjagger verschaffte. Nico-
iofl und Waldemar waren Verwandte und gewiss auch verwandte Charaktere,
enigstens insofern als sie beide neben der geistlichen Macht auch nach der
eltlichen strebten, und beide in ihren Bestrebungen danach sich in jeder
^Ziehung über ihre Pflicht und ihren Stand hinaussetzten. Nicolaus mufste
)lglich selbst gehofft haben, Beistand gegen Sverre zu gewinnen für seine
läne und diejenigen seiner Partei, indem er seinen Verwandten zur Macht
erhalf. — In der 'Sverres Sage* C. 162 wird ein Ort 'Solangr' genannt,
reichen die Historiker vergebens unter den jetzigen Ortsnamen gesucht
aben. Der Ort mufs gemäfs der Angabe der Sage in der Nähe des heutigen
Ihristiania gesucht werden, und man glaubte ihn in dem Namen eines Hofes
•olerod, ^/^ Meile westlich von Christiania gefunden zu haben. Dem ent-
egen weist St. darauf hin, dafs es ein Name von einem Gewässer
sd nicht von einem Hofe sein mufs, und nimmt an, dafs es ein Schreib-
Bhler ist für Folangr (ein alter Name für den heutigen Engersee),
reicher eine Meile ungefähr westlich von Christiania liegt. — St. teilt femer
inen Beitrag mit zur Aufklärung des Prozesses gegen Audun Hugleikssön
299—1302 (cfr. JB. 1883, II, 315*). Es ist ein Bericht,^*) aus welchem man
clüiefsen kann, dafs der spätere Bischof Sira Arne, der im Jahre 1292/3
fesandter in Schottland war und 1297 von Bonifacius Vlll. zugleich mit
wei anderen zum Richter ausersehen wurde in dem Streit zwischen Erz-
ischof Jörund und seinem Domkapitel, aber nicht dazu kam, an der Sache
zuzunehmen, am Schlüsse der Regierungszeit König Eriks in Tunsberg
efangen safs, aber gleich nach dessen Tode in Freiheit gesetzt wurde,
lan hat hierin den Grund zu suchen, warum er sich nicht als Richter in
er Sache des Erzbischofs beteiligte, welche im Jahre 1299 zur Entscheidung
ebracht wurde; gerade zu der Zeit safs er im Gefängnis unter Auduns
«herauf sieht. Die Gefangennahme mufs, so meint St., einer der vielen An-
Ugepnnkte gegen Audun gewesen sein und ist benutzt worden, um sein
illkttrliches Verhalten als Beamter klar zu legen. — Eriks Bruder und
achfolger, Haakon Magnussön (f 1319), war der letzte männliche
proüs des Ynglingegeschlechts. Von seinen beiden Töchtern war Ingeborg
lerst mit Herzog Erik Magnussön von Schweden und darauf mit Knut
orse verheiratet, seine zweite Tochter Agnes war verheiratet mit
[afthore Jonssön, dessen Söhne die Namen Jon und Sigurd erhielten,
^esen Jon Hafthoressön, welcher mit Brigitta, einer Tochter Knuts, ver-
eiratet war, hielt P. A. Munch zu seiner Zeit nicht für einen Sohn der
Königstochter Agnes, sondern glaubte, dafs er einer früheren Ehe ent-
piossen sei; dagegen hielt er daran fest, dafs Jons Gemahlin Brigitta
ane Tochter Knut Porses und Ingeborgs sei. St. zeigt, ^^) dafs Munchs
lypoihese auf Vermengung zweier schwedischen Ortsnamen beruht (Hamar-
nsel in Hailand und Hamarinsel in Westgotland). Brigitta war, wie schon
C. Annerstedt bewiesen hat, eine Tochter des 'Lagmand' Knut Magnus-
19) id., TUheg tU Anuradlingen om Audun Hestakoru: ib. S. 143/4. (Vgl. JB.
IW, U, 317^'.) — lg) id., Haakon JonsBons og HafthoresBonnernes Slcgtskab med
^ Dorske Kongect: ib. S. 134/9.
11^272 XXX. H. Schjöth: Norwegen und Dänemark.
sön in Westgotland; diese Annahme findet St. anch bekräftigt di
Wappenschild ihres Sohnes Haakon. Jon war, wie man frtlher
ebenso wie sein Bruder Signrd ein Sohn der Königstochter Agi
gehörte somit dem Eönigsgeschlecht an.
Die kulturgeschichtlichen Beiträge beginnen wir mit No;
um nicht zu sagen des ganzen Nordens, prächtigstem Monumente, d
kirche zu Drontheim, deren Geschichte, wie ein norwegischer Au
legt,^^') in gewisser Hinsicht mit Norwegens Geschichte Hand in Ha:
Die Kirche wurde erbaut, und wieder und wieder umgebaut; sie 1
von einer kleinen unbedeutenden Kapelle zu einer gewaltigen Ka
empor und sank in Trümmern, als die Macht Norwegens sank,
wieder aus den Ruinen zu erheben, als Norwegen nach 1814 wieder
wurde, und wie jetzt an Norwegens Reich gebaut wird, so wird an
an Drontheims Kirche gebaut. Gerade diese Restaurationsarbeit 1
anlassung gegeben, dafs man ihre Geschichte gründlicher als früher s
Hierbei haben sich in der letzten Zeit verschiedene Meinungen
gemacht, besonders darüber, zu welcher Zeit die fünf Hauptteile de
aufgeführt sind (Chor, Oktogon, Querschiff, Langschiff und Kapi
Die Hauptschrift über die Domkirche ist ein grofsartiges Pra
welches auf Veranstaltung der norwegischen Regierung 1859 erschic
P. A. Munch, der den Text zu diesem Werk geschrieben hat,
hierbei zu dem Resultat, dafs nichts erhalten geblieben ist von der
Kirche aus der Zeit Olaf Kyrres (1066 — ^93), dafs das Querschiff
Zeit des Erzbischofs Eystein (1161 — 88) herrührt, das Kapitelh
der späteren Zeit der zweiten Hälfte des 12. Jh., der Chor von 1!
das Langschiff 1248 angefangen ist, und dafs das Oktogon aus de
Dezennien* des 14. Jh. stammt. Erörterungen hierüber haben in
Jahr H. M. Schirmer**) und 0. Krefting**) herausgegeben. S
in bezug auf mehrere Hauptteile der Kirche zu ganz anderen Result
Munch. Er hält das Kapitelhaus für die Kapelle, welche Snorre erwä
welche von Magnus dem Guten circa 1035 erbaut sein soll. Das Quers
den beiden Kapellen, glaubt er, gehört zu Olaf Kyrres Kirche, C
Oktogon dagegen schreibt er dem Erzbischof Eystein zu. Dafs S
Meinung zum grofsen Teil unrichtig ist, hat K. durch seine Untei
der Grundmauern bewiesen. Dieselbe ergiebt, dafs Olaf Kjrrres
sich nicht weiter in westlicher Richtung erstreckt hat, als bis zum
Hochchor. K. meint ferner, dafs die Erbauung des Querschiffes sc
Erzbischof Jon (f 1157) angefangen ist und von Eystein fo
wurde, dafs fast zu gleicher Zeit mit dem Querschiff ein westlich«
schiff angebracht wurde, das durch den Umbau von 1248 sowei
Westen verlängert wurde, wie es jetzt der Fall ist. K. hält kei
der heutigen Kirche für älter als aus der zweiten Hälfte des 12.
setzt Oktogon und Hochchor in die Zeit Eysteins. F. Helms ^•) 1
scharf Schirmers Behauptungen, während er sich anerkennend über
13») Dietrichson: JB. 1883, II, 817^^ — 14) H. M. Schirmer, K
i Nidaros. Kristiania, Aschehoug, Cammermeyer og Mailing. 187 S. med 7 PL Ki
15) O. Krefting, Om Throndhjems Domkirke. Throndhjem, A. E. Kolsta«
32 S. med 17 Fl. Kr. 1,25. — 16) J« Helms, Naar er Throndhjems
opfSrt? Nordisk Tidsskrift 9 (1886), S. 368—92, 421—83.
V XXX. H. Schjöth: Norwegen und EKLnemark. 11^3
ansspricht, jedoch glanbt er, dafs E. Unrecht hat, wenn er den Oktogon
der Zeit Eysteins zuschreibt. H. schliefst sich in dieser Hinsicht an Manch
an, ist sogar geneigt, ihn in eine noch frtlhere Zeit als Manch annimmt,
zn setzen, nnd während E. glaubt, dafs der Oktogon, welchen M. zu einer
Marienkapelle macht, die Stelle des Hochaltars einnimmt, glaubt H. sichere
Beweise dafür zu haben, dafs er eine eigene Eapelle Olafs gewesen, und
dals der Hochaltar nach seiner Errichtung weiter im Chor hervorge-
rOckt ist. Das sogenannte Eapitelhaus hält H. für eine Eapelle, welche
über Eysteins Grab errichtet wurde bei der Veranlassung der Eanonisation
Eysteins 1229. — Eine besondere Eirchengruppe unter den MAlichen in
Norwegen bilden die bekannten Stabkirchen. Den Ursprung ihrer Bauart
und Ornamentik glaubte man früher möglicherweise in den ähnlich ge-
bauten Holzkirchen derjenigen Länder suchen zu müssen, aus welchen man
glaubte, dafs die Auswanderungen nach Norwegen ursprünglich stattfanden.
Mit diesen Ländern (Rufsland und die wendischen Reiche) stand nämlich
der Norden in lebhaftem Verkehr, und nur in diesen Ländern kommen die
MAüchen Holzkirchen in grofser Menge vor. Diese Ansicht, welche sich
namentlich vom Professor J. C. C. Dahl (t 1857) herschreibt, hat eine
groDse Ausbreitung gewonnen, da sie von den deutschen Eunsthistonkern,
wie W. Lübke, für richtig gehalten wird. D.s Anschauung ist jedoch
später angefochten worden. So spricht sich schon 1855 N. Nicolaysen (in
seinem Werk: 'Denkmäler MAlicher Eunst in Norwegen' 1855 S. 6) folgender-
mafsen aus: 'Die norwegischen Stabkirchen sind jetzt die einzigen in ihrer
Art, und soweit spärliche Berichte und andere Umstände vermuten lassen,
baben sie auch früher keine Seitenstücke gehabt, vielleicht mit Ausnahme
von Kirchen in Grofsbritannien und Irland. Dafs in ihrer Zusammenstellung
sich vieles findet, was schon in der heidnischen Zeit gebräuchlich war, ist
höchst wahrscheinlich, wogegen wohl kaum dasselbe gelten kann in bezug
aaf die Verteilung des Raumes und der architektonischen Einrichtung;
ebenso wenig ist es wahrscheinlich, dafs von einer Entlehnung byzantinischer
Knnst gesprochen werden kann. Alles scheint darauf hinzudeuten, dafs die
Vorbilder zu unseren Stabkirchen, wie zu den Steinkirchen, ja überhaupt
zn der ganzen westeuropäischen Architektur im MA. die römischen Basiliken
waren'. Jetzt hat L. Dietrichson, welcher an einem gröfseren Werke
ftber die Stabkirchen arbeitet, aufs neue die Frage in einer Abhandlung
vorgenommen, in welcher er überhaupt die Holzkirchen des MA. behandelt. ^^)
Er zeigt, dafs die Bauart in Ost- und Westeuropa total verschieden war.
Der Osten war die Heimat des Blockhauses. Diese Bauart läfst sich bei
dem östlich wohnenden slavischen Volksstamm soweit zurück in die Ver-
gangenheit verfolgen, als die Eenntnis der Bauten reicht. Bei den Germanen
und Römern sind dagegen die Fachbauten entwickelt. Die Blockhaus-
banten knüpfen sich an die Eirchbauten der osteuropäischen, ursprünglich
Ton Byzanz bekehrten Länder; so wurden Rufsland, Ungarn, Böhmen,
Mähren, Schlesien, Pommern und Preufsen von denselben angefüllt, und
es ist möglich, dafs diese Bauart auch nach Schweden kam. Die
zweite Reihe von Holzkirchen, die Fachwerkskirchen, welche von den
altrömischen Fachwerksbauten herstammen und sich in den von Rom
17) L. Dietrichson, Middelalderens Traekirker : ib. 8, S. 89-'127, 197—240.
JabretWrichte dtr OeMhiektswissenMhaft 1885. IL j3
XJ^4 XXX. H. Schjoth: Norwegen und IHlnemark. '
christlich gemachten Ländern ausbreiteten, fafste schon früh Wurzel in dem
zuerst von Kom christlich gemachten Lande, nämlich in Irland. Hier ent-
wickelte sich eine eigenartige Bauart, die des sogen, 'mos Scotorum*, welche
ihre weitere Entwickelung und Yervollkommung in den norwegischen Stab-
kirchen erhielt. Dafs diese in den irisch-angelsächsischen E[irchen ihre yo^
bilder haben, ist auch natürlich, da das Christentum von den britischen Inseln
nach Norwegen kam; aber ebenso sicher, wie es ist, dafs das Grundprinzip
für die Konstruktion der norwegischen Stabkirchen irisch-angelsächsischen
Ursprungs ist, ebenso sicher ist es, dafs diese Kirchen in Norwegen eine höchst
bedeutende und reiche Entwickelung durchgemacht haben, die das grofse kflnst-
lerische Talent bei den Norwegern des MA. verrät. — N. Nicolaysen""")
giebt eine allgemeine Charakteristik der Stabkirchen in einem illustrierten
Werke über die Golskirche, die 1884 aus dem HaUingthal nach Bygdö in
der Nähe von Christiania verlegt wurde. Die Kirche, welche jedenfalls ans
der Mitte des 12. Jh. stammt, zeigt im ganzen das, was allen Stabkirchen
gemeinsam ist, jedoch kann als besonderes an dieser Kirche bemerkt werden,
dafs die Thüren keine Bogenform zeigen, und dafs mehr geschnitzte
Verzierungen an denselben angebracht sind, als gewöhnlich. — Einen inter-
essanten kulturgeschichtlichen Beitrag liefert L. I. Yogt^^) in seinen Unte^
suchungen über Holzausfuhr in Norwegens älterer Zeit. Die älteste Spnr
von Holzausfuhr aus Norwegen geht zurück bis ungefähr 900. Es ent-
wickelte sich frühzeitig eine Holzindustrie, sodass Norwegen schon im 13. Jh.
England mit Brettern zum Getäfel versehen konnte, aber es war die Ausfuhr
per Schiff vor dem 15 Jh. nur von geringer Bedeutung; Bergen und die
umliegenden Gegenden, aus welchen ohne Zweifel die Holzausfuhr ursprünglich
stammte, waren jedenfalls die einzigen Einschiffungsstellen. Der Umsatz
fand anfänglich frei und uneingeschränkt statt, und erst um 1300 traf die
Gesetzgebung ihre Bestimmungen für den Ausfuhrverkehr. Während aher
im 15. Jh. die Gesetzgebung versuchte, jeden Handel und Umsatz an die
Städte zu knüpfen, blieb der Nutzholzhandel von jeder Fessel befreit. Die
Holländer waren es, welche zuerst in dieser Beziehung Privilegien zu er-
langen suchten, aber bald folgten die anderen Nationen an der Nordsee nach;
Schotten, Engländer, Dänen, Deutsche deckten sämtlich ihren Holzbedarf
in Norwegen, und es scheint am Anfang des 16. Jh. eine feststehende
Thatsache gewesen zu sein, dafs die Einschiffung norwegischer Holzarten
ohne Dazwischentreten norwegischer Städte, an jeder Stelle der Küste, wo
ein Schiff anlegen und seine Last einschiffen konnte, offen stand. So blieh
es, bis 1662 die Handelsstädte ihre Privilegien erhielten. Der Grund, dals
nicht schon früher eine Änderung eintrat, ist jedenfalls der gewesen, da&
die norwegischen Städte noch zu unbedeutend waren, und dafs es keinen
thätigen und einflufsreichen Bürger- und Seemannsstand gab, der selbst die
Holz-Ausfuhr übernehmen konnte.
Dänemark. — Zur politischen Geschichte*^'**) haben wir von
18) N. Nicolaysen, 6ols gamle Starkirke og Horeataen pu Bygd5 Kongsgurd.
KriBtiania, A. W. BrSgger. 4^ 24 S. — 19) id., Kunst og Haandvcrk fra Ko^
Fortid. 6 H. Kristiania, C. G. Werner. S. 18/6 n. Planche 24 — 81. — 20) ^ ^
Vogt, Om Norges UdfSrsel af Trslast i eldre Tider: Norsk hist. Tidsskr. 2 Ser., Bd. »t
S. 80—120. — 21) X F. Barfod, Danmarks Historie fra 1819—1686. 1. Bi
(1819—1481) 1.— 7. H. KjSbenhavn. 680 S.
XXX. H. SchjSth: Korwegen und DKnemark. 11375
Qoellenschrifiteii zu nennen ^Regesta diplomatica' nnd 'Die älteste dä-
nische Archivregistratnr'. **'•*) — Unter den Heiligen Dänemarks nimmt
Knot Lavard einen hervorragenden Platz ein. Er wnrde 1131 von seinem
Yetter Magnus ermordet und kurz nach seinem Tode für heilig angesehen,
and 1169 erfolgte die Eanonisatio^ yom Papst. Sein Ruf als Heiliger
wuchs, da seine Nachkommen in vielen Generationen den dänischen Thron
innehatten, and seine Anbetung breitete sich über das ganze Land aus.
Dies bewiesen besonders die vielen Gilden, welche in den Städten ihm
ZOT Ehre gestiftet wurden. Im Gegensatz zu P. Hasse, der in seinem schles-
figer Stadtrecbt (1880) behauptet, dafs die Gilden des 13. Jh. einen so voll-
ständig weltlichen Charakter trugen, dafs sie nicht einmal den Namen eines
Heiligen trugen, und dafs die St. Knutsgilden erst im 14. Jh. mit Sicherheit
nachgewiesen werden können, glaubt H. Petersen ^^) aus Gildensiegeln und
ans einem Waldemarsbriefe von 1177 beweisen zu können, dafs schon im
12. Jh. Knutsgilden existierten. Schwieriger ist es zu bestimmen, welche
Ton diesen dem König Knut (f 1086), und welche dem Herzog Knut (Lavard)
{geweiht waren. P. findet jedoch, dafs die Herzog-Knuts-Gilden eine auf-
fallend grofse Ausbreitung neben den König-Knuts-Gilden gehabt haben und
nnprflnglich wohl auch einen Vorrang einnahmen. Der Grund kann, nach
P.9 Meinung, nur darin gesucht werden, dafs die Benennung nach Heiligen,
wie der Waldemarsbrief beweist, in das 12. Jh. fällt, auf einen Zeitabschnitt,
iro Geschichte, Yolkssagen und Legenden wetteiferten, um Herzog Knut zu
Terherriichen, während der unpopuläre König, welcher bei Lebzeiten vom
gemeinen Volke gehafst und jetzt selbst als Heiliger vom Königshaus in Stich
gelassen wurde, nicht den Platz behaupten konnte, den ihm sein Vorrang
in bezng der Zeit anwies. An der Stelle, wo Knut Lavard starb, sprudelte
nach der Sage eine Quelle hervor (im Haraldstedwald im Innern von
Seeland), zu welcher lange gewallfahrtet, und wo eine Kapelle gebaut wurde.
Man hat bis jetzt die heutige Svartekilde (Schwarzequelle) nördlich von
Haraldsted für diejenige Knuts gehalten, jedoch jetzt ist es P. gelungen,
die Ruinen der Kapelle östlich von Haraldsted aufzufinden. Die Kapelle, welche
eine rektangnläre Form hat und mit einer Apsis abschUefst, scheint im
12. Jh. gebaut zu sein. Von der Quelle findet sich keine Spur mehr,
jedoch mufs sie in der Nähe der Kapelle gewesen sein, deren Lage sehr
git mit dem Bericht der Sage über den Mord übereinstimmt. — Unter
Knut Lavards Enkel, Waldemar dem Siegreichen, stand Dänemark auf der
Höhe seiner Macht. Bezüglich der Bevölkemngsdichtigkeit in der damaligen
Zeit hat man sich bis jetzt an das Resultat gehalten, zu welchem Velschow
1841 kam, nämlich an die Zahl 1560000. Kr. Erslev findet,'®) dafs V.s
Berechnungen nicht zuverlässig sind, und dafs sein Kesultat unrichtig ist.
^A Berechnungen führen zu dem Ergebnis, dafs das dänische Reich zu
Valdemars Zeiten von gegen 600000 Einwohnern bewohnt war, auf alle
82) X O. V. Heinemann, Gesch. von Brannsehweig und Hannover. 2. B. Gotha.
498 8. — Behandelt Albrecht von Brannschweigs ReichsverweserBchaft in Dänemark 1261/3.)
~~ 9) Begesta diplomatica historis Danicae. S. IL, T. LIY ab anno 144S ad annnm 1491.
^jibeBbam. 4?. 285 S. — 24) ^ ddste danske Archivregistraturer. Bd. 4, 2. H.
^jibenhavn. 256 S. (Kämpfe mit dem Deutschen Reich a. 934 behandelt Waitz
i^ 8. 37^^) — 25) H. Petersen, Knnt Lavards Helgentilbedelse ; Kilden og Kapellet
^eAHanldsted: Aarb. f. Nord. Oldk. (1885), 8. 15—71. — 26) Kr. Erslev, Danmarka
^ftlkounigde i Valdemar Seirs Tid: Dansk hist. Tidsskr. 5 S., Bd. 5, S. 516—71.
18*
L
11,276 XXX. H. Schjöth: Norwegen und DKnemark.
Fälle war es eine Zahl zwischen 500000 und 700000. Des Reiches Bevöl-
kerung innerhalb Dänemarks heutiger Grenzen belief sich damals wahrschein-
lich auf 340000. Seit der Zeit ist die Yolkszahl in Dänemark beständig im
Zunehmen begriffen, in der ersten Zeit zwar sehr langsam, in der Mitte
des 17. Jh. aber sehr schnell. — Nach dem Tode Waidemars des Siegreichen
kam eine traurige Zeit für Dänemark, es sank tiefer und tiefer und drohte
zuletzt ganz aus der Reihe der Staaten zu verschwinden; da wurde es ge-
rettet durch den Tod des Grafen Geerts. Des 'kahlköpfigen' Grafen
Mörder hiefs, wie bekannt, Niels Ebbesen, er war Knappe, hatte Nörreiis
in Jütland in Besitz und starb bald nach seiner That. Dies ist alles, was
man über ihn weifs; man hat nicht einmal mit Sicherheit angeben können,
zu welchem Geschlechte er gehörte. Nun hat A. Thiset^') gefunden, dafs
er zu dem angesehenen jütländischen Geschlecht Strangesohn gehörte, welches
Güter in Jütland besafs (Yendsyssel), und dafs Niels Ebbesen spätestens
1347 (vielleicht schon 1343) gestorben ist; er hat wenigstens 2 Söhne, Peter
und Tage hinterlassen. Nachkommen des Geschlechts (in der weiblichen
Linie) leben noch in Dänemark als Bauern. — In der ünionszeit*^""*)
bekamen oft die verwandtschaftlichen Verbindungen zwischen dänischem nnd
schwedischem Adel Einflufs auf die politischen Verhältnisse; sie tragen
besonders dazu bei, die Parteiverhältnisse unklar zu machen, und schafften
oft gefährliche Situationen, welche für einzelne Geschlechter und Personen
schicksalsschwer wurden. Zu den Männern, bei welchen dies zutraf, gehörte
auch Eggert Frille. Er war ein Mann, der sich durch eigene Kraft und
Tüchtigkeit unter den Grofsen Dänemarks einen Platz zu verschaffen ge-
wufst hatte, jedoch gestürzt mit seinem Geschlecht in die Dunkelheit zurück-
sank. W. Mollerup schildert diesen merkwürdigen Mann'^ und liefert
dadurch einen nicht unbedeutenden Beitrag zur Geschichte der damaligen
Zeit. Als politische Person tritt Frille schon zu Erich von Pommerns Zeit
(1435) auf. Er half mit diesen König zu entthronen, ward unter Christoffer
von Bayern ein mächtiger Mann, stieg unter Christian I. noch höher in
Macht und Einflufs und war ihm eine treue Stütze. Jedoch die Ver-
heiratung seiner Tochter an einen der mächtigen Axelssön aus dem Ge-
schlechte Thot führte zu Streitigkeiten mit Christian und zu seinem Stnn.
— Wie bekannt, hatte Christian I. aufser seinen 4 Söhnen, von denen
zwei ganz jung starben, eine Tochter Margarethe, die sich mit Jacob DI.
von Schottland vermählte. Mittlerweile haben sich jetzt Briefe aus König
Hans' Zeit vorgefunden, welche an Jacob IV. von Schottland geschrieben
sind. Die Briefe sind unterzeichnet: Elisabeth, König Christians Tochter;
sie enthalten ihre Dankbezeugungen an den schottischen König für die
Wohlthaten, welche er ihrem Sohne Christian (Christoffer) erwiesen hat.
W. Mollerup, welcher zuerst die Aufmerksamkeit auf diese Briefe geleitet
hat, ^^) stellt die Vermutung auf, dafs diese Elisabeth, welche, soweit
27) A. Thise t, TU hvUken JEt horte Kiels Ebbesen: ib. S. 448—74. — S8*) N.
H i g gi n B , Women of Europe in the 15^1^ and 16*1^ centuries VoL 1. London, Hurst & Biickett
10 u. 488 S. Sh. 16. (Enthält unter anderem ausführliche Schilderungen der Königin
Hargarethe und der Konigin Philippe.) — 38^) X H. Petersen, Un pavillon scBsdistr»
du temps de l'union des trois ^tats septentriaux, conserv^ dans Teglise de la vieige ^
Lübeck: M^moires d. 1. soc. royale des Antiqu. du Nord. N. S. S. 67 — 92. Kjöbeohsro-
— 29) W. Mollerup, Eggert Frille: Dansk hist Tidsskr. 5 S., Bd. 5, S. 1—68. —
30) id., Om en hidtil nkjendt Prinseese af det danske Kongehns: ib. S. 88—97.
XXX. H. Schjöth: Norwegen und Dänenuirk. 11,277
bekannt ist, nirgends in einer dänischen Qaellenschrift genannt mrd, nicht
eine Tochter Christians ist, sondern seines Vorgängers Christoffers von
Bayern, nnd nach dessen Tode während der Zeit des Interregnums (Jan.
bis Septbr. 1448) geboren wurde. Wenn M.s Vermutung richtig ist, kann
sie dazu dienen, Streiflichter auf die Zeit des Interregnums zu werfen.
Man wird den langen Aufschub der Eönigswahl verstehen, wenn die Königin
schwanger und somit Aussicht vorhanden war, dafs aus dem alten Königs-
stamm ein neuer männlicher Sprofs erstehen könne, und man wird es auch
Ferstehen, dals die Hochzeit zwischen Christian und Christoffers Witwe,
Dorothea, erst ein ganzes Jahr nach Christians Tronbesteigung stattfand.
Man kann auch verstehen, dafs Elisabeths Namen vergessen war, zugleich
aber auch, dafs sie sich selbst König Christians Tochter nennt; denn als
solche ist sie auf jeden Fall erzogen worden. — Zur Geschichte König
Christians und der Königin Dorothea finden sich Beiträge in G. v. Buch-
wald: ^Zur Bildungsgeschichte im endenden MA.'; zur Geschichte König
Hans in 'Sammlungen zur jütländischen Geschichte und Topographie' (10 B.,
S. 353—61) und in 'Jb. d. V. f. niederdeutsche Sprachf.' (Jg. 84, ein
Gedicht über die Schlacht bei Hemmingstedt), sowie zu Christian 11. in
'Bremisches Jb.' (2 S. 1 B.) und in 'Tagebuch über Dr. Martin Luther*,
herausgeg. v. H. Wrampelmeyer.
Kulturgeschichtliche Beiträge sind mehrfach bereits anderweit er-
wähnt.*^"**) Der Teil von Dänemarks stehender Kriegsmacht, welcher
äich an der Hand der Geschichte weit zurück in die Vergangenheit ver-
folgen läfst, ist das Büchsenschützenkorps in Kopenhagen, aus welchem die
kgl. Artillerie (See- und Landartillerie) hervorgegangen ist. Dieses Korps
Üfst sich bis 1561 verfolgen, von diesem Jahre ab kennt man die ganze
Keihe von Pulverkammer- und Zeugmeistem, welche bis zur Jetztzeit dem Zeug-
laos in Kopeifhagen vorgestanden haben, und welche in älterer Zeit das
Kommando über die Büchsenschützen führten. Von 1548 zurück bis 1433
Knnt man dagegen eine Reihe von Balistarii und Werkmeistern in Kopen-
lagen und aufserdem einen Blidemeister und einen Balistarius aus dem
etzten Viertel des 14. Jh. 0. B 1 o m **) untersucht, was man unter Blide-
Deister, Balistarius und Werkmeister verstanden hat, und findet, dafs die
balistarii nnd Werkmeister, welche in Kopenhagen vor 1550 genannt werden,
wahrscheinlich Verfertiger von Armbrüsten waren, von denen einige
rohl im festen Dienste des Schlosses gestanden haben, als Aufseher über
üe Vorräte an Armbrüsten. Vielleicht haben sie auch die übrigen
i^aifenvorräte in ihrem Gewahrsam gehabt, zu denen besonders die neuen
»ehielswaffen gehörten und so thatsächlich dieselbe Stellung eingenonmien,
rie die Pulverkammer- und Zeugmeister nach 1550. In diesem Fall kann man
möglicherweise annehmen, dafs die Reihe von Balistarii und Werkmeistern
in Kopenhagen, welche aus der Zeit von 1433 — 1548 nachgewiesen werden
können, zu der Reihe von Pulverkammer- und Zeugmeistem, welche von
1561 ab am Kopenhagener Zeughaus angestellt waren, den Anfang bilden. —
J. B. Löffler bringt einen wertvollen Beitrag, nicht allein für Kunst-
Sl) VgL Kap. <HanBe\ — Pappenheim, Schutzgilden, 8. bereits JB. 1883, II,
415«^. Rez. V. Joh. Steenstrup : Dansk h. Tidsskr. 5 S. — S3) X F. H a 8 8 e, Dänenrecht und
Fremdenrecht in Dänemark zur Zeit Waidemars II. Kiel. 1883. — SS) O. Blom, Blide-
aeitere, Balistarii og Vaerkmestere i Kjöbenhavn ca. 1375—1550: Dansk hist. Tidsskr.
5 8., Bd. 5, 8. 64—87.
lieh um die Mitte des 15. Jh. erbaut wurde. Das Schlofa, dessen l
Bai im Lanfe der Zeit er schildert, beetand ans einem Rechteckslu
dessen Östlicher Seite sich ein ansehnlicher viereckiger Turm erhob
Hauptmaterial der Maaeni waren rote Ziegelsteine. Mitten im S
in der Richtung von dessen Laogeiiachse waren 4 grofse Pfeiler en
welche davon zeagen, daTs das unterste Stockwerk im ganzen von 1(
Kreuzwölbangen überdeckt war. Der Fufsboden war hier mit groftei
Ziegeln belegt. Das Scblofs kann möglicherweise 3 Stockwerk gehabt
Was an diesen Bauten von besonderem Interesse ist, das ist die
ning, die noch gut erhalten Ist. — Von H. Petersens Siegelwerk
eine Fortsetzung erschienen, aufserdem auch ein paar Beitrage'^"'
Münzkunde. Von persoualgeschichtlichem Interesse siud A. T
Mltteilnngeu Ober das Gosmerer Amt,*") gelegen in JtUland nOrdlii
Horsensbucht. Es ist dies schon von alters her eine starkbevölkerte G
Hier befanden sich früher wenigstens 3 bis 4 grossere Güter, über dei
sitzer T. verschiedene Nachweise bringt.
QuellenpubUkationen. Littoratur- und Spraohgesobiolite.
den alten norwegischen Gesetzen, von welchen früher 3 Bände ersi
sind (herausgeg. von B. Eeyser und P. A. Habch, Christiania
hat G. Storm den 4. Band (Schlnfs)*') herausgegeben. Er beste
ä Teilen , der erste enthalt Supplemente zu den 3 vorhergega
ßAnden, der zweite eine Beschreibung sämtlicher zum Werke be
Gesetz-Mss. , welche sich in den Universitäten zu Lund , Kopei
Stockholm und Upsala Torfinden. Aufserdem bringt der zweite T
Faksinülen der wichtigsten Mss. In der Mss.-Beschreibnng folgt der 1
geber einem von dem ersten Herausgeber, Keyser, augelegten Plan, ■
er jedoch durch viele Detailbemerknngen and verschiedene andere
ergänzt. — St. teilt auch eine Olaf-L^ende mit (lateinisch), **} welc
31) J. B. LÖfflsr, GuTitcDens i Roakilde Kjabatad. KjEbenhavn. Fol.
med 38 lithografBredc Tavler. Bez.: (H. J. Hnitfeldt-Kaaa) Nordiak Tiduk:
S. 88S/9. — S5) id-i iDdikrifterna paa Kiikerne i Hu>Usl«d Dg AUindcmagl
XXX. H. 8chj5th: Norwegen und DKnemark. 11^279
s dem Ms. 123 qn. in der kgl. Bibliothek in Kopenhagen findet nnd in
übe in der Zeit am 1460/5 geschrieben ist. Sie hat grofse litterarische
ledeatnng, da sie ein Zwischenglied ist zwischen der Legendensage von
it Olaf nnd der frtlher bekannten Märchenlegende auf der einen Seite nnd
ien spätMAlichen Yolksliedem nnd Abbildungen von St. Olaf auf der
äderen Seite. Die alte lateinische Legende von Nidaros hat die Unterlage
ebildet, aber auf dieser ist eine ganz neue Legende von ganz anderem
nhalt erbaut. Es zeigt sich deutlich, dafs ein ganzer Sagen -Cyklus
on Olaf und seinen Bruder, beginnend mit der Geburt beider und
tdigend mit Olafs Tod und Märtyrertum vorausgegangen ist. Die Biber
^egende in ihrer jetzigen Form ist eine Abschrift, deren Abfassungszeit
ind -Ort unsicher ist. Es ist wahrscheinlich, dafs sie in Jütland verfällst,
edoch stammen die Sagen gewifs aus Westnorwegen. — Von Isländischen
ilten Gesängen' ist das Schlufsheft erschienen.^^'^^) Er. Eaalund bringt
ine Ausgabe von einem Pergamentdokument,^*^) welches Aufzeichnungen
DthAit über die Güter, das Inventariüm und andere Besitzstände, welche um
W und in der zunächst folgenden Zeit der Beykjaholts-Eirche gehörten.
)as Dokument hat Interesse sowohl in historischer, als auch in sprachlicher
ind paläographischer Hinsicht. Der Ausgabe ist ein Faksimile des Dokuments
beigegeben nebst Beschreibung, Eommentar und Obersetzung. Durch dieses
)okament erhält man ein Bild von einem grolsen isländischen Hof mit seinem
liehstand, sowie von seinen Einnahmen aus zugehörendem Eigentum, aus der
'iseherei in den nahe gelegenen Gewässern samt anderen Gerechtsamen auf
remdem Grund und Boden in mehreren Nachbarorten. Besonderes In-
eresse gewährt diese Beschreibung noch dadurch, dafs sie ein Gut betrifft,
reiches zu der Zeit, in welcher das Dokument zum gröfsten Teil verfafst ist,
slands berühmtestem Mann, dem Geschichtsschreiber Snorre Sturlason, gehörte.
-Kaalund bringt Vorschläge zu verschiedenen Textveränderungen in den
on ihm 1884 herausgegebenen ^Runenreimen' (JB. 1884 11).^^) Die meisten
oiderungen verdankt er S. Bugges Mitteilungen. — F. Jonsson teilt
inige Bardengesänge mit über Olaf Tryggvessön, welche nicht älter
Bin können als aus der Mitte des 14. Jh. — G. Stephens hat die
tnneninschrift gedeutet auf einer in Odense (Fühnen) Septbr. 1883 gefundenen
ileiplatte. * ^) Es ist eine Grabschrift, welche aus 8 Reihen besteht, von
lenen die beiden obersten auf dänisch geschrieben sind; die übrigen sind
iteinisch. St. glaubt, dafs die Platte aus dem Jahre 1000 stammt. — Der
igentliche Begründer des historischen Studiums auf Island ist, wie be-
annt, Are Frode (geb. um 1068, t 1148). Sein Werk 'Islendingabok' (Buch
ler Isländer), das einzige jetzt noch existierende Buch, welches man
4S) S. Grondtvig og J. Sigurdsson, Islenzk Fornkvsedi, udg. ved. ... 4 H.
^jobcnhavn. 126 S. — 44) XV. U. Hammershaimb, Fsroyingasaga ntlögd ur islandskum
>▼ ThorBbAvn. 1884. 142 S. — 45) Kr. K aal und, ReykjaholtB-Mildagi.
UUugrafiBk gjengiyet samt udfSrlig fortolket og oplyst. Kjöbenhavn. 4^ 85 S. (Die
BeiehrBilnuig des Ks. ist verfafst von Bj. Olsen; J. Hoffory hat das Ms. in
Smmnatiseher und palftograp bischer Hinsicht behandelt) — 46) Smaastykker. 4 — 6.
üdgiviie af Samftind til Udgivelse of gammel nordisk Literatur. Kjöbenhavn. 100—180 S.
^ Heft enthält: 4. Kr. Kaalnnd: Anhang zn 'Ein alter norwegischer Rnnenreim und
einige isländische Rnnendichtungen' (S. 100—118); 5. F. Jonsson: Einige Skaldenverse
tberOlav Tryggvessdn (S. 114 — 26); 6. Ein Kontrakt mit der Jungfran liaria (S. 117—80).
^47) 6. Stephens, Det aeldste, hidtil kjendte, Dokument paa Dansk: Aarb. f. nord.
01dk.agHist. (1885), S. 1—14.
]
11,280 XXK. H. Schjoth: Norwegen und Dänemark.
mit Gewifsheit Are zuschreiben kann, erschien in zwei verschiedenei
gaben, da Are nach dem Rate der Bischöfe Thorlak, Ketil sowie Si
Frodes sein Werk umgearbeitet hat. In dieser umgearbeiteten Foi
sitzen wir das Buch. Über das Verhältnis zwischen beiden Au
herrschen sehr abweichende Meinungen, besonders veranlafst durcl
eigene Ausdrücke in seinem Prolog zu der noch jetzt erhaltenen Ai
die man auf die verschiedenste Weise zu erklären versucht hat
Magnussen, Johann Sigurdsson, Johann Thorkelsson — Maurer, IM
Gjessing — Gudbr. Vigfusson.) B. Olsen meint,*®) dafs, ehe man di
drücke des Prologs zu erklären und das Verhältnis zwischen
Ausgaben zu finden versucht, man den ursprünglichen Umfang d<
erhaltenen Bearbeitung bestimmen mufs. Er glaubt, dafs dieselbe \
hat: 1. den eigentlichen Text des Prologs (welcher ausdrücklich b
zweiten Ausgabe angegeben war), 2. das Inhaltsverzeichnis, 3. den
liehen Text des Buches (von 'Incipit libellus Islandorum' bis 'Her
sjd böc') der in Übereinstimmung mit dem Inhaltsverzeichnis in 10. I
eingeteilt war. Das Geschlechtsregister, welches am Schlufs des ]
steht und später zugefügt sein mufs, aber an sich älter ist als die
Bearbeitung, ist von Are selbst , geschrieben. In dem Geschlechtsr
findet 0. Bruchstücke von Ares 'Attartala' (Stammtafeln), welch(
in der ersten Ausgabe vorfanden, in der zweiten aber ausgelassen w
Auch findet 0. in demselben mehrere Bruchstücke von Ares 'Conungj
(Königsgeschichte). Diese Bruchstücke geben wichtige Nachweise, sowol
die Beschaffenheit der beiden in der letzten Ausgabe ausgelassene
schnitte . als über die Art des Vorgehens des Vf. bei der letzten
gäbe. Attartala enthielt die Stammtafeln der Bischöfe und des Y
möglicherweise auch noch andere Stammtafeln. Conunga seves Haup
bestand in den Stammtafeln der Könige und in einer Angabe ihr<
gierungsjahre. Der Stoff kann möglichenfalls stellenweise ausgiebig
handelt gewesen sein. 0. stimmt mit Gjessing darin überein, da
Bischöfe, sowie Ssemund Frode Are zu einer Umarbeitung des 1
geraten haben, weil sie fanden, dafs dasselbe mehrere so eigent
ausgeprägte Abschnitte enthielt, dafs es schwierig wäre, aus demselb
zusammenhängendes Ganze zu bilden. Daher rieten sie ihm nur das
zu lassen, was auf eine natürliche Art mit dem eigentlichen Plan des 1
vereinigt werden konnte, welcher darin bestand, einen kurzen Üb(
über Islands Geschichte zu geben. — In der Sage über Egil Skallagrii
finden sich mehrere Nachweise über gleichzeitige Verhältnisse in Nor
zu welchen die Königssagen und besonders die 'Heimskringla' naheli«
Parallelen geben. Über das Verhältnis zwischen der f^gilssage nn
Königssagen herrschen verschiedene Meinungen. Während einige die E
sagen für älter halten und glauben, dafs sie von dem Vf. der Eg
benutzt worden sind, meinen andere, dafs die Egilssage älter ist. A.
sing,^*) der Studien hierzu gemacht hat, findet, dafs die Egilssage
von der Heimskringla benutzt worden sein kann, sondern sich selb
eine Königssage stützen mufs, zwar nicht auf die Heimskringla,
48) B. Olsen, Om Forholdet meUem de to Bearbeidelser af Ares Islsndii
ib. S. 840—71. — 49) O. A. Gjessing, Egils-saga's Forhold til Kongesagaen:
for nord. Filologi 2, S. 289—818.
XXX. H. Schjöth: Norwegen und Dänemark. 11,281
möglicherweise anf eine kurze, jedoch zusammenhängende, ältere Darstellung,
ond dafs diese vielleicht Ares Conunga aeve (Eönigsgeschichte) gewesen ist,
welche in der ersten Ausgabe des Islendingabuches enthalten war (siehe oben).
Die Egilssage braucht nicht älter zu sein, als die Heimskringla, und G.
hält es nicht für unmöglich, dafs beide Snorre zum Yf. haben; jedoch
will er es nicht fdr s^ne persönliche Meinung ausgeben. — G. S t o r m
nntersacht, zu welcher Zeit geschrieben sind: Der Eönigsspiegel, Stjom,
sowie die Barlaams- und Josafats-Sage.^®) Hierbei kommt er zu dem
Resultat, dafs der Eönigsspiegel circa 1250 — 60 verfafst ist, die B.- und
J.-Sage um 1250/7 und der Stjom in der Zeit vor ungefähr 1250. Hin-
sichtlich des letzten Werkes gilt diese Ziffer nur für die Teile, welche
behandeln Samuels-, Sauls-, Davids- und Salomonsgeschichte. — In dä-
nischen und norwegischen geschichtlichen Schriften vom 16. und 17. Jh.
wird häufig der isländische Bischof Isleif (t 1080) als Vf. norwegischer
Eönigssagen genannt. Wie diese Theorie entstanden ist und sich ent-
wickelte, zeigt G. Storm.**) Die Quelle für die Theorie ist Christiem
Pedereen (t 1554), der in den Jahren 1515 — 26 mit einer Übersetzung des
'Saxo' und einer Fortsetzung seines Werkes bis Christian I beschäftigt war.
Er ergänzt den Saxo aus anderen Quellen, besonders aus den norwegischen
Eönigssagen, und diese Auszüge aus den Sagen bezeichnet er als geholt
ans Isleifs norwegischer Chronik'. Nun zeigt St., dafs die Auszüge aus
drei verschiedenen Mss. stammen (Bergsbok, Fagrskinna B und ein Ms.
der Heimskringla) ; Pedersen hat diese Mss. nicht selbst besessen und über-
setzt, sondern mufs einen Mitarbeiter in Norwegen gehabt haben, welcher'
die Auszüge aus Mss. machte, die sich zu jener Zeit noch in Norwegen
Torfanden, und hat nicht gewufst, dafs diese Auszüge aus verschiedenen Mss.
stammten, sondern geglaubt, dafs sie aus einer und derselben norwegischen
Chronik herrührten. Wer der Mitarbeiter gewesen, kann nicht mit Be-
stimmtheit angegeben werden, jedoch mufs es ein Mann gewesen sein, der
mit norwegischen lokalen Verhältnissen gut bekannt war und mit grofser
Tfichtigkeit und mit Kritik die Auszüge zu machen verstand. St. vermutet,
dafe es der Erzbischof Erich Valkendorff gewesen; er war ein Mann, welcher
homanistische Bildung besafs und ein warmes Interesse hegte für Dänemarks
Geschichte, sowie auch in litterarischem Verkehr mit Christiem Pedersen
stand. Wer auch immer der Mitarbeiter gewesen ist, so ist es sicher, dafs
man ihm die Hypothese über Isleif als Vf. von Eönigssagen verdankt. Diese
Hypothese sowie auch die Theorie ist von Pedersen in die Litteratur ge-
bracht worden. Der erste, welcher an ihrer Richtigkeit zu zweifeln anfing
'ffld welchem die Anerkennung gebührt, dafs er zuerst an ihr zu rütteln wagte,
ist Ole Worm. — J. B. Cold giebt nach gedruckten Quellen eine
populäre Darstellung des Vaters der dänischen Geschichtsschreibung, Saxo
prammatikus, und seiner Chronik,**''^') zu welchen sich auch Beiträge finden
"iW. Wattenbachs 'Deutschlands Geschichtsquellen im MA.* (5. Aufl. Bd. 7).
^ L. Daae giebt eine Übersicht über Leben und Wirken des nord-
50) G« Storm, Om Tidsforholdet mellem Kongespeilet og Stjörn samt Barlaams
^JoMfat» Saga: ib. 6 S. — 51) id., Biskop Isleifs Kronike: ib. 2, S. 319—38. —
g) T. B. Cold, Om Saxo Grammaticaa : Historisk Arkiv 18, S. 256—72, 335—45. —
^) N. F. S. Grnndtvig, Saxo Rnnemester, Danmarks Kronike, fordansket ved
* l^dg. 1/2. H. Kjöbonhavn. 100 S.
u.baiKarB wonerDUcnern"' -"; uegen tonaeizungen vortcir. irune
Znr Geschichte IsUnds aind Beitrage erschieDeu von A.
gartoer, Beanchet, Ä. Kempe, E. Lehmann, J. C. Poesti<
Ph. Schweitzer. •*"'•) E. Erslev bringt neue Nachweise über die
der Zeni,'") and G. Storm untersucht die Frage, wo das 'Weinl
sncben ist. Er zeigt, dafs dem Versuch, Weinland für das heutig«
Island nnd Connecticut zu halten, Jeder Anhaltspunkt fehlt. Was i
Gewifsheit den alten isländischen Berichten entnehmen kann, ist, Ai
Eriksson wirklich längs der Küste von Nordamerika, jedenfalls bis {
Breite mit New-Foandland, möglicher Weise auch etwas sudlicher gefat
54) ^ Daaa, Nagle BBrnErkDinger om Uiatori«>kriv«r«i Albert Knou
bist. Tidatkr. i S., Bd. 5, 3. 331—61. -— 65) id., Matrikler ovet nordiake St
Ted frammeda Uni vereitel er. 1 Hefte. KriiCiania, GnndeTsen, Druck. 149 3.
— 59) P' RSnniDg, Thamu ■ Kempia. Fire BSger om Kristi EfterfSIgelaa
OverBKttalae fta 15 A«rh. Udg. »f . , . , 1./8. H. KjfibenliBTii. 248 8. —
D.TTlnnd, Rettelisr og Optegnelaet : Aub. f. nord. Oldk. ogHiat. (Iggfi), 3. 961-
68) X F. Burg, Die Mteren nordiachen Runeninichriftfln. Berlin. 176 a — 5)
Berg, OmiunateD ftlkn Xfa Elfnborg. Tttetligare bidrag. GöCeborga kgl. Tetanak.-
umhAUeta handlingar S.S. IS. H. GSteboTg. SS S. — M) X Fr. Loach, Rac
den Steinmetizeiohen ; WOcttemb. Vja. f. Landeag. 8. Jg., l./S. H. — 61) X A, I
Buneu, Stein metzzeicb an und Haninurken: ib. — SS) ■!■ Fritiner, Ordbog
gamla noTske Sprog. S. üdg., b./7. H. Kriatiania, Den noraka Forlagaforening. 3. it
— 63) O. Kalknr, Ordbog til deC leldre danake Sprog (1800— 1700). g./9. H. KjS'
2S8 8., 2apalt. — 64) X A. Baamgartner, Aua Islanda heidniachar Voraeit. -
HAlicbe Littentur. — lalanda Verfall nach der Glauben atreannng und Wieden
im 19. Jb.: StUL. 2«. Bd., 2./B. H., 29. Bd., 2./3. H. — 65) X Baancbet, Fan
diaaolntion du msriage daoa le droit ialandaii au moyeu tge : KRllD. No. 1. — 61
Kempe, Studier Sfrer deo ialändaka joiyn enligt Gr&gia. Lund. 70 3. — C
Lehroanii, Altnordiacbe Anflaeaung, «. bereits JB. 186S, H, 48a"'. — 68) '
Paestian, leland. Das Land und seine Bewoliner nacb den neneaten Quellen. Hit ein
Wien. 460 9. — 69) X Ph. Scbweitzer, leland, Land, Leute, Geschieht«, L
nnd Sprache. Leipzig n. Berlin. 203 S. — 90) X K. Eislev, Nye Opljfni
Bredreoe Zenis Reiser. KjSbenbavu. 4". 26 3., 2 spalt. — 71) G. 9tar
Betjdningen of 'Eyktareladr' i Flatöbogens Beretning om Tinlandereiseme.
BetankniDg af Obeervator H. Geelmuyden. Kiiatiania. 13 S. [Separatabdruck
Verhandlungen der wiseenschaftlichen Geaellacbaft zu ChrisCiania.]
XXXII. L. Mangold: Ungarn. II,Q8B
XXXII.
Ludwig Mangold.
Ungarn.
Aelteste Zeit. Prähistorisches Zeitalter. — Über die wich-
tigeren Fände im Jahre 1885 veröffentlichte der Direktor des Nationalmaseums,
Fr. Pnlszky^) in mehreren Zeitungen einen flbersichtlichen Artikel. —
Den interessantesten Fond machte der gelehrte Pfarrer Wo sinsky,^) der
am Ufer des kanalisierten Eaposflusses bei Eard im Tolnaer Eomitate 14 mit
Reifen gezierte (geriffelte) Bronze-Eimer, sehr ähnlich den bei Bologna and
andern Orten gefundenen etrnskischen Cisten fand, Zeagen der Handelswege
des grauen Altertums. — Wosinsky*) entdeckte femer ein Grabfeld
im Lengyeler Wald ans der Übergangszeit der Stein- zur Bronzeepoche. —
Der Entdecker will zugleich den ältesten Beweis für Vorkommen des Täto-
vierens bei den prähistorischen Rassen gefunden haben. In E 6 r (Somogyer
Eomitat) fand man Reste einer antiken Gufsstätte mit Prachtstücken von
zom Umgufs bestimmten Waffen und Gefäfsen. — Von Ortvay^) erschien
eine vergleichende Studie über Steinfunde. — Auf zwei andere Funde sei
kurz hingewiesen.^'^) — Gelegentlich des 50j. Schriftsteller -Jubiläums
Franz Pulszkys erschien ein Sammelband ^) mit Abhandlungen zumeist
archäologischen Inhalts. — Unter den in diesen Rahmen fallenden Zeit-
sehriften^*^ seien insbesonders zwei genannt. — Lenhoss^ks Bericht^^)
Aber die bei Szegedin gefundenen Skelette keltischer, römischer und ur-
oagyarischer Abkunft erschien in deutscher Übersetzung. Über die älteste
1) Fr. Pnlszky, Erwerbungen des National-MuBeums im J. 1885: Ungarische R. 6
(1886), S. 245/8. Budapest, Kilian. (Erschien vorher in mehreren Tageblättern.) —
t) Uoritx Wo 8 in sk 7, Etruskische Bronzegeftfse in Kurd (1884): ib. S. 809—82.
Badtpest. — 8) i d-» Leletek a lengyeli oskori telepekr51. (Prähistorische Funde zu LengyeL)
Badspest, Ungar. Akademie. 1885. 4®. 50 S. M. 6. Bez.: Szizadok (1886) 6, S. 529.
(Inchien in der Ungar. R. und im Sonderabdruck auch in deutscher Übersetzung
[Kilian].) — 4) Tivadar Ortvay, Vergleichende Studien der vaterländischen und aus-
IbdiMhen, prähiatorischen Steinfunde. (Ungarisch.) (= Histor. Abhandlungen der Ungar.
Akidemie.) Bd. 12 (1885), H. 7/8. Budapest, Akademie. 8^ 75, 105 S. M. 0,70, 0,80.
Bö.: Ungar. R. (1885), S. 299. — 5) X D. Hattyuffi, Die Ausgrabungen von Nagy
Look, (ungarisch.) (== Jb. Stuhlweifsenburger HV.) 1885. — 6) X Fr. Kubinyi,
^ Umenfeld von Felso-Kubin: Mitt. d. anthrop. Ges. in Wien 14 (1885), H. 4. Wien.
^7) Br. Eugen Ny^ri, Karl Torma, Emr. Henszlmann, Album Pulszky Ferencz
^0 ^es iröi jubüäumi^a. 1884—84. (Pulszky-Album, zum 50j. Jubiläum Pulszkys.)
Bvdspest, Aigner. (1885), 170 S. . M. 10. Rez.: Archäolog. Anz. (1885), H. 8. (Mit
Tifeln und Abbildungen.) — 8) X Istvin Pontelly, R^g^szeti ^s tört^neti l&rtesitö.
(Archäologisch - historischer Anzeiger. Herausgeg. vom Sttdungarischen Museum-Verein.)
Bi 11 (1885), 4 Hefte. Temesvär, Selbstverlag. 1885. S^. 282 S. M. 8. —
I) X Josef Hampel, Archäologiai l^tesito. (Archäologischer Anzeiger). Jg. 1885.
Budspest, Verlag d. Archäol. Ges. — 10) Josef Lenhoss^k, Die Ausgrabungen zu
^(Mi-OthaIom in Ungarn. 2. unveränderte Ausgabe. Wien, BraunmUller. 1885. 4^.
2&i S. iL 20. (Mit 11 Tafeln und Illustrationen.)
J
nacbbiQte aer romiscben iLieiDiiunst nervorgenueo, die in uesciunai
Kunstfertigkeit ihre Vorgängerin übertraf. — In den Gräbern wnrden
den Skeletten, von der Unzahl Glasperlen abgerechnet, blofs an
Silber-, Bronze-, Eisen-, Thon- und Bein-Antiquitäten über 600
gefunden. — Die politische Geschichte Pannoniens berühren zwei A!
lungen,") von welchen jene Ritterlings '*) selbständige Resaltate
Kap. IV (S. 36 — 65) handelt von den Schickaalen der X. Legion (g
in Pannonien und die auf sie bezüglichen Inschriften. — Dudtls'
verbreitete sich über die sogenannten röniischen Schanzen in Unter-U
deren römischer Ursprung aber nenestens vielfach angezweifelt wi
Über Steinbauten aus römischer Zeit bandelte Ortvay.**) — Spätre
aber wichtig und zugleich sehr selten sind zwei Goldmedaillons des i
Maximimian von je 37 Gramm Gewicht. Auf der Averseite zeigei
das Brustbild des Kaisers mit dem Löwenfell seines Schutzherm, dt
kules bekleidet; auf der Reversseite des einen Medaillons wird der
von der Göttin Roma bekränzt, während vor ihm der Flnfsgott Da
raht; auf der Reversseite des zweiten Medaillons, welche beide ]
Biocletian und Maximian, in thronender Stellung darstellt, jeder eine
kugel in der Rechten haltend. Der erstere wird durch Jupiter, der
durch Herkules gekrönt. Die Umschrift soll die fortwährende Eil
der zwei Kaiser verewigen, — Endlich gehören zahlreiche Fuud
Bregetio hierher, durchgehends Steindenkmäler. (No. I.)
Völkerwanderung. — Havaa") suchte nachzuweisen, dj
Etzelburg auf der Stätte des heutigen Altofens gestanden sei und <
zwei Städte mit dem Namen Ofen gegeben habe. — Das ältere Ol
nach dem Bruder Attilas, Bnda, benannt worden; das jüngere Ofen
11) Fligier, Graf G^za Kiiun Ub«r die UiberSUternDg S)eb«DbUrKeTii i
RellgioD dei AgalhyrasD; Koamos S (1884). H. 1. — 1%) Felix Hillcckcr, D
■chetzet Gegend im Altertume. Werachetz, SelbatverUg. 1885. S". 34 S.
Siiiadok 6 (1885), S. 460; Archlolog. Anz. (1886), H. 8, — IS) W. Lipp, Di«
felder von Ketzthel^. Bodspeat, Kiliin. 1886. 8«. VIII, 131 S. H. 4. (1
XXXII. L. Mangold: Ungarn. 11,285
Pester Bürger um das Jahr 1250 gegründet. — Die Arbeit Hampels*®)
über den berühmten Goldfnnd von Nagy-Szent-Miklös ist ins Deutsche
übersetzt worden. — Es ist bekannt, dafs Hampel sich an der richtigeren
Lösong der griechischen Inschrift versuchte. Er hält den Schatz für das
Werk eines gotischen Künstlers und zugleich als das Erbe eines gepidischen
Fürsten, der denselben wieder von Hünen oder Goten erhalten habe. —
Hftmpel weist darauf hin, dafs die Emailtechnik am Ende des B. Jh. in
der Pontosgegend (Gotien) sich unabhängig von Konstantinopel entwickelt
habe. Gotischen Ursprungs sei ja auch der Schatz von Petreosa. — Die
Geschichte der auch in Pannonien ansäs^g gewesenen Longobarden behan-
delte Borovszky;*^) das wichtige Werk von Schmidt konnte er indes
nicht mehr benützen. In die Zeit Yalentinians lU. gehört das Grabfeld von
Fen^k (Mogentiana) am Plattensee, das W. Lipp^^) teilweise ausgrub.
Die Funde zeigen uns die Kunst der Barbaren und des sinkenden Römer-
reiches vermischt: römisches Glas und lange germanische Schwerter finden
sich zusammen vor; femer goldene Ohrringe, ähnlich jenen, welche sich in
den ostgotischen Niederlassungen bei Ravenna vorfanden. — Bei Perjdmos
(ToTontaler Komitat) wurde das Grab einer reichen Dame dieser Zeit geöffnet.
Süberfibeln, Goldomamente, Granatschmuck waren ihr beigegeben. Diese
und andere Funde beweisen, dafs die 'Barbaren' in technischer Hinsicht
sich einer respektabeln Kultur rühmen konnten.
Abstammung der Magyaren. Urheimat. — Der jahrelange,
erbitterte Streit zwisch^i den Vorkämpfern der finnisch-ugrischen und tür-
kischen Abstammungstheorie hat sich auch im Berichtsjahr weiter gesponnen.
Diesmal war die Reihe an Vdmbery,**) der auch nicht säumte, die
Argumente P. Hunvalfys und Budenzs' zu entkräften. Dafs der Streit
Ton ausschliefslich linguistischem Standpunkt nicht zu entscheiden sei, ist
jetzt wohl allen klar geworden. Ujfalvys**) Stellung zu dieser Frage ist
niir nichtl bekannt, H 6 d o 1 y **) schliefst sich eherVämb^ry an. — Mit der
Ton Duka in ungarischer und englischer Sprache besorgten Herausgabe der
Werke des edlen Sprachforschers und Reisenden Alexander Csoma de
Koro 8^*) (t 1842 in Tibet) hat die ungarische Akademie sich einer alten
^0) J- Hampel, Der Goldfand von Nagy-Szent-Miklösi sogenannter ^Schatz des
Attila'. Beitrag zur Kunstgesch. der Völkerwanderangs-Epoche. Budapest, Kiliän. 1885.
^*. 190 S. M. 6. (Übersetzung der im 'Archttolog. Anz.' 1884 erschienenen Abhandlung.
Enehien auch in der Ungar. R. (1885), S. 611 ff. — 21) Samuel Borovszky,
A longobardok vindorlisa. (Die Wanderung der Longobarden.) : Sz^dok 19 u. 20 (1885/6),.
doreUanfend. Budapest. (Erschien in deutscher Obersetzung in der Ungar. R. (1886),
ä. 1S4. — 2Z) W. Lipp, Ein Steinkammergrab aus der Vorzeit in Keszthely: Archäologiai
^rteiitö 5 (1885), S. 872 ff. Budapest. (Deutsch übersetzt in der Ungar. R. (1886)
8.566. VgL auch No. 1 [Pulszkys Bericht].) — 23) Armin VÄmb^ry, A magyarok
^«te ^8 a finn ugor nyelv^szet. (Die Abstammung der Magyaren und die ugrisch-finnische
^raehirissenBchaft. Antwort an H. Budenz). (= Sprachwissenschaftl. Abhandlungen der
Cogir. Ak.) 12 (1885), No. 5. Budapest, Akademie. 1885. 8^ 74 S. M. 1. —
U) Charles Ujfalvy, 6tnde eompar^e des langues ougro-finnoises. 1. Bd. Paris,
I^mx. 1885. 8<^. 106 S. M. 10. — 35) Ladisl. Hödoly, Beitrüge zur Gesch. dea
^npmngs der ungarischen Kation. (Programm der Prefsburger Realschule.) Prefsburg.
18S5. Rez.: Szäzadok (1886) 5, S. 440. — 36) Tivadar Duka, Korösi Csoma Sändor
dolgozttai. (Werke des Alexander Körösi de Csoma nebst seiner Biographie). Budapest,^
Akidemie. 1885. 8®. VUI, 488 S. M. 6. Rez.: RC. (1885), No. 82; DLZ. (1885),
^0. 38; CBL (1886), No. 8; Ung.R. (1885), 8. 626—85; JSav. (1887) Nov.-Heft.
^h^emy de Saint Hilaire.) (Hit einer Karte. Erschien auch in engl. Übersetzung i
^^t tnd works of Alexander Csoma des K5r5s. [London, Trttbner. 1885.])
11^286 XXXII. L. Mangold: UngArn.
Dankespflicht erledigt. Buka hat dem Buche eine Biographie Csomas Toran-
geschickt. — Über die Reise Rubroks (Rubraquis), der im Anfang des
13. Jh. gleichfalls die Urheimat der Ungarn aufsuchte, gab F. M. Schmidt^^)
eine kritische Untersuchung heraus. — Über die Vergangenheit und Religion
der dem finnisch-ugrischen Sprachstamm angehörenden Wotjaken hat Barna
gehandelt. 28-«»)
Politisohe Qesohiohte des MA. Einwanderung. Zeit der
Herzoge. Kulturverhältnisse. — Der Tradition nach haben die
Magyaren Pannonien als Verwandte und Erben der Hunnen in Besitz
genommen. Bekanntlich hat P. Hunvalfy (Ethnographie Ungarns) ?or
wenigen Jahren die ganze ungarische Hunnensage als ein dem deutschen
Sagenkreis entnommenes, fremdländisches Produkt bezeichnet. Paul Gynlai
trat hierauf für den nationalen Ursprung der Sage ein und Grust. Heinrich
sprach sich dahin aus, dafs die ungarischen Chronisten wenigstens einen
Teil der Sage nur aus der vaterländischen Tradition schöpfen konnten.
Neuestens hat Gedeon Petz^^) die ungarische Hunnensage in ihre Bestand-
teile zerlegt und darin sowohl einheimische wie auch ausländische Elemente
gefunden. Die aus deutscher Quelle stammenden Details stammen aber nach
ihm nicht aus dem Nibelungenlied, sondern aus der mündlichen Tradition
der im ehemaligen ^Pannonien angesiedelten deutschen Kolonisten. — Über
Almos, den Vater Arpäds und die mancherlei Sagen, welche sich, an dessen
Geburt knüpfen, hat G. Nagy ^^) gehandelt. Er unternahm es, Almos, den
magyarischen ^Sonnengott' des geschichtlichen Hintergrunds zu berauben. —
Wekerle**) versuchte auf Grund eines in^ einer Urk. Ludwig des Greisen
(1355) bezeichneten Grenzsteines das Grab Arpdds südlich von der Viktoria-
Ziegelfabrik beim heutigen Alt-Ofen nachzuweisen. — ^ T o r m a ^') schlielst
sich der Ansicht Havas an, der die Grabstätte Arp4ds beim heutigen
Elein-Gzell suchte. Aufser einer Millenarium-Gelegenheitsschrift'^) sei die
Untersuchung des Majors Kö stier s^^) genannt, der die Schlacht auf dem
Lechfeld (955) einer eingehenden Untersuchung würdigte und dabei zn
folgenden Resultaten kam. Die Schlacht selbst fand südlich von Augsburg,
bei Eönigsbrunn statt. Den GunzenlS verlegt er (mit Steichele) auf das
rechte Lechufer und verwirft daher die Meinung Dümmlers, dafs die Ungarn
27) Fr. M. Schmidt, Über Rubmk's (Rabruquit) Reise, 1253/6: Z. f. aUg-
Erdkunde (1885). Bez.: HZ. (1887) 58, S. 177. (Auch im Sepantabdnick [Berlii,
Reimer] erschienen.) — 28) V^rd, Barna, A votj^ok valUsäröI. (Über die Religio
der Wotjaken.) (= Histor. Abhandlgn. d. Ungar. Akademie.) Budapest. (1885). 8^ 87 S.
M. 0,40. Rez.: Ungar. R. (1885), S. 644. — 29) id., A yotjik n^p multja is jelest.
(Vergangenheit und Gregenwart der Wotjaken.) (= Sprachwiss. Abhandig. der Usgir.
Äkad. 18 (1885), H. 2.) Budapest, Akademie. 1885. 8^ 48 S. HL 0,50. — SO) <^^
Petz, A magyar hunmonda. (Die ungarische Hunensage.) Budapest, FrankUn. ^1S8&-
8<*. 101 S. ,M. 1,60. Rez.: Szizadok (188.6) 1, S. 7 8. — gl) G^za Nagy, Ai AlmM-
monda. (Die Aknos-Sage.) Sepsi, Szt. György. 1885. lOO. 88 S. Bez.: Sitodak
(1886), 6, S. 547. — 32) L&szlö Wekerle, Alba Maria. (Alba Maria, die (Sft^
statte Arpäds). Budapest, Pallas. 1885. 8^ 190 S. M. 4. Rez.: Ssizadok (1885)
7, S. 624. (Vgl. die Abhandlung Tormas. No. 88.) — SS) K. Torma, Der Upis üdsH«
in der Urk. Ludwig des Grofsen (1885). (=s 'Pulszky-Album'.) Jubilaomsschrift Bodr
pest. 1885. 4<>. Bez.: Szizadok (1885) 8, S. 278. — S4) J> Budaväri, Praengi«"
ad millenarium Hungariae. (Programmabhdlg. des Neutraer Obergymnasiums.) Neatii«
Schempek. 1884. — S5) Kö stier, Die Ungarschlaoht auf dem Lechfeld am 10. AQga><
955 und die Folgen der Ungamkriege überhaupt. Augsburg, Rieger. 1885. 8^ 89 S>
Rez.: GBl. (1885), No. 46.
XXXII. L. Ifangold: Ungarn. 11,287
zweimal fiber den Flnfs gegangen wären. Die Front des deutschen Heeres,
welches in drei Hanpttreffen und einer Reserve aufgestellt war, richtete sich
gegen Sfidosten. Die Ansicht Wyneckens, welcher im 21. Band der FDG.
dis Sehlaehtifeld nördlich von Augsburg setzte, will der Vf. in einem
besonderen Aufsatz widerlegen (der indes bis zur Stunde noch nicht
erschienen ist).
Cber den Kulturzustand der einwandernden Magyaren liegen
mehrere Untersuchungen vor."*"*®) — Im Jahre 1884 war Asböth zu
dem Resultate gekommen, dafs die Kunst des Lesens und des Schreibens
unter den Ungarn zuerst von den czechischen Glaubensbekehrem verbreitet
worden sei. Dieser Meinung trat neuestens G. Y o 1 f * ^) entgegen, der
behauptet, dafs die Ungarn zugleich mit dem Christentum und mit unserer
Aossprache des Latein auch die Kunst des Schreibens und Lesens von den
[talienem des venezianischen Grebietes empfangen hätten.
Vom Jahr 1000 bis zum Mongoleneinbruch 1241. —
Ober diese Periode liegen nur kleinere Arbeiten vor. Hrastilek**)
bespricht die Frage, ob und wann König Stefan der Heilige das nord-
westliche Oberungam besetzt habe. — Eine unbedeutende Arbeit über Aba-
Sunuel tlbei^ehend,^*) erwähne ich die Untersuchung Rademache rs,^^)
der sich seitdem auch durch Quellenuntersuchungen Verdienste gesammelt.
Eine kleine Monographie über Ladislaus I.^^) fördert keinerlei neue Gesichts-
punkte zu tage. — Hannenheims^*) Arbeit ergänzt jene Rademachers. —
Dengle r*') und Keintzel*®) beleuchten die älteste Geschichte der
Dentschen in Ungarn, insbesondere jene der Siebenbttrger Sachsen. Keintzel
versucht das Siebenbflrgisch-Sächsische, soweit es sich aus schriftlichen Denk-
M) Ala(ULr György, Der angarische Oljrmp: Ungar. R. 6 (1885), S. 282—90.
Bodipeit. — S7) L. Kälmäny, Boldogasszony (=s Mutter Gottes), eine Gottheit der
MgTiriBehen Urreligion. (= Sprachwissenschaftl. Abhdlgn. der Ungar. Akad.) Bd. 12
(1885), No. 9. Budapest. 1885. Bez.: Ungar. R. (1885), S. 298. — S8) Die Personen-
umen der alten Ungarn: Turul 8 (1885) S. 172 ff. Budapest, Verlag der Heraldischen
G«KUMhaft. — 89) £dm. Boncz, Beiträge zur Geschichte der ungarischen Tracht:
Anklologiai l^rtesitö (1886), 8. u. folgde. Hefte. Budapest. — 40) O. Herrmann,
CrgtiehichtL Spuren in den (yerftten der ungarischen yolkstttmlichen Fischerei (Ungarisch.)
^idapeit, KiUan. 1885. 8^ 45 S. M. 1. (Mit Illustrationen. Ein Kapitel aus dem
'GtMh. der ungarischen Fischerei* betitelten grofsen Werke.) — 41) György Volf,
^fttai tanult a magyar fmi ^s olvasni? (Von wem hat der Ungar das Schreiben und Leseh
«tirnt?) (as SpraehwisienschafU. Abhandlgn. d. Ungar. Akad.) 12 (1885), No. 6. Budapest,
Akidsmie. 1885. 8®. 70 S. M. 1. Bez.: Ungar. B. (1885), S. 298. — 42) K.
Braitilek, Einige Erzählungen und ICärchen aus Mährens Vergangenheit im 10. Jh.
(N^nmm des Wallachiseh-Meseritscher Gymnasiums.) 1885. — 43) Caesar Mihälyi,
^ Stfmnefaiek tflrt^ete. (Gesch. Aba Samuels.) (Programmabhdlg* des GyQngyöser
^Wsaiuma.) GyöngySs, Kohn. 1884. 8^ 80 S. — 44) O. Bademao her, Ungarn
^ das Deutsche Beieh unter Heinrich IV. (Programmabhdlg. des Gymnasiums zu
^Inirg.) Merseburg. 1885. — 45) P. Cs^plo, Ladislaus der Heilige. (=: Programm
^ GroGnrardeiner Gymnasiums. Grofswardein. 1885. Bez.: Sz^zadok (1886) 5, S. 448.
"-M) J. Hannenheim, Ungarn unter B^ H. und Q4ul IL in seinen Beziehungen zu
^tiehland. Jena. 1884. — 49) Albert Dengler, Gesch. Ungarns mit besonderer
°*itkkiieht]gni]g der siebenbttrgischen Verhältnisse. I. TelL Von den ältesten Zeiten bis
*'" plaamäfsigen Kolonisierung des Landes mit Deutschen unter Gr^za IL (Programmabhdlg.
J^Biitritzer Gymnasiums in Siebenbürgen.) 1885. 8<*. 44 S. — - 48) <^* Keintzel,
^Konsonantismus des Mittelfränkischen verglichen mit dem des Siebenbttrgisch-Sächsischen
Jl'^d des 18. bis zum Beginn des 16. Jh.: KBIV. siebenbttrg. Landeskunde 8 (1885),
^'l^/du. 26—80. HermannstadL (VgL dazu die Abhandlung von A. Schullerus:
^ Ktmsels Aufsatz [Ebenda S. 44/6]. Femer Keinzels Nachtrag [S. 74/5].)
n,288 XXXU. L. Mangold: Ungarn.
malern in den ersten Jhh. nach der Einwandernng feststellen läfst, mit deut-
schen Dialekten ans dem 12./5. Jh. zu vergleichen und auf Grand dieser
Anhaltspunkte fttr die Herkunft des Volkes zu gewinnen. Er kommt za
dem Eesultat, dafs der Konsonantismus des genannten Dialekts während des
bezeichneten Zeitraumes in allen wesentlichen Punkten mit dem des Mittel-
fränkischen übereinstimmt. Es kann also nur das Gebiet der mittelfrftnki-
schen Mundart als die ursprüngliche Heimat der Siebenbürger Sachsen
angesehen werden. — Jeder Anhalt fehlt dafür, dafs auch aus den Nieder-
landen Kolonisten ins Land gekommen seien, daher kann wissenschaftlich
von flandrischen Ansiedlem in Siebenbürgen nicht die Rede sein. Torma^*)
weist nach, dafs die im Primatialarchiv von Gran aufbewahrte authentische^
im Jahre 1318 angefertigte Kopie der goldenen Bulle aus dem Archi? der
gräflichen Familie Komis stammt; die fromme Witwe des Grafen Anton
Komis machte die Bulle dem Primas Barkoczy zum Geschenk. — N^methy
und Fraknoi^^) gaben die Akten der heiligen Margaretha (Tochter Bela
des Vierten) heraus, mit Hinzufügung deren Biographie. — Betreff der
Nationalität der unmittelbar vor dem Tatareneinbruch im Lande erschienenen
Kumanen trat Gf. Küun*^) der vom Gyärfäs vertretenen Ansicht: die
Kumanen seien magyarischer Abstammung gewesen, entgegen und wies ans
den erhaltenen Sprachdenkmälern und bis zum heutigen Tage in koma-
nischen Gegenden vorkommenden Gesängen die türkische Abstammung der
Kumanen nach.
Vom Tatareneinfall bis zum Aussterben des Arpäden-
haus es. 1241—1301. — Barabds'»^) Arbeit über Friedrich den Streit-
baren lehnt sich an Fickers Buch an. — Huemers**) Beitrag dürfte
im Referat über österreichische Geschichte eingehender gewürdigt werden.
— Die Bemühungen des Nuntius Nicolaus von Ostia um das Emporkonunen
Robert Karls beleuchtete Pör.*^*)
Ungarn als Wahlkönigreich unter Regenten ans Ter-
s'chiedenenHäusern. 1301 — 1526. Die an erster Stelle zu nennende
Publikation: Die Gesandtschaftsrelationen des Kardinallegaten Gentilis*^)
(1307 — 11) ist zugleich die wichtigste litterarische Erscheinung unter den
hierher gehörenden Werken. Sie bildet den II. Band der Serie I der vom
ungarischen Klems herausgegebenen Monumenta Yaticana. Die geschicht-
liche Einleitung stammt aus der Feder A. Pörs und ist von Rosti ins
Lateinische übersetzt. Aufserdem ist noch eine von paläographischen Ge-
sichtspunkten ausgehende Studie beigefügt, welche Fej^rpataky zum
49) K. Torma, Die Provenienz der goldenen BuUe im Graner Primatial*Archiv:
Szäzadok 19 (1885), S. 850/2. Budapest. -— 50) Lajos K^methy n. WiUi. Frakndif
Adatok boldog Margit tort^net^hez. (Beitri&ge zur Gesch. der heil. Margaretha, Tochter
B^lasIV.) Budapest, Selbstverlag. 1885. 8^ 282 S. M. 8. Bez.: Szlizadok (1885) Itasö."
51) G^za Küun, A künok nyelv^röl 4b nemzetis^^röl. (Über die Sprache und Natioiuüitft
der Kumanen.) (= Sprach wissenschaftl. Abhndlgn. der Ungar. Akad.)» Bd. 12, No. !!•
Budapest, Akademie. 1885. 8^ 60 S. M. 1. Bez.: Ungar. B.) (1885) S. 644. -
5S) S. Barabäs, Friedrich der Streitbare : SzlLzadok 19 (1885), S. 491— 501. BndspMt
— 58) Huemer, Neuer Bhjthmus auf die Schlacht am Marchfeld: AÖG. 67 (l^^)-
Wien, Gerold. — , 54) A. P 6 r , Die Gesandtschaft des päpstlichen Nuntius Nieobsi«
Bischof von Ostia: Üj Magyar Sion (1885) Juni u. Juü-Heft. — 55) MonumenU Vtticsi»
Hungariae. VatilULni magyar okirattär. I. Abt. Bd. 2. Acta legationis Gardinalis Gentiüi'
1307—11. Budapest, Verlag des St. Stefan-Vereins. 1885. 4®. CXX, 512 S. V- ^^'
Bez.: Szizadok (1885) 7, S. 622; AZg. (1885), S. 840 u. 847.
XXXn. L. Mangold: Ungarn. 11,989
Aitor hat. Oviry teilt ein Dokament betreff der Übersendang des von
der Königin Maria yon Neapel (Tochter König Stefans Y. von Ungarn nnd
Gemahlin Karls von Neapel) ausgestellten Testaments an König Robert Karl
Bit (1323.) — Yoigt^^) gab die Briefsammlnng Benintendis heraus, der
unter dem Dogen Dandolo die Staatskanzlerwflrde bekleidete nnd im Jahre
1867 als Gresandter der Signoria am Hofe Ludwigs des Grofsen weilte. —
Wladimir Lamansky^^) ftthrte in seinem interessanten Buche den Beweis,
dafo die Signoria gegen Ludwig wirklich Meuchelmörder gedungen habe. —
Ober die nach dem Tode Ludwigs entstandenen Wirren, speziell die Gefangen-
nebmimg der Königinnen hatHuber^^ eine aufUrkk. und andere gleich-
zeitige Quellen gestfltzte Abhandlung erscheinen lassen, welche von der sich
an Thüröcä lehnenden, traditionellen Darstellung dieser Ereignisse vielfach
abweieht. — Was die Gefangennehmung selbst betrifft, acceptiert Huber die
tu der bei Fej^r (IX. 6. dlSi) abgedruckten ürk. sich ergebenden Folge-
mgen als die einzig richtigen. Er weist femer nach, dafs sich um die
Befreinng Marias hauptsächlich Johann, Graf von Yeglia verdienstlich
geouusht habe ; er verwirft die Geschichte von der Hinrichtung der dreifsig
Adeligen und jene von der Hinrichtung Johann Horvdthis zu Fünfkirchen.
Den Feldzng gegen die Moldau setzt er zwischen Ende 13d4 und Anfang
139S, die Niederwerfung der Wallachei durch Biyazid ins Jahr 1993. End-
lich leugnet er die thäüge .Mithilfe der französischen adeligen Reiterschar
Qiter dem Grafen £u in der Schlacht bei NicopoUs, von welcher die ver-
glichen MOlker-Annalen allerdings nichts zu melden wissen. — Kagel-
n^ickers^) Bach streift in einigen Punkten die ungarische Geschichte,
da Filippo Yisconti sich auch an Königin Barbara und die ungarischen
Stande wendete. — Über die Geschichte der Gemahlin Sigismunds, Maria,
üegt eine sehr anziehend geschriebene und dabei gründliche Biographie von
IMärki*^) vor. — Mit der Geschichte Wladislaus des Ersten beschäftigen
Bch mehrere Arbeiten. — Die erste •*^) von Kwiatkowski interessiert die
ugariflche und politische Geschichte gemeinsam. Der Yerf. dieses Werkes
sab noch ein zweites Werk Ober die letzten Jahre Wladislaus, heraus, das
«*r belobt wurde.**^) — In der zweiten nimmt Yaszary**) den König
M) L- Oy^Tjy Zur Geschichte der VerbinduDgen zwiaehen den Arp<den and Anjon:
Tart^«hniT^ 8 (1885), S. 761. Bndapeet. — 57) K. Yoigt, Die Briefsammlnng
Pttnrcta nnd des venezianischen Staatskanzlers Benintendi: MOnchener SK 16 (1882),
Hift 3. Hflnchen, Franz. Bez.: Sctfzadok (1887) 9, S. 769. — 58) WL Lamanskj,
S^nti d*Etat de Yenise. Docnments, extraits notiees et Stades servant k ^claircir les
B^norti de la seignenrie avec les Grees, les Slaves et la Porte Ottomane. St. Petersburg
(<^V.). 1864. 8^ XXXn, 884, 96, 64 S. Bez.: Sz^Lzadok (1887), S. 768; CBl. (1886),
I«.t6;HZ. (1884) 52, S. 878. — 59) Alf. Haber, Die Gefkngennehmnng der Königinnen
Ibibeth nnd Marie toq Ungarn nnd dir KKmpfe K5nig Sigismnnds gegen die neapoU-
^■liMhs Ptatei und die Übrigen Beichsfeinde in den Jahren 1386—95. Sonderabdmek
*»A06. 66, n. S. 507. Wien, Gerold. 1885. 8^ 42 S. M. 1,20. Bez.: Szizadok
0<S5) 6, S. 589. — M) £. Kagelmaeher, Filippo Maria Visconti and K5nig Sigis-
«8i<L 1418 — 1581. Berlin, Siemenroth. 1885. 8^ 121 S. M. 2,50. Bez.: Szäzadok
Ö«W) 5, S. 448; MHL. (1886), 8. H., S. 254; CBl. (1885), S. 1178. — 61) Sfador
^irki, Mtfria, Magyarorszig kirtiyntfja. 1870—95. (C^sch. der angar. Königin Maria.)
"% Hntor. Charakterbilder.) Bndapest, Mehner. 1885. 8<^. 191 S. M. 5. (Mit
Witionen.) — Ä8») S. Kwiatkowski, Die Kanzlei-, Krön- nnd Hofbeamten
«^dans m. 1448/4. (» Monamenta PoIonUe historiea.) Bd. 18 (1885). Lemberg,
•rhg der Akademie. Bez.: MIÖG. (1887). — 63*) id., Ostotnie Uta Wladyslawa
^«n^Bszyka. (Die letzten Jahre des Wla^lana Ton Warna.) Lemberg, Gnbryno^icz-
^^südt. 1888. Bez.: HZ. (1886) 55, S. 162. — 68) Kolos Vaszar y,
JakiMWriehte der OeeohiektswisseaMhaft 1886. IL 19
n,d90 XX2II. L. Mangold: Uiig«ni.
gegen den Vorwarf des Eidbraches in Schatz. — Der dritte*^) Beitrag
enthält eine neae Quelle zur Geschichte der Schlacht bei Warna, der am so
wichtiger, da der Heraasgeber den Nachweis führt, daTs Dingos aas dieser
Quelle geschöpft habe. — Eine Parallele zwischen Johann and Matthias
Hnnyadi sei kurz erwähnt.**)
Die Regierang 'Matthias Corvinus* äafsert nach wie vor ihre an?er*
wüstliche Anziehungskraft. Mdrki**) gab einen kurzen AbriDs der ganzen
Regiemngsgeschichte Matthias'. Die ans den Jahren 1453, 1468 und 1500
stammenden, von ^Stessel*^ mitgeteilten Urkk. beziehen sich auf den
Türkenkrieg. — Oydri*^) entdeckte im Staatsarchiv von Florenz eine
Relation über die Streitmacht Matthias* im Jahre 1479. — Die Beziehungen zn
Podiebrad und Wladislaus von Böhmen schildert die Abhandlung ?on
Wurscher.**) — Stoewer'®) hat sich Albrecht den Beherzten in seiner
Eigenschaft als Reichsfeldherr gegen Matthias zum Helden erkoren. ^^)
Es folgt die Zeit der Jagellonen. Neue Gesichtspunkte betreff der
Wahl Wladislaus H. machte Fraknöi^^) geltend, dessen Studie auch in
deutscher Übersetzung erschienen ist. — Den ersten Feldzug Solimans gegen
Ungarn (1521) erzählte L. Kifs,''^) ohne Neues zu bieten. — Von grolaer
Wichtigkeit sind dagegen die Relationen der beiden päpstlichen Gesandten
am Hofe Ludwigs U., Gampeggio und Baron Burgio,^^) die von 15^
reichen, aber bisher weder von Eolldr-Pray, noch Theiner vollständig
publiziert wurden. Der Band enthält zunächst eine Vorrede aus der Feder
Ipolyis über die Verdienste des katholischen Klerus um die ungarische Geschichte,
und über die Entstehungsgeschichte der Mon. Vaticana; sodann eine Dar-
stellung der Zeitgeschichte, welche Fraknöi auf Grund der folgenden Nontial-
berichte (lateinisch und ungarisch) verfafste und endlich 136 Schriftstflcke,
Gesandtschaftsberichte, Briefe, Relationen und zwei Diarien von den Reichs^
I. UUszlö magyar kirily eskttszeg^se ^s a vämai yeszedelem. (Der Eidbruch WladiaUiu L
und die Niederlage von Warna.) (Programmabhandlung des Raaber Gymnasiams.) Bub,
Sanerwein. 1884. 8^ 140 S. — 64) Proehaska, List Andrzeja de Palatio o Kiese«
wam^Dskiej. Lemberg, Gabrynoyicz-Schmidt. 1882. Res.: Szäzadok (1886) 4, S. 874;
HZ. 49 (1884), S. 565. — 65) Nändor L^tminyi, P^rhuzam HunyadiJtoos ^Uitjü
kSzött u. s. w. (Paralelle zwischen Johann und Blatthias Hunyadi in bezog aof ihn
KriegBthaten.) Budapest, Athenaeum. 1885. 80. 37 S. — 66) S^dor M<rki,
Hunyadi Mityis. (Matthias HunyadL) (= 'Magyar Helicon'. Abt. H., H. 48.) Prefsbug,
StampfeL 1885. 8<*. 24 S. M. 0,40. Rez.: Szizadok (1886) 1, S. 94. — 67) ^^
Stessel, Aus dem ^ Archiv von Eisenstadt : Tört^nelmi Tär 8 (1885), S. 800/S.
Budapest. — 68) L. Öväry, Schilderung der Streitmacht König Matthias L: ib.S. 762/4.
BudapesL — 6V) Wurscher, Die Beziehungen des Königs Matthias von Ungarn n
Georg. Podiebrad und Wladislaus von Böhmen. (Programm der Realschule im IL Besirk
von Wien.) 1885. — 90) Stoewer, Albrecht der Beherzte von Sachsen als Bsieh»-
feldherr gegen Matthias Corvinus von Ungarn 1487: NASichsG. 4 (1888), Heft l/t.
Dresden. — 70*) X Käpolnay, Die Aufeeichnungen Kaiser Max I. ttber ^e EinDshia«
von Wien und Stuhlweifsenburg 1490: Sz^zadok 19 (1885), S. 156 — 64. BudspsiU
(Der Vf. führt den Beweis, dafs der Kommandant der Wiener Burg, Ladialaua Upor, neb
tapfer gehalten, aber der Übermacht weichen mufste.) — 71) ^- Fraknöi, Die Wtbl
Wladislaus H. (Ung.): ib. Heft 1/8. Budapest, Verlag d. Histor. (JeseUschaft. (Dentsebin
der Ungar. R. [1887].) — 7s) Lajos Kifs, Szulejman L hadjirata M^gyarorsitg
eilen. (Der erste Feldzug Solimans gegen Ungarn.) (Programmabhdlg. des PancsoTStr
Realgymnasiums.) Panosova, Beck. 1884. — 7S) Monumenta Vaticana historiam rsgui
Hungariae illustrantia. Series H. Tom. I. Relationes oratorum pontificiorum. 15)4/6.
Budapest, St. Stephan- Verein. 1885. 4^ M. 20. Rez.: AZg. (1885), No. 840 n. 547;
Arch. storico Itallano (1885) 6. Heft (Reumont); HZ. (1886) 2. Heft, S. 854; Un^v.B.
(1885), S. 848.
XXXn. L. Mangold: Ungarn.- II^l
tagen des Jahres 1525 und 1596. Sämtliche Dokamente sind in italienischer
Sprache yerfafst und geben Zeugnis von der scharfen Beobachtungsgabe
und rflckhaltlosen Offenheit, womit die Gesandten der Kurie den Personen
imd Dingen jener Zeit gefolgt sind.
Fraknöi^^) hat die erw&hnte Einleitung um ein Kapitel und ein Vor-
wort vermehrt, auch separat sowohl in ungarischer als in einer von
Prof. Schw icker besorgten deutschen Separatausgabe erscheinen lassen.
Auch von Oväri^^) erschien eine auf der genannten Quellenpublikation
fofsende Studie. — Dagegen konnte Neustadt^*) dieselbe für seine sehr
grfindliche Arbeit nicht mehr benützen. Neustadt weist im einzelnen nach,
wie jeder einzelne Faktor des staatlichen Lebens seit Beginn des 16. Jh.
in Verfall geraten sei und wie dieser allgemeine Niedergang die Katastrophe
Ton Mohacs heraufbeschworen habe.
Zur Geschichte der Bauern-Empörung unter Dözsa enth< das sub
N. 58 erwähnte Buch Lamansky einige neue Daten.
Allgemeines. Handbücher. Zeitschriften. — Unter den mit-
dhlenden Werken zeichnet sich die österreichische Geschichte von Huber^'')
in erster Reihe aus, von der im Berichtsjahr Band I und II erschien. Vf. hat über
mehrere Punkte der ungarischen Geschichte im Archiv für österr. Geschichte
angehendere Studien niedergelegt und dieselben dann im vorliegenden Hand-
buch in kurzer Fassung verwertet. (S. N. 69 u. N. 105.) Der I. Bd.
reicht bis zur Schlacht bei Dümkrut, Bd. II bis zum Tod Sigismunds. In
Bi n hat Vf. auch die magyarische Litteratur wenigstens teilweise, in be-
tracht gezogen. Der mir eingeräumte Raum gestattet nicht, eine eingehendere
Analysis des Werkes zu geben und verweise ich diesbezüglich auf die zahl-
reichen, günstigen Kritiken. Nur einige neue Nachweise will ich kurz
andeuten. So weist Huber nach, daTs König Emrich schon vor dem Nov.
1204 gestorben sein mufs; die Verschwörung des Banns Bank schildert er
richtiger als die vaterländischen Historiker (mit Ausnahme Paulers); über
die Fehden zwischen B61a lY. und dessen Sohn urteilt er gleichfalls klar,
ebenso wie über die Kriege zwischen Andreas H. und B61a. Die Nach-
richt betreff eines Bündnisses zwischen Venedig und Czar Dusan verwirft
«r mit Recht; den angeblichen Sieg König Sigismunds vom 4. Okt. 1419
verweist er in das Reich der Sage, die Erzählung von der Untreue der
Königin Barbara desgleichen.
An zweiter Stelle ist da£ Werk Klai6 zu nennen, welches nunmehr
in der von Bojnici6^^) verliegenden verläfslichen Übersetzung die Ge-
•
74) W. Fraknöi, Ungarn vor der Schlacht ron Mohics. 1524/6. Auf Grund
^tr pipsäichen Nuntiatur-Beriehte. t^ersetzt von J. Schwicker. Budapest, Laufer.
1884. 8^ XVI, 304 S. M. 6. Res.: CBL (1886), No. 46; DLZ. ^(1886), No. 29
(Knacs); StML. (1887), No. 2; Ungar.R. (1885), S. 851. — 75) L- Öväri , Vater*
Ibdiiehe VerhAltniise vor der Schlacht von Moh^s: Szizadok 19 (1885), S. 896—404 u.
^81—91. Budapest. — 96) L. Neustadt, Ungarns Ver&ll am Beginn des 16. Jh.:
^Hv.R. 5 (1885), S. 813 u. 387ff. Budapest, Kili^. 1885. Bez.: Sz4aadok (1885) 6,
^64S; C!BL (1885), No. 48; HZ. (1886) 56, S. 853. (Auch im Separatabdruck erschienen
[^- 59 S. M. 1].) -- 77) Alf. Huber, Gesch. Österreichs. Bd. 1/2. Gotha, Perthes.
18S&. 8®. XXVm, 618 S. u. XIX, 539 S. Bez.: Szizadok (1885) 5, S. 427 u. (1886)
1>S.78; GBl. (1885), No. 15 u. 86; DLZ. (1886), No. 4; HZ. (1887) 57, 1. Heft;
^A. (1887), Heft 10; Ungar. B. (1886), S. 90. — 7g) Vjekoslav Klaiö, Geschichte
^^nieiu von den ftltesten Zeiten bis zum Verfall des Königreichs. Übersetzt von Ivan
^«jnioii. Leipzig, Friedrich. 1885. 8^ 464 S. M. 10. Bez.: DLZ. (1885) No. 9.
19*
H^ßSi XXXJl L. Hangold: Ungarn.
BcMchte Bosniens bis zum Ende der Selbständigkeit des Landes (146B) herab-
führt. Der deutschen Übersetzung ist übrigens eine flüchtige Übersicht dei
Geschichte Bosniens von 146B bis 1878 beigefügt. — Die ersten Kapite
sind am besten gelungen. Man hat dem Buch den Vorwurf gemacht, dei
Vf. sei zwar überall auf die Quellen zurückgegangen, wisse aber nicht viel
mit denselben anzufangen. Trotz dieses Mangels füllt das Buch unbestreitbu
eine Lücke in der historischen Litteratur und wird Manchem gute Dienste
leisten. Vgl. auch die Noten.'*-®*)
Bef. verweist sodann auf die historischen Zeitschriften.®^*^)
Bibliographie. Bibliothekskunde. — Über die neuen £^
scheinungen der ungarischen historischen Litteratur *^ **) erscheint seit Jahren in
Sybels Histor. Zeitschrift ein kurzer Jahresbericht von Mangold.*^) Über den
Inhalt der drei bedeutendsten Fachzeitschriften giebt derselbe Autor ein knnes
Resümee in der 'Zeitschriftenschau' des 'Historischen Jahrbuchs* der Görres-Ge-
sellschaft. — Die wichtigste bibliographische Publikation verdanken wir dem
greisen KarlSzabö,**) der ein Verzeichnis aller vor dem Jahre 1711 in Ungarn
gedruckten, aber nicht in ungarischer Sprache verfafsten Werke heransgab.
In Summa beschreibt er 2452 Werke, von welchen 259 als verloren gegangen
79) X Lajos Mangold, A mogyarok tdrUnete. (Geschichte der Ungan.)
8. Aufl. Budapest, Franklin. 1885. 80. 118 S. M. 1,40. — 80) X O. Vargi,
A magyarok oknyomozö tSrt^nelme. (Pragmatische Gesch. der Ungarn.) Fttr Mittelschvleo.
Budapest, Franklin. 1885. 8<^. IV, 240 S. M. 8. — 81) X Istvän Batixfalvy,
Magyarok tört^nete. (Gesch. der Ungarn.) Für Mittelachulen bearbeitet. Badapeit,
LampeL 1885. 8^ 76 & M. 1. — 82) X Mihily HorvAth, A msgyarok
tört^nete. (Gesch. der Ungarn, für Mittelschulen.) 2. Aufl. Budapest, Franklin. 1886.
8^ yn, 286 S. M. 8. — 8S) X Kihn^n Kifs, Magyarorsz^g tSrt^nehne. (Ungsriiehe
Gesch., für Mittelschulen.) Budapest, Dobrovszky -Franke. 8^. 112 S. M. I,t0.
— 84) X Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild. Auf Anrsgng
Sr. kais. Hoheit Erzherzog Rudolf. Heft 1/6. Wien, Holder. 80. per Heft 60 K
(Erschien auch in ungarischer Übersetzung bei R^ay [Budapest].) — 85) X L. Äbafi
(Aigner), Haz4nk (Unser Vaterland) : HisL Z. ftlr neuere Gesch. Ungarns 2 (1885). BadapMt,
Aigner. 8«. 820 S. M. 10. -— 86) X Alex. SziUgyi, Tdrt^elmi Tir. (HiitA.)
Herausgegeben von der Ungar. Histor. Ges. Bd. 8 (1885). Budapest, Athenaeum. 8**
818 S. M. 10. — 87*) X id., Szäzadok (Jhh.). Organ der Ungar. Histor. Geselheh.
Bd. 19 (1885). Budapest, Athenaeum. 1885. 8<^. 774 S. M. 10. — 87^) ^
Iwan Nagy, Turul. Organ der Ungar. Heraldischen Ges. Bd. 8 (1885). Bndspeiti
Selbstverlag der Gres. — 88) X Archiv des Vereins für siebenbttrgische Landesknod«.
Bd. 20 (1885). Hermannstadt, Filtsch. 8^ — 89) X Job. Wolff, Korreepondeiubbtt
des Vereins fUr siebenbttrgische Landeskunde. Bd. 8 (1885). Hennannstadt, Miehstlis*
8<>. 152 S. M. 2. — 90) X Ede Margalits, A bto-bodrogmegyei tört^sebni
tärsulat ^vköngve (Jb. des bist. Vereins des Komitats Bto-Bodrog.) Bd. 1 (1885),
4 Hefte. Zombor, Bittermann. 1885. 8^ 128 S. M. 6. — 91) X KdUmän Demkö,
A Szepesmegyei tört^nelmi t^sulat ävkönyve. (Jb. des Zipser Histor. Vereins). Bd. 1
(1885). Leutsehau, Selbstverlag. S^. 121 S. — • 92) X B^ Koczdnyi n. Aotos
Zunft, Magyar kfinyv^azet 1884. (Bibliotheca Hungarica 1884). Budapest, Vereis d.
Ungar. Buchhändler. 1885. 8^ XXVIH, 128 S. M. 2. — 9S) X Igaaa Horvith,
Bibliographie der ungarischen Litteratur im Jahre 1885. (Beigegeben der IbgTtf
Kdnyvszemle.) 1885. Budi^est, Verlag des Nationahnuseums. — 94) X VerseichBii
sSmmtlieher Editionen der Ungar. Histor. Gw,: Sz&Eadok 19 (1885), Heft 5, Beiliga-
Budapest. — 95) L. Mangold, JB. über die bist. Litteratur Ungarns im Jahre 1885:
HZ. 59 (1888), S. 149—65. — 9<) K. Szabd, B^ magyar kfoyvtdbr. H. (Alte
ungarische Bibliothek. Bd. 2.) Bibliogr. Handbuch der von 1478—1711 in nieht-mi^-
rischer Sprache erschienenen vaterUlndischen Drucke. Budapest, Verlag der Ung. Akademie
1885. gr.8<^. XI, 754 S. M. 9. Bez.: Szä^dok (1885) 4, S. 874/5; KBL des Vereisiftr
siebenbttrg. Landeskunde (1885), S. 47/8; Ungar. R. (1885), S. 626.
XXXn. L. Mangold: üngvn. 11,296
zbnei werden; weitere 670 sind ünica. 478 haben Protestanten, 229
)Iiken zum Vf. Die relativ meisten Werke erschienen in der Jesoiten-
kerei za Tymaa. StofiTlich entfallen die meisten anf Theologie (797),
leschichte nnd Geographie nur 190. Lateinisch sind abgefafst: 1839
9r, deatsch: 294, latein-nngarisch 99. Ein Werk (Bocatias: Oratio
liea. Kaschan 1614) erschien in 25 Sprachen. Die meisten Auflagen
erl^te Gregor Molnirs Elementa ling^ae latinae. Fast alle 2462
:e sind kleineren Umfangs. Gegen Ende des genannten Zeitraumes,
dem Einfluß der Jesuiten greift das Lateinische immer mehr um sich,
lg jedoch das Ungarische nicht völlig zu unterdrflcken. Ich bemerke
Islich, daüs Szabö tber die 1792 ungarischen Werke, welche von 15B1
711 erschienen sind, schon frtther (1879) im ersten Band der ^Alt-
ischen Bibliothek' gehandelt hat. Diese Zahl ist mittlerweile durch
träge auf ca. 20GO gestiegen. — Die Arbeiten von Csontosi *'''**)
^ej^rpataky,**) betreffen den Hdss.- Schatz einzelner Bibliotheken.
* in London lebender Landsmann Kropf ^^^) verzeichnet jene vor dem
1 1711 erschienenen ungarischen Druckwerke, welche im British Museum
wahrt werden, femer einige Hungarica aus der^ Krakauer Universitäts-
1er grofsherzlichen Bibliothek zu Weimar. — AbeP^^) schilderte die
ichte der Bibliothek der Egydiuskirche zu Bartfeld. Die Bibliothek
schon Ende des 13. Jh. begrftndet worden sein; im Jahre 1479
i sie ihre eigenen Bäumlichkeiten in der Kapelle der Kirche. Die
ren Schicksale der altertfimlichen Sammlung können in der deutschen
lelzung dieses Buches nachgelesen werden.
Quellen-Bditioadii und -Untervaohangen. Die einschlägigen
Bände der Monumenta Yaticana Hungariae sind bereits unter N. 55
73 besprochen worden. — Sehr verdienstvoll ist die von Matthias
ian^®^ fortgeftlhrte neue Ausgabe der älteren ungarischen Quellen,
irichtsjahr erschien Bd. lY, dessen Inhalt die folgenden Chroniken bilden :
ronicon Posoniense, welches zuerst Franz Toldy fehlerhaft ediert hatte
). 2) Magistri Rogerii Carmen miserabile, in Ermanglung der Hds.
der Editio princeps (bei Thdröczy. Zuletzt durch Schwandtner heraus-
en). 3) Petri Ransani epitome rerum Hungaricarum. (Nach der Editio
)ps bei Sambucus, unter Vergleichung einer im National-Museum
Uten, Iflckenhaften Hds.) 4) Es folgen drei alte Stammbäume der
ischen Könige, sodann ein von Knauz aufgefundenes Verzeichnis der
(7) J- Csontosi, Die bisher erforschten Überreste der Corvina: Ungar. R. 5 (1886)|
)/l. Budapest. — 98) id., Die in der Wiener Hofbibliothek befindlichen, auf
1 bezog nehmenden Hdss. (= Magyar Könyysxemle.) 1885,8.182 — 281. Budapest,
des Mnaeums. — 99) Ladislaus Fej^rpataky, Die Veszprimer Kapitel-Bibliothek
ersten Hälfte des 16. Jh. (= Magyar Könyyszemle.) 1885, S. 136 — 51. Budapest,
des Kationalmuseums. — 100) L. Kropf, Alte ungarische Drucke in auslttndischen
heken. (== Magyar ^ K6nyyszemle.) 1885, S. 82/5. Budapest, Verlag des National-
BS. — 101) Jcxid Abel, A b^fai Sz. £gyed temploma kSnyvt^rinak tört^nete.
ist, Ungar. Akademie. 1885. S^, 206 S. M. 2,10. Rez.: Sz^Lzadok (1885) 4,
). (In deutscher Übersetzung in der Ungar. B. [1886], S. 555 erschienen.) —
M. Florianus, Historiae hungariae fontes domestici. Bd. 4. Chronica Minora.
ist, Verlag der Akademie. 1885. 40. 298 S. M. 4. Rez. : Szizadok (1885) Heft 9,
I. (Vgl. die in Sz^kzadok [1886] 5, S. 485 erschienene schlagende Erklärung Florians
iber der in der Budapesti Szemle [1885], S. 485 erschienenen unbegründeten Kritik
iHs.)
i
11^294 XXXn. L. Mangold: Ungarn.
Begrftbnisorte der Könige and kurze Mitteilungen über den TatareneinfaU
und die Hochzeit des Sohnes des Königs B61a lY. mit der Tochter des
Kumanenkönigs Kuthen. 5) Den Beschlufs macht eine Disquisitio de anno
natali et annis regiminis S. Stephani regis, in welcher Untersuchung der
Herausgeber auf Grund der Kamentzer Jahrbücher als Geburtsjahr des heil
Stefan das Jahr 975 festzustellen sucht. Damit stimmt eine von lUmzan benfltzte,
später yerlome Legende des heil. Königs flberein. Einer andern Nachricht
Ranzans zufolge ist Stefan im Jahre 1007 oder 1006 als Pilger nach Rom
gezogen. — G6resi^®*) edierte den 3. Bd. der auf die Familie KÄrolyi
bezug nehmenden Urkk. aus deren Familien-Archiv. Der Band enthält
Urkk. aus der Zeit 1491 — 1600, welche fast alle privatrechtlicher Natur sind.
Glttcklicher materieller Aufschwung ermöglicht es der Familie, sich ans dem
Stand des kleinen Adels in die Reihen der Grofsen des Landes zu erheben.
Am Schlufs des Bandes ist ein wertvolles Urbarium aus dem Jahre 1592
abgedruckt.
Von Quellenuntersuchungen ist nur die Arbeit Jul. Paulers'^^)
Aber die Hartvlc-Legende und deren Kodex zu verzeichnen, die nunmehr
auch in deutscher Übersetzung vorliegt, weshalb ich mich beschränken kann,
kurz darauf hinzuweisen.
Kultor- und Spesialgesohichte. Yerfassungs- und Recht8-
geschichte. — Unter den einschlägigen Arbeiten auf dem GeMet
der ungarischen Yerfassungsgeschichte hebe ich die Arbeit Hubers^^*)
und Fej6rpatakys*®*) hervor. Letzterer beleuchtete ^die Wirksamkeit
der königlichen Kanzlei unter den Königen aus dem Hause Arp4d. Der Kanzler
besorgte die Redaktion, Textierung und Ausstattung der königlichen ürkk.
Seinen Ausgangspunkt nahm er von der Stellung des einfachen ^Notaiins',
welcher die durch ihn verfafsten Urkk. auch selbst schrieb. Bald erhftlt
er den Titel 'Kanzler', seine Agenden bleiben aber dieselben. Am Ende
des 12. Jh. finden wir den Kanzler schon an der Spitze einer organisierten
Körperschaft. Die Ukk. werden jetzt von Notaren geschrieben, denen der
Kanzler die Directive angiebt und überwacht. Noch ist aber die Wflrde des
Kanzlers keine so grofse, als dafs sie sich mit dem Glänze des Bistnms
vereinigen liefse. Noch pflegt der Kanzler seine Stelle sofort niederzulegen,
sobald er Bischof wird. Allmählich steigt der Glanz der Stellung und parallel
mit dieser Entwickelung tritt der Kanzler von der faktischen Leitung der
königlichen Kanzlei zurück ; an seine Stelle tritt — zuerst in bescheidener,
später in bischöflicher und sogar erzbischöflicher Stellung der Vizekanzler,
während der Kanzler selbst nur mehr in seltenen, mchtigen Fällen nüt
Ausstellung von Urkk. sich befafst. — Zu Ende der Arp4denzeit wird die
Kanzlerschaft zur ersten politischen Landeswürde, während die Leitung der
Kanzlei ganz dem Vizekanzler zufällt. — Eine ähnliche Organisation, nur
103) Kümän G^resi, Codex DiplomaticuB comitam. Kirolyi de Nagy lUrolr.
Bd. 8. 1491—1600. Budapest, SellMtverlag. 1885. 8. XXHI, 688 S. M. 10. f^'
Szdlzadok (1885) 8, S. *279; Tunü (1885), S. 87. — 104) J* Panier, Die Hartn^
Legende und ihr Peeter Kodex: Ungar. R. 5 (1885), S. 62—72. Budapest. (Avt ^
Jahrg. 1884 der Sz^Lzadok Übersetzt.) — 105) Alf. Huber, Über die Älteste nogtriiel)«
Verfassung: MIÖ6. 6 (1885), Heft 8, S. 885. Wien, Gerold. , Res. : GBL (1885), S. 67€-
— 106) L. Fej^rpataky, A kirtiyi kanczelllLria az ArpMok koriban. (Die kSnigüek«
Kanzlei in der Arpidenzeit.) (= Histor. Abhandlungen der Ungar. Akademie.) Bv^tf^
1885. 8<>. 149 S. M. 2. Bez.: Ungar. R. (1885), S. 541.
XXXn. L. Mangold: Ungarn. II^iOB
im klemeren Habe, zeigea anch die Kanzleien der Königinnen und der
königlidien Prinzen, deren im 13. Jh. oft gleichzeitig mehrere bestanden.
— Den Beschlnfs der Abhandlang bildet die Schildemng der AnssteUnng
der ürkk., insbesonders die Anhängnng nnd Anfbewahrong des Siegels. —
Hit den Rechtsverhältnissen nnd verwandten Fragen beschäftigen sich
eine ziemlich grofse Anzahl von Arbeiten, ^^^~^^^) von denen ich einige
hervorheben wiU. Tentsch'^^) besprach die vom Prof. Tomaschek
entdeckte Quelle des Werböczyschen Tripartitums in der Snnmia legom,
welche in Wiener Neustadt in der ersten Hälfte des 14. Jh. entstanden
ist. — Von Gnst. Lindner erschienen drei einschlägige Arbeiten.^^*-^**)
Seine Ausgabe des Kodex Altemberger (und nicht, wie er ihn nennt:
Alteuberger) ist aber auf starke Opposition gestofsen. Auch seine Be-
lumptung, der Kodex A. sei schon im 14. Jh. geschrieben worden (während
die bisherige Ansicht dahin ging, derselbe sei im Jahre 1481 auf Voran-
kssong des BflrgermeiBters Thomas Altemberger entstanden), ist als nicht
bewiesen zu verwerfen. — Das grofse Werk des unermfidlichen Historikers
und Juristen Wenczels,^^'^) welches^ das alte ungarische Privatrecht
behandelt, sei wenigstens angeführt. — Oväri und Kolozsvdri^^*) edierten
den ersten Band eines neuen, von der ungarischen Akademie angeregten
Sammelwerkes, welches die Statuten und staatsrechtlichen Denkmäler der
nngarischen und sächsischen Nation, sowie jene der Szekler, aus dem 15.
bis 18. Jh. enthalten wird. Man vermifst ungern eine orientierende Ein-
leitong. Die Herausgeber haben femer das historische Moment vemach-
lisagt und nur die juristische Seite berücksichtigt.
Kircbengeschichte Ungarns. — Auch diese Disziplin ist
im erfreulichen Aufschwung befindlich. — Als das wichtigste Werk kann
107) X Fr. Sehaller, Grundzttge der Staatsverfassung Ungarns und der österr.-
iQgir. Monarchie. Fttr Mittelschulen. Hermanstodt, Kraft. 1885. 8^ 30 S. — 108) X
^r. Pesty, Das staatliche Territorium Ungarns und die Rechte der ungarischen Krone:
nogir.R. 6 (1886), S. 182—60. BudapesL — 109) X L. Köviry, Der Geist des
Feadalismus. Mit besonderer Berücksichtigung auf die Familie und Gesellschaft: Turul 8
(1885), S. 97—104 u. 167—66. Budapest, Verlag d. Ungar. Herald. Ges. — HO) X Fr.
Zimmermann, Die Nachbarschaften von Hermannstadt. Ein Beitrag zur Gresch. der
St8dte7erfas8UDg und Verwaltung in Siebenbürgen: A. f. siebenbttrg. Landeskde., NF., 20
(1885), S. 47 — 202. Hermannstadt. — Hl) Fr. T(eutsch)?, Eine QueUe des Werböczy-
^ta Tripartitum opus iuris consuetudinarii indyti regni Hungariae : KBl. des Vereins für
üebenbflrg. Landeskde. 8 (1885), S. 25/6. Hermannstadt. (Vgl. Tomascheks Aufsatz im
105. Bd. der Sitzungsberichte der Wiener Akademie [1884].) — 113) Gusztäv Lindner,
^ Altenberger f^le nagyszebeni k^ziraUinak szSyegkinyomatisa. (Der Kodex Altenberger.
TexUbdruck der Hermannstädter Hds.) Klausenburg, SiebenbOrgisches Museum. 1885.
8^ in, 300 S. M. 8. Rez.: KBL d. V. für siebenbttrg. Landeskde. (1885), No. 5/6
HlikLindners: Erd^yi Museum 4, H. 2; HZ. (1885), S. 842; Ungar. R. (1888), S. 810 ;
^L (1885), S. 842. (Erschien in ungarischer und deutscher Sprache. Vgl. auch Schu 1er-
^ibloys Aufsatz: Zum Altenberger Kodex [im genannten KBl. S. 75/6].) — IIS) id.,
^ Schwabenapiegel bei den SiebenbUrger Sachsen: Wiener SB. 109 (1885), S. 86—114.
^loi, (jerold. (Erschien früher in den Abhandlungen des Erd^lyi Museum [1884] 1, 161 S.)
^ 114) i<i- 9 I>ie Rulandssftulen bei den Zipser und Siebenbttrger Sachsen : Szdzadok 19
0885), S, 48 — 64. — 115) G. Wenczel, Das ungarische Privatrecht vor 1848. (Ungar.)
^pest, Pfeiffer. 8^ — 116) J- Kolozsväri und Clemens Oväri, A magyar
^^yhatösigok jogszab4Jyainak gyüjtem^nye. (Sammlung ungarischer staatsrechtlicher
^^«BluidLler.) Bd. 1. Statuten der Siebenbttrger Jurisdiktionen. Budapest, Verlag d. Ungar.
Hernie. 1885. S^. XLIX, 539 S. M. 10. Rez.: Szäzadok (1885), S. 260; HZ
(1888) 59, S. 158.
ä
n^gge XXXn. L. Mangold: Ungarn.
die Oeschichte der katholischen Kirche Ungarns vonBalics^^^ bezeichnet
werden, deren erster Band indes nnr bis zum Jahre« 1095 reicht. —
Ydrosy^^^) ontersaehte die strittige Frage betreff des Stiftnngsbriefes d«r
Martinsberger Abtei, welche Frage mit einer zweiten verquickt ist: wer
nämlich der erste Primas von Ungarn gewesen sei? In der genannten
Stiftangsnrk. erscheinen zwei Graner Erzbischöfe genannt (Dominik and
Sebastian). Horvdth hat in seinem letzten Werk beide verworfen nnd sidi
fttr Astrik (als ersten Primas) entschieden. Florian, Knanz und Fej^rpataky
erkannten die Urk. für echt, erklärten sich aber trotzdem gleichfaJle fOr
Astrik. Vf. sucht nan den Beweis zn führen, dafs die Urk. echt sei, ab
erster Primas aber Sebastian zu gelten habe. — Derselbe Autor ^^^ ^nte^
suchte die Frage der Trennung und Wiedervereinigung der Bicser nnd
Ealocsaer Diözese und kommt zu dem Resultat, daüs es ein selbständige!
B&cser Bistum nie gegeben habe, sondern nur der Sitz des Ealocsaer Bi»*
tums irgend eines zwingenden Grundes halber zeitweilig nach Bäcs veriegt
worden sei. Beide Diözesen seien aber schon vor dem Jahre 10^ mit
einander vereinigt gewesen. — Ein sehr verdienstvolles Werk verdanken
wir dem Innsbrucker Theologie-Professor Nie. Nilles.**®) Seine: 'Bei-
träge zur Geschichte der orientalischen Kirche in den Gebieten der Stefans-
krone' enthalten viel schätzbares Material, in erster Reihe eine chrono-
logisch und sachlich geordnete Sammlung von hier zum erstenmal veröffentF
lichten kirchengeschichtlichen Dokumenten, zu welchen der Yf. erläuternde
Exkurse giebt. In die Zeit des MA. fällt namentlich der Inhalt des zweiten,
bez. dritten Buches, welches die Geschichte der griechischen Kirche anter
den Rumänen in Siebenbürgen von ihren ersten Anfängen an enthälf ; ferner
die erste Hälfte des 5. Buches, welches der Geschichte der ungarischen
Ruthenen gewidmet ist. Noch nenne ich Timons^^^) und Dedeks^'^
Arbeiten und verweise im übrigen auf die Noten. ^**"^**) — Teilweise
117) Lajos fialica, A römai katholikns egyhiz tört^nete Magyaron^bui. (Oeieh'
der katholischen Kirche in Ungarn.) Bd. 1. 1000 — 95. (Preisgekrönt.) Budapest, Verbg
des St. Stefan-Vereins. 1886. 8^ YHI, 508 S. H. 6. Rez.: Sz^Lzadok (1885) 10,
S. 757. — 118) J* Värosy, Beitrüge zur Frage des Stiftungsbriefes der BCartinsboger
Abtei und zur Streitfrage» wer der erste Graner Primas gewesen : Tfirt^nelmi T^ 8(1885).
S. 715 — 24. BudapesL — 119) id., Zur Gesch. der Vereinigung der Kaloesasr iib4
B^ser Diözese. (= Schematismus der Diözese Kalocsa.) Kaloesa. 1885. Rez.: Bät»^
(1885) 3, S. 280. — 1130) Nicol. Nilles, Symbolae ad illustrandam historiam w^
Orientalls in terris eoronae S. Stepbanif ina'r<TnAtn partem nunc primum ex raris tabulsrii«
romanis, austriads, hungaricis, transilyanis, croaticis, societatis Jesu, aliisque fontibns soeetn
diffieultatibus erutae. 2 Bde. Innsbruck, Rauch. 1885. 8<>. I, 496 S., 11, 497— 1088 S.
M. 18. ,Rez.: Magyar Sion. (1886), Januarheft; HJ. (1886), H. 8; HZ. 56, S. 852 v. 586.
— 191) Akos Timon, A pärb^r Magyarorsz^n. (Das Lecticale in Ungarn.) Budapest.
Pallas. 1885. 8^ 411 S. M. 8. Rez.: Budapest! Szemle (1885), Mftrz; Ssissdok
(1886) 1, S. 98. (Daran knüpfte sich eine Polemik in BroschOrenform mit Prof. M
KovAcs und Rosner.) — 139) L. Dedek, Gesch. der Ernennung der BisehSfe in
Ungarn. 1000— 1526. (= Arbeiten der Seminarzöglinge von Budapest. [ÜDgtfi«e^l
48. Jahrg., 2. Bd.) Budapest, Selbstverlag. 1885. 8^ 168 8. If. 2. Rez.: Ssiwlok
(1885) 6, S. 540. — 183) X Monographie der röm.-kathol. Kirchengemeinde Gjtnyia^
(Anl&fslich des lOOj. JubiUums der Kirchen-Gemeinde.) TemesviLr, Selbetverli^. 1885-
80. 841 S. ^ 134) X J. Karicsonyi, Magyarorszig ^s a nyugati egyhiuaktdii.
(Ungarn nnd das grofse Schisma der abendlttndischen Kirche.) Doktor-DisserUtion. Qt^^
wardein, Selbstverlag. 8^ 89 S. Rez.: Szäzadok (1885) 7, S. 628. — IM) ^^
Radics: Die orthodox-orientalischen Partikularkirchen in den Lllndem der ungiriicheft
Krone. Budapest, HomyAnszky. 1885. 8^ 112 S. — 126) X Gr. Novarow, D>*
Klöster in Österreich-Ungarn. Brttnn, Druckerei der Benediktiner. 1885. 8^ 44S. M.O.S0'
XXXn. L. Hangold: üogm. JlßXf
«emgiteiis gehört auch P. HnnvalfyB^^^) Aafsatz in diese Rubrik,
weldier die vielfachen Yerbindnngen der ungarischen gelehrten Welt
fflit den Kreisen der Husaiten aufhellte. Nur so läfst sich dann die
historische üiatsache erki&ren, dafs die berflhmten Kompaktaten in Igiau
(1437) auch in ungarischer Sprache verkündigt worden seien. Jirecek
erwies auch die Angabe, dafs die älteste vorhandene ungarische Bibelüber-
setzimg von Hussiten herrühre. — Vgl. mit dieser Untersuchung die stofflidi
verwandte Arbeit Loserths.^'^)
Lokalgeschichte. — Unter den vorliegenden, zahlreichen
Arbeiten***"^*') müssen in erster Reihe das Werk Pestys^*®) und die
Geschichte der Stadt Ofen und Pest von Fr. Salamon^^*) namentlich
hervorgehoben werden. Pesty geniefst nicht mit Unrecht einen guten Ruf
«1b geschickter und gründlicher Komitats-Monograph. Das Werk Salamons
leidnet sich wie alle Bücher dieses scharfsinnigen Historikers durch
selbständige Forschung aus. Näher darauf einzugehen, verbietet der Raum,
doch mache ich aufinerksam, dafs ausführliche Besprechungen über das Buch
Mich in deutscher Sprache vorliegen.
Kulturgeschichte im engeren Sinn. — Ein mit
gro&em Fleifs bearbeitetes, aber nicht immer verläfsliches Handbuch von
Bihari eröflhet den Reigen. ^^^) — Salamon^^^) hat einen Abschnitt
der eben besprochenen Geschichte der Stadt Ofen und Pest separat
erscheinen lassen und sucht nachzuweisen, dafs die Angabe Heltais, König
Hatddas Gorvinus habe eine Hochschule für 40000 Studenten erbauen wollen,
irrig sein müsse. Vielleicht bezieht sich jene Nachricht auf die Errichtung
127) P- Hunvalfy, Josef Jirecek und die ungarischen Hussiten: Ungar. R. 6
(1885), S. 742. BndapesL — 128) Loterth, Über die Versudie, die widif-hustitischen
Uhren nach Österreich, Polen, Ungarn, Kroatien u. s. w. zu verbreiten : BCYGDB. (1886),
Ko. 2. Prag. — 129) X P. Krizkö, Das Anwachsen des Besitzes der Stadt Kremnitz:
, Sziadok 19 (1885), S. 252/9. Budapest. (Kremnitz galt nicht mit Unrecht f&r dir
niehste Stadt Ungarns.) — ISO) X V. Myskovszky, Die Befestigungswerke dee
Stidt Sjwehaa im MA. (Programm der Kasohauer Realschule.) Kaschau. 1885. Rez.:
Ss^ok (1886) 5, S.442. — ISl) X M. A. Sch(uster)?, Deutsch-Kreuzer Lokalnamen:
KBL d. y. f. siebenbfirg. Landeskde. 8 (1885), S. 8/7. Hermannstadt. — 1(2) X Alex.
Ttkics, Komiirom IV. B^ alatt. (Komom zur Zeit B^las IV.) Komom. 1885. 8^
28 S.— ISS) X J. Torma, Die Grafschaft Zonuk : Tort^nekni TiLr 8 (1885), S. 481--504
lad 674—724. Budapest. — 1S4) X J. KArolyi, Verschwundene Ortschaften im
StaUweifsenburger Komitat. (Ungarisch.) (= Jb. d. Stuhlweifsenburger HV.) 1885. —
liSi X L. Köviri, Die Denkmäler Siebenbürgens. (•= Pulszky - Album.) Jubilftums-
lehrifL Budapest. 1885. 4^. Bez.: Szizadok (1885)8, S. 278. (Verficht die Meinung,
^ die Ungarn schon bei der Okkupation des Landes Burgen vorgefunden hätten.) —
tM) X Kabos Kandra, Existierte früherer Zeit ein Komitat Szerencs?: Szäzadok 19
(1885) S. 241-— 52. Budapest. (Verneint die Frage.) — 1S7) X id., Szabdcs megye
■laknüsa. (Entstehung des Komitats Szabolcs.) (= Histor. Abhdlgn. der Ungar. Akademie.
^- 12 (1885), H. 2.) Budapest, Akademie. 1885. 8®. 40 S. M. 0,60. — 1S8) Frigyes
^eity, Krassö yirmegye tSrt^nete. Bd. 2, 2. Teil. (Gesch. des Komitats Krassö.)
^pest, Athenaeum. 1885. 8®. 349 S. — 1S9) Ferencz Salamon, Budapest tort^nete.
(Gcsdu der Stadt Ofen und Pest). Bd. 2 u. 3. Quellen und Kritik. Budapest, Selbst-
»»lag. 1885. 8®. Vni, 615 u. II, 881 a M. 8 u. 5. Rez.: HZ. (1888) 59, ,S. 161;
Ss^ok (1887) 1. H., S. 48; Ungar. R. (1886 u. 1887). — 140) P- Bihari, AltaUmos
^ buai mfvelod^tört^net. (Allgemeine und vaterländische Kulturgesch.) 2 Bde. Buda-
Hit, LampeL 1885. 8^ 606 u. 679 S. M. 16. Rez.: Budapest! Szemle (1885). (Mit
113 Illustrationen. Bd. 1 enthält das Altertum u. MA., Bd. 2 die NZ.) — 141) Fr.
^tUmon, Die Universität des Kdnigs Matthias: Ungar. R. 6 (1886), S. 577—83. Budapest,
i^ Kapitel des Werkes «Oesch. der Stadt Ofen und Pest' desselben Vf. Aus Bd. 2.)
11,298 XXXn. L. Mangold: üagarn.
eines befestigten Lagers oder dergl. — L. N^methy^^^ verdanken w
einen Beitrag znr Lebensgeschichte des Hamanisten Piso (1526). —
Eng. Abel^^^) schilderte die Wirksamkeit der gelehrten Homanistin und
Theologin Isota Nogarola (geb. am 1418, gest. 1466). — Weitere Arbeiten
siehe unten. ****^**)
Handel nn d I n dnstrie. — Fej^rpataky^**) publizierte
Rechnungsbttcher mehrerer Städte, so jene der Stadt Schemnitz aus den
Jahren 1364—1406 ; jene der Stadt Prefsburg (1364—1410) ; der Stadt Nen-
sohl (1386—99) ; jene der Stadt Tymau (1394—1455) und Oldenburg {im
bis 1455); jene von Bartfeld (aus den Jahren 1418 — 44) und jene ?on
Eremnitz (1423 — 50). Das Buch ist eine Fundgrube fOr innere GescMchte,
namentlich für die Geschichte der Steuern und Zölle, Münzgattungen, Aber
Preise u. dgl. Sämtliche Urkk. sind entweder deutsch oder lateinisch Ter-
fafst. — Hlatkys^^'O Arbeit beruht gleichfalls auf archivaüschen Stadien.
— B^laMajldth^^^) erblickt die ersten Keime des einheimischen Zunft-
wesens in den verschiedenen Fraternitäten, deren Statuten und getstlichen
Ursprung, sowie spätere Entwickelungsstudien vor und nach der Schlacht bei
Mohäcs verfolgt werden. — Hier sei auch J. Wolffs^^^ Abhandlung
genannt.
Kunstgeschichte. — Die einschlägigen Arbeiten sind nicht
von Wichtigkeit. "<>-"*)
Die rechtliche Stellung Kroatiens zu Ungarns
zieht immer aufs neue die Aufmerksamkeit sowohl der Politiker wie Histo-
riker und Juristen auf sich. Der Vorkämpfer der ungarischen Staatsidee,
Friedr. Pesty^**) hat 100, vorher in der Tagespresse und in Revuen
148) L* N^methy, Zur Lebensgesch. Jakob Pisos: Tört^elmi Tir 8 (1885),
S. 764/7. Budapest. — 14S) Jend Abel, Isota Nogarola. (= SprachwissenschaftL ood
Philosoph. Abhandluxigeii d. Ungar. Ak. [ungar. Sprache] Bd. 12 [1885].) Badap«it,
Akademie. 1885. 8^ 82 S. M. 1. Bez.: Ungar. B. (1885), S. 588. ~ lU)^
Sändor N^yery, A kSz^pkori egyetemek. (Die Universitäten im MA.) Kaloctt,
Malatin. 1885. 8^ 87 S. M. 0,80. — 145) X Alex. Nagy, SohulkomSdien in der
Bibliothek des ungarischen National-Musenms : Ungar. R. 5 (1885), S. 91 — 120. Budspot
(Aus der Magyar Konyyszemle übersetzt.) — 146) L^zlö Fejörpataky, Magyaroru^
virosok r^gi sz4madiUkonyvei. (Alte Rechnungsbttcher ungarischer St&dte.) Bodsp^itf
Ungar. Akademie. 8<>. 149 S. M. 2. Bez.: Szäzadok (1886) 1, S. 88. — 14?)^'
Hlatky, Zunft- Verhültnisse und merkantile Verhältnisse zu Kremnitz während des 15./7. 3^
(Programm der Kremnitzer Staatsrealschule.) Kremnitz. 1885. Bez.: Sz^oadok (1886) $>
S. 441. — 148) B^ MajUth, Die Calendae-GeseUschaften : Szizadok 19 (1885),
S. 568—79. Budapest. — 149) Job. Wolff, Beiträge zur siebenbOrgisch-deatBehen
Agrargesehiohte. (Programm des Muhlbacher Gymnasiunui.) Mtthlbaeh. 1885. 4*
58 S. (Vgl. KBl. des Vereins für siebenbttrg. Landeskde. [1885], S. 120.) ~ IM) ^
KiLroly Pulszky, Az ostvössög remekei Magyarorsz4gon. (Hervorragende Werke der
Goldschmiedkunst Ungarns.) Heft 1/4. Budapest, GrilL 1885. 4^ ä SOS. p«rHeft
M. 20. — 151) X J. Csontosi, Die von Attavantes gemalten Corvinkodexe. (^ UsgTtf
Könyvszemle.) (1885), S. 245 — 54. Budapest, Verlag des Nationalmusenms. — lU)^
V. Myskovszky, Kunstdenkmale) des MA. und der Renaissance in Ungarn. 9. — 10. Li«^
(Schlufs.) (Deutscher, französischer und ungarischer Text.) Wien, Lehmann-WenUel
1885. 2<>. 81—100 Tafeln. M. 18. — 153) X Uszlö R^thy, Magyar styL (Ungariichtf
Stil.) Budapest, Nomy^nszky. 8®. 52 S. M. 1,20. (Sucht die Spuren eines selbsttodigeD
Ungar. Kunststils bis ins MA. nachzuweisen.) — 154) X Gyula De^si, A rensiMt»^
hatisa korunkra. (Die Einwirkung der Renaissance auf unsere Zeit.) Budapest, OrimB*
1885. 8<*. 48 S. M. 1. — 155) Frigyes Pesty, 100 politikai 4s tfirttfneti krel
Horvätorsz^öl. (100 politische und historische Briefe ttber Kroatien). Budapest, Aksdeoi«-
1885. 80. Vm, 419 S. M. 6. Rez.: Szäzadok 1885) 3, S. 286, 6, S. 538 n. 9, S. 739-
XXXIL L. Mangold: Ungarn. 11,399
snchienene Aafsätze and Artikel za einem Bache vereinigt, dessen Tendenz
lahm gebt, nachzuweisen, dafs Ungarn das Recht besitze, Kroatien völlig
m reinkorporieren und jedwelche separatistische Tendenz zu unterdrücken.
- Von kroatischer Seite liegt eine einschlägige Arbeit von Jellinek and
?liTnicz vor.^**)
Zar Geschichte der Ramänen. — Die Kontroverse
Iber Abstammang and Rückwanderang der Rnmftnen nach Siebenbürgen
Mrte gleichfalls neue Arbeiten zutage. Anläfslich des Erscheinens des
Werkes von X6nopoP^'0 hat Paul Hunvalfy sein gewichtiges Wort
irtönen lassen. Derselbe hat auch dem einschlägigen Werk von Maniu
m kritische Besprechung angedeihen lassen. ^^^)
HülibwissenBOhaften« Hieher zählen einige Werke über Oenea-
Qgigi6»-i6ij in ^erster Reihe die Arbeiten von Wertner, ^•'■^•*) der den
)tammbaum der Arpäden und Anjous rektifiziert. Desgleichen eine Arbeit
m Val. Horväth.^*^) — Hieran reihen sich einige Arbeiten auf heral-
iiachem Gebiete, ^••~^'*) darunter das von Altenburger und Rum-
)old^^^) herausgegebene Wappenbuch des Königreichs Ungarn, das grofse
IM) Georg Jellinek und Jos. Plivnicz, Das rechtliche Verh<nis Kroatiens zu
UnguD. Wien, Wenedikt. 1886. 96 S. M. 1,80. — 157) A. D. Xtfnopol, Lee
ioiunains au Moyen-Age. Une ^nigme historique. Paris, Lerouz. 1886. Rez.: Budapesti
iiemle (1886), (Paul Hnnvalfy); Antwort X^nopols: Rom&nische R. (1886), 6; Szizadok
im) 4, S. 875; BflÖG. (1887), H. 4 (Jung); AZg. (1886), No. 121 (Schuchardt). ^
158) V. Maniu, Zur Creschichtsforschung über die Rum&nen. Deutsch von P. Brosteanu.
!. Aufl. Leipzig, Pfau. 1886. 8^ 168 S. M. 2. — Rez.: Vgl. die eingehende Be
ipnehnng yon Paul Hunvalfy in der Ungar.R. (1886), S. 87—90. — 159) X Irin
Ugy, Die Fanulie Cs4k: Turul 8 (1886), S. 49—67 und 119—22. Budapest, Verlag
i«r Herald. Ges. (Der Stammbaum wird von c. 1200 — 1447 nachgewiesen.) — 160) X
i£ Nikolaus L6z&r, Genealogie der Familie Kelneki: ib. S. 11/7. Budapest, Verlag der
icrald. Gee. (Nachweisbar von 1271—1890.) — 161) X Fr. Kubfnyi, Die Familie
^nim Arpiden-Zeitalter: ib. 2 u. 8 (1884/6). Budapest, ^Verlag der Ungar. Herald. Cres.
~ 163) M. Wertner, Ein Klterer Stammbaum der Arpiden: ib. 8(1886), S. 106 — 18.
liuUpest. — lOS) i d. , Die £hen der ArpAden. Eine politisch-genealogische Studie : ib.
U45— 57. Budapest. — 164) id., Genealogie und Geschichte: Der Adler (1884).
^m. Bez.: Turul (1886), S. 96. (Auch im Separatabdruck 1886 erschienen. ^Handelt
>MODders fiber den Stammbaum der^Anjou-Dynastie.) — 165) B&lint Horv&th, Az ArpMhiz
lemnts^fidja. (Die Genealogie der Arpiden - Dynastie.) (Programmabhandlung des Graner
'Tiniiasiuma.) Gran, Buz^ovits. 1884. 8^ 118 S. — 166) X Br. A. Nyiry, Da»
Wappen des ICatthias Moghi 1418: Turul 8 (1886), S. 67/9. Budapest. — 167) X L.
'^methy, Beitrüge zur (jenealogie der Familie N^methy: ib. S. 26/9 und 66 — 72.
^dspett, Verlag der Heraldischen Ges. — 168) X Br. A. Nyiry, Das Wappen des
Wdict Azzywelghi 1437: ib. S. 166/7. Budapest. — 169) X Elem^r Soös, Wappen
lir Funilie Soös 1418 (Samt Abbildung): ib. S. 114/9. Budapest. — 170) X Fr.
Ubinyi: Wappen und Abstammung der Familie Vidffy de Mohora: ib. S. 1/6 und 68/6.
^od^st, Verlag d. Herald. Ges. (Der Stammbaum ist von 1418 — 1612 nachweisbar.
^Wappen stammt aus dem Jahre 1418.) — 171) X JuL Dudis, Vom heraldischen
^: ib. S. 137/9. Budapest, Verhig der Herald. Ges. — 173) X B^ Pösta,
Ednige Bemerkungen zur Frage des ungarischen Landes-Wappens: ib. S. 18 — 26. Budapest.
"^ 17S) X J. Szendrei, Das Wappen der Stadt Miskoltz: ib. S. 6—11. Budapest.
^: Szizadok (1886) 4, S. 378. (Mit 7 Abbildungen. Vf. führt den Nachweis, dafs
1^ Sigismund der Stadt das Wappen verliehen.) — 174)«X Lajos Alleker, A lovagrendek.
^ Ritterorden.) (Programmabhandlung des Ungarischen Altenburger Gymnasiums.)
Coburg, Alex. Cz^h. 1884. Rez.: Szidadok (1886) 2, S. 176/7. (Behandelt auch die
^A Ludwig des Grofsen und Sigismund begründeten Ritterorden.) — 175) G. Alten-
^i^rger und B. Rumbold, Wappenbuch des Königreichs Ungarn und seiner Neben-
^^r, 7. HefU Budapest, Grimm. 1886. 8 S. M. 4. (Mit 20 Tafehi.)
xxxni.
K. Haebler.
Spanien (1883|5).
Selbst an den bedeatendst«n Arbeiten der neueren Hpanischen HisK
vird der deoUche Gelehrte oft mit Sclunerz den Mangel einer echten
fischen Kritik vernÜBsen and nur die Reichhaltigkeit des arkandlichen Mal
trägt oftmals die Schuld, dafs die betr. Vff. nicht in so arge Intamei
fallen, dafs ihre Werke fast wertlos werden. Es ist daher sehr begrei
dafs die Arbeiten auf dem Gebiete der UA. liehen Geschichte wenig
reich sind, nnd oft sich aaf die Heransgabe MA.licher Quellen
Urkk. beschränken.
Das einzige Werk, welches eine gröfsere Periode darstellend beha
ist daher auch nicht von einem Spanier : es ist D a h n s ^} Gesc
des Westgotenreichs, die in zweiter Auflage erschienen ist. Wi
erste zeichnet sie sich durch erschöpfende Kenntnis der Qnellen not
Litteratnr, sowie durch sorgfältige Kritik ans. Der neuen Anfli^ i
tümlich ist' eine Untersuchung Ober Ulfilas, und eine Kritik met
spanischer Publikationen, die das obige Urteil vollkommen bestätigt,
kleineren Beitrag zur Geschichte des Gotenreichs liefert Apraiz,*) i
er, im Anschlufs an die Familienverhältnisse des h. Isiddhis nachweist,
Cartagena mit einem Teile der Ktlste dnrch einen Vertrag AthanagUd
in die Gewalt der Byzantiner kam, und bis 630 darin verblieb. Dai
enthält die Arbeit interessante Notizen Aber das Verhältnis des Arian
178) J- Siebmachei, GiofMa *Ug«meiDea Wappenbnch. Neos Anflige.
Adal von Ungarn umt dan NebeaUndam dar aDsuiacban Krona. BAU-beit«
Ivaii Stgy nnd G4za CeeighaS. Oezeicbnat von Tid Irin;!. Uafening
Nürnberg, Bkoer-IUape. 1885. i". Bez.: SOzidok (1885) 9, S. 69!; Tonil (
3. B6. 141, 165. — 177) H. Uarczitli, Dm alteate Wappen Ungsmi: Anb»
XXII. K. Haebler: Spmien (1888/5). 11,901
4
ond KatholidsmiiB anter den letzten arianiscli-gotischen Königen. Von der
Chronik des Anonymus von Cordoba hat Tailhan*) eine Prachtausgabe
veranstaltet, die aber trotzdem einen bedeutenden historischen Wert der-
selben nicht zu erweisen vermag. Codera^) hat seine Ausgabe der bio-
^phischen Encyklopädie des Aben-Pascualis zu Ende geführt. Unter dem
ntel ^Historische Studien' hat Fita*^) eine Anz&hl kleiner Beiträge zur
IIA.lichen Geschichte Eastiliens vereinigt, die meist im Boletin der
königL Geschichtsakademie erstmalig veröffentlicht worden waren.
Wiederum beschäftigen sich zwei neue Werke mit der vielumstrittenen
^Vage der aragonischen Staatsverfassung. Oliver y Esteller^) handelt
Itrflber in seiner Antrittsrede vor der Akademie in dem Sinne von Balaguer
i a., die in den aragonischen Freiheiten das Ideal einer MA.lichen
itaatsveriassung erblicken. Ben entgegengesetzten Standpunkt nimmt Y. de
a Fuente^ ein. Seine kritischen Studien, von denen zwei Bände
iscbienen sind, bilden die hervorragendste spanische Leistung auf dem
reblet MA.licher Geschichte. Es sind einzelne Abhandlungen über
ist alle strittigen Punkte der Geschichte Aragons, die mit wirklicher Kritik,
renn auch nicht ohne ein gewisses Wohlwollen für das aragonische Eönig-
UD behandelt werden. Aus dem ersten Bande hebe ich die Kapitel über
lamiro I. (1) und über die Ehe Alfonsos I. mit ürraca von Kastilien (3)
error. Der zweite Band ist der Staats- und Ständeverfassung Aragons
Dr der Union gewidmet, und vernichtet mit köstlichem Sarkasmus die land-
iofigen Ansichten von den aragonischen Freiheiten. Ein dritter Teil soll
ie Union selbst eingehend behandeln.
Siscar^) liefert urkundliche Beiträge zur Geschichte der Grafschaft
rgel vom 12./14. Jh. — BoudondeMony*) weist nach, dafs Andorra ein
3hen der Bischöfe von Urgel war, welches die Grafen von Foix, und dann
e französische Krone, von der Familie Gaboet im IL Jh. erbte. Ref.^^)
98t an den Hermandad-Urkk. des 13. und 15. Jh. nach, dafs diese Insti-
äon eine Anmafsung königl. Hoheitsrechte durch die Städte darstellt. —
3rnandez y Gonzalez,^^) bekannt durch seine Arbeiten über die Rechts-
Bchichte der spanischen Juden, veröffentlicht eine für diesen Gegenstand
ekwichtige Urk., die Verordnung des jüdischen Kongresses in Yalladolid
m Jahre 1432.
S) J. Tailhan, Anonyme de Cordoue. Chronique rimtfe des derniers roiB de Tolöde
de U conqudte de TEspagne par les arabes. Paris, Leroax. 1886. Fol. XZ, 206 S.
4) F. Codera, Aben-Pascualis Assila. yoL II, p. 8. Bfadrid, Rojas. 1884.
iL 11,20. (VergL JB. 1882, II, 426*.) — 5) Fidel Fita, Estudios historicos:
drid, Fortanet. 1886. 267 S. (Yergl. JB. 1882, U, 480>.) — 6) B. Olivejr
Siteller, La nacion y la realeza en los estados de la corona de Aragon. (= Discursos
los aate la B. Acad. &e.) Bfadrid, Ginesta. 1884. 4<>. 166 S. — 7) V. de laFuente,
Adios criticofl sobre la historia y el dereeho de Aragon. Ser. I, II. (= Colecdon de
ritores casteUaDOs 22, 84.) Madrid, TeUo. 1884/6. 880 u. 440 S. — 8) B. de
■ear, La earta puebla de Agramnnt y los priyilegios concedidos & la misma viUa por
condes de Urgel (1168—1814). Barcelona, Jepus. 1884. 4®. 66 S. — 9) Ch.
ndon de Hony, Origines historiques de la question d' Andorre: BECh. 46, S. 96 — 107.
1#) K. Haebler, Über die Klteren Hermandades in Kastilien : HZ. 68, S. 886—401.
11) F. Fernandez y Gonzalez, Ordenamiento formado por los procnradores de
sljsmaa hebreas, pertenedentee al territorio de los estados de Castilla, en la asamblea
Itknda en Yalladolid el ano 1482 : Boletin de la B. aead. de la historia 7 (1886). Madrid,
ttnet 1886. 40. 116 S.
\
nd02 XXXIY. £. Hubert: Belgique.
XXXIV.
. E. Hubert
Belgique.
Ethnographie et göographie. Une discussion trds interessante m
las origines de la popalation flamande a ^t^ soalev^e k racad^mie royale
de Belgique par A. Wauters.^) La conclasion de l'honorable archiviste
est que la Belgiqae flamande doit essentiellement son caractöre aax Francs.')
Ni les Saxons ni les Frisons n'ont an röle k pr^tendre dans la grande
transformation qai s'est op^r^e au Y® si^cle. Les Sndves seols ont droit
ä ane mention en Flandre k cöt^ des Francs. L. Yanderkindere')
a soatenn an contraire qu'il fant faire une place aux Saxons et aux Frisoos
dans r^tude des origines beiges. —
Vanderkinderea combattu ropinion de Longnon et de De Ylaminck,
qui placent le territoire des M^napiens exclusivement sur la rive gauche de
la Meuse.^) n a abord^ ä cette occasion, plusieurs questions relatives 41a
g^ographie ancienne de la Belgique.
Histoire gönörale. De Pauw a publik une notice sur 'an Yieil
Kentier des Seigneurs d*Aadenarde aux XIII® et XI Y* siöcles'. C'est od
livre des rentes de ces seigneurs ; il contient des indications tr^s pr^cises sur
an grand nombre de terres, sur la condition des personnes et sur les plaids
g6n6raux.*) —
Devillers a 6tudi6 d'aprös des documents nouveaux, puis^s sortoat
aux archives de Mens et de Lille, la guerre qui ensanglanta la Holiande
de 1401 ä 1412.'-»)
1) A. Wauters, Sur les premiers temps de Thist. de la Flandre: BalL de Tacid.
d'arehtfoL de Belg. 8« S. 9. Braxellee, Hayez. — 2) itl-» Les origines de la popnktioD
flamande de la Belgique: BARB. 10. Bruxelles, Hayez. 87 S. Fr. 1,60. — S) ^
Vanderkindere, Les origines de la popalation flamande. La question des Su^tm ot
des Saxons: BulLdeTacad. roy. de Belg. 8« S. X. Braxelles, Hayez. — 4) i<l*} Notice tax
Templacement des Aduatiques et sur quelques autree questions de g^ographie aneienns de
la Belgique: ib. Bruzelles, Hayez. — 5) De Pauw et Vuylsteke, Rekeningen dar
Btad Gend. Tydvak van Jacob van Artevelde. 1886 — 49. III« toL 2« partie. Gtnd,
Hoste. 288 S. Fr. 6. — 6) N. de Pauw, Note sur un Yieil Bentier des Seignean
d'Audenarde aux Xllle et XIY« si^es: BulL delaComm. roy. d'hist. lY« s^r., t. XU —
7) C. Devillers, La guerre de Hollande de 1401 k 1412: ib. — g) E. vis des
Bussche, De la port^e du mot Keure dans les chartes de Flandre: La Flandre 16. —
9) M. Heins, Des variations du cours de l'Escaut depuis les temps primitifti: MMSSgv
des Sciences bist, de Gand. 87. Gand.
XXXV. W. Wattenbfteh: Paliographi«. 11,903
XXXV.
W. Wattenbach,
PalSographie.
Handbücher. — Der schon ^) rühmend erwähnte, seitdem bereits
in neuer Ausgabe erschienene^^) GrnndriTs von G. Paoli, ist, mit einigen
Zosfttzen and Yerbessernngen des Vf. von Prof. Lohmeyer in Eönigs-
yerg flbersetzt^i^) und dadurch als zur Einfahrung in diese Studien nütz-
iches Handbuch leicht zugänglich gemacht. Doch bedarf es der Berich-
igDng, dafs die jüngere Kapitalschrift nach der richtigen Bemerkung von
'. nicht durch gröfsere Kunstfertigkeit (S. 4), sondern im Gegenteil
irch Künstlichkeit (artificio, arte riflessiva) sich unterscheidet. — Die mir
icht zugänglich gewordenen Schriften von E. M. Thompson*) und
ndreoli^) beschränken sich, den äuTseren Angaben gemäfs, nur auf kurze
mrisse, und Thompsons Ansichten sind uns ja durch seine vortreffliche
inleitung zur Talaeographical Society* hinlänglich bekannt.
Faksimilierung. — Die fällige Lieferung der Palaeographical Society^)
ingt wieder eine Beihe ausgezeichnet schöner Blätter aus dem Brit. Mus. :
5) das Griech.-Lat. Glossar des 7. Jh. in kräftiger, derber Uncialschrift,
bschrift einer sehr beschädigten Vorlage, da viele Wörter verstümmelt
id; (30) eine Seite der berühmten Reisereskripte des 5. Jh. in Leyden,
hon sehr verblichen; beigegeben sind eine Tafel mit den Buchstaben-
rmen hieraus, und die 2 von Zangemeister im Corpus Inscr. Lat. lY. ge-
benen, wo diese Formen mit denen der Wachstafeln zusammengestellt
id. Sehr willkommen ist t. 31, der Wiener Hilarius de Trinitate auf
ipyrus, dem 6. Jh. zugeschrieben, in Halbuncialschrift, welche schon fast
Minuskel übergegangen ist, wofür jetzt eine Anzahl von Beispielen
18 dieser frühen Zeit vorliegt ; am Rande eine Beischrift in alter Kursive,
ertwürdig ist auch t. 32, Homilieen des Maximus von Turin, in sehr deut-
^er fester Kursive, s. YII. aus Bobio, jetzt Ambros. 96 inf. Der sog.
)d. Usserianus der Itala s. YII. aus Dublin (33) zeigt, obgleich in Irland
schrieben, in alter Minuskel, noch kaum Anfänge der besonderen
igentümlichkeiten irländischer Schreibart. 34 ist die Uncialhds. des
leculnm S. Augustini aus Fleuri, damals noch in der Bibl. des Lord
Bhbumham, jetzt nach Frankreich zurückgekommen, hier dem Ende des
, von Delisle dem 8. Jh. zugeschrieben. Schriften des Beda u. a. (Gotton. Nero
. ü), vermutlich in der 2. Hälfte des 8. Jh. in Frankreich geschrieben (t. 35),
sigen gro&e Ähnlichkeit mit longobardischer Schrift. Die folgenden
1) JB. 1S88, n, S. 880^ — • 1*) 8. JB. 1888. — Ib) C. Paoli, Gnmdrirs der
t. Fklitographie und der Urkk.lehre, aoa dem ItaL übersetzt von K. Lohmejrer. Innsbruck,
'agner. YIII, 80 8. — 2) £• Maunde Thomp|son, Palaeography. Extract from *The
BejclopaediaBritaaniea'. Nineth edition. VoL XYIII. Edinburgh, Black. —$) Andre o 11,
^«na della icrittura dai geroglifid fino ai nostri giomi, lllustrata da 24 tavole di &e-8imile,
^•atlmente dai caratteri greci e romani. Milano, tip. Gralli e Baimondi. (VgL JB. 1884,
196^.) — 4) '^^ Palaeogr. Society. Faesimiles of Manuscripts and Inscriptions, ed. by
^ A. Bond and E.H. Thompson. II, 2. London, printedby Will. Clowes a. sons.
\
gDt lesbar, während von dem Bobienser PalimpBesC der Ambrosiu
nichts za sehen ist, dagegen die obere Schrift in junger Unciale beme
wert. Jener Kapitale sehr ftbnlich ist (30} das Blatt aas den Verrii
derselben Sammelhds. , nater einem C^prian in merowingisctaer E
Auf Bl. 26 ist ein Cod. der Beden der Basilica S. Fetri in Undab
die dem 8. Jh. zugeschrieben wird, in 3 Kolumnen geschrieben. Vo
flbrigen vortrefTlich ausgeführten Tafeln hebe ich nur noch 17 die i
l&ngobardischo Schrift aaec. XI. von Ad Herenn. ans der Lanrentiana b
Von E. Honaci') sind wieder 12 sehr schöne Tafeln erschienen
Urk. ans Faenza von 8Sß, schwer lesbar, in verwilderter Schrift,
viele langobardische Anklänge zeigt, eine Seit« des im 11. Jh. in I
cassino abgeschriebenen Begistmin Joh.s. Vni. in der kalligraphisch
bildeten lange bardischen Schrift, davon jOngere italienische Schriften i
und 15. Jh., darunter eine Anzahl von Briefen, deren änfserliche Gestall
vollkommen deutlich erscheint. — Anch die Collezione Fiorentins**) brin
technisch vortrefilich auggeölhrte and sorgftltig erläuterte Tafeln, da
13 Cic. ad famil. saec. IX; 14 der berfibmte Cod. von Tacitns' Anna
langobardischer Schrift saec. XI. Dieselbe Schriftart, aber flOcblig nnd
kalligraphisch aasgebildet, zeigt (22) das 1121 in Benevent geschri
Testament des Grammatikers Bollandns.
Einzelne Schriftarten. — Einen merkwOrdigen Uacialkodt
handelt S. Brandt,') nämlich den St. Galler Falimpsest von Lad
Divinae institationes, dessen Schrift er mit der Zeitzer Ostertafel verg
nur ist sie kleiner. Aber in der Wortbrechnng ist auch hier di
lateinische Kegel befolgt und die Orthographie entspricht dem 6. Jh.
S. 245 sind die Ligaturen zasammengestellt, welche am Ende der
vorkommen. Die beigegebene Photographie läfst leider von der nrs]
liehen Schrift sehr wenig erkennen; deutlich tritt die obere Schrift h
Gregors Dialoge in noch unentwickelter langobardischer Schrift, von Woi
XXXY. W. Wattenbaeh: Paläographie. II 305
aber die Undalschnft des Livins, in welcher die ttberaas zahlreichen Fehler
auf die mangelnde Worttrennnng der Vorlage, Verkennnng der Zahlbach-
Stäben, Aufnahme von Varianten and Glossen, endlich Verwechselang ähn-
Mer Bachstaben zurückgeführt werden. Die Ansichten Gitlbaaers, welche
starke Abkürzungen in den Vorlagen annahm, werden mit keinem Wort
erwähnt, während doch a. £. eine Widerlegung, da der Vf. nicht einver-
standen war, angemessen gewesen wäre. — Eine schöne Prachthds. alter
Zeit, Fragmente einer vorhieron^ischen Obersetzung der Evangelien in Wien
(1235) hat J. Belsheim^*) herausgegeben, mit einer schönen Schriftprobe.
Sie sind mit Silber auf Purpur geschrieben, Dens, Jesus u. a. Namen mit
Gold, der erste Buchstabe jeder Seite grofs, hierin also, wie auch im
Charakter der Schrift ganz übereinstimmend mit dem von Tischendorf heraus-
gegebenen Cod. 1185. Sicher irrig setzt der Hrsg. die Hds. in das 7. Jh.,
aber auch das im Katalog angegebene 6. dürfte noch zu jung sein. Dafür
spricht auch die vorwiegend altlateinischer Weise folgende Worttrennung.
Nicht glücklich ist der Versuch von Monaci,*) die grofsen ge-
rundeten Schriftzüge einer Bulle Paschalis I. aus byzantinischem
Einflofs abzuleiten, da wir von der Schreibart der hohen römischen Be-
hörden, welche doch für eine solche Ableitung näher liegen, so ganz ohne
Künde sind. Treffend dagegen, durch viele Beispiele, und u. a. durch
Taf. 21 der CoUez. Fior. bestätigt, ist die Wahrnehmung von Paoli,^^) dafs
in italienischen Urkk. des 8. — 12. Jh. eine bestimmte Ligatur von t und
i gewöhnlich den Lautwert zi hat, häufig aber auch von z allein, wie ein
darauf noch folgendes i beweist.
Eine schöne und umfassende Probe westgotischer Schrift des
10. oder vielleicht schon 9. Jh. bieten die Heliogravüren zu der Ausgabe
des Isidorus Pacensis von Tailhan,^^) denen sich eine Seite der nach
London verschlagenen Blätter derselben Hds. im Eatolog des Brit. Mus.
aoschliefst.
Von ganz hervorragender Bedeutung ist wieder eine Untersuchung von
Delisle^^) über die kalligraphische Schule von Tours im 9. Jh.
Auch jetzt ist es noch nicht gelungen, ein Produkt dieser Schule aus
Alkuins Zeit nachzuweisen ; wohl aber hat D. 25 Hdss. aus der Mitte des
d> Jh. zusammengebracht, welche sicher aus dieser Schule stammen und
^en ganz gleichförmigen Typus zeigen, welchen wir nun mit Sicherheit
dieser Schule zuschreiben können. Dazu gehört eine sehr schöne Hds. von
Sulp. Sev. Vita S. Martini in Quedlinburg, welche hier zuerst herange-
zogen ist, geschrieben vom Priester Adalbald für den Abt Fredegis. Die
vortrefflichen Heliogra\niren zeigen uns als dort gebräuchlich, aufser einer
klassisch reinen Kapitalschrift für Titel und Überschriften, eine zierliche
Capitalis custira, die für Prachthdss. damals wieder vielgebrauchte Unciale,
^d zwischen dieser und der Minuskel eine besonders eigentümliche, wohl
^ dieser Schule gebildete, karolingische Halbunciale. Zur Vergleichung
8*) Codex Vindobonensis membranaceus parpureus literis argenteis aartlsqae scriptae.
^tiqai£8iniae evangelioram Lacae et Marci translätionis latinae fragmenta. Ed. J. Bels-
^eim. Cum tabula. Lips., T. O. Weigel. VII, 71 S. M. 3. — 9) A. Monaci, Una
<)iiestione sulla scrittura bollatica: Arch. d. Soc. Rom. di st. patria 8, S. 245/7. — 10) C.
^soli, Ti, zi, z. Miscellauea di paleografia e diplomatica XI: Arch. stör. Ital. lY, 16
8.284/8. — 11) Tailhan, Isid. Pac. s. o. S. 21". — 12) Delisle, 6cole calligr. de
■^öB», s. o. S. 32"".
Jakefberidite der OeschiehtsiriBBenBchaft 1885. n. <])Q
1X306 XXXV. W. Wattenbach: Palilographie.
bietet Taf. 5 eine Halbunciale etwa des 6. Jh. aus Fleuri, mit Randbe-
merkangen in altertümlicher Enrsive, and es ist ganz klar nachgewiesen,
dafs nnr nach Vorbildern dieser Art, ohne Einwirkang der sog. National-
schriften in Tours dieser Schriffccharakter aasgebildet würde, welcher die
Grundlage der so lange herrschenden geraden Minuskel und der lateinischen
Lettern der Antiqua wurde.
Eine merkwürdige Evangelienhds. des Klosters Lindau, welche darch
den Frh. von Lafsberg nach England verkauft und da von Earl of Ash-
bumham erworben ist, hat zu einem Prachtwerk ^^) Anlafs gegeben, doch
nur wegen ihres Einbandes, welcher auf 2 prachtvollen chromolithographischen
Tafeln abgebildet und von AI. N e s b i 1 1 beschrieben ist. Beide Deckel sind Ton
Gold, mit vielen Edelsteinen geschmückt ; der eine, sehr kunstvoll mit Email
verziert, ist ein schönes Werk merowingischer Kunst, der andere aas karo-
lingischer Zeit; unannehmbar aber erscheint die Vermutung N.s, dafs
er aus St. Emmeran dorthin gekommen sei, wo man die alten Schätze
immer gut zu verwahren gewufst hat. Es ist eben damals mehr in gleichem
Stil gearbeitet worden. Wie aber die Deckel nicht ursprünglich zusanimen
gehörten, so ist wieder die von Thompson (doch ohne Faks.) beschriebene
Hds. nicht die ursprüngliche, sondern ein nicht sehr hervorragendes Werk
aus der Mitte des 10. Jh.
Von der im MA. ganz allgemeinen Sitte, zu städtischen Aufzeichnungen
Wachstafeln zu verwenden, aus welchen sich die so wichtigen Stadt-
bücher verschiedener Art entwickelten, hat A. Ulrich ein Beispiel bekannt
gemacht, ^^) ein bisher nicht beachtetes Wachstafelbuch im Archiv der
Stadt Göttingen, welches die ältesten Statuten aus dem 14. Jh. enth<
eine Schriftprobe ist nicht beigegeben, scheint aber auch nicht nötig, da
die Schrift die auch in Urkk. gebräuchliche der Zeit ist.
• Mit Initialen des ausgehenden MA. hat sich A. Essen wein be-
schäftigt,^^) und von dem eigentümlichen Alphabet, welches der Meister
E. S. um 1466 gestochen hat, mehrere Buchstaben in einer alten Aasgabe
des Schwabenspiegels v. J. angewendet nachgewiesen. J. Stockbaaer^*)
teilt aus den Büchern der Schreibmeister des 16./18. Jh. im Germ. Mos.
Proben mit, und zeigt uns darin die letzten Ausläufer dieser Kunst.
Bemerkungen über die Bestimmung des Alters von Hdss. hat
P. Gabr. Meier,^^) Bibliothekar des Stifts Einsiedeln, veröffentUcht and
darin einige Fehler in älteren Beschreibungen nachgewiesen, für praktische
Anwendung aber keine irgend erhebliche Anleitung gegeben.
Über die tironischen Noten hat Gu^rin^^) die eigentümliche An-
IS) AI. Nesbittu. E.M. Thompson, Two memoirs on the Evsngelia quatnor osot
belonging to the abbey of Lindau and now to the Earl of Ashbumham. I. The goM«i>
jewelled covers. By A. N. IL The manuscript text. By K M. Th. (= Vetusto Um-
menta. VoL YL) Westmineter, and sold as the apartments of the Society of AntiqaAn**
in Barlington Honse. Atlas. 20 S. 2 Tafeln. — 14) Ad. Ulrich, SUtuten der äudt
Göttingen aus den Jahren 1330 — 54: ZVGNiedersachsen S. 129 — 62. — 15) ^
Essenwein s. o. S. 75'^ — 16) J* Stockbauer, Die Bücher der Schrelbmeister dai
16./8. Jh. im Germ. Museum: Mitt. a. d. Germ. Nat.-Mu8. 1, S. 77—102. — 17) ^^^
Meier, Bemerkungen ttber die Bestimmung des Alters von Hdss.: GBL f. Bibliothek«'
wesen 2, S. 226—31, Rez.: MIÖG. 7, S. 323 (E. v. Ottenthai). — 18) Ga^ri»»
Les notes Tironiennes : ' Soci^t^ des seiences morales etc., de Seine-et-Oise. Memoire« 1^'
Rez.: RC. 28, S. 439.
XXXV. W. Wattenbach: Palftographie. II 307
seht aufgestellt^ dafs ihr System der demotischen Schrift der Ägypter an^klog
lei, und deshalb eine Ableitung hieraus durch Yermittelung der Griechen
mznnehmen. Die in Hdss. der Kölner Dombibliothek vorkommenden Noten
lat W. Schmitz^*) erklärt (mit Faks.); derselbe hat auch seinen Beistand
:ewährt bei dem Hauptwerke, welches auf diesem Gebiete zu verzeichnen
}t, der Aasgabe des Wolfenbfltteler Psalteriums ans dem 9. Jh., welche
Olli Egl. Stenographischen Institut zu Dresden besorgt und von 0. Leh-
lann ausgeführt ist,^^) mit Benutzung des schon 1859 von Krause ver-
iitigten Faksimiles. Die autographische Wiedergabe ist vorzüglich gelungen,
ie Einleitung sorgfältig und sachgemäfs. Hier ist also ein umfassender
ext gegeben von einem der Noten noch vollständig kundigen Manne, ohne
inmischung von Buchstaben. Keinen Anklang hat L.s Meinung gefunden,
ik eine Prüfungsarbeit nach Diktat vorliege; dazu ist der Umfang zu
oIs, die Ausführung zu kalligraphisch sauber. Eher könnte es ein
eisterstück sein, und, wie die übrigen Exemplare solcher Psalter, zugleich
stimmt, am zur Obung zu dienen, da dieser Text ein ganz allgemein be-
mnter war, und durch fortwährenden Gebrauch sich die Kenntnis der
}ten am besten einprägen konnte.
Vom knnsthistorischen Gesichtspunkt aus hat J. Neuwirth,*^)
a Schüler von Alwin Schultz, eine Anzahl hervorragender, bestimmt da-
irter BiLderhdss. des 13./15. Jh. in österreichischen Klöstern sehr ein-
hend beschrieben. — Ein aufserordentliches Prachtwerk ist die Repro-
iktion der Miracles de Notre Dame in Oxford, welche Mr. Malcolm für
m Roxburghe-Klub veranstaltet hat;**) die Pariser Bibliothek besitzt ein
ideres Exemplar von 1456, beide von den vorzüglichsten Künstlern für
lilipp den Guten ausgeführt. Delisle**) hat je eine Seite aus jedem
(emplar mit demselben Gegenstand neben einander ausführen lassen.
19) ^^ Schmitz, Zur Erklttmng der tironischen Noten in Hdss. der Kölner Dom*
lUothek: NA. 11, S. 109—21. — 30) O. Lehmann, Tiron. Psalterium, 8. o. S. 23^'.
- 31) Joeef Neuwirth, Datierte Bilderhdss. österreichischer Klosterbibliotheken :
lener SB. 109, S. 571 — 630. -^ 28) Miracles de Nostre Dame, collected by Jean M i elo t,
leretaxT to Philip tbe Good, Duke of Bargandy. Reprodaced in Facsim. from donce
I. 374 in the ^odleian Library for John Malcolm of Poltalloch. With text, intro-
letion and annotated analysis by George F. Warner M. A. Westminster, Nichols and
n». 1885. Folio. (To the president and members of the Roxborghe Club.) —
l) im 'Album paltfogr.', s. JB. 1887.
20^
n,308
XY. A. Ulrich: NiederdeutsehUnd.
XV.
Ad. Ulrich.
Niederdentschland.
Das ganse Qebiet Niedersaohsens betrift das Diefenbach-
Wülkersche Wörterbuch, ^) welches in diesem Jahre mit der siebenten
Lieferung zum Abschlufs gelangt ist.
Unter den Hülfsmitteln aus der geographischen Litteratar sei
Hahn 8^) Werk erwähnt, welches die Lage der Städte charakterisiert nnd
bisweilen hinweist auf die Einflüsse, welche die Lage auf die Entwickelnng
der Orte gehabt hat.
Auf kunstgeschichtlichem Gebiete ist nur wenig *~^) zu nennen.
Römerzttge betreffend können wir hier nur hervorheben, dafs gegen
Mommsens Ansicht ^~ ^) über die Varusschlacht Veltmann^) aufge-
treten ist.*)
Zur Geschichte Niedersachsens in der Earolingerzeit liefert
von Borch^®) einen Beitrag, indem er die Stelle der lex Saxonum c. U
so erklärt, dafs für den Liten (nicht der 12., sondern) der 8. Teil des Wer-
geides des Edlen bezahlt sei, wahrscheinlich Veil der Herr des Liten diesen
wegen der Blutrache verlor und dafür das Wergeld erhielt. *^"^')
Indem wir bei der Zusammenstellung der geschichtlichen Speziallitterator
Niedersachsens das Gebiet in die drei Gruppen (Ostsachsen, die welfischen
Lande und Nordwestdeutschland) einteilen, beginnen wir mit Ostsachseni
wozu Magdeburg, Anhalt^^), Halberstadt und der Harz zu rechnen sind.
Über die Stadt Magdeburg ^^) liegt zunächst die neue Auflage der
Hoffmann sehen Geschichte ^^) vor. Die Letztere gehörte zweifellos zu den
besseren Ortsgeschichten unseres an solchen Darstellungen nicht eben reichen
Gebiets und zeichnete sich insbesondere durch eine Fülle kulturgeschichtlichen
Materials aus. Das Letztere ist nunmehr zu einer zusammenhängenden
Übersicht vereinigt. Dagegen sind die (meist überflüssigen) Einschiebangen
aus der allgemein endeutschen Geschichte weggelassen. Die Bearbeiter, zvei
1} Lz. Diefenbsch u. £. Wttlcker, Hoch- u. niederdeutsches Wörterbuch der
mittleren u. neueren Zeit. 7. (Schlufs-) Liefg. Basel, Schwabe. 49. X, 930 S. M. 17,40.
Rez.: Heyne-Gott, in: DLZ. (1886), S. 1444. — 2) F. G. Hahn, Die Städte der nord-
deutschen Tiefebene. (= Forschungen zur deutschen Landes- u. Volkskunde. HemugtS*
von K. Lehmann. Bd. 1, S. 93 — 168.) Stuttgart, Engelhom. 76 S. — 3) Die sogensnot«^
Steinhäuser bei Fallingbottel : Illustr. Zg. 84, Ko. 2175. — 4) C. Lachner, Der nord-
deutsche Holzbau in seiner historischen Entwickelnng. Leipzig, Seemann. M. 10. "
5— 7) Mommsen (u. A.) s. o. S. 6*'"*®. — 8) Herm. Veitmann, Die Münrfunde
in der Umgegend von Barenau und die örtlichkeit der Varuskatastrophe. Osnabrück. 1SS5<
16 S. — 9) XZernin, Die örtlichkeit der Varusschlacht 1.: Allg. Militär-Zg. Jahrg. 60,
No. 24/7. — 10) L. von Borch, Das sächsische Freien -Wergeld : FDG. 25, Heft S.
S. 579—82. — 11/13) Steffenhagen, Landrechtsglosse, s. JB. 1883, II, 388'*-"
Hahn, Sachsenkr. unt. Heinr. IV., s. o. S. 46". — 18) Anhalt s. Jg. 1886. — U) ^
Erzb. Ludolf, s. o. S. 64«*'« (Kohlmann, Vogel). — 15) Fr. Wilh. Hoffmann, Getcb-
der Stadt Magdeburg. Neu bearbeitet von G. Hertel und Fr. Hülfse. Mit sahlreicbes
Illustr., Karten und Plänen in getreuer Wiedergabe vorhandener alter Stiche u. Abbild. 1 Bd*
Magdeburg, Rathke. VIII, 590 S. M. 11.
XY. A. Ulrich: NiederdeutsehUnd. Il^SOd
bewährte Kenner der Stadtgeschichte, haben überall die Ergebnisse der
neaeren ortshistorischen Forschung in den alten Text hineingearbeitet. —
Die Fortsetzung der Verfassungsgeschichte der Stadt von Hagedorn^ ^)
Qotersncht die Standesverhältnisse der Einwohner. Es waren 1. Ministerialen
sowohl von St. Moriz, welche vor den Reichsministerialen den Vorrang
hatten, als auch der Stifter ; 2. Bürger, welche durch Handel mächtig wurden.
Der Handel im Bunde der Hanse richtete sich zuerst nach Flandern, dann
Qach Osten und hat so die Verbreitung des Magdeburgischen Rechtes in
ien Städten Preufsens, Polens und Schlesiens bewirkt. Auch auf den Elein-
iandel und Jahrmarkt, sowie die dabei erforderliche Marktpolizei geht H.
IHR ein. In Magdeburg hatte vmter den Innungen die der Gewandschneider,
ye Gilde der Eaufleute den Vorrang; sie stand bereits im Anfang des
13. Jh. in Ansehen, welches sich besonders auf die ihr erteilten Privilegien
^dete. Auch sogenannte Ritterbürger, deren Titel wohl von Erwerbungen
ändlichen Grundbesitzes herrührt, kommen in Magdeburg vor. Eine sorg-
lUtige Untersuchung über die Lage der Juden in der Stadt während des
Ha. bildet den Beschlufs dieses Teiles. Der III. Teil handelt nach einer
Meitung über die Lage der Magdeburger Kirche im 13. Jh., 'deren Fi-
lanzen' damals 'völlig zerrüttet waren', das Verhältnis der Stadt zu den
ürzbischöfen in jener Zeit: das energische Eingreifen der Bürgerschaft in
lie Angelegenheiten des Erzstifts bald für, bald gegen den Erzbischof be-
reist ihre Kraft und Macht. Diese führte aber im MA. nicht zur Reichs- >
inmittelbarkeit, sondern der Erzbischof versuchte wenigstens stets die Rechte
«ines Landesherm in der Stadt auszuüben : er erhob Steuern, verfügte zeit-
reilig über die Wehrkraft der Bürger — beides allerdings nicht infolge
(Ines Rechtstitels, sondern mit Genehmigung der Bürgerschaft — und läfst
rericht halten durch seinen Vogt, welcher unter Königsbann richtet; die
)mgpflicht der Bürger war aber durch das Schöffenamt ersetzt. — Eine
lus^hrliche ^Geschichte des Klosters U. L. Frauen in Magdeburg' ist von
Tormann ^^) erschienen; eine kurze Biographie des um 1500 in Magde-
wg wirkenden Buchdruckers Simon Mentzer giebt Franck.**) — Die in
ier Umgegend von Magdeburg begütert gewesene Familie der Grafen von
Domburg verfolgt Rüter^*) vom Jahre 1106 bis zu ihrem Aussterben im
fahre 1248. Auf Grund des urkundlichen Materials wird nach einer Zu-
sammenstellung der Besitzungen 'Ursprung, Stamm und Stand des Geschlechts'
^rtert. Gottschalk, der erste des Gescldechtes, wird als Ritter von Gabe-
iinzo genannt; seine Söhne spielten in den auf die Belehnung Albrechts
les Bären mit dem Herzogtum Sachsen folgenden Kämpfen eine nicht un-
bedeutende, aber wegen mehrfachen Parteiwechsels nicht gerade erfreuliche
Kolle. Der Grofssohn Gottschalk tritt zuerst als Graf von Domburg auf;
BT, wie auch sein Bruder Baderich, mit dem das Geschlecht erlosch, waren
Lehnsleute der Grafen von Anhalt.*^)
16) Ant. Hagedorn, VerfMsangsgeseh. der Stadt Magdeburg bis zum Ausgange
d« 13. Jh. Ein Beitrag zur Gesch. des deutsehen Städtewesens: 6BU. Biagdeburg 20,
9.63—95 n. 307 — 48. — 17) Alb. Bormann, Gesch. des Klosters C.L. Frauen in
^eborg, fortgesetzt von Gust. Hertel. Magdeburg, Rathke. YU, 388 S. M. 5. —
18) J. Franek, Simon Mentzer: ADB. 21, S. 876/7. (Buchdrucker zu Magdeburg c. 1500.)
- tt) H. Rttter, Die Grafen von Domburg. (Mit 1 StemmUfel): GBU. Magdeburg 20,
& 101— 24. — 20) X G. Hertel, C^naue Bestimmung der Wttstung Puppendorf: ib.
^198/9. (Die Lage wird nach einem Protokoll von 1650 bestimmt.)
n,310 XV.' A. Ulrich: Niederdeutschknd.
Von der beschreibenden Darstellung der älteren Bau- and Konstdenk-
mäler der Provinz ist das 10. Heft**) erschienen, welches den Kreis Calbe
behandet Über das Schöffenbach von Calbe a. S., dessen Aasgabe von
Hertel **) begonnen ist, sollen die allgemeinen, orientierenden Bemerkungen
am Schlafs zasammengestellt werden; eine Besprechang der Aasgabe wird
daher besser nach Vollendang der Aasgabe möglich sein.
Ebenso ist es mit Günthers landeskandlichem, aber aacb an histo-
rischen Notizen reichem Werk über den Harz,*^) dessen erste Lieferung
noch 1885 erschien. — Lindecke**) will einführen in die Streitfrage nach
der Gründang des Bistnms Halberstadt. Die Oberlieferang berichtet, dafs
dasselbe 780 oder 781 in Seligenstadt gegiglndet and später von dort nach
Halberstadt verlegt sei. Als erster Bischof wird Hildegrim bezeichnet, des
Münsterer Bischofs Lindger Brader. Der Vf. kommt nach ^qnellenmäfsiger
Prüfang dieser Nachrichten' za dem Ergebnis, dafs sich keine überzeugende
Gründe gegen ihre Glaabwürdigkeit vorbringen lassen. Die Quellen, ann.
Qaedlinb., annal. Saxo and die gesta episc. Halberstad. widersprechen der
Tradition nicht, and aach der ganze geschichtliche Zasammenhang lälst die
Annahme jener Stiftangsjahre zu. L. nimmt an, dafs der vorchristliche
Name für Seligenstadt — denn ein Ort dieses Namens existiert im Halber-
städtischen nicht mehr — Osterwiek gewesen and dieser Name von der
Lenzgöttin Ostara herzaleiten sei. Nach der Verlegnng des Bistums trat
dann der alte volkstümliche Name wieder in sein Recht ein. Die Yerlegong
selbst aber wnrde durch die günstigere Lage Halberstadts erwünscht. —
Acht Brakteaten des Bistums beschreibt Menadier;'^) die Veranlassung
zur Prägung dieser aus den ersten Jahrzehnten des 12. Jh. stanmienden
Münzen mit der Legende Petrus und Paulus, ist nach M. der Neubau der
Kathedrale gewesen.
Über Wernigerode liegen aufser einer mehr populären Beschreibung
des Schlosses**) mehrere Arbeiten von Jacobs vor: die Geschichte und
Baudenkmäler der Stadt hat er in knapper Darstellung übersichtlich zu-
sammengestellt*^) und aufserdem mehrere Spezialarbeiten veröffentlicht.
In einer Abhandlung über 'Markt und Rathaus, Spiel- und Kaufhaus''^)
untersucht er in 'vergleichender Übersicht* die verschiedenen, auch süd-
deutsche, Namen für Rathaus: Spiel-, Tanzhaus, Kauflaube, theatrum, pa-
latium u. a. J. meint, der dörfliche Tanzplan und das Spielhaus wurde
beim Übergang zur Stadt zumeist Markt und Rathaus, und führt darauf
hindeutende ürk.stellen an. Speziell in Wernigerode wird das Kauf-
haus 1229 zuerst erwähnt, zugleich Gerichts- und Spielhaus. Im späteren
21) Beschreibende Darstellimg der älteren Bau- nnd Knnstdenkmäler der Proriot
Sachsen. Heft 10. Der Kreis Calbe Halle, Hendel. Rez.: Zahn hi GBU. ICagdeborg SO,
S. 429—80.— 22) G. Hertel, Da« Wetebuch der Schöffen von Calbe a, S. : GBIL Migtie-
bürg 20, S. 43—62, 126—48, 217—64, 849—80. — 2S) Günther, Der Htf« >»
Geschichts-, Kultur- und Landschaftsbildem. 1. Liefg. Hannover, Meyer. 96 S. M. 1-
Rez.: K-ff in CBl. (1886), S. 1880. — 24) K* Lindecke, Die Anfitoge des Biitnin«
Halberstadt. Vortrag, gehalten auf der XVHI. Hauptversamml. des Harz-V. in Halbcretodt
am 28. JuU 1886: Z-Harz-V. 18 (1886), 8. 868—64. — 25) J- Menadier, Zurvtttr-
ländischen MOnzknnde. III. Halberstädter Halbbrakteaten zu Ehren des heiligen Petnt:
ib. S. 326/9. — 26) Schlofs Wernigerode am Harz: lUustr. Zg. 84, No. 2176. — 87)^
Jacobs, Überblick ttber die Gesch. und Baudenkm&ler Wernigerodes und seiner Vororte.
Mit 6 Tafeln. Wernigerode, Angerstein. 62 8. M. 1. — 28) id., Markt und lUthi«»
Spiel- und Kaufhaus: Z. Harz-V. (1886), S. 191—264.
XV. A. Ulrieh: Niederdeutachland. 11,311
HA. dienten ^Markt und Rathaus als Bühnenplatz für Schauspiele' : Passions-
oder Osterspiele; besonders erwähnenswert ist das 'Spiel von Goliath und
David auf dem Markte zu Wernigerode 7. und 8. Juni 1593*, verfafst von
dem Lokalpoeten Balthasar Vogt. Diese Aufführung aber hatte 'ein ernstes
Nachspiel', da der Bürgermeister während des Spieles (vielleicht absichtlich)
TOB einem mitspielenden Bürgersohn durch ein Geschofs tödtlich verwundet
wurde, und somit alsbald muTste 'der Bühnenplatz als Gerichtsstätte' ver-
wandt werden. — Auf Grund eines Verzeichnisses der Einkünfte des Rektors
der Stiftsschule zu Wernigerode handelt J. in einem andern Aufsatze über
den 'Rektor und die Stiftsschule in Wernigerode am Ende des MA.'^*)
Nach einer Einleitung über das MAliche Schulwesen im allgemeinen, über
Kloster- und Stadtschulen, wird das Verzeichnis selbst mitgeteilt, welches
der um 1516 verstorbene Heinrich Klocke in Wernigerode zusammengestellt
hat Die einzelnen Posten dieses 'solarium [!] rectoris parvulorum in
Wernigerode' werden von J. einzeln erörtert und durch Bemerkungen über
Rechte und Pflichten jener Lehrer des MA. überhaupt erläutert. Es kam
zunächst auf Abrichtung im Lateinlesen und -Sprechen, besonders auch im
Singen zum Zwecke des Chor- und Ministrantendienstes' an; die Schule
zog daher, wenigstens am Ende des MA., nur untergeordnete Kirchendiener
heran. — Bei der Renovierung des Inneren der Johanniskirche in Wernige-
rode wurden Im Altar Metallkapseln mit Lederbeutelchen gefunden, worin
nach Angabe der anhängenden Pergamentstreifchen Staub der Heiligen sich
befand, welchen die Kirche geweiht war; diese Entdeckung giebt J. Ver-
anlassung, auf 'die Konsekration des Hauptaltars der St. Johanniskirche' ^^)
Inirz einzugehen.
Den Namen 'Mägdesprung' erklärt HerteP^) unter Hinweis auf
mehrere Ortlichkeiten dieses Namens als 'Sprung der Magd'. — In Blanken-
bürg wurde gegen das 12. Jh. vom Grafen Siegfried ü. von Blankenburg
ein CiBterciensemonnen-Kloster gegründet, dessen romanische Basilika noch
erhalten ist. Zweifelhaft bleibt, ob ein von der zweiten Hälfte des 13. Jh. an
erwähntes Cistercienser-ELloster mit jenem ersten identisch ist. S teinhof f ^^)
hat för dieses Kloster eine Anzahl Regesten bis zum Ende des 15. Jh.
gesanmielt und ein Verzeichnis der Äbtissinnen und Pröpste angelegt ; auch
die 3 Siegel des Klosters werden beschrieben und das wichtigste ist abge-
hädet. 1532 wurde das Kloster von den Grafen aufgehoben. — In dem
Turmknopf des Rathauses zu Aschersleben sind Urkk. von 1653 bis 1730
Büt den üblichen Aufzeichnungen über den Turmbau aufgefunden.^^) —
In der Lutherstadt Eisleben läfst sich eine Druckerei vor dem Jahre 1554
liicht nachweisen. Die erste dort ansässige Druckerfamilie war die des
l'rban Gaubisch, der mit seinen drei Söhnen zahlreiche Bücher, meist geist-
lichen Inhalts, druckte. Neben ihm waren drei andere Drucker in Eis-
t9) id.: Der Rektor und die Stiftsechule zu V^emigerode am Ende des MA.: ib.
S. 288 — 324. — SO) i d. : Die Konsekration des Hauptaltars der S. Johanniskirche in der
Nftoitadt Wernigerode durch B. Yolrad v. Halberstadt (1255—96): ib. S. 330/8. —
Sl) 6. Hertel, Zum Namen MKgdesprung: GBll. Magdeburg 20, S. 196/S. — 9t) H.
Steinhoff^Daa Bartholomäus - Kloster und die Bartholomäus-Kirche in Blankenburg.
I- Du Barthffomäns-Kloster. Mit einer Siegelabbildung: Z.Harz-y. (1885), S. 161—79.
Hille, Hendel. (Auch als Sep.-Abdr.) — 33) StraTs burger, Urkk. an dem Rathaus-
^vnknopf zu Aschersleben: ib. S. 496 — 509.
11,312 X^* A. Ulrich: Niederdeutschland.
leben thätig. Die Eislebener Drucke stellt Rem be'^) zusammen. — Eine
nachahmenswerte Arbeit über Gemeindesiegel liefert Menzel*^): er be-
schreibt systematisch nach den Bildern die Dorf- und Städtesiegel des
Kreises Sangershansen. Als politische Gemeinden zeigen jene zunächst den
Baum als Zeichen des Versammlungs- und Gerichtsplatzes bisweilen ne1)st
Gerichtsstein, dann als kirchliche Gemeinschaft den Heiligen, femer sym-
bolische Andeutungen der Beschäftigungen der Ortsbewohner : Tannenbavn,
Ackergeräte, den Bergmann, und schliefslich weltliche (Burgen, Tflrme)
und kirchliche Bauwerke. Kürzer ist die Beschreibung der Siegel der
7 Städte des Kreises, deren bekannteste Sangershansen und Stolberg sind.
Das älteste Gemeindesiegel ist das von Sangershansen; es gehört dem
13. Jh. an. — Um das Jahr 1142 wurde im unteren Unstrutthale bei
Bottendorf von Graf Ludwig von Wippera ein Kloster gegründet, dessen
Kirche dem Apostelfürsten Petrus geweiht war. Der päpstliche Schutzbrief
(vom 27. April 1142) ist an den Propst der Peterskirche in Rostenleve g^
richtet, deren Brüder nach der Regel des heiligen Augustinus leben sollten.
Ober die Besitzungen des Klosters giebt Auskunft besonders der Schutzbrief
Kaiser Friedrichs vom 21. Febr. 1174. Nachdem das Kloster etwa hundert
Jahre bestanden, zogen die Mönche aus, und an ihre Stelle traten Gister-
cienserinnen vom Benediktinerorden. Den Herren von Hakebom, unter
deren Obhut der Grundbesitz Rofslebens ansehnlich wuchs, folgten im Jahre
1335 die Grafen von Orlamünde als Schutzherm des Klosters, nach weiteren
20 Jahren wurden vom Landgrafen von Thüringen die Herren von Witz-
leben mit der Yogtei belehnt. Mit diesen geriet das Kloster wegen seiner
Gerechtsame mehrfach in Zwist, ohne jedoch dabei an seinem Wohlstande
erheblich Schaden zu nehmen. Ebenso zogen die Scharen der aufständischen
Bauern, welche in nächster Nähe grausam hausten, ohne zu schaden, an
Rofsleben vorüber. Mit dem Regierungsantritt des lutherfreundlichen Henogs
Heinrich von Sachsen wurde das Kloster auf den Aussterbeetat gesetzt:
eine Schule trat an Stelle des Klosters. Die Klostergebäude, welche der
30j. Krieg verschonte, hat ein grofser Brand 1686 zerstört, die Ober-
reste sind im Laufe der Jhh. so verfallen, dafs von dem alten Kloster
jetzt nichts mehr zu sehen ist.**) — Nach Akten des Stoiberger ArchiTB
untersucht Jacobs*^) die Bevölkerungszunahme in und um Ilsenburg seit
1579. Es ergiebt sich, dafs die Einwohnerzahl in den letzten drei Jhh. in
jenen stolbergischen Harzlanden sich durchschnittlich verdreifacht, hat. —
In Stolberg selbst hatte das Stahl- und Eisen-Bergwerk im MA. für den
Wohlstand der Stadt, deren Name selbst zeitweilig von Stahl abgeleitet
wurde, grofse Bedeutung. Aus der Blütezeit dieses Bergwerksbetriebes haben
sich in Lübeck zwei Schreiben erhalten, welche wohl den lebhaften Handel
der Stoiberger mit ihrem Stahl, aber auch schon den Niedergang des Berg-
werks bekunden.*®) — Eine interessante Satzung der Sankt Sebastiani-Brflder-
Schaft zu Ilfeld, deren Zweck die Verteidigung des Fleckens war, teilt
Kühle wein»*) mit. Die Satzung ist aufgerichtet im Jahre 1442 nnd
34) H. Rembe, Geech. d. Buchdruckerknnst i. d. Stadt Eisleben (Schlaf« folgt):
ib. S. 421—64. — $5) Cl. Menzel: Die Gemeindesiegel des Kreises S||ger8hiiu«B :
ib. S. 256—87. — 86) Nebe, Gesch. d. Klosters Rofsleben: ib. S. 40—109. — 87) Ed.
Jacobs, Zur Bevölkerangskunde der stolbergischen Harzlande: ib. S. 456 — 71. — $8) ^^*
Das Handwerk der Stahlschmiede zu Stolberg 1456: ib. S. 838/7. — $9) Kühleweio,
Statut d. S. Sebastians- Armbrustschtttzen-Brttderschaft zu Ilfeld: ib. S. 481/S.
XV. A. Ulrich: Kiederdeutschknd. 11,313
nrkiindlich bestätigt von Abt Wilhelm von Ilfeld, von welchem der Flecken
abhängig war.
Obergehend zu den welfisohen Landen betrachten wir zunächst die
Litteratar des südlichen Teiles (Göttingen und das Eichsfeld), sodann
Braanschweig, Hildesheim, Calenberg, Ltlnebnrg und Bremen- Verden. Das
Ton Jaeger^^) herausgegebene Urkk.buch der Stadt Duderstadt bis zum
Jahre 1500 enthält auTser einigen Nachträgen 521 Nummern vom Jahre 1247
an, davon 12 aus dem 13. Jh., gröfstenteils im Duderstädter Stadtarchiv
erhaltene Urkk.; infolge der Zugehörigkeit zum Mainzer Eichsfelde waren
aoTserdem besonders die Archive in München und Würzburg ergiebig.
Aoüser den Duderstädter Originalurkk. sind zwei dortige Stadtbücher, ein
Erbenzinsbuch, die Rechnungsbücher und ein Kopialbuch vom 17. Jh. benutzt.
So sind auch nicht nur die Urkk., sondern auch zum Teil sehr umfang-
reiche Eintragungen jener älteren Akten, abgedruckt, auch Inschriften auf
Gebäaden und Glocken sind aufgenommen; die älteste Stadt -Rechnung
(von 1396), ein Bericht des Stadtschreibers über Zwistigkeiten zwischen
Rat und Gilden (von 1477/9), welcher von J. auch noch zu einer
besonderen Darstellung^^) verarbeitet ist, und Statuten aus den Jahren
1434—1500 sind vollständig mitgeteilt. Einzelnes läfst sich aus dem auch
fer die allgemeine Geschichte des deutschen Städtewesens bedeutungsvollen
Inhalt kaum angeben. Ein umfangreiches Personen- und Orts-Register,
sowie ^Glossen' erleichtem die Benutzung des Werkes, dem Abbildungen
von Siegeln der Herzöge, der Stadt und von Bürgern, sowie ein älterer
Stadtplan beigegeben sind. — Wie Duderstadt versuchte auch das benach-
barte Göttingen zeitweilig sich der Hoheit seines Landesherm zu entziehen
^d sich allein unter des Kaisers Botmäfsigkeit zu stellen. So oft jedoch
iiifolge dieses Bestrebens seitens des Reiches Ansprüche an die Stadt in
der Form von Matrikularbeiträgen gestellt wurden, berief sie sich wiederum
auf ihre Zugehörigkeit zu dem Herzogtum Braunschweig-Lüneburg. Ober
dieses vom Rate der Stadt länger als 250 Jahre hindurch betriebene
^Doppelspiel ist im dortigen Stadtarchiv eine Reihe von Akten vorhanden.
Welche Ulrich*-) zu einer Untersuchung der Frage nach der 'Reichs-
sUndschaft der Stadt Göttingen' verarbeitet hat. Die Angelegenheit wurde
zum erstenmale im Jahre 1430 erörtert, als der Kaiser die Stadt zur
Entsendung von Kriegsvolk gegen die Hussiten aufforderte, und Göttingen
folgte diesem kaiserlichen Gebot, wie es auch im Anfang des 16. Jh., wie
^e wirkliche Reichsstadt, Beiträge zum Reichskammergericht einlieferte.
Aber in den Jahren 1558 und 1559 untersuchte eine eigens zu diesem
Zwecke eingesetzte Kommission die Berechtigung Göttingens als Reichsstadt.
Obwohl es sich nun damals ergab, dafs die Stadt Landstadt sei, wurde sie
dennoch länger als 100 Jahre zu Reichsleistungen herangezogen, bis
^^^efslich die erfolglosen Mahnungen von selbst aufhörten. — Während
<tiese Abhandlung auf das Verhältnis der Stadt zum Reiche eingeht, be-
leachten die 'Statuten der Stadt Göttingen aus den Jahren 1330—54'*^)
4#) Jül. Jaeger, ürkk.bach der Stadt Duderstadt bis zam Jahre 1508. Kebst
« T*f. 2 Abt, midesheim, Lax. 616 S. kmpl. M. 11. Rez.: Jacobs in Z.Harz-V. (1886),
^ &09 (als «tüchtige Leistung* gelobt). — 41) i d. , Kurmainz und Duderstadt i. d. Jahren
^477/9, nach einer gleichzeitigen Aufzeichnung des Duderstädter Stadtschreibers. Hildesheim,
^. 61 S. M. 2. — 4S) Ad. Ulrich, Reichsstadtschaft: ZHy.Niedersach8en (1886),
^ IM— 7S. — 4S) id., Sututen: ib. S. 129—62.
n,314 ^^« A. Ulrich: Niederdentschland.
die Zustände und das Leben in der Stadt selbst. Diese Stataten sind
nicht in der gewöhnlichen Weise überliefert: bald nach ihrer Abfassung
auf dünne Wachstafeln aufgezeichnet , sind sie auf diesen erhalten nnd
danach mitgeteilt. Der Inhalt dieser 69 Verordnungen ist ein sehr mannig-
faltiger: die Mehrzahl aber bezieht sich auf Gewerbe und Handel, sowie
auf Sicherheit und Ordnung in der Stadt. — Derselben Art MAlicher
Quellen gehört die Tanzordnung des Eates zu Northeim an, welche
Doebner^^) nach einer Hds. vom 15. Jh. (im Staatsarchiv zu Hannover)
mitteilt.
Wichtigere und eingehendere Arbeiten sind der Geschichte der Stadt
Goslar zu teil geworden. Eine bisher noch fehlende Yerfassungsgeschichte
der Stadt G. bis zum Anfang des 14. Jh. liegt vor von Wolfstieg^^)
welcher seine, dasselbe Thema behandelnde Dissertation aus dem Vorjahre
erweiterte. In einer 'Einleitung* giebt W. eine Übersicht über die Ent-
wickelung der Stadt bis zum Jahre 1219. Der königliche Hof an der Gose,
dessen Bedeutung nach Entdeckung der Erzadem unter Otto I. rasch
zunahm, war bereits 100 Jahre später, da die Bergwerke, deren Erträge
dem Reiche zukamen, die Ansiedlungen förderten, unter den salischen Kaisern
zur Hauptstadt des Sachsenlandes erwachsen; nach den verderblichen
Kämpfen zwischen Weifen und Staufen und der Eroberung und achttägigen
Plünderung durch Ottos IV. Kriegsvolk blühte sie besonders infolge des
Privilegs Kaiser Friedrichs II. vom 13. Juli 1219 von neuem auf. Die im
Gebiete des Reichsgutes angesessenen Leute wurden mit den freien An-
siedlem, welche sich in dem aufblühenden Orte niederliefsen, durch die
1073 zuerst erwähnte Reichsvogtei geeinigt zu einem Recht und Gericht;
die Einwohnerschaft scheidet sich seitdem nach dem Berufe in Ritter^
Kaufleute, Krämer und Handwerker. Der Reichvogt, meist dem Geschlecht
der Weifen oder der Askanier angehörend, hegte ein altöffentliches Gericht;
das militärische Kommando über seinen Verwaltungsbezirk wurde ihm 1180
genommen und dem Burggrafen auf der Harzburg verliehen. Der an-
gesehenste Stand war in G. die bereits vor 1042 bestehende Gilde der
Kaufleute, welcher die Handwerker meist vergebens widerstrebten. Der
Rat, dessen Entstehung unbekannt ist, tritt erst 1219 auf und mufs damals,
wie die ihm zugewiesenen Befugnisse zeigen, noch in der Entwickelung
gewesen sein. In der zweiten Hälfte des 13. Jh. gelang es der Stadt,
die mit der Vogtei verbundenen Reichslehen zu erwerben; seitdem war
der Rat Regent des Reichsgebietes. Für die Wald- und Bergleute in der
Oberstadt existierten eine vom Rate der Stadt unabhängige Vertretung, die
Sechsmannen ; für sie bestand auch — neben dem jetzt vom Rate ab-
hängigen Vogteigericht — ein besonderes Gericht unter dem Bergmeister.
Die Einkünfte des um G. liegenden Reichsgebietes mit der Stadt selbst
waren der Wortzins, Zölle, Schofs, Erträge des Bergwerks wie der Münze
und das Judenschutzgeld. Im Anhang sind städtische Statuten tod
Jahre 1290 abgedruckt. — Gegen Wolfstiegs wendet sich in einer Dar-
stellung der ^Rats- und Gerichtsverfassung von Goslar im HA.'
44) R* Doebner, Tanzordnnng des Rates zu Northeim. (Erste Hälfte smc XV.):
ib. S. 299 — 800. — 45) A. Wolf stieg, Verfassungsge schichte von Goslar bis zur Ab-
fassung der Statuten und des Bergrechts. Berlin, Hertz. 96 S. M. 2,40. Bet*'
DLZ. (1886), S. 122.
XV. A. Ullrich: Niederdeutschland. 11,315
Weiland,**) welcher bereits im Vorjahre über 'Goslar als Kaiserpfalz*
gelegentlich des Hansetages daselbst einen Vortrag*^ gehalten hatte.
Wolfetieg sagt nnd vermntet zuviel ttber das, was wir wegen fehlender
Qoellen nicht wissen können. Weiland nimmt bezüglich der Batsverfassung
an, dals das Privileg von 1219 den Rat als anerkanntes Organ voraussetzt.
In der weiteren Darstellung stützt er sich bei dem Mangel älterer Quellen
aaf einen Rezefs von Jahre 1682, wonach Rat, Gilden und Bürger die
Abschaffung der alten Statuten beschlossen und eine neue Regimentsver-
fasBung eii^hrten. Aus der Yergleichung dieses Dokumentes mit der
Überlieferung des 13. Jh. gelangt W. zu gesicherteren Ergebnissen über
Bat und Gericht, als Wolfstieg. Der alte und neue Rat bestand aus
je 20 Mann, den Sechsmännem und den Vertretern der Gilden; Bürger-
meister werden erst seit 1382 erwähnt, vorher stand der Vogt an der
Spitze der Ratnannen. Die Gerichtsstätte in Goslar ist in palatio und
wird allmählich von dort nach dem Markte gezogen. Die Erwerbung der
Vogtei durch den Rat (1290) war hierbei von , wesentlichem Einflufs.
Aoüser dem Gericht in der Stadt bestand noch das echte Forstding für die
Silvani und das Zehntgericht für den Zehnten aus dem Rammeisberg.
Über das Braunschweigsche Land liegen nur wenige und nicht
bedeutende Arbeiten vor. In der Landeshauptstadt ist ein litterarischer
Kampf ansgefochten um die Erhaltung der Überreste der Burg Dank-
warderode, und dieser hat Zimmermanns^) Veranlassung gegeben, einen
Abrifs der Geschichte dieser dem Goslarer Eaiserhause an Alter gleichen
Borg einem Bericht über die Streitigkeiten wegen ihrer Erhaltung voraus-
zuschicken. Auch die dem späteren MA. und der neueren Zeit an-
gehörenden Holzbauten Braunschweigs ^^) sind im Zusammenhange gewürdigt
worden, und über den im Anfang des 16. Jh. daselbst wirkenden Kunst-
giefiier Mente hat Schmidt die dürftigen Lebensnotizen zusammengestellt.^^)
— Dem Okergebiet gehörte auch das alte Stedieraburg an, im 16. Jh.
eine Feste, seit dem Anfang des folgenden ein Kloster: Stederburg, von
Aagustinerinnen bewohnt, zumeist Töchtern Braunschweiger Bürger. Die
Reformation wurde hier 1569 eingeführt, 1691 wurde es von den Herzögen
Rodoif August und Anton Ulrich in ein adliges Damenstift verwandelt.
Diese im Lauf der Jhh. vollzogenen Veränderungen Stederburgs behandelt
Dfirre^^) und giebt daneben eine Beschreibung der beiden dortigen
Klosterkirchen. **) — Über das Stift Gandersheim und dessen Dichterin
Brotsnitha hat Grashof**) eine Studie veröflFentlicht. **)
46) L. Weiland, Die Rats- u. Gerichtsverfassaiig von Goskr im MA. : Hansische
^IL (1885), S. 11—60. — 47) id., GoBlar als Kaiserpfalz: ib. (1884) S. 1—86. —48) P.
Zimmermann, Der jüngste Kampf nm die Bnrg Dankwarderode in Brannschweig.
Wolf«Dl>attel, Zwifsler. 1885. IV, 65 S. Bez.: CBl. (1885), S. 1753. (Berichtet nach
^iB«r Schilderung der Vergangenheit der Barg ttber den Streit Um ihre Restaurierung.) —
49) Laehner, Die Holzarchitektnr Brannschwefgs: Z. f. bildende Knnst (1885) Heft 4.
•^ 50) Wilh. Schmidt, Heinrich Mente: ADB. 21, S. 870. — 51) H. Dürre, Wie
^ud Stederbarg ein adliges Stift: ZHY. Niedersachsen (1885), S. 183—97. — 52) id.,
iHe beiden ältesten Klosterkirchen zu Stederburg. Sep.-Abdr. : Z.Harz-y. 18 (1885), S. 180 — 90.
^Ue, Hendel. 1885. — 5S) Grashof, Das Benediktinerinnenstift Gandersheim und
Bretnütha: StMBCO. (1886). Heft 1/4. — 54) Das Tironische Psalterium der Wolfen-
^^^Kteler Bibliothek. Herausg. vom Königl. stenographischen Institut zu Dresden. Mit e.
^l u. Übertragung des tironischen Textes von Osk. Lehmann. Leipzig, Teubner. 1885.
K». S». IV. 208 S. M. 10. Bez.: Schmitz-Köln in DLZ. (1885), S. 1206; CBl. (1886),
S. 1360/3. *
11,316 XY. A. Ulrich: Niederdeutschland.
Wie in Brannschweig, so ist man auch in Hiidesheim jezt
bedacht, das Andenken an die Knnstthätigkeit des MA. zn e:
diesem Streben ist der Plan entsprungen, dem bedeutendsten der
heimer Bischöfe, dem heiligen Bemward, vor dem Dom selbst ein
bild zu errichten. Bernwards zeitiger Nachfolger, Bischof Jacob
um seinen Diözesanen die Persönlichkeit Bernwards näher zu bnn
der Form eines Hirtenbriefes eine Skizze seines Wirkens als Biscl
Fürst und besonders als Künstler entworfen und die Eunstdenkmale,
von Bemward erhalten sind, vor allem die Bronzethüren, ausfuhr)
läutert.**'**) — Eine historische Beschreibung des Ambergaus, welcher
von Hildesheim) das Nettethal mit dem Hauptsitz Bockenem umfa
Günther*') begonnen: die 1885 erschienenen ersten Bogen ei
'Allgemeines* über Lage, Umfang, Bewohner, Verkehr und eine 0
über die Geschichte des Gaues. — 'Eine Höltingsurk.' von den Hol
des Steinwedeier Waldes (nördlich von Hildesheim) ans dem Jahr
ausgestellt wegen gewisser Berechtigungen des Klosters Riddagshaust
Doebner*^) mit nach dem Original im Hildesheimer Stadtarchiv.
Ober die Stadt Hannover liegt eine selbständige Abb;
nicht vor. Das älteste Kopialbuch der Stadt, das sog. vetus copiale,
bereits 1844 herausgegeben war, ohne auf seine Zusammensetzung
zu sein, hat Ulrich**) untersucht mit dem Ergebnis, dafs das Gai
Anlage nach drei verschiedenen Epochen angehört und auch inhaltlj
trennt in a) ein Kopialheft, angelegt um 130B, mit 22 Privilegien ui
trägen der Stadt aus den Jahren 1241 — 1301, b) das Stadtrechtsbv
1366, welches alle auf die inneren und äufseren Bechtsverhältnü
Stadt bezüglichen Aufzeichnungen umfassen sollte und wiederum die
legien, dann die Statuten der Stadt, darauf Bechtsweisungen anderei
für Hannover und zuletzt Zunftordnungen enthält, c) die Feuerherrenc
von c. 1400, welche Bestimmungen über Sicherung gegen Feuersgefa
andere Polizeiverordnungen der verschiedensten Art enthält. Die
träge in diesem Kopialbuch reichen bis ins 17. Jh. — Die Wiederheri
des alten Rathauses, eines ansehnlichen Rotsteinbaus 15. Jh., hat Ahr
veranlafst zu einer kurzen Beschreibung der wiederhergestellten
indem er auch einige Notizen zur älteren Geschichte des Gebäudes o
ebenso über den Marktplatz der Stadt und die Ereignisse, welche si<
abspielten. ^^) Derselbe wendet sich auch der Geschichte eines
MAlichen Bauwerks der Stadt zu, indem er die Hauptmomente a
Geschichte des einzigen Klosters der Stadt, des Minoritenklosters, zusi
stellt. **•) — Zwei Aufsätze über das Münzwesen Hannovers •') ver
wir Menadier,**) Arbeiten, welche wegen mehrfacher Bezugnah
55) Wilh. Sommer werck gen. Jacobi, Der heil. Bemwurd ▼. Hildetl
Bischof, Fürst u. Künstler. 2. Aufl. Mit 1 Lichtdruck der Bemwardsthüren. Hil(
Borgmeyer L Komm. 1885. 48 S. M. 0,80. — 56) X St. Be ifs el, Die Knnstt]
des hl. Bemward von Hildesheim 1/3: StML. 28, Heft 2/4. — 57) Günth«
Ambergan. 1. Abt. Hannover, Meyer. M. 2,50. — 58) R* I^oebner, Eine H51ti
ZHY. Niedersachsen (1885), S. 298/9. — 59) Ad. Ulrich, Das «Vetus eopi
S. 174 — 82. — 60) H. Ahrens, Das Innere des alten Rathauses: Hannov.
haltungsbl., S. 46/7. — 61) id. , Der Altetädter Marktplatz: ib. S. 208/4. — 62)
Minoritenmdnche in Hannover: ib. S. 71/2. — 6S) Menadier, Das Uteste Mfi
Hannovers: Z. f. Numismatik. Red. v. Sali et. Bd. 18, Heft 2. — 64) id., (
und Hohlpfennig der Stadt* Hannover vom Jahre 1482: ib.
XV. A. Ulrich: Niederdeutschland.
11,317
ie Geschichte der Stadt hier erwähnt werden sollen. — Im übrigen ist
ie Kalenbergische Geschichte nur noch durch Frommes Sammlung der
legesten der erloschenen Familie von Campen ^^) vertreten : aus dem Archiv
les Freiherm Langwerth v. Simmem in Wichtringhausen teilt er etwa
J20 Regesten aus der Zeit von 1331 bis 1698 mit ; die von Campen waren
n der Nähe von Wunstorf begütert.
Der Mnseumsverein in Lüneburg hat im Jahre 1885 kein Heft
leiner Mitteilungen erscheinen lassen ; es sind daher für dieses Gebiet nur
iwei Abhandlungen zu verzeichnen: Sommerbrodts Programm 'Afrika
inf der Ebstorfer Weltkarte' ••) kann hier nur nebenbei erwähnt werden,
la er sich darin nicht mit dem unweit Ülzen belegenen Kloster, nach
reichem die in ihrer Art wohl einzige Karte benannt wird, beschäftigt,
ondem die Quellen feststellt, welche der Zeichnung von Afrika auf dieser Karte
n Grunde liegen. 'Zur Geschichte der Stadt Ülzen' veröffentlicht Janicke, *'')
nÜBer einem fafst gleichzeitigen Bericht über die Einnahme der Stadt durch
[erzog Heinrich im Jahre 1396, als Ergänzung zu den im Vorjahre mitge-
3ilten Zunft-Urkk. des 15. und 16. Jh. ebensolche aus den Jahren 1522 — 1606,
as Lakenmacheramt betreffend. — Krause^^) giebt eine Biographie des
dbert von der Molen (f 1480), eines der bedeutendsten Staatsmänner
jfineburgs im Prälatenkriege.
Nordwesten. Spärlich ist die historische Litteratur überBremen-
^erden.**) Bippen '®) veröffentlicht früher gehaltene Vorträge. Der erste
S. 1 — 14) handelt über ^die heiligen Willehad und Ansgar', deren Wirk-
irnkeit für die Entwickelung der Stadt dargestellt wird. Willehad, dem
on Karl dem Grofsen das Mündungsgebiet zwischen Weser und Elbe als
Wirkungskreis zugewiesen wurde, erkor, als der Kaiser ihm in Anerkennung
äner Erfolge 787 die Bischofswürde verlieh, den Ort Bremen zu seinem
ilFohnsitz and diese Wahl hat für die Zukunft Bremens entschieden. Noch
ledentender als die Erfolge Willehads waren die seines zweiten Nachfolgers,
ansgar, welcher die Missionsarbeit auf Dänemark und Schweden ausdehnte
und zu diesem Zwecke die Errichtung eines Erzbistums in Hamburg er-
wirkte. Die Zerstörung dieser Stadt durch die Normannen im Jahre 845
ver&nlafste die Verlegung des erzbischöflichen Sitzes nach Bremen, indem
dieses vom Kölner Metropolitanverbande getrennt wurde. Ansgar residierte
in Bremen bis zu seinem Tode, 865, thätig nach seines Biographen Rimbert
Bericht als Kirchenfürst wie als Förderer der Wissenschaft. — In dem
zweiten Aufsatz (S. 15 — 54) wird die 'Geschichte des Rats und der demo-
kratischen Bewegungen bis 1433', dem Entstehungsjahr der Verfassung,
welche bis in unser Jh. bestehen blieb, dargestellt. Demokraten und Aristo-
kraten haben sich in Bremen bis zu jenem Jahre das Stadtregiment zu
verschiedenen Malen mit Erfolg streitig gemacht, mehrfach und zum Teil
(5) Fromme, Regesten von Urkk. der erloschenen Familie von Campen in
Bordenau n. Poggenhagen: ZHV. Niedersachsen (1885), S. 283 — 97. — 66) Ernst
Sommerbrodt, Afrika anf der Ebstorfer Weltkarte. Festschrift zum fünfzigjährigen
JttbÜäam des Historischen Vereins für Niedersachsen. Mit einer Kartenskizze in Stein-
«Jrnck. Hannover, Klindworth. 4®. 25 S. Rez. : K— ff in : CBL (1885), S.1840. —
67) K. Jan icke, Zur Gesch. der Stadt Ülzen: ZHV. Niedersachsen (1885), S. 266—75.
- €8) Krause, Albert van der Molen: ADB. 22, S. 94. — 69) Rieh. Müller, A^lbert
r. Hamburg-Bremen, s. o. S. 46*'. — 70) Wilh. von Bippen, Aus Bremens Vorzeit.
Aufsitze zur Gesch. der Stadt Bremen. Bremen, Schünemann. V, 208 S. M. 3,50.
11,318 XV. A. Ulrich: Niederdeutachland.
nicht ohne blutige Ausschreitungen ist der regierende Rat beseitigt. Ge-
sichert durch das Privileg Kaiser Friedrichs I. vom Jahre 1186 und reich
durch den Handel entwickelte sich Bremen — der Rat wird 1225 zuerst
genannt — rasch: dem Rat gelang es, infolge von Selbstergänzung im
13. Jh. das Ratshermamt in wenigen Familien fast erblich zu machen.
Die Aristokratenherrschaft wurde aber durch die erste Revolution 1304 Ar
immer beseitigt; die zweite (von 1330), eine Bewegung der Handwerker-
innungen, liefs einen Rat von 114 Personen erstehen, der dann bald aof
36 reduziert wurde; die Selbstergänzung aber wurde beibehalten, scheint
jedoch seit 1358 durch Gemeindewahl ersetzt zu sein. Schon 1365 brachte
die nach einer Fehde mit Hoya erforderliche Erhöhung des Schosses eine
neue Erhebung wider den Rat zum Ausbruch, wobei es zum Strafsenkampfe
mit den Ratsfreunden kam. Die Demokratie aber, welche den Sieg gewann,
verstand nicht zu regieren, ihre Brandschatzung bei Freund und Feind
führten eine Reaktion und die Rückkehr des vertriebenen Rates herbei.
Finanzielle Schwierigkeitem veranlafste 60 Jahre später nach Rücktritt des
ersten Bürgermeisters Unruhen, welche nach längeren Verhandlungen mit
den benachbarten Hansestädten erst 1427 ihren AbschluTs fanden durch die
neue Verfassung vom Jahre 1429. Diese beruht auf rein demokratischer
Grundlage : der Rat war nur eine Exekutivbehörde. Aber vergebens hatte
man den alten Rat zu versöhnen gesucht, da er an den Kaiser appeUiert
hatte : wiederum brachen Unruhen aus, denen sogar ein Bürgermeister,
Johann Vasmer, zum Opfer fiel. Endlich gelang es (1433) ^die Eintracht'
herzustellen, das Grundgesetz, welches in wesentlichen Punkten die Demo-
kratie beschränkte : der aus 28 Personen bestehende Rat erhielt das Recht
der Selbstergänzung, das Amt des Ratsherrn sollte lebenslänglich sein. Diese
Verfassung hat vier Jhh. bestanden. — Allgemeiner gehalten ist (S. 55-— 88)
oine Sc^deruhg der politischen und religiösen Zustände, der Bestrebungen
auf dem Gebiete des Handels und der Wissenschaft, sowie des Lebens der
^ Bürger in 'Bremen um das Jahr 1400', dessen Einwohnerzahl damals etwa
20,0U0 betragen haben mag.
Sonst liegt nur der Anfang einer zweiten Auflage der im Jahre 1888
zuerst erschienenen Geschichte des Amtes Meppen von Diepenbrock^^)
vor, während in der Emdener Zeitschrift Herquet"^^) die Echtheit des
kaiserlichen Lehnbriefes für Ostfriesland von 1454 gegen v. Bippen ver-
teidigt. — Einen Nachtrag zum Ostfriesischen Urkk.buch bilden die
'20 Urkk. aus einem Bufs- und Brüchebuch des Emder Amtmanns Jarcb
Boelsena' (1467—76), welche de Vries'») mitteüt.
71) J< B. Diepenbrock, Gesch. des vormaligen mUnsterscheii Amtes Meppen oder
des jetzigen hannoverschen Herzogtum Arenberg-Meppens. 1. Aufl., 1. Lfg., ?. L^*
Lingen, van Acken. 1886. 160 u. 819 S. k M. 1. — 72) Herquet, Der kaiserlieli«
Lehenbrief für Ostfriesland von 1454 noch einmal: Jb. Gres. f. bildende Kunst u. vaterlioi
Altertümer in Emden 6 (1885), S. 148—64. — 78) J- Fr. de Vries, 20 ürkk. tu» einem
Bufs- und Brüchebuch des Emder Amtmanns Jarch Boelsena: ib. S. 177 — 85.
XXIV. 0. Z5 ekler: PapBttnm and Kirche. 11,319
XXIV.
O. Zöckler.
Papsttum nnd Kirche*).
Quellen. Znr Pflugk-Harttungschen Sammlung von Papst-
kk. , über deren in diesem Jahre erfolgten Abschlufs bereits oben
159) berichtet wurde, bot Löwenfeld eine reichhaltige Nachlese, in
stalt ¥on 424 bisher ungedruckten Papstbriefen, herrührend von der mit
iasins I. anhebenden und mit Cölestin III. schüefsenden Reihe von
psten (493 — 1198) und im Einzelnen vieles Wertvolle umschliefsend. ^*)
; vom Herausgeber gröfstenteils selbst aufgefundenen Briefe erscheinen
ohl hinsichtlich der Wiedergabe ihrer Textgestalt, wie bezüglich ihrer
onologischen Aneinanderreihung und — soweit möglich — der Bestimmung
er Adressaten, mit ausgezeichneter Sorgfalt behandelt. — Von sonstigen
die Papstgeschichte bezüglichen Urkk.publikationen heben wir Sickels
(simile-Ausgabe des Wormser Konkordats mit lehrreichen Anmerkungen
i Brefslau als vor allem wichtig hervor.*) Über andere Veröffent-
lungen einzelner Urkk. wird weiter unten an den betreffenden Stellen
leres Berichts zu handeln sein.
Papstregesten. — Die unter Wattenbachs Oberleitung erScheiüende
Aasgabe von Jaffes Regesta Pontificum bis zum Jahre 1198 gelangte
den betreffenden Abschnitten durchweg von Löwenfeld besorgt) zum
»chluls. Die Zahl der darin im Vergleich mit Auflage 1 neu aufgezählten
ü(. beträgt nahezu 2500.^) — Einen in der Hauptsache mifsglückten
rsuch zur Herausgabe der Regesten Honorius' lU. (1216 — 27) machte
• Italiener Pressutti.*) Dagegen verdient (trotz der dürftigen Be-
laffenheit ihrer die Geschichte des Vatikanischen Archivs betreffenden
ileitung) die Benediktiner-Ausgabe der Regesten des ersten der Avigno-
[iser Päpste, Clemens V., als dankenswert bezeichnet zu werden.^) Die
ten des unter ebendiesem Papste nach Ungarn entsandten Kardinallegaten
ntilis (1307 — 11) wurden in Band II der Monumenta Vaticana zur
garischen Geschichte ediert. ^) Auszüge aus den Registern zweier
Iteren Päpste der Avignonischen Zeit lieferte E. Werunsky. ''"*)
Untersuchungen über das päpstliche Urkk.wesen brachte die
teratur auch dieses Jahres in reichlicher Zahl. Über die Geschichte des
pstUchen Archivs handelten (aufser den oben angeführten 1. Bande des
1) Die Abkürzungen ALKM. and ANK. s. u. No. 18/9. — 1«) S. Loewenfeld,
ifltolae pontif. Rom med. s. o. S. 50*. — 2) Sickel u. BrefBlau, Wormser Konkordat,
0. 8. 48**. — 3) Hegesta pontificum Romanorum Ed. 2; edd. Jaff^-Loewenfeld,
0. S. 50^. — 4) J> PresButti, I regesti del pontifice Onorio III. da 1216 — 27. Roma,
fiuii. LXXV, 384 S. (Vgl. die scharfe Krit. von H. Grisar: ZKTh., S. 146 ff.) —
Regtstnm Clementis Papae V. ex Yaticanis archetyi^is cura et studio monachorum
1 S. Benedieti. T. I. Rom, Spithöver. CCCXXY, 284 S. — 6) Monumenta Vaticana
toriam regni Hungariae iUustrantia. Ser. 1, tom. 2: Acta legationis Cardinalia Gentilis
07—11. WUrzburg, W5rL CXX, 610 S. (Vgl. JB. 1884, II, 361".) — 7-8) E.
erunskj, AuszUge aus den Registern Clemens' VI. u. Innocenz' VI., s. o. S. 64^^.
XJ 320 XXIY. 0. Zock] er: Papsttum und Kirche.
Benediktinischen Regestum Clementis V.) A. Gottlob*) und F. Ehrle/'^)
der letztere insbesondere bei Bonifaz YUI. verweilend und über die seit
diesem Papste im päpstlichen Schatze in Perugia, Assisi, femer in Avignon
verwahrten Hdss. lehrreiche Mitteilungen bietend. Mit eben diesen,
die Vorgeschichte des Vatikanischen Archivs betreffenden Materien beschäftigt
sich eine Abhandlung von Wenck. ^^) Die ältesten brnchstttcksweise er-
haltenen registra brevium des päpstlichen Archivs behandelte Ealten-
brunner.^*) Über das Verhältnis der coUectio canonnm des Kardinals
Deusdedit zum Register Gregors VII. stellten Löwenfeld^*^) und Pflugk-
Harttung'^) Untersuchungen an, ersterer mit dem Ergebnis, dafs dem
Kanonsammler das Register des grofsen Papsts in seiner jetzigen Gestalt
vorgelegen habe, letzterer an seiner früheren Behauptung, dafs wir dermalen
nur noch einen Auszug vom Gregorianischen Registrum hätten, festhaltend.
Speziell die letzten Kapitel der Deusdeditschen Sammlung verteidigte
E. Stevenson gegen den Verdacht ihres Untergeschobenseins. ^*) Über
die Register Innocenz III. handelte L. Delisle,^^*) über die drei päpst-
lichen Zeitgenossen Friedrichs III. Rodenberg^^); über die Bullenregister
Martins V. und Eugens IV. E. v. Ottenthai. ^')
Darstellungen und Untersuchungen. Allgemeines. — Als
eine ungemein reichhaltige Sammelschrift für Monographieen und Quellen-
publikationen zur MAlichcn Kirchen- und Dogmengeschichte begann der
schon genannte Jesuit F. Ehrle zusammen mit dem gelehrten Dominikaner
H. Sense Denifle das , Archiv für Litteratur- und Kirchengeschichte des
MA.' (ALKM.) herauszugeben.^^) Die fast ausnahmslos bedeutenden
und lehrreichen Aufsätze, welche der 1. Band bringt, betreffen Materien
aus den vier letzten Jhh. des MA. ; wie denn, entsprechend der Richtung
und Abgrenzung des Studiengebiets bei dem Herausgeber, das neue Organ
fürs Erste überhaupt vorwiegend der Erforschung des späteren MA. sich
widmen dürfte. — Mehr nur Reformationshistorisches und überhaupt die
neuere Zeit Betreffendes bringt der 1. Jahrgang des neuen Niederländischen
Kirchengeschichtsarchivs (ANK.) von Acquoy, Roggeund Wybrands,**)
doch greifen wenigstens zwei der darin enthaltenen Aufsätze (eine hymno-
logische Studie Acquoys über das alte Osterlied 'Christ ist erstanden' und
eine Mitteilung Meybooms über den Mystiker H. Suso) in die vorrefor-
matorische Zeit zurück; vgl. Näheres unten. — Der vorletzte Band von
B. Jungmanns Dissertationen bringt sechs auf kirchengeschichtliche
9) Ad. Gottlob, Das Vatikanische Archiv (HJb. 6, S. 271—84). — 10) F«. Ehrle,
Znr Gesch. des Schatzes, der Bibliothek and des Archivs der Päpste im MA. (ALKM. 1 — 19:
149 — 51; 228 — 865.) — H) Wenck, Über päpstl. Schatzverzeichnisse des 18. u. 14. Jh.:
MIÖG. VI. — 12) F. Kaltenbrunner, Romische Studien. II: Die Fragmente der
ältesten registra brevium im Vatikan. Archiv: MIÖG. 6, S. 79—93. — 1$) S. Lowes-
feld, Kanonsammlung des Kardinals Deusdedit' etc., s. o. S. 48*'. — 14) J- ▼• Pfl»?^"
H art tu ng, Register u. Briefe Gregors VH. : NA. XI, S. 141—72. — 15) E. Stevenson,
Osservazioni sulla collectio canonum di Deusdedit: Arch. della soc. di Roma, VIII, S. 305 '98>
— 15*) L. Delisle, Les registres di Innocent III: BECh. S. 84—94. — 16) Rodeo-
berg. Über die Register des Honorius III., Gregor IX. u. Innocenz IV.: NA. 10, S. 507—78.
— 17) K V. Ottenthai, Die Bullenregister Martins V. u. Eugens IV.: MIÖG., ErgtnxgsW.
S. 401—589). — 18) H. Denifle, O. F., und F. Ehrle, S. J., Archiv für Litterstqr-
und Kirchengesch. des MA. Bd. 1 (4 Hefte). Berlin, Weidmann. 642 S. (Im folg-
citiert: ALKM.) — 19) R. Acquoy, C. Rogge, Aem. Wybrands, ArcWef voor
NederUindsche kerkgeschiedenis. Bd. I. Haag, Mard. Nijhoof (VIII, 440 S. (Im folg.
citiert: ANK.)
XXIV. 0. Zock 1er: Papsttum nnd Kirche. 11,321
iterien des 12. und 13. Jh. bezügliche Stadien, welche im Folgenden an
a betreffenden Orten anzuführen sein werden. ^^) Eine litterarhistonsche
ersieht über die Arbeiten zur Eirchengeschichte der beiden letzten
üichen Jhh. lieferte K. Müller für das Briegersche Kirchenhistorische
^n.^^) Als eine kompendiarische Gesamtdarstellung der mittleren
xhengeschichte ist das französisch geschriebene Lehrbuch von Charles
hmidt zu nennen. ^^) Desgleichen umschliefst eine solche das englische
jrk von W. Fitzgerald, **) während Bd. IV des weitschichtig angelegten
Schaf fachen Werks nur die Zeit zwischen den Päpsten Gregor I.
l Gregor YU. behandelt ^^) und eine andre englische Barstellung, die
Q wegen ihrer speziellen Rücksichtnahme auf das Bedürfnis Studierender
il den ^britischen Eurtz' nennen könnte, ^^) in ihrem 2. Teile eben da
kfährt, wo Schaff aufhört, um den Best des MA. bis zur Beformation
behandeln. — Über die 9. Auflage des Eurtz sehen Lehrbuchs sowie
ir Band U von Jos. Langens Papstgeschichte, sich erstreckend über
Zeit von Leo I. bis Nikolaus L, ist bereits oben (I, 134) gehandelt
•den. — Betreffs der, selbstverständlich nur mittelbarerweise hierher
örigen Werke von Ranke und G. Weber sei nur angegeben, dafs
id Vn. der Weltgeschichte des ersteren die Zeit zwischen 814 und 955,
ie dafs Band VU der 2. Auflage der Weberschen Allgemeinen Welt-
chichte die anderthalb Hundert Jahre zwischen 1197 und 1347 darstellt.
Wegen des Fortschreitens der Encyklopädien von Hauck und Eaube
}ben I, 135.
Zur Missionsgeschichte, insbesondere derjenigen des früheren
rgregorianischen) MA. wurden einige brauchbare Beiträge geliefert.
Q Apostel der Landschaft Ober-Yssel und Gründer der Eirche zu Deventer
)mn (hier und da, aber weniger gut, auch Livinus genannt), welcher um
vom Abt Gregor v. Utrecht in sein Arbeitsfeld entsandt wurde und
en 780 gestorben sein soll, behandelte J. Ph. Ver. Loren in aus-
rlicher, lehrreicher Biographie.**) Mehr in erbaulicher Weise verbreitet
Krimphoves Monographie sich über den heiligen Ludger, ersten
chof von Münster, gestorben 809.*^) Als Beitrag, zwar nicht zur Geschichte,
ir doch zur Litteraturgeschichte des Apostels der Deutschen ist die
tische Würdigung des von den Magdeburgischen Centuriatoren für ihre
graphische Darstellung des Bonifatius zusammengebrachten Urkk.apparats
nennen, welche Nürnberger gegeben hat.**) Auch darf ein auf den Salz-
:ger Priester Virgilius (t 784) und dessen Streit mit Bonifaz bald nach dessen
langen auf den Mainzer Bischofsstuhl bezüglicher Encyklopädie-Artikel
I A. Vogel**) in diesem Zusammenhange genannt werden. — Als
2#) B. Jnngmann, Dissertationee selectae in historiam eccleeiasticam. T.V.
;nisbarg, Pnitet. 510 S. — 21) K. Müller, Die Arbeiten zur Rirchengesch. des
n. 15. Jh.; s. bereite JB. 1882, H, 65*. — SS) Charles Schmidt, Pr^cis de l'hiatoire
r^iae d*Oecident pendant le moyen ftge. Parie, Fischbacher. XII, 452 S. — SS) W.
ttgerald, Leetnres on ecclesiaBtical history. 2 vols. London, Murray. 1885. —
) Ph. Schaff, History of the Christian chnroh. A new edition, revised and enlarged.
. IV: Uediaeval Chriatianity from Gregor I to Gregor VII. Edinburgh, Clark. XIH, 799 S. —
) PUL Smith, The studente ecclesiastieal history. Part. II (from the 11. to the 16.
itary). London. 1885. — S6) J- Pb. Ver Loren, Leboinus en zijne stichting te
renter, s. o. 8. 29'*. — S7) C. Krimphove, Der hL Lndgems, s. o. S. 29'^ —
) A. Nürnberger, Die Bonifatittslitteratur der Magdeburger Centuriatoren: NA. XI,
»—41. — 89) A. Vogel, VirgUius, s. o. S. 29'».
JütfMWrichte der OefeUehtnriüenielufk 1886. IL 1\
I
Slavenapoatcl gegenüber gewissen römisch tendenzi&een MiladarsUiIII
des sie Betreffenden. — Speziell über das Cyrillaclie Alphabet sowie
die stawiscfae Kirche uaprache nad Liturgie der beiden Mährenapoatel hf
eine französische Studie wn A. d'Avril. *') Der in der ChristiauiaieT
geschichte Böhmens eine Hauptrolle spielende heilige Wenceslaus und
Martyrium (27. Sept. 936) bildet den Gegenstand eines grOndlich (
tierendeo ArtikelB von Czerwenka, der zugleich den neun Jahr
erfolgten Alärtyrcrtod der Grofsmntter Wenzels und seines Brüden
Mörders Boleslaw, der heiligen Ludmila, mit behandelt and anfserdem
die Legende von Wenzels angeblicher Schwester Pribislawa sowie Qbe
von den Jesniten im 17. Jb. begrOndete 'Fatrimoninm des hl. Wence
die ndtlge Orientierung gewährt.**'"")
Mehrere» Hagiologische, auf nicht zur Gruppe der HeidenmiB«i<
gehörige, aber mit ähnlichem Elfer wie Bie gefeierte Heil^ bezl^licti
hier znnächst angereiht. Den durch Frömmigkeit ansgezeicbnetca U
Wandalbert zu PrOun um 850, Vf. eines Martyrologiom and roel
Vorsuche in Lateindichtung, behandelte Hauck.**) Ober den den
Zeit angehörigen Paderbomer Diakonns Meinolph, Stifter des Kl<
BOddeken, gest. 857, Ueferte W. Schmidt eine Abhandlung."') Da
Arnold, griechischer Abkunft und wegen seiner musikalischen LeisU
eine Zeitlang an den Hof Karls des Gro&en gezogen, dann an dem
ihm Amoldsneiler, Amswiller benannten) Orte Genetwiller im jQlich
einem asketisch strengen und wohlthät^em Leben obliegend, widmete Stel
in den Aualecta Bollandiana eine Untersnchung.^*) Der hl. Gerhard
Brogne um 920, Urheber einer Klosterreform von ähnlich strengem Chai
wie die clnuinacensiscbe, fQr Niederlothringen und Flandern, bildet
Gegenstand einer Arbeit von W. Schnitze, der die zwar alte, aber
ziemlich geringwertige vita Gerardi zu Grunde liegt.**) Wolfgang, Bi
am Nilth. Rnixrotx-h. r.rri» nr,A U.thMii» n. n. H. «fl«. — KU Kt
XXIV. O. Zock 1er: Papsttum und Kirche. 11,323
i Regensbnrg 972 — 94, ein Zeitgenosse und Geistesverwandter Brunos
1 Köln, angebüch mitbeteiligt bei der Errichtung des Bistums Prag 973,
;h wegen seiner Beziehungen zu seinem Nachbarbischofe Pilgrim von
»aa interessant, wurde von J. Schindler dargestellt. Die verhältnis-
feig ausführlich gehaltene Biographie bietet doch nur geringen historischen
trag, und leidet mehrfach an XJnkritik. Gewisse auf die ehemalige an-
iliche Metropole Lorch (Passau) bezügliche Urkk., deren Unechtheit
mmler dargethan, werden nichtsdestoweniger als authentisch festgehalten,
r leere Vermutung ist's, dafs Wolfgang, bevor er missionierend zu den
aren ging, bei Pilgrim in Passau gewesen sei und die Genehmigung
ses eifersüchtig über den Rechten seines Stuhls wachenden Kirchenfürsten
eten habe.^^) Über Heilige auf dem päpstlichen Stuhle und in den
stUchen Familien des MA. handelte A. Eobler. ^^) Seiner schon
Iren Erörterung der Ursula-Legende in der Prot. Real-Encyklopädie
te der Yf. dieses Referats einige Bezugnahmen auf neuere einschlägige
)eiten hinzu, u. a. auch auf eine angeblich ins 10. Jh. gehörige und
vor anderen wertvoll gerühmte Erzählung von der Passion Ursulas und
T Jungfrauen, welche die Neobollandisten in Bd. lU ihrer Analecta
M) veröffentlicht hatten.*^) Die Eirchenheiligen Württembergs bis zur
te des 13. Jh. machte G. Bessert zum Gegenstande einer manches
rreiche bietenden Darstellung.** ) Über verschiedene Heilige der früh-
lichen englischen Kirchengeschichte (bis zum 11. Jh.) handelte Edmund
kop, dabei namentlich der frühesten kirchlichen Beziehungen Englands
»chweden gedenkend. **) Der Jesuit Goldie verbreitet sich über Heilige
südwestenglischen Landschaften Wiltshire und Wessex,**) und der
lolische Marquis of Bute lieferte einen neuen Versuch über das wenig
(bare Thema vom hl. Malachias ^Erzbischof von Armagh* und dessen
»blichen Weissagungen.**) — Der spanischen Legende von Jacobus dem
m (San Jago), als Gründer der Kirche von Gompostella in Galizien
kein Geringerer als Kardinal Dom. Bartolini, Präfekt der römischen
nkongregation, eine Untersuchung, und zwar wesentlich apologetischen
Its und Charakters, gewidmet. *^) Die zwei Jahre zuvor erfolgte Anf-
ing der angeblich echten Reliquien des Apostels in der Domkirche zu
postella, der katholischen Welt mit Triumph gemeldet in Leos XUL
e 'Dens Omnipotens* vom 1. Nov. 1884, diente dieser Publikation zum
^. Gestützt auf Hieron. Comm. in Jesai. cap. 42 und andre altkirchliche
^nisse bejaht der gelehrte Kardinal die Frage wegen der Geschichtlich-
einer apostolischen Predigt des älteren Jacobus in Spanien, läfst auch
40) J- Schindler, Der hL Wolfgang in seinem Leben und Wirken. Qaellenmttfsig
isteilt. Prag, Rohliceck & Sievers. Vm, 204 S. — 41) A. Kobler, Die Heiligen
91 forstlichen Familien des MA. : ZKTh. S. 47—73. — 42) Z Sek 1er, Ursula: PRE.*,
^ 243/9. (Vgl- die Historia S. Ursulae et sociarum eius, hactenus editis antiquior,
iiee BmxeU. [Analecta BoU. III, 1. 1884].) — 42*) G, Bessert, Die Kirchen-
;en Württembergs, s. o. S. 87". — 43) Edmund Biskop, English Hagiology: The
in Review, Jan. 1885. — 44) F- Goldie, S. J., Saints of Wessex and Wiltshire:
Oet. — 45) Marquis of Bute, The Prophecies ofS. Malachi: ib. 1886. (Vgl. A.
esheim: LR., AprU, S. 97.) — 46) Domenico Cardin. Bartolini (Prefetto della
•ngregazione dei riti), Cenni biografici di 3. Giacomo Apostolo il Blaggiore ed esposizione
!o-critiea e giuridica su TApostolato, sul trasferimento del corpo del medesimo nella
na e sn Todiemo ritrovamento. Roma, Tipogr. Yaticano. YIII, 268 S. (YgL d.
von A. BeUesheim: LR. [1885], S. 888/5.)
11,324 ' XXIV. O. Zöekler: Papsttam und Kirche.
dessen Leichnam, bald nachdem er in Jerusalem zum Märtyrer geworden,
durch seine Schüler ans Palästina nach Spanien übergeführt werden; be-
stätigt gläubig die Sagen von der später, angeblich bei Iria Flavia in
Galizien, stattgehabten Wiederanffindung der hl. Gebeine des angeblichen
ersten spanischen Bischofs sowie von einer wunderbaren Erhaltung derselben
beim zweiten Einfall der Araber; verbreitet sich eingehend über die Ge-
schichte des San Jago-Kultus in mittlerer und neuerer Zeit, und bringt
anhangsweise zehn päpstliche Urkk. (von Paschal 11. bis zu Clemens Y.),
apostolische Privilegien für San Jago die Gompostella enthaltend, zum
Abdruck. Von der deutschen geschichtlichen Forschung, auch deijenigen
katholischer Autoren wie der Benediktiner Gams (der den spanischen
Apostolat des Jacobus für sagenhaft erklärt und die Translation seiner an-
geblichen Reliquien nach Galizien erst dem 6. Jh. zuweist: Eirchengesch.
Spaniens, II, 1,298; II, 2, 368 ff.) nimmt der Vf. nicht die geringste Notiz.
Sein Werk ist eigentlich mehr für die allerjüngste Geschichte des röm.
Katholizismus und der Kurie von Belang, als für irgend welche frflhere
Epoche der Kirchengeschichte.
Papsttum und abendländische Kirche in der Karolingerzeit
(bis 900). — Eine geistvolle Charakteristik der kirchlichen Zustände des
8. und 9. Jh., unter Hervorhebung der Bedeutung einer richtigen Kenntnis
und Würdigung derselben für die MAliche und neuere Geschichtswissen-
schaft überhaupt, hat Edm. Hatch in einer akademischen Vorlesung ein-
leitenden Inhalts geboten. ^"^ In einer eigentlich auf eine spätere Epoche
bezüglichen Studie seiner Dissertationen-Sammlung handelt B. Jungmann
nebenbei auch über Ursprung und Alter der Donatio Constantini, die er
im Anschlufs an Grauerts Untersuchung in Bd. Y des HJb. der Bfitte
des 9. Jh., und zwar näher dem Kloster St. Denis bei Paris zuweist. ^^)
— F. Maafsens Pseudoisidorstudien unterziehen die dem Psendoisidor
und der Hispana gemeinsamen Abschnitte einer genauen vergleichenden
Untersuchung, welche in der Hauptsache folgende Ergebnisse liefert .* 1. der
vielfach sinnlose Text der Hispana ist vom Urheber der pseudoisidoriscben
Fälschung selbst verbessernd überarbeitet worden, und zwar nach klug
berechnetem Plan, um die Entdeckung seines Betrugs zu erschweren; 2. in
demjenigen Texte der Hispana, welchen der (fast vollständig erhaltene)
Codex Augustodunensis bietet, hat man die Vorstudie zur eigentlichen
Fälschungsarbeit Pseudoisidors zu erblicken; 3. diese Vorstudie hat der
geniale Pseudologe seinem gröfseren Werke, um demselben die Wege zu
bahnen, mit gutem Bedacht vorausgeschickt.^*) — Aus seiner im Vorjahre
erschienenen wertvollen Hincmar- Biographie (JB. 1884, H, 184) p^
H. Schrörs den auf den Prädestinationsstreit bezüglichen Abschnitt nocbmals
besonders heraus, als Habilitationsschrift, ohne etwaige Änderungen des
Inhalts oder der Form.^^) — Ein wesentlich nur die politische Seite der
Zustände des Frankenreichs während der letzten Jahre Karls des Kahlen
47) £dm. Hatch, An introdactory lectnre on the stndy of eeclesiMtical historf.
London, Rivingtons. 26 S. (VgL d. Bez. von Harnaek: Th.LZ. No. 20 nnd Ton Etf*
Scott: Carrent diacnssions in Theol., Chicago 1886, S. 158/6.) — 48) B. JangmtnDi
Dise. sei. T. V 8. 20. No. 1. — 49) F. MaaTsen, PsendoisidorBtudien, s. o. S. 26*^. "
50) H. SchrdrB Der Streit ttber die Prädestination im 9. Jh. In.-Diss. Freiburg, Herder.
IV, 88 S.
XXIY. O. Zo ekler: Papsttum und Kirche. II 325
ins Ange fassende Stndie über das Eapitolare von Eiersy 877 lieferte
£. Bourgeois.^^) — Im übrigen ist für die Päpste der Earolingerzeit (bis
auf Benedikt lU., den Vorgänger Nikolaus I.) Bd. II des früher schon
charakterisierten Werks von J. Langen (s. oben 1,134 f.) zn vergleichen;
desgleichen die oben (I, 158) genannte Arbeit von Armbrnst über die
Territorialpolitik des Papsttums zwischen 500 und 800.
Papsttum zur Zeit Hildebrands und der Investiturstreitig-
keiten. — Aufser den oben genannten quellenkritischen Arbeiten zur
Geschichte Gregors YII. (von Löwenfeld, Pflugk-Harttung und Stevenson)
ist reichlich ein Dutzend neuer Schriften über den gewaltigsten Papst des
11. Jh. und seinen Kampf mit Heinrich IV. ans Licht getreten.**"**)
Ein die Besetzung des päpstlichen Stuhls unter Heinrich IV. sowie schon
unter seinem Vorgänger Heinrich HI. behandelnder Aufsatz von W. Märten s
erschien als Vorläufer einer (inzwischen veröffentlichten) selbständigen Arbeit
aber denselben Gegenstand.*^) Nähere Besprechung der darin dargelegten
Annahmen bleibt, da die betr. Abhandlung zum Teil erst 1886 publiziert
^rde, zweckmäfsiger einer späteren Berichterstattung vorbehalten. —
Vollständige Lebensbilder Gregors lieferten der Italiener Mencacci,**)
sowie der deutsche Katholik J. Müller, letzterer in Gestalt eines aus
Bd. VU der Montalembertschen 'Meines d'Occident' entnommenen Ab-
schnittes, dessen stark lobrednerische Haltung keinerlei Milderung oder Be-
schränkung auf Grund neuerer kritischer Geschichtsarbeit erfährt.*^) Von
den übrigen hierher gehörigen Arbeiten betrifft die (schon 1884 gedruckte)
Inaaguralschrift von W. Piper die Politik Gregors gegenüber Deutschlands
Metropolitan, *^) die (gleichfalls schon vorjährige) Studie M. Wiedemanns
seinen Kampf mit dem während der sieben ersten Jahre seines Pontifikats
(1073 — 80) ihm hartnäckig opponierenden französischen Erzbischof Manasses I.
Ton Rheims.*^) Den Ausspruch des sterbenden Gregor in Salemo: 'Dilexi
jnstitiam' etc. behandelt J. May in besonderer Untersuchung.**) Auf die
letzten, insbesondere die salemitanischen Zeiten des Papsts beziehen sich
auch zwei aufserdeutsche Arbeiten, eine französisch von 0. Delarc*^) und
eine italienische von G. Caracci. *^) Die Beziehungen Hildebrands zu
Piacenza seit 1046 behandelte ein andrer italienischer Autor. *^) Ein Dritter
verbreitete sich über seine Herkunft nach legendarischer Überlieferung
einerseits und historischer Forschung andrerseits.**) — Über Investitur
51) £> Bourgeois, Le capitulaire de Kiersy-sor-Oise, 877. Paris, Hachette et Cie.
314 S. — 52/S) Betr. die Zeit Nieolaas II, s. o. S. 47'** *. (Panzer etc.) — 54)
W. Härtens, Die Besetzung des päpstlichen Stuhls unter den Kaisem Heiniich IIL und
Hnnrich IT.: ZKB. 6, S. 139—265 n. 6, S. l-^SS. — 55) P- Mencacci, S. Qregorio YII,
3. edizione, eon importanti aggiunte e documenti. Borna,' Artigianelli. 350 S. — 56) J-
If filier, Gregor VII., Mönch, Papst und Heiliger. Ton 6r. ▼. Mentalem bert. Tom
Vi genehmigte deutsche Ausgabe. Begensburg, Manz. IV, 174 S. — 57) W. Piper,
IKs Politik Gregors VIL gegenüber der deutschen Metropolitangewalt. In.-Diss., Halle.
1884. Quedlinburg, Yoges. 58 S. — 58) M. Wiedemann, Gregor YH. und Erz-
biiehof Manasses I. von Bheims. Ein Beitrag zur Greseh. der französischen Kirchenpolitik
<loPftpBtes Gregor YII. In.-Diss. 1884. Leipzig, Fock. 90 S. — 59) J- May, Der
Begriff «justitia* im Sinn Gregors YII.: FDG. 25, 8. 179—84. — 60) 0. Delarc, Saint
Gr^oire YIL Demitees anntfes de son pontificat : BQH., JuilL S. 6 — 70. — 61) G. Caracci,
Sn Gregorio YU a Salerno: ricerche storiche. Salemo, tip. nazionale. 112 S. — 62) A.
6. Tononi, Gregorio YII e i Piacentini 1046—85. Piacenza, Solan. YIH, 106 S. —
D) 6. Bondoni, Origine di Gregorio YU, s. o. S. 48*^
1X326 XXIY. O. Zockler: Papsttum und Kirche.
und Bischofswahl im 11. und 12. Jh. lieferte E. Bernheim eine lehr-
reiche Abhandlung.*^) Zu Wolframs Beleuchtung des Verhaltens Friedrichs I.
zum Wormser Konkordat (1883) erklärt dieselbe sich teils zustimmend, teils
ablehnend. Über das Verhältnis der geistlichen zur weltlichen Investitur,
die Geltung des königlichen Consensus bei Wahlen, die Bedeutung der
königlichen Investitur und den Einflufs der Gegenwart des Königs auf die
Wahl neuer Bischöfe werden zum Teil neue Mitteilungen geboten. —
Speziell vom Anteil der Diözese Lüttich an den Investiturstreitigkeiten handelt
Dtlmmler, indem er ein darauf bezügliches, aus^dem Jahre 1096 stammendes
und möglicherweise von Rupert von Deutz veffafstes lateinisches Gedicht
mitteilt und erläutert.*^) Dagegen ist es eine Episode des englischen In-
vestiturstreits unter dem zweiten und dem dritten Könige der normannischen
Dynastie, worüber ein Krefelder Gymnasialprogramm von F. Bett in gen
sich verbreitet.**) Über das Nachspiel des deutschen Investiturstreits,
welches die Nachgiebigkeit des Königs Lothar des Sachsen gegen die
ihn wählende klerikale Partei veranlagte, giebt eine Inauguraldissertation
von P. Ulich Bericht; sie schildert, wie Lothar in seiner Wahlkapitn-
lation die seit 1123 giltig gewordene deutsche Investiturordnung wieder
abändern, d.^ h. das Vorangehen der geistlichen Weihe vor der welt-
lichen Belehnung gestatten mufste, bis letztlich Innocenz II. durch eine
Bulle vom 8. Juni 1133 die Ordnung des Wormser Konkordats wieder
in Kraft setzte.*')
Papsttum unter den Hohenstaulen. Kreuzzüge. — Eine
nicht unbeträchtliche Zahl monographischer Untersuchungen gilt der Zeit
Barbarossas, und zwar hauptsächlich den in dieselbe hinein und durch sie
hindurch sich erstreckenden Nachwirkungen des Investiturstreis. Während
B. Reese, in einer speziell die burgundischen und italischen Verhältnisse
betreffenden Studie, den grofsen Kaiser sich wesentlich an die Vorschriften
des Wormser Konkordats halten und bei der Wahl von Bischöfen in jenen
beiden nichtdeutschen Ländern ihn so verfahren läfst, dafs die Investitar
der geistlichen Weihe erst nachfolgte,**) verteidigt Wolfram, auf die Dar-
legungen seiner schon erwähnten Schrift vom Jahre 1883 zurückgehend, die
Angaben Ottos von Freising, wonach Kaiser Friedrich wenigstens theoretisch
in seinem ganzen Beiche ein Investiturrecht vor der Konsekration bean-
spruchte, und, besonders in Italien das Wormser Konkordat thatsächlich zn
wiederholten Malen verletzte.**) Über die originelle und freisinnige Art,
in welcher Propst Gerhoh von Beichersberg an diesen fortgesetzten In-
vestiturstreitigkeiten unter den ersten Hohenstaufenkaisem sich beteiligte,
bot Grisar lehrreiche Aufschlüfse, entnommen zweien bisher nur hds.
überlieferten Traktaten des Reichersbergers , wovon einer de ordine
donorum Spiritu» Sancti, der andere de novitatibus huius seculi ad Adria-
64) £• Bernheim, Investitur und BiBchofBwahl im 11. u. 12. Jh., s. JB. 1684t
II, 47*», 187*»*, vgl. o. S. 49**. — id., Zum Wormser Konkordat: ZKG. 7, 8.449-50.
— 65) £• Dttmmler, Zur Gewli. des Investiturstreits im Bistum Lttttich : NA. Ut
S. 175—94. — 66) F. Bettingen, Wilhelm v. Warelvast, Bischof von Exeter. B"
Beitrag zu den engl. Rirchenstreitigkeiten unter Wilhelm dem Roten und Heinrich L
Gymn.-Progr., Krefeld. 18 8.— 67) P. Ulich, Deutsche Kirche unter Lothar, s. o. S. 68**.
— 68) R* Reese, Staatsrechtliche Stellung der Bischöfe Burgunds und Italien« vottf
Kaiser Friedrich I. Gottingen, Calvör. VIII, 118 S. — 69) Wolfram, Zum WonM«r
Konkordat: ZKG. 8, B. 278—88.
XXIV. O. Z 5 ekler: Papsttum nnd Kirche. 11,327
nnm IV papam handelt. '^^) Ein als Einleitung der Schrift adversns Simo-
niacos voransgeschicktes Schreiben desselben Beform - Theologen an den
U. Bernhard publizierte A. Jacksch;"^^) desgleichen gab E. Mühlbacher
einen auf eine pseudoisidorische Dekretale bezüglichen Brief von ihm
heraas.''^) Fernere Beiträge zur Geschichte Barbarossas und seiner Zeit liefer-
ten der bekannte italienische Staatsmann B. Bonghiin Gestalt einer Studie
aber Arnolds von Brescia ideale Bestrebungen und tragisches Ende;"^^)
W. Ribbeck in einer den Traktat über die zwiespältige Papstwahl von 1159
(d. h. das vom Konzil zu Pavia [1160] zu Gunsten Victors lY. erlassene
Rundschreiben) betreffenden Abhandlung ;'^^) S. Löwenfeld in einer Publi-
kation einiger bisher ungedruckter Briefe aus einem Cambridger Kodex,
betreffend die nach dem Frieden von Venedig 1177 bald wieder hervor-
tretenden Verwicklungen zwischen Alexander m. und dem Kaiser; ^^) endlich
B. Jungmann in einer (einseitig für die Kurie Partei nehmenden) Ge-
samtflbersicht über Friedrichs I. kirchenpolitischen Kampf mit Hadrian und
Alexander, sowie in einer sich daran schliefsenden über den Kampf Hein-
richs U. von England mit Thomas a Becket."^*) Der Letztgenannte läfst
auf die hier berührten beiden Dissertationen seines Sammelwerkes zwei
weitere auf die kirchenpolitischen Konflikte der Hohenstaufenzeit bezügliche
Arbeiten folgen, betreffend Innocenz III., sowie Friedrich II. und die mit
demselben gleichzeitigen Päpste.'^'') Auf Innocenz in. bezieht sich auch
L. Qniddes Versuch, die Entstehung des deutschen Kurfürstenkollegiums
anf mehrere während der Jahre 1200/B von diesem Papste erlassene
Sendschreiben zu Gunsten eines ausschlielslichen Wahlrechts der bevorzugten
Forsten des Reichs zurückzuführen, sofern dadurch ein erster Impuls zur
betr. Fortbildung der Beichsverfassung gegeben worden sei;^^) desgleichen
W. Lindemanns kritische Darstellung seiner Verhandlungen mit Philipp
von Schwaben einer- und mit Otto IV. andrerseits, bis zur offnen Erklärung
für den letzteren."^*) Dem sog. vierten Kreuzzug hat der französische Ge-
lehrte Tessicr eine Darstellung gewidmet, die bei ihrer Untersuchung der
Frage nach der Ursache dieser Expedition gegen die oströmische Beichs-
hanptstadt beide Hypothesen, die auf Dandolo von Venedig und die auf
König Philipp von Schwaben als intellektuellen Urheber des Zuges ratende,
verwirft nnd vielmehr eine Komplikation zufälliger Umstände dazu führen
lillst, dals die Kreuzfahrer zuerst gegen Zara und sodann gegen Constanti-
Bopel dirigiert wurden.®^) Den vierten Deutsch-Ordensmeister Hermann von
70) H. Grisar, Die Investiturfrage nach ungedruckten Schriften Gerhohs von
Keichenberg, 8. o. S. 56**. (Vgl. auch W. Ribbeck, s. o. S. 55*^. — 71) A. Jacksch,
Zq Gerhoh v. Reichersbergs Schrift adversus Simoniacos: MIÖG. 6, S. 254—69. — 72) £•
Mtthlbaeher, Ein Brief Gerhohs v. Reichersberg: ib. S. 307—10. — 73) R- Bonghi,
Arnolde da Brescia, studio. Citt^ di Castello, Lopi. IX, 78 S. — 74) W. Ribbeck,
D«r Traktat ttber die Papstwahl des Jahres 1169, s. o. S. 63*^ — 75) S. Löwen feld,
Folgen des Friedens von Venedig, s. o. S. 54*^. — 76) B. Jungmann, Dissertt. selectae,
t* T, No. 2/8. (Vgl. was Thomas a Becket betrifft auch die umgearbeitete undVesentlich
^reicherte neue Ausgabe des Werks von John Morris, The lifo and martyrdom of Saint
Bornas Becket, Archbishop of Canterbury. 2 vols. Second and enlarged edition. London,
Bums and Gates. XXXIII, 682 S. [Dazu die Rez. von BeUesheim: LR. (1886), No. 7,
S. 206f.].) — 77) id., Dissertt. selectae, s. o. S. 69». — 78) L- Quid de. Die Ent-
ctehmig des KurfUrstenkoUegiums (sowie weitere Litt, ttber letzteres), s. JB. 1888, II,
400/3. — 79) ^« Lindemann, Kritische Darstellung der Verhandlungen Innocenz' II I.
mit den deutschen Gegenkönigen, s. o. S. 66*^. — 80) J* Tessier, La quatrifeme croisade.
^ diversion sur Zara et Constantinople. Paris, Leroux. 294 S.
11,328 XXIV. O. Z 5 ekler: Papsttum und Kirche.
Salza (seit 1210) und sein verdienstvolles Wirken zuerst unter Innocenz lU.,
dann unter den beiden folgenden Päpsten (insbesondere auch beim Kreuz-
zuge Friedrichs II. und den darauf gefolgten Streitigkeiten und Friedens-
verhandlungen mit Gregor IX.) bis zu seinem 1239 erfolgten Tode, hat
A. Koch zum Gegenstand einer treffenden, in mehrfacher Hinsicht lehr-
reichen Charakteristik gemacht.®^) — Einige auf die Geschichte der beiden
ersten Ereuzzüge bezügliche Arbeiten mögen an dieser Stelle nachtrags-
weise genannt werden. So was den ersten Ereuzzeug und die früheste
Entwickelung des Eönigreichs Jerusalem bis zum Jahre 1120 betrifft, die
durch Gründlichkeit und umsichtiges Urteil ausgezeichnete quellenkritische
Studie B. Euglers über das diese Epoche behandelnde Geschichtswerk
Alberts von Aachen, eine Verteidigung der bona fides und wesentlichen
Zuverläfsigkeit dieser Quelle gegenüber den Angriffen v. Sybels;**) femer
eine auf das Patriarchat Jerusalem unter Gottfried von Bouillon bezflg-
Uche Arbeit von E. Franz^^ und eine solche über Eönig Balduin I. von
Um lauf f.^^*^) Sodann betreffs des zweiten Ereuzzngs und seiner zeitlichen
Umgebungen : eine fleifsige Untersuchung E. Yacandards über den wahren
Urheber des grofsen Ereuzzuguntemehmens von 1146/9 (nämlich König
Ludwig YU. von Frankreich) und die vom hl. Bernhard dazu geleistete
Hilfe ;^^) eine Schilderung von Bernhards politischer Thätigkeit im allge-
meinen von Thiel,^^) sowie eine Textausgabe der 5 Bücher desselben de
consideratione ad Eugenium m von Hurter;^^) endlich eine Reihe
hds. Studien zur Vita Bemardi von G. Hü ff er, betreffend insbe-
sondere die Fragmenta Gaufridi (1145) und den Briefwechsel des Heiügen
von Clairvaux.^*^ Biese letztgenannte Arbeit (Yorstudie zu dem bald nacUier
gefolgten Bd. I. vor Hüffers gröfserer Bernhard-Monographie) ist von hervor-
ragendem Belang; sie bereichert unsere bisherige Eenntnis der Korre-
spondenz des grofsen Abts durch Mitteilung von acht neu aufgefundenen
Briefen von ihm, sowie von vier an ihn gerichteten (dabei zwei von Gerhoh
von Reichersberg).
Papsttum im 14. u. 15. Jh. — Für Bonifaz YHI., Clemens V., YI. und
Innocenz YI. vgl. die schon oben (No. 5 — 10) genannten Regesten-Arbei-
ten.*®''®) — Für die Zeiten des grofsen Schisma und der Reformkonzüien
von Pisa und Eostnitz liegen — abgesehen von einer auf den Chonisten
des letzteren Eonzills, Ulrich von Richenthal bezüglichen Notiz von
E. Heyck*^) bemerkenswerte neue Arbeiten diesmal nicht vor. Zwar
nicht dem Pontifikat, aber doch der Zeit Martins Y. gilt H. Semmigs
81) A. Koch, Hennann ▼. Salza, Meister des Deutschen Ordens. Leipzig, Duneker
u. Homblot. IX, 140 S. — 82) B. Kugler, Albert von Aachen. Stuttgart, Kohlhammer.
Vn, 426 S. — 83) £. Franz, Das Patriarchat von Jerusalem im Jahre 1099. Em
Beitrag zur Gesch. des 1. Kreuzzugs. Oymn.-Progr. Sagan. 16 S. — 83*) Um lauf f,
Balduin L, König von Jerusalem. Nach den Quellen dargestellt. (Realgymn.-Progr.) PiUta.
18 S. ~ 84) £. Vacandard, Saint Bemard et la seconde croisade: B.QJEL. 20, S. 898—457.
(Vgl. i d. , aber dasselbe Thema, in der Pr^cis bist, analytiques des travaux de 'acsd. de
Ronen, S. 821—92). -~ 85) Thiel, Die politische Thfttigkeit des Abts Bernhard tob
€lalrvaux, In.-Diss. Braunsberg. — 86) H. Hurter, Set. Bemardi libri Y de considan-
tione ad Eugenium IH. Innsbruck, Wagner. 16^ m, 227 S. — 87) O, Hflffer,
Hds. Studien zum Leben des hl. Bernhard von Clairvauz: ELIb. Y, S. 576 — 624; VI,
S. 78—91, 282—70. (YgL JB. 1886.) — 88-90) Kampf Ludwigs mit der Kurie, i. o.
S. 66/8 (Preger, Tesdorpf, Feiten). — 91) Ed. Hevck, Ulrich v. RicheDÜul:
FDG. 25, S. 558/5.
XXIY. O. Zo ekler: Papsttum und Kirche. II,S29
nch über Jeanne d*Arc, eine weniger wegen neuer Quellenuntersuchungen,
Is vermöge ihrer sorgfältigen und anziehenden Berücksichtigung des kultur-
istorischen Hintergrunds der geschilderten Vorgänge interessante und
ankenswerte Darstellung. •*) — Den Anfang einer, nicht eben vielver-
prechenden Biographie Eugens IV. publizierte F. P. Abert.**) Dafs das
lasier Konzil seitens der damaligen deutschen Universitäten durchweg sich
ebhafter Sympathien in bezug auf seine reformatorische Richtung zu erfreuen
latte und dafs diese reformfreundliche Haltung der Hochschulen dem von
iom her geübten Druck erst ziemlich spät nachgab (während die Erfurter
Mversität ihre Proteststellung bis jenseit der Mitte des 15. Jh. wahrte),
)ildet den Gregenstand der Darlegungen einer präzis gearbeiteten Mono-
^phie von H. Brefsler.^^) Apologetische Studien über den gelehrten,
iie Humaniora eifrig fördernden, aber auch um Zustandebringung gemein-
uuner christlich-abendländischer Unternehmungen vdder die Türken sich an-
gelegentlich bemühenden Nikolaus V. boten L. Pastor und F. Kays er
— der erstere mit hauptsächlicher Rücksicht auf des Papsts persönlichen
Charakter,*^) der letztere mit besonderer Beziehung auf die Türkenkriegs-
ingelegenheit (wobei Voigts und Gregorovius' Beschuldigung des Papsts
iregen angeblicher LäMgkeit und Saumseligkeit in dieser Sache zurück-
niweisen versucht wird),**) sowie femer mit Beziehung auf sein Verhalten
j^nüber den Juden (das als ein im wesentlichen mildes und nur gegen
verbrecherischen Wucher streng einschreitendes charakterisiert wird.*'') —
Den letzten Jahrzehnten der vorreformatorisehen Papstgeschichte gilt
L. Thuasnes Herausgabe der auf die Jahre 1500/6 bezüglichen Tage-
bnchsanfzeichnungen des Clericus ceremoniarum Job. Burchard,*^) Th. Hagens
Beleuchtung der Papstwahlen von 1484 und 14d2,**) und A. Gottlobs
Schilderung der Wirksamkeit des Eardinallegaten Raimund Peraudi während
der Jahre 1491—1505 in Deutschland, Frankreich und Itaüen.'®^) Die
letztgenannte Arbeit bildet eine kritische Ergänzung und Nachlese zu der
B Jahre zuvor erschienenen J. Schneiderschen Peraudi-Monographie (Halle,
Niemeyer 1882).
Zur Geschichte einzelner Diözesen, Länder und Kirchen.
— Eine zweibändige Geschichte der Bischöfe von Basel gab J. Vautrey
heraos.^^^) Die Geschichte des Bistums Eichstädt von seiner Gründung
unter Bonifatius an bis zum Jahre 1535 lieferte J. Sax.^^*) F. Janners
Geschichte der Regensburger Bischöfe erfuhr durch Erscheinen ihres
2. Teils eine Fortführung bis zum Jahre 1277.^^«) Wichtige Beiträge zur
M) H. Semmig, Die Jungft'aii von Orleans und ihre Zeitgenossen. Mit BerUck-
■idktignng ihrer Bedentnng für die Gegenwart. Leipzig, Unflad. VI, 257 S. Rez.: ThLBl.
S. sgs/5. — 9S) F. P. Abert, Papst Engen IV., Lebensbild aus der KG. des 15. Jh. L
*«mx, Kirchheim. VIII, 98 8. — 94) H. Brefsler, Die Stellung der deutschen Univer-
«ÄteB zum Basler Konzil etc., s. o. S. 72". — 95) L. Pastor, Wahl und Charakter
▼«B Fikolans V.: D. Katholik, S. 401—14. — 96) F. Kays er, Papst Nikolaus V.
(1447—55) und das Vordringen der TUrken: HJb. 6, S. 208—81. — 97) id., Papst
'Sikokus V, und die Juden: AKKR. S. 53, 209—20. — 98) L. Thuasne, Johannis
Bwchardi diarium (1488—1606); texte latin etc. Tom. IIL Paris, Leroux. LXVII,
WO 8. — 99) Th. Hagen, Die Papstwahlen von 1484 und 1492. Gymn.-Progr. Brixen.
31 8. — XOO) A. Gottlob, Legat Raimund Peraudi: HJb. 6, a 438—61. — 101) J.
^»iitrey, Histoire des ^vSques de BAle. T. LXIL Einsiedeln, Benziger. XII, 244, 516 S.
~^1M)J. Sax, Die Bisehöfe und Reichsfttrsten von Eichstätt. Bd. l. 745—1535.
^^iihnt, KrüU. XXXIV, 426 S. — 10$) F. Jan n er, Gesch. der Bischöfe von Regens-
H- Bd. n. Pustet, 584 S.
I
II 330 XXIV. O. Zöckler: Papsttum und Kirche.
historischen Geographie des Hochstifts Salzbarg (von den Earolingerzeiten
bis znm Ausgang des MA.), mit nebensächlicher Berücksichtigung der ört-
lichen Verhältnisse auch der Nachbardiözesen Freising und Passan bot
Ed. Richter.^^*) Die Geschichte des Territoriums des Bistums Strafsbnrgs,
speziell um die Mitte des 14. Jh., beleuchtete J. Fritz.^*^*) Eine
Grttndungsgeschichte der Stifte, Kirchen und Klöster im Bistum MtLnster
begann A. Tibus herauszugeben.^^®) Als Fortsetzung der Dumont-
schen Geschichte der Pfarreien des Erzstifts Köln behandelte Pfarrer
G. H. Chr. Maafsen die 16 Pfarren des- Dekanats Hersel.*^') Die
Geschichte eines der Mitte des 14. Jh. angehörigen Bischofs von
Münster, Adolf von der Mark (1357 — 63), welcher dann Erzbischof von
Köln wurde (1363/4) und zuletzt in den Laienstand zurücktrat, hat
A. Kreisel dargestellt.^^*) Einem früheren Kölner Erzbischof: Arnold ü
(1151/6) hat F. Schneider eine Monographie gewidmet. ^^•) Den
Lütticher Bischof Wazo im Hildebrandischen Zeitalter behandelt ein lehr-
reicher Artikel von A. Vogel.^^*^) Desgleichen den Hamburg-Bromenser
Erzbischof Adalbert ein Gymnasiid-Programm von R. Müller.^**) Den
Magdeburger Erzbischof Ludolf 1192—1205, einen dem Bauernstand ent-
stammten Kirchenfürsten von ungewöhnlicher Energie und deutsch-nationaler,
den Hohenstaufen treu ergebenen Haltung, schildert eine Dissertation von
Kohlmann.^^*) Über den Minoriten Heinrich von Lützelburg, Bischof
von Semgallen und Kurland, sowie zugleich auch von Chiemsee (1263) ver-
breitet sich ein Aufsatz des gelehrten Franziskaners Konr. Eubel.^^*)
Die lombardischen Bischöfe aus dem reformierten Orden der minderen Brüder
bilden den Gegenstand der Darstellung eines in Brescia erschienenen ita-
lienischen Werks. ^^*) — Verschiedenes Lokalkirchengeschichtliche von Interesse
brachte die 1. Abteilung des von Menzel und Sauer herausgebene
Codex diplomaticus Nassoicus, worin Urkk. zur Geschichte einer Anzahl von
ehedem kurmainzischen Klöstern des jetzigen Nassauischen Territoriums,
aus der Zeit vom Januar 769 bis zum Juni 1257 — im ganzen 633
Nummern, wobei mehreres sehr Interessante und Wichtige — verarbeitet
sind.^**) Mehreres Klostergeschichtliche brachte der VI. Jahrgang der
Kinterschen StMBCO; so Mitteilungen Ph. Di eis über Benedektiner-
abteien im Erzstift Trier ;^*®) Fortsetzungen von A. Lindners Bericht
104) ^* Richter, Untersuchungen zur historischen Geographie des ehenMÜgeB
Hochstiftes Salzburg, s. o. S. 124^^ (Vgl. die Rez. von W. Hauthaler: LR. 8. 370/i.)
— 105) J. Fritz, Territorium des Bistums Strafsburg, s. o. S. 78". — 106) A. Tibu»,
Qrttndungsgesch. der Stifter, Pfarrkirchen, Klöster und KapeUen im Bereiche des titen
Bistums Münster, mit Ausschlufs des ehemals friesischen Teils. Bd. I. Mttnster, Regeat-
berg. 1820 u. 80 8. — 107) K. Th. Dumont, Gesch. der Pferreien der EradioMS«
Köln , nach den einzelnen Dekanaten geordnet. XXIV. Dekanat Hersei. Von G. Hab. Chr.
Maafsen. Köln, Bachem. XVI, 406 S. — 108) A. Kreisel, Adolf von der Msrk,
Bischof von MUnster und Erzbischof von Köln. Paderborn, Schöningh. 58 S. — IM) F*
Schneider, Arnold ü., Erzb. von Köln 1151/6. In.-Diss., Halle. Querfurt. 45 S. —
110) A. Vogel, Wazo v. Lüttich, s. o. S. 54««. -- Hl) K. Müller, Rrzbischof Adalbtft
von Hamburg-Bremen und die Idee des nordischen Patriarchats. Gymn.-Progr. Sti^«-
22 S. -— 112) F. Kohlmann, Erzbischof Ludolf von Magdeburg, s. o. S. 54*». —
113) Konr. Eubel, 0. Min., Der Minorit Heinrich von Lützelburg, Bischof von SemgaUeD,
Kurland und Chiemsee: HJb. 6, S. 92 — 108. — 114) X C. da Valcamonica, Hemorie
dei vescovi lombardi dell' ordine de' Minori riformati. Con tre appendici. Brescia, tip<
ApoUonio. 208 S. — 115) X Codex diplomaticus Nassoicus. Nassauisches Urkk-tweh-
Herausg. von K. Menzel und W. Sauer, I, 1 , s. o S. 9f«'. — 116) Ph. Diel, 1>>«
XXIV. O. Zöckler: Papsttam und Kirche. II 331
e um Wissenschaft und Ennst verdienten Benedektinermönche im
Württemberg^^ ^ sowie von 0. Grashoffs Geschichte Ganders-
nd der hl. Hrotsuitha;^^*) Nachrichten von A. Keimers über die
chnle von Echtemach and deren Schriftsteller;^^*) Mitteilnngen
ihn er 8 ans dem Admonter Archiv nebst Bemerkungen über bene-
ihes Archivwesen im allgemeinen,^*^) u. s. f. — Hauptsächlich das
schichtliche, zum Teil jedoch auch das kirchlich-kulturhistorische
e berührt die von Lorsch (hauptsächlich auf Grund von ProtokoU-
iten des Archivs der St. Wigbertskirche in Ingelheim) gegebene
lite des Ingelheimer Oberhofs. ^*^) — Eine ungemein gründlich ge-
9 Geschichte der Kirchen und Klöster der Stadt Greifswald begann
1 zu veröffentlichen ; der erste Band brachte, aufser einem ziemlich
iden Kückblick auf die Gründung Greifswalds und des bei derselben
en Cistercienser-Klosters Eldena, die Geschichte der drei Pfarr-
zu St. Nicolai, Marien und Jacobi. Entsprechend genau gehaltene
he Berichte über die Geistlichkeit, die Schulen und Klöster der
llen folgen.^*') — Die auch kunstgeschichtlich bemerkenswerte Schlofs-
von Wechselburg, dem ehemaligen Augustinerkonvent Zschillen bei
in Sachsen, behandelte Jos. Prill.^**) Weiteres hierher Gehörige
^fst A. Kerschbaumers Geschichte der Stadt Krems,^*^) Jägers
ich der Stadt Duderstadt bis zum Jahre 1500,^**) de Potters
ite der Stadt Gent,^*^) Schiemanns urkundliche Beleuchtung der
ngen der Stadt Reval zu Kiga und zu Rufsland im 15. Jh.,^*^
* Geschichte der Mönchsorden — wurden kleinere und gröfsere
) in beträchtlicher Zahl gespendet, dabei freilich — wenn man von
auf die beiden Hauptbettelorden (bes. den des hl. Franciskus) be-
n von wirklich verdienstlicher Art absieht — meist nur Gering-
I. Zu seiner Gründungsgeschichte Monte Cassinos (s. JB. 1884,
f.) fügte H. Rickenbach einen, nichts irgendwie Neues bietenden
über die Glanzepoche dieser Abtei unter Abt Desiderius (1059 — 87)
*«) Seine in Bd. V der StMBCO. begonnene und in Bd. VI der-
inerkloster gelegen im ehemaligen Erzbistum Trier: StMBCO. 2, 8. 379 — 87. —
Mge zur ViU des Abt« Job. Bode von St. Matthias bei Trier: ib. S. 280 — 808. —
cidinm vese horribile abbatiae S. Maximini prope Treviros: ib. 17, S. 186 ff. 2,
, 898 ff. — 117) A. Lindner, Die SchriftsteUer und die um die Wissenschaft und
erdienten Mitglieder des Benediktinerordens im heutigen Württemberg: ib. 1,
L18, 2, S. 12—31. — 118) O. Grashoff, Das Benediktinerinnenstift Ganders-
d Hrotsuitha, s. o. S. 40 '^ — 119) A. Beimers, Die Klosterschule der Bene*
EU Echtemach und ihre Schriftsteller: StMBCO. 1, S. 162—78. — 120) «^-Wi ebner,
Igen aus dem Admonter Archiv: ib. 2, S. 147 ff., 400 ff. — 121) Lorsch, Der
Der Oberhof. Bonn, Ad. Marcus VI, CCXII, 660 S. (Mit chromol. Karte.) —
heodor P7I, Gesch. der Greifswalder Kirchen und Klöster, sowie ihrer Denkmäler,
ler Einleitung vom Ursprünge der Stadt Greifswald. 1. Teil. Vereinsschrift der
len-Pommerschen Abt. d. Ges. f. Pomm. Gesch. u. Altertumskde. Greifswald.
2 S. — 12S) Jos. Prillf Die Schlofskirche zu Wechselburg, dem ehemaligen
ZschiUen. Leipzig, Lorenz. 1884. 46 S. Fol. (Mit 18 Tafeln.) — 124) A.
ibaumer, Krems, s. 0. S. 128^'. — 125) JqL JKger, Urkk.buch der Stadt
idt bis zum Jahre 1500. Hildesheim, Lax. XII, 516 S. — 126) P- de Potter,
in den oudsten tyd tod heden. Geschiedkundige beschryYing van der Stad. II.
nnoTt-Braeckmann. 587 S. — 127) I*- Schiemann, Revals Beziehungen zu
d Rufsland, s. JB. 1884, II, 164*. — 128) H. Riekenbach, Monte Cassino vou
11^332 XXIV. 0. Zöckle r: Papsttom und Kirche.
selben Z. zum Abschlafs gebrachte Schilderung vom Leben und Wirken
des fünften Cluniacenserabts Odilo (994 — 1048) gab 0. Ringholz aneb als
besonderes Büchlein heraus. ^^^) Eine mit yielem Legendenmaterial angefüllte
Gründungsgeschichte von Citeaux und dem Cistercienserorden gab ein Unge-
nannter in französischer Sprache heraus. ^^^) Die Anfänge des Fontebraldiiier-
Ordens und das Wirken seines Stifters, des Praedicator apostolicus Bobert von
Arbrissel, schilderte B. Piain e.^^^) Ober den deutschen Zweig des Earthäuser-
ordens gab C. Reichenlechner einige, wesentlich nur das ErbauungsbedQrfhis
frommer Katholiken berücksichtigende Nachrichten. ^^^ Zur Quellenkunde
des seraphischen Ordens des hl. Franz botDeniflein Bd. I seines 'ArchiT'
(oben S. . . . , No. 18) einen lehrreichen Orientierungsartikel, worin besonders
auf die bisher noch nicht publizierte Chronica XXIY generalium als die
umfassendst gehaltene allgemeine Chronik des Minoritenordens während der
ersten Jhh. seines Bestehens hingewiesen wurde. ^^^) Einen dankenswerten
Anfang zu einer Sammlung älterer Quellen zur Geschichte des Ordens
machten die Väter des Bonaventura-Kollegs zu Clarae Aquae (Quaracchi)
in Italien. Der 1. Band der von ihnen herausgegebenen Analecta Frands-
cana^^^) bringt (in verhältnismäfsig guten, wenn schon hier und da in
kritischer Hinsicht nach zu wünschen übrig lassenden Texten) die frflher
von Voigt (1870) edierte Chronik des Jordan von Giano, den Bericht des
Thomas Eccleston De adventu fratrum Minorum in Angliam, sowie eine
Chronica anonyma — betreffs deren Denifle (a. a. 0.) nachweist, d&fs sie
mit dem bisher unrichtigerweise unter dem Namen Balduins von Brann-
schweig citierten Werke identisch ist. Spätere Folgen dieses Analecten-
Werks sollen die Glasbergische Chronik (herausgeg. von Evers, 1882), sowie
jene Chronik der 24 Generale bringen. — Von epochemachender Bedeutung
in kritischer Hinsicht ist E. Müllers Studie über die Anfänge des Fraozis-
kanerordens und über dessen Tertiarierinstitut. ^^^) Behufs Beantwortung
der Frage nach dem eigentlichen Plan und Ziel der ordensgründenden
Thätigkeit des Heiligen von Assisi werden hier die unter seinem Namen Aber*
lieferten verschiedenen Regeln genauer geprüft, unter Erbringung folgender
Ergebnisse: 1) die sog. erste Regel, angeblich vom Jahre 1209 oder 1210, ist
in Wirklichkeit erst die zweite und gehört erst dem Jahre 1221 an; 2) der
noch ganz kurz und unbestimmt gehaltene, mehr nur das mendikantische
Prinzip formulierende als etwa genauere Vorschriften und Verfassungs-
ordnungen bietende Text der ersten Regel ist in die zweite übergegangen
seiner Grttndung und GreBtaltung bis zu seiner höchsten Blttte unter Abt Desiderius. II. Teil
JB. der Lehranstalt Einsiedeln. 32 S. — 129) O. Ring holz, Der hl. Abt Odilo ron
Clugny in seinem Leben und Wirken. Brunn, Benediktinerdruckerei, V, 126 o. 9i S.
— ISO) Le petit et le grand exorde de Citeaux, contenant les origines du monast^ ^
de Vordre de ce nom, avec de mombreuses Inendes sur la vie admirable des anciens moioM
de Clairyaux. Paris, Loche valier. 617 S. — ISl) B. Pia ine. De viU et gestio b.
Boberti Arbrissellensis ordinis fontis Ebraldi sub reg. S. Benedieti fundatoria: StMBCO. t
S. 64—78. — 132) C. Beichenlechner, Der Karthäuserorden in DeutMshland, od«:
Lebens- u. Leidensbilder aus den deutschen Karthausen. Wllrzburg, Bücher. V, 287 S.
— 133) S. Denifle, Zur QueUenkunde der Franziskanergesch.: ALKM. I, S. 146/8 «•
680 — 40. — 134) Analecta Franciscana, sive chronica aliaque varia doeumenta ad Uitoriia
firatrum Minorum spectantia, edita a fratribus collegii S. Bonaventurae. Tom. I. Quaiaedu«
typ. coli. Bonaventurae. XIX, 450 S. (YgL auch: Le Monnier, La fondation de Tordre
des Mineurs: La Controverse et le Contemp. S. 239 — 59, 353 — 77, 529—62.) —
135) Karl Müller, Die Anf&nge des Minoritenordens und der Bufsbrttderschaften. Freibug«
Mohr. XII, 210 S. (Vgl. die Rez. im ThJB. S. 188 f. [Bohringer], Th.LBcridit.
S. 29 [K. P.J, Th.Qu.Schr. (1886), S. 158—60 [Funk].)
XXIV. O. Zock 1er: Papsttum und Kirche. 11,333
imd l&fst sich aus derselben annähernd rekonstruieren (wozu der Vf. im
Anhang, S. 185/8 einen Versuch macht); 3) entschieden unecht ist die
angebliche Tertiarregel des hl. Franz vom Jahre 1221, die vielmehr erst
vom Papste Nikolaus lY. stammt und einen Ausschnitt aus dessen, 1289
erlassenen BuUe Supra montem bildet, wodurch die (vorher selbständig ins
Leben getretene und unabhängig existierende) Bufsbraderschaft vom hl.
Franz den Orden desselben enger an- und eingegliedert wurde. Auch die
im Anhang, vor jener Wiedergabe der Texte der beiden Regeln von 1209
vnd 1221, gebotene kritische Prüfung der zweiten Legende des Thomas de
Celano (S. 176 — 184) ist von wichtigem Belang; sie thut den parteiisch ein-
seitigen und tendenziös geschichtsfälschenden Charakter dieser Quelle dar.
Der von C. Evers kurz vorher gebotene Eucyklopädie- Artikel über Thomas
de Celano bedarf hiemach der Berichtigung. ***■***•) Ober die wichtigsten
Lebensumstände des Stifters 1360 des seraphischen Ordens handelt in wesent-
lich treuem Anschlufs an die vorhandenen Hauptquellen R. Bonghi;^^'')
femer in ähnlicher Weise, nur mehr auf die Jugendzeit und die Bekehrungs-
geschichte sich beschränkend Le Monnier;^^^) endlich in unkritisch lob-
rednischer Weise Ch^ranc^, der letztere als Textschriftsteller zu einem
reich illustrierten Bilderwerke, wodurch die Kapuziner Frankreich (unter
redaktioneller Leitung ihres Provinzials de Chatel in Paris) die Glorie ihres
Ordensgründer und Patrons zu feiern und in weiteren Kreisen zu verbreiten
suchen.^**) — Über dieThodesche Schrift, betreffend die vom Franzis-
kanerorden ausgegangen anregende Einwirkung auf die christliche Kunst-
entwickelung, wird unten des Näheren die Rede sein. — Die Geschichte
des frühzeitig im Orden hervorgetretenen Gegensatzes zwischen Rigoristen
rad Vertretern einer laxeren Interpretation des Armutsgelübdes hat E hr 1 e
auf lehrreiche Weise in mehreren Aufsätzen behandelt, welche teils eine ge-
nauere Darlegung des Unterschieds zwischen den gemäfsigteren Spiritualen und
den Fraticellen, als schwärmerisch revolutionärem Extrem der Richtung, be-
iwecken, ^^^) teils das kirchliche Inquisitionsverfahren gegen die letztere Partei
während der ersten Hälfte des 14. Jh. zu illustrieren dienen. ^^^) Über das
liäretische FraticeUentum verbreiten sich zwei Aufsätze Denifles, die darin,
dab sie für die Pflege joachimisch-apokalyptischer Schwärmereien haupt-
sichlich nur den Vf. des Introductorius in ev. aetemum, Gerhard von
Borgo S. Donnino (1254) verantwortlich machen wollen (unter Freisprechung
der gröfisten Mehrzahl der Spiritualen von jedweder Beteiligung an diesen
häretischen Exzentrizitäten), wohl etwas zu weit gehen, übrigens aber durch ge-
nauere Beleuchtung mehrerer Urkk. zur Geschichte des betr. Streits, ins-
besondere des Protokolls der von Alexander IV. für die betr. Untersuchung
eingesetzten Kommission zu Anagni (dessen Text auch vollständig mitgeteilt
wird) Verdienstliches leisten. ^*^) — Auch zur Geschichte seines eigenen
IM) Litt. üb. Franz v. Ageiei, b. o. S. 224«*'»^, 232/8. — 186*) Evers,
Thomu de Cefatno: PRE** 16, S. 594/8. — 137) R. Bonghi, Francesco d'Assisi. Cittii
ti Cutello, Lopi. IT, 115 S. — 188) Le Monnier, La jeanesse de St. Fran9oi8 d'Assise,
«. 0. 8. 2S2***. — 189) Saint Fran9oi8 d'Assise etc., s. o. S. 282***. Re«.: P. Keppler in:
LR. (1886), S. 25. — 140) F. Ehrle, Die Spiritualen, ihr Verhältnis zum Franziskaner-
oHen ond va. den Fraticellen: ALKM. 1, S. 509 — 70. — 141) i<l-? Znr Fraticeüengesch. :
^> 8. 154/6. — id., Die Spiritualen vor dem Inquieitionstribunal : ib. S. 156/8. — id., Lud-
^ der Bayer und die Fraticellen und Ghibellinen von Todi und Amelia im Jahre 1828:
w. 8. 158 — 64. — 14S) H. Denifle, Das Evangelium aetemum und die Kommission von
^a»gni Si 29—99, 8.o. S.228"*. — id., ProtokoU der Kommission zu Anagni: ib.8.9^— Wl.
11,334 XXIV. O. Zo ekler: Papsttum und Kirche.
Ordeus bot der gelehrte Mitherausgeber des ALEM. einige Beiträge, be-
stehend in Publikation der ältesten, nur ein Jahrzehnt lang in Kraft ge-
bliebene Konstitutionen desselben vom Jahre 1228, welche noch eine nahe
Verwandtschaft zu den von Dominikus zu Grunde gelegten Prämonstratenser-
statuten und mehrfache Abweichungen vom mendikantischen Prinzip zu er-
kennen gaben,^**) sowie in einer Untersuchung zur Quellenkunde des Ordens,"*)
worin er besonders eine kurz vorher von Roth näher besprochene Samm-
lung von Schriften des Bernhard Guido über die früheste dominikanische
Goschichte^^^) beurteilt, mit dem Ergebnisse, dafs diese Urk., wie früher
schon von Prager, so auch von Roth in ihrem Werte erheblich überschätzt
worden sei. — Wesentlich kritiklos gearbeitet ist der Versuch einer Ge-
schichte des Dominikanertertiarierordens im MA. von J. Kleinermanns,"^^
dagegen in hohem Grade verdienstlich und reich an relativ neuen Ergeb-
nissen die auf einen Reformator des deutschen Zweigs des Predigerordens
im 15. Jh., den auch als Basler KonzUsvater eine wichtige Rolle spielenden
Magister Johannes Nider, den Vf. des Formicarius und anderer interessanter
Schriften (f 1438) bezügliche Monographie von K. Schleier.^*')
Kirchliche Disziplin. Inquisition. — Zwei für die Bufspraiis
im 9. Jh. wichtige Briefe des Papsts Benedikt III., des Vorgängers
Nikolaus' L, veröffentlichte Weiland.^*®) Über die Bamberger Beicht-
bücher aus der ersten Hafte des 15. Jh. handelte H. Weber.^**) — Bas
kirchliche Inquisitionsverfahron gegen die Häretiker beleuchteten Jungmann
in der vorletzten Abhandlung von Bd. V seines Dissertationenwerks ^^^) nnd
L. de L. in einer Broschüre in französischer Sprache. ^*^) Eine andere
französische Arbeit gilt der Darstellung des ersten grofsen Hexenprozesses
in den Niederlanden.***) Über den Prozefs des als Teufelsbeschwörer und
Kindermörder berüchtigt gewordenen Marschalls Gilles de Rais (oder de Retz,
hingerichtet in Nantes 1440) hat Semmig in einem Exkurs zu seiner Jeanne
d' Are-Biographie lehrreiche Mitteilungen geboten. ^*^) — Ein Hauptobjekt
inquisitorischer Verfolgungsthätigkeit der Kirche während des 13. und 14. Jh<,
die Sekte vom freien Geiste samt den oft mit ihr in Zusammenhang ge-
brachten Begharden, bildet den Gegenstand einer mit gründlicher Schürfe
eindringenden und mehrere traditionelle Irrtümer berichtigenden Studie yon
Hermann Haupt ^^^) in der ZKG. Die unter dem Namen compilatio de
novo spiritu überlieferte Quellenschrift über diese Sekte vindiziert derselbe
14S) id., Die Konstitationen des Predigerordens von Jahre 1228: ib. S. 165—328.
— 144) id., -Zur QueUenkunde der Dominikanergesch. : ib. S. 148 f. — 145) F. W. E.
Roth, Eine Frankfurter Hds. des Bernhard Guido zur Gesch. des Dominikanerordens:
KA. 10, S. 395/9. — 146) J- Kleinermanns, Der dritte Orden von der BoTse d«
hl. Dominikus. QueUenmäfsige DarsteUung der Gesch. desselben etc., nebst einer ausführ-
lichen Erklärung der Regel. Zugleich ein Handbüchlein für die Mitglieder des Ordens.
Dülmen, Laumann. XIV, 450 S. — 147) K. Schieler, Magister Job. Nider ans dem
Orden der Predigerbrttder. Ein Beitrag zur Kirchengesch. des 15. Jh. Mainz, Kirehheim.
XVI, 428 S. (Vgl. d. Rez, von L. Schulze: ThLBl. [1886], S. 184/6; von K. Grube:
LR. [1885], S. 803f.) — 148) L. Weiland, Zwei Briefe Benedikts IH.: ZKB. SO.
S. 99—102. — 149) H. V7eber, Die Bamberger Beichtbücher aus der 1. Hftlfta dei
15. Jh. Kempten, R5sel. 100 S. — 150) B. Jungmann, Dissertatt. seL (ob. No. 20).
Ko. 5. — 151) L. de L. , L'inquisition, ce qu'elle ^tait, ce qu'elle a iait, quels sont 9»
historiens. Paris, Morsch. 86 S. — 152) A. Duverger, Le premier giand proe^ de
sorcellerie aux Pays-bas. Arras. 1885. — 15S) H. Semmig (No. 92), Die Jungftav r.
OrL etc., S. 144—72. — 154) Herm. Haupt, Beitrage zur Gesch. der Sekte vom frei«n
Geiste und des Beghardentums: ZKG. VII, S. 508—77.
XXIY. 0. Zock 1er: Papsttum und Kirche. 11,335
dem Albertus Magnus ; die Zugehörigkeit des Nikolaus von Basel zur Brüder-
schaft vom freien Geiste, sowie die Thatsache seiner Verbrennung zwischen
den Jahren 1393 und 1397 sucht er als wahrscheinlich darzuthun, desgleichen
die nicht sowohl kommunistische oder nihilistische, als vielmehr nur mystisch-
qnietistische (ein affektloses Ruhen der Seele in Gott erstrebende) Grund-
richtung der genannten Sekte zu erweisen — Auch über die Joachimiten-
sekte bot Haupt im vorhergehenden Heft derselben Zeitschrift) eine nach
mehreren Seiten hin beachtenswerte Studie. ^'^**)
Kultus und kirchliche Kunst. — Zur Geschichte der geist-
lichen Schauspiele liefs auch dieses Jahr wieder einige Beiträge ans Licht
treten, betreffend einerseits altkroatische Spiele dieser Art,^*^*) andererseits
die Frohnleichnamfestspiele der nordenglischen Metropole York ; den letzteren
hat eine englische Dame, Lucy F. Smith, eine ungemein gründliche und
lehrreiche Untersuchung gewidmet, verbunden mit den Texten von 4d durch
die Bürger Yorks im 14. und 15. Jh. aufgeführten Spielen oder Mysterien,
deren Stoffe aus der gesamten Heilsgeschichte, anhebend mit der Schöpfung
and Lucifers Fall und schliefsend mit dem jüngsten Gericht, entnommen sind
und auf deren Komposition das berühmte Gedicht 'Cursor mundi' einen
wichtigen vorbildlichen Einflufs geübt zu haben scheint. ^*^®) — Als Gegen-
stände verwandter Art mögen G. Fritzsches Übersicht über die lat.
Yisionenlitteratur des MA.^^'') und die umfängliche Dante-Monographie von
Gietmann^**) genannt werden.
Unter den zahlreichen Beiträgen zur Geschichte der bildenden Kunst
im Dienste des kirchlichen Kultuslebens nimmt Thodes mit vortrefflichen
Blostrationen versehene Schilderung der vom hl. Franz und seinem Orden
zugegangenen Impulse zur Hebung des künstlerischen Strebens und Schaffens
in Italien eine hervorragende Stelle ein. Freilich ist die allzu ausschliefs-
liche Berücksichtigung, welche dies Werk, unter fast völliger Ignorierung
Deutschlands und der übrigen Länder, den Franziskanerkirchen Italiens
(und zwar hier besonders eingehend der St. Franziscokirche in Assisi) zu teil
Verden läfst, zu beklagen; auch wird der Einflufs des Franziskanertums
&Df die Anfänge d«r Kunst der Renaissance doch wohl überschätzt, sowie
femer die Thatsache, dafs der Orden des hl. Franz an ausübenden
KAnstlem der Zahl wie der Bedeutung nach hinter dem rivalisierenden
Predigerorden entschieden zurücksteht, zu wenig Rechnung getragen. ^^*)
-- Weitere Publikationen zur Geschichte der abendländischen Kunst sind
«lievonSommerwerck über Bischof Bemward v. Hildesheim (t 1022) als
Urheber der Bemwardthüren am Hildesheimer Dom und anderer Kunst-
154*) i<i-) Zur Gesch. des Joachimismiis, s. o. S. 223^^ — 155) A. Leskien,
Altboatische geistliche Schauspiele. Uniy.->Schrift. Leipzig. 39 S. — 156) Lucy
1'oiüiiiiii Smith, York plays. The Plays performed by the Grafts or Mysteries of York
OD the Day of Corpus Christ in 14., 15. and 16. Centuries. Kow first printed from the
lutique Hs. in the Library of Lord Ashbumam. Oxford, Ckrend. Prefs. LXXVni, 657 S.
W d. Bez. yon Bellesheim: LR., S. 306 £f.) — 157) C. Fritzsche, Die lateinischen
^iiioDen des MA. bis zur Mitte des 12. Jh. Ein Beitrag zur Kulturgesch. In.-DiBs.
^. 37 S. — 158) Gerhard Gietmann, S. J., Die Göttliche Komödie und ihr Dichter
I^te Alighieri. Freiburg, Herder (aus StML.). 426 S. (Vgl. d. Rez. r. (Hettinger.)
^(1886), S. 114/7. — 159) H. Thode, Franz von Assisi und die AnfHnge der
^BDBt der Renaissance in Italien. Berlin, Grote. XII, 573 S. (Vgl. d. Rez. von J.
^ieiter: ThLB. (1SS6), S. 169—72; und von F. X. Kraus: LR. (18S6K S. 821/4.
n,336 XXIV. 0. Zöckler: Papsttum und Kirche.
werke ^^•*) von Vacandard über Bernhard v. Clairvaux in seinem Ver-
halten zur christlichen Kunst,^**^) von Frey über die architektonisch eben-
sosehr wie im Punkte ihrer Skulpturen, Mosaiken und Freskogemälde be-
deutende und interessante Loggia dei Lanzi in Florenz (deren unmittelbares
Herrühren von Orcagna der Vf. bestreitet, während er allerdings unter
Orcagnaschen Einflufs arbeitende Künstler als an ihren Werken beteiligt
vorführt), ^^^) von Müntz über französische und italische Renaissance-
kunst unter Karl VIII.,^®^) von Minghetti über Rafael,^«*) von E. Frantz
über Leonardo da Vincis Abendmahl,^®*) von Frimmel über die Apo-
kalypse in MAlichen Bilderhdss.,^®*) von W. v. Seidlitz über iÜn-
strierte Gebetgebücher des 15. und 16. Jh.,*®*^) von Portig über künst-
lerische Darstellungen des Weltgerichts,^®*) von Münzenberger über
deutsche Altäre als Gegenstände der Architektur und Plastik (ein ungemein
reichhaltiges Werk, ein Verzeichnis von nicht weniger als 3000 mehr oder
weniger genau vom Vf. untersuchter Altäre in sich schliefsend, dabei mehr-
fach auch über Deutschlands Grenzen hinausgreifend), ^®^) von Otto zar
Kenntnis der Kreuze, Kruzifixe und ihrer Ikonographie,^*^) von Borssom-
Waalkes über friesisiche Glocken-Inschriften und deren Verwertung als
monumentaler Geschichtsquellen, ^®®) von Neuwirth über den Tegerrseer
Abt Gozbert (983 — 1001) als Miterfinder der Buntmalerei in Glas,^'®) von
Merz über die Bildwerke an der Thür des Augsburger Doms.^'^) Vgl.
hier auch die oben schon genannten Werke von P r i 1 1 über die Wechsel-
burger Kirche, von Pyl über Greifswals Kirchen u. s. f. (S. 331).
Der Aufzählung der auf die Geschichte der theologischen Litte-
ratur bezüglichen Werke senden wir zunächst einiges auf das Unterrichts-
wesen im MA. Bezügliche voraus. Was in dieser Hinsicht von V. Hasak
mit bezug auf christliches Volksschulwesen ^'^) und von F. Paulsen be-
treffs des gelehrten Unterrichts auf Deutschlands Schulen und Hochschulen
seit dem Ausgang des MA. geleistet worden, ^''^) erscheint geringfügig im
159*^) ^* Sommerwerck, Der hl. Bern ward v. Hildesheim, s. o. S. 41**' —
159^) £• Vacandard, Saint Bernard et l'art chr^tien: Precis analytiqne des txavaox
de Tacad. des sciences de Ronen, S. 215 — 44. — 100) C> Frey, Die Loggia dei Laos
zn Florenz. Eine quellenkritische Untersuchung. BerUn, Hertz. YHI, 388 S. R^'
LR. (1886), S. 21/2 (Kraus). — 161) Eug. Müntz, La Renaissance en lUlie et en
France k r^poque de CharlesVm. Paris,Finn. Didot. XI, 564 S. Rez.:LR.(1886), S.117-S1
148—52 (£. Frantz). — 162) Marco Minghetti, RafTaello. Bologna, ZanichellL 4*.
(Vgl. auch Crowe und Cavalcaselle, Raphael. His Life and Werks. T. H. (Londoo]
und dazu LR. (1886), S. 130 (Bellesheim). — 163) Erich Frantz, Das hL Abend-
mahl des Leonardo da Vinci. Freiburg, Herder. 83 S. — 164) Th. Frimmel, Di<
Apokalypse in den Bilderhdss. des MA. Wien, Oerold. VIH, 70 S. (VgL auch Mtft
Rade, Zur Apokalypse Dürers und Kranachs [Gesammelte Studien zur Kunstgeseh., Fest-
gabe f. Ant. Springer], S. 111 ff.) — 165) W. v. Seidlitz, Die gedruckten illnstriertei
Gebetbücher des 15. u. 16. Jh. in Deutschland (Jbb. der preufs. Kunstsammlungen 6
Heft 1/2). — 166) W. Port ig, Das Weltgericht in der bildenden Kunst. Hoilbronn
Henninger. 75 S. — 167) C. F. R. Mttnzenberger, Zur Kenntnis und Würdig
der MAlichen Altäre Deutschlands. 1. Liefg. Frankfurt a./M., FSssers Nachf. 24 S. Fol
m. 10 Taf. (Vgl. LR. S. 872/4. [Reichensperger].) — K. Rosen, Der AHaronddei
Chorraum. Münster, Theissing. IV, 75 S. — 168) H. Otto, Zur Stourographie m^
zur Dconographie des Cruzifixus: Jbb. d. preufs. Kunstsamml. 6, H. 4. — 169) BoresaD-
Waalkes, Friessche Klokkeopschriften. Leeuwarden. 1885. — 170) F* Neuwirth.
s. o. S. 97»". — 171) Joh. Merz, s. o. S. 99«*. Mit 2 Tafeln. (Vgl. Th.Chi.Schr. (l«««)-
8. 174/6 [Funk]; LR. S. 309/10 [F. Schneider].) —173) Vinc Hasak, «. o. S. 72*-
— 178) Friedr. Paulsen, s. o. S. 78*^. Rez.: LR. S. 242/7 (Ort er er).
XXIV. O. Zock 1er: Papsttum und Kirche. 11337
Vergleiche mit der von Denifles begonnenen urkundlich genauen Schilde-
mag der Entwickelung der Universitäten bis zum Jahre 1400.*'*) Was
Zunächst das einleitend über den M Alichen Begriff 'Universität' darin
Dargelegte betrifft, so wird gezeigt, wie dieser Name (ähnlich wie sonst
corpus) wesentlich nur die korporative Yerbandseinheit von Professoren und
Scholaren zn bezeichnen pflegte, während die Lehranstalt als solche vielmehr
Stadium generale (d. i. Centralanstalt, Lehranstalt fttr Alle), auch wohl nur
Stadium hiefs, der Name hohe schuole aber, wenigstens bis um 1350, aUein
nnr von Paris gebraucht wurde. Des weiteren wird dann im Abschn. II
Ober die beiden ältesten und bedeutendsten der 46 Universitäten des früheren
MA. gehandelt, nämlich über Paris als Hauptsitz der theologischen und
Bologna als Centralherd der Rechts -Wissenschaft. Nicht in der Weise
seien die Hochschulen entstanden, dafs ein berühmter Lehrer eine Anzahl
ienihegieriger Schüler um sich versammelte und dafs dieser Znhörerkreis
dann immer mehr wuchs, sonrdem durch das Zusammentreffen je dreier ihren
Aufschwung bedingender günstiger Umstände: 1. der Entwickelung neuer Me-
thoden in Behandlung der betr. (theol., Jurist., medizin.) Doktrin; 2. der
Yerleihung und Ausbreitung hoher Privilegien; 3. der Bildung und Aus-
bildung akademischer Korporationen. Am eingehendsten wird dieser Prozefs
an Paris nachgewiesen ; die Art, wie hier zuerst die sog. vier Fakultäten,
dann die vier Nationen (anfänglich, bis gegen 1350, unter besonderen
Häuptern, welche fectores hiefsen, dann seit Mitte des 14. Jh. unter einem
Rector universitatis) sich konstituierten, wie femer die Scholaren und die
magistri artium in ihrer Stellung zur ganzen akademischen Körperschaft
sich entwickelten, dies alles wird auf lehrreiche Weise dargethan. Dem-
nächst ist es Bologna, dessen innerer Entwickelungsprozefs in ähnlicher Aus-
ftHirliehkeit dargestellt wird; kürzer wird im IH. Teile von den übrigen
44 Hochschulen gehandelt, zu welchen einige (im Ganzen 9) ohne spezielle
obrigkeitliche Errichtungsbriefe (nur ex consuetudine und ex privilegio)
entstandene, wie Salemo, Padua, Oxford, Orleans gehören, femer 16 auf
Grund von päpstlichen Stiftungsbriefen ins Leben getretene (dabei Kom,
Toulouse, Montpellier, Köln, Heidelberg, Erfurt), 10 mit kaiserlichen oder
königlichen Gründungsurkk. (Neapel, Siena, Salamanca etc.) und endlich
9 durch kaiserlich-landesherrUche und päpstliche Gründungsbriefe zumal ins
Leben gerufene. Ein lY. Abschnitt beleuchtet dann das Verhältnis dieser
Hochschulen zu den früheren Schulanstalten, wo Denifle dem weitverbreiteten
traditioneUen Irrtum von einem fast ausnahmslosen Hervorgehen der Uni-
versitäten aus Dom- oder Klosterschulen entgegentritt, vielmehr zeigt, dafs
anfser für Paris, wo allerdings die Kathedralschule von Notre-Dame in ge-
wissem Sinne zur Wiege der Universität geworden sei, diese Behauptung
höchstens etwa noch für Köln und für Erfurt gelten könne, während sonst
die Universitäten fast durchgängig als Neuschöpfungen oder als Entwicke-
Inngsprodukte von Stadtschulen (letzteres namentlich fast durchweg in Italien)
ins Leben getreten seien. Interessant ist in diesem Abschnitte auch der
Kachweis, dafs nur bei einem Teil der Hochschulen so wie in Paris die
174) H. Denifle, O. P., Die Universitäten des MA. bis 1400. Bd. I. Die Ent-
«UhTmg der Universitttten des MA. bis 1400. Berlin, Weidmann. XLV, S14 S. (Vgl.
■fiiLBL [18S6], 8. 9—11 [Bestmann]; LR. [1886], S. 211/6 [Orterer]; JPTh. [1888],
8. ?10— 20 [F. NitZBChj; The English Histor. R. [1886], S. 639—76 [Rashdallf.
^«hrMberiolite der OesobiohtnriaseaMliaft 1886. IL '}^
Donifle nater die Aufsätze seineB mit Ehrle zusammen heranagegeb
Archivs aufgenommen hat.'''')
Geschichte der Theologie. — Für das weite Bereich
Scholastik sind zunächst einige, zum Teil verdienstliche Arbeite
nennen, welche die Vorgeschichte und die frühesten Anfänge derselben
trefTen. So eine Biographic Fulberts von Gfaartres, des 1029 verstorb
Lehrers von Berengarius TnronenstB und Vorgängers von desst^m G(
Lanfranc als Vertreter einer transsubstantiarischen Vorstellung vom AI
mahl;^'") femer mehreres auf Anselm von Canterbnry bezügliche, nai
lieh Ausgaben von Cur Dens homo'^') und von Eadmers Anselmu
grapbio'''^) für das Bedürfnis englischer Studierender, sowie eiueZusam
Stellung der wesentlichsten theologischen Grundgedanken und Lehrmeinu
des grofseu Scholastikers zu einem geordneten Lehrgange von einem 6
reicbischeu Theologen.*^*) Den Sentenzen des Abälard hat Denifl
Bd. I seines 'Archivs' eine Studie gewidmet, worin er die von Deuts(
Abälardmonographie aber das genannte (zuerst von Rheinwald 1^5 edi
Schriftwerk geäufaert« Ansicht bekämpft. Nach ihm soll dasselbe
als ein nach Vorträgen des gefeierten Lehrers niedergeschriebenes He
betrachten sein, sondern als ein wahrscheinlich von einem Schtller
selben gefertigter Auszug aus der verloren gegangenen 'Theologiti'
deren willen ihm die Verurteilung durch das Pfingstkonzil zu Sens
widerfuhr. Drei von Denifle entdeckte weitere Rezensionen des Sentei
Werks erfahreu gleichfalls genauere Untersuchung ; ans derselben entwi
D. die, gleichfalls von Deutschs Annahmen abweicheude Hypothese
habe sich um Abälard eine ziemlich zahlreiche theologische Schule gesan
die zwar nicht sehr lange existierte, immer aber doch Über die ersten B
hinaus gedieh.*^") — Bei weitem die meisten Untersuchungen u. DarsteUn
gelten dem Lehrgehalt des Aquiuaten, des Normal theologen und -Philost
des modernen Katholizismus laut Leos XIU. Thomas-Encyklika vom i. A
XXIV. O. Zock 1er: Papattum und Kirche. II 339
i Jahre angehört, nur einiges Bemerkenswertere hervorgehoben. Ein
Id des Heiligen bot der Italiener Straniero,^®*) eine gutorien-
Gesamtübersicht über seinen Lebensgang und sein theologisches
md Wirken Wagen mann in der deutschen prot. Ecyklop. ^®*»)
e Ausgabe seiner theologischen Summa begann in Turin zu er-
; *®') eine neue Ausgabe seiner Quaestiones disputatae nebst dem
:en Kommentar von Gajetan erschien in Luxemburg. ^®^) Die von
dten Cosmus Alamannus, einem Schüler des Yasquez und Suarez,
^te Zusammenstellung der philosophischen Sätze des Aquinaten
Lehrganzen begannen E hr 1 e und Felchlin in neuer vervollkomm-
sonders in ihren Citaten berichtigter Edition herauszugeben. ^®*)
auf sechs Halbbände (sectiones) oder drei starke Bände berech-
rke erschien zunächst die erste Sektion, welche die in 37 Quaestio-
eteilte Logik enthält; die drei folgenden Sektionen sollen die
iie beiden letzten endlich die Ethik bringen. Das von den Her-
1 für die korrektere Gestaltung des Alamannusschen Textes ge-
erdient auf manchen Punkten, namentlich was die Verifizierung
e angeht, belobt zu werden, erscheint jedoch darin unkritisch, dafs
littlungen der neueren Thomasforschung betreffs der ünechtheit
dem Aquinaten beigelegter Schriften nicht Rechnung getragen,
auch notorisch unechte Werke ohne Hinweis auf diesen ihren
r mit citiert sind. — Nicht eine systematische Darstellung der
de des hl. Thomas, sondern nur Studien über den Hauptinhalt
, insbesondere die Ontologie, Kosmologie und Psychologie, bietet
li Nolte ins Deutsche übersetzte, nach Inhalt wie Form wesentlich
Werk von Gonzalez, Erzbischof von Sevilla.^®*) Einen ge-
Oberblick über Inhalt und Gedankengang der Summa Theologica
tmann.^**) Eingehender wurden mehrere einzelne Partiecn der
;hen Gotteslehre durch verschiedene Gelehrte behandelt ; so in einem
gen Werke die Lehre vom Wissen Gottes durch C. M. Schneider;^®')
rdnnng der Werke auf Gott durch J. Müllendorf,*®®) die Ver-
keit der guten Werke der Frommen durch denselben,*®*) etc.
) T. M. Straniero, Compendio della vita di San Tommaso d'Aquino. Venezia,
!15 S. — 181») Wagenmann, Thomas v. Aqnino: PRE^ 15, S. 570— ft4.
*homae Aqninatis summa theologica diligenter emendata Nicolai, Sjlvii Billuart
3ax notis ornata. Pars I. Angustae Taurin., Marietti. 768 S. — 183) Thomae
luaestiones disputatae. Cum commentario Thom. de Vio Cajetani. £d. nova in
oxembnrg, Brttck. XXXIX, 724, 784, 701, 574 S. — 184) Summa philosophiae
I Aquinatis ex variis eins libris in ordinem cursus philosophici accomodata a
am anno. Editio justa alteram Paris, vulgatam adomata a F. Khrle et B.
. T. I 8. 1: Logica. Paris, LethieUeux. XVI, 894 S. 4®. (Vgl. die Bez.
232 ff. [Schmid]). — 185) F. Gonzalez, Die Philosophie des hl. Thomas
. Aus dem Spanischen von Nolte. 2 Bde. Regensburg, Manz. XII, 461,
186) A. Portmann, Das System der theoL Summe des hl. Thomas v. Aquin.
Kantonsschnle Luzern. Luzern. 79 S. (Vgl. auch: Maumus, La doctrine
de Saint Thomas d' Aquin. Paris, Bray & ReUux. XXIV, 664 S.) — 187) C. M.
it, Das Wissen Oottes nach der Lehre des Thomas v. Aquin. Bd. 1/3. Regens-
i. XVI, 483 S.; VIU, 587 S., 621 S. (t^r den 1886 gefolgten 4. Bd. s.
«n JB.) — 188) Jal- Müllendorf, Die Hinordnung der Werke auf Grott,
hL Thomas: ZKTh. S. 1—46, 208—40. — 189) id., Die Verdienstlichkeit der
ke der Crerechten nach dem hl. Thomas: ib. S. 428 — 71.
1
gegengetretcuou nicdcriändisctien Zeitgenossen aesseioen ueinncn voi
t 13% batEhrle sich in litterarhistorisch-biographischer Untersnchai
breitet, nicht ohne verschiedenen herkömlichen Annahmen in betreff eil
LobensamsUndo desselben mit kritischer Schärfe entgegenzutreten.
Entstammtseiu ans dem Gesdilechto der GoethaU wird als wenigstens z
baft dargetban; dafs er dorn Orden der Servilen angehört habe, wi
evidenten Gründen bestritten. Die ihn zum apostolischen Frotonotar
Frankreich ernennende Balle des Papstes Innocenz IV. von 1347 w
anecht ennesen and damit das Unznverl&asige mehrerer Angaben flt
sondere Lebensamstände, die darin in betreff seiner geboten werden
gethan. "") Von den Scholastikern der letzton Zeiten des HA.
Occam, dem nnd zwar betreffs einer der wichtigsten seiner Lehreig
liebkeiten eine dankenswerte Spezialdarstellnng widerfahren bt. I
ihn bezügliche Studie von A. Dorner zeigt, wie 0. den Staat als ii
weltlichen Dingen von der Kirche völlig unabhängiges Gomeinwew
trachtet wissen wollte, ohne dämm die Kirche, die Pflegerin nnd 1
der geistlichen Guter, abstrakte vom Staate losreissen zu wollen; fli<
femer, nie ein««eit8 sein mönchisch geartetes Lebensideal, andrerseit
hier und da fast ans Revolutionäre streifende Betonung der poli
Rechte des Individuums, dem was er Über Kirche und Staat lehrt
teilweise nnevangelischen Charakter aufprägen, sodafs er den Vor
der Reformation nur sehr uneigentUch nnd bedingterweise zugezählt
könnte.*") — Abhandlungen allgemeineren Inhalts sind die von
über das Gewissen nach scholastischer Lehrart *'^) nnd von Schau
die Kosmologie der Scholastiker. ***)
Zum Gebiete der Mystik mag die Erw&hnang von Bd. II der
XXIV. O. Zock 1er: Papsttum und Kirche. II,3il
nischen Gefamtausgabe der Werke Bonaventuras, des seraphischen Doktors,
hinflberleiten. Der Inhalt dieses Bandes gehört allerdings zum Bereiche
nicht der mystischen, sondern der scholastischen Werke Bonaventuras; er
f> dem in Bd. I enthaltenen ersten Bache seines grofsen Kommentars zu
den Sentenzen des Lombardns das zweite Bach hinzu, sowohl textkritisch
als exegetisch mit nicht geringerer Sorgfalt bearbeitet, wie jener drei Jahre
ravor ans Licht getretene Vorgänger. *®*) Von einer der verbreitetsten
mystischen Schriften H. Susos, den ^Hundert Betrachtungen und Bo-
gehrangen' teilte H. U. Meyboom eine alte niederländische Gber-
setzüttg mit, betitelt *die honderd articulen', deren verschiedene Rezensionen
er einer genauen Vergleichung unterzieht. *^^) Über Thomas v. Eempis
gab Ludwig Schulze eine klare und präcise Gesamtorientierung in einem
Encyklopädie- Artikel ;*^*) desgleichen V. B e c k e r eine kritische Beleuchtung
der A. Lothschen Hypothese betreffs der Autorschaft der Imitatio.*^*) Der-
selbe Becker teilte aus dem litterarischen Nachlafs einiger anderer frommer
niederländischer Mystiker des ausgehenden MA. Einiges mit,^®*) namentlich
aoch das Bruchsttick einer Predigt des Franziskaners Joh. Brugmann (um
1490);*®*) wozu ein anderer Spezialforscher auf demselben Gebiete noch
eine bisher unbekannte lateinische Predigt ebendesselben, gehalten zu De-
Tenter, hinzufftgt.*®*) — Über Savonarola und seine prophetische Begabung
Teröffentlichte T. Paul einen Vortrag in italienischer Sprache.*®')
Zum Schlüsse sind einige auf die vorr ef ormatorischen Bewegungen
nnd Parteien bezflgliche Arbeiten zu nennen. Das stoffreiche und gelehrte,
aber wegen seiner kflhnen Hypothesen mit Recht von der Kritik viel an-
gefochtene Werk des Staatsarchivars L. Keller über die Reformparteien
des MA. und ihr Verhältnis zur Reformation *®®) sucht die verschiedenen
antihierarchischen Parteien und Sekten der vier letzten Jhh. des, MA.,
wie Begharden, Lollharden, Fraticellen, Mystiker böhmische Brüder und
obendrein die MAtlichenBauhütten, sämtlich als Eine grofse Reformpartei
oder Brüdergemeinde bildend, darzuthun. In den Waldensern sei diese
Reformpartei zum erstenmale greifbar hervorgetreten ; doch müsse es schon
vor dem gewöhnlich als deren Stifter genannten Petrus Valdez ein Waldenser-
tnm gegeben haben, das (in Gestalt von einzelnen Begharden und Beghima-
Genossenschaften) bis in die früheren Zeiten des MA. zurückreiche. Als
Waldenser im weiteren Sinne seien auch die deutschen Mystiker des 14. und
15. Jh. zu betrachten, wie Rulman Merswin, der Gottesfreund aus dem Ober-
lande, ja selbst Staupitz etc. Desgleichen habe die deutsche Bibelüber-
300) Doctoris S. BonaveDturae opera omnia, edita studio et cara patram collef^ii
S. Bonaventuime. Tom. II. Qoaraochi, typ. colL Bonav. 4*. XII, 1026 S. — 201) H.
IMleTboom, Suao's honderd artikelen in Nederland: ANK. S. 173—207. —202) L.
Schulze, Thomas a Kempis: PRF> 16,8. 598—613. — 203) V. Becker, Ret »systcmo
<ie ILLoth' en de schrijver der navolging: Katholick 20, S. 230—66 — 204) id., Eenige
»«diUties nit den Windesheimer Kring: ib. 19, S. 29—47, 101—16. — id., Een brief
▼tt Joh. ran Schoonhoven: ib. 20, 8. 199—210, 352—61. — 205) id., Fragment
Bit een aermon van Brugmann: ib. 20, S. 56 f. — 206) Aem. Wybrands, Ken on
%egeven sermon van Joh. Brugmann: ANK. S. 208 — 28. — 207) T. Paul, Savonarola
profeta. Conferenza. Firenze, tip. coop. 32 S. — 208) L. Keller, Reformation und
Ütere Reformparteien, s. u. Abt. III, S. 11**. Zur Kritik des Werks vgl. die ib. S. 12
«Dgefthrten Schrr., sowie femer die Rez. : in ThStK. (1887), 8. 571—94 (K. M»ller);
■^L, S. 177—80 (G. Krüger), 8. 196/7 (R, F.); ThJB., 8. 187 (BShringer);
^▼KZ., S. 701 (Zöckler); LR, (1887), 8. 162/4 (K. Grube).
\
Abendmahlstheorie als Beweis für den gutkatholischen Charakter der
geltend machte. ^^^) Auf diese ziemlich verwickelte und manches schwer li
Problem insichschliefsende Streitfrage wegen des Ursprungs der Teplc
wird in den nächstfolgenden JB. zurückzukommen sein. —
die Kellersche Annahme eines Waldensertums vor Valdez betrifft, i
scheinen zwei andere Monographen über den Gegenstand darin einig
sie dieselbe zurückweisen und vielmehr Valdez, als eigentlichen Ui
der nach ihm benannten Sekte betrachten, so der Franzose Mont(
und der Italiener Comba, letzterer als Vf. eines ausfuhr
deutschen Artikels über die Waldenser,***) sowie einer italienischen
über die Bedeutung des Namens Valdez, die übrigens den wahren Urs
desselben einigermafsen im Dunkeln läfst.*^*) — Von den auf den g
Vorreformator Englands bezüglichen Säkularschriften, deren Erscheine!
mal da sein Tod auf den 31. Dezember 1384 fiel) sich grofsenteils t:
das Jahr 1885 hinein erstreckte, ist namentlich die von Buddensieg
erweiternde Bearbeitung von dessen englischem Wiclif-Büchlein, erscl
als Heft 8 und 9 des Vereins für Reformationsgeschichte, rühmend h
zuheben. ^**) Dazu kommen einige weitere deutsche Arbeiten, **•)
unter den englischen ^^') einerseits das erste Buch einer durch die ^
Society veröffentlichten Textausgabe des Tractats De civili domini
andrerseits der giftige Ausfall eines Jesuiten wider den grofsen Vor
der Reformation, namentlich wider die Lechlersche Darstellung desselbe
209) I^er Codex TeplenaiB enthaltend die 'schrift des newen gezeoges.'
Die vier Evangelien; 2. Tl.: Die Briefe St. Pauli; 3. Tl.: Die Briefe St. Jacobi,
Johannis, Judft, das Botenbuch und St. Johannis Offenbarung. Nebst 3 Anhängen. Aqj
München, Huttier. 1884/5. 157, 107 u. 172 S. — 310) Hermann Haupt
deutsche Bibelübersetzung der MAlichen Waldenaer in dem codex Teplensis und dei
gedruckten deutschen Bibel nachgewiesen. Mit Beiträgen zur Kenntnis der roman.
Übersetzung u. Dogmengesch. der Waldenser. Würzburg, Stahel. VII, 64 S. — 311]
.Tnafoa a n J4 OQQ'Oi 9i 91 F Mnnfnf TTiafnirA liffnrairA Hau VnnHni« Hn PI
XXIV. 0. Zöekler: Papsttum und Kirche. 11343
E. Denis veröffentlichte eine Studie über den Ursprung der böhmisch-
mührischen Brüder. ^^^) Von Lechler erschien eine Studie über die Vor-
geschichte der Reformation Leipzigs;***) von demselben sowie von Herrn.
Schmidt einige auf böhmische und niederländische Vorläufer der Refor-
madon bezügliche Aufsätze in der protestantischen Real-Encjklopädie. ***)
2S0) ^ Denis, Los origines de l'unit^ des freres Bohemes : Annales de la Facult^
des Lettres de Bordeaux, S. 161 — 281; auch separ., Angers, Burdin. 73 S. — S21) G*
Lechler, Die Vorgesch. der Beformation Leipzigs: Beitr. zur sächs. Kirchengesch. 3,
8. 1-24. — 333) id., Waldhauaen: PRE«- 16, S. 638/9. — II. Schmidt, Wesel, Joh. v.:
ib. S. 784—91. — id., Wessel ib. S. 791—831.
Neue Zeit.
I.
Gg. Winter.
Deutsche Geschichte 1519—1618.
Die in den letzten Jahren in Angriff genommenen Quellenpablikationen
dem Zeitalter der Reformation haben im Berichtsjahre rüstigen Fortgang
ommen. Bei der kritischen Gesamtausgabe der Werke Luthers,
wir billig zuerst nennen, ist das um so mehr anzuerkennen, als die
tsetzung dadurch, dafs der Herausgeber Enaake durch schweres häus-
•es Leid an derselben verhindert war, auf nicht unerhebliche Schwierig-
ten stiefs. Für den Verhinderten ist vorläufig G. Kawerau eingetreten,
dann in der That einen weiteren (3.) Band schon im Berichtsjahr der
mUichkeit übergeben konnte.^) Da aber die von Knaake begonnenen
brmationsschriften Luthers durchaus von diesem fortgeführt werden sollen,
moliste, um den Fortgang zu ermöglichen, eine Abweichung von der fest-
stzten Reihenfolge eintreten und eine grölsere exegetische Arbeit, deren
assnng in dieselbe Zeit fällt, eingeschoben werden : die ältesten Psalmen-
lesongen, obwohl die ältesten Vorlesungen Luthers ursprünglich an den
Infs der Ausgabe verwiesen werden sollten. Zu Grunde gelegt wurden
Wolfenbütteler und das von Seidemann (nicht fehlerlos) abgedruckte
sdener Psalter-Ms. In den Anmerkungen ist nach Möglichkeit festgestellt,
lies litterarischen Apparates sich Luther bedient hat, wie weit er in
er Exegese selbständig ist, etc. Der Ausgabe geht eine historisch-kritische
eitung voraus. — Neben der kritischen Gesamtausgabe ist auch die
mgen-Frankfurter in der neuen Auflage um einen weiteren Band gefördert
ien, der die reformationsgeschichtlichen Schriften fortsetzt.*) Gegen die
ere Auflage sind in der vorliegenden einige Vermehrungen eingetreten,
im einmal eine noch fehlende Schrift Luthers von 1526, dann aber auch
1) M. L.8 Werke. KritiBche GeMmtousg. 8. Bd. Weimar, BdhlAo. Lex. 8^ XT,
8. M. 16. VgL jetst ttber den 1. Band der 'Kritiaehen Geaamtoiugabe' 'Kritiaeh»
tenmgen aar neuen L.-AnBg.' von Theodor Brieger and Max Lenz: ZKG. 7 (1885),
77~ei8. — 2) M. L., SimtL Werke. 26. Bd. (Beformationi-histor. dtsch. Schriften»
S. Beiffb. y. E.L. Enden.) 2. Aufl. Frankfurt a./M., Schriften-NiederL d. Eyang.
vn, 4Se S. M. 8.
^■bMberldiie der OeMhiehinriMeaMhaft. 1886. m. \
jn,2 I- ^S' Winter: Deutsche Geschichte 1519—1618.
einige gegnerische Schriften Aufnahme gefunden haben. Dem Texte sind
Erläuterungsnoten beigefügt. Im ganzen enthält der Band 11 Schriften
aus den Jahren 1525 — 45, welche ohne chronologische Anordnung mitgeteilt
werden, darunter : 'Wider Hans Wurst*, 'Wider das Papstum zu Rom, vom
Teufel gestiftet' etc. Jeder einzelnen Schrift ist ein Verzeichnis der ersten
Ausgaben hinzugefügt.^) — Auch von der Walchschen Ausgabe der Werke
Luthers liegt ein weiterer, katechetische Schriften und Predigten enthaltender
Band vor.^) Die Predigten Luthers haben im Berichtsjahre durch G. Buchwald
eine neue Bereicherung erfahren. Derselbe setzt seine Ausgabe ungedruckter
Predigten Luthers fort und bringt in einem 3. Bande Predigten aus den
Jahren 1537 und 38,^) aufserdem teilt er noch zwei kleine bisher unbekannte
Easualreden L.s mit.^) In bezug auf die Vorlesungen Luthers wiesen
wir schon im vorigen Jahrgang auf eine Kontroverse hin, die sich über
eine von Buchwald aus der Zwickauer Ratsbibliothek herausgegebene und
Luther zugeschriebene Vorlesung über das Buch der Richter zwischen dem
Herausgeber und Dieckhoff, der diese Vorlesung Staupitz zuschreiben will,
entsponnen hat. In dieser Polemik haben jetzt auch H. Hering*) nnd
G. Eawerau ^) das Wort ergriffen und sich beide zu gunsten des Herans-
gebers entschieden, dessen Ansicht sie mit neuen Gründen unterstützen. Der
erstere hat zugleich die Zeit, in welcher Luther diese Vorlesung gehalten
habe, zu bestimmen gesucht und sich dafür entschieden, 'dafs Luther diese
Vorlesungen als Distriktsvikar, und zwar im vollen Eifer seines ihm seit
dem Mai 1515 übertragenen Amtes vor Mönchen des Wittenberger Klosters
als regens studii gehalten hat.' Aufserdem sind zwei verschiedene Auswahlen
aus Luthers Werken, *"•) vorwiegend zu pädagogischen Zwecken, veranstaltet
worden. Eine neue Ausgabe haben Luthers und Claus Harms' Reformations-
thesen erfahren ;^^) endlich ist aus Luthers Hauspostille von Otto Lorenz
ein geschickt den heutigen Bedürfnissen angepafster Auszug veröffentlicht
worden,^®*) in welchem 'alles wirklich Wertvolle und Erbauliche ans dem
ziemlich umfangreichen Werk und seinen verschiedenen und verschieden-
artigen Ausgaben herausgeschält' ist. — Indirekt für die Ausgaben Luthe-
rischer Werke von Bedeutung ist ein kleiner Aufsatz, in welchem Kofimane^^)
g) NaehtiftgHch finde Erwähnung der im J. 1884 erschienene, derselben Av^g* o-
gehörende Band: M. L. , Opera que ext«nt omnia et latina et germanica, tam e codidbu
manu scriptis quam ex editionibus princip. edd. Irmischer, Elsperger, alii. Tom. XHV
et XXY. Frankfurt a./M., Schrift.-Niederl. d. Evang. Ter. 1884. VII, 527 S. l ILt.
EntUUt: Die Kommentarien zu den Propheten Oseas, Joel, Amos und Abdias. — 4) ^
L.S SKmtl. Sohriften, her. v. Walch. 10. Bd. Katechet Sehr. u. Predigten. St. Lonli»
Mo.; Dresden, H. J. Naumann. IX, 2325 8. M. 16,(^. — 5) M. L., Ungedr. Predigten
a. d. J. 1528 — 46 etc., her. von Dr. 6. Buchwald. 3. Bd. Predigten a. d. J. 15S7/S.
1. Hlüfte. Leipzig, Grunow. 272 S. M. 6. — 5*) ZKWL. 6, S. 581/8. -> 6) H. Hering,
D. Streit ttber d. Echtheit eines Lutherfundes: ThStK. (1885), S. 5S7~-54. — 7) ZKWL
6, S. 89—42. ^ 8) P> Salkowski, Quellen zur Reformationsgeseh. aas Us Werken.
2 Teile. Memeler Gymnas., Progr. 1884. 4<^. 25 S. EnthJÜt nach den Lebensabschoittsa
zusammengestellte Auszüge aus L.S Briefen u. Schriften ttber s. eigene Lebensentwickelnsg
u. Ober den Fortgang der Reformation. Rez.: MHL. XIV, 11 (Foss). — 9) £- 6roii«i
Auswahl aus D. M. L.s Schriften in unverftnd. Spraehform m. Bemerkgen. ttber diese.
2. Aufl. Berlin, Weidmann. Till, 212 S. M. 2,40. — • 10) Wilh. Faber, D. Reformstiont-
theeen t. L. u. Claus Harms, im Hinbliek auf brennende Zeitfragen, bea. d. BibelreTiiica^
frage, neu herausg. Leipzig, DSrfFling & Franeke. gr. 8®. 29 S. M. 0,40. — ttß) Ott»
Lorenz, Andaohtabnch ans L.B Hauspostille. Breslau, Wojwod. 409 S. M. 4. Bst*:
PKZ. (1885), S. 429->80. — H) G. Koffmane, Zu L.s Briefen und TischredtB: Tk8tK.
58 (1885), S. 181—48.
I. Gg. Winter: Deutsche Geschichte 1519 — 1618. 1113
linige fQr die Sammlung der Briefe und Tischreden Luthers wichtige Hin-
reise auf Materialien in der Breslauer Stadthihliothek, namentlich der
Ihedigerana, gieht.
Neben Luther haben wir auch über Melanchthon einige weitere,
od zwar urkundliche Publikationen erhalten. Von Bedeutung ist da
amentlich eine von Karl Krause veröffentlichte Sammlung von Regesten und
(riefen über die Beziehungen Melanchthons zu den Anhaltinem.^^) Me-
mchthon hat bekanntlich in sehr nahen Beziehungen zu Anhalt und dessen
'flrsten — über 200 Briefe von ihm an dieselben sind erhalten — ge-
tanden und namentlich dem Kirchen- und Schulwesen des Landes auf Jhh.
in den Charakter seines Geistes aufgeprägt. Die Regesten, die Krause
iebt, sind teils gedruckten Quellen, namentlich dem Corpus Reformatorum,
)ib bisher unbenutztem hds. Material , namentlich aus dem Zerbster
Tchive, entnommen. Der aus Hdss. entnommenen Stücke sind 155: 71 Auto-
raphen, 84 Abschriften. Aus letzteren giebt er auch manche Bericl^tigungen
1 den Abdrücken im Corpus Reformatorum, die vielfach nicht den Zerbster
idss., sondern früheren, zum Teil recht entstellten Veröffentlichungen
Qtnommen sind. Noch völlig ungedruckt sind 45 Melanchthoniana, der Rest
erteilt sich auf Briefe des Fürsten Georg, Camerars, Pfeffingers u. a. m.,
eiche dem Melanchthonschen und fürstlich Anhaltschen Kreise nahe standen.
n 1. Teil giebt Krause Regesten aus Melanchthons Briefen über Anhalt
Dd dessen Fürsten, im 2. Teil Briefe Melanchthons und einiger Zeitgenossen
i eitenso; beides aus den Jahren 1530 — 60. Die Aktenstücke enthalten
unentlich vielen wertvollen Stoff zur Charakteristik des edlen Freundes
BT Wittenberger Reformatoren, des Fürsten Georg von Anhalt. Den im
Toitlaut mitgeteilten Briefen sind zahlreiche erläuternde Anmerkungen bei-
3geben. Unter den Briefen sind manche, die nur einen sehr losen Zu-
unmenhang mit der Hauptmasse haben. Sehr erwünscht ist daher das dem
anzen vorangestellte Verzeichnis, welches späteren Sammlern unentbehrlich
iin wird. — Einige weitere, im Corpus Reformatorum nicht enthaltene
[danchthoniana teilt K. Hartfelder mit.^') Sie sind einem jetzt wieder
ifgefundenen Bande der Hummelschen Hdss.-Sammlung, welcher, als Brett-
dineider den Stoff zum Corpus Reformatorum sammelte, nicht vorhanden
ar, entnommen. Endlich sind noch von E. A. DoleschalP*) und G. Buchwald^*)
3uge (3) ungedruckte Briefe M.s mitgeteilt worden.
Neben den beiden Hauptführem der Reformation sind diesmal namentlich
^T Johannes Bugenhagen, dessen vierhundertster Geburtstag in das Be-
ditsjahr fällt, einige wichtige Publikationen zu verzeichnen. Wie die
Anptbedeutung B.s in seiner organisatorischen Thätigkeit liegt, so beziehen
ch hierauf auch die beiden wichtigsten Publikationen, die seiner Kirchen-
"dnangen für Braunschweig ^•) und Hamburg.*^) Hänselmann, der Heraus-
12) Melanthoniana. Regeeten und Briefe ttber d. Beziehungen Melanchthons za Anhalt
dessen Fflrsten etc., her. von Karl Krause. Glttckwunschschrift zur SAkularfeier
I I>essaner Doppelgymnasiums. Zerbst, H. Zeidler. X, 1S5 S. Rez.: HZ. NF. 20,
—92; CBL (1886) No. 1. — Ig) K. Hartfelder, Kachtrag zum Corpus Reformatorum:
t6. 7, S. 450—69. — 14) ZKWL. 6, S. 891. — 15) ib. S. 448. — 16) Joh.
Bgenhagen, Kirchenordng. f. d. Stadt Braunsehweig, nach d. niederdtsch. Drucke v.
•19 m. hist. Einl. her. v. Ludw. Hinseimann. WolfenbUttel, Zwissler. LXXXHI,
'S S. — 17) id., Kirchenordn. f. d. SUdt Hamburg ▼. J. 1529, her. v. Dr. C. Berthe au.
unbarg, Giftfe. XLII, 186 S.
XIX 4 I- 6g- Winter: Deutsche Geschichte 1519—1618.
geber der ersteren, stellt in einer Anmerkung der Einleitung eine aus-
führlichere Darstellung der Einführung der Reformation in Braunschweig
in Aussicht, deren Hauptpunkte er schon in der vorliegenden Einleitung
vorwegnimmt. Wir heben aus derselben als besonders interessant die Aus-
züge aus den Gutachten hervor, welche die Gilden und Gemeinheiten Aber
die im August 1528 in der Hauptsache von Bugenhagen festgestellte Eirchen-
ordnung erstatteten. Die Hamburger Kirchenordnung von 1529 ist von
Bertheau herausgegeben, der seiner Ausgabe ebenfalls eine historische Ein-
leitung über die Entstehung derselben vorausschickt. Er schildert zunächst
die erste, später wieder zurückgenommene Berufung B.s nach Hambui-g
(1524), teilt das von B. infolge dieser Zurücknahme seiner Bemfong
an die Stadt gesandte Antwortschreiben an die Eingepfarrten des Kirch-
spiels, dessen Pfarrer er werden sollte, mit und bespricht das an die Stadt
gerichtete Buch : Wan dem Christen Ionen vnde rechten guten wercken', in
dem er sich zuletzt an seinen Hauptgegner in Hamburg, Augustin Getelen,
wendet. Erst im Herbst 1528 kam B. dann wirklich nach Hamburg. Die
Hauptbestimmungen seiner Kirchenordnung wurden in dem sogenannten langen
Rezefs vom 19. Februar 1529 angenommen. Auch nach seinem Weggange
von Hamburg (9. Juni 1529) hat er an der kirchlichen Entwickelung der
Stadt lebhaften Anteil genommen, wie u. a. ein Brief vom 11. August
1529 beweist, den er an die Vorsteher des gemeinen Kastens in Hamburg
richtete und den der Herausgeber im Wortlaut mitteilt. Die Kirchenordnung
ist nicht wie die Braunschweiger und Lübecker gleich nach ihrer Annahme
gedruckt, einzelne Teile sind in ein 1531 von B. herausgegebenes Buch
'Van mennigerleie Christlichen saken tröstlike Ler' aufgenommen worden.
Hdss. sind etwa 25 erhalten, aber keine davon als Original -Hds.
zu erkennen; die meisten stammen aus der ersten Hälfte des 17. Jhs.
Der Ausgabe sind drei Hdss. zu Grunde gelegt, die der Herausgeber f&r
die besten der ihm erreichbaren hielt. — Aufser den Kirchenordnnngen
sind auch 6 bisher unbekannte Predigten B.s von Buchwald aufgefandeo
und herausgegeben worden. ^^) Endlich hat G. A. H. Burkhardt einen
Brief B.*s an Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen vom 9. Februar 1547
und des letzteren Antwort vom 15. Februar mit Erläuterungen herausgegeben.^*)
Die Briefe beziehen sich auf den Schmalkaldischen Krieg. — Unter den
hervorragenden Humanisten, welche anfangs Luther zustimmten, dann aber,
als dieser mit der alten Kirche völlig brach, sich scheu und erschreckt too
ihm zurückzogen, nimmt Mutianus Rufus, das Haupt des Erfurter Humanistes-
kreises, eine der ersten Stellen ein. Da Schriften von ihm nicht erhalten
sind, so sind wir über sein Leben und Schaffen ausschliefslich auf seinen
umfangreichen Briefwechsel angewiesen, durch dessen Herausgabe sich
G. Krause ein neues grofses Verdienst um die Geschichte des Humanismus
erworben hat.*®) Für die Sammlung dieser Briefe haben die Freunde Mutians,
namentlich Urbanus und Camerarius, Sorge getragen. Von ersterem stammt
die nur noch in einer um die Mitte des 16. Jh. entstandenen Hds. erhal-
18) id., e Predigten^ au%ef. u. mitget v. Dr. G. Buchwald, veröffentl. vonPlrof*
I>r. H. Hering. HaUe, Niemeyer. 81 S. M. 0,60. — 19) ZKWL. 6, 8. 545/8. --
20) Mutianus Rufus, D. Briefwechsel des M. R., ges. u. bearb. t. C. Krtni«-
(= Z. d. Ver. hess. 6. u. Landeskunde, KF. IX. Supplement.). Kassel, A. FreyKlmi^
LXVm, 700 8.
I. Gg. Winter: DeuUehe Geschichte 1519—1618. 1115
tene Sammlnng der Frankfurter Stadtbibliothek, welche den Hanptstamm für
Kraases Ausgabe geliefert hat. Es sind im ganzen 522 Briefe, weitaus die
meisten undatiert; da ihre Reihenfolge in der Hds. auch nicht chrono-
logisch, sondern rein zufällig ist, so machte die Datierung dem Herausgeber
nicht unerhebliche Schwierigkeiten, die er im grofsen und ganzen sehr
gut überwunden hat. Dagegen ist für die Benutzung störend, dafs dieser
hds. erhaltene Briefwechsel von dem schon früher gedruckten getrennt und
nicht chronologisch mit demselben vereinigt ist; ein Nachteil, der durch
die guten und sorgfältigen Register nur zum Teil ausgeglichen wird. Der
Briefwechsel ist inhaltlich für die Geschichte und Wertbeurteilung des
Humanismus von grofser Bedeutung. — Von Ausgaben der Werke der
Schweizer Reformatoren liegen drei weitere Bände der Werke Calvins vor,
welche die exegetischen und homiletischen Werke des Reformators fort-
setzen.*^)
Unter den sonstigen Quellenpublikationen zur Reformationsgeschichte
gebührt ohne Frage zwei von katholischer Seite ausgegangenen Ver-
öffentlichungen von Material aus dem vatikanischen Archiv die erste Stelle.
Die erste derselben ist die Fortsetzung der im vergangenen Jahrgang schon
erwähnten von dem Kardinal Hergenröther herausgegebenen Regesten Leos X.,
von denen jetzt Fasciculus I — IV vorliegt,*'^) welche die Zeit vom April
1513 bis zum 1. Januar 1514 in nahezu 4000 Nummern umfassen. Allerdings
ist die Mehirzahl der Regesten inhaltlich nicht von allzu grofser Bedeutung :
zomeist sind es Übertragungen von Ämtern, Präbenden und Pensionen,
Erteilung von Privilegien aller Art und Dokumente, welche die Verwaltung
der römischen Kurie betreffen. Daneben findet sich doch auch jetzt schon
Duinches, für die Beurteilung der päpstlichen Politik wichtige Dokument.
Besonders wichtige oder bisher unbekannte Urkk. werden teilweise in vollem
Wortlaut mitgeteilt. Voran gehen einige Angaben zeitgenössischer Quellen
über das Leben Leos vor seiner Wahl zum Papst. Zwischen den Regesten
befinden sich (ohne Nummern) ebenfalls Angaben der Geschichtschreiber
Aber Ereignisse aus Leos Leben, namentlich über Handlungen kirchlicher
Art. Eine allgemeine Einleitung, welche die Benutzung sehr erleichtem
Würde, wird erst für den Schlufs des ganzen Werkes in Aussicht gestellt.
-^Die zweite grofse Urkk.- Arbeit ist eine neue Veröffentlichung P. Balans,**)
<ieren Hauptstamm die Breven Clemens' VII. nach dem Autograph Sadolets
bilden. Hervorragend wichtig sind vor allem für die politische Geschichte
^e Briefe an Franz I. und Karl V., welche namentlich über die Bestre-
bungen des Papstes, zwischen Karl und Franz nach der Schlacht von Pavia
ZQ vermitteln und ersteren zum Kriege gegen die Türken zu veranlassen,
Senaaen Aufschlufs geben. — In demselben Kodex, in welchem die von
21) Corpus refornuttorum. Vol. LV — LVII. (Enthält Calvini opera, qos snpersunt
«mnia. Edid. Gail. Banm, Ed. Cnnitz, Ed. Reass. Vol. 27/9.) BraunBchweig,
^hwetachke & Sohn. 4<>. 720 bez. 78S Sp. k M. 12. — ^2) Leonis X. Pontificis
iiittinii Regesta etc. coUegit et edidit Jos. S. R. E. Cardinalis Hergenroether. Fase,
n, in, IV. Preiburg, Herder. 4®. S. 187— 8S4. M. 14,40. Rez.: BiIHL. 16, S. 62/4
/Hob. Sehmldt). — !SS) Petr. Balan, Monumenta scecoli XVI. historiam illnstrantia.
'^oL I. Clementis VII. epistol» per Sadoletam Scripte, qnlbns aecedunt variomm ad papam
«tadalios epistolc. Innsbruck, Wagner. XII, 489. S. Rez.: HZ. NF. 20, S. 520/7;
iffiL 14, S. 62/9 (Robert Schmidt) ; ZKG. 7 (1885), S. 839—40. HPBl. 95, S. 928—39
Qod HJb. 6, S. 614 — 28 enthalten mannigfache Ausstellungen.
y
V
in,6 I- Gg. Winter; Deutsche Geschichte 1519—1618.
Sadolet geschriebenen Papstbriefe stehen, finden sich auch mehrere der
übrigen von Balan mitgeteilten Dokumente, die nach B. dem Blosius zuzu-
schreiben sind. Aufserdem hat der Heransgeber noch mehrere Bände des
vatikanischen Archivs benutzt, in denen epistolae variorum ad dementem YII.
enthalten sind, darunter solche von Karl V., Franz I., Ferdinand, den
Brandenburgischen Markgrafen, Gattinara, Gampeggi, Wolsey u. a. m. Im
ganzen teilt Balan so 32 Breven Clemens' YII. aus dem Jahre 1524, 129
von 1525, 25 von 1526, 5 von 1527, 4 von 1528 mit, aufserdem 92 epistolae
variorum. Bemerkenswert sind zunächst die Breven an Kardinal Gampeggi
(No. 12 — 14, 26), in denen von der erforderlichen Reformation des deutsckn
Klerus gehandelt wird, dann die Korrespondenz mit Karl V., welche die
gesamte europäische Politik, namentlich den Krieg mit Frankreich, umfalst,
zugleich auch vielfach auf den Bauernkrieg Bezug hat, auf den Glemenfi
auch in seiner Korrespondenz mit Erzherzog Ferdinand wiederholt zurück-
kommt. Die Zusammenstellung der epistolae variorum aber ist eine so zu-
fällige und unvollständige, dafs sie für eine erschöpfende Forschung nur
von zweifelhaftem Werte ist. Aufserdem werden noch mitgeteilt ,ExcerpU
de itinere ducis Borbonii contra Romam' nach dem Original des Hieronymus
Naselli, des orator des Herzogs Alfons von Ferrara. Den SchluTs bildet
ein Aktenstück : diversa iura tangentia reverendam cameram apostolicam in
provintia Bomandiolae, von dessen Echtheit aber der Herausgeber selbst
nicht überzeugt zu sein scheint. Dafs die ganze Publikation für die histo-
rische Forschung von hohem Wert ist, ist ebenso unzweifelhaft, als, daüs
die von ultramontaner Seite an dieselbe geknüpften Erwartungen nicht in
Erfüllung gegangen sind. Die Ultramontanen selbst scheinen einzusehen,
dafs der Nachweis, dafs Glemens VIT. von protestantischer Seite falsch und
ungerecht beurteilt worden sei, durch diese Dokumente nicht erbracht worden
ist. Infolge dieser Enttäuschung sind dem Herausgeber mannigfache Vor-
würfe von Seiten seiner Glaubensgenossen über seine Arbeit nicht erspart
geblieben, die, soweit sie die Genauigkeit in der Textkritik und in der
Datierung der undatierten Stücke betreffen, ohne Zweifel berechtigt sind.
Dafs dem Herausgeber nach dieser Richtung mannigfache nicht unerhebliche
Versehen passiert sind, ist auch von protestantischer Seite überzeugend nach-
gewiesen worden.**)
Aufserdem liegen noch eine Anzahl kleinerer, in Zeitschriften zersplitterter
Quellenpublikationen,**^'**) meist von untergeordnetem Wert, vor. So teilt
AUmenröder*'') zwei Briefe Bucers und Hedios an den Grafen Philipp IV.
von Hanau-Lichtenberg, welche für die Reformationsgeschichte des Elsasses
von Bedeutung sind, Buchwald *^) zwei Lieder auf die Reformation aus
Hdss. der Zwickauer Ratsbibliothek, B. Otto**) fünf in den bisherigen
Sammlungen nicht enthaltene, kürzlich in Deutschland aufgefundene Briefe
Loyolas mit, von denen 4 an P. Leonhard Kessel in Köln, den Leiter des
Kölner Jesuiten-KoUegs, gerichtet sind. Drei davon beschäftigten sich mit
der Begründung des deutschen Kollegiums zu Rom, in welches Kessel einige
24) Vgl. die in vorg. Anmerkg. zitierten Rezensionen. — 35) X D. Aiig>bai|-
Konfession. Nürnberg, Raw. 40 S. M. 0,20. — 36) Leider nicht sugänglich war wtt'
Susanne Albret-Miossens, Baronin v., Tagebuch a. d. J. 1548 bis 1572, her. r.
K Wackerhagen. Bremen, Ktthtmann & Co. 1884. IV, 470 S. — • 27) 2KG. t
S. 470/7. — 38) ZKWL. 6, S. 502/4. — 39) ZKTh. 9, S. 810—21.
I. Gg. Winter: Deutoehe Gesehichte 1519^1618. 111,7
) Jflnglinge senden soll. Endlich teilt Schnorr von Carolsfeld'^) in
Lnfsatz über Melchior Acontins aus Ursel neben einigen Briefen
rs auch drei seines in Witttenberg lebenden Bruders Balthasar ans
iren 1548/9 mit, welche insofern von Interesse sind, als sie Me-
»ns Verhalten in der Interimssache behandeln,
n Übergang zu den darstellenden Arbeiten bilden einige Quellen-
Lohungen, von denen die hervorragendste die von Max Lenz über
»chenschaftsbericht Landgraf Philipps über die Kriegführung der
:aidener von 1546 ist.^^) Lenz sucht in eingehender und scharf-
Untersuchung die Quellen dieses schon von Rommel (Philipp der
ttige , Urk. - Band, 139 — 59) herausgegebenen, von Georg Voigt
n Druck der Leipziger Universitäts-Bibliothek nachgewiesenen und
beurteilten Berichtes aufzufinden; und zwar weist er als solche
nicht, wie Voigt annahm, ein Tagebuch, sondern Aufzeichnungen
reiche an den Tagen der Ereignisse oder doch unter ihrem unmittel-
indruck gemacht wurden, offizielle Zeitungen aus dem Hauptquartier,
dem Zelt des Landgrafen*, zusammen 8 Nummern, in welchen die
n Momente des Donaufeldzuges enthalten sind. Dabei liegen die
riefe Simon Bings an Philipps Gemahlin. Lenz teilt die einzelnen
mit und deutet die Stellen, welche in den Rechenschaftsbericht
kf Philipps übergegangen sind, durch kursiven, die von Bing gemachten
LUgen und Berichtigungen durch gesperrten Druck an. Ebenso teilt
Begleitbriefe Bings mit. Daneben liegt dem Rechenschaftsbericht
ne jüngere Quelle zu Grunde, ein Vortrag des Landgrafen vor den
en der Bundesstände im Feldlager bei Giengen vom 10. November,
teren Erläuterung und Analysierung des Rechenschaftsberichts, und
beweisen, dafs derselbe, obwohl späteren Ursprungs, in vielen sadi-
)ingen den Vorzug vor seinen genannten Quellen verdient, werden
)ihe von Korrespondenzen des Landgrafen mit Herzog Ulrich von
nberg u. a. mitgeteilt, welche die Auffassung des Rechenschaftsberichts
3n. In einem zweiten Anhang erörtert Lenz die Entstehung des
Uten Diarium Günterodianum.
ier den Geschichtschreibern des 16. Jh. nimmt Hubertus
aus Lüttich (Leodius) eine nicht unbedeutende Stellung ein, die er
»wohl seinem nicht sehr wertvollen, im wesentlichen einen Auszug
■er darstellenden Buch über den Bauernkrieg, als vielmehr sdnen
i des Pfalzgrafen und späteren Kurfürsten Friedrichs U. (1544 — 56)
t. Die letzteren sind von hohem historischem, namentlich kultur-
ihem Wert; sie sind eine tre£fliche Quelle, namentlich für die inneren
B. £^ ist daher mit Freuden zu begrüfsen, dafs dem Leben und
riften dieses zeitgenössischen Geschichtschreibers jetzt eine eingehende
chung und Würdigung zu teil geworden ist.^*) Hubertus Thomas,
ca. 1495, stand seit 1520 in Diensten des Pfalzgrafen, dessen
h er wurde. Ober s^ Leben liegen aufser den Äufserungen in
) ALittarG. 18, S. S97 — S14. — Sl) [M. Lenz, Der RechenflchAftsbericht
des GTofimtttigeB ttber den Donaufeldzug 1546 nnd seine Quellen. Marbarger
Its-Sehrift z. ESnfbhrg. des neuen Rektors. Marburg. Pfeil. 4®. 50 S. Rez.:
(6), No. 84. — 83) Karl Hartfelder, D. Historiker Hubertus Thomas Leodius:
S. 278—89.
ins I. Gg. Winter: Deutsehe Geschichte 1519—1618.
seinen eigenen Schriften noch eine Anzahl gedruckter, aber bisher nicht
beachteter Briefe ans den Jahren 1551/4 vor. Hubert war wie sein Herr,
der Pfalzgraf, in religiösen Dingen indifferent. Ans seinen Annalen vermag
man nicht zu erkennen, zu welcher religiösen Anschauung er sich bekannte.
Er und sein Gebieter lassen sich stets durch realistische und politische,
nicht durch religiöse Rücksichten leiten. Viel weniger wertvoll als seme,
zuerst anszüglich 1606, vollständig 1624 und später mehrfach gedruckten
Annalen ist, wie erwähnt, sein Buch über den Bauernkrieg. AuÜBerdem
hat er noch eine Geschichte Franz von Sickingens und mehrere kleinere
Schriften, meist lokalgeschichtlichen Inhalts, geschrieben. Dagegen spricht
ihm Hartfelder mit überzeugenden Grtlnden das Chronicon breve civitatis
Heydelbergae ab und beweist, dafs dasselbe von Freher herrühre.
Auch über einzelne Werke Luthers liegen mehrere kleinere
Untersuchungen ^^) vor. Zunächst erwähnen wir die Fortsetzung der Unter-
suchung über die Entstehungszeit der geistlichen Lieder Luthers,'^) in welcher
Bachmann die Entstehung des grofsen Beformationsliedes 'Ein feste Barg
ist unser Gott' trotz der Einreden Küchenmeisters,^^) die eingehend widerlegt
werden, in den Oktober bezw. Anfang November 1527 setzt. — G. Eaweran *•)
konstatiert auffallende wörtliche Übereinstimmung zwischen einer der von
Buchwald veröffentlichten Predigten Luthers und einem Teile der dem kleinen
Katechismus häufig beigegebenen 'Fragestücke für die, so zum Sakrament
gehen wollen.' Die Frage, wie diese Obereinstimmung zu erklären sei,
wirft er vorläufig nur auf, ohne sie zu beantworten. In bezug auf die
Predigten Luthers konstatiert Buchwald, ^'') dafs fast alle von Enders in der
Heidelberger Bibliothek aufgefundenen Luther-Predigten, welche von Aurifaber
geschrieben sind, deutsche Bearbeitungen bezw. Übersetzungen der von ihm
(Buchwald) herausgegebenen Zwickauer Nachschriften der Poachschen
Sammlung sind. Aurifaber müsse demnach diese Sammlung benutzt haben,
aber er habe sie oft falsch bezw. flüchtig gelesen, wie durch eine Neben-
einanderstellung beider dargethan wird, durch welche der Wert der Anri-
faberschen Bearbeitung sehr vermindert wird. Gerade sie ist aber infolge
der gröfseren Lesbarkeit ihres Textes der Erlanger Gesamt-Ausgabe zn
Grunde gelegt worden. — In bezug auf Melanchthons loci weist Yogt*^)
auf einige Fortsetzungen der bekannten Nachschrift Bugenhagens hin, weldie
sich in derselben Berliner Hds. finden, aus der die Herausgeber des CorpoB
Reformatorum die bisher bekannten Teile geschöpft haben. — Mit dem
Buche Wenzeslaus Links von 'Arbeit und Betteln' beschäftigt sich eine kleine
Untersuchung von R. Bendixen,^*) in welcher wahrscheinlich gemacht wird,
dafs Link zu diesem während seines Altenburger Aufenthaltes geschriebenen
Buche durch die von Luther gebilligte Leisniger Ordnung angeregt worden
sei; möglicherweise sei auch die Nürnberger Armenordnung von 15S2 mit-
bestimmend gewesen.
SS) laicht zugKnglich war mir: Joh. Linke, Wann wurde d. L.lied «Ein feste Boi;
ist uns. Gott' verfafst? Hi8t.-krit. Untersncbg. Leipzig, Buclihdlg. d. Yer.-Hans« ^t
192 S. M. 8. — S4) Joh. Bachmann, Zur Entstehungsg. der geistL Lieder L<
m. Ein feste Burg ist unser Gott: ZKWL. 6, $. 42/9. — 85) Küchenmeister, D-
evangeh Glanbenslied : *£in feste Burg ist unser Gott*. Dresden u. Leipzig. 1884. Vgl
JB. 1884, III, 18^. — S6) G. Kawerau, Zu L.s kleinem Katechismus: ZKWL. 6, S, 49-50.
— S<) 6* Buchwald, £. Beitrag z. Textkritik der Predigten L.s.: ib. S. 470/9-''
S8) TbStK. (1886), S. 747/9. — 89) ZKWZ. 6, S. 684—92.
I. Gg. Winter: DeuUche Geschichte 1519—1618. 1X19
Neben diesen Schriften der Reformatoren hat im Berichtsjahre noch
De andere Quelle von ganz hervorragender Wichtigkeit fttr die Kultur-
id Litteraturgeschichte eine anfserordentlich eingehende und sorgfältige
Dteisnchung erfahren ; es sind das die von katholischer Seite ausgegangenen
idices librorum prohibitorum, denen H. Reusch ein umfangreiches
^erk gewidmet hat.^^) Da mehrere Indices sämtliche von protestantischer
Ate ausgegangenen Bücher verboten, gleichviel, ob sie kirchliche Fragen
unittelbar berührten oder nicht, so sind diese Indices mit ihren Moti-
enmgen in weiten Partieen geradezu einer Geschichte der protestantischen
itteratur gleichzuachten. Reusch hat sich nun der aufserordentlich müh-
men Aufgabe unterzogen, fast sämtliche Indices einzeln genau zu unter-
ichen und mit einander und mit den Werken von Gesner, Frisius u. a.
id den Mefskatalogen zu vergleichen. Das Werk erstreckt sich auch auf
le die aufserdeutsche Litteratur betreffenden Indices (die spanischen, die
)r Sorbonne u. a.) und fällt daher nur zum Teil in unser Gebiet. Es
öge daher genügen, einige der Hauptresultate des Vf. hervorzuheben.
er erste päpstliche Index ist 1559 unter Paul lY. erschienen, seitdem sind
imer neue Ausgaben veranstaltet worden, im ganzen etwa 40. In der
:8ten Periode, bis etwa zum Ausgang des 16. Jh., tritt die Bekämpfung
3r Reformation in den Vordergrund, in der zweiten handelt es sich vor-
legend um die Streitigkeiten innerhalb der katholischen Kirche. Von
iteresse ist dann u. a. namentlich der Nachweis, dafs gerade der römische
idex zumeist völlig kritiklos aus den übrigen kompilieft ist. Vereinzelt
nd selbst eifrige Katholiken von den durch mifsverständliche biblio-
raphische Angaben irregeführten Vff. des Index unter die autores primae
\m& geraten. Bei jedem einzelnen Bücherverbot giebt Reusch genaue
(otizen über Buch und Vf. und über die oft sehr bezeichnenden Gründe,
reiche das Verbot veranlafst haben. Das Werk wird so zu einer aufser-
rdentlich reichen Fundgrube für die Erkenntnis der litterarischen Be-
regang der Epoche. Der 2. Band umfafst dann die Indices der neueren
^it vom Anfang des 17. Jh. an. — Im Anschlufs hieran möge eine biblio-
inphische Zusammenstellung der Autotypen aus der Reformationszeit aus
ler Hamburger Stadtbibliothek, welche A. v. Dommer veröffentlicht hat,^^)
Erwähnung finden. Dieselbe giebt ein mustergiltiges Verzeichnis von 87 Luther-
incken ans den Jahren 1516/9 und schliefst daran eine Besprechung
fOQ 41 Bildern und Titelbordüren jener Schriften, wodurch ein ausge-
Ktchnetefi Hilfsmittel zur Bestimmung der Drucke geschaffen worden ist.
Wenden wir uns nun zu den darstellenden Arbeiten über unsere
Epoche, so darf zunächst mit Freuden konstatiert werden, dafs das Berichtsjahr
l^nders reich an gröfseren, zusammenfassenden Arbeiten gewesen
^ welche, obwohl auf weitere Kreise berechnet, doch zum Teil auch von
'K)hem wissenschaftlichem Wert sind und sich auf eigene umfassende Quellen-
^dien stützen. Die erste Stelle unter diesen Arbeiten gebührt ohne Zweifel
Versuch, welchen Baumgarten gemacht hat, eine allgemeine Geschichte
40) H. Reusch, Der Index der verbotenen BUcher. Ein Beitrag zur Kirchen-
■^d Litteraturgeseh. I. n. Bonn, Cohen. 1888—86. XII, 624 S.; XI, 1266 S. Rez.:
^ NF. 21, S. 478/4 (H. HoHzmann); Dtsch. evang. BU. 10, S. 5 77—96. — 41) A.
^•Dommer, Autotjpen aus d. Reformationszeit auf d. Hamburg. Stadtbibl. Separ.-Abdr.
*"< d. Hittlg. auB d. Hamburg. Stadtbibl. IL Hamburg. 1885. IV, 71 S. Rez.: ZKG.
^» S. S40/1.
i
Xn 10 I- Gg. Winter: Deutsche Geschichte 1519^1618.
Karls V. zu schreiben/^) Der bisher erschienene erste Band dies
fassenden Werkes darf trotz aller Ausstellungen, die namentlich von
lischer Seite dagegen vorgebracht worden sind, als eine groCse
schaftliche Leistung bezeichnet werden. Er ist mit einer tiefen Gelehr
und vollständiger Bewältigung des gedruckten Materials geschriebei
dessen Lückenhaftigkeit der Vf. allerdings trotz der fast unübers*
Masse von Publikationen oft genug zu klagen hat. Neues urkui
Material heranzuziehen, konnte natürlich bei einer so umfassenden j
nur in beschränktem Mafsstabe versucht werden. Die englischen Gs
und die hds. in Wien befindlichen Diarien Marino Sanutos, venezj
Gesandtschaftsrelationen, die spanischen Publikationen über die Eorl
handlungen u. a. m. bilden die vornehmsten Quellen, die sorgfältig
gearbeitet sind und nicht selten, namentlich bei der Schilderung der spa
Zustände, welche einen sehr grofsen Teil des vorliegenden Bandes i
auch zu sehr bemerkenswerten neuen Resultaten geführt haben, gej
freilich zum Teil nicht unerhebliche Bedenken geltend gemacht
sind. Auf die deutsche Geschichte beziehen sich vorläufig nur wenige 1
über Kaiserwahl und -krönung und über den Wormser Reichsti
bezug auf die erstere kennt man Baumgartens Ansicht schon aus sc
den Forschungen zur deutschen Geschichte' ^^ erschienenen Abhj
über Leos X. Verhalten zur Kaiserwahl, die (mit Röslers Werk üb
selben Gegenstand) die Hauptgrundlage für die entscheidenden Parti(
betreffenden Kapitels gebildet hat. Für den Wormser Reichstag si
neuesten Publikationen Briegers und Balans eingehend verwertet, i
Neue in Einzelheiten aus den venezianischen Depeschen Gasparo Co
ermittelt. Den Hauptnachdruck legt der Vf. auf die europäische
Stellung Karls Y. Er zeichnet treffend, wie er gerade durch den
Umfang seines Machtgebietes in der vollen Entfaltung seiner Macht g
wurde, da namentlich die niederländischen Interessen von Anfang
ausgesprochenem Gegensatz zu den spanischen standen, während and
wieder die Verwirrungen und Verwickelungen in Spanien ein durchgr(
Verhalten in der deutschen Politik verhinderten. Mit grofsem L
wird man den Ausführungen des Vf. folgen, wie Karls V. anfänglicl
unselbständige, durchaus von Chi^vres und Gattinara gelenkte Natur i
dieser mannigfachen Schwierigkeiten zu den ersten Regungen vo
ständigkeit erwacht, die zunächst bei der Abreise von den Niede
nach Spanien, später aber bei der Behandlung der i^ligiösen Fn
dem Wormser Reichstage hervortritt, während die politischen Ham
noch immer in erster Linie von Ghi^vres und Gattinara geleitet sind,
beiden Staatsmänner, namentlich der erstere, werden in ihrer Poli
in ihrer Persönlichkeit eingehend gewürdigt, ebenso vor allem die schwa
politische Haltung Leos X., der in einem erheblich ungünstigeren
erscheint als bei Ranke, und des Kardinal Wolsey. Sehr eingehei
namentlich die Bemühungen Chi^vres', so lange als möglich den Bn
Frankreich zu verhindern, dargestellt. Bemerkenswert erscheint dai
42) Herrn. Baamgarten, Gesch. Karls V. Bd. I. Stattgart, CotUu XVI
M. 10. Bez.: HZ. N. F. 19, S. 4S8— 92 (Egelhaaf); AZg. vom 14./4. S6 (Beud
(1886), No. 12; MHL. 18, S. 845—50 (J. v. Grnner); HJb. 6, S. 587—56 (▼.
abftUig). — 4S) FDG. 23, S. 621—70. Vgl. JB. 1888, HI, 16«*.
I
I. Gg. Winter: Deutsche Geschichte 1519—1618. III 11
die Ton Ranke stark abweichende, ja ihm entgegengesetzte, in einem be-
sonderen Exkurs eingehend begründete Auffassung über Entstehung und
le&denz des Principe you Macchiavelli. Für die deutsche Geschichte, welche
in dem Torliegenden Bande nur episodisch behandelt werden konnte, wird
der nächste Band von entscheidender Bedeutung sein. So viel darf indes
schon jetzt gesagt werden, daiüs der grofse Wert dieses Buches sich nicht
aof eine geschickte Znsammenfassung der Resultate früherer Forscher beschränkt,
da£s dasselbe vielmehr, obwohl es sich in seiner Form an weitere Kreise wendet,
zngleich als eine eminent gelehrte Leistung anerkannt werden mufs, die,
wenn auch unter Verzicht auf umfassendere Heranziehung neuen Materials,
das bisher bekannt gewordene in erschöpfender und besonnen kritischer
Weise verwertet. — In höherem Mafse tritt der rein populäre Zweck bei
einem zweiten Werke hervor, welches seine Hauptaufgabe in einer einheit-
lichen Zusammenfassung der durch und seit Ranke gewonnenen Resultate
der Forschung sieht : es ist das Werk über die deutsche Geschichte im Zeit-
alter der Reformation von G. Egelhaaf.^^) Wie jeder, der es nach Ranke
unternimmt, eine Darstellung der deutschen Geschichte im Zeitalter der
Beformation zu schreiben, so ist auch E., wie er in der Vorrede^ in pietät-
vollen Worten selbst betont, in den Hauptresultaten und der Gesamtauf-
fassung von Rankes grundlegendem Werke abhängig. Das soll aber keineswegs
besagen, dafs der Yf.^sich nun im wesentlichen mit einem mehr oder minder
selbständigen Auszug aus Ranke begnügt hätte: er hat vielmehr die Ge-
samtheit der neueren Spezialforschungen herangezogen und in sehr geschickter
Weise für seine in ansprechender Form auftretende Darstellung verwertet.
Sehr gelungen und zum Teil durchaus eigentümlich in der Auffassung sind
seine ScMderungen der sozialen Zustände, namentlich des Bauernkrieges,
die durchweg auf den neuesten Quellenpublikationen und Bearbeitungen
Banmanns, Hartfelders u. a. beruhen, während in der Darstellung der Kirchen-
reformation seine Anlehnung an Ranke deutlicher hervortritt. — Gerade über
die letztere Seite der deutschen Geschichte jener Epoche ist nun aber im
Berichtsjahre ein Werk hervorgetreten, welches in vielen sehr wesentlichen
Punkten zu durchaus abweichenden und der bisherigen Forschung ein-
Khliefslich der Rankes oft diametral entgegengesetzten Resultaten gelangt
and infolge dessen den oft leidenschaftlichen Widerspruch fast aller An-
hänger der bisherigen Auffassung erfahren hat. Ludwig Keller ^^) hat es
Bftmlich unternommen, den Zusammenhang der Reformation des 16. Jh. mit
den Reformbewegungen früherer Jhh. klar zu legen. Der Vf., seit Jahren
nut umfassenden Studien über die sogenannten Wiedertäufer beschäftigt, hat
Kkon wiederholt auf den Zusammenhang hingewiesen, welchen er zwischen
^üeser Sekte und den früheren religiös-kirchlichen Reformparteien (Wal-
^naem, Begharden u. a. m.), die sich selbst ^evangelische Gemeinden*
mannten, zu erkennen meint. In dem vorliegenden Werke ist er dieser
Idee, daüs zwischen allen diesen von der römischen Kirche abweichenden
44) Gottlob Egelhaaf, Deutsche Gresch. im Zeitalter der Reformation. Gekrönte
^Biasdir. des allg. Ver. f. dtsch. Litter. 1. a. 2, Aufl. Berlin, Allg. Yer. f. dtsch. Litter.
^) 450 S. — 45) L. Keller, Die Reformation und die älteren Reformparteien. In
^em Zusammenhange dargestellt. Leipzig, S. HlrzeL Rez.: HZ. NF. 19, S. 477 — 83
1^ Haupt); GGA. (1S86), No. 9 (C. v. Weizsftcker); ZKG 7, S. 426—47. Vgl. namentl.
^h den längeren Aufsatz von Th. Kolde <Joh. v. Staupitz, ein Waldenser u. Wiedertäufer,
^e kirehenhistor. Entdeckung.' Ebda 9. 426—47.
XII 12 I' Gg. Winter: Deatsche Geschichte 1519—1618.
Sekten der Jhh. vor der Reformation, die die bisherige Forschung mit den
verschiedensten Namen belegt hat, ein naher Zusammenhang bestehe, dab
die verschiedenen Namen nur eine und dieselbe Sache bezeichnen, weiter
nachgegangen. Er hat dabei das sehr zerstreute und zum Teil sehr ver-
worrene, von den Gegnern jener Sekten oft absichtlich verdunkelte QueUen-
material mit erstaunlicher Belesenheit durchforscht, ist aber dann auf Gnmd
desselben zu überaus kühnen, zuweilen verwegenen Kombinationen fort-
gegangen, die zum mindesten als nicht erwiesen bezeichnet werden müssen.
Ohne allen Zweifel ist er vielmehr darin, dafs er im Grunde fast alle Ton
der herrschenden Kirche nach einer bestimmten Bichtung abweichenden
Meinungen als von einer und derselben Partei ausgegangen erklärt, oft viel
zu weit gegangen; flüchtige Ähnlichkeiten, zum Teil ganz allgemeiner Art,
genügen ihm, um irgend einen hervorragenden Theologen (z. B. sogar
Staupitz) *•) direkt oder indirekt für die Waldenser bezw. Wiedertäufer zu
reklamieren. Gleichwohl wird man diesem wie seinen früheren Werken die
Anerkennung nicht versagen dürfen, dafs der Vf. durch seine Forschungen
eine mildere und gerechtere Beurteilung der 'Wiedertäufer* angebahnt nnd
zum mindesten erwiesen hat, dafs zwischen den gemäfsigten Elementen der-
selben und den radikalen Ausschreitungen, wie sie in dem Reiche zu Mftnstei
hervortraten, nicht nur ein quantitativer Unterschied, sondern ein qualitativer
Gegensatz besteht. So weit, wie viele seiner sehr schroffen Gegner, wird
man sicher nicht gehen dürfen, dafs man seinen Forschungen den wissen-
schaftlichen Charakter überhaupt abspricht und sie nur als willkürliche
Hjrpothesen und Kombinationen bezeichnet. Ob das ganze System seiner
Auffassung sich halten lassen wird, ist allerdings zweifelhaft; unbedingt
anzuerkennen ist aber, dafs Keller die Forschung auf viele ihr bisher völlig
entgangene Probleme hingewiesen und bei vielen derselben wenigstens den Weg
gezeigt hat, auf dem eine spätere Forschung zu definitiven Resultaten ge-
langen kann. Erkennt doch z. B. seinen Erörterungen über den waldensischen
Ursprung des Codex Teplensis selbst sein schroffster Gegner Kolde einige
Berechtigung zu. Sehr dankenswert ist ferner die grofse Mühe, welche sici ,
K. gegeben hat, zu den originalen Quellen vorzudringen, was im vorliegenden
Falle dadurch aufserordentlich erschwert war, dafs ein grofser Teil dieser
Quellen von den herrschenden Gegnern absichtlich vernichtet worden ist,
so dafs wir nicht selten ausschliefslich auf die Aussagen der Gegner an-
gewiesen sind, welche die bisherige Forschung ohne Zweifel nicht selten
irregeleitet haben. Überhaupt aber wird man sich bei der Wertbeurteilnng
der Kellerschen Arbeiten immer gegenwärtig halten müssen , dafs die-
selben ein von der bisherigen Forschung nur wenig behandeltes Gebiet be
treffen, auf dem völlig abschliefsende Untersuchungen zur Zeit noch unmögücb
sind, so dafs hier gerade solchen Forschungen ein nicht unerheblicher Wert
zukommt, welche es wagen, auf die Gefahr des Irrtums im Einzelnen hin
neue Probleme aufzuwerfen und wenigstens einen Versuch ihrer Lösong
anzubahnen.^'') — Ist so in Keller ein Forscher erstanden, der seine Stimme
46) Vgl. über diesen speziellen Punkt den Aafsatz desselben Vf. in Manrenbrecheri
Histor. Taschenbach. 6. Folge, 4. Jgg., S. 114 — 67 a. den in vorg. Anmerkg. zitierten
Gegen-Aufsatz Th. Koldes. — 47) Im Anschlafs an Kellers Werk erwihne ich i»
ebenfalls zum grofsen Teil auf das Tünfertnm bezügliche Schrift von Chr. Sepp, Kerk-
hlstorische Studien. Leiden, £. J. Brüll. 1885, welche mir leider nicht Torgelegen itftr
sondern mir nur aus der Rezension in ZR6. 8, S. 840 bekannt ist.
n
I. Gg. Winter: Detttsche Geschichte 1519—1618. 111,13
ZU Gansten der extremeren Richtungen der Beformationszeit erhebt, so ist
man dagegen auf katholischer Seite selbst der Lutherischen Reformation
gegenüber noch nicht geneigt, ihr wenigstens ein gewisses Mafs innerer
Berechtigung zuzuerkennen. Das zeigt aufs neue der im Berichtsjahre
enchienene 4. Band von Janssens umfassendem Werke,^^) der die Periode
Tom Augsburger Religionsfrieden (1555) bis zur Verkündigung der Konkordien-
fonnel (1580) umfafst. Mit umfassender, aber durchaus tendenziös-einseitiger
Benntzung des von katholischer und protestantischer Seite vorliegenden
gedruckten Queilenmaterials , insbesondere der polemisch - theologischen
Lilteratur, entwirft J. ein mit sichtlichem Behagen gezeichnetes Bild der
Streitigkeiten der verschiedenen protestantischen Richtungen unter einander,
der strengen Lutheraner, der Melanchthonianer, Flacianer, Wiedertäufer
(diese werden sehr spärlich behandelt) etc. £r schildert die vergeblichen
Versuche der Protestanten, eine Einigung dieser divergierenden Richtungen
herbeizuführen (das Religionsgespräch zu Worms, den Frankfurter Rezefs
TOB 1558 etc.). Sehr geschickt stellt er mit Vorliebe aus protestantischen
Quellen die für seine Ansicht sprechenden, aus dem Zust^nmenhang los-
gelösten Stellen zusanunen, verschweigt aber geflissentlich alles in denselben
Qoellen Enthaltene, was für die Protestanten sprechen könnte. Von dem
authentischen Aktenmaterial benutzt er im wesentlichen in derselben Weise
Dor das durch den Druck zugänglich Gemachte (Bezolds, Kluckhohns u. a.
hbiikationen), das von ihm selbst herbeigezogene, bisher unbekannte Akten-
Dttterial beschränkt sich im wesentlichen auf die Reichstagsakten des Frank-
er Archivs und auf einige Korrespondenzen von Jesuiten. In ausge-
sprochenem und bewufstem Gegensatz zu dejn Zwiespalt innerhalb des
Protestantismus werden dann die ^erfolgreichen' Bemühungen des Trienter
Konzils zur Reform der Kirche in strengeinheitlichem Sinne und die Be-
iBfthnngen der Jesuiten um die Wiedergewinnung der abgefallenen Irrlehrer
^gehend geschildert, doch werden hierbei fast ausschliefslich offiziell
^«tholische Quellen, neben den offiziellen KonzUsakten besonders die Korre-
^ndenzen der Jesuiten, benutzt. — Im Gegensatz zu diesem stark tendenziös
He&rbten Werke wird man mit Freuden den prächtigen, wenngleich nur
biapp skizzierten Überblick über die Entwickelung und Konsolidierung der
^Ugiösen Reform lesen, welchen ein objektiver und originaler Denker wie
K. W. Nitzsch in den letzten Kapiteln seiner Geschichte des deutschen
Volkes entworfen hat.^*) Seiner ganzen einheitlich wissenschaftlichen Auf-
fitasong^**) entsprechend betrachtet N. auch die religiöse Entwickelung in
>^m Zusammenhang mit der politischen und sozialen. Seine Darstellung
kann nicht den Anspruch erheben, neue Thatsachen festgestellt zu haben,
irohl aber zeichnet sie sich durch Einheitlichkeit, Tiefe und Originalität der
Auffassung aus. — Auf die erfreuliche Thatsache, dafs im Berichtsjahre
^er 1. Band von Rankes Geschichte der römischen Päpste ^^ und von
•««^ TT" .^^
48) Job- J Aussen, Gesch. d. deutschen Volkes seit dem Ausgang des Mittelalters.
^ lY. Freiburg, Herder. XXXI, 615 S. Rez.: HZ. NF. 20, S. 866/8 (Egelhaaf);
^ t kAthoL Theol. 9, S. 621^86; 'Der Kstholik' (1886), 1. NF. Bd. 58, S. 659—65;
^^L 96, S. 169—78. — 49) K. W. Nitzsch, Gesch. d. dtsch. VoUces bis zum Augs-
^^rger ReiigiaDsfrieden ; her. ▼. G. Matt ha ei. III. Gesch. d. dtsch. Volkes vom Tode
^iBriehs VI. bis zum Angsbg. Beligionsfirieden. Leipzig, Dnneker & Humblot. XIV, 458 S.
^ 9,60. Bez.: MHL. 14, S. 881—40 (VoUcmar); HZ. NF. 21, S. 55—68 (Rosenmund).
^ M*) Über diese vgl. JB. 1888, namentL 11, 896^^^. — 50) L. v. Ranke, D. römischen
^"^ste L d. letzten rier Jhh. 1. Bd., 8. Aafl. Leipzig, Duncker & Humblot. XIV, «^^ %.
111,14 I* Gg. Winter: DeatBche GeBchichte 1519—1618.
Gustav Freytags Bildern aus deutscher Vergangenheit*^) der unser Gebiet
betreffende Band in neuen Auflagen erschienen sind, genügt es kurz hin-
gewiesen zu haben.
Wir wenden uns nun zu den darstellenden Arbeiten über einzelne
Persönlichkeiten bezw. einzelne Ereignisse der Reformaöonszeit
und beginnen dabei naturgemäfs mit den Arbeiten über Martin
Luther. Zunächst mögen die Fortsetzungen erwähnt werden, welche zwei
Biographieen Luthers, die eine von protestantischer,**) die andere von
katholischer Seite**) ausgegangen, im Berichtsjahr erhalten haben. Beide
können nicht den Anspruch erheben, wissenschaftlich Neues zu bringen,
sondern verfolgen wesentlich populäre, freilich sehr verschiedenartige Zwecke.
Wir können in bezug auf dieselben auf das im vorigen Jahrgang Bemerkte
verweisen.**"**) Eine kleinere Abhandlung von F. Berger*') beschäftigt
sich mit dem Verhältnis Luthers zu Thomas von Aquino und weist danwf
hin, dafs Luthers Gegensatz gegen den Romanismus überhaupt ihn ver-
anlafste, schon früh seinen Hauptangriff gegen Thomas von Aquino zu richten,
von dem er in der rationis Latomianae Lutheriana confutatio vom 20. Juni
1521 sagt : Thomas est autor regnantis Aristotelis vastatoris piae doctrinae.**)
Von Einzelheiten *•-•*) erwähnen wir, dafs Buchwald noch weiteres Material
über den Streit Luthers mit den Wittenberger Stiftaherren mitteilt*') und,
dafs Jacobs **) auf Grund einer von ihm aufgefundenen Notiz in einer Stadt-
rechnung nachweist, dafs Luther — was neuerdings angezweifelt worden
war — doch während des Bauernkrieges im April 1525 in Stolberg gewesen
sei. A. Zahn**) weist auf die Anerkennung hin, welche Luther anfangs fftr
die von ihm herausgegebene 'Teutsche Theologie* und für die Mystik überhanpt
gehegt habe, und wirft die Frage auf, warum derselbe später ganz von der
Mystik abgekommen sei. Den Grund sieht er in dem Unterschied zwischen der
MjTstik und der Paulinischen Lehre und in der beiderseitigen, sehr differierenden
Auffassung von der göttlichen Liebe. Endlich erwähnen wir noch einen von
altkatholischer Seite ausgegangenen Aufsatz,*^) in welchem Luther gegen den
Vorwurf von ultramontan-katholischer Seite, als sei er ein Revolutionär in
schlimmen Sinne des Wortes gewesen, in Schutz genommen wird.
51) Gast. Freytag, Bilder aas dtsch. Vergangenheit. 2. Bd. 1. n. ,8. Abtlg.
15. Anfl. Leipzig, Hirzel. YIII, 456 S. u. 884 S. M. b,tb u. M. 4,50. — 52) P. Martio,
D. M. L.8 Leben, Thaten und Meinungen. 41 — 55. Heft. Neosalza, Oeser. 2. Bd. S. 1 19-^454
k M. 0,10. — 5S) Geo. G. Evers, M. L. Lebens* und Charakterbild, ▼. ihm tf^
gexeiehn. in s. eig. Schriften u. Korrespondenzen. 7. Heft. D. BannbuUe. Mit d. BUdsiv«
Kaiser Karls V. Mainz, Kirchheim. IV, 308 S. M. 2,85. — 64) X Frz. de Panlt-
Zenotty, Die Zeitgenossen: Der hlg. Ordensstifter Ignatins von Loyola und d. Profo»
M. L. Ihr Leben u. Wirken, im Lichte der Wahrheit dargest. Wien, Mayer & Co. I^'
271 S. M. 2,40. — 55) X Wein er, Quibus rebus Lutherus commotus sit, ut eeekn'
Christiane reformator existeret. Oratio. Jena, Neuenhahn. 41 S. M. 1,20. — 5€) ^^'
trttglich mag hier Erwähnung finden: J. Ltttkens, L.8 Kirehenideal. Vortrag ete. t ^
Druck erweitert. Riga, Kymmel in Kommiss. 1884. 37 S. M. 1. — 57) ZKWL 6*
S. 159—88. — 58) Augustin u. L., zwei kircheng. Charakterbilder: AELKZ. (198^^'
S. 817—20, 3. 844/5, S. 889—94. Rein populür. — 59) X P. Mitaschks, L.
Kaumburg a. d. S. u. d. Reformation. Kaumburg, Domrieh. Bez.: HZ. NF. 20, S. 81*/^*
MHL. 14, S. 844/6 (Robert Schmidt). — M) X Jo. Ge. Keumanni, Oratio de tumil*
D. Lutheri adhuc inviolato, anno 1707 habita, nnacum appendioe eiuadem argumenti. ^
novitor impressa. München, Wenger. 12 S. — ttl) ThStK. (1886), S. 666—60. VgL
JB. 1884. — 63) Z.d.Harz..Ver. 17, S. 148— 216. — M) A. Zahn, D. Reforntt««*
u. d. Mystik: ZKWL. 6, S. «48/7. — 64) War L. ein Revolutionär?: Dtach. Heikiir 1^
S. 880/2, S. 887/8, S. 394/6.
I. Gg. Winter: Deutsche Geschichte 1519—1618. 111,15
Sind so die Arbeiten Ober den Führer der Reformation im Berichtsjahr
heblich sp&rlicher, als in den früheren Jahren, so hat sich diesmal die
ofinerksamkeit in erhöhtem Mafse Luthers treuem Helfer Johannes
Dgenhagen zugewendet, dessen 400 jähriger Geburtstag, wie erwähnt,
das Berichtsjahr fällt. Von den beiden gröfseren Festschriften, ^'^^*) die
li dieser Gelegenheit erschienen sind, hat mir nur die von Rinn vorgelegen,
)lche von dem von Bugenhagen gegründeten Hamburger Johanneum aus-
gingen ist. Besonders eingehend werden daher die Beziehungen B.s zu
unburg und zu Niedersachsen im allgemeinen behandelt (vgl. oben S. 3/4
IS Aber die Hamburger Kirchenordnung Gesagte). Neben der Hamburger
ircbenordnung bespricht Rinn besonders das Kolloquium von Flensburg,
welchem namentlich mit dem wiedertäuferischen Propheten Melchior
Bffinann*^) disputiert wurde. Weiter wird geschildert, wie Bugenhagen
- teils durch Übertragung lutherischer Schriften in den niedersächsischen
ialekt, teils durch Abfassung niedersächsischer eigener Schriften im Sinne
itheis — der Begründer und Beförderer der reformatorischen Litteratur
1 Norden Deutschlands geworden ist. Rinn giebt eine Zusammenstellung der
chtigsten, seit 1521 in Hamburg gedruckten Schriften beider Gattungen,
iB denen es aber bei manchen, die er ohne weiteres Bugenhagen zuschreibt,
fdfelhaft ist, ob sie wirklich von ihm stammen. Auch an der nieder-
chsischen Bibel (erste Ausgabe des Neuen Testaments 1523 in Wittenberg
^ckt), schreibt er ohne eigentliche Beweise B. einen Anteil zu. Be-
lesen wird aus eigenen Äufserungen B.s in Vorreden u. dgl. dessen Anteil
i späteren Ausgaben des Neuen Testaments und der ganzen Bibel. Über die
TBcMedenen Ausgaben macht Rinn genaue bibliographische Angaben. Bei
n Randglossen, von denen R. behauptet, dafs sie von B. herrühren, zeigen
sh mannigfache Abweichungen von denen der oberdeutschen Ausgaben,
ie flbrigen, in Zeitschriften erschienen Festartikel *^~ ^^) heben namentlich
it Nachdrack die organisatorische Thätigkeit Bugenhagens, seine Wirk-
ttkeit für die Armenpflege und seine auf die Hebung des Schulwesens
iriditeten Bestrebungen hervor. B. verbietet, wie u. a. Petrich hervorhebt,
I Gegensatz zu der katholischen Anschauung, die die freiwillige Armut für
Ben Gott gefälligen Stand erklärt, den Strafsenbettel und wendet sich
ich gegen das ^Um-Brot-Gehen' der Schüler. Dagegen wird nun überall
iolge seiner Bemühungen ein Armenkasten eingeführt, der in jedem Kirch-
»el für die Notdürftigen gesammelt und erhalten werden soll. Dabei hat
sne praktische Thätigkeit nichts Schablonenhaftes, sondern nimmt stets
A^cht anf die lokalen Besonderheiten der Gemeinden, für die sie be-
gebet ist. Vor allem dringt er darauf, dafs tüchtige Pastoren vorhanden
te, von denen er dann sehr fleifsige Arbeit verlangt. Einen besonders
abgehenden Festartikel, der sich zu einer ganzen Biographie erweitert, hat
tt) Binn, Z. Gedichtn. Joh. Bugenhagens. Festschr. d. Gelehrtenschule d. Johanneums
1 Hamburg. Hambarg, Nolte. YI, 62 S. M. S,00. — 66) Zitzlaff , D. Joh. Bugenhagen.
OttertDU. S. Leben n. Wirken, z. 400j GedMchtn. s. Geburt. Wittenberg, Herros^. IV,
«SS. M. 1,20. — 67) O. «ur Linden, Melchior Hoflfhiann. E. Prophet der Wieder-
^. HaarlmB. Leipzig, Harraasowitz. XXII, 477 S. Hat mir leider nicht vorgelegen.
-K)H. Petrich, Bugenhagen u. d. innere Miseion; z. Gedichtn. des Reformatera an
'490]. Qelrartotage, d. 24. Juni 1S85: ZKWL. 6, S. 802/7. — 69) Z. Gedftchtn.
^nh^rent: AELKZ. (1886), S. 657—80, S. 6S6/S. — 70) Hering, Z. Gedichtn.
I«r kirehL Arbeit Bugenhagens. : IHsch.evang.BU. 10, S. 628 — 40.
111^16 I. Gg. Winter: Deutsche Geechichte 1519—1618.
0. Vogt dem Gedächtnis Bugenhagens gewidmet. ^^) Vogt stfltzt sich dabei
vornehmlich auf die von seinem Vater Karl Vogt 1867 herausgegebene
Biographie Bugenhagens. — Endlich ist noch eine kleine Untersuchung über
das Geburtsjahr B.s erschienen. ^^) Die allgemein verbreitete Annahme,
dafs B. am 24. Juni 1485 geboren sei, ist neuerdings durch einen Brief
B.s von 1554 zweifelhaft geworden, in welchem er sich als demnächst das
70. Lebensjahr vollendend bezeichnet, so dafs er dann 1484 geboren sein
müfste. Bertheau weist nun überzeugend nach, dafs dieser Brief falsch
datiert ist und vielmehr ins Jahr 1555 gehört, so dafs er dann zu einer neuen
Bestätigung der alten Annahme wird.
Auch einigen andern Führern der reformatorischen Bewe-
gung sind mehr oder weniger eingehende Abhandlungen gewidmet worden.
Nicht leicht sind von einem andern Prediger der Epoche so viele Fredigten
erhalten als von Johannes Brenz, mit dem sich eine Abhandlung von
G. L. Schmidt'*) beschäftigt. S. hebt hervor, dafs Brenz sich durch die
vorwiegende Anwendung der Homilie von den norddeutschen Predigern unter-
scheide. Er wendet sich namentlich gegen die Auswüchse der Heiligenver-
ehrung. Stellen hierüber werden aus seinen Predigten mitgeteilt. Im übrigen
sei auch für Brenz die evangelische Rechtfertigung durch den Glauben dei
Kern- und Mittelpunkt aller Predigt. Dabei weifs er den Ton des Volkes
vortrefflich zu treffen. Seine Schilderungen sittlicher Zustände münden in
einer dringenden Mahnung zu religiös -sittlichem Leben. In der Zeit des
Beginns des Bauernkrieges veröffentlichte er eine Predigt vom Gehorsam
der Unterthanen, in der er nachwies, dafs man auch einer unchristhchen
Obrigkeit Gehorsam schuldig sei. — Neben den theologisch gebildeten Pre-
digern tauchen aber in der Reformationszeit auch Laien auf, welche dem
Volke das Evangelium auslegten und oft eine sehr bedeutende Wirksamkeit
hatten. Auf zwei der bedeutendsten derartigen Prediger, Sebastian Lotzer
und Hans Häberlin, hat W. Vogt in einer ziemlich umfangreichen Ab-
handlung aufmerksam gemacht. ^^) Der erstere war n. a. an der Abfassung
der Bauemartikel beteiligt und hat aufserdem mehrere Traktate geschrieben^
in denen er zum fleifsigen Lesen der h. Schrift auffordert. Seine ' Sprache
4st markig und volkstümlich, die Polemik schneidig und auf die Bibel ge-
gründet'. Gegen die weltliche Obrigkeit fordert er Gehorsam in allen
Stücken. Nur wo sie ihre Gewalt zur Gewissensbedrängnis mifsbrauche, da
dürfe man nicht gehorchen. Über das fernere Schicksal Lotzers wissen inr
nichts, als dafs er im Bauernparlament zu Memmingen th&tig war und sich
dem Baltringer Haufen als Feldschreiber anschlofs. Auch H&berlin spielt
eine Rolle in den Bauemunruhen, und zwar im Gebiet der Abtei Kempten.
Im Aprii 1526 wurde er verhaftet und 'gütlich und streng gefragt*. Seiae
Urgicht ist erhalten und für die Beurteilung der ans der neuen Lehre bp
wachsenen Volksbewegung von Bedeutung. Vogt teilt lange Auszüge ans
diesem Dokument mit. Häberlin wurde dann, obwohl er sich an den Um-
71) O. Vogt, Z. Gedächtn. Bugenhagens: PKZ. 88, S. 518/9, S. 687—48, & aai-^^^
— 72) CatI Bertheau, In welchem Jahre wurde Bugenhagen geboren?: ThStK. (ISSi)«
S. 818—81. — 7S) 6. L. Schmidt, Prediger der Refomuitiontseit. 4. Johannes Bnos:
Z. f. prakt. Theol. 7, S. 118—89. — 74) W. Vogt, Zwei oberwshwlbiiehe Ui0'
Prediger: ZKWL. 6, S. 418-86, S. 479—98, S. 687—46.
I. Gg. Winter: DeuUche Geschichte 1519—1618. III 17
der Aufständischen nicht beteiligt hatte — selbst seine Richter
ihm keinen dahin gehenden Vorwurf — verurteilt und hingerichtet. ''^)
ir eine bestimmte Seite der Thätigkeit der Reformatoren, aber ihre
hätigkeit, hat H. Hering seine frOher begonnenen Studien fort-
^) und zwar schildert er zunächst die Hemmungen, welche diese
itigkeit natürlich durch die entfesselten Leidenschaften des Jahres
tten habe. Immerhin seien doch die protestantischen Länder minder
gegen die Besiegten gewesen als die katholischen, die in der Nieder-
Bauem zugleich eine Niederlage der Anhänger der neuen Lehre be-
Hering sieht dann in der Kirchen- und Schulvisitation in Sachsen mit
(n Grund zu einer Yolkserziehung durch das Evangelium'. Die Instruk-
die Yisitatoren gedenkt auch des Armenwesens. In Zwickau, Witteu-
l an andern Orten ging man trotz der äufseren Schwierigkeiten an
ündung eines 'gemeinen Kastens'. Die bisher unbekannte Kasten-
von Wittenberg wird von H. in einer Anmerkung mitgeteilt. Dann
zu der Begründung der Armen- und Krankenpflege in Breslau durch
üess, in Nürnberg und Strafsburg über und schildert die namentlich
[genhagens organisatorische Thätigkeit begründeten Anfänge gleicher
Dgen in Niederdeutschland, Magdeburg, Pommern, Preufsen u. s. w.
neues und umfassendes Werk ist über den Schweizer Reformator
erschienen, von dem bis jetzt der 1. Band vorliegt. '^^) Dasselbe
iings vorwiegend für den Theologen von Interesse, indem es seine
gäbe in einer genetisch-historischen Analyse von Zwingiis Theologie
en Schriften heraus erblickt. Die äufseren Ereignisse bilden für
rstellung nur die Staffage; in bezug auf das Biographische stützt
Vf. fast ausschliefslich auf seine Vorgänger, als deren hervor-
m er J. C. Mörikofer bezeichnet. Immerhin sind die historischen
} Buches auch für die Geschichtswissenschaft erwähnenswert. Erst
schlufs seines Werkes lernte Baur eine ihm im Ms. zur Vor-
bestellte Abhandlung Usteris,^^) die sich mit demselben Gegen-
nur in engerer zeitlicher Begrenzung beschäftigt, kennen, Usteri
h namentlich auf eine bei Gelegenheit einer Zwingli-Ausstellung zu
orderte Auswahl aus den Überresten von Zwingiis einst der Stifts-
i käuflich abgetretenen und nun der Kantonalbibliothek einver-
tibliothek. Für die allmähliche Entwickelung seiner theologisch-
3n Anschauungen sind da namentlich die Einwirkungen Job. Franz
n Mirandulas von Bedeutung, die man an der Hand der Striche
idbemerkungen Zwingiis verfolgen kann. Usteri behandelt dann
;n Einflufs des Erasmus auf Zwingli, den er aufserdem noch zum
nd einer besonderen Untersuchung gemacht hat.^*) Eimsmus tritt
eh eifrig für die Forschung in der heiligen Schrift als einziger
Fortgesetzt wurde im Berichtsjahr : H. J. L i e s s e m , Hermann von dem Busche.
1. B. Schriften. 1. Teil. Fortsetzg. K51n, Bachern. 4^ S. 27—50. M. 1. —
ering, Die Liebesthfttigkeit der dtsch. Reformation. III. Kampf u. Arbeit vom
g bis zum Notjahr 1529: ThStK. 58 (1885), S. 195—263. Vgl. JB. 1884. —
aar, Zwingiis Theologie, ihr Werden u. ihr System. 1. Bd. HaUe, Niemeyer.
S. Bez.: CBL 1886 No. 24. — 78) J- M. Usteri, Initia Zwinglii. Beiträge
Stadien u. der Geistesentwiekelg. Zwingiis in der Zeit vor Beginn der reformator.
: TbStK. (1885), S. 605—72. — 79) id., Zwingli and Erasmus. Eine reformations-
!he Stadie. Zttrich, S. Höhr. Bez.: HZ. NF. 19, S. 486/8 (ElUnger).
iiitikU der OaseUohtswisieaMkafI 1885. m. '>
111,18 I. Gg. Winter: Deutsche Geschichte 1519—1618.
Grundlage lauterer Theologie ein und bekämpft die Reliquien- Verehrnng.
Gerade über die hierauf bezüglichen Stellen hat Zwingli zum Teil sehr be-
zeichnende, von Usteri mitgeteilte Randbemerkungen zu den in seinem Be-
sitz befindlichen Schriften des Erasmus gemacht. Auch in den dogmatischen
Anschauungen ist nach U. der Einflufs des Erasmus in manchen Paukten
ganz unverkennbar.
Diesen Arbeiten von protestantischer Seite stehen diesmal auch zwei
wichtige, quellenmäfsigc Untersuchungen von katholischer Seite über An-
hänger der alten Kirche gegenüber. Die eine davon versucht auf Gnnd
eindringender, wenn auch nicht immer erschöpfend vollständiger Quellen-
studien eine Ehrenrettung des Mannes, auf welchen sich der Spott und
Hohn der jüngeren Humanisten, gleichsam wie auf einen Typus der An-
hänger der alten Scholastik, vor allen andern ergossen hat, der in den
Epistolae obscurorum virorum als das Haupt der Dunkelmänner persifliert
wird: des Ortwin Gratius.^®) Nun hat zweifellos der Vf. in seinem Streben,
Gratius nicht nur zu einem persönlich ehrenwerten, sondern auch zu einem
geistig hervorragenden, humanistisch hochgebildeten Manne zu stempek, im
Einzelnen oft weit über das Ziel hinausgeschossen, doch mufs nicht nur an-
erkannt werden, dafs er nach objektiver Erkenntnis der Wahrheit aus den
Quellen ernstlich gestrebt hat, sondern es mufs auch zugegeben werden, daft
ihm der Nachweis gelungen ist, dafs die sarkastischen Spöttereien der Huma-
nisten, wenn auch nicht so unberechtigt, wie der Vf. glauben machen will,
doch zum mindesten zerrbildartig übertrieben waren, wie sich das freilich
bei einer Satyre wie der vorliegenden von selbst versteht. Was aberanch
im Einzelnen an der Karrikatur, welche die Humanisten von Gratius ge-
zeichnet haben, übertrieben sein mag , schwer wiegt doch aUein schon die
Thatsache, dafs er seinen Gegnern geeignet erschien zum Typus der Dunkel-
männer gewählt zu werden. Von Einzelheiten aus den auf genauer Kennt-
nis der betreffenden Litteratur beruhenden Erörterungen heben wir henor,
dafs der Vf. die satirische Schrift 'Genuna prenosticationum ponderata',
auf die zuerst Böcking aufmerksam gemacht hat, Ulrich von Hütten za-
schreibt ; und zwar gewinnt er dies Resultat durch Yergleichung ihres Stils
und ihrer Schreibweise mit den unzweifelhaft von Hütten herstammenden
Teilen der Epistolae obscurorum virorum. Sehr anerkennenswert ist die
Mühe, welche sich Reichling gegeben hat, um die sehr seltenen SchrÜten
des Gratius, die vornehmste Quelle für seine Lebensgeschichte, in mög-
lichster Vollständigkeit zusammenzubringen und in einem besonderen biblio-
graphischen Verzeichnis zu beschreiben. Von der Lebensgeschichte Ortwins
wird besonders ausführlich sein Verhältnis zu dem jüdischen Renegatea
Pfefferkorn behandelt, welchem letzteren der Vf. ebenfalls eine, freilich i0
Einzelnen oft verfehlte Ehrenrettung zu teil werden läfst. Unleugbar aber
zeichnet sich die Untersuchung vor anderen, von katholischer Seite aasge-
gangenen über die Reformationszeit durch ihren verhältnismäfsig rohigen
Ton und das Streben nach objektiver, von religiösem Fanatismus freiem
Gründlichkeit vorteilhaft aus. — In noch höherem Grade gilt dies von dem
umfassenden Werke F. Dittrichs über Gasparo Contarini,^^) in welchem znio
80) D. Reichling, Ortwin Gratius. S. Leben u. Wirken. K Ehresrettoog;
Heiligenstadt, DeHon. 1884. V, 107 S. M. 2. — 81) Fr. Dittrich, Gasparo Coottrin»
(1488—1642). Braunsberg, J. A. Wiehert. Rez.: HZ. NF. 22, 8. 120/4.
I. Gg. Winter: Deutsche Geechiehte 1519—1618. lU 19
entenmal eine erschöpfende Biographie des bekannten venezianischen
Sttttsmanns, dessen knndige Relationen anch Ton früheren Forschern schon
bemitzt worden sind, entworfen wird. Allerdings ist das Material, welches
der Vf. anf einer längeren italienischen Reise zusammengebracht und für
sein Werk verwertet hat, ein einseitiges. Er baut seine Biographie Gon-
tarinis im wesentlichen so gut wie ausschliefslich aus dessen eigenen Rela-
tionen auf, er ^nimmt seinen Standpunkt bei Contarini selbst' und sucht so
die Stellung, welche C. in den religiös-kirchlichen und politischen Wirren
der Zeit eingenommen hat, verständlich zu machen. Aber er benutzt das
Material so ruhig und vorurteilslos, weifs sich in seiner Wertbeurteilung
der einzelnen Persönlichkeiten (z. B. Melanchthons) in so hohem Mafse frei
TOD der Voreingenommenheit seiner Glaubensgenossen zu halten, dafs sein
Werk einen hohen wissenschaftlichen Wert in Anspruch nehmen und
als eiae wertvolle Bereicherung unserer Kunde bezeichnet werden darf.
Dagegen ist dem vor einiger Zeit unternommenen Versuch, auch Johann Eck
eise Ehrenrettung zu widmen, im Berichtsjahre von G. Bessert mit Recht
entgegengetreten worden. ^^) B. verbindet mit einer eingehenden Kritik der
sehr ongenflgenden Darstellung in Wiedemanns Eck-Biographie einige Mit-
teüoBgen ttber von ihm bei Forschungen Aber die Bischofsstadt Rothenburg
aofgefondene neue Materialien, welche sich auf die Knabenjahre Ecks be-
ziehen. Die Eindrücke des Elternhauses und des cölibatären Oheims auf
den Knaben werden geschildert. Bessert geht dann der Lektttre des Knaben
nach, über die dieser selbst in späteren Schriften Mitteilungen gemacht hat,
tind konstatiert u. a., dafs Eck schon als Knabe von seinem Oheim lascive
Schrijffcen italienischer Humanisten zu lesen bekam. — Eine, im wesentlichen
populäre Zwecke verfolgende Biographie ist von protestantischer Seite auch
dem Stifter des Jesuitenordens, Ignaz von Loyola, zu teil geworden.®^)
Der Vf. derselben, Gothein, will im wesentlichen nur ^die Fäden weiter
■Pinnen, die Ranke in seiner Geschichte der römischen Päpste angeschlagen
hat'. Neue Quellen standen ihm nicht zu Gebote, nur die Verwertung der
freilich noch immer nicht vollständig herausgegebenen Briefe Loyolas kam
&m zu statten. Er macht namentlich auf den Gegensatz zwischen der Selbst-
Uographie Loyolas und der späteren Tradition, welche dessen Gestalt mit
^er Fülle von wunderbaren Zügen umgab, aufmerksam. Der Hauptnach-
druck der Darstellung wird auf die Exercitia spiritualia gelegt.
Zur Geschichte einzelner Ereignisse aus der Reformationszeit liegen
wichst noch einige kleine Mitteilungen über die Kaiserwahl Karls V. vor,
^^e L. Neustadt der Plassenburger Sammlung des Kgl. Hausarchivs in
Bertin entnommen hat^^) und die einige nicht unwesentliche Aufschlüsse für
fc Frage der böhmischen Kurstimme bei der Wahl Karls enthalten. —
Eine wertvoUe Bereicherung hat unsere Kunde über den Untergang Franz
von Sickingens und namentlich über den Streit um das Erbe des Toten er-
^•hren. Bremer®*) hat nämlich aus der Wiener Hofbibliothek ein Gut-
^hten des Metzer Juristen Cautiuncula über den Triedensbruch' Sickingens
82) G. Bossert, Aus Ecks Rindheitsjahren: ZKWL. 6, S. 529—37. — 8S) Eberh.
Gothein, Ignatins .von Loyola. (= Schriften d. Yer. f. Reform.-G. 11.) Halle, Kiemeyer.
1^8 8. Rez.: NEKZ. 27/No. 52. — 84) L. Neustadt: FDG. 25, S. 337—41. —
K) F. P. Bremer, Franz von Sickingens Fehde gegen Trier und ein Gutachten Claadias
^utiuDciüas über d. Rechtsansprüche der Sickingen sehen Erben. Strafsburg, J. H. Ed. Heitz.
^VI, 28 S, Rez.: HZ. NF. 21, S. 470/3 (Ellinger); CBl. (1886), No. 45.
11190 ^- ^9' Winter: Deutsche Geschichte 1519—1618.
mitgeteilt, in welchem dieser Jurist, der Volksanschaaung entsprechend^ den
Grund zu der entscheidenden Trierer Fehde 4n der Indignation Sickingens aber
Worthmch und Justizverweigerung' findet. Bremer giebt dann zu diesem
Gutachten eine ausführliche rechtshistorische Einleitung, die sich zu einer
Prüfung des ganzen Ereignisses überhaupt gestaltet. Das Gutachten selbst ist
nur in einer fehlerhaften Abschrift erhalten. Es prüft die Rechtsansprflcfae
der Kinder Sickingens, ihre Forderungen an den Kaiser und ihre Eigen-
tumsansprüche auf verschiedene väterliche Burgen. Die dabei zu entschei-
dende Vorfrage war, ob die Reichsacht gegen Sickingen rechtsgiltig gewesen
sei. Indem B. nun diese Frage an der Hand des Gutachtens eingehend
erörtert, kommt er zu einer weit günstigeren Ansicht über Sickingen als
Ulmann. Er sieht in Sickingens Fehden in der That ein Eintreten far die
durch die damalige Rechtspflege, welche den Ritterstand gegenüber dem
Fürstenstand fast rechtlos machte. Vergewaltigten. Bei der Fehde gegen
Trier handelte es sich nach B. ^um die Züchtigung eines Fürsten, der zu-
nächst bei der Kaiserwahl eine vom deutschen Standpunkte aus höchst ver-
ächtliche Rolle gespielt hatte, der femer Luther verfolgte, den endlich
Sickingen der Justizverweigerung beschuldigte*. Bei der Schildening der
Fehde selbst betont B. namentlich, dafs die Achtserklämng gegen Sicldngen
erfolgt sei, ohne dafs er verhört wurde. Dann wird das harte Verfahren
der verbündeten Fürsten gegen die Kinder und die ganze Familie Sickingens
und seine Anhänger geschildert. Bei den Ausgleichungsversuchen, die unter-
nommen wurden, spielt einmal (1539) auch Bucer eine Rolle. In diesen Za-
sammenhang gehört nun das Gutachten Cautiunculas, welches von B. ans-
führlich besprochen und in seinem Wortlaut mitgeteilt wird. Dasselbe trftgt
den Charakter der Vermittelung. Es giebt das Unrecht Sickingens zu, giebt
auch die Gründe an, welche für die Auffassung seiner Gegner, wonach
dessen Güter auch nach seinem Tode verwirkt seien, sprechen, stellt denen
aber dann die zu Gunsten Sickingens sprechenden Argumente gegenüber.
Das Gutachten ist jedenfalls für die rechtliche Beurteilung der Frage von
hoher Bedeutung.
Ist hierdurch für die Geschichte jener Zeit eine nicht unwichtige neoe
Quelle zu Tage gefördert und verwertet worden, so hat es auch an einem
Versuche, das in den letzten Jahren aus dem vatikanischen Archiv zu Tsg^
getretene Material darstellend zu verwerten, bezw. auch zu erweitem, nicht
gefehlt. Ehses unternimmt es,^*) auf Grund der Balanschen Monumental
denen er einige ihm zugänglich gewesene Inedita der vatikanischen Samm-
lungen hinzufügt, die Politik Clemens VII. zu schildern und zu rechtfertigen.
Bekanntlich stand Clemens als Kardinal auf der Seite des Kaisers, nach
seiner Papstwahl aber ^segelte er gar nicht wie früher in dem Fahrwasser
der kaiserlichen Politik'. Schon Karl V. hat ihm diesen Frontwechsel tm
Vorwurf gemacht, und seiner Auffassung haben sich fast alle Historiker an-
geschlossen. Im Gegensatz zu ihnen sucht nun Ehses diesen Wechsel '^
der Politik aus dem Zwang der äufseren Verhältnisse zu erklären und nach-
zuweisen, daiä dem Papst diese schwankende Haltung durch höhere Gesichts-
punkte geboten gewesen sei. Die Darstellung erstreckt sich bis zur Schlacht
von Pavia. — Über diese letztere selbst haben wir im Berichtsjahr ein«
8C) Ehses, D. Politik Clemens VH. bis zur Schlacht von Ptvii: H^ ^'
& 567—608.
I. Gg. Winter: Deutsche Geschichte 1519—1618. III^l
leoe qoellenmäTsige Untersuchung zu verzeichnen. K. Häbler weist in dieser
Jntersnchnng,®') im Gegensatz zn den bisher benatzten und znm Teil aas
ipäterer Zeit stammenden Quellen über die Schlacht auf eine Anzahl von
Berichten hin, die unmittelbar nach der Schlacht und von Personen ge-
chric^en sind, die an der Leitung derselben hervorragenden Anteil ge-
lommen haben. Diese Berichte (vom Marquis Pescara, dem Abt von Najera,
ileorg von Frundsberg, Relationen des Sieneser und Mantuaner Gesandten
1. a.) lassen sich sehr wohl vereinigen, wie das dann H. in einer eingehen-
len Darstellung der Schlacht unternimmt. Er scheidet dabei aus den er-
äUenden Quellen alles aus, was mit den diplomatischen unvereinbar ist,
ind ergänzt dann die letzteren durch die so gesicherten Resultate der
Tfiteren.**)
Man kennt die Rolle, welche dann in den teils sich vorbereitenden,
eils schon beginnenden Kämpfen der Protestanten und Katholiken in Deutsch-
and die sogenannten Packschen Händel gespielt haben. Dieselben waren
or einigen Jahren von Ehses in einer sehr einseitigen, von schroff katho-
iiichem Standpunkte aus geschriebenen Untersuchung behandelt worden,
^egen welche sich lebhafter Widerspruch erhoben hat. Ehses hat nun ver-
licht, die in jenem Buche gewonnenen Resultate gegen die berechtigten
vorwürfe seiner Gegner, namentlich gegen die Schrift von Hilar Schwarz,
[iOndgraf Philipp von Hessen und die Packschen Händel' zu verteidigen;
loch hat er eigentlich neue Gesichtspunkte nur in geringem Mafse geltend
u machen vermocht.®*)
In mehr oder weniger direktem Zusammenhang mit diesen religiösen
Umpfen stehen auch die um die Restitution Herzog Ulrichs von Württem-
>erg gefOhrten, über die das Buch von Wille eingehende Kunde verbreitet
lat. Im Anschlufs an dieses Buch sucht dessen Vf. jetzt zu beweisen,*^)
lafs Janssens Ansicht, wonach Herzog Ulrichs Reformation ein Vertrags-
mch gewesen sei und in offenen Widerspruch mit dem Religionsartikel des
ladaner Friedens vom 29. Juni 1534 gestanden habe, irrig und eine Ent-
telinng der historischen Wahrheit sei. Der betreffende Artikel handelt, wie
füle nachweist, nicht von Ulrichs Unterthanen, sondern nur von denen, die
ieht zum Fürstentum gehören, sowie von denen, welche, wie die gefürsteten
Ibte, ihre eigenen Regalien haben. Hätte der Artikel die Einführung der
^formation in Württemberg überhaupt verboten, so wäre es unverständlich,
lafs Ferdinand mit demselben unzufrieden war, Ulrich ihn billigte. Dafs diese
Auffassung die wirklich zutreffende ist, beweist Wille aus einigen bisher un-
»ekannten Korrespondenzen zwischen Ferdinand, Kursachsen und Hessen.
Zur Geschichte des Schmalkalder Bundes liegt eine eingehende und
orgfältige Untersuchung von G. Schmidt vor,*^) welche, im wesentlichen
^f Grund von Materialien der Stadtarchive zu Braunschweig und Göttingen,
len Tag zu Frankfurt, Dezember 1545 bis Februar 1546, behandelt. Die
87) K. Habler, D. Schlacht bei Pavia: FDG. 25, S. 511—25. — 88) Naeh-
'^Heh erwähnt werde hier: P. Schwartz, Der Bauernkrieg. Erster Teil. Progr. der
«iuBttidt. Oberrealschale zu Berlin. Berlin, Gaertners Verlag. 1S84. 4^ 25 S. M. 1.
^z.: MBU 14, S. 9—10 (Foss). Rein populär. — 89) St. Ehses, Hatten die Anhanger
•* Ms zum Jahre 1528 Veranlassung, bei den kathol. Fürsten Dtschlds. aggressiye Ab-
ieht«ii gegen sie zu befürchten?: HPBU. 96, S. 629—58. Vgl. JB. 1881, HI, 5 und 89.
^9f) Wille, Zum Religionsartikel des Friedens von Kadan 1584: ZKG. 7, S. 50—60.
^91) G. Schmidt, Zur G. des Schmalkalder Bundes: FDG. 25, S. 69—98,
I
ni,22 I- ^8* Winter: Deutsche Geschichte 1519—1618.
Bandesmitglieder wollten sich auf dieser Zusammenkunft Aber die anf dem
Wormser Reichstage unentschieden gebliebenen Punkte einigen, namentlich
über die Kölner Sache, die Erneuerung des Bundes und die Braunschweiger
Sache. Nachdem S. die Teilnehmer an der Versammlung aufgezählt hit,
schildert er die Verhandlungen, welche am 16. Dezember 1545 ihren Anfang
nahmen. Ein 'Bedenken der Gelehrten zu Wittenberg' ward zu Grande
gelegt (ausztlglich gedruckt bei Brettschneider, Melanth. opera). In Greidsacben,
über die zuerst verhandelt wurde, wurde nichts erreicht als die Bewillignng
von 12,000 Gulden Wartegeld zur Anwerbung von Reitern. Eine neue Bundes-
verfassung wurde entworfen. Das Wichtigste war die Kölner Sache,
Ober deren Anfänge S. kurz nach Varrentrapp (Hermann von Wied) berichtet.
Der Erzbischof war am 27. Juni wegen seiner kirchlich - reformatorischen
Neuerungen vor den Kaiser zitiert worden und ihm anbefohlen, einstweilen
alle Neuerungen einzustellen; ebenso war eine Zitation von selten des
Papstes und des päpstlichen Richters und Exekutors Hieronymus Verallu
erfolgt. Der Erzbischof blieb fest und suchte Rflckhalt beim Schmalkaider
Bund. Seine Gesandten waren in Frankfurt, hier wurde beschlossen, seine
Sache als gemeine Religionssache zu behandeln und eine Gesandtschaft an
den Kaiser zu schicken (aber den Verlauf dieser Gesandtschaft handelt
Beilage 2). Eventuell wurde auch thätliche Hilfe in Aussicht gestellt. Der
Abschied der ^religionsverwandten Stände' berührt aufserdem die Konzils-
frage, das projektierte Kolloquium, 'Fried und Recht* und die Kirchen-Visi-
tation. Endlich wunde noch Aber die Braunschweiger Sache (Herzog Heinrich
war bereits gefangen) verhandelt. Auf dem Konzil von Trient**) war der ent-
scheidende Tag der 26. Februar 1546,**) an welchem die Frage verhandelt
wurde, ob die Bibel allein für ausreichend zur vollen Erfassung des Enn-
geliums zu erklären sei. Über diese Verhandlungen ist eine knapp ge-
haltene populäre Darstellung von altkatholischer Seite erschienen.
Zur allgemeinen Reichs- und Kaisergeschichte des 16. und beginnenden
17. Jh. liegt eine interessante Abhandlung vor, die, von einem Katholiken,
Jos. Schmidt,*^) verfafst, eine Reihe neuer Materialien über die SteÜnng
der Päpste zu den deutschen Kaiser- und Königswahlen in geschickter nnd
gründlicher Forschung verwertet. Von den neuen, von ihm benutzten Mate-
rialien sind vor allem von Interesse und Bedeutung die Voten der einzelnen
Mitglieder der aus Kardinälen und Kanonisten zusammengesetzten Kommission,
welche Paul IV. mit der Prüfung der Berechtigung Ferdinands zur Nach-
folge beauftragt hatte (nach einem in Rom befindlichen Kodex). Schmidt
stellt zunächt die Haltung Pauls IV. gegenüber der Kaiserwahl Ferdinands
nach der Abdankung Karls V. dar. Er zeigt, wie der Papst sich dadorch,
dafs er in dieser wichtigen Sache gar nicht befragt worden war und daf«
^Ketzer* an der Wahl beteiligt waren, aufs äufserste verletzt fühlte. Der
Papst erklärte in einem sofort berufenen Konsistorium die Abdankung
Karls V., weil inconsulto summo pontifice geschehen, für ungiltig. S. schildert
92) Die Unterfluchungen von A. v. Druffel, Monumente Tridentina. Baitiig« '«^
Gesch. des Ronzib von Trient. 2. Heft. Juni — Dezbr. 1545. München, VerUg der bivr.
Akad. d. Wiesensch. Werden eingehender im Zusammenhang erörtert werden Wunw»
wenn sie zum Abschlufs gediehen sein werden. — 9S) D. entscheidende Tsg tu» ^^
Trienter Konzilsg.: DUch. Merkur 16, S. 816/7. — M) Jos. Schmidt, D. dt«ch. I*««'-
jiJid KSnigswahl u. d. röm. Kurie in den Jahren 1528—1620: HJb. 6, S. 3—41, 161-207.
T. Gg. Winter: I>eat8che Geaehichte 1519—1618. III^
dann eingehend die Verhandlungen der Kurie mit Ferdinands Obödienz-Ge-
sandten Gnzman. Eine Kongregation Ton hervorragenden Kardinälen wnrde
eingesetzt, die dann jene Gutachten erstatteten, aus denen Vf. ausführliche
Anszflge mitteilt. Nur zwei von ihnen raten zur Milde und Nachgiebigkeit,
aber es konnte nicht einmal erreicht werden, dafs Gnzman offiziell als
kaiserlicher Gesandter zur Audienz zugelassen wurde. Nur privatim wurde
er empfangen. Während der weiteren Verhandlungen , bei denen Spanien
zn Termitteln suchte, ist Paul IV. gestorben. Mit Pius IV. kam dann eine
Verständigung zustande. In einem 2. Abschnitt behandelt S. die Stellung
der Kurie gegenflber der Wahl Maximilians II. zum römischen Könige, welche
besondere Schwierigkeiten wegen der häretischen Neigungen Maximilians
iiatte. Namentlich wurde lange aber den Eid verhandelt, den Maximilian
schwören und in dem er Garantieen fQr seine Sinnesänderung in katholischer
Richtung bieten sollte. HierfQr werden eine Anzahl neuer Quellen verwertet,
die aber die einzelnen Stadien der Verhandlung erwünschten Aufschlufs
geben. Ebenso werden dann die Wahlen Rudolphs II., Matthias* und
Ferdinands II. eingehend behandelt, wobei es sich dann immer um dieselbe
Frage handelt: in welcher Form die Obödienzgesandtschaft für den Ge-
wählten schwören solle.
Zur Kultur- und Wirtschaftsgeschichte liegt zunächst eine auf
eindringenden archivalischen Studien (in Amheim, Düsseldorf, München,
Trier und Bonn) aufgebaute Schilderung der Thätigkeit eines sonst fast
völliger Vergessenheit anheimgefallenen Arztes vor,*^) der zuerst den Mut
fand, gegen das Unwesen der Hexenprozesse aufzutreten. Der Vf. dieser
Untersuchung, K. Binz, bespricht zunächst die Entwickelung des Hexen-
glanbens vor dem Auftreten Johann Weyers, mit besonderer Berücksichtigung
der betreffenden päpstlichen Bullen und des ^Hexenhammers* der beiden Inqui-
sitoren Sprenger und Krämer. Dann spricht er über Weyers Lehrer, Agrippa
von Nettesheim, der, nicht zwar systematisch, aber gelegentlich auch schon
den Hexenrichtem entgegentrat und ihnen eins ihrer Opfer entrifs, dafür
aber bis über seinen Tod hinaus von ihnen verfolgt wurde. Bei ihm be-
reitet sich Weyer auf seine Studien vor, die er dann von 1534 an in Paris
und Orleans fortsetzt, wo er 1537 zum Doktor der Medicin promoviert wird.
Seit 1545 ist Weyer Stadtarzt in Amheim, 1550 wird er an den Hof des
Herzogs Wilhelm von Jülich -Cleve- Berg berufen. Dort entsteht 1563 sein
Verk : de praestigiis daemonum, welches von Binz ausführlich analysirt wird
nnd in welchem zum erstenmale umfassend und systematisch dem grau-
samen Verfahren gegen die Hexen und Zauberer entgegengetreten wird.
Veyer geht keineswegs so weit, die Existenz und Möglickeit der Zauberei
gftnzlich zu leugnen, aber er stellt die Hexen als arme Geistesverwirrte,
vom Teufel Bethörte hin, die man belehren und zu Gott zurückführen, aber
nicht verbrennen müsse. Namentlich wendet er sich gegen die grausamen
Qnalen der Folter, die viele, um ihnen zu entgehen, veranlassen, die un-
sinnigsten Geständnisse über Verbrechen, die sie nie begangen haben, zu
95) Kftrl Binz, Doktor Johann Weyer, ein rheinischer Arzt, der erste Bekämpfer
^^ Hexenwahns. Ein Beitrag zur deutsch. Kulturgesch. des 16. Jh. Bonn, Marcus.
^: HZ. KF. 21, S. 475; CBl. (1886), No. 19. Vgl. die Abhandlung 'die ersten Be-
^pfer des Hexenwahns': Dtsch. Merkur 16, S. 353/4, welche im wesentlichen ein kurzer
Aufzug aus dem Werk von Binz ist.
1
111^24 I- ^S' Winter: Deutsche Geschichte 1519—1618.
machen. — Das Buch hat, obwohl es alsbald auf den Index der verbotenen
Bücher kam, in 20 Jahren 6 Auflagen erlebt, wurde aber von den An-
hängern des Hexenwahns natürlich aufs heftigste angegriffen. Diese Gegner
und ebenso seine Nachfolger , von denen der bedeutendste und bisher fflr
den ersten Gegner der Hexenprozesse geltende Friedrich Spee war, werden
dann ebenfalls noch kurz von Binz behandelt. — Mit demselben historischen
Problem wie Binz beschäftigt sich eine kleine Abhandlung,*^) in welcher
im Anschlufs an einen kürzlich in Friesland vorgekommenen Fall von krassem
Hexen-Aberglauben die Frage erörtert wird, ob das Papsttum an dem Auf-
kommen der Hexenprozesse in Deutschland Schuld sei oder nicht. Unter
Hinweis auf die Bulle Innocenz* YIII. Summis desiderantes wird die Frage
bejaht. — Eine für weitere Kreise berechnete, aber auch für den Fach-
mann an Anregungen reiche, übersichtliche Schilderung der Zunfthändel im
16. Jh. hat W. Stieda entworfen.*') — Endlich mögen noch zwei Arbeiten
erwähnt werden, welche, von einem scheinbar eng begrenzten Gebiet ans,
doch eine Fülle interessanter Momente zur Litteratur- und Kulturgeschichte
des 16. Jh. enthalten. Beide beschäftigen sich mit der Greschichte des
deutschen Buchhandels. Die erste derselben,**) welche ihrem Titel nach
zunächst nur eine einzelne der grofsen Buchhändler-Firmen der Zeit, die
der Koberger, behandeln will, erweitert sich in der Gestalt, welche sieb
ihrer neuen Auflage angenommen hat, zu einer grundlegenden Arbeit fSr
die Geschichte des Buchhandels überhaupt. In drei Hauptabschnitten wird
über Druck, Verlag und Vertrieb der Bücher gehandelt. Die Beziehungen
der Koberger zu den Humanisten und Reformatoren werden eingehend ge-
schildert. Zur ersten Auflage ganz neu hinzugefügt ist auch ein 'Briefbnch
der Koberger*, eine in vieler Hinsicht unschätzbare Korrespondenz. Die
Anmerkungen erscheinen nicht wie in der 1. Auflage als Fufsnotcn, sondern
sind der Darstellung angehängt. — Die zweite der genannten Arbeiten be-
schäftigt sich zunächst mit dem Buchhandel in Leipzig,**) giebt aber eben-
falls eine Fülle von Stoff zur Geschichte des Buchhandels, welche sie vor-
nehmlich archivalischem Material (Gerichtsbüchern, Zahlungslisten u. dgl)
entnimmt. Auch auf den Druck, den Holzschnitt, den Papierhandel, die
Zensurverhältnisse u. dgl. ist der Vf. eingegangen. Beide Abhandlangen
stellen eine sehr wesentliche Bereicherung unserer Kenntnis von der geistigen
Bewegung der Epoche dar.
96) Rom und die Hexengreuel : Dtsch. Merkur 16, S. 338—40, 347/9. — 97) ^'•
Stieda, Zunfthändel im 16. Jh.: Hist. Taschenbuch, Bd. 4 der 6. Folge. (1886), S. 307— 5t
— 98) O. Hase, Die Koberger. Eine Darstellung des buchhilndlerischen Geschiftsbetriebs
in der Zeit des Überganges vom Mittelalter zur Neuzeit. 2. Aufl. Leipzig, Breitkopf
& Härtel. Rez.: HZ. NF. 21, S. 468/9 (W. Stieda); CBl. 1886, No. 21. Vgl. o. Abt IL,
K. IX. — W) Albr. Kirch hoff, D. Entwickelg. d. Buchhandels in Leipzig bis io <i-
2. Jahrzehnt nach Einftthrg. d. Reformation. E. geschieht!. Skizze. Leipzig. 88 S.
II. A. Heidenhain: DeutschUnd 1618—1713. 111^25
II.
A. Heidenhain.
Deutschland 1618— 171B.
Fttr die Geschichte des dreifsigjfthrigen Krieges ^~^^) ist das Jahr
% recht fruchtbar gewesen. Eine kleine Reihe lokalgeschichtlicher
beiten von allgemeinerem Interesse umfafst das ganze Zeitalter des Krieges
d überschreitet es zum Teil. Hierher dürfen wir, nm der Verflechtung
r Gegenstände willen, wohl aach die Averdnnksche Arbeit über
isburgs Schicksale im Jttlich-Clever Erbfolgestreit ^^) nennen, die nun
tig vorliegt. Neben dem rein Spezialgeschichtlichen und den Leiden,
[che die Stadt mit vielen andern in jener Zeit teilte, stellt sie vornehmlich
i Stück Geschichte der gegenreformatorischen Bestrebungen und den
mpf einer Stadt um die Freiheit ihres Selbstregiments gegenüber dem
ndesherrn dar. Beides greift ineinander über in den Jahren der neu-
rgischen Herrschaft, da der Konvertit Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm die
idemng der Religion durch Reformation des Stadtregiments einzuleiten
;hte. — Drei Aufsätze von Bilek^'^'*) behandeln im wesentlichen das
1) X Au8 einem Kriegshandbuch von vor 270 Jahren: Nordd. AZg. SonntagsbeiL Ko. 2
.Jan.). — 2) X C. A. Rahlenbeck, Les Wallons de Tilly: RBelg. 50, S. 884—408, und
I S. 5 — 27. Skizzirt die Rolle des wallonischen Kriegsvolkes in der ersten Hälfte des 17. Jh.
t) X K. F. Sudhaus, Treptow vor, während u. nach d. 80 j. Krieg. Teil 1. Treptow
rd. Kriege. Prog. No. 130 d. Bugen hagenschen Gymn. zu Treptow a. d. Rega. Treptow,
hfeldt, 4^ 18 8. — 4) X Blösch, Nicolaus von Mülinen: ADB. 22, 8. 493/4. (Bemer
idat und Diplomat; fiel 1620 bei Tirano als Führer der eidgenössischen Truppen, welche
^h dem Veltliner Mord das Veltlin den Spaniern wieder zu entreifsen suchten.) —
X E. Leidig, Die Beziehungen Gustav Adolfs zu Danzig. I. Teil: ZwestprGV. H. 14,
1—44. Vorlieg^der Absch., vornehmlich der schwedisch-polnischen und der Danziger
rtikalaigeschichte angehörig, steht zum 30j. Krieg nur in entfernten Beziehungen. —
X Thomas Carves Itinerarium. Eine Quellenschr. zur G. d. 30 j. Krieges. (= Materialien
Maaren G. No. 5/6 hrsg. von G. Droysen.). Halle, Niemeyer. 149 8. M. 2,40. Frühere
ipiben s. Dahlmann-Waitz, Aufl. 8. No. 2671. — 7) X Ed. Marcour, Wer hat Magdeburg
rttört?: Frankfter. zeitgen. Broschüre N. F. 6, 8. 249—82. Im Wesentlichen übereinstimmend
t dem entsprechenden Abschnitt aus des Vf. Neubearbeitung der Keymschen Biographie
üyi (JB. 1884, III, 28"). Die DarsteUung beruht völlig auf den Forschungen Wittichs, dessen
tSMD als nnumstöfslieh gesicherte Ergebnisse behandelt werden. — 8) X R. Wille,
uLfltzen bis Nördlingen : Militär-W^chbl., S. 715—28. (Fortsetzg. von 'Lützen' ib. 1882,
1823/9.) — 9)X H. Duc d'Aumale, Les combats devant Fribourg, AoAt 1644: RH. 29,
1—20. Aus Bd. 4 der bist, des princes de Cond^ desselben Vf. — 10) X G.
Bzzatini, Lettere politiche dal 1642 äl 1644 di Vincenzo Armanni: A. storico Ttaliano,
srta Serie 15, 8. 15 — 84. Fortsetzg. von tom. 12, p. 881 ff.; berührt die deutschen
trhftltnisse an sehr vereinzelten Stellen. — 11) X A. v. Reumont, Fabio Chigi — Papst
«xanderVH. — in Deutschland 1689—51: ZAachGV. 7, 8. 1—48. BetriflFt u. a. seine
iaehnngen zu Maximilian Heinrich von Köln, seine Thätigkeit auf dem Friedenskongrefs
Mftniter u. seine Vermittlerrolle in den Wirren des Erzbistums Trier, als Graf Kratz,
n Scharfenstein und Kaspar von der Leyen um die Koadjntorei stritten. — Paulsiek,
asricke, vgl. unUn N. 67-^75. — 12) H. Averdunk, Duisburg z. Z. d. Jttlich-Clever
Molgestreito. IH. Teil. Prog. d. königl. Gymnas. z. Duisburg. S. 21 — 46. Duisburg,
nukerei von Joh. Ewieh. 4^ — IS) Th. Bilek, Die Gegenreformation in den Berg-
idt«n des Erzgebirges 1623—78. Nach QueUen: MVGDB. 28, No. 8 (1884), S. 209—28.
~ 14) id.. Die Gegenreformation in der Stadt und im Lande Eger. Nach Quellen: ib.
<^ 4 (1885), S. 384—412. — 15) id.. Das nordwestliche Böhmen und der AufsUnd,
J- 1618. Nach Quellen: ib. 24, No. 2 u. 8, 8. 155—85 u. 288—308.
in,36 I^* ^ Heidenhain: Deutschland 1618— 1713.
Thema der böhmischen Gegenreformation, für welches Vf. sehr detaillierte
Materialien ans dem Statthalterei-Archiv zu Prag geschöpft hat. Ein be-
sonderes Interesse beanspruchen hier die Bergstädte des Erzgebirges; ans
Rücksicht auf den Bergbau, eine wichtige Einnahmequelle der königlichen
Finanzen, wurde gegen dieselben verhältnismäfsig langsam vorgegangen. Die
gebräuchlichen Gewaltmafsregeln wurden, um der Emigration zu steuern,
häufig zurückgezogen und erst nach langer Frist erneuert. Trotzdem ge-
lang es nicht, die Bevölkerung zu halten : der gröfste Teil wanderte Anfang
der fünfziger und Mitte der siebziger Jahre nach Kursachsen aus. — Eine
Ausnahmestellung nahm auch Eger ein, weil die Stadt auf Reichsboden lag
und der Krone Böhmen nur verpfändet war. Sie erreichte daraufhin zwar
nicht Religionsfreiheit, aber Amnestie und Rücknahme der Konfiskationen, die
wegen ihrer Teilnahme am böhmischen Aufstande verhängt worden waren,
und abermals, als sie beim Einfall Arnims im Jahr 1631 sich auf die Seite
der Sachsen geschlagen hatte. Der Beginn der Gegenreformation wnrde
zwar bis in das Jahr 1626 hinausgeschoben, alsdann aber ging sie auch in
Eger ihren Weg; besonderen Anteil haben an ihr die Jesuiten, die 169B
eingeführt wurden. Während der schwedischen Okkupation (1647 — 49) er-
hoben die evangelisch Gesinnten zum drittenmal die Fahne des Protestantismns
und wandten sich an das schwedische Direktorium in Nürnberg, um vermöge
des Friedensschlusses ihre Religionsfreiheit wieder zu erhalten; dies gab
Anlafs zu einer Kontroverse bei den Friedensexekutionstraktaten, die der
Kaiser eine Zeitlang nicht zu entscheiden wagte. Für Eger wurde seine
besondere Rechtsstellung und das Normaljahr 1624 geltend gemacht. Erst
Anfang 1650 erfolgte die kaiserliche Resolution zu Ungunsten des Pro-
testantismus.
Zur allgemeinen politischen Geschichte bis auf Gustav Adolfs
Tod sind zwei wichtige Monographieen aus venezianischen Akten erschienen.
Zwiedineck-Südenhorst behandelt im zweiten Band seines Werkes'*)
die Politik von 1623 — 30. Ref. mufs hierfür auf die erschienenen Be-
sprechungen verweisen. Der Vf. beschliefst sein Werk schon mit diesen
Band, weil die inzwischen erschienene Arbeit Bührings^'^) den Faden der
Untersuchung da, wo jener abbricht, aufgenommen und bis auf den Über-
gang Venedigs zur Politik der vollkommenen Neutralität fortgeführt hat.
Wallenstein hatte bekanntlich das Unternehmen des Kaisers in Italien von
vornherein gcmifsbilligt ; erst als Richelieu dort die Bahn der Eroberung
betrat, entschied er sich für energische Aufnahme des italienischen Kriegt
gegen Frankreich, nicht aber — und darin war der Kaiser mit ihm einig —
gegen Venedig, denn er hoffte, dafs Richelieu die Republik durch seine
Eroberungspolitik Frankreich entfremden werde ; greife man sie aber an, s»
würde sie in der Verzweiflung 'den Türken und andere mehr mo vieren'. Beide
Vermutungen haben sich in gewisser Weise erfüllt, zuerst die letztere-
Collalto griff — vermutlich ohne Ermächtigung — das Heer der Repablik
dennoch an, brachte dieselbe in schwere Bedrängnis und stellte ihr das An-
sinnen, Frieden zu schliefsen, in Form eines Ultimatums, das im FaU eines
IC) H. V. Zwiedineck-Sttdenhorst, D. Politik d. Repablik Venedig wthread i
30j. Krieges. II. (Schlufs-) Bd. D. Befreiung d. Veltlin u. d. Mantnaner Erbfolgvkrief
Stattgart, CotU VIII, 859 S. M. 6. Bez.: CBl. (1886), S. 308; DLZ. (1885), S. 1874 (Giodelr).
— 17) «^oh. BUhring, Venedig, GasUv Adolf und Rohan. £. Beitg. z. allg. polit. 0.
im Zeitalter d. 30j. Krieges. Aus renezian. Quellen. Halle, Xiemeyer VIII, 388 S-
n. A. Heideiihain: Deutschland 1618—1713. 111,27
Lbschlags energisches Vorgehen erwarten liefs. Schon vor diesem Zeitpunkt
atte Gustav Adolf die Republik in eine antikaiserliche Allianz zu ziehen
esacht, als deren Haupt er selbst auftreten wollte ; sie hatte die Diskussionen
ar benutzt, um den König zur Verwirklichung seiner deutschen Kriegs-
Iflne anzuspornen; die Vorstellungen ihrer Diplomaten haben, meint Vf.,
sigetragen, Gustav Adolf nach Deutschland zu locken. Infolge der Schlappen
3i Villabuona und Castelnuovo und des Collaltoschen Ultimatums aber
3kretierte sie, den Aufforderungen Richelieus folgend, die Unterstützung
ostav Adolfs, dessen Einfall in Deutschland die kaiserlichen Waffen von
allen ablenken sollte und schlofs mit Frankreich den Vertrag von St. Jean
3 Maurienne (11. Juli 1690), in dem sie sich verpflichtete, in einem mit
^hweden abzuschliefsenden Subsidienvertrag ein Drittel der Zahlungen zu
)6mehmen. Als nachmals Frankreich mit Schweden die Allianz von
Urwalde schlofs, hatte Gustav Adolfs Invasion bereits die von der Republik
"wOnschte Folge getragen ; zudem wirkte die Erwerbung Pinerolos durch
rankreich auf sie geradeso, wie Wallenstein vorausgesehen hatte. Sie
hnte die Beteiligung an der französisch-schwedischen Allianz ab und suchte
ir Verhältnis zu Frankreich allmählich wieder zu lösen; überhaupt setzte
e, seit der Friede in Italien und die Herrschaft des Herzogs von Nevers
1 Mantna gesichert war, den zudringlichen Bewerbungen der grofsen Mächte
n ihre Bnndesgenossenschaft vollkommenste Zurückhaltung entgegen. — Ein-
3hende Erörterung widmet das B.sche Buch auch den Unterhandlungen
icheiieus auf dem Reichstag zu Regensburg. Es wird festgestellt, dafs
icheheu nicht eher zum Abschlufs der Allianz zu Bärwalde Befehl gab,
ts bis der Friede in der mantuanischen Angelegenheit und das Bündnis
it Bayern gescheitert war. Neben diesem Abschnitt steht eine ausführlichere
ntersuchnng desselben Gegenstandes von Fagniez.^^) Richelieus Agenten,
er Abt Brulart und der bekannte Kapuziner Joseph, waren nicht in erster
inie beauftragt, über die mantuanische Frage zu verhandeln: sie besafsen
Qr Ermächtigung, auch auf dieses Thema einzugehen. Bekanntlich schlofsen
ie den Frieden auf Ratifikation und wurden desavouiert. Diese Negotiationen
at Vf. mit Hilfe zum Teil Wiener Archivalien sehr erschöpfend dargestellt, die
'rage, inwieweit die Abgesandten ihre Vollmacht überschritten hatten und die
rrtnde des Desaveus eingehend erörtert. Wichtiger für die deutsche Ge-
chichte sind die Machinationen, welche die Hauptaufgabe der Agenten bildeten
ad die darauf hinausliefen, die Kurfürsten zu möglichst unabhängiger
'olitik gegenüber dem Haus Habsburg zu ermuntern und sie zu bestimmen,
ierbei Anlehnung an Frankreich zu suchen. Diese Politik trug einigen
irfolg davon. An dem Sturz Wallensteins zwar haben, wie Vf. meint, die
raszösiachen Agenten keinen Teil, wohl aber am Scheitern der Königswahl.
'ater Joseph wünschte sogar einen engeren Zusammenschlufs zwischen
atholischen und protestantischen Kurfürsten und ein dauerndes Einverständnis
es Kollegiums mit Frankreich, als Gegengewicht gegen den Einflufs des Kaiser-
uns in Deutschland und die Macht des Hauses Habsburg überhaupt zu schafften.
^ gelang, den Boden für eine solche Union ziemlich weit vorzubereiten.
>€r Träger dieser — in Frankreich damals schon lange traditionellen —
^olitik ist in jener Zeit, wie Vf. bemerkt, nicht Richelieu, sondern Pater
18) O. Fagniex, La mission da pere Joseph k Kati8bonne 1630: RH. 27/8,
n 3 k\Mch:
I
I
der Heimlichkeit halber ans dem Btlndnis lassen nnd sein Schicksal
von dem der kaiserlichen Politik trennen; er sachte bei Frankreid
Schatz gegen den Exkarftlrsten von Pfalz and Gustav Adolf und b(
daranf, in dem Bündnis seine Pflichten gegen Kaiser and Reich ausznne
Auf dieser Grandlage wurde schon damals, kam auch diesmal die }.
noch nicht zustande, das Projekt entworfen, das später (Mai 1631) zi
Vertrag von Fontainebleau erhoben ward. — Die Geschichte Magd(
in den ersten Jahren nach der Zerstörung hat Dittmar^^ darzni
unternommen, und im ersten Band bis auf die Besetzung der Stadt
die Schweden (Januar 1632) fortgeführt. Ans der Fttlle des Lokalgesc
liehen treten als Züge von allgemeiner Bedeutung vornehmlich folgende
vor. Indem Vf. den Umfang der Zerstörung detailliert untersucht, kons
er, dafs die Stadt durch den Brand keineswegs zu einem ^offenen
(wie Wittich meinte) geworden war; die Festungswerke hatten vk
wenig gelitten und die Stadt blieb vor der Hand ein wertvolles !
Objekt. Als sie Ende 16öl durch Bauer abermals belagert und Pappe
zum Entsatz geschickt wurde, erhielt derselbe Auftrag, die kaise
(Tarnison zu ^salvieren' und die Festungswerke zu schleifen. Erst
die grauenhafte Zerstörung, die Pappenheim vor seinem Abzug anri(
wurde die Stadt völlig zum Steinhaufen. Vf. stützt die BeweisfO
Wittichs, dafs die Absicht der Restauration in Magdeburg auf kaisci
Seite längst vor der Eroberung bestanden, durch eine groüse Reih(
Wahrscheinlichkeitsgründen und widmet den Anfängen der Restauration
der Eroberung: den Plan, die Stadt umzutaufen, sie ganz mit Kathi
zu besiedeln, katholische Niederländer durch Vergünstigungen herbeiznz
die gröfste Messe von Leipzig nach dem katholischen Magdeburg zn
legen, eine ausführliche Besprechung. — Gegenüber diesen Zügen kathol
Politik steht einiges zur Charakteristik des protestantischen Deutsch!
80 namentlich die Würdigung des Verhaltens der Hansestädte: glei
Haiti hiircrnr BftrorAr Hnrr.li T.ipfiirnTifr vnn MimiHnn ynm ITaII MiurHf
n. A. Heidenhain: Deutschland 1618 — 1713. III 29
iedineck-Südenhorst^') aus den Depeschen des venezianischen
chäftstrftgers in Wien einen Beitrag zur Kenntnis des Feldzngs gegen
isfeld im Herbst 1626 und der Konferenz zu Brück an der Leitha. Es
lebt sich, dafs der Hof von ganz unrichtigen Vorstellungen Aber die Stärke
Wallensteinschen Heeres und die Chancen einer energischen Verfolgung
isfelds ausging. Vf. erörtert, dafs Wallenstein nichts Richtigeres thun
nte, als die Friedensanträge Bethlen Gabors anzunehmen, der sich er-
Mansfeld seinem Schicksal zu überlassen, während der Hof erwartete,
I er Bethlen einen Denkzettel geben und Mansfeld in seine Gewalt bringen
B. Diese Lage gab der Intrigue gegen Wallenstein grofse Vorteile;
Venezianer berichtet, dafs mau von Absetzung Wallensteins sprach.
Ber selbst dachte an Abdankung, um den Machinationen zuvorzukommen.
die Seele derselben hielt er — sehr bezeichnend im Hinblick auf die
mächst zu erwähnenden Forschungen Hallwichs — den Hofkriegsrats-
ddenten CoUalto. Das offizielle Ergebnis der Brucker Konferenz war
its, als dafs er sich bestimmen liefs, im Generalat zu verbleiben, indem
[enberg die Differenzen zwischen ihm und dem Hofkriegsrat beilegte.
9 sonst als Resultat der Besprechungen berichtet worden ist, mag vor-
DDunen sein, aber nur im vertraulichen Gedankenaustausch zwischen
Uenstein und Eggenberg, nicht in offiziellen Verhandlungen. — Mit den
fOhrungen des Vf. über die Intriguen am Hof gegen Wallenstein berührt
das Fragment einer Biographie Aldringens,^') welches der Apologet
Friedl&nders als Beitrag zu dessen Geschichte liefert. Es ist überdies
chwie sein Pendant, die Biographie Merodes, **•**) ein reichhaltiger Bei-
; zur Kriegsgeschichte und ein anziehendes Charakterbild. Aldringen
wie Vf. beweist, nicht ein Sohn armer Eltern und ehemaliger 'Lakai',
lern Sprofs eines adeligen Geschlechtes — brachte von einem zehnjährigen
enthalt auf welschem Boden und im Kanzleidienst eines von Kabalen
chwühlten Prälatenhofes, als er nachmals zu seinem ursprünglichen Hand-
k, den Waffen, zurückkehrte und in kaiserliche Dienste kam, bereits ein
iguantes Wesen mit; entscheidend für die Vollendung desselben soll die
täuschnng gewesen sein, die eine unglückliche Liebe ihm brachte. Während
als Soldat sich durch Talent und strenge Pflichterfüllung bewährte und
lientermafsen rasch emporstieg, verstand er zugleich trefflich, nach oben-
Protektionen zu suchen; seine Gewandtheit mit der Feder ermöglichte
1, sich einer Reihe von Höherstehenden durch fortlaufende Korrespondenz
Ulig zu erweisen : als besondere Gönner erkor er sich unter diesen den
; Anton von Kremsmünster und den Grafen CoUalto. Als Wallenstein
6ht ¥mrde, war er einer der ersten, sich in dessen Nähe zu drängen
l seine Gunst zu gewinnen ; als er nachmals unter Wallensteins Kommando
id, benutzte er das Vertrauen desselben, um hinter seinem Rücken seinen
nden, CoUalto und andern in die Hände zu arbeiten. Vf. sucht aus
3!8) H. V. Zwiedineck-Sttdenhorst, Wallensteins Feldzng gegen Mansfeld im
bit 1626 and die Brucker Konferenz, mit bes. Rücksicht a. d. renet. Gesandtschaftaber.
ihildert: MIÖ6. 6, S. 287—- 806. — 2S) H. Hallwich, GesUlten aas Wallensteins
•r n. Johann Aldringen. Ein Bruchstttek aas seinem Leben als Beitr. zur 6. WaUen-
u. Leipz., Dancker u. Humblot. 164 S. M. 3. — 24) !<!•« Gestalten aus Wallensteins
«r; biographische Beitrr. zur O. d. 30 j. Krieges. Johann Merode, ein Beitr. z. G. d.
. Krieges. Leipz., Duneker n. Humblot. 127 S. M. 3. — 25) id-« Johann Graf
^e: ADB. 21, S. 448—51. (Nicht lediglich Auszug ans dem Vorigen).
111,90 II* A. Heidenhain: DeuUchJuid 1618—1713.
Aidlingens Korrespondenz za erweisen, dafs schon im ersten Jahr von
Wallensteins Generalat eine Militärverschwörung za seinem Starz bestanden
habe, und Aldringen dessen Seele gewesen sei. Zum mindesten ist — z. B. au
Aldringens Briefen an Abt Anton, die stets zur Kenntnis des Kaisers ge-
langten — ersichtlich, dafs er alles that, am Wallenstein an höchster Stelle
za diskreditieren, and dies im Hinblick daraaf, dafs Wailenstein dereinit
das Generalat an CoUalto, Aldringens Gönner, verlieren möge. Leider wird
die Darstellang nar bis kurz nach der Schlacht an der Dessauer Brücke
fortgeführt. — Wenn hier die Gegner Wallensteins als Intrignanten von
Fach charakterisiert werden, so betont das Lebensbild Merodes,'^) dafs
in dieser Person ein offener ehrenwerter Charakter sich mit verehrungsYolier
Hingabe an den grofsen Feldherm verband. Merode fiel bei Hesasch-
OUendorf; Vf. macht darauf aufmerksam, dafs eben in jener Zeit, im
Sonuner 1633, die zuverlässigsten Anhänger Wallensteins : Ernst Montecocoli,
Holk und Merode starben : wie verhängnisvoll bei der Nähe der Katastrophe
Wallensteins! Das militärische Charakterbild Merodes weist zwei eigen-
tttmliche Züge a«f : besonderes Geschick zu Handstreichen, bei denen es
auf Schnelligkeit ankam, und eine grofse Passion für das Werbegeschält:
letztere trug ihm, weil zeitweise Truppen, die er in Eile aufgestellt hatte^
sich rasch wieder desorganisieften, den bekannten Scherzausdruck, vermotlich
ein Wortspiel aus seinem Namea und marauds^Räuber, ein; soweit es an
ihm lag, die Manneszucht zu erhalten, soll er den Ruf, den dieser Aus-
druck ihm verschaffte, nicht verdient teben. — Für die Lösung der Schnld-
frage liegen zwei sehr belangreiche Beiträge vor.^^^^) Dr. Hildebrand
in Stockholm hatte schon vor einigen Jahren Akten über Wallensteins Ver-
handlungen mit Schweden samt einer kritischen Abhandlung veröffentlicht;**^^
erstere erscheinen jetzt vermehrt (65 an der Zahl) in deutschem Verlag.
Gädeke hat das sächsische Hauptstaatsarchiv noch einmal durchsucht; das
Ergebnis war noch immer beträchtlich. G. hat die Hü4.ebrandsche Publi-
kation schon benutzt; in der seinigen werden eine Anzahl anderweit schon
benutzter oder gedruckter Aktenstücke, soweit sie schwer zugänglich oder
Behr zerstreut sind, abermals veröffentlicht; auch fügt er dankenswerter
Weise die deutsche Übersetzung des Raschinschen Berichtes zur Yergleichang
bei. Die neuen Ergebnisse fafst er in einer ausführlichen Einleitoag zu-
sammen: sie bestehen in der Bewahrheitung des Raschinschen Berichtes.
Hallwichs Argument für die Freisprechung, dafs Wallensteins eigene Kanilei
keine Spur der von Raschln behaupteten Verhandlungen aufweise, verlieit
seine Beweiskraft, weil sich ergiebt, dafs Wallenstein aUen Schriftenaustaiuch
nach Möglichkeit vermied. Gleichwohl fanden die Verhandlungen — mflod-
lieh — statt und der Kaiser war nicht, wie Hallwich annahm, von ihreiD
Inhalt völlig unterrichtet; die Relationen der Unterhändler ergeben, dals
Wallenstein entschlossen war, den Frieden unter Bedingungen zu verabreden,
35*) S. o. No. 24 f. — 26) £• Hildebrand, Wailenstein u. seine Yerbindgan. b.
d. Schweden, Aktenst. a. d. schwedischen Reichsarch. z. Stockholm. Frankft. tk.pA., Lttter.
Anstolt. 8^ XI, 80 S. M. 2. — 27) A. GHdeke, Wallensteins Verhandlungen mit den
Sachsen und Schweden. Mit Akten u. Urk. a. d. Kgl. Sachs. Hanptstaatsareh. x. DrMden.
Frkft. a./M., Litterar. Anst. XII, 346 S. M. 7. — 28) O. K&mmel, WalleniteiM
Verrat: Grenzboten 44, 4, 8. 627 — 31. Giebt eine Übersicht Über die ResulUte Ilildebrsodt
11. Gädekes. — 29) £• Hildebrand, Wallenstein och hans forbindelser med svenskirn«:
Historisk Tidskrift 3,. (1883), S. 3B8 ff.
II. A. Heidenhain: Deutschland 1618—1713. 111,31
auf die der Kaiser nie eisg^mi littrde, und denselben ?dder seinen Wülen^
d. b. nöügenfftlls mit den Waffen, durch Veniaigang seines Heeres mit dem
sehwedischen and sächsischen, znr Annahme zu zwngük. Gädeke ist sogar
der Meinung, dafs Wallenstein die Annahme der böhmisekn Krone nicht
ron der Hand ge?de8en habe ; doch liefse sich nach dem Vorliegeudea sein
itetes Zögern und Wiederabbrechen wohl noch so erklären, dafs er vor diesem
abritt in der That Bedenken trug, während Oxenstiema eben diesen als Beweis
leiner Aufrichtigkeit verlangte. Hier liegt nach G. in dem Raschinschen
Bericht die einzig nachweisbare Entstellung der Vorgänge von gröfserem
Gelang, welche vielleicht auf den Einflufs des Grafen Slawata zurückzu-
ühren wäre : Raschln läfst den Generalwachtmeister Bubna von seiner Unter-
-edang mit Wallenstein zu Gitschin (Mai 1633) berichten, dafs der Herzog
lesagt : er wolle nun vdrklich König von Böhmen werden, während er nach
hbnas authentischer Belation auf die Zumutung, die böhmische Krone
Jiznnehmen, erwidert hat: ^das wäre ein grofses Schelmstück'. — Offen
ileibt auch jetzt noch die Frage, ob Wallenstein vom Kaiser Vollmacht be-
aÜB, den Frieden nach Gutdünken zu schliefsen. Gädeke ist dieser Meinung
dcbt. — Ober die Verhandlungen mit Feuquiöres ergiebt sich aus einem
ler Aktenstücke bei Hildebrand, dafs Wallenstein Kinsky nach der ersten
biknflpfung verbot, mit Frankreich weiter zu negoziieren ; erst Anfang 1634^
ils das Schicksal über Wallenstein hereinjirach, wurde Feuqui^res um Wieder-
nfnahme der Verhandlungen ersucht.
Für die Zeit nach Gustav Adolf und Wallenstein hat
)roysen die gedruckten Berichte über die Schlacht bei Nördlingen in einer
iammlung herausgegeben. '^) — Das Leben Bernhards von Weimar zu schreiben^
les einzigen, in dem nach Gustav Adolfs Tod die Interessen des deutschen
Protestantismus politisch und militärisch eine hervorragende Vertretung
anden, haben schon Goethe und Luden versucht; sie standen ab, weil ea
hnen nicht gelang, das Bild des Helden bis zum individuell-bestimmten aus-
«gestalten. Der Weimarer Archivar Böse hat mit viel Material eine im
)etail gründliche Arbeit, doch ohne die nötige politische Umsicht und Ein-
lebt, geliefert. Droysens Biographie des Helden ^^) soll nun demselben
eine Stellung innerhalb der wechselnden politischen Verhältnisse anweisen^
'on denen Vf. stets ausführliche Expositionen giebt, und ihm die 'bestimmte
%y8iognomie' verleihen. Er fufst auf demselben Material, das Rose be-
arbeitete, hat aber darüber hinaus viele deutsche und das Stockholmer Reichs-
trcbiv, sowie zahlreiche Publikationen, die seit Böse erschienen sind, benutzen
können. Als Züge von persönlicherer Färbung giebt Vf. dem Helden ein
icbwärmerisches Element, das sich, entgegengesetzt der philiströsen Klein-
taatspolitik der Zeit, namentlich im starkem Gefühl für Ehre und Wohlfahrt
ier deutschen Nation äufsert ; vornehmlich aber einen sehr selbständigen
jeist und unübertreffliche Beharrlichkeit, Anlagen, die glücklich unterstützt
»erden durch die Anleitung zu klarem und einsichtigem politischen Denken,
üe der Herzog seinem Erzieher Hortleder dankt. Aus diesen Besonder-
iieiten entspringt der leitende Gedanke seiner Haltung: dafs der erstrebte
HO) Gedruckte Relationen ttb. d. Schlacht bei Nördlingen 1634. (= Materialien z.
wowren G. hrag. v. G. Droy&en No. 4.) Halle a./S., Niemeyer. 69 S. M. 1,20. —
II) G. Droysen, Bernhard von Weimar. Leipz., Duncker u. Humblot. 2 Bde. 444 u.
575 8. M. 18.
1X1^32 II- ^' Heidenhain: Deutschland 1618—1713.
Friede weder aaf diplomatischem Weg noch durch bewaffnete Nentralitfttf
sondern einzig durch kriegerische Erfolge über das Haus Österreich za er-
ringen sei ; diese Gesinnung ist es, die ihn, da er mit ihr bei den deutschen
Fürsten zu wenig Anhalt findet, in die Verbindung mit den Fremden treibt.
Die Bestrebungen Bernhards, zugleich den eigenen Vorteil und den seines
Hauses wahrzunehmen, ordnet Vf. jenen protestantischen und nationalen
Tendenzen unter: er sucht wahrscheinlich zu machen, dafs Bernhard, als er
das Herzogtum Franken aus der Hand Schwedens unter so drückenden Ein-
schränkungen der freien Herrschaft annahm, doch darauf rechnete, von dieser
Abhängigkeit später, beim Friedensschlufs vielleicht, frei zu werden und so
das Präjudiz gegen die Integrität und Freiheit des Reichs, das aus jener
Belehnung flofs, wieder aufzulösen, gleichwie er sich später auf das ÄuDserste
sträubte, sich den freien Besitz des Elsafs durch Frankreich irgendwie be-
einträchtigen zu lassen, 'weil er nicht der erste sein wolle, der das Reich
zerstückelte*. Demgemäfs läfst Vf. den Herzog sein Verhältnis zu Frank-
reich nicht als einfaches Söldnertum, sondern eher als einen Subsidientraktat,
bei dem im grofsen und ganzen gleiche Berechtigung waltet, auffassen. Den
Versuchen Frankreichs, ihn in eine engere Verbindung und gröfsere Abhängig-
keit zu ziehen, ist er unzugänglich, ebenso aber auch den Bestrebungen der
kaiserlichen Politik, ihn den Prager Frieden annehmen zu machen — die
Anerbietungen, die ihm von dieser Seite gemacht werden, benutzte er nur, m
auf Frankreich Pressionen auszuüben — und den Plänen des hessischen
Generals Melander, eine 'dritte', eine Friedenspartei, deren Mittel in bewaffiieter
Neutralität und diplomatischer Verhandlung bestehen sollten, zu gründen.
Mit dieser Gesinnung steht der Held, zuletzt so gut wie isoliert, unbewegt
fest in dem Zwiespalt zwischen seinen Zielen und der Notwendigkeit, sich
an Genossen zu binden, die auf seine Intentionen, teils aus Schwäche and
Mangel an Entschlufs (die Heilbronner Bundesverwandten), teils aus Egoisrnns
(Frankreich und Schweden), stets sehr unvollkommen eingehen: nur das
Bewufstsein, eben diesen Bundesgenossen unentbehrlich zu sein, kann ihm
die Hoffnung erhalten, denselben die Konzessionen abzuringen, deren er
für seine protestantischen und patriotischen Pläne bedarf. Dieser Konflikt
tritt scharf hervor in den kriegsgeschichtlichen Partieen, die, dem Stoff ent-
sprechend, den gröfsten Teil des Werkes einnehmen. Wetin die schwedischen
Waffen nach dem Tod Gustav Adolfs eine Reihe von Mifserfolgen ernteten,
so verschuldet dies zum geringsten Teil Herzog Bernhard: die Verantwort-
lichkeit tragen die Heilbronner Bundesverwandten, die, reich an Projekten
zur Herstellung des Friedens, die Armee stets nur lässig versorgten; General
Hom, der, eifersüchtig auf seine Selbständigkeit und allzulangsam, die besten
Chancen oft verkannte und dem Herzog zu deren Benutzung seine Kooperatloo
entzog; Oxenstierna, der im schwedischen Interesse Homs Haltung unter-
stützte. Auf diese Mängel ist vielleicht nicht nur der mifslungene Entsati
Regensburgs, sondern auch das Unglück von Nördlingen zurückzufflhren.
Ebenmäfsig liegt die Schuld an den kläglichen Situationen, in welche der
Herzog zeitweilig auf den Rheinfeldzügen gerieth, ganz bei Frankreich; die
Absicht desselben war nur, seine Grenze zu schützen, das linke Rheinnfer
mit einigen Brückenköpfen auf dem rechten zu erobern und die Rückfflhmng
des Herzogs von Lothringen zu hindern: nicht weiter als diese Zwecke la
fordern schienen, unterstützte es den Herzog; der fortdauernde Krieg in
Deutschland war ihm sogar erwünscht: so kam es, daOs Bernhards Annea
IL A. Heidenhain: Deutschland 1618—1713. III^
seitweise zur Machtlosigkeit zusammenschmolz: ein trauriger Kontrast zu
jeinem steten Traum, durch einen mächtigen Zug nach Osten dem Krieg
m Ende, mit einem Frieden im protestantischen Sinn zu setzen. — Die
Bedentnng der Person kleidet Vf. zum Schlufs in einen Satz aus Bernhards
[ieichenpredigt : 'Gehe nun Mn, du armes Deutschland, und weine bitterlich'.
— Die bisherigen Vorstellungen über die Loslösung der Eidgenossenschaft
rom Reich auf dem Friedenskongrefs ersetzte von Gonzenbach'*) durch
m sehr anderes Bild. Irrig ist unter vielem andern, dafs der Bürger-
meister Wettstein von Basel durch die ganze Eidgenossenschaft auf den
Kongrefs abgeordnet gewesen sei; dafs er Auftrag gehabt, die Lostrennung
der Eidgenossenschaft vom Beich zu betreiben und dafs der Erfolg vor-
Dehmlich französischer Verwendung zu danken sei. Es handelte sich nur
Dm die Aufnahme der Eidgenossenschaft in den Frieden und ihre Exemption
ron der Jurisdiktion des Reiches. Basel, das schwebender Rechtsfälle halber
ui letzterer Frage besonderes Interesse hatte, ergriff die Initiative zur Ab-
ordnung des Gesandten ; die evangelischen, nicht aber die katholischen Orte
schlössen sich an. Der Erfolg ist vornehmlich dem Entgegenkommen der
kaiserlichen Eommissarien zu danken, die es gutfanden zu verhüten, dafs
Schweden oder Frankreich sich die Eidgenossenschaft höher verpflichte, als
der Kaiser. Aus der blofsen Exemption ward eine Erklärung völliger
Sonveränetät, weil sich unter diesem Titel die Exemption am füglichsten
gewähren liefs und weil man fand, dafs dies Verhältnis seit 150 Jahren
faktisch bestehe, sodafs es nicht wohl bestritten werden könne und zu seiner
Anerkennung eine kaiserliche Deklaration genüge.
Die allgemeine GtoBohiohte des Beiohs naoh dem weatföliBohen
Maden weist nur wenige Bearbeitungen auf. Die Wahl Kaiser Leopolds I.
ist, nachdem im letzten Jahr Erdmannsdörfer und Köcher viel hierher ge-
hörige Materialien veröffentlicht haben, durch Heide^') eingehend unter
Benutzung von Münchener und Turiner Materialien untersucht worden. Es
bestätigt sich Erdmannsdörffers Bemerkung: dafs die Wahl Leopolds I. im
ßninde nie ernstlich gefährdet gewesen ist, dafs von allen Kandidaturen,
die zur Sprache kommen, nur die bayrische angethan war, praktische Be-
deutang zu gewinnen, keine aber überhaupt ernstlich in Frage gekommen
ist. Im einzelnen bringt H. präzisere Ausgestaltungen, vornehmlich über
das Projekt der bayrischen Kandidatur. Kurfürst Ferdinand Maria und sein
Baaptberater, Graf Kurz, vdesen dieselbe nicht a limine ab, deuteten aber
Hainz und Köln an, dafs man Erklärungen haben müsse, ob das Reich dem
Korfttrsten die Geldmittel gewähren würde, die zur Vertretung des Kaiser-
buDs gehörten und ob man ihm in dem unvermeidlichen Konflikt mit
Osterreich den Besitz der Kur garantieren wolle. Aus mitgeteilten Korre-
spondenzen schliefst Vf., dafs Bayern eine von den Wahlständen einmütig
dargebrachte Krone, wenn zugleich jene Forderungen bejaht wurden, voraus-
achtlich angenommen hätte. Mainz und Köln wagten aber auf die bayrischen
fragen nicht zu antworten und beschäftigten sich fortan mit dem Projekt der
Vahl des Erzherzogs Leopold Wilhelm: nicht klarer konnte sich manifestieren.
SS) A. V. Gonzenbach, Rückblicke auf d. Lostrennung d. schweizerischen Eid-
S^QueDBchaft vom Retchsverband darch d. Friedenskongrers v. MUnster a. OsnabrUoki
H43/8.: JbSchwg. 10, S. 129—249. — SS) O. Heide, Die Wahl Leopolds I. zum
»SnöKhen Kaiser.: FDG. 25, S. 1—67.
^ahnsteri«hte der Gesehichtoforsckiuff 1886. HL ^
I
in,34 II- ^' Heidenhain: DentachUnd 1618—1713.
dafs im Reich einzig Österreich fähig war die Krone zu tragen. Bayern
zog sich daranf verstimmt zurück und verpflichtete sich schon im August 1657
dem König von Ungarn gegenüber, für dessen Wahl zu wirken : so kam es,
dafs, wie schon Erdmannsdörfer bemerkte, die bayrische Kandidatur längst
abgethan war, als sie in den Kreisen der uneingeweihten Diplomatie noch eise
scheinbare Rolle spielte. Zu der letzteren gehörten Adelheid von Savoyen, die
Gemahlin Ferdinand Marias, sowie die französische und kölnische Diplomatie,
die noch alles thaten ihren Plan durchzusetzen, als derselbe längst gescheitert
war. Die Enttäuschung der Erwartungen, die man an diesen SteUen hegte,
wird eingehend dargestellt und bietet manches interessante Moment. — Der
zweite Teil der Arbeit dreht sich um die Entstehung der Wahlkapitulation:
bekanntlich eines Sieges der französischen Politik und einer Niederlage des
Kaisertums. Entscheidend für dies Ergebnis war das Verhalten Branden-
burgs, das hier zum erstenmal eine Beleuchtung durch ausführliches Material
(Münchener Akten) erfährt. — Auch darin setzte bekanntlich Mazarin sein
Programm durch, dafs er eine Liga zwischen deutschen Fürsten und Frank-
reich zur Garantie dieser Wahlkapitulation schuf. Eine Skizze der Geschichte
dieser Liga — des Rheinbundes — nach Akten des Ministeriums des affaires
6trang^res in Paris hat Ch6ruel**) entworfen. Vf. hat aber die neuesten
Publikationen über den Gegenstand noch nicht gekannt; das Bild, welches
er entwirft, ist gegenüber dem, was wir aus Köchers Mitteilungen wissen^
sehr unvollständig und bietet kaum etwas wesentliches von Neuem. — Schon
im Vorjahr erschien die dritte, sehr verstärkte Neubearbeitung von Legreiies
Werk über die Politik Ludwigs XIV. im Elsafs und die Annexion Strafe-
burgs,^*) für welche Ref. auf die eingehende Besprechung von E. Marcks**')
verweisen mufs. — Eine abermalige Fortsetzung haben die Mitteilnngen
des österreichischen Kriegsarchivs über den Türkenkrieg, der sich an den
Wendepunkt von 1683 knüpft, erfahren.**) Es ist diesmal der Feldzug von
1685, der den Beginn der Siegeslaufbahn christlicher Waffen und die Auf-
lösung der Tökölyschen Partei in Ungarn bezeichnet, welcher eine fach-
mäfsig militärwissenschaftliche Darstellung erfahren hat.
Brandenburg-PreufBen. Am meisten neben dem grofsen Religions-
krieg hat wiederum die Entstehung der brandenburgisch-preufsischen Grofe-
macht die Forscher angezogen. Als zusammengehörig stellen wir voran, was
Armee, Marine und Kolonialuntemehmungen des werdenden Grofsstaats*'"^^)
34) A. Ch^ruel, Ligue ou alliance du Rhin: S^ances et trav. de TA. des »cienw»
morales et politiques 23, S. 35 — 64. — 35) A. Legrelle, Louis XIV et Stnsboorg.
Essai 8ur la politique de la France en Alsace, d'apräa des docoments officieU et in^diti*
4me ^d. ; corrig^e et augment^e, avec un appendice et une Charte. Paris, Hachette. 18^^*
8®. XVI, 808 S. Fr. 7.50. — 85») GGA. 1885, p. 114—42. — 36) I>w Feldxng
gegen d. Türken i. J. 1685, dargest. n. d. Akten d. Wiener Archive u. anderen authenliichc»
QueUen: Mitt. d. k. k. Kriegs-A. (1885), S. 197—257. — 37) E. FriedUnder, G«««
Adolf Freiherr von Micrander: ADB. 21, S. 701/8. (1640—1723, Soldat in kaiserliches w*
kurbrandenburgi sehen Diensten, Direktor der von Friedrich I. eröffneten Kadettenaksdenie
zu Colberg.) — 38) (Lehmann), Beitrr. z. G. d. brandenbg.-preufs. Heeres. H. Zur
Formationsgeschichte des Leib-KUrassier-Regiments (Schlesischen) No. I: Militär-WchbL,
S. 681/6. Vgl. JB. 1884, No. 27. — 39) Brandenburgisch-polnische Türkenzüge von 1671— ««*
Kriegsgeschichtl. Einzelschrr. hrsg. vom gr. GeneralsUb H. 5, S. 1 — 29. 1884. — 4#) *^***
Meyer, Prägungen Brandenburg-Preufsens betr. dessen afrikan. Besitzgn. u. Auftenhan^«^
1680—1810. Mit 3 photolit. Tafeln. Berlin, Mittler u. Sohn. 27S. M. 3,50. Rez. : MVGBerHn H»
8. 118. — 41) H. Vogt, D. GrOndg. d. Brandenbg. Marine u. d. afrikan. Expedition «i-
Gr. Kurf.: MVGBerlin 2, S. 38—41. Mit Abbildg. e. Medaille auf d. afrikan. Expedition tot
16B1 u. d. Siegels d. afrikan. Kompagnie. — Vgl. auch Jungfer, Friedr. v. Hombg. (No. i'\
n. A. Heidenhain: Deutschland 1618—1713. III 35
betrifft. — Hirsch**) beantwortet die Frage : wie stark in den 6
Jahren nach dem Frieden von Oliva die Armee des grofsen Kurfürsten ge-
wesen? wie die Kosten ihrer Unterhaltnng bestritten wurden? und wie sie
verwandt worden ist. Was der Aufsatz anschaulich illustriert, ist, dafs die
Achtung, welche des Kurfürsten Armee genofs, keineswegs auf ihrer Friedens-
st&rke beruhte, sondern vielmehr auf der Geschwindigkeit, mit welcher sie
im Bedflrfnisfall in kriegsmäfsige Verfassung gebracht wurde. Diese aber
beruht vornehmlich auf der Stärke des landesherrlichen Regimentes gegen-
über den Ständen, welche die Armeelast zu tragen hatten. — In die hier
besprochenen Jahre fällt auch die Gründung der brandenburgisch-preufsischen
Artillerie als einer besonderen Waff'engattung mit einem besonderen Offizier-
korps. Von diesem Zeitpunkte (1664) datiert eine Entwickelung, die Napoleon
den Ersten zu dem Ausspruch veranlafste .* 'wenn bei der preufsischen Armee
alles wäre, wie bei der Artillerie, so wäre ich nicht so schnell nach Tilsit ge-
kommen'. Denselben stellt Graf Westarp an die Spitze einer Arbeit,**) welche
jene Entwickelung bis auf die Zeit des napoleonischen Diktums behandelt.
Die neuere deutsche Kolonialpolitik hat Anregung gegeben, die
Erinnerung an die aufsereuropäischen Unternehmungen des Grofsen Kur-
fürsten wieder zu beleben. Der preufsische Generalstab hat eine akten-
mä&ige Geschichte der brandenburgischen Kolonialanlagen in Afrika, **-*^)
vornehmlich vom militärischem Standpunkte aus, geliefert ; zugleich behandelt
dieselbe kura die Gründung der brandenburgischen Kriegsmarine und deren
Erfolge in der besprochenen Zeit. Für die Geschichte der Handelspolitik ergiebt
sich, dafs jene Kolonieen weder nutzlose noch unhaltbare Unternehmungen
waren; ihr Handel erreichte nicht unbedeutenden Umfang und sie waren leicht
zn verteidigen; die zu ihrem Schutz erbauten Festungen erforderten wenig
Besatzung; die umwohnenden wilden Stämme hielten es eifrig mit den
Brandenburgern gegen Holländer, Engländer und Franzosen und lieferten
unter Anleitung der ersteren brauchbare und tapfere Soldaten ; hat doch der
Negerhäuptling Jan Conny das Fort Grofs-Friedrichsburg, ohne Unterstützung
von Preufsen, sieben Jahre lang für den König gehalten. Wenn die Kolonieen
aafgegeben wurden, so war Ursache davon nur die nüchterne Denkungsweise
König Friedrich Wilhelms L, der es widersprach, für so weitaussehende Unter-
nehmungen Kosten aufzuwenden und politische Verwickelungen zu riskieren.
Für die politische Geschichte unter dem Grofsen Kur-
fürsten, speziell die ersten Beziehungen zwischen Brandenburg-Preufsen
nnd Rufsland haben wir erst in den letzten Jahren durch Marteus (recueil
des traites etc. V) und Erdmannsdörffer eingehenderes Material erhalten.
Eine Darstellung des Gegenstandes liefert nunmehr bis zu der Konvention
im Lager vor Riga (Herbst 1656) F. Hirsch;**) dieselbe stützt sich vor-
4^) F. Hirsch, D. Armee d. Gr. Kurf. u. ihre Unterhaltg. während d. J. 1660/6:
HZ. 53, S. 229 — 75. — 43) Westarp, Graf von, Die hrandenburg.-preufs. Artillerie
v«D ihrem Entstehen als Waffe bis zum Tilsiter Frieden, m. bes. BerUeks. derjenigen Truppen-
^, welche später in die schles. Brigade übergingen: A. f. d. Artillerie- u. Ingenieur-
Offiziere 92, S. 257 — 347. — 44) Brandenburg-Preufsen a. d. Westküste von Afrika
1681—1721: Kriegsgeschichtl. Einzelschrr. hrsg. v. gr. Generalstabe, Abt. f. Kriegs-G. H. 6,
8. 99—184. (Mit 1 Übersichtskarte u. 5 Skizzen. Auch separat. 88 S. Mittler u. Sohn.
^ S,26.) — 45) Brandenburg-Preufsen auf d. Westküste Afrikas. 1668 — 1721 : Grenzboten
^ 2, S. 496 — 509. AusfÜhrl. Auszug a. d. Vorigen. — 46) F- Hirsch, Die ersten An-
^ftpfnogen zwischen Brandenburg und Rufsland unter dem Grofsen Kurfürsten. Wissensch.
M z. Prog. No. 89 d. Konigstädt. Realg. Berlin, R. Gaertner. 4<>. 32 S. AI. 1.
o*
11136 II. A. HeidenhaiA: DeutschUnd 1618—1713.
nehmlich auf die genannten Publikationen ; doch bringt Vf. auch neues ans
Berliner Akten bei ; u. A. den Inhalt des Schutzbriefes far die prenfsiBchen
Lande des Kurfürsten, den der Zar im September 1655 an seine Offiziere
ergehen liefs, und der die erste freundschaftliche Annäherung der Fflrsten
bezeichnet. — Ein biographischer Beitrag zur Geschichte des Landgrafen
Friedrich von Homburg,^ '^) aus Berliner und Darmstädter Material, behandelt
vornehmlich Friedrichs Verhältnis zum Grofsen Kurfürsten und weist nach,
dafs und aus welchen Gründen schon in den Jahren 1672/3 die Keine
eines Zerwürfnisses zwischen beiden vorhanden waren. Die Arbeit soll
fortgesetzt werden.
In die Jubiläums-Litteratur der zweiten Säkularfeier der französischen
Kolonie in Brandenburg-Preufsen leiten die Mitteilungen Landwehrs fiber
das brandenburgisch-holländische Bündnis von 1685^^) hinüber. Sein be-
sonderes Interesse erhält dasselbe durch den Hintergrund, den ihm die
politischen Verhältnisse des Jahres 1685 leihen und die umfassenderen Ge-
danken, die ihm zu Grunde lagen. Seit Anfang 1684 verhandelte der Grofse
Kurfürst angesichts der herannahenden Restauration in Frankreich mit den
Niederlanden über die Gründung einer umfassenden evangelischen Allianz,
und fand bei Oranien Entgegenkommen, während die Generalstaaten sich
zurückhaltend erwiesen. Die Ereignisse von 1685 aber: die Succession Jakobs
in England und der neuburgischen Linie in Kurpfalz ; die Aufhebung des
Ediktes von Nantes und die Emigration der französischen Protestanten, ver-
setzten die protestantischen Gemüter in den Niederlanden in WaUung und
führten zu dem partiellen Erfolg, den das gedachte Bündnis — eine Er-
neuerung der Allianz von 1678 — darstellt. Ob Schritte zu seiner Er-
weiterung gethan wurden, wissen wir nicht; vielleicht unterblieben sie, weil
der Gegenstand der Verhandlungen zu früh in die Öffentlichkeit drang. —
Unter der Litteratur zur Jubelfeier der französischen Niederlassung^*) er-
wähnen wir den Festartikel von Sander,^^) wegen des Hinweises, dafs die
Einwirkung der Refugi^s wohl beigetragen haben möchte, den Gedanken der
Union und der Synodalverfassung in der preufsischen Landeskirche zum
Durchbruch zu verhelfen ; Vf. wünscht der Frage : wie das Zusammenlebes
der französischen Calvinisten mit den preufsischen Lutheranern die Ent-
wickelung des kirchlichen Wesens beeinflufst habe, eine gründliche Unter-
suchung von berufener Hand. — Zwei gröfsere Festpublikationen smd er-
schienen: Die Stammbäume der Mitglieder der französischen Kolonie in
Berlin ^^) hat Beringuier zu bearbeiten übernommen und zum Teil schon
veröffentlicht. Dies Werk ist ganz genealogisch gehalten; die historischen
Notizen beschränken sich auf ein Minimum. Die Geschichte, nicht nur der
Berliner, sondern der gesamten Kolonieen in Brandenburg-Preufsen, ist zan
Gegenstand einer umfassenden Jubelschrift gemacht worden, bei deren Her-
stellung den Vf. Dr. Muret**) das für den Zweck ernannte Komitee und
47) Joh. Jungfer, Der Grofse Kurf. u. Friedr. v. Homburg 1670/3: FDG. if>*
S. 527 — 49. — 48) H. Landwehr, Die evangelische Allianz v. J. 1685: Grenzboten 44, 4.
S. 133—42. — 49) Das Hotel de Befuge: IfVGBerUn 2, S. 66/8. (VoUsUndige UslU ^
KitgUeder desselben.) — 50) F. Sander, Die Aufhebg. d. EdikU v. Nantes u. d. Potsdtfitf
Edikt d. Gr. Kurf. v. |?i„^^ 1685: Deutsch-evBlL 10, S. 721—41. — 51) ^
8. NoTember
Beringuier, Die Stammbäume der Mitglieder der französischen Roloiiie in Berlin, Li«fg- '•
(= Folioschriften d. VGBerlin, Liefg. 23.). Berlin, Mittler u. Sohn. 64 S. M. 6. --
5S) Ed. Muret, Gesch. d. franz. Kolonie in Brandenbg.-Preufsen unter bes. Berttdu. ^ BtfL
IL A. Heidenhain: Deutschland 1618—1713. III 37
iele Personen, namentlich Geistliche in der Provinz durch Materialien-
ammlong unterstützt haben. Das Buch bestrebt sich, die Geschichte der
[olonie allseitig und in sich geschlossen darzustellen, dem Zwecke gemäfs in
siapper Fassung. Leider hat der Wunsch, Raum zu sparen, dazu geführt,
lafs Verweise auf das reichhaltige ungedruckte Material überhaupt nicht
gegeben wurden. Vom Inhalt machen wir nur einzelnes namhaft. Grofses
nteresse bieten die statistisch sorgfältigen Abschnitte, welche sich mit der
Sinwirkung der R6fugi^s in kultureller Beziehung befassen. Mit Liebe ist
üe persönliche Stellung der einzelnen preufsischen Herrscher zu der Kolonie
gezeichnet: hierdurch nicht zum wenigsten wird das Buch zu einem Ehren-
ienkmal für die preufsische D3mastie. — Der Anhang liefert u. a. Tabellen
rar Bevölkerungs-, Heimats-, Familien- und Berufsstatistik der Kolonisten
f&r den Anfang des 18. Jh., vornehmlich auf Grund der amtlichen Kolonie-
liste V. J. 1700 gearbeitet. — Das Buch ist mit einer grofsen Zahl lehr-
reicher Illustrationen ausgestattet.
Für die Zeit Friedrichs IIL liegt die neuere Arbeit Pf ihr ams**)
über die brandenburgisch-österreichischen Beziehungen bis auf die Krönung
Friedrichs vor. Ihre Themata sind im wesentlichen der endgültige Verzicht
Brandenburgs auf seine schlesischen Territorialansprüche und die Ver-
ständigung beider Mächte über die Annahme des Königstitels. Die verwickelten
Unterhandlungen über beide Fragen sind mit einer Fülle neuen Materials
ans Berliner und Wiener Akten detailliert dargestellt. Der Grofse Kurfürst
hatte bekanntlich beim Abschlufs der österreichischen Allianz 1686 für alle
seine schlesischen Ansprüche den Schwiebusser Kreis angenommen ; der Kur-
prinz Friedrich wiederum noch vor dem Abschlufs, um denselben zu er-
möglichen, sich im geheimen durch einen Revers verpflichtet, den Schwiebusser
Kreis nach seinem Regierungsantritt gegen sehr geringfügige Recompense zu
restituieren, ein Versprechen, das ihn gereuen mufste, sobald die Zeit der
Erfüllung gekommen. Alles, was er als Kurfürst in siebenjährigen Ver-
handlungen über die Restitution von Schwiebus erreichte, war, dafs er etwas
bessere Entgelte für dieselbe herausschlug, als ursprünglich versprochen
worden. Seine Versuche, die Verbindlichkeit des Reverses zu leugnen,
waren völlig erfolglos; in seinen Pressionen auf den Kaiserhof war er sehr
beschränkt durch seine strikt protestantische und antifranzösische Gesinnung.
Er versuchte Jahre hindurch seinen Zweck zu erreichen, indem er für die
Überlassung von Truppen an Österreich für den Türkenkrieg hohe Be-
dmgnngen stellte und mit Yersagung seiner Hilfe drohte; es stellte sich
heraus, dafs der Kaiser eher mit Ludwig XIV. Frieden schliefsen würde,
om die brandenburgischen Truppen im Türkenkrieg entbehren zu können,
als auf die Fortsetzung des letzteren verzichten, oder den Kurfürsten durch
Entgegenkommen in der Schwiebusser Frage zu gewinnen. Der Kurfürst zog
^ vor, dem Konflikt, der auf diese Weise entstehen mufste, die Spitze ab-
zubrechen, indem er seine Truppen zum Heer des Kaisers stofsen liefs;
nta&gebend war dafür neben seiner antifranzösischen Gesinnung vermutlich
fe Hoffnung, durch weiteres Unterhandeln Österreichs Einwilligung zur An-
Aus Veranlassg. d. 200j. Jubelfeier am 29. Okt. 1885 i. A. d. Konsistoriums
^ frz. Kirche z. Berlin u. unter Mitwirkg. d. hierzu berufenen Komitees a. Grund amtl.
QB«lleii bearb. Berlin, Büxenstein. Gr. 4^ IX, 360 S. M. 12. — 58) A. F. Pfibram,
Oiterreich und Brandenburg 1688 — 1700. Prag, Tempskj'; Leipz., Freytag. VI, 22» S. ^. ^.
1X138 II- ^' Heidenhain: DeutecUand 1618—1713.
nähme des Königstitels zu gewinnen. Die Opposition, welche ein Teil des
KarkoUegiams gegen die vom Kaiser eigenmächtig vollzogene Belehnnng
Hannovers mit der Kurwürde erhob, spielte ihm darauf ein neues Druck-
mittel in die Hand ; um die Opponierenden zu gewinnen, muTste der Kaiser
bedacht sein, die Readmission Böhmens in das Kollegium, welche jene
forderten, auch bei den andern durchzusetzen; für die Zustimmung zu der-
selben erwarb Friedrich endlich in der Expectanz auf Ostfriesland (auf
welche der Grofse Kurfürst und 1686 Friedrich selbst gegen« eine Summe
Geldes verzichtet hatten), was er wünschte: einen Kecompens, der nach
aufsenhin den Fehler, den er in der Ausstellung des Reverses von 1686 be-
gangen, verhüllte ; es wurde ihm zudem die Ernennung eines protestantischen
Reichshofrates und der Herzogstitel von Preufsen bewilligt, sowie das Ver-
sprechen gegeben, dafs bei einer künftigen Standeserhöhung im Reich man
niemand vor Friedrich einen Vorzug gewähren wolle; Dagegen gelang es
dem Kurfürston nicht, eine Konzession bezüglich des Religionswesens in
Schwiebus durchzusetzen; auch hatte er nicht die Genugthuung, jene Ver-
günstigungen (mit Ausnahme des preufsischen Herzogstitels) in den Schlnfi^
rezefs über die Restitution von Schwiebus als Vergütungen für dieselbe anf-
genommen zu sehen; der Kaiserhof beharrte auf seinem Rechtsstandponkt
und liefs sie sich nur für seine Unterstützung in der Frage der Readmission
Böhmens anrechnen. — Die Erwerbung der Königskrone, die Kurfürst
Friedrich — nach eigenem Geständnis — seit seinem Regierungsantritt
als seine Lebensaufgabe betrachtete, war in den Verhandlungen über die
Restitution von Schwiebus und die Readmission der böhmischen Kur bereits
zur Sprache gekommen und vorbereitet worden. Die erste Möglichkeit, aber-
mals anzuknüpfen, bot sich, als die Neueröffnung der spanischen Successions-
frage im Jahre 1699 einen Krieg in Aussicht stellte, für den der Kaiser die
brandenburgischen Waffen nicht entbehren konnte. Die Eröffnungen, die
man jetzt machte, wurden Aon vornherein nicht abschlägig beschieden, doch
war man in Forderung und Angebot weit auseinander und die Situation für
Österreich noch nicht so dringend, dafs man mit dem Abschlufs geeilt bitte.
Schritt für Schritt, je näher die Wahrscheinlichkeit des Krieges rückte,
steigerte sich das Entgegenkommen des Wiener Hofes; andererseits erwies
sich auch der Kurfürst, in der Ungeduld, seinen Wunsch erfüllt zu sehen,
zeitweise bis zur Schwäche nachgiebig. Unter den Schwierigkeiten war eine
der vornehmsten eine Formfrage von rechtlicher Tragweite: der Kaiser
wünschte die Standeserhöhung als eine Creation des Kurfürsten zum König
durch den Kaiser vollzogen zu sehen, während Friedrich beanspruchte, sich
aus eigenem Recht zu krönen und nachmals vom Kaiser die Anerkennung
dieses Aktes zu erhalten. Es ward ein Mittelweg gefunden, indem Friedrieh
einwilligte, zur Krönung und Proklamation erst nach erfolgter DeklaratioB
zum König durch den Kaiser zu schreiten ; doch gelang es ihm, ans dem
Vertragsinstrument jedes Wort zu entfernen, welches andeutete, dafs er w
solchem Verfahren verpflichtet gewesen sei. — Den Abschlufs der Ver-
handlungen führten die Nachrichten von der schweren Erkrankung und den
Testament des Königs von Spanien zu Gunsten des Prinzen von Anjou herbei;
irrtümlich ist die Meinung, dafs den unmittelbaren Anlafs zur Unterzeichnung
des Vertrages (16. Nov. 1700) die Kunde vom Tode Karls gegeben habe; diese
sowie die andere, dafs Ludwig XIV. jenes Testament angenommen habe,
trafen erst nach der Unterzeichnung, aber, und dies ist wichtig, vor der
IL A. Heidenhain: Deutaehland 1618—1713. III 89
Ratifikation ein. Bei der Unterzeichnung waren nicht unwesentliche Fragen
ü suspenso gelassen worden ; die nachmalige Änderung der Situation be-
virkte, dafs dieselben für Friedrich sehr vorteilhaft entschieden wurden,
md war überhaupt für ihn die denkbar günstigste Entwickelung der Dinge :
a seinen Verhandlungen mit den Seemächten und Frankreich um deren
Svstimmung zu seiner Standeserhöhung, ursprünglich bestimmt, ihm den Weg
lelbständigen Vorgehens offen zu halten, falls er mit dem Kaiser nicht
übereinkäme, hatte er Verpflichtungen auf sich genommen, die seinen Zu-
ngen an Österreich durchaus zuwiderliefen; indem die Annahme des spanischen
Testamentes durch Ludwig XIV. die Seemächte auf des Kaisers Seite trieb,
Hmrde Friedrich ohne sein Zuthun des drohenden Konfliktes überhoben.
Yereinseltes.'^^ ^^) Einen Quellenschatz von sehr vielseitigem Interesse
bietet Bodemannin dem bisher fast unbekannten Briefwechsel der Herzogin
Sophie von Hannover mit ihrem Bruder Karl Ludvdg,^*) dem Kurfürsten
?on der Pfalz. Die Sammlung umfafst sämtliche Briefe der Herzogin an den
KnrfOrsten von ihrer Vermählung (1658) bis zum Tode des Bruders (1680) i
ans den Jahren vor diesem Zeitraum nur drei. Die Schreiben des Kur-
försten bis Ende 1673 sind leider damals auf seinen Wunsch von seiner
Schwester verbrannt worden; auch weist die erhaltene Reihe (1674 — 80)
Lflcken auf. — Der Inhalt dürfte am wenigsten neues für den Gang der
grofsen politischen Ereignisse bieten; sehr viel hingegen für die Ge-
sehichte der braunschweigischen und pfälzischen Familie und überreiches
Material für Geschichte und Charakteristik eines reichen Kreises von Persönlich-
keiten, von Kultur und Sitten. Das vertraute Verhältnis der Geschwister,
der scharfe Verstand, die Gabe der Beobachtung, die Vielseitigkeit der
Interessen, welche beiden eigen, leihen hier der Quelle grofsen Wert.
Beeinträchtigt wird derselbe, wie der Herausgeber bemerkt, durch das leiden-
schaftliche Temperament der Korrespondierenden: beide sind in ihren
Animositäten wohl nicht immer gerecht; für die Herzogin dürfte zudem ein
Behagen an Medisance und spöttischer Lebensbetrachtung zu konstatieren
Bein, das die Objektivität ihrer Äufserungen vielfach zweifelhaft macht. —
Eine kleinere Abteilung desselben Bandes enthält noch Karl Ludwigs
Korrespondenz mit seiner Schwägerin, der Pfalzgräfin Anna (Gonzaga) aus
lien Jahren 1670/1, die sich um die Konversion und Verheiratung der
Tochter des Kurfürsten, Elisabeth Charlotte, dreht. Es ergiebt sich, dafs
die Pfalzgräfin an der verhängnisvollen Ehe der 'Liselotte', wie schon
Ranke vermutete, einen grofsen Anteil hat; die Konversion der Prinzessin
nun Zweck ihrer Verheiratung hat sie nach einem programmatisch vor-
bedachten Plan durchgeführt. Die Veranstaltungen zu diesem Zweck, die
Indifferenz, mit der Karl Ludwig sich den Plan seiner Schwägerin aneignete,
machen einen höchst unerquicklichen Eindruck. Die Konversion selbst
erscheint nur als ein Akt kindlichen Gehorsams. — Vf. hat die ganze
Sammlung mit einem sorgfältigen sprachlich-sachlichen Kommentar vorsehen,
&4) F. Schauerte, Die Konversion der Prinzessin Elisabeth Christina von Braun-
schweig.Lflneburg-WolfenbtttteL £. hist. Studie: Frankft. zeitgem. Broschüren KF. 6,
S. 141 — 76. — 55) Zwei Kriegsm&nner aus dem Geschlecht von Borcke (aus alten Papieren) :
Mifitlr-Wchbl., S. 1315—22. Otto Christoph von B., 1677—1765; Heinrich v. B.,
1724—1803. — 56) ^- Bodemann, Briefw. d. Herzogin Sophie v. Hannover m. ihrem
^nAtt d. Rurf. Karl Ludw. v. d. Pfalz, u. d. letzteren m. s. Schwigerin d. Pfalzgrftf. Anna.
^bL a. d. k. preufs. Staatsarch. 26. Leipzig, Hirzel. 8^ XIX, 492 S. M. 12.
111,40 I^- ^- Heidenhain: Deutschland 1618—1713.
der übrigens in beiden Beziebnngen anfserordentlich viel Selbstverständliches
enthält.
Zwei kleinere Arbeiten betreffen die bayrische Geschichte. Die Existenz
von Waffen und Artilleriehandbflchem im bayrischen Armeemoseum aas der
Zeit nm die Wende des 17. Jh., welche Erfindungen und wissenschaftliche
Methoden der NZ. antizipieren und dabei von einer flbereinstimmeiiden
Bildung der Yerfertiger zeugen, hat Wttrdinger^^ veraniafst, die Qnelle
der letzteren zu suchen. Dieselbe fand sich in einer wissenschaftlich-
praktischen Artillerieschule, welche 1685 durch Kurfürst Max Emanuel von
Bayern errichtet worden ist und bis in den Anfang des 18. Jhs. bestanden
hat. Ihre Leistungen und Erfolge lassen sich in der Kriegsgeschichte, vor-
nehmlich bei den Belagerungen, sowie in der Fachlitteratur während ihres
Bestehens und zum Teil noch bis 1730 deutlich verfolgen. — HeigeP^)
hat, vornehmlich nach den neuesten Publikationen, die Beziehungen KarfQrst
Max Emanuels zu der Insurrektion unter dem jüngeren Rakoczy untersocht.
Der letztere hat, wie jetzt ersichtlich ist, seine Hoffnungen in dem Aufstand
ganz auf die Aussicht begründet, den Kurfürsten zur Annahme der ungarischen
Krone und Ludwig XIY. zur Unterstützung dieses Planes zu gewinnen. Der-
selbe hat 1705/8 auf ungarischer Seite eine grofse Rolle gespielt, weil
die französische Diplomatie Rakoczi Erfolg hoffen liefs und dieser sanguinisch
genug war darauf zu bauen; Max Emanuel seinerseits, der damals von
seinem Land vertrieben war und aus eigenen Kräften das Unternehmen
nicht einmal beginnen, geschweige durchführen konnte, hat sich nie definitiv
zustimmend erklärt, weil er von vornherein an der Hilfsbereitschaft Frank-
reichs zweifelte und weit eher als Rakoczy die Komödie durchschaute.
KirohengeBohiohte.^^^^) Die Fortsetzung der Mitteilungen Kramers
zur Jugendgeschichte Zinzendorfs ®^) bietet, gleichwie der erste Artikel, wenig
Positives; es ist aus den Briefen seiner Erzieher und Verwandten nnr za
ersehen, dafs man auf dem Pädagogium wie in der Familie mit dem Knaben
unzufrieden war, aus seinem Betragen wie seinen Briefen nach Hause anf
einen hochfahrenden , lieblosen und unaufrichtigen Charakter schiefe. —
Burkhardt^^) liefert anläfslich einer polemischen Bemerkung Kramers Er-
gänzungen zu dessen Arbeit aus dem Archiv zu Hermhut, aus autobiographischen
Aufzeichnungen Zinzendorfs, die zu ergeben scheinen, dafs jene Äuf^rongen
des jungen Grafen provoziert wurden durch dessen Hofmeister, der den
57) WUrdinger, Bestrebungen d. Kur f. Max Emanuel v. Bayern, den wisaenflchftftl*
Geist in seinem Heere durch Errichtg. einer Artillerie-Schule zu heben (1685), sowie deren
Erfolge (1685—1730): MUnchener SB., S. 355—68. — 58) Heigel, D. Beiiehgen
d. Kurf. Max Emanuel v. Bayern zu Franz Rakoczy 1703 — 15: ib. S. 117—46.—
59) A. Stein (H. Nietschmann), August Hermann Francke. Zeit- u. Lebensbild a. d. Periode
d. dtsch. Pietismus i. 2. Aufl. Mit 1 Bildnis i. Stahlst., 9 YoUbildem u. 2 Textbildorn
i. Holzst. (= Dtsche 6.- u. Lebensbilder von A. S. [H. N.j III.) Halle, Waisenhaas. 6 •
Xn, 357 S. M. 8,60. (Keine historische Darstellg., sondern e. populäre Erzählg., welch«
d. Vorginge auf historischer Grundlage bis ins Detail auszumalen versucht, wie sie geweaen
sein konnten.) — $0) Schumann, Joachim Bartholomaeus Meyer: ADB. 21, S. 683/4-
(1624—1701, geistlicher Liederdichter.) — 61) Krause, Mithobius v. Mlthofen: ib. 22,
S. 12/4. (Alte Familie, deren wichtigste Mitglieder im 17. Jh. lebten. Unter diesen HektorH.
1600 — 55, Protestant. Kanzelredner u. theol. Schriftsteller, zuletzt mecklenburgiseber
Superintendent.) — 61M Konversion der Prinzessinnen Elis. Charl. v. Pfalz u. Elis. Christiae
V. Wolfenbttttel, vgl. Ko. 54, 56; Andreas M. Müller No. 65». — 63) O. Kramer, Zur
Jugendgeschichte Zinzendorfs (Schlufs): Kirchl. MSchr. 4, S. 19—38. — 6S) O. Burkharde,
Zu Zinzendorfs Jugendgeschichte: ib. S. 299 — 304.
II. A. Heidenhain: DeuUchUnd 1618—1713. 111,41
Knaben tyrannisierte und seinen Einflufs auf denselben benutzte, um persön-
liche Vorteile herauszuschlagen. Vf. schreibt diesen Jugenderfahrungen einen
günstigen Einfluls auf Zinzendorfs Charakter zu, den sie abgehärtet und
gereift haben sollen. — Knuth^^) lenkt unsere Aufmerksamkeit darauf hin,
dals unter dem persönlichen Einflufs August Hermann Franckes und der
Wirkung des Pietismus in seiner Jugendzeit sich ein ganzer Kreis von
Kirchenliederdichtem entwickelt hat, den man wohl als eine 'hallische Dichter-
schale' bezeichnen könnte.
Zur allgemeinen Kulturgesohichte ist aufser dem, was die besprochenen
Werke von Bodemann und Muret^'^) bieten, nichts zu verzeichnen.
Die Geschichte der Wissenschaften, •*») der Litteratur ••"'*) und bildenden
Künste'*"®®) weist nur kleinere, meist biographische Beiträge auf. Die
Jnbilften der Geburtstage Georg Friedrich Händeis und Johann Sebastian
Bachs haben eine grofse Reihe von Festartikeln, ^^"•®) aber keine bedeutendere
Pnblikation hervorgerufen.
64) G. Knuth, Die Hallesche Dichterschule : Kirchl. MSchr. 4, S. 798—805. —
65) S. No. 52 u. 56. — 65*) V. BUlow, Andreas M. Müller (Greifenhagias): ADB. 22,
S. 512/4. (1630—94; Theolog und Orientalist, namentlich Sinologe.) — 66*) Hille,
•lohnmes Meyer: ib. 21, S. 209 — 11. (Geb. 1606, Todesjahr unbekannt. Kartograph.) —
6|k) Schneider, Zur G. d. Physik im 17. Jh. (I. Abt.). Prog. No. 553 d. kgl. Gymn.
z. Ellwangen. Ellwangen, Weil. 4^ 31 S. — 660 ^®K®^^' Daniel Wilhehn Moller:
ADB. 22, S. 124. 1642—1712. (Polyhistor. Geb. in Prefsburg, studierte in Deutschland,
ntofste nach seiner Rückkehr ins Vaterland seines Protestantismus halber wieder ins Reich
äieheD, starb als Professor der Geschichte und Metaphysik an der nttmbergischen Hoch-
ackole Altdorf.) — 66^) A. Duncker, D. Erwerbg d. PfAlzer HofbibUothek durch d. Land-
grafen Karl V. Hessen-Kassel i. J. 1686: GBl. f. Bibliothekswesen 2, S. 213 — 25. —
67) K. Di 8 sei, D. sprachreinigenden Bestrebgen. im 17. Jh. Festschrift z. Einweihg. d.
Wilhelmsgymnas. z. Hamburg, hrsg. v. Direktor u. Lehrerkollegium desselben. S. 97 — 113.
Bifflbarg, Meissner. 4®. — 68) H. Oesterley, Bibliographie d. Einzeldrucke von Martin
Opitz' Gedichten u. sonstigen Schriften: GBl. f. Bibliothekswesen 2, S. 383—416. — 69) K.
Pialsiek, Otto von Guericke. Biographische Ergänzgen. I. Otto v. Guerickes Sammig.
lAtein., frz., italien., hollfind. u. deutscher Sinnsprüche. K. e. im Stadt-A. z. Magdeb. gef.
^iginalanfzeichng. Geordnet u. mit e. Übers, hrsg. Prog. Ko. 240 d. Guericke-Schule zu
Vigdeb. Magdeburg, Baensch jun. 4®. 51 S. Enthält e. Lebensabrifs Guerickes. —
?•) 6. Krause, Diederich von dem Werder: MYAnhaltG. 4 (1884), S. 30—54. —
71)?. Bülow, Johann Möller: ADB. 22, S. 143/4. (Dichter, 1623—80.) — 72) F.
Jancker, Hans Michael Moscherosch: ib. S. 351/7. (Philander von Sittewald.) — 73) H.
Hitzigrath, Andreas Gryphius als Lustspiel-Dichter. Programm No. 233 des Gymnasium
w Wittenberg. 4®. 20 S. — 74) Huebner, D. Lausitzer Dichter Aug. Ad. v.
Hao^tz. £. Beitr. z. Litt.-G. d. 17. Jhs. Prog. No. 417 d. kgl. Progymnas. z.
Tnrbsch. Trarbach, Ropp. 4^ 26 S. — Geistliche Dichter, vgl. unter 59—61 u. 64. —
75)J. R. Bahn, Dietrich Meyer: ADB. 21, S. 564. (Radirer, 1572—1658.) — 76) Th.
Distel, Kl. Notizen üb. d. kurfÜrstL Bildhauer Zacharias Hegewald: ZMuseologie etc. 8,
H. 35. — i^i^^ Th. Hach, Der Blumenmaler Peter van Kessel: RepKunstwissensch. 8,
^■530/5. — 78) A. 11g, TheophUus PoUak: ib. S. 424—35. — 79) G. Upmark,
JenmiaB Falk in Schweden und seine schwedischen Stiche: ib. S. 306 — 24. — 80) Hg?
^Mn v. Meytens: ADB. 21, S. 662/4. (1695—1770, Maler.) — 81) Zur Feier d. 200 j.
Gebortatages J. S. Bachs: NEKZ. (1885), S. 177/8. — 88) Zur Feier des zweihundertj.
OebutfitagB Händeis: ib. S. 112/3. — 88) W. Lackowitz, Johann Sebastian Bach:
AUgdtsehesKuDStbl. 4, S. 46/8. — 84) id-« C^eorg Friedrich Händel: ib. S. 28—30. —
S5) Die musikalischen Jubiläen d. J. 1885: Grenzboten 44, 2, S. 199—206. — 86) Georg
Friedrich Händel: AELKZ. 18, S. 145/7. — 87) Johann Sebastian Bach: id., S. 245/8.
-88) A. Merx, Zum 200 j. GeburUtag Johann Sebastian Bachs: PKZ. 32, S. 257—65,
:!83— 94. — 89) H. G. Bach, Bach u. Händel in ihrer Bedeutg. f. d. ev. Kirchenmusik
<LQ«ch ihrem Verhältnis zu einander: Ev. Kirchzg. f. Österreich. Abgedr. protest Kirchzg. 32,
8.343/7. — 90) G. Goebel, Konsistorialrat, Bach, Haendel; Kirchl. MSchr. 4, S. 512—21.
Mitchell, die letzterer in seineu Berichten nach London ans OherüE
ein direktes nnd gleichzeitiges Zeugnis Über den Feldzngsptan v(
welches bisher fehlte, bekannt geworden ist. — Eine andere Publike
Berliner Akademie zur Geschichte Friedrichs des Großen war im Ja
begonnen worden, erlitt dann aber eine Unterbrechung, weil der
geber sich der Redaktion der ersten Serie der 'Politischen Eorres
zu unterziehen hatte. Die nunmehr vorliegende Fortsetzung der 'Pre
Staatsschriften' *) betrifft die Friedenszeit zwischen dem zweiten seh
und dem sieben jährigen Kriege. Es handelt sich bei dieser Pa
um eine Sammlung derjenigen politischen Kundgebungen, die ihrer
Standpunkt der preufsischen Politik vor der Öffentlichkeit vertraten
den offiziellen Schriften, Deduktionen, Manifesten, RundscbreibeD
andere her, die jedes offiziellen Anstriches enthehren, gleichwohl i
den leitenden Kreisen hervoi^cgangon oder von da aus veranlalsl
sind, Zeitungsartikel, Flugschriflen, Pamphlete. In Prenfsen gew
die Zeit nach 1740 diese Litte ra tu r der Staatsschriften und vei
Staatsschriften, diese offizielle und offiziöse Publizistik, dadurch i
besonderes Interesse, dafs der König persönlich der pnblizistiscbon
i'ine grolse Aufmerksamkeit zuwandte und nach verschiedenen Rii
selbstthätig in dieselbe eingriff. Dem Bearbeiter der Sammlung
Aufgabe gestellt, den einzelnen zur Reproduktion gelangenden Staats
und Flugschriften au der Hand der Akten Einleitungen voranzni
die das volle Verständnis jeder dieser Kundgebungen durch I>
ihrer Genesis und ihrer Zusammenhänge, durch den Nachweis c
stebungszeit, des Vf., der praktischen Wirkung zu erschliefeen
sind. Verbreitete sich im ersten Bande eine längere allgemeine E
Ober die verschiedenen äufscren Formeu dieser Schriften, über die
sation der preufsischeu Publizistik, den Anteil des Königs und sei
arbeiter im Kabinett und im auswärtigen Ministerium, Aber den entspri
publizistischen Betrieb der anderen Höfe, Ober den Zustand der d
deutschen und europäischen Presse, der Zeitungen und Monatsschi
in. K. Koser: Deutschland 1713—1786. lU 43
genossen während der zehn Friedensjahre nach dem Dresdner Doppelfriedens-
schlösse Yorausgeschickt ; es folgen dann in sechs Gruppen (der Dresdner Friede
and seine Ausführung 1746 — 50 ; zur nordischen Politik Preufsens 1746 — 51 ;
Beziehongen zu Sachsen und Polen 1746 — 54 ; Preufsens Stellung zu dem
Projekt einer römischen Königswahl 1750/1 ; die preufsischen Ansprüche
uf Ostfriesland 1744 — 53; Konflikt mit England wegen des Rechts der
Centralen zur See 1752/6) 36 verschiedene Schriften, jede Gruppe mit
iiner allgemeinen und jede Schrift mit einer besonderen Einleitung.^*)
Anläfslich einer Bemerkung in dem Tagebuche des königlichen Vor-
esers de Gatt (2. Juli 1759) 'Alle jungen Offiziere arbeiten an Diarien'
rar in der Einleitung zu der Publikation der Cattschen Aufzeichnungen
JB. 1884, lü 41, 42) auf die Bedeutung dieser Diarien-Litteratur für die
}berUeferung des siebenjährigen Krieges hingewiesen worden. Auf die
lort gegebene Anregung hin hat 0. Herrmann im Rahmen einer Unter-
nchong über die Quellen des Geschichtswerkes von Tempelhoff diesen gedruckt
md hds. in grofser Zahl erhaltenen militärischen Tagebürchem sein Augenmerk
agewendet und eine Klassifikation derselben, wie der primären Quellen
nr militärischen Geschichte des siebenjährigen Krieges überhaupt, gegeben. ')
5iner erneuten Erörterung (vgl. JB. 1879, III, 29; 1880, III, 25*; 1884,
n, 42*) sind die Memoiren Friedrichs II. über die beiden ersten Kriege
mterzogen worden.*)
Darstellungen, Bei dem Friedensschlufs und dem Bündnis zwischen
laiser Karl VI. und Philipp V. von Spanien 1725, wodurch die hartnäckige
'eindschaft von fünfundzwanzig Jahren in das intimste Einvernehmen ver-
rändelt ¥rurde, haben für die Entschliefsung dem Kaiser handelspolitische
Erwägungen den Ausschlag gegeben; das zur Zeit erreichbare Material für
ie Geschichte dieses Wendepunktes in einer von der Forschung noch sehr
ernachlässigten Periode hat E. Bahn*) mit Hervorhebung jener handels-
olitischen Seite zusammengestellt. Einen Beitrag zur Geschichte des Ursprungs
nd der Anfänge des zweiten schlesischen Krieges lieferte, gleichfalls auf
rrand des gedruckten Materials, M. Marcusc,^) unter besonderer Be-
ücksichtigung der Haltung Frankreichs und mit einem Exkurs über die
reschichtsschreibung des Herzogs von Broglie (vgl. JB. 1884, III, 44).
- Im Nachlafs des am 15. Januar 1883 plötzlich verstorbenen Professors
1. Bratuscheck fand sich ein Ms., in welchem sich eine schöne Vorarbeit,
ez. Einleitung zu einem von dem Vf. geplanten gröfseren Werke über
ie Philosophie Friedrichs des Grofsen erkennen liefs; Freundeshand hat
iese Schrift ') zum Druck befördert. Das Thema, die Erziehung des Kron-
8*) X Lucchesini, Gespräche mit Friedrich II.: JB. 1884, III, 42». — 3) 0.
errmann, Über die Quellen der Geschichte des siebonjähr. Krieges von Tempelhoif.
erÜn, Druck von G. Schade (Dissert.). 78 S. Rez.: DLZ. (1886), No. 33 (W. Wiegand, zu-
immend); HZ. 57, S. 538 (A. Naud^, desgl.); GGA. (1886), S. 768 ff. (G. Winter, scharfe
otgegnung auf die Angriffe H.s gegen die Ergebnisse der JB. 1884, III, 44**^ verzeichneten
Dtersnchung W.s; vgl. auch W. in den Jahrbb. für die deutsche Armee u. Marine 1886»
»pt). — 4) H. Disselnkötter, Beiträge zur Kritik der Histoire de mon temps Friedrichs
u Grorsen. Eingeleitet von W. Maurenbrecher. (= Histor. Studien, hrsg. von W.
rndt u. s. w. Heft 14.). Leipzig, Veit & Comp. VIII, 139 S. — 5) E. Bahn, Die
eranlassnng der Wiener Verträge von 1725. Programm No. 63, K. Luisen-Gymn. zu
«rlin. 4®. 30 S. — $) M. Marcuse, Zur Gesell, des Jahres 1744. Programm No. 61,
«ibniz-Gymn. zu Berlin. 4^. 23 S. — 7)^Bi'<^tuscheck, Die Erziehung Friedrichs d. Gr.
Steinern Vorwort von E. Mätzner. Berlin, G. Reimer. VIII, 130 S. Rez.: Neue
liKtär. BU. (1885), Juniheft; MHL. 14, S. 15G.
ii *
•» - j ,
■> * ^ ^
III 44 ^' J. Hermann: Neueste insbesondere deutsche Geschichte seit 1815.
prinzen, abschliefsend zu behandeln, verhinderte den Vf. die Unzulänglichkeit
seines Materials; die Masse der einschlägigen Akten des königlichen Hans-
archivs blieb fast ganz unbenutzt, denn das Einzige, was aus diesem Archiv
mitgeteilt wird, ist ein interessanter, bisher unbekannter Brief des Kron-
prinzen vom 10. November 1735 über seine Stellung zu Deskartes. Im Geh.
Staatsarchiv hat der Vf. den hds. Katalog der 1730 verkauften kronprinzlichen
Bibliothek eingesehen und S. 39 — 51 erschöpfend verwertet. — Der abfälligen
Beurteilung der Strategie des Prinzen Heinrich von Preufsen durch Theodor
V. Bernhardi (vgl. JB. 1881, III, 23) tritt eine Greifswalder Dissertation*)
entgegen, deren Vf., in der Auffassung der militärischen Grundfragen an
Delbrück (vgl. JB. 1884, III, 45) sich anschliefsend, die Darstellung Bern-
hardis auch in einer Reihe von Einzelpunkten berichtigt und im allgemeinen
davor warnt, in der Epigonenlitteratur des siebenjährigen Krieges überall
'Heinrichsche Frondeurs' zu sehen; doch werden demnächst bevorstehende
Mitteilungen aus fragmentarischen Memoiren des Prinzen Heinrich ersehen
lassen, dafs dessen oppositionelle Haltung gegen seinen königlichen Bmder
und zugleich die von dem Prinzen ausgegangene Beeinflussung der Über-
lieferung bisher eher noch unterschätzt worden ist.
V.
J. Hermann*
Neueste insbesondere deutsche Oeschichte
seit 1815.
Werke über den ganzen Zeitraum.^) Von besonderer Bedeutung
ist ein Buch, welches z. T. schon dem MA. angehört'*), zum gröfsten und
gerade dem entscheidenden aber der Zeit seit den Freiheitskriegen:
Jastrows preisgekröntes Werk, 'Geschichte des deutschen Einheitstraumes
und seiner Erfüllung'.*) Das Werk ist so einheitlich, kunstvoll auch in
der Form angelegt, dafs wir auf eine Wiedergabe des Gesamteindruckes
verzichten müssen, wenn wir es unsere Aufgabe sein lassen, nur ein (wenn
auch ein besonders bedeutsames) Stück herauszuschneiden. Das zweite Buch,
8) Ro Schmitt, Prinz Heinrich als Feldherr im eiebenjähr. Kriege I. (i756;9K
Greifswald. Dissert. Greifswald, Druck von J. Abel. 160 S. Der erste Teil 'Einleitung
u. Quellenstadien' bertthrt sich mit G. Winter, Zur Gesch. der bist Tradition Über Friedrich
d. Gr.: Zeitschr. fUr allg. Gesch., Kultur, Litteratur- und Kunstgesch. II. — W. Onekes.
Beitrüge zur neueren Gesch. Giefsen, Ricker (Giefsener Studien III.), S. 1 — 13 'Zun Zeit-
alter Friedr. d. Gr.* wendet sich gegen R. Koser: HZ. 61, S. 545/8; vgl. Koser, DU.
(1885), No. 30.
1) H. V. Treitschke, Deutsche Gesch. im 19. Jh. Bd. 3. Bis zur Juli-ReToL
(= Staatengesch. d. neuesten Zeit 26.). Leipzig, Hirzel. VIII, 778 S. M. 10 (geb. M. 11. SH
Ist erst 1886 in d. Bibliogr. gekommen u. daher in diesem Referat weggeblieben. & *^
im nächsten Jg. nachgeholt werden. — 1») Vgl. darüber JB. 1888, II, 395"'. — t) ^'
Jastrow, Geschichte des deutschen Einheitstraumes und seiner Erfüllung. In wiuo»
Grundlinien dargestellt. Gekrönte Preisschrift des allg. Vereins f. deutsche Littsrstsr.
Berlin, Allg. Verein fUr Deutsche Litteratur. Rez. : Der Bedeutung des Gegenstandes oat-
sprechend sind die Rezensionen zahllos, wir heben hervor die von £. B ern e r : MHL. 14 (1886),
S. 373/8. — Selbstanz. d. Vf.: JbGesetzgeb. 1885.
V. J. Hermann, Neueste insbesondere deutsche Geschichte seit 1815. III 45
Der Einbeitstraum' überschrieben, hat zwar zur notwendigen Voraussetzang
ie Darstellung des ^Ursprungs der deutschen Vielheit' (S. 26), bildet aber
em Thema des Buches gegenüber doch sachlich den ersten Hauptteü.
Losgehend yon der Kaisersage, welche der Vf. nicht so einseitig, wie die
leisten Neueren, auf Friedrich IL allein zurttckbezieht und welche er für die
irste und Yolksthümlichste Art des deutschen Einheitstraumes' erklärt, führt
ns derselbe in der Geschichte des ^Traumes' über die Unklarheiten der
febüdeten, ja der Juristen ^ ) und über die kosmopolitische Bildung des
B. Jh. zu den ^Anfängen patriotischen Empfindens' (S. 79, Schüler, selbst
roethe, Lessing), zu dem erwachenden Interesse für Staat und Volk (S. 80).
kn entscheidenden Umschwung datiert der Vf. von Tichtes Reden an die
eutsche Nation' (S. 84). Es folgt die ^Begeisterung der Freiheitskriege',
a deren politischem Verlangen der Vf. einen dreifachen Mangel erblickt ;
8 fehlte die Forderung bestimmter Grenzen, einer bestimmten Staatsform,
iner bestimmten Führung. Dies lyrd einerseits erklärt aus der Geschichte
les alten Reiches mit seinen internationalen Einigungsmomenten und
iebt andrerseits selbst den Erklärungsgrund für die Erfolglosigkeit in der
tichtang einer wirklichen politisch-nationalen Schöpfung (S. 89 — 105.) Der
weite Abschnitt des zweiten Buches schildert uns unter der Überschrift ^das
Crwachen' die theoretisch-wissenschaftliche Klärung der Fragen über die
■"orm der Reichseinheit: 'den Durchbruch des Bundesstaatsgedankens'
S. 112) als des Mittelwegs zwischen Einheitsstaat und Bund (S. 106/9).
Mächtig erhebt sich die deutsche Geschichtsschreibung (S. 130). Die Er-
eichtemng des Verkehrslebens erleichtert auch die deutschen Versammlungen
die der Gelehrten, der Burschenschaft, S. 133). 1848 in der Paulskirche
erdichtet sich die Bewegung zur parlamentarischen Forderung des Bundes-
taats und Wahl des preufsischen Königs zum deutschen Kaiser — 'wiederum
Tfolglos' (S. 186) mangels der erforderlichen 'Berührung mit staatlicher
(acht'. Die dazu berufene, die preufsische, Macht bildet den Ausgangspunkt
ler geschichtlichen Entwickelung im dritten Buch. Dieses (überschrieben:
Die Einheit') läfst aus der 'preufsischen Staatseinheit' (S. 140 — 233) die
deutsche Reichseinheit' (S. 275 — 313) entstehen. Eine unzweifelhaft auf
ichtigem Grunde ruhende Methode der Entwickelung, welche die 'Einheit
les Unterthanenverbandes' und die 'Einheit des Staatsinhaltes' gleichsam
•rfift mit Hilfe eines (beispielsweis gewählten) 'Längsschnittes', der Geschichte,
ter 'Eingliederung der Städte in den Staat.' Ein verdienstvoller Abschnitt ist
[ewidmet der Einheit im Handelsleben. Den Übergang zu der Periode der
ürfOllung des Einheitsgedankens macht der Vf. mit einem umsichtigen Ver-
jeich der älteren preufsischen und habsburgischen Monarchie in ihrer Stellung
n Beutschlaiid. Keine von beiden ist bewufst und prinzipiell deutsch ge-
ichtet; letztere aber thatsächlich undeutsch zumeist, erstere thatsächlich
leatsch; deutsch durch eine völlige Interessengemeinschaft. Unter diesem
leachtspunkt wird der Fürstenbund, der Gedanke eines norddeutschen
Uisertums behandelt. Insbesondere tritt diese Interessengemeinschaft siegreich
n Zollverein hervor, der schon die Vorhalle der politischen Einheit bildet
deutscher Zollverein 1. Januar 1834). -^ Nach dem Scheitern des Versuches
les Frankfurter Parlaments, den Traum ins Dasein eines lebensfähigen
H)litischen Gebildes (Bundesstaat) zu übersetzen, bedeutet Georg Waitz'
2^) Im Anechlafs an seine Untersuchgn. Üb. Pafendorf: JB. 1882, Uli 21*.
III.46 ^* ^' Hermann: Neueste insbesondere deutsche Gesehichte seit 1815.
Aufsatz in der Kieler Monatsschrift (1833) den gewichtigen theoretischen
Fortschritt, dafs das Verhältnis der zukünftigen Zentralgewalt zu der vor-
handenen politischen Macht in den Vordergrund der Debatte trat In die
praktische Agitation übernahm diesen Gedanken (^Deutschland unter Prenlseng
Führung') seit 1859 — 60 der Nationalverein — in bedeutsamer Weise zeitlich
zusammenhaltend mit der Übernahme der Regentschaft durch den späteren
Kaiser-König Wilhelm. Das verdienstvolle — so knapp gehaltene und doch
so inhaltreiche — Buch schliefst (S. 278 — 314) mit der Darstellung der 'deutschen
Reichseinheit', mit ihrer Einheit des Reichsgebiets (festen Grenzen gegen
das Ausland), mit derjenigen des Reichsuntertanenverbandes und derjenigen
des Staatsinhalts im Reich (Finanzen ; Justiz ; Post, Münze, bezw. Papiergeld,
Reichsmetermafs ; Inneres, auch Kirchliches; Reichskriegsmacht; Vertretung
nach Aufsen, deutsche Kolonialpolitik). Anmerkungen nebst sehr schätzens-
werter Litteraturangabe S. 315 — 39 sind angehängt. Das kleine Werk dOrfte
sich anschliefsen der nicht geringen Zahl gerade kleiner Bücher, die einen
Einflufs auf die Entwickelung der Wissenschaft geübt haben; insofern
wenigstens, als an ihm in absehbarer Zeit niemals ein Forscher auf dem
Gebiete neuester deutscher Geschichte dürfte vorübergehen können. Be-
sonders wertvoll sind di^ wirtschaftsgeschichtlichen Abschnitte. ^*)
Unseren Zeitraum umfafst fast völlig die sehr gründliche und brauch-
bare auf archivalischer Grundlage ruhende Forschung von v. Wen gen,*/
welche nominell auf das Jahr 1866 bezüglich, dennoch in einer sehr gut (Idar
und knapp) geschriebenen Einleitung — unter hannoverisch -preufsischem
Gesichtspunkt zwar — die ganze Geschichte des deutschen Bundes durchgeht.
Schon in der Vorgeschichte stellt der Vf. die hannoversche Politik Preufeen
gegenüber als vorsichtig, wenn auch niemals freundlich dar. In den Wochen
vor der Kriegserklärung schwankte die Entscheidung über die zu wählende
Stellung zwischen den Parteien bis zuletzt: des Königs allerpersönlichstes
Eingreifen (Briefwechsel mit Kaiser Franz Joseph) entschied für die Kata-
strophe. Das allzu persönliche Regiment, das er allezeit geführt, (indem
er z. B. stets das Präsidium des Staatsministeriums sich vorbehielt, um keinen
der Minister mehr als Fachminister sein zu lassen) gipfelt in der damaligen
Politik und rächt sich furchtbar. Mit grofser Klarheit und Übersichtlichkeit
entwickelt der Vf. die auf beiden Seiten in Betracht kommenden Streitkräfte,
die Marschbewegungen (wobei sehr brauchbare und anschauliche Terrain-
schilderungon gegeben werden) und die kriegerischen Operationen. Hierbei
ist eine besonders hübsche Stelle die Erzählung des Überfalls von Stade
(S. 335 — 53). Das Hauptinteresse nimmt natürlich der Rückzug des Königs
und des Gros seines Heeres auf Göttingen und dann weiter auf Heiligenstadt
und Langensalza in Anspruch. In durchaus befriedigender Weise wird das
Nichtgelingen der Verbindung mit den Süddeutschen erklärt. Kurz vor
$) X Th. Flathe, Zeitalter d. Restaur. etc. S. 705—33. Berlin, Grote. Ist die Fort«.
V. JB. 1883, III, 46', wird zusamm. m. d. Schlafs bespr. JB. 1886. — S*) X J. Tanscher.
Gesch. der Jahre 1815 — 71. Kurz zusammengefafst. 1 Lief. Gotha, F. A. P«rtkfli>
VII, 123 S. M. 2. (Scheint populär.) — 4) X F. v. Koppen, Die Hohenzollem «*
das Reich. Von d. Grund, des brandb.-preufs. Staates bis zur Wiederherstellung des deutsch.
Kaisertums. Bd. 1. (Schlufs) u. 2. Bd., 7.— 17. H., S. 225(1)— 474(96). Glogan, Flemming-
k M. 0,50. Mit 28 eingedruckten Holzschnitten, 7 Holzschnitttafeln, 1 Chromolith., 2 Kartsn.
— 5) Fr. V. Wen gen, Gesch. der Kriegsereignisse ewischen Preufsen und HannoTer 1866.
Mit Benutz, autenth. Quellen. 1. — 3. Lieferung. Gotha, F. A. Perthes.
V. J. Hermann: Neueste insbesondere deutsche Geschichte seit 1815. III 47
der Entscheidung bricht der für unseren Bericht vorliegende Teil des
Boches (S. 480) ab.
Kin»e1ne Punkte^) unserer Periode berühren Werke, wie Alfred
TonRenmonts persönliche Erinnerungen an König Friedrich Wilhelm IV.,
mit dem ihn Kunst- und wohl auch wissenschaftliche Interessen verbanden ; ®)
militärische Keminiszenzen, wie die Hart mann sehen u. A.,^'^^) besonders
1870/1 betreffend; litterarische ^^) u. a. ^'). — j
Die Kämpfe der preufsischen Regierung und des Reiches mit der Kurio
and der ultramontanen Partei behandelt Wiermann^^) von den Anfängen
les Streits unter dem Ministerium Mühler (1871) bis zu den neuen Friedens-
^tzen' und zum Paderborner £rlafs (1885). W. unterscheidet zwischen
»nem Kampfe mit der bischöflich-päpstlichen Kirche, welche zu kirchlichen
Zwecken gekämpft habe und für dieselben jetzt den Frieden wolle, und mit
1er ^Demagogie des niederen katholischen Klerus,' welche die Fortdauer des
Sampfes für ganz andere Zwecke (weifische, polnische etc.) brauche ; diese
Agitatoren hätten im Laufe des Kampfes eine Macht gewonnen, dafs die
preafslBchen Bischöfe nicht mehr Herren ihrsr Diözesen seien. Der Kampf
nit der Kirche könne als beendigt gelten; Kirche und Staat würden in
jener Demagogie ihren gemeinsamen Feind erblicken. Von diesem Standpunkt
L8t die Darstellung getragen. Derselben sind Aktenstücke zuweilen in extenso,
»meist in Auszügen oder Umschreibungen des Inhalts einverleibt.
Unter den zahllosen Lebensbildern heben wir als hervorragend durch
ien Gegenstand bezw. die Darstellung einige heraus.
Aus dem Kreise der Staats- und Heeresleiter *^"^^) ragen hervor
lie beiden Hünengestalten Bismarck und Moltke. Da der erstere im Be-
ichtsjahr mit seinem 70. Geburtstag zugleich sein 50jähriges Dienstjubiläum
5^) X F. Forster, Deutschlands Kriegs- und Friedenshelden. Geschichte der Einigungs-
riege 1864, 66, 70/7 1, nach den vorzuglichsten Quellen für die Mitkämpfer und das deutsche Volk
wb. Bd. 1 1. — 7. Liefer., Bd. 2 8.— 16. Liefer., 1. Bd. S. 1(289)— 288(462), 2. Bd. S. 1—260.
ferKn, Hempel. k M. 0,50. Scheint populär *mit vielen Schlachtplänen und Übersichtskarten,
•hlnichen Porträts von Feldherren , Staatsmännern und verschied, anderen Abbildg.' —
1) Al£r. von Reumont, Aus K. Friedr. Wilh. IV. gesunden und kranken Tagen. 2. un-
«inderte Auflage. Leipzig, Duncker u. Humblot. XIII, 579 S. M. 10. — 7) J.
'.Hartmann, Erinnerungen eines deutschen Offiziers. 2. unveränderte Auflage. 2 Teile,
^'iesbaden, Bergmann. VIII, 337 u. VI, 307 S. M. 10,60. Vf. ist Generallieutenant z. D.
~8)id., Erlebtes aus dem Kriege 1870/71. Wiesbaden, Bergmann. VII, 248 S. M. 5,60.
- 9) [Anonym]. Der franz.>deut8che Krieg (Die Sachsen vor Paris) 1870/71. Notizen und
^nemngen eines katholischen Priesters aus der Umgegend von Paris. Grofsenhain, Baumert
I. Eenge. 113 S. M. 1. Einzige autoris. Übersetzung. — 10) Maurice Grf. von Hdrisson,
I'igebnch eines Ordonnanz-Offiziers Juli 1870 bis Febr. 1871. Autoris. Ausgabe. 1. u. 2. Aufl.
IngBbarg, Gebrüder Reichel. 429 S. M. 4. — H) Th. Fontane, Christ. Friedr.
icherenbeig und das litterarische Berlin von 1840 — 60. Berlin, Hertz. 260 S. M. 5
V^ H. 6,20). — IS) Rawald, Aus meiner Festungs-Zeit. 1. — 3. Heft. Halle,
Uemmerer & Co. 31 S. M. 0,50. — 13) H. WiermanUf Gesch. des Kulturkampfes.
Jnpning, Verlauf u. heutiger Stand. Leipzig, Renger. IV, 329 S. — 13^) X id. , Kaiser
^ilhehn u. seine Paladine. £. Lebensbild f. d. deutsche Volk, mit 4 Porträts (Kaiser,
^onprinz, Bismarck u. Moltke). Volksausgabe zum 25j. Königsjubiläum unseres Kaisers,
iopag, Renger. IV, 156 S. 1.— 10. Tausend. — 13*) X Osk. Meding, 88 Jahre in
'fanbe, Kampf und Sieg. Ein Menschen- und Heldenbild unseres deutschen Kaisers.
^ttfcart, Deutsche Verlags- Anstalt. M. 2. Als Festgabe ftlr das deutsche Volk, herausgegeb.
•n Carl Hallberger. — 13®) X H. Wiermann, Prinz Albrecht von Preufsen, Regent
OD Brannschweig. Biogr. Skizze. Berlin, Luckhardt. 20 S. Mit (Holzschnitt-) Porträt.
- IS**) X Chlodw. Karl Victor Fürst v. Hohenlohe-SchillingsfUrst. Statthalter von Elsafs-
«thringen. Eine biogr. Skizze. Metz, Scriba. 25 S. M. 0,50. Mit Porträt.
111,48 ^^' J* Hermann: Neueste insbesondere deutsche Geschichte seit 1815.
beging, so hat es in dem Jahre eine ganze Bismarckslitteratur (und zwar
keineswegs vorwiegend populärer Natur) gegeben. >*-^**) Für Moltke ist
höchst brauchbar die in zweiter Auflage erschienene Darstellung des Tflbinger
Zeitgeschichtschreibers W. Müller **'^*») — Eine Verteidigung des bekannten
parlamentarischen Mitgründers des deutschen Reiches, der freilich im vollen
Bruch mit seinem einstigen staatsmännischen Bundesgenossen aus dem Leben
schied, £duard Laskers, scheint Freunds kleine Schrift. ^®) Es mufs erwünscht
erscheinen, dafs jeder, der etwas Sicheres über ihn und seine politische
Entwickelung angeben kann, dies thue, damit die der Aufklärung bedflrfdgen
Punkte aufgehellt werden.
Grofsistdie Zahl der Lebensbilder von Männern der Wissenschaft/^)
Kunst, ^•^) Kirche. Auf der Grenze beider Kreise stehen Männer wie
Franz Lieber,^') Wackernagel,**) Friesen,**) auch die Brüder Grimm;")
vor allem aber die Historiker, von denen K. W. Nitzsch als hervorragend
in der Aufhellung der deutschen Nationalökonomie des Mittelalters dnrch
Jastrow**) aufgezeigt wird, während Dahlmann zum hundertjährigen Ge-
burtstag in Kiel **) und Bonn '^) berufene Charakteristiker fand. Über
unsern J. G. Droysen besitzen wir seit dem Berichtsjahr einen knrzen
14) Dr. Wilh. G ör 1 a c h , Fürst Bismarck. Eine Lebensbeschreibung. Bis aaf die neaette
Zeit fortgesetzt von Prof. Dr. Egelhaf. Stattgart, Kohlhammer. VI, 113 S. H. 1. Mit
1 Holzschnitt-Portrttt. — 14») * ^* Jabelsehrift zum 50 j. Amtsjubilftum des Fürsten Bismsrck.
(= Der kleine Foschinger. Bismarck in Frankfurt.). Leipzig, Renger. IV, 132 S. M. 3.
Mit 1 Holzschnitt-Bildnis des Reichkanzlers aus dem Jahre 1883. — 14^) Kemwort«
Bismarcks 1847 — 85. Festgabe zur Jubelfeier des Reichskanzlers. Leipzig, Findel. X^i
96 S. M. 1. — 14«) L. Hahn, Fürst Bismarck. Sein polit. Leben u. Wirken, urknndl
in Thatsachen u. d. Fürsten eigene Kundgebungen dargestellt. Vollst., pragmat. geordnete
Samml. der Reden, Depeschen, wicht. Staatsschriften u. polit. Briefe des Fürsten. IV. Bud.
1875 — 85 bis zur Nationalfeier des 70. Geburtstages des Fürsten. Berlin, Hertz. 1886.
XV, 684 S. M. 11. Über die früheren Bände vgl. die früheren Jahrgänge dieser JB. -
14d) Wilh. Müller, Reichskanzler Fürst Bismarck, Jubil&umsauBgabe, 1.— 10. Tnseni
Stuttgart, Krabbe. VU, 282 S. Mit Holzschnitt-Portr. — 15) i d. , Generalfeldmarschall Gnf
Moltke. 2. Auflage. Stuttgart, Krabbe. 1. Aufl. s. JB. 1879, III, 53*. — 15*) XE
Wie r mann, Generalfeldmarschall Grf. v. Moltke. Ein Lebensbild f^r das deutsche Volk.
Leipzig, Renger. VII, 216 S. M. 2. Mit Holzschnitt-Porträt. — 16) L- Freoid,
Einiges Über Ed. Lasker. Geschrieben bei Gelegenheit von kritischen Randglossen zu *-
überflüss. Note. Leipzig, (Pfau). IV. 63 S. M. 1,60. — 16») X Eug. Obach, Sir Willis«
Siemons als Erfinder und Forscher. London, Siegle in Kommiss. 188^ 54 S. Yortngi
geh. im deutsch. Verein f. Kunst u. Wissensch. zu London (German Athenaeum) 2S./3. 84.
— 16») X Dr. W. F. Bessers letztes Lebensjahr. Halle, Frickes Verlag. 12. 89 8.
M. 4,40. Bezieht sich auf den Kirchen-Rat. — 16^) X Ludw. Richter, Lebeu-
erinnerungen e. deutschen Malers. Selbstbiographie nebst Tagebuchniederschriften n. BrisfeS'
Herausg. v. Heinr. Richter. 1. u. 2. Auflage. Frankftfrt a./M., Alt. VIl, 478 8.
M. 7,50. Mit LichtdruckportrÄt. — 17) Friedr. Wilh. Holls, Franz Lieber. Sein Leb«
und seine Werke. Vortrag, gehalten vor dem deutschen gesellig-wissenseh. Verein zu Nev*
York 6. Dez. 1882. New-York, Steiger. 1884. — 18) B«"i- Wackernagel, Wilh.
Wackernagel. Jugendjahre von 1806—33. Basel, Detloff. VIII, 217 S. Mit 2 BUdoiim
in Lichtdruck.— 19) K. Euler, Friedrich Friesen. Berlin, K. Schmidt. Eine kleinen
dem hundertjtthrigen JublUum herausgegeb., sehr lesenswerte Schrift, die kurz das wsnis*
zusammenfafst, was man von ihm weifs. — 20) J- Haufsleiter, Die Brüder Grimm a
ihrer Bedeutung für das deutsche Volk. Ein Vortrag. N5rdlingen, Beck. 26 8. M. O^t^
— 21) J. Jastrow, K. W. Nitzsch. und die deutsche Wirtschaftsgeschichte: Jb. f. Gesetagsb.8
(1884), III, 147—71. Vgl. schon JB. 1883, H, 396^". — 22) Georg Waitz, Frisdr.
Christoph Dahlmann. Gedächtnisrede, gehalten in der Aula der Univ. Kiel am IS. Mai 1885'
Kiel, Univ.-Buchhdlg. 23 S. — 29) Erwin Nasse, F. C. Dahlmann. Rede, gehalten im
Auftrag V. Rektor und Senat der konigl. Friedr.-Wilh.-Üniv. am 13. Mai 1885. Bonn,
Cohen. 34 S.
Vm. 1. A. Bertling: Ost- und Westpreufsen. HJ 49
Nichrof von der Hand unseres, ihm nur zu bald nachgefolgten Max Dancker; *^)
Dillmann *^) und Ebers ^*) — gewifs die berufensten — widmen
Lepsios ein Gedenkblatt; dem bekannten Fflhrer der freisinnigen Schleier-
macherianer in Berlin, Adolf Sydow, seine Tochter.*^)
vm. 1.
A. Bertling.
Ost- und Westpreufsen.
Herzog^tom u. Königreich Preufsen. (Ostpreufsen.) — In die Ge-
schichte des Herzogtums Preufsens, speziell in die Geschichte seiner Städte
fahren uns die urkundlichen Editionen ein. Beckherm^) hat nach dem
^oten Hausbuche' des Königsberger Staatsarchivs zwei interessante Dokumente
veröffentlicht, einmal eine Übersicht über die Steuerveranlagung sämtlicher
Städte des Herzogtums nach einem alten undatierten Anschlag und nach den
Berechnungen von 1673/4 und 1696, sodann als Anhang eine amtliche Rang-
ordnung der Städte, der nach des Herausgebers Meinung die Einwohnerzahl
ZQ Grunde liegt. Demselben Geschichtsforscher') verdanken wir die Edition
der allgemeinen Willkür der Stadt Rastenburg und die spezielle der dortigen
'Hühner' 8) vom Jahre 1637. Über die Zustände der kleinen Städte giebt
uns auch v. Flanfs^) Aufschlufs, indem er das 1730 aufgenommene Protokoll
tber die äufsere und finanzielle Beschaffenheit Dt.-Eylaus veröffentlicht.
Von umfassenderen geschichtlichen Darstellungen ist zunächst
Beckers*) und Paulys*) Geschichte des 2. Ostpreufe. Grenadier-Regiments
^0. 3 zu verzeichnen. Dies Regiment, am 18. Aug. 1685 errichtet und
^Jnng-Holstein' genannt, hatte seit 1698 seine Standquartiere in Ostpreufsen
imd verblieb dort von 1813 vereint in Garnison. Die Erzählung von den
lütrschen und Gefechten dieses Regiments, seiner Formation und Einrichtung,
ffihrt uns durch die ganze Geschichte des preufsischen Staates hindurch.
Triedbergs Schrift,^ deren erste Hälfte zur dreihundertjährigen Jubelfeier
der ehemaligen Landesschulen zu Tilsit, Lyck und Saalfeld herauskam, giebt
!S4) ^^Bx. Duncker, Joh. Gustav Droysen. Ein Nachruf. 'Biogr. Jb. f. Alter-
tonakimde.' Berlin, Calvary & Co. 12 S. M. 1,20. — 25) A. Dillmann, Gedllchtnis-
(«de tof Karl Richard Lepsius aus Abhndlgen. d. Berl. Akad. Berlin, Dttmmlers Verlag.
f?' i9. 25 S. M. 1,0. — 36) Ct. Ebers, Richard Lepsius. Ein Lebensbild. Leipzig,
^Dgehnann. XI, 390 S. M. 5. Mit 1 Lichtdruck u. 1 Holzschnitt. Kleinere Nekrol. s.
^fi. 1884, I, 7^^. — 37) Marie Sydow, Dr. Ad. Sydow. Ein Lebensbild, den Freunden
««widmet. Berlin, 6. Reimer. 208 S. M. 2,50. Mit 1 Stahlstich.
1) Beckherrn, Bericht, wie die Städte ehemals in Hunderten bestanden, worauf
^ Anno 1673 u. 1674 gesetzet und bei der neuen Revision . . 1698 ... abermals ge-
stellet. Rang der kL St&dte: Altpr. MSchr. 22, S. 602/4. — 3) id., WUlkttr der Stadt
^Kastenburg: ib. S. 585—602. — g) id. , WiUkür der Hübner zu Rastenburg: ib. S. 579—84.
— 4) R- V. Flanfs, RathäusL Inventarium de anno 1730. Von der Stadt Deutsch-Eylau :
ZGYMarienwerder H., 9, S. 71/7. — 5) «^- Becker, Gesch. des 2. Ostpr. Grenadier-
^lUgiments No. 3. 1. TL 1685—1800. Berlin, Mittler & Sohn. XII, 424 S. — 6) E.
J*»oly, Gesch. des 2. Ostpr. Grenadier-Regiments No. 3. 2. TL 1800—85. Berlin,
ICittler & Sohn. XYI, 694 S. — 7) M. Friedberg, BUder aus Ostpreufsen. Ein Bei-
^ zur Yorbereitg. der dreihundertjährig. Säkularfeier der ehemaligen Provinzialschnlen
"nitit, Lyck u. Saalfeld. Einst und jetzt a. der Ostmark des deutschen Ordens. I. Bd.
'niiit, Lohauss. 105 S.
JahiMberiehte der OeseUehtswiiieiiMhjift. 1885. IIL v 4
ni,50 ^™- ^* A. Bertling: Ost- und Westpreufsen.
in populärer Darstellung vor allem eine Geschichte der drei gen. Schalen,
bespricht aber dabei auch die Geschicke und Entwickelang des Landes, dem
sie angehören. Nicht anwesentlich wird durch sie unsere Kenntnis yon dem
Schulwesen, den Lehrern und den litterarischen Erzeugnissen in diesem (öst-
lichen Teile Preufsens gemehrt. — Über Schirrmachers Buch Johann
Albrecht I. von Mecklenburg, dessen politische Pläne sich auch auf das Herzog-
tum Preufsen erstreckten, ist an einer anderen Stelle berichtet.
Über die kirchlich-sittlichen Zustände unter der Bevölkenmg
des Herzogtums geben uns diesmal mehrere Publikationen Aufschlufs. Nach
dem Generalrezefs einer im Insterburger Amte 1638 abgehaltenen Kircben-
visitation schildert Hoenig,^) wie es zu jener Zeit und in jenem Kreise nm
die litauischen und deutschen Bewohner in kirchlich-sittlicher Beziehung
noch recht traurig bestellt war. Rogge^) wieder zeichnet nach dem Ge-
denkbuch eines Pfarrers die Verhältnisse einer Nehrungsgemeinde während
der Jahre 1660/5; sie ist nicht nur recht arm, sondern noch sehr yer-
ktUnmert. Diese Angaben werden durch ein Edi&t des Grofsen Knrfflrsten
bestätigt, welches von einem Ungenannten nach einem älteren Abdruck
aufs neue publiziert worden ist.*®) Dem gegenttber gewährt ein geradezu
lichtvolles Bild R(oquette)s Geschichte ^^) der französischen Kolonie in
Königsberg; die opferwillige Überzeugungstreue der R6fugi6s, ihre rührige
Thätigkeit, ihre gröfsere feine Bildung wurden ein heilsames Ferment in
dieser Ostmark des Landes. Zur Litteraturgeschichte des Herzogtums lieferte
Fischer^*) einen Beitrag, eine Erweiterung und Vermehrung seines schon
früher veröflfentlichten Aufsatzes über R. Robertin. — Über die Entwickeinng
der kirchlichen Poesie und Musik, speziell in Königsberg, werden unsere
Kenntnisse durch zwei Arbeiten bereichert. Ungewitter^') macht uns mit
einem 1546 in Königsberg gedruckten Werke bekannt, das Anweisung znm
musikalischen Komponieren giebt und Thomas Homer zum Yf. hat. Über
die Persönlichkeit und das Leben dieses Autors orientiert uns Reicke^')
aufs eingehendste; Homer ist darnach ein bedeutender Mann seiner Zeit
gewesen, ein hoher livländischcr Beamter, der mit wichtigen Gesandtschaften
betraut wurde und schliefslich für seine Dienste den erblichen Adel erhielt.
— Zimmer^*) führt uns nach einigen kürzeren Mitteilungen über die Pflege
der Kirchenmusik zu Königsberg während des MA. in die Anftnge
der Musikpflege im 16. Jh. und in ihre Blütezeit, die mit der der anderen
Künste im 17. Jh. zusammenfällt. Die hauptsächlichsten Vertreter Qiid
Förderer werden uns vorgeführt, ihre Weise und Werke gekennzeichnet:
aus dem 16. Jh. Herzog Albrecht und der Kapellmeister Kugelmann, dann
der bedeutendste Komponist Job. Eccard, und aus dem 17. Jh. Joh. StobffQS,
Seb. Artomedes, Simon Dach und ihre Zeitgenossen. Die Epigonen des
18. Jhs. werden nur kurz erwähnt.
8) G. Hoenig, D. General-Bescheid der Kirchen-Visitation des Insterburgisehen Amt«
vom Jahre 1638. Vortrag. Insterburg, Wilhehni. 4^ 18 S. — 9) Ad. Rogg«.
Michael Barckhardt, d. Kehrungspfarrer u. s. Cremeinde: Altpr. MSchr. 22, S. 460— 6^-
— 10) * « * Beitr. z. Kenntnis des Religionszustandes in Pr.-Litanen unter d. ChorAnt»
Friedr. Wilhelm; ib. S. 177/8. — 11) A. R(oquette), Zum JubilAom der firanx. Koloni«
in Kgsbrg.: Ev. GemBl. No. 48. — 12) L. H. Fischer, Nachtrüge zu Bobertm« Ge-
dichten: Altpr. MSchr. 22, S. 606—17. — 18) Otto üngewitter, De ratione comp««*^
cantus. Anctore Thoma Homero Egrano: ib. S. 60/2. — 14) B- Reicke, Biogr»!*-
Notizen über Thomas Homer: ib. S. 62/8. — 16) Friedr. Zimmer, KSnigsbeiger Kireheo-
liederdichter u. Kirchenkomponisten: ib. S. 91 — 121. Königsberg, Beyer. 40 S. S.-Ab-
VJULl. 1. A. Bertling: Ost- und Westpreuften. III 51
Ein Werk des Kunstgewerbes beschreibt Bajack,^®) die 1584 besonders
knnstvoll gefertigte Widmungstafel zur Herstellung der Gesundheit Herzogs
Albrecht Friedrich v. Preufsen. Als ihr Verfertiger wird Eberh. Hanslaib
bezeichnet, der aller Wahrscheinlichkeit nach aus Ntlmberg stammte.
Über die Geschichte der Provinz Ostpreufsen unter der Herr-
schaft der Könige, speziell unter Friedrich d. Grofsen berichten drei
Abhandlungen. Baren ^'') bespricht ein in neuester Zeit öfter behandeltes
Thema, die Abneigung Friedrich des Grofsen gegen Ostpreufsen, von der
er Zugesteht, dals sie vorhanden gewesen, aber von der er auch nachzuweisen
rocht, dais sie nicht als ungerecht zu bezeichnen sei. Aus den Vorgängen
des siebenjährigen Krieges sind zwei geschildert worden : Die Schlacht bei
Gr. Jägersdorf (30. Aug. 1757) von Polenz^*) und von D.^*) die Schick-
sale der Stadt Ragnit während der russischen Heereszttge, besonders am
24. Sept. 1757.
Preufsen EönigL Anteils. (Westpreufsen.) — Flanfs^^) verdanken
vir die einzige Urkk.publication, die in Handwerkseinrichtung und Handwerks-
leben eines kleinen westpreufsischen Landstädtchens Finblick gewährt. —
Die geschichtlichen Darstellungen betreffend ist Leidigs*^) Abhandlung zu
verzeichnen, welche mit fleifsigster Ausnutzung des Urkk.materials des Danziger
Stadtarchivs Danzigs Verwickelungen und Verhandlungen mit Gustav Adolf,
während des ersten schwedisch-polnischen Krieges bespricht.
Ober die Geschicke der evangelischen Kirche unter dem
polnischen Zepter erhalten wir Kunde durch eine kleine Schrift Ebels,^^)
der die Geschichte seiner Graudenzer Gemeinde in gedrängter Darstellung
schildert, und durch Schuchs ^^) interessante Mitteilungen über die Gemeinde
der evangelischen Bauern zu Klopczin (Kr. Bereut).
Die Kunstgeschichte Danzigs im besondem und damit auch die
allgemeine Kunstgeschichte hat Ref. ^^) zu fördern gesucht durch eine
Abhandlung tlber Anton Möller, dessen Zeitgenossen und die Zeitverhältnisse
(1600 — 40), in denen des gen. Malers Wirksamkeit sich bewegte. Nach den
Papieren des Danziger Stadtarchivs konnte Ref. eine ganze Reihe neuer
Nachrichten über die damaligen Künstler und ihre Werke bringen, wie
z. B. über die von dem Blocke. Durch diese Nachrichten wird konstatiert,
dafe die Künstler entweder von auswärts nach Danzig eingewandert waren,
oder auswärts, besonders in den Niederlanden gelernt hatten, und wird
weiter erwiesen, dafs sie weit hinein in Polen Werke ihrer Kunst geliefert
haben. So tritt der Zusammenhang der Danziger örtlichen Kunstübung mit
der allgemeinen Entwickelung ins helle Licht und nicht minder, dafs von
1^) Bnjack, D. WidmuDgstafel zur Herstellung der Gesundheit des kranken Herzogs
Älbrecht Friedrich von Preufsen 1. J. 1684: SB. Prussi» 41 Vjahr. S. 29—48. Königsberg,
Oitpr.Zg. — 17) Otto von Baren, D. Zorn Friedrichs des Gr. über Ostpreufsen : Altpr.MSchr.22,
S. 185 — 217. — 18) Herrn. Polenz, D. ScUacht b. Gr. Jägersdorf am 80. Aug. 1757.
(Chronik d. Norkittenschen Güter S. 41/5, siehe II.) — 19) D. , Bericht über die Schick-
sale der Stadt Ragnit im 7 jähr. Kriege, insbes. am 24. Sept. 1757. Von einem Augen-
UQgen erzählt: Insterburger Familien -Kalender, S. 18 — 25. Insterbnrg, Wllhelmi. —
«§) R. y. Flanfs, Gewerks-RoUe der Kürschner zu Konitz nach d. Erneuerung v. 1660:
ZGVMarienwerder H. 19, S. 78—84. — 21) E. Leidig, D. Beziehungen Gustav
Adolfg zu Danzig I.: Zt. d. Westpr. GV. H. 14, S. 1—44. — 22) Ed. Ebel, Gesch. d.
erangei. Gemeinde Graudenz. Z. Feier des 100 jähr. Bestehens der Friedrichskirche. Graudenz,
Bothe. 48 S. — 29) H. Sc buch, £. westpr. Dorfschule im Anfange unseres Jhs.: Zt.
Wwtpr. GV. H. 14, S. 45/7. — 24) Aug. Bertling, D. Maler von Danzig u. s. Zeit,
l^anziger Zg. Sonntags-Beil. z. No. 15, 569, 81, 93, 605.
4*
JJJ 52 Vm. 1. A. BertliDg: Ost- und WestprenlBen.
Danzig ans das Empfangene in die östlich and südlich gelegenen Hinterlande
. verbreitet worden ist. Ein Spezimen dieser Danziger Eunstflbnng am An-
fang des 17. Jhs. ward am Schlüsse des Jahres 1885 in einer Nenheraasgabe
wieder znr Kenntnis gebracht: Anton Möllers Danziger Frauentrachtenbnch
ans dem Jahre 1601, von dem der Buchhändler Richard Bertling eine ge-
treue Faksimile -Reproduktion nach einem der beiden noch vorhandenen
Originalausgaben veranstaltet hatte und das vom Ref. mit einleitendem und
erläuterndem Texte versehen worden ist.*^)
Das wiedervereinte Freufsen. Foumier^^) lieferte mit bekannter
Meisterschaft einen Beitrag zur Geschichte des Tugendbandes nach bisher
noch unbekannten Dokumenten, welche bei Jnstus Gmners Verhaftung 1812
in Prag mit anderen Papieren saisiert worden waren und von denen nach
der an Preufsen geschehenen Auslieferung der Originalstttcke Abschriften in
Wien zurückblieben. Es sind amtliche Geschäftsstacke über Gründung ond
Aufhebung des Tugendbundes, dessen mehrfach redigierte Statuten und Mit-
gliederverzeichnisse u. a. Grüner, der seit 1809 Polizei-Präsident von Berlin
gewesen war und seit Febr. 1811 als Geh. Staatsrat das Departement der
Staatsx)Olizei geleitet hatte und so in den Besitz dieser Papiere gekommen
war, hatte sie wahrscheinlich aus der Registratur fort- und mitgenommen,
damit niemand kompromittiert würde. Aus diesen Dokumenten geht henoff
welches Verhältnis zwischen dem Bunde und der Staatsregierung bestand nnd
dafs Stein von Anfang an dem Bunde abgeneigt gewesen und zwar so sehr,
dafs er dessen Aufhebung beantragte. Steins Nachfolger im Amte haben
seinen Antrag aufgenommen und auch die Aufhebung des Vereins durch-
gesetzt. Diese Vorgänge, die Foumier fesselnd schildert, haben ein an-
bestreitbar historisches Interesse und ein besonderes für unsere Provinzial-
geschichte, da der Tugendbund 1808 in Königsberg gestiftet war und bis
zu seiner Auflösung am 31. Dez. 1809 ebendort seinen Hanptsitz hatte. —
Gerade in dieser Zeit gewann ein Mann, der unter Friedrich d. Gr. heran-
gewachsen und herangebildet diesem Könige die ersten Bethätigungen eines
glühenden Patriotismus in freiwilligem Militärdienst und in hingebender Ve^
waltung eines Zivilamtes dargebracht hatte, seinen überaus grofsen, wohlthfttigen
Einflufs auf seine Zeitgenossen: J. G. Schefiher, der ostpreufsische Patriot
und Schriftsteller. Über ihn hat ein G. L.^^) auf Grund der kürzlich e^
schienenen, von Scheffner selbst verfafsten ^Nachlieferungen zu meinem Leben'
und der 1821 edierten, aber sehr selten gewordenen Autobiographie Scheinen
eine zusammenfassende, interessante Lebensbeschreibung veröffentlicht, die
über viele Beziehungen Scheffhers zu der Zeitgeschichte und der Litteratnr
neuen Aufschlufs bringt. — Wie es mit den Landschulen Westpreafsens
noch zu Anfang dieses Jhs. gar jämmerlich bestellt war, das zeigt Schadi'^)
an einem Beispiele, an der Schule zu Alt-Grabau (Kr. Berent), über deren
Lehrer, Einrichtungen, Zustände er nach amtlichen Aktenstücken ein-
gehend und interessant berichtet.
25) Anton Moellers Danziger Frauentrachtenbuch a. d. Jahre 1601 in gttnMs
Faksimile-Reproduktionen, neu lierausgegeben nach d. Originalholzschnitten mit begleit«Dd«a
Texte von A. Bertling. Danzig, Richard Bertling. 4^ 2 Bl., TitelbL u. 20 Taf. 14 S. Text.
— 36) Aug. Foumier, Histor. Studien u. Skizzen. Prag, TempskL S. 301— SO. -^
27) C. L., Kriegsrath J. G. SchefiVier, e. ostpreufs. Patriot nnd Schriftsteller: VuaiS^
Zg. 15099, S. 108/5. — 28) Schuch, 8. o. No. 28.
i
Tm. S. C. Mettig: Uv-, Ect- und Kurland. III^
vm. 2.
C Metüg.
Liy-, Est- und Kurland.
Quellenpublikationen. Ton C. Schirren ist der 3. Bd. der nenen
Quellen zar Geschichte des Unterganges livländischer Selbständigkeit heraus-
gegeben. Derselbe enthält 329 Urkk. aus äem dänischen geheimen Archiv zu
Kopenhagen und umfafst die Zeit von 1560, Juli 16. bis 1562, Dez. 3. Das
Inhaltsregister ist 8 Seiten grofs. Neben den Nachrichten über die Kriegs-
zustände, an denen Schweden, Russen, Polen und der Ordensstaat teilhaben, und
einigen auf die Kulturgeschichte bezüglichen Materialien bringt dieser Band
hauptsächlich Kunde über die Beziehungen des Herzogs Magnus zu Dänemark
und über seine Stellung im Lande. ^) — Die Beilagen zur Biographie Joh.
Albrechts I., des Herzogs von Mecklenburg, bilden einen Bd. Urkk., unter
denen folgende livländische Angelegenheiten behandelnde Materialien in Be-
tracht kommen ; No. 90, 120, 121, 123/7. Von diesen Archivalien ist die letzte
Nummer: Relation über die Reise des Herzogs Christoph z. M. nabh Liv-
land 1555/6 die umfangreichste.^ — Der mir nicht zugänglich gewordene
5. Bd. der Script, rer. Polen, enthält noch Poeichaus Litteraturbericht pro 1885
Briefe des Fürsten Nie. Ch. RadziwiU, Joh. Zamoyskis und Leo Sapiehas
aus den Jahren 1571 — 1633, die auch für die livländische Geschichte von Be-
deutung sein sollen.*) — Zu dem 2. Bd. der 884 S. starken est- und liv-
ländischen Brieflade, welche eine Sammlung von Urkk. von 1561 — 1700 zur
Adels- und Gütergeschichte Est- und Livlands enthält, hat Falck ein Personen-
und Ortsregister zusammengestellt und dadurch das daselbst aufgehäufte Material
der Forschung zugänglicher gemacht. Der Einleitung sind einige 70 Be-
richtigungen und Ergänzungen beigefügt.*) — Die Berichte der Stadtarchivare
von Riga und Reval über ihre Arbeiten sind schätzenswerte Hilfsmittel für
die Quellenforschung; Schiemann berichtet über die Aufstellung und
Katalogisierung der mit dem Namen 'Bücher* bezeichneten Abteilung des
rcYalschen Ratsarchivs. Er teilt dieselbe in folgende Kategorieen ein : Kodices,
Stadtbücher, Ratsprotokolle, Schrägen, die städtischen Finanzen betreffende
Bücher, Nachlafsinventarien, Kaufmanns- und Portorienbücher und hebt das
Beachtenswerteste von den in ihnen enthaltenden historischen Materialien
henor;*^) Hildebrand berichtet über die historisch höchst bedeutende
Abteilung der Aulico-Polonica des rigaschen Ratsarchivs , die wichtige
Materialien für die Zeit von 1561 — 86 in sich birgt*) und über die im
Archiv befindlichen, die Beziehungen Rigas zu Rufsland und Litauen vom
13.— 17 Jh. behandelnden Urkk. '^ — Bruiningk macht auf eine Lehnurk.
1) C. Schirren, Neue Quellen zur Geschichte livld. Selbständigkeit Bd. 8: AG.
Ut-, Est- u. Kurld. 11. Reval, Fr. Kluge. VIII, 881 8. 2 Rbl. 40 Kop. Rez.: Th.
Sduemann, BevaL Zg. No. 260; Rig. Zg. No. 249. — %) F. W. Schirrmacher, Johann
Alteecht L, Herzg. v. Mecklenburg. 2. Bd. 408 S. — g) Script, rer. Polon. Krakau.
- i) P. Th. Falck, Esth- u. livld. Brieflade 2. Tl. Riga, J. Deubner. VIÜ, 108 S.
1 Rbl. 75 Kop. Rez.: Rig. Zg. No. 6; Zg. f. St. u. L. No. 18. — 5) Th. Schiemann,
^- Ordnungaarbeiten im Revaler Stadt- A. Aus dem Verwaltungsbericht des Rev. Stadtamtes.
H. Reval. c 20 S. — 6) H. Hildebrand, D. Rlgasche SUdt-A. im J. 1884: Rig.
SudtblL, S. 267/9. Riga, Hftcker. pro Jahrg. 2 Rbl. 60 Kop. — 7) id., D. Rig. SUdt-A.
ün J. 1888 : ib. S. 60/2.
ni,54 ^ni- 2- ^* Mettig: Liv-, Est- und KnrUuid.
des Ordensmeisters Gotthard d. d. 1562, Feb. 12, aufmerksam, die yielleich^
die letzte livländische Ordensnrk. sein dürfte and teilt eine Urk. des
Bischofs Heinrich von Karland d. d. 1515, April 12. mit; dieselbe enth<
die Yerleihang eines Wappens an Heinr. Wessel and ist insofern ein Unikum,
als sich aufser ihr für die Zeit der Selbständigkeit keine andere gefunden
hat, die sich mit der Verleihung eines Wappens beschäftigt.®) — Th.
Schiemann publiziert aus dem Revaler Stadtarchiv ein Schreiben Joh.
Lohmüllers an den revalschen Stadtschreiber a. a. 1531 über die Stellang-
nahme der Stände zur Reformation ^) und einen Brief Enopkens a. a. 1527,
der über die vergebliche Bekehrung des Franziskaner Bomhouwer handelt^®)
Von Amelung wird eine 'Neue Zeitung' aus Dorpat a. a. 1579 über ein
schreckliches Wunderzeichen am Monde mitgeteilt. ^^) — Die rigaschen Stadt-
blätter druckten Turmknopfnachrichten der Johanniskirche in Riga vom
Jahre 1588 und einige Aufzeichnungen über die Abtretung der Jacobikirche
an die Polen und über den Tumult von 1584^*) ab. — Unter dieser Ab-
teilung dürften auch Platz finden die Mitteilungen aus dem 1625 angelegten
Stammbuche des weitgereisten Rigensers Rötger Hemsing, in dem sich namhaft«
Livländer und interessante Ausländer, zuweilen mit Hinzufügung ihres Wappens,
verewigt haben.**) — In denselben Stadtblättem ist auch des Obervogts
Melchior Dreyling Fheberedung vom Jahre 1663**) veröffentlicht. — Im An-
hang der SB. der kurländischen Gesellschaft für Litteratur und Kunst ist ein
1696 in den Turmknopf der Kirche zu Dohlen gelegtes Dokument **) abgedruckt.
— Vom Ref. wird mit einer Zusammenstellung der Nachrichten über die
rigaschen Vogelfänger der Schrägen derselben vom Jahre 1699 publiziert.**)
— Eine Reihe urkundlicher Nachrichten, meist kürzerer Form, schliefsen wir
hier an : Notizen über das rigasche Theater aus den rigaschen Ratsprotokollen
a. a. 1666 und 1750,^') des Stadtrevisors Eberhard Tolcks Aufzeichnungen über
Karls Xn. Sieg bei Riga, ^®) Bemerkungen über Lachspreise und die Krücke Peter
des Grofsen,^*) ein Bruchstück aus einer Predigt Herders vom Jahre 1768,*®)
Regesten zweier Gesellenbriefe (für einen Paruquers, Mitau 1775, und einen
Koch, Mitau 1782).'^) Eine aus dem Kirchenbuche zu Arrasch veröffentlichte
Predigervokation durch den Reichsgrafen Bestuschew-Rjumin a. a. 1750.*^
— In den rigaschen Stadtblättem sind zum Abdruck gelangt zwei Briefe
des nachmaligen Feldmarschalles und Fürsten Barclay de Tolly an seinen
Vetter den rigaschen Bürgermeister A. W. Barclay de Tolly vom Jahre 1799**)
und ein Schreiben des rigaschen Ratsherrn J. C. Schwartz vom 15. Okt. 1801
an den Pastor G. v. Bergmann, in demselben nimmt Schwartz von seinem
8) H. Bruiningk, 2 ürkk. d. 16. JliB.: SB. d. Ges. f. 6. d. OstseeprOTinseo,
S. 22/8 u. 88. Riga, Hlicker. — 9) Th. Schiemann, Ein Schreiben Johann LohmflU«n:
Balt. MSchr. 82, S. 488. Reval, Kluge; Leipzig, Hartmann; Riga, Stieda. pro Jthig-
7 Rbl. 60 Kop. — 10) id., Ein Brief Knopkens: ib. S. 364/8. — 11) F. Amelung,
iäne Flugschrift d. 16. Jhs.: SB. d. gel. estn. Ges., S. 208/9. Dorpat, C. Mattiesen;
Leipzig, Kohler. — ±2) CopU memorialis Rig.: Rig. StadtbU., S. 158/6. — IS) Dr. R5tg«r
Hemsings Stammbuch: ib. S. 201/6, 211/6. — 14) Eheberedung v. 1663: ib. S. 235/8-
— 15) Turmknopfnachrichten: SB. d. kurld. Ges. f. Litt. u. Kunst, Anhang, S. 1/6-
Mitau, Steffenhagen u. Sohn. — 16) C. Mettig, Vogelfänger in Riga: Rig. StadtblL
S. 41/6. — 17) Zur Gesch. des Theaters in Riga: ib. S. 167/8. — 18) Sieg Karls XII. über
d. Sachsen bei Riga: ib. S. 168. — 19) MisceUen aus alter Zeit: ib. S. 166/7. — 20) ^^
Predigt Herders in Riga: ib. S. 8/4. — 31) GeseUenbriefe : SB. d. kurld. Ges. f. Utt
u. Kunst, S. 44. — 22) A. v. W., Aus alten Kirchenbüchern des Pastorate Arrasch: ICtt.
u. Nachrichten f. d. evang. Kirchen Rufslds. 41, S. 410/8. Riga, Helmsing (Hersiugeb«r);
Bemburg, Bacmeister. — 29) Barcky de ToUys Briefe: Rig. StadtbU., S. 182/3.
Yin. 2. C. Mettig: Liv-, Est- und Kurland. 111,56
Freande in der Vorahnang seines baldigen Todes Abschied. ^^) — Die rigaschen
Zeitung veröffentlicht eine Verabredung zwischen dem revalschen Bürgermeister
Haeck und dem Präsidenten Ang. v. Kotzebne ^Die Einwirtang und Kost des
letzteren im Hause des ersteren betreffend* vom Jahre 1789.^^) Als letzte
Arbeiten in der Abteilung der Quellenpublikation führen wir an: 1. eine
bibliographische Schrift von A. Buchholtz über die Bergmannschen Privat-
dnickereien. Vom Vf. werden 169 Titel der in Salisburg und Knien von
1782 — 1810 gedruckten Schriften zusammengestellt;^®) 2. zwei Briefe des
in Perm praktizierenden Ambrosius Bergmann an den Oberpastor Liborius
Bergmann aus den Jahren 1801 und 1806.^®*)
Monographieen. Politische und Kulturgeschichte. — Die-
jenigen Arbeiten, die sich über mehrere Jhh. erstrecken, werden
Torangestellt, die übrigen folgen dann nach Jhh. geordnet. Von einem un-
genannten Vf. wird die Geschichte der Insel Oesel (bis 1721) im Zusammen-
hang mit der allgemeinen livländischen Geschichte unter Benutzung der
neuesten Litteratur in populärer Form geboten.^') — Auf Grundlage von
urkundlichen Nachrichten des Revaler Schwarzenhäupter- Archivs hat Amelung
eine Greschichte der Revaler Schwarzenhäupter verfafst, von der 3 Kapitel
in die Öffentlichkeit gelangt sind. In dem bis jetzt erschienenen Teil wird
die Entstehung derartiger Vereine überhaupt, dann die Geschichte der rev.
Schwarzenhäupter von 1399 — 1557 behandelt. Im Anhang sind die Namen
der Schaffer von 1446 — 1531 und von 1533 — 57 und die Namen der alten
Brüder von 1446 — 50 und 1475 aufgeführt.*®) Von demselben Vf. sind auch
einige Nachrichten über die Schwarzenhäupter in Dorpat a. a. 1476, 1558,
1559 and 1799 zusammengestellt.*^ — Im Auftrage der kaiserlich livländischen
gemeinnützigen und ökonomischen Sozietät sind von L. v. Stryk die historischen
Materialien der livländischen Rittergüter des lettischen Distrikts nach Kreisen
und Kirchspielen geordnet verarbeitet worden. Die Übersicht und die Be-
nntzong erleichtem wesentlich die umfangreichen Orts- und Fersonen-
Terzeichnisse.^^) In lettischer Sprache ist eine kurze Geschichte der klein-
salisbürgschen Kirche von 1650 — 1885 erschienen. ^^■) — Schweders
Arbeiten sind eine dankenswerte Bereicherung der Litteratur zur Geschichte
des rigaschen Schulwesens. Spärlich sind die Nachrichten über die zuerst
1391 erwähnte Domschule (Klosterschule) ; viel reichhaltiger erweisen sich die
Materialien über sie als protestantische Mittelschule von 1528 — 1631 und
akademisches Gymnasium bis 1710 und klassisches Gymnasium bis 1804. In
einem 2. Teile gedenkt der Vf. der alten Domschule in ihren ferneren
Durchgangsstadien als Kreisschule bis 1860 und Realgymnasium bis 1873, wo
sie in ein Stadtgymnasium umgewandelt wird, zu behandeln. ^^) — In einer
34) J* C. Schwartz. a. a. 1804: ib. S. 151. — 25) Kotzebue in Reval: Rig. Zg.,
Ko. 57. — 26) Arend Buchholtz, Gustav Bergmanns in Salisburg u. Ruien erschienene
I^rneke. Festschrift. Riga, W. F. Hacker. 23 S. — S6*) Zur Gesch. d. Familie Bergmann:
%StsdtblL, S. 251/3, 263/5, 271/3. — 27) Bausteine zu einer Gesch. Onsels. Arensburg,
'Typographie des Arensburger WochenBl. IV, 832 S. RbL 3. Rez.: Zg. f. St. u. L. No. 216.
% 0. Abt. n, K. XXI, 2. — 28) F* Amelung, Gesch. d. Revaler Schwarzenhftupter,
▼• ihrem Ursprung bis auf d. Gegenwart. 1. Lief, mit einem Bilde. Reval, F. Wassermann.
138 8. 1 Rbl. 20 Kop. Rez.: Nord. R. 4, S. 217. — 29) id., D. Schwarzen-Häupter-
Brüdertehaft in Dorpat: SB. d. gel. estn. Ges., S. 103/9. — 30) L. v. Stryk, Beitrttge
^ G«Bch. der Rittergüter Livlands. II. Tl. Dresden, Albanus (Chr. Teich). 609 S.
^RbL 50 Kop. — $0*) D- Klein-Salisburgsche Kirche. 30 S. — 31) G. Schweder,
^- tlt« Domschule, das gegenwilrtige Stadtgymnasium zu Riga. Programmschrift. Riga, W.
^•Hftcker. Vn, 72 S. 1 Rbl. Rez.: Rig. Zg. Ko. 285 u. 295.
ni66 ^1^* 2- ^- Mettig: Liy-, Est- und Kurland.
zweiten Arbeit Schweders sind sorgfältig die Nachrichten znr Geschichte
der 33 städtischen Elementarschulen in Biga, die älteste 1353 erwähnt, zn-
sammengestellt. Reichhaltige Mitteilungen werden Aber die Lehrer, ttber
Entstehung und Leitung der Schulen, über Lehrpläne, Besoldung, Pension
und Stiftungen u. a. m.^^) gemacht. Des Vf. Studien liefsen ihn sich in die
Personenkunde vertiefen, wodurch auch verwandte Gebiete der vaterländischen
Geschichte Förderung erfuhren : so z. B. teilt Sc^weder eine Keihe von Er-
gänzungen zu Berkholz' Beiträgen zur Geschichte der Kirchen und Prediger
Rigas mit.^^) — Die bereits im L Abschnitt erwähnten Amelungschen
Eulturstudien über Medizinalwesen, die Bildung der Esten und alte Land-
karten dürften hier auch aufgeführt werden, da sie sich auch über das 16. nnd
17. Jh. verbreiten.**) — Des Ref. Aufsatz über die Schicksale der ?on
H. Hildebrand aufgefundenen Chronik des rigaschen Dompropstes Th. Nagel
bildet den Schlufs dieser Abteilung.*^)
Für das 16. Jh. werden in mustergütiger Form und populärer Dar-
stellung von Schiemann dem Leser Joh. Taube und Eilhard Enue,
Thies V. d. Recke, Jürgen Farensbach, Magnus, König von Livland, die
Katholisirung Livlands und das Landleben in Kurland vorgeführt.*®) — Der-
selbe Yf. schildert nach neu aufgefundenen Archivalien das revalsche Lands-
knechtwesen (1511 — 75) und iUustriert die Mannszucht und den Charakter
der Gerichtsbarkeit in der Wiedergabe einiger Prozesse.***) Schirrmacber
behandelt in der umfangreichen Biographie Joh. Albrechts I. von Mecklen-
burg die Beziehungen dieses Herzogs und dessen Bruders Christoph zn
Livland. Im Kap. 5 wird die Wahl Herzogs Christoph zum Koadjntor
des Erzbischofs Wilh. von Riga eingehend besprochen. Kap. 7 und 11 haben
zum Inhalt die Sorgen und verlorenen Mühen um Livland.*') — Auf das
diesem Werke beigegebene Quellenmaterial ist schon oben hingewiesen worden.
Schiemann berichtet über des Franziskanermönches Antonius Bomhouwen
Schicksale in Riga und Knopkens Relation über die vergeblichen Versacbe,
denselben zu bekehren.**) — Ein Aufsatz von C. Girgensohn hatzam
Gegenstande Knopkens Aufenthalt in Riga vor seiner Treptower Wirksamkät
nnd über das Jahr seiner definitiven Übersiedelung nach Riga 1522.'*)
Zur Linden beleuchtet auf Grundlage der neueren Litteratur und bisher
unbekannten Materials die zweimalige Thätigkeit des wiedertäuferischen
Propheten Melchior Hofmann 1524/5 in Livland, ferner dessen BeziehnngeD
zu Luther in Anlafs des unter den Livländem zu verbreitenden EvangeUanis.
Hofmanns Stellung zu den livländischen Predigern und die nach seiner Ver-
treibung an die Livländer gerichteten Schriften (1526) werden in Betracht
gezogen.^®) F. Amelung teilt über Hofmann aus der Zeit seines Aufenthaltes
SS) i d. f NAohrichten ttber d. offentl. Rig. ElementarschnleD mit dentscher ÜBterrichU-
spräche. Festschrift. Riga, V^. F. HKcker. II, 60 S. 70 Kop. — SS) >d., NotiMO Ober
Rig. Prediger: SB. d. Ges. f. 6. d. Ostseeprovinzen, S. 58 — 60. — S4) F* AmeUsg*
Bfdt. Kulturstndien. 1 Rbl. Cfr. I. Absch d. livld. Ldtteratur. — S5) C. Hettig, D-
Schicksale einer Chronik: Rig. Zg. No. 66. — S6) Th. Schiemann, Charakterköpfe «•
Sittenbilder ans dem 16. Jh. Mitan, Bamberg, K Behre. 151 S. 1 RbL Rez.: Nori
R. 4, S. 102. Zweite Titelansgabe. — S€*) id., Revaler Landsknechte : Balt. MSchr. S),
S. 227— S9. — 87) F. W. Schirrmacher, Joh. Albrecht I., Herzog v. Mecklenlwrg.
Wismar, Hinstorff. I. Tl. XVI, 775 S., II. Tl. 408 S. — S8) Th. Schiemann, Antonie
Bomhonwer u. Andreas Knopken: Balt. MSchr. 82, S. 851 — 60. — S9) C. Girgensohn,
Andreas Knopken: SB. d. Ges. f. G. d. Ostseeprovinzen, S. 18/4. — 4#) F. O. «nr Lind«i»,
Melchior Hofmann, ein Prophet der Wiedertäufer. Haarlem, De Erven F. Bohn. II, 477 S.
8 Rbl. 60 Kop. Für Livland cfr. S. 40—77 u. S. 81—95.
Vm. 2. C. Mettig: Lir-, Est- und KurUuid. 11157
in Dorpat eine Anekdote mit.^^) — Krause giebt einige biographische
Notizen über Joh. Osenbrfigge, der nach 1529 auch nach Riga gekommen
sei^^ nnd spricht die Ansicht ans, daCs der vermeintliche livländische Vor-
refonnator Kic. Ras schon vor 1505 in Rostock doziert habe und wohl mehrere
Jahre früher als man bisher annahm, nach Livland gekommen sein mag;^^)
Krause hält femer das Vorkommen von Fragmenten der 1530 gedruckten
Einhomschen Bibelübersetzung in Buchdeckeln der 1572 edierten kurländischen
Kirchenreformation von Einhorn insofern bemerkenswert, als noch nach etwa
40 Jahren sich ein genügender Vorrat von Druckbogen dieses unterdrückten
Baches vorfinden.^^) — Arend Buchholtz macht auf das im 4. Bd. des
NASachsG. publizierte, auf den Kurfürsten Joh. Fried, gedichtete Passions-
spiel aufmerksam, in dem auch die Städte Reval und Riga auftreten. ^^) —
Steif hat eine kurze Biographie des ersten Buchdruckers in den deutschen
Oetseeprovinzen, des 1588 in Riga angestellten Nie. MoUyn, verfafst.^®) — Aus
der Feder Stavenhagens stammt eine Biographie des kurländischen Hof-
rats and Geschichtsschreibers Laurentius MüUer.^^ — Der Panteniussche
Roman 'Die von Keiles', welcher auf Russows und Renners Chronik beruht
und in der Zeit des Unterganges der livländischen Selbständigkeit spielt, wird
Tom ästhetischen und historischen Staudpunkt kritisch behandelt.*^*^) —
Amelung verteidigt die Altlivländer und sucht die historische Wahrheit der
Helden des Romans: des Jürgen v. Randen, der Barbara v. Tiesenhausen
und des Franz Bownius zu ermitteln.^*) — Auch Girgensohn hat sich
iDit der Feststellung des historischen Thatbestandes der Lebensschicksale resp.
des schrecklichen Ausganges der letzteren beschäftigt.^')
Malm macht aufmerksam auf die im revalschen Ratsarchiv aufgefundenen
estskischen Predigten (etwa 30) aus dem 17. Jh. von 1600/6, welche er als
die ältesten (?) in estnischer Sprache verfafsten SchriftstücKe hinstellt. ^^) —
inton Buchholtz weist auf eine selten gewordene Flugschrift aus Dorpat von
1602 Ober die schreckliche Hungersnot dieses Jahres hin.**) — Die rigaschen
StadtbU. bringen eine Biographie des in Riga 1604 geb. Rötger Hemsings,
des späteren Königsberger Stadtphysikus.*®) — Hasselblatt macht zum
Gegenstände seiner Betrachtung ein selten gewordenes, aus der Offizin Nie.
MoUyns 1615 hervorgegangenes Druckwerk, zwei Predigten von Herm. Samson
enthaltend, die gleichfalls bibliographisch von Wert sind.*^ Von demselben
Vf. werden auf die Beziehungen Mecklenburgs zur Universität Dorpat im
li Jh. hingewiesen und eine Reihe von Personen aufgeführt, die hier studiert
41) F. Amelung, Kleine Mitteilungen: Nord. R. 8, S. 104/5. Reval, Lindfors
&b6n. pro Jahrg. 20 M., pro Heft 2 M. — 42) K. E. H. Krause, Johannes Osenbrttgge:
^ d. Ges. f. G. d. Ostseeprovinzen, S. 4. — 48) ^^'i Nicolans Rus: ib. S. 8/4. —
44) id., Einhorns Bibelübersetzung : ib. S. 8. — 45) Arend Buchholtz, Beval u. Riga
B einem Passionsspiel: ib. S. 7/S. — 46) Steif, Nie. Mollyn: ADB. 22, S. 115. —
47)Stavenhagen, Laurentius MüUer: ib. S. 648 — 50. — 48)A. v. Dehn, Geschicht-
^es um 'Die von KeUes'. Dorpat, C. Mattiesen. 45 S. — 49) Th. Zollin g, £. Roman
*n Livlands Vergangenheit: Gegenwart 27, No. 8. — 50) J- Döring, Wo liegt Keiles?:
IGUoer Zg. No. 60. — 51) 'Die von KeUes': A. d. Rig. KirchenBl. in d. Rig. Zg. No. 95.
Tritt gegen die Tendenz des Buches auf. — 52) P* Amelung, Kleine Mitt.ttber Franz Bonnius
Q. Btthua Tiesenhausen : Nord. B. 8, S. 314—28. — 53) J* Girgensohn, Histor.
HiseeQen: Zg. f. St. n. L. No. 17 u. 18. — 54) C. Malm, Älteste estn. Predigten:
^t. HSchr. 32, S. 617—20. — 55) Anton Buchholtz, Flugschrift v. 1602: SB. d.
^ f. G. d. Ostseeprovinzen, S. 11/2. — 56) Rötger Hemsing: Rig. StadtbU., S. 201/6.
-~57)A. Hasselblatt, Nie. Mollin: SB. d. gel. estn. Ges., S. 46/8.
\
ni,58 Vin. 2. C. Mettig: Liv-, Est- und KarUuid.
oder auch als Lehrer gewirkt haben. *'■) — Von einem ungenannten Vf.
wird in einem kleinen Aufsatz die Opferwilligkeit des knrländischen Land-
tages vor 250 Jahren zu Gunsten der lutherischen Kirche in Erinnenmg ge-
bracht, die 1638 sich von Polen her bedroht sah und zur Förderung and
Sicherstellung ihrer Interessen 310 Gulden vom Rofsdienst durch den Landtag
erhielt.*®) — Hildebrand stellt die auf den Unterhalt des rigaschen Waisen-
hauses sich beziehenden Daten von 1648 an zusammen.*^ — In einer in
ungarischer Sprache verfafsten Schrift Ober Bethlen Gabor und die schwedische
Diplomatie werden Briefe Axel Oxenstiemas und Gesandtschaftsberichte Te^
öffentlicht, die für die Geschichte Rigas, resp. Livlands, des 17. Jh. in Be-
tracht kommen.**) — Die von Hirsch gelieferte historische Darstellung
der diplomatischen Unterhandlungen zwischen dem Grofsen EurfQrsten und dem
Zar von Moskau berühren mehrfach livländische Verhältnisse, besonders den
russischen Krieg in Livland und die Belagerung Rigas von 1656.*^) — Fechner
teilt einige Bruchstücke aus einem unbekannten Gedichte, das die Haft der
schwedischen Gesandten in Moskau von 1655/7 zum Inhalt hat, mit und
glaubt in einem Teilnehmer derselben, in Christopher Kraus, den Vf. zn
erblicken.**) — Alex. Buchholtz bespricht eine Instruktion des zarischen
Gesandten Nie. v. Stoden bezüglich der in Riga über den Zaren verbreiteten
lügnerischen Nachrichten vom Jahre 1670.**) — F. Amelung berichtet über
den Inhalt des von Salomo Gubert, des Vaters der livländischen Landban-
wissenschaft, 1673 herausgegebenen Buches: der Ackerstudent. ^^)
Auf Grundlage der neueren Litteratur für das 18. Jh. werden vom
Ref. die Lebensschicksale Joh. Reinh. v. Patkuls geschildert.**) — Arend
Buchholtz macht Mitteilung aus Bodemanns Abhandlung über Leibnizens
Plan zur Gründung einer Sozietät der Wissenschaften in Sachsen und Patknls
Beziehungen zu demselben. ••) — Otto Sjögren behandelt in einer in
schwedischer Sprache geschriebenen Abhandlung den Verteidigungskrieg der
Livländer in den Jahren 1701/ä und zollt der Tapferkeit und dem Patriotismus
des livländischen Adels volle Anerkennung.*') — Die rigaschen Stadtbll. bringen
eine Biographie des livländischen Landmarschalls Georg Reinh. v. Tiesenhaosen,
der die Kapitulation namens der Ritterschaft 1710 mitunterzeichnete,**) eine
Beschreibung der Bestattung des Obrists £lias Kober im rigaschen Dom vom
Jahre 1738,**) und Nachrichten über die Vertretung der Stadt Riga in
Petersburg von 1718 — 28.**') Die Lebensschicksale des Gr. Moritz von Sachuen,
des nachmaligen Marschalls von Sachsen, der hinsichtlich seiner Ansprüche
auf Moon Beziehungen zu Livland hatte und als erwählter Herzog von Kur-
land angesehen wurde, hat Flathe behandelt.'®) — Die Säkularfeier der
57*) id., Mecklenburg u. Dorpat: ib. S. 48/9. — 58) Histor. Reminiazeiizen : Big-
Zg. No. 219. — 59) H. Hildebrand, D. Waisenhaus: Rig. Stadtbll., S. 352/4.-
M) Sz. Saftdar, Bethlen Gabor. Budapest. 1882. — - 61) F- Hirsch, D. Anknapftioga
zwischen Brandenburg u. Rufsland. I. Programmschrift. Berlin, R. Gaertner. 4*. 82 S. —
62) A. W. Fechner, Ein neuentdeckter Uyld. Dichterling: Balt. BfSchr. 82, 8.^27—37.
— 63) Alex. Buchholtz, Nie. v. Staden: SB. d. Ges. f. G. d. OstseeproTinzen, S. 16/7.
— 64) F- Amelung, Ein Yademecum Uvld. Landwirtschaft vor 2 Jhh.: Balt. USehr. 82.
S. 147—64. — 05) C. Mettig, Joh. R. Patkul: Nord. R. 3. S. 84—54. — 66) ^^'^
Buchholtz, Patkul u. Leibniz: SB. d. Ges. f. G. d. Ostsee provinzen, S. 4/7.— 67) ^'
Sjögren, Försvarkriget i Liefland. Stockholm. 1888. 54 S. — 68) G. B. v. TieRB-
hausen: Rig. Stadtbll., S. 275/8. — 69) ^^li^ Kobers Bestattung: ib. S. 801/2- —
69») Vertretung Rigas in Petersburg: ib. S. 145/7. — W) Flathe, Moritz ▼. SechRD'
ADB. 22, S. 805/7.
Vin. 2. C. Mettig: Liv-, Est- and Kurland. 111,59
Familie Bergmann in der Pfarre Knien hat zwei Darstellungen gefanden. ''^*'^^)
L. Stieda stellt das Material zur Geschichte der von 1766 — TB in Ober-
pahlen in Betrieb gewesenen Buchdruckerei zusammen und führt die Titel
der daselbst gedruckten Schriften an.'®) — Von demselben Vf. wird auch
eine Biographie des Begründers dieser Buchdruckerei, des Arztes P. E. Wilde
geliefert '') und aus dessen Schrift über die livländische Arzneiwissenschaft ein
Referat gegeben; kultur-histonsch wertvoll sind Wildes vom sanitären
Standpunkt angestellten Betrachtungen über die Sitten und Gebräuche, so-
wohl der nationalen als auch der Standespersonen in den baltischen Pro-
vinzen.'*) — A. V. Gernet schildert nach Archivalien des Vogteigerichts
m Weifsenstein die aus schwedischer Zeit datierende Abhängigkeit dieser
Stadt von dem Gute Mexhof und die Erlangung ihrer Selbständigkeit durch
Kaiserin Eatheiina 11. '^) — Die Memoiren eines hochgestellten Kurländers,
«reiche über das Hofleben und die Beamtenwelt in St. Petersburg zur Zeit
Kaiser Pauls berichtet, lassen auch einige Streiflichter auf die baltischen
Verhältnisse und einzelne Persönlichkeiten des baltischen Adels fallen. ''®)
Bienemann führt seine gründlichen Studien über die statthalterschaftliche
Zeit zu Ende und behandelt zum Schlufs die Bepninsche Periode, die Folgen
des Systems und die Restitution der alten Verfassung.")
Folgende Arbeiten gehören dem 18. und 19. Jh. an: Berens giebt
m kurze Skizze des Lebensganges der Katharine Berens (geb. 1723,
{est. 1804), welche die Braut Hamanns, des Magus des Nordens, gewesen
ffar.**) — Mit dem 4. Bd. schliefst der wirkliche Geheimrat Georg v. Brevem
üe Geschichte seiner Familie ab. Dieser Bd. behandelt das Leben des zur
itatthalterschaftlichen Zeit wirksam gewesenen Johann v. Brevem und ent-
tiält zahlreiche Aktenstücke für die Geschichte der Zeit, wie auch eine
instruktive Selbstbiographie des Vf. (p. 137— 73).'*) — H. J. Paucker
veröffentlicht die gesammelten Nachrichten seiner aus Kolberg stammenden,
31 Estland und Rufsland weit verzweigten Familie. Auf den ersten 18 Seiten
siebt er eine Geschichte der Familie, dann folgen biographische Nachrichten
iber die einzelnen Glieder. Den Schlufs bilden 8 Stammtafeln.®^) — In
iissischer Sprache ist eine Biographie der Juliane v. Erüdener erschienen,
31 der besondere Berücksichtigung ihre Korrespondenz mit dem Minister der
^olksaufklämng N. A. Galezyn erfährt.®*) — Emest Daudet schildert nach
nenen archivalischen Forschungen den Aufenthalt Ludwigs XVin. in Mitau.®^)
-Ein aus der Feder Eckardts stammender Aufsatz über den durch
seine kritischen und ästhetischen Schriften bekannten Litteraten Garlieb
7(^) Ed. y. Bergmann, D. SiLknlarfeier d. Familie ▼. Bergmann. Berlin, A. Haack.
^5 8. Als Ha. gedr. — 71) ^- Sttkularfeier d. Familie v. Bergmann: Ans d. Big. Zg.
^denbdr. Riga, Müller. 20 S. — 7^) L. Stieda, D. Bachdruckerei in Oberpahlen:
8B. d. gel. efltn. Ges., S. 70/5. — 78) id., Dr. P. E. Wilde: ib. S. 75/9. — 74) id.,
^des livld. Arzneiwissenschaft: ib. S. 79 — 99. — 75) ^' ^* Gernet, Emanzipations-
streit Weifsensteins. Reval, F. Wassermann. 25 S. 25 Kop. — 76) Aus den Tagen
K«tter Pauls: Balt. MSchr. 82, S. 586—59 u. 660—88. — 77) F. Bienemann, D.
«ttUialterschaftlicheZeit: ib. S. 200—26, 817—45, 489—511. — 78) J. Chr. Berens,
SiÄonetten eines rig. Patriziergeschlechts: ib. S. 788 — 41. — 79) G. v. Brevem, Zur
^b. d. Familie v. Brevem. 4. Bd. Berlin, Puttkammer u. MUhlbrecht. X, 178 S.,
^6 127 S. Als Ms. ged. — 80) H. J. Paucker, D. FamiUe Paucker in Estld. u.
^sld. V. 1757—1885. Reval, Buchdruckerei d. Rev. Beobachters. III, 64 S. Als Ms.
^ — 81) Juliane v. KrUdener: RusskiA., S. 805 — 80. Moskau, Universitäts-Typographie.
^S2)£. Daudet, Les Bourbons et la Russie pendant Temigration; Louis XYIII a. Mitau:
*^H. 71. Rez.: Rig. Zg. No. 232, 285, 236.
111,60 ^^^UI. 2. C. Mettig: Liv-, Est- und Knrknd.
Merkel ist in der ADB. und den rigaschen Stadtbll. veröffentlicht.*»***) — Eine
knrze Biographie des Dichters Reinhold Lenz liefert Panllova;*^) den
Nachlafs desselben behandelt Mannsberg**) und die rigaschen StadtbL
drucken ein ans zehn Strophen bestehendes Gedicht von Lenz ab, das er
seinen Eltern als Grlück wünsch zum neuen Jahr gedichtet hatte. *^) — Die
Aufzeichnungen des Rigaer Bürgermeisters Wilpert (1788 — 1806) enthalten
nicht wertlose Beiträge zur Zeit- und Personengeschichte des 18. und für
den Beginn des 19. Jh. **) —
Paucker setzt das Werk seines Vaters über Estlands Geistlichkeit im
19. Jh. (seit 1848) fort und giebt im 3. Abschnitt zu denselben Ergänzungen
und Verbesserungen. Der erste Teil enthält eine Rangordnung der est-
ländischen Geistlichkeit und die Sprengeleinteilung. Den umfangreichsten
Abschnitt bilden die Lebensnachrichten der Prediger in alphabetischer
Reihenfolge (p. 37— 100).**) — Kählbrandt schüdert die geschichtliche
Entwickelung der livländischen Synode in ihren vier Stadien : 1) vom Eatio-
nalismus bis zur subjektiven Gläubigkeit (1834/9) ; 3) die Ausbildung einer
bewufsten Eirchlichkeit (1840/9); 3) der kirchliche Konfessionalismas
(1850—63); 4) der kirchüche Praktizismus (1864— 83).*®) — 0. Panck hat
die Ausbreitung des seit 1857 in Kurland auftretenden Baptismus znm
Gegenstande einer historischen Darstellung gemacht. •^) — Die gegen den
Rationalismus gerichteten hymnologischen Arbeiten von Neander (1387), ül-
mann, Büttner und Oetttingen finden, wie Seesemann zeigt, einen gewissen
Abschlufs in dem 1881 publizierten und in Kurland und Livland in Gebranch
kommenden Gesangbuche. ^') — Waldmann geht in seiner Vorgeschichte
des livländischen Landesgymnasiums zu Fellin auf Herders Plan der Grfln-
dung einer livländischen Vaterlandsschule zurück; ausführlich wird die Ge-
schichte der Schmidtschen Anstalt (1844 — 75) und das Leben und die Wirk-
samkeit des Begründers derselben geschildert.**) — Gelegentlich des 25jährigen
Bestehens der Revaler Zg. wird auf die litterarische Bedeutung der letzteren,
die den ersten Anstofs zur Wiederbelebung der baltischen Tagespublizistik
gegeben hatte, hingewiesen.*^) — Eichhorn setzt seine, für die Knltnr-
geschichte Estlands in Betracht kommenden Darstellungen fort, indem er
in zwei Aufsätzen hauptsächlich die seit den 60er Jahren unseres Jh. anf-
tretende jungestnische deutschfeindliche Journalistik zum Gegenstande seiner
Betrachtungen macht. *'^) — Hieran schliefsen sich noch vier andere Arbeiten
kulturhistorischen Inhalts, die uns das Leben, meist aus der ersten Hüfte
unseres Jh., in einer kleinen Landstadt ••) — oder in der Metropole der
gS) J. V. Eckardt , Garlieb Merkel: ADB. 21, 8. 48S/5. — 84) id., Gmrlieb Meiiel:
Rig. StadtbU., S. 855/8.— 85) A. Paullova, D. Dichter Lenz : Dilettanten-Mappe E U-
Berlin, Fr. Zipf. Rez.: Rig. Zg. Ko. 248. — - 86) P. Mannsberg, D. nnglückliehe Diebttf
Lenz: Dtsch. Kunst- u. Mnsikzg. in Wien. Separatabd. Berlin, Kamloh n. DOntser. Bei:
AZg. No. 84. — 87) Ein Neujahrsglückwunsch des Dichters Lenz: Rig. Stadtbll., 8.400/1
— 88) Wilperts Aufzeichnungen: ib. S. 1/8, 14/5, 185/7. — 89) L. P. H. Pancker,
Esthlands Kirchen u. Prediger. Reval, Kluge. IV, 120 S. RbL 1. — 90) E- KihlbrtDdi.
D. innere Entwickelung der Uvld. Synode: M. u. Nachr. f. d. evang. K. in %|^ ^^'
S. 27—52, 76—106. — 91) O. Panck, Baptismus in Rufsland: ib. S. 287^^"^
9S) O. Seesemann, D. dtsch. Gesangbuch in Kurld.: ib. S. 581/8. — 9S) E- Waldi '^
D. livld. Landesgymnasium. Progranmischr. Fellin. Rez.: Rig. Zg. No. 295. — 94)^
Revalsche Zg.: Rig. Zg. No. 149. — 95) W. F. Eichhorn, Selbsterlebtes u. Nacl
erzähltes: Nord. R. 8, 8. 164 — 79, 246—65. — 96) E. livld. Landstadt vor 50 Jahr«'
Rig. Zg. No. 147—54.
Vm. 2. C. Hettig: Liv-, Est- und Knrluid. 111,61
Provinz •'"•*) — oder in einem alten knrländischen Pfarrhanse ••) oder
anf der Universität Dorpat ^^^) charakterisieren nnd so manche interressante
Persönlichkeiten vorfahren.
Biographieen, Lebensheschreibnngen folgender Männer, auf die
die livländische Greschichte ein Anrecht hat, sind erschienen: des Marbnrger
Professors E. Ad. Herrmann, ^®^'*®*) des estnischen Mythologen F. K.
Krentzwald,*®') der Dorpater Professoren K. S. Morgenstern^®*) nnd L.
Merkün,^®*) der Maler F. L. v. MaydeU^<>«) nnd L. Richter,^®') des Arztes
P. V. Maydell,^®^) des Rigaer Bürgermeisters nnd livländischen Patrioten
Otto MttUer,^®^ des Schauspielers Hngo Müller, ^^®) des Sibirienreisenden
F. V. Wrangel,*^*) des um die Agrarreform verdienten Bemh. v. üexküll,^^*)
des Pastors Alex. v. Sengbnsch, des Gregners des Rationalismus, ^^^) des
Akademikers Gr. v. Helmersen,^^*) und des um die livländische Geschichte
hochverdienten Rigaer Stadtbibliothekaren 6. Bemholz,^^^) des berühmten
Yertheidigers von Sewastopol, Grafen Todleben. ^^•)
Archäologie. — Hansens Arbeit über die revalschen Kirchen und ehe-
maligen Klöster Revals ist in 3. Auflage erschienen. Den Hauptinhalt des Werkes
bilden die Abschnitte über die drei revalschen Klöster und sieben Kirchen,
denen sich Nachrichten über die kirchlichen Bauwerke und deren Alter-
tümer, über nicht mehr vorhandene Kirchen und die russische Kirche an-
schliefsen. Im Anhang werden in zwölf Beilagen verschiedene unbekannte
Urkk., meist aus der Reformationszeit, abgedruckt. ^^^ — Im rigaschen Al-
manach werden von einem ungenannten Vf. die Leichensteine und Epitaphieen
der Domkirche mit wortgetreuer Wiedergabe der Inschriften beschrieben;
indem der Yf. das Gedächtnis berühmter Toten wachruft, markiert er die
wichtigsten Epochen der livländischen Geschichte. ^^*) — W. Neumann
spricht sich gegenüber der von Guleke vertretenen Ansicht betreffs der
Restauration des Rigaer Domes in gotischem Style für eine strenge Konser-
vierung der aus den verschiedenen Perioden stammenden bautechnischen
Schöpfungen aus.^^^) — Stieda äufsert die Vermutung, dafs das in der Nähe
der Ritterstrafse in Dorpat entdeckte Gräberfeld zum Friedhofe der früheren
97) Alt-Rigasche JugenderinnerungeB : ib. No. 258 — 68. — 98) Aus der SoBBtagschen
Zeit: ib. No. 22. — 99) P* Seeberg, Aus alten Zeiteu. Stuttgart, J. F. Steinkopf.
It 231 S. Rez. : Rig. Zg. No. 243. — 100) Plragows Erinnerungen an Dorpat: Rig. Zg.
Ko. 36 ff. — 101) F. Meyer, K Ad. Herrmann: SB. d. gel. estn. Ges., 8. 217 u. 261/8.
— lOS) A. Brückner, Herrmanns Verdienst: ib. S. 231/6. ~ 103) F. K. Kreutzwald:
ib. a 267/8. — 104) £• Thrämer, Karl S. Morgenstern: ADB. 22, S. 231/3. — 105) id.,
Ud. KerckUn: ib. 21, S. 408—10. — 106) L. Pezold, Fr. Lud. v. MaydeU: ib.
a 84/86. —- 107) id.. Lud. Richter: Zg. f. St. u. L. No. 47. — - 108) A. Hirsch, P.
T. MaydeU: ADB. 21, 8. 86/7. — 109) Otto MoUer: ib. 22, S. 667/8. — HO) J.
Kfirschner, Hngo Mttller: ib. S. 562. — 111) L. v. Engelhardt, Ferdinand v. Wrangel.
Leipzig, Duncker u. Humblot. 211 S. Rez.: Zg. f. St. u. L. No. 191. — HS) W. F.
Eichhorn, Bemh. v. Uexkttll: Nord. R. 3, a 494—506. — HS) £in armer Hirt im ein-
samen ThaL Reval, estlftnd. Synodal-Buchdruckerei. 62 a Als Ms. ged. — 114) 6*
V. Hefanersen: Rig. Zg. u. Zg, f. St. u. L. No. 31, St. Petersburger Zg. No. 36. —
115) O. Berkholz: Rig. Zg. No. 299; Zg. f. St. u. L. No. 800; Poelchau, livld. Geschichts-
liiteratur a 4/8, 85. — 116) N. Schilder, Graf Ed. Todleben. 1. Bd. Petersburg,
E. K. Korewo. 541 u. 92 a Rez.: Zg. f. St. u. L. No. 260. In russ. Sprache; mit
6 Taf. — 117) G* Hansen, D. Kirchen u. ehemaligen Klöster Revab. Reval, Fr. Kluge.
IV, 212 8. 1 RbL 60 Kop. — Hg) Denkmäler im Dom zu Riga: Rig. Ahnanach. Riga,
W. F. Hacker. Separatabd. 57 S. 80 Kop. — 119) W. Neumann, D. Dom zu Riga
n. seine Wiederherstellung: Halt. MSchr. 82, S. 417—26.
in,62 ^11- 2. C. Mettig: Liv-, Est- und Kurland.
St. Jakobikirche der Franziskaner gehört habe.^^®) — Gutzeit macht anf
einen alten, recht starken Stadttnrm zn Riga aufmerksam, der Klostertnnn
genannt wird und in die Rückwand des Packhauses hinein verbaut ist.^^^) —
Grewingk weist auf Grundlage historischen und geologischen Materials
nach, dafs die Halbinsel Sworbe ursprünglich eine Insel gewesen."*) —
Boy berichtet über die Fortsetzung seiner Arbeiten zur Blofslegnng der
Schlofsruine Doblen, von der der Turm am Thore und der kleine Burghof
bereits aufgedeckt sind.^^^) — C. Bornhaupt macht Mitteilung über das
Inventar des dem Wendenschen Bischof Joh. Patricius (gestorben 1593}
angehörenden Grabes und über den Grabstein vom Nachfolger desselben
Otto Schenking.^^*) — Die Renovierung des Tiesenhausen*schen, dem Re-
naissancestyl angehörenden Epitaph im Rigaer Dome und das polnische
Prachtwerk des Grafen Przczdziecki über die Denkmäler Polens und der
Renaissance bespricht E. B.^^*^"^ — Ein kurzes Verzeichnis der Grabdenk-
mäler in der Rigaer Petrikirche mit einer Notiz aus Brotzes Monumenten
über die Verwertung der Wappenschilder bei den Begräbnisfeierlichkeiten
bringt die rigasche Ztg.^'^) Ober den Namen der Stadt Bauske und des
Wappens des Vogts von Bauske handelt ein kurzer Aufsatz von Döring.^'^
Br. bespricht das nach der im Schlosse zu Riga angebrachte Plettenbeig-
Statue in getreuer Wiedergabe hergestellte Hautrelief-Bildwerk des grofsen
Ordensmeisters. ^*^) — Über eine alte durch den Druck publizierte Ansicht
von Riga, vermutlich aus dem 16. Jh., mit einigen kulturgeschichtlichen
und historischen Notizen berichtet P. v. P. Nach des Ref. Ansicht
scheinen Bild und Text aus Sebastian Münsters Weltchronik entlehnt zu
sein.^**) Boy macht aufmerksam auf eine Ansicht von Mitau vom Jahre
1754 ^*^) und auf einen an der Windau befindlichen Ort, welcher den be-
merkenswerten Namen Pillesmeest (Burgflecken) trägt. ^*^) — Th. Hach
glaubt, dafs der den Rigaer Schwarzen Häupter gehörende lübische Will-
kommen vom Jahre 1651 von dem lübischen Meister Jürgen Manspfeldt
angefertigt sei.^**) — Von Anton Buchholtz werden die kurländischen
Münzen des Herzogs Gotthard Eettler besprochen und ein Dreigroschenstflck
vom Jahre 1586, das aller Hoheitszeichen der Krone Polen entbehrt, als
Unikum bezeichnet.***) — Zur Geschichte der Altertumsgesellschaft in Big»
und ihrer Sammlungen liefern die Festrede des Präsidenten ***) und der
Bericht des Museumsinspektors C. Bornhaupt interessante Daten. ^ **) —
Ethnographie. — L. Meyer verwirft die Erklärung: Die estnischen
ISO) L* Stieda, AuBgrabungen in d. Ritterstrafae : SB. d. gel. estD. Ges.« S. 331,'^-
— 121) W. V. Gatzeit, D. alte Stadtturm: SR d. Ges. f. G- d. Ostseeprovinzen, S. 61/*-
— 122) L. Grewingk, D. vermeintliche, vor 200 Jahr. d. Landenge Sworbe dnreb-
setzende WasBerstraffle: SB. d. gel estn. Ges., S. 120—53, 286/9. — 12S) K. Boj.
Ausgrabungen in der Schlofsruine zu Doblen : SB. d. kurld. Ges. f. Litt. u. Kunst, S. 25—3^'
Mit e. Tafel. No. IV. — 124) C. Bornhaupt, Grab des Bischofs v. Wenden Job. Patridw:
ib. S. 55/6. — 125) £. B., D. Tiesenhausensche Kapelle im rig. Dom: Rig. Zg. Ko. 6i
— 126) Wappenschilder u. Denkmäler in d. St. Petrikirche: ib. No. 128. — 187)^'
Döring, Wappen der Stadt Bauske: SB. d. kurld. Ges. f. Litt. u. Kunst, S. 38/9.-
138) Br., Plettenbergs Bildnis: Rig. Zg. No. 220. — 129) P- v. P., Ansicht t. Bi^
aus d. 16. Jh.: ib. No. 112 Beil. — 180) K. Boy, Ansicht v. MiUu v. ca. 140 J«h«»=
SB. d. kurld. Ges. f. Litt. u. Kunst, S. 42/3. -— 181) id., PUikaln an d. Windau: lb.S.4S-
— 182) Lüb. Willkommen v. 1651: SB. d. Ges. f. G. d. Ostseeprovinzen, S. 24/5.-
188) Anton Buchholtz, Münzen Gotth. Kettler s als Herzg. v. Kurland: ib. S. 48—50. --
1S4) G. Berkholz, D. Jubelfeier der Altertumsgesellschaft : ib. S. 81—95. — IK)^^'
Bornhaupt, D. Sammlungen der Ges. f. Gresch. u. Altert, d. Ostseeprovinzen : ib. 9. H—'*'
Yin. 2. C. Mettig: Liv-, Eet- und Kurland. IU,6B
Ortsnamen auf were (in dentscher Form fer) seien deutschen Ursprungs
nnd von Geschlechtsnamen abgeleitet; er erklärt sich für die von Weske
ausgesprochene Ansicht, nach der die Endung were (fer) Rand oder Rante
bedeatet.^"*) — Falck meint, dafs einige deutsche Geschlechtsnamen auf
?er oder per zur Bildung von Gutsnamen benutzt worden seien. ^®') —
Jang leitet das Wort were vom Estschen pere = Wohnort mit Landbesitz
ab, das zugleich mit dem altnordischen ver und dem gotischen fera lautlich
nnd der Bedeutung nach übereinstimmt und die Esten in 1400 — 1500 Jahren
sich zu eigen gemacht haben könnten. ^^^) — Weske sucht nachzuweisen,
dafs unter den zahlreichen Lesearten des alten Namens für den Dorpater
Werroscher Kreis die Benennung Ugania resp. Uggania die allein richtige
ist.^**) — Amelung zeigt an zahlreichen Beispielen, wie die Geistlichkeit
in Livland von Bischof Meinhard an bis in die KZ. während eines Zeit-
ranmes yon 7 Jhh. bestrebt gewesen ist, die Bildung unter dem Landvolk
ra verbreiten.^*®) — Derselbe Vf. führt als älteste Werke der estnischen
Litteratur den estnischen Katechismus von Kiewel vom Jahre 1517 und
den von Kaplan Witte a. a. 1553 an.**^) — Von Girgensohn werden
die wichtigsten Daten aus der Geschichte der dramatischen Kunst in Riga
Ton der Gründung bis 1782 hervorgehoben.^*^*) — Bezzenberger be-
handelt die litauischen und lettischen Drucke des 16. und 17. Jh.^**) —
Baron Manteuffel veröffentlicht eine Abhandlung: Bibliographische No-
tizen über lettische Schriften, welche von 1664 — 1871 in hochlettischer
Mundart publiziert sind;^**) aus der Feder desselben Vf. sind verschiedene
Anfsfitze hervorgegangen: über das Volkslied der Letten,^**) über den
Wasserfall Stabburags und sein Verhältnis zur lettischen Volkspoesie, ^^'^)
ferner über die Schlofsruinen von Marienhausen ^**) und Fellin. ^*') —
Amelung macht auf ein von Hupel mitgeteiltes Sprichwort aufmerksam,
das von drei wohlthätigen Engeln redet, die Livland vor Feuer, Diebstahl
und den Angriffen gegen die Keuschheit schützen,**®) — und berichtet aus
Pabricius' Chronik über den Bärenkrieg in Livland vom Jahre 1606. **•) —
Hier mag auch desselben Vf. Aufsatz über die Schachspieler in den
baltischen Provinzen angeführt werden. *'^^) Die Frage, ob der bei Grösen
gefundene Schädel einem Kuren oder Schweden angehört habe, wagt Stieda
nicht zu entscheiden, ist jedoch der Meinung, dafs derselbe ein weiblicher
sei"') — Stieda erklärt auch einige im Pelzhandel vorkommende Aus-
drücke: Schewenisse bedeutet Eichhörnchen; Popelen graues Pelzwerk.
186) L. Heyer, Estn. Ortsnamen auf were: SB. der gel. estn. Ges., S. 28/9. —
1S7)P. Th. Falck, Ortsnamen auf ver: ib. S. 102. — 138) J» Jung, Zur fer-Frage: ib.
8. 39—46. — 189) Weske, Über Ungaunien: ib. S. 289—60. — 140) F- Amelung,
^- LehrtbAtigkeit d. livld. Geistlicbkeit : ib. S. 175—208. — 141) id., D. Anfänge der
«•tu. Litteratur: ib. S. 102/3. — 141^^) J- Girgensohn, Zur Gesch. d. Rig. Theaters:
%. f. St. o. L. Beil. 17 u. 18. — 1413) A. Bezzenberger, Litauische u. lettische Drucke,
^tingen, Yandenhoeck u. Ruprecht. Rez.: Wolter im A. f. slav. Philol. 8, S. 3. —
l4S) G. ▼. Manteuffel, Lettische Schriften v. 1604—1871. Mitau, Steffenhagen. 64 S.
4ach im Magazin d. lett. litt. Ges. Bd. 17, S. 2. — 144) id., Volkslied der Letten:
BibL warszawska (poln.) Okt.-Heft, S. 1 — 28. — 145) id., Napi-Rog: Krakauer Z. Prceglad
Powszeetny 6, S. 199 — 211. Krakau. Auch im Sonderabdr. 82 S. — 146) id., Marien-
^Qsen: Slownik geogr. (pohi.) 6, S. 153/6. — 147) id., Schlofs Fellin: Poln. Z. Klosy 41,
^0. 1054/6. — 148) F. Amelung, E. Hvld. Sprichwort: Nord. R. 4, 8. 106/6. —
U9) id., BLrenkrieg v, 1606: ib. 8, S. 106. — 150) id., Z. Gesch. des Schachspiels in
Un balt. Provinzen: Rig. Zg. No. 171. — 151) L. Stieda, Bei Grösen gefundener
^hädel: SB. d. geL estn. Ges., S. 297/9.
111,64 I^- K- ^ H* Krause: Schleswig-HolBteiB, Hamburg, Lübeck etc.
In doynisse und troynisse sieht er keine Tiernamen.^**) — Gutzeit
kritisirt die verschiedenen Ansichten über den Ursprang des Namens der
Schwarzen Häupter und will nachweisen, dafs derselbe von der schin^arzen
Kopfbedeckung herrühre ;^^^) die Bezeichnung graue und weiTse Hftnpter
wird nach Gutzeit von der Farbe des Haupthaares abgeleitet sein;^^^) den
hanseatischen Ausdruck Totklet' führt er auf das Russische zurück, wo er
Yorrathskammer bedeutet.^**) —
IX.
K. E. H. Kraus&
Schleswig-Holstein, Hamburg, Lübeck,
Mecklenburg und Pommern.
Schleswig-Holstein^) Geschichte und Verfassung. — Aas der
Reformationszeit ist besonders wichtig Düntzelmanns^^) historisch treue
Darstellung des Auftretens und Todes des in Dithmarschen verbrannten
Heinrich von Zütphen, an dessen Schicksale der Hamburger Klerus hier
schuldig erscheint. Seine Thesen und Melanchthons Trauergedicht sind
beigegeben. Bugenhagens Beziehungen zu Schleswig-Holstein und Dänemark
stellt F. Bertheau*) dar, ausgehend von der Flensburger Disputation
mit Melchior Hofmann vom 8. April 1529. Der Sturz Christians H. und die
spätere Nachfolge Christians UI. von Holstein in Dänemark, die Wnllen-
weberschen Absichten und die Grafenfehde sind nicht eigentlich historiscl^
sondern mehr vom geistlichen Standpunkte aus dargestellt. Die Aufhehnng
des Klosters Steinbeck giebt Siliem^) nach einem Briefe Bugenhagens an
Luther vom Ende Oktober 1628. Den letzten Franziskaner Flensburgs
und Gründer des dortigen Gymnasiums, Ludolf Naaman (t 1574), schilderte
Dr. K. Flebbe. Es ist zu bemerken, dafs der Friese N. in zähem Fest-
halten Katholik blieb, sich stets der plattdeutschen, Christian UI. von Däne-
mark von 1551 an sich in Erlassen stets der hochdeutschen Sprache be^
diente. Betreffs des Reichtums der Franziskaner, auch der frieaischei
Namengebung ist Vf. im Irrtum.*"*^)
Die von Holsteins Hofkanzler Dr. Job. Ad. Kielmann stammenden
1641 vom Kaiser geadelten späteren Grafen v. Kiclmannsegge, begütert ii
152) id-) Ausdrücke auB der livld. HandeUsprache : ib. S. 168 — 70. — l&S) ^
y. Gut zeit, Schwarze u. rote Häupter in Riga: Rig. StadtbU., S. 118/6, 121/4. — 154)^^
Graue u. weifse Häupter im alten Riga: ib. S. 129—81. — 155) id., D. Ausdruck Potkl«t
SB. d. Ges. f. G. d. Ostseeprovinzen, S. 48/4.
1) Dänische Schriften s. u. Kap. XXIY. — lA)Dr. KDüntzelmann, ZeitgenSrnidM
Darstellungen. B. Heinrich von Ztttpfen. Mit Anhang: BremJb. 2, Ser. 1, S. \9l—^^
285 — 804. — %) F. Bertheau, Bugenhagens Beziehung zu Sc1il.-H. und Däaentf^
ZSchlH. 15, S. 189—242. — S) I>r. W. Sillem, Die Aufhebung des Klosters Reinbwdc: ik
S. 885/9. — 4) Dr. K. Flebbe, Ludolf Naaman etc. Gjmn. Progr. Flensburg. Rm-
IfEvangluthKirche im Hamb. Staat 5, S. 842 ff. Nach fries. Namengebung hieb, ds dei
Vater Naame Jenssen, die Mutter Folket (Folke) Ludden genannt wird, der ältest« Solu
Johann (Jan) Naamen, der 2. (der Franziskaner) eigentlich Ludde (Ludolf) Naameo ^
Naamsen. — 5) X Arth. Steinwenther, Aus dem Leben des Holstein. LandeshauptnuniK
Hans HI. Ungnad-Weifsenwolf Freiherr v. Sonneck. Gymn. Programm Marburg. 8*. ^ *
IX. K. £. H. Krause: Schleswig-Holflteio, Hamburg, Lübeck etc. III.65
Holstein und Lauenburg, hat H. v. Borwitz und Harttenstein be-
arbeitet.^) Das Ratzeburger Stadtbuch hat chronikalische Eintragungen
seit 1626, darunter von 1689 bis zum definitiven Obergang von Lauenburg
an Eurhannover ;^) über Marodeurwesen von 1806 sind Nachrichten im
Pfarrarchiv zu Sandesneben.^'^ Die Zeit von 1848 leitet gewissermafsen
Jakob (xrimms Briefwechsel mit Rafn ein, indem jener natürlich für,
dieser gegen Schleswig - Holstein eintritt. ^*^) Der speziell provinziellen Be-
deatang und des Territoriums wegen mufs auf den 3. Teil (1850) des dä-
nischen Generalstabswerks über den von ihm 'dänisch-deutsch' genannten
Krie^ von 1848 — ^50 *^) ausdrücklich verwiesen werden. So gehören
hierher auch die von Möller herausgegebenen umfangreichen, vom Major
Lflbeck gesammelten Personalien über alles, was der ehemaligen scMeswig-
holsteimschen Armee und Marine angehörte,^') ein sehr schätzenswertes
Material; voran sind die Landesregierungen von 1848 — 51, die Ordre de
bataille und kalendarische Aufzeichnungen bearbeitet. ^^'^^) Historisch,
auch künstlerisch von Interesse sind die von Ad. Meyer mit Hülfe der
Familie zusammengebrachten Medaillen des einst so bedeutsamen Geschlechtes
Rantzau;**) und wegen der Werft zu Kiel ist die auch im Übrigen an-
regende Darstellung C. Galsters von den Schiffs- und Küstengeschützen
unserer Marine an dieser Stelle zu nennen.*®"^*) Nachdem die Reichs-
0) H. r. Borvritz u. Harttenstein, Kielmannsegg: Ersch und Grabers Eneykl.
Sekt IL, Bd. 36, S. 20 ff. — 7) Hornbostel, Aus dem Ratzeburger Stadtbuch:
AVCHeriLauenburg. 1, 2, S. 205/8. — 8/9) Catenhusen, «Am Ende des Jahres 1806':
ib. S. 150/7. — 10) Briefwechsel der Gebrüder Grimm, herauageg. von Ernst Schmidt.
Berlin, Dttmmler. XXI, 312 S. M. 8. Rez.: DLZ. 6, No. 51, Sp. ,1824 f. (Ant. E.
Sehoobach); ZOG., H. 8/9 (Heinzel). — H) Den dansk-tydske krig i Arene 1848—60.
üdarb. p& Grundlag af officielle Documenter etc., udgiv. af Generalstaben. III, 2, 2 (mit
1 Bdil u. 4 Karten). Kopenhagen, Hagerup. 488 S. Krön. 5. — 12) ^- Möller,
Biograph. Notizen über die Offiziere etc. der ehemaligen schleswig-holsteinischen Armee und
Mirine etc.: ZSchlH. 15, S. 35 — 188. Sonderausgabe: Kiel, Univ.-Buchh. i. Komm.
1S4 S. M. 2. — 13) X Erinnerungen eines schleswig-holsteinischen Beamten: MSchr. f.
dUehe. Beamte H. 9—12. — IS*) X General von Manteuffel in Schleswig 1866: AUg.
Milit-Zg. 60, No. 87/9. — 14) XW. DUhrsen, Schlacken werth in Böhmen, Sitz Lauen-
bugischer Herzöge (Julius Heinrich und der letzte Lauenb. Julius Franz f 1689):
AYGHerzLauenburg. 1, 2, S. 175 — 84. — 14^^) X Über die Wallensteinschriften, worin
<Üe Herzöge Franz Albrecht, Franz Julius und Heinrich Julius von Lauenburg erscheinen,
s- 0. Uecklenb. — 15) X Urkundliche Nachrichten Über die Lauenburg. SchUtzengilden
(Mit 1620): AVGHerzLauenburg. 1, 2, S. 185—204. — 16) X MaL Schmidt, Devisen,
Wahl- und Sinnsprüche der Lauenburg. Herzöge. Forts. (16./8. Jh.): ib. S. 129 — 36. Meist
Jftchtr. aus «Wahlspr. u. Devisen etc.' von Dr. Lobe, Leipzig 1883. — 17) X Pastor
Liodenberg, Das allgemeine Kirchengebet als Geschichtsquelle : ib. S. 165 — 70. (Die
verschiedenen Kirchengebete in Mölln seit 1575 [Rat zu Lübeck] bis heute [Kaiser und
König].) — 18) X WappenUfeln. 12 Taf. mit 130 Abb. in Farbendruck. Leipzig, Ruhl.
p. 8^ M. 2,50. Darin Schi. -Holst., Hamb., Lüb., Meckl., Pommern. — 19) Ad. Meyer,
Die Münzen und Medaillen der Herren Rantzau. Mit 2 Taf. u. 2 Holzschn. Nachtr.: Die
Medaillen der Familie Rantzau. Mit 1 Taf.: Wiener Numism. Z. 16 (1884). (Separat
>Ut erst kompl. im Handel.) (Wien) Berlin, Mittler & Sohn. 1882 u. 1885. 22 u. 8 S.
^4. — SO) Kap.-Leutn. C. Galster, Die Schiffs- u. Küstengeschütze der deutschen
^ne: Intern. R. über die ges. Heere u. Flotten (Juni 1885). Hannover, Helwig. —
21) X Das Lockstedter Lager: AUgMilitZg. (1885), No. 42/3. — 2%) X Edmund Höfer,
^iten Lehr. Zur Geschichte des seemännischen Aberglaub'^ns : Gartenlaube (1885), No. 1.
"^ ti) X Chr. Jensen, Die Nationaltracht der Sylterinnen: ZEthnoI. 17, S. 144 — 52.
^t 1806 hörte die Tracht wegen Verarmung auf. Eine treue Chronik von 1820 — 62 fUhrte
^T Kirchsp. -Vorsteher in Westerland-Sylt Hinrich Reihert Hinrichs, gewöhnlich Henning
^ioken genannt. — ^4) X Dr. Aug. Sach, Schleswig-Holstein in geschichtl. und geograpfa.
^i^eni. 11. Aufl. Halle, Waisenhaus. 1885. 64 S. M. 0,40. Volkslektüre.
Mreeberichte d«r OeiehichtswisseaBOhaft 1886. lU. ^
111,66 I^* K* ^ H* Krause: Schleswig-Holstein, Hamburg, Lübeck etc.
regierung mit der lange bearbeiteten Vorlage über die Anlegung des Nord-
Ostseekanals hervorgetreten war, wuchsen darüber die Schriften. Auch die
zu Grunde liegenden Vorarbeiten von H. Dahlström, 1881 schon gedruckt,
kamen nun zur Ausgabe. ^*"*^)
Verwaltung, Kirche, Schulwesen.**) Die Köge hat William
Lobe als in Schleswig-Holstein, besonders aber in Jeverland vorkommend,
besprochen. Er erklärt sie völlig irrig als dem 'Aufsengroden' vorher-
gehend und als nicht eingedeicht ; sie sind in Schleswig-Holstein aber genau
was in Ostfriesland die Polder und sind dem Meere durch Eindeichung
abgewonnene Marsch. **■*•)
Kunst, Wissenschaft, Personalien.*®'**) — Eine biographische
Skizze von Johann Rist hat Julius Tittmann geliefert.**) Die Verar-
beitung des Lüneburger Buchdrucker-Pennalismus durch Rist hat E. Th.
Gaedertz ziemlich stark ausreklamiert herausgegeben, anscheinend hielt
er sie anfangs für Studenten-'Schorismus', fand aber bald das Richtige.^')
Schütze hat die interessant-abenteuerliche Dichterin Anna Owena Hoyers,
25) H. DahUtrom, Erl&uterungsberichte fllr den Bau des Nordostsee-Kanals. 1881.
Hamburg. Friedrichsen & Co. (1881) 1385. 4^ XIV, 240 S. M. 15. — 36) X Der
Nordostsee-Kanal u. die Wirtschaft!. Stellung Kiels. Denk sehr der Kieler Handelskammer.
Kiel, Lipsius & Tischer. 19 S. M. 0,50. — 21) X Der gegenwärtige SUnd der Nord-
ostsee-Kanalfrage : Allg. Milit-Zg. 60, No. 46/7. — 2S) X Die Reichsvorlage, betr. den Bau
des Nordostsee-Kanals: ib. No. 102/3. — %9) X Le canal de la mer du Nord k \a Baltiqoe:
R.marit, et coloniale (1885), Septembre (9). — 30) X Georg Irmer, Der Nordostsee-
Kanal: Nord u. Süd 35, H. 104, S. 184—93. — 31) X Der projektierte Nordostsee-KmiL
Mit Illustr. Illustr. Zg. 85, No. 2217, S. 668 f. — 31«) X Die landwirtschaftliche SUtistik
Schleswig-Holsteins nach der Zählung vom 5. Juni 1882: SUtistik D. Reichs NF. 5. — tt)>^
Die EntWickelung der Marschen und des Deichwesens an unserer Nordseekiiste : Vofs.Zg..
Sonntagsbeil. No. 32. — SS) WiUiam Lobe, Kog: Ersch u. Grubers allg. Encykl., Sekt IL.
Bd. 38, S. 24. — 34) X id., Koppelwirtschaft: ib. S. 386 f. Betr. die Feldgraswirtach.
in Holst, u. Meckl. — 35) X H i 1 1 e , Zur Geschichte des Schulwesens. Ausz. a. e. Promem-
des Kieler Kanzlers J. A. Cramer vom 22. Sept. 1778: GBllMagdeb. 20. — - M) ^
Bericht Über die Verwaltung der K. Univ. -Bibliothek zu Kiel: Chronik der Univ. Kiel
1884/5. Rez.: Reichsanz. No. 293; NAnzBibliogr. (Kürschner), 47. H. 1. (1886\ -
36*) X Dr. Fr. Volbehr, Die Frequenz der mediz. Fakultät Kiel von 1863—85: ib.
Kiel, Univ.-Buchh. 1885. gr. 8®. 79 S. u. 1 Taf. M. 1. Nekrolog von G. Ferdin.
Thaulow: ib. — 87) X Aus dem kirchl. und sittl. Leben der schleswig-holst. Landeskirebe:
AELKZ. No. 36 f. Auf der 32. Gen.-Vers. d. Katholiken in Münster wurde vorge&igen
(Berichte in allen grofseren Zg.), dafs die Zahl der Katholiken in SchL-H. in 20 Jskraii
von 1000 auf 10000 gewachsen sei. — 38) X P. Chr. Hansen, Die Gesellschaft frei-
williger Armenfreunde in ELieL Neunzig Jahre gemeinnütziger Thätigkeit: GartenUobe
(1885), No. 35, S. 570/3. (Seit 1792.) — 39) X J. Lieboldt u. A. Winkler, Dm
neue Reventlow-Stift in Altona: Akirchlkunst. 9, No. 6 — 8. Sonder-Ausgabe : Berlin-
Prüfer. M. 3,60. Erneuerung des älteren Krankenhauses und der hl. Geistkapelle. -
40) X Der Brüggemann sehe Altar im Dom zu Schleswig und dessen Abformung: Kuitft-
chronik 20, No. 28. Vgl. DReichsanz., No. 91, 18. Apr., S. 4. Die ReeUuration vsi
Abformung geschah durch H. Sauermann in Flensburg. — 41) X (Holzschnitzereien «»»
dem Dom zu Schleswig im Kunstgewerbe-Museum zu Berlin): AmtL Her. aus d. Pre^i^'
KunstSamml. 7, 1 u. 2 (1885). Rez.: DReichsanz. No. 92. 31 Holzschnitzereien v»
c. 1540 und Metallbeschl. von Särgen des 17. u. 18. Jhs. kamen nach Berlin. — 42)^
Goedeke und Edmund Goetze, Dichtungen von Johann Rist. (= Deutsche Dichuu*
des 17. Jhs. Herausg. von K. Goedeke u. Jul. Tittmann. 15.). Leipzig, Brockl»«"*
LIX, 292 S. M. 4,50. Rez.: GBl. No. 81, S. 1045 ('die Herausg. haben sich die Stfb»
etwas zu bequem gemacht'); DLZ. 6, No. 52, S. 1142 (M. v. Waldberg). — 4S) K- ^
Gaedertz, Ristens Depositionsspiel : Akad. Bll. 1 (1885). Nachher neu bearbeitet «j»
•Gebrüder Stern und Ristens Depositionsspiel'. Lüneburg, v. Sterns Buchdruckcrei. 1^^^
Rez.: GBl. (1886), No. 28, S. 967 f.
IX. K. E. H. Krause: Schleswig-Holstein, Hamburg, Lübeck etc. 111,67
gestorben 27. November 1655, in ihrem fanaüsch-täuferischen und rosen-
kreozerischen Kampfe gegen das verkommene Dorfpfaffentum, nnd ihre Poesie
zü zweien Malen bearbeitet.**'**) In der zweiten Schrift giebt er eine
Einleitung über die damaligen schriftstellemden Frauen und ihre Stellung
zur Satire; dann die Personalien; auch hier ist der friesische Name falsch
erklärt, auch niederdeutsche und dänische Worte sind arg mifsverstanden.
Der 'Denische Dörppape', den sie 1690 schrieb, ist wahrscheinlich gleich
damals gedruckt, diese Ausgabe aber verschollen. Schütze hat ihn nun
neu abdrucken lassen, er bietet die volle Unfläterei jener Zeit. Von
Hebbels Tagebüchern gehören nur die Angaben über seine Jugendzeit
in Band I hierher.**)
Wir kommen zu den Feiern des 13. Mai 1885: Dahlmann war freilich
ein Sohn Wismars, aber die Schleswig-Holsteiner haben ihn von jeher vor-
zugsweise als den Ihren angesehen. Von 1813 bis 1829 war er Professor
in Kiel, der deutsche zähe Widerstand gegen das Dänentum ist in ihm
verkörpert. Die Regierung wufste wohl, warum sie ihn 1842 nicht wieder-
bemfen wollte; sie rief Georg Waitz, den sie auch anders erwartete, als
er war. Die Personalakten hat Hille jetzt aus dem Archive hervorgeholt;*'"**)
Dahhnanns Gedächtnisrede in Kiel hielt ihm noch Waitz ,*^) der dann bald
sterben sollte. Die Universitäten Göttingen, Bonn und Marburg feierten ihn in
den akademischen Reden von Weiland, Nasse und Varrentrapp.'^^''^*)
Zum Schleswig-Holsteinischen Kampfe um die Selbständigkeit, wie zur Ge-
schichte der Personalien gehören die 8 Briefe (1817 — 46) von Ernst Moritz Arndt
an den bekannten Schleswig-Holsteinischen Patrioten Franz Hegewisch, den
Schwager Dahlmanns, und dessen Gemahlin, die v. Treitschke herausgab. '^•)
44) P- Schütze, Anna Owena Hoyer, eine holsteinische Dichterin des 17. Jhs.:
ZAllgG. 2, S. 589 — 50. — 45) id., Anna Ovena Hoyers und ihre niederd. Satire De
denische Dorp-Pape: ZSchlH. 15, S. 243—300, De Dörp-Pape S. 278—300. Ovena ist
kein Vor-, sondern Vaters-, Hoyers Mannes-Name. S. 261 steht ein arger Druckf. S. 271
Ut <T5teen' nicht 'kühn*, sondern 'Stuten*! S. 275 ist 'Gammelmat' kein 'Pöckelfleisch',
Modern ^Alter Kllse* ! Ähnliches kommt mehr vor. — 46) Friedrich Hebbel, Tagebücher.
Mit einem Vorw. von Felix Bamberg Bd. 1. Berlin, Grote. Lex. 8®. XXIV, 331 S.
Het: DLZ. No. 29, S. 1040 (Litzmann); Westermanns Mheft. 29. Apr., S. 140 ff. (F. L.);
^renzb. No. 1; Unsere Zeit, Märzheft (Fritz Lemmermeyer) ; BlllittUnterh. No. 28 (v.
(iottschall) ; Weserzg. 13732, Morgenausg.; MLIA. 3 (Karpeles). — 47) Archivr. Dr. Hille,
^m Dahlmanns Personalakten zum 13. Mai 1885: ZSchlH. 15, 1 (Festheft). Rez. : Weserzg.
(^887), No. 14486, Mittagsausg. Im ersten Halbjahre erhielt D. 133 Reichsbankthaler
'd^'/>o Schillinge ! — 48) Z. des Vereins fUr schleswig-holstein-lauenburgische Geschichte
^' Heft 1 als Weihe gäbe zu Dahlmanns Geburtstag. Rez.: MHL. 15 (F. Holtze).
^r die Feier s. Kieler Zg. 13./14. Mai. — 49) Georg Waitz, Friedrich Christoph Dahlmann.
*«dichtnisrede etc. Kiel, Univ.-Buchh. 23 S. M. 1. — 50) L- Weiland, Friedrich
-^stoph Dahlmann, Rede z. F. seines lOOj. Geburtst. Univers. - Rede. Gottingen. 4^.
^ö S. — 51) £i"^iii Nasse, F. C. Dahlmann. Rede. Bonn, Cohn & Sohn. 34 S. M. 1.
^: HZ. 20 (56) (1886), S. 530 f. (Egelhaaf). — 53) Konr. Varrentrapp, Zur Er-
innerung an Friedrich Christoph Dahlmann. Nach der Rede bei der Univers.-Feier zu
Harburg: Preufs. Jbb. 65, S. 485 — 510. Rez.: Eine Bespr. aller 4 Reden: Gegenwart
^o. 31, S. 70 ff. (Georg Kaufmann); Nationalzg. 13. Mai. — 53) X (Schulrat) Nölting,
^^e zum 100. Geburtst. Dahlmanns in Wismar. Refer. : Rost. Zg. No. 154, S. B, 14. Mai
^d 20. Mai; DReichsanz. 115, 19. Mai, S. 4. — 54) X Friedrich Christoph Dahlmann.
^ Gedenkblatt: Meckl. Anz. No. 110, 13. Mai. Auch Rost. Zg. 14. Mai. Mit
derlei wenig Bekanntem aus seinem Verhältn. zu Mecklenburg. — 55) X O. Mejer,
^mm, Dahlmann und die Festkleidung der Göttinger Professoren: AZg. Beil. No. 158. —
■C) E. M. Arndt, Briefe an Franz Hegewisch und dessen Gattin Karoline von Linstow.
ferausgegeb. von H. v. Treitschke: Preufs. Jbb. 56, S. 389 — 402.
III 68 I^' ^' ^' ^' Krause: Schleswig-Holstein, Hamburg, Lübeck etc.
Der Tod Heinrich Thöls in Göttingen, dem die Geschichte den Er
Schlafs der altagrarischen Verfassungen und Zustände verdankt, rief 2 Ge-
dächtnisschriften von F. Frensdorff *''^®) und Vict. Ehrenberg hervor
Das Mitglied der 'Gemeinsamen Regierung* vom Oktober 1848 bis März 1849,
App.-Gerichtspräsident a. D. Dr. Alex. Friedr. Wilh. Preufser starb zn Kiel
am 27. Oktober 1885.**-«'^)
Hamburg. Geschichte und Verfassung. — Die im vorigen Jahre
begonnene lesbare, aber nicht voll auf heutigem Standpunkte der Wissen-
schaft stehende, umfangreiche Geschichte Hamburgs von Mönckeberg ist
vollendet. ••) Dr. S i 1 1 e m s zwei reformationsgeschichtliche Beiträge •';
streichen nun den Johannes Widenbrügge aus der Hamburger Geschiciitc
und setzen Osenbrügge an seine Stelle. Über den bekannten Dominikaner
Augustin von Getelen bringt er Neues; letzterer kommt später als Dekan
des öseler Bistums vor. Die Bugenhagenfeier brachte eine sorgfältige
Neuausgabe von dessen wichtiger Hamburger Kirchenordnung durch Dr. Karl
Bertheau^^) mit historischer Einleitung, den Streitschriften, Briefen and
umfänglichen Varianten. ••"'*) In die französische Revolutionszeit führt die
57) ^- Frensdorff, Zur Erinnerung an Heinrich Thol. Vortrag in der GKircheo-
rechtew. Freiburg, Mohr. 14 S. M. 0,70. Rez.: DLZ. 7 (1886), No. 4, S. 128.-
58) Prof. Victor Ehrenberg, Heinrich ThoL Seine Bedeutung für die Rechts wisgeoschaft:
ZHandelsrecht 31, S. 564—88. vSonderausgabe : Stuttgart, Enke. 27 S. H. 0,80 (in
Hinrichsschen Verzeichnis 18^85, II, 8. 100 steht 'n. 6 M/). — 59) Nachruf fUr A. G
Präs. a. D. Dr. Alex. Friedr. Wilh. Preufser : Kieler Zg. 28. Oktober. Dtna.
Rost. Zg. 30. Okt.; Meckl. Anz. 80. Okt. Pr. war am 19. Nov. 1799 zu Garding geboren
— W) X Dr. Th. Hach, Der Blumenmaler Peter van Kefsel: RepKunstwiss. 8, S. 330 ff
f in Ratzeburg 1668. — 61) X G. R. Kruse, Balthasar Denner: Rost Zg. 459, 1. Beil
Denner, der 'Maler der Alten', f 14. April 1749 zu Rostock. — 6S) X W. SchlegteDdshi
Johann Nikolas Tetens* Erkenntnistheorie. Haller Doktordissert 77 S. Wegen der Biogr
Tetens', als Prof. in BUtzow und Kiel, 1789 ins Finanzkolleg nach Kopenhagen berofen
t 1805. — 62^^) X Hans Chr. Matthiessen, Aufzeichnungen über die Familie MatthiesMi
1632 — 1886. Als Ms. gedruckt. Husum', J. G. Jebens. 4^. 4 u. 24 S. Dw
Stammtafel der Fam. M. 1 Lith. gr. Folio. — 6S) X H. K. Eggers, Eggerssche StsDB
und Ahnentafeln (Wappen). Bremen, Hauschild. SOS. — 64) X id., Aus alten Papieret
(HUser und Hausmann). Bremen, Hauschild. 19 S. (Altona, Hamb., Bremen) kaum braaeb
bare genealog. Notizen. — 65) X id. , Genealogische CoUectaneen. Bremen, IlauKhiU
80. S. Papierscheeren -Sammlung, Data neuerer Zeit aus Holst., Hamburg, Meckl. etc. Tolüj
wertlos. — 66) Pastor Dr. Carl Mönckeberg, Geschichte der freien and Hansestadt Ham
bürg. Lief. 3—16. Hamburg, Persiehl. Lex. 8^ S. 65—521. k M. 0,50. VoUstlfld«
V, 521 S. M. 8. S. JB 1884, IIl' Reg. — 67) I>r. W. Sillem, Zwei Beitrr. «u
Reformationsgeschichte Hamburgs: MSchr. f. d. evang-luth. Kirche im hamb. Staat ^
S. 329—34. S. Krause, Joh. Osenbrügge: ADB. 24, S. 462. — 68) I>r. K. Berthet«
Johannes Bugenhagens Kirchenordnung f. d. Stadt Hamburg. I. A. der BttrgenneL«t«
Kellinghusen-Stiftung. Hamburg, L. Gräfe in K. XLII, 186 S. M. 4. S. 13, 26: I«
dlide heifst 'deutsch', nicht deutlich; 92, 19 jummer heifst nur ,immer\ H, -^
,spelegande* heifst nicht lustwandelnd, sondern spielend. Die Logenlegenden S. 105 sind di<
plattdeutschen Legendarien. — 69) X Dr. C. Redlich, Korresp. d. Diakone und verorrfn-
Bürger der St. Hamb. mit den Wittenberger Theologen, insonderh. Johannes Bugenhagen. ^
Doktorprom. Aepinus betr.: MVHambG. Jahrg. 8, S. 65—72. — 70) X W. SiH«"'
Dr. Johannes Bugenhagen, geb. 24. Juni 1435: ib. S. 23/4. Bugenhagens Lob des Hamb-
Bieres, das. S. 10 f. (J. Lieboldt). — 71) X Dr. H. Rinn, Festschrift zur Feier d«
400 j. Geburtstages Johannes Bugenhagens, 24. Juni 1885. FesUchr. des Johanneum«. Anck
im Handel. Hamburg, Meifsner. 62 S. M. 2. Rez.: DLZ. 6, No. 42, S. 1473 (W. M5U«r)-
Niedersflchsische Bibel; neu: Brief von Aepinus an Bugenhagen 6. Nov. 1540 und Bnifenh-tf
Kanzler Brück 24. Dez. 1535. — 73) X H. Hering, Die Licbesthatigkeit der dsutacheii
Reformation HL: ThStK. 58, 2, S. 246 ff. Einrichtung des Armenkastens. Die Paroehial-
rechte der Bürgerschaft etc. Bis 1850 in Geltung. — 78) X O. Wedekind, Die WftgJ«'
IX. K. £. H. Krause: Schleswig-Holstein, Hamburg, Lübeck etc. 111,69
Ad. Wohlwill mit bekannter Gründlichkeit und Umsicht behandelte
hning des britischen Geschäftsträgers Rambold 1804 aus Hamburg auf
1 Napoleons: ein rücksichtsloser neben der Erschiefsung des Herzogs
ighien hergehender Völkerrechtsbruch.'*"'*)
flandel, Verwaltung, Bräuche. — Eine gute Übersicht über den
f der beiden Prinzipien : Freiheit oder Abschliefsung in der Handels-
i Hamburgs im 16. Jh. bietet R. Ehrenberg; es war nahe daran,
die kleinere Bürgerschaft im Hafs gegen die Merchant adventurers
indere Fremde die nach dem Niedergang der Hansa in der Freiheit
rbeginnende Blüte geknickt hätte, als endlich am Ende des Jh. auch
agherzigere Richtung zur Einsicht kam.®^'**) Die mehr oder weniger
) Stadtgeschichte eingreifenden Arbeiten über Vermessungswesen und
n, Leichenbegängnisse und die früher so allmächtigen 'Oberalten' sind
n Anmerkungen zusammengestellt.®*'**)
^unst, Litteratur, Personalien. — Über 15 zu Teil bedeutende
zur Hamburger Kunstgeschichte, Goldschmiede etc. vom MA. her,
alt her Nachrichten geliefert. •*"•*) Die für 1884 offiziell oder für den
Erinn. an den 200 j. Jahrestag der Aufhebung des Edikts v. Nantes. (= Zur Gesch.
i]».-reform. Gemeinde in Hamburg- Altona.). Hamburg, Richter. VH, 98 S. M. 2.
[) Ad. Wohlwill, Die Entführung des britischen GeschftftstrKgers Rumbold aus
Landhause bei Hamburg. 1804: in d. Sammelwerk: 'Ans Hamb.s Vergangenheit (s.
II, K. XVIII.) S. 1—24. — 75) X i d. , Revolutionäre Gedenkfeier in Harvestehude :
mbG. Jahrg. 8, S. 127 f. (1797, der BastiUesturm.) — 76) X Wilhelm Lang,
'riedrich Reinhard in Florenz: HZ. 18 (54), S. 414 — 58. In der Einl.: seine Ham-
Zeit u. die Heirat mit Christine Reimarus, der Enkelin des Fragmentisten,. nach
I aus der Hamb. Stadtbibliothek. — 77) X Der 8. Juni 1861 in der Vorstadt St.
liVHambG. Jahrg. 8, S. 82/5. Das Feuern der Österreicher in ein ttberfUlltes Wirts-
ohne Grund. — 78) XJ. Lieboldt, Fürstliche Hftuser in Hamb.: ib. S. 145 — 51.
) X id.. Der Schauenburgische Hof im Auf. d. 18. Jhs.: ib. S. 11/2. Das 'Bardowiker
laus' in H. das. S. 12/4. — 80) Rieh. Ehrenberg, Hamburger Handel und Handels-
im 1 6. Jh., in d. Sanmielwerk : 'Aus Hamb.s Vergangenh.' (s. o. Abt. II, K. XVIII.)
—821. Sonderausgabe : Hamburg, Vofs. 41 S. M. 1,20. — 81) X Dr. F. Voigt,
r Brief der Hofhaltung des Kurf. Georg Wilhelm v. Brandenburg vom 16. Sept. 1612:
lambG. Jahrg. 8, S. 36/8. Wunsch von Weinzoll-Erlafs. — S%) X SUtist. Handbuch
lamb. Staat. Herausg. vom Statist. Bureau der Steuerdeputation. 8. Ausg. Hamburg,
ifsner. M. 4,80. — 88) X Von der ehemaligen Ratsapotheke : MVHambG. Jahrg. 8,
S. VgL O. Rüdiger, Ausstellung zur Gesch. der Apothekerkunst in Hamburg. 1885.
)X C. F. Gaedechens, Die von der ehemaL Admiralitftt verteilten Emolumente:
32/6. — 85) X Obergeom. H. Stttck, Geschichte des Hambnrgischen Vermessungs-
. (= Vermessung der fr. und Hansestadt H. L). Hamburg, Friedrichsen & Comp.
— 86) X (Baudeputation), Amtlicher Plan von Hamburg 1 : 1000. 2 Sektionen.
Ig, O. Meifsner, Sort. Kupferstich, Imp. FoL k M. 9. — 86*) X id., AmtUeher
m Hamburg und Umgegend 1 : 4000. Sekt. Uhlenhorst. Hamburg, O. Meifsner, Sort.
itieh, Imp. FoL M. 8. — 87) X Geh. Reg.-R. Lohse, Über die Elbeisenbahn-
D bei Hamburg u. Harburg: ZBauwesen 85, H. In. 2. — 88) X Neubau des
aea in H.: CBlBauverw. (1885), No. 28. — 89) X Das Seebad Cuxhaven: Dtsch.
;. (1885), No. 72. — 90) X K. Kopp mann, Die Leichenbegängnisse im 18. Jh.
»b., in d. Sammelwerk: *Au8 Hamb.8 Vergangenh.' (s. o. Abt. II, K. XVIII) (1885),
^77. — 9j[) X GebrUuche bei der Wahl eines Oberalten: MVHambG. Jahrg. 8,
— 92) X Dr. O. Beneke, Ehrb. Oberalten Somraerfest in ihrem Herrenhause
nbeck: ib. S. 67/9. — 9g) C. Walt her, Kleine Beitrr. zur Hamb. Kunstgeschichte.
rr. zum Hamb. Kttnstler-Lex.) : ib. S. 102 — 14. Betrifft 15 z. T. bedeutende Leute.
) X id., Hambuigensien in Konig Christians IV. von DUnemark Tagebüchern: ib.
-22, 26/9. Sie betreffen Künstler und Goldschmiede; doch auch politische u. kom-
le Sachen. — Hamburger Goldschmiede u. Juweliere im 17. Jh. teilte Fr. Culemann
las. S. 64. — 95) X Just. Brinckmann, Silberne Willkommen der Schlosser-
!haft: ib. S. 29—32.
111,70 ^^' ^' ^* ^* Krause: Schleswig-Holstein, Hamburg, Lübeck etc.
Handel in Hamburg geschlagenen Medaillen, eine stattliche Zahl, beschrieb
in hergebrachter Weise Gaedechens.**'^®*) Riedel sachte in einer
gehaltvollen Darstellung das moderne Theater aus dem Schuldrama herzu-
leiten, wobei ihm Hamburg als Hintergrund diente ; die wichtigen Resultate
hat freilich Minor zur Zeit bezweifelt. ^^^) Eine kulturhistorisch flber&as
ansprechende, zur Zeit erlustigende Veröffentlichung bietet Ferbers Aus-
wahl von Gesellschafts- und Volksliedern des 18. Jh. in Hamburg. Die
Sitten haben sich überraschend anders gestaltet. ^^^) Von der Kritik
allseitig hochgeschätzt sind die von Litzmann herausgegebenen Briefe
der Frau Anna Maria von Hagedorn, der wackem Mutter des Dichters^
an ihren jtlngeren Sohn, den späteren Direktor der Dresdener Akademie.
Mehr noch als die vorausgeschickte Biographie liefern die 1731/2 ge-
schriebenen Briefe selbst ein liebenswürdiges Bild von der einsam in
St. Georg vor Hamburg in mäfsigsten Vermögensverhältnissen lebenden
Dame. ^08-^®»)
Lübeck. Geschichte und Verfassung. — Das noch
etwas unklare Unternehmen ,^^^^) alles Material für deutsche Landes-
kunde zu sammeln, wobei gegen die geschichtlichen Fächer eine sichere
Grenze nicht gezogen wurde, hat uns auch eine lübeckische Bibliographie
dieser Art gebracht.^®*) Unter einer Reihe kleinerer Arbeiten von
Brehmer ist der Nachweis der Geschütze auf den lübischen Kriegs^
schiffen nach den Buchungen bei Ausrüstung und Abrüstung von In-
teresse. ^^'"^**) Hachs Nachweisung über die Ratskompetenzen (d. h. dessen
96 — 99) C. F. 6a edechen 8, Hamburgische Medaillen vom Jahre 1884: ib. S. 2/6-
Die über 10000 Stück Gold- und gröfsere Silbermttnzen enthaltende Sammlung von K^•
Gutheil ging für 116350 M. an den HünzhAndler Julius Belmonte jr. in IL aber.
Vofs. Zg. 17. Juni. Weserzg. 13828 19. Juni, Morgenausg. — 100) X J. v. Pflagk-
Harttung, Die Webersche Gemäldesammlung in H. : RepKunstwiss. 8, S. 80 — 94. (Sunmi-
des Konsul Ed. F. Weber.) — 101) Emil Riedel, Schuldrama u. Theater. Ein Beitr.
zur Theatergeschichte, in d. Sammelwerk : *Au8 Hamb.s Yergangenh.' (s. o. Abt. U, R. XVIII.)
S. 187 — 251. Sonderausgabe: Hamburg u. Leipzig, Vofs. 75 S. M. 2. Rez.: AnzDAlt. U'
S. 192 f. (J. Minor); DLZ. 5 (1884), Sp. 1879 (W. Scherer). — 108) H. R. Ferber.
Die Gesellschafts- u. Volkslieder in Hamburg an der Wende des vor. Jhs. Mit Abb.: ib-
S. 27—75. Rez.: AZg. Beil. No. 44 (Karl Braun: 'Hamburger Staats- u. Ge8ell8ch.-Po«ie
vor 100 Jahren*). Vorher S. 25 f. Hamburger Bürgerwache von 1806. — lOS) *^""*
Maria von Hagedorn, Briefe an ihren jüngeren Sohn Christian Ludwig 1781/2. Hervu?-
von Berthold Litzmann: ib. S. 79 — 178. Separat-Ausgabe : Hamburg u. Leipzig) ^^^^
VI, 100 S. M. 2,50. Rez.: AnzDAlt. 12, 1, S. 105 (Seuffert); LittBl. Germ. Rom. Pb. '
(1886), S. 272 (Muncker); RC. 19, No. 48/9; Westerm. Hlustr. MonH. 30, H. 350, 8.28'^-
— 104) X C. Walther, Hanselmus. 1697: ib. S. 179—80. Spottvers mit Ben« «a^
das erste Zgs.-Lesezimmer in Hamb. beim Buchdrucker Thomas von Wiering. — 105) ^ ^
Testament der Eheleute Bartolotti. 1577: MVHambG. Jahrg. 8, S. 89 — 91. — 1^) ^
JB. 1883,11, 348—52. — 106) I>r. P. Friedrich, ZusammensteUung der die Undeikiuiii«
des Lübeckischen Staatsgebietes betr. Litt. : MGeogrGesLübeck, H. 7, 44 S. SeparaUasg*be>
Lübeck, GrautoflF. 44 S. M. 1,50. — 107) Dr. W. Brehmer, Geschützausrüiu»?
lübeckischer Kriegsschiffe im Jahre 1526: HansGBlL Jahrg. 1884 (1885), S. 165. ^
Geschütze der Festungswerke sollen in ZVLübG. folgen (s. 1886). — 107*) X Kartb*«»«
der Stadt Lübeck, 1669 gegossen von Alb. Benning. In: W. Boeheim, die Sammlung^'
Geschütze im k. k. Artillerie-Arsenale zu Wien 1. Abt. 15./6. Jh. — 108) X Dr- ^•
Brehmer, Geschenk an Dr. Bugenhagen: MVLübG. 2, No. 8, S. 55/6. Ders. BeBt«»"
Zahlungen der Kümmerei 1596. Ebenda 2, No. 5, S. 78 f. (in Summa 15094 M. 9 Schill-
6 Pf.). — 100) X id., Mitteilungen über Marx Meyer: ib. No. 2, S. 87 f. — 11#)>< 'f '
Zur Geschichte der Seuchen: ib. No. 1, S. 22 f. Rote Ruhr 1638/9. — Hl) X id., ^r^
von Lebensmitteln im 18. Jh.: ib. No. 4, S. 62/4. — 112) X C. Stiehl, Zur G«cbicht«
der Befestigung der SUdt (Ende des 15. Jhs.): ib. S. 60/2.
IX. K. E. H. Krause: Schleswig-HolsteiD, Hamburg, Lübeck etc. III 71
^gesetzliche Einnahmen) und die Beamtengehalte von 1787 geben erwünschten
ilufschlufs.^!»-^^*)
Kunst, Litteratnr, Personalien. — Vor allem sind hier die von
Brehmer nachgewiesenen Meister der kassettenförmigen, kunstvollen Täfe-
nng der jetzt endlich hergestellten ^Eriegsstube' des lübeckischen Rathauses
;n Hernien. Der ^Schnitker' Tönnies Evers ist der eigentliche Meister dieses
tfusters von Kunstarbeit. ^^*"^^*)
Dem Tode Emanuel Geibels ist eine umfangreiche grofse und
deinere Litteratur gefolgt. Das Bedeutendste darunter sind die Briefe an
iie freiherrliche Familie von der Malsburg, in denen eine Masse biographi-
ichen Materials zu finden ist,^^^) dann Ziels mehr schöngeistige Arbeit.^^*^)
Vn dem Andenken Geibels hat namentlich E. Th. Gaedertz sich ebenso
estgerankt, wie an dem Fritz Reuters. ^*^"^**)
Den aus Grobe bei Cismar wegen seines 'Düdeschen Schlömer* von
leinem Junker vexjagten Job. Stricker wies A. Hagedorn von 1584 an als
Prediger in Lübeck nach. An biographischen Nachrichten liegen vor:
Fohann Kirchmann und Georg Curtius.^**^"^**)
Mecklenburg. Geschichte und Verfassung. — Hier tritt vor
illen Dingen die überaus fleifsige, bis ins Minutiöseste gehende Geschichte
113) ^' Ad. Hach, Die Kompetenz des Rates und die Gehalte der Beamten im
fahre 1787: ib. S. 69—72. — 114) X id., Zum Tode Chasots: ib. No. 6, S. 75/7.
)ber6t V. Cbasot, Kommandant von Lübeck, f 1797 (Zusatz zu Karl v. Schlözer, Ghasot eCc.
Berlin 1856). — 115) Dr. W. Brehmer, Die Meister, welche in L. die T&felnng der
^egsstnbe und die EhigangsthUr zum Ratssaal angefertigt haben: ib. No. 6, S. 85 — 96.
-' 116) X C. Stiehl, Zur Greschichte der Instrumentalmusik in Lübeck. (= Aus:
-fibeckisehe Bll. 27. Jahrg.). Lübeck, Kaibel. (Scheint nicht im Buchhandel zu sein.)
-117) X id., Lübische Spielgreven: MYLübG. 2, Ko. 4, S. 68 f. 1334 mit grofsen
'tteken bis 1806. — 118) X Dr. Theod. Gaedertz, Ratsherr Thomas Friedenhagen und
ler von ihm gestiftete Hochaltar in der St. Marienkirche zu Lübeck: ib. No. 3, S. 42/9.
Kmderausgabe : Lübeck, Dittmar. 8 S. M. 0,30. (Berichtigungen ib. S. 96.) — 119) Alb.
hncker, Briefe Eman. Geibels an Karl Freih. v. d. IVIalsburg und Mitglieder seiner
^unilie. L, IL: DRs. 11, H. 10 u. 11. Die Briefe reichen bis 1868. — 119«) £. Ziel,
i^mtn. Geibel; ein Nekrolog: AZg. (1884), No. 1. Daraus in £. Ziel, Litterarisehe
Reliefs L Reihe, S. 195—207. Leipzig, Wartig. 1885. X, 232 S. M. 3,60. Rez.:
(IIA. No. 33. — 1%0) X Dr. K. Th. Gaedertz, Emanuel Geibel-Denkwürdigkeiten.
Mn, Friedrich Nachf. nominell: 1886. XIY, 223 S. M. 4. Rez.: Von der mafslosen
Reklame der Anz. sehen wir ab. (Geibels Yerh. zu Cäcilie Wattenbach nach vom Prof.
^- Wattenbach mitgeteilten Papieren.) — 1!31) X id., Emanuel Geibels Geburtstag:
»«genw. 27, No. 18, S. 236 f. (17. statt 18. Oktober 1815, NB. 12 Uhr Nachts.) —
itt) XS. Waetzoldt, Emanuel GeibeL Hamburg, 0. Meifsner. 40 S. M. 1. —
iSS) X Dr. K. Sallmann, Emanuel Geibels patriot. Lyrik. NordRs. (von Mickwitz.
^▼«i) 4, 2, S. 155 — 66. — l!34) X W. Deecke, Aus meinen Erinnerungen an
^ael Geibel. Weimar, Böhlan. 12. 44 S. M. 0,60. — l%b) A. Hagedorn,
oluuin Stricker, Prediger an der Burgkirche (1584): MVLübG. 2, No. 3, S. 50/5. —
iS5*) H. K. Eggers, Lübeck, der Stadt Bürgermeister und Ratsherrn, sowie auch ver-
chiedeue Syndici und Sekretäre des Rats etc.: Deutscher Herold (1885). Rez.: Dr. W.
Irehmer in MVLübG. 2, No. 8 (1886), S. 120/4; 'dafs die lübische Geschichtsforschung
or einer ähnlichen Arbeit in Zukunft bewahrt bleiben möge". — 126) X Unter Kock
'^delt: Ersch u. Grubers Encykl. IL Sekt., Bd. 38 nicht Reimer Kock, sondern
*»ol de Kock. — 127) X F. A. Eckstein, Job. Kirchmann: ib. Bd. 36. S. 277 f.
^of. in Rostock, Rektor am Catharineum zu Lübeck, f 1643. Statt Stoltershot L Stoltervhot.
~188) X Dr. Georg Curtius (Geh. R. Philolog), geb. Lübeck 16. April 1820, f Harms-
'orf 12. Aug. 1885: MecklAnz. 189, 15. Aug.; WeserZg. 13880, 15. Aug. — 129) X
^ X. Mo est 1, Der lübeckische Martinsmann in Schwerin. Ein Beitr. zur Gesch. des
dingfestes. (1!): Illustr. Welt 34, No. 14. Die allbekannte Geschichte, ohne bist,
^«rt a. ohne Verständnis.
ni 72 I^' K* ^* ^* Krause: Schleswig-Holstein, Hamburg, Lübeck etc.
Johann Albrechts I. von Schirrmacher hervor,^**) die den wichtigsten
Zeitraum der Reformation Mecklenburgs und die Zusammenfassung der
Fürstenmacht gegenüber der alten hansischen Freiheit der Seestädte, und
damit die Besiegelung des Niederganges von Rostocks stolzen Ansprüchen
umfafst. An der Hand der Aktenstücke des ihm vollständig eröffneten,
sonst so ängstlich gehüteten 'Geheimen und Hausarchivs* zu Schwerin konnte
Schirrmacher die Fäden der fürstlichen Politik für Mecklenburg voll-
ständig verfolgen ; die erdrückende Masse des Materials war sogar so über-
gewaltig, dafs es nicht überall gelungen ist, den Leser durch das Labyrinth
mit hindurch zu schleppen. Zuweilen hat auch die Mühe der Arbeit den
Helden in zu hellem Lichte erscheinen lassen, so dafs die Behandlung fast
laudatorisch erscheint. Der vielleicht bedeutendere, jedenfalls ruhiger auf
sein Ziel losgehende Bischof-Herzog Ulrich tritt dadurch erheblich in den
Schatten, auch bleibt das Verhältnis zur verwitweten Herzogin eimgermafsen
hinter dem Vorhänge. Die volle Bedeutung Johann Albrechts ist in der
Fürstenverschwörung klar herausgehoben, vielleicht war er mehr noch Treiber
als Kurfürst Moritz ;^^^) sein Vasall Joachim von Maltzan führte wesentlich
die diplomatischen Verhandlungen mit Frankreich. Später brachte seine
Geheimwerbung gegen Rostock, die wohl auch auf Preufsen und Riga in
weiterer Voraussicht geplant war, das ganze Norddeutschland, selbst Däne-
mark und Polen, in Unruhe und wurde sogar mit den Grumbachschen
Händeln erklärt. Das Vorgehen gegen Rostock war eine offenbare Gewalt-
that, zu der aber die Partei- und Interessen- Wut der Stadt die erwünschte
Handhabe bot. Dieser städtischen Seite der mecklenburgischen Kämpfe,
in welche die Klöstereinziehung und die Universitätsverhältnisse schwer
hineinspielen, ist nicht völlig Genüge geschehen, denn Schirrmacher hat sich,
vielleicht unbewufst, auf Seite des Fürsten gehalten. In der Geschichte der
Universitätsentwickelung tritt das noch mehr hervor. Dafs der Rat der
Stadt auch rechtlich den gröfseren Anteil an dem 'Studium' hatte, dafs
dieses viel mehr hansisch-städtisch als fürstlich war, hatte schon 0. Krabbe
in seiner Geschichte der Universität Rostock stark in den Hintergrund
treten lassen, und so blieb es hier: die Stadtinteressen kommen nicht zur
Geltung gegenüber der besseren Stellung der Professoren, die allerdings Johann
Albrecht schuf, zum Teil aber nur, damit die Städte es nicht thun sollten.
Mit der so stark betonten zweiten Begründung ist es daher ein eigen Ding;
das Doppelspiel des bekannten Theologen Simon Pauli in der Übergabe
von 1564, welches im v. Wedeischen Hausbuch (S. 219 f.) als *der pfaffen
heucheln und Schmeichelei' gebrandmarkt wird, kommt überall nicht zum
Vorschein. Einen grofsen Teil des Buchs nehmen die rigisch-polnischen
Wirren ein, da Johann Albrecht eifrigst bestrebt war, seinen Bruder
ISO) Prof. Friedr. Wilh. Schirrmacher, Johann Albrecht I., Herzog von Mecklen-
burg, Bd. 1 u. 2 mit Portr. Wismar, Hinstorff. Bd. 1 XVI, 775 S., Bd. 2 408 S. M. 20.
Rez. : CBI. (1886), Ko. 3, S. 85 (K. — L. vermirst Kenntn. des reichen Kdnigaberger
Archivs); DLBl. No. 18; DLZ. No. 48, S. 1519 f. (Kluokhohn, manches vermissend); HZ.
20(56), (1886), S. 806—10 (Jul. Wiggers); Rost. Zg. Ko. 202; MecklAnz. No. 129;
NPrZg. 19. Juli, BeU. — Igl) R. Schmidt, (Rez.): MHL. 16, 8 (1886), S. 280/8.
verlegt die Übernahme der Geworbenen (S. 282) nach jVerdan, Schirrm. hat richtig 'Verden',
kennt allerdings einzelne andere Orte nicht. Schmidt rügt die Unttbersichtlichkeit trotz der
räsonierenden Inhaltsangabe der 18 Kapitel, femer das störende Fehlen der Jahreszahlen
im Texte.
IX. K. E. H. Krause: Schleswig-Holstein, Hambarg, Lübeck etc. III 73
Christoph dnrch Erlangung des Erzbistums Riga von der Tasche los zu werden;
aof Unkosten also der Ansprüche des Markgrafen Wilhelm von Branden-
burg. Durch Christophs Ungeschick mifslang die Sache völlig, hatte aber
das berechtigte Mifstrauen der Brandenburger zur Folge. Ganz klar ist
die Sache nicht geworden ; noch weniger die Umtriebe in Preufsen , vielleicht
sag vorsichtiger Zurückhaltung des Vf., denn auf Johann Albrecht werfen
diese Praktiken*, zu denen er sich der anrüchigsten Parteigänger und
Schwindler, Spets z. B., zu bedienen nicht scheute, kein erfreuliches Licht.
Auch der bedrohliche Zug Herzog Erichs nach Königsberg wird nicht ohne
sein Zuthun geblieben sein. Es ist von einer Seite schon |n die Nichtbenutzung
des reichen Königsberger Archivs erinnert, vielleicht ist dies absichtlich
Qnterblieben. Jedenfalls treten die unschönen Umtriebe um Erlangung der
Regentschaft, ja des Herzogtums Preufsen selbst in Verdrängung der ver-
schwägerten Brandenburger Linie schon hinlänglich deutlich in Hases Dar-
stellung hervor.*'^) Hier hat Schirrmacher nur die Riesenburger Synode
in den Osiandrischen kleinlichen Religionswirren und deren Mitberufung
durch Johann Albrecht genauer dargestellt. Mit der Flucht des Ur-
Schwindlers Skalich und der Hinrichtung Funcks gingen alle diese Bestre-
bungen in Rauch auf. Vorzüglich ist dem Vf. die Darstellung des per-
sönlichen Wesens des Herzogs, dessen humanistische und überzeugt ortho-
doxistische Stellung, seine gemütliche Vertrautheit mit Andreas Mylius
gelungen. Auf die Landesverwaltung näher einzugehen, lag nicht in der
Absicht. Überaus schmerzlich vermifst man Register; den 2. Band füllen
sehr erwünschte Urkk. und Briefschaften, aber auch sie sind wegen des
genannt-en Mangels nur schwer brauchbar. — Aus den im dOjährigen Kriege
zerstreuten Urkk. des Klosters Rühn, auch Briefwechsel mecklenburgi-
scher und pommerscher Fürsten des 16. Jh., die vermutlich aus Kolberg
in das Stettiner königliche Archiv gerieten, hat Archivrat Dr. v. B ü 1 o w die
kulturhistorisch interessante protestantische Klosterordnung für die Konven-
tuahnnen herausgegeben. ^^^~^^^) Aus dem allmählich erbittert fast zu einem
tschechisch-deutschen Streit erwachsenden Hader um Wallensteins Schuld
kommt für unser Gebiet nur die starke Beargwöhnung des Herzogs Franz
Albrecbt von Sachsen (Lauenburg) durch Graf Thum und die mehrfache
Erwähnung der Lauenburger Franz Julius und Heinrich Julius, so wie der
Städte Wismar, Rostock, Tamnitz (Dömitz!), Stralsund und Kolberg in Be-
tracht. Auch das vorzüglich schöne Münzwerk A. Meyers gehört nur hierher,
weil Wallenstein den Titel 'Herzog von Mecklenburg* mitprägen liefs; in
Mecklenburg selbst hatte er keine Prägestätte. ^^^) Mathias ^^^) will die
Streitigkeiten 'zwischen den Herzögen von Mecklenburg und ihren Ständen'
ISS) S. A. Hase, Albrecht v. Preufsen u. sein Hofprediger. Vgl. JB. 1S81, IH,.
60», B. 1879, II, 201"; IH, 267. — lSS/4) Archivr. Dr. v. Bülow, Die Klosterordnung
voD Rahn von 1581: Halt. Stud. 35, S. 187 — 218 n. 246 ff. Auch Sonderdruck als
GntnL für den VHecklG. — 185) A. Meyer, Albrecht von WaUenstein (Waldstein),
Hersog von Friedland and seine Münzen. Mit 7 Liclitdr. -Tafeln. Berlin, Selbstverlag
(Mittler & Sohn). 1886, doch in Hinrichs Kat. von 1886. 8^ 108 S. M. 9. Rez.:
Ofmniim. 13, S. 409 f. (J. M[enadier]); MVGBerlin 2, No. 11, S. 118 (B^[ringuier] ). —
IM) C. Mathias, Die Mecklenborger Frage in der ersten Hftlfte des 18. Jhs. und das
I^ret Kaiser Karls VI. vom 11. Mai 1728. HaUer Doktordissert. Posen, Jolowicz. 57 S.-
S«z.: Rost. Zg. Ko. 459 (1886), No. 578, 4. Beil. Kr(ause); MecklAnz. No. 257 (Hof
ntister). S. 16 steht Altenburg st. Artlenburg.
III 74 I^' K* ^" H* Krause: Schleswig-Holstem, Hamburg, Lübeck etc.
in der ersten Hälfte des vorigen Jh. in Verbindung mit den verschlungenen
Pfaden der gleichzeitigen europäischen Politik betrachten. Sein Rückgriff
dabei auf Heinrich den Löwen und die Zeit des Staufers Friedrich II. war
weder geboten, noch ist er geglückt, da die dänischen Verhältnisse nicht
berührt sind; auch ist für die 'Union der Stände' von 1523 Hegels Ge-
schichte der Landstände Mecklenburgs übersehen. Indessen sind alle Mifs-
griffe in bezug auf die speziell mecklenburgische Geschichte voll ausge-
glichen durch den erbrachten Nachweis, wie von 1720 an Sonderinteressen
und Allianzen in die Frage einspielen, und wie Georg I. durch die Exe-
kution Mecklenburg ^durch den Kaiser für sein Hannover zu gewinnen
hoffte, und die Ritterschaft selbst gern hannoverisch geworden wäre; wie
andererseits im Kaiser die Erinnerungen habsbnrgischer Gelüste vom Resti-
tutions-Edikte her wieder auflebten, und Friedrich Wilhelm von Preufsen
endlich eingriff, um seine Rechte aus der Erbverbrüderung zu wahren.
Von V. Treitschkes 3. Teil der deutschen Geschichte im 19. Jh.
(1819—30) spielt der 7. Abschnitt des 3. Buches 'Altständisches Stillleben
in Norddeutschland' und der 8. : 'Der Zollkrieg und die ersten Zollvereine'
natürlich auch auf mecklenburgischem Boden, dem Eldorado des Alt-
ständetums.^*'"^**) Als wichtig für die Kenntnis mecklenburgischer Ver-
fassungszustände in Bezug auf das Jagdrecht auf fremdem Grunde und die
rechtliche Doppelstellung des Grofsherzogs als Landesherr und als Grund-
herr ist die aktenmäfsige Darstellung des Erbpächters Wischmann anzu-
führen, der trotz hoher Wildschadens-Taxation weder Entschädigung noch
Stundung des Kanons erhielt, und endlich durch den Frafs der Hirsche
und Wildschweine und Exekution in sein Wirtschaftsinventar in den Jahren
1876 und 1877 von Haus und Hof gebracht wurde. Selbst als Menschen
von den wilden Sauen bedroht wurden, lehnten die Behörden (nach S. 65 ff.)
1876 ein Einschreiten ab. Selbsthülfe ist aber strenge verboten.^*®) Hier
sind noch die von Friedberg neu herausgegebenen Verfassungsgesetze der
mecklenburgisches Landeskirchen zu nennen,^^^) und des OLG.-Rats Buchka
mecklenburgisches Ehescheidungsrecht, freilich in erster Absicht eine Streit-
schrift gegen die 'Judikatur' des Reichsgerichtes, aber von kompetentester
Seite in ihrem wissenschaftlichen Werte anerkannt.^**) Jenes Recht beruht
noch immer auf der Kirchengerichts- und Konsistorialordnung von 1570, es
soll daraus ein bestimmtes mecklenburgisches Gewohnheitsrecht entstanden
sein, was Edg. Löning aber als unerwiesen ablehnt. Ja letzterer giebt
187) H. V. Treitschke, Deutsche Geschichte im 19. Jh. etc. Bd. 3. (= Staaten-
geschichte der neuesten Zeit 26. Bd.). Leipzig, Hirzel. 1885. — 188) X Herzog Carl
Friedrich August von MeckL-Strelitz : Meckl. Anz. No. 279. Geb. SO. Nov. 1785, f 21. Sept.
1837. — 189) XH. K(lenz), Glinecke-Neustrelitz : ib. Ko. 242. Gesch. der Stätte und
Stadtanlage von Neustrelitz. — 140) ^r. Wisch mann, Jagdrecht und Wildschaden in
Mecklenburg-Schwerin, Aktenstücke etc. mit 1 Sit.-Phin. Rostock, Selbstverlag. 160 S.
— 141) ^- £niil Friedberg, Die geltenden Verfassungsgesetze der evangel. deutschen
Landeskirchen Abt. IL Freiburg L/B., Mohr. 1885. S. 705 — 1185 Rez.: DReichsanz.
<1886), No. 6, S. 3. Die GrofszerzogtUmer Mecklenburg stehen S. 857 — 67. Gute Zusammen-
steUung der Quellen. — 14S) I>r. Gerhard Buchka, Das Meckl. Ehescheidungdrecht in
seinem Verhältnis zur protestant. Eherechts-Wissenschaft und zur Judikatur des Reichs-
gerichts. Wismar, Hinstorff. 129 u. Beil. 96 S. M. 3. Rez.: Mag. D. Recht d. Gegen w. 5,
H. 2; ZA-anzös. Civilr. 16 (1886), S. 332; DLBl. 8, No. 39; KritVjsGesetzg. Rechtsw. 10
(1887), H. 1; CBlRechtsw. 6, 3 (1886, Geh. R. HUbler); CBl. No. 41, S. 1421/3; DLZ.
No. 38, S. 1343/5 (Edg. Löning); Rost. Zg. No. 236, S. 3.
IX. K. E. H. Krause: Schleswig-Holstein, Hamburg, Lübeck etc. III 75
an, dafs erst durch regiminellen Druck in den 50er Jahren, der mit der
Unabhängigkeit der Rechtspflege, schwer vereinbar sei, allmählich eine Gleich-
heit der Gerichtspraxis, voll erst seit 1870, hergestellt wurde. Der Ref.
im GBL definiert seine Verwerfung des auifgestellten Prinzips gar dahin:
^Die Menschen und selbst die Mecklenburger sind nicht der Ehe wegen da,
sondern die Ehe für die Menschen und selbst für die Mecklenburger'. Der
Vf. hat in den Beilagen, die besonders paginiert, Eonsistorial-Entscheidungen
von 1684 — 1756 und solche des früheren 0 AGerichts von 1838 — 79, zum
Teil bisher ungedruckt, beigefügt.^**'***)
Ländliche Verhältnissse, Statistik. — Eine sehr brauchbare
Arbeit ist die v. Bilguers über die ländlichen Besitzverhältnisse etc, in
Mecklenburg-Schwerin, eine Doktordissertation, wie sich wenige finden.^**)
Unter den sonst gut benutzten Quellen fehlt Hugo Boehlau's durchschlagender,
nnwiderleglicher Beweis für die ursprüngliche persönliche Freiheit der an-
gesiedelten Bauern. Diese letzteren haben trotz allen Fortschritts im Grofs-
herzoglichen Domanium noch immer kein eigentliches Eigentum. Bei den
Bauern der Ritterschaft findet er nur bedauerliche Zustände. Die jetzige
Aasnutzung der Klöster findet keine Zustimmung; über die Art und Weise
. der Säkularisierung wird historisch gerechter Tadel ausgesprochen; ebenso
(S. 78) eine wohl berechtigte Kritik über die Verordnung vom 13. Januar
1862 über die Legung der ritterschaftüchen Bauern. Dies 'Legen' ist noch
hente rechtens. ^**"^**)
Universität, Kirche, Schulen. — Eine urkundliche Geschichte
der kurzlebigen (1760 — 89) und wenig erfreulichen Universität Bützow,
die dem Pietismus ihr Leben verdankte, lieferte Kölscher, sie ist immerhin
14S) ^ Prem.-Leatii. Seeler, Geschichte des 1. Grofsh. mecklenb. Dragoner-
Begiments Ko. 17 vom 6. Nov. 1819 bis 1. Jan. 1885. 6 farbige Kunstbeil. Berlin,
E. S. Mittler & Sohn. VI, 154 S. M. 7,50. Rez.: DLZ. 7 (1886), No. 36, S. 1283 f.
<G. Lange: Aufser der Materi&lsamml. nicht viel Gutes); DHeeresZg. (1886), No. 14 ('ver-
fehlte Arbeit^); Meckl. Anz. (1886), No. 71 (lobend, ohne die Auslassung der Reserveoffiz.
za eri^Lhnen); D.Reichsanz. (1886), No. 10; Rost. Zg. No. 516: CHat sich 1848 stark
sTif polit. Gebiet begeben, ohne die Zustände genauer zu kennen' [Wiggers]). — 144) X Zur
Gtsehichte der Juden in Mecklenburg. Fortsetzung : Jeschurun Jahrg. 3, No. 3/7. Rez. :
MeckL Anz. Ko. 32, S. 3 (Hofmeister; danach ist alles nur ein z. T. verschlechtertes
PUgiat aus Donath; alles was 1884 erschien, ist aus Donath, Gesch. der Juden in Meckl.,
S.1— 49.) Vgl. JB. 1884, III, 80*". — 145) Hans Hubert v. Bilguer, über die Ent-
wiekelung der ländlichen Besitzverhältnisse und die Verleihung von (>rund und Boden in
Mecklenb.-Schwerln. Leipziger Dissert. Druck, Alex. Edelmann. 104 S. Rez.: Rost. Zg.
459, Beil. 1. Das durchweg freisinnige Buch ist dem Herzog KatI Michael zu Meckl.-
Strelitz gewidmet. — 146) X Die landwirtschaftliche Statistik Mecklenburgs nach der
Zihlung vom 5. Juni 1882: Statist. D. Reichs NE. 5. — < 147) X Prof. Dr. Stieda, Zur
Sutistik des Landwirtschaftsbetriebes in Mecklenburg: Meckl. Anz. No. 232, 236, 240,
S42, 247. Die Betriebe; das Areal der Betriebe, das Pachtland, die Viehhaltung, Ver-
breitung der Maschinen. (Nach Statistik des Deutschen Reichs 5.) — 148) X Beiträge
ZOT Statist. Mecklenburgs X, H. 1 u. 2. (== Die Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez.
1S80 im Grofsh. Meckl.-Schwerin.). Schwerin, Stiller i. K. 4<>. 2 Bll. u. 147 S. Rez. :
DBeiehsanz. 304 ; AELKZ. No. 49—50. — 149) X Der Tagelohn in Mecklenburg: JbbNatÖk.
NF. 11, H. 6. — 150) X Prof. J. üffelmann. Zur CJesundheitsstatistik des Grofsh.
Medü. -Schwerin während der letzten 100 Jahre: Meckl. Anz. No. 141. — 151)X GMRat
Dr. Hettenheimer, Das Seebad Gr. MUritz an der Ostsee etc. Rostock, Werther. IV,
60 S. mit Karte. Rez.: Rost. Zg. 65 u. 58, S. 3, mit histor. Korrekturen. —
ISS) X Dr. Knebusch, Karte vom Ostseebad u. Luftkurort Gr. Müritz etc. etc. Dort
mnnd, Selbstverlag. M. 0,60. Rez.: Meckl. Anz. No. 86 (einzeln korrigierend).
III 76 ^^* ^' ^ ^' Krause: Schleswig-Holstein, Hamburg, Lübeck etc.
dankenswert.^**) Der Hader der theologischen Fakultät zu Rostock (J. B. 1884)
mit dem Trädestinationismus' der Missourisynode dauerte fort.^**'^**)
Kunst, Litteratur, Personalien, Nekrologe. — Scheffers'
'deutsche Renaissance' ist nun bis Mecklenburg vorgerückt und bringt zu-
nächst die erste Hälfte von Rostock auf 20 Tafeln. Leider ist der Text
der künstlerischen Darstellung nicht gewachsen und enthält eine Anzahl
historisch-falscher Angaben. ^^^"^••) Über den leichtfertigen Humanisten-
Vagabunden Johannes Hadus-Hadelius, der die Universitäten seit 1507 un-
sicher machte, von Krabbe noch Padus genannt wurde, schrieb Bauch
recht gut. Der gelehrte Strolch, den Krabbe und Kosegarten verherrlichten,
ist als lüderUcher, schmarotzender, zum Teil von Schürzenstipendien lebender
litterarischer Hochstapler bis 1524 zu verfolgen : Leipzig, Wittenberg, Frank-
furt a. 0., Greifswald (wo er aber erst nach Bogislavs Tode erscheint),
Rostock, Krakau, Wien und Rom zeigen seine Spuren. Der Vater wird
aus Hadeln nach Stade mit dem jungen Johann gezogen sein. Jener hiefs
vermutlich Karsten Jansen, danach er selbst Johann Karstens, das er nach
seinem Geburtslande zuerst in Hadus (so noch in Rostock), dann in HadeUus
153) U. Hölscher, Urkl. Geschichte der Friedrichs-Universität zu Bützow.
(= Separat unter gl. Titel zum Jubil. des Vereins.): JbbVMecklenbG. 50, S. 1 — 110.
Rez.: Rost. Zg. No. 188 u. 208, mit einigen Nachträgen; vgl. Rost. Zg. (1888), No.
212 über Chr. Alb. Döderleins Ablehnung der Beeidigung auf die Konkordienformel.
— 154) A. L. Gr&ber, Die synergistisch-rationalisierende Stellung der theol. Fakultftt
zu Rostock gegenüber der Lehre der Konkordienformel von der Gnaden wähl. Milwaukie^
Nordwestlicher Bücherverlag. 1885. — 155) D. Ch. W. Dieckhoff, Der Missourische
Prildestinationismus und die Konkordienformel. Rostock, StiUer. 1885. 78 S. Rez.:
NEKZ. No. 14; £KZ. No. 15 <Lehre und Wehre' (in St. Louis) Maiheft; AELKZ. No. 1.
— 156) X Prof. W. V. Zehen der, Über die runden Türme in Ireland. Vortrag in der
Aula der Univ. Rostock: NordRs. 4, 1, S. 42 — 59. Sonderausgabe. Reval, Lindfors £rben.
20 S. Rez.: Meckl. Anz. No. 229, 1. Okt. (Hofmeister). Im Rostocker Streit um einen
Turm für die kathol. Kirche, will Vf., ein Freund dieser Kirche, durch jene Türme (Glocken-
türme aus Furcht vor Piraten fem von den Kirchen) erweisen, dafs die Kirche eines solchen
nicht bedürfe. ^ 157) X Past. H. Wilhelm! , t^belrsicht über die Litteratur zur MeckL
Kirchengeschichte 1882/5: ThLBL No. 28. — 15g) X Hofr. Scharenberg, 'Meckl.-
Strelitzische Gesetze, Verordnungen und Verfügungen in Kirchen- und Schulsachen. Forts,
des I. T. der Gesetzsammlung für die Mecklenburg-Strelitzischen Lande (mit Ausnahme von
Ratzeburg)'. Neustrelitz, Spalding & Sohn. VIII, 278 S. M. 4. Vielfach ungedrucktes
Material. Die Sammlung umfafst die letzten 25 Jahre. Den *1. T.' hatte Stadtrichter
Genzken damals herausgegeben. — 159) X £. Fr ahm, Gresetze, Verordnungen und
Entscheidungen, betr. das gesammte Volksschulwesen in MeekL-Schwerin etc. 2. Aufl.
Parchim, Wehdemann. 1884. VI, 276 S. M. 4,50. — 160) X D. Karl Monckeberg,
Die Probebibel und die mecklenburgische Kirche. Hamburg, Persiehl. 14 S. Gegen Pastor
E. Haack in Schwerin und das Verbot der Probebibel durch den O.-Kirchenrat, im Interesse
der D. Bibelgesellschaften. — 161) X (Joh. Bachmann?), Das mecklenburgische Kirchen-
gesangbuoh: AELKZ. No. 48. Rez.: Meckl. Anz. No. 284, Beil., dagegen: Pastor Genzken:
Meckl. Anz. No. 291. — 162) XL. Brüni er , Elisa von der Recke. 8. (Titel)Au8g. Norden,
Fischer Nachf. (Soltau). 1885. VIII, 888 S. Rez.: ThLBl. Okt. Titelausg. der Aufl.
von 1879. — 16S) X F. Ahrens, Beitrag zur Gesch. des Volkssehulwesens in Rostock.
Zum 50 j. Bestehen der Friedrieh-Franzschnle. Rostock, Adlers Erben. Lex. 8^. 8 S.
Separ.-Abdr. aus der Rost. Zg. — 164) A. Seheffers, Deutsche Renaissance, Abt. LIX.
Mecklenb. A. Rostock Heft 1 u. 2, Allg. Nummer: Liefr. 192 u. 193. Leipzig, Seemann.
Fol. 20 Taf. 2 6. M. 4,80. Rez.: Meckl. Anz. (1886), No. 8 (HofineiBter) ; Rost. Zg.
(1886), No. 271 (Kr[au8e]). LIX. A. ersch. in 4 Heften, voUz. 1886. — 165) X GusUv
Portig, Der Maler Rudolf Suhrlandt. Leipzig, Seemann. 85 S. M. 1. Rost. Zg.
No. 71, Beil. 1; MeckL Anz. No. 72 (Hofmeister). — 166) X Beschr. der astronom. Uhr
in der St. Marienkirche zu Rostock. Rostock, Adlers Erben. 1885. 16 8. M. 0,50.
Rez.: Meckl. Anz. No. 829; Hofmeister schliefst auf c. 1500 als erste Anlage. Die Uhr
ist 1885 renoviert.
IX. K. £. U. Krause: Schleswig-Holstein, Hamburg, Lübeck etc. III 77
verwandelte. In Krakaa wurde sein Vorname slavisiert (Janufs) und
mythologisiert in Janns; auf der Heerstrafse nach Wien machte er sich
mm Magister. Hier erschwindelte er sich vom Kaiser Maximilian den
Poeta laureatus, setzte deshalb das P. vor seinen Namen und rückte nun
als gelehrter Lebemann und Tater' Janus Hadelius in Rom ein.^*'^) Bei
weitem das bedeutendste Werk erschien von Dr. Adolf Hofmeister,
der 3. Teil von Wiechmanns altniedersächsischer Litteratur, d. h. der
niederdeutschen mecklenburgischen Drucke von Anbeginn bis 1625.^®^) Der
Herausgeber hat nicht nur die Materialien seines Vorgängers gesichtet und
zum Druck befördert, er hat auch die früheren Bände mit gründlichster
bibliographischer und typographischer Kenntnis revidiert, manches nach-
träglich beseitigt, aber auch wichtige Nachträge geliefert. Einzelne Ab-
schnitte sind geradezu vorzügUche kleine Monographieen geworden, so die Be-
sprechung von Emsers niederdeutschem Neuen Testament, von Nikolaus Kutze
(Ras), dem MühlenUede und den 20 Wiedertäufer-Sendschreiben, welche
letzteren beiden, in Sonderabdrücken verteilt, selbst eine eigene kleine
Utteratur wachriefen. Ref. fand in einem dieser Schreiben eine im Reineke
Vo8 von 1539 in der protestantischen Glosse vorkommende Stelle. ^••"^'®) Über
Fritz Reuter liegt mehreres vor, namentlich Bailleus aktenmäfsige Dar-
stellung über die Festungszeit und Gaedertz' weit ausgerufene Reuter-
Reliquien;^'^"^'*) ebenso ist eine mehr oder weniger historische Schack-
Litteratur erwachsen.*'*'^'®) Eine Reihe Biographieen nennen wir in den
Anmerkungen. ^ "^ '" ^ »*)
167) G« Bauch, Johannes Hadus-Hadelius. Ein Beitr. z. Gesch. des Humanismus
so der Ostsee: Geigers ZKultLittRenaissance 1, 2, S. 206 — 25. Leipzig, Seemann. Bez.:
Roft Zg., No. 296, S. 2 (Krfause]); Meckl. Anz. No. 230. (Die Allg. d. Biogr. ist über-
Mhen.) — 168) I^* A. Hofmeister, Mecklenburgs altniedersttchsische Litteratur von
C. M. Wiechmann. Dritter Teil 1600—25. Schwerin, Bärensprung. (StiUer i. K.) XHI,
'214 a. XXYIII S. (Register). M. 6. Bez.: KBIV. niederd. Sprachf. 10, S. 64; JBGermPhil.
6, No. 1780;LB1. germ. rom. Phil. 7 (1886), S. 185/7 (Krause); DLZ. 7(1886), Ko. 14, 8.
476/8 (Seelmann) ; Wiss. BeiL Leipz. Zg. (1886), S. 16 (Bechstein); AnzDA. 12 (1886),
ä. 209 — 11 (Strauch); DReichsanz. No. 270; Nordd. AZ.g No. 545; Meckl. Tagebl. No. 260;
Neekl. Anz. No. 272 (mit einigen Nachtritgen); Rost. Zg. No. 459 Beil. Wiechmann: T. I.
1864. M. 4. T. II. 1870. M. 2. — 169) id., Die allegorische Darstellung der Trans-
substantiation unter dem Bilde der Mühle. Sonderabdr. Schwerin, Bärensprung. 17 S.
Rez.: RepKunstw. 9, 2 (1886), S. 224; JB. germ. Phil. 6, No. 1788; Im KBIV. niederd.
Spraehf. 10, S. 83 bringt Hofmeister noch eine Korrektur. S. (A. Hofmeister) 'Das
Rostoeker Mtthlenlied und die Mtthlenbilder in Doberan, Rostock und Retschow. Meckl.
Anz. No. 215/6. — 170) Zur Geschichte der Wiedertäufer in Rostock. Sonder- Abdr.
Schwerin, Bttrensprung. 18 S. S. dazu: (Kr[ause]), Die Wiedertäufer in Rostock.
Rost. Zg. 264 n. 270; KBIV. niederd. Sprachf. 10, S. 48. Kr schliefst danach auf den
Wiedertäufer-Bischof Ubbo Philipps als den Vf. oder Mitarbeiter der R.y. -Glosse. —
171) Dr. P. Bai Heu, Fritz Reuters Universitäts- u. Festungszeit : DRs. 11, Heft 9.
Rez.: MeckL Anz. No. 184, Beil. (Hofine ister). Schon am 10. Sept. 1887 ermäfsigte der
König die SOjähr. Festungshaft auf 8 Jahr. — 17S) K. Th. Gaedertz, Fritz Reuter-
Reliquien. Wismar, Hinstorff. XII, 258 S. Rez.: BU. f. Litt. Unterh. No. 12; CBl.
No. 27, S. 916; Littbl. germ. rom. Phil, (1886) VII, No. 5, S. 177f. (Behaghel); DReichsanz.
Xo. 28. — 178) X E- Ziel, Fritz Reuter. Litterar-Reliefs S. 74—111. NB. 8. oben
Xo. 119*. — 174) X Eugen Zabel, Graf Adolf Friedrich von Schack. Ein Litter. Porträt.
Wien, Gerolds Sohn. 1 Bl. 82 S. Rez.: CBL No. 32. S. 1079. Vergl. MLIA. No. 2«
lÄ. Prove); Gartenl. No. 30 (Fr. Bodenstedt): Rost. Zg. No. 280 (z. 2. Aug. HK[lenz]); lUustr.
lg. «5, No. 2196 (M. Haushofer); Herrig, AStud. neuer. Spr., L. 74, 1, S. 1—32 (C. Halling);
AZg. No. 112. — 175) X E. Brenning, Graf Adolf Friedrich von Schack. Bremen,
Roceo. Nur litterarisch. — 176) X Adolf Friedrich Graf von Schack und seine Reisen:
Aaaland 58, No. 31. — 177) X Zernin, Helmut Karl Bernhard Graf von Moltke :
III 78 ^^- K. £. H. Krause, Schleswig-Holstein, Hamburg, Lübeck etc.
Pommern. Landes- und Ortsgeschichte. — Schon zum MA.
hätte das .Urkk.buch der Grafen und Herrn v. Wedel erwähnt werden
sollen; das nur als Familienbuch erschienen zu sein scheint/ ^^) wie schon
1883 die damals unbekannt gebliebenen Familien-Ausgaben desselben Ge-
schlechtes.^*'"*®®) Aus der Flut der Bugenhagen-Litteratur nennen
wir hier als die wichtigsten Arbeiten Buchwalds Mitteilungen aus B.s
Nachlafs/®®) welche neuaufgefundene Predigten betreffen, und die Heraus-
gabe dieser Predigten durch Hering.*'^'^®*) Die Reaktion in Pommern
und Stralsund gegen die Reformation hat H. Hering mit behandelt.*®-)
Die Beunruhigung der schwedisch-pommerschen Küsten und die Teilnahme
der brandenburgischen Flotte am Fehrbelliner Kriege von Behaim-
Schwarzbach mit dargestellt.*®*) Beiträge zur Geschichte Stettins von
AUg. Militär-Zg. 60, No. 84/8. — 178) X Staatsmin ister Henning Fr. Karl Graf v. Basse-
-witz (Nekrolog): Meckl. Anz. No. 293. Daraus: Rost. Zg. 17. Dez.; DReichsanz. No.
296, S. 4 ; Weserzg. 14008, Mitt.-Ausg. — Trauerfeier : Meckl. Anz. No. 296/7. Geb. 27. Okt.
1814, t 15. Dez. 1885. — 179) X Bruno Hassenstein, Friedrich Bohndorffs Reisen
in Zentralafrika 1874— 83: Petermanns Geogr. Mitt 31, Heft 9. Rez. : Meckl. Anz. No.
230, S. 3 (Hofmeister). B. ist Mecklenburger. — 180) X P. Magnus, Johannes Roeper,
t 17. März 1885: Leopoldina, Heft 21 (Oktober), 8. 170/3. Eingehender Nekrol. desgl.
Meckl. Anz. No. 65 u. 71; Rost. Zg. 67; American Journ. of Science 1886 No. 1;
Weserzg. 13735 Morgenausg. — 181) X Prof. Dr. Ed. M&tzner (kurze Biogr.). Rost. Zg.
26. Mai 1885; Meckl. Anz. No. 119. Geb. zu Rostock 25. Mai 1805, Direktor der Louisen-
schule in Berlin. — 182) X Dr. phil. Karl Weinholtz, f 27. Aug. 1885. Meckl. Anz.
No. 201. (cf. ib. 1884. No. 302). Der hochbejahrte Privatdozent Rostocks, der die Philosophie
der Ideale praktisch durch Tänze und Brettspiele darzustellen suchte. — 18S) X
L. Schultz, Ge. Christ. Friedr. Lisch. Biographie: Biograph. Jb. f. Altertumskunde 8.,
S. 81/8, (hinter Iwan Müllers JBAltert. W. XII(IV.) Warme laudatio. S. Allg. d. Biogr.
— 184) X Landbaumeister C. F. H. Luckow. Meckl. Anz. No. 122. (Der Restaurator
des Fürstenhofes zu Wismar.) — 185) X Dr. F. Schildt, Matrikel des VMecklG.
1835 — 85: JBVMecklG. (Anh. zu JbbVÄIecklG.) Anh. zu 50,2. 52 8. — 186) v.
Wedel, Urk.buch zur Geschichte des schlofsgesessenen Geschlechtes der Grafen und
Herren von Wedel, B. L Nicht im Buchhandel, 1885. 4. — 187) id., Der Hul-
digungsbrief des Hermann v. Wedel. Nicht im Buchhandel 1883. Fol. — 188) i^*»
10 Stammtafeln zur Geschichte der Herrn v. Wedel. Nicht im Buchhandel 1888. Fol. —
189) Lic. Geo. Buchwald, Neue Mitteilungen aus Bugenhagens Nachlafs : ThStK. 59,1.
(1886), aber Heft 1 schon Sept. 1885. — 190) Prof. Herm. Hering, Johannes Bugen-
hagen, sechs Predigten ; aufgef. und mitget. von Lic. Dr. Geo. Buchwald. Halle, Niemeyer.
31 S. M. 0.60. Rez.: NEKZ. No. 32. Anderes s. o. in d. Abschnitten üb. Holst., Hamb.
u. Lübeck; vgl. auch o. Kap. I. — 191) X Archidiac. Zitzlaff, D. Johannes Bugen-
hagen Pomeranus etc. zum 400jälir. Gedächtn. seiner Geburt etc. Wittenberg, Herros^.
IV u. 144 S. M. 1,20. Rez.: GBL No. 30, S. 994 (S ) Populäre Darstellung ohne
gröfsere Genauigkeit und ohne Neues. — 19^) X Lic. Vogt, i5^ber Heinrichs VIII. Ehe-
scheidung, aus Bugenhagens Hdss. ThStK. 58. S. 725 — 47. Rez.: HJb. 6, 4,
S. 685 ('Neue Gesichtspunkte nicht zu Tage gefördert^). V, hat die Ehebestimmungen
der pommerschen und mecklenburgischen Kirchenordnung (1570) dabei angegeben. —
193) X id.. Über Melanchthons loci, aus Bugenhagens Hdss.: ib. S. 747/9. —
194) X Dr. C. Bertheau, Bugenhagens Geburtsjahr : ib. S. 313—21. 1485, nicht 1484.
— 195) X Prof. O. Zöckler, Das Eigentümliche in Bugenhagens reformatorischer Grofse:
EKZ. (1885), No. 28. — 196) X Zum Gedächtnis Bugenhagens. I. H: AELKZ. (1885),
No. 24 u. 25. — 197) X Unruh, Joh. Bugenhagen, der Reformator: EKZ. (1885) No. 25.
— 198) X Herm, Pe trieb, Johann Bugonhagen und das geistliche Amt: ib. No. 25. —
199) X O. Vogt, Zum Gedächtnis Bugenhagens: PKZ. 32, No.*28/5. — SOO) X Jo-
hannes Bugenhagen: EKZ. 27, No. 26/7. — 201) X Herm. Pe trieb, Bugenhagen und
die innere Mission: ZKWL. 6, Heft 6. — S02) H. Hering, Die Liebesthätigkeit der
deutechen Reformation: ThStK. 58, 8. 195—263. Speziell S. 244 ff. — !SOS) Max
Behaim-Schwarzbach, Die maritime und koloniale Thätigkeit Friedrich Wilhelms des
Gr. Kurfürsten: ZAllgG. 2, S. 196—216. Spez. 8. 201ff.
IX. K. £. H. Krause: Schleswig-Holstein, Hamburg, Lübeck etc. III 79
1711/5 lieferte v. B ü 1 o w ^^*) aus einem Tagebuche 5 derselbe ferner Bei-
träge zur Geschichte Wollins,*^'^'*^*) eine Spezialgeschichte von Treptow a. R.
b^nn Sudhaus nach den wissenschaftlich wertvollen Sammlungen des
Hauptmanns a. D. Heintze.*® ''-**) Über das Schwinden der pommerschen
Kassuben stellt v. Wienkowski die Berechnung auf, dafs echte Kassuben
(e?angelische Slaven) nur noch circa 450 zwischen Leba und Lupow sitzen.
Katholische Kassuben seien kaum von den Polen zu trennen; ihrer seien
noch circa 3000 im benachbarten Pommerellen.*^*) Als Vorarbeit für eine
neue Geschichte des Feldmarschalls gab Blasender ff 50 Briefe Blüchers
heraus, deren erste 27 zum grofsen Teil seine pommerschen Güter und die
Garnisonen Stolp und Treptow betreffen, während auch die zweite Reihe
flberali Liebe zu der Provinz bekundet. ^^*) Die Erläuterungen sind nach
Wigger gegeben. ^^*'^^®)
Volkswirtschaft, Statistik. — Die wichtigste Arbeit ist auch
hier eine Leipziger Doktordissertation, Hugo Ziemssens Untersuchung
des Lohnes und der Stellung der Katenleute in Pommern und des den
Dienstherren durch sie erwachsenden Einkommens. ^^®) Die Untersuchung
eipebt ein übles Resultat für beide, entspringend aus der historisch be-
gründeten Naturallohnung und der Unmöglichkeit der Niederlassung. Daran
schliefst sich Dr. A. Zechlins Darstellung der gutsherrlich-bäuerlichen Ver-
304) Archivr. Dr. v. Bulow, Beitrüge zur Geschichte Stettins: Balt. Stud. 35,
S. 254 — 66 — 205) id., WoUiner Burspraken von 1538: ib. S. 113—38. Derselbe:
Beitrige zur Gesch. des Schlosses zu Wollin! ib. S 154if. — 206) X Das Honorar mr
Psal Friedeboms Descriptio urbis Stettinensis. 1624: ib. S. lOlf. Es ist nie gezahlt. —
2#7) F. Sudhaas, Treptow vor, w&hrend und nach dem 8 Oj. Kriege. Progr. Treptow a/R.
Bogenhagcngymn. No. 130. 4^ 18 S. Rez,: DReichsanz. No. 177. — 308) X Dr.
Hanncke, Neue Materialien zur Gesch. des Bischof-Herzogs Casimir: Balt. Stud. 35,
S. 11 — 25. (Lokales von 1578 — 1602 aus Cosmus Simmem's hds. Kosmographie).
— 209) X Dr. Starck, Vier pommersche Urk.: ib. 8. 26—32. Fürstliche Wein-
käufe 1596 — 1611. — Ein Lehnbrief Bogislavs XIV. flir L. Wedige v. Petersdorf von
1623: Jb. S. 99f. Ein Schreiben Albrechts v. Preufsen wegen angehaltenen Bernsteins.
1555. Jb. 8. 108ff. — 310) X G. A. v. Klo e den, Colberg: Ersch. u. Grubers Encykl.
IL Sekt. 38, S. Ulf. — 311) X Dr. L. Trost, Colberg und Colbergermünde : AZg.
Xo. 222 wiss. Beil. — 313) X Dr. Zechlin, Das Rügenwalder Amt: Globus 47, No.
10—14, 8. 156ff. Histor.-topogr.-kulturhist. nach den bekannten Quellen. — 313) v. Wien-
kowski, Die pommerschen Kassuben: MGeogrGesWien 28, 8. 537f. Rez. : LittBl. No.
255 (8. 63) in Petermanns Geogr. Mitt. (1886), Heft 6 —314) C. Blasendorff, Fünfzig
Briefe Blüchers: HZ. 18 (54), S. 193—224 und 385—413. Rez.: HJb. 6, 4, S. 674. —
315) X S. v. Keller, Aus Blüchers Leben in Treptow: 'Bär'. No. 43. Nach den Blasen-
dorffschen Briefen. — 316) X Oskar Schwebel, Die Herren und Grafen von Schwerin.
Butter aus der Preufs. Geschichte, mit 1 Taf. Fol. Berlin, Abenheim (G. Joel) 464 8.
Bez.: PreofsJbb. 54, Heft 6, S. 596 (D. G. k.); Weserzg. (1884), No. 13647. Morgenausg.
(mit Hohn); Reichaanzeiger No. 6 Ctreffliches Buch'); Grenzb. 44, No. 12, S. 646; CBl.
Xo. 47, 8. 1601 f. (*Aus der Schriftstellerei ein Geschäft machen'). Unhistorisch-
noTellifltlsche Ausnutzung des grofsen genealogischen Werkes des Grafen von Schwerin;
befonder» ist der Held von Molwitz und Prag, K. Christ, und der Preufs. Minister
Maximilian verarbeitet.— 817) X Prem.-Leut. Dreher, Geschichte des 2. Pommerschen
Ulinen-Reg. No. 9. Von seiner Errichtung (1860) bis auf die Gegenw. Nach einem älteren
Ma. bearb. n. vervollst. Mit 2 Portr. u. 1 Karte. Berlin, Mittler & Sohn. 108 S. M. 1,25.
ßei.: DReichsanz. 160, S. 3; DLZ. 6, No. 43, 8. 1526f. (G. Lange, lobend). — 318) X
Sello. Der nenetettiner Synagogenbrand-Prozefs. Mit Sit.-Plan : Tribunal (herausg. von
S.A.BeImonte>, Jahrg. 1, No. 1. — 3W) Hugo Ziemssen, Die Katenleute in Pommern.
Bn Beitrag zur ländlichen Arbeiterfrage: Leipziger Doktordissert. München, Knorr
ÄHirth. 42 S. Re«- Rost. Zg. 459 1. Beil. Kr(ause).
III 80 ^^' ^' ^- ^* Krause: Schleswig-Uolsteiiif Hamburg, Lübeck etc.
hältnisse im Schivelbeiner Kreise, ^^^) die aber aach nach ganz Pommern
übergreift. Ausgehend von der 1616 erklärten Leibeigenschaft werden die
Abänderungen verfolgt bis auf das Edikt vom 14. September 1811. Seitdem
sind die Bauernhöfe der Domänendörfer fast gleich geblieben, die der adUgen
Dörfer um fast ^j^ (48 von 157) geschwunden.***"**®) Wegen der vorzüg-
lichen Bearbeitung der historischen und volkswirtschaftlich-statistischen Ver-
hältnisse ist hier noch W. Heinr. Meyers Führer durch Stettin und Um-
gebung zu nennen.**'')
Kunst, Personalien. — Von den Backsteinbauten Pommerns hat
Kegierungs-Baumeister Lutsch den Dom zu Kammin bearbeitet.**^) Den
kunstvollen, aus Ebenholz und Silberplatten gefertigten 'Silberaltar' in der
Marienkirche zu Rügenwalde beschrieb Julius L es sing. Er ist aus der
Zeit von 1606—18, zum grofsen Teil in Stettin vom Silberschmied Joh.
Körver, zum Teil vielleicht in Augsburg gearbeitet. **•) Eine Anzahl Namen
sind aus den 45 Greifswalder abgedruckt, welche in Dr. Rötger Hemsings
Stammbuch nach 1625 sich eintrugen. *^^) Die Besprechungen des Kometen
von 1618 durch Pommersche Astrologen stellen wir daneben, weil v. Bülow
«ine Biographie des bedeutenden Stargarder Arztes David Herütz daran
knüpft.**^) Ferner sei des Gedichtes gedacht, mit welchem der jetzige
Reichskanzler Fürst Bismarck Ende der 40er Jahre den damaligen Abgeord-
neten des Wahlkreises Schivelbein, v. Kleist-Retzow ('Onkel Schivelbein*),
zum Geburtstag begrüfste.***) Es war abgedruckt im 3. Bande der Geschichte
des Geschlechts v. Kleist, die nicht in den Buchhandel kam.*'**"***) Zum
Schlüsse seien noch H. v. d. Do Ileus Streifzüge durch Pommern erwähnt,
die, obgleich belletristisch-erbaulich und nicht ohne Phantasiebilder ge-
schrieben, doch auch dem Forscher in leichter Weise eine gute örtliche
Kunde gewähren. Es erschien von Band 2. das 7. Heft Hiuterpommern
320) ^^' A. Zechlin, Die hi8tor. Entwickelung der gutsherrlich-bäuerlichen Ver-
hältnisse im Schivelbeiner Kreise: Balt. Stud. 85, 8. 33— U8. — 221) X Genz, Länd-
liche Arbeiterverh<nisse in Hinterpommern: Arbeiterfreund 23, No. 1. — SSS) X Die
landwirtschaftliche Betriebsstatistik Pommerns: Statistik d. D. Reichs KF. V. Nach der
Betriebszählung vom 5. Jani 1882. — 229) X Das Goldbecksche Fräoleinstift zu Pyritz:
MSchr. f. dtsche. Beamte No. 8. — 224) X Die neugeschaffene Vereinsarmenpflege in Stettin :
Nordwest 8, No. 9. — 225) X Bericht über die Verwaltung der Gemeinde-Angelegen-
heiten der Stadt Stettin 1884/5. Stettin. Nicht im Buchhandel. — 226) X Stettins
Handel, Industrie u. Schiffahrt. Hrsg. v. d. Vorstehern d. Kaufmannsch. 1884. Stettin.
Nicht im Buchhandel. — 227) Wm. Heinr. Meyer, Führer durch Stettin und Umgebung.
Mit 1 Plan u. 1 Karte. Stettin. F. Hessenland 5. A. (1885). VI, 98 S. — 228) R«?--
Baumeister Hans Lutsch, Die Backsteinbauten Pommerns Abt. I (Dom zu Kammin) Heft
1 u. 2 : ZBauwesen Jahrg. 35. In Heft 2 ist zur Vergl. eine sorgf. Abb. des nördl. Kreuz-
flUgels vom Lübecker Dom gegeben. — 229) «^^l* Lessing, Der Silberaltar in der Marien-
kirche zu Rügenwalde: Jb. d. Preufs. Kunsteamml. 6, Heft 1. Bez.: DReichsanz. No. 99,
Beil. 1, S. 3. Vergl. Jb. 6, Heft 4. Galvanische Nachbildungen im Kunstgewerbemuseum.
(Dort auch buntbemalte Fayenceöfen des 17. Jh. aus RUgenwalde.) — 230) I^r* Rötger
Hemsings SUmmbuch: Rigaer Stadtbll. No. 26 u. 27. Sonderabdruck: (1885.) 8^ 12 S.
Auch Einschreibungen aus Anklam, Rostock und Lübeck sind darin. — 2S1) Arclu-R.
V. Bülow, Der Komet von 1618: Balt. Stud. 35, S. 189 — 53. Zur Biogr. von Herlitz
ist ADB. 12, 118 (Pyl) übersehen. — 282) H. Vogt, Ein Gedicht vom Reichskanzler
V. Bismarck: MVGBerlin 2, No. 9. S. 100 — 2SS) X Max Koch, Ewald Christian
V. Kleist und Heinrich v. Kleist: Ersch u. Grubers Encykl. Sekt. II. 37, S. 87—44. —
2S4) X Max Duncker, Johann Gustav Droysen. Ein Nachruf. Berlin, Calvary & Comp.
12 S. M. 1. Sonderabdruck aus Biogr. JbAltertumskunde. Vergl. JB. 1884. — 235) X
Zwei Kriegsmänner aus dem Geschlecht von Borcke: MilWochenbl. Jahrg. 70, No. 65/6.
IX. K. E. H. KrauBo: Sehleswig-HoUtein, Hambnrg, Lübeck etc. 11181
(Pyritz, Stargard and Umgegend), namentlich ist bei ersteren der Franzis-
kaner and Reformator Enipstro behandelt. Aach der 3. und 4. Band ist
sehen erschienen, sie führen Hinterpommem zn Ende.**'"^*®)
Allgemeines für das ganse (Gebiet. Es ist abermals ein Band (4.)
?on Janssens Geschichte des dentschen Volkes ^^*) zn yerzeichnen, der die
allerdings öde und wüste Zeit von 1555 bis zar Yerkündignng der Zwiespalt
säenden Eonkordienformel, 1580, nmfafst, 'die Teafelsperiode der dentschen
Geschichte' nach dem Ansdrack der HPBl. Es geht ganz wie in den 3 ersten
Bänden: Fürsten and protestantische Theologen werden schlecht gemacht, kanm
aber einer mehr als Kaiser Maximilian 11., während alle katholischen Be-
strebangen, vor allem die Jesaiten, in heroischem Lichte erglänzen. Darin
dafs er das Bahlen der Fürsten mit dem Aaslande brandmarkt, hat Janssen
ganz recht; bezeichnend ist, dafs er darin dem brandenbnrgischen Hanse
eine ehrenwerte Aasnahme-Stellnng znweist. Unser Norden ist wieder kanm
berücksichtigt, Pommern z. B. 1 mal, Lübeck 9, Hambnrg 8, Holstein 1 mal.
Aach die norddentsche Litteratar tritt stark zarück, anter der mecklen-
burgischen ist des Matthäns Jadex kleines Corpns doctrinae als 'Eatechismas
für Mecklenbarg', noch daza mit der nenen Vorrede des Nendracks von
Wiechmann, böse behandelt. Johann Albrecht and die Schweden werden
der Teilnahme an den Grnmbachschen Händeln (S. 232) geziehen, in der
Geschichte des Eönigsberger Hofpredigers Funck (S. 183) fehlt dagegen
Polen and Johann Albrecht. Für 1884 ist die 2. Yereinsgabe der Görres-
GeseUschaft für das genannte Jahr, Wokers Norddentsche Missionen des
17. and 18. Jh., nachznholen. Sie berühren nnser Gebiet in dem Kapitel
der 'Missionarii vagabandi', wo das Treiben des Bennincasa von Hambnrg
bis Schleswig hier einschlägt, and die Übersicht über die nordischen Jesaiten-
Missionen von 1709, von denen hierher Glückstadt, Lübeck, Schwerin,
Schleswig, Friedrichstadt and Hambarg gehören. ^^^) Der Komponist, dann
Diplomat and pfälzische Minister, endüch apostolische Yicar des Nordens,
Agostino Steffani, Bischof von Spiga, hatte beim Beginn dieses Amtes 1709
einen Catalogns notitiarnm generalium über alle Kirchen and Verhältnisse
seines Sprengels anfstellen lassen. Das wichtige Aktenstück ist am Schiasse
abgedruckt. Das Bach desselben Yfs. and derselben Aasgabenreihe 'Ans
SStf) X '^^ Fontane, Christian Friedrich Scherenberg und das litterarische Berlin
TOD 1840 — 60. Berlin, Hertz, Kl. 8^ 260 S. M. 6. Rez.: CBl. No. 40, S. 1396f. (C);
BLZ. No. 32, 8. 1142f. (Nerrlich); MLIA. 54, No. 21, S. 833 (F. Simonson); MVGBerlin 2
Ko. 6, S. 71 (B^ringuier). Scherenberg, geb. zu Stettin 5. Mai 1798, f 9. Okt. 1881 zu
Zchlendorf. — SS?) H. v. d. Dollen, Streifztlge in Pommern Bd. II, Heft 7 u. Bd. III
Heft 8 u. 9, 2. Aufl. AnkUm, Buchh. d. Verein shauses. Heft 7, 2 Bl u. 258 S. M. 2.
Heft 8, V n. 319 S. M. 2. Heft 9, V u. 238 S. M. 2. — 888) id., Streifzüge in
Pommern. Bd. IV. Hinterpommem Lieft*. 10 — 12. Anklam, Buchh. d. Vereinshauses.
Heft 10, 202 S. M. 1,50. Heft 11, 184 S. M. 1,60. Heft 12, 149 S. M. 1,50. Alle
12 Hefte: M. 20,80 — %99) Johannes Janssen, Geschichte des deutschen Volkes
i«it dem Ausgange des MA. IV. etc. 1. — 12 Aufl. Freiburg i. B., Herder. XXXI, 515 S.
M. 5. Rez.: HZ. 20(56) (1886) S. 266/8 (F^elhaaf); HJb. 7 (1886), S. 96—110 (Fr.
IKttrieh; im kathol. Sinne aber ohne Geh&ssigkeit referierend); HPBl. 96, S. 169 — 77;
DLL 6, No. 44, S. 1552/5 (Kluckshohn) ; NEKZ. No. 34; BllLünterh. No. 39 (H.Prutz);
ThwlLittbL No. 39; Kathol. NF. 27, 6; StML. Heft 6. — 240) Fr. W. Woker, Aus
Xorddentaehen Missionen des 17. und 18. Jahrh. Franziskaner, Dominikaner und andere
Äsooncn. (= 2. Vschr. der GörresG. für 1884). Köln, Bachem 1884. 4 Bl. u. 118 S.
M. 1,80. Bez. : HPBl. B. 98, 7, S. 542—50 (1886). *Zur Gesch. d. nord. Mission'
(K-Ömbe).
Jakresberiehie der Oeschiobtswisseiiaoluift 1885. IIL 6
111,82 I^* E. £. H. Krause: Schleswig-Holstein, Hamborg, Lübeck etc.
den Papieren des kurpfälzischen Ministers Agostino Steffani' etc.^^^) ent-
hält eine Biographie des rührigen Diplomaten auch protestantischer Höfe
und seine Thätigkeit als Minister yonl 703/9, schliefst aber mit dem Antritt
des apostolischen Yikariates. In der 2. Ausgabe von Karl Goedekes
Grundrifs, von der Heft 3 und 4, d. h. die ersten 416 S. des 2. Bandes
erschienen, ^^^) werden eine Menge Persönlichkeiten unseres Gebietes be-
sprochen, und so ziemlich ist alles neugefundene eingereiht, oft aber an
schwer zu findender Stelle; so die 1. Ausgabe von Joachim Slüters Ro-
stocker niederdeutschem Gesangbuche, das mit J. S. bezeichnet ist, statt zu
S. 161 zu S. 164; auch deutet er diese Buchstaben noch auf einen unbe-
kannten Johannes Speratus, statt auf Joachim Slüter. Die hervorragenden
Vorzüge des Werkes sind längst anerkannt.***)
Wegen der Lebensbeschreibungen des Jahres verweisen wir auf
die Allgemeine Deutsche Biographie Band 21. und 22. ; femer fttr die Pom-
mern der Vorjahre auf v. Bülows Auszug aus B. 11 — 20,***) dann auf die
Gothaischen Genealogischen Kalender und Taschenbücher und das weniger
bekannte 'der adeligen Häuser* (10. Jahrgang) von A. v. Dachenhausen.
Es sind neu hinzugekommen vom Allgemeinen Künstler-Lexikon von
J. Meyer und Herm. Lücke die 35. und 36. Lieferung,***) Franz Brummers
Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten des 19. Jh. in 2. Ausgabe **^)
und von Hefs' Lebensbildern von Forstmännern der Schlufsband.**')
Von wichtigeren, speziell das Gebiet betreffenden Landkarten sind
wieder 53 'Mefstischblätter'**®) über mecklenburgische und pommersche
Landesteile zu nennen ; Mecklenburg ist nun mit dem Recknitz-Gebiete be-
endet. Von den 'Karten des deutschen Reiches' erschienen keine aus diesen
Ländern, dagegen gehören einige Tafeln aus der Übersichtskarte des öster^
reichischen militärgeographischen Instituts hierher;***) femer eine Spezial-
karte grofsen Mafsstabes für Mittel-Holstein*'^®) und ein Plan von Altona.**^)
341) id., Aus den Papieren des kurpfUzischen Ministers Agostino Steffani etc.
1703/9. (= 1. Vschr. der GörresG. für 1885). Köln, Bachern. 4 Bl. u. 124 S. M. 1,80.
— S43) Karl Goedeke, Grundrifs zur Geschichte der deutschen Dichtung. 2. Aufl.
Heft 8 u. 4 (Bd. 2). S. 1—416. Dresden, Ehlermann. M. 7,80. — S4S) X R. Doren-
w e 1 1 und A. Hummel, Bilder aus ^den deutschen Kttstenl&ndem. (= Charakterbilder
aus deutschen G^uen , StKdten u. Stätten I.) Hannover, Norddeutsche Yerlagsanstalt
(Godel). VIU, 320 S. M. 3,60. Ohne histor. Wert. Mecklenb. erhielt 39, Lübeck 9 S.
Hamburg ist unter die hannov. Eibmarschen geraten. — 344) Arch.-R. v. B tt 1 o w. Die
AUg. deutsche Biogr. und Pommern: Balt. Stud. 35, S. 225 — 30. Ausz. aus B.
11 — 20. — 245) J< Meyer und Herm. Lücke, Allgemeines Künstlerlexikon Bd. HI,
(2. gttnzl. umgearb. Aufl. von Naglers Ettnstl.-Lex.). Leipzig, Engelmann. 3. 713 — 96.
M. 2,40. — 246) Ff- Brummer, Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten des
19. Jh. 2. Ausg. mit Ergänz, bis 1. Aug. 1885. 2 Bd. (= Universalbibliothek 1981 — 90.)
Leipzig, Reckm jun. Gr. 16^ 542 und 547 S. M. 2. Rez.: DLZ. 6, No. 32, S. 1143f.
(W. Bemhardi. Sehr anerkennend); RostZg. No. 240 (H. K[lenz]), mit Nachtr. betrefli
Mecklenburgs. — 247) R* H e f s , Lebensbilder hervorragender Forstmänner und um das
Forstwesen verdienter Mathematiker, Naturforscher und Nationalokonomen. 2. Hälfte.
(Maron — v. Zyllehart.) Berlin, Parey. 439 S. Die 1. Hälfte ersch. 1882. — 248) Mefs-
tischblL d. preufs. Staats 1 : 25000. Lith. u. kolor. Berlin, Schropp (Seit 1886: Eisen-
schmidt). Imp.-Fol. k M. 1. — 249) (K. K. milltärgeograph. Instit. zu Wien). Neue
Übersichtskarte von Zentral-Europa. Liefr. 7 u. 8. 1 : 750000. Wien, Lechner i. K.
Imp. Fol. 8. Chromol. -Karten. M. 10. In Liefr. 7 findet sich Hamburg, Schleswig, Lübeck,
Stralsund, Stettin; in 8. Flensburg. — 250) Spezialkarte über Mittelhoktein : 1 : 80000
mit den Stadtplänen von Rendsburg, Neumttnster und Itzehoe: 1 : 12500. Kiel, Lipsius &
Tischer. Imp.-Fol. Chromolith. M. 3. — 251) £• Kluge, Plan von Altona, gez. von
A. Hass'l. 1 : 8000 ; in 2 Ausgaben. Altona, Schlüter. 1884 (1885). gr. FoL Chromolith.
Äusg, mit Pfdeb. M. 1,50, mit Bt&dteint. 2 M. (Die Pläne von Hamburg s. o. No. 86.)
X. A. Wagner: Schlesien. 111,83
X.
A. Wagner.
Schlesien.
Quellen. In den neueren Bänden der 'Acta publica' werden auch
PriTatbriefe, die bisweilen seltsame Streiflichter auf die politische Lage
werfen, sowie andere Korrespondenzen und Aktenstücke mit eingeflochten.
So enüiält der VI. ganz von der Hand des Dr. J. K r e b s ^) in Regesten-
form geschriebene Band mehrfach charakteristische Stellen der Briefe und
Ffirstentagsakten oder sehr wichtige Schreiben, wie das des Johann Ernst
des Jüngeren von Weimar an die Stadt Breslau, 20./30. Juli 1626, nebst
Tier auf die Geschichte der Jahre 1626 und 1627 bezüglichen Exkursen.
Hierdurch, sowie durch den Anhang über die Kriegslasten Schlesiens in
den Jahren 1626 und 1627 mit besonderer Rücksichtnahme auf die Einquar-
tierung der Wallensteinschen Truppen ist der ziffer- und quellenmäfsige
Nachweis geliefert über die grofsen materiellen Verluste, die Schlesien 1627
durch die siebenmonatliche Einquartierung der kaiserlichen Truppen er-
litten hat.
Darstellungen. Die vielfach ausgesprochene Behauptung, dafs erst infolge
des Traktates Luthers vom Jahre 1524, betreffend die Errichtung von Schulen,
die vorhandenen sog. Lateinschulen reformiert und neue gegründet, niedere
Schulen errichtet worden seien, hält Soffner ®) für irrig. Schon längst vor
der Einführung der Reformation hat es in Schlesien allenthalben niedere, von
den Fürsten, Städten und dem Bischöfe des Landes mit besonderer Liebe
gepflegte sog. Volksschulen gegeben. Das Damiederliegen des katholischen
Schulwesens im 16. Jh. habe seinen Grund in der thatsächüchen Ausbreitung
der Reformation. War doch ganz Schlesien bis auf einige Distrikte und
ebenso fast sämtliche Fürsten des Landes der neuen Lehre Luthers zuge-
fallen, ja 1541 aufser dem Bischöfe von Breslau kein einziger schlesischer
Fflrst katholisch. Daher die Erscheinung, dafs katholischerseits nur die Dom-
schale in Breslau und die um 1415 zu einem Gjrmnasium erweiterte Pfarrschule
za Neisse, gefördert durch den Neisser Magistrat und die Breslauer Bi-
schöfe, blühten. — In einer zweiten Schrift tritt Soffner*) 'der für
Katholiken betrübenden Erscheinung, dafs zur Zeit, als die lutherische Re-
formation von Sachsen her in Schlesien und speziell in Breslau eindrang,
katholischerseits sich daselbst niemand fand, der auch nur versucht hätte,
auf litterarischem Wege ihr entgegenzutreten', entgegen, indem er den einzigen
namhaften Apologeten der schlesischen Kirche seiner Zeit der unverdienten,
fast völligen Vergessenheit entreifst und uns das Lebensbild desselben als eines
Mannes entwirft, der nlich seiner Ansicht wie kein anderer in das religiöse
Leben Breslan-Schlesiens bis 1548 eingegriffen: des Franziskanerfraters Michael
1) Acta publica. Verhandlungen und Korrespondenzen der schles. Fttrsten und
tede, Namens dea V. f. G. u. Altert. Schlesiens hrsg. v. J. Krebs. Bd. 6. Die Jj.
1636/7. Breslau, Jos. Max & Comp. 4®. 361 S. — 2) Johannes S offner, Zur Gesch.
^ lehlesischen Schulwesens im 16. Jh.: ZVGSehles. 19, S. 271 — 94. (X dazu Sofiners
Bemeikiug zu Wemicke, Chronik der Stadt Bunzlau, ib. S. 414.) — S) l<l*t ^^^ Minorit
^' Mieltael Hillebrant aus Schweidnitz. Bresku, G. P. Aderholz. 8^. ^V^Q^. ^ V"^^.
Xn84 X. A. Wagner: Schienen.
Hillebrant. Derselbe war in Schweidnitz geboren, 1523 Guardian des Franzis-
kanerklosters in Prato in Neisse, bald darauf des Observantenklosters U. L. F.
in Schweidnitz, von 1535 bis 1541 eifriger Prediger daselbst, später auch in
Krakau, Breslau und Glogau, erwarb 1542 in Erakau den theologischen
Doktorgrad, und starb nach 1548 (8. März). Mündlich und schriftlich be-
kämpfte er gleich eifrig die neue Lehre, namentlich in Breslau. Sind doch
von den 11 durch So£fher uns bekannt gewordenen, in der Zeit von 1534
bis 1545 in Dresden, Leipzig und Erakau edierten Schriften Hillebrants^
welche teils in ruhigem Lehrton, teils in scharf apologetischer Form ge-
halten, teils paränetischen Inhalts sind, die meisten gegen Dr. Ambrosius
Moiban, ersten protestantischen Prediger bei St. Elisabeth in Breslau ge-
richtet. — Obwohl Herzog Adam Wenzel 1598, nachdem er selbst evange-
lisch geworden, der Stadt Teschen^) die Anstellung von Geistlichen der
Augsburger Eonfession 'für ewige Zeiten* verbrieft hatte, wurde er einige
Jahre später wieder katholisch und vertrieb 1611 die protestantischen Pre-
diger aus Teschen, Skotschau und Schwarzwasser. Ähnlich erging es den
teschnischen Protestanten nach der Schlacht am weifsen Berge : die Gegen-
reformation machte immer gröfsere Fortschritte, nur Herzogin Elisabeth
Lucretia verhinderte sie, weil sie die durch den 30jährigen Erieg dezimierte
Bevölkerung schützen wollte. Als sie 1653 starb, zählte man im Fürstentum
Teschen über 70 protestantische Adelsfamilien. Da gebot die 1653 Dezember 24.
zur Durchführung der katholischen Gegenreformation in Teschen eingesetzte
E. E. Keligions-Eommission dem aufstrebenden Protestantismus energisch
Halt ; 1663 wurde sie als Religions-Eliminations-Eommission zu dem Zwecke
erneuert, die Durchführung der Verordnungen zu überwachen und der Ver-
breitung des Protestantismus zu steuern. 1670 September 14. zogen die
Jesuitenpatres Pissek und Beranek als Missionare und Gründer der Jesuiten-
residenz in Teschen ein : 1688 waren nur noch 3 protestantische Bürger iu
der Stadt, die Gegenreformation abgeschlossen.'^) — Am 5. September 1757
wurde Eaplan Andreas Faulhaber, geborener Glatzer, Schlofsprediger und
Gymnasialreligionslehrer in Glatz, auf Befehl Fouqu^s, Gouverneurs von
Glatz 1742 — 60, verhaftet und eingekerkert, weil er einem Deserteur im
Beichtstuhl Absolution erteilt habe für den Meineid, den er durch eventuelles
Entlaufen aus dem preufsischen Eriegsdienste begehen würde. Faulhaber
wurde auf Grund einer am 26. Dezember abends 9 Uhr aus Friedrichs
Lager in Reichenbach in Glatz eingetroffenen Eabinettsordre am 30. Dezember
1757 am Galgen gehenkt. Nachdem 1792 G. S. Schummel, Prorektor am
Breslauer Elisabethgymnasium, und 1812 Pfarrer Jos. Eögler in Ullersdorf
Faulhabers vöUige Unschuld nachgewiesen, schrieb 1834 Gymnasialprofessor
und Kegens Alois Bach*) in Glatz eine apologetische Abhandlung, deren
Hauptinhalt eine ausführliche Schilderung der Verurteilung und Hinrich-
tung des unschuldigen Glatzer Eaplans P. Andreas Faulhaber ist und welche
Franz Volkmer mit Anmerkungen versehen herausgegeben hat.
4) Karl Radda, Materialien zur Gesch. des Protestanttsmus im Herzogtum Teschen:
12. Progr. der K. K. Staatsrealschule zu Teschen, Schuljahr 1884/5. Teschen, C. Prochaska.
gr. 8®. 42 k Vergl. Jahresberichte, Jhrg. VI, 3, S. 86. — 5) K. Möhrs, Friedrich
der Grofse und der Kardinal Sinzendorf, Fürstbischof von Breslau, 1740/7: Progr. N. 19
des Eönigsberger Realgymnasiums. Königsberg. 1884/5. 4^. 49 S. (Behandelt d. be-
kannten Yorgllnge vor u. nach d. Ghifangennahme des FUrstb.) — 6) A. Bach und F.
Yolkmer, Die Grafschaft Glatz unter dem Gouvernement des Generals Heinr. Aug. Frh*
de la Motte Fouqu^ 1742—60. Habelschwerdt, F. Franke. 1886. 8^ 90 S.
X. A. Wagner: Schlesien. 111,85
Seiner Schrift über die Yerbesserang des niederen Schulwesens in
Schlesien 1763/9 schliefst E. Eeimann ^) eine neue an. Am 9. Dezember
1768 trag das geistliche Departement auf Befehl Friedrichs 11. dem be-
kannten Abte von Sagan, J. J. v. Felbiger auf, binnen 14 Tagen über den
Zustand des katholischen Schulwesens in Schlesien auf dem Lande und in
den Städten umständlich zu berichten; gleichzeitig sollte er die gröfseren
katholischen Stadtschulen nennen, über sie berichten und besonders melden,
*ob die jungen Leute daraus sofort auf die Universitäten entlassen werden
können und wo ihnen in der Vorbereitung zu den akademischen Studien
nachgeholfen wird.' Felbigers Bericht über die von Jesuiten geleiteten
Gymnasien zu Sagan, Liegnitz, Breslau, Oppeln, Neisse, Hirschberg, Schweidnitz
nnd Brieg und die Elosterschulen der Cistercienser in Grüssau, Heinrichau
ond Bauden rügte die grofsen Mängel derselben, sprach aber für Belassung
der katholischen Gymnasien in den Händen der Jesuiten. Mit Schlabren-
dorff, und nach dessen Tode 14. Dezember 1769, mit Minister v. Carmer
wirkte nun Felbiger energisch an der Umgestaltung des gesamten höheren
katholischen Unterrichtswesens, wobei ihm die sich bereits vollziehende Er-
schütterung der alten Stellung der Jesuiten wesentlich half. Am 21. Juli
1773 hob Clemens XIY. (Franziskaner Ganganelli) den Orden in der ganzen
Welt auf, aber Friedrichs Wille, ihn für den höheren Unterricht schlechter-
dings in seiner bisherigen Verfassung zu erhalten, förderte die von Felbiger
nnd Carmer betriebene Neuordnung desselben so, dafs schon am 11. Dezember
1774 das ^Schulreglement für die Universität in Breslau und die katholischen
Gymnasien in dem Herzogtum Schlesien und der Grafschaft Glatz' erschien,
welches bestimmte, dafs in allen 5 Klassen Keligion, Latein, Griechisch, Ge-
schichte, Geographie, femer Kechnen in den drei grammatischen, Arithmetik
uk den beiden ästhetischen Klassen gelehrt, poetische und prosaische Aufsätze
g^nacht, Asops Fabeln, Ciceros Briefe, Pontanus de urbanitate morum,
Stobäus' Sentenzen, Livius, Sallust, Tacitus, Yirgil, Horaz, Demosthenes,
Piatons Phädon und Homer gelesen werden, die katholischen Anstalten aber
nnter staatliche Aufsicht gestellt sein sollten. Als Triester des Königlichen
Sehulen-Instituts' bildeten die Jesuiten eine Körperschaft, Jugendunterricht
war ihre Berufsthätigkeit ; sie hatten das Recht, neue Mitglieder aufzunehmen
ukd Gymnasiallehrer auszubilden. Durch die ^Instruktion vom 26. August 1776
fSr die Priester des Königlichen Schulen-Instituts in Schlesien' war die ganze
Organisation abgeschlossen.
Eine der weitaus wichtigsten Veröffentlichungen des Berichtsjahrs,
welche Schlesien betreffen, ist A. Zimmermanns^) Beitrag zur ^Gewerbe-
nnd Handelspolitik dreier Jahrhunderte'. Ausgehend vom Ende des
16. Jh. als dem Anfange der ersten zuverlässigen Mitteilungen über das
Khlesische Leinengewerbe mit Jauer als Mittelpunkt desselben, dem sich
dann Hirschberg, Bolkenhain, Landshut, Schmiedeberg, Greifenberg, also
das schlesische Riesengebirge, anschliefsen, schildert Zimmermann in fünf
Abschnitten (1600—1740, 1740—86, 1786—1806, 1806—27, 1827—49) die
3) £. Reimann, Über die Verbesserung des katholischen höheren Schulwesens in
Seidesien durch Friedrich den Grofsen: ZVGSchles. 19, S. 816 — 87. — 8) A. Zimmer-
OBAon , Blute nnd Verfall des Leinengewerbes in Schlesien. Gewerbe- und Handelspolitik
^er Jhh., nebet 8 Beilagen. Breslau, W. G. Korn. 1885. 8®. XVII, 474 S. Rez. :
HZ. Bd- 68, Jlu-g. 1887 (Markgraf).
TTT ftfi X. A. Wagner: Schlesien.
schlesische Leinenthätigkeit erst als Hansindastrie , sodann, namentlich
nachdem sie in der preufsischen Zeit in die Thäler des Enlengehirges nnd
der Grafschaft Glatz eingekehrt, als Weltindustrie. Das Schlnfskapitel
(1849 — 85) bespricht die gewerbe- nnd handelsgesetzlichen Bemühungen
Preufsen-Dentschlands , dem Leinengewerbe in Schlesien aufzuhelfen und
zieht zum Verständnisse die Lage desselben in Österreich, Irland, England
heran. Nachdem Zimmermann die von der Geschichtsschreibung zu wenig
gewürdigte verdienstliche wirtschaftspolitische Thätigkeit Kaiser Leopolds I.
(Merkantil- und Eommerz-Eolleg , allgemeine Einführung des Breslauer
Mafses und Gewichts in Schlesien unterm 6. April 1705) hervorgehoben,
auch Hamburgs Wichtigkeit für die Ausfuhr schlesischer Leinwand nach
Holland, England, Spanien betont hat, wobei Frankreichs Handelspolitik
unter Colbert -gestreift wird, schildert er die Gestaltung des Handels Schlesiens
seit der preufsischen Besitzergreifung unter Schlesiens Ministem Münchow,
Massow, Schlabrendorff, Hoym, die gewaltsame Einführung sächsischer
Damastweber 1745, die grofse Not von 1770/2 in den schlesischen Weber-
dörfem, den Schaden, den der Abfall der Vereinigten Staaten von Nord-
amerika 1776, der bayerische Erbfolgekrieg 1778 dem schlesischen Leinen-
handel gebracht und der nach Zimmermann gröfser gewesen ist, als der
des siebenjährigen Krieges. Die relativ glänzenden Jahre 1784/6, inner-
halb welcher der Export schlesischer Leinen 16 228252 Thaler betragen,
seien eine Frucht der schutzzöUnerischen Wirtschaftspolitik des grofsen
Königs gewesen, die spätere Mifswirtschaft dem trügerischen Evangelium,
von Adam Smith zu danken. Wenig segensreich habe die Keformthätigkeit
der Staatsmänner Friedrich Wilhelms HI. (Aufhebung der Erbunterthänig-
keit und Frondienste, Gewerbefreiheit 2. November 1810) für schlesische
Leinenindustrie gewirkt. Die Zeit von 1806 — 27 ist für die Web.er eine
ununterbrochene Kette von Not, wenig gemildert durch edle Männer wie
Baron Ernst von Kottwitz (f 1843) und die Erfindung der Spinnmaschine,
durch welche England bereits alle Märkte erobert hatte, als sich die Ein-
sicht des Vorteils der Erfindung in Schlesien Bahn brach. So folgte denn
die traurigste Zeit in Schlesiens Sondergeschichte: die Hungersnot der
schesischen Weber in den dreifsiger und vierziger Jahren, die 1835 begann,
1837 bis 1844 ihren Höhepunkt erreichte und durch eine noch dazu be-
hinderte Vereinsthätigkeit wenig gemildert wurde. Zählte doch Kegierungs-
Assessor Schneer 1844 in den Kreisen Landeshut 30 000, Löwenberg 25 000,
Glatz 12 000, Bolkenhain 8700, Hirschberg 8300 hungernde Weber. Daher
die Gewaltthaten unter den Klängen des berühmten Weberliedes : ^Das Blut-
gericht' in Langenbielau und Peterswaldau. 1849 gab es neben den Leine-
webern bereits 25000 Baumwollenweber im schlesischen Gebirge. Was
Männer wie v. Lüttwitz, v. Kottwitz, die Schlesien gründlich kannten, ver-
geblich erstrebt: durchgreifende Staatshilfe, forderte 1849 Regierungsrat
V. Minutoli: Beschränkung der Gewerbefreiheit, Meisterprüfungen, Ein-
führung von Exportprämien. Viel Gutes, so schliefst Zimmermann, sei seit-
dem für die Leinenindustrie geschehen, aber unter dem ungenügenden Schutze
des 1879er Tarifs habe sich die Lage der Leinenarbeiter Schlesiens wenig
gebessert. Das einzige Mittel, der Gebirgsbevölkerung zu helfen, bestehe
nach dem Urteil schlesischer Fabrikinspektoren darin, dafs man die Kinder
lohnenderen Erwerbszweigen zuführe.
X. A. Wagner: Schlesien. 111^87
Zur politischen Geschichte sind diesmal nur kleinere Beiträge zn
erwähnen.*"^*)
Schliefslich seien noch zwei Arbeiten mehr geographischen Inhalts
genannt. In zwei Abteilungen behandelt H. Adamy^^) zuerst die Gebirge
Schlesiens, seine Gewässer, Gebirgsmassen und ihre Bildung, die schlesische
Ebene, Industrie, Handel, Verkehr, Eisenbahnen, Stände der Bewohner,
Kirchen und Schulen, Verwaltungs- und Gerichtsbehörden; sodann giebt er
in der 2. Abteilung ein Verzeichnis der Ortschaften nach Kreisen mit
alphabetischem Kegister. — Ähnlich wie Dr. Sldma in seinem schönen
Werke : Österreichisch-Schlesien. Landschafts-, Geschichts- und Kulturbilder,
giebt F. Schroller^') in seinem 3 Bände starken Werke: Schlesien, Land
und Leute, eine recht anziehende populäre Schilderung der geographischen,
geschichtlichen und kulturhistorischen Verhältnisse von Preufsisch-Schlesien.
Band I führt den Leser durch Schlesiens Berge (das Gesenke, Glatzer-,
Waldenburger-, Riesen-, Iser- und Lausitzer-Gebirge), führt ihm aber nicht
blofs geographische Verhältnisse vor, sondern läfst ihn auch 'einen EinbUck
thon in das Treiben und die Geschichte der Menschen : wie sie den Boden
bearbeiten, wie sie die Schätze ausnutzen, die ihnen die Natur bietet, wie
sie wohnen, wie sie sich kleiden, wie sie sprechen; und wenn sich da und
dort besondere Kuriositäten finden, so erfährt er auch darüber etwas und
lauscht manchem Märlein von den Burgen und Burgruinen, welche Schlesiens
Bei^e in so grofser Zahl krönen.'
XIT.
Jos. Hansen.
Niederrhein.
Das Berichtsjahr hat ebensowenig wie das yorige eine Publikation von
besonders herrorragender Bedeutung ans Licht gefördert; es sind aber
immerhin eine Reihe von Aufsätzen zu erwähnen, durch welche unsere
Kenntnis niederrheinischer Verhältnisse mannigfache Förderung erfahren hat.
9) C. OrUnbagen, Schlesien unter der Herrschaft KSnig Ferdinands 1527 — 64:
ZVeSchles. 19, S. 68 — 189. (Wird 1886 zusammen mit seiner 'Oesch. Schles. 2' bespr.
▼erden). — 10) 0* Bauch, Ritter Georg Sauermann, der erste adelige Vorfahr der Grafen
Snurma-Jeltach : ib. S. 146 — 81. (f 1527 als kaiserl. Prokurator in Rom; Familiengesch.
T. 15./19. Jh.) — 11) H. Rofsbach, Die Tttrkengefahr des Jahres 1541 und die
Schlesier: ib. S. 888 — 58. — 12) H. v. Wiese, Die militKrischen Ereignisse in der
Grafschaft Glatz während des ersten schlesischen Krieges bis zur Kapitulation der Festung
Gktz: ib. S. 1 — 84. (Auf Grund von Grünhagens 'Gesch. d. 1. schles. Krieges'.) —
IS) F. Volkmer, Franz und Friedrich, Freiherm von der Trenck: Yjs. G. u. Heimatsk.
Glatz 4 (1884/5), S. 815 — 27. Habelechwerdt, J. Franke. (Betr. namentl. Frdr. in der
Fstg. Glatz.) X Diplom König Friedrichs d. Gr. vom 6. April 1745 an einige Glatzer
Derfschaften, denen 'Besonders Treue' nachgerühmt wird. — 14) A. Knotel, Die Be-
Isgemng von Glatz 1807: ib. passim. — 15) £. Wahner, Oppeln in der Zeit der
Freiheitakriege, II. Teil: ZVGSchles. 19, S. 237—70. X Vergl. Jahresberichte, Jhrg. VI,
3, 8. 85. — ' IC) H* Adamy, Schlesien nach seinen physischen, topographischen und
«tatutischen Verhältnissen dargestellt, mit 1 Karte, 6. Aufl. Breslau, E. Trewendt. 12®.
!17 g. 17) ^- Schroller, Schlesien, Land und Leute. Mit 44 Stahlstichen und
61 Holzsehnitten von Th. Blätterbaner. 1. Glogau, Karl Flemming. gr. 8^ 884 S. M. 18^
JJJ gg XII. Jos. H an Ben. Niederrhein.
Von den Darstellnngen, welche den Zusammenhang der niederrheinischen
Verhältnisse mit der allgemeinen poUtisohen Gtosohiohte zum Gegenstand
haben, sei an erster Stelle auf die schon im vorigjährigen Beferat er-
wähnte Berichtigung verwiesen, welche A. v. Keumont seinem früheren
Aufsatz über die auf Baidassar Castiglione zurückgeführte Beschreibung der
Krönung E. Karls V. in Aachen hinzugefügt hat.^) Die Beschreibung ist
eine wahrscheinlich dem Vielschreiber Girolamo Kuscelli zur Last fallende
Fälschung. — W. Schmitz veröffentlicht einen Bericht des Dekans an der
Kölner Universität, Wilhelm von Zons, aus dem Jahre 1525,^) welcher am
Schlüsse über die in Köln im AnschluTs an den Bauernaufstand ausgebrochenen
Wirren handelt; dieselben führten zu mehreren Hinrichtungen. Ennen hat
in seiner Geschichte der Stadt Köln (IV, 221 ff.) diese Verhältnisse bereits
eingehend zur Sprache gebracht. — An der Hand der Akten der nieder-
rheinisch-westfälischen Kreistage entwirft J. Hansen ein Bild der traurigen
Schicksale der Stadt Aachen, soweit dieselben von den Ereignissen des
niederländischen Befreiungskrieges beeinflufst wurden.') In erster Linie
kommen hier die von K. Kudolf II. nicht ungern gesehenen Bedrückungen
der Stadt und ihrer Umgebung in Betracht, welche die Wiederherstellung
des katholischen Glaubens in der seit 1581 zum Protestantismus über-
getretenen Stadt zum Zwecke hatten. — Nur oberflächlich gestreift werden
die niederrheinischen Verhältnisse in einem übrigens recht interessanten
Aufsatz A. V. Reumonts,^) welcher die Anwesenseit des Kardinals Fabio
Chigi, des späteren Papstes Alexander VH., in Aachen zum Gegenstand hat.
Chigi, seit 1639 apostolischer Nuntius in Köln, war Vertreter der päpst-
lichen Interessen bei den Verhandlungen des westfälischen Friedens. Im
Dezember 1649 reiste er nach Aachen, um seine zerrüttete Gesundheit wieder
herzustellen; er blieb dort zwei Jahre und unterhielt von dieser Stadt aus
teils in persönlichem Umgang, teils brieflich eine Menge diplomatischer
Beziehungen besonders mit Frankreich, Dänemark und Schweden. —
Averdunk führt seine Darlegung der Schicksale der Stadt Duisburg
während des jülich-clevischen Erbfolgestreits in diesem Jahre zu Ende. ^)
Sein Aufsatz schildert auf Grund archivalischen Materials die Ereignisse seit
dem Jahre 1636; an Stelle der niederländischen Besatzung trat im Jahre
1645 eine brandenburgische, die zwar zunächst nur bis zum westfälischen
Frieden blieb, dann jedoch bald wiederkehrte, um die Stadt nicht wieder
zu verlassen. Infolge des Vertrages zwischen dem Grofsen Kurfürsten und
dem Pfalzgrafen vom 19. September 1666 leistete die Stadt am 26. November
dem Kurfürsten die Huldigung und wurde somit brandenburgische Stadt.
Am Schlufs seiner Darlegungen kommt A. auf die Veränderung des Khein-
bettes bei Duisburg und auf den wirtschaftlichen Einflufs, welchen dieselbe
für die Entwickelung der Stadt gehabt. — In den Zusammenhang der
Reunionskriege versetzt uns eine von R. Pick veröffentlichte aus dem
1) A. V. Reumont, Die Krönung Karls V. in Aachen: ZAachGV. 7, S. 284,
Vgl. Geiger: Yjs. f. Kultur und Litteratur der Renaissance, 1, S.398. — !S)W. Schmitz,
Der Bauernkrieg und die mit demselben zusammenhängenden stadtkolnischen Unruhen:
WZ. 4, S. 310/2. — 3)J. Hansen, Kriegsdrangsale Aachens in der 2. Hälfte des 16. Jhs.:
ZAachQV. 7, S. 65—104. — 4) A. v. Reumont, Fabio Chigi — Papst Alexander VII
— in Deutschland 1639 — 51: ib. S. 1 — 48. — 5) Averdunk, Duisburg zur Zeit des
jttlich-clevischen Erbfolgestreits. 3 T. Progr. Duisburger Gjmn. 1885.
XII. Jos. HanBon: Niederrhein. III.89
Minoritenkloster in Bonn stammende Aufzeichnung.*) Es ist eine vom
Guardian dieses Klosters, Anton Wissing, yerfafste Beschreibung der Be-
lagerung und Beschiefsung von Bonn durch den Kurfürsten Friedrich III.
?oü Brandenburg im Jahre 1689, welche die Eroberung dieser vom Kölner
Enbischof an die Franzosen ausgelieferten Festung zur Folge hatte. —
M. Lossen^) und H. Httffer^) schildern das Leben der beiden
Kölner Kurfürsten Maximilian Heinrich (1650 — 88), 'der kaum verdient,
dflls die Geschichte seines Stiftes an seinen Namen geknüpft werde', und
Maximilian Franz (1784 — 1801). Dieser, der letzte der Kölner Kur-
fürsten, der jünste Sohn der Maria Theresia, war ein ausgezeichneter Ver-
walter, dem das Erzstift viel verdankt. In geistlicher Beziehung war er
Anhänger der Emser Punktationen; um das Erzstift erwarb er sich das
besondere Verdienst, die Bonner Akademie zur Universität zu erheben. Die
Einwirkung der Revolutionskriege auf die Geschicke der Rheinlande tritt
in dieser trefilichen Biographie des öftem in wirksamer Weise in den
Vordergrund. — Diesem letztern Thema ist auch ein Aufsatz von R. Göcke*)
Aber das französische Projekt der Gründung einer cisrheinischen Republik
im Jahre 1797 und seine Aufnahme in den Städten Köln und Bonn ge-
widmet. Dieser Versuch, republikanischen Anschauungen im rheinischen
Volk dauernde Geltung zu verschaffen, fand noch im Jahre 1797 sein früh-
zeitiges Ende. Angestrebt wurde seine Durchführung besonders von dem
jnng verstorbenen General Ho che; am Rhein selbst begegnete er geringen
Sympathieen, und da auch von selten der französischen Regierung seine
VerwirkUchung nur schwankend und unklar betrieben wurde, so hat sein
schnelles Ende durchaus nichts Auffallendes. — Von Interesse ist auch der
Inhalt des vom Baron G. d^Andlaw geführten Tagebuchs, ^^) welcher
während der Belagerung von Wesel im Jahre 1814 dem Kommandanten
dieser Festung, General Bourk, als Zivilgouvemeur beigegeben wurde und
Berichte über die Zeit der Belagerung an den Präfekten des Roer-
departements, Baron von Ladoucette in Aachen, richtete.
Aus kiroliengesohiohtliohem Gebiete beansprucht die einzige umfang-
reichere Arbeit des Jahres keine wissenschaftliche Bedeutung. E.Demmer^^)
liat sich bei seiner Darstellung der Reformation in den niederrheinischen
Gebieten das Ziel gesetzt, 'das evangelische Bewufstsein zu erhöhen' und
aas dem gedruckten Material 'unsere Gemeinden mit Vorgängen bekannt zu
fflachen, die ihnen trotz* der vielen Spezialschriften über einzelne derselben
im Ganzen leider bisher doch noch sehr fremd geblieben sind.' Man bleibt
somit nach wie vor auf das zwar nicht überall zuverlässige, aber doch einst-
weilen noch nnentbehrüche Buch von Recklinghausen angewiesen. — Eine
lutherische Kirchenordnung der Aachener Gemeinde aus dem Jahre 1578
^\ R. Pick, Zwei Hdss. aus dem ehemaUgen Minoritenkloster zu Bonn : AnnHYNieder-
rhein 43, S. 87 — 207. — 7) M. Lossen, Maximilian Heinrich, KnrfÜrst v. Köln:
ADB. 21, S. 63/6. — 8) H. Hüffer, Maximilian Franz, Kurfürst v. Köln: ib.
& 56— 70. — 9) ^' OScke, Zur Gesch. der französischen Herrschaft am Rhein 2:
^. 25, S. 293 — ^830. — 10) Journal d'un AJsacien, le baron G. d'Andlaw, durant le
Uoeu de Wesel en 1814: La R. N. d'Alsace-Lorraine 4, passim. — H) £. Demmer,
^fa. der Reformation am Niederrhein und der Entwickelung der evangelischen Kirche
'^Ibft bis xur Oe^enwart. Aachen, Jacobi. XI, 209 S. M. 8. — X v. d. Hardt,
^ fieformation rm Flachsgefilde (Hzgt. Jülich): HPBl. (1885), Heft 10, S. 749 (wertlos).
~-XTh. Ho1ä»c**^®^*^®'» Quirin op den Veld, Kölner Weihbischof 1525 — 37: Nieder-
en, 8. 76.
JJJ 90 ^^' ^^^' Hansen: Kiederrhein.
veröffentlicht Küster;^ ^) Wächtler druckt eine Anzahl von Aktenstacken aus
der Zeit von 1561 — 1576 ab, welche die Anfänge der Reformation in Essen,
die ablehnende Haltung des Herzogs von Jülich-Cleve und die Verbindung
der Essener Gemeinde mit dem bekannten Tilemann Heshusius illustrieren.
— Aus neuester Zeit unternimmt K reiten^*) 'ein trauriges Beispiel für
die Kontinuität preufsischer Kulturkampfsideen* zu zeichnen, indem er in
bekannter Manier die Schicksale des zeitweilig in Aachen verweilenden
jedoch ausgewiesenen Bischofs Laurent von Chersonnes i. p. i. schildert. —
J. N. Knopp endlich macht die seitherigen Schicksale des augenblicklichen
Kölner Erzbischofs zum Gegenstand einer Broschüre. ^^)
Kulturgesohiohtlioh von besonderem Interesse ist die umfangreiche
von C. Binz verfafste Biographie des Arztes Johann Weyer,^*) des ersten
Bekämpfers des Hexenwahns. Bei der Beurteilung dieser Schrift verlangt
der Umstand Berücksichtigung, dafs der Vf. Mediziner, nicht Historiker ist.
Es mufsten sich für ihn somit in den historischen Partieen seiner Dar-
stellung erhebliche Schwierigkeiten einstellen, die denn auch nicht alle über-
wunden sind. Besonders aus der Charakteristik und Auffassung des Hexen-
glaubens gewinnt man den Eindruck, dafs dem Vf. kulturhistorische Be-
trachtung nicht gerade geläufig ist. Immerhin bleibt jedoch seine Arbeit
verdienstvoll. — Wertvoll durch eine Menge kulturhistorischer Angaben ist
ein im Jahre 1531 von dem Schweizer Buchhändler Johann Haselberg ver-
fafstes und veröffentlichtes Gedicht zum Lob der Stadt Köln, welches
J. J. Merlo seiner Seltenheit wegen neu herausgegeben hat.^'O Hinzu-
gefügt ist seiner Neuausgabe eine verkleinerte Nachbildung des prächtigen,
gleichfalls aus dem Jahre 1531 stammenden Prospektes der Stadt Köln von
der Bheinseite von Anton Woensam von Worms. — Zum Schlufs erwähnen
wir noch H. Düntzers interessanten Aufsatz über die Beziehungen Goethes
zur rheinischen Metropole.^®) Goethe hat Köln dreimal, in den Jahren
1774, 1792 und 1815, auf kurze Zeit besucht, und ist besonders bei seiner
letzten Anwesenheit, wo er zusammen mit dem Freiherm von Stein drei
Tage in Köln verweilte, in nahe Beziehungen zu Wallraf und Fochem, den
beiden eifrigen Sammlern alter Kunstschätze, zu den Brüdern Boisser6e
und dem Maler Hoffmann getreten, Beziehungen, welche er zum Teil auch noch
von Weimar aus weiter unterhielt. Düntzers Ausführungen beschränken
11$) Küster, Kirchen ordnnng der Inth. Gemeinde zu Aachen von 1578: Theol.
Arb. der rhein. Prediger.-V. 6, S. 149 — 60. — IS) Wacht 1er, ürkk. aus den ersten
Jahren der Reformation in der freien Reichsstadt Essen 1561 — 76: ib. S. 106 — 48. —
14) K reiten, Eine Episode aus Bischof Laurents Leben: StML. 29, S. 25 — 39. —
15) J* N. Knopp, Dr. Philippus Sjrementz, Erzbisch, v. Köln. Trier, Paulinusdruckerei.
24 S. — 16) C. Binz, Weyer, s. v. K. I, No. 95 (Sep. a. ZBergGV. 21). — 17) J. J.
Merlo, Johann Haselberg und sein Lobgedicht auf die Stadt Köln : AnnHVNiederrhein 44,
S. 139 — 75. — X J. Hansen, Verzeichnis der Studierenden aus Aachen und dem Hzgt.
Jülich aus den JJ. 1517 — 1614 auf den Universitäten Erfurt, Genf, Heidelberg, Herbom,
Leyden, Löwen: ZAachGV. 7, S. 181 — 44. — X Breusing, Gerhard Mercator (Kremer)
t 1594 in Duisburg: ADB. 21, S. 385 — 97. — S. Planker, Zur Besoldung der Aachener
kath. Pfarrer im 17. Jh: ZAachGV. 7, S. 288—95. — X Q. Esser, Die Lebensweise
der Eifelbewohner : Kreisbl. f. d. Kreis Malm^dy 1885; Montjoier Stadt- u. Landbote 1885.
— X H. Klingenstein, Zum Andenken an Kuhr: Rheip. Bll. f. Erziehung u. Unter-
richt 1885. — X J. P. Schmitz, Töpfereien in Raeren: Niederrhein 5, S. 901F. —
18) H. Düntzer, Goethes Beziehungen zu Köln: Abhandlungen zu Goethes Leben und
Wirken 2, S. 1—141. Leipzig, Wartig.
Xni. M. Laae: Obersachsei), Thttringen, Heseen. 11191
sieh jedoch nicht auf diese Angaben; er entwirft vielmehr mit eindringender
Sachkenntnis eine Schilderung des geistigen nnd künstlerischen Lebens in
Köln um die Wende des 18. zum 19. Jh., deren LektQre jedem Freunde
rheinischer Geschichte aufs wärmste empfohlen werden kann.
xni.
M. Laue.
Obersachsen^ Thüringen^ Hessen.
Quellen. Für die Geschichte des Erfurter Humanismus ist Krauses
Herausgabe der Briefe des Mutianus Bufus schon besprochen.^) Das Leben
dieses 1471 zu Homberg b. Fritzlar geborenen, 1526 gestorbenen Gothaer
Humanisten, Eonrad Mut, wird in der Einleitung (S. I — LXYI) erzählt, dann
von der durch Urbanus erhaltenen, in einer um die Mitte des 16. Jh. ent-
standenen Abschrift auf der Frankfurter Stadtbibliothek in 527 Nummern
lagernden Sammlung Mutianischer Briefe gehandelt. Dieser Kodex umfafst
meist ungedruckte Briefe und ist in 8 Abschnitte zerlegt, dazu kommen als
zweite Gruppe verstreute Briefe aus verschiedenen Zeiten (1508 — 21) und
als dritte der gedruckte Briefwechsel (1502 — 22) meist in Kegesten. So
sind statt einer chronologischen Anordnung drei zeitlich nebeneiuander-
Btehende Gruf^en gegeben worden, die zwei ersten die hds., die dritte die
schon gedruckten Briefe umfassend. Für die Briefe der zweiten Gruppe
(Abschnitt IX) sind die QueUen in der Einleitung genannt. Die erklärenden
Noten werden durch die kurze Inhaltsangabe der Briefe erspart. Die Über-
sicht über das Ganze erleichtert das Begister in der Weise, dafs es die
Nommem des Frankfurter Kodex nach der Ordnung der Erauseschen Samm-
lung, alle Briefe nach alphabetischer und chronologischer Folge und schliefs-
lich ein Namensregister giebt. Mollat^) hat ohne erklärende Anmerkungen
die Briefe eines Strafsburger Humanisten an Wilhelm, Landgraf von Hessen,
Yeröffentlicht.*'**) Melanchthon betreffend *) sei auf Distels*) dem Dresdner
HStA. entnommenen zwei Originalschreiben der Universität Wittenberg
aufmerksam gemacht. Auf Luther**) bezieht sich Buchwalds*) Ver-
öffentlichung einer Deuteronomiumvorlesung von 1523 (aus der Zwickauer
Ratsbibliothek). Dann teilt Bessert^) zwei lateinische Briefe des Pfarrers
?on St. Afra, Tettelbach an Bauer, Eirchenpfleger zu Dinkelsbühl, aus den
1) Karl Kran 80, Briefwechsel des Mntianus Rufns. s. o. S. 4*®. 13, LXYIII,
700 S. M. 12. — 3) ^eo. Mo Hat, Oberti Giphanii ICti ad Wilhelmum landgravium Hassiae
epistolae XXXYII. De 1571 — 77. Ex cod. ms. Marburgensi nnnc primnm edidit. Leipzig,
Robolaky 1885. kL 8<*. 63 S. M. 1,60. Rez.: CBl. (1885), Sp. 1508. — S) Kaweran,
Briefireehael des Jnstus Jonas: s. JB. 1883, III, 6"'. — 8») ». o. S. 8*»-*^ — 4) KmI
Krause, Ifelanthoniana. (ib. No. 12) behandelt n. A. die Kapitnl. v. Wittenberg. —
I) Th. Distel, Die Meldung vom Tode und der Beisetzung Melanchthons an den Kur-
filmen August: NAS&chsG. 6, 308 S. — 5») s. o. S. 1/3. 14/16. — 6) Buchwald,
Dr. Martin Lnthers Deuteronomiumvorlesung vom Jahre 1523: Beitrr. z. sächs. Kirchen -
«Mehichte v. D ibe lius-Lechler, H. 3, S. 111/4. Rez.: NASächsG. 7, S. 167. —
7) 6. fiossert. Aus dem Briefwechsel des Pfarrers von St. Afra, Johann Tettelbach:
MVGMeiAen 1, 4, S. 34—40. Rez.: HZ. 58 (NF. 22), S. 524 (H. E.). Durch ein Ver-
Kiieo trägt dieses Heft die Jahreszahl 1884.
UX 92 XIII. M. Laue: OberMehBen, Thüringen, Hessen.
Jahren 1549 und 1551 und eine Antwort Bauers vom 6. April 1551 aus dem
Dinkelsbühler Stadtarchiv mit, Distel^) ein Schreiben der knrfarstlichen
Bäte von 1553. Für die eigentliche Geschichte der Beformatlon ist noch
Friedensbnrgs*) Publikation von Briefen und Kegesten ans dem Mar-
burger und Dresdner St.-Archiv zu nennen, welche einen Briefwechsel
zwischen Herzog Georg von Sachsen und Landgraf Philipp von Hessen ent-
halten, die Jahre 1525 — 27 umfassen, in der Hauptsache Glaubenssachen
zum Gegenstand habend, die beiden Fürsten in ausgesprochenem Gegensatz
und nur während des Aufstandes von 1525 einig zeigen. Im Anhang ist
die sächsische Gesandtschaftsinstruktion mitgeteilt, veranlafst durch die
Weigerung der Stadt Salza nach Aufhebung des Klosters Yach die diesem
schuldigen Zinsen an Philipp zu zahlen. Die quellenkritische Arbeit von
Max Lenz, ^^) welche fflr den bereits herausgegebenen Rechenschaftsbericht
Philipps d. Grossmütigen die Quellen nachweist, ist schon anderwärts (vgl.
in, 7) eingehend besprochen. Für spätere Zeit haben etwa Quellenwert
die Veröffentlichungen von Eoch^^) für das 17. Jh. und die hds. Langen-
salzaer ^') Chronik für die neuste Zeit, für die Litteraturgeschichte die
Mitteilungen von Bader, ^*) Hosaeus,^*) Creizenach.^*)
Die fünfte Folge der Urkk. Sammlung für die Familie v. Eberstein ^*)
ist zugleich mit einer darstellenden Familiengeschichte umkleidet. In dem
Kapitel über die Stellung der thüringischen Ebersteine zur Beformation
handelt eine Erörterung vom 3. Jan. 1630 über den Übertritt der Grafschaft
Schwarzburg zur Beformation. Das ^chronologische Verzeichnis der bis zum
Jahre 1539 in Urkk. aufgeführten freieignen und als Lehen vor den fränkischen
Ebersteinen innegehabten Besitzungen im fuldischen, würzburgischen und
hennebergischen Gebiete' enthält aufser König Budolfs ' Entscheidung von
1282 über den Abbruch des im heutigen preufsischen Kuppenrhön gelegenen
Stammschlosses noch eine ganze Anzahl Begesten über Besitzverhältnisse
in den Jahren 1160 — 1539, die Urkk. dafür sind bereits in L. F. Ebersteins
Geschichte des Geschlechtes von Eberstein gedruckt. Doch betrifft der
gröfsere Teil der Publikation die NZ. Für die weitere Geschichte der
Nachkommen des 1539 verstorbenen Philipp v. Eberstein werden aus den
Jahren 1560 — 1678 17 bisher noch ungedruckte Urkk. und zwei Begesten
S) Th. Distel} Schreiben der kurfürstlichen BKte an die verwitwete KuriÜrstin
Agnes: Z. f. Maseologie 8, S. 19. — 9) W. Friedensbnrg, Beiträge zum Briefwechs^
zwischen Herzog Georg von Sachsen und Landgraf Philipp von Hessen: NASttchsG. 6,
S. 94 — 145. — 10) Max Lenz, Der Rechenschaftsbericht Philipps des Grofsmtttigen ttber
den Donaufeldzug 1646 und seine QueUen. Programm zu der am 18. Okt. stattfindenden
Einführung des neuen Rektors (Universitätsschrift). Marburg, Pfeil. 4^. 56 S. M. 2.
Rez.: CBL (1886), S. 1151. 1886 bei Elwert erschienen. — H) X E. Koch, Job.
Heumanns Randbemerkungen zum Saalfelder Kirchenbuche aus der Zeit von 1614 — 84.
Gjmnasialprogramm. Meiningen. 49. 44 S. — 12) X Gr. L., Eine hds. Langen-
salzaer Chronik: Jbb. f. deutsche Armee u. Marine 56 (1885), S. 82 — 98, 215 — 30.
— IS) X Th. Bader, Über ein auf der hiesigen Gymnasialbibliothek befindliches Fragment
eines historischen Volksliedes aus dem Anfang des 16. Jh. Gymnasialprogr. Schleusingen
1885. 4^ 24 S. — 14) W. Hosaeus, Chr. F. Gelierte Briefe an die Fürstin Johanna
Elisabeth von Anhalt-Zerbst : MVAnhaltG. u. A. 4, H. 4 (1885), S. 268—86. — 15) X
Creizenach, Ein ungedruckter Brief Gottscheds an Grimm ttber seine Unterredung mit
Friedrich d. Gr.: Ber. über d. Verhandl. d. kgl. sllchs. Ges. d. Wissenschaft (1885) No. 8.
— 16) L. Ferd. v. Eberstein, Urkundliche Nachträge zu den geschichtlichen Nach-
richten von dem reichsritterlichen Geschlechte Eberstein von Eberstein auf der Rhön.
Fünfte Folge. Berlin. II, 444 S.
Xin. M. Laue: Ober Sachsen, Thüringen , Hessen. 111,93
für 1546 and 47 mitgeteilt. So wird durch verschiedene Kapitel die Ge-
schichte der Familie bis znr Gegenwart verfolgt und einschlägiges Material
an angedruckten Urkk. und Briefen mitgeteilt. Den direkten Vorfahren
des Vff. werden besonders ansführliche Lebensbeschreibungen gewidmet,
schliefsliclL giebt der Vf. Louis Ferdinand v. £. auch seine Selbstbiographie,
femer eine Lebensgeschichte des grofsherzoglich Frankfurter Staatsministers
Jos. Karl Theodor (f 1833), die noch deshalb erwähnt sein möge, weil zum
Beweis für des Letzteren staatskluge Amtsfahrung der Vf. 40 Schriftstücke
tos den Jahren 1806 — 13 abdrucken läfst, die auch auf allgemeine Ge-
schichte bezug haben. Der dritte Band von v. Malverstedts^'^) Urkk.-
sammlnng zur Geschichte des Geschlechts von Alvensleben umfafst die Jahre
1501 — 1653,^®) schiefslich wird vom Gebirgsverein f. d. sächsisch-böhmische
Schweiz die von Johann Georg IL, Herzog von Sachsen am $dO. Jan. 1663 für
die Steinbrache im Liebethaler Grunde gegebene Bergordnung ^*) abgedruckt.
Darstellungen. ^^''^) Das kirchliche Leben Naumburgs während
der Reformationszeit, Luthers Besuche 1518, 1521, 1542 und die brieflichen
Beziehungen des Reformators zur Stadt behandelt (teilweise mit Benutzung
nngedruckter Quellen) Mitzschke,*^) während Lechler**) die Vor-
geschichte der Reformation in Leipzig behandelt und in vier mit den Jahren
1519, 1522, 1524 und 1532 beginnende Perioden zerlegt und Seifert*^) das
Jahr 1518 als dasjenige annimmt, wo Luther in Dresden predigte. Die
sächsisch-hessischen Beziehungen in den Jahren 1524, 1525, 1526 schildert
Karstens,**) Ifsleib**) in Ergängung zu früheren Aufsätzen, auf das
ürkk.material des Dresdner HStA. und v. Druffeis Briefe und Akten zur
(reschichte des 16. Jh. gestQtzt, die Lage des Kurfürsten Moritz nach dem
schmalkaldischen Kriege und seine umsichtigen Vorbereitungen auf den
Waffengang mit dem Kaiser 1552. Noch sei die Mitteilung reformations-
geschichtlicher Curiosa*^ genannt. Für die Geschichte des dreifsigjährigen
17) ^- MUlverstedt, Codex diplomaticus Alvenslebianus. Urkk.sammlaiig zur
Gesch. des Geschlechts von Alyensleben and seiner Besitzungen. Bd. 8 vom Jahre 1501
liis 1658. Im Auftrage der Familie veranstaltet und herausgegeben. Magdeburg. 8®.
lYf 586 S. Mit 8 Stammtafeln u. 4 Abbildungen sowie mit einer chronologischen (Übersicht
der urkundlichen Hauptdaten zur Grenealogie und Greschichte des Greschlechtes v. A., einem
VerzeichniBse des Grundbesitzes in dem obigen Zeiträume und Bemerkungen zu den Ab-
bOdnogen. — 18) X v. R(aab), Die von der ölsnitz im sftchsischen Erzgebirge und
im Yoigtlande: Deutscher Herold 16, S. 25f. — 19) Bergordnung über die Steinbrüche
im Liebetluüer Grunde: Jb. Gebirgs-V. f. sächs.-böhmische Schweiz 2 (1885)} S. 62—75.
— 20) Beformütion, s. o. K. I. — 21) X J. Elter, Luther und der Wormser Reichstag
1521. Leipz. Diss. Bonn, Georgi. 8^ 2 -+- 72 -f- 1 S. — 22) P. Mitzschke, Naumburg a./S.
und die Beformsition. Festschrift zur Begrttfsung vormaliger Schüler des Naumburger
Domgymn. Naumburg a. S., Domrich. 8^ 86 S. Bez.: HZ. 56 (NF. 20), S. 816f. (Th. F.) ;
KASkhsG. 7, S. 828 (G. Müller). — 2S) Leehler, Die Yorgesch. der Reformation
Leipzigs: Beitrflge z. Sachs. Kirchengesch., herausg. v. Frz. Dibelius und Goth. Lechler 8
(1885), S. 1 — 24. Leipzig, J. A. Barth. Rez.: NASächsG. 7, 8. 167 (G. Müller). (Vgl. unter
No. 60.) 24) Seifert, Hat Luther 1517 oder 1518 in Dresden gepredigt? ib.
8,145 50. Bez.: KAS&chsG. 7, S. 167. — 25) W. Karstens, Sftchsisch-hessische Be-
aehosgen in den Jahren 1524, 1525, 1526: Kieler Inaug.-Diss. auch: ZThüringGA. NF. 4
(12) Heft 8 n. 4- 8. 805—87. Jena, Fischer. 79 S. — 26) S. Ifsleib, Moritz von
Sichsen ge^en Karl V. bis zum Kriegszuge 1552 : NASächsG. 6, S. 210—50. — 27) D- F.,
l^fornuitions^escbichtliehe Curiosa H. Ser. III. Friedrich des Weisen Schwester Margareta.
^^•LntherB Bachdracker Letter. V. Leipzigs Baumeister Lotter: AELKZ. No. 50/2, S. 1200f.,
I^25f., 1252 f'
ni,94 XIII. M. Lane: Obersachsen, Thttringen, Hessen.
Krieges auch gerade für unsere Gegend ist an erster Stelle Droysens**)
Buch über 'Bernhard von Weimar' herrorzuheben, doch hat dasselbe schon
im allgemeinen Teil seine Würdigung gefunden. Neben kleineren Mit-
teilungen *^*®) ist Gädekes*^) Arbeit über Wallensteins Verhandlungen
mit Schweden und Sachsen zu nennen, die 165 Aktenstücke und Urkk.
enthält, welche allerdings meist schon gedruckt sind. Kursachsens Politik
von 1648 — 78 behandelt ein Aufsatz von Dieffenbach**) in der Leip-
ziger Zeitung, ebendaselbst haben noch zwei Aufsätze^^'^^) auf das 18. Jh.
bezug. Femer berichtet Richter**^) nach einem Aufsatze Varenberghs
im Messager des sciences historiques, Ann^e 1883, über den sächsischen
Artüleriekapitän Bouvroy, der die Franzosen 1814 von Oudenarde und
Toumai zurückschlug, und beschreibt die Erinnerungsmedaille, welche
Oudenarde darauf schlagen liefs, nachdem in einem mitgeteilten Briefe R.
ziemlich deutlich dies gewünscht hatte. Für die Geschichte des 19. Jh. sind
schliefslich die Arbeiten von Fischer*®) und v. Wengen (behandelt die
Schlacht bei Langensalza)**^) und eine Beihe an die Persönlichkeiten säch-
sischer Herrscher anknüpfende Mitteilungen**"*^) zu erwähnen.
Von Schuster und Francke**) wird die Geschichte des
sächsischen Heeres**) in einem dreibändigen Werke behandelt
mit vorsichtiger Hineinziehung der politischen Geschichte. Es wird ange-
geben, wo die Truppen an kriegerischen Ereignissen sich beteiligten, nicht
warum sie verwendet wurden. Wenn sich das stehende Heer auch seit
1500 allmählich entwickelte, so ist doch Johannn Georg III. der eigentliche
28) G» Droysen, Bernhard von Weimar. Leipzig, Duncker & Humblot. VIII,
444 S., VI, 575. Rez.: DL. 6 (1885), Sp. 1420/2 (E. Fischer); HZ. 57, NF. 21, S. 81/4
(V. Zwiedineck); CBl. (1885), Sp. 1772. — 29) Die Operationen in Franken nnd Thüringen
wtthrend des dreifsigjährigcn Krieges: Jb. f. deutsche Armee und Marine (1885), Dezember-
heft. — 30) l'b* Bilek, Die Gregenreformation in den Bergstädten des Erzgebirges
1623—78: MVGDB. 28. Jahrg., No. 8. — $1) A. Gaedeke, WaUensteins Yerhandlnngen
mit den Schweden und Sachsen 1631/4. Mit Akten und Urkk. aus dem KgL sllchs. Haupt-
staatsarchiv zu Dresden. Frankfurt a. M., Litterar. -Anst., XH, 846 S. M. 7,50. Rez.:
DLZ. 6 (1885), Sp. 1683. — 92) Ferd. Dieffenbach, Die kursächsische Politik in der
Periode vom westfUlischen Frieden bis zum Frieden von Nymwegen : Leipz. 2^. Wissensch.
BeiL 85 (No. 84/5), S. 497—500, 505/7. — SS) R. v. Mansberg, Ein BückbUck auf
die Tage vom 81. Mai bis 28. Juni 1730: ib. S. 281/3, 289—96, 301/3, 306/9. —
S4) ^i^ ist das verschiedenartige Verfahren der sächsischen Heeresleitung den preufsischen
Einmärschen der Jahre 1756 und 1866 gegenüber nach der jeweiligen Situation zu be-
urteilen?: ib. S. 373/5. — 35) P. E. Richter, Die Rouvroy-MedaiUe auf die Ver-
teidigung von Oudenarde im Jahre 1814: NASächsG. 6, S. 309. — S6) Hans Fischer,
Das Freikorps des Herzogs von Braunschweig in Zittau, 21. Mai bis 6. Juni 1809. Akten-
mäfsig dargestellt. Separatabdruck aus den <ZitUuer Nachr.' Zittou 1885. 8®. 49 S. —
S7) Fr. V. Wengen, Gesch. der Kriegsereignisse zwischen Preufsen und Hanau 1866.
Mit Benutzung authentischer QueUen. 3. Lief. Gotha, Perthes 1885. 8^ S. 321—480.
M. 2,40. Rez.: CBl. (1886), Sp. 982; DLZ. Sp. 1316. — 88) W — e. Ein Besuch des
Königs Friedrich August von Sachsen bei dem Fürsten von Montenegro: Leipz. Zg.
Wissensch. Beil., S. 414/6. — $9) J> Petzoldt, Der König Johann von Sachsen ttber
Zweikämpfe: ib. S. 313/5. — 40) i<l>i I^ie Erziehungsgrundsätze des Königs Johann von
Sachsen mit Rücksicht auf die Erziehung seines Sohnes Albert: ib. 85, S. 113/7. —
41) id., Anekdoten aus dem Leben des Königs Johann von Sachsen: ib. S. 219 — 82. —
42) O. Schuster und F. A. Francke, Gesch. der Sächsischen Armee von deren Er-
richtung bis auf die neueste Zeit. Unter Benutzung hds. und urkundL QueUen.
3'Teile. Leipzig, Duncker & Humblot. XII, 226 S., VI, 393 S., VH, 421 S. M. 22.
Rez.: HZ. 55, S. 349—61 (Th. F.); CBl. (1885), S. 740f. Mit 37 Skizzen auf 16 Tafeln. —
4S) X R. V. Hansberg, Die Errichtung des stehenden Heeres in Chursachsen 1682; Leipz.
Zg. 85 Wissensch. BeU. S. 125/7, 137—40, 145/8.
XIII. M. Laae: ObersachseD, Thüringen, Hessen. 111,95
Schöpfer, die Entsetzang Wiens die erste Beteiligung an kriegerischen Er-
dgniasen. Der erste Band amfafst die Zeit bis 1733, der zweite die
schlesischen und napoleonischen Kriege, der dritte die Zeit nach 1815.^^)
Die lokalgeschichtliche Studie Sarans^^) beschäftigt sich mit
den Dörfern Altranstedt, Eleinmiltitz, Willeben, Grofs- und Eleinglasan,
Grofslehna und ötzsch im Kreise Merseburg. Zuerst werden die Namen
gedeutet, dann die Geschichte von Altranstedt und Zubehör im Besitze des
Klosters Altenzelle nach Beyers Urkk.buch von Altzelle (1190 — 1540) und
anter weltlicher Herrschaft zusammengestellt. Und zwar wird nacheinander
1. Familie Wiedemann 1545 — 88 auf Grund von Abschriften und Nach-
richten im Altranstedter Kirchenbuche; 2. Familie Schultz 1588 — 94;
3. Familie Badehorn 1595—1649; 4. Familie v. Weifsenbach 1646—89;
5. V. MäuTsbach 1689—96; 6. v. Friesen 1696 — 1715; 7. Camman
1715—71; 8. V. Hohenthal (1771 bis jetzt) behandelt. Kapitel IV be-
schäftigt sich mit Entstehung und Erbauung der Kirchen der Parochie und
der Geschichte von Altranstedt, Grofslehna, ötzsch, Kapitel Y mit den kirch-
lichen Einrichtungen, worin eine Kirchenordnung von 1741 abgedruckt mrd,
Kapitel VI mit den Pastoren der Parochie in evangelischer Zeit.^^) Femer
werden in alphabetischer Ordnung vom sächsisch-böhmischen Gebirgs- Y.
Notizen für die Ortsgeschichte der sächsischen Schweiz aus verschiedenen
Jhh. nach der Niederschrift des Pastors J. K. S e i d e m a n n zu-
sammengestellt, darunter ein Yerzeichnis der Kleinodien in den Dörfern im
Jahre 1540. Die Ereignisse in Dresden vom 27. August 1756 bis 30. April 1763
sind von Heinze^^) in Tagebuchform nach Archivalien im Dresdner Rats-
archiv (bis Juli 1760 ausführlich) erzählt, und R u g e ^^) giebt eine Liste der
32 durch Druck veröffentlichten Ansichten der Burg und Stadt Wehlen
in der sächsischen Schweiz vom beginnenden 18. Jh. bis zur neuesten
Zeit*'"*^) — Die Yerhandlungen über die Rückkehr des Grafen von
Zinzendorf nach Sachsen schildert Hark, ^^) Meusel^^) nach ungedruckten
Briefen und Tagebüchern die Einwanderung böhmischer Brüder in Grofs-
hemiersdorf. Mit der Geschichte seines Ahns giebt Lehmann**) eine
44) X Ans dem Leben des weiland kursächsischen Generals der Infanterie v. Lindt :
Jbh. f. d. deateehe Armee und Marine 67 (1885), S. 186—92. — 45) 6. Saran, Ans
der Vergangenheit dSt Parochie Altranstttdt im Kreise Merseburg. Lokalgeschichtliche
Studie 17, S. 87 — 158. Bricht mitten im Satz ab und geht im Heft 1886 weiter. —
4()J. K. Seidemann» Collectaneen zur Ortsgeschichte: Jb. Gebirgs-V. f. d. Sachs.-
Böhm. Schweiz 2, S. 80 — 91. — 47) Alfr. Heinze, Dresden im siebenjährigen Kriege:
KVG. u. Topographie Dresdens, Heft 5 u. 6. Dresden, Tittmann. VIU, 190 S. M. 2,60.
Sei.: DLZ. 6, Sp. 1178 (Ermisch) ; GBL 1855), 8p. 1444. — 48) S. Rüge, Chronologische
Beiheofolge der Ansichten d. Burg Wehlen: Jb. Gebirgs-V. d. Sächs.-Bohm. Schweiz 2,
.<i 75^9. — 49} ^ Heinr. Gebauer, Dresden und die s&chsisch-bohmische Schweiz.
{= Stidtebüder and Landschaften ans aller Welt No. 5 u. 6). Zürich, Schmidt. 90 S. —
M) X Jfaz Dittrich, Neuer Führer durch Meifsen, die Albrechtsburg, den Dom und
^ KgL Porzellan -Manufaktur, Meifsen, Selbstverl. 86 S. — 51) X H. Ermisch,
Au dem Freiborger Katsarchiv: KBGV. 38, S. 13/7. — 52) F. 8. Hark, Des Grafen
^.Zinzendorf Bttckkehr nach Sachsen und die Hennersdorfer Kommission 1747/8 : NASächsG. 6,
S. 264 307- &S) Meusel, Die Einwanderung böhmischer Brüder in Grofshennersdorf
^ Hermhat in Sachsen : Beitrr. sächs. Eirchengesch. h. y. Dibelius u. Lechler, H. 3,
S. S9^93^ Kez. : KASiUshsG. 7, 168. — 54) ^^mil Lehmann, Der polnische Resident
^iunsDD der Stammvater der israelitischen Religionsgemeinde zu Dresden. Dresden,
^Pienoii 75 3- ^- ^'^^' ^®^'' ^^' ^ (^^^6), Sp. 997 f. (Moritz Steinschneider);
JAftchfG.' 7, S- 166 (Ermisch).
ni.96 XIII. M. Laue: Obersachsen, Thüringen, Hessen.
Geschichte der Juden in Dresden im vorigen Jh., in dessen Anfang Berend
Lehmann (geboren 1661 zn Halberstadt, f 1730) die jüdische Gemeinde da-
selbst begründete.
Verfassungs- und Wirtschaftsgeschichte. — Für die Finanz-
geschichte Sachsens ist Lobes ^'^) Arbeit hervorzuheben. Eine gewisse
Eontrolle der Finanzen geht bis 1349 zurück, im 16. Jh. wird sie eine
schriftliche, auch die erlassenen Ordnungen werden kodifiziert, die 1707 für
die fünf zentralen Landeskassen geschaffene ^Ober-Rechnungs-Eammer* wird
1734 in die'Ober-Rechnungs-Deputation* umgestaltet, 1842 meder die 'Ober-
Rechnungs-Eammer' hergestellt, 1877 ihr Wirkungskreis gesetzlich geregelt. '^^)
Dann seiHasses^^ Geschichte der Leipziger Messen genannt. Aus kleinen
Anfängen wurden die Leipziger Messen durch das 12. Jh., allmählich im
13. an Bedeutung zunehmend durch die von 1458 beginnenden Privilegien
gestärkt im Wettkampf mit Rivalinnen. Das erste Leipziger Mefs-Privileg
ist aus dem Jahre 1458, wo Eurfürst Friedrich IT. den Neujahrsmarkt
verlieh, der dadurch erst ins Leben gerufen wurde, während Oster- und
Michaelismesse schon bestand, und nach dem Tode dieses Fürsten bestätigte
Eaiser Friedrich HL 1466 das Privilegium der Leipziger Neujahrsmesse,
1497 und 1507 sind allen drei Leipziger Messen kaiserliche Privilegien aus-
gestellt. Eine Tabelle und Besprechung sämtlicher kaiserlicher Privilegien
¥drd in Abschnitt 2 gegeben. Ein 3. und 4. Abschnitt führt Leipzigs
Streitigkeiten mit Halle, Magdeburg, Erfurt, Naumburg, Braunschweig,
Frankfurt a/M. und andern Marktorten wegen hartnäckiger Behauptung der
in diesen Privilegien verliehenen Vorrechte aus. Die vier folgenden Ab-
schnitte führen die äufsere Geschichte der Leipziger Messen bis zur Gegen-
wart fort. Besonders die Zeit vom Ende des 30jährigen Erieges bis 1711
nehmen die Messen einen gleichmäüsigen Aufschwung, so dafs auch Frank-
furt übertroffen wird, dann aber verursacht der Druck des siebenjährigen
Krieges schwere Schädigung und die ruhige Entwickelung nach 1763 wird
seit 1806 durch die Eontinentalsperre, die Kriegsjahre und die Verkleinerung
Sachsens unterbrochen. Freilich hat gerade der Aufschwung sächsischer
Textilindustrie dnrch die Kontinentalsperre Leipzigs Märkte wieder gehoben,
aber der Schaden, welchen die nahe preufsische Zollgrenze seit 1815 brachte,
wurde erst durch Sachsens Eintritt in den Zollverein wett gemacht, den
H. wohl ^eine Lebensrettung' nennen darf, so dafs bis in die sechziger
Jahre der Umfang des Mefsgeschäfts alle früheren Märkte überragte. Seit-
dem sinkt die Bedeutung der Messen, der Vf. sucht den Grund für diese
Erscheinung in Eisenbahn, Telegraph, billigen Packetporto und dem Institut
der Geschäftsreisenden. Neun weitere Abschnitte enthalten eine Materialien-
sammlung für die Handelsgeschichte auch im weitern Sinne, indem sie die
'Verfassung der Leipziger Messen', 'Kommerziendeputation und Bericht-
55) E* Lobe, Die oberste Finanzkontrolle des Königreichs Sachsen in ihrer orga-
nischen Entwickelung von den ältesten Zeiten bis zar Gegenwart. (-= Finanzarchiv herausg.
V. Georg Schanz 1885, Bd. 2.) Dresden. 127 S. Rez.: NASilchsG. 8, S. 164 f. (Hasse);
Leipz. Zg. 1886. Wissensch. Beil. No. 94/96. — 56) X Bornhak, Die Entwickelung
der sächsischen Amtsverfassung im Vergleich mit der brandenburgischen Kreisverfassung:
Preufsische Jbb. 66, S. 126 — 40. — 57) E. Hasse, Gesch. der Leipziger Messen. Ge-
krönte Preisschrift. (= Preisschriften gekrönt u. herausg. v. d. Fürstlich Jablonowakischen
GeseUschaft zu Leipzig 26.) Leipzig, a Hirzel. YHI, 616 S. Rez.: HZ. 67 (NF. 21);
S. 114 f. (Stieda); NASächsG. 8, S. 166/9 (G. Schönherr).
XIII. M. Laue: Obersachften, Thüringen, Hessen. IJX 97
entattung aber die Messen*, 'Waren-, Geld-, Pesonenverkehr' and Verlauf
ond Bedeutung der Messen 1729 — 18B4 nach amtlichen Berichten zum Gegen-
stand haben. In der Anlage sind 50 Aktenstücke aas den Jahren 1499 — 1879
als Belegstellen mitgeteilt. Es sei noch besonders auf des Vf. Bemerkung
Idngewieaen, wonach dieselben eine wegen Baummangels nötig gewordene
Aaswahl aus den ursprünglich für den Abdruck bestimmten 159 Anlagen
bilden. Diese aber 'sind deshalb in 2 Bänden vereinigt in der Leipziger
Batsbibüothek niedergelegt worden, so dafs bei weiteren Einzelforschungen
das Material bequem zur Hand liegt*. Über den Inhalt des ganzen Werkes
orientiert ein alphabetisches Verzeichnis am Schlüsse. ^^)
Kulturgeschichte — enthält zunächst Wustmanns'^^) ^Aus Leipzigs
Vergangenheit'. ^^) Es umfafst eine ganze Reihe verschiedenartiger, bisher
zerstreuter und teilweise noch ungedruckter Aufsätze für die Kulturgeschichte
Leipzigs, besonders im 18. Jh. Zwar greift der erste Aufsatz ^Aus der
Baugeschichte L.' in die früheste Vergangenheit der Stadt zurück, hat es
aber zumeist mit der Entstehung und Veränderung der einzelnen Bauten
vom 16. Jh. ab zu thun. In dem zweiten Aufsatze ^Luther in Leipzig'
(Tgl. 23) werden nicht allein seine, sondern auch seiner Gegner und An-
hänger Beziehungen zu Leipzig, besonders seine Besuche, deren letzter ins
Jahr 1541 fällt, geschildert. Abschnitt 3 handelt von Lukas' Cranach des
Altem Bild ^Der Sterbende' im Leipziger Museum, die nächsten Aufsätze
gehören ebenfalls der Kunstgeschichte an,*^'^*) sie handeln von Hans Krell,
dem Türstenmaler' (seit 1531 in Leipzig urkundlich nachweisbar), den Gold-
schmieden Hanz Reinhard d. Ä. aus dem 16. Jh. und über ^Kunst und
Künstler Leipzigs in der Barockzeit' für die Zeit vor dem siebenjährigen
Kriege. ^Verbotene Bücher' schildert, wie in der Stadt des Buchhandels
am Ende des 17. und im 18. Jh. die Zensur nachteilig wirkte. Andre
Kapitel behandeln 'Dodsley und Gompagnie', ^Das Stammbuch eines Leipziger
Studenten', ^Goethiana', ^Leipziger Stadtmusikanten' (ein 1479 eingerichtetes
Institut), ^Thomaskantorat', ^Bürgermeister Müller', ^das Rosenthal', und das
Leipziger Modebad des vorigen Jh. Lauchstädt.*') Carl Sammler^^) hat
die Akten der Gemeinden Pillnitz, Hosterwitz, Söbrigen und Oberpoyritz
durchforscht und berichtet über das Gefundene, über Frondienste, kurfürst-
liche Verordnungen, Kriegsdrangsale im Kartoffelkriege, Gebräuche (Grab-
macherliste, Leichenbegleitung, Kirchweihordnung) , Beiheschank und alte
Rügen aus dem 17. bis 18. Jh., Loose®'^) teilt das Protokoll über die
Aussagen zweier Schildwachen mit über ein Gespenst 4m Mönchshabit', das
S8) ^ £m. 3ax, Die HausinduBtrie in Thttringen. WirtschAftagescli. Stadien.
1. Th.: Daa MeiBinger Oberland. 2. vermehrte Auflage. (= Sammlung nationalökonom.
md Statist. AbhdL des Staats wissen schaftlichen Seminars zu Halle a.S., herausg. y. J. Conrad
IBd. 7. H.). Jena, Fischer. XII, 164 S. — 59) G. Wustmann, Aus Leipzigs Vergangen-
heit Gesammelte Aufsitze. Leipzig, Granow. YU, 472 S. Bez.: NASächsG. 7, 165 (Th.
Distel). — CO ^ Koch, Aus Leipzigs Vergangenheit: Grenzboten 1885. S. 434/8. —
61) 6. Wnstmann, Die Leipziger Goldschmiede Hans Reinhart d. Ältere und d. Jüngere:
Konitgewerbe-Bl. 1? S. 161/8. — 63) X id., Der sächs* Medailleur B. L. : Kunstchronik
20, Sp. 489 f- — ttS) O. Nasemann, Bad Lauchstitdt. (:= Neujahrsblätter, herausg. y.
^ Historiscfaeii Kommission der Provinz Sachsen 9.) Halle, Pfeifer. 52 S. — 64) Karl
Sammler, Ana den Gremeindeakten von Pillnitz, Hosterwitz, Söbrigen und Oberpoyritz:
^ GebxrgB-V. f. Sachs.-Bohm. Schweiz 2, 8. 45—61. — 65) W. Loose, Das Gespenst
in der FttrstenkApelle : MVGMeifsen 1, 4, S. 63/5.
Jahresberiehie der GesehiohtswisBeiuohaft. 1885. m. 7
XIJ96 XJU, M. Laue: OberBftchsen, Thttrmgen, HesBen.
sich am 26. Juli 1672 in Meifsen sehen liefs.**) Ferner wird in Fort-
setzung des Unternehmens, alte Ansichten aus der Freiberger Vergangenheit
in Nachbildungen zu bieten, eine Federzeichnung des Oberlandbaumeisters
Dilich aus der ersten Hälfte des 17. Jh., die ganze Stadt Freiberg dar-
stellend, abgebildet und durch Ger lachs*'') begleitenden Text ausgedeutet.
Die Wiedergabe der Bechnung des Nachrichters Stengel Aber die Säcknng
einer Kindesmörderin in Meifsen (1642)®^) und zwei andere Mitteilungen
D i s t e 1 s *•" '•) sind rechtsgeschichtlicher Natur, '^) die Beiträge zur Eirchen-
zucht in Meifsen umfassen die Jahre 1584 bis 1602 ''') und Försters^*)
Zusammenstellung über die Versuche, das Eindringen fremder Trachten zu
hindern, fufst auf urkundlichem Material des 17. und 18. Jh. Endlich sei
Einerts^^) Darstellung über den grofsen Brand zu Arnstadt (1581) und
Gärtner'*) 'Ein Reisender vor 300 Jahren* genannt.
Geschichte des Bildungswesens. — Nach den Batsakten schildert
Messien'®) den Kampf zwischen städtischen Lehrern und Winkelschulen
(scholae coUectae) in Meifsen (1721 — 1832). Dabei werden drei Berichte
verklagter Winkelschullehrer von 1752 und 1770, eine Beschwerde des
Stadtschulkollegiums von 1796 und Stellen aus einem Protokoll über Inspektion
einer Winkelschule 1800 mitgeteilt, Loose^') teilt aus einer im Besitze
des VG.Meifsen befindlichen Hds., welche Schulnachrichten von 1656 — 1800
enthält, die Schulordnung des Franziskaneums vom Jahre 1609 mit, dessen
Lehrerverzeichnis von 1539 — 1800 von Kreyssig'*) gegeben wird.'*'®*)
66) ^il- Holle nbach, Bilder aus Thüringen I, 8. Inhalt: Tragikomische Geister-
beschworung auf dem Gralgenberge bei Jena in der Christnacht d. J. 1515. Nach Original»
qnellen wahrheitsgetreu dargestellt. Jena, Mauke. lY, 56 S. — 67) Heinr. Ger lach,
Bilder aus Freibergs Vergangenheit. (Fortsetzung) No. 4. Unsere alte Berghauptstadt
Freiberg um das Jahr 1620. Faksimile nach Dilichs Federzeichnung: HYFreibergA. 21
(1884), S. 29—82. Bfit Abbildung. — 68) Th. Distel, Eine Sückung in Meifsen:
MYGMeifsen 1, 4, S. 62. — 69) 1^-7 Bestrafung eines Falschmünzers in Sachsen 1564:
BU. f. Münzkunde 20, 8p. 1060. — 70) id., Gutachten der Juristenfakultftt zu Leipzig
über einen Bauer, welcher 'ungebeichtet' das Sakrament empfangen wollte (1528): ZSavigny-
stiftung 6 1885, (Germ. Abt.), S. 189f. — 71) X Fried. W. Ebeling: Kyaw und Brühl.
Zwei historische Porträts und ein modemer Prefsprozefs. Leipzig, Th. Frisch. 190 S. —
7S) Beitrüge zur kirchlichen Zucht und Sitte in Meifsen. Aus dem Traureg^ter der
Stadtkirche: MYGMeifsen 1, 4, S. 56—60. Bez.: HZ. 58 (NF. 22), S. 524 (H. E.). —
78) Förster, Sächsische Verordnungen früherer Zeit gegen den Kleiderluxus: Beitrr. z.
sftchs. Kirchengesch. v. Dibeliusu. Lechler H. 3, S. 94 — 1 1 0. Rez. : KASftehsG. 7, S. 168.
— 74) £• Einert, Der grofse Brand zu Arnstadt (1581): ZThüringG. 12 (NF. 4),
S. 887 — 505. — 75) G&rtner, Ein Reisender vor 800 Jahren. Nach einer Hds. mit-
geteilt: Leipz. Zg. (1885) Wissenschaftl. BeiL No. 92/8. — 76) Hermann Messien,
Winkelschulen zu Meifsen im 18. Jh: MYGMeifsen 1, 4, S. 15 — 88. Rez.: HZ. 58
(NF. 22), S. 524 (H. E.) Durch ein Versehen trägt der Band die Jahreszahl 1884. —
77) Wilhelm Loose: Die Schulordnung des Franciskaneums zu Meifsen vom Jahre 1609
ib. S. 48 — 55. — 78) Hermann Kreyfsig, Verzeichnis der Lehrer an der Lateinschule:
(Franciskaneum) zu Meifsen von 1589-— 1800: ib. S. 41/8. Rez.: HZ. 58 (NF. 22) S. 524
(H. E.). — 79) X Kroschel: Die Amstädter lateinische Schule zur Zeit der Reformation.
Arnstadt. G7mn.-Progr. 1885. 4^. 20 S. — 80) X Schmidt, Unterrichtsordnung der
lateinischen Schule in Eisenach vom Jahre 1555, Eisenach. Realg7mn.-Progr. 1885. 4^.
18 S. — 81) X P. Kramer* Beiträge zur Gesch. des Realg^nasiums der Franckeschen
Stiftungen. Programmarbeit. HaUe a./S. 1885. 4<>. 52 S. — 8S) X Wolper, Nach-
richten über das Lyceum zu Frankenhausen 1552 — 1881. Realgymnasialprogranmi. Franken-
hausen. 1885. 4^ 57 S. — 8S) X Ko erber und Rathmann, Zwei Beiträge zur
Gesch. der Anstalt: a) Lehrer des Gymnasiums 1885 — 85. b) Die Abiturienten 1886^-85»
Gymnasialprogramm. Fulda. 1885. 4^. 86 S. — 84) X J. Conrad, Die Entwickelnng
der Universität HaUe statitisch verfolgt: Jbb. t Nationalökonomie u. Statistik 11, S. 105—24.
Xin. M. Laue: Obersaduen, Thüringen, Hessen. 11199
Künstler- and Gelehrtengeschichte. — Die Selbstbiographie
Lodwig Richters®'^) ist bis 1847 ausführlich erzählt, dann durch Auszüge
ans Briefen und Tagebüchern ergänzt. Nicht als Genremaler, sondern ab
Lindschaftsbildner der sächsischen Schweiz zeigt ihn ein Aufsatz von Ruge,^®)
der für eine Anzahl einschlägiger Bilder des Meisters die historische Reihen-
folge herzustellen versucht. Einige richtigstellende Bemerkungen (Geburts-
tag u. s. w.) bringt ein Nachtrag (S. 126 — 129 a. a. 0.). Hessen betrifft
das kritisch nicht gesichtete Material, welches Prior®') mitteilt. ®®'^®')
Schumann ^^®) beschäftigt sich besonders mit dem Baumeister Erubsacius
and verbreitet sich alsdann über Barock und Rococo.^®*'^^*) Endlich ist
noch auf Opels^^^ Mitteilungen für die Geschichte der Familie des Ton-
kflnstlers Händel hinzuweisen. Dieselben bestehen in einer Besprechung
S5) L. Richter, Lebenserinnerongen eines dentsehen Malers. Selbstbiographie
aebet Tagebachmedenchriften und Briefen. Heransg. v. Heinr. Richter. Frankfurt a./M
Alt. y, 472 S. Rez.: (2. Aufl. 1886)NASKch8G. 7, S. 170 (Paul Schumann). (Vgl. Grenz-
boten 1885f 45.) — 86) S. Rnge, Ludwig Richters Bedentang f. d. sftchsische Schweiz:
Jb. 6ebIrg8-V. f. d. Sttch8.-Bohm. Schweiz 2, S. 22—36, 126/8. — 87) 6. Prior, Jakob
Hoffmeisters gesammelte Nachrichten über Künstler und Kunsthandwerker in Hessen seit
etwa 300 Jahren. Hannover, Meyer. 136 S. M. 2,40. — 88) X Theod. Distel, Das
Utirbild in der Schlofskapelle zu Moritzburg : Kunstchronik, (BeibL z. Z. f. bildende Kunst
iO (1885), Sp. 699. — 89) X id., Urteil Thorwaldsens über den Bildhauer Joh. Herrmann
io Dresden: ib. Sp. 219f. — 90) X id. , Nachrichten über den Contrafaktor und Eisen-
sdineider Christian Maler: Bll. f. Münzkunde 20, Sp. 1086f. — 91) X id.: Zwei Kupfer-
itidie des Moritzmonumentes zu Freiberg von 1568 — 1619: Kunstehronik (Beibl. d. Z. f.
Uld. Kunst) 20, Sp. 494. — 93) X id., Nachrichten über einige Uhrmacher in der kur-
ftntliehen Kunstkammer: Z. f. Museologie 8, S. 12. — 98) X id.. Der erste Damast-
weber in Dresden : ib. S. 19. — 94) X id., Nachrichten über den Maler Christoph Paudifs:
Konstchronik (Beibl. d. Z. f. bild. Kunst) 20, Sp. 542. — 95) X id.. Der kursllchsische
Hofinaler Johann Faaold: ib. Sp. 617 f. — 96) id., Kleine Notizen über den kuriürstl.
Bildluraer Zachariaa Hegewald: Z. f. Museologie 8, S. 85. — 97) X Empfehlung des
Vslers Heinrich Peters aus Lübeck an den Kurfürsten August: ib. S. 116. — 98) X Zwei
hbher unbekannte Plattnemamen 1572: ib. 8. 116. — 99) X id.: Wer war der Lehrer
dfei Malers Cyriacus Rfider?: Kunstchronik (Beibl. z. Z. f. bildende Kunst) 20 (1885),
Sp.431. — 100 X id.: Was liegt in dem Grundsteine des jetzigen K. S. Hauptstaatsarchivs ? :
Z. t Museologie 8, S. 27. — 101) X id. , Sftchsische Sandsteine zum Rathausbau in
Antwerpen: Kunstehronik (Beibl. z. Z. f. bild. Kunst) 20, Sp. 413. — 103) X id.. Ein
Brief Bauchs: ib. Sp. 493. — lOS) X Com. Gurlitt, Aus den sftchsischen Archiven
(L Wenzel Jommitzer): Ltttzows Z. f. bildende Kunst 20, S. 51/3. — 104) X id.. Aus
den fftehsiachen Archiven (I. Wenzel Jommitzer u. d. kursächs. Hof. II. Zur Geschichte
dir Keramik in Sachsen): Kunstgewerbe. -Bl. 1, S. 51/8, 188f. — 105) X id., Martin
Soler, Topfer zu Annaberg: ib. S. 158. — 100) X id., Levin Herolt, Glasmaler zu Dresden :
ibi S. 56. — 107) X Sachsische Goldschmiede: ib. S. 55. — 108) Paul Schumann,
Bvock und Roeooo. Studien zur Baugeschichte des 18. Jhs. mit besonderem Bezug auf
Drtflden (=Beitrige zur Kunstgeschichte) NF. I. Leipzig, Seemann. 8®. 183 S. Rez.:
KASkhsG. (1886) 7, 164 (Alwin Schultz). Mit 11 Abb. — 109) X Biax Lehrs, Karl
SeUttter, ein LebensbUd: Z. bildende Kunst 20, S. 125—34. — 110) X T. F. Klix-
Kamenz, Zur Gesch. der Familie Lessing: Leipz. Zg. (1885) Wissensch. BeiL, S. 121f. —
111) X Ad. Stern, Hermann Hettner. Ein Lebensbild. Leipzig, Brockhaus. VII, 306 S.
— llS) X W. Schmidt, Zum Gedächtnis D. Greorg Benedikt Winers: Beitrr. sftchs.
Kirehsnsch. ▼. Frz. Dibelius u. Qoth. Lechler Heft 3, S. 25—38. Rez.: NASilchsG. 7,169
(6. Moller). HS) X Theodor Qrllsse f : NA. Bibliographie und Bibliothekswissenschaft
Hf 8. 258 60- — 114) Th. Diste 1, Zur Biographie der Dichterin Marianne von Ziegler:
AUtteimtuigeech. 1*» S. 103/5. — 115) X E. R. Frey tag, Johannes Edler von der
PkDiü: Leips. Zg. (1885) Wissensch. Beil., S. 541/4. — 116) X P. Lemcke, Ein ver-
IMsener sieh«. IMchter: ib. S. 629—31. — 117) J. O. Opel, Bfitteilungen zur Gesch. der
funiHe des TooMfiiisiien Händel nebst einigen auf den letzteren beziehenden Briefen:
^ tIiflrinÄiBch-B»chaisch GAV. 17, 1, S. 1—37.
m 100 XIU. M. Laue: Obenachsen, Thttringen, Hessen.
der hallischen Häuser der Familie Händel, der Wiedergabe der auf des
TonkünsÜers Vater Georg Händel von Olearius gehaltenen Leichenpredigt,
femer des vom Archidiakonus Jahn verfafsten Lebenslaufes und der ange-
hängten Trauergedichte, schliefslich in der Veröffentlichung einer Anzahl
von (bis auf den ersten ungedruckten) Briefen aus den Jahren 1719 — 29.
Vereinsgeschichte. — Die Geschichte des sächsischen Altertums-
vereins giebt Ermisch.^*®) Die Anregung zur Gründung bot der seit dem
4. April 1820 bestehende thttring.-sächs. V., der Hofrat Böttiger in Dresden
ist als Gründer anzusehen, der für seine Idee zueri^t einen Kreis von 6
feingebildeten Männern gewann. Diese richteten am 16. Juli 1824 an
König Friedrich August ein von Ermisch in der 'Leipz. Zg.* ^^•) mitgeteiltes
Gesuch und die Antwort darauf (90. Okt. 1824) ist als des 'Vereins zur
Erforschung und Erhaltung vaterländischer Altertümer' Gründung anzusehen.
Am 19. Jan. 1825 teilte der Verein weiteren Kreisen seine Gründung und
Satzungen mit. Nach geringem Erfolge während der ersten 12 Jahre (bis
1837), ohne Jahresschrift bis 1835, nahm der fast aufgelöste V. kräftigen
Aufschwung durch die Vereinigung mit dem V. sächsischer Altertumsfreunde
1837, wo er die heutige Verfassung und den jetzigen Namen erhielt (1870
nur unwesentlich geändert). — Die Thätigkeit des V. war zunächst eine
konservierende (Freiberger Dom, Kloster Altzelle, Altarbilder zu Buchholz),
in einem Parterrelokal des Palais im Kgl. grofsen Garten entstand das
Altertumsmuseum des V. seit 1839, erst seit 1855 entfaltet der V. in
historischer Hinsicht Thätigkeit, die Publikationen sind in dem NASächsG.
erschienen, welches 1878 durch Verschmelzung der (in 23 Heften er-
schienenen) Mitt. d. V. mit den seit 1863 durch v. Weber und Wachsmuth
mit Unterstützung der Staatsregierung begründeten A. Sachs. G. entstand.
Seit 1882 erschienen die 'beschreibenden Darstellungen der älteren Bau-
und Kunstdenkmäler des Königsreichs Sachsen', schliefslich darf sich der
V. mit gutem Recht 'als intellektuellen Urheber' des seit 1864 erschienenen,
jetzt 12 Bände umfassenden codex diplomaticus Saxoniae regiae betrachten.
Für den Freiberger, von 58 zu 400 Mitgliedern angewachsenen Zweigverein
giebt Gerlach^*^) eine Übersicht seiner Geschichte und Thätigkeit.
XIV.
F. Otto.
Mittelrhein.
Hessen. Wie allenthalben in Deutschland, so waren auch in Ober-
hessen die Drangsale des 30jährigen Krieges grofs: Beweis sind die gleich-
118) Hubert Ermisch, Zur Gesch. des Kgl. S&chsischen Altertumsvereins 1825 — 85:
NASächsG. 6, S. 1—50. — 119) id., Zum 19. Januar 1885. Ein Erinnerungsblatt aus
der Gesch. des Kgl. Sächsischen Altertumsvereins : Leipz. Zg. (1885) Wissensch. Beil. 6,
S. 29f. — 120) Heinr. Ger lach, Zum 25jährigen Stiftungsfest unsers Freiberger Altertum-
vereins, den 14. März 1886: MVFreibergA. 21 (1884), S. 5—12. — 131) X Joh. V.
Deichmilller, Gesch. der naturwissenschaftl. Gesellschaft Isis in Dresden in den Jahren
1860 — 85. Festschrift d. naturw. Gesellsch. Isis zu Dresden zur Feier ihres 50jährigen
Bestehens 14. Mai 1885. Dresden. S. 1—22.
XIV. F. Otto: Bfittelrhein. III 101
zdtigen Aufzeichnungen.^) Weniger verderblich war der 7jährige Krieg,
zumal er nur vier Jahre (1759 — 62) in diese Gegenden hinübergriff: die
Operationen beschreibt das gleichzeitige Tagebuch des brannschweigischen
lieutnants H. v. Cleve.*'*) Heiterer Art sind die kulturhistorischen Bilder
1118 Gie&ens Vergangenheit,*) welche teils Biographisches (J. Höpfner,
£. A. V. Eberstein, die Lehrer der Hochschule im 17. Jh.), teils Zustände
der vei^angenen Zeiten (Stromer und Vagabunden, aus der Hexenzeit u. a.)
enthalten. — Wie der Tenor des ,Joumals aller in der Stadt Hungen sich zu-
g^ragenen merklichen Vorfälle von 1787 — 1820* beweist, vollzog sich in-
mitten der Eriegsereignisse und anderer Kalamitäten der Übergang^) der
Grafschaft Hungen an das Grofsherzogtum Hessen sehr ruhig, ohne alles äufsere
Gepränge und ohne Teilnahme der Bewohner.^)
Aus den anderen Provinzen von Hessen ^'^) sind kulturhistorische
Mitteilungen aus Hochheim bei Worms ^) über das Elend im 30jährigen
Kriege, aus der Mettenheimer Chronik ^^) und über die alte Eefslerzunft in
Alzei^^) u. a.^*) gemacht worden.
Frankfürt. Eine dankenswerte Arbeit ist das Verzeichnis der
Abhandlungen zur Geschichte von Frankfurt, welche in Zeitschriften und
Sammelwerken zerstreut sind:^^) möchte jeder Lokal verein für ein solches
Werk auf seinem Gebiete sorgen! — Von den Frankfurter Arbeiten be-
treffen mehrere religiös-kirchliche Gegenstände; hierher rechnen wir zuerst
die Lebensgeschichte von Job. Dietenberger,^^) des gelehrten Gegners Luthers,
welche bis jetzt nicht frei von mancherlei Irrtümern war; so ist er z. B.
in Frankfurt (nicht Dietenbergen) geboren und 1537 gestorben (nicht 1534).
— Im Jahre 1585 wanderten die Glieder der lutherischen Gemeinde aus
dem von Alexander von Parma eroberten Antwerpen aus und fanden in
Frankfurt eine neue Heimat. ^*"^*) — Noch im vorigen Jh. loderten zu
Frankfurt heftige Streitigkeiten zwischen Katholiken und Protestanten auf ^^)
bei Gelegenheit des Übertritts der Erbprinzessin von Thum und Taxis zur
1) Kays er, Zur Qesch. des SOj. Krieges in Oberhessen: JBOberhessV. 1884/5, 8. 1/8.
(riefsen. 1885. — 8) Jul. Wilbrand, Zar Gesch. des 7jfthr. Krieges in Oberhessen:
ib. S. 9—24. 1885. — S) X O. Bachner, Bemerkungen zu Wilbrands Gesch. des 7jähr.
Krieges in Oberhessen: ib. 8. 25 — 35. — 4) id., Aus Giefsens Vergangenheit. Kolturhistor.
Bilder aus verschiedenen Jhh. (5 Hefte). Giefsen, E. Roth. s. a. (1885). kl 8®. II,
308 8. — 5) ^- Kellner, Der Übergang der Solmsschen Grafschaft Hungen an das
Grofsherzogtum Hessen 1806: Hess.Quart.Bl. 1885, 2, 8. 28 — 32. — 6) X O. Bö ekel,
Deatsche Volkslieder aus Oberhessen. Marburg, Elwert. 1886. M. 4. — 7) X K Worner,
liscellen zur Gesch. von Darmstadt und Bessungen. Darmstadt. (1885). — 8) X Fr.
Ritsert, Das Testament Friedr. v. Hirschhorn, des letzten dieses Geschlechts (f 1630):
Hess.Qnart.BL (1885), 8, 8.28—35. Wichtig für die Familiengeschichte. — 9) £. Wörner,
Send in Hochheim im 80jähr. Kriege: ib. 4, S. 44/6. — 10) id., Aus der Mettenheimer
Chronik: ib. 3, S. 46 — 50. — H) Wimmer, Einiges ttber die alte Kessler-Zunft zu
AImj etc.: ib. 2, S. 16/9. — 13) X Fr. Kofier, Bergbau auf Quecksilber bei Nieder-
wieien: ib. 1884, S. 48/4. Fand im ganzen vorigen Jh. statt. — IS) H. Grotefend,
Verzeichnis von Abhandlungen und Notizen zur Gesch. Frankfurts aus Zeitschriften und
Snnmelwerken zusammengestellt: Beil. z. MVGFa/M. 7, 6. Frankfurt, K. Th. Volcker.
Vni, 95 8. I4t) H. Wedewer, Über den FrankiHirter Dominikanerprior Job. Dieten-
^er: MVOFa/M. 7, 8. 865/6. Referat über einen Vortrag. — 15) G. E. Steitz u.
H. Dechent, Oesch. der von Antwerpen nach Frankfurt a./M. verpflanzten niederländischen
Bemeinde Angab. Konf. A. Neumann. kl. 4^. 72 8. — 16) X Dechent, 8kizzen aus
<I«r Frankfurter Kirchengeschichte: MVGFa/M. 7, 8. 84/6, 362/3. Referat ttber einen
Vortng. 17) ^^'' Z^^i Religionsstreitigkeiten aus der ersten Hälfte des 18. Jh.:
ü». 8. 243—62.
111,102 XIV. F. Otto: Mittelrhein.
katholischen Kirche 1733 durch polemische Predigten des evangelischen Pastors
Münden 1737; doch nach wenigen Jahren war der Frieden hergestellt. —
Als Gustav Adolf im Herbste des Jahres 1631 sich der Stadt Frankfurt
näherte, war ihm sehr viel daran gelegen, diese militärisch und politisch
so wichtige Stadt in seine Gewalt zu bekommen ; die meisten Bürger waren
auch wohl geneigt, seinem Wunsche nachzukommen und ihn in die Stadt
aufzunehmen. Der Bat aber suchte durch vorsichtige diplomatische Ver-
handlungen und Klauseln den Schein offener Parteinahme für die Schweden
zu vermeiden und den Schein der Beichstreue zu wahren. Als die Sache
sich in die Länge zog, machte ihr der König durch seinen Einzug am
17. November 1631 ein rasches Ende.^®) — Das Wappen der Stadt Frankfurt *•)
hat, wie so viele andere, im Laufe der Zeiten Um- und Vorbildung er-
fahren, die zu beseitigen Aufgabe unserer Zeit ist. — Dafs es auch schon
vor 300 Jahren Hochstapler modemer Art gab, beweist der Barbier Jakobus
Knab, welcher gegen 15 Jahre Deutschland und Italien unter falschem Namen,
zuletzt als Freiherr von Meldeck und Graf Klaudius von Tribultz, durch-
zogen hatte und endlich zu Frankfurt seinen Verdienten Lohn' fand; er
wurde am 13. Februar 1590 hingerichtet.*®) — Auch gegen Münzverbrechen
ging man streng vor.'^'*^) — Es hat viele Mühe und lange Verhandlungen
gekostet, bis der Denkstein des Keichshofrats v. Senckenberg, des Bruders
von dem bekannten Stifter zu Frankfurt, seinen Platz im botanischen Garten
fand.**) — Die verschiedenen, aktenmäfsig feststehenden, aber zerstreuten
Notizen über die Genealogie unseres grofsen Frankfurter Dichters sind nun-
mehr in übersichtlicher Weise zusammengestellt.**)
Nassau.**"**) Als am 17. Juli 1709 eine französische Freischar unter
der Führung des Marquard Laube den Kurort Schlangeubad überfallen und
zwölf der vornehmsten Gäste gefangen weggeführt hatte, gelang es dem
Mute und der Einsicht des Schultheifsen von Rauenthal Joh. G. Hoffmann
mit einer zusammengerafften Schar beherzter Kheingauer die Gefangenen
zu befreien und die Franzosen festzunehmen. Dem Hoffmann, welcher auch
ein ausführliches Tagebuch hinterlassen hat, ist neuerdings eine Gedenktafel
gesetzt worden.*') — Biographisches: Melchior Acoutius von Ursel,***) der
Freund des Mycillns, Hartmut von Kronberg in protestantischem,**) Peter
18) Chr. Qotthold, Die Schweden in Frankfurt a./M.: Progr. d. Klingersehule
zn Fr. Frankfurt, A. Weisbrod. 1885. 4^ 40 8. — 19) H. Grotefend, Das Frank-
furter Stadtwappen vor dem Richterstuhle der Heraldik: MYGFa/M. 7, S. 258—75.
— 20) R. Froning, Ein HochsUpler vor 300 Jahren: ib. S. 288—316. — 31) P.
Joseph, Die Folterung eines MUnzverbrechers in Frankfurt a/M. 1689: ib. S. 316 — 28.
— 22) X H. Orotefend, Alte W^chselgebräuche in Messzeiten: ib. S. 117/8. — 29) R*
▼. Schrotzenberger, Der Denkstein des Beichshoirats H. Ch. Freih. v. Senckenberg
im botan. Garten zu Frankfurt: ib. S. 119 — 23. — 24) L. Holthof, Zur Genealogie
der Familie Goethe: ib. S. 227—48. — 2b) X fl. Grotefend, t)ber Limburg a. d. Lahn,
insbes. den dortigen Dom, ib. S. 110/7, 123/4. Referat über einen Vortrag. — 26) X K. W.
Mttller, Die Zerstörung des Schlosses Dillenburg, ein Denkmal deutsches Reichsohnmacht.
Dillenburg, SeeL 1885. Populärer Vortrag. — 27) A. Gen th, Der Überfall in Schlangen-
bad im Jahre 1709 und der Schultheifs Joh. Georg Hoflfinann zu Rauenthal, eine histor.
Skizze, den Bewohnern und Besuchern Schlangenbads und Rauenthals dargebracht. Wies-
baden, Bergmann, kl. 8^ 46 S. Enthlüt auch Mitteilungen aus H.s Tagebuch. —
2S) Fr. Schnorr von Carolsfeld, Melchior Acontius Ursellanus: Arch. f. Litt.-Gesch.
18, S. 297—314. 1885. — 29) F. Ritsert, Hartmut von Kronberg, der Freund Luthers
und tapfere Streiter für evangelische Wahrheit. Barmen, Klein. 16®. M. 0,10. Populäre
Schrift zum Besten des Gustav-Adolfs- Vereins.
XrV. F. Otto: Mittelrhein. 111103
Joseph Blum, Bischof von Limburg 1842 — 84, in oltramontanem Sinne»
DAmenUich im Kampfe gegen die nassanische Simultanschnle, gefeiert.'^) —
Einem praktischen Bedürfnis kommt die Zasammensteliung der einzelnen
kirchenrechtlichen Gesetze und Verordnungen des Eonsistorialbezirks Wies-
haden entgegen ^^) — und nicht minder verdienstlich ist die Monographie
tber den nassauischen Zentralstudienfonds,^') welcher, zusammengesetzt aus
mehreren älteren, dem öffentlichen Unterricht bestimmten Stiftungen und
Fonds bestimmt ist, die Bedürfnisse der höheren Schulen zu bestreiten, so-
weit die Mittel reichen. — Die Bibliothek des Gymnasiums zu Weilburg
besitzt einige ältere, aber nicht sehr wertvolle Hdss.^^)
Überschreiten wir nunmehr den Rhein, so führt uns eine ausführ-
liche Schrift ^^) die Geschichte des Trechirgaues und der Stadt Oberwesel
vor. Zuerst teilhaftig der Segnungen römischer Zivilisation, dann unter
fränkischer Herrschaft ist der Gau seit d25 dauernd mit dem deutschen
Beiche vereinigt geblieben, bis er durch den Frieden von Campo Formio
an Frankreich, 1815 an Preufsen kam. Die Stadt, mehrmals mit dem Erz-
bistum Magdeburg verbunden, wird 1312 trierische Landstadt, In bezug
auf die innere Entwickelung u. s. w. verweisen wir auf das Buch selbst. —
Das Rechtsgutachten des Claud. Cantiuncula über die Rechtsansprüche der
ackingenschen Erben ist mit einer schönen Einleitung, enthaltend die Ver-
anlassung und den Verlauf der trierischen Fehde, wiederabgedruckt.^^) —
Grofs waren die Vergewaltigungen,^*) welche die Franzosen an Nassau-
Weilburg — schon Custine 1792 durch eine Brandschatzung in Weilburg —
ferübten; sie führten schliefslich zur Besitzergreifung der linksrheinischen
Besitzungen des Fürsten. Gefördert wurde dieses Resultat durch die Un-
zufriedenheit der Unterthanen mit veralteten Abgaben, die Unbeliebtheit
einiger Beamten und die Fehler der Regierung. So gelang es den fran-
zödschen Emissären, die Bewohner zum Aufstand zu bringen, so dafs der
Konvent am 14. Februar 1793 diese Landesteile der französischen Republik
emverleibte. — Eine gründliche Monographie ^'') behandelt die Territorial-
geschichte der Saargegend und zwar zuerst den Zustand und die Geschichte
Tor 1792, dann die Zeit nach 1792.**) —
SO) U., Aus der Wirksamkeit eines katholischen Bischofs (Dr. Peter Josef Blum
Ton Limburg): Katholik 54, S. 60—74. Gegensatz zu ¥lmhaber, vgl. JB. 1881, III, 97
nd 1883, m, 105^*. — Sl) Ferd. Wilhelm!, Kirchenrecht im Amtsbezirk des Konsistoriums
zu Wiesbaden. I. II. Wiesbaden, FeUer u. Gecks. 1885 u. 1887. VI, 727 S. Vgl.
£. Friedberg, Die geltenden Yerfusungsgesetze der evang. deutschen Landeskirchen. Freib.,
Xohr. 1, S. 230 — >55. — S2) K. G. Firnhaber, Der nassauische Centralstudienfonds
BKh seiner Entstehung, Zusammensetzung und Verpflichtung aktenmäfsig dargestellt. Ein
Nachtrag zu der Vf.Schrift: *Die nass. Simultanvolksschule'. Wiesbaden, Kunze Nachf.
1885. 80. 33 S. VgL o. N. 80. — S8) Rieh. Gropius, Die Älteren Hdss. der
GTBiiL-BibL au Weilburg: Gymn.-Progr. 1886. 4®. 15 S. — 34) Th. Vuy, Gesch. des
Trechiiganes und von OberweseL Mit einer Karte, 16 Holzschnitten u. einem Urkk.anhang.
Leipzig, E. Günther. VI, 866 S. Rez. : Klein, Bonner JB. 79, S. 274/6. Die
U ürkk. gehören den Jahren 820—1767 an. — S5) F. P. Bremer, Franz von
^^iogena Fehde gegen Trier und ein Gutachten Claudius Cantiunculas ttber die Rechts-
ttiprfiche der Sickingischen Erben. Strafsburg, H. Ed. Heitz. 1886. kl. 4^ GXVI, 28 S.
*- M) B. 05c k e , Zur Gesch. d. franzds. Herrschaft am Rhein. I. Die Republikanisierung
linkirhein.-iiBasaiii»cher UndesteUe durch die Franzosen 1792/8: FDG. 25, S. 298—821.
-17) Kr oh n 7 Beiträge zur Territorialgesch. der Saargegend. Progr. d. Gymn. zu Saar-
hrtcken SaÄrbrilcken, Hofer. 1885. 4®. 56 S. —88) X Ph. Diel, Excidium horribile
Abb. a' MMX,itnini (Fortsetzung u. Schlufs): StMBCO. V, 1, S. 209—16, 477—81;
X» 463—72- VI, It 8- 186—91; 2, 179—86, 898—400. VgL JB. 1884.
ni 104 ^^* Sudwest -Dentschknd. 1. A. Hollaender: Elsafs-LothriDgen.
XV-
Südwest-Deutschland.
1.
A. Hollaender.
filsafs-IiOthiflnsfen.
Die Landesgeschichte — ist diesmal nur wenig bereichert
worden.^) Eine neue Bearbeitung ist einer Episode aus der Geschichte
Mttlhausens, und zwar jenem Yolksaufstande in den Jahren 1586/7 zu Teil
geworden, der die katholische Lehre in der Stadt wiedereinzuführen be-
zweckte. Die Arbeit^), welche namentlich ans dem Baseler Archive Material
geschöpft hat, steht in religiösem Gegensatze zu einer früheren Veröffent-
lichung von Beufs (vgl. JB. 1881, III, 109'). Als Stadt und Bistum Toul
durch Heinrich ü. Frankreich einverleibt wurden, blieben Verwaltung und
Eechtspflege anfangs bestehen, ebenso wurden Sitten und Gebräuche nicht
angetastet. Nur allmählich wurden die alten Formen von der Königsmacht
beseitigt, bis das gänzliche Aufgehen in Frankreich 1790 zur Zeit der fran-
zösischen Revolution erfolgte.') — Geschildert wird die Belagerung von
Thionville im Jahre 1639.^) Das in unserem Berichtsjahre aus dem Eol-
marer Archive veröffentlichte Urkk.material zur Geschichte des dOjährigen
Krieges stammt aus der Zeit vom Januar bis Juni 1645 und behandelt
namentlich die Bemühungen des Kolmarer Abgesandten Schneider auf dem
westfälischen Friedenskongresse.'^) Der Revolutionszeit sind zwei Arbeiten
gewidmet. Die eine schildert die Zustände im OberelsaTs, speziell im Distr.
Kolmar in den Jahren 1787 — ^90,^) die andere will nichts mehr sein als
eine schlichte und getreue Schilderung von Thatsachen und Begebenheiten,
die sich in Hagenau von 1787 — 99 zugetragen haben. '^) Anzuführen sind
zwei Schriften über die Belagerung von Beifort 1814, sowie diejenige von
Bitsch 1870/1.«-")
Kirchengeschichte. — Als evangelisches Hausbuch führt sich eine
elsässische Reformationsgeschichte ein, welche mit 1517 beginnt und mit dem
Jahre 1697 endet, in welchem durch den Abschlufs des Friedens zu Ryfswick
1) 6. Knod, Der Bauernkrieg im Eisars: Alemannia 18, S. 159 — 71. Eine Be-
sprechung der Schrift Hartfelders, znr Gesch. des Banernkrieges in Sttdwestdentechland. —
Z) J. K u n t z , Une guerre civile k Mnlhouse k la fin du XVI « si^le : B. eathoUqne
d'Alsace 8, 8. 256, 295, 855, 485, 474. — S) Marquis de Pimodan, La rtfunion de
Toul k la France et les derniers ^veques-comtes souverains. Paris, Calmann-L^vy. XL,
441 S. Fr. 7,50. Bez.: R. d'Alsace 14, 8. 427—80. — 4) F. des Robert, Siäge de
Thionville. Juin 1689: M^m. de Tacad^mie de SUnislas 2, 8. 172 — 206. — 5) X.
Hofsmann, Mat^riaux pour servir k Thistoire de la guerre de trente ans, tir^ des
arehives de Colmar: R. d*Alsace 14, 8. 466 — 64. — 6) Ch. Hoffmann, La Haute-Alsace
k la veille de la r^volution: R. catholique d'Alsace 8, 8. 598, 700, 721. ^ 9) J. Kl^l^,
Hagenau zur Zeit der Revolution 1787 — 99. 8trafsburg, BuU. III, 826 8. M. 5. Rez.:
R. d'Alsace 14, S. 186/7. -- g) N. N. Le si^ge de Beifort en 1814: R. dAlsace 14,
8. 485—512. Anonymer Vf. — 9) A. J. Dalvime, Le si^e de Bitsche. 6 aoftt
1870 — 27 mars 1871. Nancy, Berger-Levrautt. 878. Fr. 2.
XY. Sttdweflt-Denttehkod. 1. A. Hollaender: EhafB-LothriDgen. III 105
der Bentzstand der eyangelischen Kirche des Elsafs ein gesicherter wird.^^)
Mitgeteilt werden zwei Briefe Butzers nnd Hedios an den Grafen Philipp
von Hanan-Lichtenberg aas den Jahren 1546 and 1547.^^) Aasführlich be-
handelt wird Leben nnd Wirksamkeit zweier in Strafsbarg im 16. Jh.
lebender hervorragender latherischer Geistlicher.^*"^*) NäJieres erfahren wir
Aber die Geschichte des Protestantismas in Metz nnd Umgegend, ^^) sowie
aber die Lage der Bekenner desselben im Herzogtnm Lothringen anter
dem Könige Stanislaas.^'^)
Wissenschaft nnd Kanst. — Die Entwicklang der alten Strafs-
barger Hochschale war eine allmähliche. Dieselbe ging aas dem 1538 ent-
standenen Gymnasinm hervor, welches 1566 za einer Akademie erweitert
vorde. Letztere erhielt am 5. Febrnar 1621 die vollen Rechte einer Uni-
Tersität. Die Geschichte derselben in guten and bösen Tagen wird uns
vorgefahrt, ihre bedeatendsten Lehrer genannt. Die Aafhebang der Hoch-
schmle fand im Jahre 1793 statt. ^*) Ganz eingehend ist die Geschichte der
Medizin und ihrer Lehranstalten zu Strafsbarg in den Jahren 1467 — 1872
nnd zwar aaf Grand archivaUscher Forschungen behandelt worden. Das
Bnch zerfällt in drei Abschnitte, von denen der erste die Strafsburger
chirurgische Schule (1497 — 1566) schildert, der zweite die medizinischen
Stadien an der Maximilianeischen Akademie und Ferdinandeischen Hochschule
(1566 — 1793) ; der dritte zeigt, wie nach Aufhebung der letzteren der Unter-
richt erst in der 6cole de sant^, dann in der Facult^ de m6decine (1794 — 1872)
erteilt wird, die bei Gründung der Kaiser- Wilhelmsuniversität in den Or-
ganismus der letzteren eingefügt wurde. ^'^) Nicht ohne Wichtigkeit sind
Anszüge aus den Universitätsmatrikeln. Aus denselben geht hervor, dafs
von 1616 — 1791 etwa 1200 junge Männer aus den Landesteilen, die zu dem
beatigen Grofsherzogtum Baden gehören, in Strafsburg ihren Studien obgelegen
kaben.^*) Von Interesse ist die Schilderung einer Strafsburger Apotheke
im Jahre 1643.**««)
Eine belletristische Leistung ohne jeden historischen Wert ist eine
grofs angelegte, mit vielen Illustrationen versehene Geschichte Elsafs-
Lothringens von der prähistorischen Zeit bis zu unseren Tagen, welche be-
absichtigt, durch Wort und Bild die Vergangenheit des heutigen Reichs-
landes zu schildern und die Anhänglichkeit darzuthun, die dassdbe stets
10) J- Bathgeber, Elsässische Reformation egesch. Ein evang. Hausbuch. VII,
354 8. M. 4. — 11) Allmenroder, Zur Beformationsgesch. des Elsasees. Zwei Briefe
Batzen nnd Hedios an den Orafen Philipp IV. von Hanau-Lichtenberg. ZKO. 7, S. 470/7.
~~ 12) ^* Horning, Dr. Job. Dorsch, Professor der Theologie u. Mttnsterprediger zu
Strafsburg im XVII. JTh. Ein Lebenszeuge der lutherischen Kirche. Strafsburg, Vomhoff.
gr. 8^ 196 8. M. 2,60. — IS) id., Dr. Sebastian Schmidt von Lampertheim. Prof.
and Prisea des Kirchenconventes in Strafsburg, f 1696. Strafsburg, Vomhoff. gr. 8®.
IF, 157 8. K. 2,50. — 14) M. Thirion, £tude sur Thist du Protestantisme h Metz
et dans le pays messin. 12, 480 S. Nancy, Collin. — 15) A. Benoit, Les protestants
te dueh^ de Lorraine sous le rögne du roi Stanislas, 1737 — 66 : B. d*Alsace 14, S. 33—59,
186—809, 400 — 24, 618—39. — 16) E. Heitz, Zur Oeseh. der alten Strafsburger
ÜsirersiUlt. Bede, gehalten am 1. Hai 1885 bei Antritt des Bektorats. Strafsburg,
Heitz u. Kfindel. 29 8. M. 0,60. — 17) F. Wieger, Gesch. der Medizin und ihrer
Lehnmstalten in Strafsburg vom J. 1497 bis zum J. 1872. Strafsburg, TrUbner. X, 178 S.
JL 10. 18) ^- ^' Barack, Badische Studenten auf der Strafsburger Universität von
1616—1791: ZGOBh. 88, S. 158 — 210. — 19) Flttckiger, Bestand einer Apotheke
ffl Scrafsbnrg im Jahre 1643. Strafsburg, Fischbach. — 20) X L. Largiad^r, Das
^olkflichaJweseii <ieB Beiohslandes E.-L. unter der deutschen Verwaltung: Pädag. BU. f.
^hnThüdnng etc. 14, S, 6.
III 106 ^^* Sttdwest-DeutschUmd. 1. A. HoUaender: ElBars-Lothringen.
für das Mutterland (!) Frankreich gehegt habe. ^^) Eine besondere Abhand-
lung ist dem Maler Hermann yon Basel gewidmet, der Ende des 14. und
Anfang des 15. Jh. in Strafsburg gelebt und daselbst eines nicht unbe-
deutenden Rufes sich erfreut hat.^') In einem Aufsatze über els&ssische
Künstler des 19. Jh. tritt namentlich der zu Strafsburg geborene Maler
Dor6 hervor.**) Nähere Nachrichten werden uns über die früher in der
Metzer Kathedrale, seit der französischen Revolution in Paris befindlichen
Reiterstatuette Karls des Grofsen gegeben, die wohl als das einzige vor-
handene echte Porträt des Kaisers zu betrachten ist.**'**)
Litteraturgeschichte. — Im Mittelpunkte des reichen litterarischen
Lebens, das im Anfange des 16. Jh. im Elsafs und namentlich in Strafs-
burg blühte, steht der Humanist Jakob Wimpheling. In kurzen Zügen wird
uns Leben und Wirken des letzteren und der neben ihm besonders hervor-
ragenden Männer, eines Geiler, Braut und Mumer vorgeführt. Daran
schliefst sich eine Inhaltsangabe und Würdigung der 1501 erschienenen
'Germania' Wimphelings, die in der 1648 zuerst veröffentlichten deutschen
Übersetzung mitgeteilt wird. Veranlassung dieses Werkes war der Wunsch
der Errichtung einer höheren Schule zu Strafsburg. Während Buch II
dem Strafsburger Rate den Plan einer solchen entwickelt und empfiehlt,
soll Buch I darlegen, dafs das Elsafs und besonders Strafsburg stets deutsch
gewesen sei. Diese patriotische Schrift fand einen heftigen Widersacher in
Thomas Murner, der dagegen die 'Germania Nova' schrieb.**) — Durch
die Mitteilung einiger bisher unbekannter Briefe Wimphelings wird ein
Beitrag zur Charakteristik des Schlettstadter Gelehrten gegeben; daneben
bieten sie einige interessante litterar- und kulturhistorische Notizen.*^)
Zu erwähnen sind ferner Beiträge zur Biographie und Bibliographie des
Beatus Rhenanus,*^) sowie eine litterarhistonsche Untersuchung über den
Dichter Matthias Holzwart, der 1540 in Horburg geboren wurde und in
Rappoltsweiler längere Zeit gelebt hat, nebst eingehender Behandlung seines
Werkes 'Lustgart'.**) Am 19. März 1884 starb der Dichter Aug. Stöber,
^er sich um alle auf die Gebiete der elsässischen Sprache, Geschichte und
Litteratur bezüglichen Studien hochverdient gemacht hat. Von berufener
Hand erhalten wir ein Lebensbild und Würdigung seiner litterarischen
Thätigkeit.^^) — Als Abschlufs der von Stöber seit 1850 herausgegebenen
Bände der 'Alsatia', eines Jahrbuches für elsässische Geschichte, Sage,
^1) Le livre d'or de rAlsace-Lorraine. Tableau hi8t. en 150 dessins hors texte et
300 dans le texte par J. Fuchs, Emmanuel Mejer et P. Kauffmann. Beproduction
des monuments galloromaiDs d'apräs Schöpflin etc. — Armoiries, monnaies, vues des villes
au moyen-ftge. Documents relatifs h son apport eoop^ratif aux sciences, aux lettres, aux
arts et aux progräs de la civilisation k travers les siäcles. 1 liv. 2. Paris, typ. Chamerot.
— 23) Ch. Schmidt, Der Strafsburger Maler Hermann von Basel. Beiträge zur vaterl.
Gesch. (herausg. von der hist. u. antiqu. Ges. in Basel): NF. 2, 1, 3/12. — 2S) P> £•
Tueffert, L'Alsace artistique: R. d'Alsace 14, S. 126—85, 245—79. — 34) Die
Beiterstatue Karls des Grofsen: Kunstchronik 20, S. 488/4. — 35) Klemm, Ein alter
Baurifs zum Turmhelm am Strafsburger Münster: WUrttemb. Yjsber. 8 (1885), S. 66. —
36) E. Martin, Wimpheling, Jac Germania übersetzt und erläutert. Mit ungedruckten
Briefen von Geiler und Wimpheling. Strafsburg, Trübner. 118 S. M. 2,50. Bez.:
HZ. NF. 19, S. 116; DLZ. (1885), 6. 576. — 37) G. Knod, Wimphelingiana : Alemannia
13, S. 227—37. — 38) id.. Zur Biographie und Bibliographie des Beatus Bhenanus:
CBl. f. Bibliothekswesen 2, 7, S. 258—76. — 39) A. Merz, Mathias Holzwart. Eine
Abhandlung. Progr. der Bealschule zu Rappoltsweiler. — $0) £• Martin, August St5ber :
Jb. d. Yogesen-Klubs 1, S. 5 — 24.
XY. Sttdwest-DeuUchland. 1. A. Hollaender: Elsars-LothriDgen. III 107
Altertamsknnde, Sitte, Sprache und Kunst ist sein letztes Werk, seine' Neue
Alsatia* zu betrachten. Aus dem Inhalt desselben ist u. a. das Lebensbild
des elsässischen Gelehrten Stoffel (1819 — 80), geschichtliche Mitteilungen
über das Largthal, die Schlösser Wildenstein und Ollweiler, das Städtchen
Oberbergheim und das Dorf Didenheim im Oberelsafs heryorzuheben, daneben
allerhand Beiträge zur elsässischen Kulturgeschichte. Angehängt ist ein
Verzeichnis sämtlicher Schriften des Vf. über das Elsafs während der
50 Jahre seiner schriftstellerischen Thätigkeit.^^) Von hohem Werte ist
eine sehr sorgfältig zusammengestellte Elsafs-Lothringische Bibliographie,
die alle litterarischen Erscheinungen aus den Jahren 1883 und 1884 aufzählt. ^^)
Kulturgeschichte. — Grofsenteils auf ungedrucktem Material beruht
eine, fiflssig geschriebene Behandlung des Strafsburger Polizeiwesens und der
Eriminalgerichtsbarkeit im 16. und 17. Jh.**) — Von einer bereits früher
erwähnten Beschreibung einer Reise im Elsafs Ende des 17. Jh. ist
jetzt eine Fortsetzung erschienen.*^) Über die im Elsafs im Jahre 1789
stehenden französischen Truppenteile erhalten wir eingehende Angaben.
Dieselben, die einzeln aufgezählt werden, hatten« eine Stärke von mehr als
24000 Mann.*^) Zwei Arbeiten behandeln die Lage der Israeliten in
Hagenau,"*) sowie der in Metz und Verdun im 18. Jh.*') — Ein Aufsatz
beschäftigt sich mit dem am Gebweiler Beleben gelegenen Geifshausen, dem
oberelsässischen Schiida.**)
Auch die Ortsgeschichte — hat manche Bereicherung erfahren. Die
1885 in Strafsburg tagende Versammlung deutscher Naturforscher und
Arzte hat zu einer Bearbeitung der Topographie Strafsburgs Veranlassung
gegeben, einem aus einer gröfseren Anzahl Kapitel (36) bestehenden umfang-
reichen Sammelwerke, unter welchen hier namentlich ein geschichtlicher
Überblick über die Entwicklung der Stadt von den ältesten Zeiten bis zur
Gegenwart von Albrecht (S. 49 — 62) hervorzuheben ist, daneben der Ab-
schnitt über das Medizinalwesen von Strohl (S. 253 — 83), sowie diejenigen
aber Gefängnisse, Friedhöfe und Volksseuchen.**) — Behandelt werden
diesmal ferner die Burgen Fleckenstein, ^^) Hohkönigsburg^^) und Frankenburg
im Elsafs,**) sowie Warsberg in Lothringen.**) — Ein geschichtliches
Sl) A. Stöber, Neue Alsatüu Beiträge z. Landeskunde, Gesch., Sitten- und Rechts-
knnde des Elsasses. MUlhausen i. £., Petry. II, 808 S. M. 4,50. Bez.: DLZ. (1885),
8. 975 — S3) C. Mündel, Elsafs -Lothringische Bibliographie 1888/4: Jb. d. Yogesen-
Klubs 1, S. 111 — 44. — 5$) K« BeuTs, La justice criminelle et la police des moeurs
^ Strasbourg aux XVI® et XVII« siecles. Causeries historiques. Strafsburg, Treuttel
k WQrtz. 12^ 286 S. M. 2. Bez.: B. d'Alsace 14, S. 424/5. — S4) M^moires
de deux vojages et s^jours en Alsaca 1674/6 et 1681 : Bull, du mus. bist. 1«
Mnlhonse 9 a. 10 (1884/5), S. 145—92, 198—254. Vf. anonym. — g5) T. Laroher,
L'^tat militaire de TAlsace avant la r^volution : B. nouv. d'Als.-Lorr. 5, S. 602/6. —
M) £- Scheid, Hist. des Juifs de Haguenau, suivie des recensements de 1763, 1784 et
1808. Paria, Darlacher. LVIII, 90 S. — S7) £. L^vy, Les juifs de Metz et la ville de
Verdim en 174S : B. des ^tudes juives 11. — S8) B. Stehle, Volkstümliches aus dem
Oberelsafs: AlemaDnia 18, S. 172/5. — S9) Topographie der Stadt Strafsburg. Heraus-
gaben von dem Ellsafs-Lothringischen Krztlich-hygienischen Verein. Festschrift fUr die in
Stnfsbuig tagende Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte, red. von J. Krieger.
Strifsbnrg, BnlL 1885. 496 S. M. 20. — 40) A. Ihme, Zwei Berichtigungen betreffend
Bni^ Fleckes stein im Wasgau: Jb. d. Vogesen-Klubs 1, S. 67 — 76. — 41) ^ Hering,
I^otiees hiatoriqn^s sur le ch4teau de Hohkoenigsburg : ib. S. 45 — 56. — 43) id.. Die
fta&ieDbiuv io> Weilerthal. 2 Vortr. Mitt. des Vogesen-Klubs. — 43) Chatelain,
^otfee rar le cbAteau et les sires de Warsberg: M^m. de l'acad. de Metz (1885), S. 50 — 171.
IIIjlOS XV. Südwest-Deutschland. 2. A. Krieger: Baden.
Denkmal, das zum Teil bereits zerstört ist, bald der gänzlichen Yernichtnng
anheimfallen wird, sind die sogenannten Weifsenburger Linien. An eine
Beschreibung derselben ist ihre Geschichte im Anfang des 18. Jh. ange-
knüpft.^^) 'Elsässische Gedenktage' betitelt sich ein historischer Kalender,
der die wichtigsten Begebenheiten, die sich im Elsafs zugetragen, sowie das
Geburts- und Sterbejahr der bedeutendsten Männer desselben hervorhebt.**)
0
A, Krieger,
Baden. ^)
Politische Gesohichte. 16. Jh.*) — Zur Geschichte des Bauernkrieges
in der Pfalz und in Schwaben^) hat Hartfelder eine Anzahl bisher un-
bekannter Schriftstücke aus den Jahren 1524/8 aus dem würtembergischen
Haus- und Staatsarchiv in Stuttgart veröffentlicht. Bei der Auswahl der-
selben war in erster Linie ihre Bedeutung für die badiscbe Landesgeschichte
mafsgebend. Die Mitteilungen Sterns ans den pfälzischen Eopialbüchem
des General-Landesarchivs in Karlsruhe und die Studien von Lina Beger
sind durch diese Aktenstücke vielfach ergänzt worden.*)
17. Jh.*) — Eine detaillierte Schilderung der Schlacht bei Wimpfen
(6. Mai 1622) mit einer kurzen Übersicht der unmittelbar voraufgehenden
Ereignisse, sowie der nächsten Folgen der Schlacht hat Seubert gegeben.
Die Erzählung von der Heldenthat der vierhundert Pforzheimer weist auch
er unbedingt in das Gebiet der Fabel.*) — Wichtig für die Kenntnis der
Pfälzer Geschichte in der zweiten Hälfte des 17. Jh. ist die Publikation
des Briefwechsels der Herzogin Sophie von Hannover mit ihrem Bruder,
44) H. Wifsmann, Die Weifsenbnrger Linien. Schilderang und Gesch. t. I.
Gymnasialprogramm. 21 S. — 45) Elsässieche Gedenktage. Wichtige Daten und Fakten
auB der elsilss. Gesch. fUr jeden Tag im Jahre. StrafBbarg, Schultz u. Co. 72 S. M. 1,50.
Bez.: RH. 80, S. 188.
1) Weggeblieben sind die Artikel der ADB. und der anderen Nachschlagewerke mit
alphabetischer Anordnung. — 2) X Staudenmaier, Die Einführung der Reformation
in der Landschaft Ortenau: Diözesan-A. BU. f. kirchengesch. Mitt. u. Studien aus Schwaben 1,
S. 76/7, 83/4. — Roder, Einführung des gregorianischen Kalenders in Villingen : SYG.
u. Naturgesch. der Baar etc. 6, S. 146/8. — Baumann, Einführung des gregorianischen
Kalenders in der fUrstenbergischen Baar 1588: ib. S. 144/5. — $) X Weifs, HainsUdter
Rebellionsbrief 1525 Nov. 17: Mitt. der bad. bist. Kommission 4, S. 212/4. (HaynsUdt
bei Buchen.) — 4) K. Hartf eider, Akten zur Gesch. des Bauernkriegs in Süddeutsch-
land: ZGORh. 89, S. 876—480. — 5) X (Gold seh lag), Thomas Carves Itinerariom. Eine
Quellenschrift zur Gesch. des 80jähr. Krieges. (== Materialien z. neueren Gesch. heransg.
V. G. Drojsen, No. 5/6.) Halle, Niemeyer. 149 S. Enth< auch einiges interessante
zur bad. Gesch. jener Zeit. — Eigentlicher Bericht der Ceremonien : welche bey legung
defs Grund-Steins zu der New auferbawten Evangelischen Luterischen Kirchen in der
vor-Statt zu Heydelberg vorgegangen sein, den 18. Aprilis Anno 1659: Heidelberger
Familienbll. No. 28. — A. Duncker, Die Erwerbung der Pf&lzer-Hofbibliothek durch
den Landgrafen Karl von Hessen-Kassel im Jahre 1686 : CBL f. Bibliothekwesen 2,
S. 218—25. — 6) M. Seubert, Die SchUcht bei Wimpfen (den 6. Mai 1622) und die
400 Pforzheimer. Vortr. gehalt. im Mannheimer Altertums verein. Mannheim, Loeffier. 82 S.
XY. SUdwest-Deutschland. 2. A. Krieger: Baden. 111109
dem Karf&rsten Karl Ludwig von der Pfalz and des Letzteren mit seiner
Schwägerin der Pfalzgräfin Anna durch E. Bodemann. Die Originalbriefe
der Herzogin reichen von 1658 bis 1680, die des Kurfürsten beginnen erst
1674, die frtlheren sind auf seinen Wunsch von der Herzogin verbrannt
worden. Der zweite Briefwechsel aus den Jahren 1670 und 1671 ist wichtig
für die Geschichte der Vermählung und Konversion der Pfalzgräfin Elisabeth
Charlotte, der Gemahlin des Herzogs Philipp von Orleans, bei deren Zu-
standekommen die Pfalzgräfin Anna aus dem Hause Mantua-Gonzaga, die
Witwe des 1663 verstorbenen Pfalzgrafen Eduard, des Bruders Karl Ludwigs,
befähigt durch ihre enge Verbindung mit Frankreich, eine hervorragende
Rolle gespielt hat."^)
18. Jh.^) — Für die pfälzische Geschichte im ersten Jahrzehnt dieses
Jh. ist die Arbeit von Woker über den kurpfälzischen Minister Agostino
Steffani, den späteren apostolischen Vikar von Norddeutschland, zu nennen,
unter Benutzung von dessen Papieren zu Hannover, München und im
gräflich Schönbomschen Archiv zu Wiesentheid verfafst. •) — Von den
kleineren deutschen Staaten hat Baden unter Markgraf Karl Friedrich beim
Abschlufs des deutschen Fürstenbundes eine nicht unwichtige Holle gespielt,
die freilich bei weitem mehr dem persönlichen Ansehen des genannten
Fflrsten und der Tüchtigkeit seines ersten Ministers Wilhelm von Edelsheim
entsprach als dem Gewicht der realen Kräfte, die das kleine Land für die
angestrebten Zwecke zur Verfügung stellen konnte. Erdmannsdörffer
hat den Anteil Badens an jenen merkwürdigen Vorgängen in grofsen Zügen
nach der im General-Landesarchiv in Karlsruhe aufbewahrten Korrespondenz
des Markgrafen Karl Friedrich gezeichnet. ^^) — Die Belagerung und Er-
oberung Mannheims durch die Österreicher unter Wurmser im Oktober und
November 1795 hat Bau mann nach zwei Tagebüchern von Bewohnern der
Stadt, welche Augenzeugen waren, und nach den militärischen Berichten der
Belagerer geschildert.^*)
19. Jh.**) — Die Verhandlungen Badens mit der römischen Kurie,
7) £• Bodemann, Briefwechsel der Herzogin Sophie von Hannover mit ihrem
Bmder, dem Knrf. Karl Ludwig v. d. Pfalz und des Letzteren mit seiner Schwägerin, der
Pfüzgrftfin Anna. (== Publikationen aus den Kgl. Preufsischen Staatsarchiven. 26. Bd.).
Leipzig, HirzeL XX, 492 S. — S) X C. Kubier , Aufeeichnungen des Lehrers u. Gemeinde-
reehners Wiffel von Munzingen: Schau - ins - Land 12, S. 24 — 41. (Auszüge aus einer
knnen Chronik, die in der ersten H&lfte des 18. Jh. in dem Dorfe Munzingen (BA. Frei-
boig) entstanden ist.) — Badens Truppen in den Kriegen Napoleons I. : Bad. Landeszg.
(1885) No. 2 fr. Fortsetzung einer Reihe von Artikeln der gleichen Zg. von 1884, vgL
JB, 1884, in, 120^*<^. — J. B. Baur, Beitrüge zur Chronik der vorderSsterreich. Kapuziner-
Provinz. Von 1744 bis zu ihrer Auflösung. Versuch einer Fortsetzung der Historia provinciae
nterioris Aiiatriae ord. Capuc. des P. Romuld v. Stockach. Freiburg. Diözes.-Arch.
17, 8. 245 — 89. (Berichtet unter anderem über einen Besuch Kaiser Josephs IL in Konstanz
1777.) 9T ^' ^' ^oker, Aus den Papieren des kurpfälzischen Ministers Agostino
Steffani, Bischofs von Spiga, späteren apostolischen Vikars von Norddeutschland. Deutsche
ABgelegenheiteDy Friedensverhandlungen zwischen Papst und Kaiser 1708/9. K51n, Bachern.
124 S. 10^ ^- Erdmannsdörffer, Aus den Zeiten des deutschen Fttrstenbundes.
AJbdem. Rede. Heidelberg, Höming. 4^. 22 S. — H) A. Baumann, Die Belagerung
MsDiiheima durch die Österreicher im Oktober und November 1795. Vortr. gehalt. im
^nlieimer Altertumsver. Mannheim, Loeffler. 19 S. — 12) X Harlfinger, Vater-
^disehes Gedenkblatt aus der Gesch. des 4. Bad. Infknterie-Regiments Prinz Wilhelm
^o> 112. Zar Feier des 25jähr. Chef-Jubiläums Sr. Grofsherzogl. Hoheit des Prinzen
^^efan V. Ba4leii- Mit einem Festbericht und einem Prolog von Viktor v. Scheffel,
B^ 5 photo^raphiflchen Abbildungen der vom Dichter entworfenen lebenden Bilder.
>ÜUli«ii«en i. B. 68 S.
111,110 XV. Südwest-DeutBchUnd. 2. A. Krieger: Baden.
welche der Gründung des Erzbistums Freiburg und der oberrheinischen
Eirchenprovinz vorausgingen und ihr folgten, hat Mejer nach dem Akten-
material des Grofsherzoglichen Ministeriums im dritten Teil seiner Geschichte
der römisch-deutschen Frage behandelt. *•) — Zahlreiche Beiträge zur
Kenntnis der neuesten badischen Geschichte finden sich im dritten Teil der
Denkwürdigkeiten Bluntschlis.^^) Bluntschli kam im Jahr 1860 als Pro-
fessor des Staats- und Völkerrechts an der Universität Heidelberg nach
Baden. Im gleichen Jahr vollzog sich daselbst nach dem verunglückten
Konkordat von 1859 der Umschwung zum Liberalismus. Die nächsten Jahre
waren von der gröfsten Bedeutung für die Ausbildung der inneren Ein-
richtungen des Landes. Die Einführung der Schöffengerichte und die Or-
ganisation der inneren Verwaltung, wie sie heute noch besteht, fallen in
diese Zeit. Auch der engere Anschlufs an Preufsen und den norddeutschen
Bund bereitete sich damals vor. Bluntschli hatte an den Ereignissen jener
Jahre als Mitglied der ersten Kammer zum gröfsten Teil persönlichen An-
teil. Der Wert, den seine Denkwürdigkeiten aus diesem Grunde bean-
spruchen könnten, wird indefs durch seine Art, die Dinge zu betrachten,
wesentlich beeinträchtigt. Allenthalben läfst er durchblicken, dafs er von
den Zeitgenossen nicht nach Verdienst gewürdigt und geschätzt worden sei;
und dieses Gefühl unverdienter Zurücksetzung macht ihn ungerecht bei
der Beurteilung nicht allein der Personen, deren Plätze er besser als sie
selbst ausfüllen zu können glauben mochte, sondern auch derer, die ihn
nicht an die richtige Stelle gesetzt zu haben schienen. Nicht am wenigsten
werden von seinen Angriffen gerade solche Männer betroffen, denen er im
Leben durch gleiche Anschauungen und Bestrebungen besonders nahe stand.
Der Eindruck, den dieser Teil der Denkwürdigkeiten hervorruft, ist ein recht
unerquicklicher, und im Interesse des toten Gelehrten selbst möchte man
fast wünschen, dafs die Veröffentlichung fürs erste wenigstens unterblieben
wäre, da der geschichtliche Wert doch kein solcher ist, dafs er jenen Ein-
druck ganz verwischte.**) Die eigene Niederschrift Bluntschlis reicht bis
zum Jahr 1870 ; das folgende bis zu seinem Tode 1881 hat der Herausgeber
nach Brs. Korrespondenz und dem von ihm geführten Tagebuch zusammen-
gestellt.
Kultur-^*) Kunst-*'') Litteraturgesolüchte eto. Die Bedeutung,
18) O. Mejer, Zur Gesch. der römisch-deutschen Frage. 3. Teil 2. Abt. Ausgang
der hannoverschen u. oberrheinischen Verhandlung. 1822 — 80. Freiburg i. Br. Mohr.
Yin, 446 S. 3. Die Oberrhein. NegozUtion in badischer Hand. S. 828—408. — 14) J. C.
Bluntschli, Denkwürdiges aus meinem Leben. Auf Veranlassung der Familie durch-
gesehen u. yeröfFentlicht von Dr. R. Seyerlen. 8. Teil. Die deutsche Periode. 2. Hälfte
Heidelberg 1861—81. N5rdlingen, Beck. 1884. 524 S. — 15) Vgl. auch 'Der Band III
der Bluntschli'sohen Memoiren und dessen Indiskretionen* in den HPBU. 96. Bd. S. 261 — 78,
828—40. — Kl) X K. Hartfelder, Heidelberger Studenten leben in alter Zeit:
ZAUgemG. 2, S. 780/5. Nach dem 'Manuale seholarium' herausgegeben von Zamke, die
deutsehen Universitäten I. — K. Th. Z in geler. Eine Schulordnung von 1586 fUr die
'teutsche sowol auch lateinische schuelmaister' in den vorderösterreichischen Landen. Diözesan-A.
BIL f. kirchengesch. Mitt. u. Studien aus Schwaben 2, S. 86/7, 44, 52/8, 58, 70/8. —
K. H. Schaible, Gresch. der Deutschen in England von den ersten germanischen An-
siedlungen in Britannien bis zum Ende des 18. Jh. Strafsborg, TrUbner. 488 S. Gedenkt
unter anderen des Besuches des Pfalzgrafen Johann Kasimir in England, An&ng 1579,
(S. 167/9) und desjenigen der Markgräfin Cäcilie von Baden 1559—60 (S. 808 — 10). —
(J. Rathgeber), Der elsässisohe Adel im Grofsherzogtum Baden. GeschichtUch-politische
Betrachtungen eines Elsässers: Bad. Landeszg. No. 7, I, 10, I, 12, 1, 16, 1, 20, 1, 85, 1, 87, 1,
74,1, 76, I, 88,1, 84,1. — (Jage mann), Stammtafel des mediatisierten Hauses Fttrstes-
XY. Sttdwest-Deutochland. 2. A. Krieger: Baden. 111,111
welche die Universität Heidelberg und der kurpfälzische Hof für den
Hnmanismiis gehabt haben, hat Hartfelder erörtert. Das Verdienst der
Denen Richtung in der gelehrten Bildung in Heidelberg eine Stätte ge-
schaffen zu haben, gebflhrt dem Kurfürsten Friedrich I., der 1456 Peter
Lader ^*) als den ersten humanistischen Lehrer nach der genannten Stadt
berief. Dessen Freund und Genosse wurde Matthias you Kemnat, der be-
kannte Biograph des Kurfürsten. Eine zweite Blüteperiode des Humanis-
mus in Heidelberg fällt in die Regierungszeit des Kurfürsten Philipp, des
Neffen des vorigen. Männer wie der kurpfälzische Kanzler Johann von
Dalberg, Rudolf Agricola, Reuchlin, Wimpheling und andere gehörten
derselben an.^^ — Interessante Züge zur Kulturgeschichte der zweiten
Hälfte des 16. Jh. enthält die Selbstbiographie des als Herausgeber eines
deutscb-lateinischen Wörterbuchs (1561), sowie als Geistlicher und praktischer
Schulmann bei seinen Landsleuten einst in hohem Ansehen stehenden
ZOrieliers Josua Maler. Seine Familie stammte aus Yillingen. Roder
hat Abschnitte aus der erwähnten Selbstbiographie, die sich auf Villingen
und andere Orte der Baar beziehen, veröffentlicht. In einem beigegebenen
Exkurse sind die urkundlichen Nachrichten über die Juden in Yillingen
zusammengestellt, in einem zweiten ist aus der Chronik des Heinrich Hug '^)
neues znr Geschichte des berühmten Villingers Romius Maus beigebracht.'^)
— Die Zustände des Schulwesens in der Fürstenbergischen Baar seit dem
16. Jh. bat Kränkel untersucht. Die erste Nachricht von der Errichtung
emer Schule in Donaueschingen stammt aus dem Jahr 1589; doch war sie
dort niebt die erste Schule überhaupt. Im 16. und 17. Jh. gab es in der
bcrg. 8 Tafeln. (Karlsruhe, MttUer) 1884. — id., Stammtafel des mediatisierten Hauses
LeiDingen: ib. 1886. — F. Bassermaou, Chronik und Stammbaum der Familie Bassermann
■it besonderer Bertteksiehtigung des Heidelberg-Mannheimer Zweiges. Gedruckt flir die Mit-
glieder und Freunde der Familie. München, Bassermann. 2®. 46 S. — Badisches Zollwesen
XB Anlang dieses Jh.: Konstanzer Zg. No. 263. — Aus Karlsruhes Vergangenheit. Die
Grundsteinlegung zum Museumsgebftude : Karlsruher Nachrichten No. 106, 108.
Am eisernen Thor im Schlofsgarten : ib. No. 68. Napoleon I. in Karlsruhe 1806: ib.
No. 22/4. Das alte Rathaus 1726 — 1826: ib. No. ISO. Der neue Rathausbau 1821/6:
ib. No. 10, 11. Die Grundsteinlegung zum Ständehause 1820: ib. No. 46. — £. v.
Zeppelin, Gresch. der Dampfschiffahrt auf dem Bodensee 1824 — 84: SYGBodensee 14,
8. 38 — 79. — J. Kdnig, Necrologium Friburgense 1827 — 77. Verzeichnis der Priester,
welche im ersten SemisKkulum des Bestandes der ErzdiScese Freiburg im Gebiete und Dienste
derselben verstorben sind, mit Angabe von Jahr und Tag der Geburt, der Priesterweihe
nd d99 Todes, der Orte ihres Wirkens, ihrer Stiftungen und litterarischen Leistungen.
Bejtr. zur Personalgesch. u. Statistik der Erzdiözese. 2. Abt. 1847 — 77. Freiburger
Dioses.-A. 17, S. 1 — 180. Enthält auch «Ergänzungen und Berichtigungen zur ersten
Abteflung', 'StatisUsehe Übersieht nach Jahrgängen und Jahrzehnten*, «Alphabetisches Per-
■onenregister mit Angabe des Todesjahres* und «Nachwort*. — K. Fr. Ledderhose,
Kriimemngen an Dr. Aloys Henh5fer. 2. verb. u. verm. Aufl. Mit dem Bildnis u.
Faksimile HenhÖfers. Heidelberg, Winter. 90 S. (Protestant. Pfarrer.) — Hettinger,
Erinoernngen an A. Stelz: Welt u. Kirche 2, S. 289— -886. — 17) X M. Rosenberg,
Bn Ehrenpokal der Stadt Freiburg i. Br. : Schau-ins-Land 12, S. 66/8. (Aus dem Ende
^ 16. Jha.) — Hnffschmid, Ein vergessener Denkstein: GeschBll. f. d. mittelrhein.
ftititaner 2, No. 5. (Über einen Stein von 1684 an der Kirche zu Dossenheim bei
Heidelberg.) — C. Geres, Das Grabdenkmal des Professors Staravasnig auf dem Kirchhof
iB Freiburg: Schmn-ins-Land 12, S. 20—28. — 18) X G. Schopfs, Zu Peter Luders
firiefvechaeL — Erfurter Brand 1472: ZGORh. 88, S. 864/9. — id. Nachtrag zu Peter
Uders Briefvreeliael : ib. 89, S. 483/4. — 19) K. Hartfelder, Heidelberg und der
HoatDbmiia: ZAXigemG. 2, 177—96, 671—96. — 80) VgL JB. 1884, HI, 117«. — Äl) Chr.
toder Die FsunUie «Maler* von Yillingen: SVGBaar 6, S. 74—111.
UX 112 XV. Sttdwest-Deutschland. 2. A. Krieger: Baden.
Baar andere als Pfarrschulen nicht. Die frühesten zuverlässigen Berichte über
wirkliche Staats- und Gemeindeschulen stammen erst ganz vereinzelt aas der
Mitte des vorigen Jh. Ftlr die Hebung der Schulen war vor allem der auf-
geklärte Fürst Josef Ernst Wilhelm von Fürstenberg thätig. Er war es, der
unter anderem auch mit Unterstützung von Mitgliedern des Piaristenordens 1755
in Donaueschingen eine Art Pädagogium errichtete, das sein Nachfolger dann
zu einem Gymnasium umwandeltet^) — Zur Personalgeschichte der heute zu
Baden gehörenden Landesteile hat Barak einen Beitrag geliefert, indem
er aus den Matrikeln der Universität Strafsburg die Namen von gegen 1200
aus jenen Gebieten stammenden jungen Männern veröffentlichte.^^) — Ein
Bild von der Reichhaltigkeit der alten kurpfälzischen «Bibliothek giebt
die Arbeit Stevensons über die Godicis Palatini Graeci der vatikanischen
Bibliothek. Der Beschreibung der einzelnen Hdss., deren es 4^ an Zahl sind,
wobei jedoch die in Heidelberg verbliebenen Bände ebenfalls behandelt sind,
ist eine kurze Übersicht über die Geschichte derselben vorausgeschickt.^^) —
In einem gröfseren Werke über die Medaillen sämtlicher deutscher Hoch-
schulen hat Laverrenz auch die Denkmünzen der Universität Heidelberg
beschrieben. Die älteste ist eine Denkmünze Ruprechts I., des Gründers
der Universität, nach seinem Tode (1390) geprägt. Auf 8 Tafeln sind die
Abbildungen von 12 Medaillen gegeben. Kurz ist auch die Geschichte der
Universität berücksichtigt, sowie ein Verzeichnis der hervorragenden Lehrer
von der Einweihung der Universität 1386 bis auf die Gegenwart angeschlossen.^^)
— Ober die Darstellung eines Totentanzes zu Badenweiler, sowie über alt-
deutsche Gemälde in Donaueschingen hat Lübke zwei ältere Aufsätze neu
herausgegeben.*®) — Unter den Pfälzer Historikern nimmt Leodius eine
bedeutende Stellung ein. Zwar ist sein Schriftchen über den Bauernkrieg
ziemlich wertlos, dagegen sind seine Annalen des Kurfürsten Friedrich U.
von der Pfalz (1544 — 86) von hohem geschichtlichem und besonders kultur-
geschichtlichem Werte. Er war 1495 in Lüttich geboren und brachte den
gröfsten Teil seines Lebens im Dienste des erwähnten Fürsten zu. Über
seine Lebensumstände und seine Werke hat Hartfelder einen kleinen
Aufsatz veröflFentlicht.") — In einer Arbeit über die Völker- und staats-
rechtlichen Verhältnisse des Bodensees hat Rettich auch das Recht Badens
untersucht und ist zu dem Resultat gelangt, dafs kein Teil des Bodensees
auBschliefsendes badisches Hoheitsgebiet sei.*^) — Einen kurzen Überblick
22) K r ä n k e 1 , Die Schalen in der FUrstenbergischen Baar. Ein Beitrag zur Gesch.
des Schulwesens: ib. S. 25 — 73.. — 23) K.. A. Barack, Badische Studenten auf der
Strafsburger Universität von 1616—1791: ZGORh. 38, 167—209. — 24) H. Stevenson,
Codices Manuscripti Palatini Graeci Bibliothecae Yaticanae deseripti praeside J. B. Cardinali
Pitra episcopo Portuensi. S. R. £. Bibliothecario recensuit et digessit Henr. Stev. sen.
Romae, ex typographeo Vaticano. 4^. XXXVII, 336 S. — 25) C. Laverrenz, Die
Medaillen und G^edächtniszeichen der deutschen Hochschulen. Ein Beitrag zur Gesch. aller
seit dem 14. Jh. in Deutschland errichteten Universitäten. I. TeiL Berlin, Mittler & Sohn.
XII, 493 S. (Heidelberg, S. 1—138.) Das Werk ist verschieden beurteilt worden. Vgl.
u. Register. — 26) W. LUbke, Bunte Blätter aus Schwaben 1866—84. Berlin u.
Stuttgart, Spemann. YIII, 417 S. S. 21 — 30. Ein Totentanz zu Baden weiler (zuerst
in der AZg. 1866). S. 60 — 65. Südwestdeutsche Idylle I. Donaueschingen (zuerst in der
AZg. 1871). —27) K. Hartfelder, Der Historiker Hubertus Thomas Leodius: FDG. 25,
S. 273—89. — 28) H. Rettich, Die völker- und staatsrechtlichen Verhältnisse des
Bodensees historisch und juristisch untersucht. Tübingen, Laupp 1884. X, 191 S.
S. 33—66.
XT. Sadwest-DentaehUtnd. 8. E. Schneider: Württemberg. III 118
über die ESntwickelnng der badischen protestantischen Kirchenverfassnng,
Tomehmüch seit der Yerschmelzang der reformierten und lutherischen Kirche
batFriedberg in einem Abschnitte seines umfassenden Werkes gegeben.'*)
3.
E. Schneider.
Allgemeines. Fürst imd Land.^) 16. Jh. — Von der so ver-
sdiieden beurteilten Gestalt Herzog Ulrichs hat Ref.') ein Bild entworfen,
wonach die Leidenschaftlichkeit des Ftlrsten vielfach eine Folge änfserer
Umst&nde war; bei allen Fehlem desselben stimmt uns die treue Anhäng-
lichkeit des gemeinen Mannes und sein tragisches Geschick versöhnlich. Aus
der Zeit während Herzog Ulrichs Vertreibung bringt derselbe^) aus dem
hmsbrucker Archive einzehie Züge, wonach König Ferdinand auch in Würt-
temberg strenge gegen die kirchlich-politischen Umwälzungsbestrebungen vor-
geben wollte, während sein Hofrat und die Regierung in Stuttgart die Be-
fehle nur soweit ausführten, als sie ihnen der Lage der Dinge angemessen
schienen. Über die Schicksale des jungen Sohnes von Ulrich während der-
selben Zeit teilt Bussen^) mehrere Aktensttlcke mit, welche zugleich von
den eroberten württembergischen Hauskleinodien Kunde geben. DaTs Herzog
Ulrich bei seinem Versuch das Land mit Hülfe der Bauern wiederzuerobem,
andi zu deI^en der Herrschaft Hohenberg in Beziehung getreten, weist der
Bericht des dortigen Obervogts ^) nach. Ober das Treffen bei Lauffen,
durch welches der Herzog zurückgeführt wurde, liegt jetzt der amtliche
Bericht der Stuttgarter Regenten vor.*) — Herzog Friedrich I., dessen
Prachtliebe sich auch in stattlichen Gesandtschaften nach England äufserte,^
«achte seinen Landständen ein stehendes Heer und ausgiebigere Besteuerung
ibzoringen.®) —
17. Jh. — Ereignisse während des dreifsigjährigen Krieges aus der
Haller Gegend schildert Holderbuschs Chronik, aus welcher Caspart
einiges mitteilt.^ — Bei den Franzoseneinfällen am Ende des 17. Jh.
wurden 14 württembergische Geiseln vom Dauphin mitgeschleppt und grausam
behandelt, wie Schott aktenmäfsig nachweist. ^^) —
S9) ^ Friedberg, Die geltenden Ver&ssnngs-G^setze der evangelischen deutschen
IjBdMkirchen. HexAusgeg. n. gesehichtl. eingeleitet. Freibarg i. Br., Molu'. XXXIV,
1185 8- 8. 467—608.
1) X Beisen der wttrttemb. Fttrsten nach Italien: Schwab. Chron. No. 124. —
t) £. Schneider, Herzog Ulrich von WOrttemberg: Z. f. aUg. O. 2, S. 906 — 26. —
S) id., Mise z. wttrtt. Qesch. wKhrend Uhrichs Vertreibang: Wttrtt. Vjh. S. 286/S. —
4) A. Bnsson, Aktenst. s. Gresch. d. Herrschaft d. schwftb. Bandes in Wttrtt. o. zor
ingendgeach. Herz. Christophs: ib. 8. 214 — 21. — 5) O. Bessert, Der Hohenberger
Obervogt G. Mor im Baaemkrieg: ib. S. 292/7. ~ 6) £• Schneider, Bericht d. wttrtt.
Ssgienmg an K. Ferdinand ttber das Treffen bei Laoffen: ib. S. 8 9 f. — 7) A. v. Schlors-
kerger, Wttrtt. Gesandtschaften: Wttrtt. 8taats-Anz. B. B. No. 16/8. — 8) H. Gmelin,
Über Herzog Friedrich I. von Wttrtt. and seine StXnde. Dissert. Stattgart, Schweizer-
Wt. 60 S. — 9) Caspart, Aus J. K. Holderbuschs Chronik: Wttrtt. Vjh. S. 91/6.
— 1#) Th. Schott, Wttrtt. Geisel in Strafsborg u. Metz 1698/6: Sohwttb. Chron. No. 76.
Jakraeberichie der GesohichtswisseBsohaft 1886. JXL 8
111,114 ^^' SttdweBt-Dotttschlaiid. 8. E. Schneider: Wttrttembeig.
18. Jh. — Den Freund Karls XU., Prinz Max Emannel von Wflrttem-
berg, der bei Pnltawa gefangen wurde, schildert Ref.^^) — Die militftr-
geschichtlichen Studien Pfisters erstrecken sich diesmal auf Regimenter,
welche in fremdem Dienste blutige Lorbeeren holten: das Regiment zu Fuds
Altwtlrttemberg, das in Ungarn gekämpft hatte, wurde von Herzog Eber-
hard Ludwig dem Kaiser für den Feldzug auf Sizilien überlassen; ^^ Herzog
Karl Eugen opferte dem holländischen Grelde ein nach dem Kap der guten
Hoffnung bestimmtes Regiment.^*) Denselben Herzog und die von ihm ge-
stiftete Karlsschule^*»"**^) behandelt Wel trieb in einer seiner Schiller-
biographie entnommenen Abhandlung ; ^^) er weist mit Recht auch auf die
grofsen Schattenseiten jener so gerühmten Anstalt hin, in welcher die Er-
ziehung leicht zu Pedanterie und Unterwürfigkeit führte. —
Revolutionszeit und 19. Jh. — In die Zeit der französisclien
Revolution führen mehrere Arbeiten von W. Lang: in Von und aas
Schwaben, das wir unten näher kennen lernen werden, führt ein trefflicher
Aufsatz die auswärtige Politik der württembergischen Stände vor; der
Dualismus zwischen diesen und den Herzogen, der sich seit dem Tübinger
Vertrag immer mehr geltend machte, brachte es dahin, dafs die Stände
zuletzt selbständige, der des Herzogs entgegengesetzte Politik trieben und
eigene Gresandte zur Verhandlung mit der französischen Republik schickten,
ein drastischer Beweis für die grundsätzliche Verkehrtheit der altwürttem-
bergischen Verfassung. Derselbe führt uns das Bild eines der merk-
würdigsten Schwaben aus der Revolutionszeit vor, des K. Fr. Reinhard, eines
Pfarrersohns und Zöglings des Tübinger Stifts, der es zum französischen
Diplomaten und Grafen gebracht hat. Ein Freiheitsschwärmer, der die Aus-
schreitungen der Revolution wohl als solche erkannte, aber sich nicht durch
dieselben in seinem Glauben beirren lie£9, kam er 1791 in das Ministerium
des Auswärtigen zu Paris,^^) wurde dann französischer Gesandter, namentlich
in Florenz, nach dessen Besetzung sogar Regent Toskanas,^*) was nicht
hinderte, dafs er in bourbonischem Dienste Gresandter beim Frankfurter
Bundestag wurde. — Zur Kriegsgeschichte jener Zeit liefert Luschka
Beiträge: er schildert den Kampf der Württemberger gegen die Österreicher
bei Linz^^) und den vielfach verkannten Anteil, den Prinz Eugen von
Württemberg als russiBcher General an der Schlacht bei Kulm gegen Van-
damme nahm.^^) Gemeinfalsliche Skizzen aus der Franzosenzeit mit An-
knüpfung an die Verwaltung von Mömpelgart durch den späteren König
Friedrich giebt Conz.**") — Der Nachfolger König Friedrichs, Wilhelm,
findet in P. Stälin^^ einen kundigen Beurteiler; dessen freimütiges Vor-
11) £. Schneider, BCax Emanael von Württemberg: ADB. 21, 8. 76. — IS) A.
Pf ister, Das Regiment zn Fufs Altwttrttemberg im küserL Dienst auf Sinlien 1719 — 20:
Beihefte z. BfiL-Woeh.-Bl. 70, & 167—268. BerHn, Mittler. — IS) id., Du Kap-
regiment 1786ff.: Schwab. Chron. No. 174. — 18*) A. v. Breitsehwert, Aus den
Papieren eines Karlssohttlers : Wttrtt. Vjh. B. 221/6. — 18^) Abel, Aus Prof. J. F. Abels
hds. Erinnerungen: ib. S. 227/9. — 14) R- Wel tr ich, Herzog Karl von Wttrtt.
und seine p&dagog. Schöpfungen : Z. f. aUg. G. 2, S. 45—65 u. 124—46. ~ 15) W. Lang,
K. Fr. Reinhard i. answ. Minist, z. Paris : Prenfs. Jbb. 56, 4. 5., S. 862 — 88 u. 412 — 98.
— 16) id., K. Fr. Reinhard in Florenz: HZ. KF. 18, & 414—58. — 17) Luschka,
Die Wttrttemberger bei Linz 1809: Wttrtt. Staats-Anz. B. B. 12ff. — 18) id.: Prinz
Bugen von Wttrtt. und die ScUacht bei Kulm: ib. No. 2. — 19) £. Conz, Wttrtt
Gedenkblätter aus der Franzosenzeit. Cannstatt, Bosheuyer. 68 S. — M) P- Stttlin,
König Wilhehn von Württemberg: Z. f. aUg. G. 2, 8. 858—67 u. 417—84.
XV. Sndweflt-Dtutsohkmd. 8. E. Sebneider: Wflrttomberg. ni,116
gehen gegen den Yater in der vieliimstritteiien Yerfassniigsfrage, seine Teil-
iflhnie am Kriege von 1813/6 werden geschildert, des Weiteren die ihm
gehmgene DurcbfQlining der Verfassung nnd Orgaiüsation des Landes, seine
Mrebüngefn für dessen materielles Wohlergehen wie für die Idee des
msn BeutBcblands und für politische Reformen. — Fftr das Jahr 1848
geben Auszüge ans Johann Fallatis Tagebüchern nnd Briefen'^) willkommene
Ai^UOsse, da der Vf. derselben, neben Uhland der popnlArste Mann
TnMngens, mitten in den Ereignissen stand. Ein Stttck Zeitgeschichte bietet
O.Eiben**) in der Erinnening an das hnndertj&hrige Jnbil&um des ron
Nrner Familie gegrflndeten nnd geleiteten Schwäbischen Merknr nnd
0. Bommel**) ans demselben Anlasse.
Xlrohensesohlohte.*^) Der eifrige Forscher auf dem Gebiete der
Befonaationsgeschichte, 6. Bessert yerfolgt den Lebensgang des Hieb Grast
IIB Kflnzelsan,*^) der anf besondere Empfehlung durch Johann Brenz rom
Mirkgrafen Georg von Brandenburg- Ansbach berufen wurde. Derselbe
i«i8t den bedentenden Einflufs nach, welchen die Reformation in der öster-
raeluschen Herrschaft Hohenberg, besonders in Horb und dem jetzigen
Bisdiofesitze Rottenburg gewonnen hatte.'*) — Dafs sich im Gebiete der
Bächsstadt Ulm infolge der Reformation die Sittlichkeit und Kirchlichkeit
geltoben, dafs namentlich die Zahl der unehelichen Groburten ab, die der
Xonmunikanten zugenommen habe, sucht Keidel''^) aus Eirchenbflchem
XQ erhärten. — Die Reste der Kirchenvisitationsakten Aber Stadt und
Amt Stuttgart ans der Zeit des Interims und der nächstfolgenden hat
Bef.**) TerOffentlicht. Wie um dieselbe Zeit die Wallfahrten im Herzog-
tOD allmfthlich abgeschafit wurden, zeigt Giefels'^ Verzeichnis. — Aus
dem 17. Jh. erfahren wir durch denselben'^ von den Bemtthungen, den
Lab des h. Suso aus Ulm nach Constanz ausgeliefert zu erhalten. —
Nichrichten Aber den Stand der im Jahre 180B dem Deutschorden zuge-
wiesenen Klöster Schwabens giebt Stengele,^^) einen neuen Personal-
katalog der Diözese Rottenburg Neher.^*) — Auf kirchenpolitischem Gre-
Uet war die Konvention mit dem päpstlichen Stuhle vom Jahre IB87 von
krvorragender Bedeutung; RümeUn, der dieselbe als Chef des Kultdeparte-
nents abgeschlossen, hatte behauptet, dafs das spätere Gesetz von 1862 nichts
«i als eine andere Form jener tou der Kammer rerworfenen Konvention.
Dagegen wendet sich Bunz,*") welcher nachzuweisen sucht, dafs der Ab-
ftlilnls des Konkordats, weil nicht notwendig, ein politischer Fehler war,
daüs dasselbe die Annahme des kanonischen Rechtes bedingt hätte, sowie
81) K. Klttpfel, Aus Jolumn Fallatis Tagebüchern und Briefen: WOrtt. Vjh.
& l^Se. 22} O. Eiben, Gesch. des Schwäbischen Merkars 1786—1885. Stuttgart,
M, 159 S. Bez.: HZ. 57, S. 888. — 2S) 0. Rommel, Ans dem politisohen Tagbnoh
«bis Sflddentschen. Stuttgart, Kröner. VIII, 206 8. M. 8. — 24) X Bittschrift der
vertriebenen Bottweiler an die Eidgenossen 1529: AHVBem 11, S. 4f. — 85) G. Bessert,
I«beni(rilder aus Franken: Wttrtt. Vjh. S. 200 — 210. — 86) ib., Rottenburg nnd die
Hemeliait Holieii1>erg im Reformationszeitalter: Schwllb. Chron. No. 182. — 87) Keidel,
^ Rttlieha 'Wirkniigr ^^^ Reformation in der ülmischen Horche : Ev. Kirch.- u. Schul-BL
h.iZ{ 38) ^ Sehneider, Die Kirchen Visitation in Stadt und Amt Stuttgart
JWl u. 165«s TlieoL Stud. aus Wttrtt. 6, 8. 814—20. — 89) J. Giefel, WaUfishrts-
*tt des HmogttJOMiB Württemberg im 16. Jh.: Hofeies Didz.-A. 8. 20. — 80) id.,
^«niieh SuBO» BegrftlnÜMtlltte in Ulm: ib. S. 68 f. — 81) B. Stengele, Inventurauf-
*kae bei den is^ Jahie 1808 dem deutschen Orden zugewiesenen Kldstem: ib. S. 18ff. —
K)9eher PerBonalkatalog der Di5z5se Rottenburg. Rottenburg, Bader. 211 S. —
inCh. 6 'k. BhüZ) Das wttrtt Konkordat I.: ZKG. 8, S. 188—221.
in 116 ^^« SfldwMt-DeiitsehlaDd. 8. E. Sehneider: Wllrttomberg.
dafe es nicht eine blofse Weisung an den Bischof, sondern ein wirklicher
Staatsvertrag gewesen sei.
Wissenschaft, Litteratar, Kunst, Kultorgesohlohte.'^'*^) Ein
Bild aberraschender Zuchtlosigkeit in angesehenen Tübinger Familien führt
Gebhard^*) vor. — Die Frage nach Ursprang and Grand der Bezeich-
nang schlechter Aassprache des Lateinischen darch Hechingerlatein wird
von Fischer^^ gründlich untersncht. — Als Yerfertiger des schönen Markt-
brunnens zu Wildberg weist Bessert ^^) die Künstlerfamilie Berwart nach;
Klemm ^*) fördert die Baageschichte der Oberämter Hall and Gaildorf. — Eine
sehr tüchtige Schilderang des Lebens and Charakters von Schabart giebt
Haaff,*®) Nachträge zar Litteratar über denselben Geiger.*^) — Ans dem
gro£sangelegten Werke von Weltrich^^ über Schiller sind wir schon dem
Abschnitte über Herzog Karl Ton Württemberg and die Karlsschale beg^net;
die vorliegende erste Abteilang, welche sich noch anf die Räaber erstreckt^
errichtet eine breite Grundlage durch Erörterungen über die deutschen Stämme
und die Herkunft der Schwaben. In wieweit Schiller von französischen Ein-
flüssen abhängig war, untersucht Schanzenbach.^^) Schillers und Mörikes
Mütter liegen nebeneinander in Cleversulzbach begraben; ihnen widmet
Pressel^^) ein Erinnerungsblatt. In wahrhaft feinfühlender Weise führt
Günthert^'^) die Gestalten Mörikes und Notters vor Augen; des ersteren
Briefwechsel mit H. Kurz veröffentlicht Bächtold.*') — Geschichte,
Biographie und Litteratur behandeln W. Längs flottgeschriebene Essays:
P. Pfizer, Schelling und seine Heimat, Aus G. Kömers Sturm- und Wander-
jahren, D. F. Straufs als Dichter, Die schwäbische Alb, Der Franzosen-
feiertag sind in das erste. Auswärtige Politik der württembergischen Stände,
H. Reuchlin, E. Mörike, Aus dem Hegau in das zweite der im Berichts-
jahr erschienenen Hefte aufgenommen. — Als kulturgeschichtliche Merk-
würdigkeit ist noch der Prozefs zu erwähnen, der unter König Friedrich
gegen Schoder und Genossen geführt wurde, weil sie damit umgingen, nach
Otaheiti auszuwandern und dort einen Musterstaat zu errichten. ^^)
Biographieen.^^^^) J. J. Moser, der württembergische Landschafts-
konsulent, welcher durch die Willkür des Herzogs Karl so viel zu leiden
S4) X A. Klemm, Heraldieche ForBchungeii : WUrtt. Vjh. S. 64/6. — S5) X
Sieiff, Von der kgL Uniyersit&tsbibliothek Tübingen: WUrtt. Stuts-Anz. BB. No. 5. —
86) B. Gebhardt, Zwei Tttbinger Professorenfamiüen im 16. Jh.: Z. f. aUg. G. 2,
S. 818—20. — 87) H. Fiflcher, Hechinger Latein: Wttrtt. Vjh. S. 229—86. —
88) 0. Bosserti Der Marktbrnnnen in Wildberg: Schwllb. Chron. No. 108. — 89) A.
Klemm, Beitr. z. d. O. A. Beschr. v. Hall u. Gaildorf: Wttrtt. Vjh. S. 196/9. — 40) Cr.
Hanff, C. D. F. Schubart in s. Leben n. Wirken. Stuttgart, Kohlfaamnf^r. IV, 409 S.
M. 4. Bez.: HZ. 56, S. 286. — 41) K. Geiger, Zu Schubarts Leben und Schriften:
Wttrtt. Staats-Anz. B. B. No. 16/9. — 4|) R. Weltrich, Fr. Schiller. Gesch. seines Lebens
u. Charakteristik s. Werke L Stuttgart, GotU. XII, 884 S. M. 4. Bez.: HZ. 55, S. 285.
— 48) O. Schanzenbach, Franzos. Einflttsse bei SehiUer. Progr. d. £. L. Gynm. iv
Stuttgart. 4^ 52 S. — 44) F. Pressel, Das Pfarrhaus in Cleversulzbach vor 50 und
mehr Jahren. Stuttgart, Greiner u. Pfeiffer. 82 S. — 45) J* ^ Gttnthert, M5rike
u. Notter, Berlin u. Stuttgart, Spemann. 186 S. — 46) J» Bllchtold, Briefirechsel
zwischen H. Kurz u. £. Mörike. Stuttgart, KrSner. XU, 172 S. — 47) W. Lang,
Von und aus Schwaben I. IL Stuttgart, Kohlhammer. VI, 128 u. 187 S. M. k 1,50.
Bez.: HZ. 57, S. 888. — . 48) J* Hart mann. Dichter und StaaUv erbrecher : Wttrtt
Staats-Anz. B. B. No. 8. — 49) X In der ADB.: £. Mayer, Bildhauer (H. Holland),
J. J. Mayer, Theologe, J. T. Mayer, Astronom (Gttnther), Fr. J. K. Mayer, Anatom
(Rttdinger), K. Mayer, Dichter (J. Hart mann), M. Mayer, Dichter (K. Bartsch),
XV, Sttdwest-Deataehbaia. 8. E. Schneider: Württemberg. 111117
hatte, findet in O. TonWächter^^) einen so pietätsvollen Schilderer seines
Lebens nnd Wirkens, dafs man nicht recht sieht, worin die, doch anch
aidit za übersehende, schwache Seite Mosers bestanden habe. — Einen
Edelmann vom reinsten Wasser, den Finanzminister von YambtQer, einen
KübegrOnder des deutschen Zollvereins, schildert A. E. Adam^^ nach amt-
Kdien Akten nnd Familienpapieren. — Von Theologen haben der Missions-
schriftsteller Barth*^ und der einflnTsreiche Berliner Professor Domer, ^^)
ein Kind des Schwabenlandes, ihre Biographen gefunden. — Dem bedeu-
tenden Heraldiker, Forsten K. von Hohenlohe widmet Baumann^^) einen
Naclimf.
Ort»- und Gtosohleohtergesohlohte.^*"^^) Wie in einem Orte mit
zahlreichen Ganerben fortwährende Reibereien der Herrschaften die Frei-
heiten der Bewohner zu immer gröüserer Ausdehnung gelangen liefsen,
xeigt BonhOffer^^ an dem mit vier bis sechs Obrigkeiten beglückten
KttBzelsan.
K. A. Mebold» Publizist (J. Hartman n), H. Megiaer, SchriftsteUer (Elze), Meder, Buch-
dneker (Franck), £• Meier, Orientalist (Siegfried), J. D. G. Memminger, Geograph
od Sutistiker (J. Hart mann), W. Menzel, SohriftsteUer (H. Fischer), J. K. Merck,
«Sdinhnann (Sc her er), J. C. Merk, Maler (von Don op), W. Mercy, Hof^rediger (Rensch),
A. Merz, Jeanit (Stanonik), J. J. Mettenleiter, Maler (Holland), J. M. Mettenleiter,
Kupferstecher (Holland), J. G. Mettenleiter, Musiker (Bllumker), J. P. Miller, Schul-
■lan (Lier), J. M. Miller, Dichter (E. Schmidt), M. v. Miller, Kriegsminister (E.
Sehn ei der), F. Misch, Buchdrucker (Steiff), C. L. Mögling, Mediziner (W. Hess),
EMfiglIng, Missionar (Ledderhose), Th. Mögling, Politiker (A. Wintterlin), B. F. Mohl,
Stiatimaiin (B. ▼. Mohl), H. Mohl, Botaniker (de Bar 7), J. Mohl, Orientalist (Siegfried),
R. Mohl, S taatswiasenschaftslehrer (Marquardsen), J. A. Möhler, Theologe (L u 1 1 er b e c k),
W. B. Mönnich, Pldagog (J. Hart mann), F. S. y. Montmartin, Minister (K Sehneider),
6. W. Morff, Maler (Wintterlin), ü. Morhart, Buchdrucker (Steiff)» £• M5rike, Dichter
(J. Biehtold), F. K. Moser, Publizist (Heidenheimer), G. H. Moser, Schulmann
(Wolff), J. J. Moser, Staatsrechtlehrer (H. Schulze), L. Moser, Maler (W. Schmidt),
W. G. Moser, Forstkameralist (R. Hess), G. A. MttUer, Mediziner (W, Hefs), J. G. Mttller,
Kspftrsteeher (A. Wintterlin), J. F. W. Mttller, Kupferstecher (Wintterlin), J. v.
ItaDer, Reiaebeschreiber (F. Ratzel), K. MttUer, Maler (Wintterlin), N. Mttller, Dichter
(J. Hartman n)y £. Mttnch, SchriftsteUer (Th. Schott). -— 50) X In der Sohwllb. Krön.:
F. H. Allgayer, Schulmann (No. 168), J. Benedikt, Musiker (170), G. Binder, Schulmann
(42), F. Bltzer, Jurist (181), F. Dillenius, Yerkehrsanstaltendirektor (28), K. A. Fetzer,
Jviit, Dichter und Philosoph (219, 226), J. Josenhaus, Missionsinspektor (4), K. v. Linck,
6«Dcral (254), L- Mezger, Schulmann (246), K. v. Reitzenstein, General (244), A. Rueff,
lldcnnneieeJialdirektor (272), E. Trumpp, Orientalist (189). — 51) O. v. Wttchter,
J- J. Moser. Stuttgart, Cotta. VI, 277 8. Rez.: HZ. 67, S. 298. — 59) A. K Adam,
^' K. £. Fr. Vambttler von u. zu Hemmingen 1776 — 1882. Stuttgart, Metzler. 99 8.
Ko.: HZ. 66, S. 683. — 58) Kopp, Leben Barths. Stuttgart, Gundert. 804 S. —
M)A. Dorner, J- A. Domer: ThStK. S. 417 — 62 (auch bes. Abdr.). Ck>tha, Perthes.
-- 55) F. Lt- Baumann, Fttrst F. K. v. Hohenlohe: SVGDonaueschingen 6, S. 166/8.
— ^\ X A. Klemm, Die Familie Gremp von Freudenstein in ihrer ältesten Entwlckelung :
Wfirtt Vjh. S. 174 — 80. — 57) X J. Hartmann, Stuttgart und Cannstatt. Zttrich,
^'dt 60 S. M- 0,60. — 58) X T. Hafner, Gesch. von Ravensburg. Lief. 1 — 10.
^vtusbor^ Dom. Wird 1887 voUst&ndig erscheinen. — 59) Bonhöffer, KUnzelsau
■Bddss GanerbUkt: Wttrtt. Yjh. S. 101/8.
]JI 118 XYL 8. OObl : Bayan.
XVI
S. Göbl
Bayern.
Altbayem. Eine bedeutende Rolle spielen in der bayerischen Ge-
schichte die Landstähde. Während nnn ihre Teilnahme an der Regierang
des Landes ans verschiedenen Publikationen ziemlich bekannt ist., hatte
man bis hente keine sichere, urkundliche Nachricht, welche Korporationen
und Familien zur Landschaft gehörten. Doppelt ffthlbar machte rieh diese
Lacke, seitdem der historische Verein für Oberbayem im Jahre 1880 mit
der berflhmten Topographie Apians zugleich die von demselben gesammelten
Wappen der Landschaft aus Albrechts Zeit veröffentlicht hatte. Die not-
wendige Ergänzung hierzu war eine Landtafel, d. i. ein nach den Rent-
ämtern, Gerichten und Herrschaften geordnetes Verzeichnis der landsässigen
Güter unter Angabe ihrer Beritzer. Eine solche Landtafel hat nun
E. Primbs^) im Anschlüsse an ältere Arbeiten der Art und unter sorg-
D<igster Benützung neuer archivalischer Quellen geschaffen. Derselben zu-
folge setzte sich die Landschaft während der Regierungsperiode Albrechts V.
aus 88 geistlichen Korporationen, 554 adeligen Geschlechtem, 166 Städten
nnd Märkten zusammen.'"^) — Eine anziehende Studie über bayerische
Kolonialpläne im 17. Jh. verdanken wir H. Simonsfeld. ^) Hur Held ist
der durch alle Welt gewanderte Dr. Becher, eine kulturgeschichtlich sehr
interessante Persönlichkeit, voll von mechanischen, chemischen und finanz-
politischen Projekten. '^^) — K. Heigel, der die neuere Geschichte Bayerns
zu seiner Domäne erwählt und dieselbe bereits durch zahlreiche, tüchtige
Publikationen gefördert hat, beleuchtet®) eine bis jetzt im Dunkeln ge-
bliebene Episode, indem er auf Grund neuer und authentischer Quellen die
Beziehungen des Kurfürsten Max Emanuel zu dem Führer des ungarischen
Aufstandes Franz Rakoczy darstellt. Rakoczy sah wohl ein, dalb sein Unter-
nehmen, Ungarn von der österreichischen Herrschaft loszureifsen, nur dann
Erfolg haben könne, wenn auswärtige Mächte dasselbe unterstützten. Des-
halb suchte er vor allem Frankreich und den mit diesem Staate eng be-
freundeten Kurfürsten von Bayern in sein Interesse zu riehen, letzteren
dadurch, dafs er ihm die ungarische Krone anbot. Der Kurfürst willigte
wohl ein, die Stelle eines Prätendenten zu übernehmen, wollte rieh aber
nicht in neue Händel einlassen, wenn nicht richere Ausricht auf Erfolg
1) K. Primbs, Die altlMiyer. LandBchaft u. ihr Gttterbesitz unter Hz. Albreoht V.
V. Bayern 1660—79: Oberbayer. A. 42, 8. 1—78. — 8) X Fei. Stieve, Briefe de«
Reichahofrates Dr. Gg. £der z. Gesch. Rudolfs II. und der Gegenreform, in ösierr. u. K:
MIÖG. 6, 8. 440/9. (Sie sind teils an den bayer. Henog Wilhehn Y., Uilfl an dessen
Kanzler gerichtet.) — {) G. Fagniez, Päre Joeeph k la di^te de Ratisbonne, s. v. S. 27^^
— 4|) X G. Heide, Die Wahl Leopolds I. zum römischen Kaiser: FDG. 26, S. 1—67.
— 5) H. Simonsfeld, Bayerische KolonialplXne im 17. Jh.: AZg. Beil. 172/6. —
5*) X K. Thal 7, Beschreibung der Schatzkammer des fttrstL Hauses Witteisbach und
dessen Residenz von Gf. Ladislaus Gs&j (1686): Szizadok 19, S. 846ff. Bez.: AZg.
86, Beil. 181. — 6) K. Hei gel, Die Beziehungen des Kf. Max Kmanuel von B. zu Franz
Rakoczy 1708—16: MünchSB. 8. 117—46.
XVI. 8. Göbl: Bayern. 111,119
m hoften wäre. Daran war jedoch nicht zu denken, da Frankreich dem
Plane gegenüber sich ablehnend verhielt. ^~''*)
Ein weitaossehendes, yerdienstvolles Unternehmen ist die von Ludwig
Hoffmann ^ in Angriff genommene Darstellnng der ökonomischen Ge-
schichte Bayerns unter Montgelas 1799 — 1817. In der hener vorliegenden
Einleitang sacht der Vf. die damals mafsgebenden Persönlichkeiten dem
Terständnis der Leser näher zn führen, er schildert den LandesfQrsten and
die diesen nmgebenden hohen Beamten (Montgelas, Hompesch, Schenk,
Schlegel etc.), charakterisiert die herrschenden Bechts- and Wirtschafts-
äieorien in einigen ihrer hervorragendsten Vertreter and erörtert schliefs-
lieh das gesamte litterarische Material, aaf Grand dessen die Darstellnng
sich anfbaaen soll. — Während ans diese Pablikation den lange vermilsten
Einblick in die wirtschaftlichen Verhältnisse Bayerns zn der Zeit, als es
zn einem modernen Staate sich ambildete, za eröffnen verspricht, treten
gleichzeitig die Memoiren des Schöpfers dieses Staates, Montgelas, ans Licht,
freilich etliche Jahrzehnte zn spät. K. Heigel*) hat das Verdienst, aaf
die Bedeatnng dieser Originalqaelle ersten Ranges, aas der bisher aar ein
paar Abschnitte publiziert waren, hingewiesen zn haben. Die drei Folio-
bftnde, die er dnrchgearbeitet, behandeln hauptsächlich die politische and
militärische Geschichte. Absolut Neues von hervorragender Wichtigkeit er-
fshren wir nicht. Auf viele Episoden fällt aber erst durch Montgelas' Mit-
teüungen helleres Licht, abgesehen davon, dafs es hohes Interesse bietet,
die Urteile eines Diplomaten, der an Kaltblfltigkeit, Scharfsinn und Takt
wenige seines Gleichen hatte, und die Urteile gerade des leitenden Staats-
mannes, über die Allianz mit Frankreich, die Stiftung des Rheinbundes
IL a. kennen zu lernen. —
Aas L. V. Urlichs^^) Beiträgen zur Kunstgeschichte heben wir
Ider einen Aufsatz heraus, der das Wirken des Meisters Cornelius in
Mttnchen und Rom behandelt und der ganz besonders interessant ist, weil
Arn der Vf. unmittelbar aus den Quellen, dem Briefwechsel zwischen Ludwig
und Wagner geschöpft hat.^^"^*) —
Zur Geschichte der kirchlichen Verhältnisse liegen zwei Arbeiten
Tor.**) Hier sei nur die von B. Duhr^*) veranstaltete Publikation mehrerer
Briefe and Aktenstücke aus dem erzbischöflichen Archive in München ge-
nannt, da dieselben in der That recht interessante Aufschlüsse darüber ge-
währt, wie das die Aufhebung des Jesuitenordens verfügende päpstliche
Breve von Volk, Adel und Bischöfen aufgenommen und wie es speziell in
Hünchen und in Landshut durchgeführt worden ist. —
7) X J. N. S e p p , Zur Gesch. der bayer. Landeserhebung im J. 1705 : Oberbajer. A. 42,
Sw 339 — 40. — 7*) X Zwei Briefe des Kronprinzen Ludwig von Bayern an Napoleon I. :
P^uA. Jbb. 56, S. 510/12. — 8) Ludw. Hoffmann, Ökonom. Oescb. Bayerns unter
IContgebu 1799 — 1817. I. T., Einl. (= Bayr. Wirtsch.- u. Verw.-Stud. Bd. 2, H. 1.)
Erlangen, Deichen. 146 S. M. 2. Bez.: DLZ. 85, & 1799; AZg. 85, Beil. 286. —
9) K. Helge], Über die Memoiren des bayer. Ministers Grafen von Montgelas: MttnchSB.
8.424 — 42. — 10) L* v. Urlichs, Beitrr. z. Kunstgesch. Leipzig, WeigeL 155 S.
H. 8. Bez.: DLZ. 85, S. 1247. — H) X J. V. Kuli, Studien z. Gesch. der Mttnzen und
Ifedaillen der Könige von Bayern: Mitt. bayer. numism. Ges. 4, S. 1 — 75. — 12) X
Sehneiderwirth, Aus der Ms. -Sammig. des Kgl. Kreisarch. zu Amberg: ArchivZ. 10,
S. 54/9. 18) X P. Gambs, Personalstand der sog. ständischen Erlöster der Diözese
Begensburg z. Z. der Säkularisation: YHYOberpfalz 39, S. 178—216. — 14) B. Duhr,
ÜDgedmckte Briefe und Belationen über die Aufhebung der Qesellsch. Jesu in Deutschland ;
HJh. 6, S. 418 — 87.
ni,120 ^▼I- 8- G5bl: Bayern.
Unter das Kapitel Erziehungs- und Unterrichtswesen fällt eine
einzige gröfsere Abhandlang, deren in den früheren Berichtsjahren schon
mehrmals gedacht ist, nämlich Ch. H. Eleinstänbers^^) Geschichte der
Stndienanstalten zn Regensburg. Sie hat hener mit der Schüderung der
religiösen Erziehung, der Schalzncht, der Lehrkräfte etc. an dem vereinigten
Parität. Gymnasium (1811— 80) ihr Ende erreicht. "'*')
Reicher bedacht mit litterarischen Gaben wurde die Militär- und
Kriegsgeschichte. Wir nennen in erster Reihe eine von berufener
Feder geschriebene Schüderung der vom Kurfürsten Max Em. im Jahre
1685 errichteten Artillerieschule. ^^) Eine Folge dieser Institution war eine
Glanzperiode des bayerischen Heeres. Das bayerische Geschützwesen er-
reichte dadurch eine hohe, ihrer Zeit vorauseilende Stufe auf dem Gebiete
der Waffentechnik und der mathematischen Kenntnisse. — Gleiche rühmende
Erwähnung erheischt die uns von 0. Klee man n^*) gebotene Beschreibung
der Befestigungen, mit welchen die weitgedehnten Grenzen Bayerns am Be-
ginne des 18. Jh. geschützt waren oder wenigstens geschützt werden
sollten. Denn der gröfste Teil der Entwürfe, die ohne Rücksicht auf die
vorhandenen Mittel und die zu besiegenden Schwierigkeiten ins Mafslose
gingen, kam gar nicht zur Ausführung. Doch stellen schon die fertig ge-
wordenen Strecken eine ungewöhnliche Ausdehnung dar. — K. Staudinger^^)
führt die breitangelegte Geschichte des 2. Inf.-Regts. weiter. Dieselbe wird,
was Reichtum der Mitteilungen anlangt, wohl von keiner anderen Fach-
schrift übertroffen. — Bemerkenswert ist noch die von H. H u 1 1 e r *^) be-
arbeitete Geschichte des k. b. I. Chevauxlegers-Regiments.^^*^^)
Von den in die Kulturgeschichte einschlagenden Schriften ragen
einige über das kritische Minimalmafs beträchtlich hinaus. So führt sich
P. J. R4e*^) mit einer Monographie über Peter Candid in trefflicher Weise
in die Litteratur ein und legt mit der Lebensbeschreibung des berühmten
Malers zugleich für einen der wichtigsten Abschnitte der Münchener Kunst-
geschichte neuen Grund. — Nicht minder willkommen heifsen wir das
15) Ch. H. Kleinetäuber, AusfUhrl. Gesch. der Studien- Anstalten zn Regensbnig
1588—1880. 3. Teil Gesch. des verein, parität. Gymn. (1811—80): YHYOberpfiüz 39,
S. 25 — 171. — 16) X £. Reichenhart, Eine Landsberger und eine Memminger Schul-
ordnung: BU. f. Bayer. Gymn. 21, S. 216—25. — 17) X J. B. Krallinger, Altehr-
wttrdige deutsche Jugendfeste. Ein Nachtr. zur Gresch. des Landsberger Schulwesens.
Landsberg a./L. — IS) J. Wttrdinger, Bestrebgn. des Kurf. Max Em. von B., den
wissensch. G«ist in seinem Heere durch Errichtung einer Artillerieschule (1685) zu heben,
sowie deren Erfolge: MttnchSB. S. 355 — 68. — 19) O. Kleemann, Die Grenzbefestigungen
im KurfUrstent. Bayern zur Zeit des span. Erbfolgekrieges: Oberbayer. A. 42, S. 274 — 322.
— SO) K. S tau dinge r. Das K. bayer. 2. Inf.-Regiment Kronprinz 1682 — 1882. 2. L^.
1689—1704 (S. 183—568 u. Anlagen S. 37—84). München, Oldenbourg. M. 8. Res.:
AZg. 86, Beil. 55; GBl. 85, S. 1580. — 31) Herm. Hutter, Das Kgl. bayer. 1. Chevaulegers-
Regiment <K. Alex. ▼. Rufsland' 1682—1882. München, Oldenbourg. Xu, 388 S. M. 9,30. —
%%) X Frdr. Koch, Gresch. des K. bayer. 10. Inf.-Regiment 'Prinz Ludwig'. Landsberg a/L.,
Verza. IV, 44 S. M. 0,80. Für Unteroffiziere u. Soldaten. — 28) X J. Pfeffer,
Skizze aus der Gesch. des K. bayer. 15. Infant. -Regiment 1772 — 1885. Neuburg a./D.,
Griefsmayer. 66 S. M. 0,40. Rez.: CBl. 85, S. 1580. Für Unteroffiziere u. Mannschaften.
— S4) X A. Schleifer, Die Schlacht bei Hohenlinden am 3. Dez. 1800 und die voraus-
gegangenen Heeresbewegungen. Erding, Hauser. YII, 48 S. M. 3. — 25) X Alf.
U hl mann, Der Veteranen- u. Kriegerverein der K. bayer. Haupt- u. Residenzstadt
München 1835 — 85. Festschrift. — 26) P- J* R^e, Peter Candid, sein Leben und seine
Werke. (= Beitrr. z. Kunstgesch. NF. II.) Leipzig, Seemann. 267 S. M. 6. Rez.: DLZ.
86, S. 710; CBl. 86, S. 1830.
XVI. 8. Göbl: Bayern. 111,121
Dntemebmen M. Zimmermanns, der ans eine zusammenhängende Dar-
stellung der künstlerischen Bestrebungen Albrechts Y. in Aussicht stellt,
denn gerade sie sind es, denen der Name dieses Forsten dem goldenen
Schimmer verdankt. Dafs der Yf. seiner Aufgabe gewachsen ist, beweist
die jetzt vorliegende erste Abhandlung,*^ welche die Beziehungen des ins-
besondere als Miniaturmaler ausgezeichneten Hans Muelich zu dem Herzoge
auf Griund eingehender archivalischer Studien darstellt. — Ein interessantes
Kultur- und Wirtschaftsbild entwirft mit bewährter Hand H. Peetz*®) in
seinem Aufsatze über die Seeordnung am Eiemsee.**"'^)
Yen den ziemlich reich vertretenen Biographieen verdienen
mindestens zwei eine besondere Besprechung. J. Würdingers'^) Schrift
Aber Anton Freihhr. v. Berchem (1632 — 1700) zeichnet sich durch die allen
Arbeiten dieses Yf. eigene vollständige Beherrschung und geschickte An-
ordnung des Stoffes aus. Eine interessante, einflufsreiche Persönlichkeit
ist es, die er uns da vorführt und die er insbesondere von einer wider
de geschleuderten Anklage losspricht. Berchem soll nämlich im Türken-
kri^e seinen Kurfürsten verraten haben. — Die in das Berichtsjahr
fallende Säkularfeier Joh. Andr. Schmellers, des gröfsten bayerischen Sprach-
forschers, hat zu verschiedenen Publikationen den Anstofs gegeben.^'*'*)
Die wertvollste Jubiläumsgabe hat Joh. Nicklas^'') gespendet, 'ein gutes,
tftchtiges Buch, freilich gerade in betracht des gelehrten Faches, das
Schmeller vertritt, nicht allen Ansprüchen genügend, aber um so an-
sprechender in der warmen Schilderung seiner Lebensschicksale und seines
Charakters.'*®"**)
97) H- Zimmermann, Hans Mnelich u. Hzg. Albrecht V. ▼. Bayern: Inaog.-DisB.
Xfinchen. Rez.: Kunstchronik (Beil. sa ZbildKnnst Bd. 20) Sp. 715/7. — S8) H. Peetz,
Die revidierte Seeordnnng am Kiemsee (1500 — 18): Oberbayer.-A. 42, S. 165 — 95. —
39) X Rap. Mittermttller, Mehrere Briefe des Fürsten Alex. v. Hohenlohe ans der
Zeit seiner Th&tigkeit in Bamberg 1817—21: StMBCO. 6, 2, S. 122—84. — SO) X
K. Stieler, Kulturbilder aus Bayern. Mit Vorwort von K. Th. Heigel. Stuttgart,
Bonz & Cie. VII, 272 S. M. 4,80. Bez.: DLZ. 85, B. 1377. — Sl) J* Wttrdinger,
Anton Freih. von Berchem zu Blutenburg 1682 — 1700: Oberbayer.-A. 42, S. 261 — 73.
— 83) X K. Hof mann, Joh. Andr. Schmeller. Denkrede, Mttnch. Ak. München, Franz,
4*. 37 S. M. 1. — SS) X J. Nick las, Schmellers Gredanken über das vaterländ.
Koment in Erziehung und Unterricht : BU. f. Bayer. Gymn. 21, S. 853 — 68. — S4) X id.,
Joh. A. Schmeller: Die Ephesier. Drama in 8 Akten. München, Rieger. XHI, 58 S. M. 1,50.
Ksz.: DLZ. 85, 8. 1551. — S5) X F. Keinz, Die Gründung des Klosters Waldsassen. Alt-
drateches Gedicht, z. Tirschenreuth. Schmellerfeier aus d. Hds. neu herausg. München. —
SC) XC. Ettmayr, Schmellers Leben u. Wirken : AZg. BeiL No. 314/5. Eine Besprechung
der Biogr. Schmellers von Nicklas. — S7) Joh. Nick las, Joh. Andr. Schmellers
Leben u. Wirken. München, Rieger. VH, 174 S. M. 3. Rez.: AZg., Beil. 216/7; CBl.
96, S. 1365; DLZ. 85, S. 1551. — S8) X K. A. Reisner ▼. Lichtenstern, Die letzten
Ptttriche: Oberbayer. A. 42, 8. 323/6. — S9) X K., Johann Nep. ▼. Ringseis. Zum
Gcdlchtnis an seinen lOOj&hr. Geburtstag: AZg. Beil. 135. — 40) X E. Neubürger,
Zum 50jihr. Gedenktag Platens: ib. No. 837. — 41) X K, Zum Gedächtnis an Karl
Hdor. Ritter von Lang: ib. No. 95. Biogr. Notizen aus Anlafs seines 50jähr. Todestages.
— 4S) X H. Kihn, Prof. Dr. J. A. Möhler. Ein Lebensbild. Beitr. z. G. d. Theol.
i NZ. Rektoratsrede. Würzburg, Woerl. 56 S. 2. Aufl. — 4SI X W. Schrat z,
Htzhailian Fttret von Thum und Taxis. München. Nekrolog. — 44) X id. , Medaillen
^ Fürsten Maxim, v. Thum u. Taxis 1871 — 85: Mitt. bayer. numism. Ges. 5, S. 145/6.
— 15) X G. B., Philipp von Jolly: AZg. Beil. 78ff. Nekrolog. — 46) X A. v. Eisen-
^*rt, Otto Jos. £man. Reichsfreih. v. Lerchenfeld-Aham, K. bayer. Kämmerer u. Oberst-
•WliMtr. a. D. (1817—84): 46 u. 47 JB.HVOberb., S. 90/8. — 47) X M, Stigloher,
^^ Ritter v. Hirschberger auf Schlofs Ast bei Landshut. (Nekrolog), ib. S. 83/9.
in,l% 2^* S. 65 bl: Bayern.
Schwaben. Von der immer mit Anszeichnmig za nennenden Ge-
schichte des Allgäas,^*) welche nnnmehr die neuere Zeit erreicht hat, ab-
gesehen, bleiben nnr eine von Büth'^^ geschriebene, lesbare Geschichte
der Laninger Fttrstengmft, in welcher die Glieder der Pfalz-Nenbnrger Linie
von 1570 (?) bis 1638 ihre Bohe gefanden, sowie noch die fOr Angsborgs
Schicksale während des französischen Krieges 1703/5 einige neue Daten
bietende Anfzeichnong einer Nonne des Eatharinenklosters in Angsbnrg*^)
zu erwähnen. — Zeppelins^*) anziehende Geschichte der Dampfschiff-
fahrt anf dem Bodensee berührt nur zum Teile unser Gebiet. *®~^^
Franken. Auf dem Gebiete der Territorialgeschichte begegnen uns
nur wenige Namen, die einer speziellen Erwähnung gewürdigt werden müssen.
Hierher rechnen wir die Darstellung des Städter- und Bauernkrieges im
Bistume Bamberg, eine Arbeit P. Wittmanns,*®) welche nicht blofs
die ältere Litteratur vollständig verwertet, sondern auch manche bisher
nicht beachtete Schriftstücke aus dem Dunkel der Archive an das Licht
gezogen hat.**"'®)
Über den ersten Band der von Sax'^) verfafsten Geschichte des Bis-
tums Eichstätt haben wir unser Urteil im vorigen Jahre kurz ausge-
sprochen. Dasselbe findet im wesentlichen seine Anwendung auch auf den
zweiten Band dieses Werkes , der die Zeit vom Beginne der Beformation
bis zur Säkularisation des Hochstifts umspannt, doch ist nicht zu verkennen,
dafs hier der Vf. in einem ihm mehr bekannten Fahrwasser sich bewegt
48) X Piu8 Wittmann, Frz. H. Anracher, K. bayer. Reichsarehivrat. Nekrolog:
ib. S. 99 — 102. — 49) X id. , Joh. Gg. Brand, K. bayer. Reichsarehivrat a. D. Nekrolog:
ib. 8. 78/6. — 50) X id., Joseph Baader, K. bayer. Reichsarehivrat a. D. Nekrolog:
ib. 8. 77 — 82. — 51) X £. Brenning, Graf Adolf Friedrieh von Schack. Bremen,
Rocco. 47 S. M. 1,60. — 5g) X Eng. Zabel, Graf Adolf Friedrich von Schack.
Wien, Gerolds Sohn. 82 S. M. 1. Rez.: GBL 85, S. 1076. — 5S) X M. Greif, Heinrich
No^: AZg. BeiL 165. — 54) X K. Pfnnd, Der letzte Tag des alten Hohenborg im
Isarwinkel (1707 verbrannt): Oberbayer. A. 42, S. 882/8. — 55) X id.: Urkundliche
Enthttllnngen über die Invasion der Schweden in Tölz im J. 1682: ib. S. 827 — 81. —
56) F. L. Banmann, Gesch. des Allgäus. 18. H. (2 Bd. S. 129 — 92). Kempten, K5seL
— 57) Rttth, Die Laninger Fttrstengmft. Bd. 49, S. 189—149. — 58) Kurze Be-
schreibung der YorfaUenheiten im Kl. S. Catharina wiLhrend des j^anz. Krieges von 1702/5,
beschr. von einer Klosterfhiu: ZHYSchwaben 12, S. 86 ff. — 59) ^* Graf Zeppelin,
Gesch. der Dampfschiffahrt auf dem Bodensee 1824 — 84: SVGBodensee 14, S. 89 — 79.
— 60) X Buchwald (in Zwickau), Drei Briefe vom Reichstage zu Augsburg 1550:
ZHYSchwaben 12, S. 48 — 58. — 61) X G. Droysen, Gedruckte Relationen ttber die
Schlacht bei N5rdlingen. (= Material z. neueren Gesch. No. 4.) Halle, Niemeyer. 69 S.
M. 1,20. — 6S) X Seb. Brunn er, Korresp. des Königs u. Kaisers Ferdinand I. in
kirchl. Angelegenheiten: StMBCO. 6, S. 178/8 und 887 — 98. Es ist darin der Augsb.
Bischof Otto ELardinal Truchsefs erwähnt. — 68) X J. Wichner, Geistl. Studenten an
der Universität zu Dillingen im 17. Jh.: ib. 6, 1, S. 897—400. — 64) X Gust Leit-
häuser, Hans Holbein d. J. in. s. Yerhältnis z. Antike u. z. Humanismus. Hamburg,
Herold. 40. 81 S. M. 2,50. — 65) X H. £. v. Berlepsch, Das Augsburger Rathaus
und seine 08tfa9ade: Z bild. Kunst 20, S. 77 — 85. — 66) X Karl Traut mann, Die
dramat. Dichtungen des NÖrdlinger Schulmeisters Joh. Zihler: ALittG. 18. — 67) X Alb.
II g, Frz. H. Messerschmidts Leben und Werke. Miturkl. Beitrr. v. Joh. Batka. Leipzig,
Freytag. Y, 96 S. M. 4. Rez.: DLZ. 85, S. 1842; CB\. 86, S. 806. Messerschmidt ist
von Geburt ein Schwabe. — 68) Patr. Witt mann, Städter- u. Bauernkrieg im ehem.
Fttrstbistum Bamberg: HPBl. 95, S. 617—787 und 902—28. — 69) X A. Schäffler,
Die Urkk. u. Archivalbestände des höchst, wttrzb. Archivs im 16. Jh.: Archiv. Z. 10,
S. 141 — 57. — 70) X Jos. Metzner, Gesch. des Emestinums u. Ottonianums zu Bam-
berg: BerHYBambg. 47, 96 S. ümfafst die Jahre 1867—85. — 71) Jul. Sax, Die
Bischöfe und Reichsfürsten von Eichstädt. II. Bd. (1535—1806). Landshut, KrOU.
425—781 S. M. 4. Rez.: DLZ. 85, S. 1864; GBL 85, S. 1506.
ZVI. & Göbl: Bayern. 111,138
imd infolge dessen manche Mängel, die dem früheren Teile anhaften, glück-
lich vermieden sind. — Recht dankenswert sind die Nachrichten, welche nns
6g. M. Jochner ^^ über die Teilnahme des fränkischen Kreises an der
Befreinng Wiens von den Türken (1683) mitteilt. Es dauerte ziemlich
lange, bis sich die Erelsstande, die eben erst Trappen znr Abwehr der ge-
fikrchteten französischen Invasion geworben hatten, über die dem bedrängten
Wien za leistende Hilfe verständigten. Dank dem nn^müdeten Eifer des
6f. Friedrich v. Waldeck und der Opferwilligkeit der gut habsbargisch ge-
sinnten Bischöfe von Bamberg nnd Würzbarg konnte aber doch am 4. Ang.
ein ansehnliches Kontingent den Marsch an die Denan antreten. Es kam
aach, trotz mannigfacher Hemmnisse, noch zeitig genng, am die Befreinngs-
achlacht — nicht ohne Bnhm — mitzaschlagen. —
Ein in damaliger Zeit seltenes Beispiel der Toleranz gab der Mark-
graf Christian Ernst von Brandb.-Bayrenth dadarch, dafs er den ans Frankreich
vertriebenen Beformierten trotz des heftigen Widerstands seines Intherischen
KonslBtorinms eine Freistätte in seinem Lande gewährte and ihnen ge-
stattete, ein eigenes Kirchenwesen einzurichten. Heate bestehen noch sieben
FlflchÜingsgemeinden nebst drei Filialen. Ihre Gründang and späteren
Schicksale stellt Ebrard''^) aaf Grand der ihm vorliegenden Aktenstücke
des Erlanger und anderer Kirchenarchive dar. — In fesselnder Weise er-
zählt Jul. Meyer,^^) teils aaf eigene Forschungen, teils auf gedrucktes
Material sich stützend, manche interessante Episode aus der Geschichte der
Ansbach-Bayreuthischen Fürstentümer. Die Titel der einzelnen Aufsätze
lauten: ^Der Ansbacher Werwolf, 'Die Emigranten im Ansb.-Bayr. Lande*,
^Bie Ansb. Damen zu Ende des vor. Jh.', 'Ansb.-Bayr. Land und Feld-
marscball Graf Neithardt v. Gneisenau', 'Ansb. und Bayr. Truppen in
Amerika', 'Der Ursprung und die Ableitung des Namens Ansbach', 'Das
Freimanertum in Ansb. und B.', 'Ein Höflichkeitsaustausch der Kabinette von
Ansbach nnd London', 'Karl Alex., der letzte Markgraf von Ansb.-B.',
^Bemoiselle Hippoljrte Clairon und Lady Elisa Craven.' '*"'•)
Eine tüchtige Arbeit ist Boths^^) Nürnberger Beformations-
geschichte; sie bedeutet einen sehr wesentlichen Fortschritt gegenüber den
früheren Darstellungen, wenn sie auch — nach dem Urteile eines gründ-
lichen Kenners der Nürnberger Geschichte — nicht als eine abschliefsende
nnd allgemein befriedigende bezeichnet werden kann. —
Eine der bewegtesten und entscheidensten Perioden in der Geschichte
der Würzburger Universität bildet die Zeit der (ersten) kurpf alzbayerischsn
Herrschaft. Damals trat die Krisis ein, kraft welcher die Jesuiten-Universität
den Übergang aus dem Banne der abgestorbenen Ordnungen früherer Jhh.
in die freiere Form modemer Gestaltung siegreich an sich vollzog. Diese
7S) Gg. M. Joehner, Zur Gesch. des TUrkenkrieges im J. 16S8. Teilnahme des
fitak. KraiBOB an der Befreiung V^iens: BerHVBambg. 47, 92 S. — 7S) A. Ebrard,
Christiaii Ernst von Brandbg.-Bayreuth. Die Aiifnahme reform. FlUchtlingsgemd. in ein Inth.
Und 1666 — 1712. Gütersloh, Bertelsmann. Till, 180 B. M. 8. Rez.: GBL 85, S. 1588; DLZ.
85, a 1577. — 74) Jnl- Meyer, s. o. Abt. II. Kap. XIII, No. 88. — 75) X L. Neustadt,
Koch einnud zur Kaiserwahl Karls Y.: FDG. 25, S. 837—41. — 76) X C. F. G., Die Mttnz-
pilgnng in Brmdbg.-Bayreath und Ansbach: Mitt. bajer. numism. Ges. 5, B. 147/8. —
77) Fr. Both, Die Einführung der Reform in Nürnberg 1517—28. Wttrzburg, Stuber.
271 S. Bez.: MTGNttmbg. 6, S. 271—86 (Mummenhoff); DLZ. 85, S. 1187 (Kolde);
CBL 86, & 884.
ni,124 X*^* S. 65 bl: Bayern.
Epoche lAfst F. X. y. Wegeies ^®) packend geschriebener ^Franenkrieg*
an uns vorüberziehen. '•■®*^)
Die zahlreichen Beiträge zur Kunst- und Kulturgeschichte sind
unten verzeichnet. Von denselben haben die Arbeiten H. Stegmanns^^)
(die Rochuskapelle) und J. Neuwirths®*) den ungeteilten Beifall der sach-
verständigen Kritiker davon getragen. Beachtenswert sind auch die beiden
Darstellungen Hagens^®) und Hutzelmanns^^), zu welchen das fünfzig-
jährige Jubiläum der ersten deutschen Eisenbahn (Nümberg-Fürth) den
Anlafs gegeben hat. **••*)
Aus den Gruppen: Biographieen und Ortsgeschichten erwähnen
wir eine im Tone des 17. Jh. gehaltene Beschreibung des damaligen Bam-
berg,**) die von genauester Kenntnis der Bamberger Topographie und Ge-
schichte sowie von dem gesunden Humor des ungenannten Yfs. ein treffliches
Zeugnis giebt. — Femer ist zu nennen die zweite, etwas vermehrte Auflage
der Silbemageischen ^®®) Monographie über Joh. Trithemius.*®*-^*^)
78) F- X. ▼. Wegele, Ein Frauenkrieg an der Univen. MTttnbg.: AZg. BeU. 151/2.
— 79) X C. Laverrenz, Die Medaillen u. GedAchtniszeiehen der deutschen Hoohsohiüen.
I. Teil. Berlin, Mittler & Sohn. Xn, 493 S. u. 12 T. M. 20. Bez.: CBl. 86, S. 1228.
Enthält n. a. Medaillen der Wttrzb. Univers. — 80) X Joh. £y. Schreiner, Festschr.
z. 60jfthr. Jnbilftum des k. Schallehrer-Seminars Eichstfttt. Donauwörth, Auer. III, 96 S.
H. 2. — 81) Ha. Stegmann, Die RoehuskapeUe zu Nttmberg und ihr kttnstL Schmuck.
München, Bruckmann. 4^ 58 S.u. 7 TfL Bez.: MVONttniberg 6, S. 297/9. — 8S) J-
Neuwirth, A. Dürers Rosenkranzfest. Leipzig, G. Freytag. 75 S. Bez.: BfVGNttmbg.
6, S. 289; CBl. 86, S. 280. — 8S) R- Hagen, Zum Andenken des lOOjähr. GeburUtages
Joh. Scharrers, Gründers der 1. dtsch. Eisenbahn. Nürnberg, Korn. 80 S. M. 0,80. —
84) O. Hutzelmann, Deutschlands erste Eisenbahn. Nümberg-Fürth. Fürth, KtthL
42 S. — 85) X H. Detzel, Eine Kunstreise durch das Frankenland. Würzburg, WoerL
m, 133 S. M. 1,70. Bez.: CBl. 86, S. 1366. — 86) X Hs. Bosch, Hans Sachs als
Kapitalist: Mitt. Germ. Mus. 1, S. 174/6. — 87) X H. Lücke, Dürers Selbstbildnis vom
J. 1493: Z. bild. Kunst 20, S. 197—201. — 88) X A. Oechelhäuser , Dürers
apokaL Beiter. Berlin, Hertz. IH, 86 S. M. 2. Bez. : CBL 86, S. 895. — 89) X Hs.
Bosch, Bevers des Goldschmieds Melch. Beyer von Nümbg. f. Adam Gf. ▼. Beichlingen
über die Anfertigung von Silbergeschirr. 1531: Mitt. Germ. Mus. 1. S. 167/8. — 90) X
id., Veit Stofs d. J. ladet Bürgermstr. u. Rat zu Windsheim auf seine Hochzeit 1568:
ib. S. 111/2. — 91) X Karl Friedrich, Augustin Hirsvogel als Töpfer. Nürnberg,
BieUng-Dietz. gr. 4^ 74 S. u. 38 Tfl. Bez.: MVGNümbg. 6, S. 286/8. — 9S) X Hs.
Bosch, K. Ferd. I. erhält von W. Jamnitzer und P. Labenwolf Visierungen von Brunnen:
Mitt. Germ. Mus. 1, S. 164/6. — 9S) X R. Bergau, Ein Brunnen von Gg. Labenwolf:
KunstgewerbebL (Beil. z. ZbildKunst) 1, S. 189/40. — 94) X A. Essenwein, Zwei
Werke des Nümbg. Goldschmiedes Elias Lenker im germ. Museum: Mitt. Germ. Mus. 1,
S. 179 — 82. — 95) X V. Langmantel, Hs. Schiltbergers Beisebuch, nach der Nümb.
Hds. hsg. Tübingen, lit. Ver. V, 200 S. M. 8. Bez.; CBl. 86, S. 1647; AZg. 86, S. 75.
— 9€) X V. Krefs, Ein Nürnberger Hochzeitsbüchlein: KBGV. 33, S. 81. — - 97) X
J. Stockbauer, Die Bücher der Schreibmeister des 16./18. Jhs. im german. Museum:
Mitt. Germ. Mus. 1, S. 77—102. — 98) X E. Frhr. v. Marschalk, Die Bamberger
Hofmusik unter den letzten Fürstbischöfen. Festschr. z. 50j&hr. Jubilftum des Liederkranzes.
Bambg. 63 8. — 99) Alt-Bamberg. Ein Reise- u. Sittenbild aus dem Anfange des 17. Jh.
Mit einen gleichz. Stadtplan: BerHVBamberg 47. V, 79 S. — 100) Js. Silbernagel,
Johannes Trithemius. 2. Aufl. YHI, 263 8. M. 4. — 101) X L. F. v. Ebers t ein,
Urkundl. Nachtrr. zu den geschichtl. Nachrr. von dem Geschlechte Eberstein. 5. Folge.
Berlin, Haack. 442 S. — lOS) X G. Scheidel, Frz. K. Leop. Frhr. v. Seckendorff
in seinen liter. Beziehungen zur Weimarer Dichterschule. Nürnberg, Herdegen-Barbeck.
89 S. M. 1,50. — lOS) X Heinr. Weber, P. Marquard v. Rotenhan S. J. Ein Lebens-
bild eines eifrigen Priesters aus dem 18. Jh. Regensburg, Manz. XH, 128 S. M. 1,50.
— 104) X Jakob Henle (Naturforscher) Nekrolog. AZg. BeiL 147. Geboren zu Fürth
1809. — 105) X M. Joh. Will, Das Teutsche Paradies in dem vortreffl. Fichtelberg
(1692). Schlufs: AGOberfranken 16, 2, S. 1—146. — 106) X J. E. Brandl, Die
XVT. S. Göbh Bayern. 111,136
PfalB. Es sind fast durchweg Arbeiten von bedeutendem Werte, deren
wir hier zn gedenken haben. Als geradezu vortrefflich möchten wir die
grflndliche Studie E. Hartfelders^^*) über den Historiker Hubertus
Thomas Leodius bezeichnen. Seine wichtigste Schrift, die Annales palat.
übros XIY continentes vitam et res gestas dn. Friderici II. comitis Palat.
Rheni ist eine ausführliche, zuverlässige Erzählung des Lebens Friedrichs
nnd ein anschauliches und lebendiges Zeitbild. — Bodemanns^^') Publi-
kation greift Ober den Rahmen der pfälz. Territorialgeschichte weit hinaus,
darf aber auch hier nicht flbergangen werden. — Ähnlich verhält es sich
mit den von Woker^^^) publizierten Papieren Steffanis, die vorwiegend
der Reichsgeschichte zu gute kommen. — R. Goecke^^^) schildert unter
Zugrundelegung authentischer Berichte die Republikanisierung linksrhein.
Nassauischer Landesteile durch die Franzosen 1792/3. In den jetzt zur
Pfalz gehörigen, ehemals Nassauischen Ämtern Eirchheim-Bolanden und
Alsenz scheiterten der Franzosen und Franzosenfreunde Versuche sich fest^
zusetzen gänzlich.^ ^^*) — Nicht als ein gelehrtes Buch, sondern als ein prak-
tisches Nachschlagebuch, eine Art General-Pfarrbeschreibung will Gümbel^^^)
seine Gesch. der Protestant. Kirche betrachtet wissen. Diesen Zweck wird
das mit wirklich staunenswertem Fleifse gearbeitete Werk sicher erfollen,
aber auch der zünftige Historiker wird demselben seine Anerkennung nicht
versagen. Denn bis heute ist dieses schwierige Feld von Keinem in so
erschöpfendem Mafse bearbeitet worden, wie von Gtlmbel.
Eine spezielle Seite der pfälzischen Kirchengeschichte beleuchtet
R. Köhler,^^*^) indem er an der Hand eines Rechtsstreites zwischen der
katholischen und evangelischen Gemeinde zu Bomheim über den Umfang der
Mitbenützung der Pfarrkirche daselbst die vom Frieden von Ryswick an
bestehenden Simultan-Verhältnisse entwickelt. ^^^)
Wttstmigen im mltwfirzb. Amte Hafsfiirt: ArchivZ. 10, 8. 241/6. — 107) X ProtokoUe der
Geoer.-Venamml. d. dtsoh. Gesch.- u. Altert. -Vereine in Ansbach: KBGV. 88, S. 67 ff.
— 108) X JuL Meyer, Ansbach, eine Heimatstätte der Dichtkunst. Ansbach, BrUgel
IL Sohn. M. 1. — IM) X C. y. Schiller, Stimmen über die Banten n. Kunstwerke
Botenbnrgs o./T. Wttrzburg, Stuber. 68 S. — 110) X Auszug aus dem Stadtbuch su
Creufseii, beginnend mit dem J. 1696: AGOberfranken 16, 2, S. 147—61. — 111) X
Pias Witt mann. Aus städtischen, geistlichen und Adels- Archiven Sttddeutschlands : ArchivZ.
10, & 229—40. Betr. das Windsheimer Archiv. — ±12) K- Hartfelder, Der Historiker
Hobertus Thomas Leodius: FDG. 26, S. 276 — 89. — ll8) £d. 6 od e mann, Briefwechsel
der Herzogin Sophie v. Hannover mit ihrem Bruder, dem Kurf. Ludw. v. d. Pfalz und
des Letzteren mit seiner Schwägerin, der Pfalzgräfin Anna. (= Publikk. a. d. pr. Staatsarch.,
36. Bd.) Leipzig, Hirzel. XIX, 492 S. M. 12. Bez.: CBL 86, S. 1898; BOIL. 14, S. 4;
AZg. 86, BeiL 149 u. 160 (W. Landau). — 114) Fz. W. Woher, Aus den Papieren
des kurpfiüz. Ministers Agostino Steffani. Deutsehe Angelegenheiten, Friedensverhandlungen
zwischen Papst und Kaiser 1708/9 : Ver.-Schr. d. Görres-Ges. 182 S. Rez. : CBl. 85, 8. 902.
— 115) B. Goecke, Zur Gesch. der franz. Herrschaft am Rhein 1792, 1798, 1797:
FDG. 26, S. 293—880. — 115*) X C. P. Bremer, Frz. v. Siekingens Fehde gegen
Trier n. ein Gutachten Claudius Catiunculas ttber die RechtsansprUehe der Sickinger Erben.
Stiafiiburg, Heitz. 116, 28 S. M. 4,60. Bez.: DLZ. 86, S. 446. — X Dael v. Köth
Wanseheid, Beitrr. z. Kriegsgesch. d. Kurpfalz im 17. u. 18. Jh.: QuartalbllHYHessen
(1885), No. 2/4. — 116) Th. G um bei. Die Gesch. der prot. Kirche der P&lz mit be-
tonderer Berdckeichtigung der pftlz. Profuagesch. Kaiserslautem, Gotthold. YIU, 792 S.
K. 8. Bes.: ThLBL 85, S. 49. — 117) K. Köhler, Zur Gesch. des SimulUnreehts auf
dem linken Bheinufer: ZKR. 20 (5), S. 45—75. — 118) X Ph. Chr. Hoepffner,
Mstthaeua von Chandelle, Bisehof von Speyer [1818 — 28]. £. Beitr. z. G. d. Beziehgn.
nr. Kirche u. Staat. Neustadt a./H., Gottachiek-Witter. 19 8. H. 0,80.
ni,126 XVn. Öflterreioh-Uiigftni. 1. J. Loserth: öiterreieh.
xvn.
Österreich-Ungarn.
1.
J. Loserth.
Österreich.
GtoBamtgeBOhiohte. 16. Jh. — Weder auf dem Gebiete der allge*
meinen österreichischen, noch auf dem der Provinzial- nnd Lokalgeschichte
ist die Litteratar dieses Jahrganges besonders reichhaltig. Was die Ge-
schichte einzelner Mitglieder des Kaiserhauses betrifft, so handelt ein Auf-
satz Eirchlechners^) über das bekannte Abenteuer Maximilians I. auf
der Martinswand und weist nach, dafs die Sage in ihrer Töllig ausgebildeten
Gestalt erst dem letzten Viertel des XYI. Jh. angehört. Da Donna
Juana die Stammmutter auch des österreichischen Zweiges der Habsburger
ist, so ist hier auch die einschlägige Arbeit G. y. Höflers^ zu nennen.
Becht ansprechend ist Ulmanns ^) freilich nur skizzenhaft gehaltene Studie
über die Erzherzogin Margarete, die Tochter Maximilians, der Yon 1507 — 14
nicht blofs die Sorge über den jungen Erzherzog Karl (V,) und dessen
Schwestern, sondern auch die Begentschaft der Niederlande anvertraut
war. Zur Kaiserwahl Karls Y. findet sich einiges Neue in einer Studie
L. Neustadts.^) Die groüs angelegte Geschichte Karls Y. von Baum-
garten^) behandelt vorwiegend Beichsgeschichte und ist daher an anderer
Stelle zu nennen; desgleichen die mit diesem Werke im Zusammenhang
stehenden kritischen Erörterungen v. Höflers^) und Egelhaafs.^) Über
die Stellung der Kurie zu den Wahlen Ferdinands I. und Maximilians 11.
handelt ein Aufsatz G. Schmids.*) Einige von S. Brunner*) mitgeteilte
Schriftstücke betreffiBn das Yerhalten Ferdinands I. bei der Papstwahl 1559.
Den Befund der Leiche Maximilians IL teilt Distel^®) in einer deutschen
für den Kurfürsten August von Sachsen nach einem lateinischen Berichte
angefertigten Obersetzung mit. Der Aufsatz G^mörys von Gömör^^) über
die Leiden Ungarns und Kroatiens in den Jahren 1575 — 82 mag auch an
dieser Stelle genannt werden, da die Türken auch innerösterreichisches
Gebiet berührten.
1) K. Kirchleohner, Über Muümilian als Jig«r: ProgiORLinz. Linz, YerL d.
O.-Realflch. 41 S. — S) C. v. Höfleri Donna Jnana, Ki^nigin von Leon etc.. Stamm-
mntter der habslrargiBehe Könige von Spanien nnd der Ssterr. Seenndogenitnr des Hanses
Habsbnrg: D. d. W. Ak. 86, S. 289—402. Wien, Gerolds Sohn. M 6. — S) H. ülmann,
Kargarete von Österreich, Regentin der Niederlande: ZAllgG. 2, S. 289. — 4) L. Kenstadt,
Noch einmal zur Kaisenrahl Karls V.: FDG. 25, S. 287 — 841. — 5) Banmgarten,
Gesch. Karls V. 1. Bd. Stattgart, Gotta. XYI, 686 S. Rez. : LC. (1886), S. 879 ; DL. (1886),
8. 1488. — •) C. ▼. HSfler, Znr Gesch. Karls V.: HJb. 6, S. 687—66. — 7) G.
Egelhaaf, Znr Gesch. Karls V.: ZAllgG. 2, S. 768—962. — 8) Gr. Schmid, Die dentsche
Kaiser- und KSnigswahl nnd die römische Kurie : HJb. 6, S. 8 — 41, 161 — 207. — 9) S.
Brunn er, Korrespondenzen Ferdinands L in kirchlichen Angelegenheiten 1546 — 69:
StMBCO. 6, S. 178/8, 887—98. — 10) Th. Distel, Befand der Leiche Kaiser
Maximilians II. t ZAllgG. 2, S. 799—800. — U) GSmSry ^on GSmSr, Tttrkennot
nnd das Grenzwesen in Ungarn nnd Kroatien wihrend sieben Friedensjahren: Hitt. KriegsA.
Wien, Jahrg. 1886, S. 165—78.
XYn. Österreich-Ungarn. 1. J. Loserth: Österreich. 111127
17. Jb. — Die im kk. Eriegsarchiv aasgearbeitete Kriegschronik
Österreich-Ungarns^^ will ein nach den Hanpt^Eriegsschaaplätzen
gegtiedertes handsames Nachschlagebnch bieten, in welchem die Eriegs-
ereignisae, die innerhalb der Monarchie stattgefunden, in chronologischer
Beihenfolge vorgefahrt werden. Sie beginnt mit dem 'Zeitpunkt der ge-
regelten KriegsfOhrnng', also mit Anfang des 17. Jh. Der vorliegende
1. Teil schildert alle in Böhmen, Mähren und Schlesien gelieferten Schlachten
imd grOfseren Gefechte bis auf die Gegenwart. Ein Promemoria des kaiser-
liehen Generals v. Goltz an den Hofkriegsratpräsidenten Grafen Schlick^*)
MS den Jahren 1634/6 zielt darauf ab, eine Elite-Truppe zu schaffen, die
unter gewöhnlichen Umständen eine Art kgl. Leibgarde bilden und nur in
feindlichen Aktionen unmittelbar vor ihrer Verwendung an den Ort ihrer
Bestiinmnng gebracht werden solle. Ein im kk. Eriegsarchiv nach Akten
dieses Archivs abgefafste Studie^^) handelt von der Verpflegung der öster-
reichischen Truppen vom dOjähr. Eriege bis zur Gegenwart. Aus der Zeit
Ferdinands ID. liegt keine bemerkenswerte Studie ^^) vor. Beides Arbeit
Iber die Wahl Leopolds I. zum römischen Eaiser^*) gehört der deutschen
Beichsgeschichte an. Als Nachzflgler zur Litteratur des Eriegsjahres 1683
tdlt Maurer einen Bericht des Ghorherm Gregor Nast über die Ereignisse
in Herzogenburg während der Türkeninvasion mit.^'O Nast war nicht blofs
Augenzeuge des Erzählten, sondern hat auch die Verteidigung Herzogen-
bnrgs selbst geleitet. Ober den Türkenfeldzug von 1685 handelt ein Aufsatz
in den Mitteilungen des kk. Eriegsarchivs.^®) Besprochen werden die
militärischen und politischen Verhältnisse Österreichs zu Anfang dieses
Jahres, die Eriegsvorbereitungen, die Belagerung von Neuhäusel und die
Operationen der Hauptarmee, die für dieses Jahr keinen unmittelbaren Vor-
teil, doch die Gewifsheit brachten, dafs für das nächste Jahr bessere Er-
^bnisse zu erwarten seien. Im Anschlufs an seine frühere Arbeit (JB.
1884 m, 140) behandelt Pf ibram ^^ auf Grundlage der Akten des Berliner
und Wiener St.-Archivs die Beziehungen Österreichs zu Brandenburg von
1668 — 1700. Ausführlicher wird die Schwiebuser Frage besprochen.
18. Jh. — Von den Feldzügen des Prinzen Eugen von Savoyen^**)
behandelt der neueste (2. Ser. 1 Bd. = X) Bd. das Eriegsjahr 1708.*®) Ge-
Bchildert wird der Feldzug in den Niederlanden, wo Eugen an der Seite
Marlboronghs als Feldherr auftritt. Die Ereignisse auf den übrigen Eriegs-
•ehanplfttzen werden nur insoweit beleuchtet, als dies zur Vervollständigung
des Gesamtbildes notwendig ist. Die Darstellung ist auch diesmal breit
gebalten. Im Anhang findet sich die (aus 383 Nummern bestehende) militärische
12) KriagBehronik Öiterreieh-Ungarns. MiUtlriseher Ftthrer auf den Kriegiseluia-
pktMii der Monarchie. 1. Tl. Mit einer TafeL ib. S. 1 — 176. Wien, 1885, VerL
d. kk. G«neralatabe. — 18) Bin Vorschlag snr Organisierung berittener JUger im SOjihr.
Kriege: ib. S. 80S/6. — 14) I>ie Ernfthrong und LeistnngsfiLhigkeit der kk. Truppen
in Felde von der Zeit des SOjihr. Krieges Us zur Gegenwart: ib. S. 268 — 92. —
15) Th. Distel, Eine FuTswasohung des Kaisers auf dem Reichstag au Regensburg 1658:
ZAllgG. 2, S. 6S9/40. — 16) G. Heide, Die Wahl Leopolds I. snm romischen Kaiser:
fDG. 25, S. 1 — 67. — 17) J. Maurer, Beschreibung deren türkischen Begebenheiten
a der Gegend fierxogenburg (1688): Bll. d. Y. f. Landeskde. v. NiederSsterreich NF. 19,
8. 116 — ^2. — 18) Der Feldzug gegen die Türken im Jahre 1685: Mitt. Kriegs-A. Wien
(khrg. 1886), S. 197 — 257. — 19) F. PHbram, Österreich und Brandenburg 1688—1700.
ha^ Tempaky, I^eipsig, Freytag. Ym, 228 S. M. 6. Res. : LG. (1886), S. 952 ; DL. (1886),
8.18; KZ. 56, S. 288. — 19») s. JB. 1884, m, 141.
III 128 XVII. Öflterreioh-Ungani. 1. J. Loserth: Österreich.
Korrespondenz Eugens. Die Yerdienstlichkeit der Arbeit wird durch die
beigegebenen Karten wesentlich erhöht. Über die Wiener Verträge Yon
1725 handelt eine Arbeit E. Bahns.^^) Nach einem aus Riedlingen stam-
menden Ms. teilt P. Beck eine Spottschrift über Ereignisse des 1. schie-
sischen Krieges mit.^^) Dunkers Aufsatz über die Besetzung Schlesiens
durch Preufsen im Dezember 1740^^) behandelt nur die militärischen Ver-
hältnisse österreichischerseits auf Grundlage des ziemlich lückenhaften
Aktenmaterials im kk. Kriegsarchiv und der kk. Registratur des Reichs-
Kriegsministeriums. Einige Aktenstücke, die geeignet sind, bisher nicht
bekannte Einzelnheiten zu beleuchten, wurden ihrem Wortlaute nach in die
Darstellung aufgenommen. In einem zweiten Aufsatz, betreffend die Besitz-
nahme Breslaus durch Friedrich n. teilt D unk er die Berichte mit, welche
von Mitgliedern des schlesischen Oberamtkollegiums, den Grafen F. W. von
Haugwitz und von Dorsch nach Wien expediert wurden. ^^) Die Schwäche
der Behörden und deren Scheu an alten Gebräuchen zu rütteln, die Ent^
schlufslosigkeit und illoyale Haltung der städtischen Ratskollegien, Agitationen
und Motive konfessioneller Art führten dazu, dafs die Hauptstadt des Landes
ohne Widerstand ausgeliefert wurde. — Die in der Sammlung bist. Bildnisse
erschienene Charakteristik Josephs IL von Sebastian Brunner^^) liegt in
zweiter Auflage vor. Den von Nosinich begonnenen Aufsatz über die
staatsmännische und ^militärische Wirksamkeit dieses Kaisers^^) beendet
Wiener mit einer Schilderung des Revolutionskrieges in Belgien (1787 — 90)
und des österreichisch-russischen Krieges gegen die Türkei (1787 — 91). Beide
Kapitel sind nur skizzenmäfsig behandelt. ^^) Über den Zustand der Militär-
Heüpflege und die Beschaffenheit der Militär-Sanitätspersonals in der Mitte
des XVIII. Jh. orientiert ein Brief van Swietens, der mit einem Kom-
mentar versehen in den Mitteilungen des Kriegsarchives abgedruckt ist.^^
In einer 'historischen Skizze' werden die Verbesserungen aufgezählt, die an
der österreichischen Artillerie seit dem 7jährigen Kriege bis zur Gegenwart vor-
genommen wurden.'^) Die Studien und Skizzen Fourniers enthalten 10
Aufsätze zur Geschichte Österreichs im Zeitalter der Aufklärung und
'Beiträge zur Kenntnis der nationalen Regeneration des deutschen Volkes
im Widerstand gegen die napoleonische Hegemonie.'**) Nur No. 5 die
,Mission des Grafen St. yjulien im Jahre 1800' und 8 'Zur Geschichte des
Tugendbundes' sind neu. Im ersten Aufsatz wird die Frage erörtert, ob
Thugut unter dem Eindruck von Marengo den Anschlufs an England gesucht
SO) A. Kirchhammer, Feldzttge des Prinzen Engen von Savoyen. X. Spanischer
Snccessionskrieg. Feldzag 1708. Wien, Verl. d. Generalstabe. Rez.: LC. (1886), 8. 11; HZ.
57, S. 90. — 21) ^ Bahn, Die Veranlassung der Wiener Vortrüge von 1725. Berlin,
Winckelmanns Filiale in Komm. — %%) P. Beck, Znr PasquiU-Litteratnr des Österreich.
Erbfolgekrieges: MHVSteierm. 88, S. 219—22. — %i) Dnnker, Die Invasion Schlesiens
dnrch die kgl. preufsischen Tmppen im Monate Dezember 1740: Mitt. Kriegs-A. Wien,
Jahrg. 1885, S. 1—78. — 34) id., Die Kapitiüation Breslaus am 8. Januar 1741: ib.
S. 179 — 96. — 25) S. Brunner, Josef IL, Charakteristik seines Lebens. 2. A. Freiburg,
Herder. XX, 252 S. M. 2. — 25*) Vgl. JB. 1888, III, 148. — 36) L. Wiener,
Kaiser Josef II. als Staatsmann u. Feldherr. Österreichs Politik in den Jahren 1768 — 90.
Zugleich Vorgeschichte zu den Kriegen Österreichs gegen die franz. Revolution: Mitt
Kriegs.-A. Wien, Jahrg. 1885, S. 74—145. — S7) van Swieten, Ein Schreiben van
Swietens in Angelegenheit des Milit&r-Sanititswesens: ib. S. 146—58. — 88) J* Boltek,
Das kk. KavaUerie-Geschtttz. Hist. Skizze: ib. S. 298—802. — S9) A. Fournier,
Hist. Studien und Skizzen. Prag, Tempsky, Leipzig, Freytag. VII, 860 S. H. 8. Bez.:
LC. (1886) No. 18.
XVII. Österreich-Ungarn. 1. J. Loserth: Österreich. TTT 13J>
Ittbe, waa Founüer verneint. Aas dem zweiten wird ersichtlich, daüs Stein
von Anfang an dem Bande wenig gewogen war. Die Beziehungen öster-
raehs zu den Vereinigten Staaten von Amerika in den Jahren 1778 — 1787
fldiildert die in vielen Punkten za breit gehaltene Arbeit Hans Schlitters.^^)
Zonftchst wird die Mediation Österreichs und RoTslands im Krieg der
Bonrbonen mit England erörtert, dann die Unterhandlungen, die zum
Abschlufs eines Handeis- und Freundschaftsvertrages führen sollten. Die
von A. ¥. Arneth aus dem Wiener St. Archiv publizierten Memoiren des
Grafen Philipp Cobenzl,'^) der, ein Günstling Josephs ü., nach dem Rück-
tritt von Kaunitz zum Vizekanzler ernannt wurde, enthalten sehr wertvolle
Beiträge zur Geschichte der letzten Jahre Maria Theresias, Josephs H.,
Leopolds II. und Franz H. (I.). Namentlich finden sich über die Beweg-
gründe seiner Entlassung neue Materialien. Sie gewähren auch sonst einen
guten Einblick in die geheimen Vorgänge am Wiener Hofe, bieten dagegen
wenig Ober die Zeit seiner Pariser Gesandtschaft von 1801/4. Über
die Politik Österreichs vom Januar bis September 1794, teilt H. v. Zeifsberg
eme Reihe (326 Stück) sehr wertvoller Urkk., Staatsschriften, dipl. und
milit. Aktenstücke, vertrauliche Korrespondenzen etc. aus österreichischen
Archiven mit.^^ Ihr Inhalt ist durch die beiden Schlagworte 'Räumung
Belgiens' und 'Finis Poloniae' genugsam gekennzeichnet. Mit dem Verluste
Belgiens hülste Osterreich die feste Basis ein, auf welcher seit einem Jh.
die Gemeinsamkeit seiner Interessen mit denen der Seemächte beruht hatte,
während sich im Osten die 3. Teilung Polens vorbereitete. Mit dem Ver-
hüte Belgiens verschob sich der Schwerpunkt des Krieges, da nun der
Kriegsschauplatz in Italien und Deutschland erhöhte Bedeutung gewann.
IMe bekannte Kontroverse zwischen v. Sybel und v. Vivenot-Hüffer kann
asch nach den vorliegenden Akten nicht endgiltig beantwortet werden, doch
kann man nicht mehr behaupten, dafs die Preisgebung der Niederlande in
der Absicht des Kaisers lag. Ein Aufsatz Wertheimers behandelt nach
Akten, die zumeist aus dem Archiv des Erzherzogs Albrecht stammen, die
Rolle, welche der Erzherzog Karl während der zweiten Koalition spielte.*')
Yen den benutzten Quellen ist namentlich der vollständig erhaltene Brief-
wechsel des Erzherzogs mit dem Kaiser Franz hervorzuheben.
19. Jh. — Von grofser Wichtigkeit für die Geschichte Österreichs in
den Jahren 1845 — 52 ist die Sammlung von Privatbriefen des Grafen Karl
Friedrich Vitzthnm von Eckstädt, der erst kgl. sächs. Legationss^retär in
Berlin und Wien, dann Geschäftsträger in Petersburg und London, dann
österreichischer Gesandter in Madrid gewesen.'^) In Wien hat er während der
kritischen Zeit 1848 und 1849 verweilt und seine Schilderung der März-
t#) H. Schütter, Die Besiehungen Österreichs zu Amerika. 1. TL: Die Be-
SMhniigen Österreichs zu den Vereinigten Staaten [1778 — 87]. Innsbruck, Wagner. Xu,
n6 S. U, 4,40. Bez.: HZ. 65, S. 688 ; LC. (1886), S. 88; DL. (1886), S. 1248. — Sl) v.
Arneth, Gf. Philipp Cobenzl nnd seine Memoiren: AÖ6. 67. Wien, Gerolds Sohn. 181 S.
IL 2,80. Bez.: LC. (1886), S. 184; DLZ. (1886), S. 1114. Auch separat. ^ SS) H. ▼.
Zeifsberg, Qaellen zur Gesch. der Politik Österreichs wilhrend der Beyolutionskriege 1798/7.
n. Bd. (= Qaellen zw Gesch. der deutsch. Kaiserpoiitik Österreichs wihrend der fr. Bey.-
Kriege [1790 — 1801J. 4. Bd.). Wien, BranmttUer. Bez. : LC. No. 80, S. 997 ; DLZ. (1885), S. 8.
— §$") E. Wertheimer, Erzherzog Karl nnd die zweite Koalition bis zum Frieden von
LdBflTiUe 1798 — 1801: AÖG. 67, S. 198—252. Wien, (Gerold. Bez.: HZ. 68, S. 156;
UX(1886), S. 861. — t4) K. F. Gf. Vitzthnm, Berlin nnd Wien in den Jahren 1845—52.
Stdttgirt, Cotta. XXXm, 888 S. M. 5. Bez. : ZAUgG. 2, 8. 946—57 ; HZ. 57, 8.
Akreiiwriehto der OeeeldehtswiBsensehaft 1885. HL 9
in,ldO XVn. Österreich-Ungarn. 1. J. Loserth: ötterreich.
Ereignisse ist höchst lebendig. ^Yon Stunde zu Stande skizziert er die
Situation während der unvergleichlichen Bewegung dieser Tage.* *^) Die von
A. Springer nach einer Abschrift des ehemaligen Beichstagsabgeordneten
A. Pinkas abgedruckten Protokolle des Yerfassungausschusses im österreichi-
schen Beichstage von 1848/9^^) verfolgen aufser dem historischen noch einen
politischen Zweck. Sie wollen Österreichs Völker mahnen, von der zumal
in jüngster Zeit eingeschlagenen Bichtung umzukehren. Eine ausflihrliche
Einleitung behandelte die Yerfassungskämpfe in Österreich seit 1848. Mit
Becht erblickt Springer in der sog. Gleichberechtigung der Nationalitäten^
wie sie als oberster Grundsatz in den österreichischen Verfassungen seit 1848 aus-
gesprochen ist, den Grund aller Übel, an denen Österreich krankt, insofern^
als sich dieselbe von Jahr zu Jahr mehr zu Ungunsten des deutschen
Elements gestaltet. Als Mittel, den Nationalit&tenk&mpfen ein Ende zu
machen, empfiehlt Springer die 'Vermeidung der Berührungsflächen zwischen
den einzelnen Nationalitäten', indem die gemischten Eronländer in Kreise
geteilt werden, die möglichst genau nach nationalen Gesichtspunkten abge-
grenzt sind. G. Wolfs Buch 'Aus der Bevolutionszeit 1848'*^ ist, wie es
scheint, aus einer Anzahl von Zeitungsartikeln entstanden. Viel neues bietet
es nicht. Hie und da wird ein Irrtum berichtigt, so bezüglich der Sendung
des Fürsten Schwarzenberg an das Wiener Ministerium. Stilistisch ist das
Büchlein sehr unsauber. Das bekannte Pamphlet 'Aus der Wiener
Gesellschaft' von P. Vasili darf hier nur flüchtig berührt werden. Es ist
nicht besser, als die bekannten übrigen 'Gesellschaften.'*^)
ProvinBialgeaohiohte. WerKe allgemeineren Inhalts (Alschkers
Geschichte von Kärnten wurde schon im Voijahre*^) genannt)*^ liegen
nicht vor. Eine ausführlichere Darstellung hat nur die Geschichte des
Erzherzogs Ferdinand n. von Tirol durch J. Hirn gefunden. ^^) Geschildert
wird, im wesentlichen auf Grundlage der Akten, Urkk. und Aufzeichnungen
des Statthaltereiarchivs zu Insbruck, in 8 Abschnitten die Jugend undEn-
ziehung Ferdinands U. (des Gemahls der Philippine Welser), seine Thätigkeit
als Statthalter in Böhmen, die Erbteilung mit seinen Brüdern und die
religiösen Verhältnisse seiner Länder. Tirol wird in der Darstellung Vorder-
österreichs gegenüber mehr berücksichtigt. Die übrigen Arbeiten gehören nicht
so sehr in das Bereich der politischen, als vielmehr der Geschichte der ma-
teriellen und geistigen Entvdckelung der innerösterreichischen Länder. A. v.
Luschin-Ebengreuth schliefst seine Abhandlung^^) über die an italie-
nischen Universitäten studierenden Österreicher ab. Behandelt werden
S5) H. y. Zwiedinek-Sttdenhoret, Ana den Briefen eines deuteclien Diplo-
mftten: ZAUgG. % S. 946 — 67. — M) A. Springer, ProtokoUe des VerfastnngMiu-
sehuBseB im Österreich. Reichstage 1848/9. Leipsig, HirzeL L, 886 S. M. 7. Bes.:
HZ. 66| S. 118; LC. (1885), S. 1606; DLZ. (1885), & 1218. — S7) 0. Wolf, Aas der
Revolationsseit in Österreich-Ungarn 1848/9. Wien, Holder. V, 128 S. M. 2,40. Bes.:
HZ. 56, 8. 120; LC. (1885), S. 1889; DLZ. (1886), S. 1689. — S8) P- Vasili, Graf, Die
Wiener GeseUsehafL Aut. tfbersetcung. Leipsig, Le Sondier. 642 S. H. 5. — S8*) VgL
JB. 1884, m, 144. — 89) B- Älschker, Geseh. Kärntens 26.— 81. (Schlufs-) Liefenmg.
Klagenftirt, Leon. — 40) J> Hirn, Ersherxog Ferdinand IL von TiroL Gwch. seiner
Begierang und seiner LKnder. Innsbniek, Wagner. Bez.: HZ. 68, 8. 544; LC. (1886),
fl.279; DLZ. (1885), S. 196. — 41) A. v. Luschin-Ebengreuth, Österreicher an
italienischen Universitäten cur Zeit der Beseption des römischen Bechts: BIL d. V. f.
Xandeskde. y, NiederSsterr. NF. 19, S. 608.
XVII. Osterreich-Ungani. 1. J. Loeerth: Österreich. III. 131
vomehmlicli die Universitäten Siena and Padna. AuXserdem sind Nachträge
ZD den froheren Partien gegeben, annalistlBche Aufzeichnungen ete.
Zur Geschiclite der Reformation und Gegenreformation in Niederöster-
reidi teilt Stieve fünf Briefe des Reichshofrates G. Eder an den bayerischen
Kanzler Elsenheimer und an Herzog Wilhelm mit.^^) Über den Aufstand
der protestantiBchen Salzarbeiter und Bauern im Salzkammergute 1601 und
1602 handelt ein Aufsatz Scheichli^^^) über die Gegenreformation in der
Steiermark ein solcher Leidenfrosts.^^) Mitgeteilt wird hier die Selbst^
Schilderung des P. Odontins. Einen Bericht über den Durchzug der kaiser-
lichen Truppen durch das obere Murthal 1532 (nicht 1522 S. 28) teilt J. v.
Zahn^^) in den Steiermärkischen Geschichtsblättem mit (die leider mit
diesem Jahrgange zu erscheinen aufhören). Die von P. Weixler mit-
geteilte Chronik des Stiftes St. Lambrecht^*) (nach alten Quellen um 1685
abgefaÜBt) enthält bis 1638 wichtige Einzelnheiten aus der steiermärkischen
Geschichte. Ober dieses Jahr hinaus bietet sie nichts bemerkenswertes
mehr. Einige charakteristische Daten über den windischen Bauemaufruhr
1573 werden aus Rechnungen des Yitzthums von Cilli mitgeteilt. ^"0 Die
Bestrebungen der steirischen Stände, die durch Joseph n. eingeführte und
kaum eingelebte neue Landesverfassung wieder rückgängig zu machen,
schildert ein Aufsatz J. v. Zahns.^^) Achtzehn Briefe des Erzherzogs
Johann an den Grafen Saurau , die aus dem steiermärkischen Landesarchive
mitgeteilt worden, bezeugen die lebhafte Anteilnahme des Erzherzogs an
^em wirtschaftlichen Fortschritte der Steiermark und seine 'den Alpen und
den Alpenvölkem gewidmete Thätigkeit.'^^ Allgemeineres über Tirol ent^
halten die Beiträge zur Kunde Tirols von L. v. Hohenbühel.^®) Über
das Statthaltereiarchiv zu Innsbruck, dessen Anlage. Benutzung und Personal,
sowie über die Abgabe von Archivalien nach Wien, Freiburg, Strafsburg
imd München handelt ein Aufsatz D. v. Schönherrs.^^) A. Lindner
behandelt die Aufhebung der Klöster der Servitinen in Innsbruck, Cölesti-
nerinnen zu Rottenburg bei Bozen, Dominikanerinnen zu Maria Steinach
bei Meran, Augustinerinnen zu St. Martin bei Schwatz, Dominikanerinnen zu
Mariathal, des Regelhauses zu Innsbruck und des kgl. Stiftes zu Hall in den
Jahren 1780/7.^^ Die übrigen Aufsätze sind mehr oder minder belanglos. ^'~^®)
4t8) F* Stieve, Briefe des Reichshofrates Dr. G. Eder zur Gesch. Rudolfs II. und
der Gegenreformation in Österreich unter der Enns: MIÖG. 6, S. 440/9. — 4S) P*
Scheichl, Aafttand der protestantischen Salzarbeiter und Bauern im Salzkammergute
1601/2. Linz, EbenhSch. YII, 104 S. — 44) R* Leiden fr o st, Zur Gesch. der Gegen-
reformation in Steiermark: Jb. f. d. G. d. Protestantismus in Österreich 6, 51. — 45) J* ▼•
Zahn, KriegsnSte in Frieden: Steir. GBl. 6, S. 28—87. — 46) P* Weixler,
Chronik des Stiftes S. Lambreeht: ib. S. 1—27, 66—79, 129—61. — 47) J* ▼• Zahn,
Zur Gesch. dee windischen Bauemaufruhres im Jahre 1578: ib. S. 177 — 82. — 48) 1^«»
Aas der Zeit der Verfassungsumkehr in Steiermark: ib. S. 80 — 112, 162 — 77, 198 — 229.
— 49) >^-i Briefe Erzherzog Johanns an den Grafen Franz von Saurau 1816 — 26: ib.
8. 37 — 56. — 50) L. ▼. Hohenbahel, Beitrüge zur Kunde Tirols. Innsbruck, Wagner.
IX, 254 S. — 61) D. y. SchSnherr, Die Archive in Tirol: MCC. 11, S. 44—58,
108/9. — 6S) A. Lindner, Die Aufhebung der Klöster in Deutsch-Tirol 1780/7. Ein
Bcitoag cur Gesch. Kaiser Josef II.: Z. d. Ferdinandeums 29, S. 145 — 291. — 5S) ^
Richter, Zum hundertjShrigen Gredlichtnis von Franz Kleimayms Jnvavia 1784 — 1884:
MitL d. G<ea. Salsb. Landeskde. 25, S. 1 — 18. — 54) J- W ichner, Beitrüge zu einer Gesch.
4eg Heihreaene etc. in Steiermark bis 1700: MHVSteierm. 88, S. 8—128. — 55) F. Just,
Em Beitrag rar Pestgeschichte (in Pnchberg) 1718: östr.JB. — 56) L. Fr 511, Aus der
FcstsaH: Ba d. V. f. Landeskde. Niederö8terr.8 NF. 19, S. 142/8. — 57) O- Wolf, Jttdisehe
9*
111,132 XVII. ÖBterreich-Üngarn. 1. J. Loserth: Österreich.
LokalgeBOfaiehte. Nieder- and Oberösterreich. — Zur Orts-
kande von Nieder- and Oberösterreich warde eine stattliche Reihe von
Schriften pabliziert.*^) Von gröfserem Werte sind indefs nar die Arbeiten
Kerschbaamers über die Stadt Krems,**'*«) Schalkes über Mödling,**-**)
Schnürers über Falkenberg and die Falkenberge,**) and M. A. Beckers
über Falkenstein und die Falkensteine,*'') die übrigens sehr anbedentende
Arbeit von Demjac über Schönbrnnft enthält nicht Lokal- sondern Eanst-
geschichte.**) Die übrigen Arbeiten **"®^) beansprachen keine besondere
Hervorhebung.
Salzburg. — Über die Stadt Salzburg yeröffentlichte F. Y. Zillner
eine gutgeschriebene Geschichte, der eine Ansicht der Stadt vom Jahre 1553
beigegeben ist.®*) Die sonstigen Arbeiten sind ohne Bedeutung.**-**)
Steiermark, Kärnten und Tirol. — Hervorzuheben sind nur die
Arbeit Hofrichters über Graz**) und der Aufsatz von F. M. Mayer**)
über das Eisenwesen zu Eisenerz im XVI. und XVH. Jh.*'"**)
Ärzte in der vorjosefinischen Zeit in Wien: ib. S. 491/5. — 58) J- Wastler, Nach-
richten über Gegenstände der bildenden Kunst in Steiermark: MHYSteierm. 8Sf S. 201/4.
— 59) J* y' Zahn, Neue Zusätze u. Nachträge zu Warslers Steirischem Kttnstlerlexikon :
ib. S. 150/6. — 60) F- II w of, Die Anfänge des deutschen Theaters in Graz: ib. S. 124 — 49.
— 61) W. Haas, Bibliographie zur Landeskunde von Niederösterreich im Jahre 1886:
BIL d. V. f. Landeskde. Niederosterr. NF. 19, S. 559 — 79. — 6S) A. Kerschbaumer ,
Gesch. der Stadt Krems. Krems, Lohner. XYI, 651 S. — 68) ^^-i ^^^ Herzogshof zu
Krems: Ell. d. V. f. Landeskde. Niederosterr. NF. 19, S. 260/6. — 64) K. Schalk, QueUan-
Beiträge zur Gesch. von Medling: ib. 8. 496 — 502. — 65) id., Das Landgericht Herr-
schaft Medling: ib. S. 3 — 78. — 66) F> Schnürer, Falkenberg und die Falkenberge:
ib. S. 348 — 419. — 67) M. A. Becker, Falkenstein und die Falkensteine in Niederoster-
reich: ib.: S. 420 — 60. — 68) ^' Demjac, Zur Gesch. von SchSnbrunn. Wien, Hdlder,
92 S. Rez.: BflÖG. 6, S. 661. — 69) P* J* v. Ferro, Aus Wien: Steir. GBU. 6, S. 289 — 46.
— 70) J- BlUmel, Gesch. der Entwickelung der Wiener Vorstädte. 7. — 14. Liel|f. Wien,
Vetter. — 71) L» Pro 11, Die Herrn von Sunnberg: Progr. OGOberhoUabrunn. Ober-
hollabrunn, VerL d. St. Gymn. — 73) A. Zitterhofer, Die Pfarre Klein-Engersdorf:
BIL d.y. f. Landeskde. NiederSsterrs. NF. 19,S.288— 847. — 78) I>ie Veste Pottenburg: ib.
8. 167 — 200. — 74) H. Mose, Beiträge zur Heimatakunde der BezirkshauptmansBchaft Neon-
kirchen. Pottachach, Selbstv. 28 S. — 75) Catalogus religiotorum ord. S. Benedict! in
monasterio Mellicus si viventium et ab anno MDCCC defundorum. Wien, Mayer. —
76) Kurzgefafste Gesch. des Stiftes u. Marktes Melk. Mit einer Abbildung. Wien, Mayer.
51 S. * — 77) L. Pro 11, Der Weingartenbesitz des Oberosterr. Prämonstratenaerstiftes
Schlägl in Niederosterreich: BU. d. V. f. Landeskde. Niederosterr. NF. 19, S. 461—90. —
78) J- Jäkel, Geschichtliches ttber die Gotteshäuser der Stadtpfarre Freistadt (in O.-Öst):
Progr. OGFreistodt. Freiatadt, Verl. d. Gymn. 82 S. — 79) O. Schmid, Übersichtliche
Gesch. des angehobenen Cistercienserstiftes Engelszell in OberSsterreich : StMBCO. 6,
S. 805—26. — 80) V. Riewel, Die Kirche zuSch5ndorf (inO.-öst.): MCC. 11, 8. 109--12.
— 81) A. Czerny, Die Stiftakirche von Garsten in Oberdsterr. : ib. S. 118—24. —
8S) F. V. Zillner', Gesch. der Stadt Salzburg. I.Buch. Salzburg. 1885. YHI, 456 S.
— 8S) F. Pirkmayer, Der Hechsenturm in Salzburg. Ein Beitrag zur Ortageaeh.:
ICtt. d. Ges. f. Salzb. Landeakde. 25, S. 14—20. — 84) v. Clanner und F. Pirkmayer,
Das Geschlecht der Clanner in Salzburg: ib. 25, S. 25—57. — 85) J* Hofrichter,
Graz vor 60 Jahren. Graz, Styria. 298 S. — 86) F> M. Mayer, Das fiisenweaen zu
Eisenerz in den Jahren 1570—1625: MHYSteierm. 38, S. 157—200. — 87) V. Leicht-
Lychdorff, Die kk. Burg in Grätz: MCC. 11, S. 62—84. — 88) U. Petschnig,
Ruine Deutschlandsberg u. Schlofs HoUenegg: ib. S. 99—102. — 89) A. J. Aust, Der
Markt Trofaiach im Kriegsjahre 1809: Obersteierm. Bll. No. 21. — 90) ^* Konsehegg,
Die Vorstände der Salzsudwerke in Auasee: MHYSteierm. 83, S. 205/8. — 91) A. Ostar-
meyer, Schulgrttndungen im poL Bezirke Hartberg: ib. S. 218/8. — 92) J- Richter,
Zur Geschichte der Wallfahrtskirehe bei Weiz: Ib. S. 209—12. — 9S) F- P ichler,
Zur Gesch. von St. Georgen am Längsee: Carinthia 75, S. 65—74, 81—110. — 94) J-
XVn. Österreieh-Ungarn. 2. L. Mangold: Ungarn. III,1S3
Abb der AUgem. D. Biograpliie sind die Artikel Erzkerzog Maximilian,
Kuftrst Yon Köln (der jüngste Sokn Maria Tkeresias) von Hü ff er,
Maximilian, Kaiser von Mexiko von Hoffinger, Maximilian, Hoi^h- nnd
Deatflchmeister von Zeilsberg, nnd die Artikel Mercy, Merveldt, Messen-
luuiser und Montecncnli zn nennen.**) Die Artikel in 51 n. 52 Bd. von
Wnizbachs Biogr. Lexikon bieten kanm etwas Bemerkenswertes. *'')
2.
Ludwig Mangold.
IJ n y a p n.
PoliüBOlie Oesohlohte. Von der Schlacht bei Mohdcs bis
zum Auftreten Bocskays. 1526 — 1604. — Der Wendepunkt zwischen
lA. und NZ. fällt in der ungarischen Geschichte mit der in ihren
Folgen so verhängnisvollen Schlacht von Mohics zusammen. Auf diese
folgenschwere Übergangszeit nimmt bezug die Urkk.sammlung Bai ans, ^)
ans welcher der lebhafte Anteil Papst Clemens YII. an den Geschicken
des Landes sich wiederspiegelt Seine Bemühungen, an den europäischen
Höfen ftlr Ungarn Hülfe aufzutreiben, blieben leider resultatlos. Der unter
Xo. 185 mitgeteilte Brief des Papstes schildert die Folgen der Schlacht von
Mohics sowohl für Ungarn, wie für Deutschland und die gesamte christliche
Welt. Clemens weifs sich nicht anders zu helfen, als dafs er eine allgemeine
Fürstenversammlung vorschlägt. — Die unter den gegnerischen Königen
(Ferdinand I. nnd Szapolyai) rapid fortschreitende Auflösung aller staat-
lichen Ordnung ermöglichte das Emporkommen und trotzige Behaupten des
im südlichen Ungarn zur Macht gelangten serbischen Oligarchen, des Zars
Iwan.*) — Franz Zay (1498 — 1570), der wiederholt bei Friedensverhand-
longen mit der Pforte (1555) thätig war, fand einen verläfslichen Biographen
in L. Thallöczy.^) — Ebenso der gewandte Martinuzzi, dessen von
der Parteien Hafs entstelltes Charakterbild S. Barab4s^) objektiv zu
schildern unternahm, welche Aufgabe er geschickt löste.
Eine weitere Beihe von Werken beschäftigt sich mit dem schier end-
losen Tflrkenkrieg*"**) während der Regierung Ferdinands I., Maxi-
Dietl, Chronik der Marktgemeinde MaIb, heraongeg. v. C. Stampfer. Heran , JandL 44 8.
(Ans 'der Bnrggrifler\) — 95) !>• Schönherr, Das Schlofs Velthurns : MCC. 11,
ä 34 — 44. — 9ft) Allgemeine Deutsche Biographie 21 und 22 Bd. Leipzig, Duncker &
Hnmblot. — 97) ^- ▼• Wurzbach, Biographisches Lexikon des Kaisertums Österreich,
51. n. 52. Tl. Wien, Hof- u. St.-Dnickerei. 388 8. H. 6.
1) Petras Bai an, Monumenta saeculi XYL historiam illustrantia. I. Clementis VII
epistolae per Sadoletom scriptae. Innsbruck, Wagner. 1885. 8®. XII, 489 8. M. 12.
Ks&:Sz<zadok(1886)2, a 196 ; IflÖG. (1885), H. 4; MHL. (1886), H. 1; CBl. (1885), No. 24;
DLZ. (1885), No. 10. — S) £. Szentkläray, Briefe zur Gesch. des 'Zars Iwan*:
TSrt^elmi T^ 8 (1885), 8. 504/9 u. 724—84. Budapest. — g) Lajos Thallöczy,
T*j Terenez (Franz Zay) 1505 — 70. (=; Histor. Charakterbilder.) Budapest, Mehner.
1^85. 8^. 171 S. M. 5,60. Mit 12 Beilagen (lUustr.). — 4) 8. Barabis, Frater
^orgj (Bruder Georg). (=r liagyar Helieon [Ungar. Helicon] 52. Heft 2. Abt) Prefsburg,
^pfeL 1885. S^. 28 S. M. 0,40. Rez: Szizadok (1886) 6, 8. 551. — 5) W. Dedk,
2v Gesch« der in türkische und tatarische Kriegsgefangenschaft geratenen Ungarn:
^ikadok 19(1885)9 8.579 — 90 u. 655 — 62. Budapest. — 5*^) Hohenauer, Die 8chlaoht
^^ 9okBz6 1588. (= Jb. des oberungarischen Museum- Vereins.) (1885.) Kaschau. Rez.t
fcfesdok (1885) 6, S. 586.
111,134 XVn. Österreich-Ungarn. 2. L. Mangold: Ungarn.
milians and Rudolfs. — Das Andenken Szondis, des Verteidigers Yon
Dr^gely erneuerte L. Pongrdcz.*) — G. Gömöry') schilderte auf Grund
des im kk. Eriegsarchiv befindlichen urkundlichen Materials die hundert-
faltige Not der Grenzgegenden und die Verheerungen der Türkenhorden,
welche auch in Friedenszeiten ihrer Raublust fröhnten. Gömöry weist u. a.
nach, dafs die Türken in der Zeit von 1575 bis 1585 (wo wenigstens offiziell
Friede herrschte, 188mal in das ungarische Gebiet einfielen und dafs' sie
blofs im Jahre 1575 76 Dörfer verbrannten und 3200 Menschen wegschleppten.
Ich bemerke hiezu, dafs das interessante Buch Franz Salamons: Ungarn
zur Zeit der Türkenherrschaft, welches über alle diese Verhältnisse ein-
gehende Aufschlüsse enthält, mittlerweile (\SS7) auch in deutscher Über-
setzung erschienen ist. — Albrecht Stauffer®) verdanken wir die erste
gründliche Biographie des in den Türkenkriegen Rudolfs oft genannten
kaiserlichen Feldmarschalls Rusworm, der zu den ebenso brauchbaren,
wie durch ihre Wildheit gefährlichen Naturen gehört, deren die Wende
des XVI. Jhs. nicht wenige aufweist. Seit dem Jahre 1594 stand
er in Ungarn beim Regiment des Markgrafen Karl von Burgau und
zeichnete sich bei der Belagerung Grans so aus, dafs ihm Kaiser Rudolf
eine goldene Kette verlieh. 1596 kam er aber mit dem Oberfeldherm Erz-
herzog Maximilian in Konflikt. Letzterer verliefs in der Schlacht bei Mezö-
Keresztes nach erfochtenem Sieg wider den Rat Rusworms seine geschützte
Stellung und wurde dann vom Sultan aufs Haupt geschlagen. Von da
datiert eine unversöhnliche Feindschaft zwischen beiden Männern. Rusworm
trat zugleich an die Spitze der deutschen Obersten gegenüber den im Heere
hohe Stellungen bekleidenden Italienern, welche der Erzherzog begünsEigte.
Der Kaiser beliefs indes Rusworm auf seinen Posten, der hierauf an der
Belagerung Ofens teil nahm, sich aber mit dem neuen Feldmarschall Adolf
von Schwarzenberg derart überwarf, dafs er ihn zum Duell forderte. Er
wurde dann in Gran verhaftet, entfloh aus Ungarisch- Altenburg dem Spruch
des Kriegsgerichts, bekam indes nach dem Tode Schwarzenbergs vor Raab
durch Rudolfs Vorliebe sein Kommando abermals zurück und erstürmte
Stuhlweifsenburg. Inzwischen hatten aber mit den Italienern Basta und
Gonzaga neue Reibereien begonnen, welche auch auf die Operationen nach-
teilige Folgen ausübten. Als Rusworm nach der Einnahme von' Pest
fruchtlos Ofen zu erobern bemüht war, fiel er bei Rudolf in Ungnade.
Noch einmal gelang es ihm durch Bestechung des kaiserlichen Dieners
Lang ein Kommando (in Raab) zu erhalten, ja er wurde beauftragt, nach-
zuforschen, ob nicht Belgioiso und Basta durch ihre schamlosen Plünderungen
den Aufstand in Ober-Ungarn verursacht hätten. Die Sache wurde aber
vertuscht und er verblieb in Ungnade. Rusworms spätere Schicksale ge-
hören nicht mehr in den Rahmen der ungarischen Geschichte. — Zur Ge-
schichte der Türkenkriege und insbesondere jene der Eroberung der
^himmelhohen' Festung Jaurinum (Raab) hat aus arabischen Quellen
6) Lajos Pongricz, Szoodi Album. Gelegenheitsschrift anläfslich der EnthttUung
der Szondi-KapeUe. Ipolysdg, Selbstverlag. 1885. 4^. 72 8. M. 2. Mit nioatrationen.
— 7) 6* Gömöry, Türkennot und das Grenzwesen in Ungarn und Kroatien 1672 — 82.
(= Mitt. des kk. Kriegsarch.) (1885), Heft 2 u. 8. Wien. 1885. — 8) A. Stauffer,
Hermann Christoph Graf von Rusworm, kaiserl. FeldmarschaU in den TttrkenkKmpfen
unter Rudolf 11. München, Ackermann. 1884. S^. VII, 248 8. M. 4. Rez.: MHL.
(1886) 8, S, 258; HZ. (1886) 55. B., S. 98; CBl. (1885), No. 18.
XVn. Ötterreieh-Ungarn. 2. L. Mangold: UngArn. 111,135
Wftstenfeld^ einen Beitrag geliefert. — Kleinere Beiträge siehe unten.
Idi bemerke schliefslich, dafs im Jahre 1606 das angarische Staatsgebiet
3970 QMyr. betrug; davon besafs der ungarische König 703 QMyr.,
der Fürst von Siebenbürgen 1196 und der Sultan 1609 G^3^' .(Nach
einer Berechnung Alex. Märkis.) Von dem wichtigen Werke: Geschichte
der Jazygen und Kumanen von Stefan Gyärfäs^^) liegt der Schlufs
des 3. Bandes und der 4. Band vor. Selber behandelt die Schicksale des
tapfem Volkes von 1542 bis 1686 und entrollt ein farbenreiches Bild aus
der Epoche der Türkenherrscbaft, welche für diese Gegenden seit 1594 als
dauernd angesehen werden kann.
Unter den auf die gleichzeitige siebenbttrgische , Geschichte
bezugnehmenden Werken beschäftigen sich die Bücher von A. Török ^^)
nnd SzÄdeczky^^) mit der Regierung Stefan Bäthorys der dann 1576
lam König von Polen erwählt wurde und als solcher mit dem Zar Iwan
Wassiljewitsch in einen sich immer mehr persönlich zuspitzenden Konflikt
geriet. Der Zar lehnte die Herausforderung Bäthorys zum Duell ab nnd
schlofs unter Vermittlung des Jesuiten Possevins 1582 Frieden mit Bdthory,
dem er Livland überlassen mufste.^*'^*) — Das wichtigste Werk der auf
die folgenden Jahre bezugnehmenden Bücher ^^~^'') ist der IX. Band der
ungarischen Reichstags-Akten, ^^) welches die Geschichte und gesetzgeberische
Thätigkeit der Jahre 1598 bis 1^1 enthält. Den Band redigierte im Bunde
mit Wilh. Fraknöi, dem Herausgeber der früheren Bände, Arpäd
Karolyi, dessen Feder der vorliegende Band sein lebhaftes Kolorit ver-
dankt. Wir erhalten eine bis in die kleinsten Details eingehende Schilderung
Ton vier Reichstagen, welche sämtlich in Prefsburg abgehalten wurden, im
Anhang aber die Geschichte von 12 kroatisch-slavonischen Teillandtagen
(1588 — 1601). Da ein eingehender Bericht über diese wichtige Publikation
ins des Ref. Feder auch in deutscher Sprache erschienen ist, genügt
es darauf hinzuweisen. — Als Kuriosum will ich aber auch hier hervor-
heben, dafs die Wiener Regierung, resp. die Prefsburger Statthalterei an
die Führer der Opposition das väterliche Ersuchen richteten, auf den Reichs-
tagen nicht zu erscheinen; dafs Stefan Til^sh&cj auf ebenso gesetzwidrige
9) Wtt8tenfeld, Jemen im 11. (= 17.) Jh. Die Kriege der TttrlLen, die arabischen
Iwme und die Gelehrten. G5ttingen, Dieterich. 1885. 8^ 127 S. M. 5. Rez.: CBl.
(1685), No. 48. — 10) iBtvin Gyirfis, A jAszkiinok tört^nete, (Gesch. der Jazygen
Bad Kumanen). Sehlafs des 8. Bds. n. 4 Bd. Budapest, Selbstverlag (Pfeiffer). 8^.
3. Bd., S. 521 — 795, 4. Bd. 486 a BC. 9. Bez.: Szizadolc (1886) 3, S. 260. —
11) Arjp£d Tor 5k, Das Kiteste Bildnis Ste&n Bdthorys und des ungar. K5nigs Lndwig
dis Zweiten im Berliner Musenm. Nach seiner im Berlüier nngar. Verein gehaltenen Yor-
lesuig. Prefsborg, Nachfolger Heckenasts. 1885. 8^. 12 S. M. 0,40. — 1^) Lajos
Sz^deczky, B^thory Istvin (Stefan Bdthory). (= 'Magyar Helicon'.) Abt. II, 42 H.,
1. No.) PreAbnrg, SUmpfel. 1885. 8«. 82 S. M. 0,60. — IS) id., Der polnische
KAnig Stefiui Brf^thory nnd der Moskowiter-Zar Iwan Wassiljewitsch 1581: Ungar. R. 5
(1885), S. 861/9. Budapest. — 14) id., Die Intervention des Papstes zwischen Stefan
Bithory nnd Zur Iwan dem Schrecklichen: Szizadok 19 (1885), S. 289 — 819. Budapest.
— 15 X id., Korrespondenz Nikolaus Pilfl^s mit den Tttrken und Tataren 1599:
TSrt^elmi Ttfr 7 (1885), S. 566—74. Budapest. — < 16) X S. Barabis, Zur Gtoseh.
d« AngrilTea Georg Homonnais im J. 1616: Tort^nelmi Tir 8 (1885), 8. 804/8. Budapest.
— 17 X Briefe von siebenbttrgischen Fttrsten 1619 — 27: ib. 808 — 12. Budapest. —
18) Wilh. Fraknöi und Arpid Kirolyi, Monumenta Comitialia regni Hungariae.
Migyar oTBxif^yVil^i Eml^ek. Bd. 9. 1598—1601. Budapest, Akademie. 1885. 8®.
619 a M. 6. Rez.: HZ. (1888) 59, S. 149.
ni,196 XVU. östemich-UDgarn. 2. L. Mangold: Ungirn.
wie brutale Weise gemafsregelt wurde; dafs die Hofkammer erklärte, sie
hoffe ans einem oder zwei ähnlicher Strafprozesse mehr Profit heraus-
zuschlagen, als das ganze jährliche Steuererträgnis betrage Und daüs endlich
König Rudolf die gefafsten Beschlüsse willkürlich umänderte oder gar nicht
sanktionierte.
Von 1604 bis 1711. — Die Zeiten Ferdinands IL und des gröfsten
siebenbürgischen Fürsten, Bethlen Gabors, waren auch im laufenden
Berichtsjahr Gegenstand eingehender Studien,^*'^®) unter welchen ein auch
in deutscher Übersetzung erschienenes Charakterbild Bethlens von Alex.
Szilägyi hervorragt, der seine vieUährigen Untersuchungen über die
Regierungszeit dieses Fürsten in populärer Form zusammenfa&te.^^'*') —
Den auf ungarischen Boden hinüberspielenden Feldzug Wallensteins gegen
Mannsfeld und die Konferenzen von Brück schilderte Zwiedinek-Süden-
horst.**) — Über den gelehrten Vorkämpfer der Gegenreformation^
Kardinal-Primas P4zm4ny liegen zwei kleinere Arbeiten vor.**'**) —
Auf die Geschichte der Regentschaft der Witwe Bethlens, Katharine von
Brandenburg nehmen die Arbeiten von Krones*^) und Gergely*^) bezng.
In die Zeit der Regierung Ferdinands III. und Georg Rdkdczys I.
fallen mehrere kleinere Abhandlungen. *•'*•) — Kom4romy®^) erzählt
die Verschwörung der Brüder Mikes, welche sich 1638 gegen Georg Räköczy L
verschworen und entflohen dann an den Hof des Woiwoden Lupul nach der
Moldau. — Kol. Demkö^^) publiziert das Tagebuch des Kristof Teuffei,
der am 1637/8ger Reichstag von Prefsburg die Stadt Leutschau
vertrat und viele bisher unbekannte Details über diesen Reichstag zur
Kenntnis bringt. — Über denselben Reichstag hielt Mich. Zsilinszky'*)
einen Vortrag bis zu dem Moment, wo der König die Zulassung der Prote-
stanten-Gravamina von der Verhandlung ausschlofs. — B^la Majidth gab
19) X AI. SziUgyi, Korrespondeoz und Erlässe Bethlen Gabors: Tört^nelmi Tii 7
(1886), B. 209—57, 481—81, 628—74. — IM) X id.. Ein dentseher Brief Bethlen
Gtfbors (an die Stadt Leutschan) 1620 : KBl. d. Y. f. siebenbttrg. Laodeikde. 8 (1885), 8. 125.
Hennannstadt. Der einzige in deutscher Sprache bis jetzt gefundene. — 21) i d. , Bethlen
CMEbor (Gabriel Bethlen). (= Magyar Helicon Abt. II, 2, (1885), Heft 46.) Prefsburg,
Stampfel. 1885. 8^ 28 S. M. 0,40. — 23) id., Fürst Gabriel Bethlen: Ungar. R. 5
(1SS5), S. 876 — 86, 520—38. Budapest. — 2S) Zwiedinek-Sttdenhorst, Wallensteins
Feldzug gegen Mansfeld im J. 1627 und die Brucker Konferenzen: MIÖ6. 6 (1885), S. 287.
Wien. Rez.: Sz^iaadok (1886) 2, 8. 195. — 24) Ad. Breznay, Aneedotorum Petri cardinahs
Fiamkay specimina duo. Budapest, Aigner. 1885. 8®. 58 8. — 25) Josef Köhalmi,
(Klimmstein), Pdzminy P^ter (Petrus Pdzminy) (= Ungar. Helicon Heft 41.) Prefsburg,
Stampfel. 1885. 8^ 24 S. M. 0,40. Rez.: SzAzadok (1885) 4, S. 876. — 26) Fr.
Krones, Katharine von Brandenburg-Preufsen, als Fürstin von Siebenbürgen: ZAUgG»
(1884), No. 5, Stuttgart, Cotta. — 27) S. Gergely, Die Allianz zwischen Katharina
▼on Brandenburg und Ste£ui Bethlen mit der Pforte: Tort^elmi T^ 7 (1885), 8. 97—117.
Budapest. — 28) A. Velics, Turdca aus dem Eisenstl&dter Archiv: TSrtteehni T<r 7
(1885), S. 574 — 88. Budapest, (gehören zur Greseh. der Friedensverhandlungen und Kriegi-
rUstungen von Seite des Palatins Nicolaus Eszterh^y. — 29) 8. Gergely, Zur Cresoh.
des Jahres 1636: ib. S. 588—600, 784—49. Budapest. EnthKlt Briefe vom Palatin
Kieolaus Eszterhdzy, Peter Bethlen, (^org R^öczy I. und vom Sultan Murad (an die Stände
von Siebenbürgen gerichtet). — SO) A. Komiromy, Zum FideHtlUsprozefs der Brüder
Mikes: ib. S. 750 — 60. Budapest — gl) K. Demkö, Zur Gesch. des Prefsburger Reichs-
tages von 1687/8: Sztfcadok 19 (1885), S. 228—41, 840/5, 469—81. Budapest. —
S2) Mihily Zsilinszky, Az 1687/8 iki pozsonyi orsziggyttl^s tört^net^hez (Zur Gesch.
des Prefsburger Raiehstages vom J. 1687/8). (= Histor. Abhndlgen. d. Ungar. Akademie 12
(1885),H. 8.) Budapest, Akademie. 1885. 8^ 518. M.0,60. Rez.: Ungar.R. (1885), S. 298.
XVn. Oftterreich-Ungmrn. 2. L. Mangold: Ungani. 111,137
aowobl die Geschichte®*) als die sämtlichen Urkk.®^) des Szönyer Frieden8<^
addnsses heraas (1642). — Miknlik®^) wies nach, daTs die Bevölkernng^
dw Stadt Rosenan sich der Erhebung Georg Räköczy's I. (1644) freiwillig
anflchlossen und für denselben grofse Opfer brachten. — Alex. Szilägyi®^)
gab das Diplomatariom des Linzer Friedens heraos und führte zugleich den
Beweis, daTs die Ratifikation des Friedensschlusses erst am 15. Dezember 1645
stattfand. — Die innere Geschichte Siebenbürgens unter Georg R4köczy I.
betreffen die Beiträge von Alex. Szilägyi®'') und Ludwig Szädeczky.*®)
Es folgt die lange und folgenschwere Regierung Leopolds 1. 'Die
Sehlacht von St. Gotthard' (1664) betitelt sich eine unbedeutende Arbeit.®^
Wichtiger ist Ch^ruels Beitrag^^) über die Allianz zwischen den ungarischen
adeligen Unzufriedenen und Ludwig XIY. — Maria Sz6chy, die vielbesungene
'Vcams von Muräny', Gemahlin des Palatins Wessel^nyi, die später zur Yer-
itterin der Opposition wurde, erhielt in Ign. Acsädy^^) einen nenen^
ood, wie hinzugefügt werden mufs, verläfslichen Biographen. — Der von
Iwan Nagy^') edierte Briefwechsel der Grafen Andrässy gehört zur Ge-
sddchte der Zeiten Thökölyis und Franz R4köczys. — Emr. Thökölyis
Geschick schilderte Alex. M4rki^^) in populärer Form. — Die Lage
Ungarns um das Jahr 1680 betitelt sich eine Preisarbeit aus der Feder
Ign. Acsddys.^^) — Nachrichten über das Kriegstheater in Ungarn und
oster Wiens Mauern (1683) enthält das von Thaly^^) edierte Tagebuch
Sämbokr^tys — Ein wichtiges Ereignis der Befreiungskämpfe, die Schlacht
bei Zenta erzählt Jul. Dudäs,^^) der sich insbesonders mit den Lokal-
verhältmssen vertraut zeigt. — Das oben (No. 10) erwähnte Werk von
Gy4rfäs ist auch für die Zeit der Befreiungskämpfe von Wichtigkeit. —
Zur Geschichte Franz Räköczys II. gehören folgende Arbeiten:
eine im populären Stil gehaltene Lebensskizze, die letzte Arbeit des in
jaogen Jahren verstorbenen Historikers Josef Szalay.*^ — Femer: Heigels
SS) B^U MajUth, Az 1642 ^vi szönyi Wkeköt^s tdrt^nete. (= *HiBt. Abhindlungen
dar Ungar. Akademie' 12 (1885), No. 5.) Budapest, Akademie. 1885. 8^ 122 S. M. 1,40.
— S4) id. , A szonyi b^e okminytära. (Diplomatarium des Szonyer Friedens.) Budapest,
Akademie. 1885. 8®. 401 S. M. 5. — S5) J« Miknlik, Analecten zur Gesch. des
Aofttaade« von 1644/5: Tort^nelmi T^ 7 (1885), S. 1—82. Budapest. — S6) Sdbdor
SziUgy i , A linczi biSke okirattte (Diplomatarium des Linzer FHedens). Budapest, Akademie.
1885. 8^. 669 S. M. 8. — S7) id., Beitrr. zur Gesch. Georg Rikdczys des Ersten:
TSrt^elmi Tix 7 (1885), S. 32—74. Budapest. — S8) L. Szideczky, Briefe von
Franz lUköezy I., David Bözsnyai und Franz lUdei 1657—70: ib. S. 812/4. Budapest.
~ S9) Hanns v. d. Sann, Die Schlacht von St. Gotthard 1664. Prag, Tempsky.
1885. 8^. 83 S. M. 0,90. Jugendschrift. — 40) Ch^ruel, La ligue on alliance de
Rhin. DoenmentB dans la guerre de Hongrie 1664: CR. des seinces et travaux du Academie
dss seianeea murales et politiques. Nonvelle s^rie (1885, J&nner-Heft). Paris. — 41) Ignaz
Aesädy, Sztfchy Hiria 1610— 79. (= 'Historische Charakterbilder* I. Jahrg.) Budapest,
Fmklin. 1885. 8^ 268 8. M. 6,80. Mit Abbildungen. — 4S) Iv4n Nagy, Brief-
wsehsel der Grafen AndriUsy 1670—1712: Tört^nelmi Tir 7 (1885), S. 144—53.
Badapeat. — 4S) SindorHärki, Thökölyi Imre (Emrich Thökölyi). (= Magyar HeUcon
AbL n, Bd. 2, H. 55.) Prefsburg, StampfeL 1885. 8^. 24 S. M. 0,40. Bez.: Szisadok
(1883) 1, S. 95. — 44) Ignaz Acsidy, Die innere Lege Ungama um das Jahr 1680:
Sstfadok 19 (1885), Heft 7/8. Budapest. — 45) K- Thaly, Das Diarium SAmbokr^tys^
Tdrt^almi T^ 7 (1885), S. 371—97. Budapest. — 44() Gyula Dudis, A zentai
caata (Die Schlacht bei Zenta). Bruchstück aus der Monographie der Stadt Zenta. Zenta,
Sdiwarca. 1885. 8®. VIII, 79 S. M. 1,40. — 47) J. Szalay, II Riköczy Ferencz^
(Gesch. Franz II. Biköczy's). (= 'Magyar Helicon' Abt. II, H. 4.) Prefsburg, StampfeL
1885. 8<^. 30 S. M. 0,40.
ni 138 XYn. Österreich-Ungarn. 2. L. Mangold: Ungarn.
Abhandlnng,^^) der es antemahm, die Verbindungen Rdköczys mit dem
bayrischen Eurfarsten Max Emanuel zu schildern. Als Ausgangspunkt
dienten die von Fiedler aufgefundenen Papiere der beiden geheimen
Agenten Räköczys, des Ladislaus Kök^nyesdi von Yet6s und des Johann
Michael Element. Dem Eurfürsten wurden seitens Räköczy wiederholt die
ungarische Erone dargeboten. — Eol. Thaly,**) der die sehr grofse
Räköczy-Litteratur insgesamt des hds. Materials wie kein Zweiter beherrscht,
hat eine Reihe Abhandlungen und Studien gesammelt herausgegeben.
Darunter findet sich ein Aufsatz Aber den Hof Rdkoczys, der in den Tagen
des Glückes an Pracht und Eunstliebe hinter keinem anderen Regenten
zurückstand. Nicht nur der Adel, sondern auch die ungarische Bürger-
klasse bot freiwillig so viel Geldopfer und die umsichtige Ausbeutung der
Bergwerke bot so viel Schätze, dafs Räköczy von 1703 bis 1706 keinerlei
Eriegssteuer auszuschreiben brauchte. Es folgt das Eapitel: ^Die Feld-
herren Räköczys' und: 'Graf Simon Forgäch'. Letzterer verdient sowohl
auf dem Schlachtfeld wie als Eriegsschriftsteller volles Lob. Forgäch blieb
Räkoczy treu und begleitete ihn auch noch ins Exil. — Ladisl. Rethy^®)
besuchte bei seinem Ausflug nach Eonstantinopel das sogenannte Grab
Räköczy's auf dem protestantischen Friedhof daselbst. In diesem Grabe
ruht wahrscheinlich ein französischer Adeliger und Anhänger R&köczys.
Dieser selbst ruht samt Helene Zrlnyi bei den Lazaristen in Galata. —
Eol. Thaly,*^) dem wir auch die richtig gestellte Stammtafel der letzten
Räköczy verdanken, war bestrebt, die Schicksale des letzten dieses Ge-
schlechtes Georg Räkoczys aufzuhellen. Dieser führte am französischen
Hof auch die Namen Graf Terislaw, Comte de Eelislan, Marchese de Santa
Elisabetha und Comte de Giunchi. Die Memoiren des Herzogs von Luynes
bieten einige spärliche Daten über sein Leben, doch scheint der Exilierte
dem Yf. nicht sehr imponiert zu haben. Georg starb 1756 bei Paris und
wurde in La Chapelle St. D^nis begraben. Thaly weist als Zeit seines
Todes den 22./23. Juni nach.
Von 1711 bis 1825. — Das Protokoll des siebenbürgischen Landtags
vom Jahre 1717 war bisher ungedruckt. L. Szädeczky**) gab es nun-
mehr heraus und führte auch den Beweis, dafs der Vf. desselben Ladislaus
Haller gewesen sei (t 1719). — Eine Geschichte der unter dem Namen
Pragmatica Sanctio bekannten Verträge und Beschlüsse gab Ant. Talap-
kovics**) heraus. — Mehr Beachtung verdient die Geschichte Österreichs
unter Maria Theresia, Josef IL und Leopoldll. aus der Feder G. Wolfs,
48) K. Heigel, Die Beziehungen des Kurfürsten Max Emanuel von Bayern zu
Franz Räktfczy 1708 — 15. (= Sitzungsberichte der bairischen Akademie (18S6), Heft 1.)
Mttnchen. — 49) Kilmin Thaly, Irodalom-^s mivelts^g-tört^neti tanulm^nyok a Rttöesy-
korböl (Litteraturhistor. und kulturhi6tor. Studien aus der Riköczy-Zeit). Budapest, Akademie.
1885. 80. Vm, 412 S. H. 7. Rez. : Sz&zadok (1885) 2, S. 165. — 50) L. R^thy,
Das angebliche Grab Franz BäUcöczys im protestantischen Friedhof von Konstantinopel:
Turul 8 (1885), S. 189—98. Budapest. — 51) K. Thaly, Über den Tod des letzten
Rttöczy: ib. S. 187/8. Budapest. Die auf die letzten R4k6czy bezug nehmenden Anf-
sfttze Thalys hat Wertner im Berliner 'Herold' (1887) in deutscher Übersetzung heraus-
S^g' — 53) L> Szideczky, Protokoll des siebenbürgischen Reichstages vom J. 1717:
Hazänk 4 (1885), S. 441—58. Budapest, Aigner. — 5S) Antal Talapkoyies, A Prag-
matica Sanctio (Die Pragmatische Sanction). (= Programmabhdg. der Grofswardeiner Real-
schule.) Grors wardein, Hügel. 1884.
XVn. Österreich-Ungarn. 2. L. Mangold: Ungarn. Jü 199
nach dessen Ableben fortgeftlhrt von Zwiedinek-Sfldenhorst.^^) Dieses
im Bericbtsjahr komplett gewordene Werk schildert im 4 Bflchem die drei ge-
nannten Regierungen. Auf Ungarn beziehen sich: Buch 1, Kapitel 5,
femer Bncb II, Kapitel 2 (Schulreformen) und 5 (Knlturrerh<nisse). —
Bnch III, Kapitel 3 Kirchliche Reformen. Kapitel 4. Staatliche Reformen
nnd Kapitel 5 Ungarische Verhältnisse. Vom 4. Buch endlich das Kapitel
über den Reichstag von 1790/1. — Das Andenken des Grafen Christof
Niczky, der unter Maria Theresia eine einflufsreiche Stelle in der ungarischen
Hofkanzlei bekleidete und sich um Ungarn besonders durch die Reinkorpo-
rierung des Banats Verdienste erwarb, erneuerte Eugen Szentkläray.^^)
Über die Geschichte Josefs IL liegen mehrere Werke vor. Österreichs
Politik und Kriege von 1763 — 90, an denen Josef Teil hatte, schildert eine
Ton Nosinich und W i e n e r^^) gemeinsam verfafste Arbeit des kk. Kriegs-
archivs. — Von Marczalis Gesch. Ungars im Zeitalter Josefs*') erschien der
erste Band in 2. Auflage. — Ebenso von Zieglauers: Tolitischen Reformbewe-
gnngen in Siebenbürgen zur Zeit Josefs II. und Leopolds U.*^) Ober die Wal
lachen-Empörung unter Hora schrieben Alex. Szilägyi, Marczali, Abafi
und Paul H un v a 1 f y. Szilägyi**) publiziert ein vielleicht vom Dichter Joh. Gyön-
grösi herrfllirendes Gedicht über diese Empörung, Marczali^^) ein Kapitel aus
dem seither erschienenen 3. Bande seiner Monographie, Abafi ^^) publizierte
einen Bericht eines Augenzeugen der Empörung; — Hnnvalfy^^) polemisierte
mit Xic. Densusian, der in seinem (rumänischen) Werke Hora als Märtyrer
gefeiert hatte. Zum Türkenkrieg und insbesonders zur Belagerung von
Belgrad lieferten zwei neue Biographieen Beiträge. Der englische Kriegsge-
schichtschreiber M alleson**) schrieb eine Biographie Londons, Wrets chko**)
eine Lebenskizze des Oberstleutnants Freih. von Vega. —
Zur Geschichte Leopolds 11. liegt nur eine kleine Arbeitvon Szäd eczky^^)
vor, welche auf die allzusehr loyal gesinnten ^Auliker' des Reichstages von
1790 bezugnehmende Spottverse enthält.
Auf die lange Regierung Franz I. übergehend, erwähne ich zunächst
den Aufsatz Krones,**) in welchem er unter anderem nachweist, wie
54) Ad. Wolf und Zwiedinek-Sttdenhorst, Geech. Österreichs unter Maria
Theresia, Josef II. und Leopold IL (-:= Oneken: Gesch. in Einzelndarstellnngen.) Berlin,
Grote. 18S4/5. 8®. 482 S. Rez.: DLZ. (1885), No. 38. — 55) Jeno SzentkUray.
Qt6f Niczkj Kristöf (Gf. Christof Niczky). (= «Magyar Helicon' Abt. II, Bd. 2 (1885),
H. 10.) Prersburg, StompfeL 1885. 80. 32 S. M. 0,40. Rez.: Sz^lzadok (1886)9, S. 887.
— 56) J- Nosinich nnd L. Wiener, Kaiser Josef IL als Staatsmann und Feldherr.
Öet^^rreichs Politik und Kriege in den Jahren 1768 — 90. Verfarst im kk. Kriegsarehiv.
Wien, SeideL 1885. gr. 8®. 866 S. M. 6. — 57) Henrik Marczali, Magyarorsz^
t&rt^nete II. Jözsef koriban. Bd. L 2. Aufl. Budapest, Pfeifer. 1885. 8^ Y, 442 S.
IL 7. — 58) P- Zieglauer, Die politische Reformbewegung in Siebenbürgen zur Zeit
Josef n und Leopold IL (Neue Ausgabe). Wien, Graeser. 1885. S^. XVIII, 599 S.
M. 12. — 59) St. SziUgyi, Ein Beitrag zur Bora-Revolution: Hazänk 4 (1885),
S. 424—41. Budapest, Aigner. — 60) H. Marczali, Der Aufstand des Hora in Sieben-
bftrgen: Ungar. B. 5 (1885), S. 84—45 u. 121—82. Budapest. — 61) L* Abafi, Zur
Geieh. der Hora-Empörung: Hazink 2 (1885), S. 148—58. — 62) P- Hunvalfy, Wie
die Rumänen Gesch. machen: Ungar. B. 5 (1885), S. 241 — 59. Budapest. Ist gegen
Dentusian: «Revolntiunea lui Hora in Transilvania si Ungaria* (Bukarest 1884) gerichtet.
— 68) Malleson, A sketch of the military life of General Freiherr von London.
London. 1884. — 64) Wretschko, Das Leben des Oberstlieutnants Freiherr von Vega.
{^ Progr. des Brünner Staatsgymnasiums.) Brttnn. 1885. — 65) L. Szideczky,
Spottverse aaf schlechte Patrioten (1790): Hazink 2 (1885), Q, 896/8. Budapest, Aigner.
— 16) Fr. Krones, Dahnatien und Ungarn 1797—1801. Neue Freie Pr. (1885), Dez. 15
«. 16. Wian.
m 140 Xyn. österrelcli-UDgEni. 2. L. Mangold: Ungarn.
Minister Thugnt die inopportunen Wünsche der Dalmatiner nach Vereini-
gung mit Ungarn zerstreute. — Der Archivar Jul. Balogh*') schilderte
die französische Okkupation des Eisenburger Komitates im Jahre 1809 und
die Geschichte der adeligen Insurrektion. (Vgl. darüber auch die unlängst
erschienenen Memoiren des Herzogs Broglie , der die französische Inva-
sionsarmee als Ziyilkommissär begleitete.) — Über die Hinrichtung des
Abtes MartinoYics auf der Ofner Generalwiese (1796J liegt ein neuer Bericht
eines Augenzeugen vor.*®) — Silingardi**) veröffentlichte die Prokla-
mation der neapolitanischen Aufständischen an die in österreichischen
Regimentern dienenden Ungarn, welche aufgefordert wurden, nicht gegen
ihre ^natürlichen Verbündeten* zu kämpfen und selbe nicht dem Tyrannen
Ferdinand aufs neue zu unterjochen helfen.
1826bis 1848 (Reform-Epoche). — Ober diese wichtige Periode besitzen
wir von gröfseren Werken nur jenes von Michael Horväth.'*^) Dieses liegt
nunmehr in 3. Auflage vor, leider ohne dafs jemand die verbessernde Hand
an das Werk gelegt hätte. — Über die innere Geschichte des Prefsburger
Reichstages vom Jahre 1830 war man bisher auf die Bücher von Bartha und
Orosz angewiesen. Um so erfreulicher ist das Tagebuch des gelehrten
Benediktiners Isidor Guzmics zu begrüfsen, welches Klaus Vaszary^^)
(gegenwärtig Erzabt des Ordens) herausgab. Guzmics war längere Zeit am
Reichstag anwesend, notierte fleifsig die Reden und bietet auch über bisher
unbekannte Thatsachen Neues. — Die legislatorische und juristische Seite
der Reformbewegung jener Jahre schilderte der greise Jurist Tarnay;")
die im geheimen wirkende Thätigkeit der Wiener Polizei, insbesonders zur Zeit
Sedlnitzkys würdigte Jakob.'*) Die Biographieen mehrerer hervorragenderen
Führer der Reformepoche siehe unten (Biographie No. 140/4).
1848 bis 1849. — Der Freiheitskampf hat auch im laufenden Berichts-
jahr seine unverwüstliche Anziehungskraft ausgeübt. Unter der grofsen
Anzahl der einschlägigen Arbeiten'*'®*) verdient namentlich hervorgehoben zu
67) Gynla Balogh, Az 1809 ^vi inBorrectio ^b franczia megazäUlie Vaamegy^ben.
Stemamanger, Bertalanfy. 8®. 129 S. M. 2. Rez. : Szizadok (1885) 7, S. 628. —
CS) S^ VAU, Bericht eines Augenzeugen über die Hinrichtung des Abtes MartinovicB:
Haz^k 2 (1885), S. 880/5. Budapest, Aigner. — 69) 0. Silingardi, II proclama
degliltaliani agli Ungheresi neU' anno 1821: RStorltal. 1 (1884), S. 576. Rez.: Szizadok
(1886), S. 197. — 70) MihiUy Horväth, 25 ^v Magyaronz^ tört^net^böl (25 Jahre aus
der Gesch. Ungarns) 1828 — 48. 3. verbesB. Aufl. Heft 1. Budapest, Rith. 1885. 8^
96 S. M. 1. — 71) Klaus Vaszary, Adatok az 1880 orsz^gjttl^s tort^net^ez (Beitrr.
zur Gesch. des 1830ger Reichstags). Raab. 1885. Rez.: Szäzadok (1885), 10, S. 758
und (1886) 5, S. 444. — 7^) JinoB Tarnay, 22 lev^l 1842 t<$l 1854 ig terjedS idöszakböl
(22 Briefe ttber die Gesch. des Zeitraumes 1842 — 54. (= ^Publikationen des Ungar.
Jnristenvereins.' Heft 20.) Budapest, Selbstverlag. 8^ 46 S. IL 1. — 7S) AI. Jakab,
Die Wirksamkeit der österreichischen Greheimpolizei in Ungarn: Haz^nk 2 (1885), S. 28 — 48.
Budapest, Aigner. — 74) X G. Virady, Das Komitat Mirmaros im J. 1848: Haztfnk 2
(1885), S. 178—86. Budapest, Aigner. -^ 75) X J. Thim, Die Stadt Zombor im J.
1848/9: ib. S. 292 — 303. Budapest, Aigner. — 76) X id.. Das Plateau von Zombor im
J. 1849: ib. B. 375—80. Budapest, Aigner. — 77) X Nik. Puky, Meine Thfttigkeit
in Komom als ungarischer Regierungskommissär : ib. S. 168 — 72. Budapest, Aigner. —
78) X Klara Lövei, Die Fahnenweihe der «Rftöczy'-Elitetruppe 1848: ib. S. 808/7.
Budapest, Aigner. — 79) X Sam. Kerekes, Bem-Album. Marosv^sdb-hely. 1885. 8^.
Vin, 360 S. If. 5. — 86) X Zur Korrespondenz Sebö 'Vukovics' 1849: Hazäbk 2,
(1885) S. 388 — 45. Budapest, Aigner. Vukovics war Finanzminister unter Kosailth. —
81) X Morton Hegy es i , Bihar virmegye 1848/9 ben (Das Comitat Bihar im J. 1848/9). Mit
dam Portrait £d. Beöthys. Grofswardein, Berger. 1885. 8®. M. 5. Rez.: SB£zadok(18B5) 7,
XVII. Österreich-Ungarn. 2. L. Mangold: Ungarn. JJJ |4]^
werden das Werk Stefan Görgeys,®*^) (Bruder des Generals), zn dessen
Rechtfertigang er die vorliegende Verteidigungsschrift herausgab. Der
General ist noch immer in den Augen Vieler der einzige Sündenbock und
Yerr&ter von 1849. Das Buch hat dem General jedenfalls mehr Freunde
erworben, als es die Memoiren des Letzteren imstande waren. Es
schildert zunächst die Übernahme des Kommandos durch Görgey, und den
Röckzug der Donauarmee nach Pest, wobei die Disziplinlosigkeit der Truppen
betont wird; hierauf folgt die vielbesprochene Waitzer Proklamation, der
BQckzug nach den Bergstädten und endlich die folgenschwere Schlacht bei
K4polna. — Im Verlaufe dieser Kapitel wird Dembüizky und Kossdth
wiederholt unsanft behandelt. Das Buch hat selbstredend viel Staub auf-
gewirbelt. — Helferts Werk®*) über den ungarischen Winterfeldzug hat
geteilte Anerkennung gefunden, was sich schon aus dem bekannten Stand-
pankt des Vfs. erklärt. — Von den vier Teilen des Werkes beziehen sich
auf ungarische Geschichte: Abschnitt 2: Der ungarische Feldzug (mit der
Überschrift : Henryk Dembinski) ; Abschnitt 3 : Die Kämpfe in Siebenbürgen
nnter dem Titel : 'Bems Anmarsch auf Hermannstadt' und Abschnitt 4 : 'Zustände
dies- und jenseits der Leitha zur Zeit der Genesis des Verfassungs-Oktroi'.
Im Anhang finden wir eine Liste der provisorischen königlichen Kommissäre
Ungarns vom 19. Dez. 1848 und 5. Januar 1849. — Ins Detail des Werkes
anzugehen, ist hier nicht der Ort. Nur das eine sei bemerkt, dafs Helfert
die ungarischen Führer, in erster Reihe Dembinsky des öfters als komische
Figuren behandelt. Diesbezüglich bemerkte treffend ein Kritiker: 'Was
mfissen dann erst die Gegner derselben gewesen sein.' — Vom rein mili-
tärischen Standpunkt schildert den Verlauf des Freiheitskampfes K. Gelich, ^"0
gegenwärtig HonvM-General. Noch mufs G. Wolfs^®) interessante Publi-
kation genannt werden. Hierher gehört Kap. 4: Ein Blick auf Ungarn,
mit Belegen für die schier unglaubliche Kopflosigkeit der Kriegführung, die
meist nur von Hörensagen wufste, wo die Ungarn standen. — Jos.
Szinnyei,^*) der erste Biograph des heutigen Ungarns, führte während
der Belagerung von Komom ein Tagebuch, das für alle, welche sich mit
dieser Belagerung beschäftigen, als unentbehrlich bezeichnet werden kann.
Von 1849 bis 1885. — Zur Geschichte der ungarischen Emigration
und den mancherlei Plänen, welche zur Befreiung des Landes geschmiedet
S. 622. — St) X id., Die Stotarialgerichte im J. 1848/9: Hazänk 7 (1885), S. 88—94.
Bodapeat, AigDor. — 8S) X R. Gelich, ^Honv^dgeneral Anton Vetter von Degenfeld:
ib. S. 1 — 10. Budapest, Aigner. — 84) X Arp^ B&nyai, Beitrr. zur Gresch. der Kämpfe
beiZar^ndi: ib. S. 887—96. Budapest, Aigner. — 85) Istvin Görg^y, 1848/9 ML
(Ana dem J. 1848/9). Budapest, Franklin. 1885. 8^ 823 S. M. 4,40. Bez.: Budapest!
Siemle (1885), Mlrz; Ungar. R. (1885), S. 482; Ac. (1885)1, S. 116; Pester Lloyd (1887),
8. Dez. — 86) *^* Helfert, Gesch. Österreichs vom Ausgang des Wiener Oktober-Auf-
standes 1848. IV. Der ungarische Winter-Feldzug und die octroyierte Verfassung. 2. TeiL
Prsg, Tempaky. 1885. 8^ XIV, 560 S. M. 10. Bez.: GBL (1887), Ko. 8; HJb. (1886),
8. 494. — 87) ^* Gelich, Kagyarorsz^ fllggetlens^gi harcza 1848/9 ben (Gesch. des
ungariaehen Freiheitskampfes), Bd. 2. Budapest, Aigner. 1885. 8<^. IV, 497 8. M. 10.
£neheint mach in Lieferungen in der 'Historischen Bibliothek' bei demselben Verleger. —
88) G. Wolf, Aus der Revolutionszeit in Österreich-Ungarn 1848/9. Wien, Holder.
1886. 8*. 122 S. M. 2,40. Bez.: DLZ. (1885), No. 46; C5BL (1885), No. 89. —
8$) J. Szinnyei, Die Festung Komom im J. 1848/9: Hazänk 7—8 (1885/6) durch-
laufend. Budapest, Aigner.
III 142 XYII. Österreich-Ungarn. 2. L. Mangold: Ungarn.
wnrden, liefern idie gesammelten Schriften Kossüths wichtige Beiträge. *^~*^)
— Sämtliche gelegentlich des Hinscheidens Stefan Sz^ch^nyis (1860) abge-
haltenen Trauerreden und sonstige Publikationen,*^ erschienen nunmehr von
selten der Familie gesammelt. — Von den Memoiren Mich. Boros**) ist
der 3. Band erschienen, welcher sich mit den Ereignissen seiner engeren
Heimat im Jahre 1861 befassen. — Einschlägige Biographieen aus dieser
Epoche siehe unter Abteilung 5.
Allgemeines. Handbücher. — Die Hand- und Lehrbücher über
ungarische Geschichte sind bereits aufgezählt worden. (S. das Referat über
MAliche Geschichte Ungarns unter No. 79 — 85.) Ebenso die Fachzeit-
schriften (No. 8&— 91) und Yereinspublikationen, zu welchen ich noch zwei
hinzufüge. •*'•*) — Von den übrigen Werken allgemeiner Richtung ist nur
jenes von Angelo de Gubernatis*^) von Bedeutung. Der berühmte
Gelehrte hat aber den im Parlament und in der Akademie herrschenden
Leuten . und ihren Prefsorganen ebensowenig Recht angedeihen lassen können,
als seine Vorgängerin, Madame Adam, deren Werk*^ im vorigen Jahr er-
schienen ist. Vom besten Willen und viel Vorliebe für Ungarn geleitet,
war Gubematis so unvorsichtig, sich der Führung einiger hervorragender
Führer der Opposition anzuvertrauen, welche ihn mit den Schwächen der
Regierung und ihrer Partei vertraut machten. Ein noch gröberes Ver-
brechen beging er indes dadurch, dafs er sich über die unläugbaren Übel-
stände informieren liefs, welche seinerzeit die antisemitische Bewegung
hervorriefen. Indem er dann die empfangenen Eindrücke offen und gerade
darlegte, war er auch schon dem Anathema jener Faktoren verfallen.
Hoffentlich hat der Autor die Sache nicht allzu tragisch aufgenommen. —
Von Szendrei*^) und Max Wirth**) liegen kleinere Arbeiten vor.
Über das Werk des Letzteren hat sich die Kritik in diametral entgegen-
gesetztem Sinne ausgesprochen.
Bibliographie. Bezüglich der Werke vonKoczänyi, Horväth
und Karl Szabös verweise ich auf Abteilung MA. : Ungarn, No. 92, 9^
90) Ignms Helfy f Kossiitli Lajoa iratai ÖMzevont kimdislMn (Die Schriften Kossüths
in verkttrster Ausgabe). Budapest. Athenitum. 18S6. 8^. 620 S. M. 10. — 91) Ludwi^p
Kossüths Schriften aus der Emigration. Autorisierte deutsche Ausgabe. 2. billige Subskription.
Komplett in 60 Lieferungen. Bd. 1 u. 2. Prefsburg, Stampfel. 1886. 8®. 660 u. 884 S.
M. 1 2. — 92) B^ Ssechtfnyi, QUeh^nyi-Gyißz (Ss^chtfnyi-Traner). Budapest, Franklin.
1886. 2^. 814 S. Rez.: Ssüzadok (1886) 7, S. 622. Sämtlieh auf das Ableben Stefius
BB6eb.4nyi (1860) Bezug nehmenden Schriftsttteke. — 9S) Mihüly Boros, FeJ^rmegye
1861 ben. (Das Komitat Stuhlweifsenburg im J. 1861). (= «Band III der Memoiren
Boros.') Stuhlweifsenbnrg, Klokner. 1886, 160. 184 S. M. 1. — 94) X L. Wigner,
Jb. des historischen-archäologischen Prefsburger Comitats-Vereins 1882/6. Prefsburg, Selbst-
verlag. 1886. 8^ 66 S. — 95) X Antal St Öhr, A felsS magyarorszügi müzenm
egylet jfevkdnyve (Jb. des oberungarischen Museum-Vereins). Kaschau, Werfer. 1886.
8^ 111 S. Rez.: Szüzadok (1886) 6, S. 636. — 96) Angelo de Gubematis, La
Hongrie politique et sociale. Florence, Pellas. 1886. Rez.: Ungar. R. (1886), S. 146;
Ath. (1886), Mai 29, S. 709. — 97) Madame Edmond Adam (Lamber Juliette), A magyarok
hazüja (Das Vaterland der Ungarn). (Autorisierte Übersetzung aus dem Französischen.)
Budapest, R^yaL 1084. 8^*. III, 282 8. M. 8. Rez.: Ungar. R. (1884), S. 60; Academy
(1886) 1, S. 78. — 98) Jinos Szendrei, Magyarorszüg tfs türsorszügainak fSrendei
(Die Oberhausmitglieder Ungarns und seiner Kebenllnder). Budapest, Pester Aktiendruokerei.
4^ 126 S. — 99) Max Wirth, Statistisches Handbuch fttr ungarische Landeskunde.
Nach amtlichen Quellen. Frank Airt a./BL, Sauerlinder. 1886. 8^ VIII, 489 S. Rez.:
AZg. (1886), No. 18/9 (Ungünstig); KBL des Vereins Ar siebenbttrg. Landeskunde (1886)»
8. 28 (Ungünstig). Die ungarische Presse fUlte ein sehr günstiges UrteiL
XYn. öflterreich-UngEni. 2. L. Mangold: üngmrn. JJI 143
und 96. — Ich fflge das Werk von Jos. Szinnyei (Senior) hinzu, ^^^)
ein mit aarserordentlichem Fleifs verfafstes Repertorium über die von 1731
bis 1880 in in- und ausländischen Zeitschriften und Zeitungen erschienenen
bistoriacben Abhandlungen. Der vorliegende Band enthfllt aus 172 Zeitungen
(in 13 Jahrgängen) 28,283 Titel. — Eine gleichfalls verdienstvolle Arbeit
vi die Ungar. Bibliographie über die Jahre 1860—75 von Petrik.^^^)
— Endlich bietet das berühmte Werk von Reusch^^^) manche interessante
Daten für die ungarische Litteraturgeschichte. Unter den auf den Index
gesetzten Werken sind zu nennen : Tubero : Commentarii, Bonfinius : Sym-
posion trimeron, femer die Werke des ersten unitarischen Bischofs Franz
Divid, jene von Coelius Pannonius (Franz Bdnffy), von Honter : Reformatio
eedeaiae Coronensis etc. und Reusner: Ephemeris s. Diarium historicum.
— Von späteren wissenschaftlichen, insbesonders von in ungarischer Sprache
erschienenen Werken ist sozusagen kein einziges verboten worden. —
Bibliotheks-Kataloge und einschlägige Arbeiten^^^'^^^) sind in
groüser Zahl erschienen.
Quellenpablikationen. Mehrere wichtige Quellenöditionen habe ich
oben im Zusammenhang mit der politiBchen Geschichte angeführt. (S. die
Nummern: 1, 15—20, 29, 34, 36, 45, 52. Des Codex Diplomaticus Eärolyi
von Q6resi wurde im Referat über MA. gedacht. No. 1(^.) — Für die
Zeit von 1718 bis 1767 insbesonders von 1758 an ist eine neue Quelle in
den von Torma^^^) herausgegebenen Memoiren Georgs Rettegis erschlossen
worden. Rettegi wurde 1718 als der Sohn einer hervorragenden Familie im
Dobokaer Komitat (Siebenbürgen) geboren und wurde später Yizegespan
desselben Komitates. Seine Memoiren bieten viel interessante Nachrichten
insbesonders zur Kulturgeschichte. Sein Stil ist gut, seine religiöse Gesin-
X#0) J. Szinnyei (Senior), Hazai ^8 kttlfoldi folyöiratok magyar tudominyos
rcpertorinma. Tört^elem 4b seg^tudominyai (Repertorium der vaterländischen nnd ans-
Itaidiielien Zeitschriften. Cksch. nnd deren HttlftwiesenBchaften. Band II. Zeitschriften
▼OD 1781 — 18S0. 1. Teil.) Budapest, Akademie. 1886. 8^ VIII, 1647 & M. 10.
Bes.: Sa^sadok (1885) B, S. 186; Figyelö (1885), 8. H.; Ungar. B. (1885), S. 812. —
101) 6^«i Petrik, Magyar kSnyy^szet (Ungarische Bibliographie 1860 — 75). Budapest,
Algner. 1885. 8^ CXLYII, 488 S. M. 4. — 103) H. Beusch, Der Index der verbotenen
Bücher. I, IL Bonn, Cohen u. Sohn. 1888/5. Bd. II, 1266 S. M. 25. Bez.: SzAsadok
(1886), & 878; DLZ. (1885), S. 1829; CBL (1885), S. 1407. — lOS) X J. Thim,
Haagariea der Oraser Universitätsbibliothek, (:= Magyar Könyvszemle.) (1885), S. 77 — 81.
Budapest, Verlag d. Nationalmuseums. — 104) X Sindor SzilÄgyi, GzfmjegyzAe a
tedap«8ti egyetemi konyvttfmak (Katalog der Budapester Universitätsbibliothek), Bd. 9,^
Jahrg. 1884. Budapest, Kilian. 1885. 8<^. XI, 226 S. M. 1. — 105) X S. Szabö,
Die Bibliothek des kalvinisohen Kollegiums von Klausenburg. (= Msgyar K5n3rvszemle
(1885), S. 165/8.) Budapest, Verkg des National-Museums. — 106) X R. J. Ruszti,
Die «Somogyc'-BibUothek in Szegedin. S. 152 — 64. Budapest, Yerkg des National-
museiima. Der Graner Domherr Karl Somogyi schenkte der wiederau^ebanten Stadt
eine Bibliothek von 25885 Bänden. — 107) X Imre Findura, Az orsz^os
hivatal konyvt^rinak Jegyztfke (Katalog der Bibliothek des amtlichen statiB-
tisehen Bureaus) 1867—84. Budapest, Eggenberger. 1885. 4^ IX, 478 S. M. 4. —
IM) X Ad. Dezsö, Beitrr. zur Gresch. der Neutraer Diözesan-bibliothek. (= Magyar
KÄnyvBsamle (1885), S. 127 — 85.) Budapest, Verkg des Nationalmuseums. 1885. —
190) ' X J» Csontosi, Beitrr. zur Gresch. der Bibliothek des ungarischen National-
aiseuma: ib. S. 1 — 41. Budapest, Selbstverlag des Museums. — 110) X KConcilla,
Die in der Stadt Losoncz befindlichen Bibliotheken: ib. S. 62 — 76. Budapest, Verkg des
üngv. MnaenmB. — 111) K. Torma, Die Memoiren von Georg Bettegi: Haztfnk 7/8
(1885/6) durchlaufend. Budapest, Aigner. Bez.: YgL HZ. (1886) 56, S. 388.
in 144 XVII. Österreich-Ungarn. 2. L. Mangold: Ungarn.
nang (er war Calviner) tolerant. Man kann ihn auf dem Gebiete der
Historiographie als Nachfolger Apors bezeichnen. Er starb 1786. Kleinere
anf siebenbürgische Geschichte bezng nehmende Qnellenpablikationen ver-
öffentlichten Schuller/^*) Torma,^") Zimmermann-Zink.*^*)
SpeBialgeeohiohte. Innere Entwiokelung. Biographieen. — In
erster Reihe verzeichne ich jene Werke, welche sich mit dem Leben von
Historikern befassen. Mit dem Leben des Paul Jovins (f 1552),
dessen Werke auch für die angarische Geschichte von Bedeutung sind, be-
schäftigte sich OkÄnyi.***) — Lor. Töth***) schildert das Leben Johann
Bocatius', dessen Wiege in der Lausitz stand und der sich dann in der Zips,
später in Chemnitz und Kaschau niederliefs ; er wurde Hofpoet und Günst-
ling des Kaisers Rudolf. Als Historiker stand er auf der Seite Bocskays,
der ihn auch zum Gesandten bei den deutschen Ständen ernannte. 1606
söhnte er sich mit dem Kaiser aus und tibernahm wieder seine Stelle als
Rektor und Richter von Kaschau. Bethlen Gabor ernannte ihn dann zum
Vorstand der Bibliothek zu Karlburg und verwendete ihn gleichfalls zu
diplomatischen Sendungen. Bocatius starb 1631 zu Ungarisch-Brod, wo er
auch begraben wurde. Sein wichtigstes Werk ist sein Tagebuch über die
im Interesse Boczkays unternommene Gesandtschaft im Jahre 1604/5. —
Die Arbeit Töths basiert auf urkundlicher Basis und bietet viel Neues. —
Über das Leben und das Tagebuch Ber^nyis, welch letzteres sich über
den Prefsburger Reichstag 1637/8 verbreitet, schrieb Komdromy.^^'"^^*)
— N6methy publizierte die Autobiographie des bekannten Historikers
Andreas Szirmay, welche von 1666 bis 1706 reicht. ^^•) — Koloman
Thaly^*®) führt den Beweis, dafs Valentin Csergö de Kocs, Vf. derNarratio
brevis de oppresione libertatis ecclesiae Hungariae, der dann wegen seines
Glaubens zum Bagno verurteilt und erst durch Ruyter (in Neapel) befreit
wurde, mit dem getreuen Sekretär Valentin des berühmten Kurutzen-General
Bottyän identisch gewesen sei. Er starb erst nach dem Friedensschlufs von
Szathmar (1711). — Des Vf. der sogen. 'Dreifachen Geschichte', Johann
Hallers gedachte J. V4czy.^*^) — W. Deäk^**) entwarf ein zwar populär
gehaltenes, aber dennoch verläfsliches Bild von dem bunten Lebenslauf des
siebenbürgischen Historikers Gf. Nikolaus Bethlen (geb. 1642), studierte
1662 in Heidelberg, Freund Nicol. Zrinyis und Augenzeuge bei dessem
112) Fr- Schul ler, Regesten znr Gesch. Siebenbürgens vom J. 1561 — 1817 ans
dem kk. Kriegsarchiv in W^ien: KBL d. Ter. f. siebenb. Landeakde. 8 (1885), S. 65 — 70,
77—82. Hennannstadt. — US) K. Torma, Urkk. znrGeseh. Siebenbürgens 1662 — 1717:
Tört^nelmi FAr 7 (1886), S. 76—96, 267-— 885, 647—666. Budapest. — 114) Fr.
Zimmermann u. Zink, Siebenbürgische Inschriften: KBL d. Ver. f. siebenb. Landeskde. 8
(1886), S. 7—10, 19—28. Hermannstadt, Von 1746 angefangen. — 115) P- Okinyi,
Paul Jovins' Leben und Werke. (== Progr. des Staatsgymnasiums zu KAposr&c.) Kapotvir.
1885. Rez.: Szizadok (1886) 6, S. 441. — 116) L. T6th, Das Leben des Historikers
Johann Bocatius. (= Programm des Kaschaner Obergynmasinms.) Kaschau. 1885.
Bez.: Szäzadok (1986) 5, S. 441. — 117) Andreas Komiromy, Das Leben und die
politische Wirksamkeit des Barons Georg Ber^nyi: Szäzadok 19 (1885), S. 126 — 56.
Budapest. —118) i d.. Das Tagebuch Georg Ber^yis : Tdrt^nefaniT^ 7 (1885), S. 118 — 48.
Budapest. — 119) L. Ntfmethy, Autobiographie des Andreas Szirmai: Sz^sadok 19
(1885), S. 414—25. Budapest. >- ISO) Koloman Thaly, Valentin CaergS : ib. S. 66—72.
Budapest. — 1^1) J. Viczy, Joh. HaUers 'Hirmas Historii'-ja (1695): Figyel5 (1885),
Heft 8 u. 4. Budapest, Aigner. Erschien auch im Sonderabdruck. — 192) Parkas Daik,
Grdf Bethlen Miklds (Graf Nikolaus Bethlen) (= 'Ungar. HeUcon' H. Abt., 2. Bd., 56. EL)
Prefsburg, Stampfel. 1885. 8^ 24 S. Bf. 0,40. Bez.: Scisadok (1885) 10, S. 7^62.
XYII. Österreich-Ungam. 2. L. Mangold: Ungani. XII 145
plötzlichen Tode; nahm dann an allen politischen Ereignissen in Sieben-
bürgen Teil, wnrde 1690 Kanzler, vermittelte das Erscheinen des Leopoldi
Diploma, gab 1685 das Werk Gemebnnda Transylvania heraas, dem später
das Werk Colamba Noae etc. folgte, wnrde dem Wiener Hof mifsliebig
und starb im Exil zu Wien 1716). — Erödi***) erneuerte das Andenken
ron Klemens Mikes, der Rdköczy nach Rodosto folgte und dort die präch-
tigen ^Türkischen Briefe' verfafste. — Abafi***) publizierte Briefe des
ffistorikers M. Cserei, femer Briefe von Alex. Käirolyi,***) dem Vermittler
des Friedens von Szathmdr (1711) aus den darauffolgenden Jahren. —
Dudäs^**) veröffentlichte eine kurze Abhandlung über die ungarische
Historiographie im 18. Jh., insbesonders ttber Eatona. — Szmida^*^
imtemahm es, ein getreues Bild Matthias B^ls zu entwerfen (f 1749 zu
Prefeburg), der den Titel *Der gelehrteste Ungar des XVin. Jh.* trägt. —
Das Leben und die Werke des 1753 oder 1754 zu Sämson bei Debrezin
gebomen Georg Sinkai (f 1816 zu Ofen), den die Rumänen neuerer Zeit
als nationalen Historiker feiern, schilderte Paul Hunvalfy.^*^) Im
Anschiufs handelt derselbe auch von den Werken des Peter Maior, der
mit Sinkai zugleich 1774/9 im GoUegium de Propaganda fidei studierte
snd dann später aus dem Orden der Kaluger austrat. Beide Historiker
aehrieben über rumänische Geschichte. — Gf. Sz6chen***) besprach die
Lebensgeschichte und die Memoiren des 1808 in England gestorbenen Gf.
Valentin Eszterhäzy, der die Prinzen Bourbon nach 1789 als diplomatischer
Agent am russischen Hofe vertrat. — Bartholom. Vass^*®) hielt ge-
legentlich einer Gedenktafel-Enthtlllung eine Festrede über die Verdienste
des Historikers Stefan Horväts (f 1846), welche das Niveau ähnlicher
Gelegenheitsreden bedeutend überragt. — Das Leben und die historischen
Werke Michael Horvdth's und Ladislaus Szalays behandelte Jos. Szinnyei
(junior), ^*^) der vor einigen Jahren auch die Studien Fleglers über beide
Autoren übersetzte. — Was die übrigen zahlreichen Biographieen betrifft,
80 sei an das von Helmär-Mangold^^^) redigierte Sammelwerk ^Ungarischer
Helicon* erinnert, welches Unternehmen es sich zur Aufgabe gestellt hat,
13S) B^a ErSdi, Mikes Kelemen (KlemeoB Mikes): ib. I. Abt., 4. Bd., 54 H.
Prersburg, Stampfe). 1886. S^, 28 S. M. 0,40. Rez.: Sztaadok (1886) 1, S. 95 und
6, S. 552. — 1S4) L. Abafi, Beiträge zur Lebensgesch. Gsereis: Figyelö (1885), No-
rcmberheft. Budapest, Aigner. — 125) i d. , Beitrüge zur Biographie Alexander Kärolyi's :
HsiiDk 2 (1885), S. 186 — 94. Budapest, Aigner. — 126) J< Du das, Die ungarische
Historiographie im 18. Jh.: ib. S. 328 — 38. Budapest, Aigner. — 127) L< Szmida,
Das Leben des Matthias B^ (Ungarisch): Südungar, arch&olog.-histor. Anz. (1885), H. 2.
Temesvar. 1885. — 128) P^l Hunyalfy, Hogyan csiniltfdik n^mely histöria (<Wie
die Rumftnen Geaebichte machen'). Budapest, Athenaeum. 8^. 101 S. M. 1. (Erschien
OBter dem angeführten Titel auch deutsch in der Ungar. R. (1885), S. 200—21 u. 241 — 59.)
~~ 129) Anton Gf. Sz^chen, Tanuhninyok (Studien). 2. (Titel-)Au8gabe. Budapest,
UQl 1886. 8^ 394 S. M. 8. Bez.: HZ. (1888), Bd. 59, S. 160. — ISO) Bertalan
Vi SS, A Horv^th Istvto ttnnep (Die Gedenkfeier Stefan Horvits). (= Programm-
ibhudlnng des Stuhlweifsen burger G3rmnasiums.) Stuhlweifsenburg. 1884. — ISl) J>
Szinnjei, Horväth Mitily ^s Szalay Läszlö (Michael Horvith und Ladislaus Szalay).
{= <Magyar Helicon', 1. Abt., H. 50.) Prefsburg, Stampfel. 1885. 8^ 22 S.
M. 0,40. Re«. : Srfzadok (1886) 6, S. 550. — 182) Aug. Helmär u. L. Mangold,
l^yir HeUcon (Ungarischer Helicon). Biographieen hervorragender Staatsmänner. Abt. 2,
fii 1/2. Prefsburg, Stampfel. 1885. 8^ 240, 268 S. k M. 4.
JakrMberiehte der Oeaelüchtswissenscluift. 1886. III. 10
TTT 146 XVn. Östorrelch-Ungarn. 2. L. Mangold: Ungmrn.
trotz seines schlichten Gewandes Gediegenes zn leisten. — Wolfg. De4k^'^
beschenkte uns mit der Biographie der Gräfin Sasanna Forgich (Gemahlin
Franz K6vays, 1582—1632), Alex. £ n d r ö d i ^^^) mit der Lebensgeschichte
der Susanna Loräntffy (der gottergebenen Fran Georg Riköczy des Ersten).
Grofs^'^) publizierte 3 Briefe Altstedts und Bisterfelds an Simon Albelius
in Kronstadt. (1634, 1636.) — Graf Ladislaus Csdky,^^^) berühmt durch
seine Schulden und seinen Leichtsinn, besuchte im Jahre 1685 München und
beschrieb die dortige fürstliche Schatzkammer. — Das Testament des Erz-
bischofs Eolonich publizierte ein Ungenannter.^*') — Alex. Szilägyi^'*)
brachte Beiträge zur Lebensgeschichte des Peter Ehurmessers, der es bis
zum 'Hof-Goldschmied' des Königs von Frankreich brachte. — Den Lebens-
lauf eines zweiten Künstlers, des in Prefsburg geborenen und (1732) eben-
daselbst gestorbenen Bildhauers Franz Messerschmidts gab II g heraus. ^'^
Messerschmidt war eine der interessantesten, künstlerischen Individualitäten
des XYni. Jh. Ilg befreite dessen Biographie von all den legendarischen
Zuthaten und wies den jetzigen Aufbewahrungsort der seit längerem ver-
schollen gewesenen 'Charakterköpfe' des Meisters nach, fügte auch ein Ver-
zeichnis seiner sämtlichen Werke bei. Das Hauptwerk des Künstlers (eben
jene 'Charakter'köpfe) führt Ilg auf den Mesmerismus zurück. — Die
Heroen des Reform-Zeitalters : Gf . Aurel Dezsewffy^^^) (des Gegners Kossuths,
t 1842), dann Gf. Stefan Sz6ch6nyi,**^) Edmund Beöthy^**) (Führer der
Biharer Opposition, t im Exil zu Hamburg), Ludwig Kossüth^^^) und Bar. Jos.
Eötvös^^^) erhielten gleichfalls Biographieen. Daran schlieüst sich die Skizze
einer Autobiographie des Gf. Melchior Lönyai***) und die von Trefort
auf letzteren gehaltene Gedächtnisrede. ^^^) — Von verewigten Gelehrten
ISS) Parkas Deik, Forg^h Zsuzsinna (Gräfin Sasanna Forg^). 1582—1632.
(= Historische Charakterbilder.) Bd. 2 (1885), Heft 1. Budapest, Franklin. 1885. 8^
108 S. M. 3,60. (Mit Porträt und Abbildungen.) — 1S4) Alex. Endrodi, Loriatffy
Zsnzstona ^ete (Das Leben der Fürstin Susanne Lortottf^). Prersbnrg, StampfeL 1885.
8^ Rez.: Szäzadok (1885) 10, S. 762. — 1S5) J- Grofs, Drei Briefe an Simon Albefiu
in Kronstadt (1634/6): KBIY. siebenbttrg. Landeskde. 8 (1885), S. 1, 13/5. Hermann-
stadt. Die Briefe rühren von Altstedt und Bisterfeld (in Karlburg) her. — 1S6) Koloman
Thaly, Beschreibung der Schatzkammer des fürstlichen Hauses Witteisbach und dessen
Münchner Residenz durch den Grafen Ladislaus Caiky (1685) : Szizadok 19 (1885), S. 345—50.
Budapest. — 1S7) !>&« Testament des Graner Erzbischofs Kolonitsch: ZKTh. (1885),
S. 713. — ISS) Alex. Sziligyi, Zur Lebensgeschichte Peter Khurmessers. (= Pulszky-
Album.) Budapest. 1885. 4®. Rez.: SziLzadok (1885) 3, S. 278. (Ein Brief, den
Khurmesser an die Stadt Kaschau richtete.) — 1S9) A. Ilg, Franz Messerschmidts Leben
und Werke. Mit urkundlichen Beiträgen von Joh. Batka, Archivar. Leipzig, Freytag.
1885. 8<>. V, 95 S. M. 4. Rez.: GBL (1886), No. 23. (Mit dem Porträt und FaksimUe
MesserschmidU.) — 140) Parkas Deik, Gröf Dezsewfiy Aur^ (Graf Aurel Dezsewfi^).
(= 'Ungar. Helicon', H. Abt., 2. Bd., 53. H. Prefsburg, StampfeL 1885. 8^ 26 S. M. 0,40.
Rez.: Szizadok (1885) 10, S. 768 und (1886) 6, S. 552. — 141) J* Väczy, Graf
Stefan Sz^h^nyi: Haz^nk 2 (1885), S. 245—58. Budapest, Aigner. — 14^) M. Hegyesi,
Beöthy Edmund (ödon): ib. 4, S. 483 — 98. Budapest, Aigner. — 14S) J- Ferenczy,
Kossdth Lajos- (= 'Kortirsaink' [Unsere Zeitgenossen] Heft 1/3). Prefsburg, StampfeL
1885. 8<>. 67 S. M. 1. — 144) id., B^ö £5tv5s Jözsef (Br.Joe. Eotvös). (== 'Ungar.
Helicon', L Abt., Bd. 4, H. 43.) Prefsburg, StampfeL 1885. 8^ 24 S. M. 0,40. Rez.:
Szizadok (1885) 4, S. 377. — 145) Gf. Melchior Lönyai, Skizze einer Autobiographie :
Budapesü Szemle (1885), Juni-HefU Budapest, Franklin. Rez.: Szizadok (1885) 6, S. 542.
— 144() A. Trefort, Denkrede auf Melchior LönyaL Autorisierte deutsche ÜberseUnng.
Budapest, Kiliin. 1885. 8^ 26 S. M. 0,30. (Erschien 1887 unter dem Titel „Denk-
reden" auch in Buchform Leipzig, Duneker u. Humblot.)
XVII. ösUrreioh-Ungmm. 2. L. Mangold: Ungarn. 111147
waTden der Arzt Semmelweifs^*') und der Jurist Baintner***) durch Denk-
reden geehrt. Schliesslich erwähne ich die Biographieen über noch wirkende
Persönlichkeiten, darunter über Propst Rönay'^*) (Erzieher der Erzherzogin
Maria Valerie), Franz Putezky**®) und Minister Tisza.^**) — Anschliefsend
erwähne ich Bd. 51/8 des Wurzb achschen Lexikons, ^^') welche folgende
auf Ungarn bezügliche (wichtigere) Artikel enthalten : Bd. 51 : Benedikt
Virag (Historiker), Anton Yirozsil (Jurist), mehrere Mitglieder der Familien
Yizkelety und Ylassics, Mich. Yöröamarty (Dichter), der gleichnamige Theologe
und Konvertit, der Komponist Volkmann, die Familie Yrab^ly. Bd. 52.
Mehrere hervorragende Mitglieder der Familie Wagner und Waldstein-Wald-
stätten Joh., (Feldmarschall-Lieutenant) und Georg Wallis, Freiherr (diente
unter Leopold 1.).
Familiengeschichten — sind mehrere erschienen. Jene über dieFamilie
Bercs^nyl de Sz^kes verfafste KoL Thaly.^^^) Der berühmteste Sprosse
dieses Geschlechts war Nicolaus B., der Genosse Franz Räköczys 1. Dessen
Sohn, Ladislaus B. zeichnete sich in den französischen Kriegen als Husaren-
general aus und wurde dann von Napoleon I. zum Marschall erhoben.
Seine Söhne mufsten beim Sturz der Bourbonen aus Frankreich flüchten;
Franz B. begleitete Ludwig XLU, nach Österreich und zog sich dann nach
Ungarn zurück, wo er starb. Sein Sohn, Ladislaus B. starb 1834 zu Kaschau
als letzter seines Stammes. Im vorliegenden I. Bd. führt Thaly die Geschichte
dieser berühmten Familie von 1^25 bis 1689) bis zum Tode des älteren
Nikolaus Bercs6nyi). — Einer nicht minder wichtigen Familie, jener der
Szechy von Murdny gedachte Ign. Acsädy.^^^) — Ein Ungenannter gab
einen kurzen AbriTs der Geschichte der Familie Lo Presti^^^) samt deren
Genealogie heraus. Die Familie wanderte aus Spanien nach Sizilien und
Ton hier im vorigen Jh. nach Ungarn ein. Ein Mitglied derselben zeichnete
sich im Türkenkriege (1788) bei Rama aus. Auch diese Familie ist schon
ausgestorben.
Kirchengeschichte. — Das (unter MA. No. 120) erwähnte wichtige
Werk von Nilles ist auch an dieser Stelle anzuführen. Die Geschichte
der NZ. berührt sofort das erste Buch (Aktenstücke); der Titel des zweiten
Bnches lautet: Geschichte der Kirche unter den Rumänen in Siebenbürgen
147) jBkab Brück, Semmelweis Ignicz Fttlöp (Philipp Ignaz Semmelweis). Heraus-
gegeben im Auftrage des Vereins der nngar. Ärzte. Budapest, Franklin. 1885. 8^. 92 S.
M. 2. (Mit Portmt.) — 148) Istvin Apithy, EmlAbesz^d Baintner Jinos felett
(Denkrede auf Johann Baintner, Akademiemitglied n. Jusprof.) : Denkschr. d. Ungar. Akad. 3
(1885), No. 4. Budapest, Akademie. 1885. 8. 18 S. M. 0,20. — 149) Antal P<Sr,
Btfnay Jiczint pr^post ^ete (Biographische Daten zur Lebensgesch. Hyacinth Rönays).
(= «KortäLraalnk' [Unsere Zeitgenossen], No. 6 u. 7). Prersburg, Stampfel. 1885. 8®.
60 8. IL 1. — 150) Lorenz Töth, Franz Pulszky: Hazämk 4 (1885), S. 408—24.
Bndapest, Aigner. — 151) Imre Vi si , Tisza Kihn^ (Koloman Tisza). Politische Charakter-
itutie. Anlttfslich des lOj. Jubiläums seiner Ministersehaft. Prefsburg, Stampfel.
1885. 8^. 56 S. IC. 2. — 152) Const. Wurzbach, Biographisches Lexikon des
laisertums Österreich, 51./2. Bd. Wien, StaaUdruekerei. 1885. 8^ 838 u. 814 S.
kM. 6. — 15S) Kilm^ Thaly, A gr6f Beres^nyi csalid 1525—1835 (Die FamiUe der
Qfilen Bercs^nyi}. Bd. 1. 1525—1689. Budapest, Akademie. 1885. 8®. 354 S. M. 5.
Sei.: HZ. (1®^^)' ^* ^^y ^' ^^7; Ungar. R. (1886), S. 421. — 154) Ignaz Acsidy,
DieFamilie Sz^hy von Mnriny : Sz^oadok 19 (1885), Heft 1/4. Budapest. — 155) Lo
Piesti Fontana D'Angioli csalid nemzedAren dje ((Genealogie der Familie Lo Presti
Fontana D'Angioli). Budapest, Homyinssky. 1885. 8^ 65 S. M. 1. Bez.: Turul
(1S85), S. 48. (Mit 3 Tafeln.)
10*
XJJ \4ß Xyn. ÖBtarreich-UDgftTB. 2. L. Mangold: Ungani.
während, beziehungsweise nach AbschloTs der Union mit der katholischen
Kirche. Dieser Teil enth< viele Daten znr Geschichte des Jesnitenordens
in Siebenbürgen, welcher der Union die Wege bahnte. Mehrere mit*
geteilte Dokumente erhärten die Gewissenstyrannei der kalyinistischen
Fürsten. Eben diese Bedrückung rief dann (4. Kapitel) den Wunsch nach
der Union wach, den P. Baranyi unterstützte, auf dessen Vorschlag die
Synode vom Jahre 1697 den Beschlufis zur Rückkehr in die katholische
Kirche kundgab. Zwar starb der union-freundliche Bischof Theophil, indes
liefs sich auch dessen, Nachfolger, Athanasius durch P. Baranyi für Aner-
kennung des Unionbeschlusses gewinnen (5. Kapitel). Das Diplom König
Leopolds vom 16. Februar 1690 vollzog die Anerkennung der Union und die
rechtliche Gleichstellung der Unierten mit den Lateinern. — Es werden
dann die weiteren Schicksale der Unierten besprochen, ebenso die Gründung
des Bistums von Fogaras, dessen erster Inhaber der in Rom gebildete
Pataki war; femer die Transferierung des bischöflichen Sitzes nach Blasen-
dorf und die Erhebung des Bistums (welches den Titel Fogaras behielt)
zur Würde eines Metropole mit drei Suffraganaten. — Das 4. Buch bringt
Inedita zur Geschichte der serbischen Griechen und deren Union. Das
5. Buch beschäftigt sich mit den ungarischen Ruthenen und deren Bekehrung,
femer mit der Gründung des Bistums von Mnnkäcs (1711). Von Einzeln-
arbeiten nenne ich den Aufsatz Mednyänszkys^^^) über einen mino-
rennen Abt von Tihany. Ferdinand 1. verlieh 1539 die genannte Abtei
dem Knaben des Obergespan des Zalaer Komitates, Johann Csoron. Doch
wurde die Verleihung an die Bedingung geknüpft, der Knabe müsse, sobald
er erwachsen sei, die geistlichen Weihen empfangen. — Ober den von
Telegdi verfafsten ersten ungarischen Katechismus handelte G. Heinrich.^*^^
Einen sehr dankenswerten Beitrag lieferte Bauch, ^^^) der das Leben
Job. Henckels schilderte. — Te.utsch^^^ publizierte einen kleinen Beitrag
zur Geschichte Hontems, der in Kleist zuerst das Evangelium gepredigt
haben soll. — Briefe ungarischer Humanisten und Theologen (Piso, Henckel,
OlÄh) an Erasmus veröffentlichte Bauch.^®^) — Czekelius^*^) bot em
Gemälde aus der Gegenreformation in Siebenbürgen. — Das Leben und
die Werke des Konvertiten und Theologen Yeresmartys würdigte Graf
Sz6chen. (N. 129.) J. Koväcs^^^) berührte in einem akademischen Vortrag
die Lehren des Martin Szilägyi, der im 17. Jh. als Rektor des Debrecziner
Kollegiums die Eheprozesse zu entscheiden hatte. Derselbe schrieb auch
ein Werk, um den bei den Protestanten überhandnehmenden Scheidungen
Einhalt zu thnn. Die Ehescheidung selbst nennt er stets 'eljegyz^s'
156) Bar. Dionys MedDyänszky, £in minorenner Abt von Tihany: Turul S
(1885), S. 188/9. Budapest, Verlag der Heraldischen Geeellseluift. — 157) G. Heinrich,
Der erste ungarische Katechismus 1562: Ungar. R. 5 (1885), S. 45 — 50. Budapest. —
158) ^' Bauch, Dr. Johann Henkel, der Hofprediger der Königin Maria von Ungarn.
Budapest, Kilian. 1885. 8^ 31 S. M. 0,80. — 159) Fr. Teutsch, Honterus in
Keisd. (Nach der Kleister Matrikel 1666): KBIY. siebenbürg. Landeskde. 8 (1885), 8. 26.
Hermannstadt. — 160) G. Bauch, BeitrSge z. Gesch. der Reformation und der Wissen-
schaften in Ungarn: Tört^nelmi T^ 7 (1885), 8. 885—55 und 8. 519—41. Budapest.
— 161) Fr* Csekelius, Ein Bild aus der Gegenreformation in Siebenbürgen : Sammlung
gemeinverst. Wissenschaft!. Yortr. 20. Serie, H. 465. Berlin, Habel. 1885. 8^ 40 S.
M. 1,50. — 162) Julius Kov^os, Martin SziUgyi (Sylvanus) ttber die ungar. Ehe-
schliefsung im 17. Jh. (= Abhandlungen der Ungar. Akad.) 1885. Budapest. Res.:
Ungar. R. (1885), S. 299.
XVn. Östemieh-Vngmni. 9. L. Mangold: Ungarn. 111,146
(» EheschlielBang), weil nach damaligem Gebrauch der Bräutigam die
Braut nach dieser Erklftrung noch nicht heimführte (erst bei der ^f^rjhez-
menetel' =s Heimfthrung). Heutzutage bedeutet ^eljegy^^s* = Verlobung. —
Aron Kifs^*') redigierte ein Sammelwerk, welches die Biographieen
bedeutender protestantischer Theologen neuerer Zeit enthält. — Die Werke
der unitarischen Theologen besprach G. Boros.***) — Tokody"*) gab
die Landes-G^setze und Erlässe (seit 1715) heraus, welche sich auf Ejrchen-
angelegenheiten überhaupt beziehen. — G. Kazinczys^*^") und ein zweiter
Beitrag^^'') betrifft Hexenprozesse.
Kirchliche Lokalgeschichte. — Unter den einschlägigen Ar-
beiten ****^**) nenne ich Abafis Aufsatz,*'*) welcher von dem Schicksal des
Richters Paul Törö Kunde giebt, der sich der Sperrung der protestantischen
Kirche von Mezötör widersetzte und dem Bischof Karl Eszterhäzy die rechte
Hand abhieb, wofür er gevierteilt wurde. Seine Anhänger wurden einge-
kerkert (Dies geschah im Torigen Jh.) — Jedlicskas Beiträge*''*) beziehen
ach auf das ödenburger Jesuiten-Kollegium. — S. Weber,*'*) Hörk,*")
Job. Mo In är*'*) und E. Thury*'*) lieferten Geschichten einzelner Kirchen-
g«neinden. Die beiden ersteren verdienen besonderes Lob, namentlich Hörk
bietet interessante Nachrichten über die Verfolgung der Protestanten unter
Leopold L, während Weber's Buch auch mit der polnischen Geschichte Be-
rfthmngspunkte anknüpft.
Lokalgeschichte. — Unter den einschlägigen Arbeiten *'*"**®) sind von
F
16S) Aron K i fs t Uj Magyar Athtfn^. Magyar Plntarch (Neue nngarisehe * Athenaa*.
Ungarischer PluUrch). I. Heft 7/S, S. 8S7 — 512. Budapest, Aigner. 1885. S^. M. 2.
— IM) 0. Bor OS, Die unitarische Litteratur im 16. Jh.: Kereszt^ny Magveto (1885),
Heft 6. Klansenbnrg. Bez.: floisadolL (1886) 1, S. 97. — 165) öddn Tokody, EgyULzi
llgjekre yonatkozö rendeletek t^ra 1715 — 1884 (Archiv aller anf kirchliche Angelegenheiten
tiek besiehenden ongar. Gresetse und ErlBsse von 1715 — 1884). Temesvir, Selbstveriag.
1885. 80. 600 S. M. 6. — IM) O. Kasinozy, Ein Hexenprozefs aus dem J. 1781:
HaiAnk 2 (1885), S. 872/5. Budapest, Aigner. — 167) Ein Beitrag zur Gesch. des
HexenglanbenB : KBIY. siebenbttrg. Landeakde. 8(1886), 8. 87/9. Hermannstadt. (Betrifft
•men Hexenprozess aus dem Jahre 1581, der in Reussen bei Hermannstadt spielte.) —
168) X Fr. Br(andsoh), Eine Predigerwahl vor 100 Jahren: ib. 8. 101/8. Hermann-
stadt. — 169 X Gr. Benez^di, Streit der ungarischen und sachsischen Unitarier in
Kkosenbnrg 1592 (Ungar.): Kereszt^y Magvetö (1885), H. 11. Bez.: Szizadok (1885)
6, 8. 462/8. — 190) L. Abafi, Zur Gesch. der Stadt Mezötür: Hazink 2 (1885),
8. 385/7. Bndapest, Aigner. — 191) P. Jedlieska, Beitrüge z. (Sesch. der Jesuiten
1555—1704: Tört^elmi Tir 7 (1885), S. 856—70. Budapest — 19S) 8. Weber,
Menographie dar evangeL Cremeinde A» C. B^la. Mit Berücksichtigung der betreffenden
Verhütnisae in Zipsen, Polen und Ungarn. KAsmark. 1885. S^, 244 a BC. 8. Bez.:
Siioadok (1885) 10, S. 761. — 17S) J- Hörk, A s^ros-zempl^i esperess^ tSrt^nete
(Gesch. des evangelischen Seniorats von Siros und Zempl^). Kaschau, Selbstverlag. 1885.
8*. 383 S. M. 3. — 194) Jinos Meiner, A bihar-diöszegl reformitus ep^^hic
mütjß 4b jelene (Gesch. der reformierten Kirche von Didszeg [Biharer Komitat]). Grofs-
▼irdein, Lascky. 1S85. 8. 821 S. M. 8. — 196) £tel Thiiri, Cresch. der reformier-
ten Kirche von Csnrgö im Stuhlweifsenburger Komitat (Ungarisch). Pipa. 1885. 8^.
Sl S. 176) X J. Szalay, Konskription der Umgebung von Stuhlweifsenburg im Jahre
1548 (Ungarisch). (= Jb. des Stuhlweifsenburger Histor. Vereins.) 1885. — 197) X
Senndorfer Umatlnde 1781/5. Nach dem Inventarium ecclesiae Solnensis (bei Bistritz):
KBIV. siebenblliig* Landeakde. 8 (1885), S. 91/4. Hermannstadt. — 198) X A. Bielz,
Siebenbttrgen« 2. AniL Wien, GrSfser. 1885. 8^ 415 S. M. 6. — 179 X B. Bergner,
la der Mimuuroa. UngarhMdie Kulturbilder. Mttnchen, Franz. 1885. 8^ 279 S. M. 4,20.
Bsz.: Sz<zadok (1886) 5, S. 484. — 180) X Deutsche Kolonien in Ungarn: Deutsche
WSehr. (1885), No. 85 u. folg. Wien.
111,150 XVIL Österreich-Ungarn. 2. L. Mangold: Ungarn.
Bedeutang: Das Werk des frflhyerstorbenen Josef Miknliks,^^^) der
eine vortreffliche Geschichte der Stadt Rosenan von 1526 — 1715 faeraasgab.
Wir finden darin reiche Daten über die Bevölkerung, deren Erwerb, Aber
Handel und Industrie, über das Verhältnis der Stadt zum Graner Erzbistum,
über die städtischen Behörden und deren Organisation, in erster Reihe über
den Rat, femer über die Ausübung der richterlichen Gewalt, Vermögen-
Verwaltung, Unterricht und endlich einen Abschnitt über Sitten und
Gebräuche. — Die Bevölkerung bestand vorwiegend aus Deutschen. —
Vinc. Bunyitai^^^ beschäftigte sich mit den Gründern des heutigen
Grofswardeins seit der Befreiung vom Türkenjoch. In erster Reihe er-
warben sich darum die Bischöfe Benkovics, Nicol. Csdky, Paul Forgdch
und Patachich Verdienste. — Jdh. Reizner^^^) beschäftigte sich mit den
ersten Ansiedelungen der Juden in der königlichen Freistadt Szegedin,
welche unter Josef II. 1785 vor sich gingen und schilderte auch die Szege-
diner Verhältnisse seit den 40er Jahren und den Verlauf der Revolution
in und um Szegedin. Nach der Schlacht bei Szöregh (1849 5. Aug.) wurde
die Stadt von den Kaiserlichen unterworfen. ^^^)
Zur Geschichte des Unterrichts. — Auch auf diesem Gebiet machte
sich eine erfreuliche Thätigkeit bemerkbar. ^**'^**) Hervorragendere Arbeiten
sind das Werk des Fr. Weiser ^*®) (Jesuitenpaters in Ealocsa) über
die Geschichte der seit 1526 von katholischer Seite begründeten Schulen. —
Die Geschichte des um das Jahr 1560 begründeten kalvinischen Gymnasiums
von Miskolcz schrieb G. Koväcs.**^) — Von dem grofsen Werke des
(t) Ministers Theod. Pauler: ^•*) 'Geschichte der Budapester Universität'
kam ein neues Heft heraus, welches die Zeit von 1791 — 1806 behandelt.
Die theologische Fakultät wurde noch 1790 aufgelöst und die Kleriker ent-
lassen; zugleich plante die Regierung die Verlegung der Universität von
181) J* Mikulik, Magyar kisvi^OBi ^let 1526—1715 (Leben in einer kleinen
nngarischen SUdt von 1526 — 1715). Rosenan, Selbstverlag. 1885. 8^ IV, 295 S. M. 5.
Bez.: Szizadok (1886), H. 2, S. 169. — 18S) Vinc Bunyitai, A mai Kagyvärad
alapiUea (Grttndnngsgesch. des heutigen Grofswardein). (= Histor. Abhandlungen der
Ungar. Akademie.) Budapest, Akademie. 1885. 8^. 20 S. M. 0,40. Bez.: Ungar. B.
(1885), S. 297. — 183) J. Beizner, A szegedi zsidök (Die Juden in Szegedin).
Szegedin, Endr^nyL 1885, 4<^. XXYI, 878 S. M. 8. Bez.: Szizadok (1885) 5, S. 460.
(Separatabdruck aus dem Werke ^Die Juden in Szegedin' 1785 — 1855 von Imanuel Low
und Sigmund Kulinzi [1885].) — 184) id., A r^gi Szeged (Das alte Szegedin) 1840/9.
Szegedin, Burger. 1884. 8. M. 5. Bez.: Szäzadok (1885), S. 187. — 185) X Istvin
Benke, Gresch. des Mikö-Kollegiums zu Sepsi Szent-GySrgy. Daselbst. 1885. Bez.:
Sz^uEadok (1886) 5, 8. 442. (Besteht seit 1859 und enthielt anfangs eine Bealsehule und
Gymnasium, gegenwärtig nur letztere Anstalt.) — 186) X Zur Gresch. des reformierten
Kollegiums von Debreczin : Tört^nelmi T^ 7 (1885), S. 618. Budapest. — 187) X Das
Lehrergehalt in Keisd seit 1666—1884: KBIY. siebenbttrg. Landeskde. 8 (1885), & 70—72
HermannsUdt. — 188) X Ein Prflfungsprogramm aus dem Jahre 1678: ib. S. 82/6.
Hermannstadt. — 189) X Kiroly Ballagi: Adal&ok Borsod megye n^piskoUUnak
tört^net^hez (Beitrüge znr (jesch. der Volksschulen des Komitats Borsod). Miskolcz, L5wy.
1885. 8<^. XYI, 116 S. M. 8. — 190) Fr. Weiser, A kathoiikus iskolattgy
Magyarorszigban. Pars II: Literae authenticae, exhibentes origines scholarum Hungariae,
quas post cladem ad MohiiKcs viri eathoUci condidernnt. Fase. III. P. 1. Kalocsa,
Hohneyer. 1885. 8^ XY, 424 S. Bez.: Szäizadok (1886), S. 208. — - 191) CMbor
Koväos, A miskolcz! reformitus fogymnasium tort^nete ((^esch. des reformierten Ober-
gymnasiums von Miskolcz). Miskolcz, Ferenezi. 1885. 8^. 267 S. M 2. Bez.: Szizadok
<1886) 5, S. 451 und 10, 8. 914. — 192) Tivadar Pauler, A budapesti egyetem
tört^nete (Gesch. der Budapester Universitftt). 1. Bd. 8. T. Budapest, Kilian. 1885.
S^, 803—558 S. M. 1. Bez.: Szizadok (1885) 8, S. 276.
XYIL ÖBterreieh-üngani. 2. L. Mangold: Ungarn. 111,151
Fest nach T3nnian oder Waitzen, event. nach Gran. Auch die Mehrheit
der Konistate sprach sich fdr die Yerlegang aus. 1802 entschied dann
KOnig Franz das Verbleiben der Universität in Pest und zugleich die
Beactiviemng der theologiBchen Fakultät. — Damals erhielt die Universität
andi ihre von Josef II. aufgehobenen richterlichen Befugnisse zurück; die
strengste Bisciplin wurde eingefOhrt, der Besuch des Theaters den Hörern
verboten. Die Professoren mufsten sich strenge an das vorgeschriebene
Lehrbuch halten. Der Mathematiker Dugonics, welcher seinen Vorträgen
sein ungarisches Lehrbuch zu Grunde legte, mufste das Buch ins Lateinische
flbersetzen. — Eine andere Episode hat den Philosophen Deling zum
Helden, der die Lehren Kants vorzutragen wagte. Als die Sache ruchbar
wurde, kam von Oben ein Donnerwetter, welches eine peinliche Unter-
suchung zur Folge hatte. Die Professoren Mitterpacher und Schönwiesner
sprachen sich gegen Deling aus, welchen Schedius und EreU verteidigten.
Auf Andringen des Primas verfugte schliefslich die ungarische Hofkanzlei
die Entlassung Delings und sprach zugleich ein absolutes Verbot über die
*Terworrene, unklare und gefährliche' Lehre Kants aus.
Militär- und Kriegsgeschichte. — Einige der einschlägigen Werke
flind schon oben, im Zusammenhang mit der politischen Geschichte
besprochen worden. (S. die No. 5/9, 39, 46, 49, 56, 63, 64, 67, 74^-^.)
HinzuzufQgen ist noch die tüchtige Arbeit St. Ivänyis^**) ttber einen
Teü der Militärgrenze (Theilsdistrikt) von 1686—1750. Er schüdert die
erste Organisation dieser vom Wiener Hofkriegsrat ins Werk gesetzten Insti-
tation. Ungarn und Kaiserliche begegneten sich in dem neuen Grenzgebiet
?om ersten Augenblick an mit MiTstrauen. Die kaiserlichen Offiziere erlaubten
dch vielfache Obergriffe und trotzten zuweilen selbst den direkten kaiser-
lichen Befehlen. Der vom Kaiser zum Kommandanten von Szegedin ernannte
Nicolaus Bercsdnyi z. 6. vermochte nicht den Festungskommandanten zur
Obergabe der Schlüssel der Festung zu bewegen. Die mit dem Jahre 1687
beginnende grofse Serbeneinwanderung gab der Militärgrenze zwar viele
Streiter, Ungarn aber zog daraus keinerlei Nutzen, eher Schaden, da die
neuen Elemente sich ungamfeindlich erwiesen (so insbesondere zur Zeit des
Räköczy-Auf Standes 1705). Komäromy^*^) bringt Beiträge zur Geschichte
der Hajduken während der Türkenzeit, welche Truppe sich aus Desparados
jeglicher Sorte rekrutierte, den Türken, gelegentlich aber auch dem eignen
Lande grofsen Schaden zufügte und erst durch Bocskays weises Vorgehen
zar ruhigen Ansiedlung sich bewegen LLefs. — Eug. Szentkläray^*^)
gab ein grofses Werk über die ungarische Donauflotille heraus, deren Ur-
sprung er hoch in die Arpäden-Epoche hinaufführt. Die Entsetzung von
Prefsburg (1052), von Belgrad (1456), dann zahlreiche Kämpfe in der
Türkenzeit boten das Material zu dieser Monographie. — J. Dudäs^*®)
besprach die Trenkischen Panduren während des 7j. Krieges.
IM) I«tvfo Iv^nyi, A tiszai haUrörvidA (Gesch. der Militargrense dee TheifB-
«strikts) 1686 — 1750. Bodapeet, Aigner. 1885. 8<^. llö S. M. 2. Rez.: Sztfzadok
nSSS) 10, S. 759>-60. (Enchien frtther in der faistor. Z. Hazink. Bd. 2. 1884/5.)
— 194) A. Kom^romy, Zur Gesch. der freien Hajdnken: Torten elml T^ 8 (1885),
S. 794/7. Budapest. — IM) Jen5 Ssentkläray, Gesch. der ungarischen DonaoflotUlen
(A dmai hajöhadak tdrt^nete). Budapest, Akademie. 1885. S^. 488 S. M. 5. Rez.:
Sdndok (1886) 4, S. 849. — IM) J- Dudäs, Die Panduren: Hazink 2 (1885),
9. 307 — 17. Budapest, Aigner.
m 152 XYIL (Vtterraieh-Ungmrn. 2. L. Mangold: Ungarn.
Kunstgeschichte. — Hieher gehören nehst anderen^^^*^^^) aach die
oben (No. 138 and 139) über Ehormesser und Messerschmied angeführten
Werke. — Eine kleine, doch interessante Abhandlang stammt von Wenrich;^^^
Teatsch'^^) a. A. ^®*) setzten ihre Forschungen über siebenbttrgische
Drucker fort. Reifsenberger*®*) publizierte eine Liste von sftchsischen
Goldschmieden und Bildhauern. — Die Arbeit von Thallöczy^^^) über
die (wahrscheinlich fälschlich) Bocskay zugeschriebene Krone ist nunmehr
auch in deutscher Übersetzung erschienen. — Die 'Allgemeine Kunst-
geschichte' von Pasteiner*^^) (das erste Werk dieser Gattung in unserer
Litteratur) berücksichtigt auch die ungarische Kunst.
Kulturgeschichte. — Über Biharis Kulturgeschichte siehe MA.
Ungarn No. 140. Die übrigen Arbeiten betreffen meistens Sitten und
Gebräuche der Siebenbürger Sachsen. ****^**) Vdli veröffentlichte ein
Kapitel *^^ aus seinem mittlerweile erschienenen Werke über die ungarische
Schauspielkunst und deren Träger. — In einem englischen Werke'^^) fand
ich eine Notiz über ein *Hungary Water' benanntes Parfüm, dem man im
18. Jh. auch Stärkung des Gedächtnisses zuschrieb. Chester teilt auch die
Bestandteile dieses Wunderwassers mit. — In Kol. Thalys erwähntem
(No. 49) Buch finden sich mehrere kulturhistorische Aufsätze. ('Aber-
glauben und Yolksgebräuche zur Zeit Räköczys', 'Sidonie Petroczy' (Schrift-
stellerin), 'Kurutzenlieder'.)
197) X Jino» Szendrei und B^ Sc hack, Dürer Albert ^lete ^s mttvtfszete.
Dürers Leben und Werke. (Ungarisch und Deutsch.) Mit Abbildungen. 1. Heft. Budapest.
1885. 4^. k M. 3. (Dilrers Vater stammte bekanntlich aus Ungarn; er wohnte auf der Pusta
Ajt6s bei Gyula.) — 198) X Anton Pör, Yarseiohnis des Kirohenschatzes des Prefsburger
Domkapitels 1567: Tort^nelmi T^ 7 (1886), 8. 600/6. Budapest — 199) X J. Huszka,
Biagyar diszitö styl (Ungarischer Dekorationsstil). Im Auftrag des ungar. Kultus- u. Unter-
richts-BOnisteriums. Budapest, Selbstverlag. Bez.: Szäzadok (1885) 1, 8. 89—90. (Mit
Zeichnungen von Morelli.) — !S00) W. Wenrioh, Der Sehmuck des Mediascher SchQtsen-
königs und die Inschrift des Schmuckes: KBIV. siebenbttrg. Landeskde. 8 (1885), S. 118/6.
Hermannstadt. (Dieser Schmuck stammt aus dem 16. Jh. Die Inschrift lautet: 'Jochem
Koch hot den Vogel dramol abgesoe' [abgeschossen]. Die dem Adler zunMehst ange-
brachten Denkmarken tragen die Jahrzahl 1564 und 1584.) — Ml) ^r. Ten t seh,
Neue Beitiüge zur Hermannstftdter Buchdruckergeschichte : ib. 8. lSO/8. Hermannstadt.
— t9S) Wilh. S (ig er US), Hermannstidter Buchdrucker und Buchhändler 1629—1789:
ib. 8. 72/4. Hermannstadt. (Fortsetzung zu Jg. lY, Y u. VII.) — 29S) L. Reifs e n-
berger, Siebenbttrgisch-deutsche Bildhauer, Goldschmiede und Siegelstecher: ib. S. 182/7.
Hermannstadt. — S94) L* Thallöczy, Die Krone des Fürsten Stephan Bocskay: Ungar. R.
5 (1885), S. 657— 74. Budapest. (Erschien fHlher ungarisch im *ArchAologiai&teait5* 1884.)
— S95) Crynia Pasteiner, A mttvtfszetek tSrt^ete (Cksch. der Kunst). Budapest, Franklin.
1885. 8<^. XIII, 763 S. M. 10. Bez.: Szioadok (1885) 8, 8. 186; ArchAnz. (1886),
H. 3. (Mit 352 Abbildungen. — S06) X H. Herbe rt, Die Gesundheitspflege in Hemunn-
stadt bis zum Ende des 16. Jh.: A. siebenbürg. Landeskde. NF. 20 (1885), S. 5 — 46.
Hermannstadt. — 297) X Fr. Fronius, Bilder aus den sichsisohen Banemleben in
Siebenbürgen. Ein Beitrag zur deutschen Kulturgesch. 8. Aufl. (= SiebenbQrg.-deutsohe
Volksbücher Bd. 8.) Wien, Graeser. 1885. 8^ XV, 252 S. M. 8. — S96) X J.
Haltrich, Zur Volkskunde der siebenbttrger Sachsen. Kleinere Schriften in neuer Be-
arbeitung heransg. von J. Wolff. Wien, Graeser. 1885. 8^ XVI, 535 8. M. 7.
Bez.: CBl. (1885), No. 84; KBIV. siebenbttrg. Landeskde. (1885), S. 109; HZ. 55 (1886),
8. 542. — 299) Ad. Väli, Das Ende der ungarischen Schaaspielertruppe 1796: Haiink
6 (1885), S. 95—108. Budapest, Aigner. — 219) W. D. Chester, Chronides of the
Customs Department. London, Selbstverlag. 1886. Bez.: Szizadok (1887) 9, 8. 769;
Ath. (1885), 22. Aug., S. 288.
XVn. Österreich-Ungarn. 2. L. Mangold: Ungarn. 111,163
Litteraturgeschichte. — Dieser Zweig der Litteratar wird seit Jahren
in Ungarn am intensivsten bearbeitet. Von den zahlreich erschienenen
Abhandlungen und Werken'^^"^**) nenne ich namentlich: Die Biographieen
über Gabr. Fabian***) und Kölcsey*^*) von Jancsö und das Leben
Czuczors von Eoltai.**^) Bahnbrechend in ihrer Art ist eine Abhandlung
Ton Berkeszy.**') Die ^Geschichte der Philosophie in Ungarn* von
Erd^lyi'^*) erlebte eine neue Ausgabe.
Yerfassungsgeschichte. Bechtsgeschichte. — Auf diesem Gebiete
sind nur kleinere Arbeiten zu verzeichnen. **•"***) — Über die Werke
Yon Wenczel, Kolozsvdry und Pesty vergl. MA. Ungarn No. 115,
116 und 155.
Handel, Industrie und Finanzwesen. — Die vorliegenden Abhand-
Inngen sind nicht ohne Interesse, aber ohne Bedeutung. ''*~'*®)
HIfltorisohe Hülfswinensohaften. Heraldik, Genealogie. — Den
togeführten Arbeiten** ^'*^*) füge ich noch den Hinweis auf bereits in
211) Fr. KolUnji, Nikolaus OUh und Erasmus RoUerdanms: Uj Magyar Sion
(1886), September- und Oktoberheft. Budapest. 1885. Rez.: Szizadok (1885) 10, S. 764.
(Beleuchtet das Yerhftltnis der beiden Gelehrten auf Grund ihrer Korrespondenz.) —
318) Ben. CsapUr, lUvay Ferenez (Franz Rtfvay): FigyelS (1885), H. 1. Budapest,
ligner. — 81S) Ferenez Badics, Gröf Gvadinyl Jdssef tfs Gaal Jtfzsef (Gf. Josef
Gvad^njri and Josef Gaal). (= Magjar Helicon [Ungar. Helicon], I. Abt., 44. H., Bd. 4)
PreCsbnrg, Stampfel. 1885. 8^ 24 &. M. 0,80. — 214) Ben. Jancstf, Das Leben
Gdiriels F£bi£n (Ungar.). (= Jb. des Arader KSlesey-Vereins.) 8. Bd. (1885). Arad,
Gjulai. — 215) 1 <!• I KSlcsey Ferenez ^lete ^s mttvei (Leben und Werke Franz KSlcseys).
Badapart, Aigner. 1885. 8^ XII, 487 8. M. 4. (Erschien ▼orher in der Zsehr.
<FigTeld\) — 2U) VirgU Koltai, Cznezor Crergely ^ete ^s munkii (Das Leben und
die Werke Gregor Czuczors). Budapest, Franklin. 1885. 8^. 282 S. M. 2. Bez.:
Madok (1886) 1, S. 75. — 817) St. Berkeszy, Die ungarische Sprache im Privat-
leben wahrend des Zeitraumes 1711 — 90. (= Programm des Weifskirchner Gymnasiums
vad hn SeparaUbdruck.) — 218) J- Erd^lyi, A philosophia Magyarorsz^gon (Die Philo-
sophie in Ungarn). Budapest, FrankUn. 1885. 8^. 186 S. M. 2. Bez.: Ungar. R,
(1886), S. 257 ff. — 219) B^ Grttnwald, Kossüth und das Komitot. Budapest,
lUth. 1885. 8^ 58 8. Rez.: Vgl. Ungar. R. (1887), S. 492. (Grttnwald arbeitet an
einem grSfaeren Werke Über <Das alte Komitot' [bis 1848], worin er die Schwttchen dieser
histitntioB blofszulegen gedenkt. Gelegentlich der Publizierung dieses Bruchstückes wurde
ermit Koeadth in eine Polemik verwickelt.) — 889) Ferd. Lentner, Grundrifs des
Staatsreehtee der Ssterr.-ungar. Monarchie. Wien, Seidel 1885. 8^. V, 255 S. M. 4.
~~ 881) Johann K5rner, Die bürgerlichen Rechte und Pflichten. Kurzge&fste Dar-
iteUang der ungmr. Staatoverfassung u. s. w. Deutsch von J. H. Schwicker. 8. Aufl.
Budapest, LampeL 1885. 8^ 95 8. M. 0,80. — 888) X Attila Szemere, Zur
Geerbte der NationalSkonomie in Ungarn: 8z£zadok 19 (1885), 8. 885 — 96 und
469 — 81. Budapest. (Im Jahre 1764 versuchte ein Abenteurer, Ritter von Wall mit
ebtigen Analftndem im Bunde das Monopolrecht zum Anbau des Indigo zu erwerben.
Er venehwand aber bald spurlos, sein Projekt wurde vergessen.) — 88S) X T^^*
Wolf, Zwei Urkk. zur Gesch. des sKchsisehen Zunftwesens (1526—80): KBIV. sieben-
oflig. Landeakde. 8 (1885), 8. 89—42. Hermannstadt. — 884) X KoL Thaly,
Zu(}eschiehte der Raabregnlierung (1699): TSrt^nehni T4r 7 (1885), 8. 154/6. Budapest.
— 885) X Steuern des Biharer Komitotes im Jahre 1751: Hazänk 4 (1885), 8. 480.
Bodapest, Aigner. (Die Steuern betrugen 116,000 Guldön.) — 8S6) X Die Donau-
dsrnpftehiffahrte-Gesellsehaft. Rückblick auf ihre Entwickelung, namentlich in Ungarn.
(Seit 1882.) Budapest, Selbstverlag. 1885. 8^ 58 8. (Erschien auch in ungar.
Sprache. Eine Jubülumsschrift. — 887) X Koloman Thaly, Genealogie und Stommbaum
der gitfUehen Familie Bercs^nyi: Turul 8 (1885), 8. 60/2, Budapest. (Der Stommbaum
nsdigewieaen von 1525 — 1885.) — 888 X Karl Tagänyi, Verzeichnis der im unga-
riiehen Landeaarchiv aufbewahrten oder eingetragenen Adelsbriefe (7. — 10. Mitteilung):
ib. 8. 29, 78, 122, 181 ff. Budapest. — 889) X L. Szideczky, Wappenbrief des
iobaan MÖrtf 1584: ib. 8. 168— >72. Budapest. (Mör^ war ein aus Siebenbürgen stammen-
111,164 . XYn. Österreich-Üngani. 8. A. Horeicka: Böhmen.
anderem Zusammenhang besprochenen Abhandinngen verwandter Art bei.
(Vergl. die No. ISa— 155.)
3.
A. Horcicka.
Böhmen.
Diesmal ist nur eine Arbeit zn erwähnen, welche einen gröfseren, um-
fassenden Stoff der NZ. Böhmens, wenn auch von einem etwas allgemeinen
Standpunkte aus bespricht. In dem 2. Halbbande ^) gelangen die Bewohner
des Erzgebirges, das böhmische Niederland und nordöstliche Böhmen, dann
Sfldmähren, Brfinn und Iglau, die Schönhengstler, das Kuhländchen, endlich
das nordöstliche Mähren und Schlesien zur Besprechung. Der Vf., der uns
hiermit die erste Probe seiner historiaoh-etnographischen Studien liefert,
entledigt sich seiner Aufgabe mit ziemlichem Geschick und viel Gewandtheit;
nur beging der Verleger den Fehler, demselben einen zu begrenzten Baum
vorzuschreiben, da die Bedeutung eines kulturell so hoch entwickelten Volks-
Stammes, wie die Deutschen in den Sudetenländem sind, auf 350 Seiten
unmöglich genügend gewürdigt werden kann. Es ist daher leicht begreif-
lich, dafs manche höchst interessante Partie, wie z. B. die Rübezahlsage
(S. 280/8) sich mit einem ganz beschränkten Raum begnügen mufste.
Darstelliingen der Landesgesohiohte. Ober die letzten Stunden
Wladislaw II. ist bisher wenig bekannt. Neustadt^) hat im Ereisarchive
zu Bamberg ein Schreiben des Markgrafen Georg von Brandenburg an
Herzog Kasimir aufgefunden, welches über diese Vorgänge eingehende
Details bringt, und hat dasselbe, mit einem Kommentare versehen, ver-
öffentlicht.
der He erfuhr er im Dienste des polnischen Königs Stefan Bdthory, der ihm den Adel
verlieh.) — SSO) X G^za CsergheÖ, £in Stammbuch (Liber amioomm) aus dem Anfang
des 17. Jh.: Ungar. R. 5 (1885), S. 620/6. Budapest. — 2S1) X id., Ein ungarisches
Wappen buch aus dem 17. Jh. (Album congregationis B. Mariae Virginis Erectae et Con-
firmatae in Collegio 8. J. Ungvarü. Anno 1636): Turul 8 (1886), S. 41/4. Budapest,
Verlag d. Herald. Gesellschaft. — SSS) X György Denison, A lovass^ tort^nelme
(Geschichte der Kavallerie). Übersetzt von D^nes Szeles. Budapest, Aigner. 1885.
8^ 6. Heft. 821—84 S. Ml. — ^SS) X Justus Mae Carty, Anglia tört^nete
korunkban. (Ins Ungarische Übersetzt von B^la Szäsz. Bd. 1.) Budapest, Akademie. 1885.
8^ VIII, 618 S. M. 6. — 2S4) X Michelet, A fhinczia forradalom tört^ete (Gesch.
der franz. Revolution. Übersetzt von Antonie De Gerando. Bd. 8/4.) Klauaenburg, Stein.
1885. 8®. 280, 262 S. k M. 4. — 2S5) X Amad^e Thierry, Elbesz^^sek a römai
tört^netb51 az V. szäzadban (Erz&hlungen aus der römischen Geschichte im 5. Jh. — Ende
des Reiches). Übersetzt von Joh. öreg. Budapest, Akademie. 1885. 8^. 507 S.
M. 6. Rez.: Szizadok (1885) 5. Heft, 482 S. — SS6) X id., Elbesz^^sek a römai
tört^netböl az V. sz^Lzadban. Alarik. (Erz&hlungen aus dem 5. Jh. Alarich.) Übersetzt von
Joh. öreg. Budapest, Akademie. 1885. 8^ 507 S. M. 5. Rez.: Szizadok (1886)
3i S. 266.
1) Jos. Bendel, Die Deutschen in Böhmen, Bffthren und Schlesien. Wien, Prochaska.
2. H&lfte. S. 181—356. Rez.: MVGDB. 24, S. 17. — t) L. Neustadt, Die letzten
Stunden des K. Wladislaw U. von Ungarn und Böhmen: Ungar.R. (1884), S. 85 — 42.
XVn. Österreich-Ungirn. 3. A. Horeicka: Böhmen. 111,155
Die Entwickelang der kirchlichen Verhältnisse in Böhmen ist seit Aus-
gang des Hnssitenkrieges von regem Interesse , namentlich die Ansbildang
der böhmischen Brüdergemeinde, die an dem französischen Gelehrten
Denis ^) einen ganz tflchtigen Forscher fand. Die Bearbeitung der böhmi-
adien Geschichte ist demselben nicht mehr fremd, da er schon vorher eine
Studie über den Hussittenkrieg veröffentlichte. Seine Anschauungen stützen
ach hauptsächlich auf die gediegenen Arbeiten des Professor GoU in der
böhmischen Musealzeitschrift, und derselbe beschäftigt sich mit der Gründung
der Brüdergemeinde und der Wirksamkeit des Peter Chel6ick;f . Die Lehre
desselben über das Fegfeuer erörtert Lenz^) und findet nach eingehender
Untersuchung seiner Schriften, dafs er sich in diesem Punkte am meisten
den Anschauungen der Taboriten nähert. Eine andere Abhandlung^) widmet
er dessen Ansichten über das Sakrament der Taufe, insbesondere bei
Kindern, hält ihm gegenüber die Anschauungen der katholischen Kirche
nnd gelangt zu dem Schlüsse, dafs er diesbezüglich von Hufs und den
hussitischen Fraktionen abweicht, indem er den Grundsatz aufstellt, dafs
das Kind durch die Taufe der göttlichen Gnade nicht teilhaftig werde. Im
Anschlufs an seine vorjährigen Studien bespricht GolP) die Begründung
cmes eigenen Pristerstandes in der Brüdergemeinde und die zweite Ver-
folgung derselben in den Jahren 1467 — 71. Zahlreiche archivalische Notizen
nnd Belege ^bilden den Anhang zu dieser fleifsigen Arbeit. Recht anziehend
schildert Simek^ das Anwachsen des Besitzstandes der Brüdergemeinde
in Leitomischel , deren Anfänge daselbst bis in den Schlufs des XV. Jh.
nachweisbar sind. Aktenstücke, welche sich im Archive zu Lissa befinden
nnd auf die alte Brüdergemeinde daselbst bezug nehmen, veröffentlicht
Müller,^) der an anderem Orte die Frage über den Zusammenhang der
alten Brüdergemeinde in Böhmen mit der neuen in Hermhut dahin löst,*)
dals die Ausbildung und Gestaltung der alten Gemeinde entlehnt ist, der
Endzweck der Vereinigung jedoch von Zinzendorf stammt, der den Zeit-
verhältnissen entsprechend umgestaltet wurde. Wiewohl nach des Comenius
eigener Aussage die böhmischen Brüder jeder theologischen Polemik sorgsam
answichen, so lassen sich doch aus seinen eigenen Schriften genug Belag-
itellen dafür aufweisen, dafs sie oft genötigt waren, sei es bei Disputationen
oder gelegentlich insbesondere den Lutheranern gegenüber ihre Ansichten
m äufsem.*®)
Ein anschauliches Bild der Reformation in Böhmisch-Leipa'^) ent-
wirft Wölk an. Seit 1532 machte sie hier bedeutende Fortschritte, bis
gegen SchluTs des XVI. Jh. hingen die Bewohner gröfstenteils dem Pro-
testantismus an. Nach der Weifsenberger Katastrophe wurde die Rekatho-
liaerung mit Hochdruck besonders durch Wallenstein gefördert — Radda
S) E. D e n i 8, Les origines de l'Unit^ des Fr^es fiohdmes. Angers. 7 1 S. Bez. : SbornflL
4^8. 61. — 4) ^' Lenz, Petra Chelöick^o üoenf ooöistci. Prag. 87 S. Bez.: Sbomfk
,4, & 60. Sep.-Abd. aus <Pastyr duchovnf . — 5) i d* » U6en{ Petra ChelöickAo o krtn etc. :
CiL 6. rnoaea 59, S. 75 — 90, 244—65,^541—56. — 0) Jar. GoU, JednoU bratrskä v 15.
ifcoleti: ib. S. 45 — 75. — 7) Jos. Simek, O osndech zbosi patKciho zboru Brätrsk^mn ▼
litomüli: SbornHL 3, S. 829 — 88. — 8) J* Mttller, Zpr^va o archivu jednoty bratrsk^ v
Lcsne polak^m: Sbomik 3,8. 203 — 10,292 — 310.^ — 9) id., O souvislosti obnoven^ cfrkve
hatnk^ ae starou Jednotou bratn ceskych, Cas. ö. m. 59, S. 198 — 210, 441 — 55. —
It) J. Zonbek, O Komensk^ho polemlkäch theologickych : ib. 8. 1—23, 280—99,
519—41. — 11) B. Wölk an, Leipa zur Zeit der Reformation : MVGDB. 24, 8. 88 — 78.
111156 XYII. Öaterreich-Ungarn. 8. A. Horcieka: Bdhmeti.
schildert die religiösen Verhältnisse im Herzogtum Teschen vom westfälischen
Frieden bis zur Altranstädter Konvention und bemüht sich, eine ans Original-
quellen ohne Voreingenommenheit oder einseitige Parteistellang geschöpfte
Darstellung derselben mit thunlichster Wiedergabe des Wortlautes zu ver-
öffentlichen und weitläufige Erörterungen, die als subjektive Ansichten ge-
deutet werden könnten, zu vermeiden. ^^)
Mehrere Arbeiten behandeln die Zeit des dOj. Krieges, von denen
einige wieder der Heldengestalt Wallensteins^**) gewidmet sind. Win-
ter^*) berichtigt Einiges über den Einfall des Passauer Kriegsvolkes
nach Böhmen und veröffentlicht einige Punkte aus der Klageschrift der
Stände um Einberufung eines Generallandtages, welche er einer Hds. der
k.k. Bibliothek in Prag entnimmt. Weil die Elbogner die Ermahnung
des Fürsten Lichtenstein ddo. 20. Januar 1621 zu pflichtschuldiger Bestän-
digkeit zurückwiesen und sich weigerten, den kaiserlichen Obristen Grafen
von Nagrol in die Stadt aufzunehmen, so wurden wegen dieser beharrlichen
Teilnahme an dem Aufstande sowohl die Städte als auch der Adel des
Elbogner, teilweise auch des Egerer Kreises streng bestraft. Die nun
folgenden Strafen und Konfiskationen weist Bilek^^) in einer sehr fleifsigen
Studie nach, die sich beinahe ausschliefslich auf hds. Materiale stützt. Von
demselben Vf. erschienen auch 'Beiträge zur Geschichte Walldsteins'.^^)
Die ersten drei Kapitel des Werkes: 'Waldstein und die Smirickyschen
Güter, Waldsteins Güterbesitz, Waldsteins Sturz und Konfiskationen der ihm
und seinen Anhängern gehörigen Güter' sind zumeist nur Obersetzungen
aus dessen 'DSjiny konfiscaci*. Neu ist die genealogische Tabelle des Hauses
Smiricky und achtzig wichtige, urkundliche Beiträge. Die Schrift hat einen
polemischen Charakter, namentlich gegen Prof. Gindely, der behauptet,
Waldstein habe sich widerrechtlich in den Besitz der Smirickyschen Güter
gesetzt, mit leichter, schlechter Münze (1622) viele Güter unehrlich erworben,
für andere den Kaufschilling gar nicht gezahlt. Gindely^^*) hat bereits
sofort geantwortet. Auch die Waldsteinfrage streift Bilek und behandelt
dieselbe im Sinne derjenigen, welche von einem Verrate derselben nichts
wissen wollen. Eine rein sachliche Polemik zwischen den beiden gründ-
lichen Kennern dieser Epoche wäre wünschenswert, weil sich vielleicht da-
durch manches Dunkle in der Wallensteinfrage , die Gindely eine wahre
Sisyphusarbeit gelegentlich nennt, aufklären dürfte. In einer biographische^
Studie unterzieht Dvorskt^*) Waldsteins Jugencljahre einer eingehenden Be-
trachtung, schliefst aber seine Untersuchung mit dem 30. September 1605
ab, dem Tage, an welchem seine jüngere Schwester Katharina, Gemahlin
des Grafen Karl von Zerotin bestattet wurde. Auch hds. Materiale benützt
der Vf., der dem Eindruck, den die Jugend W., insbesondere der Aufent-
halt in Padua, auf die Charakterentwickelung derselben nahm, grofse Be-
deutung zuschreibt. — Mehr von lokalem Interesse ist der Bericht von
IS) K* RaddA, ICaterUlien zur Geschichte des Protestantismus im Hersogtum
Teschen. (Progr. der Realschule in Teschen.) Teschen» Proehaska. 42 S. — 12*) Litt,
ttber W. s. o. S. 28—80. — U) S. Winter, K dejinim vpMu Passovsktfho: Sbomflc 8,
S. 266 — 72. — 14) Th. Bilek, Das nordwestliehe Böhmen und der Aufstand im Jahre
1618: MVGDB. 24, S. 155—86,288—308. — 15) id., Beiträge zur Geschichte Waldateins.
Prag, Selbstrerlag. 1885. 862 S. Rez.: Sborn(k 8, S. 819; MYGDB. 24, S. 45. —
15*) Gindely,^AZg. (1885), Beibl. No. 147, 148. — 16) Fr. Dvorsky, Albreeht
z VMldatefiM : Cai. ö. moaea 59, S. 126—41, 865—87, 497—510.
XVII. ÖBterreich-Ungarn. 3. A. Horeicka*. Böhmen. 111,157
Winter^'-**) über den Stand der Burg Pürglitz zur Zeit, als die Kurfürst-
lichen im Jahre 16B1 ihren Einfall nach Böhmen machten, der auf Grund
^eichzeitiger Aktenstücke aus dem Rakonitzer Archiv erfolgt.
Mit dem Siege des kaiserlichen Heeres in Böhmen war die Macht
des Protestantismus in den habsburgischen Ländern gebrochen und wurde
m der Gegenreformation mit aller Macht gearbeitet. Die Hauptarbeit
fiel den Jesuiten zu, die sich gleich nach Beginn des Aufstandes alle mög-
liche Mühe gaben, um mit dem siegreichen Vordringen des Heeres den
Einzug in die verlassenen Kollegien zu halten. So erfolgt ihre Rückkehr
nach Krumman nach dem Siege Buquois über Mansfeld bei Netolitz am
10. Junil619, noch 1620 nach Prag, dann erst nach Mähren und Schlesien. ^^)
im Jahre 1584 bereits gelang es den Jesuiten in Pilsen festen Fufs zu
fassen, doch konnte sich ihr Einflufs daselbst über das Jahr 1603 nicht er-
halten. ^^) Die ersten Jesuitenkollegien in Mähren erstanden zu Olmütz
and Brunn, woselbst die Einführung der Jesuiten durch Propst Johann
Grodecky am 15. Juni 1570 erfolgte, da in dieser Stadt die Zahl der
Katholiken auf ein ganz unbedeutendes Häuflein zusammengeschmolzen
war.^^ Mit der Gegenreformation besserte sich zwar langsam, doch stetig
die Lage des katholischen Klerus ; in diesem Sinne berichtet Bilek über
den Zustand der Pfarreien im Jahre 1650/2 im Chrudimer, Königgrätzer,
Juug-Bunzlauer, Schlauer und Saazer Kreise, sowie im Fürstentum Fried-
land im Jahre 1680.^»)
Görner^^) hat das zerstreute, gröfstenteils unbekannte Materiale zur
Prager Flugblattpoesie des 7j. Krieges gesammelt und es ist ganz
anziehend ihm auf dieses Gebiet zu folgen, in welchem sich der Volks-
Immor oft in sehr witziger und gewandter Weise über höchst ernste Lagen
Ulf dem Kriegsschauplatze ausläfst. Nach einem Ms. des Ratsverwandten
Anton Gottfried Schmidt behandelt Katzerowsky*^) die Stellung der Stadt
Leitmeritz im zweiten schlesischen Kriege , welche namentlich durch die
preuDsische Invasion viel zu leiden hatte.
Von rein lokalhistorischem Interesse ist eine ganze Reihe meist kleine-
rer Aufisätze in den verschiedenen deutschen und tschechischen Fachzeitschriften
erschienen, in welchem manchmals sehr interessante aber nur ganz kurze
Notizen sich finden, die an diesem Orte nicht angeführt werden können.
'So erhielt z. B. Eger in dem daselbst erscheinenden Jb. manche Bei-
trige.**) Unsere Absicht ist es, nur auf einzelne gröfsere Aufsätze und
selbständige Publikationen aufmerksam zu machen, doch ist der Wert der
l^zteren meist unabhängig von der Individualität der Vff. Zwei recht gute
Arbeiten liegen über Prachatitz und Komotau vor, beide gehen wohl bis
auf die Gründung im MA. zurück , doch bilden die Ereignisse der NZ.
17-19) S* Winter, PUrglitz zur Zeit des Einfalles der Kurfürstlichen im Jahre
16S1: Pamitky ^archaelog. 13, S. 125 — 82. — SO) Th. BÜek, Snahy Jesuituv o navr^enf
sedo zemi kvil. Cesk^ho pro r. 1618: Sbomfli 8, S. 17—24,87—96, 144—55,224—36.
— 21) Jos. Strnad, Snahy o znzeni koUeje jesuitsk^ v Plzni: ib. 8, S. 833/8. —
33) Fr. Ramenicek, O vnziku prvych dvou koUeji Jesuitskych naMorave: ib. S. 82/9,
104—11, 162/9. — 23) Th. Bilek, Stav far vi. 1650—52 v krajfch Chrudimsk^m etc.:
Ptmitky archaeol. 18, S. 9—16, 91—108, 177—82. — 24) K. Görner, Zur Prager
FhigblattpoeBie des 7j. Krieges :' MG VCB. 24, S. 185—204. — 25) W. Katzerowsky,
Die Stadt Leitmeritz im zweiten schlesischen Kriege: Nordböhm. Exkursion sklub 8, S. 161 — 77.
— 24&) Egerer Jb. 16. Rez. : MVGDB. 24, S. Sl.
III 158 XVII. Österreich-Ungarn. 8. A. Horeicka: Böhmen.
den Hauptbestandteil derselben. Prachalitz war schon im MA. als Zollstätte
'des goldenen Steiges' und auch in strategischer Beziehung namentlich im
Hussitenkriege eine wichtige Grenzstadt Böhmens, die von den religiösen
Bedrängnissen des XV. und XVI. Jh. nicht frei blieb; in der NZ. stand
sie in Abhängigkeit der Rosenberge, dann £ggenberge, seit 1719 in Unter-
thänigkeit der Fttrsten von Schwarzenberg. AUe diese Momente hebt
Mefsner*') richtig hervor. Jentscher,**) schon durch mehrere Aufsätze
bekannt, entwirft ein recht anziehendes Städtebild von Eomotau, das als
deutsche Ordenskomthurei 1252 begründet wurde und nach den Hussiten-
kriegen häufig seinen Besitzer wechselte, nur sind die Daten über das XYH.
und XYin. Jh. etwas mager, und lassen sich dieselben durch weitergehende
archivalische Studien jedenfalls mehren. Mehr das innere Leben der Barger
zu Rakonitz in kultureller Beziehung (XVI. Jh.) würdigt Winter.**) Über
die städtischen und religiösen Verhältnisse der Stadt Pisek in der ersten
Hälfte des XVIII. Jh. berichtet Matz n er auf Grund hds. Materiales; von
allgemeinerem Interesse ist dessen Bericht über die französische Okkupation
der Stadt im Jahre 1741 und die Kämpfe in der Umgebung bis zur Ver-
treibung der Bayern und Franzosen aus Böhmen , nach den gleichzeitigen
Aufzeichnungen des Priesters Fr. Ledeck^.^^) Eine gute Monographie
schildert das Schicksal der Herrschaft Pecek,^^) weitläufiger sind die Ge-
schichtsbilder von Zbirow^^) angelegt, nur ganz dürftig die aus den Pfarr-
und Kirchenbüchern der Kirche zu Pischely gesammelten Notizen. ^^) Die
Heimatskunden der politischen Bezirke von Rumburg^^) und Teplitz^^) haben
in erster Linie den Zweck, die Lehrer dieser Gegenden auf die geschicht-
lichen Momente derselben aufmerksam zu machen; dem entsprechen sie
auch im ganzen und grofsen voUständig. Bei der chronologischen Zusammen-
stellung der Daten über Lämberg und Ringelshain und der geschichtlichen
Besprechung hätte Bürger^®) sich mehr mit dem Verhältnis der Orte zur
Herrschaftsgeschichte befassen sollen, die bis 1848 in Böhmen mit einander
eng verknüpft sind.
Quellen. Im Auftrage des Vereins für Geschichte der Deutschen in
Böhmen bearbeitete Gradl^^) die 'Chroniken der Stadt Eger* als den
in. Band der Sammlung 'Deutsche Chroniken aus Böhmen*. Es sind dies
zwei dem 16. Jh. angehörenden Chroniken und zwar die des Schulmeisters
Pankraz Engelhart und die Manualchronik des Gerichtsherrn Andreas Baier.
Engelhart kam 1538 nach Eger und widmete seine 1560 vollendete 'Chronica
f7) «^08. MeTsner, Prachatitz. Prachatitz, Selbstverlag. 1886. 145 S. Rez.:
MVGDB. 24, S. 54. — S8) K. J entscher, Die Königliche SUdt Komoton. Komotan,
Butter. 1885. 118^ S. Rez.: MVGDB. 24, S. 56. — t9) Sig. Winter, Rakomik
8tolet{ ftestnict^ho: Gas. 6. mus. 59, S. 23 — 45. — SO) <^* Matzner, Mesto Pisek v
pryni polovici XVlII. stoletf. Progr. d. böhm. Realschule in Pisek. Selbstverlag. 38 S.
Rez.: Sbomfk 3, S. 817. — Sl) Joe. Vävra, Byval^ prantsvf Peöeck^: Sbomik 3,
S. 24—32, 96—104, 156—62. -- tt) A. Drachovsky, Obrazy Zbirovak^. Tabor,
Frank. 168 S. Rez.: Sbomik 3, S. 188. — SS) Aus den Pfarr- und Kirchenbttchem
der Kirche zu Pischely: MVGDB. 24, S. 419—23. — S4) Ant. Hoekauf, Heimato-
kunde des polit. Bezirkes Rumburg. Rumburg, Selbstverlag. 224 S. Rez.: MVGDB. 24,
S. 79. — S5) Heimatskunde des polit. Bezirkes Teplitz. Teplitz, Selbstverlag. V, 332 S.
Rez.: MVGDB. 24, S. 79. — S6) J* Bürger, Geschichte von Lämberg und Chronik
von Ringelshain. Reichenberg, Selbstverlag. 1886. 198* S. Rez.: MVGDB. 24, S. 99.
— S*}) H. Gradl, Die Chroniken der SUdt Eger. Prag. 1884. XL, 496 S. Res.:
MVGDB. 24, S. 14.
XYII. Österreich-Ungarn. 8. A. Horeicka: Böhmen. 111159
memorial' dem Stadtrate; die erste wenig bedeutende Hälfte des Werkes
nmfafist die Geschichte der Stadt bis 1517, die wichtigere Zeit von 1517 — 60
gehört der zweiten Hälfte an. Die Originalhds. ist verloren; der Text
wurde nach einer Abschrift von 1815 und einem Quartheftchen , das sich
als Anhang der Chronik ermes, hergestellt. Viele Irrtümer sind in der
naiven Darstellung enthalten, die Gradl gewissenhaft sicher stellt, so dafs
darunter die Benutzung des Buches nicht leidet. Die Manualchronik Baiers
Dmfafet den Zeitraum von lSd4 — 15d4, von 1558 fliefsen die Daten reich-
licher. Auch ist dieselbe namentlich für die Kulturgeschichte der im
16. Jh. reich aufblühenden Stadt Eger von gröfseremWerte. Die Text-
kritik und Abfassung der Noten zeigen von grofsen FleiTse und tüchtigem
Verständnisse des Herausgebers. Im Anhang veröffentlicht Gradl noch ^die
Ausgabslisten der Stadt Eger (1990 — 1440V und das 'Wahlbüchlein vom
Jahre 1560*. Ebenso anerkennend muls man sich über den Artikel 'die
Sprache der Chroniken' und das kleine, 7 Seiten umfassende Wörterbuch
aussprechen, welches bei der Eigenart des egerländischen Dialektes unbe-
dingt nötig war. — Thomas Bavorovsk^ war seit 1555 Domdechant in Prag
und nachher Archidiakon des Bechyner Kreises. Der Einladung Wilhelms
von Rosenberg nach Erummau leistete er Folge, hielt daselbst mehrere
Predigten, die so gefielen, dafs sie 1557 in Prag unter dem Titel 'Postilla
oeskä* . gedruckt wurden (380 S. Folio). In demselben finden sich viele
kulturhistorische Momente, welche Noväk*®) hervorhebt und überhaupt dies
höchst bedeutende Litteratur-Denkmal in entsprechender Weise würdigt.
Nicht geringer an Bedeutung ist die Tolitia historica', die älteste der
selbständigen Obersetzung des M. Daniel Adam von Veleslavina, welche im
Folioformat im Juli 1584 in Prag verlegt wurde, zu der nebst lateinischen
and griechischen Schriftstellern das 1556 erschienene Regentenbuch von
Georg Lauterberg benützt wurde. Eine genaue Untersuchung in bezug auf
die Quellen und deren Bearbeitung hat Truhlaf ^*) angestellt, doch hat
Veleslavina mit der Übersetzung lateinischer und griechischer Dichter in
Versen kein besonderes Glück gehabt, wie aus den Proben auf S. 362 ff.
hervorgeht. Auch er hat, wie dies dem Zeitgeiste der Humanisten eigen
ist, sich mit terminologischen Studien befafst und behufs einer festen, stän-
digen Anwendung der entsprechenden Ausdrücke förmliche Vokabulare an-
gelegt, deren Bedeutung daraus hinlänglich hervorgeht, dafs Jungmann in
seinem 'Slovnik' auf ihn ständig Rücksicht nimmt.^^) — Tischer^^) ver-
öffentlicht als Fortsetzung andere 33 Aktenstücke in tschechischer Sprache des
Grafen Wilhelm Slavata an Grafen Jaroslaw Borita von Martinitz aus den
Jahren 1633 und 1634 (Vgl. JB. 1884, EI, 157^^). Sehr interessant ist
das von Mares^^) abgedruckte Schreiben des Grafen Bernhard Ignaz von
Martinitz an den Grafen Job. Adolf zu Schwarzenberg, ddo. 27. Dezember
1656, welches über ein 1648 zur Zeit des Schwedeneinfalles verloren ge-
gangenen Geschichtswerk der Familie berichtet, dessen Kenntnis von grofsem
S8) J. Noväk, Postilla oeskä Kn. Tomae Bavorovsk^o: SbornHc 3, S. 188 — 48,
,286 — 41. — S9) Ad. Truhlär, Politia historica M. Daniela Adama z YeleBlavfiia :
Ott. 6. miu«a 59 , S. 846 — 65. — 4d) V. Noväk, O slvonikankych pracfch Daniela
Adama z YeleslaWna: ib. S. 883 — 46, 556 — 68. — 41) Franz Tischer, Dopisy ViMma
krabet« Slaraty psa^n^n Jaroslavu Boritovi hrabetijz Martinic a jeho synovi z let 1688 a 1689 :
Sbomik 3, S. 198—202, 288—92, 860—64. — 42} F. Marei, Das Martinicsche 6e-
lehiehtrvrerk : KIÖG. 6, 810/1.
111,160 ^'^I- Österreich-Ungarn. 8. A. Horeicka: Böhmen.
historischen Wert wäre, da ja Bernhard der zweite Sohn des vom Prager
Fenstersturze bekannten Grafen Jaroslaw von Martinitz ist.
Die übrigen Publikationen oder Besprechungen von Quellen haben
meist nur streng lokale Bedeutung, so die Grflndungsurkk. für die Spitaler
am Pofic (1546) und bei den Kreuzherren (1611 — 80) in Prag,**) die Akten-
stücke aus dem B. Leipaer Stadtarchive vom Jahre 1680 bis zum Beginn
des Xyni. Jh.**) und die Familienchronik des Steinsehönauer Glashftndlers
G. F. Kreybich**) (geb. 1662), der auf seinen zahlreichen Reisen durch
ganz Europa für die damalige Zeit sehr reiche Kenntnisse hatte. Mit der
Aufzeichnung der Chronik hat er 1707 begonnen. Der Vikar und Pfarrer
in Libeznitz, Georg Paroubek (1740 — 75), hat in annalistischer Form die
Denkwürdigkeiten jener bewegten Zeit, soweit sie für ihn von Interesse
waren, in sehr kurzer Weise niedergeschrieben ; in den ersten Kriegsjahren
des 7j. Krieges belebt sich seine Darstellung durch etwas detaillierte
Angaben über die Heeresbewegungen der Preufsen in der Umgebung.**)
Der Pfarrer von Miletin, Arnold, hat eine Art Memoirenwerk über die
Zeit vom Jahre 1848 bis zur Reaktionsperiode — 1869 ist er gestorben —
abgefafst, welches namentlich für das Jahr 1848 dadurch an Interesse ge-
winnt, dafs er mitten in den Ereignissen stand ; er ist es gewesen, der die
Messe bei der Sc. Wenzelsstatue auf dem Rofsmarkte am Pfingstmontag ge-
lesen, nach welcher die Prager Revolution zum Ausbruche kam. Auf
diesen Punkt, so wie auf andere wichtigere Angaben des weitläufig an-
gelegten Ms. (183 S.) macht Rezek*^ aufmerksam.
Biographische Studien. Unter den böhmischen Humanisten nimmt
Hod^jovskt von Hodejova infolge seiner eigenen klassischen Durchbildung
einen hervorragenden Platz ein und dann, weil er eine ganze Schar be-
deutender Männer heranzog, die sich unter seinem Einflüsse aubildeten,
wie Joannes Aquila und Mathias Kolinus. Ihm und seiner Schülergruppe
widmet in der vorliegenden Arbeit Jos. Jirecik**) eine biographische
Studie, welche sich durch einen Reichtum litterarischer Notizen auszeichnet,
die das ganze damalige geistige Leben in Böhmen streifen. Eine streng
biographische Skizze über Joachim von Neuhaus, der von 1554 — 65 oberster
Kanzler Böhmens war, hauptsächlich gestützt auf Aktenstücke aus dem
Neuhauser Archive liegt uns vor, ohne dafs der Tf.**) bei der Schilderung
eines politisch so bedeutenden Namen irgendwie auf geschichtliche Ereig-
nisse Rücksicht genommen, wie wohl sich manche Gelegenheit im Verlaufe
der Darstellung dazu bot und er dadurch den Leser zu Danke verpflichtet
hätte. Der tragische Ausgang des Oberhofmeisters von Böhmen (seit 1585)
Georg Popel von Lobkowitz ist hinlänglich bekannt und erst in neuerer
Zeit wieder eingehend besprochen worden (Men£ik, Kvety, 1882, 11. T.)
43) J« Nedoma, Star^ zäpisky o Spitdlsku. Progr. der böhm. Realschule in
Karolinenthal. Selbstverlag. 16 S. Rez.: Sbornik 3, S. 817. — 44) Jos* Mttnz-
berger, Aas dem B. Leipaer Stadtarchive (IL Teil). Progr. d. Realsch. in B. Leipa.
B. Leipa, Selbstverlag. 33 8. — 45) A. Paudler, Familienchronik des Steinsehönauer
Glashändlers G. F. Kreybich : Nordböhm. Exkursion sklub 14, S. 1/8. — 46) V. Beneii
Pameti Jirfho Y. Paroubka, nekdv vikdre a farire v Libeznicich (1740 — 75): Sbomik 8,
S. 40 — 48, 73 — 87. — 47) An. Rezek, Zäpisky farire Jana Anolda o r. 1848 a o dobe
reakönf : ib., S. 350 — 60. — 48) Jos. Jire6ek, ^Jan Hodejovsky z Hodejova.
Kgl. böhm. Ges. d. Wiss. Reihe 16. T. 12. 74 S. Rez.: Gas. 6. musea. 59, S. 177. —
49) T. Rehor, Jächym z Hradecec. Progr. d. Gymn. in Neuhaas. Selbstverlag. 19 S.
Mez.: Sbomfk 3, S. 317.
XYII. ÖBteneich-Ungarn. 8. A. Horeicka: Böhmen. 111,161
S?4tek,^^) dem einiges Materiale des Statth.-Archiys in Prag zu Gebote
stand, unterzieht nochmals denselben Stoff, insbesondere die frachtlosen
Bitten seiner Gremahlin Eva am Befreiang, einer eingehenden Würdigung.
Graf Josef Kinskt, Herr auf Bflrgstein and Schwoyka, geb. am 13. Oktober
1705, hat seit Antritt der Verwaltung seiner Güter nur der Förderung und
Hebung der Industrie gelebt. Vor allem hat er auf seinen Gütern 1756
die Leinenindustrie eingeführt, wodurch sich in kurzer Zeit diese Gegend
an dem industriellsten Teüe von ganz Böhmen emporschwang, und durch
seine Vermittelung wurde auch Haida 1757 zur Stadt erhoben. Es ist ein
Verdienst Paudlers,^^) die Thätigkeit dieses für Nordböhmen so ver-
dienten Mannes in das richtige Licht gestellt zu haben. An anderem Orte
giebt er eine Biographie des Grafen Franz de Paula Hartig,^^) geb. am
29. Aug. 1758 zu Prag, Besitzer der Herrschaft Niemes und Wartemberg,
der eine Zeitlang politisch thätig war, dann ausschliefslich der Kunst und
Wissenschaft lebte, in letzterer selbst sich bethätigte und neben anderen
Würden bis an seinen Tod, am 1. Mai 1797, die Würde eines Präsidenten
der Egl. böhmischen GesellBchaft der Wissenschaften bekleidete. Zeleny^*)
beschäftigt sich mit dem ^ als Historiker recht wohl bekannten Prager Dom-
herrn Thomas Pesina von Cechorod und Tadra^^) mit dem Kanonikus Jos.
Locatelli, der ein Werk ^manuscriptum seu genuia adnotatio diversorum
mutationum in rebus ecclesiastico-politicis sub regimine Josephi H imperatoris
factarum' abfafste, das sich als Hds. in der Metr. Bibliothek in Prag be-
findet und wichtige Aufschlüsse über die für Böhmen wenig durchforschte
Zeit K. Josefs II. bietet. Braun er '^'^) bespricht das Wirken des Ton-
kanstlers Florian Leopold Gafsmann, geb. zu Brüx am 4. Mai 1729, der
sich als Organist in Italien grofsen Ruhm erwarb, 1763 nach Wien über-
siedelte, mehrere Opern schrieb und 1771 von Josef IL, zum Hof- und
Kammerkomponisten ernannt, aus der k. Privatkassa einen Gehalt von
800 Dukaten bezog, doch bereits 1773 starb. Schon in Dlabacz* Künstler-
lexikon (I. 444/7) wird er in entsprechender Weise gewürdigt.
Die übrigen Abhandlungen auf diesem Gebiete sind Nekrologe oder
beleuchten das wissenschaftliche Schaffen von Männern, die erst vor kurzem
gestorben sind. So erschien eine Selbst-Biographie*^®) des bekannten böh-
mischen Landeshistoriographen Franz Palackt, die jedoch nur seine
Jugendjahre umfafst und noch vor 1840 angelegt wurde, während ein
anderer Yf.^^ dessen philosophischen Ansichten einer durchgreifenden Er-
örterung unterzieht. Ernst Mischler^^) entwirft ein Lebensbild seines
Vaters Peter, der in Prag als Professor der Nationalökonomie eine bedeutende
litterarische Thätigkeit entwickelte, mehr aber noch durch seine Besonnen-
f
5#) Jos. Svitek, Zalirov^ni Jinho Popela z Lobkovio: Sbornfk 3, S. 321/8.
~~ 51) A. Paudler, Graf Josef Kisky, Herr auf Bttrgstein und Schwoyka. Progr. des
6711111. in B. Leipa. Leipzig, Selbstverlag. 47 S. Bez.: MVGDB. 24, S. 58. — 52) id.,
faoz de Paula .Graf Hartig: Nordböhm. Exkursionsklub 5, S. 242—60. — 5S) V. Zeleny,
Tomai Pelina z Cecboroda: Gas. 6. musea 59, S. 90—108, 226—44. — 54) Ferd. Tadra,
JoMf Loeatelli, Kanovnik Kostela Prazsk^ho etc.: Sbomik 3, S. 216 — 23. — 55) J*
Brauner, Ein.Brttxer Tonkttnstler. Brüx. 1885. Bez.: Nordb. Exkursionsklub 5, S. 226.
— 56) Marie Cervinkova-Biegrov^, Ylastm zivotopis Frant. Palack^o : Osvete 15,
Su 575—96. — 57) L. Cecb, Palacky jako ülosof: OsveU 15, S. 1058—73. —
M) Ernst Mise hier, Peter Mischler, ADB. 22, S. 4—10. Auch SeparaUbdr. Bez.:
MVGDB. 24, S. 101.
JakrasWrioltte dar OMOdehUwiMeuBehstt 1885, HL ^A.
111X62 XTSL Ö8t«rreic]i*Uagani. 8. A. H«reioks: BShmen.
lieit und klare Entwickehmg der nationalökoiiomischen Lehren aaf seine
HiVrer einwirkte. In sehr anziehender Weise schildert Lambel^^) da^
Leben nnd Wirken des dentsch-böhmischen Dichters Alfred Meifsner and
würdigt in beredten Worten dessen vielseitige Th&tigkeit als Dichter. Dnrch
die gewandte nnd fonnvoUendete Darstellung des Vf. erhalten wir ein an-
schauliches Bild über diesen Dichter, dem seine Zeitgenossen nicht die
vollkommene Anerkennung entgegenbrachten, von dem behauptet wird, ^dafs
dessen spätere Entwickleung nicht voll den Erwartungen und Hoffnungen
entsprach, welche bei seinem ersten Auftreten an ihn geknOpft worden
waren.* In ähnlicher Weise erörtert Rezek*®) die politische Thätigkeit
des verstorbenen Ffirsterzbischofes von Prag, Kardinales Schwarzenberg, der
durch mehr als vierzig Jahre zuerst in Salzburg, dann in Prag dieses
hohe Kirchenamt bekleidete und in oft bewegten Zeiten namentlich gegen-
ttber nationalen Anforderungen Gelegenheit hatte, mannhaft fflr seine
Oberzeugung einzutreten. Httbler^^) widmet einen warmen Nachruf den
beiden Grofsindustriellen Franz (gest. 1879) und Johann Liebig (gest. 1870),
welche die gröfste BaumwoUspinner^ in Reichenberg und andere blflhende
industrieUe Unternehmen ins Leben riefen, ihren Reichtum aber auch zur
Förderung der Kunst, Stiftungen, Arbeiterversorgungen und anderen humanen
Zwecken verwendeten, so dafs sie sich in der Geschichte Reichenbergs ein
immerwährendes Andenken an ihre Thätigkeit setzten. Ein Nekrolog
Paudlers*') beschäftigt sich mit Caj. Watzel (gest. 1885), dem ersten
Vorstande des nordböhmischen ^ Exkursionsklubs, ein anderer von Novdk**)
mit der Würdigung von A. Smilovsky aus Leitomischel, einem tschechischen
Schriftsteller, den der Tod in der Vollkraft seines Schaffens (geb. 1837,
gest. 1863) ereilte, endlich ein dritter mit Dr. K. Amerling, dem greisen
Lenker der Prager Idiotenanstalt, *^) der in froheren Jahren auch als
Schrifrsteller auftrat.
Kuxiat» Gtowerbe und Wisaensohaft. In dieses Jahr fällt der
Tod Rudolf Eitelbergers (geb. zu OlmOtz 1817, gest. zu Wien 1885)^ der
sich um die Hebung der Kunst und des kunsthistorischen Studiums in
Österreich unsterbliche Verdienste erworben hat. Seine angesehene und
höchst einflufsreiche Stellung in Wien brachten es mit sich, dafs er einen
bedeutenden Schülerkreis ausbildete und insbesondere auf die Einrichtung
der Kunstgewerbeschulen den Ausschlag gab.*^) Eine höchst anziehende
Forschung verdanken wir Jos. Neuwirth**) über Albrecht Dürers Rosen-
kranzfest. Im wesentlichen fufst wohl der Vf. auf der Dürer-Monographie
Thausings, bringt aber über das Schicksal dieses Bildes seit der Entstehung
eine reiche Fülle neuer Daten. Im ersten Abschnitt giebt er einen Ober-
blick über die mannigfachen Schicksale des Bildes seit der Entstehung
(1506) bis zur Erwerbung desselben durch Abt Mayer von Strabow im Jahre
59) H. Lambel, Alfred Meifsner: MVGDB. 24, S. 388—81. — M) A. Rezek,
Z politick^ öinnoBti Rardin^ Schwarzen berga : OsveU 15, S. 669 — 78. — 61) ^•
Httbler, Johann und Franz Sitter von Liebig: MVGDB. 34, S. 78—96. — ^%) A.
Paudler, Fr. Cajetan Watzel. Nekrolog, Nordbdhm. ^Ezkursionaklnb 6, S. 199 — 204.
— 6S) Jot. Kov^k, O aivote a literimf öinnosti A.^V. Smiloraktfho: Progr d. Realgymn.
in Leitomischl. Selbstverlag. 14 S. — 64) Ferd. Censky, Dr. Karel Sl. AmerKng:
OsviU 15, & 885—96. — 65) H. Janitschek, Rudolf Eitelberger: Rep. für Kunstw.
8, S. 898—404. — 66) Jos. Nenwirth, Albreoht Dttrers Rosenkranzfeet. Leipzig,
Freytag, 1885. 75 S. Rez.: MVGDB. 24, S. 48.
Xyn. österreieh-ÜDgani. 8. A. Horcieka: fiShmen. 111163
1793 imd bespricht die Restaaratioii des Bildes durch den akademischen
Maler Graz 1839, die lange nicht für das Bild so nachteilig war, wie
Thansing, Woltmann n. a. annehmen. Hierauf folgt im zweiten Abschnitt
die Beschreibung und kunstgerechte Würdigung dieser Meisterarbeit Dürers,
die uns die tiefsinnige Idee einer einzigen grofsen Rosenkranzbruderschaft
verkörpert. Mit richtigem Verständnis gliedert der Vf. die einzelnen Teile
des Gem&ldes und zieht für das nähere Verständnis der Komposition die
Skizzen, soweit dieselben in der Albertine in Wien vorhanden sind, heran.
Den SchluTs der Arbeit bildet die Besprechung von Kopien und anderen
Reproduktionen dieses Bildes. Drei sehr gute Heliogravüren veranschau-
hehen das Original, die Urbansche Kopie und den Holzschnitt bei Thau-
sing I, 362. An anderem Orte bespricht derselbe Vf. die Überreste von
lao Darstellungen, die sich einst auf die 28 Gewölbe-Quadrate des Kreuz-
ganges im aufgehobenen Cistercienser-Kloster Goldenkron und auf die zwei
der Eingangshalle verteilt haben. Sie stammen aus der Zeit des Abtes
Gottfried nach 1765 und zeigen grofse Verwandtschaft mit den Fresken
der Seitenhalle in Kalsching, die auf dessen Anregung 1761 angefertigt
worden.*^ Darstellungen waren berühmte Ordensmänner, Fürsten, Szenen
ais Legenden, Gönner des Klosters etc. Über die spätere Bauperiode der
Burg^apelle am Boesig (17. und 18. Jh.), die als Wallfahrtsort durch die
Mitwirkung der Jesuiten sehr starke Anziehungskraft ausübte, erhalten wir
einige neue Daten, ebenso über die ersten Opfertafeln daselbst, Fundationen
und Opfergaben, woraus deutlich erheUt, dafs die Blüte der Kapelle ungefähr
in die Zeit fällt, als durch Josefs IL Befehl 1785 die Aufhebung des Klosters
saf dem Boesig erfolgte.**) — Der vorliegende zweite Band von Teubers'*)
Geschichte des Prager Theaters umfafst die Epoche von 1771 — 1817. Die
Bedingungen für die Entwickelung des Prager Theaterwesens waren ziemlich
traurig bis zur Eröffnung des vom Grafen Franz Nostiz erbauten Theater-
gebäudes am 21. April 1783, das noch heute als deutsches Landestheater
benützt wird. Selbst dann trat wieder durch ungünstige Verhältnisse ein
aUmählicher Bückscfaritt ein, dem am 9. April 1798 durch Übernahme des
Theaters seitens der Stände gesteuert wurde, bei welcher Gelegenheit die
sog. ^Erblogen* entstanden. Mit diesem Tage und dem Direktionsantritt
von Karl Liebig beginnt das goldene Zeitalter der Prager Bühne, an welche
sich die Thätigkeit des Tondichters Karl Maria von Weber (1813/6) knüpft.
Einer lohnenden, wenn auch scheinbar undankbaren Arbeit hat sich
Rybiika^®) unterzogen, der das Zunftwesen der Glockengiefser im allge-
meinen und für Böhmen insbesondere bespricht, sowie die sefshafben Familien
in Prag und 36 anderen Städten Böhmens, welche sich mit diesem Kunst-
gewerbe abgaben. Ein Verzeichnis der von ihnen für das In- und Aus-
land gegossenen, sowie eines der erhaltenen Glocken bildet den Anhang.
Ton kulturhisturischem Standpunkt nicht zu unterschätzen ist die gedrängte
Besprechung der Troppauer Zünfte und deren Verhältnis zu dem Batsherm
Hans Günter, welche uns ein kleines Bild über die mifslichen Troppauer
67) id., GoldenkroB: MCC. 10 (1884), S. 176 ff., 11 (1886), 8. 9ff. — 68) i^,
IHfl Biir^p«lle der Ruine Boesig: Nordb. Exknrnonakl. 7 (1884), S. 1—15. — 69) Os.
Tenber, Gweb. des Präger Theaters. Prag, Haaae. IL TeiL Rez.: MV6DB. 24, S. 18.
— 76) An. Rybiika, O iesktfm zvonaHtW. KgL böhm. (areseU. d. Wiss. YII, Heft I.
4*. 86 S. Res.: Sboni{k 8, S. 814.
in,164 XVm. R. Thommen: Schweiz.
Verhältnisse um die Mitte des 16. Jh. liefert, da die Stadt jährlich an
Zinsen fClr Schulden mehr zu zahlen hatte, als die Einnahmen der Gemeinde
überhaupt betrugen.''^) Schon im vorigen Berichte wurde auf die Sftkular-
feier der Egl. böhmischen Gesellschaft der Wissenschaften hingewiesen;
die aus diesem Anlasse von der Gesellschaft veranstalteten Publikationen
sind jedoch erst 1885 vollendet worden. Die Geschichte derselben nebst
ihren Leistungen auf dem Gebiete der humanistischen Wissenschaften über-
nahm Kalousek,^^) während Studnicka^^) den Bericht für die Real-
gruppe zusammenstellte. Es ist dankenswert, den Vf. auf dem Wege ihrer
Berichte zu folgen, finden wir doch in der stattlichen Reihe der Bände
dieser Gesellschaft ein tüchtiges Stück geistiger Thätigkeit Böhmens nieder-
gelegt und unter den Gelehrten mitunter Namen, die in der wissenschaft-
lichen Welt einen unsterblichen Ruf erlangten. Selbst diese Stätte der
Wissenschaften blieb nicht ganz frei von dem nationalen Aufschwung der
Gegenwart und ist infolgedessen die Zahl der deutschen Gelehrten in eine
bedeutende Minorität gedrängt worden, auch wird die Zahl der in deutscher
Sprache verfafsten Arbeiten daselbst immer geringer, was zum guten Teil
wohl seinen Grund darin hat , dafs infolge der inneren Ausgestaltung der
Verhältnisse, die deutschen Mitglieder ihre Arbeiten in anderen wissen-
schaftlichen Zeitschriften, meist in der k. Akademie in Wien veröfifentlichen.
Ein von Wegner ''^) sachlich angelegtes Greneralregister zu den Schriften
der Gesellschaft von 1784 — 1884 hat einem lang empfundenen Bedürfnis
entsprochen. — Schliefslich sei noch auf Dvorskjrs für die böhmischen
Schulverhältnisse interessantes Werk Tamöti o Skoläch cösk^ch' ^^) hinge-
wiesen, das seiner baldigen Vollendung entgegensieht und mit Hilfe eines
gut angelegten Registers ein vielbegehrtes Buch werden dürfte. In den
letzten Heften sind einige Stücke über die Prager Universität vom Jahre
1609 von regem Interesse.
xvin.
R. Thommen.
Schweiz (seit der Reformation).
16. Jh. Allgemeines. ^'^^) — Die Zwinglilitteratur des vorigen Jahres
hat in diesem noch einige Nachzügler aufzuweisen. ^) Schweizer und
71) Jos. Zukal, Die Troppauer Zünfte und Ratsherr Hans Gttnter. Progr. der
Reakeh. in Troppan. Troppau, Selbstverlag. 16 S. — 72) «'ob. Kalousek, Greschiehte
der königl. böhm. Gesellschaft der Wissenschaften etc. Prag. 2. Teil, VIII. 256 S.
Rez.: MVGDB. 24, S. 94. — 7S) Studniöka, Bericht über die math. und natorwiss.
Publikationen der kgl. böhm. Ges. der Wissenschaften. Prag, Selbstverlag. 2 Hefte. 848 S.
Rez.: MYGDB. 24, S. 96. — 74) G. Wegner, Generalregister zu den Schriften derkgL
^böhm. Gesellschaft der Wissenschaften 1784—1884. Prag. 1884. XVI, 159 S. Res.:
C. 0. m. 59, S. 189. — 75) Fr. Dvorsky, Pameti o skolich öeskych. Heft 8, 9,
S. 579—767. Rez.: Sbornfk 3, S. 187.
1) X W. Oechsli, Lehrbuch f. d. Geschichtsunterricht in der Sekundärschule.
Zürich. 1885. VHI, 266 S. Rez.: RH. 29, S. 484. — 1») X M. Pedrazzini,
Storia illustraU d. Svizzera. Einsiedeln, Benziger. 1885. 256 S. M. 1,20. — 1^) X
H. Elzingra, Manuel d'histoire suisse. Lausanne, Payot. 1885. 12®. 225 S. M. 2.
— 2) 8, o. S. 17"-'* (Baur, üsteri). — i) P. Schweizer und H. Escher,
Xym. R. Thommen: Schweiz. 111165
Escher^ teilen Verzeichnisse der Zwingli-Autographen aus dem Staats-
AichiT und der Stadtbibliothek mit, nebst Angabe der Drncke nnd der
dieselben verbessernden Varianten. S. 216 findet sich auch ein ungedmcktiBr
Brief des Zwingli an Myconius vom 26. Augnst 1522.*)
Eine wertvolle Publikation liegt vor in der von P. Meier^) besorgten
Ausgabe der Chronik des Kapazinerordens für die helvetische Provinz. Es liegen
derselben hds. im Ordensprovinzialarchiv erhaltene Annalen zu Grunde, welche
bei der ÜberfAlle des Stoffes in verkürzter Gestalt wiedergegeben werden. Der
Heransgeber teilt den Stoff chronologisch in drei Perioden, von denen die
erste von 1581 bis 1668 (Datam der Abtrennung von Vorderösterreich), die
zweite bis 1729 (Datum der Abtrennung von Elsafs), welche beide anfänglich
ZQ dieser Provinz gehört haben, die dritte bis zur Gegenwart reicht. Die
Cbronik enthält die Grttndungsgeschichte der Klöster nach der chronologischen
Folge ihrer Entstehung geordnet, dazwischen Necrologe und kurze biographische
Mitteilungen über verdiente Ordensangehörige und anderweitige Provinz- und
auch Lokalnachrichten. Die einschlägige gedruckte Litteratur wird im Vorwort
angeführt.*"*)
Götzinge r*) hat zum erstenmal nach der Originalhds. Frid. Sichers
Chronik herausgegeben. Es ist dies eine kleinere Reformationschronik.
Der Vf. war kein gelehrter Humanist ; den grofsen Führern seiner Zeit steht
-er ferne. In der richtigen Erkenntnis der Beschränktheit -seiner Mittel
begnügt er sich deshalb das mitzuteilen, was in der nächsten Nähe vorging
im Turgau, Appenzell, St. Gallen, CJonstanz. Die Sprache ist ungelenk, aber
groÜBe Wahrheitsliebe zeichnet den Vf. aus. G. v. Wyfs^®) liefert einen
quellenkritischen Aufsatz über das Verhältnis der Antiquitates mon. Einsiedl.
zun üb. Heremi des Tschudi auf Grundlage der im Kloster bewahrten
Originalhdss. beider Werke. Damach sind die Antiquitates als eine letzte
Redaktion der im L.H. enthaltenen Annalen anzusehen. Dieser L.H. stellt
eine Materialsammlung für eine Geschichte Einsiedeins vor, welche in den
Annalen zum erstenmal ineinander gearbeitet und mit mancherlei Zusätzen,
deren Herkunft W. im Einzelnen nachweist, bereichert wurden. Anhangs-
weise folgt der Abdruck dieser Annales und der Nekrolog.
Die Ausbreitung der Beformation in der Westschweiz ist das Werk Berns
and seines unermüdlichen Abgesandten Farel. L üthi^^) hat die Einführung
der neuen Lehre in Bex Aigle, wo die Beformation den ersten dauernden Erfolg
anf romanischem Gebiete davontrug (1528), in Genf, wo ihre Aufnahme eng mit
der politischen Geschichte verbunden ist, in der Waadt, wo sie nach dem glück-
lichen Feldzug von 1536 eingeführt wurde, endlich in den kleineren Vogteien
Zwingli- Aatographen im Süutts- Archiv nnd in der Stadtbibl. zu Zttrich : Th. Z. a. d. Schweiz
(1885) S. 161 — 219. Aach ab Separat- Abdruck bei Schröter in Zürich erBchienen. —
4) X ÜBteri, InitiaZwinglii: ThStK. (1885), S. 607— 72. id., Zwingli nnd ErasmnB.
Zfirieh, Hdhr. 1886. 89 S. — 5) Chronica provindae Helvetiae ord. Capnc. ed. P.Meier.
Solothum, Sehwendimann. 1885. gr. 4^ K. 15. — 6) X A. Nttscheler, Die Gottes-
blBMr der Schweiz: D. Geschichtsfrennd d. 5 Orte 40 (1885), S. 1—82. (Forts, der
Betehreibw des Dekanats ▼. Cham.) — 7/8) X 6. Ret t ig, Bittschrift der vertriebenen
Bottwellar an die Eidgenossen 1529: AHVBem (1885). — 9) ^ Gotzinger, Fridolin
flKhers Chronik: MHV.StGallen NF. Heft 10. St. Collen, Huber. 1885. XXXI, 284 S.
— 10) G. V. Wyfs, Über d. Antiquitates monast. Einsidl. n. d. Lib. Heremi d. Aeg.
Tiehadi: JbSchwG. 10(1885), S. 251-868. Bez.: MIÖG. 7, S. 483. — H) E. Lttthi,
Berns Politik in der Reformation v. Genf u. Waadt. Bern, Fiala. 1885. 4^ 64. &.
M. 1,60.
in,166 Xym. R. Thommen: Sehir«iz.
GrandBon Orbe Echallens zum Gegenstand einer teilweise aof neuem Ma-
terial rahenden Untersnchnng mit vorwiegend apologetischer Tendenz gemacht.
Th. Y. Liebenan^^) stellt mit Benatzung von bisher unbekannten Akten-
stücken, die er auch im Anhang abdrackt, die Beziehungen des C. Borrom&o^*)
zur Schweiz dar, seine Visitationsreisen in Tessin, die Errichtung des Col-
legium Helveticum in Mailand, die Berufung der Jesuiten und Kapuziner,
zeigt, dafs die Einführung der Nuntiatur bis jetzt nicht mit Sicherheit auf
B. zurückgeführt werden darf und streift auch kurz die Beziehungen der
Familie der Grafen von Arona, aus der B. stammte, zu den Eidgenossen in
früherer Zeit. Derselbe veröffentlicht eine kurze biographische Notiz über
Wilhelm Frölich,^^) Führer des Schweizerkontingents in französischen Diensten,
einen interessanten Bericht über die Schlacht von Eappel,^^) welchem wahr-
scheinlich mündliche Traditionen in der Zwinglischen Familie zu Grunde
liegen, femer Stücke aus einer Selbstbiographie des Chronisten Werner
Steiner, ^^) welche Angaben über die Geschichte seiner Famüie und seiner
Zeit von 1522/9 enthalt, ebenso einige seiner Sprüche und Bandglossen
aus seinen Büchern, welch letztere ebenfalls nicht unwichtige Beiträge zur
Zeitgeschichte liefern, und fügt noch Angaben über seine letzten Lebensjahre
bei. Femer veröffentlicht er einen vom Luzemer Stadtschreiber Cysat her-
rührenden Bericht ^^) über die Beise der Gesandtschaft der Urcantone zu
den Wallisem, welche 1578 vergeblich auf eine Erneuemng des Bündnisses
zu Gunsten der katholischen Kirche antmgen. Den Mifserfolg weiCs G.
geschickt zu verschleiem. Ochsenbein^^) schildert den abenteuerlichen
Lebenslauf des vertrauten Freundes Colignys Jean de L^ry, der als junger
Mann mit dem Plan in die Geschichte eintritt, unter dem Protektorat Calvins
und Colignys in der neuen Welt eine Zufluchtstätte filr verfolgte Hugenotten
zu gründen. Derselbe mifslingt; unter unglaublichen Entbehrungen und
Leiden kehrt L. nach Paris zurück, entkommt den Mördem in der Bartholomäus-
nacht, macht die Belagerung von Sancerre mit, entflieht nach dem Falle
der Festung nach Bern, wo er nach Aufnahme in den dortigen Kirchendienst
1611 stirbt. — Nitsche^*) verfolgt den Gang der wiedertäuferischen Be-
wegung im Zusammenhange, wo sie im Gebiete der jetzigen Schweiz auf-
getaucht ist. Schildert zuerst den Verlauf derselben in Kt.-Zürich, wo die
ersten bedeutsamen Spuren schon ins Frülgahr 1522 fallen und die Bewegung
neben dem religiösen bald auch einen sozialpolitischen Charakter anzunehmen
beginnt. 1524 treten diese radikalen Elemente mit den Gresinnungsgenossen
in Deutschland in Verbindung (Brief des K. Grebel an Th. Münzer). Seit
1525 tritt die Obrigkeit mit zunehmender Strenge auf. Das erste Todes-
urteil traf Manz 1527 Jan. 5. Gleichzeitig breitet sich die Bewegung nach
Schaffhausen, St. Gallen und Appenzell, Basel und Bem aus. Als eid-
12) Th. ▼. Lieben au, D. hl. C. BorromftaB u. d. SehireiEer: Monaterosen (1884).
(Attch als Separat- Abdruck erschienen Luzem, SehiU 1884.) — IS) X J. J. v. Th.,
Borrom&ue Carl — Festgabe z. 800j. Todesfeier. Einsiedeln, Benziger. 1886. M. 5.
(Populär gehalten.) — 14) Th. v. Liebenau, Vita domini Guilhelmi Tuggineri oognomine
Fr51ioh: AnzSchwG. 4 NF. (1885), S. 894 f. — 15) id.. Die Schlacht bei Gappel nach
Rttd. Gualther: ib. (1885) S. 892/4. — 16) id., Aus Werner Steiners Leben o. Schriften:
ib. (1885) S. 482—41. — 17) id., Der Walliser Bundesschwur von 1578: KathoL
Sohweizerblatter 1 (1885) (an mehreren SteUen). — 18) 6* F. Ochsenbein, Jean de
Ltfry, ein Flüchtling der St. BarthoIomKusnacht. Bern, Dalpsche Buchhdlg. 1885. 80 8.
— 19) B. Nitsche, Gesch. der Wiedertäufer in der Schweiz zur Reformationsaait.
Einsiedeln, Benziger. 1885. 116 S. K. 2.
XVm. R. Thrommeft: Schweiz. 111,107
gendsaiache Sache wird der AnabapUsmas jedoch erst auf der aufeerordeat-
Uchen TagBatznng der sechs evangelischea Stände (Aug. 15S7) behandelt
Sonderbarerweise hat er anch in Zug 1529 ein Opfer gefordert.
Kantonales. — Probst'^) stellt Lebensgang nnd Wirksamkeit des
bedeutenden Bechtsgelehrten and Humanisten Bonif. Amerbach aus Basel
dar, dessen Geburtstag jedoch richtig zum 11. Oktober 1496 ancnsetzen ist
Ober die Bewegung, welche der Fortgang der Reformation in der
Landschaft Bern*^*) erzeugt hat, unterrichtet öne biographische Skizze
Studers.")
Brandstetter*') berichtet über die Luzerner Osterspiele. Das
ilteste uns erhaltene ist von 1494. Die wichtigsten sind die von 1583 und
1597. Von diesen beiden sind auch nähere szenische Details, besonders aber
die Verwendung von Musik und Gesai^ bekannt Frischlin'^) giebt eine
Zusammenstellung der in derselben Stadt aufgeführten Schuldramen.
Guillots Schrift'^) über die Anfänge der Beformation in Genf bis
1536 ist mehr populär gehalten. Die fliefsende Erzählung ruht aber auf
eingehenden Studien. Anhangsweise folgt eine kurze Darstellung des Lebens
Calvins. Dufour*') veröffentlicht bisher unbekannte Berichte über die
Disputation von Riva 30. Mai bis %i. Juni 1535 aus den Staatsbüchem und
das höchst wahrscheinlich von Farel herrührende Protokoll, das er aus den
Disputations- Akten zusammengestellt hat.
ImZüricher Taschenbuch findet sich eine Geschichte der Züricher Musik-
gesellschaft,*^) und eine Studie über die Entstehung der Züricher Reiterei. '*i> )
Die ersten Spuren von Milizreiterei reichen hier wie in anderen Gantonen (Bern
and Waadt) in den Beginn des 17. Jh. zurück. — Die ebenda al^edruckte
Selbstbiographie des Züricher Pfarrer J. Maler *^<^) gewährt Einblicke in die
bflrgerlichen Verhältnisse der alten Schweiz, enthält auch einige interessante
Notizen zur Stadtgeschichte von Zürich, Bischofszeil und Winterthur. —
Die Angehörigen der Familie Escher vom Glas veröffentlichten ans
Anlafs des 5O0Sj. Jubiläums des Eintrittes ihres Geschlechtes in das
Bürgertum von Zürich eine Familienchronik.^^) Das Schwergewicht dieser
Arbeit wurde auf den genealogischen Teil gelegt, indem mit Zuhilfenahme
alles irgend erreichbaren gedruckten and ungedruckten Quellenmaterials ein
genauer Stammbaum dieser Familie entworfen wurde. Im erzählenden Teil
wird mehr die innere Geschichte des Geschlechts behandelt und zwar ausführlich
bis ins 16. Jh., für das 17. und 18. Jh. in ihren Hauptvertretem, und ganz
SO) Sn« Probst) Bonifiieiiu Auerbach: Bweler NeujahrsblatL 1S85. 4^ 28 S.
~ M*) Fr. Ludw. V. Erlaehs Studienreise: Bemer Taschenbuch 84 (1886), S. 251 — 68.
Bern, Haller. (Diese Studienreise üuid 1592 statt und dehnte sich über Ober- und Mittel-
italien bis Venedig und Born aus.) — 21) P. Studer-Treohsel, G. Bruner, Kirchherr
SU Klein-Hdchstetten, ib. S. 224—50. — 82) R* Brandstetter, Musik und Gesang
bei den Lnzemer Osterspielen: Gesehichtsfireund d. 5 Orte 40 (1885), S. 147 — 68. —
2S) B. Frisehlin, Die Schuldramen am Gymnasium in Luzem von 1581 — 97: KathoL
SehweixerblAtter 1 (1885), S. 281 IT. — 24) A. Guillot, Les d^bnts de la reformation
i Gen^re. (}enf, C^erbuliex. 1885. 12*. 175 S. — 25) Theoph. Dufonr, Un
opuscule tn^t de FareL Genf, Schuchardt 1885. 42 S. (Separatabdr. a. d. M^m. et
docam. d. L soc. d'hist. de Genfeve, Bd. XXIL) — 25*) Gesch. d. Züricher Musikgesell-
Mfaaft: ZOrieher Taschenbuch, S. 1 — 60. — 25^) Entstehung der Zttrieher Beiterei:
ib. S. 61 — 82. — 25^) Selbstbiographie des Zttrieher Pftrrers J. Maler: ib. S. 128—244.
— 25^) C. Keller-Escher, 560 Jahre ä. d. Gesch. d. Farn. Escher vom Glas. Zttrich,
BQrklL 1885. 4^ 149 S. (Als Ms. f. d. Familie gedruckt)
m^ieS XYm. R. Tbommen: flehweiz.
kursorisch für das 19. Jb. Doch verweilt der Vf. etwas länger bei Alfred E.
(1819 — 82) dem nnermadlichen Förderer des Gotthardbabn-Untemehmens. Die
nrspranglicbe Heimat der Familie ist Kaiserstnhl am Rhein bei Zurzach.
Die Escher waren wahrscheinlich Ministerialen derer von Kttssenberg, die
älteste ihren Namen enthaltende ürk. gehört ins Jahr 1320.
Für Waadt veröffentlicht Mnralt'*) interessante Abschnitte ans dem
Tagebuch eines Lausanners. In demselben finden sich Angaben über die
Yerschwörnng, welche die Übergabe Lausannes an den Herzog von Savoyen
1589 zum Ziele hatte, sowie über die Provinzialsynode von 1616.
17. Jh. Allgemeines. — Rott^'') hat den 2. Bd. der Regesten der
in den Pariser Bibliotheken und Archiven befindlichen Akten, welche sich auf
Schweizergeschichte beziehen, veröffentlicht. Derselbe umfafst die Periode von
1610-48. Die Anordnung des Stoffes ist dieselbe geblieben. Th. v. Liebenau,*^)
der eine Darstellung des noch nicht allseitig und unparteiisch geschilderten
Bauernkrieges befürwortet, macht Mitteilungen über den Schullehrer von
Schüpfheim J. Müller, den Stimmfflhrer der Entlibucher und Vf. des Bundes-
briefes von Wolhusen (26. Febr. 1653), eine mit Unrecht wenig beachtete
Persönlichkeit in diesem blutigen Drama. D e r s e 1 b e *•' •®) veröffentlicht einige
den Zwyer Handel betreffende Aktenstücke, Briefe des Gardeleutnants
Plazid Meyer aus Rom an seinen Vater in Luzem aus dem Jahre 1658.
Die Briefe sind auch wichtig für die Kenntnis der Beziehungen der Kurie
zu den katholischen Orten. — Im Bolletino storico della Svizzera Italiana 1885
S. 53 sind drei Aktenstücke Urbans VIII., Alexander VII. und Innocenz X.,
betreffend die Absendung päpstlicher Nuntien in die Schweiz publiziert.
Gonzenbach®^) legt die Geschichte der Verhandlungen dar, welche zur
rechtlichen Anefkennung der Unabhängigkeit der Schweiz vom deutschen
Reiche führten, und berichtigt die gangbaren Anschauungen in mehrfacher
Beziehung. Er zeigt, dafs die Absendung des Bürgermeisters Wettstein nur
von den evangelischen Orten ausgegangen sei, so dafs Wettstein Mühe hatte,
als Abgeordneter der Gesamtschweiz aufzutreten, femer dafs die Lostrennung
der Schweiz von keiner Seite verlangt wurde, sondern auf einen spontanen
Willensakt des Kaisers zurückzuführen ist, dafs sie folglich nicht dem fran-
zösischen Prinzipalbevollmächtigten, dem Herzog von Longueville zu verdanken
ist, der blofs das freilich auch nicht zu unterschätzende Verdienst hat, die
evangelischen Orte zur Beschickung des Kongresses überhaupt ermuntert zu
haben, endlich dafs Wettstein denselben schon am 21. Nov. 1647 verliefs
und dafs sonach die endliche Aufnahme der Exemtionsformel in den Friedens-
Vertrag nicht ihm allein, sondern auch seinem Stellvertrieter Dr. Val. Heyder
zu danken ist.
26) £• de Mar alt, Journal de J^rome Franfois boorgeois de Lausanne del568kl616:
AnzSchwG. 4 (NF.) (1885), S. 869 — 78. — 27) £d. Bott, Inventaire sommaire des documento
rel. k rhist. de Suisse. Bern, CoUin. 1885. 4^ 645 S. — 28) Th. ▼. Liebenan,
Der Schriftführer der Entlibucher im Schweizer. Bauernkrieg: KathoL Schweizerblätter 1
(1886), S. 282--800. — 29) id., Oberst Zwyers Sturz: Anz.Schw6. 4 (NF.) (1885),
S. 465—70. — 80) X id., Die Abtei St ürban und die Könige von Frankreich: ib. (1885),
S. 396. (Eine ürk. von 1620, betr. die Vermehrung einer vom Könige v. Fr. bezahlten
Pension.) — (1) A. v. Gonzenbach, Bttckbllcke auf die Lostrennung der Schweiz.
Eidgenossenschaft vom Beichsverbande durch den Friedenskongrefs in Osnabrück u^ MUnster:
JbSchw.G. 10 (1886), S. 181—249.
XYin. R. Thommen: Schweiz. 111,169
Kanton ales.'^*) — P. Kiem*«) eröffnet einen Einblick in die Thätigkeit
der Benediktiner von Muri im A arg au im 17. nnd 18. Jh. An einigen
Beispielen stellt er den frommen Lebenswandel der Konventaalen dar, bespricht
aber dann hauptsächlich ihre Leistungen in Wissenschaft nnd Knnst. Der
letzte Prior war wegen seiner Kenntnisse in den mathematischen Disziplinen
gerahmt, Kaplan Weifsenbach ein vorzflglicher Hanschronist. Der Fortsetzer
seiner Annalen ist P. Leodegar Meier. Unter ihm sind auch die 28 Kopial-
btcher der Urkk. des Klosters entstanden. — Die Mnsik fand eifrige Pflege,
bei der Aufnahme junger Kleriker wurde auf musikalische Beföhigung
gesehen. Das Kloster besafs eine eigene Apotheke und Druckerei und eine
ansehnliche Bibliothek mit ca. 40000 Bänden im Jahre 1841. Bei der Kloster-
aufhebung und noch vorher in der Helvetik sei manches abhanden gekommen.
Montet'^) beleuchtet die Beziehungen Genfs zu Frankreich nach der
Aufhebung des Edikts von Nantes, welches nicht aufhörte, trotz der
Drohungen des Königs die flüchtigen französischen Pfarrer zu unterstützen.
1685 betrugen die Auslagen hiefttr 24000 fl., 1722 über 172000 fl. Rein-
hardt*^) publiziert eine ausführliche kritische Untersuchung, in der er die
Ursachen, die den sog. Veltliner Mord herbeigeführt haben und die er bis
März 162ü zurflckverfolgt sowie die Katastrophe selbst darstellt. Beigegeben
sind im Anhang einige wichtige bisher unedierte Aktenstücke.
Ernst*^) giebt Nachrichten über das Studentenleben des 6. Jenatsch,
der nachweislich von 1613/6 in Zürich lebte. Eine der ältesten Mono-
graphieen über einen Kurort ist die des Dr. Eckholt**) von Isny über
Fiderifs in der Nähe von Daves. Die neue Auflage dieser Schrift von
einer unseren jetzigen Anschauungen entsprechenden Beschreibung begleitet,
lil&t den tiefgehenden Fortschritt der medizinischen Wissenschaft an einem
konkreten Beispiel erkennen.
Mooser*'0 giebt einen kurzen Abrifs der Geschichte der Stadt
Steckbom im Thurgau aus einem alten Manual von 1662 vom dortigen
Bürgermeister HauTsmann angelegt. S. 192 Anm. 1 druckt er den kaiser-
lichen Marktbrief vom 7. Februar 1313 ab in deutscher Übersetzung ; derselbe
fehlt bei Böhmer.
Der Zuzug der Walliser Studenten nach Zürich hört, wie das von
Meyer**) herausgegebene Verzeichnis zeigt, im Jahre 1615 auf; in dem
Momente also, wo die Thätigkeit der Kapuziner im Wallis einsetzt.
18. Jh. Allgemeines. — Amberg**'*^) setzt die Biographie des
Sl^) I^® Entdeckung des Bades zu WeifBenburg (Kl. Bern): Berner Taschenbuch
U (1885), S. 128—46. Bern, Haller. (Nach einem gleichzeitigen Bericht vom 24. Juni 1600.)
-tt) Hart. Kiem, Leben und Thätigkeit der Mnri-Konventualen von 1684 — 1776:
SüffiCO. 6 (1886). — SS) ^* Montet, Oenöve et les pasteurs ftanfais refugi^s en
1685. Genf, SUpelmohr. 1885. 120. 20 S. — S4) H. Reinhardt, Der Veltliner
H»rd: Geschiehtafreund d. 5 Orte 40 (1885), S. 171—855. — S5) Ubr. Ernst, Georg
JesatMh in Zfirich: AnzSchwG. 4 (NF.) (1885), S. 442/6. — S6) Jac. £ckh(Ut, Be-
Khntbong des Fideriser Bades a. d. J. 1611. Chur, Albin. 1885. 155 S. M. 2,40.
^: Bibliographie d. Schweiz (1885) S. 12. — S7) J- L. Mooser, Mitteilungen a. d.
Gttch. der Stadt Steckbom: SVG.Boden8ee und Umgebung 14 (1885), S. 129—88. —
18) M. V. Knonau, Walliser Studierende zu Zürich im 16. bis in den Anfang des 17. Jh.:
AoiSehwG. 4 (NF.) (1885), S. 867 f. — S9) X O. Hunziker, Rousseau und Pestolozzi,
Bi 8, Heft 11 (1885). Basel, Schwabe. 1885. — 89») X Vittorio Savorini, Enr.
Pettslozd. Torino, stamperia reale. 1885. 185 S. M. 1,20. — 40) J- Amberg, Der
Medailleur Job. Carl Hedlinger (Fort.): GkschichtsAreund d. 5 Orte 40 (,188^^ &. ^^1 — ^^^.
11,170 XYin. B. Thomuen, Schir«is.
Medaillenn Hedlinger in gleich grandlicher Weise fort; behandelt seine
Thätigkeit in der Heimat seit seinem Rücktritt aus schwedischen Diensten.
Beigegeben sind gute Lichtdrackbilder der zwei groben für Bern nnd
Friedrich d. Gr. bestimmten MedaUlen. Breitinger^^) liefert eine kurze
biographische Skizze von J. H. Meister, welcher der Nachfolger Grimms in
der Leitung der Correspondance litt^raire phil. et crit. wurde. Bürkli^*)
beendet die Biographie des Generalmajors Ziegler, seine Beteiligung an den
Kämpfen in und um Zürich 1799, Anstritt aus dem Heere, Führung iia
^Bockenkrieg* vor 1804, den B. zu rechtfertigen sucht mit dem Hinweis auf
die andernfalls erfolgende Intervention Frankreichs. Stockar^') giebt
eine ausführliche . Lebensbeschreibung J. G. Müllers (1759 — 1819) Bruders des
berühmten Geschichtschreibers der Schweiz, Professors in Schaffhausen.
Dem ersten Teil der Biographie, die Jugend-, Studenten- und Eandidaten-
jahre umfassend, liegt die Autobiographie M.s zu Grunde, welche Stockai
fortsetzt. Saussure ^^) veröffentlicht eine mit eigenen Noten reichlich
ausgestattete Studie von Y. Ceresole über Ronsseaus Aufenthalt in Venedig,
welche auf eindringenden archivalischen Forschungen ruht. Es ergiebt sich,
dafs R.s Darstellung in seinen Confessions im wesentlichen zutreffend ist;
die stärkste Korrektur erfährt seine Angabe über die Dauer seines Aufent-
haltes, welche richtig von Sommer 1743 bis 22. August 1744 anzusetzen ist
Während dieser Zeit war er ^Quasisekretär* des französischen Botschafters
von Montaigu. Dem Buche sind u. a. zwei gute Facsimilia von Rousseanschen
Schriften beigegeben. Dierauer^^) schildert mit Benutzung eines weit-
schichtigen gedruckten und hds. Materials Leben und Wirken des St. Galler
Karl Müller-Friedberg, geboren am 24. Februar 1755; stand zuerst in
Diensten des Fürstabts von St. Gallen, schliefst sich nach einigem Zögern
1800 der helvetischen Regierung an, ist in derselben anfänglich Mitglied
des Finanzrates, dann 1802 vorübergehend Sekretär im Departement für
auswärtige Angelegenheiten. Er zeigt administratives Geschick und diplo-
^ matische Gewandtheit. Als Mitglied der Consulta ist er bei der Abfassung
der Mediationsakte zugegen. In dem durch dieselbe neu gegründeten Kanton
St. Gallen behauptete er sofort als angesehenstes Mitglied der neuen Re-
gierung eine leitende Stelle. ^^) In dieser ist es ihm gelungen, dem Bestand
des kleinen, aus sehr heterogenen Teilen zusammengesetzten Gemeinwesens,
sowohl gegenüber den Begehrlichkeiten der Nachbarn Glarus und Zürich,
als auch gegenüber den Intriguen des letzten Fürstabtes, der unermüdlich
die Wiederherstellung seiner aufgelösten Abtei betrieb, sicher zu stellen und
den Kanton in den Bahnen einer verfassungsmäfsigen Entwickelung zu er-
halten. Vor der infolge der Julirevolution ausbrechenden Bewegung hat er
sich verstimmt nach Konstanz zurückgezogen, wo er am 22. Juli 1836
gestorben ist. D. würdigt einläfslich seine publizistissche Thätigkeit, besonders
seine Schweizer-Annalen, eine nicht unwichtige Quelle für die Mediations-
41) H. Breitinger, Ans dem Nachlasse Jac. Heinr. Meisterst Züricher Taschen-
buch (1886), S^ 88 — 100. — 4S) A. Bttrkli, Erinnerungen aus dem Leben des General-
majors Ziegler: Neujahrsbl. d. Feuerwerker-Gesellsch. in Zttrieh. 1885. 4®. 42 S. —
4S) K. Stookar, Joh. G. Müller. Basel, Spittler. 1886. 430 S. — 44) ^* Cereiole,
J. J. Bonsseau h Venise. Genf, Cherbnliez. 1885. 160 S. — 45) J- Dieraner,
Mttller-Friedberg Lebensbild eines schweizer. Staatsmannes: MHVStGaUen 21. St. Gallen,
Haber. 1884. 4^ 482 8. — 46) X A. HUrlimann, MOUer-Friedberg, Erster
Landanunan von St. Gallen. St. Gallen, Mttller. 1885. 42 S.
Xym. R. Thommen: Sehireiz. TTf^im
md Reslaarattonszeit, giebt im Anhang ein Yerzeicimis seiner gedruckten
Sehrifteii und 14 bisher nicht edierte Briefe Joh. v. Müllers an Friedberg
MS den Jahren 1788 — ^98. Liebenau^^) veröffentlicht einen Brief des
framödschen Gresandten Du Luc, in dem dieser seinen Gegner A. v. Sonnen-
cerg beim Rate von Lnzem zu verdächtigen sucht, sowie die deutsche (I)
Antwort des Rates (1715); ein guter Beitrag zur Kenntnis des unerlaubten
Obergewichts Frankreichs in jener Zeit.
Kantonales. — Zimmermanns^) bespricht den Inhalt der Schrift
US coigectandi des Mathematikers Bemoulli aus Basel, erschienen ITld,
in welchem B. den Nutzen aufzeigen wollte, den jener Teil der Mathe-
matik für das gewöhnliche Leben hat, der von der Berechnung der Wahr-
scheinlichkeit handelt. Z. erörtert vor allem den formalen (logischen) Teil
dieses unvollendeten Werkes und zeigt, welche Stelle B. in der Geschichte
der Philosophie einnimmt.
Fontaine-Borgel**) publiziert eine biographische Studie über
J. F. B6renger (1737 — 1807), der als begeisterter Anhänger Rousseaus fttr
die Erweiterung der Yolksrechte und für die politische und geistige Reform
Genfs kämpfte. Seine ktthnen politischen Streitschriften zogen ihm 1770 die
Verbannung zu. 1782 darf er wieder zurückkehren und nimmt dann bald
eine angesehene Stellung im Staate ein. Vor allem wirkte er fttr Ver-
besserung der Schulen. 1796 hatte er den Mut, sich energisch gegen die
französische Okkupation auszusprechen. Auch als Geschichtsschreiber hat er
sich um G. Verdienste erworben; starb 23. Juni 1807.
P e s t a 1 o z z i *^' ^^ ^) publiziert den interessanten Protest ^einiger stiller*
Zflricher ^gegen das Vorhaben einer Bande Komödianten* in Zürich Schau-
spiele aufzuführen.
19. Jh. Allgemeines.^^) — Unter Herzuziehung eines weit-
schichtigen Aktenmaterials hat Wanner^^ die Geschichte der Entstehung
der Gotthardbahn verfolgt. Er behandelt der Reihe nach die Verwaltung,
Oiganlsation und Geschäftsgang, die Unzulänglichkeit und Schwierigkeit
der Finanzlage, die technischen Expertisen und Vorschläge zur Rekon-
struktion des Unternehmens (hier wäre zu berücksichtigen gewesen die
Broschüre von Achilles Thommen, die Gotthardbahn. Bemerkungen zur
Beform dieses Unternehmens, Wien 1877) und die parlamentarischen De-
batten über den Nachtragskredit in der Schweiz, Deutschland und Italien,
loi Anhange folgen einige, die internationale Regelung dieses Unter-
nehmens betreffende Aktenstücke und drei Längenprofile der Linie. —
47) Th. ▼. Liebenau, Ambttuador de Luc und Alphons v. Sonnenberg: AnxSchwG.
4 (NF.) (1885), 8. 470/74. — 48) K. Zimmermann, Jae. Bemoulli als Logiker:
WitoerSB. 108 (1885), S. 508—60. — 49) CL Fontaine-Borgel, J. F. B^renger
lustorien et syndio de Genäve: BnlL de Tinstitut nation. Genevois 27 (1885) S. 59—196.
(Auch ala Soparat-Abdr. (Gknf-C^eorg) ersohienen. — M) Pestalozsi, Protest einiger
itiller ZOrieher gegen das Yorbaben einer Bande Komödianten, in Z. Scbauspiele aufku-
mbren: Zflricher Tasobenbneh (1885), S. 112—28. — M*) X id., J. C. Laraters BuUetins
t& Pterer Httfelin und Stolz ttber die Züricher Staatoumwilzung von 1798: ib. S. 245—64.
(Haben mehr litterarhistorisehen als eigentlich geschichtlichen Wert.) — 5#M X P. Beck»
Über den Klerus des Kanton Zttrich: AnsSchwG. 4 (NF.) (1885), S. 898. (Bericht ans
tiner sehwflUaehen Chronik.) — 51) P- Esseiva, Freiburg, die Schweiz und der Sonder-
hmd 1846 — 61, deutsch von C. A. Kaiser. Basel, Fdssers Nachfolger. 1884. 486 S.
M. 4. — 58) H. Wanner, Gresch. des Baues der (Gotthardbahn. Zürich, Rudolph! u.
Klemm. 1885. 648 S. M. 8.
in,i72
XVm. B. Thommen: Schweiz.
Wack ernagel ^^) giebt eine anziehend geschriebene Biographie
seines Vaters, des Germanisten Wilh. W. bis zn dem Zeitpunkt seiner
Bemfong nach Basel 1833. Ein schätzenswerter Beitrag fftr die Kenntnis
der sozialen and litterarischen Verhältnisse Deutschlands nach der Restan-
ration. Im Anhang einige noch nicht bekannte Gedichte. — Wichs er^^)
schliefst die Biographie von Gosmns Heer. In dem beschriebenen Zeit-
raum 1832/7 war H. hauptsächlich in seiner engeren Heimat thätig. Er hat
einen Hauptanteil an der Verfassungsrevision von 1832 und 1835, von welchen
die letztere die Einführung der einen ungeteilten Landgemeinde unter Auf-
hebung aller bisher den einzelnen Konfessionen zugestandenen Sonderrechte
brachte. Mit seinem Sohne Joachim Heer (1825 — 78), der 1877 Bundes-
präsident wurde, und der an G. Heer^^) einen trefflichen Biographen
gefunden hat, starb der letzte männliche Sprosse dieses Geschlechts.
Nachtragsweise sind hier zu erwähnen B lunt seh lis^*) Denkwürdigkeiten,
von welchen der erste Band seinen Aufenthalt in der Schweiz von 1806 — 48
umfafst. 2aijährig trat B. in den Staatsdienst, sofort mit Reformplänen,
betreffend die Verfassung des Kanton Zürich, bei der Hand. 1833 trat er
als aufserordentlicher Professor für römisches Recht an der neu gegründeten
Hochschule ein. 1836 wird er Ordinarius. 1839 im Straufshandel spricht
er sich gegen, die Berufung von Straufs im Rate aus. An der, Ende der
dreifsiger und Anfang der vierziger Jahre, infolge der Aargauer Kloster-
firage und des Siebener Konkordats erzeugten politischen Bewegung hat er
lebhaften Anteil genommen. Ein grofser Teil der Biographie ist Friedr.
Rehmer gewidmet, dessen psychologisch-philosopische Grübeleien er auch
für staatsrechtliche Theorieen nutzbar zu machen suchte. B. gehörte zur
konservativ-liberalen Partei. Der Sieg der Radikalen im Jahre 1848 verlegte
ihm die politische Carriöre; nicht ohne Verstimmung kehrte er der Schweiz
den Rücken. Für die politische Geschichte der dreifsiger und vierziger Jahre
liefert das Buch einen unschätzbaren Beitrag.
Kantonales. ^^~^^*) — In die jüngste Vergangenheit führt der Artikel
Gislers,^^) der die Vorteile beleuchtet, die die ultramontane Partei aus
der Verfassungsrevision des Kanton Aargau von 1885 gezogen hat und ein
analoges kirchenpolitisches Thema aus neuerer Zeit behandelt Schmid.^*)
Teichmann ^^~^^) veröffentlicht in summarischer Darstellung eine
Geschichte der Hochschule in Basel in den letzten 50 Jahren mit tabel-
larischen Zusammenstellungen, betreffend Lehrpersonal und Frequenz, sowie
mit kurzen Berichten über Verwaltung und Wachstum der einzelnen mit
5S) R. Wackernagel, Wackernagel Wilh. Jugendjahre 1806—88. Basel, DeUoff.
1886. 4^ 612 S. M. 4. — 54) J- Wichter, Cosmos Heer. Landamman de« Kt.
GlaruB. Heft 22 (1885), S. 1 — 212. — 55) G. Heer, Tiandamman u. BnndesprtLeident
Dr. J. Heer. Zttrich, Schalthefs. 1885. 207 S. 2. Bd. (Der 2. Bd. enthftlt Reden
J. Heere und biographische Nachtrüge.) — 56) J* C. Bluntschli, Denkwürdiges aus
meinem Leben, hersg. von Dr. R. Seyerlen. Nördlingen, Beck. 1884. 8 Bd. M. 24. —
57) X Lonis Monastier, Une voiz de jadis sur l'origine de Teglise ^vangäiqne libre
de cantnn de Vand. Lausanne, BredeL 1885. 12® 168 S. — 57«) X A. Hng, Die
zürcherische Hochschule. Festschrift Zftrich, Sohulthefs. 1885. M. 1,20. — 58) Gisler,
Die Kirchen-Artikel der neuen aargauischen Staatsverf. : Kathol. SchweizerblAtter 1 (1885),
S. 506 f. — 59) Joh. Schmid, Zur Gesch. des die Diocese Basel betr. Bistumvertrages
vom 26. Mftrz 1828: ib. S. 27ff. — 60) X A. Ludwig, Pfarrer Joh. Melch. Ludwig.
Basel, Missionsbuchhdg. 1885. M. 1,70. — 61) A. Teichmann, Die Universiat
Basel seit ihrer Reorganisation von 1885. Basel, Georg. 1885. 4^ 119 S. M. 2,40.
XX. L. Mangold: England. 111,173
der UniYeTsität Yerbimdenen Sammlungen und wissenschaftlichen Institute,
welche die Vorsteher derselben geliefert haben.
Im Berner**) Taschenbuch**" •*) findet sich die Biographie des
Professor Stettier (1796 — 1846), der in den bewegten vierziger Jahren eine
gewisse Bolle gespielt hat und die Erinnerungen des Obersten Tavel, der
die napoleonischen FeldzOge in bayrischen Diensten mitgemacht hat.
Für Freiburg**) liegt eine kleine kirchengeschichtliche Arbeit vor.
Faure**) in Genf schildert einläfslich Leben und Wirken des Natur-
forschers Guyot (1807 — 84), der sich mit seinem berühmteren Freunde
L. Agassiz in den Ruhm, eine genauere Kenntnis der Vorgänge der
Eiszeit angebahnt zu haben, teilt. Er lebte seit 1848 in Amerika, wo er
auch starb.
Den Streitfall der Benutzung einer kathoUschen Kirche in Luzern
durch die Altkatholiken , der sogar bundesrätliche Intervention notwendig
gemacht hat, bespricht Schmid.*^)
Sulzberger**) veröffentlicht die gut geschriebene Selbstbiographie des
Thurganers MOrikofer, des bekannten Biographen Zwingiis (1799 — 1877)
mit kurzen eigenen Nachträgen. — Kleinere bibliographische Arbeiten
lieferte Motta.**)
XX.
Ludw^ig Mangold.
England.
Bngland unter den Tudors. 1485 — 1603. Allgemeines. — Über
bliese ganze Epoche erstreckt sich nur das Werk Bagwells,^) der, aus
urkundlichem Material schöpfend, eine streng chronologisch geordnete Über-
sicht der schier unübersehbaren, blutigen Ereignisse Irlands vorführt, an
denen die Geschichte der grünen Insel so reich ist. Irland war schon
damals der Tummelplatz der mannigfaltigsten Experimente seitens der Be-
62) X Dupraz, Louis Grüner v. Bern: Le Chr^tien evangelique (1885), S. 158 — 69.
— CS) Albr. Zeerleder, Prof. Stettier, ein Bemer Rechtsgelehrter: Bemer Taschen-
baeh 34 (1885), S. 1 — 28. Bern, Haller. — 64) Lndw. Tavel-Mutach, Erlebnisse
des Obersten L. ▼. T — M im bayerischen Militärdienste vom September 1806 bis Anfang
1815: ib. S. 147 — 228. Bern, Haller. — 65) Bourqui, Notice hist. s. le r^toblissement
dv enlte cathoUque romain k Morat. Fribonrg. 1885. 47 S. — 66) Ch. Faure,
Notiees snr Arnold Guyot 1807—84. Genf, Burkhardt. 1885. 72 S. M. 1,20.
(Separat-Abdr. a. d. Olobe Genf 1884.) — 67) J- Schmid, Der Prozefs aber Mitbenutzung
der llariahilferkiTche in Luzern durch die Altkatholiken: Kathol. Schweizerblätter 1 (1885),
S. 633 ff. — 68) O. H. Sulzberger, J. G. Mörikofers Erlebnisse: BHY. Kt. Thurgau
Heft 25 (1885), S. 1—157. — - 69) £• Motta, Bibliographia Tidnese per l'anno 1884.
BeUmzona, Colombi. 1885. 12 S. — 69*) id., II giomalismo del Canton Ticino
1746 — 1888. (Als FeuiUeton erschienen im 'II Dovere' von Locarno 1884.)
1) R. Bagwell, Ireland under the Tudors, with Account of Earlier Times. London,
Ungmans. 1885. 8<>. 2 Bde. Sh. 32. Rez.: Ac. (1885), 26. Dez. (Gardiner);
Ath. (1886), 9. Jan. n. S. 188; RH. 35. Bd. (1887), S. 128; English Historical R. (1887).
7. Heft
ni,174 X2- L< Mangold: Esgknd.
giernngen, aadererseits der Schauplatz nationaler Leidenschaften. Bagwell
befleiüsigt sich in anerkennenswerter Weise der Objektivität. Die englischen
Kritiker, in erster Reihe Gardiner, zogen aas seiner Darstellnng den
Schlnfs, dafs die heutzutage allerorts gleichsam ab Dogma angesehene Lehre
▼on der ewigen und unentwegten Freiheitsliebe und Unabhängigkeitstrieb
der Irländer eine irrige sei ; letztere Tendenzen seien keineswegs ein nattlr*
liebes Resultat der historischen Entwickelung , yielmehr die Folge des in
neuerer Zeit immer mehr angewachsenen Hasses und der Verachtung der
englischen Herrschaft.
Heinrich YH. — Der erste Tudor hat Aber den Leichnam des
finstem Richard HI. hinweg den Thron bestiegen. Das Andenken des
letzteren versuchte Legge^) — fruchtlos — reinzuwaschen. Über Heinrichs
Regierung liegt nur eine kleine Arbeit vor, welche Ewald ^) zum Vf. hat,
der in seinen Abhandlungen unter dem Schlagwort : ^Eine delikate Mission',
die Geschichte einer Gesandtschaft Heinrichs an die schöne Königin- Witwe
Johanna von Neapel erzählt.
Heinrich VIH. — Neues urkundliches Material liegt im 8. Band
der von Gairdner^) herausgegebenen ^Letters and Papers' vor. Wir er-
sehen daraus, wie die mit Franz I. geführten Unterhandlungen betreff einer
Allianz an der Willkür und Launen^ftigkeit Heinrichs VHI. scheiterten,
dessen Unwille sich hierauf im eigenen Land eine Reihe Opfer ersah. Der
Band bietet aus der ersten Hälfte des Jahres 1534 Details über die Ge-
schichte der Aufhebung der Klöster und Austreibung der Mönche, welche
wiUenlos dem herrischen Gebot der königlichen Kommissäre (Legh, Layton
und Ap. Rice) wiUfahrten. Die an den Kanzler Cromwell gerichteten Be-
richte sind voll aufrichtiger oder gut gespielter Entrüstung über die Sitten-
verderbnis der Geistlichkeit. Ohne Zweifel bildete indes den Hauptfehler
der letzteren ihr Reichtum, der auf die leeren Taschen Heinrichs einen
unwiderstehlichen Reiz ausübte. Dieser Ansicht stimmt auch Gardiner
in seiner Kritik bei, der nicht genug scharfe Worte über die schmachvolle
Willkür Heinrichs findet. Der Band schildert noch die blutigen Verfolgungen,
welche Heinrich VIH. über den katholischen Klerus verhängte, dieJElinrichtung
Bischof Fishers und Thomas Morus. Wir erhalten femer Aufklärungen
über die Beziehungen zwischen Anna Boleyn und der geschiedenen Königin
Katharina. (Vgl. hierüber auch die im letzten JB. angezeigte Monographie
von 0. Friedmann.) — Die zwischen England und Spanien von 1534/6
geführten diplomatischen Verhandlungen betrifft das grofse Werk Pascual de
Gayangos,^) von welchem der V. Band (2. Hälfte) erschien. — Urkund-
lichen Wert besitzt auch das Tagebuch des schwedischen Gesandten Peter
Suavenius,*) der von 1531/5 sein Vaterland am englischen Hofe vertrat.
2) A. O. Legge, The unpopulär King: Life and Times of RichErd III. London,
Ward, 1886. 8^ 2 Bde. Sh. 30. Bez.: Abth. (1885), U. S. 464, 688. — S) A. C.
Ewald, Studios Re-stndied: Historical Sketches from Original Souroes. London, Chatto.
1886. 8^ Sh. 12. Bez.: Ath. (1885), 26. Juli; Ac. (1886) 2, S. 180. — 4) J<
Gairdner, Letters and papers, foreign and domestic, of the reign of Henry VIII. Bd. VIII.
London, Becord Office (Longmans). 8®. Sh. 16. Bez.: Ath. (1886), Sept. 6 (Gardinor).
— 5) Pascual de Gayangos, Calendar of letters relating to the nagodations between
England and Spain. Bd. V., IL London, Longmans. 1886. 16 Sh. — 5) Diu7 of
Peter Suavenius. (= 46. Beport oft the Deputy Keeper of the Pnblio Becord.
[HenuBgeber: W Hardy].) London, Public Becord-Office. Bez.: Ath. (1886) 1, S. 789.
XX. L. Mangold: England. III,1?5
— Was die nnn folgenden Werke betrifft, so innfs im Allgemeinen konstatiert
werden, daCs die insbesonders durch Reinhold Pauli und Fronde inaugurierte
günstige Beurteilung Heinrich des Achten in jüngster Zeit stark umgeschlagen
hat. Dafür zeugen das Werk Friedmanns, mehrere Kritiken Gardiners,
die Abhandlang desselben Autors ttber Thomas Morus,^) die Monographie
De Bois^) Ober Bischof Fisher und die Eirchengeschichte Dixons.*) —
Bridgett^®) untersucht die Frage der Entstehung des Titels Defensor fidei.
Heinrich, der Franz I. um den Titel ^allerchristlichster König* beneidete,
milerhandelte schon seit 1515 um einen ähnlichen Titel. Im August 1521
tbersandte er nun 28 prachtvoll gebundene Exemplare seiner gegen Luther
gmchteten Assertio Septem sacramentorum an den Papst, der ihm hierauf
im Oktober den Titel Defensor fidei, doch nur ad personam verlieh. Nach
seinem Abfall von Rom liefs Heinrich durch das gefügige Parlament von
1543 diesen Titel mit dem königlichen Titel vereinigen. Bridgett ventiliert
auch die Frage, ob Heinrich wirklich Autor der erwähnten Assertio gewesen
sei, welche er im Gegensatz zu Luther und Lewis dem König zuschreibt.
— Viel besprochen wurde das Buch Borges, ^^) welches das Verhältnis
Heinrichs zur Kurie während der Jahre 1528/9 schildert. Bor^e giebt an
der Hand der in den Calendars zerstreuten Urkk. und unter Benützung
der reichen Litteratur eine eingehende Darstellung der Ehescheidung
Ratharinens von Aragon. Er zeigt zunächst, wie Wolsey, der einzig und
allein an der Gunst Heinrichs Halt fand, auf die Idee geriet, seinen Herrn
?on dessen spanischer Gemahlin zu trennen, an Stelle der bisherigen englisch-
iiabsburgischen Allianzpolitik eine Verbindung mit Frankreich zu setzen
ond mit dieser politischen Wendung im Znsammenhang eine neuerliche Heirat
Heinrichs mit einer französischen Prinzessin zu erzielen. Die nun von Wolsey
mit allen Mitteln betriebene Ehescheidung schildert Bor^e im Anschlufs an
bewährte Meister, bringt aber manche neue Details bei. Z. B. dafs die
öffentliche Meinung für Katharina sprach; femer: wie die englische Regie-
rang plante, Klemens VH. nach Avignon zu bringen, die französische ihn
abzusetzen, die spanische ihn zu entführen; den grofsen Eindruck, den es
machte, als Bischof Fisher die Verteidigung der Königin übernahm. Der
Königin, Inraft ihres würdigen Charakters, glaubt der Vf. die Beteuerung,
dafs ihre erste Ehe nie vollzogen worden sei. Auch verdient hervorgehoben
za werden, dafo Heinrich Vül. das Dispensrecht des Papstes bis Ende 1528
in offizieller Form nicht in Frage zog. — Vogt^^) besprach gleichfalls die
Ehescheidung Heinrichs auf Grund eines Gutachtens Bugenhagens. —
Kiene^^ gab ein von Will. Forest metrisch verfafstes Leben der Königin
Katharina ('Griseldis') heraus. Betreff der letzten Lebenszeit und Tod
dieser Fürstin hat sich zwischen Friedmann und Moore eine Polemik
entsponnen. ^^) — Das angeblich von William, wahrscheinlicherweise aber
7) S. Ko. 189. — 8) A. da Boit, Le cardinal Fisher, ^vdqne de Roehestre: RQH.
S7 (1S86), S. 227—88. — 9) S. No. 272. — 10) C Bridgett, The defender of the
MOi: The Dnblin Review 18 (1885), S. 248—68. — H) WiUy Bor^e, Heinrich Vin.
ron England und die Kurie 1528/9. Göttingen, CalvSr. 1885. 8^ S. 56. M. 1,20.
Rix.: CHI. (1886) No. 47; Ae.(1886) 22. Mai; DLZ. (1885), No. 41; MHL. (1887) 1, S.M;
HZ. (1887) 58. Bd., 8. H., S. 510. — 12) Vogt, Zur Ehescheidung Heinrieh des Achten:
TheoL Studien und Kritiken (1885) Heft 4. — IS) P. Kiene, William Forrest's Lehen
«.Werke. Progr. der kgl. bairisehen Realschule von Kempten. Rez. : Ath. (1885), Aug. 1;
Ac (1886) 2, S. 188. — 14) Norman Moore and P. Fried mann, The D^«lVi <^1.
Catherine of Aragon: Ath. (1886), S. 152, 215, 281.
111,176 X^* L- Mangold: Eogknd.
von George Cavendish am 1650 verfafste Lebensgeschichte des Kar-
dinals Woisey, weiche teilweise das Material zu Shakespeares 'Heinrich VUI/
geliefert hatte, erschien in zweifacher Neuausgabe. ^*"^*)
Eduard VI., Maria die Blutige,^'') Elisabeth. — Neues urkund-
liches Material bieten die von Hamilton ^^) herausgegebenen Calendars,
welche sich auf die Geschichte Irlands vom August 1588 bis September 1592
beziehen und Bagwells Werk ergänzen. — Dowden^^ gab eine glänzend
geschriebene Charkteristik Elisabeths heraus. — Gosse ^^) gedachte Walther
Raleighs. — Ewald *^) verwertete die im letzten JB. besprochenen Forschun-
gen Ferneres betreff der Eheunterhandlungen Elisabeths mit dem Prinzen
des Hauses Yalois zu einem populären Aufsatz. — Einen Panegyrikus des
kimmrischen Dichters Eyffin^^) auf Elisabeth gab die Cjrmmrodion Society
heraus. — Rye^^) erneuerte die oft gehörte Anklage, Leicester sei der
Mörder seiner verlassenen Frau, Amy Robsart gewesen; auch beschuldigt
er Elisabeth der Mitwissenschaft. — Ducie^^) schildert eine Episode der
Armada-Expedition, die Gefangennahme des spanischen Kapitäns Diego da
Yaldes durch englisch^ Schiffe. — Die Sendung Leicesters nach den Nieder-
landen und seine verunglückte Mission als Gouverneur beleuchtet ein neu
aufgefundener Bericht.^*) — Kleinere Abhandlungen s. unten.**-*')
Die Geschichte Maria Stuarts hat auch im Jahre 1885 vielfache
Bearbeitungen erfahren, welche indes an Bedeutung den Publikationen der
früheren Jahre nachstehen. Miliar*^) und G^rdes**) unternahmen es,
eine vollständige Biographie der unglücklichen Schottenkönigin zu schreiben.
Gerdes' Werk, welches vorläufig bis zum Beginn der Gefangennahme Marias
in England reicht, tritt für die Unschuld Marias in die Schranken. Die
Darstellung ist elegant, neue Aufschlüsse fehlen indes, begleitende Noten
desgleichen und schliefslich hat Brefslau den Vf. des Plagiats an Opitz
geziehen. Forst hat gleichfalls in sachgemäfser Form die Ansichten Gerdes'
über die Kassettenbriefe verworfen. — Oncken^^) gab 6, früher bereits in
15) G. Cavendish, Life of Cardinal Woisey. London, Routledge. 1885. 8^
1 Sh. Rez.: Ath. (1885) 2, S. 14; The Antiquary (1885), (Lewis). — 16) id.,
Life of Woisey. (= Morley's English Library. Bd. 8.) London, Morley. 1885. Sh. 7.
Bez.: The Antiquary (1885) (Lewis). — 17) Für diese beiden kann auch auf Bagwell
und auf Dixon verwiesen werden (s. No. 1 und 296). — 18) Hans Claude Hamilton,
Calendar of State Papers relating to Ireland of the reign of Elizabeth. 1588 August —
1692 September. London, Public Record Office (Longmans). 1885. Sh. 15. Rez.: Ac.
(1886), 6. Mftrz, 8. 158. — 19) S. No. 412. — 20) Gosse, Baleigh. (= English
Worthies.) London, Longmans. 1885. Sh. 6. Rez.: Ac. (1885) 2, S. 350. — 21)sS.
No. 3. — %Z) M. Kyffin, The Blessednes of Brytaine. Cymmrodion Society. 1885.
Rez.: Ath. (1885) 2, S. 730. — 38) W. Rye, The Murder of Amy Robsart, a Brief
for the Prosecution. London, Stock. 1885. 80. 2 Sh. 6 d. Rez.: Ath. (1885) 2, S. 434.
— 34) Earl of Ducie, An Episode of the Armada: Nineteenth Century (1885) September-
fieft. London. Paul-Trench. — 25) Narrative by the Earl of Leicester. (= 45 Report
of the Deputy Keeper of the Public Records. Edited by W. Hardy.) London, Public
Record. Rez.: Ath. (1885), 1, S. 789. — 26) X Queen Elizabeth at Osterley Park:
Ath. (1885) S. 637.— 27) X Vincent, Queen Elizabeth at Helmingham: The Genealogist
Edited by Walford Selby. New Series L (1885) London, Bell Sons. Rez.: Ath. (1885)
2, S. 78. — 28) A. H. Miliar, Story of Queen Mary of Scotland. David, Bryce.
1885. 1 Sh. — 29) H. Gerdes, Geschichte der Königin Maria Stuart L TeiL Bis
zum Beginn ihrer Gefangenschaft in England. Gotha, Perthes. 1885. 8®. X, 500 S.
M. 9. Rez.: CBL (1885), No. 43; DLZ. (1885), No. 27 (Brefslau); HZ. (1886), Bd. 55,
H. 4, S. 132 (Forst); Preufs. Jb. (1885), S. 462. — HO) W. Oncken, Beiträge zur
neueren Gesch. (^ Giefsener Studien auf dem Gebiet der Gesch. IIL Heft.) Giefsen, Ricker.
1886. 8^. IV, 90 S. M. 1,80. Rez.: CBl. (1885), No. 37; HZ. (1885), Bd. 54, 3. H.
'(BrefBlan); DLZ, (1886), No. »0 •, "MHL. (.U^V^, ^, ^. ^Vi.
XX. L. Mangolds England. HI 17/
der ^Ailgemeinen Zeitung' und in ^Yom Fels zum Meer' veröffentlichten
Aufsätze zur Maria Stuart-Frage heraus, nebst einem Nachwort an Brefslao,
welches insbesonders ttber die Namenform Darnley oder Darley handelt. —
Über Bedes Buch,'^) der Marias Aufenthalt in Fotheringay zum Vorwurf
hat, konnte Bef. nichts näheres in Erfahrung bringen. — Der uner-
müdliche Verteidiger Marias, Sepp,^^) gab ein Verzeichnis aller jener
Gegenstände heraus, welche sich nachweislich im Besitz oder in der nächsten
Umgebung Marias befanden und bis auf unsere Zeit erhalten haben. Im
Anhang schliefst er den litterarischen Nachlafs Marias bei, nach seiner
Ansicht: Das Tagebuch der Königin, femer Briefe. Am interessantesten
sind die abgedruckten Porträts der Königin. — Zschech^^) und Man-
gel d^^'^^) besprachen die in den letzen Jahren erschienenen Werke über
Maria Stuart. — Den auf die Zeit von der Ermordung Biccios bis zur
Flucht Marias nach England bezüglichen Teil der Aufzeichnungen Claudes
Nau hat Gardauns^^) ins Deutsche übersetzt. — Betreffs der Lage der
Katholiken in Schottland zur Zeit Jakobs VI. und Marias mufs auf das
kirchengeschichtliche Werk von Forbes Leith^^) verwiesen werden. —
Ans dieser Urkk.kollektion hob Dreves^^) den Beticht von Bischof LesUe
aber Maria Stuart, Morray und Bothwell hervor und kommt zu dem Schlüsse,
da(s Marias Ehe mit Bothwell ungesetzlich war, da ihr bekannt war, daCs
Bothwell schon verheiratet sei. — Die Lebensgeschichte des englischen
Kardinals Allen von Bellesheim^^ wird in anderem Zusanunenhang be-
sprochen werden. — Ober die letzten Stunden Maria Stuarts verbreitete
mh Ewald.^^) Zum Schlufs sei erwähnt, dafs Bellesheim^^^) nach der
Zeitung ^ World' die Mitteilung machte, dafs im Schlosse Belvoir wichtige,
auf die Hinrichtung Maria Stuarts bezügliche Briefe gefunden worden seien.
Näheres hat Ref. nicht in Erfahrung bringen können.
Epoohe der englisohen Bevolution. Hierüber handelt im all-
gemeinen die gelegentlich des lOQj. Gedenktages der Geburt Dahl-
manns^^) erschienene, wohlbekannte ^Geschichte der englischen Bevolution.'
(7. Auflage.)
Jakob I. — Auf die Regierungszeit der ersten Stuarts beziehen sich
mehrere Abhandlungen der North Record Society.**) — Femer Briefe an
Backingham (von Bacon, Lord Pembroke, Sir Ralph Winwood und der
SX) C« Bede, Fotheringay and Mary Stuart, Queen of Scots. London, Simpkin.
1S85. 8^, Sh. 5. — S2) Bernb. Sepp, Der Rttcklafs der unglücklichen Schottenkönigin
Maria Stuart. Mit Abbildungen. München, Lindauer. 1885. 8®. 120 S. M. 5. Bez.:
CBL (1885), No. 52; ML. (1886) 29, H. 4; HJb. (1885) 1, 8. 175. — SS) Fr. Zschech,
Die neuere ForBchung ttber Maria Stuart: Preufs. Jbb. 56 (1885), Heft 5. — S4) L.
Mangold, Neue Werke über Maria Stuart (Ungarisch): Szäzadok 19 (1885), Heft 4.
Budapest. — S5) i d. , Nachtrilge zur neueren Litteratur über Maria Stuart (Ungarisch) :
il». 8. Hft. S. 679. Budapest. — S6) Hermann Cardauns, Maria Stuart von der Er-
mordung Riccios bis zur Flucht nach England 1566/8. Aufzeichnungen ihres Sekretärs
Claude Nau. Nach der französischen Original- Ausgabe des P. J. Stevenson übersetzt
nid erHiutert. Würzburg, Woerl. 1885. HI, 95 S. M. 1,20. Bez.: CBl. (1885), No. 45.
— 87) S. No. 298. — S8) G- M. Dreves, Bischof Leslie über Maria Stuart, Moray
and BothweU: StML. 29 (1885), S. 150/9. — 39) S. No. 800 und 301. — 40) S.
So. 3. — 40*) Bellesheim, Köhi. Volks-Zg. (1885), No. 275. — 41) Dahlmann,
Geseh. der englischen Bevolution. 7. Auflage. Berlin, Weidmann. 1884. V, 348 S.
M. 3. — 42) J. C. Atkinson, The North Biding Becord Society. Bd. H. Quarter
Seanons Records. Printed for the Society. 1885. Bez.: Ath. (1885), 8. Aug.
JaluMberiGhia der GesehlohtswiMeiiMliaft 1885. m. ^!2t
XII,178 ^^* L- Mangold: England.
Königin-Matter von Frankreich), welche sämtlich in dem im Bericl
erschienenen Beports der Historial Mannscripts Commission vereini]
schienen. ^^) Im selben Band befinden sich auch die Berichte des Gest
Jakobs in Madrid, Digby ans den Jahren 1611/2. — Ewald^^) bes
in seinen ^Studien' die romantische Reise Bnckinghams nnd des P
von Wales (nach Madrid). — Das Leben des Generals Sir Edwar C
Yiscoant Wimbledon, der englische Hilfstrappen aaf deutschem Bod<
fehligte and von 1628 — 38 Mitglied des geheimen Rates war, anfs
noch 1625 die Expedition gegen Gadix mitmachte (deren Mifserfolg tej
er verschaldete) and später im Bürgerkrieg eine Rolle spielte, bes
Dalton.^^) Der General war aach in politischer Beziehung kein h
ragender Kopf. — Abbott**) gab eine eingehende Würdigung des Mi
B a c 0 n heraus, den er von der Anklage vielfacher Bestechungen zu re
sachte, was indes nur bezüglich einiger Fälle gelang. Neues bot er
haupt wenig, die Charakteristik selbst verdient Lob.
Karl I. — Bisher unbekanntes Material bietet der im vorstel
Absatz erwähnte Bericht der Manuscript Commission,**^) insbesondei
den Prozess nnd die Hinrichtung Straffords, die schwankende Haltui
Herzogs von Argyle und die Ereignisse des Bürgerkrieges betrifft. —
die Zusammensetzung und den Yerhandlungsmodus der 'Stemkammei
der 'Hohen Kommission' brachte Gardiner*®) neue Urkk. vor.
stammen aus den Jahren 1631/2 und beweisen, dafs nicht ausschli
politische Prozesse sich dort abspielten, sondern auch religiöse und
liehe Prozesse. Falls eine Anklage wegen schismatischer Lehren ode:
nähme an Konventikel vorlag, erschien auch Land unter den Richtei
Mazzantini**) setzte die Veröffentlichung der Relationen des Yii
Ar mann i fort, der von 1642/4 als Sekretär des Nuntius am engl
Hofe weilte. — Die Bemühungen des kaiserlichen Gesandten Baron Li
England in Opposition gegen Ludwig XIY. zu treiben, schilderte <
neaester Biograph, Raynald*^^) — Ein Anonymus (Prof . H. ?),*^*) verl
die Haltung des katholischen Klerus Irlands beim Ausbruch der Revo
1641 und beruft sich diesbezüglich auf das Zeugnis des anglikan
Bischofs Bedell. — Das Tagebuch des W. Dowsing of Stratfo
bietet interessante Daten über die Säuberung der Gotteshäuser in dei
Schaft Suffolk von 'Götzenbildern', welche Dowsing in seiner Eigei
I
43) S&i^l of Eglinton, Stirling-Maxwell, DrammoDd Morray,
Frag er ) Reports of the Historical Manuscripts Commission. London, Eyre-Spotti
1885. Bez.: Ath. (1885), 19. Dez. — 44) S. No. 3. — 45) C. Dalton, I
Times of General Sir Edward Cedl, Viscount Wimbledon. London, Low. 1885.
2^ Sh. 30. Bez.: English Historical B. (1887), 1. Heft; Ath. (1885), 5. Dez.; Ac
2, S. 266. — 46) E. A. Abbott, Francis Bacon: Account of bis Life and
London, Siacmillan. 1885. 8^ 540 S. Sh. 14. Bez.: Ath. (1885), 13. Juni; Ac.
Jnn. 18 (Gardiner). — 47) S. No. 48. — 48) S. B. Gardiner, Beports of
the courts of Star Chamber and High Commission. Publikation der Camden
London, Camden Society. 1885. 8^ 828 S. Bez.: Ath. (1886), Sept. 4; GGA.
No. 26 (Stern). — 49) G. Mazzantini, Lottere politiche dal 1642 al 1
Vincenzo Armanni: AStorltal. 4. Series 15 (1885), S. 14—84 und 165—79. —
Baynald, Le baron de Lisola. Sa jeunesse; sa premiöre ambassade en At
1613—45: BH. 27,n(1885), 8. 300—51. — 51) Prof. H., Die Haltung des katl
Klerus beim Ausbruch der irischen Bebellion 1641: HPBL 96 (1885), S. 340-
53) Evelyn White, The Journal of W. Dowsing of Stratford. New edition.
PapwBey, 1885. Bez.: Ath. (1885), Dez. 12 ; Ac. (1886), 1, S. 274.
XX. L. Mangold: England. III 179
18 vom Parlamente beauftragter Kommissär in den Jahren 1643/4 vornahm,
inige kleinere Arbeiten siehe in den Noten.**'**)
Cromwell. — Die wichtigste Publikation repräsentiert der neue
and (XII) der von Miss Everett Green**) edierten 'Calendar of State
ipers', welcher sich über die Zeit von 1658 bis Juli 1659 verbreitet. Ein-
ichnungen in den Protokollbüchem des Staatsrats, mannigfache amtliche Auf-
ichnungen, Briefe, wechseln miteinander ab. Als Hauptpunkte erscheinen :
er Tod und das Begräbnis des Protektors und die friedliche Nachfolge seines
)hne8 Bichard. Sodann die Wirren und der Parteihader im Parlament,
dlches sich der starken Hand des Protektors entzogen ftthlt; die sich
ehrende Übermacht des Heeres, die Berufung des Langen Parlaments,
bdankung Richards und die vorbereitenden Schritte zur Rückberufung
arls n. Als Hintergrund dienen die sich gleichsam überstürzenden Be-
rebungen der nun freier auftretenden Royalisten, welche sich das Yer-
eiten der unglaublichsten Schauerdinge angelegen sein lassen. — Yortreff-
ihe Charakteristiken 0. Cromwells stammen aus der Feder Gardiners**)
er unbedingt ersten Autorität dieser Epoche) und Dawdens.*') —
ardiner*^) wies femer nach, dafs die Angabe, Cromwells Sohn sei in
)T Schlacht von Marstonmoore gefallen, nicht zu halten sei ; derselbe starb
i März 1644 bei Newport an den Blattern. Der junge Cromwell wird als
ßlversprechender Jüngling und die Freude seines Vaters bezeichnet. —
jre**) forschte nach der Abstammung der Familie Cromwell. — Erfreu-
h erscheint die Ausgabe einer neuen Auflage der Briefe Cromwells (von
irlyle),*^) welche Sammlung die richtige Würdigung des grofsen Mannes erst
>glich machte. — Endlich erschien auch das im letzten JB. besprochene
erk von Murphy*^) ('Cromwells Feldzüge in Irland') in neuer Auflage.
Karl IL und Jakob IL — Unter dem Titel 'Royalty Restaured'
t Holloy*^) ein interessantes Gemälde Englands und insbesonders Londons
r Zeit Karls IL entworfen, von welchem Werk eine neue Auflage vorliegt.
Adams*^) charakterisierte die Regierung Karls als 'die lustige Monarchie*.
Einen wichtigen Beitrag zur Geschichte Karls U. lieferte der jüngst
rstorbene Forneron,*^) der die Lebensgeschichte der auch in politischer
5S) X Meriton Cordery and Surthees Phil'potts, King and Commonwealth.
HistoTj of the Great Rebellion. London, Seeley. 1886. Sh. 5. — 54) X Alfred
Chnrch, With the King at Oxford: tale of the Great Rebellion. London, Seeley.
S5. 8®. Sh. 5. Rez. : Polemik zwischen Church und Gardiner: Ac. (1885) 28,
376 n. 894. — 55) Mary Anne Everett Green, Calendar of State Papers, domestic
ies, dnring the Conmionwealth. Bd. 12. 1658/9. London, Record Office ^Longman).
B5. XXIV, 681 S. Rez.: Ath. (1886) 2, S. 761; DLZ. (1886), No. 87 (Stern). —
.} S. No. 189. — 57) S. No. 412. — 58) R- S. Gardiner, Death of CromweU's Son :
. 27 (1885), S. 188, 206, 224 u. 248. — 59) W. Rye, Oliver CromweUs-Deecent
m the Steward Family: The Grenealogist. £d. Selby. New Serie 1 (1885). London,
Hb. Bez.: Ath. (1885) 2, S. 79. — 60) Thomas Carlyle, Letters and Speeches of
ver Cromwell. Nene Ausgabe. Bd. 1. London, Chapman. 1885. 8®. Sh. 8. —
J D. Mnrphy, Cromwell in Ireland: History of Cromwells Irish Campaign. New edit.
odon, Simpkin. 1885. 8®. S. 500. 7 Sh. 6 d. Vgl. den letzten JB. — 62) *^-
xgerald Molloy, Royalty Restored: or, London ander Charles II. New edit. London,
&rd. 1885. 2 Bde. 80. Sh. 25. Rez.: Ac. (1885), 81. Okt. — 6S) W. H. D.
Isms, The Merry Monarchy. England ander Charles II. London, Remington. 1885.
Bde. Sh. 21. — 64) H. Forneron: Louise de K^roualle, Duchesse de Portsmonth
49—1734: RH. 28 (1885), S. 1—32 und 278—820; 29 (1885), S. 21—74. Paris.
%.: HJb. (1885) 4, S. 675; DLZ. (1886), No. 80; Ath. (1886) 1, S. 547. Erschien
86 auch in Buchform.
12»
JXT 180 ^^- L- Mangold: England.
Beziehung wichtigen Maitresse Karls, Louise de K^roualle, Herzogin
von Portsmouth schilderte. In erster Reihe sucht er auf Grund der Auf-
zeichnungen des französischen Gesandten die englischen Pamphleten über
'Madam Garweir zu widerlegen: indes kann von einer moralischen WeiTs-
waschung schon angesichts ihrer unerklärlichen Habgier keine Rede sein.
In politischer Richtung war sie das Werkzeug des französischen Gesandten
Golbert de Croissy, resp. Ludwigs XIV. Ihr verdankt Frankreich den für
England schmachvollen Vertrag von 1670, der dann zum Gewinn der Franche
Gomt^ und Flanders führte. Trotz des Hasses aller Engländer hielt sie
sich in der Gunst Karls IL bis zu dessen Tode, worauf sie nach Frankreich
flüchtete, wo ihr Ludwig einen Gnadengehalt anwies, den sie bis zu ihrem
Tode (1734) bezog. — Die Geschichte der Schwester Karls, Henriette,
Herzogin von Orleans, welche am französischen Hofe Englands Interessen
vertrat und gleichfalls für die französisch -englische Alliance thätig war,
beschrieb Graf Baillon.^'^) Eine brillante Rechtfertigung des Staatsmannes
Shaftesbury (t 1683) erschien von Traill.*«)
Die inneren Verhältnisse des Landes zur Zeit der 'glorreichen
Revolution* behandelte ein Cyklus wertvoller Aufsätze aus der Feder
Greenstreets.*')
Hauß Oranien. Wilhelm UI. — In erster Reihe sind die Memoiren
der Königin Mary zu nennen, welche Do ebner ^^) aus den im Jahre 1838
von London nach Hannover abgegebenen Akten der Deutschen Kanzlei
herausgegeben und kommentiert hat. Das mitgeteilte Tagebuch Marions reicht
von 1689 — 93, bildet eine Ergänzung zu den im Jahre 1880 aus dem Ben-
tinckschen Familienarchiv veröffentlichten Memoiren der Königin und ge-
währt einen Einblick in das Gemüt dieser edeln und gottesfürchtigen Fürstin,
welche in dem schweren Konflikt zwischen ihrem Vater und Gatten Partei
nehmen muTste. Mit Rührung wird man den Ausdruck ihres Schmerzes
lesen, dafs sie nach der Entdeckung von Grandvals Verschwörung den nicht
mehr Vater nennen darf, der in die Ermordung ihres Gatten eingewilligt
hatte. Obgleich sie eine scharfe Beobachtungsgabe besafs, wie die Meinungs-
äufserungen über das gespannte Verhältnis zu ihrer Schwester Anna be-
weisen, ist sie doch jeder Gelegenheit, in die Politik einzugreifen, geradezu
ausgewichen. Im Anschlufs hat Doebner Briefe Marias an die Kurfürstin
Sophie von Hannover, femer Briefe Jakobs H. und Wilhelms von Oranien
an dieselbe Fürstin abgedruckt. — Bei dem Interesse , das die Kurfürstia
Sophie England wahrte, weise ich unter Einem auf die Korrespondenz dieser
Fürstin mit ihrem Bruder, Kurfürst Karl Ludwig von der Pfalz hin, welchen
Bodemann^^) herausgegeben hat. — Einen vorzüglichen AbriTs der Be-
65) Comte de Baillon, Henriette-Anne d'Angleterre, DucheBse d'Orl^anfi, sa rie
et sa correspondence avec son fr^re Charles II. Paris, Perrin. 18S5. 8^. 458 S. —
66) H. D. Traill, Shaftesbury. (= finglish Worthies.) London, Longmans. 1886.
Sh. 6. Rez.: Ac. (1886), 8. Juli; Ath. (1886), 10. Juli. — 67) J* Greenstreet,
England in 1689: Walford's Antiquarian (1885), Juli, August, September, Oktober. London,
Redway. — 68) R- Doebner, Mary, queen of England memoirs (1689 — 98) togethsr
with her letters and thoee of Kings James ü. and William III. to the electress Sophia of
Hannover. Leipzig, Veit. London, Nutt. 1885. 8®. XII, 115 S. Bl 8. Rez.: Ac.
(1885) 2, S. 764; Ath. (1886) 1, S. 860; CBl. (1886), Ko. 20; HJb. (1886) 8, S. 585.
(Am Titelblatt steht irrig 1886 als Zeit des Erscheinens. Das Buch ist laut Low: English
CaUlogs of Books for 1885 (S. 58) im November 1885 erschienen.) — 69) Ed. Bods-
XX. L. Mangold: England. 111181
gierang Wilhelms III. hat Gardiner'^®) geliefert. — Hier mnfs auch der
Biographie des Admirals Robert Fairfax gedacht werden, welche Mark-
ham^^) yerfafste. Fairfax zeichnete sich zunächst in den Seekriegen gegen
Lndwig XIY. aus und trug wesentlich zum Sieg bei La Hogue bei; später
vertrat er York im Unterhaus. Das verdienstvolle Buch leidet an einigen
L&ngen.
Anna. — ' An erster Stelle ist die vortreffliche historische Studie
CoUins''^) aber Bolingbroke zu nennen. Brosch' Werk ist übrigens dem
Yf. nicht unbekannt. — Über die Kriegsereignisse im spanischen Erbfolge-
krieg werfen die aus dem Feldlager (1711) datierten Briefe Marlboroughs
Licht, welche im erwähnten Band der Historical Manuscripts Commission
m finden sind;''^) femer Band XII des bekannten Klopp sehen Werkes ^^)
'Der Fall des Hauses Stuart*, in welchem die Kriegereignisse und diplo-
matischen Unterhandlungen der Jahre 1706/7 geschildert werden; ebenso
Band I (Serie II), der von Kirchhammer'*) redigierten 'Geschichte des
spanischen Successionskrieges', welcher die Ereignisse des Jahres 1706 nach
den Feldakten und andern authentischen Quellen darstellt. — Auf Ansuchen
des Franziskaner Bonaventura de Burgo verwendete sich Kaiser Josef I.
bei der englischen Regierung zu Gunsten der irischen Katholiken, doch
ohne Erfolg, da Lord Wharton dieser Intervention entgegentrat.*^^)
Haus Hannover. Ober die Zeit aller vier oder der ersteren George
Terbreiten sich die seit langem rtlhmlichst bekannten Geschichtsbilder
Thakerays,*^^ welche in einer neuen Auflage vorliegen; femer die gleich-
falls in einer neuen Auflage erschienenen Hof- und Londoner Stadt-
geschichten Molloys.'®)
Georg I. — Wichtig f&r die Bestrebungen der Jakobiten sind die
Briefe des Admirals Thomas Gordon, abgedruckt im besprochenen
Band der Manuscript Commission. "^^
Georg n. — Im selben Band finden sich die von Tomkins^®) heraus-
gegebenen Memoiren des in nahen Beziehungen zu Walpole gestandenen
Bischofs EduardWeston, welche sich auf die Zeit 1746 — 67 erstrecken.
oann, Briefwechsel der Herzogin Sophie von Hannover mit ihrem Bruder, dem Kur-
fiknten Ludwig von der Pfalz un^ des Letzteren mit seiner Schwägerin, Pfalzgr&fin Anna.
Leipzig, Hirzel. 1885. 8<^. XIX, 492 S. Rez.: AZg. (1886) S. 2194 (Beiblatt). —
70) S. No. 189. — 71) Clements R. Markham. Life of Robert Fairfax of Steeton
leee — 1725. London, Macmillan. 1885. S40 S. S^, Sh. 12. Rez.: Ac. (1886),
Aig. 15; Ath. (1S85), Sept. 19; English HistorUl R. (1886), 8. H. — 73) J* Churton
Coli in 8, Bolingbroke. An historical Study. Voltaire in England. London, Murray.
1885. Bez.: Ath. (1886) 1, S. 609; Ac. (1886) 1, 8. Mai. — 78) S. No. 43. —
74) Onno Klopp, Der Fall des Hauses Stuart. Bd. 12. 1706/7. Wien, BraumUUer.
1885. XXIV, 573 S. Bez.: HJb. (1886), S. 170. — 75) AI. Kirchhammer,
Spanischer Snccessionskrieg. Feldzng 1708. Nach den Feldakten u. authentischen Quellen
bearbeitet. 2. Ser. I. Bd. Wien, Gerold. 1885. Roy. 8^ XVHI, 407 S. M. SO. Rez.:
CBL (1886) No. 1. — 76) ^n<> Klopp, Kaiser Josef L und die Katholiken-Verfolgung
ii Irland 1709: HPBl. 96 (1885), 8. 898—908. -— 77) W. M. Thackeray, Four
Georges. New edit. London: Smith-Eldon. 1885. 8®. 10 Sh. 6 d. — 78) J* F.
Molloy, Court Life Beiow Stairs: or, London under First Georges. New edit. London,
Ward. 1885. 8^ Sh. 6. — 79) S. No. 48. — 80) M. H. Tomkins, Westen Papers:
Report of the Historical Manuscripts Commission. Ed. Earl Eglinton and Maxwell Stirllng.
London. Rez.: Ath. (1885), Dez. 19. — 81) X Oxon, History of the Reign of George
SpedAl Notice of the Rising of 1745. (*£nglish History Stories'). London, Sonnenschein.
1885. 80. Sh. 8. — 82) X H. C. Adams, For James or George: a Schoolboys Tal«
of 1745. London, Hodder-Stoughton. 1885. 8®. 8h. 6. Hex.*. X\\v. (^\%%Vi, ^^. ^w ^
ni,182 SX. L. Mangold: EngUod.
— Kleinere Arbeit siehe in den Noten. *'^'**) — Das Verhältnis Englands
zn Prenfsen während des 7j. Krieges anterzog Du n c k e r einer Prüfung.")
Georg ni. — Ober das irische Parlament von 1783 and den Anteil
Grattans liegen zwei Arbeiten vor.**-**) — • Die answSrtige Politik Eng-
lands in bezug auf die amerikanischen Freistaaten, femer die Mediation
Österreichs nnd Rufslands im Kampfe Englands gegen die Bourbonen (bes.
177B — 1887) bebandelt Schütter.**) — Browning*') gab die Relationen
des Earl (jower heran», der in den Jahren 1790/2 England am Hofe Lud-
wigs XVI. vertrat. — Die Entscheidungskämpfe am Canadas Besitz und
den Heldentod des Generals Wolf schildert Park man, *^) der bereits frflher
dasselbe Thema behandelte. (S. den letzten JB.) — Oncken**) besprach
auf Grund des Londoner Archivs die auf der Konferenz von Langres (1814
S9. Jannar) von Zar Alexander voi^escUagene Erhebung Bemadottes auf
den französischen Thron, welche Absicht indes am Widerstand Englands
(Castlereagh) Schiffbruch litt.
Ober die Regierung von Georg IV. nnd Wilhelm IV. liegt keinerlei
Arbeit vor.
Victoria (seit lS8Tj. — Das meiste Interesse der auf die Regierungs-
zeit der Königin bezug nehmenden Werke haben die Memoiren Charles
Grevilles*") erregt, welche der Genannte in seiner Eigenschaft als Clerk
of the Conncil (Sekretär des Kronrats) während der Jahre 1837 — 58 verfafst
hat. Der erste Teil dieser Tagehflcher in 3 Bänden ist im Jahre 1874 er-
schienen, unter dem Titel: Jonmal of the reigns of king George IV and
king William IV. Jetzt liegt der von H. Reeve herausgegebene 2- Teil
dieser Memoiren, gleichfalls in 3 Bänden, vor und demnächst soll anch der
letzte Teil von Memoiren, die bis 1860 reichen, erscheinen. — Obgleich
von nur mittelmäfsiger Begabung hat der Vf dieser Memoiren es ver-
standen, dank seiner sympathischen Persönlichkeit grofse Konnexionen anzn-
knDpfen und wenn auch nicht in selbständiger Stellung am Webstuhl der
Zeit Platz zu nehmen, Greville sah während des letztgenannten Zeitraumes
die Ministerien Peel, Rüssel, Derby nnd Aberdeen kommen nnd geben. Er
kannte persönlich alle hervorragenderen Politiker dieses Zeitraumes und
war mit vielen persönlich befreundet. Seine Memoiren bilden demgemäfs
eine geradezu unerschöpfliche Funi^p^be für die Zeitereignisse und zwar
(Eine dai gatimgenalen Jugendacluiftei] , velch« den Zug dag H. t. ComberUnd gegen
Jakob (lT4b) ichildert.) — gS) Hu Dnncker, PtBorieu und EngUnd im 7j. Krieg:
Preur». Jbb. bb (18SB), Heft 3. — g4) Henr}> Jephion, The Irish Puliament of 1783:
Ninetkenth Centory. ISSB. Juni-Hett. — 86) GratCan and the parliament of Ireland:
WBBtminatei R. 1886. Januar. ~ 86) Hanne Schlittai. Die Beziehungen österreiebi
xa Amerika. Bd. I. Die Beziebangen Oaterreicb« xa den Vereinigten Staaten. lonabTaek,
Wagner. 1885. 8". 886 S. M. 4,40. Rei.: MHL. (1887), H. 2: HJb. (1886), 3. 17S;
HZ. (1886), Bd. 55, 9. 5Se. — 87) Dakar Browning. Despatches of Eul Gover,
english ambaeudor at Paiia 1790/2. Cambridge, L'niveraity Preaa. 1886. Sb. Ib.
Ret: Ath. (1886) 1, S. 611 n. 677. — 88) Parkman, France and England in North
America. 7epart. Hontcalm and Wolfe. 3 edit. 2 vola. BoaCon, Little-Brown. 1885.
8". XVI, 514 S., X, 602 S. Raz. : RH. (1886) 80, 3. lag. (Vgl, den leWlen
JB.) ^ 89) Oncken, Lord Caatlareagh und die Hinigtaiconferenzan zn Langru
am 29. JUmer 1S14: Hialor. TaMshenbucii. 6. Folge. 4. Jahrg. 188&. — 90) Charlea
F. Greville, Journal of the Raign of Queen Victoria. 8econd Part. 1837—62. S Bde.
Edited bj Reeve. London, Lougmana. 1886. 8". XXIII, 406 S., X, 435 S., X, 5133.
Sb. 36. Bez.: Atb. (1886). 24. Okt. j HJb. (1^87), 3. 175; Ac (1885), Okt, 31;
EdinburghB. (188b) Oktober; AZg. (1885) 3. 336.
XX. L. Mangold: England. 111183
nicht nur für die innere, sondern auch für die änfsere Geschichte. Er
giebt eine grofse Anzahl etwas langatmiger Charakteristiken der leitenden
Staatsmänner mit derselben geschwätzigen Znnge zum besten, wie er ander-
seits Besuche fremder Fürsten in England glossiert. Nicht immer verfährt
er unparteiisch. Über Palmerston z. B. ist er unfreundlich zu sprechen,
gleich Louis Philipp. Als sich Ende 1845 in Paris das Gerücht verbreitete,
Palmerston werde Minister werden, brach daselbst eine Panik aus. Im
Jahre 1847 hatte Greville eine Unterredung mit Thiers über die Frage, ob
Guizot ernstlich England den Krieg erklären wolle. Thiers anwortete, der
König (^die Memme') werde im entscheidenden Moment Guizot fallen lassen,
aber nicht ihn, sondern Mol6 an dessen Stelle berufen. — Im Jahre 1848
war Greville Guizot bei dessen Flucht behilflich. — Guizot war fest über-
zeugt, das Kaiserreich müsse bald fallen, da dessen Anhänger fast aus lauter
'Kanaillen* beständen. — Über den Besuch Friedrich Wilhelms IV. in
London meldet Greville, dafs dessen Leutseligkeit und guter Appetit Staunen
erregten. — Von Beaconsfield erzählt Greville, dafs er in seiner Jugend in
eine Buchhandlung als Teilnehmer eintreten wollte. — In sozialer Beziehung
schildert er das Leben und Treiben der damaligen berühmten Londoner
Salons, z. B. jenen der Lady Blessington (der Freundin Byrons) und jenen
der Lady Holland und MiTs Perry (Freundin Horace Walpoles). An diesen
Orten wurde er auch mit den hervorragendsten Schriftstellern des In- und
Auslandes bekannt. — Die im letzten JB. erwähnten Tagebücher und
Korrespondenz John Wilson Crokers,*^) sowie die Memoiren des Ex-
ministers Malmesbury erschienen in 2. Auflage;*^ letztere auch in fran-
zösischer Übersetzung.**) — Die 'Geschichte Englands' von 1837 — 80 von
Mac Carty wurde gleichfalls ins Französische*^) und auch ins Ungarische*^)
flbersetzt. Von den übrigen einschlägigen Werken*^) ist das Buch Mackays**^
hervorzuheben, welcher die änfsere Politik der jüngsten Zeit in betracht
rieht, sowie das Werk von H. D. Adams,*®) welches schon als Vorläufer
des 50j. Jubiläums der Regierung Victorias zu betrachten ist.
Die auf die allerjüngste politische Geschichte bezug nehmen-
den zahlreichen Werke lassen sich in Gruppen scheiden. Eine gröfsere
Anzahl Werke bezieht sich auf das letzte Ministerium Gladstone und
91) L. J. Jennings, Correspondence and Diaries of J. W. Croker secretary of
the admiralty 1809 — 30. 2. edit. London, Murray. 1885. 3 Bde. 8®. Sh. 45.
B«z.: Edinburgh R. (1885), Januar; Quarterly R. (1884), Nov.; Ath. (1884) Okt. 25. u.
Not. 1 ; The Nation (1885) 4. Februar; RH. (1885) 29, S. 122. — 92) Earl Malmesbur y,
Memoirs of an £x>Mini8ter: an Autobiography. 2. edit. London, Longmans. 1885. 8^.
7 Sh. 6 d. Rez.: Ae. (1884), 18. Okt.; Ath. (1884), Okt. 11; Brittieh Quarterly R.
(1885), Januar; London Qoarterly R. (1885), Januar; AZg. (1886), N6. 337; RH. (1885)
29, S. 123; Westminster R. (1885) April. — 93) i^*? Mdmoires dun ancien nunistre
1807—69. Traduit de Tnglais. 2. ^dit. Paris, OUendorff. 1885. 12^. 382 S. 3 Fr.
SO C. — 94) ^MEac Carty, Hist. contemporaine de TAngleterre 1837 — 80. Traduit par
Leop. Goirand. Paris, Perrin. 1885. 8^ 4 vol. 336, 339, 275, 265 S. — 95) id.,
Angäa tort^nete. Magyarra forditi Szisz B^la. Budapest, Verlag d. Ungar. Akademie.
Vni, 618 S. 3 Quid. — 96) Comel Brown, True Stories of the Reign of Queen
Vietoria. London, Griffith. 1885. 8®. 2 Sh. 6. d. Rez.: Ath. (1885) Nov. 28. —
K) Ch. Mackay, Under the Foreign and Colonial Administration of Gladstone, Lord
GnmviUe and Lord Derby: Black wood's Magazin (1885) Milrz. — 98) W. H. D. Adams,
Celebrated Women of the Yictorian Era. New edit. London, White. 1885. 8®. Sh. 3.
in 184 ^^- ^ Mangold: England.
dessen gefeierten Chef.'*"^^*) — Unvergessen ist noch immer dessen eben-
bürtiger Gegner Beaconsfield.^®'"^^^) Zahlreiche Werke beschäftigen sich
mit der politischen Thätigkeit der radikalen Minister John Bright^^*'^^^)
and Chamberlain,^**-^^*) ferner mit dem anberechenbaren, vielgenannten
Lord Randolf Chnrchill.^^')
Eine weitere Anzahl Werke beschäftigt sich mit dem jetzt am Rader
befindlichen Minister und Chef der Tory-Partei, Marquis of Salisbury.^**"^^®)
Die Lage Irlands^*^*^**) beschäftigt gleichfalls andauernd die Auf-
merksamkeit der englischen und auch ausländischen Publizisten, von denen
insbesonders der Pamellist O'Brien^*^) und der Pariser Journalist
Herv6^*') besonders hervorgehoben zu werden verdienen. Die neueste
Gesetzgebung über die Pachtungen, den eigentlichen Kern der frischen
Frage* hat eine Darstellung gefunden, welche durch sachkundige Mitteilungen
englischer Parlamentsmitglieder unterstützt, für deutsche Leser berechnet,
von einem weltgewandten Manne ^*'*) geschrieben wurde.
99) J- H. Mac Carty, England ander Gladetone (2. revidierte Auflage). London ^
Chatto-Windns. 1886. 8®. Sh. 6. — 100) J« Mawson, Reform of the House of
Commons: Mr. Gladstone's Appeal. London, Heywood. 1885. 8^. 2 d. — 101) ^•
£. GladBtone, Politieal Speeches delivered in 1879 — 84. Hamilton. 1885. 12^. Sh. 2.
— lOS) Gladstonian Liberalism in Idea and Fact: Second Administration. 1880/5.
London, Woodford. 1885. 12o. Sh. 1. — 108) G' R> Emerson, Gladstone. London,
Ward. 1885. 8^ Sh. 3. — 104) Diary of the Gladstone Government. London,
Blackwoods. 1885. 16^ Sh. 1. — 105) Apology for the Life of the Rt. Hon. W. E.
Gladstone. London: Ward. 1885. 8®. 7 Sh. 6 d. — 106) T. P. 0*Connor, Glad-
stone's House of Commons 1880/4. London, Ward. 1885. 8o 567 S. Sh. 12.
Res.: Ath. (1886) 1, S. 65. — 107) Life of Lord Beaconsfield. London: Ward. 1885.
Sh. 2. — 108) Francis Hitchman, Public Life of Earl Beaconsfield. 3 edit. London,
Low. 1885. 8^. Sh. 5. — 109) Beaconsfield. Statesman and Author. Politieal and
literarj Caroer. London, Ward. 1885. 80. 2 Sh. 6 d. — HO) EKsraeli, Earl of
Beaconsfield, Statesman an Author. London, Ward. 1885. 8®. Sh. 2. — 111) Bart-
ling, England im letzten Jahrzehnt. I. Verwaltung des Gf. Beaconsfield 1874 — 84:
Unsere Zeit (1885), Heft 3. — 112) H. J. Leech, Public Letters of John Bright.
London, Low. 1885. 8®. 350 S. 7 Sh. 6 d. Rez.: Ath. (1885) 1, S. 470; Ac (1885)
I, S. 288. — 113) John Bright, Speeches 1869—84. Edited by Mrs. Jacob Bright.
London, Simpkin. 1885. 8^. Sh. 2. — 114) id-> Populär Statesman and Orator.
London, Stock. 1885. 8®. 7 Sh. 6 d. — 115) H. W. Lucy, Speeches, Sketch of
Life of J. Chamberlain. London, Routledge. 1885. 8^. Sh. 1. — 116) J« Chamber-
lain, Radical Platform: Speeches at HuU, Warrington etc. 1885. London Simpkin.
1885. 8^ 6 d. -— 117) Life and Speeches of Lord Randolf Churchill. New edit.
London, Maxwell. 1885. 12<^. Sh. 1. •<- HS) F. S. Pul ling, The Life and speechea
of Marquis of Salisbury. London, Low. 1885. 2 Bde. Sh. 21. Rez.: Ac. (1885),
II. JuU; Ath. (1885) 1, S. 822. — 119) H. Lucy, Marquis of Salisbury. Sketch of
his Life. London, Routledge. 1885. 8^ 1 Sh. — 120) P- H. Bagenal, The Tory
Policy of the Marquis of Salisbury. London, Bhu^woods. 1885. 80. Sh. 2. — 131) A.
J. Shand, Letters from the West of Ireland 1884, reprint from ^Times'. London,
BUickwoods. 1885. 8^ Sh. 5. Rez.: Ath. (1885) 1, S. 843. — 122) J* W. S. Macneil,
Irish Parliament: What is was, and what it did. London, Cassell. 18^5. 8^. Sh. 1.
Rez.: Ac. (1886) 1, S. 7. — 128) Blennerhassett, Irland unter Lord Spencer,
Deutsche Rs. 11 (1885), Heft 5. — 124) Ehemann, Die irische Dynamitverschwörung.
AZg. (1885) No. 144. — 125) Pamell und die irische Frage: Die Grenzboten 44 (1885),
No. 52. — 126) R- Barry O'Brien, Fifty years of concessions to Ireland. 1881 — 81.
Bd. 2. London, Low. 1885. 8®. 485 S. Sh. 16. Rez.: Ath. (1885), 17. Okt;
Ac. (1885), Nov. 14. — 127) Herv^, La erise irlandaise depuis la fin du XTIH. si^e
jusqu' k nos jour«. Paris, Hachette. 1885. 12^. 374 S. Fr. 3,50. (Erschien vorher
in Form von Aufs&tzen in der RDM.) ~ 127<^) E. Wifs, Das Landesgeaetz für Irland
vom Jahre 1881, eingeleitet und hrsgeg. Leipzig, Duncker & Humblot. 1888. 241 S.
XX. L. Mangold: England. 111185
Eine weitere Gruppe bilden jene Werke, ^*®"^*') welche sich mit der
durch das zwar langsame, aber stetige Vordringen der Rassen in Central-
Asien nnd mit der dadurch gefährdeten Stellung der englischen Macht in
Ostindien beschäftigen, welche Gefahr die Geister dauernd beunruhigte.
— Auch die Stellung Englands zu Birma,^^^) zu den Boers und den
Znlus,^**"^**) in erster Reihe aber zur Türkei^*') beschäftigte die Federn
der Politiker wie Historiker. In letzterer Beziehung ist das Werk des be-
rflhmten Erskine Holland ^^^) zu nennen, dessen Werk füglich ein 'Corpus
iuris pnblici orientalis* genannt werden darf, welches von 1826 an bis 1879
die ganze orientalische Frage und das diesbezügliche Verhältnis Englands
Teranschaulicht.
Weitaus das gröfste Interesse erregte aber der gegen den englischen
Einfluß in Egypten gerichtete Aufstand des falschen Propheten, die Expe-
dition gegen den Sudan ^^^^^^) und des heldenmütigen Gor dons trauriges
Schicksal (in Chartum 1885, 26. Januar ermordet), dessen Andenken wie
auch frühere Schicksale in vielen tausend Exemplaren der vom verschieden-
artigsten Standpunkt verfafsten Biographieen und Erinnerungsschriften geehrt
und verewigt wurde, ***"^'^) unter welchen das von Hake herausgegebene
128) Armin Vämb^ry, RuBsen und Engländer an der afghanisehen Grenze: AZg.
(1885) No. 47. — 189) id., Coming Stmggle for India. London, CasseU. 1885. Sh. 5.
Ras.: Ath. (1885) 2, S. 237; Ac. (1885) 2, S. 178. — 130) W. £. Baxter, EngUmd
ud Kassia in Asia. ('Imperial Parliament'). London, Sonnenschein. 1885. Sh. 1.
Sex.: Ac. (1886) 1, S. 22. — 131) Dr. C. Boniger, Central Asians Qnestions Essays
w AfghanisUn, China etc. London, Unwin. 1885. 8^ Sh. 18. Bez.: Ath. (1885) 2,
S. 111; Ac. (1885) 2, S. 35 und 178. — 132) ^ (Ashmead) Bartlett, Shall England
keep India? London, Allen. 1885. Sh. 1. — 133) H. S. Edwards, Rnssian Projects
igunst India, from Czar Peter. London, Bemington. 1885. Sh. 12. — 184) Ferd.
Hae, Lee Basses et les Anglais dans TAfghanistan. Paris, Dentu. 1885. 8^. 62 S.
1 Fr. 50 C. Bez.: Polyhiblion. (1885) 44, S. 71. — 135) Theo. F. Bodenbough,
A%hanistan and the Anglo Russian Dispute. London, Putnam. 1885. 8^. 140 S.
Sn.: Ac (1885) 2, S. 178. — 136) H. Bawlinson (Major General), The Russian
Advance in Central Asia: Kineteenth Century (1885), April. London, Kegan Paul-Trench.
" 137) G. M. Towle, England and Bussia in Central Asia. Boston. 1885. 16^.
7 SL 6 d. — 138) England und Birma: AZg. (1885) No. 327. — 139) England und
die Boers: Grenzboten (1885) Ko. 1/3. — 140) Frances E. Colenso, Buin of Zululand:
British Doings since 1879. Bd. IL London, Bidgway. 1885. 8^ Sh. 10. Bez.: Ath.
(188«) 1, S. 886; Ac. (1887) 1, 19. Febr. — 141) B. C. Williams, British Lion in
Bechuanaland : Expedition under Sir C. Warren. London, Bivingtons. 1885. 8^. Sh. 1.
~ 143) Bechuanaland. By k Member of the Cape Legislature. London, Low. 1885.
S*. Sh. 1. — 143) (Lord) Hobart, Pascha, Turkey and England: The Nineteenth
Century (1885), März. — 144) Thomas Erskine Holland, The european concert in the
Mitem question. Oxford, Clarendon Press. 1885. 363 S. 8^ Sh. 12. Bez.: BH.
(1886) 80, S. 228/9. — 145) Colonel Hon. J. Colborne, With Hicks Pasha in
the Soudan 1888. 2 edit. London, Smith, 8^ Sh. 6. Bez.: Ac. (1885) 1, S. 144.
-- 146) R- Buehta, True Hist of Bebellion in Soudan. London, Kingdon. 1885.
8*. Sh. 1. — 147) Prince Halim Pascha, Egypt and the Soudan: The Nineteenth
Ceotory (1885), Maiheft. London, Paul-Trench. — 148) Suakin 1885: being a sketch
of the Campaign of this Year. — By an Officier wo was there. London, Paul Trench.
1885. 8®. Sh. 6. Bez.: Ac. (1885), Aug. 8; Ath. (1885), Aug. 8. — 149) W. M.
Pimblett, Story of the Soudan War. 1881/5. London, Bemington. 1885. 8^ 292 S.
Sh. 12. Bez.: Ath. (1885) 1, 698 S. — 150) E. G. Parry, Suakin, 1885; being a
Sketch of Campaign this year. 2. edit. London, Kegan PauL 1885. 12^ 2 Sh. 6 d. —
151) F. Power, Letters from Khartoum, written during the Siege. 1 — 3. edit. London,
Uw. 1885. 16^. Sh. 1. — 153) R* Barnes and C. Brown, Gordon. London,
Maemillan. 1885. 8«. Sh. 1. Bez.: Ac. (1885) 1, S. 882; Ath. (IßSS'^ \, %, ^ft'l, —
111,186 ^^- L. Mangold: England.
Tagebuch Gordons^'*"^'*) trotz seiner schlichten Darstellung wohl am
längsten die Erinnerung an den wackeren und unverzagten Mann aufrecht
halten wird.
Allgemeines. Handbücher und Verwandtes. — Unter der
grofsen Zahl von Lehr- und Handbüchern der englischen Geschichte ^'*"^®*)
ist das Werk von Powell-Mackay^®') hervorzuheben, dessen 1., an kultur-
historischem Material reicher Band bis auf Heinrich YHI. reicht. Das Werk
hat sich neben dem Buche des verstorbenen Green rasch eingebürgert. — Von
Ewald ^®®) liegen unter dem gesuchten Titel: 'Studies-Re-studied' eine Reihe
mit nicht minder gesuchten Titeln versehene Abhandlungen vor, (welche an
158) '^^'1 Charles Georg Gordon. Eine Skizze. Deutsche Ausgabe von Hans Tharau.
Gotha, Perthes. 1885. S^. IX, 68 8. M. 2. — 154) Golden Gleanings from Thoughts
of General Gordon. London, Scott. 1885. 64^ 6 d. — 155) G. W. Bacon, Life
and Character of Gordon. London, Bacon. 1885. 12^. 6 d. — 156) Gordon and the
Mahdi. Narrative of War in the Soudan. London, Vizetelly. 1885. 8^ 162 S. Sh. 1.
— 157) Gordon, der Held von Chartum. Frankfurt, Evangelischer Verein. 1886.
Bez.: HZ. (1886) 56, 3. H. — 158) General Gordons Map of the Suakin-Berber
Route (Facsimile). London, Standfort. 1885. Sh. 2. — 159) Charles Gordons Mission
nach Chartum: AZg. (1885) No. 199 u. 278. München. — 160) 'I>er Fall Chartunu'
und ^General Gordon': ib. No. 88 und 44. — 161) G. Birkbeck Hill, Colonel Gordon
in Central-Afrika 1874/9. London, Thomas de la Rue. 1885. Sh. 7. — 163) A. Egmont
Hake, Story of Chinese Gordon. 11. edit. London, Remington. 1885. 80. Sh. 15.
Rez. : Ac. (1885) 1, S. 381. — 163) Macaula^, Gordon Anecdotes: a sketch of the
Career with Illustrations of the Character of C. G. Gordon. London, Religious Tract Society.
1885. Bez.: Ac. (1885) 1, S. 382. — 164) W. E. Lilley, Life and Work of General
Gordon at Gravesend. London, Kington. 1885. 12^ Sh. 2. Rez.: Ath. (1885) 1,
S. 504; Ac. (1885) 1, S. 382. — 165) Adam Kingdon, Christian Hero: Gordon.
London, Partridge. 1885. 12<>. Sh. 1. — 166) S. A. Swaine, General C. G. Gordon.
London, Cassell. 1885. 8^. Sh. 1. — 167) Englands Hero: Life of Gordon. London,
Ward. 1885. Sh. 2. — 168) C. C. Coc, General Gordon in a new light: Cause of
War and Advocate of Peace. London, Simpkin. 1885. 8®. 4 d. — 169) Archibald
Forbes, Chinese Gordon: Records of his Life. 4/6. edit. London, Routledge. 1885.
12<^. Sh. 1. — 170) Life of General Gordon. London, Walter Scott. 1885. 370 S.
Sh. 2. — 171) Gordon Soldier, Administrator and Christian Hero. London, Ward. 1885.
12®. 6 d. — 172) General C. G. Gordon, Journals at Kartoum. From original MSS.
by A. Hake. London, Kegan Paul. 1885. 8^ 2 Bde. 644 S. Sh. 21. Bez.: Ac.
(1885) 2, S. 19; Ath. (1886) 2, S. 7 ; WestminsterR. (1885) Oktober; Deutsche R. (1885)
H. 9. (Dasselbe Werk erschien auch in einer kommentierten Ausgabe, 21 Sh. 6 d.) —
173) i<l-» Last Journal. A Facsimile. London, Kegan Paul. 1885. 4®. 63 Sh. —
174) Cassel, lUustrated History of England. New and revised edition. Vol. X. London,
CasseL 1885. 4^ Sh. 9. — 175) W. M. Lupton, Concise English History. 2. edit.
London, Longmans. 1885. 8®. 3 Sh. 6 d. — 176) Senior English History («Historical
Readers'). London, Chambers. 1885. S^. 1 Sh. 6 d. — 177) J. M. Neale, English
History for Children. London, Masters. 18^. 1 Sh. 6 d. — 178) Simple outline of
english history. London, Cassell. 1885. 12®. 1 Sh. 3 d. — 179) Louise Creighton,
A First History of England. Illustrated. 3 edit. London, Rivingtons. 1885. 16^.
Sh. 2. — ISO) H. S. Hörn, Scholar History of England. London, Heywood. 1885.
8®. Sh. 1. — 181) W. Francis Collier, History of Ireland for Schools. London,
Ward. 1885. 8®. Sh. 2. Bez.: Ac. (1885) Juli 11. (Mehr für Lehrer geeignet, als
für Schuler.) — 182) T. Haughton, Sovereigns of England from Egbert to Victoria.
London, Philip. 1885. 12®. 4 d. — 188) Lady Anne Hamilton, Secret History of
the Court of England. London, Reynold. 1885. 8®. 2 Sh. 6 d. ^ 184) T. H. S.
Escott, England: Its People and Polity. New edit. London, Chapman. 1885. 8®. Sh. 8.
185) Murby, Short Stories from English History. ('Historical Readers'.) London,
Murby. 1885. 8® 10 d. — 186) C. Colbeck, The public schools historical Atlas.
London, Longmans. 1885. 4^ Sh. 5. Rez.: RH. 29 (1885), S. 231. — 187) F*
Powell and J. M. Mackay, Hist. of England. Part. L London, Riving^ona. 1885.
8^ Sh. 2. Rez.: Ac. (1885), 4. Juli; Ath. (1885), 15. Aug. —188) S. No. 3.
XX. L. Mangold: EngUnd. 111,187
betreffender Stelle besprochen wurden). — Gardiner ^^•) schilderte einige
herrorragende englische Persönlichkeiten, darunter Simon Montfort, Thomas
More, den schwarzen Prinzen, Francis Drake, Oliver Cromwell und Wil-
helm in. — Das Werk Brownings^ •^) bietet chronologisch geordnete
Erz&hlungen aus der Nationalgeschichte. — Von dem schon im letzten JB.
erwähnten historischen Lexikon von Low-PuUing^*^) ist eine zweite, ver-
besserte Auflage erschienen, in der die gerügten Mängel verbessert er-
scheinen. Einzelne Artikel, wie jener aus Rogers Feder über die Preise,
der Artikel 'Authorities' von Mullinger und die kirchengeschichtlichen
Artikel aus der Feder Creighton sind geradezu musterhaft bearbeitet.
An zweiter Stelle sind mehrere Encyklopädieen zu nennen. Vorerst
Band 18 und 19 ^•*) der 9. Ausgabe der Encyklopädia Britannica. —
Band 18 enthält folgende gröfsere historische Beiträge: Owen John (von
Osmund Airy), Owen Robert (von Thom. Eerkup), Oxford (Madan),
Paläographie (Maunde Thompson), Palay (Andrew Seth), Pamphlets
(Tedder), Paper (M. Thompson und C. Menzies), Parliament (von Thom.
Erskine May), Peel (Goldwin Smith und C. S. Parker), Penn (Osm. Airy),
Periodicals (Tedder), Philipp 11. (Creighton), Phoenicia (Socin und
Gatschmid). — Band 19: Pietism (J. F. Smith), Pitt (Macaulay), Poe
(Minto), Pole Reginald (Prothero), Pope (Minto), Precedence (Drum-
mond), Prerogative (J. Williams), Presbyterianism (Osm. Airy und C.
A. Briggs), Prescott (Montague Wheeler), Press laws (J. Williams),
Price (Fowler), Priestley (AUanson Picton). — Vorzüglich entfaltet sich
die National-Biographie, welche unter der umsichtigen Leitung Stephens^'*)
mittels des im vorigen JB. charakterisierten Verfahrens den seltenen Anblick
eines sozusagen fehlerfreien Lexikons gewährt. — Die bibliographische
Encyklopädie von Cates^**) ist zur 4. Auflage vorgeschritten: das nach-
gelieferte Supplement reicht bis Ende 1885. — Biographieen der neueren
Zeit enthält das Buch von Hays.^**)
Eine andere Gruppe bilden Werke, welche die Ursachen und Quellen
der Gröfse und Macht Englands untersuchen. ^•^ ^•^) Unter diesen verdient
189) S* K* Gar d in er, Engliah biet, reading books. — Historical Biographies.
London, Longmans. 1885. Rez. : Ath. (1885) 1, S. 118. — 190) Oskar Browning,
Historical Readers. No. 1/4. Stories from English History. London, Griffith. 1885.
1 Sil. 6 d. Rez.: Ath- (1885) 1, S. 118/9 u. 529; Ac. (1885) 1, S. 95. — 191) Sidney
J. Low and F. S. Fölling, Dictionary of english history. Seconde edition. Londres,
CtiseU n. Comp. 1885. 4<>. VI u. 1119 S. Rez.: Ac. (1885), Febr. 7; Ath. (1885),
Jsn. 17; RH. (1887), 35, S. 161. — 193) Baynes and Smyth, EncyclopaedU Bri-
tannica. VoL 18. (Orm — Fht) u. 19 (Fht-Fro). Edinburgh, Black. 1885. 4®. 858 S.
Sh. 36 u. Sh. 30. Bez.: Ath. (1885) 1, S. 625; Ath. (1885) 2, S. 12. — 198) Leslie
Stephen, Dictionary of National biography. Bd. 2/5. London, Smith-Elder. 1885.
448, 458 u. 464 S. k Sh. 12/8. Rez.: Ath. (1885) 1, S. 497; 2, S. 78, 501; Ath.
(1886) 1, S. 545, 618; Ac. (1886), 31. JuH; Folybiblion. (1885) 44, S. 446. —
19*1) ^* L. R. Gates, A Dictionary of General Biography. 4. edit. With Supplement.
London, Longmans. 1885. 8^ 1552 S. Sh. 28. Bez.: Ath. (1885) 1, S. 182. —
195) Francis Hays, Women of the Day, a Biographical Dictionary of Notable Con-
temporaries. London, Chatto-Windus. 1885. Sh. 5. Rez.: Ath. (1885) 1, S. 119. —
196) J- S. Jeans, Englands Supremacy, its Sonrces, Economics and Dangers. London,
Longmans. 1885. S^, 8 Sh. 6 d. Rez.: Ac. (1885), Dez. 5. — 197) Clavigny,
L*avenir de la puissänce anglaise : RDM. (1885), Juni. — 19S) J> H. New man, Essays,
Critical and HistoricaL New edit. London, Longmans. 1885. 2 Bde. 8^. Sh. 12.
111,188 ^X. L. Mangold: EnglancL
besonders das neue Werk Anthony Froudes^^*) genannt zu werden, welches
der Vf. ^Oceana' taufte, nach dem Vorgang Sir James Harringtons, dei
ein ähnliches Werk dem Protektor einreichte. — Die geistreichen Bemerknngei
Taines*®^) erlebten eine neue Auflage. — EUis*®*) schildert Land unc
Leute, Verfassung, Politik, Grundbesitz und RekathoUsierung Englands vol
Bewunderung für die einzige wahrhaftige Verfassung, welche Europa auf
zuweisen habe und schilt die allgemeine Wehrpflicht, welche Blutsteuer siel
das freie England niemals auferlegen liefs. — Schaible*®*) hat in patrio-
tischer Absicht das Andenken aller Landsleute, die in England gewirkt
wieder zu beleben versucht. Innerhalb eines jeden Zeitraums ordnet er Staats-
männer, Theologen, Philologen etc. bis herab zu den fahrenden Künstlern,
bietet aber auch Übersichten über Deutschland allgemeine Beziehungen zt
England. Die auf das MA. bezug nehmenden Partieen sind schwächer, ab
die der neueren Geschichte gewidmeten Abschnitte. — Von Wichtigkeil
sind auch die zahlreichen Zeitschriften und Werke *®*"*^*) archäologisch-
historischen Charakters. — Erwähnung verdient auch der fällige Band der
Historical Manuscripts Commission^^'^) und die Publicationen des Record
Offices. *^®"*^®) — Anreihend erwähne ich mehrere genealogische und
heraldische Werke, *^^'*^*) sowie mehrere besonders gelungene Hilfswerke
199) Anthony Fronde, Oceana, or England and her coloniee. London, Longnuing.
1886. Sh. 18. Rez.: Ae. (1886), 80. Januar; Ath. (1886), 30. Januar. — 200) H.A.
Taine, Notes on England. Transl. by Fräser Rae. 8. ed. London,, Chapman. 1685.
8®. Sh. 6. Rez.: Ath. (1886), Okt. 24. — 201) Bernard Ellis, Aus England- Aphori-
stische Skizzen über Land und Leute. Hannover, Hahn. 1886. Kl. 8^. IV, 131 S.
M. 2,40. Rez.: Chi. (1886), No. 16. — 203) K- H. Schaible, Gesch. der DeuUchen
in England von den ersten germanischen Ansiedlungen in Britannien bis zum Ende de»
18. Jh. Strafsburg, Trttbner. 1886. 8<*. XVIII, 483 S. M. 9. Rez.: DLZ. (1886),
No. 1; AZg. (1886), No. 267 (Althaus). — SOS) Transactions of the Leicestershire
Arehitectural and Archaeological Society. Vol. VI. Part. 1. Leicester, CUrke-Hodgson.
1886. Rez.: Ath. (1886) 2, S. 301. — 304) Transactions of the Cumberland and
Westmorland Antiquarian and Archaeological Society. Vol. VIII, Part. 1. Kendal, Wilson.
1886. Rez.: Ath. (1886), 2, S. 302. — 305) Charles J. Cox, Journal of the Derbyshire
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London, Public Record Office. Rez.: Ath. (1886) 1, S. 788. (Reicht von Eduard L bis
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Bell-Sons. 1886. Rez.: Ath. (1886) 2, S. 78; Ac (1886) 1, S. 107. — 313) G- ^-
Mar s hall, Genealogist's Guide, Biographical Works. 2. edit. London, BelL 1886. 8*-
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of Suffordahire, made by Sir R. George Norroy in the years 1663/4. Rez.: Ath. (I885)t
12. Dez. >- tU) James £. Doyle, The Official Baronage of England ftom 1066 to
1886. (Mit 1000 Illustrationen.) London, Longmans. 1886. 8 Bde. 6 Guineen. Rez.: Ae.
(1886) 2, S. 272 und (1886) 1, S. 121. — 315) J*mes J. Cartwright, A Peeng«
Directory 1727: The Genealogist. Edited: W. Selby. New Series 1 (1886). Londofi»
BeUa. Rez.: Ath. (1885) 2. S. 78(9.
^' XX. L. Mangold: England. 111189
ttber englische Münzenkunde*^^* ^^^) und andere Arbeiten allgemeineren
Inhalte."«-"*) — Von FamiUengeschichten"^«") ist der 2. Band der im
letzten JB. besprochenen ^Chronik der Familie Berkeley' «^^) zu erwähnen,
welcher gleich dem ersten auch für die historische Geographie Englands
von Wichtigkeit ist. Von Katalogen ***-**•) hebe ich den vom British
Museum herausgegebenen hervor, welcher die vor 1640 in England gedruckten
Werke enthält, femer den sehr praktisch und übersichtlichen Katalog ttber
die im Jahre 1884 erschienenen englischen Werke, welchen die Firma
Sampson Low*^^ herausgab, der indes, wie sich Reif, überzeugte, Lücken
aufweist.
Innere Entwickelung. Spesialgesohichte. Verfasssung und
Recht. — Der Nestor der englischen Verfassungslehrer, Sumner Maine,^*^)
Uelt es für seine Pflicht, angesichte der immer stärker hevortretenden
316) H. Montagu, The Copper. Tin and Bronoe Coinage and Pattems for Coina
Df England« Front Elizabeth to Victoria. London, Bollin u. Feoardent. Rez. : Ac. (1885),
tfftrz 28. — 217) £d. Hawkins, Medaillic lUustrations of the History of Great Britain
lud Ireland to the death of George III. (Printed by order of the TriuteeB of the British
ffusenm.) Edited br W. Franks and Herbert G ru e b e r. London, Longmans Cp. 1886.
i^. 2 Tols. XXXIII, 724 u. 886 S. Rez.: Ath. (1885), Aug. 22. (S. 245); Ae. (1885)
t, S. 47. — 218) Henfrey, Guide to English Coins. 2. Aufl. Besorgt von C. F.
keary. Vorwort von Bell. London, Bell-Sons. 1885. Sh. 6. Rez.: Ath. (1885) 2,
L 674. — 219) Hawkins, Medaillic Illustration s, to the death of George II. London,
^rttbner. 1885. 8®. 2 Bde. Sh. 84. Rez.: Ac. (1885) 2, S. 47. — 320) H. W.
I e n f r e y , Guide to the Study of English Coins from the Conquest. (Bohn's Artist
abrary). London, BeU u. Sons. 1885. 12^ Sh. 6. — 221) R- W. Co ehr an -Patrick,
^atalogue of the Medals of Scotland, from the earliest Times to the Fresent Time.
•Idinburgh, Douglas. 1885. Rez.: Ath. (1885) 1, S. 156. — 222) John H. Ingram,
^e Haunted Homes and Family Traditions of Great Britain. Second Series. London,
Ulen u. Cie. 1885. Rez.: Ath. (1885) 1, S. 434; Ac. (1884) 2, S. 878. — 223) W.
wd amson, Abbot of Aberbrothock: Scenes from the Reformation. London, Ward. 1885.
S^. Sh. 2. — 224) J* Beddoe, The Races of BriUin. London, Trttbner. 1885. 8^
tk. 21. — 225) Francis H. Groome, Ordnance (jazetteer of Scotland. Edinburgh, Jack.
^85. 8 Bde. Rez.: Ath. (1885) 2, S. 76. — 226) Pulling, The order of the coif.
pdon, Clowes and Son. 1885. Rez.: RH. 29 (1885), S. 414. — 227) The Earldom
'jMar: Ath. (1885), S. 207/8. Rez.: Ac. (1885) 2, S. 261. (VgL JB. 1882, III, 190.)
'928) D. Hardy, English Syllabus of Rymers Foedera. (= Calendar of State Papers.)
^on, Record Office (Longmans). 1885. Sh. 15. Rez.: RH. (1886) 80, S. 458.
I 229) Haydn, Dictionary of Dates. New edit. by Benjamin Vincent. London,
fcL 1885. 8<^. Sh. 18. Rez.: Ath. (1885) 2, S. 270. — 2S0) John Maclean,
]fiistorical and C^enealogical Memoir of the Family of Poyntz I. Bd. (bis Elisabeth).
fer, Selbstverlag. 1885. Rez.: Ath. (1885), Mai 2. u. Okt. 8; Ac (1885) 1,
106. — 281) H. E. Chetwynd-Stapylton, Chronides ofthe Family of SUpelton
l^hire). Brandburg u. Comp. 1885. Rez.: Ath. (1885), Mai 16; Ac (1885), 4. ApriL
ftS2) Jobn Stansfeld, History of the Stansfeld Family. Leed, Goodall. 1885.
^^50 S. 2 Guineen. Rez.: Ath. (1885) 1, S. 740. — 2^3) J- Smyth of Nibley,
tives of the Berkeleys 1066 — 1618. Bd. 2. Edited by John Maclean. Gloucester,
s. 1885. Rez.: Ac (1885), Febr. 14; Ath. (1884), Dez. 6. — 2S4) Catalogne
pLS in library of the British Museum, printed in England, Scotland and Ireland, and
Wb in english printed abroad, to the year 1640. London. 1885. 8 Bde. Rez.:
1885), 7. März. — 2S5) London Catalogue of Periodicals, Newspapers and Trans-
1 of rarious soeieties for 1885. London, Longmans. 1885. Roy. 8^. Sh. 1. —
^Thomas Mason, Public and Private Libraries of Glasgow. Glasgow, Morison.
8^. 488 S. — 287) Sampson Low, English Catalogne of Books for 1884, with
Subjects. London, Low. 1885. 8o. Sh. 5. — 288) Henry Sumner Maine,
iGovemment. London, Mnrray. 1885. 80. Sh. 12. Bez.: Ath. (1885), 81. Okt.;
TEcole libre des scienees politiques (1887), No. 8 (Boutmy); RDM. (1886),
(1885) 2, S. 800; DLZ. (1887), No. 2.
v
\
ni,190 ' 2^- L. Mangold: England.
radikalen Strömung das englische Volk vor den gefahrdrohenden Folgen
der unbeschränkten Demokratie zu warnen. — Kebbel*^®) verherrlichte
den Torysmus und die Tory-Partei. — Die Geschichte der konstitutionellen
Reformen Englands und Irlands schrieb Murdoch,^^^) wobei er die Be-
formbills von 1832, 1867 und 1884 in erster Reihe ins Auge fafste. Dem
Werke wird schwerfälliger Dogmatismus zum Vorwurf gemacht. — Dieselben
Reformen und parlamentarischen Siege preist Heaton.**^) — Den be-
wunderungswürdigen Apparat der englischen Staatsmaschine schilderte auf
Grund des Flu mm er sehen Buches dessen Neubearbeiter J. Fortescue.®**)
Oxford hat seit Jahren kein besseres Buch hervorgebracht. — Der jüngste
Biograph Cromwells: Picton^^*) versuchte sich an einem 'Konflikt zwischen
Oligarchie und Demokratie' betitelten Werke staatsrechtlicher Natur. Das
Buch ist in der Form von Vorlesungen geschrieben — Die Berührungspunkte
der Geschichte von Schottland und England behandelte Miss Armitage^^^)
(von der Eroberung angefangen bis zum Act of Union). — Als unübertreff-
liche Leistung rühmt die Kritik das neueste Werk des berühmten National-
ökonomen Rogers,***) der es nicht unter seiner Würde hielt, in einem
kurzen Leitfaden die Rechte des englischen Volkes populär darzustellen. —
Von durchdringendem Scharfsinn zeigt Diceys Buch.***) — Unter dem
Titel 'Imperial Parliament' begann eine Serie Abhandlungen zu erscheinen,
deren Spitze sich gegen die föderalistischen Tendenzen der Partei Gladstones
richtete. Das erste Heft stammt aus der Feder des Schwiegersohnes der
Königin.**') — Ferner hat Ref. noch einige Werke über die englische
Verfassung und die politischen Parteifragen, die legislatorische Thätigkeit
des Parlaments und die jetzt Gesetzeskraft besitzenden Wahlnormen und
Einteilung des Landes nach Wahlbezirken hervorzuheben. **^***) — Unter
339) T. E. Kebbel, A History of Toryism.-From the accesBion of Pitt to power
(1788) to the death of lord BeaconBfield in 1881. London, Allen. 1886. 80. Sh. 16.
Bez.: Ac. (1885), 19. Dez.; Ath. (1885), 12. Dez. — 240) J- Murdoch, A History
of ConBtitntional Reform in Great Britaln and Ireland. London, Blackie. 1885. 8^.
7 Sh. 6 d. Rez.: Ac. (1885), 28. Nov.; Ath. (1885) 2, S. 569. — 341) W. Heaton,
The three triumphs of Parliament. A History 1830 — 1885. London, Unwin. 1885. 8^
Sh. 5. Rez.: Ac (1885), 28. Nov.; Ath. (1885), 31. Okt. — 342) C. Plummer, The
gouvemance of England. By Sir J. Forte sc ue. A revised text. Oxford, Clarendon Press.
1885. 12^9 Sh. Rez.: Ac. 1885, 2, 290; 1886, 1, S. 51, 95, 118;HZ. 59 (1888), 551. —
243) *^* ^' Picton, Conflict of Oligarchy and Democracy. London, Alexander. 1885.
80. Sh. 2. Rez.: Ac. (1885), Juni 6. — 244) EUa S. Ar mi tage, Connection between
England and Scottland. London, Rivingtons. 1885. 8®. 162 S. 1 Sh. 6. d. Rez.:
Ac. (1885), 11. Juli; Ath. (1885), 1. Aug. — 245) J. Thorold. Rogers, British Citizen:
his Rights and Privileges. London, Society for promoting Christ, knowledge. 1885. 12^.
192 S. Sh. 1. Rez.: Ath. (1885), 21. Nov. — 246) A. V. Dicey, Lectures intro-
ductory to Study of the Law of Constitution. London, MacmiUan. 1885. 8^. Sh. 12.
Rez.: Ac. (1886), 3. April; Ath. (1886) 1, S. 259. — 247) Marquis of Lome, Imparial
Föderation (^Imperial Parliament'). London, Sonnenschein. 1885. 8®. Rez.: Ac. (1885)
2, S. 25; London QuarterlyR. (1885), Juli; NineteenthR. (1885), Februar. — 248) F- H*
Calmont, The parliamentary Poll Book. Of all elections from the Passing of the Beform
Act of 1832 to August 1885. 8 edit. by W. H. Rowe. London, Stanford. 160. 7 Sh. 6 d.
— ^49) Stanford, Parlamentary Map of the British Isles. Showing the Counties, the
Divisions of Counties and the Boroughs. London, Stanford. 1885. In verschiedenen Ausgaben.
— 2&0) id., Map of the New London Boroughs. According to the Redistribution of Soats Act.
1885. London, Stanford. 1885. (In verschiedenen Ausgaben.) — 251) id>> Parlamentary
County Atlas and Handbook of England and Wales. London, Stanford. 8^. Sh. 24. Rez. :
Times (1885), Okt. 16; DaUyNews, Okt. 23. — 252) Lely (J. M.) and Foulkes (W. D.^
The Parliamentary Election Acts for England and Wales. London, Clowes. 1885. 8^.
XX. L. Mangold: EDgland. 111,191
den übrigen einschlägigen Werken beansprucht das Werk des Romanisten
Scratton^*^^) Erwähnung, der die Einwirkungen des römischen Rechts
auf die Rechtsverhältnisse Englands nachweist. — Nicht unerwähnt darf
der Artikel 'Parliament' aus der Feder Thom. Erskine Mays bleiben.*'^)
Kirche. — Unter den zahlreichen Beiträgen zur englischen Eirchen-
geschichte* '*'*•*) erregte das Werk Dixons***) das meiste Aufsehen. Vf.
Sh. 30. Res.: Ac. (1885), 26. Sept.; Ath. (1885), 5. Dez. — ^58) G, J. Johnson,
Legal md Constitutional History. London, Shnpkin. 1886. 12^. — 354) ^' L. Den man,
firooma Constitutional Law. 2 edit. London, Maxwell. 1885. 8®. 31 Sh. 6 d. —
2^) Sir W. Black 8 tone, Students Blackstone on Laws of England. 9. edit. London,
Clowes. 1885. 8^. 7 Sh. — 256) Blennerhassett, Die politischen Parteien in
England: DRa. 11 (1885), Heft 1. — ^57) id., Die Parlamentsreform in England: ib.
(1S85), Aprilheft. — 258) Sidney Buxton, The Imperial Parliaments Series. London,
Morray. 1885. Rez.: Ath. (1885), April 25. — 259) H. Brookes, Peers an the People
aod the Coming Reform. 2 edit. London, Reeves. 1885. 8®. Sh. 2. — 260) Prof.
Blackie and E. Jones, Democracy: a Debate. Jan. 1867. 2 edit. London, Simpkin.
1885. 8^^. 6 d. — 261) Advancing Army: Whigs, Tories and Radicals. London, White.
1885. 12^. D. 8. — 262) T. Kerslake, Liberty of independent historical research.
London, Reeves. 1885. 8^ Sh. 1. — 263) De Brett, The House of Commons and
tbe Judicial Bench. London, Dean. 1885. 8®. Sh. 16. — 264) S. Buxton, Handbook
to Political Qnestions of the day. 6 edit. London, Murray. 1885. 8^. 7 Sh. 6 d. —
2^) id., Political Qnestions of the Day: Arguments on either Side. 5. edit. London,
Hurray. 1885. 8®. Sh. 6. — 266) id., Handbook to Political Qnestions of the Day.
6. edit. London, Murray. 1885. 8<>. 7 Sh. 6 d. — 267) W. T. S. Daniel, The
Bist, and Origin of the Law Reports. London, Clowes. 1885. Rez.: Ath. (1885) 1,
S. 119; Ac. (1885) 1, S. 185. — 268) William Lloyd Birkb eck, Historical Sketch of the
Distribution of Land in England. With suggestions for some improvement in the Law. London,
Micmillan. 1885. 4 Sh. 6 d. Rez.: Ac. (1886), 1, S. 326. —269) Frederick Clifford,
Hiftory of Private Bill Legislation. Vol. I. London, Butterworth. 1885. S^, Sh. 20.
Rez.: Ac. (1885), Juni 18; FortnightlyR. (1885), August; Nineteenth R. (1885), Februar.
— 270) '^* ^ Scrutton, Influence of the Roman Law on the Law of England.
Cambr., Univers. Press. 199 S. 10 Sh. 6 d. Rez.: Ac. (1886), 14. Aug.; RH. 1888, S. 176.
— 271) Thomas Erskine May, Parliament: Encyclopaedia Britannica 18. Edinburgh,
Black. 1885. — 272) G. 6. Perry, History of the EngHsh Church. U. Period. 3. edit.
London, Murray. 8®. 7 Sh. 6 d. — 273) J- Watson, Lectures on Church of England
in ita relation to Church of Rome. London, Simpkin. 1885. 12^ 6 d. — 274) J- ^'
Brewer, Endowment and Establishment of Church of England. 2. edit. London, Murray.
1885. 8^ Sh« 6. — 275) B. Cosin, Della Chiesa Anglicana. lUlian edition. by
F. Meyrick. 3. edit. London, Rivingtons. 1885. Sh. 1. — 276) H. O. Wakeman,
History of Religion in England. (= 'Highways of History'). London, Rivingtons. 1885.
1 Sh. 6 d. — 277) Creighton, Epochs of Church History. London, Longmans. 1885.
— 278) W. Fitzgerald, Lectures on Ecclesiastical History. London, Murray. 1885.
t Bde. Sh. 21. — 279) C. H. Crookshank, Hist. of Methodism in Ireland. Bd. L
Wealey and his Times. London, Woolmer. 1885. 8o. 496 S. Sh. 6. — 280) H. P.
Cameron, Hist. of the English Bible. London, Cardner. .1885. 12^. 2 Sh. 6 d. —
281) Bp. Titcomb, Church of England in North and Central Europe. London, Rivingtons.
1885. 8^ 1 Sh. 6 d. ^ 282) H. Gaidoz, Religlons in Grand Bretagne: RHR. (1885).
— 283) R- Howard, Church of England and other Religious Communities. London,
Kegan PauL 1885. 8®. 7 Sh. 6 d. — 284) K. Mant, Church of Rome and England
compared. New edit. London, Society for promoting Christian knowledge. 1885. 8^. 4 d.
— 285) C. P. Mason, Outlines of Ecclestiacal Polity of the Church of England. London,
BiTiogtons. 1885. 8®. Sh. 10. — 286) Rev. H. Seddall, Church of Ireland: an
Historical Sketch. Hatchards. 1885. 8^ Sh. 6. — 287) J. Orlebar Payne, Cosin's
List of the English Catholie Non-Jurors of 1715. London, Blims-Oates. 1885/6. Sh. 14.
Bez.: Ac. (1885), Juni 18. — 288) W. Adamson, Religious Anecdotes of Scotland.
Glasgow, Hamilton. 1885. S^. Sh. 5. -~ 289) T. T. Carter, The Doctrine of Con-
fetsion in the Church of England. London,' Masters. 1885. 82^. 1 Sh. 6 d. —
396) Gebiet de D'Alviella, Contemporary Evolution of Religious Thought in England etc.
Translated by J. Moden. London, Williams. 1885. 8^ XY, 344 S. SK V^. ^<i^'i..\
in,192 ^^ L* Mangold: EngUnd.
desselben, ein englischer Kanonikus, beurteilt die englische Reformation
Yom Standpunkt eines Zeitgenossen Eduards VI. Während er für Bonner
und Gardiner als die Männer seines Herzens schwärmt, findet er fOr
Heinrich VUI., Eduard VI. und Wolsey nur Worte des Tadels. Die angli-
kanische Kritik hat das immerhin interessante Buch als eine Persiflage der
englischen Reformation beurteilt. — Lewis ^*^) unternahm die Herausgabe
der sämtlichen Kirchengesetze und Erlässe seit der Gründung der anglikanischen
ELirche ; sein Unternehmen ist vorläufig bis 1666 gediehen. — Der Jesuiten-
pater Forbes Leith^*^) charakterisierte die Lage der schottischen Katho-
liken zur Zeit Maria Stuarts und Jakobs VI. durch eine geschickt gewählte
Sammlung von Dokumenten, welche insbesonders die gewaltthätige Seite der
Reformation betonen. Die englischen Kritiker tadeln den Standpunkt des
Vf., zollen aber dessen Sammelfleifs Anerkennung. Vom selben Vf.***)
erschien auch noch eine zweite Arbeit, welche sich mit dem Martyrium des
Jesuitenpriesters Ogilvie (1615) befafst, in der Einleitung aber eine Obersicht
der Geschichte der katholischen Kirche in Schottland vom August 1561 bis
1615 giebt. — Dem Andenken des Kardinals Allen, des gelehrten Be-
gründers des ersten Priesterseminars zu Douai, welches der Gegenreformation
in England so wichtige Dinge leistete, des Schützlings Filipps H., Sixtus V.
und Gregors XIH. haben P. Knox«<^*) und Bellesheim»*^) ihre Werke
geweiht. — Auf die religiösen Bewegungen in Devonshire gelegentlich der
Einführung des Book of common prayer wirft das Buch von Pocock**^
Licht. — Overtons*^^) Geschichtsbilder der englischen Kirche sind nur
teilweise als gelungen zu bezeichnen; der theologische Teil ist verlä&lich,
Ac. (1886), Febr. 6. (Vgl. den leteten JB.) — 291) J. Miller, Thirty-Nine Artides of
the Church of Engkind. Bd. 4. Loadon, Simpkin. 80. 3 Sh. 6 d. — 29t) T. G. Law,
The Catechism of John Hamilton. 1562. Mit Yonrort von Gladstone. Oxford, Clarendon
Press. 1885. Bez.: Ath. (1885), April 11. — 398) The Holy Bible. Authorised Version
paralell with revised Version. Oxford, üniversity Press. 1885. Imp. 8®. Re*.: Ath.
<1B85), 16. Mai; Ac. (1885), 80. Mai, 27. Jnni n. 11. JnU. (Erschien in verschiedenen
Ausgaben.) — 394) J. H. Blunt, Book of Church Law. Revised by Sir W. G. F.
Phillimore. 4. edit. London, Rivingtons. 1885. 8«. 7 Sh. 6 d. — 395) The
Church Handy Direction. London, Skeffington. 1885. Rez.; Ath. (1885) 2, S. 47. —
396) R* W. Dixon, History of the church of England from the Roman Jurisdiction.
Bd. 3: Edward VL 1549— 58. London, Routledge. Sh. 16. Rez.: Ath. (1886), 26. Januar;
Ac. (1886), Febr. 20.; HJb. 1888, S. 509. — 397) J. Lewis, The Reformation Settlement:
Summary of Public Acts and official Documents relating to the law and ritual of the
Church of England. A. D. 1509—1666. London, Bell (Cambridge-Deightons. 1885. 8^
504 S. 12 Sh. 6 d. Rez.: Ath. (1885), 2, S. 85, 187, 208. —398) James Forbes-
Leith, Narratives of scottish catholics under Mary Stuart and James VI. Edinburgh,
Patterson. 1885. 377 S. Sh. 12. Rez.: Ath. (1885), 8. Aug.; Engl Hist. R. (1886),
1. H.; ScottishR. (1885), Oktober. — 399) id., L'eglise catholique en Ecosse k la fin
du XVI. si^le. Martyre de Jean Og^vie de la (Kompagnie de Jesus torture et mis a mort
pour la foi a Gkscow le 10 Mars 1615. Paris, Leroux. 1885. 4^ XXXIV, 180 S.
M. 2,84. Rez.: LRs. (1885), Sp. 175; HJb. (1885) 4, S. 692. — 300) Thomas Frands
Knox, Records of english catholics under the penal laws. Tom. II: The letters and
memorials of W. Cardinal Allen. 1532—94. London, Gedruckt auf Kosten der Congre-
gation, of the London Oratory. (Vgl. JB. 1882, ÜI, S. 178.) — 801) Alph. Beilesheia,
Wilhelm Cardinal Allen 1532 — 94 und die englischen Seminare auf dem Festlande.
Mainz, Kirchheim. 1885. 8<>. XX, 860 S. M. 6. Rez.: HJb. (1885) 8, S. 462; ZKTh.
<1885), 8. H.; StML. (1886), 5. H. — S03) Nichols Pocock, The troubles connect^i
with the Prayerbook of 1549. London, Camden Society. 1885. Rez.: Ac. (1885),
26. Dez.; English HistR. (1886), 3. H. — (03) J- H. Overton, Life in the Engüth
Church. 1660—1714. London, Longmans. 1885. 8®. Sh. 14. Rez.: Ath. (1885),
5a. Nov.; Ac. (1885), 28. Nov.
XX. L. Man&old: England. ISljldß
der historische schwächer gelangen. — Unter den anf Dissenters und Sekten-
wesen bezug nehmenden Werken^^^) steht das Bach Ton Baker ^^^) obenan.
— Die religiösen Bewegungen in onseren Tagen schildert Tnlloch.^®^) < —
Von staunenswertem Sammelfleifs zeugt Gillows^^^) Diktionär aller hervor-
ragenden Katholiken Englands seit 1634. Der erste Band reicht bis zum
Bachstaben C. — Die von Professoren der Universität Glasgow gehaltenen
Vorträge^^^) verbreiten sich über das Leben und die Lehren der Lollarden,
John Hamiltons, Wisharts und Enox'. — Zur Geschichte der nach England
geflflchteten Hugenotten-Pastoren und deren Bittschrift an Jakob H. lieferte
S. Weifs*®*) einen Beitrag. — Über Synoden, DisziplinarfäUe und Ver-
wandtes im Schofs der anglikanischen Kirche während des 17. und 18. Jh.
schrieb Edgar.**®) — Das Leben Bischofs Fisher (von Bochester)
schilderte A. du Bois.'**) — Das Tagebuch Dowsings wurde schon oben
erwähnt.***) Ich verweise femer auf die 2 vortrefflich redigierten Zeit-
schriften für Kirchengeschichte: *The Church Quarterly Review* und *The
scottish Church*, femer auf Bubrik: Biographieen.
Kirchliche Lokalgeschichte. — Im Anschlufs führe ich 11 Werke
ZBT Geschichte einzelner Kirchen und Kirchensprengel an.***'***)
Lokalgeschichte. — Unter den einschlägigen Büchem***'***) ragen
SII4) ^' ^- Oonld, Hifltorioal Sketches of the Congregstions of Proteetanto
Duaentors in Nortbampton. 1700 — 1800. Nordhampton, Taylor. 8^ 24 S. — M5) Ttu
Baker, Memorials of a Dissenting Chapel, its Foundation and Worthies: being a Sketch
of the Rise of Nonconformity in Manchester and of the Erection of the Chapel in Gross
Street. London, Simpkin-Marshall. 1886. Rez.: Ac. (1886), 6. Sept.; Ath. (1886),
3. Jan. — 806) «^^ Talloch, Movements of religions, thonght in Britain dnring the
HX. Century. London, Longmans. 1885. 8^. 340 S. 10 Sh. 6 d. Rez.: Ac. (1886),
17. Okt.; Ath. (188^), 18. Febr. — $07) J* Gillow, A Literary and Biographical
History, or Bibiiographical Diotionary of the English Catholics, from the breach with Rome
in 1634 to present time. Band L A — C. London, Bums-Oates. 1886. 184. Rez.:
Ac. (1886), 19. Sept.; HJb. (1886) 4, S. 697. — S08) The Reformers Lectures. Glasgow.
1886. 8^ 478 S. Sh. 6. — S09) Weifs, Les htfritiers des Elises r^orm^es : Society
de lliistoire du protestantisme fran^aise (1886), 16. August (BuUetin). — SlO) Andrew
Edgar, Old Church Life in ScoUand : Lectures on Kirk-Session. London, Grardner. 1885.
8^ Sh. 7. Rez.: Ath. (1885), 22. Aug.; Ac (1886) 2, S. 148. — Sil) S. No. 8. —
S12) S. No. 52. — 313) Thomas Godfrey, The history of the Parish and Priory of
Lenton. Bemrose. 1885. 500 S. Rez.: Ath. (1886), 4. ApriL — S14) ^^ Freshfield,
The Register Book of the Parish of the St. Christopher-le-Stooks in the City of London.
London (Selbstverlag). 1886. 3 Bde. Rez.: Ath. (1885) 2, S. 895. — 81&) id., On
the Parish Books of St. Margaret-Lothbury, St. Christopher-le-Stocks, and St. Bartholomew-
by-the Exchange in the City of London. London, Privately printed. 1886. Rez.
Ath. (1885) 2, S. 395. — 816) id., Accomptes of the Churchwardens of the Paryshe
of St. Christopher's. London (Selbstverlag). 1885. Rez.: Ath. (1886) 2, S. 396. —
517) C ollin B, Yorkshire Parish Registers: The Antiquary. 1886. London, Stock. —
518) J> S. Bright, Hist. of Dorking and Neighbouring Parishes. London, Simpkin.
1885. 8^ 12 Sh. 6 d. — 319) W. Rofs, Aberdour and Inchholme : Kotices of Parish
and Monastery. Gksgow, Hamilton. 1886. 8<^. Sh. 6. Rez.: Ath. (1885) 2, S. 142;
Ac. (1885) 2, S. 148. — SSO) Emily M. Lawson, The Nation in the Parish; or,
Seeords of Upton on Sevem. Houghton and Gunn. 1885. 8®. Rez.: Ac. (1885) 1,
S. 221. (Die Pfamnatrikel beginnen mit dem Jahre 1544.) — 321) W. Hunt, The
Somerset Dioceae: Bath and Wells. (= Diooesan History.) London, Society for promoting
ehrist. knowledge. 12^ YIII, 261 S. Sh. 6. Rez.: Ath. (188^) 1, S. 519. —
KS) tfamea Hall, History of the Town and Parish of Nantwich (country Chester).
1283—1888. London. 1885. 116 S. Rez.: Ath. (1885) 1, S. 810. — 323) R- Weiford,
History of Newcaatle and Grateshead. Bd. 2 (XYI, Century). London, Scott. Rez.: Ath.
(1885), 24. Okt. — 324) J- M. Russell, Hist. of Maidstone. London^ Simpkin. 1885.
8^ 10 Sh. 6 d. — 325) Records of the Borough of Nottingham. lU^— \t>Vl. ^xiit^u^t«^^
Jakreaberiehi» äßr (HadäehtBwisMMaohatt 1885. JXL \^
jjj ]^94 ^^- ^« Mangold: England.
die Werke von Rye/**) Bunce,"«) L'Estrange,*'') und Mason«")
hervor, obgleich der Letztere auf andern Gebieten bedeutend mehr Erfolge
zu erzielen versteht. — Das Werk von King-Watts****) entbehrt des
Index, bei englischen Bttcher dieser Kategorie ein so seltener Fall, dafs die
Kritik diesen Mangel geradezu als Skandal bezeichnete. Das Buch besteht
übrigens aus blofsen Exzerpten.
Kriegsgeschichte. — Hierher gehören die neue Auflage von Malle-
sons**®) indischen Entscheidungsschlachten, das Werk Burgoynes,^**)
White's**^) Beiträge zum Krimkrieg, die treffliche Geschichte des letzten
Krieges gegen Transvaal von Nixon,**') und Colensos Werk über den
Krieg gegen die Zulu,***) eine heftige Anklageschrift der britischen Politik
und Kriegsführung. Eine andere Gruppe bilden Regimentsgeschichten***'***)
und die Geschichte der Garden***) (seit 1485).
nnder the authoiity of the Corporation. 3 Bde. Rez.: EnglishHistR. (1887) 1. HefL —
S^6) T. Arnold, History of the Cross of Edinburgh, called Mercat Gross. Glasgow^
Paterson. 1886. 12^ Sh. 1. Rez.: Ath. (1885), 5. Dez. — 827) Fishwick, Lancashire
Wills proved at Richmond. 1467 — 1680. London, Record Society. 1886. 8^ Rez.t
Ac. (1885), 7. Febr. — S38) Pym Teatman, Records of the borough of Chesterfield.
Chesterfield, Edmunds. 1885. Rez.: Ath. (i885) 1, S. 439; Ac. (18a5) 1, S. 264. —
829) Eardwarker, The court-leet records of the manor of Manchester. Bd. I.
1552 — 1686, 1731 — 1846. Manchester, Blacklock. 1885. Rez.: Ath. (1885), 10. Okt.
(Auch für Jurisdiktion von Bedeutung.) — 830) O. J. Burke, Anecdotes of the Connaught
circuit, from its foundation in 1604 to dose upon the present time. London, Simpkin.
1885. 8^ Sh. 10. Rez.: Ath. (1885), 26. Dez. — 881) W. Thornbury and Ed.
Walford, Old an New London. New edition. London, Cassell. 1885. 8^. 6 Bde.
Sh. 54. Rez.: Ath. (1885), 4. JulL (Mit 1000 lUustrationen.) — 882) Walford,
Greater London: a narrative of its history, its people and its places. Part II. London,
CasseU. 1885. 8^ Rez.: Ath. (1886), 4. Juli. — 888) H. W. Brew, Chronicles of
Castle Cloyne. London, Chapman. 1885. 8 Bde. Sh. 81. — 884) ^* T. Blond,
Corfe Castle. London, Stanford. 1885. Rez.: RH. 29 (1885), S. 413. — 885) Walter
Rye, A history of Norfolk. (= Populär county histories.) London, Stock. 1885. Rez.:
Ac (1885), 21. Nov.; Ath. (1885), 81. Okt. — 886) J- Th. Bunce, History of the
Corporation of Birmingham. Bd. II. Birmingham, Comish Brothers. Rez.: Ac. (1885),
26. Sept.; Ath. (1886), 17. Juli. (Band I erschien 1878.) — 887) A. G. L'Estrange,
Palace and Hospital: Chronicles ofGreenwich. London, Hurst. 1885. 2 Bde. 8^. Sh. 21.
Rez.: Ac. (1886), 20. Mftrz; Ath. (1886) 1, S. 102. — 888) R- H. Mason, The bist,
of Norfolk. Bd. lU. London, Wertheimer. 1886. Rez.: Ac. (1885), 8. August; Ath.
(1885) 1, S. 789. (Unter Mitwirkung von Raven, Le Strange, Guemey, Lowe und Norgate.)
— 839) King-Watts, The municipal record of Bath. 1189 to 1604. London, Stock.
1885. Rez.: Ac. (1885), 8. Okt.; Ath. (1885), 12. Sept. — 340) Colonel G. B.
Malleson, Decisive Battles of India from 1746 to 1849. 2. edit. London, Allen. 1885.
8^^. Sh. 18. (Vgl. den letzten JB.) — 841) John M. Burgoyne, Naval and Military
Operations of Egypt. 1798—1802. London, Low. 1885. 8<^. Sh. 5. ~ 843) B- £-
White, ReeoUections of Woolwich during the Chrimean War and Indian mutiny.
London, Kegan PauL 1885. 8^ 2 Sh. 6 d. — 843) J- Nixon, The Complete Story
of the Transvaal, from the 'Great Trek* to the Convention of London. London, Low.
1885. 80. Sh. 12. Rez.: Ac. (1885), 9. Mai; Ath. (1885) 2, S. 200. — 844) S.
No. 140. — 845) J' Grant, Royal Highlanders, or, the Black Watch in Egypt.
London, RouUedge. 1885. 8®. Sh. 2. — 846) P* R* Innes, History of the Bengal
European Regiment. London, Simpkin. 1885. 8^. Sh. 21. Rez.: Ac (1885), 3. Okt.
— 847) E. T. Evans, Records of the 8. rd. Middlesex Rifle Yolunteers. From 1794
to 1884. London, Simpkin. 1885. 8^ 348 S. — 848) A. B. £11 is, The History
of the First West Indian Regiment. London, Chapman Hall. 1885. 80. Rez.: Ath.
(1885) 2t S. 667. — 849) T. Preston, Yeomen of the Guard: their History ttom
1485—1885. Harrison. 1885. S^. Sh. 5.
XX. L. Mangold: England. lU 195
Von den militärischenBiographieennenneichWerke Über die Waffen-
thaten des Herzogs von Wellington,"^^-»*«) Lord Wolseley's"») und
General Briggs.***) — Die Werke über den General Sir Edwar Cecil**^*)
und den tapferen AdmiralFairfax*'^^) wurden im Zusammenhang mit der
politischen Geschichte besprochen. — General Fraser^^'^) zeichnete sich
in Ostindien aus, General Chesney**®) (f 1872) hat sich nicht allein als
Chef der Artillerie (besonders 1829 — 30), sondern auch um das Projekt der
Enphratbahnen und gelegentlich archäologischer Untersuchungen in Meso-
potamien grofse Verdienste gesammelt, Lord Clyde (Campbell) und
Havelock (t 1857)'*®) haben sich in den Kriegen gegen China, Afghanistan,
die Sikhs, Persien, ersterer auch im Erimkriege ausgezeichnet. Es
folgen einige Werke über Englands Seekriege und Wehrkraft im allge-
meinen. ««^-»•*)
Kulturgeschichte (im engeren Sinn). — Über den Einflufs Englands
aof Frankreich seit 1830 handelte Renard. ^^^) Halsey besprach die Be-
deutung Schottlands für die Kulturgeschichte.^^^) Von Ashton liegen zwei
Werke ^•'''•®) vor; beide enthalten Sittengemälde von der Wende des
18. Jh. — Ober Trachten, Sitten und Gebräuche älterer Zeiten liegen
mehrere Werke vor, das wichtigste darunter ist jenes von Fairhol t-
Dillon.^*®) — Der erwähnte Band der Ms.-Kommis8ion*'*) enthält gleich-
falls einschlägige Daten, insbesonders über unglaubliche Leistungen im Essen
nnd Trinken zur Zeit Jakobs I. — Sehr interessant ist die Biographie des
^Schönen Bmmmels* von Jesse.*'^) Brummel war lange Zeit der all-
mächtige, tonangebende Held auf dem Gebiet der Mode und der noblen
S50) W. H. D. Adams, Wellington's Victories: Roliea to Waterloo. 1808—15.
London, Routledge. 1885. 8^ Sh. 3. — S51) H. H. Ha mm ick, Duke of Wellington's
Spanish Estat«: a Pereonal Narrative. London, Spottiswoode. 1885. Sh. 21. — 852) W.
H. Maxwell, Life of Duke of Wellington. Revised edlt. London, Simpkin. 1885. 8^
3 Sb. 6 d. — S5S) ^b- Rathbone Low, Life of Lord Wolseley. New edit. London,
Bentlej. 1885. Sh. 6. — S54) Major Evans Bell, Memoir of General J. Briggs.
London, Chatto. 1885. 8^ 278 S. 7 Sh. 6 d. — $55) S. No. 45. — 356) S. No. 70.
— S57) Col. Hastings Fräser, Memoir and correspondence of General James Stuart
Fnser of the Madras armj. London, Whiting. 1885. 8®. Sh. 35. Bez.: Ath. (1885),
31. Febr. — 358) Stanley Lane-Poole, Life of General F. R. Chesney. 1789—1872.
London, AUen. 1885. 8^ Sh. 18. Rez.: Ath. (1885), 14. Nov.; Ac. (1885), 26. Dez.
~ 859) ^ ^- Phillips, Sir Henry Havelock and Lord Clyde. London, Cassell. 1885.
8*. Sh. 1. — SM) W. H. D. Adams, England on the Sea: its Battles and Commanders.
1. Bd. London, White. 1885. 8^ 512 S. Sh. 15. Rez.: Ac. (1885) 2, S. 117. —
Ml) id., Battle Stories ftom British and European Hist. 2. edit. London, Sonnen-
Kfaein. 1885. S^. Sh. 7. — S6S) Engknd und die allgemeine Wehrpflicht: AZg. (1885),
5o. 167. — 36S) ^^ Rathbone Low, Great Battles of the British Army. London,
Soutledge. 1885. S^. Sh. 5. — S64) Andrew Rofs, Old Scottish Regimental Colours.
Edinburgh, Blackwood. 1885. Rez.: Ath. (1885) 2, S. 142. — 365) Renard, L'influence
de TAngleterre sur la France depuis 1830: NR. (1885), Heft: August-September. —
SM) L. J- Halsey, Scotland'sinfluence on Civilisation. Phikdelphia. 1885. 16^ Sh. 5.
— 367) J- Ashton, The Dawn of the nineteenth Century in England: Social Sketch.
London, Fisher Unwin. 1885. 8®. 2 vols. Sh. 30. Rez.: Ac. (1886), 6. März; Ath.
(1886) 1, S. 295. — 368 id., Old Times: a Picture of Social Life at the End of the
eigbteenth centnry. London, Nimmo. 1885. Sh. 21. — 369) F* W. Fair holt, Costume
in England to end of the 18. Century. 8. edition by Hon. H. A. Dil Ion. 2 vols*
L History. IL Glossary. London, Bell. 1885. 2 Bde. Sh. 10. Rez.: Ac. (1886),
27. HXrz; Ath. (1886), S. 237. (Mit 700 Illustrationen.) — 370) S. No. 43. —
S71) Capitain Jesse, The Life of George Brummel ('Beau-Brummel'). London, John
Kifflmo. 1885. 2 vols. Sh. 42. Rez.: Ath. (1885) 2, S. 535. (Mit 40 Porträts.) —
13*
J
jjj ]^96 ^^* ^' Mangold: England.
Zerstreuangen, zugleich Günstling des Prinzen von Wales (des späteren
Georgs n.). Später fiel er in Ungnade und starb im Elend. — Über die
jetzige englische Gesellschaft und den Hof liegen gleichfalls mehrere Bücher
vor.*'*"*'*) — Vgl. unten.*'*"*'*) Einen sozialen Auswuchs anderer Art,
die Heilsarmee schildert Kolde,*") die Zigeuner der City Morwood.*'*)
Zur sozialen Geschichte im engeren Sinn ist eine Arbeit Stiedas*'*)
anzuführen, der auf Grund des Held-Eappschen Werkes (2 Bücher zur
sozialen Geschichte Englands) nachweist, wie aus den Verhältnissen zur Zeit
Georgs HI., hauptsächlich durch das Eindringen demokratischer Ideen und
durch die Entwickelung der Grofsindustrie ein völliger Umschwung der sozialen
Verhältnisse eintrat. — Nicht unerwähnt mag bleiben, dafs von dem im
letzten JB. erwähnten trefflichen Werke von Seebohm**®) über die englische
Dorfgemeinde eine aus der Feder Theodor Bunsens herrührende deutsche
Übersetzung erschienen ist. Über den Wert der Übersetzung kann man in
deutschen Zeitschriften diametral entgegengesetzte Urteüe lesen. — Nicht
uninteressant ist endlich die Notiz,**^) wonach die Londoner Juden sich er-
boten hätten, ein Prunkzimmer in Whitehall anzukaufen, um es in eine
Synagoge zu verwandeln. (Der Dichter Cowley berichtet in seinem 'Discourse
by way of yision concerning the govemment of Oliver Cromwell' ein Gleiches
in bezug auf die Kathedrale von St. Paul.) Stern vermutet, dies seien
von hämischen Royalisten ausgesprengte Märchen.
Handel und Industrie. Finanzgeschichte. — Das hervorragendste
Werk stammt aus der Feder Halls, **^) der auf Grund der Originalquellen
des Record Office die Geschichte der indirekten Steuern herausgab. Der
I. Band enthält einen geschichtlichen Überblick dieser Steuergattung von
1390—1660. Der H. Band enthält die Steuerlisten selbst von 1303 — 1660.
— Dowells Buch***) ist gleichfalls eine vortreffliche Leistung, wenn auch
nicht das ganze Material verwendet erscheint. — Mulhalls***) Buch ver-
S7S) Society in London. By a foreign Resident. London, Chatto. 1885. 8^.
Sh. 6. Bez.: Ath. (1885) 1, S. 419 und 468. — 37$) Count Paul Vasili, World of
London. (La societ^ des Londres). Translated by Veron Fox. London, Low. 1885.
8®. Sh. 6. Rez.: Ac. (1885) 2, S. 164; QuarterlyR. (1886), Juli. — $74) Der Hof
und die Gesellschaft von England: DR. 10 (1885), 7. 8. Heft. — 875) W. D. C bester,
Chrönicles of the Customs Departement. London, Selbstverlag. 1885. 8^. Sh. 6. Rez. :
Ath. (1885), 22. Aug.; Ac. (1885) 1, S. 257. — 876) E. J. Guthrie, Old Scottish
Customs, Local and General. Glasgow, Hamilton. 1885. 8^ 8 Sh. 6 d. — 877) Th.
Kolde , Die Heilsarmee (the Salvation Army) nach eigener Anschauung und nach Schriften.
Erlangen, Deichert. 1885. 8®. IV, 128 *S. M. 2. Rez.: CBL (1885), No. 86. —
878) S. Morwood, Our Gipsies in City, tent and van. London, Sampson Low, Marston.
1885. 349 S. Rez.: Ath. (1885), 14. März; PolybibHon (1885) 44, S. 152. — 879) W.
Stieda, Aus der sozialen Gesch. Englands: HZ. 53 (1885), S. 215—28. — 880) Frederic
Seebohm, Die englische Dorfgemeinde in ihren Beziehungen zur Gutsherrlichkeit u. s. w.
Nach der S. Aufl. aus dem Engl. Übersetzt von Th. v. Bunsen. Heidelberg, Winter.
1885. 8®. XII, 819 S. M. 10. Rez.: CBL (1886), No. 49; HZ. (1887) 57, S. 340.
(VgL schon JB. 1888 II, S. 412*«« u. JB. 1884 Register.) — 881) Mary Anne Everett
Green: Calendar of State Papers: during the Commonwealth. Bd. XIL S. 867.
London, Record Office. Rez.: Stern: DLZ. (1886), No. 87. — 883) Hubert Hall,
A History of the Custom-Revenue in England from the Earliest Times to the year 1827.
London: EUiot, Stock. 1885. 2 Bde. Rez.: Ac. (1885), 7. März; RH. (1886) 19, S. 404;
Ath. (1885), 22. Aug. (Record Office.) — 888) Stephen Do well, History of Taxation
and taxes in Enghind. 4 Bde. London, Longmans. 1885. 1690 S. Sh. 48. Res.:
Ath. (1885), 25. Aug.; RH. (1885) 19, S. 402; Ac. (1885), 14. März. — 884) Michael
Mulhall, History of prices since the year 1850. London, Longmans Comp. 1885. 8*.
Sb. 6. Rez,: Ac. (1886), 16. Jan.; Ath. (1886), 80. Jan.
XX. L. Mangold: Englund. 111,197
breitet sich über die Geschichte der Preise seit 1850, Kerr^®*) schrieb die
Geschichte der schottischen Banken. — Das rflhmlich bekannte Werk des
Nationalökonomen Rogers,^'*) das man füglich eine 'Geschichte der
englischen Arbeit' nennen kann, ist in 2. verbesserter Auflage erschienen.
— Über die Geschichte der englischen Zünfte hat Walford^®') die ein-
gehendsten Studien veröffentlicht. — Hyde*®®) gab die Geschichte der
englischen Postinstitution heraus.
Kunstgeschichte. Theater. — Unter den einschlägigen Werken*®*"*®^
nenne ich die Übersetzung des Werkes von Chesneau über Geschichte
der englischen Malerei.*®*) Everitt*®*) und Filon*®*) würdigten die
englischen Earrikaturzeichner, in erster Reihe Hogarth, Swaine,*®^ den
Landschaftsmaler Turner (f 1851). ^~ Law*®') gab die Architekturgeschichte
des Hampton Court Palastes heraus und entrollte ein glänzendes Bild aus
demHofleben derTudors. — Dickson*®*) handelte über die Einführung der
Bnchdruckerkunst in Schottland. — Vgl. femer No. 513. — Über die Mysterien-
spiele handelte Miss Smith,*®®) in sowohl für Historiker, wie Theologen und
Philologen interessanter Weise. — Adams'*®®) und Mollys'*®^) erwähnte
Werke bieten viel Stoff zur englischen Theater- und Kunstgeschichte. —
Trautmann*®*) schrieb über englische Schauspieler-Truppen in Ulm. —
Anf den reichen Inhalt der Zeitschrift 'The Magazine of Arts' sei insbe-
sonders aufmerksam gemacht.
Unterrichtswesen. — Boase*®*) gab die Matrikeln der Universität
385) Andrew WiUiam Kerr, History of Banking in Scotland. Glasgow, Bryce and
Son. 1885. 8®. 265 S. Sh. 7. — 386) J- Thorold Rogers, Six Centuries of W^ork
ud Wages. New revized edit. I. London, Sonnenschein. 1885. 8^. 15 Sh. Rez. :
Der 1. Aufl.: Ath. (1884), 12. April; Ac. (1884), 26. April; TheNation (1884), 17. JuU.
— 387) C. Walford, Bist, of Gilds: TheAntiquarianMagazine (1885), Jan.— Sept.-Heft.
(London, Bogue.) — 388) James Wilson Hyde, The Royal Mail: its Coriosities an^
Romance. (1. und 2. Aufl.) London, Blackwood. 1885. 8^ Sh. 6. Rez.: Ath. (1885)1,
S. 698. — 389) L. M. Solon, Arth of the Old English Potter. Foreign Imitations.
3. edit. London, Bemrose. 1885. 8^ 10 Sh. 6 d. ^ 390) Key. S. R. Wigram,
Chronieles of Abbey of Elstow: the Architecture. Writt notes by J. C. Buckley.
Oxford, Parker. 1885. Sh. 7. Rez.: Ath. (1886) 1, S. 29. — 391) J^eue Ankäufe der
englischen Nationalgallerie : AZg. (1885), Ko. 806. München. — MZ) A Decree of Star
Chamber conceming Printing. 1687. New York, 'Grolier Club'. 1885. Rez.: Ath. (1885)
1, S. 470. — 393) £• Chesneau, The English School of Painting. Translated by
Lucy Etherington. London, Cassel & Comp. 1885. Sh. 5. Rez.: Ath. (1885) 2,
& 378, (1886) 1, S. 624, 754; Ac. (1885) 2, S. 244. — 394) Graham Everitt, English
(Aricatarist and Graphic Humorists of the nineteenth Century. London, Sonnenschein.
1885. 4®. Sh. 42. Rez.: Ac. (1886), 16. Jan. — 395) Filon, William Hogarth. La
earricature en Angleterre: RDM. (1885), Januar-Heft. Paris. — 396) S« A. Swaine,
The Artist Turner. (= <Worlds Workers'.) London, Cassell. 1885. Sh. 1. — 397) Ernest
Law, History of Hampton Court Palace in Tudor times. London, Georges Beland sons.
4*. 400 S. Sh. 25. Rez.: Ac. (1885), 25. Juli; Ath. (1885), 29. Aug. (Mit 130 Ab-
bildungen. [Der Königin Victoria gewidmet.]) — 398) Robert Dick son, Introduction
of the Art of Printing into Scotland. Aberdeen, Edmond u. Spark. 1885. 8^. XVT,
98 S. Rez.: Ac. (1885), 12. Sept.; Ath. (1885) 1, 8. 822. — 399) Lxicy Toulmin
Smith, York Plays. The Plays performed by the Crafts or Mysteriös of York on the
Day of Corpus Christi in the 14 th, isth. and 16^ centuries. Oxford, Clarendon
Press. 1885. 8^ LXXVIII, 557 S. Sh. 21. Rez.: Ac. (1885) 8. Aug.; DLZ. (1885),
No. 37; CBL (1886), No. 29. — 400) S. No. 63. — 401) S. No. 62 und 78. —
403) K. Trautmann, Englische Komödianten in Ulm 1594 — 1657: ALitteraturgeseh.
13 (1885), Heft 3, S. 315 — 24. — 403) C. W. Boase, Register of the university of
Oxford. L 1449—63 u. 1505—71. Oxford. 1885. 8^ Rez.: Ath. (1885), 29. Aug.;
Ae. (1885), 30. Mai. (Herausgegeben von der Oxforder Historical Society.^
in,ld8 XX- L- Mangold: England.
Oxford aus den Jahren 1449 — 63 und 1505 — 71 heraus. — Die Mitglieder des
Merton-GoUegs bis auf die Zeit Wilhelms lU. verzeichnete Brodrick.*^*)
— Auf die Edinbnrger Universität nimmt ein drittes Werk bezug.*®*)
Litteraturgeschichte. — Zunächst sind einige Handbflcher und Be-
arbeitungen einzelner Epochen der englischen Litteratur zu erwähnen. *®*"*^*)
Besondere Erwähnung verdient das Buch Dawsons,***) welches Aufsätze
über Elisabeth, Cromwell, Bunyan Swift, Thomas Hood und Cowper enthält. —
Ein unentbehrliches Ergänzungswerk zu allen einschlägigen Handbflchern bildet
das grofse Werk von Halkett und Laing.*^*) — Die Essays von Ma-
caulay***) und die historischen Werke Bacons***) erschienen in neuer
Auflage, ebenso die nachgelassenen Schriften Buckles^^^) und jene des
Historikers und Quelleneditors Thomas Hearne*^*^ (t 1735). — G.
Winter**®) zog eine Parallele zwischen Buckle, Lecky und Ranke.
Biographieen. — Solche erschienen über den Dichter Forrest,***) den
Zeitgenossen Heinrich YHI. Sodann ist auch diesesmal eine aufserordentlich
zahlreiche Litteratur über Shakespeare**®'***) zu verzeichnen, darunter
404) C. G. Brodrick, Memorials of Merton College: 4. Report der Historical
Soeiety of Oxford. Bd. 4. Oxford. 1885. — 405) Records of the Tercentenary Festival of
the University of Edinburgh, celebrated in April 1884. (Herausgegeben vom akad. Senat.)
Edinburgh, Blackwood. Rez.: Ath. (1885) 1, S. 596; Ac. (1885) 2, S. 116. (Nur in
150 Exempl. erschienen.) — 406) ^- G, Phillipps, Manual of English Literature.
London u. New-York. 1885. 2 Bde. 8^ Sh. 21. — 407) O. F. Adams, Handbook
of English Authors. New edit. Boston. 1885. 16^. Sh. 4. — 408) E. Gosse, From
Shakespeare to Pope. Cambridge, University Press. 1885. 8®. Sh. 6. Rez.: Ac (1885),
28. Not.; Ath. (1885), 21. Nov. — 409) W. Hinto, Characteristics of English Poets.
From Chaucer to Shirley. 2. edit. London, Blackwoods. 1885. Sh. 7. Rez.: Ath.
(1885) 2, S. 504. — 410) Henry Morley, Library of English Literatur. English Plays.
Bd. III. London, Murray. 1885. Sh. 7. (Diese Sammlung enthiilt u. a.: Cavendish:
Life of Wolsey und die Autobiography von Thos. EUwood.) — 411) W. John Courthope,
The Liberal Movement in English Literature. London, Murray. 1885. 8^. Sh. 6. ^Rez.:
Ac. (1885), 26. Dez. — 41S) George Dawson, Biographical Lectures. Edited by
George St. Clair. London, Paul-Trench. 1885. 7 Sh. 6 d. Rez.: Ac. (1886), 13. Febr.
— 413) S. Halkett and J. Laing, A Dictionary of the Anonymous and Pseudonymous
Literature of Great Britain. Bd. 2 u. 8. Edinburgh, Patterson. 1884/5. 704 n. 800 S.
4<^. k Sh. 40. — 414) Macaulay, Essays. London, Longmans. 1885. 8^ Sh. 2.
— 415) Lord Bacon, Essays, Moral and Historical Works. (== Chandos Classics.)
liondon, VTarne. 1885. 80. Sh. 2. — 416) H. T. Buckle, Miscellanous and Posthumous
Works. New edit. London, Longmans. 1885. 8^ 2 Bde. Sh. 21. — 417) Dohle,
Remarks and collections of Thomas Heame. VoL I. 1705/7. Oxford, Historical Society.
Rez.: Ac. (1885) 1, S. 357.— 418) G. Winter, Buckle, Lecky, Ranke: Nord und Sttd
(1885), Oktober. — 419) S. No. 18. — 4^0) J- O. Halliwell-Phillips, Outlines
of the life of Shakespeare. 7. edit. 2 Bde. London, Longmans. 1885. 8^ 850 S.
Sh. 10. — 4SI) Edward Dowden, The Women of Shakespeare: The ContemporaryR.
(1885), AprilhefL London, Isbister. — 439) F> •^* Loo, Shakespeare-notes. London,
Trübner. 1885, 8^ VIII, 120 S. Rez.: CBL (1885), No. 48. — 438) W. H. D.
Adams, Concordance to the Plays of Shakespeare. London, Routledge. 1885. 8^.
Sh. 10. — 434) J. Eeis, Shakespeare and Montaigne. London, Kegan Paul. 1885.
Kl. 8^. 210 S. Rez.: CBl. (1886), No. 24. — 435) De Goey, L'individuaUt^ de Shakespeare:
R.deBelg.(1885)|Biai—Juni-Heft. — 430) Max Koch, Shakespeare. Stuttgart, Cotto. 1885.
Kl. 8^. 840 S. M. 1. Rez.: CBl. (1886), No. 20. — 437) K. G. Multon, Shakespeare
as a Dramatic Artist. Oxford, University Press. 1885. 8^. 5 Sh. Rez.: DLZ. (1885),
No. 39; Ath. (1885) 1, S. 810; Ac. (1885) 2, S. 127. — 438) J. Parker Norris, The
Portraits of Shakespeare. Philadelphia, Lindsay. 1885. Rez.: Ac. (1885) 2, S. 127.—
439) Gf. Anton Sz^chen, Shakespeare. (= Studien [Tanulmitnyok].) Budapest, Verlag
der Kisfaludi-Gesellschaft. 1885. (Diese Studien erschienen später bei Gerold (Wien)
auch in deutscher (Versetzung.) — 430) R- Grant White, Studies in Shakespeare.
London, Low. 1885. 8®. 10 Sh. 6 d. — 431) F. G. Flea, Shakespeare and puritanism:
XX. L. Mangold: England. 111,199
mehrere Werke, welche sich mit Bacons angeblicher Autorschaft der Werke
Shakespeares beschäftigen.**') Femer erschienen Monographieen über Dryden
andPope.**^^*^) — Edmundson*") wies nach, dafsMilton nicht nur Yondels
«Loiseyaer', sondern auch noch andere Werke des vlämischen Dichters benutzt
habe. — Auch über Bunyan,*»*-"*) Johnson,"') Swift,"»-**<>) Poe,**^)
Shelley,***) Carlyle***) und Dickens***) sind neue Biographieen zu ver-
lächnen. — Ebenso über den Schriftsteller und Diplomaten Bayard Taylor.***)
Alle diese Publikationen erlebten indes nicht annähernd einen Erfolg, wie die
in ungezählten Exemplaren verbreiteten Biographieen desGrenerals Gordon**^)
ond die Werke, welche sich mit der 1880 gestorbenen gröfsten englischen
Romanschreiberin unserer Zeit,, mit G. Eliot (Evans) befassen. **''"**•)
Unter letzteren Werken ist besonders das Werk ihres zweiten Gatten
(Crofs)**^) zu nennen, welches aber, obgleich es die Korrespondenz Eliots
enthält, die zu hoch gespannten Erwartungen des englischen Lesepublikums
nicht zu befriedigen vermochte.
Von Biographieen politischer Bedeutung sind zu nennen die
Werke über Walter Raleigh,**^) Bacon,**^«) Shaftesbury**^») und Boüng-
broke.***) (Im Anhang des letzteren Werkes findet sich auch ein 'Voltaire in
Anglia 7 (1885), Heft 1, S. 1. — 4S2) Henry Coehin, La via de Shakespeare et le
pendoxe Baoonien: RDM. 72 (1881), Heft 1. — 48S) I><^vid Aeher, The Bacon-
Shikipeare Theory in Germany: Ac. 27 (1885), S. 408. — 48S*) Johnson, Lives of
Dryden and Pope. With Notes by Alfred Mihiee. Oxford, Clarendon Press. 1885. 12^
2 Sh. 6 d. — 4S4) George M. A. Edmnndson, Milton and VondeL A cnrioeity of
literatnre. London, Trttbner. 1885. KL 8^ VI, 228 S. Sh. 6. Rez.: Ac. (1885),
tL Okt.; GBL (1886), No. 42; Ath. (1885), 7. Nov. — 4S5) J- Brown, Life, Times
and Work of John Bonyan. London, Isbister. 1885. 80. Sh. 21. Rez.: Ac. (1886),
IJannar; Ath. (1886) 1, S. 449. — 4S6) J- Anthony Fronde, Bonyan. (= English
Men of Lettors.) London, Hacmillan. 1885. 8^ 188 S. — 4S7) Henry B. Wh eatley,
The Story of Johnaon's Dictionary: The Antiqnary (1885). London, Stock. — 4S8) Stanley,
Lane-Poole, Letters and Jonmals of J. Swift. London, KeganPauI. 1885. 12^. Sh. 6.
Bez.: Ath. (1886) 1, S. 96; Ac (1886) 1, a 20. — 4S9) id.,' Notes for a Biography
ef Swift. Beprinted from the Bibliographer. 1884. Bez.: Ath. (1885) 1, S. 10, 52. ->
440) Barine, Swift: RDM. (1885), HaL — 441) G. £. Woodberry, Life of Edgar
Allan Poe. Boston. 1885. 16^ Sh. 6. — 443) J. C. Jeaffresson, Real Shelley:
new Views of the Poets Life. London, Hurst. 1885. 2 Bde. 8h. 80. Rez.: Ath.
(1885) 1, S. 687, 720, 725, 761, 823; Ao. (1885) 1, 8. 898 u. 420. (Ein im Gegensatz
za der sehr gelungenen Biographie Byrons von demselben Tf. hdchst nngenOgendes Werk,
welches eine grofse Polemik henrorrief.) — 44S) David Masson, Carlyle PersonaUy and
in his Writings. ('Edinburgh Lecturs.') London, Bfacmillan. 1885. 12^ 2 Sh. 6 d.
Bez.: Ac. (1885) 1, S. 20; Ath. (1885) 1, S. 725. — 444) Oh. Dickens, Biography.
By hia Eldest Danghter, Mary Dickens, (= Worlds Workers.) London, CasselL 1885.
8®. Sh. 1. Bez.: Ath. (1885) 2, S. 608. — 445) Klivie Hansen-Taylor — Horace
£. Sendder, Bayard Taylor. Ein Lebensbild aus Briefen zusammengestellt. tJbersetzt
Ton Anna Koch. Gotha, Perthes. 1885. 8^ VIU, 528 S. M. 6. Rez. : DLZ. (1885),
No. 49; CBL (1886), No. 4. — 446) VgL No. 152—71. — 447) R. E. Cleveland,
George EUot. London, Hodder. 1885. 16^ 191 a 6 Sh. 6 d. Bez.: Ath. (1885)
2, a 206; Ac. (1885) 2, 8. 146. — 448) Lector, Neue Aufschlösse ttber C^orge Eliot:
Gegenwart (1885), No. 86/7. — 449) Bar ine, George Eliot, d'aprbs sa correspondence :
RDM. (1885), JolL — 450) P. W. Crofs, Greorge Eliota life as related in her letters
asd Journals. London, Blackwood. 1885. 8o. 8 Bde. Sh. 42. Rez.: Ath. (1885),
31. Jan. u- 7. Febr.; Ac. (1885), 7. Febr.; British Quarterly R. (1885), April; FortnightlyR.
(1885), Mftrz; WestminsterR. (1885), Juli; AZg. (1885), No. 186; ContemporaryR. (1885),
Mirz; Nineteenth Century (1885), MlLrz; Blackwood'sBfagazine(1885), Febr.; £dinburgh.R.
(1885), üai; London Quarterly R. (1885), Juli. (Erschien auch in einer billigen [Kabinette-]
Augabe per Band 5 Sh.) — 451) S. No. 20. — 45S) S. No. 46. — 458) S. No. 66.
tf4) S. No. 72.
111,200 ^^- ^ Mangold: England.
England' betitelter Aufsatz.) Ferner Abhandinngen über den Staatsmann
Wellington.***^) Auch der 1885 verstorbene Lordkanzler von Irland,
Thomas O'Hagan/*^ femer Gladstone, Beaconsfield, Bright, Churchill,
Ghamberlain und Salisbury erlebten eine Reihe Biographieen.**') — Auch auf
die Korrespondenz Beaconsfields (1830/1 und 1832—52) sei hingewiesen.*'^®"***)
— Die Lebensgeschichte des Yizekönigs von Indien (1863--68)^ Lord Law-
rence**®) scheint noch immer grofse Anziehungskraft auszuüben. — Cob-
den**^'***) fand als Nationalökonom und als Politiker huldigende Federn.
Biographieen militftrischen Inhalts erschienen über Edwar
Cecil, Wellington, Wolseley, Fairfax, Fräser, Chesney, Lord Glyde und
Havelock.***)
Geistlichen Charakter tragen die Biographieen über die
Missionäre Livingstone,***"**') Moffat,***"**») Maurice,*'*) femer über die
Theologen Carey,*'^) Burke,*'«) Lesüe,*'*) Bischof Osbom Gordon*'*) (der
auch auf dem Gebiet des Unterrichts Verdienste erwarb), den unlängst ver-
storbenen hochgebildeten Freund der Königin Viktoria, Stanley*'*) (Dechant
von Westminster).
Unter den übrigen Beiträgen*'*-***) finden sich Lebensgeschichten der
455) Crf. Anton S ziehen, WeUington. (= Stadien [Tanulmänyok]. ) Budapest,
Verlag der RiBfaludi GeseUschaft. 1886. (Diese Studien erschienen bei Gerold [Wien] auch in
deutscher Übersetzung.) -^ 456) Thomas O'Hagan, Lordkanzler von Irland, f 1. Febr. 1885:
HPBl. 96 (1885), S. 418—84. — 457) Vgl. No. 99—120. — 458) Beaconsfield
(Disraeli), Correspondence inth his sister. 1882 — 52. London, Murray, Rez. : Ath.
(1886), 26. Jan.; Ac (1886) 1, S. 802. — 459) id., Home letters written by the late
Earl of Beaconsfield in 1880/1. London, Murray. 1885. 8^ Sh. 5. Rez.: Ath. (1885),
16. Mai; Ac. (1885), 29. Mai. — 460) R- Bosworth Smith, Life of Lord Lawrence.
6. edit. London, Smith-Elton. 1885. 8^ 2 Bde. Sh. 21. Rez.: Ath. (1885) 1, S. 585;
Ae. (1885) 1, S. 184. — 461) K. Walcker, Richard Cobdens volkswirtschaftliche
und politische Ansichten. Auf Grund älterer und neuerer Quellen systematisch dargestellt.
Hamburg, Nestler u. Melle. 1885. Rez.: HZ. (1886) NF., 19. Bd., S. 544. — 46!S) Richard
Go wring, Cobden Riehard. (= World's Workers.) London, CasselL 1885. 8^. Sh. 1.
Rez.: Ath. (1885) 2, S. 847. — 46S) Story of Richard Cobden, an English Hero.
London, Sonnenschein. 1885. 8*. 1 Sh. 6 d. — 404) Morley, La vie de Richard
Cobden: Tradnit par S. Raffalovich. Paris, GuiUaumin. 1885. 8^ XIV, 485 S. Fr. 8.
Rez.: Ath. (1885) 1, S. 822; Ac. (1885) 1, S. 328. — 465) S. die No. 350/9. —
466) Robert S m i 1 e s , David Livingstone. (= 'World Workers.*) London, Sonnenschein. 1 885.
8^. Sh. 1. — 467) Three Martyrs of XIX. Century: Livingstone, Gordon, Patteson.
London. 1885. 8^*. 8 Sh. 6 d. Rez.: Ath. (1885) 2, S. 805; Ac. (1885) 2, S. 305.
— 468) ^' Manning, Heroes of Desert: Lives of Moffat and Livingstone. New edit.
London, Nelsons. 1885. 80. 8 Sh. 6 d. — 469) John S. Moffat, Live of Robert
and Mary Moffat. London, Unwin. 1885. 8^ Sh. 18. Rez.: Ac. (1885), 10. Okt.;
Ath. (1885), 2, S. 891; Brittish Quaterly R. (1885), Okt. — 470) F. Maurice, Life of
F. D. Maurice, chiefly told in his letters. 4. edit. London, Macmillan. 1885. 2 Bde.
Sh. 16. — 471) G. Smith, Life of W. Carey, Shoemaker and Missionary. London,
Murray. 1885. 8^ Sh. 16. — 475) W. J. Fitzpatrick, The Life of the Very
Reverend Thomas Burke. London, Paul-Trench. 1885. 2 Bde. Sh. 80. — 47S) R* J* Bp.
Leslie, Life and Writings of Charles Leslie, Nonjuring Divine. London, Rivingtons.
1885. 80. Sh.6. Rez.: Ath. (1885) 1, S. 274; Ac. (1885) 1, S. 368; ChurchQuarterlyR.'
(1885), Juliheft. (Zur Gesch. Wilhelm UI. und Anna gehörend.) >- 474) George Marshall,
Osbome Gordon: a Memoir, with a Seleotion of his Writings. London, Parker. 1885.
Rez.: Ath. (1885) 1, S. 598; Ac. (1885) 1, 881. — 475) G. A. Oliver, Life, Works
and Teachings of Stanley, Dean of Westminster. London u. Boston. 1885. 12^. 7 Sh. 6 d.
Rez.: Ath. (1885) 1, S. 789. — 476) John Sargent, Life and Letters of Rev. Henry
Martyn. London, Seeley. 1885. 12^. 2 Sh. 6 d. — 477) George S. Merriam,
Life of Times of Samuel Bowles. London, Unwin. 1885. 8^ 2 Bde. Sh. 21. —
478) £• R- Jones, Life and Speeches of J. Cowen. London, Low. 1885. 8<^. Sh. 14.
XX. L. Mangold: England. IlliiOl
Prinzessin von Wales*®^), von Florence Nightingale*®^ (der nnermüd-
liehen Krankenpflegerin während des Erimkriegs), des Lords der Admiralität
und zQgleich des gröfsten Philantropen Englands, Begründer der ^Ragged
Schools', des Earl von Shaftesbury*®^*®*) (Ashley Cooper 1801—85), femer
des Sir Montefiore,^®^) des anch in England gefeierten Vorkämpfers der
Sklavenemanzipation, W. Lloyd Garrison,^^®) des Philantropen und Physikers
Robert Boyle (t 1691),*®') des in drei Weltteilen durch seine unerschrockenen
Dienstleistungen, insbesondere durch seinen ^Ritt nach Chiwa' berühmt ge-
wordenen Spezialberichterstatters und Reisebeschreibers Colonel Bnr-
naby ,*®^*®®) des Modehelden Brummel,**®) des Erfinders der Dampf-
maschine, Stephenson,*®^) des Philologen Bentley,*^^) des Chemikers Thom.
Graham*®*) und des Naturforschers Darwin*®*) und Frank Bucklands,*®*) des
Astronomen und Dichters, R. Hamilton,*®^) des Naturforschers L. Agassiz,*®^
des Nationalökonomen, Generalpostmeisters, radikalen Parlamentsmitgliedes
nnd Ministerkollegen Gladstones : Henry Fawcett (t 1884)*®^) und der drei
grofsen Londoner Verleger: Bentley, Eegan Paul und Stock.*®®)
Autobiographieen, Tagebücher, Memoiren und Verwandtes.
-— Die englische Litteratur hat auch im laufenden Berichtsjahr eine grofse
Zahl einschlägiger Werke hervorgebracht.*^®"*^*) Darunter sind hervorzu-
'~- 479) J* B. Burg es, Letters and CorrespondeDce, with notices of his life. London,
Mnmy. 1885. 8^. Sh. 16. — 480) £• Vincent Briton, Some Accounts of Amyot
Brongh. London, Seeley. 8®. 740 S. Fr. 16. — 481) Mrs. Herbert J o n e s, Charlotte,
Prineess of Wales. London, Qnaritch. 1885. 4^ Sh. 52. Rez. : Ac. (1885) 1, S. 148.
" 483) Lizzie Alldridge, Florence Nightingale. London, CasselL 1885. 8^. Sh. 1.
— 483) H. Zimmern, Ashley Cooper, Earl von Shaftesbury: AZg. (1885), No. 290.
"" 484) ^I^Arl Shaftesbury, A Memoir. From Original sources. London, Record Office.
1885. 8^ 1 Sh. 6 d. — 485) James Weston, The story of Sir Moses Montefiore.
London, Partridge. 1885. 12^ Sh. 1. — 480) J. Bryce, William Lloyd Garrison.
Story of his Life 1805—79. London, Unwin. 1885. 8^ 2 Bde. Sh. 80. Rez.:
£Dgli8hHist.R. (1886), 1. H.; Ac (1885), 2. Dez. — 487) Lawrence Saunders, Robert
Boyle, Inventor and Philantropist. London, Wood and C. 1885. Rez.: Ae. (1885) 1,
S. 150. — 488) J* R- Ware and R. K. Mann, Life and Times of Colonel F. Bumaby.
London, Field. 1885. 8^ 7 Sh. 6 d. Rez.: Ath. (1885) 2, S. 203; Ac. (1885) 2,
S. 165. — 489) Colonel F. Burnabyi Speeches and Adventures. London, Diprose.
1885. S^. ed.— 490) S. Ko. 371. — 491) C. L. Mat^anx, George and Robert
St«phenson. (= World*s Workers.) London, CasselL 1885. 8®. Sh. 1. — 493) R. C.
Jebb,* Richard Bentley. Eine Biographie. Autorisierte Übersetzung von E. Wohl er.
Berlin, Gaertner. 1885. Kl. 8®. Xn, 224 S. M. 4. Rez.: CBl. (1886), No. 2; DLZ.
(1886), No. 3; MHL. (1886) 3, S. 272; HZ. (1887), Bd. 57. — 498) Angus Smith,
The Life and Works of Thomas Graham. Edited by J. J. Coleman. Glasgow, Smith.
1885. Rez.: Ath. (1885) 1, S. 601. — 494) Gran t AJlen, Charles Darwin. (= «English
Worthies'.) London, Longmans. 1885. Rez.: Ac. (1885) 2, S. 321. — 495) G. C.
Bompas, Life of Frank Buckhind. 2/9. edit. London, Smith-Elder. 1885. Sh. 12.
Rez.: Ac. (1885), 4. JulL — 496) Sir W. R. Hamilton, Life, Poems, Correspondence,
Writtings. Bd. V. Edited by P. Graves. London, Longmans. 1885. 8^. Sh. 15. —
497) £. C. Agassiz, Life and Correspondence of L. Agassiz. London, Macmillan. 1885.
8^ 2 Bde. Sh. 18. Rez.: Ath. (1886) 1, S. 86. — 498) Leslie Stephen, Life of
H. Fawcett. London, Smith. 1885. 8®. Sh. 12. Rez.: AZ. (1885), No. 352 ; Ath. (1885) 2,
S. 693; Ac. (1885) 2, S. 385. — 499) E. Chesn eau, Les grands ^diteurs anglais. Bentley,
Kegan Paul, EUiot Stock: Le Livre (1885), No. 70, S. 292—311. — 500) Gardner,
MemoriaU of James H o gg , The Ettrick Shepherd. By his danghter, Mrs. G ar d n e r. London,
Mnrray. 1885. Rez.: Ath. (1885), 14. März. (Mit Briefen von Byron, Walter Scott, John
Mnrray.) — 501) F> W. Leicester Adams, Autobiography. London, Redway. 1885.
8^ 2 Bde. Sh. 21. — 502) J* Pearce, Autobiography of Joseph Livesey. London.
1885. 8^ 3 Sh. 6 d. — 508) EL. Li n ton, Autobiography of Christopher Kirkland.
London, Bentley. 1885. 3 Bde. 8®. Sh. 31. Rez.: Ath. (1885), 25. Juli. (Mehr
Erfindung als wahre Geschichte.) — 504) Thomas Smith, Memoirs of James. Begg.
ni,202 ^^- L- Mangold: EDgland.
heben: die neue Auflage des Tagebuchs der Königin Viktoria,^^^^ die
Korrespondenz der Grofsherzogin Alice von Hessen an die Königin, ^^^) die
Korrespondenz Beaconsfields^^®) aus den Jahren 1890/2 und 1833—^52.
Femer Memoiren des schottischen Earl Cairns,^®^ der Schriftstellerin
Dora Greenwell;*^^*^) die Autobiographie Bayard Taylors,**^) des
Ingenieurs und Erfinders des Steam-Hammers, Namsyth,^^^ des Kunst-
mftcens Lord Rowland Gowers, ^^^) des Theologen (Nonconformisten)
Haywood (1630—1702),*^*) des königlichen Leibarztes Christison.»")
Sodann Memoiren des Edinburgher Verlegers und Freundes von Macaulay :
Adam Black.^^^) Femer die Memoiren des hochgebildeten Rektors von
Lincoln-Colleg und Litteraturhistorikers Marc Pattison^^^ und das Tage-
buch der Miss Mary Frampton,'^^^) welche über die Zeit Georgs lY.
Wilhelms und die Anfänge Yiktorias (von 1799 — 1846), inbesondere aber über
die Pariser Ereignisse während der grofsen Revolution interessante Auf-
zeichnungen hinterliefs. Frampton hatte auch Beziehungen zum englischen
Hof und war mit Wellington, Baron Stockmar und Prinz Leopold von
Koburg persönlich befreundet. Sie starb 1846.
Kolonieen. In diese Kategorie zählen zunächst einige Werke,^^*'^^^)
welche sich mit der Geschichte der englischen Kolonieen im allgemeinen
beschäftigen; damnter befindet sich das vortreffliche Werk Sitwells;**^)
auch der 'Oceana* Froudes*'*) mufs an dieser Stelle gedacht werden» —
Es folgt dann eine Gruppe von Werken, '^•*"*^*^) welche sich mit der Geschichte
Bd. I. Edinburgh, Gemmel. 1885. 8<^. 7 Sh. 6 d. Rez.: Ac. (1885) 2, S. 148. (Begg
war ein 'geistlicher Kampfhahn*.) — 505) Anna J. Buckland, Diary of Nanette Dampier
during 1664/6. London, Sonnenschein. 1885. 8^ 2 Sh. 6 d. — 506) (Victoria),
More Leaves from the Journal of a Life in the Highlandt. 1862 — 82. New edit. London,
Smith-Eldon. 1885. 2 Sh. 6 d. Rez.: Ath. (1885) 1, S. 249. — 507) Alice, Grand
Duchesse of Hessen, Letters to the Queen. New edit. London, ^urray. 1885. 8^.
Sh. 7. Rez.: Ath. (1885) 1, S. 470; Ac. (1885) 1, S. 256. — 508) S. No. 458/9. —
509) Earl Cairns, Memoire of Hugh Mac Calmont, first Earl Caims. London, Kisbet.*
1885. 12^. Sh. 1. — 510) W. Dorling, Memoirs of Dora GreenwelL London, Clarke,
1885. 8^ 6 d. Rez.: Ath. (1885), 26. Sept.; Ac. (1885) 2, S. 113, 168 u. 188. —
511) Bayard Taylor, Autobiography 1800 — 75. London, Longmans. 1885. 2 vols.
8^ 8h. 32. Rez.: TheNation (1885), 4. Juni; Ath. (1885) 1, S. 481 ; Ac. (1885) 1, 8. 267.
— 513) Sam. Smiles, The Autobiography of James Namsyth. London, Murray. 1885.
Sh. 16. — 518) Lord R. Gower, My Reminiscences. 4. edit. London, Kegan Paul.
1885. 12<^. Sh. 10. — 514) Horsfall Turner, Reverend Oliver Heywood. 1680—1702.
Autobiography, Diaries and Event Book. Bd. 4. Bingley, Harrison. Rez.: Ath. (1885),
19. Sept. — 515) Sir R. Christison, Life, by bis Sons. Bd. 1. Autobiogpraphy.
London, Blackwoods. 1885. 8®. Sh. 16. — 516) Alexander Nicolson, Memoirs of
Adam Black. 2, edit. London, Longmans. 1885. 8®. Sh. 5. Rez.: Ac. (1885), 24. Okt.;
Ath. (1885) 2, S. 468. — 517) Marc Pattison, Memoire. London, Macmillan. 8®.
820 S. Rez.: Ac. (1885), 28. Mftrz ; Ath. (1885) 1, 335; London QuarterlyR. (1885),
Juli. (Vgl. den letzten JB.) — 518) Mundy, The Journal of Mary Frampton of 1779
to 1846. Letters, anecdotes etc. London, Law. 1885. 8®. Sh. 14. Rez.: Ath. (1885),
7. Nov.; Ac. (1885) 2, S. 301. — 519) Cyril Ransome, Our Golonies and India.
London, Cassell. 1885. Rez.: Ac (1885) 2, S. 165. — 520) F- W. Rudier, The
British Golonies and Dependencies. London, Longmans. 1885. Rez.: Ac. (1886) 1,S. 256.
— 5S1) 8. M. Sit well, Growth of the English Golonies. 2. edit. London, Rivingtons.
1885. 8®. 1 Sh. 6 d. ~ 5182) S. No. 199. •— 528) H. G. Keene, A Sketch of the
history of Hindustan, from the first Muslim conquest to the fall of the Mughol empire.
London, Allen. 1885. 8^ 506 S. Sh. 7. Rez.: Ac. (1885), 6. Juni; EnglishHist.R.
(1887), 1. H. — 524) "i^^ Thornhill, The Personal Adventures and Experiences of
a Magistrate during the Rise, Progress and Suppression of the Indian Mutiny. London,
Murray. 1885. Rez.: Ath. (1885) 1, S. 147. — 525) Centenary review of the researches
XXI. B. Morsolin: ItaUen. III,20B
der indischen Herrschaft in Ostindien, insbesondere mit der Geschichte der
letzten Empörungen beschäftigen. Wichtig ist die Publikation Prinseps*^**»)
zur Geschichte der Westindischen Kompagnie von 1741 — 1858. — Andere
Werke befassen sich mit der Geschichte des Kaplandes,*^*^) Austraüens*»^"'^**)
und der englischen Kolonie auf Neu-Guinea.*^^*) Besonders gelungen ist
die musterhafte Yerfassungsgeschichte der australischen Kolonieen von
Hayter.*»')
XXI.
B. Morsolin.
Italien.
1402 — 1669. Im Jahre 1885 ist kein Buch in Italien erschienen
das die allgemeine Geschichte behandelte. Es handelt sich vielmehr um
Behandlung von Einzelheiten oder von hervorragenden Männern oder um
Ausgaben von unbekannten oder wenig gekannten, aber wichtigen Schriften.
Thuasne verdankt man die Publikation des Tagebuches des J. Burchardo/)
der erst Geistlicher, dann Geremonienmeister der päpstlichen Kapelle war,
in 3 starken Bänden. Die Arbeit beseitigt die Befürchtungen, die man in
bezug auf den Inhalt des Werkes hegte, nämlich, dafs es eine Parteischrift,
besonders gegen das Papsttum gerichtet, wäre. Aus dem Ganzen geht
vielmehr die vollkommene Unparteilichkeit des Vf. hervor. Das Tagebuch
Barchardos umfafst das Ende des Pontifikats von Sixtus lY. und reicht
of Afliatie. Society of Bengal. 1788 — 1888. Cslcutta, Thacker. 1885. Rez.: Ath.
(1885) 2, S. 730. — 5)S6) F. W, Growse, Bnkiidehahr : or, Sketches of an Indian
I>iBtrict, Social, Historical and Architectural. Benares, Medicall HaU Press. 1885. Rez.:
Ae. (1885) 1, S. 149. — 5^7) T. R. E. Holmes, A history of the indian mntiny and
distorbaneea among Civil Popul. 2. edit. London, AUen. 1885. Sh. 21. Rez.: Engl.
Hist.R. (1886), 8. Heft. — 528) R* Hawthorne, The Student's Mannal of Indian
HIstory. London, Sonnenschein. 1885. 8®. 8 Sh. 6 d. Rez.: Ac. (1885) 1, S. 149.
— 529) Henri Gaidoz, L'Inde angUise: RPL. (1885), Ko. 12. — 5S0) Charles C.
Prinsep, Record of Services of the Honourable East India Company 's Civil Servants in
the Madras Presideney from 1741 to 1858, from Records in the Possession of the Secretary
of SUte of Ladia. London, Trttbner. 1885. Rez.: Ac. (1885), 25. April; Ath. (1885),
31. Okt. — 5S1) ^^ Greswell, Oor South African Empire. London, Chapman. 1885.
2 Bde. 8®. Sh. 21. — 532) W. Gisborne, New Zealand Rnlers and Statesmen.
Ig40 — 85. London, Low. 1885. 8^ 7 Sh. 6 d. — 58S) R- £• Chester Waters,
A Statatory List of the Inhabitants of Melbourne (Derbyshire) in 1695. Bemrose. 1885.
Bez.: Ac. (1885) 1, S. 149. (Im genannten Jahre betrug die Einwohnerzahl 660; im
Jfthre 1881: 8128.) — 534) The Growth of Colonial Engknd: Australia and New
Zealand: Westminster R. (1885), Oktoberheft. — 535) J* Pen ton, Tasmania from
its Discovery in 1642 to the Present Time. London, MacmiUan. 1885. 8^. 462 S.
Sh. 16. — 5S6) C> Lyne, New Guinea: British Protectorate over Southern Shores.
London, Low. 1885. 80. Sh. 10. — - 537) H.H. Hayter, The Victorian Year-Book.
London. TrUbner. 1885. 8^ Rez.: Ath. (1885) 1, S. 407.
1) J. Burchardi Argentinensis , Capelle Pontificie Sacrorum Rituum Magistri,
Diarium sive rerum urbanarum commentarii (1483 — 1506); ed. Thuasne. Paris, Leroux.
1883/5. Rez: A.Stor.ItaL (1886).
ni,204 XXI* B. Morsolin: Itali«n.
bis zn den ersten drei Jahren des Pontifikates von Jnlins ü., 1483 — 1506.
Erhöht wird der Wert des ^Diarinm' durch die nnedierten Notizen nnd
Dokumente, auf die sich die Erzählung sttltzt. Ph. von der Haegen*)
behauptet in einem Artikel ^Examen des droits de Charles Yin sur le
Royaume de Naples', dafs das Testament Karls von Anjou, auf welches
sich die Ansprüche gründeten, keinen Wert habe. Derselbe Yf.^) behandelt
die diplomatische Seite der Unternehmung, auf Grund von Originalen und
französischen Dokumenten, in seiner ^histoire de Tinvasion du Rojaume de
Naples par Charles Vlir. Wichtig, nicht so sehr für die französische, wie
für die italienische Geschichte, ist der Aufsatz von Müller*) 'Zug Karls VIU.
von Frankreich nach Italien in seiner politischen Bedeutung'. Reiche
Ausbeute für die italienische Geschichte gewähren die^) 'Depeschen des
Venezianischen Botschafters bei Erzherzog Philipp, Herzog von Burgund,
König von Leon, Kastilien, Granada' vom Doctor Vincenzo Quirini. Aus
ihnen zieht dann im besondem die Geschichte der Republik Venedig Vorteil.
Inhaltsreicher, weil das ganze 16. Jh. umfassend, ist die 'Sklaverei in
Sizilien' von Avolio,*) das Ergebnis einer Reihe von Nachforschungen im
Archiv von Note, welche zeigen, wie die scheufsliche Plage sich in grofsem
Mafsstabe auf der schönen Insel ausbreitete. —
'Clementis septimi epistolae', von Sadoleto geschrieben, bilden einen
schönen Band in der Ausgabe von Balan."^) Sie sind ein Beitrag zur
Geschichte des Krieges, den die Feinde Deutschlands der römischen Kurie
erregten. Ehses^) hat 'die Politik des Papstes Clemens VII. bis zur
Schlacht von Pavia' veröffentlicht, wobei er sich auf die von Balan und
anderen veröffentlichten, von ihm im Vatikanischen Archiv eingesehenen,
Urkk. stützt. Besonders beschäftigt sich der Vf. mit der Sinnesänderung
des Papstes, der von der kaiserlichen Seite auf die französische tritt; und
mit den Versuchen, die beiden Monarchen auszusöhnen. Cesare Guasti*)
vardankt man die Publikation einer 'Bulle Clemens VII.', geschrieben aus
dem Kastell Sant' Angelo (Mai-Dezember 1527), die auf dem Korrekturbogen
stehen geblieben ist. Es erhellt aus derselben, wie auch der Herausgeber
in der gelehrten Vorrede bemerkt, dafs der Papst, entgegen der bisher vor-
herrschenden Meinung, daran dachte, öffentliche Bittgänge anzuordnen und
den Kirchenbann zu verkündigen.
Giovanni Livi^®) läfst in der Studie 'Corsica und Cosimo I de' Medici'
die Thätigkeit des florentinischen Fürsten ins rechte Licht treten, die darauf
gerichtet war, der Insel die Freiheit zu geben, deren Gesinnungen sich in
2) Ph. van der Haegen, Examen des droits de Charles VIII sur le Rovaume de
Naples: RH. 28 (1885), Mai-Juni. Paris, 1885. — 3) id., Historie d« l'Invasion du
Royaume de Kaples par Charles VÜI: R. Internationale 8. Florence. 1885. — 4) H.
M tt 1 1 e r , Der Zug Karls Y UI. von Frankreich nach Italien in seiner politischen Bedeutung.
Breslau. 1885. — 5) C. R. v. H5fler, Depeschen des venetianischen Botschafters bei
Erzherzog Philipp, Herzog von Burgund, König von Leon, Kastilien, Granada, ed. dott.
Vincenzo Quirino: AÖG. 56. —6) C. Avolio, La Schiavitk in Sicilia nel secolo XVI :
A.Siciliano 1/2, X. Palermo. 1885. — 7) P< Balan , Clementis VII Epistolae per Sadoletum
scriptae quibus accedunt variorum ad Papam et alios Epistolae. Innsbruck. 1885. Rez.:
HZ. 53; CBl. 24. Juni (1885). — 8) St. Ehses, Die Politik des Papstes Clemens VIL
bis zur Schlacht von Pavia: HJb. 6, 4. 1885. München. — 9) C. Guasti, Una Bolhi di
Papa demente VII scritta da Castel Sant* Angelo (maggio-dicembre) 1527: A. stor.Ital. 15.
Firenzer. 1885. — 10) G. Li vi, La Corsica e Cosimo I de Medici. (= Studio storico.)
Firenze-Roma. 1885. XIII, 413 S. Rez.: A. stör. Ital. tom. 17 ; Rivista stör. Ital. ann o II
XXI. B. Morsolin: Italien. III 905
Sampiero Corso verkörperten. Der Vf. zeigt nämlich die Versuche Cosimos,
sie Frankreich zu entziehen, um es zuerst Genua wiederzugehen, wie es
thatsächiich geschah durch den Vertrag zu Chäteau-Camhresis und die von
Sampiero bald abgebrochenen, bald wieder aufgenommenen Verhandlungen,
am die Wünsche der Bewohner zu ver¥rirklichen. Der Vf. endigt seine
£izählung nicht mit dem Tode des Grofsherzogs, sondern führt sie noch
durch eine Reihe von Jahren weiter, indem er besonders die Beziehungen
der Insel zum Nachfolger Cosimos beleuchtet. Das Ganze des Buches
sodann zeigt deutlich, wie es sich der Vf. auch vorgenommen hatte, die
geschichtliche Italienisierung Korsikas. £ine gelehrte Denkschrift über ^Massi-
miliano Sforza und die Schlacht bei Ariotta, am 6. Juli 1513' hat Rusconi^^)
veröffentlicht, unter Beigabe wertvoller Dokumente. Sie zeigt deutlich den
Mut und den Enthusiasmus des Herzogs und der Schweizer vor der Feld-
scfalacht, und giebt zum erstenmale die Zahl der gefallenen Feinde, 12000
ungefähr. Gestützt auf die Dokumente, weifs der Vf. gute Gründe zur
Entlastung Sforzas beizubringen, der der Weichlichkeit und Feigheit be-
schuldigt worden war. Auch darf man nicht verschweigen, dafs, wie sich
el^enfalls aus den Urkk. ergiebt, Schimer nicht nur seinen Willen und
seinen Arm, sondern auch seine Börse den Anhängern Sforzas zur Verfügung
stellte. Die Schrift von Liebenau^*) 'Werner Scholders Beschreibung
der Schlacht von Marignano* wirft zwar auf die Sache nicht neues Licht,
ist aber wegen der Sorgfalt, mit der sie angefertigt ist, erwähnenswert.
Antonio Rodriguez Villa^^) in seiner 'Geschichte Italiens von der
Schlacht bei Pavia bis zur Plünderung Roms' erzählt unter Beigabe von
zeitgenössischen Briefen und Berichten die Geschichte jener 27 Monate, die
seit der Schlacht bei Pavia (1525) bis zur Plünderung Roms (1527) ver-
flossen. Die Arbeit ist wertvoll wegen der Neuheit der Bemerkungen.^*'^*)
£ine gute, ja vortreffliche Arbeit ist 'die Belagerung von Florenz' von Pio
Carlo Falletti-Fossati,^^) der der Vf. den bescheidenen Titel 'Beitrag'
giebt. Wenn sie auch keine vollständige Geschichte genannt werden kann,
so hat sie doch aüle Linien einer solchen. Mehr als das Drama des Jahres
1530 beleuchtet Falletti das, was sich in den Sitzungen der Ratsversamm-
lungen unter dem Amtsgeheimnis und in den Unterhandlungen der Ge-
sandten mit den Fürsten abspielte. Alles ist auf Urkk. gegründet. Was
sodann die Gründe für die Katastrophe betrifft, so zeigt der Vf,, welchen
Anteil daran man den Verrätern, welchen den treulosen Verbündeten, und
welchen den Irrtümern der Florentiner zuschreiben müsse, indem er die am
wenigsten Schuldigen von den Anklagen der Geschichtsforscher befreit. Zu
bedauern ist nur, dafs er, wie er Michelangelo gegen jeden Vorwurf der
11) A. Rnsconi, Hassimiliano Sforza alla Battaglia dell* Ariotta (6 giugno 1513):
Arch. itor. LomlMirdo 2. Serie. XII. Milano. 1885. — ItS) Ch. ▼. Liebenau, Werner
Scholders Beschreibung der Schlacht von Marignano: AnzSohwG. 1885. — IS) A
Bodrignez, Italia desde la Battalla de Pavia hasta et Saco de Roma. (= Resena
historica.) Madrid. 1885. S. 268. Rez.: Riv. stör. Ital. anno HI. — 14) X A. Dagnet,
Correspondance de messire Ren^ batard de Savoie (oncle du roi Fran^ois II) et de Robert
de la Marthre, antre grand officier de ce monarqae, avec messire Pierre Faulcon, avoyer
de Fribonrg (1576) et Chevalier (1517): AnzSchwG. 16, 1. Solothum. 1885. — 15) X
P. Palliolo, Le feste pel conferimento del patriziato romano a Giuliano e Lorenzo de*
Mediei: Dispensa 206 della Scelta di Cnriositk Letterarie. Bologna. 1885. — 16) P- C.
Falletti-Fossati, L'Assedio di Firenze. Parte I e II, vol. 2. (= Contributo.) Palermo.
1885. A. stör. Lomb. tom. 18.
in,206
XXI. B. Horiolin: Italien.
Feigheit verteidigt hat, so nicht auch bei Maramaldo verfahren ist, besonders
nach den Arbeiten von Aloisi nnd Luzio, die jedoch darüber das letzte
Wort noch nicht gesprochen haben. Erwähnenswert ist die Denkschrift von
Sommi-Piccenardi^') 'über einen Versuch der Franzosen, im Jahre 1587^
sich der Burg Gremonas zu bemächtigen'. Besonders wertvoll sind die
beigegebenen Urkk. Eine sehr gute und wichtige Sammlung von Doku-
menten, die sehr nützlich ist für die Geschichte der Reformation im 16. Jh.
und für die des Tridentinischen Konzils im besondem, sind die 'Monumenta
Tridentina',^®) die Druffel veröffentlicht. Die Urkk. stammen teils aus der
Sammlung der cervinianischen Papiere, die im Staatsarchiv zu Florenz auf*
bewahrt werden, teils aus den Archiven zu Monaco. Ein Teil sodann ist
den Werken von Pallavicini und von Quirini entnommen, welches von
neuem veröffentlicht wird, als eine Ergänzung des ersten. Die Zeitspanne,
der die Dokumente angehören, ist Januar bis Dezember 1545. Die Papiere
gehören zum gröfsten Teile den drei Gesandten, welche den Papst auf
dem Konzil vertraten. Auch ist zu erinnern, dafs die von Poole, im
Unterschiede von Dal Monte und von Cervini, nur sehr gering an Zahl
sind. Aus dem Ensemble der Dokumente ergiebt sich zwar das Streben des
Papstes und des Kaisers nach einem gemeinsamen Ziele, nämlich nach der
Beruhigung der Christenheit, jedoch fehlen die Privatinteressen des Hauses
Famese nicht. Die Zahl der in den beiden ersten Heften veröffent-
lichten Urkk. beträgt 289^®'*^). Wert erwähnt zu werden, wegen ihrer
Beziehung zur Zeitgeschichte, sind die 'unedierten Briefe von Paolo Giovio',
veröffentlicht von Alessandro Luzio,^*) welcher durch seine Vorrede,
sowie durch die beigegebenen Anmerkungen zeigt, welchen Nutzen man
daraus weniger für die litterarischen, als die politischen Ereignisse in den
Jahren 1522 — 51 ziehen kann.
Nicht ganz fehlt es an Monographieen berühmter Männer.
Ein allgemein gefühltes Bedürfnis zu befriedigen hat sich Francesco
Tarducci**) vorgenommen in der 'Geschichte von Christoph Columbus'.
Ich sage, hat sich vorgenommen, weil das Werk zwar eine angenehme
Lektüre ist, aber wissenschaftlichen Ansprüchen nicht genügt. Und zwar
nicht so sehr wegen des Mangels an neuen Urkk., als wegen der Unkenntnis
der neueren Arbeiten über den grofsen Mann. Hinzukommt zu alledem
der völlige Mangel an Farbe in der Erzählung, und eine gewisse, man
möchte fast sagen, Anstrengung, selbst das, was das Gemüt des Lesers in Feuer
bringen könnte, mit zur Schau getragener Gleichgültigkeit zu sagen. Auf
neue Dokumente stützt sich dagegen der 'Christoph Columbus' von Harisse.*')
17) G. Sommi-Piccenardi, DVn tentativo fatto dai Francesi par impadronissi
del Castella di Cremona nel 1587 (Memoria): Miscellanea di Storia Patria Italiana 24
(1885). TorlDO. — lg) A. v. Druffel, Monumente Tridentina : Beitrüge zur Geschichte
des Konzils von Trient. Heeft 1 und 2 (Januar — Mai, Juni — December 1545).
München. 1884/5. Rez.: A. stor.IteL tom. 19. — 19) X V. Forcella, Feste in Roma
nel Pontificate di Paolo III (1584—45). Roma, tip. ArtigUnelli. 1885. — 20) X A. v.
Reumont, Kaiser Karls Krönung in Aachen, beschrieben von Baidassar Castiglione.
Aachen, Beaufort. 1885. — 21) A. Luzio, Lettere inedite di Paolo Giovio^ tratte dall'
Archivio Gonzaga. Mantova. 1885. Rez.: A. stor.Itel. tom. 17. — 22) F. Tarducci,
Vite di Cristoforo Colombo, secondo gli Ultimi documenti, due volumi con ritratto. Milano,
Treves. 1885. S. 641/5. Rez.: A. stor.Ital. tom. 17; Riv. stör. Ital. anno II. — 28) H.
Harisse, Christophe Colomb, son origine, sa vie, ses voyages, d'apr^s des documenta
in^djts de Genes. 2 Tom. Maco. 1885. 617 S.
XXI. B. Morsolin: ItaUen. III^
Es sind Urkk. ans Bibliotheken and Archiven, die in bezug auf den Gegen-
stand noch nicht durchforscht waren. Aus einem Briefe von Francesco
Tricandino sind hergenommen die ^Nachrichten über Christoph Coiumbus'
TOB Belgrano,^^) in denen einiges Licht auf die zweite Expedition des
berühmten Seefahrers föllt. Hier ist auch anzuführen das dreibändige Werk
von Irying^^) ^Life and Yoyages of Christopher Coiumbus', ebenfalls reich
an mannigfachen und interessanten Einzelheiten.^^' '^
Vier Werke sind auch erschienen tlber Pietro Bembo. Der Auf-
satx von Yittorio Cian,'^) 'Bezüglich einer Gesandtschaft von Pietro
Bembo* beleuchtet, unter Beigabe neuer Urkk., die Verhandlungen, welche
der bertthmte Sekretär mit Venedig im Dezember 1514 führte, um ein
Bündnis zwischen der Republik San Marco und dem päpstlichen Stuhle zu-
stande zu bringen, Verhandlungen, die dann mit Erfolg gekrönt wurden.
Nicht gänzlich unnütz für die Zeitgeschichte speziell wegen der Berühmtheit
der Namen ist die Arbeit von Bemardo Morsolin^®) 'Pietro Bembo und
Lucrezia Borgia', in welcher der Vf. auch eine Hds. der Nationalbibliothek
zu Paris hat verwerten können. Der Aufsatz verfolgt den Zweck, die Be-
ziehungen der schönen Herzogin zu dem Venezianer in das rechte Licht zu
steDen.*®-«^) Die Schrift Carlo Giodas**) 'Girolamo Morone zur Zeit
Massiniiliano Sforzas' benutzt keine neuen Urkk., sie stützt sich vielmehr
auf die Publikationen von Promis und von Müller, trotzdem ist sie nicht
ohne Wert, weil sie die vielen Schwierigkeiten, gegen die der vortreffliche
Staatsmann während der kurzen Herrschaft des jungen Fürsten anzukämpfen
hatte, deutlich darlegt. Von neuen Gesichtspunkten aus betrachtet Dittrich^^)
eine verehrungswürdige Persönlichkeit, durch Gelehrsamkeit, wie durch
Staatskunst gleich ausgezeichnet: Caspare Contarini. —
In engerer Beziehung zur religiösen, als zur politischen Geschichte
steht der Aufsatz von Alessandro Luzio^^) über Vittoria Colonna, mit
welchem er eine auch von den letzten Publikationen, welche Reumont und
andere lobten, gelassenen Lücke auszufüllen sucht: er sucht den Charakter
der intimeren Beziehungen der berühmten Frau und ihre Haltung in der
religiösen Frage näher zu bestimmen. Mit den ^Urkk. des estensischen
Archivs bezüglich des Aufenthaltes Kalvins in Ferrara',**) in denen besonders
das Verhör eines Franziskaners bemerkenswert ist (der behauptete, einen
S4) C. Belgrano, Notizie di Christoforo Colombo: Giornale Ligustico 12, sett. ott.
Genovm. 1886. — 35) W. Irving, Life and Voyages of Chriatopher Coiumbus the
▼ohie are added thofle of his CompaDions; 8 voll. London. 1885. — 26) ^ Roselly
4e Lorgnes, Histoire posthume de Christophe Colomb. Paris, Didies. 1885. VII, 457 S.
— 87) X 8. Duclan, Christophe Colomb, sa vie, ses voyages. Limoges, Ardant. 1885.
12«. 72 S. — 28) V. Cian, A proposito d'un 'ambasciata di M. Pietro Bembo: AVeneto
15 (1885). Venezia. 1885. Rez.: Giornale storico della lett. Ital., voL VI. — 29) B.
Morsolin, Pietro Bembo e Luerezia Borgia: NAntologia 51, 15. agosto. Roma. 1885.
— W) V. Cian, Un Deeennio delhi Vita di M. Pietro Bembo (1521—81). Torino. 1886.
XYI, 249. Bez.: Giornale storico della letteratura Ital., anno III; Riv. stör. Ital., anno III.
— Sl) B. Morsolin, L'Ortodossia di Pietro Bembo (Saggio): Atü del R. isUtuta
Veseto. Venezia. 1885. Rez. r Giornale stör, della lett. Ital., anno III; Riv. stör. Ital.,
anno III. — S2) <^* Gioda, Girolamo Morone ai tempi di Massimiliano Sforza: R. stör.
Ital., anno IL Torino. 1885. — S8) J- Dittrich, Gasparo Contarini 1488—1542.
Brannsberg. 1886. XVII, 800 S. — S|4) A. Luzio, Vittoria Colonna: R. storica
Uantovana I, 1/2 (1885). Mantova. — 35) B. Font an a, Documenti dell* Archivio Vaticano
e dell' EstoDfle circa il soggioma di Calvine a Ferrara : Arch. della Regia Societä Romana di
itoria Patria VIII, 1/2 (1885). Roma.
m^
XXI. B. Morsolin: Italien.
Gallier von kleiner Statur gesehen zn haben, mit dem er ebenfalls eine
harte Auseinandersetzung in Glaubenssachen gehabt habe), gelangt Fontana
fast zu denselben Schlüssen wie Rillir und Kampschulte, welche beide
gegen die bekannte Legende von der Flucht Ealvins aus Ferrara und von
den in Yal d' Aosta ausgestandenen Verfolgungen schrieben. L. Alberto
Ferrai**) giebt in seinem Trozefs des Pier Paolo Vergerio' die Frucht
seiner Studien über einige unedierte Urkk., mit denen er auch seine Schrift
ausstattet. Der kühne Neuerer geht jedoch daraus nicht geläutert von den
Anklagen hervor, welche seit mehr als dreihundert Jahren auf seinem
Haupte lasten. Soviel ist jedenfalls sicher, dafs Ferrai kein Bedenken
trägt, ihn einen 'wütenden und böswilligen Streiter, einen würdigen Antago-
nisten Girolamo Muzios' zu nennen. Jedoch ist anzumerken, dafs die
Prüfung der Urkk. ihn rettet, wie der Vf. sagt, vor den Mafslosigkeiten
der katholischen Partei.
1568—1700. Reichhaltig und gelehrt ist die Arbeit Saiges über
'das spanische Protektorat^^) im Jb. des Fürstentums Monaco. Die Schrift
umfafst anderthalb Jhh., von den Beziehungen Luciano Grimaldis zu Ludwig III.
von Frankreich und Ferdinand dem Katholischen an; sie ist klar, gut an-
geordnet, und in einem einfachen und doch eleganten Stile geschrieben, und
ist wertvoll wegen der Neuheit der Einzelheiten und der Richtigkeit der
Ansichten. Von fast dem nämlichen Schlage und wichtig für die Geschichte
des Fürstentums Monaco sind die 'documents in^dits snr les Grimaldi de
Monaco et leurs relations avec les Ducs de Savoie*,*®) durch welche die
Geschichte, wie man sieht, sich erweitert. Die Publikation verdankt man
de Pier las.
Nicht ohne einige Bedeutung wegen der Bemerkungen über die Zeit-
ereignisse sind die 'unedierten Briefe' Paolo Parutas, herausgegeben und
mit Anmerkungen versehen von Giuseppe Biadeyo.^*) Sie umfassen die
Zeit vom dO. September 1566 bis zum 7. Januar 1596. Edouard F r e m y ^^)
hat mit seinen 'M^moires in^dits de Mesmes seigneur de Rossy et de
Malassise, podestat de Siena' der Geschichte Toskanas keinen geringen
Dienst erwiesen. Nur kann man ihm den Vorwurf machen, dafs er in das
von ihm geschriebene Leben Mesmes', das, was Mesmes selbst schreibt, und
was auch in demselben Buche veröffentlicht wird, hineingestopft habe. Für
die neuere Geschichte Korsikas ist nicht unwichtig das ^Bulletin de la
Soci6t6 des Sciences historiques et naturales de la Gorse', das Studien und
Urkk. für die Geschichte enthält.**) Wenig gekannt, aber sehr wichtig
ist die Geschichte der Inquisition in Sizilien, über welche helles Licht die
von Cosentino veröffentlichten ^neuen Dokumente' verbreiten.**) Für
36) L. A. Ferrai, II Proeesso dl Pier Paolo Vergerio: A.8tor.ItaL 15 (1885).
Firenze. — 87) 6* Saige, Le Protectorat Espagnol: Annnaire de la PrineipauU de
Monaco 1886. Monaco. 1885. 436 S. — S8) ^ ^' ^^ Pierlas, Docnments inedito
snr les Grimaldi de Monaco et leurs relations avec les Dncs de Savoie. Torino. 1885. 228 S.
— S9) P- Parat a, Lottere inedite; ed. 6. B lade yo. Yerona. 1885. XIII, 86 S. Bes.:
A.stor.Ital. tom. 16. — 40) £• Fremy, M^oires in^dits de Henry de Mesmes seignenr
de RoBsy et de Malassise, podestat de Siena, snivi» de pens^es in^dites, ^crites pour
Henry III et pr^c^^s de la vie publique et priv^e de Henry de Mesmes. Paris. 1885.
Bez.: Riv.stor.Ital., anno III. — 41) Bulletin de la Society des Sciences Historiques et
Naturales de la Corse. Baatia. 1885. — 42} O. Cosentino, KuotI doeumenti suU'
Inquißizione in Sicilia: A. stör. Siciliano, anno X. Palermo. 1885.
XXI. B. Morsolin: lUUen. 111,209
die Geschichte der Refonnation in Italien ist trotz des in demselben
Hellenden Geistes, das Werk von Wirte ^') von Bedeotnng ^ein Streifblick
inf die italienische Inquisition', in welchem besonders Aber Gamesecchi
gesprochen wird.^^) Fea^^) verdankt man die Fortsetzung seiner sorg-
fUtigen Studie Aber ^Alessandro Famese in den Niederlanden*, wo in aus-
führlicher Weise von Einzelheiten der Belagerung Antwerpens gehandelt
wird. Nicht ohne Interesse ist die ^venezianische Canzone eines Zeit-
genossen aber Philipp II. und Sixtns V.', die Teza^*) veröffentlicht. Man
findet darin wichtige Einzelheiten, die zwar nicht ganz historisch, aber
doch der Erwähnung wert sind. ^Historische Dokumente* über Sixtus Y.
ond besonders Aber die Durchstechung des Suezkanals, die von ihm geplant
wurde, hat auch Narducci^^) publiziert. Es sind Berichte des Gesandten
in Konstantinopel und des venetianischen Orators zu Rom, die dem Staats-
archiv zu Venedig entnommen sind. Auf dieselbe Zeit bezieht sich der
Aufsatz von Gottlob^^) ^die lateinischen Kirchengemeinden in der Türkei
und ihre Visitation durch Petrus Cedalini, Bischof von Nona 1580 — 1581.'
Die Erzählung stammt, wie darin angegeben ist, aus einer alten Kopie der
*Atti' der Visitation Cedalinis, die sich zu Rom in der Bibliothek des
Konventes der 40 Heiligen erhalten hat. Interessant ist die Notiz über
zwei kleine Städte in der Krim, deren Einwohner, Nachkonmien der
Genuesen, ihren eigenen Glauben bewahrt hatten. In Beziehung zur
italienischen Geschichte in den Zeiten Sixtus V. steht auch das Buch von
Pierling:^*) ^Le Saint-Si^ge, la Pologne et Moscou'. Hervorzuheben
nnd daraus speziell die Urkk. über Possevino und Venedig. Aus
dem Archiv der bischöflichen Kanzlei in Jesi hat Arriboldi ^^
viele Nachrichten über die Teilnahme von ungefähr 100 Einwohnern von
Jesi an der Schlacht bei Lepanto geschöpft. ^^) Von Bedeutung für die
Geschichte der Regierung Karl Emanuels I. sind die ^Briefe von Maria
und Margarethe von Savoyen an Margarethe Langosco-Busca'^*) aus dem
Archiv Sola-Busca zu Mailand. —
Die 'Vita di san Carlo Borromeo rapportata alla Storia* von Cino
di Villaflora^') scheint darauf auszugehen, die Ereignisse in das richtige
licht zu stellen, in ihre Beziehung zur Zeitgeschichte; allein die Schrift
bat in ihren Ensemble das Aussehen einer eingehenden Untersuchung gegen
4S) L. Wirte, A GUnee at the lUlian Inquisition: or a Sketch of Pietro CameBecchi:
Üb trial before the Snpreme Coart of the Papal Inquisition of Borne and hie Martyrdom
1566. London. 1SS6. — 44) X F. Minncoi del Bosse, Le Nozze di Margherita
d« Mediei «on Odoardo Famese duea di Parma e Piaeenza. (= Lettura üstU alla Colom-
biria.) Bd. 1. Firenze, Uff. Bassegna Naz. 1886. 75 S. — 45) P- Fea, Alessandro
Firsese ne' paesi Bassi: Bassegna Nazionale. Firenze. 1886. — 46) £- Teza, Filippo II
• Sizto y. (= Ganzone Veneziana d'un Contemporaneo) : A. stör. Bomano (1885). Borna.
1S85. Bez.: A.8tor.ItaL, tom. 17. — 47) E. Narducci, Doeumenti storiei relativi al
tsgtio deU' Istmo di Suez e alla oonquisU d'^tto, ideata da Sisto V : Atti della B. Aecademia
dsi Lineei (Aprile, 1886). Born. 1885. — 48) ^ Gottlob, Die lateinischen Kirchen-
gemeinden in der Türkei und ihre VisiUtion durch Petrus Cedalini, Bischof von Nona
1580/1: HJb. 6, I (1885). München. 1886. — 49) P- Pierling, Le 8aint-fl««e, la
Pologne et Moseou 1682/7. Paris. 1885. — M) G. Arriboldi, IJesini alla battaglia
di Lepanto: A. stör, per le Marche e per rUmbria 2 (1885). —51) X L. Carnevali, Sua
AHezza Serenissima il Duca di Mantova e la sua Casa. Mantova, Mondoyi. 1886. 11 S.
U) Lottere di Maria e Margherita di Savoja a Margherita Langosc<K-Busca. Milano. 1886.
— &S) C. di Yillaflora, ViU di san Carlo Borromeo rapportaU alla Storia. Milano.
1885. Bez.: A. stör. Lombardo, anno 12.
JAxmknidkU der 0§0eUektawlMmmMChafi I88& HL W
in^lO 3^^* S* Morsolln: lUlien.
den Heiligen, die nicht immer gerecht, gchicldich and unparteiisch ist. Ihr
steht gegenüber der ^Heid der Liebe' von Anastasio Bocci,*^^) wo statt
der Geschichte ^des Lebens des Heiligen' sein Panegyrikos geschrieben wird.
Theodor von Liebenan'^^) behandelt in seinem Aufsätze: 'der heilige
Carl Borromeo und die Schweizer' unter Beigabe von 50 und mehr ganz
neuen Urkk., die Thätigkeit des Heiligen in der Schweiz und besonders
die Geschichte des coUegium helveticum zu Mailand. In seinem 'Lodovico
Borromeo' ^*) macht er dann im Lichte neuer Dokumente den Leser mit
dem Schicksal des kühnen Patriziers bekannt, der 1527 starb.
Erwähnt zu werden verdient auch die hinterlassene Arbeit von
Formentini^^) 'Lage der verschiedenen Staaten Italiens gegen Ende des
Jahres 1584.'^^) Ein gleiches gilt von dem Aufsatze <^*) 'Tod Heinrichs lY.
von Frankreich und seine italienische Politik', in welchem Carnevali
unter Beigabe von Urkk. aus dem Archiv zu Mantua und besonders der
Gesandten des Herzogs in Paris nicht nur ganz neue Einzelheiten über den
Tod des Monarchen vorgebracht, sondern auch gezeigt hat, welches seine
Politik Italien gegenüber war ; eine Politik, die derjenigen Napoleons IH.
sehr nahe kam, welche dahin ging, die vielen kleinen Republiken der
Halbinsel auf nur vier zu reduzieren. Reumont^^) behandelt in dem
'Tod der Maria de' Medici' die Gemahlin Heinrichs IV. Bemerkenswert
sind besonders die Nachrichten über die letzten Stunden, auf Grund der
Erzählung des Arnaldo Mashor, Pfarrers in St. Petri in Köln, eines
bekannten Historikers. Auf Italien bezieht sich auch die Schrift von
Fernandez^^) 'der Grofsherzog von Ossuna', wichtig wegen des über die
Venezianer Gesagten.
Von grösserer Wichtigkeit für die Geschichte Venedigs sind die
'historischen Neuigkeiten' Bartolottis,^^) in denen von den päpstlichen
Nuntien, die im 17. Jh. nach Venedig gesandt wurden, von dem Beistand,
den der heilige Stuhl den Venetianem leistete, und von andern auf Sixtus V.
und Alexander VH. bezüglichen Dingen gehandelt wird. Sehr beachtens-
wert ist das Werk 'Venedig, Gustav Adolf von Rohan' von J. Bühring.*')
Der Vf. benutzt, wie auch aus dem Titel hervorgeht, vornehmlich die
Depeschen der venezianischen 'oratori', so dafs seine Arbeit in gewisser
Hinsicht unvollkommen ist. Aber dafür entschädigt ein reifes Urteil über
die venezianische Politik zur Zeit des dreifsigjährigen Krieges. Die Gewandt*.
54) A^ Bocci, L'£roe della Caritk. Firenze. 1886. Rez.: A. Btor. Lombordo,
anno 12. — 55) T. v. Liebenau, Der heilige Karl Borromeo und die Schweizer.
Liizem. 1885. 81 S. Rez.: A. stör. Lomb., anno 12. — 56) i^i Lodovico Borromeo.
Bellinzona. 1885. 85 S. — 57) M. Formentini, Situazione dei diversi stati dltalia
eol finire del 1584. (Capitolo): A. stör. Lombardo 12. Milano. 1885. — 58) X L.
Marsoni Alberioo Gentilir discorso tennto U dl 7 gingno 1885 per rinangnrmzione d'ona
lapide nel R. Istituto Teenico A. Gentlli in Macerata. Macerata, Ilari. 1855. 16^ 64 S.
— r 59) L* Carnevalif La Horte di Enrico FV di Francia e la »na politica italiana
secondo i docnmenti Mantovani. Bfantova. 1885. Rez.: A. stör. Lomb., anno 12. —
60) A. ▼. „Renmont, La Morte di Maria de Medici: A.8tor.ItaL 15 Firenze. 1885.
— 61) C. Fernandez-Daro, £1 Grandnqne de Ossuna j sn marina. (= Jornada
contra Turcos y Yeneoianos 1602 — 24.) Madrid. 1885. — 6S) A. Bortolotti, Cnriositk
Storiche riguardanti Yenezia: Giomale Araldico 12» 10/1 apr. Pisa. 1885. — 6S) J*
Btthring, Yenedig, Gustav Adolf ron Rohan: ein Beitrag zur allgemeinen politisdien
Gesch. im Zeitalter des dreifsigjährigen Krieges, aus venetianischen QueUen. Halle. 1885.
YIII, 882 S. Rez.: Riv. stör. ItaL, anno 10.
XXI. B. Iforioliü: Italien.
m^i
hcat» mit der die Republik sich den Intriguen, in wdche sie Bicheliea zn
verwickeln suchte, zu entziehen wnfste, war nicht stark genug, um jene
Schwäche zu Überwinden und zu st&rken, welche sie dann dem . sichern
Verderben entgegenfahren muTste. — Zwiedineck-Sttdenhorst^^)
behandelt die Politik, die dahin ging, dafo sich das obwohl immer kluge
imd vorsichtige Venedig entschloA, sich mit Frankreich zu verbinden, und
die Folgen derselben auseinander zu setzen. Der Band schliefst mit Worten
Toli feurigen Enthusiasmus fftr Venedig, trotz des sich von Tag zu Tag
mehr zeigenden Verfalles. Das verwertete Material ist gewaltig grob, es
stammt nicht nur aus den Archiven in Venedig, sondern auch aus denen
in Wien. Höchstens könnte man dem Vf. vorwerfen, eine Geschichte nur
von einem einzigen Gesichtspunkte aus geschrieben zu haben. Francesco
Scaduto*^) behandelt in seinem Buche ^Staat und Kirche' zuerst das
öffentliche Gewissen zu den Zeiten des berühmten Interdiktes und zeigt
sodann die Auffassung von Staat und Kirche bei Sarpi und den andern
Streitern dieser Zeit. Die Arbeit, die jedoch eine allzu grofse Eüe des
Yf. verr&t, ist auch wichtig wegen der Bibliographie Aber das Interdikt.
Man würde eine gröfsere Billigkeit in den Urteilen wünschen. Was
Zaccaria Morosini**) über Francesco Morosini Peloponnesiaco' geschrieben
hat, ist sehr lückenhaft. Man begreift nicht, warum der Vf., der seine
Thaten wieder erzählt, die Thätigkeit des grofsen Mannes in Kandia über-
gangen hat. Deutliches Lacht wirft unzweifelhaft über den Teloponnesiaco'
der Artikel von Gecchetti*^ ^Testament, Begräbnis und Wappen des
Dogen Francesco Morosini', ebenso wie der andere von Barozzi,**) der
den Titel führt 'die Galeere des Dogen Fr. Morosini.'
Reinhardt*^ hat veröffentlicht 'der Veltliner Mord', eine Arbeit
von hervorragender Bedeutung, die sich auf neue Dokumente aus den
Archiven zu Venedig und in der Schweiz stützt. Durch dieselbe verlieren
die früheren Arbeiten über den Gegenstand sehr an Bedeutung. Der
Aufsatz^^) 'Vigevano in der versuchten Belohnung von 1625—50' besteht
aus einer Reihe von Urkk., von Emilio Fellini gesammelt, die unter
einander in engem Zusammenhang stehen. Sie sind den Archiven zu
Yigevano und Turin entnommen und beleuchten einen bisher nicht gekannten
Zdtabschnitt. , In der 'Disfida di Castelletto'^^) bespricht Vasquez den
Wettstreit von 90 Italienern mit ebensovielen Franzosen am 31. August 1638
in der Ebene von Crevacuore am Tessin. Der Aufsatz stützt sich auf die
Geschichte des Jahres 1638 von Messer Milione.
64) 2;wiediiieok.Sttdeiihor8t, Die Politik der Republik Venedig vfthrend det
SOj. Krieges, voL ü. Stuttgart. 1886. VIII, 859 S. Bez.: Riv. stör. ItaL, anno 4;
A.Teneto, anno 16. — 65) Fr- Scaduto, Stato e Chiesa tecondo fht Paolo Sarpi e la
eoadenxa pabblica dorante V Interdetto di Venezia dal 1606 al 1607 con bibliografia.
Rrenze. 1885. Bez.: Riv. stör. Ital., anno 4. — M) Z. M;oroBini, Francesco Morosini
Peloponnesiaco. Venezia. 1885. Rez.: A. Veneto, anno 15. — 67) B. Cecehetti,
n Testamento, la Sepoltora e VAimk del Doge Francesco Morosini: A. Veneto, anno 15.
Venezia. 1885. — 68) ^- Barozzi, La Galera del Doge Francesco Morosini: Ib.
Venezia. 1885. — 69) H. Reinhardt, Der * Veltliner Mord' in seinen unmittelbaren
Folgen für die EidgenoBsenschaft: Geschichtsfreund 11 (1885). Rez.: A. stör. Lombardo»
aaoo 18. — 76) £• Pollini, Vigevano nella tentoU sua infeudazione dall' anno 1625
■U' anno 1660. Vigerano, 1885. 292 S. Rez.: A. stor.Lomb., anno 18. — 71) F. G.
Tssques, Ijm, Disfida di Castelletto: Pungolo della Domenica 8 e 22 Febr. (1885).
Küano. 1885.
XQ^ia XXI. B. MorBolin: Italien.
D'Ancona^*) giebt in seiner Schrift 'Tnrin and Paris im Jahre 1643'
reiche Ajaszüge, and fasst zom TeU zasammen das 'Tagebach' des Abtea
Rncellai, heraasgegeben von Temple Leader and von Marcotti, in welchem
die Beise der toskanischen Gesandtschaft, an ihrer Spitze Monsignor Lorenza
Cossi, im Jahre 1643 beschrieben wird. Man trifft darin bemerkenswerte
Nachrichten über Italien and Paris and noch merkwürdigere Einzelheiten
über den Hof von Savoyen in Tarin and über die Freiheit, deren man
sich dort erfrente. Antonio Manno^') verdankt man die PabUkation des
'Tagebaches der Belagerang Tnrins vom Jahre 1640', das ein zeitgenössischer
Anonymns geschrieben hat. Es ist wichtig weniger wegen der Neoheit der
Einzelheiten, als weil man dadarch sich in jene Zeiten der Gefahren,
Sorgen, Hoffhangen and Befürchtnngen versetzt fühlt. ''^) Manne verdankt
man anch die verständigen Bemerknngen, welche den Text begleiten.
Ginseppe Mazzatinti^^) setzt die Veröffentlichang der 'politischen Briefe
von Yincenzo Armani aas den Jahren 1642/4' fort. Der erste derselben
trägt das Batnm vom 5. Oktober 1642, der letzte das vom 15. März 1643.
Die geschichtliche Bedeatang derselben ist nicht geringer als in den früheren.
Obgleich sie sich vornehmlich aaf die französische Geschichte bezieht, so
ist die Arbeit von Desprez ^^*^^) 'Mazarin and sein Werk' aach für die
italienische nicht anwichtig. Ein guter Aafsatz ist Zavattaris^^) 'der
Marschall Gatinat in den Alpen 1686 — ^96'; es ist eine Betrachtang der
Ereignisse anter alleiniger Bücksicht aaf die militärische Kanst and den
Krieg zwischen dem Franzosen and Yittorio Amadeo.
Claretta'^^) fügt in dem Aafsatze 'Der Doge von Genaa am Hof
za Versailles im Mai 1685' der bekannten, darch das Bombardement von
Genaa hervorgerafenen, Beise, manche neae Einzelheit hinza, die er aas
dem Briefwechsel des Tommaso Ferrero, Ministers des Savoyardischen
Hofes in Paris schöpfte. De Blasiis ^^ veröffentlicht ein 'anediertes
Doknment über die Verschwörang des Tommaso Pignatelli.' Aas dem
Berichte eines der Bianchi, einer Yerbrüderang, welche den zam Tode
Verarteilten beistand, and aas dem Berichte der deshalb aufgesetzten
Prozesse, ergiebt sich, dafs Pignatelli, der Sohn einer ehebrecherischen
Liebe des Fürsten von Noja, and Anhänger der Grandsätze Campanellas,
in der That sich, gegen Spanien verschwor, in der Absicht, das Königreich
Neapel an Frankreich anszaliefem, and im Kerker, 29 Jahre alt, erdrosselt
warde. Durch das veröffentlichte Dokument wird eine in der Geschichte
durch das Stillschweigen Capecelatros und Perrinos gelassene Lücke ausgefüllt.
1700 — 1814. Luigi Torelli^^) giebt in seiner 'Memoria popolare'
über Italien und das Haus Savoyen die Biographieen der berühmtesten
72) A. D* An CO na, Torino e Parigi nel 1648: Nuova Antologia 51. Roma. 1885.
Bez.: Bez.: RC. 1, 19, Paris 1885. — 78) A. Hanno, Diario dell' Assedio di Torino
del 1640 d'Anonimo eontomporaneo : Miseellanea di storia Italiana 24. Torino. 1885. —
74) G. Mazzatinti, Lettere Politiehe dal 1642 al 1644 di Vineenzo Armani: A.8tor.
Ital. 15. Firenze. 1885. — 75) A. Desprez, Mazarin et son oenvre. Poitier. 1885.
187 S. — 76) XA. V. Renmont, Fabio Chigi — Papst Alexander VII. in Deutsch-
land 1689—51. Aachen. 1885. 48 S. — 77) G. Zavattari, II MaresciaUo Catinat
nelle Alpi (1686—98): Riv. Marittima 1 genn. Roma. 1885. — 78) O. Claretta,
II Doge di G«noYa alla Corte di Versailles nel maggio dell' anno 1685 : Giomale Ligostico 12.
Genova. 1885. — 79) G. de Blasiis, Un docnmento inedito della Congiora di fra
Tommaso Pignatelli: A. stör. Napoletano, anno 10. Napoli. 1885. — 80) L. Torelli,
Jtflüs e Casa Savoja: Memoria Popolare. Torino. 1885. Rez.: Riv. stör. ItaL, anno 2.
XXL B. Morsolin: Italisn. III^IB
Begenten der Dynastie Sabauda. Es finden sich darnnter anch die Lebens-
beflchreibnngen zweier nicht auf den Thron gekommenen Forsten and zweier
Fflrstinnen. Eine schön durchdachte und schön ansgeffthrte Schrift ist
De Leris ^^) 4a comtesse de Verme et la conr de Victor Amed6e ü. de
Savoie.* Der Vf. schildert, mit Obergehnng der Dinge, welche die Fracht
der Phantasie eines Romanschreibers sind, in wahren Zttgen das Schwinden
der Neigung, die Gesinnungen der Gräfin und des Herzogs, die Gesellschaft,
in welcher beide lebten, läfst den Leser sodann der Flucht der Frau nach
Frankreich und ihrem Wanderleben bis 1736 beiwohnen, in welchem Jahre
sie starb. Alles das hindert übrigens nicht, dafs man merklich eine Lücke
f&hlt: man wünscht nämlich den Einflufs kennen zu lernen, den die Gräfin
etwa auf den Herzog in Staatsangelegenheiten ausgeübt hat. Zwei unedierten
Briefen, die der Vf. mitteilt, verdankt man deshalb die Gewifsheit, dafs sie
während ihres Aufenthaltes in Piemont vom Hof von Versailles über die
Gesinnung des Herzogs genauen Bericht abstattete. L. Saredo^*) erzählt
in seinem ^Matrimonio Vittorio Amedeos H.* unter Beigabe von unedierten
Utkk. und Berichten, die Eheverhandlungen, die Reise der Gattin von Paris
nach Chambery und die Festlichkeit in Turin. Es ist eine Skizze aus einer
geschichtlichen Studie über Anna Maria von Orleans. Bosi^') berichtet
in den ^subalpinen Landmilizen in Italien während der Regierung Vittorio
Amedeos' kurz die Wechselfälle, denen die subalpine Landmiliz während
des Krieges gegen Spanien im Jahre 1718 und 1719 unterlag. Die Erzählung
ist verbunden mit der Beigabe der Werke von Garuti, von Lumino und
onedierter Dokumente, die auch wichtig sind für die Einteilung der Truppen,
fftr die militärische Bilanz und andere Dinge. Pfister®^) beschreibt in
dem Aufsatze: ^Das Regiment zu Fufs Alt -Württemberg im kaiserlichen
Dienst auf Sizilien in den Jahren 1718/9' das Schicksal dieses Heeres
nnter dem Befehle des Obersten v. Helden im Solde des Kaisers gegen
die Spanier in Sizilien, welche die Piemontesen vertrieben und die Insel
in Besitz genommen hatten. Ich brauche nicht erst hervorzuheben, dafs
die Erzählung von neuen Urkk. begleitet ist. Auf dieselben Jahre beinahe
bezieht sich die auch für die italienische Geschichte sehr wichtige Arbeit®*^)
'Feldzüge des Prinzen Eugen von Savoyen', die, in Wien veröffentlicht,
sieh auf den spanischen Erbfolgekrieg, den Feldzug von 1706 und die
militärische Korrespondenz des Fürsten bezieht. Perrero^^) schreibt
unter Beigabe ganz unedierter Urkk. über die 'Fürstin Yittoria Marianna
von Savoyen Carignano*, indem er kurz ihr Leben in Paris zur Zeit der
Segentschaft skizziert und sie gegen die Anklagen des Saint-Simon, welche
andere wiederholt haben, in Schutz nimmt.
Dem Signor G. d. B.^^) verdankt man die Publikation des 'neapoli-
81) O. de LeriSf La Comtesse de Yerrue et U Gours de Victor Amed^e II de
Sevoie. Paris. 1885. Bez.: A.8tor.ltal. tom. XYI. — 82) L. Saredo, II MatrimoBio
4& Amadeo II: Kaova Antologia 49. Roma. 1886. — 88) P- Bosi, Le Milizie Subalpine
ii Sieilia dorante il regno di Vittorio Amedeo: Bir.lCilit.Ital. 8. Borna. 1885. —
84) Pf ist er. Das Begiment zu Fufs Alt-Württemberg im Kaiserliehen Dienst auf Sidlien
in den Jahren 1719 — 20. (=3 Beiheft zum militär. Wochenblatt) Berlin. 1885. —
85) FeldaOge des Prinzen Engen von Savoyen. Herausgeg. von der Abteilung für Kriegs-
Gtichichte des k. k. Kriegsarchivs. Wien. 1885. — 86) -^^ P* Perrero, La Principessa
Vittoria Marianna di Savoia Carignano: Gazzetta Letteraria Axtistica Scientifica 9, 46,
14 nov. 1885. — 87) G. d. B., Diario Napoletano dal 1700 ol 1709: A. «tax. ^v^^VX.^
•ono X. Napoli. 1885.
JQ^tU
XXI. B. Moriolin: lUUmi.
tanischen Tagebndies von 1700— 90\ dessen Vf. sich gar mcht im Besitze
von Geheimnissen befindet Es finden sich darin in häufig ankorrekter Form
die Grerüchte, die damals von Mund zn Munde liefen. Das hindert jedoch
nicht, dafs das Tagebach darch einige, von den Historikern nicht berichtete
Dinge interessant ist. Bartolomeo Cecchetti^*) beseitigt mit der kleinen
Schrift 'Die Gefängnisse der venetianischen Repablik' die Anscholdigangen
der Bomanschreiber, indem er ein Dokument vom 90. März 1746 anführt,
in welchem befohlen wird, Pietro Godovich, einen griechischen Dichter, der
schon fast 9 Lustra, von 1702 an, in sehr hartem Gefängnis hingebracht
hatte, in Freiheit zu setzen. Mit einem andern kleinen Artikel, betitelt
'dn Pietro Micca von Istria* erneuert Giuliani^*) das Andenken an Biagio,
der, indem er sein eigenes Wohl dem Staatswohle nachsetzte, ähnlich wie
der Held von Biella, den Platz der Klippe des heiligen Theodor in
Istrien in die Luft sprengte, wobei er unter den Trttmmem eine grofse
Zahl Türken begrub.*^) Eine, wenn man will, mit Sorgfalt, aber mit sehr
geringer, angefertigte Arbeit sind die 'Gebräuche in Venedig im 18. Jh.*
von Vittorio Malamani,'^) geschöpft aus den satirischen Dichtem.
Bonnal'^ verdankt man den Aufsatz 'La Chnte d'une R^pnblique: Venise.^
Er ist mit lebhaftem Enthusiasmus und inniger Zuneigung geschrieben,
welche sogar manches, das weniger des Lobes wert wäre, entschuldigt.
Man mufs übrigens gestehen, dafs der Vf. trotz seiner Erklärungen über
die traurige Episode kein neues Licht wirft, auch keine volle Kenntnis
gewisser Einzelheiten der venezianischen Geschichte besitzt.
Dem Dr. G. C.'^) verdankt man die Veröffentlichung des 'Tagebuches
der Ankunft des deutschen Heeres in Mailand 26. September 1706 und
Belagerung des Kastells im Februar und März 1707.* Es ist von Lazzaro
Agostino Gotta aus Novara, Advokat in Mailand, geschrieben und einer
Sammlung vermischter Schriften desselben Gotta entnommen. Von Be-
deutung ist es wegen der eingehenden Berichte besonders in bezug auf
die Belagerung des Kastells. Bemerkenswert ist auch, dafs das Tagebuch
vom Vf. in Modena an Muratori geschickt wurde 'per curioratä*. Sehr
nützlich für die Geschichte eines kleinen italienischen Staates und, wenn
man will, für ganz Italien ist das gelehrte Werk Malagolas*^) 'Der
Kardinal Alberoni und die Republik San Marino.* Und eine gewisse Be-
deutung für den grofsen Mann, wenn weiter nichts, haben*^) 'die Briefe
Benedikt XH. an den Archidiakon Innocenzo Stormi d*Ancona*, da sie
Zeugnis ablegen für die grofse Gelehrsamkeit, Güte, Aufrichtigkeit und
Feierlichkeit seines Charakters. Fr. Scaduto'*) behandelt in seinem
88) B. Ceeehetti, Le Caroeri delle Repnbblioa Yeneta: A.yei)eto 80. YeneeU.
1S86. — 89) id., ün Pietro Mieca deU' Istria: ib. Venezia. 1885. — - 90) X Y.
JÜarehesii Le Condizioni commerciali dl Yeseziadi fronte a Trieste alla metk del seoolo
XYIII. (Studio stör.) Yenezia, Fontana. 1886. — 91) Y. Malamani, I Coatumi
di YeneziA nel secolo decimottavo, studiati ne' Poeti satirici: Riv. stör. Ital«, anno II. Torino.
1886. Res.: A. Yeneto <188&), anno XY. — 92) £• Bonnal, Chnte d'nne Republiqne.
Yenise. Paria. 1886. Rez. : Riv. stör. ItaL, anno II; Le Spectatenr milit. 81. — 9S) L. A.
Cotta, Diario deUa venuta dell' eBeroito tedeseo in Miluio U 26 eettembre del 1706 e
Assedio del CaiteUo nel mese di febraio e marzo 1707: A. stor.Lomb., anno 12. Ifilano.
1886. — 94) C. Malagola, U Gardinale Alberoni e la Repnbblica di San Hanno.
Bologna. 1885. 762 S. — 95) M. Moroni, Lettere di Benedetto XIY all' Arei-
diacono Innooeazo Stormi d'Aneona: A stör, per le Marche e per rUmbria. FoMgno. 1885.
— M) F. Seaduto, Stato e Chiasa aotto Leopoldo grandnea di Toscana (1766—90).
lürenze, 1886, 410 S. Rez.: A. bIot. IUI., tom. U.
XXI. B. Morsolin: ItaHen. Ill^ilS
'Staat und Kirche' unter Leopold L, Grofsherzog von Toskana einen ziem-
lich wichtigen Zeitpunkt der Beziehungen des Staates zur Kirche, indem
er einen sehr dankenswerten Beitrag zur Geschichte Pietro Leopoldos giebt,
die noch zu schreiben ist. Was die theoretischen Prinzipien anbelangt, so
leigt sich der Vf. als 'giurisdizionaUsta'. Die sehr zahlreichen, schon ver-
öffentlichten Dokumente zeigen die kirchlichen Ereignisse der Zeit, lassen
jedoch die Leopold vorausliegende Geschichte nicht erkennen. Es ist das
ein Mangel, dem Scaduto in gewisser Weise gleich im Anfange des Bandes
abzuhelfen sucht. Darauf sucht er die philosophischen und religiösen Ideen
ond die Natur der Reformen des Fürsten zu fixieren, sie vergleichend mit
denen Josephs n. und den Unterschied aufweisend. Alles das ist in der
Einleitung abgehandelt und wenn auch die Kritiker nicht in allem mit ihm
Obereinstimmen mögen, so kann man doch nicht leugnen, dafs die Arbeit,
eine Frucht weit- und tiefgehender Studien, sehr wertvoll ist. Giovanni
Antonio Yenturi*^ hat veröffentlicht Mer Bischof und der römische Hof
bis zum Ende der Synode zu Pistoja', wobei er sich das Ziel steckt, auf
Grund des geheimen Archivs von Pietro Leopolde, die Kontroversen Riccis
mit dem römischen Hofe und seinen Anhängern gleich im Anfange der
Synode auseinander zu setzen ; was der Vf. mit vieler Klarheit und Kenntnis
des Gegenstandes zustande bringt.
Eine gewisse Bedeutung för die Geschichte haben'^) 'die autographischen
Erinnerungen des Admiral Francesco Caracciolo'. Es ist das 'Giomale di
bordo*, während des letzten Jahres, das Caracciolo dem Dienste Ferdinands lY.
widmete. Gehandelt wird darin vornehmlich von dem ihm gewordenen Auf-
trag, den convoi auf dem Schiffe 'Nannite' und der Fregatte 'Aretusa*
nach dem Westen zu begleiten. Man wttrde übrigens weit von der Wahr-
heit entfernt sein, wollte man glauben, dafs man aus dem Tagebuche die
Gesinnungen des Yf. erkennen könnte. Die Nachrichten sind derartig
abgefafst, dafs sie weder ein Gefühl der Freude noch des Schmerzes ver-
raten. Man erfährt nur, dafs Caracciolo dem Hofe des Burbonen und
besonders der Marie Karoline sehr ergeben war. Die 'Königin Carolina
von Neapel' ist der Titel einer gelehrten Arbeit von Brosch,*') wo in
vielen Punkten die Publikation Helferts widerlegt und die Geschichte Pietro
Collettas verteidigt wird. Ähnlich ist die Absicht des Artikels 'Pietro
CoUetta' von Reumont,^^^) wo der neapolitanische Geschichtsschreiber
gegen die schweren Anschuldigungen der Untreue und Parteilichkeit Helferts
in Schutz genommen wird. Reumont lobt sodann das Werk des Geschichts-
schreibers als ein Kunstwerk: Nur, wo der Yf. von der Königin Carolina
nnd von der Revolution in Neapel 1799 spricht, breche seine Leidenschaft
durch. In einem andern Aufsatze^^^) bekämpft Reumont die Schlüsse
von Brosch und verteidigt diejenigen Hüffers. Der Arbeit Helferts:
'Fabrizio Ruffo' ist schon an andrer Stelle Erwähnung gethan. Hier ver-
97) G- A Venturi, II Yescoyo Ricci e la Corte di Roma Bino alla fine della
Snodo di Pistoja. Firenze. 18S6. Rez.: A. stör. Ital., tom. 16; Riv. stör. Ital., anno II.
— 98) R* Maresca, Rieordi antografi dell* Ammiraglio Caracciolo: A. stör. I7apolet. 10.
Hapoli. 1885. — M) M. Brosch, La Regina Carolina di Kapoli: HZ. 1885. —
li#) A. ▼. Reumont, Pietro CoUetta: HJb. 4. 1886. — 101) id., Pietro
ColletU: ib. 5. 1885.
ni^l6 ^^^- B. Morsolin: lUUen.
dient die erste italienische Aosgabe,^®*) durchgesehen, verbessert and ver-
mehrt vom Vf., genannt zu werden.
Achille Neri^^') handelt ttber einige ^Dokumente Aber die Yer-
schwönmg der piemontesischen Patrioten im Jahre 1794\ wobei er sich
vielleicht zu sehr auf den 'discours en S6nat de Tarin* von San Martino
della Morra stützt Es IftM sich nicht leagnen, dab die Untersnchangen
einiges neue Licht auf den Gegenstand werfen. In der Arbeit^®^): ^Die
Eltern des Königs Carlo Alberto* sind die mühevollen Unterhandlangen
über ihre Ehe dem Briefwechsel des sardinischen Gesandten in Dresden
entnommen. Der Vf. spricht in seiner Studie über die ersten Jahre und
die folgenden Ereignisse. I)er zweite Band der ^Varietjt storiche* von
Alessandro d*Ancona^^^) handelt speziell von litterarischen Gegenständen.
Erwähnt zu werden verdienen die Rückblicke, welche den Titel führen ^Ein-
heit und Bündnis* (1792—1814). Corio^®*) spricht in den 'Tagebüchern
der cisalpinischen Republik* von der italienischen encyklopädischen Zeitung,
die 1780 — 1802 veröffentlicht wurde. Sie ist zwar schlecht geschrieben und
in einer Sprache, die weder italienisch noch französisch ist, doch fehlt es
in ihr nicht an interessanten Bemerkungen, wie sich auch aus den Aus-
zügen, die mitgeteilt werden, ergiebt.^^^'^^^) Unter die bemerkenswerteren
Publikationen gehört unstreitig der vierte Band der 'Geschichte der piemon-
tesischen Monarchie von 1773 — 1861* von Nicomede Bianchi.^^*) Der
behandelte Zeitraum umfafst die Jahre 1802 — 14. Dieser Band ist wich-
tiger als die vorhergehenden. Die Erzählung stützt sich auf Urkk. und ist
so lebendig gegeben, dafs der Leser den Ereignissen beizuwohnen scheint.
In einiger Hinsicht betrifft auch die italienische Geschichte die Arbeit von
Lang^**>) 'Carlo Federico Reinhard in Florenz 1797/9*. Sie ist nach den
Werken von Zobi, Franchetti, Sybel, Reumont und anderen, nach
unedierten Briefen von Georg Kemer und Papieren der Familie der
Christine Reimarus, welche die Frau Reinhards wurde, geschrieben.
Durien^^^) hat eine Reihe von Artikeln über die 'Gascogner in Italien'
veröffentlicht. Auf die modernen Zeiten bezieht sich davon der. Abschnitt
über die Eroberung Capris, das 1806 den Engländern weggenommen wurde,
wo der General Hudson Lowe gezwungen wurde zu kapitulieren. Nicht
geringe Bedeutung für die modernen Zeiten haben 'die politischen Zustände
Italiens im Jahre 1814* von Francesco Bertolini.*^*"^^'^) Maresca^^*)
102) H eifert, Fabrizio. Rulfo. (= Rivoluzione e CoBtroriyoluzione di Napoli dal
noT. 1798 aU' agosto 1799.) Torino. 1885. Rez.: Riv. itor. Ital., anno IIL — lOS) A.
Neri, Alcuni docnmenti intomo alla conginra de' Patriotti Piemontesi nel 1794: Giomale
Lignstieo. Genova. 1885. — 104) A. D. P. , I Genitori del Re Corlo Alberto: II
Filotecnico. Torino. 1885. — 105) A. D'An eona, Varietk storiche e letterarie — Serie 2K
Milano. 1885. 898 S. Rez.: Gior. stör, della Lett. lul., toL VI. — 106) L- Corio,
I Giomali della RepnbbUca Gisalpina: lUuBtrazione Italiana 12. Milano. 1885. -~ 107) X
K Masi, Parrucche e Sancoloti nel seeolo XVni. Milano. 1885. 16^ S. 870. —
108) B. Ricci, Della Vita e delle Opere di Giambattista Manfiredini: Memoria -|-
Modena. 1885. 81 S. — 100) N. Bianchi, Storia della Monarchia Piemontese dal
1773 al 1861 — vol. lY. Torino. 1885. Rez.: Riv. stör. Ital., anno III. — HO) W.
Lang, Carlo Federico Reihnard (1797/9): HZ. 1885. —Hl) P. Darrion, Les Gasoons
en Italic: R. de Gasoog^e 26. Bordeaux. 1885. Rez.: A.8tor. Nap., anno X. — 112) F.
Bertolini, I Partiti poUtioi italiani nel 1814: N. Antologia 54. Roma. 1885. — HS) X
L. Carnevali, L'Academia di Virgilio ed i Francesi. Mantova, Mondor\. 1885. 86 S.
— 114 X Leone Yicchi, Roma nell' anno 1788, terzo estratto (Triennio 1778—80)
XXI. B. Morsolin: ItaUen. IIIyS17
yerdaukt man die Publikation der 'Berichte des Raffaele Finvia überEttore
Gtraffa, Grafen von Rnvo'. Finoia, Eammerherr Ettores and der Familie
seines Herrn tren ergeben , anch noch nach dem Tode desselben am Galgen
ÜB Jahre 1815, schrieb, wie es scheint, die Berichte nach der Veröffent-
liehnng der 'Geschichte' CoUettas in der Absicht, die Ungenaoigkeiten bei
der Einnahme von Andria und Trani zn yerbessem. Zu den wichtigsten
Arbeiten der modernen deutschen kriegswissenschaftlichen Litterator gehört
das auch in mancher Hinsicht nach Italien hinblickende Werk Yorks v.
Wartenbnrg^^^) 'Napoleon als Feldherr'.
1814 — 1886. Nicola N i s c o ^^^) hat den dritten Band seiner
Hreschichte Italiens von 1814 — 80' veröffentlicht. Der wertvolle Teil ist
deijenige, welcher die Angelegenheiten des Königreichs Neapel behandelt.
Der Vf., welcher sich mit den Quellen vollkommen vertraut zeigt, entwirft
im allgemeinen ein wahres Bild. Leider kann man das Gleiche nicht be-
haupten von der Geschichte der andern Teile Italiens, und besonders von
denen, in welchen von den Ereignissen des Jahres 1831 in Modena
gesprochen wird, wo die Untersuchungen ganz unzulänglich sind.^^*) In
diesem Zusammenhang verdient auch genannt zu werden das 'Leben von
Francesco V. Duca di Modena' von Bayard de Yolo,^^^) das nicht ohne
Bedeutung ist, wenn man bei der Lektüre desselben sich Bechenschaft über
die Ereignisse zu geben vermag, unabhängig von den Urteilen des Vf.,
welcher in seine Erzählung, mehr als die Ruhe des Geschichtsschreibers, das
lodernde Feuer des Apologisten hineinträgt. Der letzte Band enthält eine
Reihe von Biographieen der Männer, welche — das sind die Worte des
Herausgebers — unter der Regierung Francesco IV. und Francesco V.
durch Tüchtigkeit oder geleistete Dienste von Bedeutung sind. Doch sind
es Biographieen von Menschen, die die goldene Mittelstrafse gewandert
sind. Viel wichtiger sind die Dokumente, mit denen die vier Bände aus-
gestattet sind.
Der populär gehaltene Aufsatz von Francesco Corazzini^*^) 'Italien
ond das Haus Savoyen', hat, wenn er auch kein neues Licht über den
Gegenstand verbreitet, doch das Verdienst, dafs er klar die Art und Weise
entwickelt, in der sich die Monarchie Sabauda von Emanuele Filiberto bis
zn Carlo Alberto gebildet hat, und sorgfältig über Vittorio Emanuele II.
handelt, der als vortrefflich daheim und auf dem Schlachtfelde, als Führer
znr Unabhängigkeit des Vaterlandes, als Bewahrer der Freiheit, Einiger
der zersprengten Glieder Italiens, als ein vollkommener 'Mensch' im Privat-
leben geschildert wird. Was darin nicht mit sicherer Urteilskraft aus-
gesondert zu sein scheint, das sind die Anekdoten^*^). Falletti-Fossati^^')
dtl Übro intitolato Vincenzo Monti, le lettere e la politica in Italia dal 1750 al 1830.
Koma, ForzanL 1885. XII, 371 S. — tl5) X C. CipoUa, Un documento austriaco
foi MaMani e sai Garbonari: Rassegna Naziosale 23 (1885), 1® agosto. Firenze. 1885.
— 116) B. Maresca, Ettore Carafh Conte di Buvo (== Relazione del suo Cameiiere
KaffiMle Finoia): A.Btor.Nap., anno 10. Napoli. 1885. — 117) York von Warten-
birg, Napoleon I. ab Feldherr. I. Berlin. 1885. Rez.: Riv.Milit.Ital., Serie 3». m. —
118) N. Nie CO, Storia dltalia dal 1814 al 1880 — voL 3. Roma. 1885. Rez.:
Sir.ttor. ItaL, anno III. — 119) X C. Corsi, Storia Militare. (= Sommario voL terzo.)
Torino, Candeletti. 1885. — ISO) T. Bayard de Volo, Yito di Francesco V daca
di Modena (1819—75). Modena. 1878/9, 1881/5. Rez.: Riv. stör. Ital., anno lY. —
181) F- Oorrazini, L'Italia e Casa di Savoja. (=: Discorso Popolare.) Livomo. 1885.
Sez.: Riv. stör. Ital., anno II. — 12t) X P. Orsi, Carlo Mbeito; \i^^\i\ib \A\.\ATi:eA. V
111^18 ^^I* B. Morsolin: ItaHea.
hat in einem Bande vier Essays vereinigt : Silvio Pellico and die Marqvise
von Barolo, Gotta in den Alpen and Carlo Emanaele I., die letzte Marqaise
von Apeglio, die piemontesische Monarchie von 177^-— 1802. Der zweite
and vierte sind nnr Wiederabdrucke von Rezensionen der Werke Rotts
and Bianchis ans dem ^Archivio Storico Italiano', von denen bald die Rede
sein wird. Der erste der Essays, der mit einigen anedierten Briefen aas-
gestattet ist, zeigt, wie bei der Barolo jener antiliberale Geist sich ent-
wickelte, von dem in seinen letzten Jahren aach Pellico ergriffen wnrde.
Sie ist im Eontext das Gegenteil von der letzten Marqnise von Apeglio,
der Matter Emannels, die darch die 'soavenirs historiqaes', heraasgegeben
im Jahre 1884, sehr bekannt geworden ist. Bei Gelegenheit von Silvio
Pellico sei noch das Werk von Boardon^*^) genannt: ^Silvio Pellico, sein
Leben and sein Tod'. Sebastiane Ciampi^'^) hat Mrei anedierte
Briefe' aas Polen an Giovanni Raschi aas den Jahren 1818, 1819 and
1820 veröffentlicht. Sie verdienen erwähnt za werden wegen der Gründe,
wegen deren der gelehrte Abt gezwangen warde, sein Vaterland za ver-
lassen and wegen der Erwähnang von Italienern, die in jener Gegend in
der Yerbannang lebten.
Die ^historischen Erinnernngen an die italienische Erhebnng von
1822 — ^70' bilden ein Stflck der italienischen Geschichte, deren Pnblikation
noch aassteht.^**-^**) Die Periode, die Ca rrano^*®) darin berührt, genügt,
am die darin behandelten Ereignisse kennen za lernen. Eine gewisse Ver-
wandtschaft mit diesem Werke hat die 'allgemeine Geschichte von 1846 — ^78'
von Licargo Cappeletti.^*^-^*^) In der 'Statatenbewilligang' erzählt
Antonio Manne ^^^) die Geschichte des feierlichen Aktes anter Beigabe
von Anmerkangen, die sich anf Urkk. stützen, von denen er den 'prooesso
verbale e la Relazione' von Sclopis veröffentlicht. Nicht geringe Bedeatang
für die Zeitgeschichte hat der vierte Band der 'Briefe Gino Capponis*.
Der Briefwechsel beginnt mit dem Janaar 1864 and reicht bis zam 7. Jan.
1876, er schliefst karz vor dem Tode des berühmten Mannes ab. Der
Wert der Pnblikation wird erhöht darch die Einfügang der an ihn von
(1886), S. 4. 8 nuirzo. Potenza. 1885. — 128) P- C. Falletti-Fossati, Sa^
Palermo. 1885. Res.: Riv. stör. Ital., anno II. — 124) M. Bourdon, Silvio Pellico,
sa yia et sa mort. Paris. 1885. 144 S. — 125) S. Ciampi, Ire letUre inedite dalla
Polonia a Giovanni Raschi. Pisa. 1885. Rez.: Riv. stör. Ital., tom. XVII. — 126) X
Lettere (ventiquattro) di illastri italiani dal 1881 al 1848 dirette all' Avv. Filippo Palmieri.
Modena. 1885. 8. — 127) X Y. Monti, Lettere (dieeiotto) inedite d'illiutri romagooli.
(d'occoBione) Ravenna, Calderini. 1885. 8^ pic. — 128) X L. Bettini, I Martiri e i
Fattori della Unitk e Iildipendenza d'Italia e eenni biografici d'altri italiani illastri, antichi
e modemi. Milano. 1885. 16^ 104 S. — 129 X V. Gioberti e G. Leopardi,
Lettere (dae) inedite a Mons. Artico Vescovo d*Asti (20 marzo 1848) e di Giacomo
Leopardi al padre Conte Monaldo. Treviso, Turazza. 1885. — ISO) P- Carrano,
Rieordanze Storiehe del Risorgimento Italiano (1822 — 70) Torino. 1885. Rez.: Riv.
Btor. Ital., anno IIL — Igl) L. Cappelletti, Storia Generale dal 1846 al 1878.
Foligno. 1885. 149 S. — 1S2) X F. Bertolini, Storia contemporanea d'Italia narrata
aUa gioventü Italiana 2« Ediz. Torino, Paravia. 1885. 16<>. 121 S. — ISS) X T.
Mamiani, Del Papato nei tre altimi seooli. ((^ompendio storico-critico.) Bd. 1. Milano,
Treves. 1885. 16<>. XXXIX, 326 S. — 1S4) X T. Sanesi, Compendio di storia
contemporanea. Firenze, Paggi. 1885. 16®. 270 S. — 1S5) X £. Ferrer o, Corso
di storia par le scaole secondarie. (= Storia Modema.) Torino, Loeseher. 1885.
XIY, 848 S. — 1S6) A. Hanno, La Concessione deUo Statute. (= Notizie di fatto
doeomentate.) Pisa. 1885. — 1S7) G. Capponi, LeUere — voL IV. Firenze. 1885.
470 8, Rez.: A. stör. Ital., tom. 16.
XXI. B. Moriolin: ItaHen.
m,219
Unnem geriehteten Briefe, die in Autorität, Talent nnd Gelehrsamkeit
4ie erste Stelle einnehmen. Man erkennt ans ihnen Capponis Geist nnd
Herz. Ein wahres Vergnügen bereiten die darin ausgesprochenen Urteile
Ober die ^Geschichte der Republik Florenz', die fttr eines der ausgezeichnetesten
Bmkmäler der zeitgenössischen Litteratur gehalten wird.^^^^'^ Von
gleieher Art und von nicht geringem historischen Interesse ist die^^^
'Ährenlese aus dem litterarischen und politischen Briefwechsel yon Luigi
Dragonetti*, in welchem sich Briefe von ausgezeichneten Männern, wie Carlo
Troya, Carlo Poerio, Massimo d'Apeglio u. s. w. befinden. — Das 'chrono-
logische Konpendium der modernen italienischen Geschichte' von Camuz-
zoni^^^) ist, die Wahrheit zu sagen, nichts Bedeutendes. Es hat jedoch
em gewisses Interesse wegen des fiber 'die Kämpfe fflr unsere Unabhängig-
keit 1848—70' Gesagten, wegen der Proklamationen von Carlo Alberto,
Yittorio Emanuele und Giuseppe Garibaldi und des Verzeichnisses der
edlen Schar der italienischen Märtjrrer, die in ihrem Streben nach Freiheit
fto Vaterland starben. Aus gleichem Grunde verdienen hier erwähnt zu
werden die drei Bände Aber 'die italienische Tapferkeit', ^^^ in denen
zusammenhängend dargestellt wird die Geschichte der patriotischen Helden-
thaten, die Erlangung der nationalen Unabhängigkeit von 1848 — ^70. FOr
die Geschichte der italienischen Erhebung ist auch nützlich der Teil des
Werkes^^') 'Esposizione generale italiana', der betitelt ist 'Zur Geschichte
der italienischen Erhebung', in dem reiches Material gegeben wird.
Viele, oder besser gesagt, einige Arbeiten beziehen sich auf das Jahr
1848. Der zweite Band von Casati^^^) setzt die 'neuen Enthüllungen'
fort, die im ersten Bande von 1835 — 47 reichen. Zahlreiche, und ausnahmslos
interessante Urkk. begleiten die Publikation.^^^'^^*) Nicht sonderlich wert-
voll sind die '5 Tage des März 1848' von Lisiade Pedroni.^^^) Ein
Gleiches gilt von der 'Revolution in Chiavenna',^*®) von der Arbeit San-
talenas^^^ 'Trevisö vom 19. März bis 13. Juni 1848', und von der
Caffis^^®) 'Einnahme von Marghera durch das Volk von Mestre im
Jahre 1848'. Bedeutender ist die Denkschrift von Bettono-Cazzogo^^^)
1S8) X F. Cancellieri, Lettere a Filippo Scolari (1816—20.) (d'ocoasione).
Bd. 1. Pisa, Nifltri. 1886. 68 S. Rez. : A.^tor. Itol., tom. 17, Disp. 8 (1886). —
ItS) X !• Mario, Lettore inedite di Giuseppe Mazzini : La Domenica del Fracassa 2, 20
(1886). Roma. 1886. — 140) Spigolatore sei Carteggio Letterario e Politico di Luigi
DngonettL (= Rassegna Nazionale.) Firenze. 1886. — 141) U. Camuzzoni, Compendio
eroDologico deUa Storia Modema d'Italia. Verona. 1886. — 142) U Valore Italiano.
(= Storia dei fatti d'arme e atti di yalore compiuti dal 1848 al 1870 per rindipendanza
dltalia — vol. 8.) Roma. 1886. — 14S) Esposizione Generale Italiana — Lezione per
la storia del risorgimento italiano. Milan o. 1886. Rez.: A. stör. Lomb., anno XII. —
144) C. Casati, Nuove rivelazioni sui fatti di Milano nel 1847/8. Milano. 1886.
Sez.: A. stör. Lomb., anno XII. — 145) X C. Sforza, Un episodio del risorgimento
italiaoo CD ducato di Luoca nel 1831): La Domenica del Fracassa 2, 88 (1886). Roma.
1686. — 146) Cr. Pasolini, Memoir of Count Guiseppe Pasolini late President of the
Senate of Italj B. 1816, D. 1876 eompiled by bis son. Translated and abridged by tbe Dowager
Connteas of Dalhousie. Bd. 1. London, Longmans. 1886. 440 S. — 147) L> Pedroni,
Is dnqne giomate del marzo 1848 nella cittk di Milano. Milano. 1886. — 148) La
fiTalozione Chiavennese. (= Memorie patrie.) Chiavenna. 1886. 24 S. — 149) A.
Saatalena, Treviso dal 19 marzo al 18 giugno 1848. (= Rieordi storici.) Treviso.
1886. — 1&#) R> Caffi, La Presa di Marghera fatta dal popolo di Mestre nell' anno
1848. Mestre. 1886. — 151) F. Betton i-Caz zag o, Del nostro coneittadino Alessandro
VoBti e della parte, che prescro gritaliani da lui guidati nella guerra d'Ungheria nel 1849:
Commentari doli' Ateneo di Brescia (1886). Brescia. \9>%h.
ni,220 ^^- B. Morsolin: lüOien.
^flber nnsern Mitbürger Alessandro Monti and über den Anteil der von
ihm geführten Italiener an dem Kriege in Ungarn im Jahre 1849*. Sie
behandelt jenen österreichiBchen Offizier, der von den fremden Fahnen
zunächst zu der italienischen und dann zur angarischen Sache desertierte,
als Anführer einer tapferen Schar, die wie er Deserteare waren.
Magliani^^*) in seinem ^geheimnisvollen Werkchen* verbreitet sich über
den Tretest des Volkes der beiden Sizilien' von Laigi Settembrini, dessen
Yeröffentlichnng verboten wurde and beschäftigt sich mit der Zeit seiner
Entstehung. Francesco Bartolini^^') spricht über Tellegrino Rossi in der
Geschichte der italienischen Erhebung', handelt von seiner politischen An-
schauung und hebt die wichtigeren Momente seines Lebens hervor. Ein
vielleicht gröfseres Interesse bietet die^^^) ^Ambassade du comte Rossi et
les ^buts du Pontificat de Pie IX et TAssassinat du comte Pellegrino
Rossi'. Hier ist auch zu nennen die nicht ganz mit der Unparteilichkeit des
Historikers geschriebene 'Histoire de Pie lY le Grand et son Pontificat'
.von Sylvain,^*^^) das in dritter Auflage vorliegt. Von den Memoiren
Maisners 'von Venedig nach Theresienstadt' ist die zweite Auflage
erschienen, mit einer Vorrede von Giovanni Rizzi.^^*)
'In der Krim' ist ein Artikel von Ricci^^^) betitelt. Es sind
Erinnerungen, die aus einigen Briefen familiären Charakters stammen,
welche eine Idee von dem Leben des sardinischen Heeres in jener Gegend
geben. Der gleiche Stoff wird behandelt in dem Aufsatze: 'Crim^e et
Italie' von Le Saint, ^'^^) dem man etwas weniger Leidenschaftlichkeit
wünschen könnte. Sehr interessant für die zeitgenössische Geschichte und
speziell für die Zeit von 1848 — 59 ist das Buch von Tullo Massarani^^^
'Carlo Tenca und der Bürgersinn zu seiner Zeit', in dem man viele neue
Enthüllungen antrifft. Eine Studie über 'Cavour und den Krimkrieg' hat
Lang^*^) veröffentlicht, die nach den Arbeiten von Bianchi, Chiala und
den Briefen des ausgezeichneten Staatsmannes gearbeitet ist. Diese Briefe
hat Chiala veröffentlicht in dem vierten Bande der 'edierten und unedierten
Briefe Camillo Cavours'.^^^) Er beginnt mit der Campagne in das Gebiet
der Marken und nach Umbrien und Jäfst im weiteren Verlaufe die Be-
strebungen des bedeutenden Mannas erkennen, den europäischen Kabinetten
seine Politik aufzunötigen. Bemerkenswert sind alsdann die Verhandlungen
zur Ausgleichung mit dem heiligen Stuhle. In der dem Bande voraus-
geschickten Einleitung findet man eine grofse Zahl von teils unedierten,
teils aus einzelnen Publikationen, aus den Akten des Parlaments und anders
woher hergenommenen Urkk., welche den reichhaltigsten und richtigsten
152) £• Magliani, Un opuseolo misterioso: Grazetta Letteraria, Artistica Scientifica.
Torina. 1885. — 158) F- Bertolini, Pellegrino Rossi nella Storia del Risorgimento
Italiano. Bologna. 1888. Rez.: Riv. stör. ItaL, anno III. — 154) H. D'IdeTÜle,
L'Ambassada du Comte Rossi et les Debüts da Pontificat de Pie IX et TABsassinat du
Comte Pellegrino Rossi. (^ Kpisode de la Revolution Romaine 15 nov. 1548.) Paris.
1885. 72 S. — 155) Ch. Sylvain, Histoire de Pie IX le Grand et son Pontificat ^
terza ediz. — vol. tre. Lille. 1885. — 156) ^- Maisner, Da Venezia a Theresienstadt,
con prefazione di 6. Rizzi. Milano. 1885. Rez.: A. stör. Lomb., anno XII. — 159) A.
Ricci, In Crimea (= Rioordi): Riv. Milit. Ital. Serie 3« 8, Roma. 1885. — 158) L.
Le Saint, Crim^e et Italie. Limoges. 1885. 242 S. — IM) T. Massarani, Carlo
Tenca e il pensiero civile del suo tempo. Milano. 1885. 517 S. — 160) W. Lang,
Cavoar e la Guerra di Crimea: HZ. 1885. — 161) C. Cavoar, Lettere edite e inedita
nccolte da Lnigi Chiala — vol. IV. Torino. 1885. Rez.: Riv. stör. Ital., anno IL
XXI. B. Morsolin: ItaHen. III^l
Kommentar za den 1200 Briefen bilden. Üinlicher Art ist die Tolitiqne
da Comte Gamille de Cavonr*. Es sind das Briefe, von Nicomede Bianchi^**)
veröffentlicht, 207 an der Zahl, welche der berühmte Staatsmann an Emannele
d'Apeglio, sardinischen Minister in London, richtete. Daraus sind für die
italienische Greschichte speziell die Partieen zu verwerten, welche sich auf
die Verbindung Sardiniens mit den Mächten des Abendlandes, auf den
Pariser KongreA, und die Beziehungen zu England während und nach dem
Kriege von 1859 beziehen. Zu bemerken ist, dafs diese Briefe die wahren
Ansichten Gavours enthalten, da sie alle von seiner Hand sind und das
besondere Gepräge von ^Einzelheiten und Vertraulichkeiten' tragen. Dazu
kommt die historisch-politische Skizze von Bars^*') 'Gavour'. — Von
geringem Werte ist das ^Leben Giuseppe Garibaldis' von Franco.^***^**)
^Das Verzeichnis der Tausend in Marsala' bringt nichts Neues. ^*^) Von
gröiserem Interesse ist, wofern man von den darin enthaltenen Gesinnungen
absieht, die Arbeit von Esseiva^*^) 'der Kommandant Meyer, eine Episode
aus dem Feldzuge Garibaldis gegen den heiligen Stuhl im Jahre 1867*, sowie
die Mole nas: 'Souvenirs de sa vie publique etpriv^e'.^^') Bon Hier*''®)
leigt sich in seinem Werke 'Un Roi et un Gonspirateur' weder italienisch
noch liberal. Und doch fühlt er sich von der Gröfse der Ereignisse ange-
zogen und hat in gewissem Mafse sein Gefallen daran, die italienische
Erhebung in ihren beiden Faktoren, Vittorio Emannele und Giuseppe
Mazzini, mit fast immer unparteiischem Urteile zu resümieren. Die zeit-
genössische Geschichte spiegelt sich auch in dem Werke Procaccis*^^)
ftber 'Vannucci' wieder, der einen bedeutenden Anteil an der italienischen
Erhebung hatte, und in dem 'elogium auf Terenzio Mamiani' von Mestica,*^^)
in welchem unter verständiger Verteilung der einzelnen Teile von dem ganzen
Leben des hervorragenden Mannes, d. h. von seinem Leben im Vaterlande und
im Exil, von seiner Thätigkeit bei der Erhebung Italiens und den Diensten
gehandelt wird, die er als Deputierter, Senator und Minister Pius IX. und
Vittorio Emanueles leistete. Zugleich zeigt der Vf. die litterarischen und
politischen Kenntnisse des Mannes und hebt die hervorragende Stellung
hervor, die ihm in der Geschichte des gegenwärtigen Jh. zukommt.*'*"^''*)
163) N. Bianchi, La Politique du comte Camille de Cayoor de 1862 k 1861.
(= Lettres in^tea avec notes.) Torino. 1885. Res.: Biv. stör. ItaL, anno II. —
IIS) L. V. Bar, Cavoor. Eine hittorisch-politUche Skizze. Berlin. 1886. 28 S. —
114) £. Franco, La Vita dl Ginieppe Garibaldi sino al jnglio 1849. NapoU. 1886. —
115) X 6. Garibaldi, Epistoiario eon lettere e docnmenti inediti (1889—82) raccolto
• mnotato da Enrieo Emilio Ximenes e preeeduto da uno studio eritieo. 2. Milano, BrigoUu
1885. 16^ — IM) X G. Sforza, Garibaldi in ToBcana: La Domenica del Fracassa 2,
tZ (1885). Borna. 1886. — 167) G. G., Buolo dei Mille di Marsala eon brevi cenni
itoriei anll' imbaroo, sbareo e presa di Palermo. Firenze. 1885. 47 S. — 168) P*
Eiteiva, Le eommandant Meyer. (Episode de la Campagne de Garibaldi contre le
8amt-Siege en 1867.) Fribonrg. 1885. — 169) E- Mole na, Garibaldi. (Souvenira
de la vie pubUque et priy^e.) Paris. 1886. Y, 472 S. — 170) A. BouUier, Un
Roi et un Gonspirateur. Victor Emmanuel et Mazzini, leurs negoeiacions et leur politique.
Piris. 1885. 292 S. Bez.: Biv. stör. IUI., anno III. — 171) O. Procaeci, Atto
TsoDuccL (Diecorso biograflo — sec. ed.) Pistoia. 1885. 63 S. — 172) O.
Mestica, Sulla vita e le opere di Terenzio Mamiani. (Discorso.) Cittk di Castello.
1886. 107 S. Bez.: A. stör. Ital. tom. 16. — 17S) X B. Montarolo» Biografia del
fiiorgimento italiano. (= Opere anonime e pseudonime.) Boma, Centenari. 1885. 88 S.
~ 174) XG. B.Intra, G«glielmo Braghirolli. (Cenni Biografiei. Bd. 1.) Torino, Stomp.
BmOa. 1885. 16 S. — 175) X E. Poggi, II Senatore Luigi ChiesL (s Cenni
Hserolcgiei.) Firenze, Bassegna Nazionale. 1885. 24 S.
1T\W^ XXI. B. Morsolin: lUUen.
^Ber General Lnigi Mezzacapo und seine Zeit' von Ferrarelli^^^) zeigt,
wie der bedeutende Mann, in einer Zeit, die den Stadien abhold war, die
Eriegsknnst zu erlernen vermochte. Einige Bedentnng haben die zwei
kleinen Werke 'Zar Revolntionsgeschichte von 1860' von Mirabelli^^'O
and die 'RomagnoUschen Freiwilligen und marchigianischen Aasgewanderten
bei den Aufständen der Marken im September 1860' von Paolini.^^^
Bothan^^^ giebt in seinen 'Souvenirs diplomatiques' ein Kapitel 'Voyage
ä travers lltalie ä la suite du roi Victor Emanuel im Jahre 1883'. Die
'Souvenirs diplomatiques', in demselben Jahre veröffentlicht, handeln des
Ausfahrlichen über die italienischen Verhältnisse mit vollkommener Kenntnis
des Materials in 108 Briefen vom 1. Januar bis 15. April 1871, wobei der
Vf. Rechenschaft giebt von der Haltung Italiens Frankreich gegenüber
während des unglücklichen Jahres 1870.^^^'^^^) Es ist derselbe Gegen-
stand, über welchen auch das Werk von Gostauzo Rinaudo^^') neues
Licht wirft 'Frankreich und ItaUen im Jahre 1870/1'. Catellani^^^)
fafst in der 'Folitique coloniale de l'Italie' die Geschichte der kolonialen
Eroberung in den letzten Jahren zusammen, prüft die gerichtliche Seite an
denselben und kommt zu dem Schlüsse, dafs die Okkupationen der Italiener
in aller Regel vor sich gegangen sind. Er fügt hinzu, dafs Italien in der
Folge weniger daran denken müsse, selbst das Gebiet von Tripolis in Besitz
zu nehmen, als die andern an der Okkupierung zu hindern. Norsa^*^)
giebt in seinem Aufsatze 'Italien, Juli 180B bis Dezember 1884' die bemerkens-
werten Ereignisse dieses Zeitraums, vom Standpunkte der Politik und des
internationalen Rechtes betrachtet. Ruggiero Bonghi^^*) stellt in treff-
licher Weise in seinem 'Gregor Vn. und Leo Xm.' die Lage des heutigen
Papsttums derjenigen zur Zeit Hildebrands gegenüber. ^^^)
176) ^- Ferrarelli, II Generale Lnigi Mezzacapo e isuoi tempi: Biv. Milit.Ital. ft.
Roma. 1885. — l*??) ^ Mirabelli, Per la Btoria rivoluzionaria del sessanU. Bologna.
1886. 37 S. — 178) A. Paolini, I volontari romagnoli ed emigrati marehigiani nei
moti inBnrrezionali deUe Marche nel settembre 1860. Borna. 1885. 89 S. — 179) ^•
Bothan, Un Yoyage k travers Tltalie k la suite du Roi Victor Emmanuel en 1868:
BPL. Paris. 1885. — 180) id.» Souvenirs diplomatiques. I. L'AUemagne et Htalie
1870/1. II. L'Italie. Paris. 1885. Bez.: Biv. stör. Ital., anno IL — 181) X L Sachs,
L'Italie, ses finances et son d^veloppement ^conomique depuis Tunification du royaume
(1859— 84)»d'aprfes des documents officiels. Paris, GuiUaumin. 1885. XVI, 1184 S. —
182) X L Gentile, 28 marzo 1849 — 2 luglio 1871 Bicordanze Patriottiehe.
(Discorso par l'inaugurazione d'una lapide a Yitt. £. II in Caravaggio il giomo 3 maggio
1885.) Treviglio, Messaggi. 1885. 48 S. — 18S) C. Binaudo, Italiae FraneU nel 1870/1.
Torino. 1885. 16 S. — 184) H. L. £. Catellani, La Politique Coloniale de TlUlie: B. de
Droit International et de legislation compar^ 17. Bruxelles et Leipzig. 1885. — 185) ^*
Norsa, Italic, juillet 1883, d^cembre 1884: ib. Bruxelles et Leipzig. 1885. — 186) B.
Bonghi, Gregorio TU e Leone XIII: NAntologie 51. Boma. 1885. — 187) X C.
Negroni, Per la inaugurazione del monumento e delle Scuole Delueca e per la premiazione
degH alunni e delle alunne, Parole dette a Gravellona di Lomellina il 25 maggio 1885
d'occasione Bd. 1 (1885). Novara, Miglio. Bez.: A. stör. Ital., tom. 12, (1885).
XXU. K. Haebl«r: Sp«ai«ii. 111338
XXII.
K. Haebler.
Spanien.
Auch in diesem Jahre hat auf dem Gebiete der spanischen Oeschichts-
foTschnng ziemliche Thätigkeit geherrscht. Der 10. Band der Denkschriften
der spanischen Akademie enthält allerdings anfser den akademischen Nach-
richten nur drei Aufsätze von Fernandez Dnro/) die s. Z. hier schon
besprochen worden sind. Auf Grund unveröffentlichter Urkk. bringt G o m -
munay^) interessante Nachrichten bei Aber die Teilnahme des Grafen
Ton Touloase an der Eroberung von Yelez Malaga (1487). Ein in Spanien
neu entdecktes Porträt Isabellas der Katholischen hatte eine Kontroverse
hervorgerufen Aber die Berechtigung der bisherigen idealen Auffassung
der äufseren Erscheinung dieser unvergleichlichen Herrscherin; de la
Rada y Delgado') nimmt dieselbe in Schutz und bestreitet die
Echtheit des neu aufgefundenen Bildnisses. Auf Grund der mehrfach
erwähnten Vorarbeiten giebt Hoefler ^) ein abschliefsendes Lebensbild
Johannas der Wahnsinnigen. Im Gegensatz zu Bergenroth bestätigt
er den Wahnsinn vollkommen, und macht überdies Johanna mit ver-
antwortlich f&r den frühen Tod ihres Gemahles. Anfechtbar ist viel-
leicht die allzu günstige Meinung, die er von Philipp dem Schönen
zu begründen sucht. — Rodriguez Villa'^) veröffentlicht eine Reihe
diplomatischer Korrespondenzen zur Geschichte des Feldzuges in Italien
bis zum sacco di Roma; es sind dies die spanischen Originale der im
Gaiendar of State Papers. Spanish m und IV übersetzten Depeschen.
Benitez de Lugo^) sucht den Zug Karls Y. gegen Tunis als einen
Ansflulis jener übertriebenen Gläubigkeit darzustellen, die wir als einen
Gharakterzug Philipps II., aber auch schon der späteren Jahre Karls Y.
kennen. — Wertvolle Arbeiten liegen vor zur Geschichte Philipps n.
Danvila y Collado^) hat als Ergänzung zu den Actas de las cortes de
Gsstilla, welche der Deputierten-Kongrefs von 1861/8 herausgegeben hatte,
nach Urkk. der Stadtarchive die Yerhandlungen der Cortes von 1576 wieder-
herzustellen gesucht, deren Tagebuch verloren ist. Der Kongrefs selbst hat
die lange unterbrochene Arbeit wieder aufgenommen, und zunächst im
9. Bande das Tagebuch der Cortes von 1583 zum Abschlufs gebracht.^) Fer-
1) Memoriu de la B. Academi» de la Historia. tom. X. Madrid, TeUo. 4^^. 772 S.
(Tgl. JB. 7, IIL) — 2) Communay, Le comte de Tooloiue et la bataille de Yelez
Mibga. Angen, Burdin & Co. 40 S. M. 8. — S) J- de Dios de la Bada j Delgado,
BifltntOB de Isabel la Catolica: Boletin de la B. acad. de la historia 7, S. 9 — 17. —
4) C. ▼. Hoefler, Donna Jnanai Konigrin von Leon, Caetilien und Granada, Eraherzogin
▼on öflterreieh n. s. w. 1479 — 1565: Denkschriften der Wiener Akademie 85, S. 289 — 402.
Wien, Gerold. 4^ 116 8. M. 6. — 5) A. Bodriguez Villa, Italia desde la batalla
d« Pavia haata el saoo de Borna. (= Curioeidades de la hist. de Espana. I.) Madrid, Navarro.
268 S. — () A. Benitez de Lugo, £1 emperador Garlos Y en Tdnez: B. de Espana
102/8, S. 494 — 610, 14—88. — 9) M. Danvila y Collado, Cortes de Castilla de
1576. Codice restaorado. Madrid, Gareia. Fol. IX, 745 S. — 8) Aotas de las cortes
ds Castilla. tom. IX. ICadrld, Garcia. FoL 694 S.
in,224 XXn. K. Haebler: Spanien.
nandez Dnro') setzt die Urkk.sammlang zu seiner Geschichte der unüberwind-
lichen Flotte in einem zweiten Bande fort. Für den Wiederabdruck von
Estebanez Galderons^®) Geschichte der spanischen Herrschaft in Portugal
waren litterarische Beweggrttnde maßgebend, denn eigentliche Geschichts-
forschung enthält das Werk ebenso wenig, wie die anderen historischen
Schriften des Vf. Dagegen sind zwei Quellenbeiträge zur Schlacht bei
den isias Terceras im Jahre 1581, ein Gedicht und eine Relation, beide
Ton Zeitgenossen, wenn nicht Augenzeugen, mit Freuden zu begrüfseu.^^'^^
Die Arbeit von Fernandez Duro^^ über den Herzog von Osuna gehört
zu seinen weniger gelungenen. Das Kriegsgeschichtliche war beinahe voll-
ständig aus Matias de Novoa bekannt, dem die Originalberichte vorgelegen
haben müssen. Wunderbarerweise hält der Vf. an der Wirklichkeit der
venetianischen Verschwörung von 1618 fest; über den ProzeÜB Osunas
endlich erfahren wir gamichts, obwohl er die Akten unter seinen Quellen
aufzählt. Der Aufsatz von Gayangos^^) über den Grafen von Yilla-
mediana ist nur die Fortsetzung von dem Artikel Cervantes en VaUadoUd,
und ist derselben Quelle entnommen. Auch hier pafst der Titel recht
wenig zum Text, der Kulturschilderungen im allgemeinen bietet. — Melos^*^)
Werk über den Abfall von Portugal ist schon wieder neu herausgegeben
worden. An dem Werke von Silvela^*) über Philipp IV. und Schwester
Maria de Jesus ist die Einleitung beinahe das Wertvollste. Die Brief-
sammlung selbst umfafst die Jahre 1643 — 65, und enthält nur sporadisch
geschichtliche Notizen. Dagegen sind Silvelas skizzenhafte Charak-
teristiken in der Einleitung interessant, und nicht ohne Wert. Die beiden
Bände der Coleccion de documentos ineditos^^) enthalten den Schlufs der
Korrespondenz der spanischen Gesandten in Münster, und sind für die
diplomatische Geschichte des westfälischen Friedens hochwichtig. Den
Mittelpunkt bildet der spanisch-holländische Separatfrieden, der trotz der
französischen Gegenminen glücklich zustande kommt. — Lavalle hat zwei
Biographieen verfafst, die ihrem Zusammenhange mit Peru sein Interesse
verdanken. Die erste behandelt den bekannten Olavide,'^) einst Vertreter
von Peru am Hofe, dessen Prozefs vor der Inquisition ein so gerechtes
Aufsehen erregte. Von der zweiten wird bei Gelegenheit der Kolonieen
die Rede sein. — Einen Beitrag zur Geschichte der Freiheitskriege, wie
die ältere spanische Schule sie aufzufassen beliebt, ruhmredig und selbst-
9) C. Fernandez Duro, La armada inveneible. tom. II. Madrid, Rivadeneynu
689 S. M. 10. (Vgl JB. YII.) — 10) S. Estebanez Calderon, De ]a conqnisU
y perdida de Portugal, tom. I. (= CoL de escrit. castellanos. 29.) Madrid, DnbnüL
8®. 350 S. — 11) A. Falcao de Regende, Romanee do succeso da armada que foi
<8 Ilhas Teroeiraa no anno de 1581. Ponta Delgada. — 12) Reladon del sueeso de la
isla de San Miguel j rota firancesca. s. 1. e. a. — IS) C. Fernandez Duro, El gran
dnqae de Osnna y su marina. Jornada contra turcos y venecianos. 1602 — 24. Madrid^
Rivadeneyra. 458 S. M. 11. — 14) P. de Gayangos, La corte de Felipe m y
aventoras del conde de Villamediana, de Bartholom^ Pinheiro da Veiga : R. de Eepafia 1 04/5»
S. 481—526, 5—29. Madrid, El Correo. 82 S. (VgL JB. VH.) — 16) F. M. Melo,
Historia de los movimientos, separacion y guerra de Catalnna en tiempo de Felipe IV con
proL p. J. Izart. (= BibL clasica.) Barcelona, Cortezo y Co. 264 S. M. 8,20 —
It) F. Silvela, Cartas de la yenerable madre Sor Maria de Agreda y del lefiorReyD»
Felipe IV. tom. L Madrid, Rivadeneyra. 4^ 242, XID, 462 S. — 19) Coleoeion de
documentos in^ditos para la historia de Espana. tom. 88/4. Madrid, Ginesta. 575 u.
570 S. M. 40,20. (VgL JB. VH.) — lg) J. A. Lavalle, Don Pablo de Olavide.
2 ed. Madrid, L. Lopez. XVII, 144 S.
XXII. K. Haebler: Spanien. 111,225
geBdlig, liefert Ferrer y de Lloret,^*) indem er den Krieg im Ampurdan
(nordöstlicher Teil von Katalonien) schildert. Aus derselben Schule stammt
Borregos'®) Geschichte der Cortes im 19. Jh., die natürlich auf eine Ver-
berrlichnng der Cortes von 1812 berechnet ist, in ihren beiden ersten
Bänden aber nur eine Skizze der Parlamentsgeschichte von 1700 — 1810 ent-
hält, die weniger den geschichtlichen Kenntnissen, als der Parteileidenschaft
des Vf. Ehre macht. Eine Fortsetzung der Arbeit ist kaum zu erwarten. —
Von Castellars^^) Jahresberichte über das Jahr 1884 gilt dasselbe wie
vom vorjährigen.
Von Territorialgeschichten ist zunächst zu erwähnen, dafs Pella
y Forgas-*) seine Geschichte des Ampurdan durch zwei Bände weiter-
geführt hat. Von Balaguers*') Geschichte von Katalonien beginnt eine
zweite Auflage, von der bereits die zwei ersten Bände fertig sind. Ihren
Charakter hat die Arbeit nicht geändert, sie hält die lobpreisende Ansicht
über die Freiheiten Kataloniens fest, dagegen ist der Vf. eifrig bemüht
gewesen, das reiche neuerschlossene Material zu verwerten. Seine berühmte
Sprachgewandtheit ziert auch dieses Buch.
Die Kolonieen anlangend ist zunächst zu erwähnen, dafs durch den
Tod des früheren Herausgebers de la Torre in der Coleccion de documentos
ineditos de Ultramar eine vollkommne Umwandlung erfolgt ist. Die könig-
liche Geschichts-Akademie hat die Fortsetzung in die Hand genommen.
Das hat allerdings eine Verzögerung im Erscheinen der Bände herbei-
geführt, dafür aber bringen diese jetzt nach Materien geordnet die Urkk.,
wobei im Kegister auf die dazu gehörigen, in den früheren Bänden
gedruckten Aktenstücke verwiesen wird. In dieser Weise fördert der erste
Band der neuen Serie die Geschichte Cubas bis zum Jahre 1528.**) Auf
Grand von Urkk. weist Fernandez Duro*^) nach, dafs das Patriarchat
TOD Indien noch in den zwanziger Jahren von Karl V. errichtet ist. Dabei
giebt er ein Verzeichnis der folgenden Patriarchen. Ähnlich wie Melo
geniefst die Geschichte von Mejico von Solis*^) den nicht ganz ver-
dienten Vorzug, beständig neu herausgegeben zu werden. Seit man die
grofse staatsmännische Bedeutung Zumarragas, des ersten Bischofs von
Mejico erkannt hat, sind ihm schon wiederholt eingehende Arbeiten
gewidmet. Jetzt veröffentlicht Jimenez de la Espada* "^j eine An-
zahl Briefe von und an ihn, die besonders über seine Jugend neue Auf-
19) J- ^* d® Ferrer y^ de Lloret, £1 Ampurdan durante la guerrs de la
bdependeBcia , 1808 k 1814. Barcelona, Bertran. — 1^0) A. Borrego, Historia de
las cortes de Espana durante el siglo XIX. tom. I. II. Madrid, Rodero. [117] 280;
383 S. M. 15,50. — 21) £• Castelar, Historia del ano 1884. Madrid, Rivadeneyra.
1885. 4^. 421 S. (Vgl. JB. VII.) — 22) J. PelUy Forgas, Historia del Ampurdan.
tonu rV., V. Barcelona, Tasso. 4®. 163, 94 S. M. 9,05. (Vergl. JB. VII.) —
3}) V. Balaguer, Historia de Cataluna. 2. ed. tom. I. II. (= Obras tom. IX, X.)
Madrid, Tello. XV, 528, 550 S. — 34) Coleccion de documentos ineditos relat. al
deteabrimiento, conquista y organizacion de las antiguas posesiones espanolas de Ultramar.
Ser. II, tom. I. Madrid, Rivadeneyra. 478 S. M. 24. — 25) C. Fernandez Duro,
Koticias acerca del origen y sucesion del patriarcado de las Indias occidentales. (= Boletin
de la R. acad. de la historia) 7, S. 197 — 215. — 26) A. Solls, Historia de la conquista
de Mejico. Madrid, Gaspar. 49, 178 S. — 27) M. Jimenez de la Espada, Tres
ttrtas familiäres de fr. Juan de Zumirraga . . y contestacion i otra que le dirige fr. Marcos
de Kiza: Boletin de la R. acad. de la historia 6. S. 239 — 52.
Jahrt§b€nebte der OeecbiehUwieBenBehmfL 1885. m. \^
m,226 XXIh K. Haebler: Spanien.
Schlüsse enthalten. Die Geschichte Venezuelas von Oviedo j Banos*^)
gehört nicht mehr der Periode der eigentlichen conquista an, und war
überdies in der amerikanischen Ausgabe den Gelehrten schon zugänglich.
So ist das Hauptverdienst in der Ausgabe der Biblioteca de Americanistas
das sorgfältig gesammelte Material der Anmerkungen, welches aus der
Feder des unermüdlichen Fernandez Duro stammt. Die zweite bio-
graphische Arbeit von Lavalle^^) (s. o.) ist dem Juan de la Torre, einem
der 13 Genossen Pizarros gewidmet. Der Vf. weist zunächst nach, dafs
zwei Männer dieses Namens in der Eroberungsgeschichte von Peru eine
Bolle spielen. Durch Trennung und Sichtung der urkundlichen und chro-
nistischen Quellen weist er nach, dafs nicht nur unerschütterlicher Mut, sondern
auch unwandelbare Treue den einen, seinen Helden, auszeichnen, während
der andere eine sehr zweideutige Bolle in den peruanischen Wirren spielt.
In den Belaciones geograficas de Indias^^) wird mit der Veröffentlichung
des statistischen Materiales fortgefahren, welches auf Befehl Philipps U.
über Peru gesanmielt worden ist. Mit dem zweiten Bande ist fast das
gesamte Territorium südlich von Lima aufgenommen. Eine moderne
Bearbeitung der Eroberungsgeschichte von Chile von Amunategui^^)
verdankt ihre zweite Auflage mehr dem patriotischen Interesse, als einem
hervorragenden wissenschaftlichen Werte.
Auf dem Gebiete der Bechts- und Verfassungsgeschichte
finden wir zunächst eine Sammlung der spanischen Gesetzbücher von
Martinez Alcubilla.^^) Sie nennt sich Goleccion completa, enthält
aber von der Nueva recopilacion nur ein Inhaltsverzeichnis und wenige
einzelne Gesetze, obwohl ganze Titel derselben nicht in die Novisima
recopilacion aufgenommen sind. Das macht ihre Verwendbarkeit für
historiche Zwecke ganz illusorisch für die lange und wichtige Periode
von 1506 — 1805. Von ganz hervorragender Bedeutung ist die preisgekrönte
Untersuchung von Danvila y Collado^^) über die Entwickelung der
Staatsgewalt, von Ferdinand und Isabella bis 1812. Die drei bisher
erschienenen Bände reichen bis in die Begierung Ferdinands VI. und
behandeln in einzelnen Abschnitten auf das eingehendste alle Äufserungen
der Staatsgewalt: königliche, parlamentarische, richterliche Befugnisse,
gesetzgebende, ausübende, verwaltende Behörden. Wenn auch nicht immer
nur auf selbständigen Quellenforschungen ruhend, ist es doch das voll-
kommenste und umfassendste Hilfsmittel zur Kenntnis der inneren Geschichte
der spanischen Staatsverfassung. Eine besondere Aufmerksamkeit hat schon
Danvila der Gechichte der Cortes zugewandt. Hier schliefst sich die Arbeit
von Fernandez Martin ^^) gerade an, welche die Rechte der parla-
38) J* Oviedo y Banos, Historia de la conquista y poblacion de la provincia de
Venezuela ilustr. . . . p. C. Fernandez Duro. tom. I, II. (= Bibl. de loa AmericanistaA
voL m, IV. Madrid, Navarro. XIX, 402, 411 S. M. 42. — 29) J- A. La Falle,
Juan de la Torre. Lima, impr. del Teatro. 4^. VII, 68 S. Rez. : BoL de la R. acad.
de la bist. YIII, S. 223 ff. — $0) Relaciones geograficas de Indias. Peru n. Madrid,
Hemandez. Fol. XI, IX, 242 CLYIII. S. — Sl) M. L. Amunategui, Deecubrimiento y
conquisU de Chile. 2. ed. (= Bibl. chilena.) Santiago de Chile. XYI, 872 S. (Ygi
JB. y, 8, 226'.) — S3) M. Martinez Alcubilla, Codigos antiguos de Espana
coleccion completa. voL L, 11. Madrid, Lopez Camacho. 4^. 2042 S. — SS) IL
Danvila y Collado, £1 poder civil en Espana. tom. I — III. Bladrid, TeUo. —
S4) M* Fernandez Martin, Derecho parlamentario espanol. tom. I. Introduccion.
Madrid, QbtoU. 4<>. 885 S.
XXm. £. Hubert: Belgique. 111,227
mentarischen Yersammlungen des 19. Jh. behandeln soll. In dem ein-
leitenden Bande wirft der Vf. einen Bücklick auf die Entwickelnng der
parlamentarischen Kechte, der nicht ohne historischen Wert ist. Die parla-
mentarischen Bräuche des 16. Jh. schildert Bef.^^) an dem Beichstage
Yon Santiago-Goruna vom Jahre 1520.
Zwei Aufsätze in der Bevista de Espana enthalten Beiträge zur Ge-
schichte der Inquisition. Im Sinne von Llorente verdammt Benitez de
Lugo'^ die Intoleranz derselben, indem er den Prozefs des bekannten
Reformators Constantino Ponce bespricht. Wertvoller ist der Beitrag von
Amador de los Bios,^^) der das ^Grüne Buch von Aragon', an dessen
Existenz mehr als einmal gezweifelt wurde, weil es auf königlichen Befehl
vernichtet worden war, nach einem der Zerstörung entgangenen Exemplare
veröffentlicht. Es enthält die vollständige Genealogie in gerader und in
Seitenlinien von allen den Familien, die selbst zu den Judenchristen
gehörten, oder durch Vermählung mit diesen verschwägert waren.
Endlich sei noch des 2. Bandet von V. de la Fuentes^^) Geschichte
der spanischen Bildungsanstalten gedacht. Wie in dem ersten vermissen
wir auch hier die Betonung der gemeinsamen Gharakterzüge der einzelnen
Perioden, während man die gewissenhafte Einzelforschung nicht hoch genug
anerkennen kann.
E. Hubert.
Belgique.
Belgiaue en gönöraL — Nam£che a fait paraitre en 1885 les
tomes XIV, XY et XYI, de son grand Cours d'histoire nationale;
cette partie de son ouvrage s'^tend depuis le compromis des nobles jusqu'4
U ruptare des Conferences de Breda sous le gouvemement de Bequesens.
Nous retrouvons dans ces trois volumes le meme style net et clair, les
memes recherches consciencieuses et patientes, la meme mise en oeuvre habile
de docnments de toute espdce. — ü est toutefois regrettable que Tauteur
n'accorde pas aux travaux n^erlandais l'attention qu'ils m^ritent.^)
XY. si^cle. — de Marneffe a dress^ avec beaucoup de sein an
itin6raire de Charles le hardi de 1433 ä 1477.*-»)
S5) K. Haebler, Ein kastilischer Reichstag im 16. Jh. Die Cortes von Santiago-
Cornna. 1520. HlBt. Taschenbuch Y. 4. S. 584—697. — S6) A. Benitez de Lugo,
Constantino Ponce y la inquisicion de Sevilla: R. de Espana 104, S. 5 — 26 u. 180 — 200.
— S7) IBL Amador de los Bios, El libro verde de Aragon: ib. 105/6, S. 547 — 78,
S49 — 88, 567 — 603. — S8) ^* de la Fnente, Historla de las universidades, colegios
ydemas establecimientos de ensenanza de Espana. tom. II. Madrid, Faentenebro. 631 S.
CVgL JB. VII, 8.)
1) A. Namdche, Cours d'histoire nationale, t. XIV, XY, XYI. Louvain,
FoDteyn. 464, 881, 840 S. Frs. 4. — 2) C. de Blanckart, Hist. moderne. Liäge,
Demaitean« 4®. 811 S. Frs. 16. — S) £• <1« Marneffe, Itin^raire de Charles le hardi^
eomte de Cluurolais puis duc de Bourgogne: BnlL de la Comm. Toy. d'Ydsl. \^«^4st.^ X.^'^ii^A*
ni,228 XXIII. E. Hubert: Belgique.
XVI. si^cle. — Paul Fredericq a publik le premier volumö
d'une ^tude sur le r^gne de Charles-qnint aux Pays-Bas. II a utilis^ les
ouvrages de Henne, Gachard, Baumgarten, etc. mais il y a Joint les resultats.
de ses recherches personnelles dans les archives beiges ; plusieurs chapitres
relatifs k Tinquisition et k la litt^rature populaire sont absolument neufs
et contiennent de curieuses r^v^lations. Ce llvre ecrit d'une plume alerte
et vigoureuse se lit d'un bout k Tautre avec le plus vif int^ret.*) — Ch.
Juste a ajout^ un cinqui^me volume k la r^6dition de son ouyrage sur
la domination espagnole en Belgique. Le tome Y est consacr^ aux 6Yenement&
dont la Belgique fut le th^ätre depuis Tarriv^e du duc d'Albe jusqu'ä la
prise de la Brielle par les Gueux de mer (1567 — 72); comme dans tous
ses travaux, Juste laisse la parole aux faits et aux documents; son expose
est d'une fid61it6 et d'une impartialit^ absolument louables.^) — C. Buelens
a entrepris la publication d'un atlas des yilles des Pays Bas au XVIe si^cle.
Cet atlas, dont le manuscrit est conserv^ k la Biblioth^que royale de
Bruxelles, se compose d'une centaine de plans lev^s et dessine's par Jacques
Eoelof's de Deventer, sur l'ordre de Philippe II, pendant les ann^es 1558
k 1575. Le texte explicatif a 6t6 confi^ k un groupe de collaborateurs
offrant toute garantie en mati^re scientifique. Les fac-simile ex^cut^s
par rinstitut national de Geographie sont fort bien r^ussis. Ont paru en
1884/5: les plans et notices de Malines, Bourbourg, Dixmude, Saint-Nicolas,
Yalenciennes, Damme, Landen, Luxembourg, Mens, Carignan, Arlon,
Grammont, Herve, Cateau-Cambr6sis et Louvain.*) — Gitons encore parmi
les travaux relatifs au XVIe si^cle le r^cit du voyage de Marc d'Aviano
aux Pays-Bas par Bembry^ et une notice anonyme sur une fille de
Taciturne qui devint abbesse de SainteCroix de Poitiers.®)
L^ g^n^ral Henrard a foumi deux contributions importantes k
l'histoire de la Belgique pendant le XVII« si^cle : l'une, furit de sa
collaboration avec M. Gastan, conceme Mathieu de Morgues, l'intrigant
pr^dicateur de Marguerite de Navarre et de Louis XUI, et Philippe
Ghifflet, chapelain de l'infante Isabelle. La correspondance de ces deux
personnages est curieuse et souvent piquante.^) L'autre travail de Henrard
est un livre de valeur sur Henri IV et la princesse de Cond6. S'aidant
des depeches ^chang^es entre les archiducs et leur ambassadeur k Paris,
Pierre Pecquius, compl^t^es par Celles de Brulant de Berny, ambassadeur
de Henri IV k Bruxelles, il d^montre clairement que si le roi de France
se d^cida, en 1610, k faire la guerre k la maison d'Autriche ce ne fut point
pour r^aliser le fameux et l^gendaire grand dessein, mais pour s'emparer
de la princesse de Gond6, objet de son amour senile. ^®)
4) P« Fredericq, De Nederlanden onder Keizer Karel t. I. (== de dertig eerste
jaren der 16. eeuw.) Gand Vuylsteke. 18*. 194 S. Frs. 1,80. — 5) Tb. Juste»
Le soulevement des Pays-Bas contre la domination espagnole (1567 — 72). Bruxelles,
LeB^gue. 298 S. Frs. 4. — 6)Riielen8, Atlas des villes de la Belgique au XVI«
si^cle. 1« liv., 2« liv., 3« id. Bruxelles, Kerzbach. Folio. — 7) E. Rembry, Voyage
de Marc d'Aviano dans les Pays-Bas. Bruxelles, Yromant. 141 S. Frs. 3. — 8) V. B,
Une fille du Taciturne. Charlotte — Flandrine de Nassau, abbesse de Sainte Croix de
Poitiers : Pr^cis histor. 36, No. 2. Bruxelles, Yromant. — 9) Castan et Henrard,
Mathieu de Morgues et Philippe Chifflet: Bull, de l'ac roy. de Belg. 3, S^r. X. Bruxelles,
Hayer. — 10) P« Henrard, Henri IV et la princesse de Cond^. Bruxelles, Weissembruch.
S58 9, Frs. 6.
XXra. E. Hubert: Belgique. 111,229
XVIII. si^cle. — M. Philipson a compl^t^ Touvrage de M. Henrard
«n certains points accessoires.^^). — A signaler aussi la monographie de
Kahleubeck: les Wallons de Tilly,*^) et une belle 6tude d'histoire
militaire relative k la guerre de la succession d*Aatriche de 1740 ä 1748.
L'autear, Grousse, officier distingu6 de T^tat-major beige a Joint k son
livre nne biographie interessante du Mar^chal de Saxe.^^)
XIX. si^cle. — Tbys a retrac6, avec assez d'exactitude mais non
sans passion, Thistoire des r^sistances oppos^es par les Beiges k l'intro-
dnction de la conscription militaire lors de Tannexion k la France, k la fin
du si^cle demier — Certaines parties du livre pr^sentent un int6ret local
aasez vif.'*) — Juste a compl6t6 son ^tude sur le comte de Mercy-
Argentean, publice en 1863 ; de nouveaux documents ont vu le jour et jettent
nne vive lueur sur la conduite du gouvernement autricbie.^*)
Histoire Interieure. — E. Ouverleaux a Studie Tbistoire
des Juifs en Belgique sous l'ancien regime. Son excellente dissertation est
le fruit de longues recberebes dans les bibliotb^ques et les archives, et
abondö en faits nouveaux et pleins d'int^ret. Nous signalerons 8p6cia)f ment
la question des s^pultures et les n^gociations de 1673/4, lorsque les Juifs
oSnrent au gouvernement espagnol une somme consid^rable pour pouvoir
s'6tablir k Vilvorde.'*) — Ciaessens a poursuivi le cours de ses recberebes
sur rhistoire les ordres religieux en Belgique.^'"'®)
P. De Decker a ^crit avec Emotion la biograpbie de son ami, le
cllebre romancier flamand H. Conscience.^*) — Van der Mensbruggbe
a retrace avec beaucoup de talent la carri^re du c^l^bre naturaliste
Plateau.«^
Richald a abord^ un sujet bien ardu: T histoire des finances
de retat beige de 1830 k 1880. Son ouvrage est de nature k int^resser
Tivement les ^conomistes et les bommes politiques.'^)
Anvers. Hermans a dress^ un inventaire des lettres missives de
Malines. *•) — Van Havre a recberch^ les marques typograpbiques des
andens 6diteurs anversois.^") G^nard a publik des documents sur la
fiirie espagnole de 1576^*) et entrepris pour Anvers un ouvrage conside'rable
11) M. Philipson, Le s^jonr du prince et de la princesse de Cond^ en Belgique
Bnü. de l'ac d'arch^ol. de Belg. — IS) C. Rahlenbeck, Les WaUons de TiUy: R.deBelg
BmxeUesy Merzbach. — IS) F. Crousse, La guerre de la succession d'Autriche dan
ks provinces belgiqnes. Campagnes de 1740 k 1748, avec une biographie du Mar. de Saxe
BmxeUes, LeBägue. 116 S. Frs. 3,60. — 14) A Thys, Les conscrits beiges en
1798 et 1799. Anvers, Beerte. 856 S. Frs. 3,50. — 15) Th. Juste, Le comte de
Herey-Argenteau et Tabandon de la Belgique en 1794: BuU. de Tac. roy. de Belg. 8« s^r.
t X. — 16) £• Ouverleaux, Notes et documents sur les Juifs de la Belgique sous
rinden r^me. Bruxelles, Le Bfegue. 102 S. Frs. 3. — 17) P* Ciaessens, Les
•bbayee de Vordre des Pr^ontr^s en Belgique : Pr^cis histor. — 18) id., Les chartreuses
de Taneienne Belgique: ib. 34, No. 1. — 19) P* de Decker, Henri Conscience.
BraxeUes, Hayez. 12^, 94 S. Frs. 2. — 20) 6- van der Mensbrugghe, F^lix
Plateau. Bruxelles, Hayez. 12^ 240 S. Ers. 2. — 21) L. Bichald, Histoire dds
finaoees pnbliques de la Belgique depuis 1830: M^m. de Tac. roy. de Belg. 28. Bruxelles,
Hayez. 4^. 772 S. Frs. 10. — 22) ^* Hermans, Inventaire des lettres missives de
Kaiines. (= NouveUe a^rie t. I.) Malines, van Velsen. 409 S. Frs. 8. — 2S) van
Havre, Marques typograpbiques des imprimeurs et libraires anversois. t. L Anvers
Boflchman. 297 S. Frs. 20. — 24) P- G^nard, La furie fran^aise k Anvers: Antwerpsch.
ArehievenbUd 14.
111,230 XXIII. £. Hubert: Belgique.
analogue k celui de Hymans aar Brnxelles. ^invers k travers les äges%
c'est le titre du livre, präsente un vif int^ret tant au point de vue de
Tart qxk'k celui de Thistoire.**)
L^histoire provinoiale et locale a 6t6 Tobjet de travaux uombreox
et importants.
Brabrant. — Ch. Piot a trouv^ dans les papiers du marquis de
Chasteler une liste des manuscrits bistoriques poss^d6s par la c^l^bre abbaye
d'Averbode au si^cle demier. *•) — Galesloot a r6v616 des faits trös
curieux relatifs k une question d'extradition qui fut soüleve6 devant les
Etats de Brabant en 1715.^^) — L. Hymans est mort en 1884 sans avoir
achey^ son grand ouvrage: 'Bruxelles ä travers les äges.' II s*occupe des
origines de Bruxelles, des institutions, des monuments; il s'^tend assez
longuement sur T^pisode d' Anneessens et Thistoire des r^volutions de 1790
et 18S0. On y trouve une foule de d^tails nouveaux expos^s d'une mani^re
charmante; les gravures constituent un des cötes les plus int^ressants de
Toeuvre: beaucoup d'amateurs ont permis k H. de faire reproduire les
pidces les plus rares de leurs collections. La demi^re main a M mise k
ce be#u livre par Paul Hymans, fils de Tauteur.**)
Flandre. — De Potter a publik en 1885 le petit cartulaire de
Gand qui contient des documents nombreux et in^dits relatifs aux ann^es
1178 k 1795. *•) — Merten a 6crit la biograpbie du c61öbre philosophe
FranQois Huet qui fut professeur k Tuniversit^ de Gand. II a exposd
avec une grande clart6 les ^volutions successives et en apparence- contra-
dictoires de la pens^e de Huet et signal^ les ^cueils qu'il faut ^viter, si'
Ton veut que la Psychologie aboutisse k des r^sultats vraiments scienti-
fiques.^^) — Nous mettons en note le titre de quelques livres qui Interessent
plus particulidrement certaines localit^s de la Flandre, surtout Bmges ^t
Gand."-«»)
Gueldre. — Van den Bussche a continu^ d'apr^s les archives
rhistoire du Gonseil de Justice de cette ancienne province des Pays-Bas.«^
L'histoire du Hainaut ne s'est enrichie que de deux monographies,
toutes deux bien faites.*®-*^)
135) id-y Anvers k travera les Ages. BruxeUes, Bmylant- Christophe. — 26) Ch»
Piot, Note sur les manuscrits de Tabbaye d'Everbode. BulL de laComm. d*hist. 4« s^r., t. XII.
— 27) L. Galeslaot, La question d*extradition devant les Etatade Brabant en 1715 et
1716 : Hess. des. sciences bist, de Grand. — 28) L. Hymans, BruxeUes k travers les Ages.
Bruxelles. Bruylant. 2 v. 4«. 484/6 S. Frs. 70. — 29) Fr. De Pott er, Petit
cartulaire de Gand. Grand Leliaert XVII. 411 S. — SO) O. Merten, Etüde sur Franfois
Huet, ancien professeur k Tuniversit^ de Grand : Bull, de Tae. roy. de Belg. 8« S., t. X. —
Sl) X £. Gailliard, Inventaire des archives de la viUe de Bruges I. Bruges, Gailliard,
4^. 610 S. Frs. 20. — S2) X £. van den Bussche, M^moires sur les relations qui
existärent autrefois entre les Flamands des Flandres et les Portugais: La Flandre 16.
— SS) X Robinson, Notice sur les coU^es des j^suites anglais de Bruges: Ann. de la
soc. d'Emulation 4« s^r., t. VII. — S4) X A. Yerhaeghen, Monographie de l'^glise
Saint-Sauveur k Bruges. Bruges, DescMe. Folio. Frs. 60. — S5) X A. C. de Schrevel,
Histoire du s^minaire de Bruges. t. II. Bruges, De Zuttere. 666 S. Frs. 7. —
S6) X F. Claeyes, Pages d'histoire locale gantoise. Gand, Vuylsteke. 12^. 244 S.
Frs. 2,50. — S7) X L. de Rycker, De Kiezingen by onze voorouders: Nederlandsch.
Mus. 12. — S8) X F. de Potter, Chronycke van Ghendt, door J. van den Yivere en.
eenige andere aanteekenaars der 16. en 17. eeuw. Handschrift deel makende van het
archief van burchtgraaf Vilain XIII. Gand, Leliaert. 446 S. Frs. 6. — 39) E. van
den Bussche, Histoire du Conseil de Gueldre: La Flandre 21. — M) A. Harou,
Lm commune de Manage: BulL de la soc. roy. beige de Geographie IX. — 4x) ^- Monier,
XXIV. Skandinavien. 1. K. Beckman: Schweden. 111^231
Li^ge. — Daris est arriv^ au tome Xn de ses savantes recherches
sur les 6glises du diocöse de Liöge.**) — DeTheuxa 6dit6 une biblio-
grapbie li^geoise, oeuvre digne des b^n^dictins et qni rendra de grands
aerviees k cenx qui s'occupent de Thistoire de laprincipaut^.**) — Lonchay
a atilis^ les papiers d'Etat et de TAudience d6pos6s aux archives de Braxelles
poQT ^crire ane excellente ^tnde pleine de choses neuves et interessantes
sur ravönement de Corneille de Berg au tröne ^piscopal de Li^ge.**) —
Hock a entrepris une s6rie d'^tudes, tr^s bien accueillies par le public
lettre, sur Thistoire pittoresque de Li^ge. Le volume paru en 1885 est
consacr6 aux transformations subies par la ville ^piscopale dans le courant
du siöcle actuel.**""**)
Sciences auxiliaires. — Gumont s'estattach^ ä mettre en lumi^re
ane p6riode assez obscure de notre histoire mon6taire : il a recueilli beaucoup
de documents in^dits qui lui ont permis de d^crire d'une mani^re complöte
les monnaies des Etats belgiques unis en 1789 — 90.^^ — Van der Haeghen
continue k faire paraitre r^guli^rement les fascicules de sa Bibliotheca
belgica que nous avons d^jä signal^e dans les buUetins pr^c^dents. Citons
sp^dalement les travaux relatifs k Philippe de Gommines, Luc Wagbenaer,
Chr^tien yan Adrichem, dit Grucius, et au grand Th^tre sacrd du duche de
Brabant.*»)
XXIV.
Skandmayien.
1.
K. Beckman.
Behweden«
16. Jh« An Urkk. -Sammlungen erwähnen wir die vom Beichsarchive
herausgegebene Reichsregistratur Gustavs I., sämtliche Akten und Briefe
enthaltend, die von der königlichen Begierung ausgegangen sind. Die jetzt
erschienenen Lieferungen berühren die Jahre 1532 — 4.^) — H. Hjärne
Bist de l'abbaye de Gambron. t. ü. Mons, Manceaux. 574 S. — 4S) J- Daris,
Notiees historiqaes bot les Elises de dioctee de Liäge. t. 11/2. Li^ge, De Marteau.
221, 371 S. Frs. 2. — 4S) de Thenx de Montjardin, Bibliographie li^geoise
eontenant: !• les livres imprim^ k Li^e depnis le 16^ siöcle jusquli nos jonrs; 2o les
onvrages publice en Belgiqne et k IVtranger, concemant Thistoire de la principant^ Bniges,
DeieKe. 4^. 571 S. Frs. 50. — 44) H. Lonchay, L'avtoement de ComeiUe de Berg
an tröne ^piscopal de Li^e : R. de llnstr. pubL 29. Bd. — 45) A. H ock , Liäge au 19« si^de.
Les Transformations. Liäge, Yaillant-Carmanne. XVII, 262 S. — 46) H. Forneron, Le
demier prince de Bouillon: R. g^n. (1885). — 47) 6* Cumont, Les Monnaies des Etats-
Belgique unis. 1789, 1790. Bruxelles, Gobbaerts. 57 S. Frs. 4. — 48) F* ▼An der
Haeghen, Bibliotheca belgica, Bd. 54—66. Gand, van der Haeghen. 18^ 1200 S.
Fr». 24.
1) y. Granlund, Konung Gustaf den förstes Registratur. VUL 2 IX, 1. Stockholm,
Korstedt. 1883. Vin, 2, 241—430 u. 53 S. Kr. 4; IX, 1, 240 S. Kr. 8,75.
JJJ 232 XXIY. Skandinavien. 1. K. Beck man: Schweden.
hat die ältesten schwedisch-russischen Legationsakten ^) ans schwedischen
und russischen Archiven mitgeteilt. Die russischen Akten, welche in
schwedischer Übersetzung angeführt sind und von keinem schwedischen
Forscher früher benutzt worden, betreffen hauptsächlich die Unterhandlungen,
welche während des schwedisch-russischen Krieges 1555 — 7 geführt wurden.
— Durch das Gerichtsbuch, ^} das in dem traurig bekannten höchsten Ge-
richt Eriks XIV. geführt wurde, erlangt man eine deutliche Vorstellung
von den Verhandlungen dieses schrecklichen Blutgerichts. — In einigen
Lieferungen der dänischen Urkk.publikation 'Monumenta Historiae danicae' ^)
teilt H. Rördam eine Fülle schwedischer Aktenstücke von dem nordischen
siebenjährigen Kriege (1567 — 8) mit. Befehle und Rapporte von den
Befehlshabern nebst königlichen Briefen, besonders an die Bauernschaft,
den Angriffen des Feindes Widerstand zu leisten, enthaltend. — H. Forseil
verdanken wir die Publikation wichtiger Aktenstücke aus dem Eammer-
archive, ^) nämlich des Beichshauptbuches fürs Jahr 1573 nebst einer Zu-
sammenfassung des Beichshauptbuches v. 1582, die ersten Versuche einer voll-
ständigen Buchführung über die Einnahmen und Ausgaben Schwedens.
Diese Publikationen sind besonders wichtig für die Kenntnis der Innern
Geschichte unsers Landes. — Neue Proben seines ungewöhnlichen Talents,
aus trockenen Bechenschaftsberichten lebhafte Schilderungen der Geschichte
unsers Volks zu geben, hat derselbe Forscher in anderen Arbeiten^) ge-
liefert. Als die Schweden in dem harten Frieden zu Stettin 1570 genötigt
wurden, für eine grofse Geldsumme die Festung Elfsborg wieder einzulösen,
mufsten sie eine Besteuerung von nicht weniger als ^|^f^ aller wertvollen
Mobilien, die sie besafsen, so wie Gold, Silber, Kupfer, Geld, Vieh u. s. w.
auf sich nehmen. Auf Grund der genauen Verzeichnisse des mobilen Ver-
mögens jeder Person ist es dem Vf. gelungen, interessante Resultate zu
finden. So beweist er unter anderm, dafs die ganze Volksmenge des eigent-
lichen Schwedens sich nur auf ^/^ Million Menschen belief. Weiter giebt
er wertvolle Aufklärungen über gewisse Industriezweige und den Umfang
des bebauten Teils des Landes. — In einem andern Werke '') behandelt
derselbe Vf. die Schicksale unseres Ackerbaus während des 16. Jh. Er
berechnet die Gröfse sowohl der Ernte als des Viehstandes, wodurch es er-
möglicht wird, den Zustand unserer vornehmsten Nahrungszweige heutzutage
und im 16. Jh. untereinander zu vergleichen.
Eine Darstellung der nordischen Politik Polens unmittelbar vor
dem Kongresse zu Stettin 1570 wird von H. Hjärne®) behandelt, welcher
nachweist, dafs Sigismund August an dem Krieg zwischen Schweden und
Dänemark einen wenig wirksamen Anteil genommen, und dafs er nur des-
wegen mit der letztgenannten Macht ein Bündnis geschlossen, um gewils
2) U. Hjttrne, De iüdsta svensk-ryaka legationsaktema. Upsala, AlmqyiBt. lY»
119 S. Kr. 8. — S) C. Silfverstolpe, Konung Erik XIV.s Nämds dombok: Handl.
utg. af K. samfund. for ntg. af. handskr. 13,1 (1884), 832 S. — 4) H. Rördam, Kilde-
skrifter etc. 2 Raekke I, 2, 3, 4 (8. JB. 1888/4.) K5bh., Gad. 1888/4. S. 193—796.
Kr. 8. Rez.: CBl. (1888), S. 1640. — 5) H. Forsell, Rikshufv^udboken fSr 1578 jftmte
sammandrag af rikahnfvudboken f5r 1582; HandL utg. af K. Samfund. f5r utg. af handskr.
12, 1 (1884), 152 S. Kr. 2,50. — 6) id., Sverige 1571, IL Stockholm, Norstedt.
1888. 350 S. Kr. 4. Rez.: Sv. hist. tidekr. (1884), I; Lotterst tidskr. (1884), 305.—
7) id., Anteckningar om Sveriges jordbruksnäring i Ißde &rh. Stockholm, Norstedt. 1883.
— 8) H. Hjärne, TiU belysning af Polens nordiska poUtik nllrmast före kongressen i
Stettin 1570. Upsala, Almqrist. 1884. 14 S. M. 0,40.
XXIV. SkandiDEvien. 1. K. Beckman: Schweden. 111,233
ZU sein, bei dem Friedensschlafs seine Interessen nicht ignoriert zu sehen.
— Demselben Vf. yerdanken wir eine verdienstvolle Schilderung der Pläne
der katholischen Beaktion wider Schweden während der Begierung König
Sigismunds.^) Nachdem der Vf. die Schwierigkeiten gezeigt, welche Sigis-
mund zu besiegen hatte, um nach dem Tode seines Vaters im Jahre 1593
die Einwilligung des polnischen Reichstags zu einer Reise nach Schweden
zu erhalten, geht er zum Hauptteil seiner Abhandlung über, zu den Ver*
handlungen zwischen Sigismund und dem päpstlichen Legaten Malaspina
betr. die den Katholiken in Schweden einzuräumenden Rechte. Die Ver-
handlungen wurden zu Upsala kurz vor der Krönung Sigismunds geführt.
Zufolge der Festigkeit des Herzogs Karl und der schwedischen Stände
muTste doch endlich der König den für die Lutheraner so wichtigen Be-
schlufs der Versammlung zu Upsala (Upsala möte) bestätigen, in einem ge-
heimen Protest aber gab er das Versprechen, den Katholiken dieselben
Rechte wie den Lutheranern zu verschaffen. Malaspina, welcher anfangs
von keinen Konzessionen zu Gunsten der Ketzer hatte hören wollen, mufste
nach einigem Zögern seine Zustimmung zu diesem Arrangement geben. Auch
den zweiten Besuch Sigismunds in Schweden im Jahre 1598 behandelt der
Vf., aber nicht so ausführlich. Die Arbeit ist zum grofsen Teil auf pol-
nische und italienische Quellen gegründet, wovon eine Sammlung als Bei-
lagen hinzugefügt ist. — In einer dritten Arbeit***) liefert derselbe Vf.
einige Beiträge zur Geschichte des Verhältnisses Sigismunds zum Habsbur-
gischen Hauses während des J. 1589 — 1604, besonders zu seinen Bemühungen
seine polnische Krone einem der Erzherzöge zu überlassen. Diese
Unterhandlungen sind von Bedeutung auch für Schweden, weil sie die
Stellung berührten, die Livland zugedacht war. — Die Geschichte des zweiten
Besuchs Sigismunds in Schweden ist auch mit einem kriegsgeschichtlichen
Beitrag**) von L. G. Tidander bereichert worden, welcher neue Details
Ton den Kämpfen Sigismunds und Herzog Karls, von der Zusammensetzung
and den Bewegungen ihrer Heere mitteilt.
S. J. Boäthius*^ stellt die Verwicklungen dar, die durch die Be-
stimmungen Sigismunds, 1594, betreffend die Regierung Schwedens während
der Abwesenheit des Königs in Polen, veranlafst wurden. Er vertraute die
Regierung dem Herzog Karl und dem Rate gemeinschaftlich, aber er setzte
zugleich in den verschiedenen Landschaften Statthalter ein, welche nicht
Ton der Regierung in Schweden, sondern nur von ihm selbst abhingen.
Damit begnügte sich doch weder der Herzog noch der Rat. Dieser schlofs
sich näher an Karl an und 'erkannte ihn als seinen Vormann an. An
Gründen zum Zwiespalt zwischen ihnen fehlte es aber nicht. Die Statt-
halter wollten den Herzog zur Nachgiebigkeit zwingen, während der Rat
za gelinderen Mitteln greifen wollte. Noch wurde dadurch die Eintracht
nicht gebrochen, sondern man versuchte 1595 gemeinschaftlich, den König
dazu zu bewegen, der Regierung in Schweden gröfsere Macht zu verleihen.
9) id., Sigismunds svenska resor. Upsala, Almqvist. 1884. 96 u. 63 S. Kr. 3.
Raz.: Sv. Met. tidskr. (1884) 49; Nord. R. (1883/4), S. 466. — 10) id., Bldrag tiU
Uitorieii om Sigismunds förhiUande tiU det Habsburgska huset 1689 — 1604: Sv. Mst.
üdiikr. (1883). S. 241—78. — 11) L. G. Tidander, Fälttüget i östergStland &r 1698.
N€Rk., Wallberg. 1883. 67 S. — 12) S. J. Bo(<thiu8, Hertig Karls och svenska
nktr&deta samr^ering 1694/6 : Sv. bist, tidskr. (1884), S. 16 — 90. Rez.: Nord. R.
tl884/&), S. 3. (Forts, erschien 1886.)
ni 234 XXIV. Skandinavien. 1. K. Beckman: Schweden.
Als der König dieses Verlangen nicht erfüllte, wollte der Herzog die Frage
von der Regentschaft den Ständen überlassen. — Einen sehr wichtigen
Beitrag zu der Kenntnis der inneren Entwickelung Schwedens während
des 16. Jh. giebt die ausgezeichnete Arbeit G. 0. F. Westlings über die
Stellung Herzog Karls. ^^) Auf genaue und sehr umfassende Archiev-
studien gestützt, verzeichnet Yf. nicht nur dieGröfse und den Umfang des
Herzogtums und das Verhältnis zwischen den Befugnissen des Königs und
des Herzogs, sondern auch die judizielle, lokale, militärische und ökonomische
Verwaltung, Gewerbe, Handel, Verkehr und Steuerverhältnisse. Die geistige
Kultur wird ausführlich behandelt, und auch die Stellung der verschie-
denen socialen Klassen ist nicht vernachlässigt. ^^~^^)
17 Jh. In den 'Mitteilungen aus dem schwedischen Reichsarchive* setzt
sich die Ausgabe des Registers über die Ratschläge zur Zeit Karls IX. fort. ^^
Eine Monographie von G. Berg über den merkwürdigen Reichstag von
1602^^) berichtet von den Verhandlungen zwischen Herzog Karl und den Ständen
über das Ordnen der Regentschaft, über das Ernennen eines neuen Reichs-
rates anstatt des alten, dessen vornehmste Mitglieder entweder hingerichtet
worden oder sich im Gefängnis oder in der Landesverweisung befanden.
Aufser diesen Fragen wurde auch über eine Revision des Gesetzes und
der Kirchenordnung und über verschiedene andere innere Verhältnisse ver-
handelt. — Ein weitschichtiges Werk über die Geschichte Gustav Adolfs ^•)
ist von J. Stevens herausgegeben worden. *®***)
Von F. F. Garlsons bekannter Arbeit,*') die Geschichte Schwedens
unter den Königen vom Pfälzischen Hause, ist der 1. Teil, Karl X., Gustav,
in neuer Ausgabe erschienen. — Von Fräulein E. Fries haben wir eine
Abhandlung über die Verbindungen zwischen Schweden und Holland unter
Karl X.*^) Die Arbeit, deren Hauptpunkt die Unterhandlungen zu Elbing
1656 sind, ist hauptsächlich auf holländische Quellen und den Briefwechsel
des schwedischen Ministerresidenten im Haag, Appelbom, gegründet. In dem
schwedischen Reichsarchive sind noch mehrere andere Akten, die Vf. nicht
benutzt hat.*^)
Selbstbiographische Aufzeichnungen^®) von einem Livländer J. A. Clodt
von Jürgensburg in schwedischen Diensten, schliefslich General-Lieutnant, sind
IS) G. O. F. Westling, Uertig Karls ftirstenddme ander ären 1568 — 92. SondsvaU.
1888. 4^ 96 S. (JB. der höh. Schale za S.) •— 14) X Hd., Conrad von Pjhy oeh
Dionysias Bearreas: Sv. hist. tidekr. (1888) , S. 226 — 80. (Einige Aktenstttoke.) —
15) X £tt ryskt bref af Johan III.: ib. S. 461/2. — 16) X S. Bergh, Meddelanden
cm forberedelsema tili Karl IX. kroning: ib. (1884), S. 343/7. — 17) £. W. Bergman^
Register dfver rädslag i koning Karl IX. tid 1602 — 10: Meddelanden Ar. st. riksark. 7.
—- 18) 6. Berg, Riksdagen 1 Stockhohn 1602. Stockholm. 1883. 88 S. Kr. 2. —
19) J* S t e V e n 8 , History of Gastavas Adolphos. New-Tork, London. Patnam. 1884.
VII, 427 S. Kr. 12,60. — ISO/26) Weitere Litteratar über Gastov Adolf and ttber den
dOj. Krieg ttberhaapt s. Kap. II der letzten JB.; insbesondere vgl. Register 1883 bis 1885
8. y. Aedo y Gallart, Busson, Flade, Hallwich, £. Hildebrand, Sziligyi,
Btt bring. — Für die 2. Hälfte des 17. Jh.: Urkk. a. Aktenstück^ s. Gksch.
d. Gr. Karftlrsten, s. JB. 1884, lU, 29, 32 a. 5. — 27) F. F. Carlaon, Sveriges historia
ander konangame af Pfalziska hoset I. Stockholm, Norstedt. 1883. 667 S. Kr. 7.
Rez.: Sv. bist tidskr. (1883), S.86. — 28) E. Fries, Bidrag tili kJInnedoinen om Sveriges
och Nederl&ndemas diplomatiska förbindelser ander Karl X Gastafs regering. Upsala,
Almqvist. 1888. 104 S. Kr. 1,60. — 29} Nannestad, Hertigen af Gottorp»
Indflydelse i Nimwegen etc., s. JB. 1884, UI, 264^^ — SO) M. Weiball, Johan Adolph
CJodtB aoteckniogar: Sv. bist, tidskr. (1883), S. 203—24 a. 279— -322.
XXIY. Skandioavien. 1. K. Beck man: Schweden.
m^
von M. Weibull herausgegeben worden. Der wichtigste Teil der Anfzeich-
nimgen bertthrt die Schlacht bei Land 1676, woran Clodt selbst teilnahm.
Sein Bericht ist eine der hauptsächlichsten Quellen fflr diese Schlacht. —
Eine andere Relation desselben Ereignisses wird in einer von P. Sonden
herausgegebenen Arbeit, ^^) über einen der hervorragenderen Männer
Schwedens, Nils Bielke, mitgeteilt. Der Vf. beschreibt die glänzende Teil-
nahme dieses Helden und des Leibregiments an dem Krieg gegen Dänemark
1675/9 und seine ausgezeichneten Organisationsgaben. Sein Regiment war
das trefflichste des ganzen schwedischen Heeres und diente der übrigen
Kavallerie als Muster. — C. 0. Arcadius hat die Frage der Ein-
verleibung von Bohuslän in Schweden behandelt.^*) Der Vf. zeigt, wie
schwedische Verfassung und Verwaltung allmählich in die eroberte Land-
schaft eingeführt wurden. Umfassende Berichterstattungen über das Steuer-
nnd Verteidigungswesen, Gewerbe, Handel u. s. w. werden gegeben.
A. Lef^vre Pontalis* ausgezeichnetes Werk"^) über den holländischen
Grolspensionär Jean de Witt berührt natürlicherweise in vielem auch
Schweden. Wir brauchen nur beispielsweise an die Unterhandlungen über
die Trippelalliance 1668 zu erinnern. Leider scheint es jedoch, als verstehe
der Vf. die schwedische Sprache nicht, wodurch er schwedische Arbeiten
Aber diese Zeit zu benutzen nicht imstande gewesen ist. Seine Schilderung
wird also, was das Verhältnis der Niederlande zu unserm Vaterlande be-
trifft, bisweilen sehr unvollständig. — Eine für Schweden besonders inter*
essante Urkk.sammlung sind die N^gotations de M. le comte d'Avaux,^^)
deren letzter Teil, die Briefe Ludwigs XIV. von 1693, 1697 und 1696, an seinen
Gesandten zu Stockholm enthaltend, publiziert wurden. Man hat hier
nicht nur einen guten Einblick in die Verbindungen Zwischen Schweden
und Frankreich, sondern auch reiche Beiträge zur Charakteristik der leiten-
den Persönlichkeiten, besonders Karls XU. — E. Hildebrand schildert
die Organisation der schwedischen Diplomatie in Deutschland während des
17, Jh.**) Er erinnert daran, dafs vor der Zeit Gustav Adolfs die Ver-
bindungen Schwedens mit fremden Mächten hauptsächlich auf die Ostsee-
länder beschränkt waren, aber dafs sie durch diesen König erweitert wurden.
Im Anfang sah sich die Regierung genötigt, aus Mangel an tauglichen Per-
sonen innerhalb des eigenen Landes Ausländer als Vertreter zu benutzen,
aber mit der Zeit erzog man Schweden zu Diplomaten. Hamburg war
wegen seiner Lage einer der Plätze, wo man einen Diplomaten am meisten
von Nöten hatte. Allmählich erhielt man Gesandte in einer Fülle anderer
Plätze in Deutschland.««-*')
Sl) P- Sonden, JSiU Bielke och det svenska kavalleriet 1674/9> Stockholm, Land.
1S88. 205 S. Kr. 2. Res.: Krigs. Vet. Ak. tidskr. (1884) 26. — SS) C. O. Arcadius,
Om BohnsULns inlSrlifVande med Sverlge. Stockholm. 1888. 119 S. (Vgl. JB. 1884,
ni, 241".) — SS) A. Lef^vre Pontalis, Vingt ann^es de rt^pnblique parlementaire
«Q dix-septi^me si^le. Jean de Witt I, II. Paris. 1884. 544, 572 S. -— S4) J- A.
Wijnne, N^otiations de monsienr le comte D'Avanx. III, 1, 2. Utrecht, Kemink. 1883.
1 4S6 S., 2 CXI, 194 S. — S5) £• Hildebrand, Den svenska diplomatiens Organisation
iTjskland ander 1600 -~ tolet: Sv. hist. tidskr. (1884), S. 155—74. — S6) X A. Larsen,
Kimpen om Kalmar 1611. Köbenhavn, Tryde. 1884. 68 S. Kr. 1. — S7) X M.
Weiball, GasUv II Adolf. Rede. Ny sv. tidskr. (1883), S. 84—56. — 88) X F.
Wigger, Festang Pol, s. JB. 1888, lU, 74^, — S9) X Bref fr H. M. v. Tham tUl
Gabriel Oxenstjima: Sv. hist. tidskr. (1884), S. 175/8. — 40/1) X K. H. T(igerBtedt)»
Bidrag tiU Keholms läns historia ander drottning Kristinas regering: Abo, lyc \ito^.CV^%^\>
111,236 XXIY. Skandinavien. 1. K. Beckman:. Schweden.
18. Jh. C. G. Malmström^^) beschreibt die Einrichtung der Landes-
regierung während der Abwesenheit Karls Xu. in den Kriegen. Nunmehr
sollte nicht, wie vorher, der Rat die Interimsregierung führen, sondern die
verschiedenen höhern Amtsbehörden in Stockholm und ein Teil des Rate^.
Gewisse Fragen hatte sich der König vorbehalten. Indessen war es so,
dafs der Hat während der langen Abwesenheit des Königs in allen wichtigem
Fällen das entscheidende Wort hatte. — Über die Kriegsuntemehmungen
Karls XII. sind mehrere Arbeiten erschienen. So giebt 0. Sjögren eine
interessante Schilderung des Verteidigungskrieges in Livland gegen die
Russen 1701/2.**) Mit sehr viel geringeren Kräften mufste der schwedische
Befehlshaber Schlippenbach, auf dessen Briefwechsel die Abhandlung haupt-
sächlich gegründet ist, gegen die wilden Horden Rufslands einen verzweifelten
Kampf bestehen. — Unser bekannter militärgeschichtlicher Schriftsteller J.
MankelP^} hat eine Darstellung der Schlacht bei Holowezyn nebst einer
orientierenden Übersicht über den Kriegsplan Karls und die Gröfse der
Heere ausgearbeitet. — Der Krieg Karls XII. in Norwegen 1716, um durch
einen glücklichen Feldzug seine Stellung zu verbessern, ^^) ist von J. A.
Lagermark mit grofser Genauigkeit und Ausführlichkeit behandelt worden.
— Einige Episoden aus demselben Krieg teilt Dr. Thrap mit.*') — Von
den geschichtlichen Werken, die durch Übersetzung unserer Litteratnr ein-
verleibt worden, verdient besonders N. Kostomarovs in 'Russkaja Misl'
publizierte Arbeit über Mazepa erwähnt zu werden.*') Dieser wird als ein
durchtriebener Egoist geschildert, welcher des eigenen Gewinns wegen einen
jeden, wer es auch sei, betrog. Dem polnischen König dienend, so lange
es sein Vorteil war, ging er zum russischen Zaren über, mit dessen Hilfe
er im Jahre 1687 der Hetman der Kosaken wurde. Die grofsen Erfolge
Karls XII. machten ihn jedoch in seiner Treue schwankend, und nach dem
siegreichen Feldzuge des schwedischen Königs in Rufsland 1706 ging er auf
dessen Seite über. Seine geheimen Unterhandlungen mit Stanislaus und
Karl, während er zur selben Zeit den Verdacht des Zaren abwenden mufste,
werden ausführlich geschildert; so auch die Ursachen, wegen welcher seine
aufrührerischen Versuche mifslangen. — In der 'schwedischen historischen
Zeitschrift* finden wir einige Briefe**) von einem Schweden, der sich 1707
S. 99 — 112. — 42) X Kalten bor n, Lennart Toratensson: Jb. für die deutsche Armee
und Marine (1884). — 43) X Bref fir&n Georg von Plettenberg: Sv. bist, tidskr. (1884),
S. 347—62. (Von der Königin Christina.) — 44) X W. Rouget de St. Hermine,
Krigshändelsema i Bohuslän 1676/8: Krigs. Vet. Ak. tidskr. (1884), S. 125—41. —
45) X Hd., 6. W. Leibnitz och M. 6. De la Gkirdie: Sv. bist, tidskr. (1888) S. 862/6.
— 46) X H. Wieseigren, Bref fr&n G. W. Leibnitz tlU J. G. Sparfvenfelt: Antiqv.
tidskr. 7, 64 S. Rez.: Nord. R. (1883/4) 136. (Wichtige Beitrüge zur Gesch. der Wissen-
schaften in Schweden.) — 47) X C. A. Klingspor, Minnen firan flydda tider. 1884.
60 S. (Separatdrnck aus Stockholms Dagblad. Schilderungen und Aktenstücke vom 17. Jh.
enthaltend.) — 48) C* ^- Malmström, Nigra ord om riksstyrelsen under de tio fSrsta
&ren af Karl XII. fr&nvaro: Sv. bist, tidskr. (1884), S. 1—14. — 49) O. Sjögren,
Försvarskriget i Lifland 1701 och 1702. Stockhohn, Norstedt. 1883. 54 S. Kr. 0,75.
-~ 50) J* Man kell, Slaget vid Holowezyn den 4. Juli 1708: Krigs. Vet. Ak. tidskr.
(1883), S. 587—615. — 51) J. A. Lagermark, Karl XII. krig i Noige 1716. Upsala,
Berling. 1888. 96 S. — 5S) D* Thrap, Fra Krigstiden 1716/8: Norsk. bist, tidskr.
2^«>^ Rckke 4. — 53) N. Kostomarov, Mazepa och Karl XII, öfvers. fr. ryskan af
C. SUfverstolpe : Sv. bist, tidskr. (1883), S. 25—66 u. 143—202. — 54) Bref frän
A. AlBtrin tili Professor J. Upmarck: ib. (1884), S. 178—85.
XXIV. Skutdinavien. 1. K. Beckm&Di Schwaden. 111,337
als Reisender in Sachsen aufgehalten, und der seine Eindrücke von dem
L^ben in dem Lager Karls XII. mitteilt.
Für die Geschichte der sogenannten Freiheitszeit wollen wir in erster
Linie die grofse Urkk.pnblikation : Die Protokolle des schwedischen Adels'^^)
erwähnen, wovon ein neuer Band, den gröfsten Teil des Reichstags 1734
unfossend, erschienen ist. Von den vielen interessanten Sachen, die er
enthält, bemerken wir besonders die wichtige Diskussion ttber das neoe all-
gemeine Gesetz von 1734, welches jetzt definitiv angenommen wurde, and
wobei einige Adelsprivilegien Zwist hervorriefen. Da die Geschichte
Schwedens zn der Zeit sich znm grofsen Teil um die Reichstage konzentriert,
ist es leicht einzusehen, von welcher Wichtigkeit diese Urkk. sammlang ist.
— Von den bekannten Erzfthlnngen A. Frysolls aus der schwedischen
Geschiebte ist der 43. Teil, die Geschichte*") Adolf Friedrichs, in neuer
Aasgabe erschienen. — In der Arbeit Kosers *'') wird auch die preufsische
Politik Schweden gegenOber während der Jahre 1749 — 59 berührt.
Auch die innere Geschichte Schwedens während des 18. Jh. ist
Gegenstand der Forschung gewesen. J. Nyström verdanken wir ein paar
susgezeichnete Werke betr. die Geschichte des Handels and der Gewerbe
Schwedens. Das eine"*) schildert die Wirksamkeit der schwedischen Ost-
indischen Kompanieen (zwischen 1731 — 1814) , welche zu gewissen Zeiten
ton grofsem Umfang und grofser Bedeutung für unser Land war. Das
zweite*^^ zeichnet die Geschichte des Handels und der Gewerbe Schwedens
in den Jahren 1766 — 76, der Zeit, wo in Schweden die Grundsätze des Mer-
kantilsfstems znerst bestritten zn werden anfingen nnd die Reformen in den
bisher herrschenden merkantilen Verhältnissen vorgenommen wurden. Beide
Abhandlangen enthalten auch statistische Kitteilnngen betr. die Fragen, die
sie bebandeln. — Einen wichtigen Beitrag zu der Geschichte der schwe-
dischen Industrie**) giebt H. StrSles Arbeit über das Mannfakturwerk zu
Alingsäs. Der Vf. schildert die Bestrebungen J. Alströraers, dieses Werk
rastande zu bringen und die grofsen Privilegien, die demselben bewilligt
worden. Trotz der grofsen Anschlagsmittel nnd Staatsdariehen ging doch
dss Manafakturwerk mit Verlust, weil die Fabriken teure nnd schlechte
Viren lieferten. Nachdem die Privilegien vom Reichstag 1765/6 aafgehoben
worden, ging das Werk Jahr für Jahr rückwärts, und alle Versuche, den
Staat zn bewegen, sich seiner von neuem anzunehmen, scheiterten.
Eine überaus wichtige QnoUo zur Geschichte Gustavs III. sind die von
G. Tegn6r publizierten Briefe des Königs an seinen bekannten Günstling
G. M. Annfeit.") Ein grofser Teil dieser Briefe ist zwar schon 1805
beraasgegeben worden. Aber diese Ausgaben waren absichtlich korrumpiert,
weil sich der König gar za frei ttber die 1805 noch lebenden Personen
s6) E. V. Mont»n, 8veiigei Bidderskap» och Adeli Rik»d»g«-Protokoll frjn »ch med
ir 1719 TU, 1. Stockholm, Nori^dC. ISSl. 619 S. Kr. 7. — 56) A. Fr?s«ll,
BcmMbsr ur svenaka hiitorien 43. Stockholm. 313 S. Kr. 3,50. — 5?) &• Koaer,
Friedrich d. Gr. vor dem 7j. Kriefce, >. JB. 1B83. III, 8*'. — 68) J- Nyitröm, De
ntneka oatindieka kompanienia: Göteb. Yel. .Saiah. Hindi. 28, 161 S. — 59) id., Bidrag
tUl trenika bandeli» och nSringarnei hiatoria ander senare delen af 1700 talet. Upaala,
Almqvut. 18S4. 144 S. — 60) H. Str&le, Altnge&a niaiiiifaktnrTerk. Stockholm,
ttrggwröm. 1884. CX, 340 3. Kr. 8. — 61) E. Tegn^T. Konang Gustaf III. bref
lill friherre G. H. Armfeit: Hundl. utg. af K. Sinif. fSr nt«. af handakr. 12, 8, VHI, 302 S.
Ri. 3.25.
111,238 XXIV. Skandinavien. 1. K. Beckman: Schweden.
and geheime politische Verhältnisse zu dem Günstling geänfsert. Es ist
offenbar, dafs diese Briefsammlnng für die Beurteilung der Ansichten und
der Pläne des Königs von grofsem Wert sein mufs. — Tegn^r hat auch
den Aufenthalt Armfelts in Neapel als schwedischer Gesandter^*) (wohin er
entfernt wurde, weil er die Politik, welche die Vormünder Gustav IV. Adolfis
führten, nicht billigte) beschrieben. Der Gegenstand eines unwürdigen
Spioniersystems von selten der schwedischen Regierung, wurde er schliefs-
lieh angeklagt als Urheber eines Planes, die Eegierung zu stürzen. Eitel
waren indessen alle Versuche, sich seiner Person zu bemächtigen. Armfeit,
welcher überall der erklärte Günstling der Weiber war, konnte mit Beihilfe
der neapolitanischen Königin nach Rufsland entweichen. — Beide Arbeiten
sind als Vorbereitungen zu der Lebensbeschreibung desselben Vf. über Arm-
felt®^) zu betrachten, welche zugleich eine meisterhafte Schilderung der
letzten Lebensjahre Gustavs III. ist. Nach einer Obersicht über A.s etwas
abenteuerliche Jugend, welche das grofse Mifsvergnügen des Königs erweckte,
zeigt der Vf., wie es A. in Spaa im Jahre 1780 gelang, die Gewogenheit
des Königs zu gevrinnen. Er ward bald die Seele in den Vergnügungen des
Hofes, aber auf die Politik übte er vor dem Krieg mit Rufsland 1788 keinen
Einflufs. Er zeigte dann, dafs er zu mehr als einem Hofmann taugte.
Ein grofser, persönlicher Mut, eine besondere Gabe als Feldherr, die
Soldaten anzufeuern und hervorragende Geschicklichkeit als Organisator
machten ihn auch unter dem Volk beliebt. Am meisten trug vielleicht dazu
bei, dafs er seinem König unerschütterliche Treue bewies, da der Adel im
allgemeinen an der so traurig bekannten Anjalaverschwörung teil nahm.
Der erste Teil der Arbeit des Vf. endigt mit dem Tod Gustavs HI. Im
zweiten Teil werden die Irrfahrten Armfelts seit 1792, bis er 1802 feste
Anstellung als Minister zu Wien erhielt, geschildert. Das Hauptinteresse
dieses Teils heftet sich an seine sogenannte Verschwörung, um die Vormünder-
regierung in Schweden zu stürzen« Weiter als zu einem aufs Papier hin-
geworfenen Plane kam es doch nicht, aber dies war genügend, um ihn
und seine Freunde ins Unglück zu bringen. Zwar hatte er, leichtsinnig
und unbedachtsam, wie er war, mit russischer Beihilfe eine politische Um-
wälzung in Schweden bewirken wollen, aber dafs er doch in der That kein
Verräter war, bezeugt die Festigkeit, womit er, obschon ein verfolgter
Flüchtling, alle Versuche, für die Trennung Finnlands von Schweden zu
arbeiten, zurückwies. — Derselbe Zeitpunkt wird in J. A. Ehrenströms von
S. J. Boöthius veröffentlichten historischen Aufzeichnungen geschildert.^^)
Das hauptsächliche Interesse erregen die Verhandlungen im Armfeltschen
Hochverratsprozesse , in den Ehrenström verwickelt war. Einer glänzenden
Verteidigung ungeachtet, wurde er zum Tode verurteilt, aber mit Gefängnis
begnadigt, woraus er im Jahre 1800 herauskam. Damach zog er sich ins
Privatleben zurück, aber da er ein scharfsinniger Beobachter war, sind seine
Aufzeichnungen von grofsem Interesse. — 1^, K. Tigerstedt setzt seine
Schilderungen der Bestrebungen G. M. Sprengtportens , Finnland von
62) id., G. M. Armfeit i Neapel 1794: Sv. hist. tidfikr. (ISSS), S. 1—24. —
68) id., Gustaf ICaaritz Amfelt I, II. Stockholm, Beifer. 1883/4. I: X, 470 S. n. II:
IV, 437 S. 4 Kr. 6. Bez.: Nord. R. (1888/4), S. 498, (1884/5) S. 893. — - 64) S.
Boethius, Statsrädet J. A. £hrenstr5mB efterlemnade hiBtoritka anteckningar IL Upsak,
Scbaltz. 188B. VHI, 692 S. Kr. 6,60. (T. 1, s. JB. 1884, III, 248*'.)
XXrV. Skandinavien. 1. K.Beekmant Schweden. IIL239
Schweden zu trennen, fort.*^) Die Hoffnungen, dafs sich die Offiziere des
finnländischen Heeres wie ein Mann auf seine Seite stellen würden, ging
nicht in Erfüllung. Im Gegenteil wurde das russische Heer im Jahre 17B9
zweimal von den Schweden geschlagen, und Spr. selbst, welcher auf russi-
scher Seite kämpfte, schwer verwundet. Femer wird die Wirksamkeit Spr.s
bis 1806 gezeichnet. — Die Ursachen des Krieges Gustavs UI. mit Rufs-
land^^) sind von S. Boethius dargelegt worden, welcher aufweist, dafs
Gustav m. in den Absichten Katharinas, Finnland von Schweden loszu-
reifsen, einen rechtmäfsigen Anlafs zum Kriege hatte, obgleich es auch an
andern weniger starken Beweggründen nicht mangelte. — Über die Be-
rechnung der Stinmien der Reichsstände laut Reichstagsbeschlusses von 1786® '^)
hat O. Alin einen Aufsatz geschrieben. Der Beschlufs war, dafs in
allen Gesetzgebungsfragen, ausgenommen Privilegien uud Bewilligungen, der
Beschlufs dreier Stände der Beschlufs des Reichstages sein sollte; blieben
zwei Stände gegen zwei, fiel die Frage. Vf. zeigt, dafs Verfassungsfragen
Gesetzesfragen gewesen, und somit von drei Ständen abgemacht werden
konnten.*^"'*)
10. Jh. G. Björlins treffliche Arbeit über den Krieg in Finnland
1808 — 9 '*) hat eine neue Ausgabe erlebt. — Derselbe Vf. hat den
Feldzug des Generals von Döbeln in Jemtland ''®) geschildert. Dieser
Feldzug zeigt freilich keine besonders glänzenden Kriegesthaten auf,
aber er war doch nicht ohne Bedeutung, da er eine Vereinigung der
rassischen und dänischen Truppen im nördlichen Schweden verhinderte. —
Ober von Döbeln hat W. E. Swedelius eine treffliche Biographie ") ge-
schrieben. — Ein wichtiger Beitrag zur Geschichte des Kriegs mit Rufs-
land 1806 ist von dem Kriegsarchive publiziert worden, nämlich die Briefe
des höchsten Befehlshabers Klingspor an seinen nächsten Untergebenen
Adlercreutz. ''^) — Als am Ende des Jahres 1809 die Regierung beschlofs,
die entthronte königliche Familie aus dem Lande zu senden, wurde es dem
Generalmajor Skjöldebrand aufgetragen, die Reise zu leiten. Seine De-
peschen ^*) aus jener Zeit sind jetzt veröffentlicht und von Interesse.
£. Carlson hat das Auftreten Schwedens auf dem Wiener Kongresse
65) K. Tigerstedt, Gröran Magnus Sprengtporten : Finsk. tidskr. 15, 16, 17,
15 8. 241—62, 16 8. 15—87, 17 8. 241—68. (Vgl. JB. 1884, ffl, 248»».) — M) ß- J-
Boethiufl, Om onakerna tUl GosUf III. krig med Ryseland. Upeala, Berling. 1884.
20 S. M. 0,25. — 67) O. Alin, Om beräkningen af rikst&ndens röster enligt 1786 &n
riksdagsbeslut : St. hist. tidskr. (1884). -> 68) X Ur frih. C. M. Posses korrespondens :
ib. (1882), S. 81—94 n. 159—71. (Mitt. aus den Kriegesjahren 1700/8.) — 69) X Bref
fdb U. Hiärne tiU Olof HermeUn: ib. 8. 264—73 u. 355—60. — 70) X Upeala
professorer om sin rang: ib. (1884), 8. 90/5. — 71) X ViU Höpkenü: ib. (1888)
S. 137/8. (Eine selbstbiographische Anfzeiehnting.) — 7«) X Tvenne svenska adelsmäns
bref fr&n Persien: ib. (1882), 8. 360/8. — 7S) X J. R. D(anielson), Anjalan-mies
K. H. KHck Venllj&Ua: Valvoja (1883). — 74) X Bref fr&n Bezborodko tUl Potemkin
1788/9: St. bist, tidskr. (1888), 8. 230/6. (Das Verhftltnis Rafslaiids zu Schweden betr.)
— 75) G- Bjorlin, Finaka kriget 1808/9. Stockholm, Norstedt. 1884. 852 8.
Kr. 3,50. (1. Ausg. s. JB. 1884, III, 244*».) — 76) id., C^neral von Döbelns ftlttäg i
Jemtland 1809: Krigs Vet. ak. tidskr. (1883), 8. 415—36. — 77) W. K Swedelius, Minne
af generallSjtnanten, friherre Georg Oarl von Ddbehi: Sv. Ak. HandL 60, 8. 27 — 285.
Sez.: Finsk. tidskr. 19, 8. 55. — 78) Filtmarskalken V. M. KUngspors bref tili general-
•djntanten G. J. Adlercreutz under kriget 1808: MeddeL fr&n K. Krigsark. — 79) A. F.
Bkjöldebrands depecher under resan tiU Tyskland med f. d. kon. Chistaf IV Adolf och
dennes £amilj 1809—10: Sv. bist, tidskr. (1883/4), 1888 8. 462—77, 1884,96— V<^%.
III 240 XXIV. Skandinavien. 1. K. Beckman: Schweden.
dargestellt. ^) Die für Schweden wichtigste Frage betraf das schwedische
Pommern, welches sich Schweden im Kieler Frieden verpflichtet hatte an
Dänemark abzutreten. Nach dem Kriege mit Norwegen wollte jedoch die
schwedische Regierung diese Verbindlichkeit nicht erfüllen, ehe sie für die
Unkosten des norwegischen Feldzuges vollen Schadenersatz bekommen.
Kaum wäre es wohl Schweden gelungen, seinen Willen durchzuführen, be-
sonders da die Mächte im allgemeinen Dänemark gewogen zu sein schienen^
wenn es nicht dem schwedischen Gesandten Löwenhjelm geglückt wäre, den
Kaiser Alexander, den persönlichen Freund des Kronprinzen Karl Johann,
dazu zu bewegen, durch seine Vermittelung die Schwierigkeiten zu lösen.
Diese Verhandlunngen sind gesondert von den grofsen europäischen Fragen
geführt worden, und ihre Resultate sind in der Wiener Kongrefsakte nicht
er^vähnt.8l-8«)
Der Gesandte Englands in Schweden vom Jahre 1823 — 33, Lord G. B 1 o om -
field, ^^) legt in seinen Memoiren verschiedene Unterhandlungen dar, welche
zwischen den beiden Höfen wurden geführt, z. B. über die Beseitigung der Hinder-
nisse, welche den Handel Englands mit in Schweden erschwerte. Daneben ent-
halten sie Schilderungen aus dem Leben des Hofes und der Aristokratie. — Von
Schinkels bekannten 'Denkwürdigkeiten' ^^) aus der neueren Geschichte
Schwedens ist ein Teil, Briefe und Akten, worauf das Werk gegründet ist, publi-
ziert worden. — A. L. Sundholm hat die Entwickelung des Liberalismus in
Schweden ^^) seit der unter Karl XIV. Johann beginnenden Opposition bis
zur Annahme des Vorschlages zu einer neuen Repräsentation 1865 beschrieben.
— C. Akrell und S. G. v. Troil haben Memoiren, ^®) Schilderungen ans
den Regierungen Karl Johanns, seines Sohnes und Enkels, gemeinschaftlich
herausgegeben. ®'"8ö)
BibUographisohe Arbeiten. Die 'Akten der königl. Bibliothek'^®)
geben ein Verzeichnis über Aktenstücke, betreffend das Verhältnis Schwedens
zu fremden Mächten 1701 — 1874 und eine ausführliche Bibliographie der
Birgittalitteratur. In den 'Mitteilungen des k. Reichsarchives' •!"•«) far
das Jahr 1884 finden wir einen sehr lesenswerten Aufsatz über die Er-
richtung des Provinzialarchivs. — Die Geschichte der schwedischen Zeitungs-
presse**) 1634 — 1719 ist von E. Key dargestellt worden, und eine schwe-
dische Buchdruckereigeschichte**) 1483 — 1883 ist von G- E. Klemming
und J. G. Nord in herausgegeben worden.
Biographieen. Forsells Lebensbeschreibung des Erzbischofs E. Ben-
80) £• Carlson, Sverige p& kongressen i Wien 1814/5: ib. (1883), S. 67 — 186.
— 81/2) Nielsens Publikationen betr. Norwegen, s. JB. 1884, III, 246^ ^ — 8S) O.
Bloomfield, Memoirs of Benjamin Lord Bloomfield. I, II, s. JB. 1884, III, 187^<*^ betr.
Bemadotte: ib. No. 16. — 84) B. v. Schinkel, Minnen or S voriges nyaer historia
Bihang III utg. af S. Bogthius. Upsala, Roos. 1883. VIII, 412 S. Kr. 5. —
85) A. L. Sundholm, Liberalismens utveckling i Sverige 1830 — 65: Finak. Udakr. 16/7,
16 S. 114—127, 204—16, 444 — 58; 17 S. 24—32. — 86) C. Akrell och S. G. v. Troil
Minnen fr&n Carl XIV., Oskar I. och Carl XY. dagar I. Stockholm, Lamm. 1884. 178 S.
Kr. 2,50. — 87/9 X Sverige och Norge etc. sowie Schrr. v. Ahnfeldt a. JB. 1884. —
90) KongL Bibliotekets Handlingar 5, 6. Stockholm. 1883/4. XI, 145 S., X, 99 S.
kKr. 2,50. — 91/S K. Taube: Meddelanden fi>. KongL Riksarkivet 7/8 (1883/4.) —
94) £. Key, Försök tili svenska Tidningspressens historia. I. Stockholm, Bonnier. 1888.
VllI, 200 S. Kr. 2,50. — 95) 6. £. Klemming u. J. G. Nordin, Svenak BoktrTckeri-
Historia 1488 — 1888 I, II. Stockholm, Norstedt. 1883/4. 240 S. n. S. 241-^654.
Kr. 5 o. 7. Res.: Fiosk. tidekr. 14, S: 149; Letterst. tidskr. (1884) S. 67.
XXIV. Skandinavien. 1. K. Beckman: Schweden. 111,241
zelins des Jüngern •*) ist zugleich ein wichtiger Beitrag zu der Gelehrten-
Geschichte Schwedens. — Warburgs verdienstvolle Arbeit über das Leben
und Wirken des Dichters 0. v. Dalin^') ist von Interesse auch dadurch,
dafs sie das politische Leben in Schweden während der sogenannten Frei-
heitszeit beleuchtet. — Unser hervorragender Geschichtsschreiber A. Fryxell
hat einen autobiographischen Aufsatz •*) geschrieben, welcher nach seinem
Tode von seiner Tochter veröffentlicht worden. — Von den 'Biographieen
der Mitglieder der schwedischen K. Akademie der Wissenschaften, die nach
1854 gestorben sind', ••) ist eine neue Lieferung, unter anderm eine Schil-
derung des Lebens und Wirkens des grofsen Botanikers E. Fries enthaltend,
herausgegeben worden. — Ebenso ist ein neuer Teil von dem grofsen
'Schwedischen Biographischen Lexikon* *®®) erschienen. ^^^"'^•)
Kriegswesen. P. 0. Bäckström hat die Geschichte der schwe-
dischen Flotte seit den ältesten Zeiten ^^') geschrieben. Die Arbeit ist ein
sehr brauchbares Nachschlagebuch über Gröfse, Ausrüstung u. s. w. der
Flotte zu verschiedenen Zeiten. — A. Fredenberg hat Aufzeichnungen
über die Entstehung und Entwicklung der schwedischen regulären Infanterie^"®)
herausgegeben.
Kirchen- und Schalgeschichte. C. W. Skarstedt hat seine Schil-
derung der Geschichte des Stiftes Göteborg ^^^) mit einer Fülle biographischer
Notizen und Nachrichten über kirchliche Verhältnisse und das Unterrichts-
wesen weitergeführt. — M. Nordström zeichnet die kirchliche Stellung
Jämtlands vor 1645, ^*®) zu welcher Zeit diese Landschaft, obgleich in poli-
tischer Hinsicht Schweden nicht angehörend, jedoch in kirchlichen Fragen
dem Erzbischof von Upsala gehorchte. — Von der Entwickelung des schwe-
dischen ünterrichtswesens giebt A. G. Hollander eine interessante Schil-
derung. **^) Der erste Teil der Arbeit, welcher bisher erschienen, geht
bis 1724. — Die Geschichte der Schule zu Nyköping**-) ist auf eine ver-
96) H. Forsell, Minnne af erkeblskopen Erik Benzelius den yngre: Sv. Akad.
Htndl. 58 (1883), S. 113—476. Rez. : Nord. R. (1883), S. 135. — 97) K. J. Warburg,
Olof Dalin: ib. 59 (1884), 482 S. Rez.: Kord. R. (1884), S. 71; Letterst. tidekr.
(1884), S. 568. ^ 98) A. Fryxell, Min historias historia. Stockholm, Seligman.
1884. 192 S. Kr. 2,50. — 99) Lefnadsteckningar öfver K. Srenska Vetenskaps-
Akademiens efter ]854aflidDa ledamöter. I, 2. Stockholm, Korstedt. 1883. S. 195—431.
Kr. 3. — 100) SveiiBkt biografiskt lexikon, Ny foljd IX. 2. Stockholm, Beyer. 1883.
S. 269—500. Kr. 2,50. — 101) X Ur Carl Magnus Rydqvista ajelfbiografi. 1884.
(Separatdrack aus <Nya Dagligt Allehandft'.) — 103) X Biografinen Nimikirja h. 8—10.
Hclsingfors, Edlund. 1883. S. 561—763. Kr. 12. — lOB) X O. Wasastjerna,
Ättartaflor 5fver den pä FInlands Riddarhus introducerade adeln. Borg&. 1883. 369 S.
— 104) X L. Munthe, Munthe-Slägten frän medlet af 1000-talet tili närvarande tid.
Helringfors. 1884. 312 S. Kr. 5. — 105) X O. Bergström, Slägten Cronstrand.
Stockholm. Centraltr. 1884. 33 S. Kr. 2. — 106) X Nigra anteckningar om adliga
itten Silfverstolpe. Stockholm, Centraltr. 1884. 472 u. 16 S. Kr. 20. — 107) P- O.
Biek Strom, Svenska FlotUns historia. Stockholm, Norstedt. 1884. X, 513 S.
Kr. 6,50. Rez.: Ny Sv. tidskr. (1884), S. 609. — 108) A. Fredenberg, Anteckningar
rdrande det svenska indelta infanteriets uppkomst och utveckling fr&n äldsta tider. Stock-
holm, Militärlitt. för. 1883. 283 S. Kr. 3,75. — 100) C. W. Skarstedt, Göteborgs
Stifts Herdaminne ur kyrkan och skolan V. Lund, Ohlsson. .1884. 791 — 982 S. Kr. 2.
— 110) M. Nordstrom, Jemtlands kyrkliga stäUning före föreningen med Sverige
1645. Hemösand. 1884. 83 S. — 111) A. 6. Hollander, Svenska undervisnings-
▼lUendcts historia. I. Stockholm, Samson. 1884. XXVIII, 572 S. Kr. 5. -— 112) G. K.
Schotte, Bidrag tili Nyköpings Elementarläroverks historia III. Nyköping. 1884.
4«. 40 S.
Jaiaaherielite der OeicbiehtMwitBßnaehätt 1885. III, Y^^
III 242 XXIY. Skandinavien. !2. H. Schjoth: Norwegen.
dienstvolle Weise von G. K. Schotte dargestellt worden. — Eine Fülle
von Akten und Schriften zur Geschichte unsers Unterrichtswesens ^**) ist .von
P. A. Siljeström veröffentlicht worden. — Zur Kenntnis der Geschichte
des finnländischen Unterrichtswesens sind mehrere Beiträge geliefert worden.
An erster Stelle nennen wir die älteren Protokolle des Konsistoriums der
Universität zu Abo,^^^) dann Akten über die Geschichte des finnländischen
Unterrichtswesens während des 17. und 18. Jh. *^*) von K. G, Lein berg
herausgegeben, und eine von derselben Person verfafste Übersicht' * ^*) der
öffentlichen Lehranstalten Finnlands bis auf unsere Zeit.
LokalgeBOhiohte. Johanssons Schilderung von Noraskog, ^^*) ist
zugleich ein guter Beitrag zur Geschichte des schwedischen Bergbaues. —
W. Berg hat Sammlungen zur Geschichte der Stadt Göteborg ^^^) herausge-
geben, und H. Aminson hat seine Schilderungen aus der älteren Kultur-
geschichte Södermanlands fortgesetzt. ^^^) Von R. Hansen haben wir eine
geschichtlich-archäologische Beschreibung des Schlosses I^ustö. i*28-i2i^
2.
H. Schjoth.
Ufornregen.
Quellenschriften. Aufser der 'Norwegischen Reichsregistratur' ^)
nennen wir die 'Norwegischen Rechnungs- und Steuerbücher' aus dem
16. Jh.,*) sowie Bischof Jens Nilssöns^) Visitationsbücher und Reise-
notizen. Die letzteren, welche jetzt vollständig erschienen, sind sehr wich-
tige Quellenschriften, besonders für die Topographie, zugleich aber auch
für Kirchen-, Kultur- und Personalgeschichte. Auch in sprachlicher Hinsicht
118) ^- -^^ Siljeströmi Handlingar och Skrifter rörande undervisningsvliBendet.
Stockholm, Norstedt 1884. XYIII, 963 S. Kr. 8. — 114) Consistorii academici vl^
Abo universitet äldre protokoller. I. HelsingforB. 1883/4. 635 S. ~ 115) K. G
Leinberg, Handlingar rorande Finska skolväsendets historia under 16., 17. och 18. seklen'
Jyväakylll, Utg. 1884. XVIII, 427 S. M. 5. — 116) id., öfveraigt af FinlandB*
offentliga elementarläroverk fr&n äldsta tili närvarande tid: Tidskr. utg. af Pedag. Foren,
i FinUnd. — H?) X A. Hörlin, Om Huitfeldska stipendü - inrttttningen i Bohiulän I.
Stockholm. 1884. 62 S. Kr. 0,75. — Hg) X R. Hausen, Utdrag ur Abo Domkyrkas
rftkenskaper 1553 — 1684. Hehingfors, Simelius. 1884. 210 S. — 119) J. J ohansson,
Noraakog. HI, 1. Stockholm, Norstedt. 1884. 160 S. Kr. 2. — 11^0) W. Berg,
Samlingar tili Göteborgs historia. 1/8. Stockholm, Beyer. 1883/4. 412 u. 48 S. Kr. 10.
— llSl) H. Aminson, Bidrag tili Södermanlands äldre kulturhistoria h. 4/5. Stockholm,
Samson. 1883/4. 120 u. 112 S. Kr. 4. — t22) R- Hausen, Kuusto Slott h. 2.
Helsingfors. 46 — 70 S. M. 5. — 128) XCh. Naumann, Sveriges Stotsförfattningsrfttt
ni, 3, IV, 1,2,3. Stockholm, Norstedt. 1883/4. HI, 8 859—482 S., IV 444 S. Kr. 8.
(Neue Auflage.) — t24k) X C. G. Malmström, Sveriges Statsknnskap. Upsala, Schultz.
1883. 95 S. Kr. 1. (Neue Auflage.)
1) O. Gr. Lundh og O. A. överland, Norske Rigsregistranter, tildels i Uddrag,
ndg ved Bd. 9. H. 1. Kristiania. 820 S. Kr. 3,00. (S. ftühere JB.) —
Z) H. S. Huitfeldt-Kaas, Norske Regnskaber og Jordeböger fra d. 16. Aarh.,
udginye ved . . . . I. Kristiania, Gundersen. 328 S. Kr. 3,00 ~- 3) Y. Nielsen,
Biskop Jens Nilssöns Visitatsboger og Reiseoptegneber 1574 — 97, udg. ved H. 3
Ä 561-^696. u. CCVin S. Kr. 3,00.
XXIV. SkandUiavien. 2. H. Schjöth: Norwegen. 111,243
haben sie grofses Interesse, da sie zeigen, wie die Sprache der Städter vor
300 Jahren lautete. Der Herausgeber Y. Nielsen, welcher die Ausgabe
reich mit Anmerkungen topographischen und historischen Inhalts ausgestattet
hat, giebt auDserdem noch eine sehr ausfflhrliche Schilderung von dem Leben
und Wirken des Bischofs Nilssön. — L. Daae teilt einige chronologisch
geordnete Notizen^) mit, die aus einem Mefsbuch herrtthren, welches jetzt
die kgl. BibUothek in Kopenhagen besitzt und aus der Kirche zu Rings-
ager stammt. Die Notizen, welche von Predigern der Kirche in Ringsager
geschrieben sind, enthalten im wesentlichen personalgeschichtliche Nachweise
und erstrecken sich auf die Zeit von 1520 — 1706.
FolitiBohe Gtesohiohte. Y. Nielsen hat die Veröffentlichung von
Beiträgen zur norwegischen Geschichte im Jahre 1814^) fortgesetzt. £s
sind dieselben von greiser Wichtigkeit für diese fttr Norwegen so schicksals-
schweren Jahre. Das erschienene Heft enthält den Schlufs des Aufenthalts
der Kommissäre der alliierten Grofsmächte in Norwegen, Juni und Juli 1814,
sowie Jörgen Aalls Tagebuch während des ersten au%Brordentlichen Stor-
thing im Oktober und November 1814. Der Besuch der Kommissäre bildet
einen der bedeutendsten Abschnitte in der Geschichte des Jahres 1814. Es
war von schwedischer Seite gefordert, dafs die dänische Regierung fttr die
Vollstreckung des Kieler Traktats einstehen sollte. Man war in Schweden
enttäuscht ttber die Art, wie die Begebenheiten sich in Norwegen entwickelt
liatten, und glaubte, dafs der dänische König und seine Umgebung Schuld
daran sei. Die schwedische Regierung wandte sich daher an die Grofs-
mächte mit der Aufforderung, einen Druck auf die dänische Regierung aus-
zuüben. Die Grofsmächte zeigten sich auch dazu bereit, und man beab-
sichtigte wohl, als man die Kommissäre aussandte, dafs sie den unwider-
ruflichen Willen der Grofsmächte in Bezug auf Norwegen verkünden sollten,
sowie die dänische Regierung zwingen, einen Druck auf Christian Friedrich
und die Norweger auszuüben, so dafs der Kieler Traktat in seiner ganzen
Ausdehnung durchgeführt werden könnte. Hierbei ist jedoch zu bemerken,
dafs in der ursprünglichen schwedischen Aufforderung an die Grofsmächte
Torauflgeeetzt war, dafs Norwegen seine eigene Verfassung haben sollte und
dafs die Mächte selbst davon ausgingen, dafs nur unter dieser Bedingung
die gewünschte Forderung ins Werk gesetzt werden könne. Für die
Thätigkeit der Kommissäre, sowie insbesondere für die Verknüpfung der
Anerkennung des Storthings und der des neuen Königtums bietet N. besonders
reiches Material.*"') — Y. Nielsen®"*®) hat auch seine norwegische Ge-
schichte nach 1814 (cfr. frühere JB.) fortgesetzt und schildert die Begeben-
heiten der Jahre 1826 und 1827. In dem ersten Jahre fängt der Streit
4) L. Daae , Breve Chronicon RingsagerenBO : Norsk hüt. Tidsskr. 2 S. Bd. 5, 8. 268/8.
— &) T. Nielsen, Bidrag til Norges Hiatorie i 1814. Afhandlioger og Aktetykker.
Bd. 2, Heft 3. S. 257—384. Kristiania. — 6) X T. H. Aschehoug, Norges offentlige
Ret 2. Afdeling : Den nagjeldende Stateforfatning. II (Schlafs-) H. Kristiania, Aschehong.
S. 385 — 685. n. XY S. Kr. 3,50. (Aschehougs 'Das nordische Staatsrecht.' Siehe unter
Dinemark No. 77.) — 7) X Nils H5jer, StatsfSrbundet mellem Sverige och Norge.
£tt avenskt program. Stockholm, Seligmann. 211 S. Kr. 2,50. — 8) Y. Nielsen,
Noiges Historie eftor 1814. Bd. 2, H. 2. S. 145—240. E^ristiania. — 9) X Storthings-
£fterretninger 1836—54. Bd. 1, H. 3. Kristiania, Dybwad. S. 161—240. Kr. 1,00.
~~ 10) X Marcellas, Bidrag tiU den Skandinaviska Unionens historia efter 1814.
Stockhohn, Skoglund. 216 S. Kr. 2,50. (Des Vf. Name ist ein Pft^udstk^m.^
111,244 XXIV. Skandinavien. 2. H. Schjdth: Norwegen.
zwischen König und Volk in betreff der Feier des 17. Mai an (des Tages^
an welchem das Grundgesetz abgeschlossen und Christian Friedrich zum König
gewählt wurde). Der König war nämlich sehr mifsvergnügt über diese
Feier, da er glaubte, dafs der Tag nur in der Erinnerung an Christian
Friedrich gefeiert werde, und dafs hierdurch die Norweger ihre Unzufrieden-
heit ausdrücken wollten über die Vereinigung mit Schweden, sowie ihre
Ergebenheit für Dänemark. Der Streit dauerte mehrere Jahre, und zuletzt
mufste sich der König darin finden, dafs der Tag gefeiert wurde. Auch
mit dem Storthing war er 1827 sehr unzufrieden; er mufste seine Grund-
gesetzvorschläge zurücknehmen, und der Storthing liefs erkennen, dafs er
sich nicht darauf beschränken wollte, seine und des Landes Rechte zu ver-
teidigen, sondern auch die ausübende Macht anzugreifen beabsichtigte. Er
beschlofs, nämlich den Staatsrat Collett beim Reichsgericht anzuklagen, weil
die Regierung nach der Meinung des Storthing ihr Oberherrschaftsrecht
überschritten habe. Karl Johann liefs den Storthing unter deutlichen
Zeichen seines Mifsfallens auflösen und wurde nicht milder gestimmt durch
das Urteil des Reichsgerichts, welches Collett freisprach. — Einen kleinen
Beitrag zum 17. Mai -Streit des Jahres 1826 bringt D. Thrap.^^) —
H. J. Barstad hat eine Darstellung der Ereignisse in Bergen während
der Kriegszeit 1801 — 14^2-18) angefangen. Es ist eine Schilderung, welche
auf Untersuchungen des Festungs- und Reichsarchivs in Bergen beruht. Er
beschreibt auch die Zustände in der Stadt am Anfang dieses Jh. Er zeigt,
wie alles im tiefsten Frieden lag, und niemand an die Möglichkeit dachte,
dafs ein Krieg die Stadt erreichen könnte, wie alle aus ihrer Ruhe gerissen
wurden, als der Befehl von der Regierung kam, Blockschiffe anzuschaffen,
um die Küstenstädte zu verteidigen, und welche Anstalten in dieser Ange-
legenheit getroffen wurden. B. will sich nicht darauf beschränken, nur die
Rüstungen und Kriegsbegebenheiten in Bergen während dieser Zeit zu
schildern, sondern behandelt auch die Begebenheiten, welche in Beziehung
mit der Verteidigung des ganzen Amtes Bergen standen. Hierbei weist er
nach, durch welche Veranstaltungen sowohl die Militär- und Zivilbehörden,
als auch die Kommunen und Privatpersonen zur Verteidigung beigetragen
haben.
Innere Qeschiohte. Kulturgeschichte.^^) — A. Chr. Bang
macht aufmerksam darauf, ^^) dafs unter den Elementen , die in der
heidnischen Zeit in der ganzen germanischen Welt verehrt wurden, das
Wasser, besonders das fliefsende, nicht den unbedeutendsten Platz ein-
nahm. Dieser Kultus hat tiefe Wurzeln im Volksleben gefafst, so dafs er
sich an einigen Stellen bis auf den heutigen Tag erhalten hat. In der
katholischen Zeit wurden die heidnischen Quellen mit dem Namen eines
11) D. Thrap, Fra Bergens Skole: Korsk biet. Tidsskr. 2 S. Bd. 6, S. 26S— 71.
— 12) H. J. Barstad, Bergens Forsvar i 1801 og 1807—14. Heft 1/8. Bergen,
Giertsen. 240 S. Kr. 1,25 pr. Heft. Rez.: Nordisk Tidskr. 8, S. 589—40 (6. Björlin),
lobend erwäbnt. — 1$) X Norsk militiert Tidsskrift. Udg. of Kristiania militiere Samfund.
Bd. 48. Kristiania. (Entbält: Barstad: Aktenstücke zur Gesch. des norwegischen Jäger-
korps — Anker: Brief von Oberst Staffeidt an seine Frau 12. Septbr. 1807. — id.,
Norwegische Statthalter 1577 — 1856. — id., Kommandanten in Drontheim, Kongsvinger
und Fredriksvaem). — 18*) Lund, s. u. N. 100. — 14) A. Chr. Bang, Norges
hellige Kilder (Quellen) efter Reformationen: Videnskabs-Selskabs Forhandlinger No. 6.
KrißtiaDiü, Djbwad. 10 S. Kr. 0,25.
XXIY. Skandinavien. 2. H. Sohjöth: Norwegen. 111,245
Heiligen versehen, in Norwegen besonders mit dem des heiligen Olaf. So
ging die Quellenverehrnng mit vielen anderen Überresten alter Zeit über
in die Intherische Zeit; jetzt ist sie meistens verschwanden, doch finden
sich noch Quellen, welche Gegenstand der Yerehrang iowohl bei Tag als
bei Nacht sind. B. liefert ein Verzeichnis von 34 heiligen Quellen, welchen
er in Norwegen nachgeforscht hat. Bezüglich der meisten dieser Quellen
existieren noch Berichte über Wallfahrten. Diese Berichte zeigen, dafs
dieselben Heilkraft besitzen sollten für alle möglichen Krankheiten, sowohl
für Menschen als für Tiere. Femer lassen sie erkennen, dafs das heilige
Wasser am heilbringendsten war, wenn man es an Ort und Stelle benutzte,
dafs die Zeit um St. Johannis, besonders der Johannistag selbst, als Wallfahrts-
zeit, die gewöhnlichste war, dafs man sich teils im Wasser badete, teils
dasselbe trank, und dafs die Besucher, nachdem sie die Quelle besucht,
ein Opfer zu bringen hatten, welches entweder darin bestand, dafs man
Geld ins Wasser warf, oder darin, dafs man Kleider ans Ufer legte oder
hängte. Bisweilen liefs man auch die Krücken und Stöcke als Opfer zurück,
oder legte Fliesen über Kreuz. 0. A. överland setzt seine Schilderung
der Verhältnisse im Gudbrandsthal von der Mitte des 17. Jh. fort (JB. 1884).^*)
L. Daae teilt nach P. A. Harrebomäe ^Spreekwoordenbock der Nederland-
sche taal (Utrecht 1858 — 70)',^^) einige Sprüchwörter und Spracheigentüm-
lichkeiten mit, welche Norwegen und die Norweger betreffen. Die Sprich-
wörter sind jedenfalls sehr alt, und müssen als eine Erinnerung an die
Zeit angesehen werden, als die Verbindung zwischen Norwegen und Holland
lebhafter war als jetzt, als die Holländer als Konkurrenten der Hanseaten
in Bergen auftraten, während Norweger beiderlei Geschlechts nach Holland
auswanderten. (JB. 1880, IE, 192^.) Die Sprichwörter haben Interesse, da
sie dazu beitragen, das Urteil der Holländer über Norwegen und die Nor-
weger erkennen zu lassen, welches nicht immer sehr schmeichelhaft aus-
füllt. — A. Heiland behandelt das Silberbergwerk Kongsberg (Königswerk), ^^
und N. Nicolaysen zeigt die Veränderungen, welchen zwei Ländereien
(Aarsstad und Lungegaarden) bei Bergen im Laufe der Zeit in bezug auf
Aasdehnung und Besitzer unterworfen waren. ^^)
Kirchengeschichte. — Der erste lutherische Bischof in Bergen war
Geble Pedersen (f 1557). Er wurde nach dem Tode Olafs Thorkildsson
(1535) zum (katholischen) Bischof in Bergen gewählt. In betreff der Zeit,
wann er sich der lutherischen Lehre anschlofs, gehen die Ansichten aus-
einander ; während einige glauben, dafs er schon um das Jahr 1528 in seinem
Herzen mit dem Papismus gebrochen hatte, glauben andere, dafs er 1531
ganz bestimmt innerlich ein Anhänger der lutherischen Lehre war.
A. Chr. Bang^^) zeigt, dafs man keinen Grund hat anzunehmen, dafs
Pedersen, als er zum Bischof gewählt wurde, ein heimlicher Anhänger des
Luthertums war. Pedersen war trotz seiner Rechtschaffenheit und Ehren-
15) O. A. öyerland, Forviklinger paa Oplandene i Midten af 17 Aarh.: Norak.
hiat Tidsakr. 2 S. Bd. 5, S. 1 — 50. — 16) L. Daae, HoUandftke Ordsprog om Norge
og Kordnunid: ib. S. 140/2. — 17) A. Heiland, Kongsbergs Sdlyverk fSr og nu.
Kristiania, Cammermeyer. 101 S. Kr. 2,50. (Separatabdrack aus * Archiv for Mathematik
og Katnrridenskab.*) — 18) N. Nicolaysen, Om Aarsstad og Lungegaarden ved
Bergen: Norak hiat. Tidaakr. 2 S. Bd. 5, S. 128—84. — 19) A. Chr. Bang, Om
Mag. Geble Pedersena Oyergang til Lutherdommen : Lutherak Ugeakrift. 17. Halvaar.
JtiL—Jan. 1885. S. 873/6, 885/9, 405/9. Kriatiania, Steen.
111,946 XXIV. Skandinavien. 2. H. Sehj5th: Norwegen.
haftigkeit ein schwacher, nachgiebiger Mann, anf den man leicht einwirken
konnte and der sich leicht beugte unter der Macht der Verhältnisse. Als
er dem neuen (lutherischen) König Christian III. huldigte, unterwarf er
sich thatsächlich der neuen Anordnung der Dinge. Auf Anforderung der
Krone übernahm er die Aufsicht über die Güter und Einkünfte des Bistum»
Bergen, und im Sommer 1637 wurde er zum lutherischen Superintendenten
zu Bergen berufen. Bei seiner Ordination als Superintendent, meint B.,
sei Pedersen kein begeisterter Lutheraner mit tieferem Verständnis für die
Lebensnerven der Reformation gewesen. Doch mufs man zugleich an-
nehmen, dafs er, als er das Amt angenommen hatte, sich so gut wie möglich
nicht allein der evangelischen Kirchenordnung, sondern auch der evan-
gelischen Lehre angeschlossen hat. Unsterblich sind die Verdienste, welche
er sich als Superintendent der evangelischen Kirche in Korwegen erworben
)iat, teils durch seinen in der damaligen Zeit gewifs einzig dastehenden reinen
Lebenswandel und seine moralische Haltung, teils und besonders durch seine
ebenso unermüdliche wie aufopfernde Thätigkeit für das Schulwesen, sowie
durch die hiermit verbundenen grofsartigen Unterstützungen studierender junger
Leute. Gerade dieser letzte Teil seines Wirkens, glaubt B., stehe im Zusammen-
hang mitPedersens Gefühl seiner eigenen geistigen Begrenzung. Die Fülle
vom evangelischen Leben, welche er selbst nicht der Gemeinde zu geben
imstande war, wollte er ihnen zu teil werden lassen durch die von ihm
unterstütztet Geistlichen, deren ganze Entwickelnng auf evangelischem
Boden vor sich gegangen war und welche daher in den Geist der neuen
Lehre viel tiefer eindringen konnten, als die, welche unter dem Papsttum
grau geworden, erst in ihren alten Tagen ihre Religion geändert hatten.
Litteraturgeschichte. — G. Storm hat früher (in Snorre Stur-
lassons Geschichtsschreibung. Kopenhagen 1873) zu beweisen versucht, dals
die vielen Mss. älterer Sagenübersetzungen von einer Bearbeitung stammen,
welche in Bergen um die Mitte des 16. Jh. verfafst wurde, und dafs es
wahrscheinlich eine Hds. von dieser Bearbeitung war, welche in Drontheim
war und unter Mattis Störssöns Namen ging. Diese Hds., welche man
verloren glaubte, ist mittlerweile jetzt (1883) wiedergefunden worden.*^) Sie
ist geschrieben am Schlufs des 16. Jh. und auf dem Titelblatt wird Mattis
Störssön, Oberrichter in Bergen, als Obersetzer genannt. Es ist nun also
bewiesen, dals er die älteste Bearbeitung der Königssagen in der neueren
Schriftsprache ausgeführt hat, von welcher ein Ms. 1594 in Kopenhagen
gedruckt wurde und nach dem Herausgeber den unrichtigen Namen
^Jens Mortensens Sagenübersetzung' erhielt. — L. Daae schildert einen
norwegischen Historiker des 17. Jh.^^) Es ist der Prediger in Voss (Stift
Bergen) Gert Henriksson Miltzow, dessen Geschlecht aus Pommern stammt.
Er hat verschiedene Bücher geschrieben, welche zum gröfsten Teil ver-
loren gegangen sind. Von seinen geschichtlichen Werken sind nur er-
halten: Presbyterologia Norvegico-Vos-Hardangriana (Hafhiae 1679). Es
hat nicht allein Interesse in biographischer, sondern auch in topo-
graphischer und kulturgeschichtlicher Hinsicht. Einen besonderen Wert hat
dieses Buch aufserdem noch dadurch erhalten, dafs der Vf., welcher nicht
%V) G. Storm, Et gjenfundet Haandskrift af Mattis Störssöns Sagaoverscttelse :
Norsk hist. Tidsskr. 2 S. Bd. 5, S. 271/2. — %t) L. Daae, Om Mag. Gert Henriksson
Miltzow, Sogneprieet til Voss: ib. 8. 161— ft«.
XXIV. Skandinavien. 2. H. 8chj5th: Norwegen. 111,247
allein die altnorwegische Sprache verstand und Urkk. lesen konnte, sondern
»eh anch damit befafste, die Rnneninschriften zn deuten, mehrere solche
Inschriften mitteilt. Wenn er sie auch nicht immer richtig gelesen hat,
so giebt er doch Mitteilungen, welche bisweilen von grofser Wichtigkeit sind,
da die Monumente, die er besprochen hat, später gröfstenteils verloren
gegangen sind. J. B. H a 1 v o r s e n ist in seinem Schriftstellerlexikon bis zu
dem Buchstaben D.^^) vorgeschritten und hat aus demselben eine Biographie
des Dichters Bjömsterne Bjömson sowie eine Schilderung des Lebens und
der Schriftstellerthfttigkeit des Historikers L. Daae separat abgedruckt.
Personalhistorie und Genealogie. — H. J. Huidfeldt-Kaas
veröffentlicht ein Verzeichnis der in Norwegen noch existierenden adligen
Geschlechter,^^) ausgestattet mit kurzgefaüsten Nachweisen über ihren
Ursprung und ihre jetzigen Stellungen, sowie ihre Ehen und Landgrund-
besitze. Auch giebt er diejenige Litteratur an, in welcher man über die-
selben Mitteilungen findet. Von dem norwegischen Adel des MA. existiert
jetzt nur noch ein Geschlecht ; vom alten dänischen, dorthin eingewanderten
and verheirateten, 5 ; von Geschlechtem, welche geadelt sind durch Patente,
15; von fremden Adelsgeschlechtem, die als dänisch-norwegischer Adel
anerkannt sind, 8; von Fremden ohne diese Anerkennung 14, und vom
sogenannten Kangadel 8. Es zeigt sich, dafs der Adel in Norwegen, welcher
schon im Anfang des Jh. in jeder Hinsicht stark reduziert war, in den
späteren Generationen in einer aulserordentlichen D^cadence begriffen ist,
die als eine natürliche Folge der im Lande herrschenden demokratischen
Verhältnisse anzusehen ist. — H. J. Huitfeldt-Kaas giebt als Probe
einer Familiengeschichte eine Schilderung des Lebens des Generalleutnant
H. J. Huitfeldt (geb. 1674, t 1751) und seiner beiden Gemahlinnen.**)
Es ist dem Buche eine Stammtafel beigegeben, welche die ebenbürtigen
Descendenten von Hafthore Jonssön und Agnes, der Tochter des Königs
Haakon V. (s. o. Abt. II, K. XXX) darstellt; zu dieser Descendenz gehört
anch die Familie Huitfeldt. — C. J. Anker liefert ein auf gedruckten und
angedruckten Quellen beruhendes alphabetisch geordnetes Verzeichnis nor-
wegischer Generale aus der Zeit von 1628 — 1Ö85,**) in welchem zugleich Nach-
weise gegeben werden über deren Lebensjahre, Geschlecht und über die Zeit
ihrer Anstellung in den verschiedenen Heeresabteilungen, sowie eine kurze
Angabe der wichtigeren Begebenheiten, an welchen sie Anteil hatten.
Hierdurch erhält das Buch sowohl militärische, als auch personalgeschichtliche
Bedeutung. 2®"**)
!S2) J- B. Halyorsen, Korsk Forfatter-Lexikon 1814—80. Heft 9—11. Bd. 1,
513—69 u. XIV S., Bd. 2, S. 1—128. Kristiani*, Forlagsforening. — 88) H. J.
Hnitfeldt-KaaB, De nolevende Adelsslcgter i Korge: Norsk bist. Tidsakr. 2 S., Bd. 5,
8. 145 — 60. — 24) id.} Generalleutnant Henrik Jörgen Huitfeldt og hans to Fruer :
Personalhistoriak. Tidsskr. 6, S. 224—45 og 267—64. — 25) C. J. Anker, Blografiske
data om 380 norske, norsk f5dte eUer for nogen tid i den norake arm^ ansatte generals-
personer 1628 — 1885. Kristiania, Cammermeyer. 402 S. Kr, 6,00. (Mit einem Titel-
portrttt und 63 Portrttts in Lichtdruck. Das Buch enthält aufaer den biographischen
Daten zugleich eine Übersicht ttber die Bestandteile des norwegischen Heeres von 1640
bis jetzt, ttber die Administration der norwegischen Armee und das Archiv von 1614
bis jetzt, sowie ein Verzeichnis ttber norwegische Statthalter und einige norwegische
Militirchefs und Festungskoramandanten.) — S6) X N. R. Bull, Den kongelige norake
8t. Olafs Ordens Matrikul 1847—85. Kristiania, Cammermeyer. 4^ 56 S. Kr. 2,50 .
-> 27) X H. Bie, Geistlig SUt og Kalender for Kongeriget Norge. 2 Ud(g. KrUtia.^vi.^
111,248 XXIV. Skandinavien. 8. H. Schjoth: Dänemark.
Von topographisch-statistischen Werken haben wir zu nennen
die Fortsetzung von A. M. Kjaer: 'Norwegens Land und ^ Leute**') (cf. JB.
1884, II) sowie 'Norwegens offizielle Statistik'.*'*)
3.
H. Schjoth.
Dänemark.
Von Quellenschriften, welche einen gröfseren Zeitraum der neueren
Geschichte umfassen, sind anzuführen: 'Dänisches Magazin'*') und 'H. F. Rör-
dams Sammlungen'.**) G. F. Bricka giebt einen Auszug aus den kanzlisti-
schen Briefbüchern ; *^) aufserdem müssen wir ausländische Sammlungen
nennen, in welchen sich Beiträge zur dänischen Geschichte vorfinden, nämlich
0. S. Rydberg: Schwedens Traktate mit fremden Mächten, V. Grönlund:
'König Gustavs I. Registratur' und 'Historical manuscripts commission'
(London).
Folitisohe Geschlohte.*®) Zur Geschichte Christians III. finden sich
mehrere Beiträge in G. Schmidt: 'Zur Geschichte des Schmalkaidener
Bundes', in S. Ifsleib: Moritz v. Sachen gegen Karl V., welches Nachweise
enthält über die Politik Christians m., und inj. Gairdner: 'Letters and
papers of the reign of Henry VIII.', welches Aktenstücke zur Geschichte
der Grafenfehde mitteilt. Für die Geschichte jenes Krieges sind auch
Beiträge in 'Dänischem Magazin' und in der 'Historischen Monatsschrift' ^^)
Steen. 254 S. Kr. 5,00. — %S) X Kr. Koren, FortegneUe over Filologer, Realister
og Mineraloger fra Norges Uni veraltet 1818 — 84, samt Kalender for de hoiere norske
Skoler. Kristiania, MaUing. 4^ XXVIII, 160 S. Kr. 6,00. -< 2d) X M. Arnesen,
Stamtavle over SUegten Thorne. Kristiania, Cammermeyer. 32 S. Kr. 1,00. — SO) X
M. Arnesen og J. Sverdrup, Stamtavle over Siegten Sverdrup. Kristiania, Cammer-
meyer. 48 S. Kr. 1,50. — $1) X £. Bernhoft, Stamtavle over Slsgten Bemhoft
Kristiania, Cammermeyer. XIX, 309 S. Kr. 5,00. — 32) X T. Dahll, Opiyaninger
angaaende Familien DahUs Oprindebe. Kragero. 4^. 2 BL (Gedruckt als Ms. ohne
Titelblatt.) — 88) X M. D. Hjeltntes, Sognepraest A. Andersen Bibers Stamtavle med
Galtangs Families Slttgttavle og Ribers Kaldsbrev. Stavanger, Udgiveren. 108 S. Kr.
1,50. — 84) X E. A. Thomle, Familien Stillesen: Personalhistorisk Tidsskrift 6,
S. 265—84. — 85) X D. Thrap, Familien Bonnevie. Ny Udgave. Kristiania, Steen.
61 S. Kr. 1,00. — 86) A. K. Kjier, Norges Land og Folk. Heft 2. Kristiania,
Aschehoug. S. 113—309. Kr. 2,00. — 86*) Norges offieieUe SUtistik. 8 S. Bd. 1/2.
Kristiania, Aschehoug.
87) Danske Magazin. 4 S., Bd. 6. S. 103—92. (Enth< H. F. Rördam,
Erinnerungen aus Assens und Umgegend im 16. Jh. — F. Fries: Einige Briefe an dei
Königs Kanzler Chr. Fries, den Krieg betreffend und den Zustand des Landes während
der Jahre 1625/8. — Kr. Erslev : Klaus Bildes Rulle. — Schilderungen aus aUen Ländern
von 1550. — W. Mollerup: Einige Briefe u. Nachweise über die Gesch. der Grafenfehde.
— «i8) H. F. Rordam, Historiske Kildeskrifter og Bearbeidelser af dansk Historie, iacr
i 16. Aarh. 2 S., Bd. 2, 1. H. Kjobenhavn. 192. — 89) C. F. Bricka, KanceUiet»
Brevboger vedrörende Danmarks indre Forfaold 1551/5. 1. Halvdel. Kjobenhavn. 240 S.
40) X N. Bache, Nordens Historie med talrige i Texten trjkte Illustrationer
2. Udg. 2. Bd. 10. H., 3. Bd. 13. H., 5. Bd. 1.— 5. H. Kjobenhavn. 428 S. (Eine
sehr gute populäre Darstellung.) — 41) Historisk Maanedsskrift for folkelig og kirkelig
Optyanwgf udg. of P. La Cour, H. Nutzhorn, Fr. Nygaard og L. Schröder. Bd. 2/5.
XXIV. SkandiiiAvien. 3. IL Schjoth: D&nemark. 111,249
erschienen. Gemäfs den Mitteilungen E. Madsens,**) geben die Be-
richte über die verschiedenen Kämpfe in der Grafenfehde den Eindruck,
als wenn schon damals Schiefswafifen unter dem Fufsvolk ziemlich verbreitet
waren. Auf alle Fälleist jedoch anzunehmen, dafs unter Friedrich IL (1559—88)
eine weitere und gröfsere Entwickelung im Gebrauche der Schiefswaffen
beim Fufsvolk herbeigeführt wurde. Es zeigt sich nämlich aus den Werbungen
von Hakenschützen während des siebenjährigen Krieges, dafs bezüglich der
Ausrüstung des gröfsten Teiles des Fufsvolkes eine vollständige Änderung
vor sich gegangen ist. Um dieselbe Zeit nahm das dänische Heer einen
Standpunkt ein, der auf der Bahn, welche die Heere Europas später be-
treten sollten, schon weit vorgeschritten war ; dafs die Entwickelung zuerst
im Norden vor sich ging, ist dadurch erklärlich, dafs das Terrain dafür
ftm besten geeignet war. Während die Hakenschützen auf offenem,
ebenen Felde gegenüber der Reiterei wenig nützen konnten, waren sie
dagegen sehr anwendbar auf dem hügeligen Boden Schwedens, wo das
geschlossene Auftreten von Reiterei in gröfseren Massen behindert ist.
Während man daher in Mitteleuropa nur langsam die mit Speerwaffen
versehenen Knechte durch Schützen ersetzte, hat man im Norden (denn
aoch in Schweden wurden Veränderungen gemacht) es für zweckjnäfsig ge-
funden, Hakenschützen einzuführen. Wahrscheinlich ist Daniel Rantzow oder
Hans Brokkenhus die Veränderung zuzuschreiben. Obgleich nun auch in
Schweden die Waffe zweckentsprechend war, so pafste sie doch nicht an
manchen Stellen, wo das Heer seine Thätigkeit zu entfalten hatte. Daher
scheint auch Dänemark nach dem siebenjährigen Krieg zur alten Ordnung
zurückgekehrt zu sein; eine allgemeine Bewaffnung mit Gewehren konnte
noch nicht durchgeführt werden, da die Waffe noch sehr unvollkommen
war. Man hatte noch kein Instrument erfunden, welches dem späteren
Bajonett ähnlich war, auch fehlten noch die Patronen. Nach und nach
wurde den Mängeln abgeholfen, und schon zur Zeit Friedrichs II. ging eine
Änderung vor sich, welche das Fufsvolk einen bedeutenden Schritt weiter-
brachte. Man verliefs allmählich die Hakenbüchsen und führte leichtere,
bequemere Waffen ein, das sogenannte 'Rohr'. — Einen wichtigen Beitrag zur
Geschichte Dänemarks im 16. Jh. liefert A. Heise in seiner ausführlichen
Schilderung mehrerer Mitglieder der Familie Rosenkrantz,**) eines Ge-
«chlechtes, welches im 16. Jh. einen hervorragenden Platz in Dänemark ein-
nahm. Die Abhandlung, die eine Fortsetzung einer früher angefangenen
Arbeit über diese Familie ist, nimmt mehrere hineingeheiratete Personen
nut; so werden aufser den drei Reichsräten Holger, Erik und Jörgen Rosen-
krantz auch die Reichsräte Pedor Bilde und Sten Rosensparre und der be-
rtihmte Reichshofmeister Peter Oxe geschildert. — Zur Geschichte Christians IV.
baben wir zuerst zu nennen die Quellensammlungen von Bricka und
Fridericia**) und die von Secher.**) Am Anfang der Regierungszeit
1884/5. OdeDse. (Enthält unter anderen: H. Nutz hörn : Hat Skipper Klement gefangen
?^SMii in Kolding im 2. J.? — J. Richter: über Skipper Klements Gefangenschaft.) —
i%) £. Madsen, Om Fodfolkets Udrustning under Frederik IL: Dansk. hist. Tidsskr.
5 8., Bd. 5. 8.489—616. — 4S) A. Heise, Bidrag til Familien Rosenkran tz's Historie
j 16. Aarh. eidste Halydel: ib. S. 279—442. — 44) C F. Bricka og J. A. Fridericia,
KoDg Christian IV. egenh«ndige Breve. 10—11 Hfte. 1644/6. Kjöbenhavn. 272 S. —
tt) V. A. Secher, Sämling af Kongens Retterthings Domme. 6. Hft. 1605 8.
^jöbenharn. 160 S.
111,250 XXIV. SkandiDavien. 3. H. Schjöth: Dftnemark.
Christians (1594) kam eine Gesandtschaft nach Kopenhagen, welche von dem
Statthalter in Brüssel, Erzherzog Ernst, gesandt war, um Dänemark zu be-
wegen, den Sund für die Handelsflotte der Holländer zu sperren. Über diese
Gesandtschaft, welche ihr Ziel übrigens nicht erreichte, giebt Ch. Piot in
Compte rendu des s^ances de la Commission royale d'histoire (T. XI.
Bruxelles 1883) eine Reihe von Mitteilungen, die aufser verschiedenen Akten-
stücken, auch ein gröfseres lateinisches Tagebuch**) enthalten, aus welchem
C. F. Bricka einen Auszug gemacht hat. Das Tagebuch, welches von einem
der Gesandten verfafst ist, von J. Niekerke, oder einem Mann, der ihm nahe
gestanden, hat Interesse dadurch, dafs es Einzelnes mitteilt, was aufserhalb
der Geschichte der Verhandlungen steht. — Zur Kriegsgeschichte Christians
finden sich Beiträge in 'Dänisches Magazin' (s. oben S. 2^.) — Kr. Er sie v,
der 1879 'Lehn und Lehnsherren in Dänemark 1513 — 96' herausgab (cfr.
JB. 1879, III, 223 ®), hat diese Materialsammlung durch eine Übersicht über
die Lehnsverhältnisse bis zur Einführung der Alleinherrschaft (1596 — 1660)
vervollständigt*'). Bei jedem Lehn wird angegeben, welche Lehnsherren
es in diesem Zeitraum gehabt hat, und wie lange ; das Datum der Lehnsbriefe
wird angeführt und deren Inhalt in einem kurzen Auszug angegeben. An
einzelnen Stellen sind die Mitteilungen etwas reichhaltiger als in der ersten
Sammlung, da E. die Generalquittungen mitanführt, welche die Lehnsherren
oder deren Erben nach dem Ablauf der Alleinherrschaft empfangen haben.
Bei den Lehnsherren wird angegeben, in wiefern sie Mitglieder des Beichsrates
waren oder höhere Reichsämter bekleideten. Als Anhang werden unter
anderem Nachweise gegeben über die Lehen, welche Christian lY. nach seiner
Teilnahme am dreifsigjährigen Krieg ausgegeben hat, und über das dafür ver-
pfändete Gut. — Nachdem Friedrich III. die Alleinherrschaft erlangt hatte,
zeigte er im ganzen Schonung und Milde gegen seine früheren Gegner, dennoch
ist seine Regierung durch mehrere ungerechte Handlungen befleckt. So
tadelt man besonders sein hartes Auftreten gegen Eleonore Christina, den
Dr. 0. Sperling und den Reichsrat Gunde Rosenkrantz. Eleonore Christina,
deren einziges Verbrechen in der Treue gegen ihren Gemahl Korfitz ülfeldt
bestand, mufste 22 Jahre in harter Gefangenschaft schmachten, die sie in
ihren berühmten Memoiren schildert.*®) Dr. 0. Sperling, Ulfeidts Freund
und Vertrauter, traf dasselbe Schicksal. 17 Jahre (bis zu seinem Tode)
safs er gefangen im 'blauen Turm' in Kopenhagen. Ebenso wie Eleonore hat
er im Gefängnis eine Selbstbiographie geschrieben, welche S. B. Smith
jetzt in Übersetzung**) herausgegeben hat; aber Sperling beschränkt sich
nicht darauf, seine Gefangenschaft zu schildern, er beschreibt auch die
grofsen Begebenheiten und die leitenden Persönlichkeiten seiner Zeit. Seine
Selbstbiographie bekommt hierdurch nicht allein kultur- und personal-
geschichtliches Interesse, sondern ist auch für die politische Geschichte von
Bedeutung. Da sich besonders hier zunächst die Ulfeldtsche Auffassung
46 C. F. Bricka, Et spansk-nederlaiidsk Gesandtskab i Danmark 1594: Dansk.
bist. Tidsakr. 5 S., Bd. 6. S. 661—71. — 47) Kr. Erslev, Danmark-Norge« L«n
og Lexi8m«nd 1596—1660. Kjöbenhavn. 120 S. — 48) S. B. Smith, Leonora
Christina Ulfeidts Jamraerminde, udgivet ved .... 8. forogede Udg. Kjöbenhavn. 872 S.
Vgl. JB. 1881, III, 171». — 49) id., Dr. med. Otto Sperlings Selvbiografi (1603—78),
overaat i Uddrag efter Originalhaandskriftet ved Kjöbenhavn. 280 8. Re». :
yordißk Tidakrift 9, S. 71/3 (J. A. Fridericia).
XXIV. Skandinavien. 8. H. Schj5tli: Dftnemark. III 261
geltend macht, so darf man dochnicht nnterlassen, bei^der Benutzung des
Werkes kritisch zu verfahren. Bezüglich Gunde Rosenkrantz', der, wie
es heifst, sein Vaterland verlassen mufste, weil er sich das persönliche
Misfallen Friedrichs III. zugezogen hatte und dessen Günstling Gabel zum
Feinde hatte, meint C. Brunn, •^ dafs der wichtigste Beweggrund zu R.s
Flucht der gewesen sei, dafs seine Finanzen in schlechter Verfassung waren,
dafs die Regierung Grund gehabt hätte, ihn seiner Ehrenposten zu berauben,
und dafs er selbst, der wohl kaum frei war von solchen Fehlern, die im
engen Zusammenhang mit Schwindel stehen, es für geraten hielt, an
einem anderen Orte eine Zuflucht zu suchen. B. meint überhaupt, dafs
Friedrich HI. als König eine viel anerkennendere Beurteilung verdiene, als
ihm bisher zu teil geworden, und dafs Dänemark sich glücklich preisen mufs,
in jener Zeit, so reich an schicksalschweren Begebenheiten, einen König ge-
habt zu haben, der mit Besonnenheit, Klugheit und Unerschrockenheit
sein Volk durch grofse Gefahren und grofse Schwierigkeiten glücklich
geleitet hat. J. A. Fridericia, der eine längere Anzeige von der
Schrift B.s giebt, findet, dafs B. einseitig in seiner Betrachtung ist;
er will Rosenkrantz gewifs nicht verteidigen, aber er behauptet den-
noch , dafs , obgleich Friedrich III. und seine Ratgeber in der Haupt-
sache unschuldig an R.s Schicksal sind, es nicht ausgeschlossen ist, dafs
Parteirflcksichten eine Rolle mitgespielt haben. F. sieht auch Brunns
Behauptung, dafs das Deutschtum unter Christian IV. und Friedrich III. nicht
neu eingeführt, sondern eine Weiterentwickelung früherer Verhältnisse war,
im allgemeinen als unrichtig an. — Zur Geschichte Christians V. finden
sich Beiträge in H. de Beaucaire's 'Une mdsalliance dans la maison
de Brunswick* 1665 — 1725 (Paris 1884), sowie in J. Thyr6n*s 'Die erste
bewaifoete Neutralität (Lund 1885).*^) — Bekanntlich sind sehr heftige
Angriffe gegen Christian V. und Friedrich IV. gerichtet worden, weil
sie Leben und Blut ihrer Unterthanen verkauft haben, indem sie mehrere
Heeresabteilnngen für Geld fremden Mächten überliefsen. Es waren die
sogenannten Auxiliartruppen, welche mit grofser Auszeichnung in den
europäischen Kriegen am Schlufs des 17. und Anfang des 18. Jh. ^^ teil-
nahmen, so vor allem im spanischen Erbfolgekrieg. Man hat bisher im
allgemeinen angenommen, dafs die Truppen Teile des speciell dänischen
Heeres waren, und dafs also keine Abteilung Norweger sich darunter befand,
was jedoch neuere Autoren in Norwegen bestreiten, indem sie geltend
machen, dafs beide Könige norwegische Corps in fremde Dienste ausgeliehen
haben. E. Holm**) zeigt nun, dafs die Auxiliartruppen ausschliefslich
dem dänischen Heere angehört haben; auch weist er nach, dafs sie
geworbene und nicht einberufene Truppen waren. Natürlich seien dänische
5^) C. Brnun, Gunde Rosenkrantz. Et Bidrag til Danmarks Historie under
Fredrik TIT. KjSbenhavn. 260 S. Rez.: Dansk bist. Tidsskr. 6 S., 5. Bd., S. 623—39
(J. A« Fridericia). — 51) G. Björlin, Kriget mod Danmark 1676/9. Stockholm.
296 S. (Eine gut geschriebene und mit Sorgfalt ausgeführte populäre Darstellung.) —
52) X Th. Soegaardf Auxiliartroppeme. Bidrag til 12. Bataillons Hitorie. Kjöbenhayn.
Mitteilungen Über die HUlfstruppen finden sich auch in : *Feldzttge des Prinzen Eugen von
SaTojen" B. X. Wien (Auch u. d. T. : Spanischer Snccessionskrieg. Feldzug 1708. Bearb.
▼. Alex. K.irehhammer. 2 S. 1 B.) — 5S) ^ H o 1 m , Om danske og norske indfSdte
•Soldater som Hjclpetropper i fremmed Krigsbjeneste under Kristian V. og Fredrik lY. : Dansk
kist. Tidsskr. 6 S., Bd. 6, S. 266—- 78.
111,252 XXIV. Skandinavien. 3. H. Schjöth: Dänemark.
und norwegische Truppen unter ihnen gewesen, insoweit diese sich haben
werben lassen, doch haben die Könige, vielleicht mit einer einzigen Aus-
nahme, nie einberufene dänische oder norwegische Truppen in fremden
Heeren kämpfen lassen. Dies stellt die Handlungsweise der beiden Könige in
ein ganz anderes Licht ; denn es ist ein grofser Unterschied, ob die Truppen,
die fremden Mächten überlassen werden, geworben oder einberufen sind.
Während es unverzeihlich ist einberufene Soldaten in anderen Kämpfen
zu verwenden, als wo es das Wohl des Staates gilt, hat der, welcher sich
werben läfst, in Wirklichkeit sich verkauft, um sich für die Wünsche und
Befehle seines Herrn als Soldat gebrauchen zu lassen. Der bei weitem
überwiegende Teil der Auxiliartruppen, Soldaten und Offiziere, bestand nur
aus Männern, welche, wenn sie sich nicht von dem dänisch - norwegischen
König hätten kaufen lassen, sich von anderen Mächten hätten anwerben
lassen. Folglich hat aber auch Dänemark und Norwegen vom nationalen
Standpunkte aus wenig Anteil an der Ehre, welche diese Truppen in
den verschiedenen Schlachten einlegten. — Wie in JB. 1884 LH angegeben
weist H. darauf hin, dafs Friedrich IV. weder den Gutsbesitzern die Macht
gegeben hat, Soldaten zur Landmiliz einzuberufen, noch dem Bauernstand
das ^Stavnsbaand' (Leibeigenschaft) aufgelegt, welches auf ihm bis 1788 lastete.
0. F. C. Rasmussen stimmt nicht mit H. überein.**) Er glaubt Beweise
dafür zu haben, dafs die Leibeigenschaft eine natürliche Folge der Ein-
führung der Landmiliz war, und dafs sie also beinahe während der ganzen
Regierungszeit Friedrichs lY. auf dem Bauer gelastet hat. Er hält auch
die Auffassung fest, dafs die Gutsbesitzer das Recht zum Einberufen der Miliz
besafsen. H. findet gleichwohl,**'**) dafs R. an seiner Anschauung nicht
rütteln könne, auch stützt er aufserdem seine Auffassung auf mehrere neue
und wichtige Zeugnisse. — Friedrich IV. zog, wie bekannt, während des
nordischen Krieges, den gottorpschen Teil des Herzogtums Schleswig ein,
und nahm es nach dem Friedensschlufs durch das Patent vom 22. August 1721
in Besitz. Hierauf erfolgte die Huldigung auf dem Schlofs zu Gottorp am
4. November 1721. A. D. Jörgensen*') untersucht die Erbhuldigung und
was damit in Verbindung steht, um ein richtiges Verständnis von der Be-
deutung derselben zu erlangen. Der schwache Punkt in der Anknüpfung
von 1684 war die Errichtung eines souveränen Herzogtums unter dem
König und seinen rechtsmäfsigen Erben, ohne nähere Angabe der Erbfolge,
und ohne eine der Exkorporation aus dem politischen Corpus Schleswig-Holstein
angepafsten Inkorporation in Dänemark. Aber 1721 wurde diesem Mangel
abgeholfen durch die Einverleibung, welche man, wie J. nachweist, beinahe
ausschliefslich dem Obersekretär in der deutschen Kanzlei Chr. Sehested
verdankt. Es glückte ihm, der Huldigung denselben scharfen und vollen
Ausdruck zu geben, wie derjenige war, welchen er in seiner Eigenschaft
als Minister des Auswärtigen den Verhandlungen wegen endlicher BeilegiAig
der südjütländischen Frage gegeben hatte. — E. Holm hat eine Darstellung
54) O. F. C. Rasmas Ben, Landmüitsen og Stavnsbaandet : ib. S. 572 — 97. —
55) £• Holm, Endnu et Par Ord om Fredrik IV.s Forhold til den danske Bondestand :
ib. S. 698—622. — 56) X id., Bidrag til den rette Opfattelse af Fredrik IV.s Forhold
til BondesUnden: Oversigt over d. kgl. Yid. selsk. Forhandlinger 1884. 8.21/4. 1884/5.
— 57) A. D. Jörgen 8 en, SönderjyUands Indlemmelse i den danske Krone 1721: Dan^k
hist. Tidsskr. 5 S., Bd. 9, 8. 117—243. — 58) £. Holm, Danmark-Norges indre Historie
ander EüeviBiden 1660—1720. 1. Del. Kjöbenhavn, Gad. XVI, 471 u. 72 S.
XXIV. SkandinavieD. 8. H. Schjöth: Dänemark. III 253
der Hauptseiten in Dänemark-Norwegens innerer Geschichte während der
Zeit von 1660 — 1720 angefangen. Es ist dies ein Zeitraum, in welchem,
während zu gleicher Zeit grofse Kriege mit dem Ausland geführt werden,
die Monarchie eine neue Leitung des Staats-, Finanz- und Verteidigungs-
wesens unternahm, Ordnung der Gesetze und grofse Änderung in den
sozialen Verhältnissen herzustellen und in Übereinstimmung mit den öko-
nomischen Grundsätzen der damaligen Zeit für die Vergröfserung der Hülfs-
quellen des Staates und für die Förderung der Wohlfahrt der Unter-
thanen sorgte. In dem ersten erschienenen Bande untersucht H., was die
unumschränkten Könige während der Zeit von 1660 — 1720 durch ihre Re-
^erung im Inneren beabsichtigten. Er weist nach, wie sie die Grofse ihrer
Macht ansahen, und wie sie eifrig bedacht waren, sie zu schützen. Zugleich
zeigt er auch, wie diese Könige darauf hinarbeiteten, eine starke centrali-
sierte Oberleitung zu schaffen und die Leitung" der Provinzen zu ordnen,
und wie sie danach strebten, eine neue und bessere Grundlage für Be-
steuerung und Gesetzgebung zu schaffen. Ferner legt der Vf. klar ihre
Stellung zum Adel, zum Bürger- und Bauernstand, ihr Eingreifen in VVald-
und Feldwirtschaft, die ökonomischen Grundsätze und die Fürsorge der
Regierung für das, was Handel und Verkehr fördern konnte, ihre Sorge
für Handel, Schiffahrt und Ordnung der Umsatzverhältnisse in den Städten,
ihre Umsicht für Sicherheit und Ordnung, Armen- und Gesundheitspflege,
ihr Vorgehen um gute Sitten zu fördern und ein ordentliches Polizeisystem
zu schaffen, ihre Haltung auf kirchlichem Gebiete, ihre Stellung zum
ünterrichtswesen und zur Aufklärung, ihr wissenschaftliches Interesse und
Bchliefslich ihre Fürsorge für das Verteidigungswesen des Staates. Der
zweite Band soll darstellen, inwiefern die Alleinherrscher durch die Leitung
der inneren Verhältnisse dazu beitrugen, ihre eigene Macht und die des
Staates zu kräftigen, und welches Erbe sie in dieser Hinsicht der Nach-
welt hinterlassen haben. — Man hört oft davon sprechen, wie eigenmächtig
die dänisch-norwegischen Könige regiert haben, und wie wenig Freiheit das
Volk besafs. Es ist sicher wahr, dafs politische Freiheit sich wohl nicht
fand, dagegen bürgerliche Freiheit. Freiheit in allgemeinen bürgerlichen
Rechtsverhältnissen herrschte in hohem Grade und der Absolutismus lastete
nicht schwer auf dem Volke. Job. Steenstrup stellt einen Vergleich an
zwischen Norwegen-Dänemark und England,**®^) für dessen Volk, Freiheit und
Verfassung auch hier im Norden im vorigen Jh. eine so grofse Bewunderung
herrschte, welche zunächst durch Schriften von Voltaire, Montesquieu und
Holberg geweckt wurde. Während es in Dänemark-Norwegen einen ge-
rechten und billigen Schutz für Personen und Eigentum gab, herrschte
in England wenig Sicherheit für Leben und Freiheit. Das System des
Pressej^s führte zu gröfserom Mifsbrauch und Unzufriedenheit, als die Ein-
berufung der Truppen. Die strengen Schuldgesetze und das schreckliche
Los der Schuldgefangenen kannte man in Dänemark-Norwegen nicht. Die
Stellung der schottischen Kohlen- und Salzarbeiter war wohl reichlich so schlecht.
59) «'oh. Steenstrnp, Borgerlig Frihed i England og i Danmark-Norge i forrige
Airhundrede: Nordisk Tid8»krift 8, S. 665—79. — M) X E. Holm, Nogle Traek af
TrykkefrihedeDS Historie 1720—73. Indbydelsesskrift tu Kjöbenhavn Univ. Aarsfest til
Srindring om Kirkens Reformation. Kjöbenhavn. 40. 162 S.
III 254 XXIY. Skandinavien. 8. H. Schjöth: Dänemark.
wie diejenige der dänischen Bauern. England stand aliein da mit seinem
verrufenen law of settlement, welches die Armen aufserhalb ihrer Heimat
für YOgelfrei erklärte. Selbst die angeführte Prefs- und Äufserungsfreiheit
hatte nicht viel zu bedeuten, da das Unterhaus sehr eifrig Versehen ahndete,
welche gegen dasselbe begangen wurden, und die sogenannte parlamen-
tarische Kabinettsjustiz übte. Im ganzen kann der Despotismus des Parla-
ments den alleinherrschenden Königen gegenübergestellt werden. St. zeigt
klar, wie wenig Freiheit in dem freien England herrschte, und wieviel
Freiheit in der absolutistischen Monarchie D.-N., femer auch, dafs in diesen
Ländern die wenigste Barbarei und die meiste Humanität zu finden war. —
Wichtige Beiträge zur politischen Geschichte Dänemarks unter Christian YII.
finden sich in 0. Brownings The political memoranda of Francis fifth
duke of Leeds (Westminster 1884), welches unter anderen drei Berichte
von EUiot über den Staatsstreich v. 1784 bringt. Zur Kriegsgeschichte am
Anfang des 19. Jh. finden sich verschiedene Beiträge in den Publikationen des
Kriegsarchivs®^"®*) und in der 'Correspondence du mar^chal Davout 1801 — 15'
(par Ch. de Mazade I — IV, Paris). — J. N. Madvig erklärt seine politische
Thätigkeit und Teilnahme bei öffentlichen Anliegen während der Zeit
Christians VIH.**) und giebt hierdurch mehrere Beiträge zur Charakteristik
von Zuständen und Personen. — A. Thorsöes ausführliche Darstellung
der Regierung Friedrichs VII. wird fortgesetzt,®*) ebenso das Generalstabwerk
über den Krieg 1848 — 50. ®'^"*®) Die Geschichte des letzten Krieges
schildert A, Trinius.®') Zahlreiche Beiträge zur Geschichte der beiden
schleswigschen Kriege finden sich in 'Unsere Verteidigung*."®) — Mehrere
Beiträge zu Dänemarks neuester Geschichte liefert C. A kr eil und S. G. von
Troil in Erinnerungen aus Zeiten den Karls XIV., Oskars I. und Karls XV.
Zuletzt bemerken wir, dafs im 'historischen Archiv'"*) jedes Jahr eine chrono-
logische Obersicht über die wichtigsten Begebenheiten des verflossenen Jahres
gebracht wird, ausführlicher für den Norden (speziell Dänemark), kürzer
gefafst für die übrigen Länder.
Innere Geschichte. Kirchengeschichte. — Von Quellensammlangen
haben wir zu nennen H. F. Rördams Kirchengesetze. ^^'^^ Zahlreiche
61) Meddelelser fra Krigsarkiveme, udg. af GreneralstabeD. Bd. 2, Heft 3 — i.
S. 225 — 484. (Auszug aus den Kopierbttchern des Kommandobüreaus von Oktober 1805
bis Oktober 1806. — Die Kämpfe bei Lübeck und die Okkupierung Hamburgs und Lübecks
durch die Franzosen. — Aktenstücke zu den Ereignissen an der Südgrenze Okt. und Kor.
1806. — Die veränderte militärische SteUung in Dänemark und die Ereignisse bis zun
Tilsiter Frieden. — Aktenstücke Nov. 1806 bis Juli 1807. — Auszug ans den Kopierbflehem
des Kommandobüreaus Nov. 1806 bis Juli 1807.) — %Z) X O. Lütken, De Dtnike
paa Scheiden (1808/9) under Kapteineme S. U. Rosen vinge og H. Baron Holstein. Kjobeo-
havn. 94 S. — 63) J- N. Madvig, Et Par Erindringer fra Christian YUI.s Tid: Danak.
bist. Tidsskr. 5 S., 5. Bd., S. 98—116. — 04) A. Thorsöe, Kong Frederik deD
Syvendes Regjering. 21. — 27. H. Kjöbenhavn. 886 S. — 65) Den dansk-tyike Krig
i 1848 — 60. Udarbeidet paa Grundlag af officieUe Doknmenter og med Krigsministerists
Tilladebe udg. af GeneralsUben XU. Krigen i 1850. 2 Afsn. 2 Afd. Kjobenham.
438 S. m. 1 Bilag og 4 Kart. — 66) X E. J. C. Rambusch, Vort Viern. En
Fremstilling af Forsvarssagens TTdviklingshistorie fra 1860 — 84. Kjöbenhavn. 244 S
— 67) A. Trinius, Gesch. des Krieges gegen Dänemark 1864. Berlin. 462 S. —
68) Vort Forsvar. 1885. Kjöbenhavn. — 69) F. C. Granzow og S. B. Thrige,
Historisk Archiv. NS. Bd. 13/4. Kjöbenhavn. -^ 70) H. F. Rördam, Dsnske
Kirkelove. 2 Bd., 2 H. Kjöbenhavn. 192 S. — 71) X id., Danmarks christelige
Praedlkanters Gjensvar paa Prselatemes Klagemaal, fSrte over dem paa Herredagen i
KjöbenhAvn 1530. Paa ny udg. ved Kjöbenhavn. 48 S.
XXIV. Skandinavien. 3. H. Schjoth: Dänemark. 111,255
Beiträge finden sich in 'Kirchengeschichtliche Sammlungen'.'*''*) J. Paladan
giebt eine ausführliche Darstellung des höheren Schulwesens in den drei
nordischen Reichen, besonders im 19. Jh.,'*"'*) und eine zusammengefafste
Behandlung des jetzigen Zustandes des Schulwesens in den drei Reichen.
In einer längeren Einleitung zeigt er die Ent¥dckelnng des Schulwesens seit
seinem Entstehen im MA. Er legt hierbei klar, wie die Schule im MA.
als ein Glied der Kirche vom Staate unabhängig bestand, wie die formelle
theologische Bildung ihr Ziel und Latein ihre Sprache war, und wie
sich erst mit der Erfindung der Buchdruckerkunst und ndt dem Humanismus
die Unruhe und Spaltung auf dem Gebiete des Schulwesens erhob, die sich
bis zur Jetztzeit fortgesetzt hat. Vor allem suchte man die Schule von
der Herrschaft der Kirche zu befreien und sie in protestantischen Ländern
dem Staate unterzuordnen; doch behielt die Geistlichkeit die Aufsicht,
und der Hauptzweck war noch lange das Heranbilden von Predigern.
Darauf kämpfte man nun eine Änderung der Unterrichtsmethode. Man ver-
langte für die tote formelle Bildung des MA. eine mehr reale; auch forderte
man eine Vermehrung der Unterrichtsfächer. Diese Bewegungen, welche im
16. and am Anfang des 17. Jh. stattfanden, enthalten die Keime zu allen
späteren Schulreformen.
Zur Rechtsgeschichte — sind mehrere Beiträge erschienen von
V. A. Secher '•) und F. H. Aschehoug.") — Wir nennen hier zu-
gleich eine in diesem Jahr angefangene ausführliche Darstellung der Be-
deutung des berühmten Juristen A. S. Örsted für die Entwickelung der
dänischen und norwegischen Rechtswissenschaft.'®)
Litteratur- und Gelehrtengeschichte.'*"*") — Es sind hier zuerst
anzuführen P. Hansens®*) und C. Rosenbergs®^) Arbeiten, von welchen
Fortsetzungen vorliegen. R. ist in seiner Darstellung bis zur Zeit um 1720
gekommen, hinsichtlich des letzten Zeitraumes (das alte lutherische Zeitalter
von 155Ä) — 1720) hat er aber nur die religiöse Strömung der Zeit, die
religiösen Zustände und Geistesprodukte geschildert. — H. F. Rördam
teilt Proben seiner Sammlungen zu einem dänischen Autorenlexikon aus der
Zeit vor 1660 mit.^^) Seinen Plan, ein vollständiges Lexikon heraus-
zugeben, hat er auf Grund besonderer Umstände aufgeben müssen.®*'®*)
72) id., Kirkehistoriske Samlinger, udg. ved . . . . 3 S. Bd. 6, S. 193—528.
Kjöbenhftvn. — 78) X H. N. Clausen, Kirkelige Forhold og Anliggender. RjöbenhAvn.
756 S. — 74) J« Paludan, Det höiere Skolevssen i Danmark, Norge og Sverig.
Kjobenhavu. XVIII, 809 S. Bez.: Dansk hist. Tidskr. 5. S., 5. Bd., S. 648— 60 (S. M.
Gjellerup, lobend). — 75) X L. Frederiksen, Friskole-bevtegelaen i 1852 og de
ßlgande Aar. Kjdbenhavn. 110 S. — 76) V. A. Secher, Om Vitterlighed og Vidnes-
bevis i den «Idre danske Proces. Retshistoriske Studier. I. Om Vitterligheden. Rjoben-
hiTD. 250 S. — 77) T. H. Aschehoug, Den nordiske StaUret: Nordisk Realencyclopsedi.
6 H. Kjdbenhavn. 504 S. — 78) C. Goos, J. Nellemann, H. öllgaard, Anders
Sindöe örsteds Betjdning for den danske og norske Retsvidenskabs Udrikling. 1 Afdeling.
Kjöbenhavn. 242 S. — 79) X E. T. Kristensen, Danske Folkeseventyr, ndarb. af
1 H. Viboig. 128 S. — 80) X C. Bruun, Aarsberetninger og Meddelelser fira det
itore kongelige BibUothek. Udg. af 8 Bd., 10 H. Kjobenhavn. 18 S. — gl) P.
Hansen, lUnstreret dansk Literaturhistorie. 12 — 22 Levering. Kjobenhavn. 528 S.
"^ 82) C. Rosenberg, Nordboemes Aandsliv fra Oldtiden til vore Dage. 8. Bd., 2. H.
S. 259— 587. Kjobenhavn. Selskabet for den danske Literaturs Fremme. — 8S) H. F.
Kördtm, Brndstykker af et dansk-norsk Forfatter-Lexikon for Tiden for 1660: Personalhist.
Tidsskr. 6, S. 151—76. — 84) X Warburg, Holberg i Sverige jÄmte meddelanden
^ hans Bvenske ofversätUre. Göteborg. 102 S. — 85) X G. Brandes^ Lud^iai^
111,256 XXIV. Skandinavien. 3. H. Schjöth: Dänemark.
Biographie, Personalgeschichte und Genealogie. — Ver-
schiedene Biographieen nnd biographische Schilderungen finden sich in
'Kirchengeschichtliche Sammlungen', 'Historische Monatsschrift* und in 'Hi-
storisches Archiv', sowie in 'AUg. Deutsche Biographie' und in W. Herbsts
'Encyklopädie der neueren Geschichte'. A. Heises Beitrag zur Geschichte
der Familie Rosenkrantz und C. Brunns Schilderung von Gunde Rosen-
krantz sind oben angeführt (unter politische Geschichte) ; Beiträge zur
Geschichte Griflfenfeldts liefert C. H. Brasch,®') auch finden sich mehrere
Beiträge im 'Briefwechsel der Herzogin Sophie von Hannover' (herausgegeben
von Ed. Bodemann, Leipzig).®^'®*) Von Wichtigkeit sind die 'Stiftsberichte'
in der 'Personalgeschichtlichen Zeitschrift' (JB. 1881, ÜI 168^), welche
übrigens ebenso wie 'Kirchengeschichtliche Sammlungen' viele personalge-
schichtliche Mitteilungen bringt. Genealogische Arbeiten sind in grofser Anzahl
erschienen, wir beschränken uns hier nur darauf aufmerksam zu machen. ••"••)
Allgemeine Kulturgeschichte.^**^'^*^^) — Troels Lund setzt seine
Beschreibung des täglichen Lebens im Norden am Schlufs des 16. Jh. ^"*)
fort. Er schildert hierbei die grofsen jährlichen Feste (Weihnacht<5n, Fast-
nacht , Ostern, Valborgstag, Johannistag , Michaelistag, Allerheiligentag,
Martiustag) und verweilt besonders bei den uralten Volkssitten, welche
Heidentum und Christentum in einander flochten. Die Geschichte ver-
schiedener Städte behandeln 0. Nielsen,*®*-^«*) C. Bruun^««) (Kopen-
hagen), J. Heilmann*®') (Slagelse). Nielsen hat sein grofses, inhaltreiches
Werk: 'Kopenhagens Geschichte und Beschreibung' abgeschlossen, welches
er bis zur Einführung des Absolutismus 1660 geführt hat. Das Werk
besteht aus folgenden drei Hauptteilen: Kopenhagen im MA., die äufseren
Holberg und seine Zeitgenossen. Berlin. — SO) X G. af Geijerstam, Holberg om
qvinnan och tryckfriheten : Ur Dagens Krönika, utg. of A. Ahnfeldt, Bd. b, S. 64 — 70.
— 87) ^ P* Schtttzei Anna Ovena Hoyers, eine holsteinische Dichterin des 17. Jh.:
ZAUgG. No. 7. — 88) X id., Anna Ovena Hoyers und ihre niederdeutsche Satire
«De Denische Dorp-Pape': ZSchlH. 15, S. 245—99. — 89) C. H. Brasch, Griffen-
feldts Kjaerlighed til Charlotte Amalie la Tremouille, Prinsesse af Tarent. Kjöbenhavn.
168 S. — 90) X A. D. Jorgensen, Niels Stensen. Et Mindeskrift. Kjöbenhavn.
1884. 236 S. — 91) X P. Lauridsen, Vitus S. Bering og de russiske Opdagelses-
reiser 1725—43. Kjöbenhavn. 224 S. — 93) X H. Lund, Naturforskeren Peter
Vilhelm Lund. Kjöbenhavn. 124 S. — 9'i) X F. L. Mynster, Biskop Otto Laubs
Levnet. £n Livsskildring i Breve, samlet og udgivet af . . . . 1 Tidsrum 1821 — 54.
Kjöbenhavn. 336 S. — 94) X S. Elvius, Danmärks Praestehistorie 1869—84. 1.— 5. H.
Kjöbenhavn. 336 S. — 95) X F. Smith og M. Bladt, Den danske Laegestand.
Biografiske Efberretninger om samtlige nulevende og de siden 1 Januar 1872 afdöde danske
Lssger. 5 Udg. Kjöbenhavn. 378 S. 2 sp. — 90) X H. R. Hjort-Lor enzen og
A. Thiset, Danmarks Adels Aarbog 1886. 3 Aarg. 120. 440 S. — 97) X A. Thiset,
Stamtavler over danske Adelssla?gter. HL Kjöbenhavn. 194 S. — v8) X J. Vahl,
Sliegtebog over Afkommet af Christiern Nielsen, Borgermester i Varde c. 1500. 6 H.
Kjöbenhavn. 48 S. — 99) X V. A. Secher, Meddelelser om Sliegten Secher (Siker).
Kjöbenhavn. 240 S. — 100) X H. Lund, Selskabet for Borgerdyd. Et Bidrag til
d&nsk Kulturhistorie. Kjöbenhavn. 192 S. — 101) X J. David sen, Fra vore Fsedres
Tid. 4—5 H. Kjöbenhavn. 118 S. — 103) X C. A. Thyregod, Mosgroede Minder.
Skildringer efter Tingböger og Dagböger. 2 Sämling, 8 — 4 H. Kjöbenhavn. 1884. 64 S.
— 103) Troels Lund, Danmarks og Norges Historie i Slutningen af 16. Aarh. I. Indre
Historie. 7. Bog. Kjöbenhavn, Reitzel. 443 S. — 104) O. Nielsen, Kjöbenhavns Diploma-
tarium. Bd. 7, 1. H. Kjöbenhavn. 400 S. — 105) i<l>) Kjöbenhavns Historie og Beskrivelse.
4 D., 3. H.; 2 D., 4 H. Kjöbenhavn. 116 og 194 S. — 100) C. Brnun, Kjöbenhavn. £n
illustre ret Skildring af dets Historie, Mindesmierker og Institutioner. 4 — 8 Lev. Kjöben-
h&vB. 248 «S. — 107) J* Heilmann, Bidrag tU Shigelse Bys Historie. Slagelse. 86 S.
XI. A. Ulrich: KiederdeataehUnd. 111^7
geschichtlichen Ereignisse von der Grründnng der Stadt bis zum Jahre 1660,
Kopenhagens innere Geschichte von 1536 — 1660. Interessante Beiträge zur
Geschichte der Güden üefem C. Nyrop,^®»"^<>*) L. Both"<>) und R. C.
Andersen.^^^) Für die Kunstgeschichte ist von Bedeutung das Büder-
werk: ^Zeichnungen älterer nordischer Architektur'.***"^**») — Zum Schlufs
haben wir noch zu nennen die Fortsetzung von L. Boths Topographisch-
geschichtlichem Werk **^) und M. Galschiöts Dänemark in Wort und Bild.***)
XI.
AcL Ulrich.
Niederdeutschland.
Zur Litteratnr über die aUgemeine Gtesohiohte Niedersachsens in
der neueren Zeit sind zu erwähnen die 'Mitteilungen über niedersächsische
Adelsgeschlechter des 16. Jh.**) von F.-L., welcher aber nur, wissentlich
oder unwissentlich, die im Vaterländischen Archiv des HY. f. Nieder-
sachsen 1842, S. 263 — 77 mitgeteilten 'Beiträge zur Geschichte des nieder*
sächsischen Adels' von K. v. Estorff wiedergiebt; sogar die den Aufsatz
EstorfOs einleitenden Worte sind nur sehr wenig verändert.
In OstsaoliBen ist Magdeburg mehrfach vertreten. Eine im Jahre
1657 niedergelegte 'Beschreibung der Münzen*, welche vom 14. bis zum 17. Jh.
in Magdeburg im Umlauf waren, teilt Hertel^ mit. — Kaum mehr als dem
Namen nach gehört hierher die Erforschung der Quellen der Bonifatiuslitte-
rator der Magdeburger Centuriatoren von Nürnb erger. *•) — Eawerau')
entwickelt in der Lebensbeschreibung des magdeburgischen Musikdirektors
^Johann Heinrich Rolle, ein musikalisches Charakterbild aus dem achtzehnten
Jb.' Rolle, 1716 in Quedlinburg geboren, von wo sein Vater bereits 1721
als Kantor nach Magdeburg übersiedelte, wurde nach mehrjährigem Univer-
116) C. Nyrop, MeddelelBor om dansk Goldsmedekunst. Kjöbenhavn. 192 S. —
IM) id. I Om Forholdet mellem Mestere og Svende i Langstiden. Odense. SO S. —
llf) !•• Both, Om Bogbinderlavets 200-Aarige Jabilcnm. Kjöbenhavn. 22 8. —
111) B. C. Andersen, Randers Bager Lig-lang af 17S6. Banders. 29 a — 112) O. V.
Kochi V. J. Mork-Hansen, £. Schiödte, Tegninger af eklre nordisk Architektur.
Samlede og udgvine af . . . . 6 S., 1. — 2. H. Kjöbenhavn. Fol. 6 fotoligr. Blätter. —
— 112^ Hasse, Leipziger Messen (s. Begister) enthält Mehreres über ^Uiischen Handel
im vorigen Jh. — IIS) L. B o t h, Kongeriget Danmark, en historisk-topografisk Beskrivelse.
i Udg. 26./7. H. Kjöbenhavn. 96 S. —114) M. Galschiöt, Danmark i Skildxinger
og Billeder af danske Forfattere og Kunstnere. udg. af . . . . 5 — 10. Lever. Kjöbenhavn.
4». 144 S.
1) A. V. F.-L., Mitteilungen Über niedersächsische Adelsgeschlechter des 16. Jh.: Der
Dtnttche Herold, Jhrg. 16, S. 114/7. — %) G. Hertel, Beschreibung der Münzen (1657):
GBllHagdeburg 20, S. 200. — S») A. Nürnberger, Die Bonifftciuslitteratur der
Xigdebnrger Centuriatoren: NA. 11 (1885), S. 9—41. — S) Wald. Kawerau, Johann
Heiorich Bolle (Ein musikalisches Charakterbild aus den 18. Jh.): GBlLMagdeburg 20,
S. 265—306, 381 — 420.
JaJiresbeTicht der GeschiohtswisseJudiAfi 1886. HL Yl
111,258 ^I- A. Ulrich: Niederdeatochland.
sitätsbesuch in Leipzig 1740 als Violinist bei der königlichen Kapelle in
Berlin angestellt; 5 Jahre später nahm er einen Buf nach Magdeburg an.
Hier entwickelte er, zum Musikdirektor ernannt, während seines langen
Lebens — er 9tarb 1785 — eine rege Thätigkeit durch Begründung einer
^musikübenden Gesellschaft', Einführung ständiger Winterkonzerte und Auf-
führung gröfserer Musikstücke. Auch litterarisch wirkte er durch mehrere
selbstverfafste Musikwerke, wegen der er mit Breitkopf in Leipzig in Brief-
wechsel stand. — Ein Artikel von Hille^) enthält das Promemoria des
Johann Andreas Gramer (f 1788 als Professor und Kanzler der Universität
Kiel) zur Hebung des Schleswig-Holsteinschen Schulwesens. Er hat haupt-
sächlich die Schulen in den hannoverschen und sächsischen Landen bereist
und teilt danach seine Erfahrungen mit. Die magdeburgische Domschule
und die Schule des Klosters Bergen werden von ihm sehr gelobt. — Über
die Verdienste, welche der Oberbürgermeister Francke in Magdeburg
in den vierziger Jahren um die Erweiterung und Verschönerung seiner
Stadt sich erwarb, handelt der Schlufs der Biographie Franckes von T ollin. ^)
— In einem kurzen Aufsatz von Holstein^) werden die Schicksale des
Klosters Berge unter Abt Samuel Crusius 1626 — 58, also während des
grofsen Krieges skizziert ; es gelang dem Abt, das den Protestanten bereits
genommene Kloster ¥dederzugewinnen und nach Beendigung des Krieges
leidlich günstige Verhältnisse für dasselbe zu erlangen. —
Zur Erinnerung an den Anhaltischen Schulrat Vieth hat Krüger^
eine kurze Biographie veröffentlicht.
Im Harzgebiet will Rembe^) die Sammlung der Volkslieder auf die
Grafen von Mansfeld anregen, indem er selbst eine Anzahl solcher Lieder
aus dem 16. und 17. Jh. zum Teil mit Angabe der Melodieen mitteilt ; das
Schriftchen ist auch besonders*) erschienen. — Eins der bedeutendsten
und merkwürdigsten Mitglieder dieses Geschlechtes ist 'Graf Albrecht IV.
von Mansfeld', dessen interessante Biographie Gröfsler^^) ausgearbeitet
hat. Gharakteristisdi für sein Leben ist die Thatsache, dafs er 'an fast
allen wichtigen Begebenheiten der Reformationszeit persönlich beteiligt ist,
so dafs in seinem Leben und seinen Geschicken sich geradezu das Geschick
des Protestantismus abspiegelt'. Drei Jahre jünger als Luther, dessen
Vaterstadt zu dem kleinen Gebiete des Grafen — er besafs ein Fünftel
der Grafschaft Mansfeld — gehörte, kam er nach seinem Universitäts-
studium in Leipzig, wie es scheint schon 1516, mit dem Reformator auf
dessen Inspektionsreisen in Eisleben in Bertlhrung, 1521 waren die Be-
ziehungen bereits so nahe, dafs Luther ihm ausführlich über seine Erlebnisse
auf dem Wormser Reichstage schrieb. Seitdem war Albrecht Freund und
Förderer des Evangeliums: 1523 richtete er die erste evangelische Schule
4) Hill e, Zur Geschichte des Schalwesens: ib. S. 81—42. — 5) H. Toll in,
August ITühelm Francke IV. (Schlafs): ib. S. 1—80. — 6) H. Holstein, Samuel
Crasius, Abt zu Kloster Berge (1626 — 58): ib. S. 421/8. — 7) G- Krüger, Zur Erinnerung
an Gerh. Ulr. Ant. Viethi weÜ. Schulrat und Direktor der herzogL Haupteehule zu Dessau
1786 — 1836. Dessau, Baumann 1. Komm. M. 1,20. — 8) Heinr. Rembe, Die Grafen
von Mansfeld in den Liedern ihrer Zeit. Yolkelieder aus dem 16. und 17. Jh.: ZHarzV.
(1885), S. 1—89. — 9) id., Die Grafen von Mansfeld in Liedern ihrer Zeit. YolkaUeder
aus dem 16. und 17. Jh. HaUe, HendeL VII, 60 S. M. 1. — 10) Gröfsler, Graf
Albrecht IT. von Mansfeld. Ein Lebensbild aus der Reformationszeit: ZHarzY. 18 (1885),
S. 365—400.
XI. A. Ulrich: NiederdeatochlAnd.
m^9
der Grafschaft in Eisleben ein und berief einen Schüler Luthers, Michael
Stiefel, als Hofprediger nach Schlofs Mansfeld, 1525 erklärte er sich offen
für die Reformation. In demselben Jahre gelang es ihm, den Bauernauf-
stand, für welchen auch in seinem Ländchen lebhaft agitiert wurde, durch
seinen Sieg bei Frankenhausen niederzuwerfen. Auf dem Reichstage zu
Speier 1529 war er als Berichterstatter für den Kurfürsten von Sachsen
zugegen und er begleitete diesen im nächsten Jahre nach Augsburg und
prot^tierte in dessen Namen gegen den Reichstagsabschied; auch trat er
dem schmalkaldischen Bunde bei. Die Standhaftigkeit und Entschlossenheit,
welche Graf Albrecht als Anhänger Luthers zeigte, veränderte sich in
seinem Verhalten gegen seine Verwandten und Unterthanen in Eigensinn
nnd Gewaltthätigkeit. Luther selbst griff hier mehrfach versöhnend ein:
er starb zu Eisleben, da er die Grafen von Mansfeld versöhnt hatte.
Graf Albrecht stand am Sterbebette des Reformators. Als eifriger Lutheraner
zog er 1547 an der Spitze eines sächsischen Heeres der von Herzog
Erich IL von Calenberg bedrängten Stadt Bremen zu Hilfe und errang
Ober ihn bei Drakenburg einen vollständigen Sieg, während sein Stamm-
schlofs Mansfeld von den siegreichen kaiserlichen Heere erobert wurde.
Ton seinem eigenen Lande ausgeschlossen, trat er in den Dienst der Stadt
Magdeburg und leitete deren Verteidigung gegen Kurfürst Moriz, bis dieser
1552 sich gegen den Kaiser wandte. Auch diesen Zug machte Albrecht
mit und erhielt durch den Passauer Vertrag sein Land zurück. Er starb
im Jahre 1560. — Auf Grund von Kirchenbüchern und Aktenstücken
schildert Nebe*^) 'die Drangsale des mittleren Unstrutthales während
des dOj. Krieges', einer Landschaft, welche von 1625 an fast alljährlich
unter Durchzügen und Einquartierungen feindlicher ¥de befreundeter Kriegs-
Yölker litt. Zahlreiche Beispiele, zum Teil wörtliche Mitteilungen der un-
gedruckten Quellen werden angeführt. — Dieselben Drangsale beweist auch
eine von Jacobs**) mitgeteilte Urk. von 1649 über das 'Wüstwerdeneines
Bauernhofes im 3Qj. Kriege'. — Derselbe *•) teilt die bei der 'Hegung des
gräflich stolberg-wemigerodischen Landgerichtes um 1650' üblichen Formeln
mit und stellt nach Akten des 16. bis 18. Jh. den Umfang von 'Hergewette
ond Gerade' und 'dritten Pfennig' zusammen. — In die Reformationszeit
(1525) gehören zwei von demselben nach Konzepten wiedergegebene Briefe
des Kardinals Albrecht, worin dieser gegen die Ausbreitung der Reformation
in Halberstadt^^) und Regenstein^*) eifert. — Der Epoche der Freiheits-
kriege gehören zwei von Pröhle^^ und Siemens*') mitgeteilte Tage-
il) Nebe, Die Drangsale des mittleren Unstrutthales . während des SOj. Krieges:
3). 8. 110 — 60. f— 12) £d. Jacobs, Wttstwerden eines Banemhofes im SOj. Kriege.
BfldLenstedt, 19. MUrz a. St. 1649: ib. S. 479—81. — lg) id., Hegnng des gräflich
itolbeig-wemigerodischen Landgerichtes (um 1660) Heergewette u. Gerade. Dritter Pfennig:
ilk S. 472/9. — 14) i^t 20. Juni 1525. Kardinal Albrecht fordert den Domdechanten etc.
ZQ Halberstadt auf, Abt u. Brüder von Michaelstein zur Wiederaufrichtung des Klosters zu ver-
inkssen: ib. S. 337/8. — 15) id., Kardinal Albrecht verlangt vom Grafen v. Regenstein, dafs
«r der Spendong des Abendmahls unter beiderlei Gestalt und der Änderung der Kirchen«
«mnonien in seiner Grafschaft Einhalt thue (um 1526): ib. S. 888/9. (Nach e. Konzept.) —
IC) H. Prd hie. Der Marsch der freiwilligen Jäger von Halberstadt nach Paris und zurück vom
7. Juli bis 16. Nov. 1815. Tagebuchblätter von H. A. PrShle: ib. S. 889—48. — 17) Alfr.
Siemens, Marsch der ftreiwiUigen Jäger von Halberstadt nach Paris und zurück vom
7. Juli bis 9. Dez. 1815. Feldtagebuch des Salineninspektors SlemeuA*. ib. S. 4t.^^ — ^^.
VI*
11,360 ^- A« Ulrieh: NiederdentschUnd.
baehblfltter an Aber den ^Marsch der freiwilligen Jfiger von Halberstadt
nacb Paris und znrttck* : die Jftger zogen über Osterwiek, Göttingen, Kassel,
Marburg, Bonn, Aachen, Lüttich nnd Charleroi nach Paris nnd znrück über
Bheims and Luxemburg ; sie kamen, da ihr Marsch erst am 7. Juli begann^
nicht mehr in Aktion. — Die Genealogie der ^Nordhftuser Patrizierfamüie
Ernst', deren Stammvater in der zweiten Hälfte des 15. Jh. von Antwerpen
her zuzog, verfolgt Lemcke^^) bis zum Ende des 17. Jh. durch 7 Genera-
tionen.
Die wichtigsten Erscheinungen der neueren Geschichte Niedersachsens
betreffen die welflsohen Lande. Durch einen Artikel über ^Jacob Lam-
padius' will Köcher^*) die Diskussion anregen über die eigenartige Disser-
tation jenes Staatsmannes, welcher die Interessen des Braunschweig-Lüne-
burgischen Begentenhauses bei den westfälischen Friedensverhandlungen
sehr energisch, wenn auch nicht mit bedeutendem Erfolge vertrat. Die
zuerst 1619 erschienene Dissertation ^de jurisdictione imperii Komano-Ger-
manici' beschäftigt sich in einem ersten allgemeinen Teil mit der Ent-
stehung des Staates, welche er dem bellum omnium contra omnes zuschreibt,
mit den Wirkungskreisen und den Grenzen der Staatsgewalt. Der Stand*
punkt, welchen Lampadius einnimmt, tritt besonders bei der Erörterung
der Kirchenhoheit des Staates hervor : es ist der des protestantischen Fürsten-
tums. Weit unselbständiger ist der zweite historische Teil, welcher die
MAliche Anschauung von dem Obergang des römischen Imperiums auf
die deutschen Könige festhält; der dritte ^wendet die theoretischen Er-
gebnisse des ersten Teiles auf die Praxis des Reiches in Gesetz und
Herkommen an'. •>— Die für die weifischen Lande bedeutendste Er-
scheinung des Jahres ist der von Bodemann herausgegebene Brief-
wechsel.*®) Die Publikation, welche in erwünschter Weise Köchers '6e-
schidite von Hannover und Braunschweig' '®^) und dessen Ausgabe der
^Memoiren der Herzogin Sophie' ergänzt und erweitert, ist vor allem ein
sehr wertvoller Beitrag zur Kulturgeschichte sowohl des pfälzischen Hofes
in Heidelberg als auch besonders der weifischen Höfe in Iburg, Hannover
und Celle, sowie der Besitzungen beider Fürstenhäuser und wird wegen der
mannigfachen Beziehungen derselben zu andern Höfen von Bedeutung auch
für die allgemeine Geschichte jener Periode vom Westfälischen Frieden bis
zu den Devolutionskriegen. Sophie, welche als Tochter des unglücklichen
Winterkönigs ihre Jugendjahre in pedantisch-liebeleerer Erziehung im Haag
verlebt hatte, war bei der Rückgabe der Rheinpfalz an ihren Bruder Karl
Ludwig, welcher, 13 Jahre älter als seine Schwester, sie väterlich liebte,
im Jahre 1649 mit diesem nach Heidelberg zurückgekehrt und hatte 1658
Ernst August, den Bruder des regierenden Herzogs Georg Wilhelm von
Hannover, geheiratet. Sie blieb seitdem in schriftlichem Verkehr mit
ihrem 'Karllutz'; erst mit dessen Tode (1680) endete der rege Briefwechsel
der Geschwister. Bis zum Jahre 1673 (179 Nrn.) sind nur die Briefe
Sophiens an ihren Bruder im Staatsarchiv zu Hannover erhalten, da sie
18) P* Lemcke, Die Kordhiaser Patrizierfamilie Ernst. Mit einer Stammtafel:
ib. S. 401 — 20. — 19) Ad. Köcher, Jacob Lampadius. Ein Beitrag zur Geecb. der
politischen Theorien des 17. Jh.: HZ. KF. 17, Heft 8, S. 402—29. — 20) E. Bode-
mann, Briefwechsel Sophiens von Hannover mit ihrem Bruder etc., s. o. S. 39^. —
20») B. JB. 1884, m, 84»*-*'.
XI. A. Ulrich: NiederdeutsehkBd. 111,261
des letzteren Schreiben anf seinen Wunsch damals verbrannte, vom folgen-
den Jahre an bis 1680 ist der Briefwechsel vollstftndig erhalten (No. 180 — 4B4).
Ober Personen und Sachen, welche in den Briefen besprochen werden,
orientiert ein besonders bei den wichtigsten Namen, Ernst Angnst, Georg
Wilhelm, Johann Friedrich und Sophie Ton Braunschweig-Lttnebnrg, Elenore
d*01brense, Elisabeth Charlotte and Karl Ludwig von der Pfalz, ausfahr-
liches Begister. Ein Hauptthema der Briefe bildet das Verhältnis des
Herzogs Georg Wilhelm zu Eleonore d'Olbreuse, welche von Sophie zu-
nächst gleichgültig behandelt, deren spätere Erfolge, besonders ihre An-
erkennung als Herzogin von ihr mit Hafs betrachtet werden. Daher* be-
dürfen die AuXserungen der Sophie über die Herzogin von Celle strenger
Kritik, während im übrigen die Angaben der Briefe 4n der Hauptsache*
glaubwürdig erscheinen. — Aus den Leibniz-Hdss. der königlichen Bibliothek
bat derselbe Yf.^^) eine Publikation ausgewählt, welche die Geschichte der
Historiographie angeht. Bevor Leibniz die Ausarbeitung seiner urkund-
lichen Geschichte des Hauses und Landes der Weifen begann, und während
er daran arbeitete, legte er zu verschiedenen Malen Pläne zur Übersicht
Aber sein Werk vor. Zwei dieser Entwürfe, aus den Jahren 1691 und
1602, teilt Bodemann nach den erhaltenen Konzepten mit. Dem letzteren
hat Leibniz eine interessante Erörterung der Grundsätze historischer
Forschung vorangestellt. — Ober Leibnizens Zeitgenossen und Freund, den
Abt Wolter Molanus von Lockum (1683 — 1722) hat Wagenmann^^ die
wichtigsten Daten zusammengestellt und der Biographie eine Charakteristik
der Persönlichkeit beigefügt. — Nach Akten des Staats-Archivs zu Han-
nover stellte Doebner'^) fest, dafs Händel daselbst als EapeUmeister
angesteUt war von 1710/2. — Mehr die englische und europäische,
als speziell die niedersächsische Geschichte behandelt der 11. Band von
Klopp 8*^) ^Fall des Hauses Stuart*. Der vorliegende Band nmfafst die
beiden Kriegsjahre 1704 und 1705. Das Verhalten des Hauses Hannover
wird hier nur gelegentlich berührt. Die englische Successionsfrage trat in
jenen Jahren hinter die spanische zurück. Der kurfürstliche Hof in Han-
nover enthielt sich damals absichtlich jeder Einmischung in die Angelegen-
heiten Englands: die Aussicht anf die Succession wurde nicht günstiger
und nicht geringer. — Über die Geschichte Hannovers im laufenden Jh.
erschienen aufser Frensdorf fs *^) Biographie des Politikers Georg Theodor
Meyer aus Lüneburg (1797 — 1870) die *Lebenserinnerungen' von Kobbe*')
and die ersten beiden Lieferungen von von der Wengens*') *Ge8chichte
21) £. Bodemann, Leibnizens Entwürfe zu seinen Annalen von 1691 n. 1692.
restaduift z. 50j. Jubelfeier d. Histor. Vereins f. Niedersachsen zugleich als erstes Heft
te Z. des Vereins ftr 1886. Hannover, Halm. 58 S. — S8) Wagenmann, Gerhard
Wolter Molanus, Abt von Lockum; ADB. 22, S. 86—90. (1688—1722.) — SS) R-
Do ebner, Hftndel in Hannover: ZHVKiedersachsen (1885) S. 297/8. (Stellt nach den
Kammerreehnungen im Staatsarchiv zu Hannover fest, dafs H&ndel daselbst Kapellmeister
wtf vom 16. Jan. 1710/2.) — 24) On. Klopp, Der Fall des Hauses Stuart und die
Sneeesrion des Hauses Hannover in Grofsbritanien und Irland. Bd. 11. Die Kriegsjahre
1704 und 1705. Wien, Braumüller. 1885. 608 S. — 86) Frensdorff, Creorg Theodor
Meyer: ADB. 21, S. 575/6. — 36) Wilh. Kobbe, Lebenserinnerungen. Hannover (Lude-
nsnn). H, 479 S. geb. M. 8,75. — 87) von der Wengen, Gesch. der Kriegsereignisse
uriiehen Preufsen und Hannover 1866. 1. u. 2. Lief. Gotha, Perthes, k M. 2,40
(Vgl o. S. 46».)
1X1262 ^I- A. Ulrich: Niederdeutschland.
r
des Krieges zwischen Preufsen und Hannover im Jahre 1866*. Diese ist
erst zwei Jahre später vollständig erschienen, Eobbes Buch handelt zwar
nur selten von politisch wichtigen Ereignissen, aber der Vf. schildert seine
eigenen Erlebnisse als Landgendarm doch so anziehend, dafs es immerhin
für spätere Zeit ein gern gesehener Beitrag zur Eoltargeschichte jener
Jahre werden vdrd.
Über die Persönlichkeiten, welchen die Universität Göttingen ihre
erste Blüte verdankt, enthält der 1885 erschienene Band der ADB. mehrere
beachtenswerte Artikel. Vor allem ist die ausführliche Biographie des
eigentlichen Gründers der Universität, des Freiherm Gerlach Adolf von
Münchhausen, zu nennen, welche Frensdorff'^) geliefert hat. Die Be-
mühungen Münchhausens, passende und tüchtige Lehrkräfte für Göttingen
zu gewinnen, ergeben sich auch aus seinem Briefwechsel mit dem Litterar-
und Kirchenhistoriker Heumann, wie auch des letzteren Korrespondenz mit
Böhmer und Mosheim beachtenswerte Beiträge *zur Gründungsgeschichte
der Universität Göttingen* enthalten: Bodemann^^ hat sie nach den
Hdss. der königlichen Bibliothek in Hannover mitgeteilt. Aufser diesen
liegen Biographieen vor über folgende bedeutendere Göttinger Professoren,
nämlich von Wagen mann'®) über den Orientalisten Johann David Michaelis
(1717 — 91), von Eisenhart*^) über den Juristen Christian Georg Friedr.
Meister (1718 — 82), von Cantor'*) über den Mathematiker Albr. Ludw.
Friedr. Meister (1724 — 88), über Christoph Meiners, den Philosophen,
(1747 — 1810) von Prantl,*') über die Juristen Georg Jac. Friedr. Meister
(175&— 1832) von Teichmann»*) und Job. Wüh. Mejer (1789—1871).")
Ein längerer Aufsatz Frensdorffs»**) ist *Jacob Grimm in Göttingen' ge-
widmet und beleuchtet auf Grund der Akten des Universitäts-Archivs *die
Berufung der Brüder nach Göttingen* als Bibliothekare im Jahre 1829 und
^hre Wirksamkeit in Göttingen.' — Eine Skizze über ^Göttingen Stadt
und Universität' von Geifsler»^) kann hier nur notiert werden.
Zur Geschichte der Herzöge von Braunschweig*') sind mehrere
kleinere Arbeiten erschienen, zum Teil mehr populärer Art.»») Über die
beiden letzten Prinzen Karl und Wilhelm handeln die ^Tagebuchblätter* von
Hoffmeister.»*) .Kurz bevor Herzog Friedrich Wilhelm in den für ihn
verhängnisvollen Feldzug in den Niederlanden zog, wurde H. die Erziehung
der beiden Söhne des Herzogs, Karl und Wilhelm, übertragen ; er blieb in
S8) F- Frenfldorff, Gerlach Adolf Freiherr v. Münchhaasen: ADB. 22, S. 729—45.
(1688 — 1770. Hauptperson im Geh. Ratskollegium in Hannover. — 29) Fl. Bodemann,
Zur Grttndungsgeschichte der Universität Gdttingen: ZHVKiedersachsen (1885), S. 198—265.
— SO) Wagenmann, Joh. David Michaelis: ADB. 21, S. 686—90. — gl) Eisen-
hart, Christian Georg Friedrieh Meister: ih. S. 252/8. — 82) Cantor, Albrecht
Ludwig Friedrich Meister: ib. S. 251/2. — gg) Prantl, Christoph Meiners: ib.
S. 224/6. — g4) Teiehmann, Georg Jac. Friedr. Meister: ib. S. 255/6. — g5) Mejer,
Joh. Wilh. Mejer: ib. S. 204/7. — g5ft) F. Frensdorff, Jacob Grimm in GöUingen:
Nachricht, v. d. kön. Ges. d. Wiss. zu Göttingen (1885), S. 1—44. — 36) Rob. Geifsler,
Göttingen Stedt und Universität: Voss. Zg. (1885), No. 1/4. — g?) M. Bemays, Zar
Erinnerung an den Herzog Leopold von Braunschweig: AZg. BeU. No. 268 — 74. —
g8) Herzog Wilhelm von Braunschweig. Ein Lebensbild. Mit Porträt. 48 S. M. 0,80.
— g9) L. Fr. A. Hoffmeister, t^er meine Verbindung mit den Durchl. Herzögen Karl
u. Wilhelm zu Braunschweig-LUneburg. Tagebuchblätter, herausgeg. v. Dr. Hofiineister.
Wolfenbtlttel, Zwifsler. 72 S. M. 1^50. —
XI. A. Ulrich: NiederdeatschUnd. 111,263
dieser Stellung bis 1818. Bereits in jenen Jahren zeigten sich nach hds.
An&eichnnngen — welche der Sohn hier heransgiebt — die Anlagen der
Brftder, welche ihre Regierung charakterisierte: schon als vierzehigähriger
Knabe nach seines Vaters Tode war Karl sich bewuüst, dafs niemand ihm
zQ gebieten habe, und die Lehrstnnden sah er als gröfsten Zwang an.
1820 wnrden die Prinzen von H. konfirmiert. Seinen Notizen sind einige
Bemerkungen beigefflgt über den Begiemngsantritt des Herzogs Karl 1828,
Ober die eigenmächtige Regierung des jungen Fürsten, die sich H. gegen-
Aber besonders in der Verweigerung der Erlaubnis zur Annahme des
Titeis als Ehrendoktor, den ihm die Göttinger theologische Fakultät ver-
liehen hatte, zeigte, und über Karls Vertreibung und den Regierungs-
antritt Wilhelms. Einige Briefe der Prinzen aus den Jahren 1817 — SS
dnd abgedruckt. — Eine kurze Geschichte von Salzdahlum, der Re-
sidenz der braunschweigischen Herzöge um die Wende des 17. und
18. Jh. (bei Wolfenbüttel gelegen) stellt Hoffmeister^^) zusammen.
Wie über Göttingen, liefert die ADB. auch über Helmstädt
mehrere beachtenswerte Gelehrtengeschichten: Wagenmann ^^) über den
Kirchenhistoriker Mosheim, welcher 1747 von Helmstädt nach Göttingen
übersiedelte; ein Mitglied der Gelehrtenfamilie Meibom über seine
Vorfahren, welche als Professoren in Helmstädt wirkten: zunächst den
Historiker und poeta laureatus Heinrich M. (f 1625), zwei Mediziner : Job.
Heinrich (f 1655) ^^ und Brandau M. (f 1740),^') femer den durch seine
drei Bände Rerum germanicarum scriptores bekannten Polyhistor Heinrich
M. (t 1700) ^^) und schliefslich über den Historiker und Juristen Hermann
Dietrich M. ^^) Auch die Biographie des Geheimrats Hieronymus von Münch«
hausen (1660 — 1742), von Zimmermanns^) bearbeitet, gehört hierher. —
Steinhoffs^) macht Mitteilung über eine Verordnung des Herzogs Rudolf
August bezüglich der Andachten, welche 1680 bei der Ausbreitung der
Pest in seinen Landen gehalten werden soUte.
In der Stadt Braun schweig hat die Gedenkfeier der Einführung der
Reformation Gelegenheit gegeben zur Würdigung der Verdienste Johann Bugen-
hagens.s^'^^) Hervorzuheben ist Hänselmanns ^^ kritische Ausgabe von
Bugenhagens 'Kirchenordnung für die Stadt Braunschweig* zu nennen. In
längerer Einleitung werden die Verhältnisse, unter welchen die Kirchenordnung
zustande kam, erörtert : sie war von dem Reformator ausgearbeitet und wurde
erst nach längeren Beratungen mit den Gilden endgiltig festgesteUt.
Im Lande Calenberg war ansässig die aus Hessen herbeigezogene
40) Herrn. Hoffmeiater, Deatschlands ftltestes YerBaillM: Hanno v. Uni. S. 8/4. —
41) Wagen man Dl Johann Lorenz Mosheim: ADB. 22, S. 896/9. — 42) ^^i Joh.
Heinr. Meibom: ib. S. 188. — 4S) id., Brandan Meibom: ib. S. 187. — 44) id.,
Heinrich Meibom: ib. S. 187/8. — 45) id., Herrn. Dietr. Meibom: ib. S. 188. -^
M) P' Zimmermann, Hieronymus von Mttnchhausen: ib. S. 728/9. — 47) Steinhoff,
Braonschweig-Wolfenbüttelsche Pestandachten 1680: ZHarz-Y. Jhrg. 18 (1885), S. 848 — 61. .
— 48/9) 8. o. S. 16f. •»-'«, 78"»-*®^ — 50) X Wüh. Brandes, Johannes Bugenhagen n.
die Reformation in der Stadt Brannschweig. Zum 24. Juni: Grenzboten No. 26, Jahrg. 44,
1885. — 51) X Johannes Bugenhagen. Ein Freund der Schulen vor 400 Jahren: Der
ehrisüiehe Schulbote, herausg. r. Leimbach, Jahrg. 28, No. 25/6. — 52) Ldw. Hftnsel-
ntnn, Bugenhagens Kirehenordnnng f. d. Stadt Braunschweig nach den niederd. Drucke
▼. 1528 m. histor. Einl., den Lesarten d. hochd. Bearbeitungen u. e. Glossar. Wolfen-
iKkttel, Zwifsler. 88 u. 898 S.
in,264 ^I- A. Ulricli: Kiederdeutachland.
Familie Mithoff (oder Mithobius): Burchard M. (1601 — 64) dessen Bio-
graphie Jauicke^^) bearbeitet hat, war Leibarzt bei Philipp dem Grofs-
mütigen von Hessen, trat dann in die Dienste Erichs I. von Calenberg-
Göttingen und hatte als solcher nächst Corvin den wesentlichsten Anteil
an der Dnrchfühmng der Reformation in Galenberg; Krause^^) behandelt
kurz die Geschichte der ganzen Familie M. und ausführlicher die des
lanenbnrgischen Hofpredigers Hector M. (1600 — 55). — Einen kleinen
Beitrag ^zar Geschichte der Wolfsjagden* enthält die ^Eingabe der Schäfer*
im Calenbergischen von 1649.^^) — Die wichtigsten staatsrechtlichen Neu-
ordnungen im Herzogtum Hannover zu Ende des 17. Jh. charak-
terisiert Frensdorff^^) in seinem Vortrag über ^Hannover vor dOO
Jahren': er giebt einen Überblick über die Regierung des Herzogs Georg
und behandelt ausftihrlicher die G^chichte Johann Friedrichs und Ernst
Augusts; diesen beiden Herzögen verdankt ^das Schlofs Herrenhausen*,
dessen Geschichte A[hrens]^^ skizziert, seine Entstehung und Erweiterung.
— Zu erwähnen sind hier noch die Biographieen des Historikers Mittendorff,
welcher (1847) starb, bevor er seine G^chichte Erichs H. beendet hatte,
bearbeitet von Janicke^^) und die der beiden Ärzte Mühiy, Yater (1744
bis 1848)*») und Sohn (1806—40)«^) in Hannover von Hirsch.
Über Lüneburg liegen nur vor eine Arbeit über die Schttlervor-
stellungen in Gelle^^) in den Jahren 1716 — ^78 und über 'Heinrich Heine in
Lüneburg' von Gassau ^^ vor. — Der Verein, welcher die Geschichte Nieder-
sachsens pflegt, hat 1885 sein fün£dgjähriges Bestehen gefeiert, ein Ereignis,
welches zu Darstellungen seiner Stiftung und Wirksamkeit von E&cher,^')
und der Feier selbst von Friedel,^^) Veranlassung gegeben hat.
Hordwesten. In Bremen sind infolge der Lutherfeier von der
Historischen Gesellschaft des Eünstlervereins die 'Quellen zur Bremischen
Reformationsgeschichte' herausgegeben,^*) wobei von Bippen^^) die
Urkk., Dünzelmann^'') zeitgenössische Darstellungen und Iken^^)
die Briefe bearbeitidt haben. Der erste, umfangreichere Teil beginnt mit
5S) K. Janicke, BnrchArd Ifithoff: ADB. 22, S. 14/6. — 64) Krause, Ifithobiiu:
ib. S. 12/4. Nach den Mitt. ttber die Familie v. Ifithoff, Hann. 1881. 4^ — 55) Zur
Gesch. der Wolfsjagden. Eingabe der Schäfer des Weserqoartiers an die Schatxrftte
des Fürstentums Calenberg vom 20. Jon! 1649: Hannov. Tagebl. (1885), 81. Mai.
BeiL 2. — 5C) F* Frensdorff, Hannover vor zweihundert Jahren. Vortrag bei der
Jubelfeier des histor. Vereins für Niedersachsen am 2. Mai 1885 gehalten- ZHV.Nieder-
sachsen (1885), S. 89 — 128. — 57) H. A., Das Schlofs Herrenhausen: Hannov. Unter-
haltungsbl. (1885), S. 95. (Kurze Gesch.) — 58) Janicke, Christoph Gustav Mitten-
dorff: ADB. 22, S. 28. — 59) Aug. Hirsch, Georg Friedrich Mtthry: ib. S. 486.
(1774—1848, berühmter Arzt in Hannover.) — 60) id., Karl Mühry: ib. S. 486/7.
(Sohn von G. F. M., 1806 — 40, Arzt.) — M) Die SchulkomSdie in CeUe. (^ MisceUen
ans Hannovers Vorzeit): Hannov. TagebL v. 1885. Jun. 26, Beilage 2. — 62) C^ Gas sau,
Heinrich Heine in Lüneburg: Nordwest. Herausg. von Lammers, Jahrg. 8, No. 88. -^
6S) Ad. K5eher, Stiftung n. Wirksamkeit des HV. fttr Niedersachsen: ZHVNieder-
Sachsen (1885) S. 59—88. (Vortrag am 2. Mai 1885 im alten Rathause gehalten.) —
M) Fr i edel, Bericht ttber die Feier des 50j. Jubilftums des HV. für Niedersachsen in
Hannover: KBGV. (1885), No. 7. — 65) Bremisches Jb. Herausgeg. v. d. Historiaehen
GeeeUsch. des Künstlervereins. 2. Serie. 1. Bd. QneUen zur Bremischer Reformationegesch.
Bremen, MttUer. 1885. 8<>. VU, 811 S. — 66) Wilh. von Bippen, Urkk.:
Bremisches Jb. 2, S. 1 (1885), S. 1—168. (Zur Bremischen Reformationsgeschichte). —
67) K Dttnzelmann, Zeitgenössische DarsteUongen: ib. S. 169—285. (Der Bremischen
Reformationegesch.) — 68) Fr. Iken, Briefe: ib. S. 284 — 804. (Zur Bremischen Refor-
mMtioDBgeaeh.)
XI. A. Ulrich: NiederdeutsehUind. 111,265
der Vorladung des ersten evangelischen Predigers in Bremen, Heinrichs
Ton Ztttfen, im Jahre 1523 durch clen Erzbischof und schliefst mit dem
Vergleich zwischen Erzbischof und Stadt (1534), wodurch die religiösen und
politischen Streitigkeiten beigelegt wurden. Bünzelmanns Arbeit erstreckt
sich auf die Herausgabe des die Anfänge des Luthertums in Bremen (bis
1525) enthaltenden Teiles aus Daniel von Bürens Denkelbuch — des Bre-
mischen Bürgermeisters, welcher 1538 sein Amt niederlegte — , femer
zweier Berichte über den Märtyrertod, welchen Heinrich von Zütfen durch
die Dithmarsischen Bauern im Jahre 1524 erlitt, und Auszüge aus Chroniken.
Die Briefe (von 1522 bis 1546) enthalten den Briefwechsel Heinrichs mit
andern lutherischen Predigern, zahlreiche Briefe Luthers an Bremer und
dessen briefliche Mitteilungen über die Bremer Beformation an andere Refor-
matoren. Im Anhang sind Heinrichs Thesen und Melanchthons Trauerge-
dicht über des ersten Tod abgedruckt. Auf Grund dieser Quellen hat
Hippen^*) die direkte Einwirkung Luthers auf die Reformation in Bre-
men dargestellt: seinem Einflufs ist es zuzuschreiben, dafs bereits 1525 die
Reste des katholischen Kultus aus den Stadtkirchen Bremens verschwanden,
und dass die wiedertäuferischen Bestrebungen in Bremen keinen Eingang
fanden. Dem Politiker Bremens während der Reformation, Johann von
der Wyck, widmet Rippen'*^) einen besonderen Artikel, welcher Wyck in
der That als sehr eifrigen und begabten Mann erscheinen läfst. 1515 — 18
Anwalt Reuchlins vor der päpstlichen Kurie in Rom, ist er 1528 Ratssyn-
dikus in Bremen geworden und hat als solcher die Stadt auf den Reichs-
tagen gegen den Ersbischof und später auf den Versammlungen des Schmal-
ksddischen Bundes vertreten. Kurze Zeit ist er zugleich Syndikus in Münster ge-
wesen, verMefs jedoch die Stadt, als 1534 die Wiedertänferunruhen aus-
brachen ; auf der Rückehr nach Bremen wurde er, wie es hiefs, auf An-
stiften des Bischofs von Münster gefangen und in dem bischöflichen Schlosse
Fflrstenau unverurteilt hingerichtet. Eine dritte Arbeit Bippens''^) be-
handelt die eigenartigen Schicksale Bremens im Schmalkaldischen Kriege
(1547)': die Belagerung durch ein Kaiserliches Heer unter Erich H. von
Calenberg und ihren Ersatz durch die vom Kurfürsten von Sachsen zu
Hilfe gesandten Grafen von Oldenburg und Mansfeld nach dem Siege der
Protestanten über Erich bei Drakenburg.
Eine Biographie des Osnabrückers Justus Moser (1720 — 94) hat
Wegele*^') verfafst und darin die Verdienste jenes Staatsmannes und
Schriftstellers gewürdigt.
Die von den Kunsthistorikern als eins der phantasiereichsten Werke
anerkannte Renaissancedecke im Schlosse zu Jever in Oldenburg ist
neuerdings mehrfach auf ihren künstlerischen Wert gewürdigt, ohne dafs
bisher über die Zeit ihrer Entstehung die Ansichten einig wären: Her-
quet'*) will sie dem Jahre 1736, Kohlmann'*) der Mitte des 16. Jh.
zuweisen, eine Entscheidung der Streitfrage wird noch erwartet.
69) ^* ^- Bippen, Luther und die Refonnation in Bremen: Ans Bremens Vor-
uM, S. 89 — 114. — 70) id., Nene politische Bahnen nnd der Syndikus Johann
▼OD der Wyck: ib. S. 115 — 80. Bremen, Sehttnemann. — 71) id., Bremen im schmal-
kaldisehen Kriege: ib. S. 181^58. — 72) Wegele, Justus MSsen ADB. 22, S. 886—90.
— 7t) Herquet, Die Renaissancedecke im Schlosse zu Jever, ihre Entstehungszeit
und ihr Yerfertiger. Emden. 1885. — 74) Kohlmaiiii, DVq 'E«&ia\«MXk!&<«^«(^^ Vs&>
III 266 XXY. Dr. V. Kalekstein: Ter. Staaten u. Britisch-Nordamerika.
In dem Emdener Jahrbuch fflr (^stfriesland finden sich zunächst
einige Beiträge biographischen Inhalts : aufserder von Holtmanns^^) auf-
gestellten Genealogie der Familie Deteleff und einem von Deiter^*) mit-
geteilten Brief von Läuffer an Kanzler Brenneysen (1723) eine Biographie
der im Anfang des 18. Jh. als Prediger und Historiker in Ost-
friesland thätigen Gebrüden Harkenroht von de Vries '*') und von Bunte'®)
über den Astronomen David Fabricius, nächst dem Historiker Ubbo Emmius
dem gröfsten (^ehrten Ostfrieslands. Das 'calendarium historicum* des
Fabricius, der iflfuptsache nach ein meteorologisches Tagebuch von 1594 bis
1613, welches Bunte abdruckt, enthält auch mancherlei kurze historische
Angaben über Ereignisse in Niedersachsen. — Teilweise '•) praktische Be-
deutung haben die Untersuchungen von Bartels®^) über die kirchenrecht^
liehen Verhältnisse Ostfrieslands; seine Untersuchungen erstrecken sich be-
sonders auf das Präsentationsrecht zu den Pfarrstellen, wobei in ältester
Zeit der Grundbesitz mafsgebend war, bei der Neuordnung in der preufsischen
Zeit wurden die Erbeingesessenen als Nachfolger der Stifter anerkannt.
XXV.
Dr. V. Kalekstein.
Vereinigte Staaten nnd Britisch-Nord-
amerika.
Bibliographisohes. B. P. Poore veröffentlichte ein beschreibendes Ver-
zeichnis der Veröffentlichungen der Bundesregierung ^) bis zum 4. März 1881,')
J. Stevenson ein ausgezeichnet illustriertes Verzeichnis von Sammlungen
des Jahres 1881 aus Neu-Mexiko und Arizona.^) W. H. Holmes that das
SehlosBe zu Jever: Jb. d. Ges. f. bildende Kunst u. vaterL Altertümer in Emden 6 (1S85))
S. 164 — 76. — 75) Joht. Holtmanns, Genealogie der Familie Deteleff: ib. S. 185/7.
— 76) H. Deiter, Ein Brief des Pastors Chr. Läuffer an den Kanzler Brenne^rsen: ib.
S. 188/9. — 77) J. Fr. d^ Yries, Die Gebrüder Harkenroht: ib. S. 1 — 61. —
78) Bunte, Über David Fabricius: ib. S. 91—128. — 79) P.G.Bartels, Zur Gesch.
des ostfriesischen Konsistoriums. Aurich, Reents. 60 S. M. 1. — 80) id., Zur ge-
schichtlichen Orientierung über die rechtliche Natur der Kirchenlasten in den ostfriesischen
Landgemeinden und ihren Zusammenhang mit dem Prediger -Wahlrecht: Jb. d. Ges. f. bild.
Kunst u. vaterl. Alt. zu Emden 6 (1885), S. 51 — 90.
1) B. P. Poore, A descriptive catalogue of the govemment publications of tbe
U. St. from6. Sept. 1774bis4. M&rz 1881. Washington. 4®. (War dem Berichterstatter nicht
zugänglich.) — 2) X A. P. C. Griff in, Contributions to the bibliography of bist, societies
in America: Magazine of American bist. 14, S. 106/9, 218—20, 418—20, 628/4, 627/8.
— S) J- Stevenson, IlluBtrated catalo^« of the coUections obtained f^om tbe pueblos
XXV. Dr. V. Kalck stein: Ver. Staaten u. Britisch-Nordamerika. III 267
Gleiche für die damaUgen Sammlungen, namentlich in Nord-Carolina,
Tennessee, Arkansas, Ohio, Oregon, Kentucky und Missouri.*"*) Durries')
Katalog der Bibliothek der historischen GeseUschaft Wisconsins umfafst
zusammen 105000 Bücher.
Darstelliingen. Prähistorie u. Indianer. — W. H. Dali be-
leuchtete die, namentlich an der amerikanischen Nordwestküste weit y er-
breitete Gewohnheit, Masken und Lippenpflöcke zu tragen,^ WH. Holmes
die prähistorische Töpferei in den Vereinigten Staaten,®) W. Matthews
die Weberei der Navajos in Neu-Mexiko und Arizona.*)
J. 0. Dorsey danken wir eine eingehende Kulturgeschichte der
Omahas,^®) die, aus dem jetzigen Missouri und Kansas nach Nebraska ver-
setzt, sich seit einem Vierteljh. nicht verringert haben und etwa 1100 Köpfe
zählen. Mit guten Gründen verficht G. P. Thruston den einheimischen
Ursprung der Indianer. ^''^*) Namentlich den Indianern von Kansas bis
nach Nord-Texas und vom Mississippi bis zum Colorado galt die Reise
C. Ten Kate jrs. ^*) H. Haie schrieb über das Ritenbuch der Irokesen,^*)
zu welchen die früher im Staat New-York, jetzt in Wisconsin wohnhaften
Oneidas gehören. Nach W. M. Beauchamp^^) standen sie den Cayugas
und Tuscaroras am nächsten. Sie waren bei Begründung der Jesuiten-
mission S. Frangois Xaver, 1667, der wenigst zahlreiche Stamm, von nur
140 Kriegern. 1693 hatten sie sich in 2 Orte verteilt, den Hauptort zer-
störte Frontenac 1696, er lag wahrscheinlich bei Munnsville, das kleinere
Dorf 1757 dicht an dem nach ihnen genannten See. Dann wechselte die
Lage des Hauptortes in der Gegend zwischen Oneida und dem Oriskany-
bach. 1786 war der Stamm teilweise christlich. Sie hatten die 1712
aus Nord-Carolina vertriebenen Tuscaroras vor 1752 aufgenommen, 1753 die
Nanticökes und 1774 die Montauks, später die Mohegans aus Massachusetts.
1818 zusammen noch 1469, sind sie auf wenige zusanmiengeschmolzen. —
Der Irokesenstamm der Mohawks in der Provinz Ontario hatte in dem
1884 gestorbenen George H. M. Johnson Onwanonshyon (der das grofse
Haus hat), dem H. Hale^^) eine Skizze widmete, und der von Hiawatha
of X. Mexico a. Arizona in 3^ annnal report of the bureau of ethnology to the secretary
of the Smithflonian institntion, ed. Powell. Washington, 6ov. print. off. 1884. 4^.
5. 517 — 94 — 4) W. H. Holmes, lUustrated catalogne of a portion of the collections
made dnring the field season of 1881: ib. S. 488 — 516 — 5) X J. H. Hixoz,
United states pnblications monthly catalogne Ko. 1 V. I Washington, 22 S. Bez. : Mag. 18, S.
311 (gttnstig). (Pnblikationen der Bandesregiemng in der Gegenwart.) — 6) 1^* S. und
Isabel Dnrrie, Catalogne of the librarj of the state historieal soc. of Wisconsin Y. VI
4tk Supplement). Madison (Wisconsin). 820 S. Bez.: Mag. 14, S. 526. — 7) X W. H.
Dali, On masks, labrets and eertain aboriginal cnstoms: 3d report to the secretarj of the
Smithaonian institution. S. 78—210. (Trefflich mnstriert.) ^ 8) W. H. Holmes, Prehistorie
textile fabrics of the USt., derived tr, impressions on pottery: ib. S. 897 — 482 (Trefflich
illnstriert.) — 9) W. Matthews, Navajo wearers: ib. S. 871—98. (Trefflich illustriert.)
— 10) J. O. Dorsey, Omaha sociology: ib. S. 211—870. (Trefflich iUustriert.) —
11) 6. P. Thruston, The ancient races of America: Mag of Am. bist. 18, S. 457 — 62.
— IS) J> M. Bnlkley, Antiquities in the westem stetes: ib. S. 547 — 51. — 13) X
6. P. Watson, Older than the moundbuilders : ib. S. 184. (Betrifft einen Begräbnisplatz
in Südwestvirginien.) — 14) C. Ten Kate, Beizen en onderzoekingen in Noord-Amerika.
Leiden, BrilL 465 S. (Karte und 2 Tafeln Bilder.) — 15) H. Haie, The Iroquois
bock of rites. Philadelphia, Brinton. 1888. 222 S. Bez.: Mag. 10, S. 266. — 16) W. M.
Beauchamp. The homes of the Oneidas: Mag. of. Am. bist. 14 (1885), S. 887 — 95. —
17) H. Haie, Chief G. H. M. Johnson Onwanonshyon: ib. Ift, S. \%\ — VL.
111268 ^^^* ^f- ^' Kalekstein: Ter. Staaten u. Britiseh-Nordamerika.
abzustammen meinte, einen die Civilisierung erfolgreich fördernden Häupt-
ling von merkwürdig europäischem Typus (durch eine von den Mohawks
adoptierte Engländerin). Ein eifriger Anhänger der Hochkirche, war er
Dolmetscher der Mission und Regierung und heiratete die Schwester des
Missionars. Durch Zerstörung eines Götzenbilds der Delawares trug er
wesentlich zu ihrer Bekehrung bei. Sein Kampf gegen den Branntwein
zog ihm lebensgefährliche Überfälle durch Händler zu. Eine landwirtschaft-
liche Gesellschaft, von ihm begründet, blüht, seine Söhne sind tüchtige Eauf-
leute. — D. G. Brinton schrieb ethnologische Studien über die einstigen
Bewohner Ostpennsylvaniens, New- Jerseys und Marylands, namentlich ein
(angebliches?) Buch der Lenäp6' oder Delawares.^^) — Nachträglich sei
B. W. Aliens Skizze über den den Begründern von Massachusetts
freundlichen Wampanooghäuptling Massasoit^^ erwähnt. ^^) In verschie-
denen Teilen Amerikas lassen die Indianer di^ ersten Menschen aus
Höhlen kommen, nachdem sie, wie z. B. Irokesen und Delawares
glauben, in der Erde gewesen, wie G. S. Jones^^) nachweist. Ein
Teil der Omahas und die SchwarzfüTse lassen sie ans dem Wasser
kommen. Ursprünglich scheinen beide Annahmen verbunden gewesen zu
sein, wie man es bei den Navajos findet. Die Unterwelt ist die ur-
sprüngliche Heimat, zu welcher die Menschen zurückkehren. Das Wasser
ist ursprünglich das die Erde umgebende Meer, unter welches die
Sonne taucht. Auf verwandte arische Mythen wird hingewiesen. Über
die Tlinkitindianer im südöstlichen Alaska hat Aur. Krause^^
auf Grund einer mit seinem Bruder unternommenen Reise vortrefEliche
Untersuchungen veröffentlicht. Er giebt zuerst eine Übersicht der Ent-
deckungsfahrten von Franzisco Gali 1588 bis Yancouver 17d4 und zur
russischen Herrschaft, unter welcher namentlich Baranow nicht unbedeutende
Kämpfe mit dem nach den jetzt abkommenden Lippenpflöcken der Frauen
von den Russen als Koloschen bezeichneten Stamm auskämpfte. 18B0 wurden,
namentlich infolge der Blattern, aufser dem Stamme der Kaiganis nur
676B Tlinkits gezählt. Abgesehen von dem dem Fischfang gewidmeten
kurzen Sommer, leben sie in wohlgefügten, freilich unreinlichen Bretter-
häusem. Grofsenteils beherrschen sie noch den Handel mitt dem Inneren.
Statt Töpfe benutzen sie sehr festes Flechtwerk, sind dagegen im Schnitzen
der Masken, Tanzklappem und Wappenpfähle sehr geschickt, als Arbeiter
unzuverlässig. Mädchen in der Entwickelungsperiode und Wöchnerinnen
müssen, letztere 5 — 10 Tage, in einer eigens gebauten kleinen Hütte ver-
weilen, sie säugen bis ins vierte Jahr. Die frühere Keuschheit ist unter
russischem EinfluTs zur Zügellosigkeit geworden. Die Veranstaltung grofser
Feste, bei denen die ganze Habe bisweilen verbraucht wird, verleiht eine
Art Adel. Tote werden in besonderen Häusern beigesetzt. Sklaven vmrden,
18) ^- 0. Brinton, The Lenap^ a. their legende with the complete tezt a. symbols
of the VValam Olam, No. 5 von Brintons library of aboriginal Am. literatnre. Phila-
delphia. 256 S. Rez.: Mag. 18, S. 610. — 19) R. W. Allen, Maasasoit: Hag. of
Am. bist. 12 (1884), S. 370/4. — 30) X Ch. Dimitry, The massacre of St. Andrer
ib. 11 (1884), S. 865. (Die Vernichtung der Natchez betr.) — • %1) Ot, S. Jones, The
cave myth of the American Indiana: ib. 18, S. 662 — 67. — 23) Aur. Krause, Die
TJinicJt-Indianer. Jena, Costenoble. XYI, 420 S. (Gute Abbildungen und Karten.)
XXV. Dr. ▼. Rslckstein: Ter. Staaten u. Britiseh-Nordamerika. 111,269
Dtmentlicli frtther, bei den Festen getötet. Sie geifselten sich zur Er-
höhung der Eriegstflchtigkeit. In den Mythen spielt der Rabe Jelch, der
such schöpferische Thätigkeit geübt, die Hauptrolle. Hexenverfolgungen
lassen sich noch jetzt nicht durchweg hindern. Krause bespricht auch die
Nachbarstämme, bis nach Britisch-Golumbia, namentlich die verwandten
Haidas, welche Kartoffeln bauen, mit den Kaiganis nur noch auf 2500 — ^2800
Köpfe geschätzt werden. Namentlich von Weniaminow vmrde seit 1834
Missionsthätigkeit geübt. 1867 — 77 trat in den Civilisationsbestrebungen
ein Rückgang ein. Mitteilungen über die Sprache und eine Bibliographie
beschliefsen das Werk.
EntdeckungsgeschichteundPolarreisen.^*) — E.P.Vining'*)
gab in Übersetzung oder Auszügen die bisherige Litteratur über die ver-
meintlich nach Amerika gerichtete Reise eines buddhistischen Mönches aus
Kabul im 5. Jh., HwuiShan, und suchte nachzuweisen, dafs derselbe
Alaska berührt habe, und dafs Fusan Mexiko sei. — Nordenskiöld ver-
öffentlichte eine 1882 gehaltene Rede über die vermutlich seit 1990 unter-
nommene Reise der Brüder Zeno und die ältesten Karten über den Norden, ^^)
nach welcher 4 vorkolumbische Karten über den nordwestlichen Teil
Amerikas existieren. Auch übersetzt er den 1558 erschienenen Reisebericht
der beiden Yenetianer. ^^) M'Cormick schilderte seine Reise nach dem
Wellingtonkanal zur Aufsuchung Franklins und der Mannschaften des Erebus
und des Terror in den Jahren 1862/3,*') er fügt eine Autobiographie
bei. — W. S. Schley und J. R. Soley schilderten die von Ersterem
geleitete Rettung Greelys im Jahr 1884 und geben einen Überblick der
nach dem amerikanischen Polarmeer unternommenen Fahrten.*^)
Frankreich in Amerika.**'*^) — Ch. Dimitry schrieb über die
von 1719 — 21 dauernde Gefangenschaft des späteren Oberbefehlshabers der
Marine in Louisiana, de Belle-Isle,^^ unter den im Ruf der Menschen-
fersserei stehenden Attakapas, der von einer Witwe des Stammes, seiner
Herrin adoptiert wurde. — A. Harvey vdes auf die hervorragende Wichtig-
keit der Gewässer für die Indianer wie für die vordringenden Franzosen
hin. Erstere schrieben den Europäern ihre grofse Sterblichkeit zu. Der
SS) X H. Clarke: Transactions of the roy. bist. soc. New series Vol. m, p. 1,
S. 1— -46. London, Longmans Green. (Kimmt 'protohistorische' Beziehungen mit Amerika
aof Gnind einer Ptttfung der Legende von AtlanÜB an.) — S4) E. P. Yining, An inglorious
Colnmlras. New-Tork, Appleton. 788 S. Bez.: Mag. 14, S. 826 (gUnstig). — 25) A.
£. y. Nordenskiöld, Stadien and Forschangen veranlafst durch meine Reisen im
hohen Norden. S. 3 — 62. Leipzig, Brockhaas. — 36) X £d. Erslev, Nye Oplysninger
om Brödrene Zenis Rejser. Kjdbenhavn, HoffSrasberg, Traps. 4^. 28 S. (Aus Geografisk
Tidskrift [1884], mit Karten.) — 27) R. M'Cormick, Vojages of discorery in the
Aretic a. Antarctic seas a. round the world. Bd. IL London, Low, Marston, Searle
Rivington. 1884. XII, 412 S. (Mit guten Karten u. Abbildungen.) -— 88) W. S.
Schley a. J. R. Soley, The rescue of Greely. London, Low, Harston, Searle, Rivington.
1885. Vn, 277 S. (Abbildungen und Karten.) — 29) X G. M. Parsons, The colonial
jetons of Louis XV: American Journal of numismatics. 15 S. Rez. : Mag. 18, S. 609.
(Sieht im Handel.) — SO) X A. A. Lambing, Historie searches in Western Pennsyl-
Tinia. Register of Fort Duqnesne, transl. tr, the ftench. Pittsburg Myres, Slimkle.
4«. 96 S. Rez.: Mag. 13, S. 510 (günstig). — gl) X Ch. W. Baird, Hist of
the Hugnenot emigration to America. New-York, Dodd, Mead. 802 S. Rez.: Mag. 18,
S. 508 (gtinistig). — 3S) Ch. Dimitry, The adventure of M. de BeUe Isle: Mag. of
Am. bist. 13, S. 248—- 58.
N
111,270 ^^y- I>r. V. Ka Ick stein: Ver. Staaten u. Britisch-Nordamerika.
Jesuitenpater Menard entdeckte 1660 den Oberen See, ^^) um dort wohnende
Huronen zu bekehren.
Die Kolonialzeit.**) — J. E. Cooke legte einem angeblichen Zeit-
genossen der ersten Begründung Vir gi nie ns eine Darstellung derselben*^)
in den Mund. Übrigens ist die von Cooke verteidigte Glaubwürdigkeit des
Begründers Smith und der romantischen Geschicke der Prinzessin Poca-
hontas*®) von Ch. Deane stark bestritten.*') C. Ingle hat die lokalen
Einrichtungen dieses mafsgebenden älteren Sklavenstaates dargestellt.**'**)
Die nach Yirginipn verpflanzte altgermanische Hundertschaft sollte hinsichtlich
der Acres und der Zehntpflichtigen anfangs ihrer Zahlbedeutung entsprechen
und bildete für die 1629 eingeführte assembly den Wahlbezirk, auf welchen 1624
auch Miliz und niedere Polizei begründet wurden. Kurze Zeit besafsen
die Kirchspiele mit dem aristokratischen Vorstand, vestry, das Recht der
Vertretung in der assembly und Verordnungsrecht. Dies wurde dann ihren
je 2 Vertretern in der Grafschaftsversammlung, county court und den zu ihr
gehörigen Grafschaftsrichtern übertragen. Die vestry übte nicht nur Sitten-
polizei im weitesten Umfang, sondern auch Armenpflege und kommunale
Befugnisse. 1776 wurden die Dissenters von Kirchensteuern befreit, die
aufserkirchlichen Rechte der vestry genommen. Die 1630 gebildeten Graf-
schaften wurden Wahlbezirke, seit 1660 mit je 2 Vertretern. Aufserdem
war die Hauptstadt Jamestown, nach dessen Zerstörung Williamsburg, und
später Norfolk vertreten, dessen Charter Ingle beifügt. Unter Vorsitz
des Sheriffs sollten alle freeholder im Gerichtshaus wählen. Der Sieger hatte
die Wähler zu bewirten. Der Lieutenant führte die Miliz der Grafschaft,
welche insgesamt 1690 — 1755 von 6570 auf 28000 Mann wuchs, und war
Mitglied des vom Gouverneur der Krone ernannten Council, welcher auch
die höchste Gerichtsbarkeit übte. Mit den auf Vorschlag ihrer Vorgänger
vom Gouverneur ernannten Grafschaftskommissaren urteilte der Lieutenant
namentlich in allen Sachen unter 100 Pfund Tabak, 4 gehörten zur Be-
schlufsfähigkeit. Die Nachkommen der ersten Pflanzer dienten nur als
Offiziere, neue Ansiedler wurden erst nach einem, nur im Kirchspiel oder
der Grafschaft, Jahr dienstpflichtig. Da schon 1710 eine Negerverschwörung
entdeckt war, spürte seit 1726 in jeder Grafschaft eine Patrouille von einem
Offizier und 4 Mann nach und übergab verdächtige Sklaven, eventuell
zur Auspeitschung, dem nächsten Richter. Das Grafschaftsgericht erledigte
viele Verwaltungsangelegenheiten und legte Steuern auf. Die Richter,
welche den Coroner vertraten, erledigten einzeln oder zu zweien sehr kleine
Sachen in erster Instanz. Sie schlugen drei, gewöhnlich aus ihrer Mitte,
vor, aus welchen der Gouverneur den Sheriff, die Exekutivgewalt der
Grafschaft ernannte, dessen Helfer die Constables waren. Die Versuche
38) A. Harvey, The discovery of Lake Superior : ib. S. 573—80. — 84) X
Ch. B. Reynolds, Old 8t. Augustine. St. Augustine, Rejiiolds. 12^ 144 S. Bez.:
Mag. 13, S. 414 (günstig). — 85) J. K Cooke, My Lady Pocahontas with notes.
Boston Honghton, Mifflin. 190 S. Bez.: BCag. 18, S. 416 (günstig). — 86) id., Did
PocahonUs really rescne Captain Smith?: BCag. of Am. hkt. 18, S. 898 — 403. — 87) Ch.
Deane, Pocahontas a. captain Smith: ib. S. 492/4. — 88) ^ Inglo» Local institutions
of Virginia: Johns Hopkins nniversity stndies in hist. a. poL science V. III (Maryland,
Virginia a. Washington) S. 108—27. Baltimore, Murray. — 89) X E. O'Neill, Virginia
vetusta doring the reign of James I. Albany, MunseU. 12^ 216 S. Bez.: Mag. 13,
S, 607 (günstig.) (Enthält Briefe und Dokumente, teilweise ungedruckt.)
XXV. Dr. y, Kalcksteint Ver. Staaten u. Britisch-Nordamerika. 1X1^2
zur Gründung von towns blieben fast erfolglos, weil England nur Tabak-
bau betrieben wissen wollte, selbst Hansweberei nnd -Spinnerei ungern sah
und den oligarchiscb regierten towns wenig Selbständigkeit gewährte.
Erst seit Niederwerfung der Sezession entwickelt sich in 25 Orten
aber 1000 Einwohnern — ausser Richmond — städtisches Leben, entstanden
hunderte von Dörfern. Von der berühmten angelsächsischen Familie der
Fairfax, einem der mit seinem Schwiegervater Gulpeper mit Nordvirginien
Belehnten, stammt ein virginischer Zweig, dessen Geschicke R. Wheatley*^)
skizzierte. Washingtons älterer Bruder war mit einer Fairfax vermählt,
Washington selbst der Familie befreundet. Die meisten fochten für die
Sezession, während* einer sich als Commodore der Bundesflotte auszeichnete.
L. Z. Wilhelm stellte die in vieler Beziehung ähnliche Entwickelung
Marylands*^) dar. Der Teil von Virginien zwischen den Potomacarmen,
dem Delaware und Pennsylvanien südlich von der Parallele von Phila-
delphia hatte ursprünglich zu dem dem Lord Baltimore mit den Rechten
der Pfalzgrafschaft Durham 16^ verliehenen Gebiet gehört. Er hatte
sagar das Recht, Manors mit Manorgerichten zu begründen, die mindestens
1000 Acres umfafsten, versäumte aber keineswegs geeignete Mafsregeln zur
Heranziehung von Ansiedlern unter gemeinem Recht mit mäfsigem Zins und
durchschnittlich 400 Acres für jeden körperlich tüchtigen Mann. Auch
copyhold mit festen Lasten gab es anfangs. Indianer befanden sich in
diesem Verhältnis oder waren tenants-at-will. Eine seit 1681 von den
Freeholders und Gleichgestellten gewählte assembly bestand von vornherein.
Aach Handwerker befanden sich unter den Wählern. Die 1824 aufgehobene
Hnndertschaft, bisweilen Baronie genannt, bildete eine Zeitlang die Grund-
lage der Vertretung. Es bestand der courtleet für Civilsachen bis zu 1200
Pfund Tabak. Der Constable der normannischen Verfassung Englands, ihr
Polizeibeamter, wurde durch die Richter des Grafschaftsgerichts ernannt.
Am wichtigsten war die Grafschaft; alle Grafschaften waren vom Meer be-
grenzt und lagen meist zwischen den in dasselbe strömenden Flüssen. Das
Grafschaftsgericht war, im Gegensatz zu Virginien, im wesentlichen auf die
Justiz beschränkt und aus Kommissaren des Gouverneurs zusammenge-
setzt Das meist aus Verwandten der Eigentümer bestehende, als Ober-
baus dienende Council trat gegen den Wunsch der assembly auf, die Er-
nennung des Sheriffs zu beeinflussen. Der 'Commander' führte den Vor-
sitz im Grafschaftsgericht, befehligte die Miliz, war Friedensrichter und von
einem Rat von 3 Mitgliedern unterstützt. Er verlor an Bedeutung, als
die der 1666 eingesetzten Coroners wuchs. Die Grafschaftskommissare wurden
aus Richtern erwählte Verwaltungsbeamte, von denen man an den circuit-
court der Grafschaft, auf 15 Jahre erwählte Richter, Berufung einlegen
kann. Sachen bis zu 100 Dollar wurden durch vom Gouverneur ernannte
Friedensrichter erledigt, der Sheriff alle 2 Jahr gewählt. Die Grafschafts-
richter ernennen die Constables der Wahldistrikte. Die Einteilung der
Grafschaft in townships ist gescheitert, die Grafschaftsbehörden entscheiden
über kleinliche lokale Angelegenheiten. Trotz der Bemtlhungen Lord Bal-
40) B. Wheatley, The Fair&xes of Yorkshire a. Virginia: Mag. of Am. bist.
18, S. 217—36. (Gute Abbildungen. Vgl. Tb. W. Dwigbt: ib. S. 897/8.) —
41) L. W. Wilhelm, Local institutions of Maryland; in Johns Hopkins university studies.
V. m, S. 306—488.
111,272 XXV. Dr. V. KalckBtein: Ter. Staaten u. Britisch-Kordamerika.
timores nnd seiner Nachkommen, gelang es, aus ähnlichen Orfinden wie
in Yirginien, nicht, das städtische Leben zum Gedeihen zn bringen. Aach
die Kegierung der Königin Anna bemühte sich vergeblich. An Stelle yon
St. Marys wurde 1694 Annapolis Hauptstadt. Joppa, nahe dem jetzigen
Baltimore, einst wichtiger Hafenplatz, ist vollständig verlassen; auch letzteres,
die einzige nicht der Grafschaft untergeordnete Stadt, hob sich erst nach
Begründung der jetzigen Bundesverfassung; seine städtische Verwaltung
krankt trotz neuerer Veränderungen an der einstigen oligarchischen Grund-
lage. *«)
New-Jersey war vom Herzog von York 1664 Berkeley und Carteret
verliehen worden, welche der General-Assembly, vorbehaltlich Genehmigung
der Eigentümer oder des von ihnen ernannten Gouverneurs und Councils, wie
A. Scott ^^) nachweist, umfassende Bechte bewilligten. Vor allem war ihr
das Besteuerungsrecht vorbehalten. Die Forderung gemeinsamer Sitzungen
der Volksvertretung mit Gouverneur und Council wurde zurückgewiesen.
1671 und 1672 bekämpfte erstere vergeblich den an die Eigenthümer zu
entrichtenden Zins. Als sie die Einsetzung von Gerichtshöfen durch Gou-
verneur und Council als verfassungswidrig angriffen, erfolgte 1681 eine
mit Protest aufgenommene Auflösung. Einmütig widerstanden alle Autori-
täten 1680 der Unterordnung unter den Gouverneur von New-York, Andros,
und den Steueransprüchen des Herzogs von York. — 1682 ging die Herr-
schaft durch Kauf auf 24 Eigentümer über, welche sie durch Kommissare
übten.**) Letzteren wurde keine über der lokalen Gesetzgebung stehende
Stellung zugewiesen; einen Verfassungsentwurf der Eigentümer wies die
Volksvertretung 1686 zurück. Eine 16d9 angenommene bill of rights erwei-
terte die Volksrechte noch, und 1702 ging die Herrschaft an die Krone
über. Schon unter Berkeley und Carteret hatte sich das Townsystem kräftig
entwickelt, während die Grafschaft erst unter den 24 Bedeutung gewann.
Von 1699--— 1844 blieben die Katholiken von allen Rechten ausgeschlossen.
Von vornherein wurde durch Überweisung von Land und durch Steuer-
freiheit für Schulen gesorgt. 1780 wurde der Grundsatz festgestellt, dafs
das oberste Gericht Gesetze für verfassungswidrig erklären kann. Wenn
auch New-Jersey die möglichste Selbständigkeit des Einzelstaates anstrebte,
wirkte es doch mit zuerst für eine die Einheit sichernde Bundesverfassung.
Lion Gardiner kaufte 1639 eine nach ihm genannte, noch seinen
Nachkommen gehörige Insel, östlich von Long Island, baute die Forts
von Boston und Saybrook, das er tapfer gegen die Pequots hielt. Erst
1683 wurde dieser Besitz, über den Martha J. Lamb schrieb,^^) und zwar
von New-York, abhängig, behielt aber die Rechte eines manor. Lion Gar-
diner gehörte zu den Gründern von Easthampton. Das benachbarte Freetown
wurde mit Freigelassenen des Geschlechts bevölkert. Long Island, auf welchem
beide liegen, und die Grafschaft Westchester wurden, wie Ch. A. Briggs ^^''^^)
4S) X L. W. Wilhelm, The polltax in Maryland: Mag. of Am. hist. 11 (1884),
S. 88 — 45. — 4S) A. Scott, The influence of the proprietors in founding the State of
New-Jersey; in Johns Hopkins nniversity studies Vol. in, S. 434 — 60. — 44) X Bi-
centeonial of the proprietors of East New-Jersey: Mag. of Am. hist. 13| S. 94. —
45) BfarthA J. Lamb, The manor of Gardiner's Island: ib. S. 1 — 30. (Gute Abbildungen.)
— 46) Ch. A. Briggs, Puritanism in New-York: ib. S. 89—58. — 47) X id.,
American presbyterianism. New-York, Scribner. 873 S. Bez.: Mag. 13, S. 510 (günstig).
XXT. Dr. V. Kalckstein: Ter. Staaten u. Britisch-Nordamerika.
m,278
nachweist, schon unter den Holländern, spätestens 1640 ein Zoflachtsort der
Poritaner. Hochkirchlichen Verfolgungen, namentlich unter dem Gouverneur
Combnry im Anfang des 18. Jh. , leisteten sie erfolgreicheren Wider*
stand als in der Mitte desselben dem Methodismus. In New- York und
New-Jersey waren nahezu die Hälfte aller Kirchen presbyterianisch. 1673
begann, wie R. A. G. Vermilye**) nachweist, das Postwesen in New-
Tork, das erst 3500 Einwohner zählte. Auch kleine Packete wurden be-
fördert. Seit 1704 gab es für die Eolonieen in New- York einen Oeneral-
postmeister, als welcher seit 1753 Franklin bedeutende Verbesserungen, auch
die Beförderung von Zeitungen einffthrte. 1775/6 wurde vom Eongrefs
Ebenezer Hazard ernannt, 1782 — 89 erhielt er das inzwischen von Bache
bekleidete Amt aufs neue. Die Engländer hatten H. Finlay^*) statt
Franklins ernannt. 1698 kam Graf Bellomont als Gouverneur nach New-York,
zugleich für Massachusetts und New-Hampshire. Mit Robert Livingston
und Anderen bekämpfte er Seeräuber, auch Eidd. Wegen anderer, die in
Norridgewock in Maine beim Jesuitenmissionar Basle Zuflucht suchten, wandte
er sich, wie Ch. W. Parsons*®) nachweist, an Rasle.*^"^*)
Die Entstehung der Eorporation zur Verbreitung des Evangeliums
Jesu Christi in Neu-England'^^) zu London im Jahre 1649 und ihre
Thätigkeit für die Indianer schilderte Wm. M. Venning.**)
Über den letztgestorbenen Begründer der Massachusettskompagnie,
Rieh. Bellingham aus Alt-Boston, schrieb E. H. Gofs. ^^) Gleich nach der
Ankunft, 1634, Selectman des neuen Boston, wurde er seit 1641 mehrmals
Gouverneur, zuletzt trotz zeitweiser Geistestörung 1665 bis zum Tode 1672,
wo er 80 Jahr alt war. — Das zahlreiche Dokumente enthaltende, auch
kulturgeschichtlich interessante Note-book des damals einzigen Rechts-
anwalts Th. Lechford zu Boston reicht vom 27. Juni 1638 bis 29. Juli 1641.
Der Herausgeber E. E. Hale^^) schickt Lechfords Lebensbild voraus.
Verfolgung wegen seines Eintretens für Prynne scheint ihn nach Neuengland
getrieben zu haben. Unbedeutende Abweichungen vom Glauben der Mehr-
heit brachten ihn mit der Regierung von Massachusetts in Eonflikt, so dafs
er von den Bürgerrechten ausgeschlossen blieb; er wurde aber doch leidlich
48) B. A« 6. Yermilye, The early New York post office: Mag. of Am. hist. 18,
S. 113—30. (Gute Abbildungen und Kftrtehen. Vgl. S. 208.) — 49) The tory post-
maeter of the revolution: ib. S. 194/5. — 59) Ch. W. ParBons, BeUomont a. Raale in
1699: ib. S. 846 — 52. — 51) XC. L. Butherfurd, Charity in the American oolonies:
ib. S. 95/7. (Sammlungen in New^ersey und Gonneeticut flür eine Spinnsohule bei den
Dtlawarea 1752/4 betr.) — 5^) X H. L. Satterlee, The polit hist. of the province of
New-York. New-York, Pearson. 107 S. Rez.: Mag. 14, S. 228/4 (gttnstig). — 53) X
MsrthA J. Lamb, Bedlow's island: Hag. of Am. bist. 18, S. 502/8. (Isaac Bedlow schon
SCgen Ende des 17. Jh. Besitzer.) — 54) X D. Nc N. St an ff er, The leaden plate:
ib. S. 508/4. (Enthält Brief 6. Clintons an Gouverneur Hamilton.) — 55) X E,
Ohanning, Did the tkthers land an Plymouth rock on forefathers day: ib. S. 108.
(Vgl W. Warren: ib. S. 802/4. YgL E. H. Gofs. The Hungry pilgrims: ib. S. 477—81.
Mimgel an Kenntnis des Ilschfimgs.) — 56) ^t^» M. Yenning, Origin of the New-
ISngland eompany, London: Transactions of the royal hist. soc. New Series 2 p. 8 (1884),
8. 298 — 301. — 57) E. H. Gofs, Abont Bieh. Bellingham; Mag. of Am. hist. 18, S. 262/8.
Ob. S. 891/3 eine Petition der Geistlichen von -Boston ans dem Jahr 1709, Bellingbams
iBgültig erkUbtes Testament betr^) — 58) Arehaeologia Amerieana, transactions a. coUectiona
of the Am. ant. soc. V. VU. (=s Notebook kept b. Th. Lechford). Gambridge, WUson»
XXVIII S.
Jihresbeziehie der OesoUehtfwisfensehaft 1886. m. V^
m,274
XXV. Dr. V. Kftlckstein: Ver. Staaten u. Britisch-Nordamerika.
duldsam behandelt, bis sein Beruf ihn in den Streit der Parteien verwickelte ^
1641 kehrte er nach England zurück.*^"*^) Die Entwickelung des Thanks-
givingday seit der Einführung inPlymouth, 1621, beleuchtete Ch. L. Norton.**)
Der rein kirchliche Charakter ist verschwunden, nach dem Sezessionskrieg
wurde er ein Nationalfeiertag. ®'^'®^) — Es wurde nachgewiesen,, dafs etwa
1714 in Gloucester in Massachusetts der Schooner*^) erfunden ist. Den auf
der neuenglischen Universität Yale College Promovierten widmete F. B. Dexter
biographische Skizzen. '^' '*)
Allgemeines zur Geschichte der Vereinigten Staaten. —
Den Gang der Verfassungsentwickelung '*''*) beleuchtete eine auch in.
historischer Beziehung höchst beachtenswerte politische Studie von Davis.^*)
Indem er das Verhältnis von Gesetzgebung, Verwaltung und Rechtspflege
zu einander von den Zeiten der allmächtigen Statthalter der Eolonialzeit
bis zu dem Obergewicht der Legislative und zu den modernen Ausgleichs-
versuchen verfolgt, giebt er thatsächlich einen Überblick über die ameri-
kanische Verfassungsentwickelung unter dem Gesichtspunkte, der sie haupt-
sächlich beherrscht hat. Er führt in die Organisation der grofsen und
kleinen Einzelstaaten, wie der Union ein; auch die ehemalige südstaatliche
Eonföderation ist ihm nicht entgangen. Ein historisch wie politisch gleich
merkwürdiges Ergebnis ist, dafs die 1786er Verfassung von Massachusetts,
welche am meisten ein Gleichgewicht der Gewalten anstrebte, die einzige
ist, welche sich darin bis heute gehalten hat. — Die schweren Mängel
des Systems der Präsidentenwahl, namentlich hinsichtlich der Prüfung der
Mandate der Wähler durch den Kongrefs, werden von E. W. Gilliam'*)
59) X A doctor's charges in 1679: Mag. of Am. bist. 13, S. 801/2. (Wahrscheinlich
in MagsachuseUs.) — 60) X J. Ph. Baxter, George Cleeve of Casco Bay. 1680 — 67 with
collatoral documents. (= The Gorges society II.) Portland (Maine). 889 S. Rez.:
Mag. 14, S. 525 (günstig). — 61) X H. Gardiner, New Englands vindication: The
Gorges society I w. notes b. Gh. £. Banks. Portland (Maine). 88 S. Rez.: Mag. 14,
S. 525. (Oppositionsschrift der Restaurationszeit.) — 63) X G. H. Moore, Prytanenm
Bostoniense, notes on . . . . the townbouse . . . the province coorthonse, the statebonse a. the
cityhaU. Boston Cnpples, Upbam. 81 S. Rez.: Mag. 14, S. 527 (günstig). — 63) X H.
L. Southwick, The policy of the early colonists of Massachasetts towards Quäkers a.
others, whom they regarded as intruders, Old Soath prize essays I. Boston, Old Soath
meetingboase. 12^. 21 S. Rez.: Mag. 18, S. 608 (günstig). — 64) Ch. L. Norton,
Thanksgiving day, past a. present: Mag. of Am. bist. 14, S. 556—61. — 65 X EUen
Raynor n. Emma Petitclero, Hist. of the town of Chesbire with introd. b. J. M.
Barker. Holyoke, Bryan. 214 S. Bez.: Mag. 14, S. 527/8 (günstig). (Etwa 1768 in
Massachusetts gegründet.) — 66) X G. Nash, Hist. sketch. of the town of Weymonth,
y. II. der Weymoutb bist. soc. coUections. Weymouth. 846 S. Rez.: Mag. 18, S. 415
(günstig). (1672 in Blassaohusetts begründet.) — 67) X Historical catalogue of the first
church in Hartford 1688—1885 (v. Ch. T. VlTelles und G. L. V7alker). Hartford.
12^ 294 S. Rez.: Mag. 14, S. 528. — 68) X G. H. Moore, Final notes on
witchcraft in Massachusetts. New-Tork. 120. Res.: Mag. 18, S. 607 (günstig). (Nicht
im Handel) — 69) B., Schooner: Mag. of Am. hist. 13, S. 105. (Tgl. P. G. H. u. Minto
ib. S. 207/8, femer S. 804.) — 70) F* B. Dexter, Biographical sketches of the gra-
duates of Tale CoUege. New- York, Holt. 788 S. Rez.: Mag. 14, S. 525 (günstig). (Betri£ft
Studierende der Jahre 1701—45.) — 71) X N. Porter, The 200*h birthday of bisb. G.
Berkeley. Rede in Yale College. New-York, Scribner? 84 S. Rez.: Mag. 14, S. 828
(günstig). — 72) X M. L., Shivery in Pennsylvania. (1758 u. 1759 betr.) — 78) X H.
M. Jenkins, Hist. collections rel. to Gwynned. Philadelphia. 894 S. Rez.: Mag. 13,
S. 605 (günstig). (In Pennsylvanien, 1698 begründet von Wallisem.) — 74) H. Davis,
American constitutions, the relations of the 8 departments as adjusted by a Century in Johns
Hopkins university studies 3, S. 461—580. — 75) £. W. Gilliam, Presidential elections
bistorically considered: Mag. of Am. hist. 14, S. 181/9.
XXY. Dr. V. Kalckstein: Ver. Staaten u. BritiBch-Nordamerika. III 275
belenchtet. Jacksons Vorschlag der Wahl dnrch das Volk sei empfehlens-
werter. Die Loslösung bedeutender Bruchteile von den Hauptparteien
werde sonst oft den Repräsentanten die Entscheidung zuschieben.
Ch. L. Norton führte seine Sammlung politischer Amerikanismen^^)
zu Ende. — G. W. Knight wies nach, dafs in der Verwaltung der zur
Ausstattung des Unterrichts bestimmten Staatsländereien im einstigen Nord-
westgebiet ^'^) und den daraus hervorgegangenen Staaten die schwersten
Müsbräuche stattfanden. — Vorzugsweise auf Grund der beiden Quart-
bände B. P. Poores : Charters a. constitutions vom Jahre 1878 schrieb
A. Gourd über die Verfassungen der Vereinigten Staaten. ''®) In der
Einleitung werden die Forschungen und Ansiedelungen der verschiedenen
europäischen Völker kurz, dann die Entwickelung der englischen Kolonieen
eingehend besprochen. — Jakobs I. despotische Neigungen erwiesen sich,
auch hinsichtlich des Tabakbaus schon 1615, vergeblich. Das Parlament
verbot die 1611 — 21 ergiebige Unterstützung durch Lotterieen. Oppo-
sitionelle Neigungen führten 1624 zur Auflösung der das Land beherrschenden
Londonkompagnie, die mit Maryland am Ende der Eolonialperiode durch-
schnittlich mehr als ^/^ Millionen Pfund Sterling Tabak ausführte. Die
beiden Carolina entstanden aus dem nördlichen Albemarle-, dem südlichen
Clarendoncounty. Delaware wurde 1682 aus einem vom Herzog von York
Penn geschenkten Gebiet gebildet und erst 1703 von Pennsylvanien unter
gleicher Verfassung selbständig. Für Arme und religiös Verfolgte gründete
Oglethorpe 1732 Georgia, wo Deutsche für 10000 Pfund Seide produzierten.
1754 erhielt es eine Volksvertretung. Die zweite Hälfte des I. Bandes
bietet 18 für die Verfassung der amerikanischen Kolonieen wichtige Urkk.
bis zur Charte Georgiens aus dem Jahre 1732 in französischem Text. Der
zweite Band giebt ein systematisch geordnetes Verfassungsrecht der Eolonial-
zdt."»)
Auch Amerika wird dui^ch das von L. Stephen veröffentlichte Wörter-
buch der nationalen Biographie ^^) betroffen. Er selbst behandelte den
Kew-York blockierenden General Mariot Arbuthnot, C. H. Coote den stell-
vertretenden Gouverneur Virginiens im Jahre 1609, S. Argall, R. Garnett
Bened. Arnold sehr apologetisch. — Eine Anzahl hervorragender Juristen
aus der pennsylvanischen Grafschaft Luzerne, unter ihnen Gouverneur Hoyt
und dessen Familie, fanden in G. W. Eulp^^) einen Biographen.
Namentlich aus Quellenmaterial in England, gab Ch. A. Briggs^')
eine Geschichte der amerikanischen Presbyterianer , eingeleitet durch eine
Betrachtung der Lehre und Verfassung dieser protestantischen Richtung und
76) Ch. L. Norton, Political American isms : ib. 13, S. 98/9, 199—202,
?95/8, 394/6. (Von Bojcott an, vgl. ib. 13, S. 302, 406, 596, [Leiteh], S. 699, 600;
6. L. S. ib. 14, S. 213.) — 77) ^* W. Knigt, Hist. a. management of land granU for
edneation in the North WeBt territory. (= Papers of the Amer. hist. association.) 1, No. 3.
Kew-Tork, London, Putnam. 176 S. Rez.: Mag. 14, S. 327 (günstig). — 78) A. Gourd,
Lei ehartes coloniales et les constitutions des itats Unis. Paris, Imprimerie nationale.
IUI, 356 u. 11, 399 S. — 79) J* ^* Hammond, Documenta rel. to towns in New
Hampshire V. 11, AtoP. V. 12 G. to New Ipswich. Concord, Cogswell. 1882, 1883.
XIXI, 312, XXXII, 854 S. (— 1800, Einleitungen u. Erläuterungen.) — < 80) L- Stephen,
IKctionary of national biographj V. II., III. London, Smith, Eider, New-Tork, Macmillan.
448, 462 S. Rez.: Mag. 14, S. 421. — 81) O. W. Kulp, Families of the Wyoming
▼aüey. V. L Wükesbarre. 604 S. M. 83. Rez.: Mag. 14, S. 327/8. — 88) Ch. A.
Briggs, American presbyterianism. Edinburg.
m 276 XXV. Dr. V. Kalck stein: Ver. Staaten n. Britisch-Nordamerika.
ihrer Entwickelung auf europäischem Boden. Unter der Yirginiakompagnie
schon finden wir in ihrer Kolonie den Puritaner Whitaker. John Eliot und
andere Gründer von Massachusetts waren Presbyterianer, aber die independan-
tische Bichtung der Kongregationalisten ^^) überwog in Neuengland. Trotz
der bis zum Regierungsantritt des Hauses Hannover dauernden hochkirch*
liehen Verfolgung zeigt doch die beigebene Karte am Ende des 17. Jh.
eine Reihe presbyterianischer Gemeinden von der Nordspitze Long Islands bis
nach Gharleston. Das Element der Ältesten ist in ihnen noch schwach
vertreten. Erst 1706 bildet sich das Presbyterium von Philadelphia und
wird 1717 zur Synode. Der frühere irische Hochkirchler Tennent gründete
Log College in Pennsylvanien , das älteste presbyterianische in Amerika.
Wie in Schottland, fand eine Bewegung für die verbindliche Kraft des
Westminsterbekenntnisses statt, welche vielen als Widerspruch gegen den
Geist des Protestantismus erschien. Namentlich Dickinson setzte die ver-
mittelnde adopting act 1729 durch. In Südcarolina trennten sich die Ge-
mäfsigten. Nach Philadelphia brachte Hemphill, von Franklin unterstützt,
den Deismus, während mit Frelinghuysen in New-York der Methodismus
auf amerikanischem Boden Wurzel fafste. 1739 kam Whitefield dorthin,
und es trat an vielen Orten eine Scheidung ein. 1745 bildete sich unter
Dickinson eine gemäfsigte Synode von New-York, die später mit der von
Philadelphia wieder zusammenwuchs. Seit 1754 bildete sich eine schottische
presbyterianische Kirche. An dieser Zerklüftung scheiterte die Einigung
mit den deutschen und holländischen Reformierten. Wertvoll ist der um-
fassende Anhang von Quellenmaterial. — D. D. Demarest, S.W. Wood-
bridge, C. E. Crispell schilderten die Geschichte des Seminars der
reformierten Kirche in Amerika;®*) die Vorgänge des hundertjährigen
Jubiläums wurden im Anhang veröffentlicht. — In einer Jubüäumsschrift
behandelten Fr. Courtney die Geschichte der englischen Hochkirche in
Massachusetts, G. 0. Shattuck die ersten 3 Bischöfe derselben in Amerika
und B. H. Paddock®^) das seit Erhebung des ersten von ihnen ver-
flossene Jh. der bischöflichen Kirche der Vereinigten Staaten. — Interessante
Briefe zur Geschichte der Kolonieen und des aus ihnen hervorgegangenen
Bundesstaates wurden von E. Channing und von F. Haines ®®) ver-
öffentlicht.®''®®) — Washingtons Sendung zu den Indianern und Franzosen
im Ohiothal Ende 1753 behandelte T. J. Chapman.®»-*«^) Nach 0.
Dixon stammten seine Vorfahren nicht aus NorthamptonsMre. W. L.
Stone weist darauf hin, dafs er sich des Abendmahls enthielt.*^'*')
88) X L. Woods, Hist. of the Andover theological seminarj. Boston, Osgood.
638 S. Rez.: Mag. 13, S. 309 (günstig). (Kongregationalistiscli.) — 84) Centennial of
the theolog. seminary of the reformed church in Am. New-York, Beformed Dntch Chureh.
526 S. Rez. t Mag. 14, S. 221/2. — 85) The commemoratiye discourses in observance of tht
centenn. year of the church in the diocese of Mass. Boston. 4*^. 128 S. Bez.: BCag. 14, 8. 482
(i. g. günstig). — 86) F« Haines, Five interesting unpublished letters: Mag. of Am hist. 18,
S. 277^80. (Admiral 6. CUnton an Hamilton 8. Okt. 1760; H. Lanrens an J. LoveU
7. Apr. 1783; Fish. Arnes an WilL £ly 13. Apr. 1801; Gen. de Rottenburg an H. Dearbom
8. Juli 1813; Richter R. Peters an Bob. Vaux 21. Nov. 1826.) — 87) X £. Channing,
The SackriUe papers ib. S. 490/1. (Brief Wolfes an S. ron Mai 1758; Briefe aus dem
Revolutionskrieg; Tadel Rodneys ttber G. Clinton.) — 88) X Jam. Dnane, Unpublished
letter to G. Clinton: ib. S. 177 — 80. (Verhandlungen mit den Irokesen betr.) — 89) T.
J. Chapman, Washington's first public Service: ib. 14, S. 249 — 56. ^ 90) X W. S.
Baker, MedaUic portraits of Washington. 120. 262 S. Bez.: Mag. 13, S. 414 (günstig).
(Abbildungen trefflich.) — 91) A letter fr. G. Washington. Neudruck: Mag. of Am. bist. 18,
XXY. Dr. V. Kalekstein: Yer. Staaten n. Britisoh-Nordamerika. lU 277
Zur Geschichte des Unabhängigkeitskampfes wurden von F.
Haines Briefe**) herausgegeben. J. Jay wies nach, dafs Vergennes,'*)
am Spaniens Teihiahme am Kämpf gegen England zu gewinnen, die Ver-
einigten Staaten auf das Gebiet zwischen AUeghanies und Meer beschränken
voUte, dies aber durch deren unmittelbare Verständigung mit England
hintertrieben wurde. Wie er schon in Choiseuls Auftrag 1767/8 die Ver-
bftltniase der englischen Eolonieen erkundet hatte, — wir finden unter an-
derem, es gebe 60000 waffenfähige Deutsche, Thee allein bringe England
900000 Pfd. — so gewann v. Kalb nach de Collevilles**) Ermittelungen
Lafayette 1776 und brachte ihn nach Amerika. Über das Treffen bei
Bankerhül wurden das Faksimile einer Zeitungsnachricht*'^ und Auszüge
aus Howes Ordrebuch**) yeröffentlicht. — Die neueste Ausgabe von Ban-
crof ts ^^ Werk schritt von der Unabhängkeitserklämng bis zum Abschlufs
der Bundesverfassung vor. Über erstere schrieb M. Chamberlain,^®®)
über den am 12. Juni 1788 gestorbenen Unterzeichner der Erklärung, Ph.
Livingston, Martha J. Lamb,^®^) welche auch den Urhebern der Bundes-
verfassung*®*) eine Skizze widmete. A. W. Clason*®*) betonte die für
England verhängnisvolle Anschauung, dafs die Kolonieen lediglich Zubehör
seien, also dem Parlament unterworfen. Derselbe bezeichnet es als einen
Irrtum, dafs 9 von den 13 Staaten geglaubt, eine Bundesverfassung schaffen
zo können, bespricht den sog. Virginiaplan und den Mangel eines Gerichts
f4r Streitigkeiten der Staaten untereinander.*®^) Er behandelt eingehend
die 1788 gehaltene Konvention von Massachusetts.*®^) 187 Stimmen gegen
1G8, meist Bauern, beschlossen Annahme der Bundesverfassung, empfahlen
aber eine Beihe von Verbesserungen zur Sicherung der Volksrechte. J. N.
Arnold beleuchtete Rhode Islands Verhalten.*®^) Die entsetzlichen Leiden
des kleinen Amoldschen Korps auf dem Marsch nach Kanada 1775 schildert
S. 586. (20. Mftrz 1770 an Gen. Annstrong. Vgl. J. Dixon; Waahington's ancestry;
W. L. 8 tone: Was Washington a Christian? ib. S. 587/8 n. 696/7.) — 92) X W.
QoTdon, Briefe und Auszttge von Briefen Washingtons, Nendrnck aus Monthly magazine 9,
ä. 545, London 1800: ib. a 487/9. (26. Noy. 1775 an Lnnd Wash., 23. Jan. 1778 Febr.,
20, Ang., 14. Nov. 1778, 22. Nov. 1779.) — 9S) X Song for the first celebration of
Washington's birthday in New-York city 11. Febr. 1784: ib. S. 410/1. -— 94) F-
Haines, Eight nnpubl. revolutionary letters: ib. S. 89 — 98. (Burgojme an Gen. Heath
17. Jan. 1778; Gates an Gen. SUrk 24. Jan. 1778; Heath an Gen. Phüips 16. Apr.
IL 3. Juni 1778; Philips an Heath 20. Juni 1778; Hancock an Board of war 5. Nov. 1779;
J.Adams an Barclay 24. Mai 1784; Gen. Ward an Committee of snpplies 18. Juni 1775.)
~ 9§) ^' Jay, Gönnt de Yergennes: ib. 8. 81/8. — 96) ^icte. de Colleville, Les
mimons secrätes dn g^n^ral major de Kalb et son r61e dans la (pierre d'lnddpendence
Amerieaine. Paris, Diedier Perrin. — 97) Fresh news jnst arrived, Facsimile : Mag. of
Am. bist. 18, S. 282. New-York, John Anderson. 1776. — 98) Aus Wm. Howes
Orderly book 17. Juni bis 27. Sept. 1775: ib. 14, 8. 214/6. — 99) G. Bancroft,
Hirt, of the U. St. of America V. V. V. VI. last revlsion. New-York, Appleton.
581 u. 572 S. Re«.: Mag. 18, 8. 218 u. 416. — 100) M. Chamberlain, The
ntiientieation of the dedaration of independence aus Prooeedings of the Massachusetts
hiit soc., Nov. 1884. Cambridge, Wilson. 28 8. Bez.: Mag. 18, 8. 608 (günstig). —
111) Martha J. Lamb, The Brooklyn house of Ph. Livingston: Blag. of Am. bist. 14,
8. 546 — 55. (Gute Abbildungen, Faksimile von De Witt Clinton und Plan der Gegend
vto New-York in der Revolutionszeit.)— lOÄ) id., The framers of the Constitution: ib.
18, 8. 813—46. (Mit guten Abbildungen.) — 108) A. W. Clason , The faUacy of 1776 :
iK S. 446/6. — 104) id., The fallacy of 1787: ib. 14, 8. 375/86. — 105) id., Tha
«»vention of Massachusetts : ib. 8. 529—45. (Gute Abbildungen.) — V^ Z.^^K\'^^\^^
Sulky Uttle Rhodj: ib. 18, 8. 104/5, (Vgl Redwood ib. S. ^^11^.")
III 27B ^^^- ^' ^' Kalckstein: Ver. Staaten u. Britisch-Nordamerika.
W .H. M i 1 1 s. ^^') Wahrscheinlich Fälschung ist eine im Faksimile abgedruckte,
auf H. H. Breckenridge und G. Lippard zurückgeführte Predigt vor der
Schlacht bei Brandywine.^^®'^^*^) Beschwerden der Kapitulanten vor Sara-
toga betreffen die von S. H. Fogg veröffentlichten Briefe der englischen
Generale Burgoyne^^^) und Phillips und des amerikanischen Heath.^^^) Noch
sind Wachthaus und Brunnen vorhanden, welche für die Kapitulanten bei
Rutland Center unweit Worcester in Massachusetts gebaut wurden, wie Gl.
Jillson nachweist. ^^^■^^®)
Vom Abschlufs der Bundesverfassung bis zum Amtsantritt
Jacksons. — Marylands Einflufs auf die Landabtretungen an die Union
beleuchtete, grofsenteils auf Grund seiner früheren Schriftfundpublikation
von der Maryland bist. soc. (1877), H. C. A d ams.^^') Virginien, Massachusetts,
Connecticut und New-York hatten infolge grofsenteils einander widersprechen-
der königlicher Bewilligungen Anspruch auf die Gebiete nordwestlich vom
Ohio. Landgesellschaften, an deren einer Franklin, an einer anderen
Washington beteiligt waren, hatten dort eine Kolonie gründen, Washington
auch Pfälzer dorthin ziehen wollen. Maryland beantragte schon 1777
Überweisung des Gebietes an die neue Konföderation, hielt 1778 dort die
Gründung neuer Staaten für wünschenswert und trat dem Versuch Virginias,
welches nach T. J. Chapman**®) bis 1784 auch Ansprüche auf Westpenn-
sylvanien erhob, über das Ohiogebiet zu verfügen, 1779 erfolgreich entgegen.
Die Verzögerung von Marylands Eintritt in die Konföderation — 1781 —
hing mit seinem Streben zusammen, den Verzicht der Staaten auf ihre An-
sprüche durchzusetzen. Erst 1784 verzichtete auch Virginien unbedingt,
zuletzt 1786 Connecticut bis auf einen erst 1800 auf die Union übergegangenen
Strich am Eriesee. Mit Washington hatte Daniel CarroU ans Maryland
hervorragende Verdienste um die Organisation dieses ersten Unionsgebietes.
Der Grundsatz der Ausstattung der Union mit Land wurde sehr wesentlich
für den festen Zusammenhalt derselben. Der Abhandlung sind Unter-
suchungen über Washingtons Interesse an westlichen Ländereien, mit einem Plan
seines Besitzes zwischen Ohio und kleinem Kanawha, über sein Interesse an der
Potomackompagnie beigegeben, wonach er schon 1770 eine Strafse vom Potomac
zum Ohio ins Auge fafste, um den Westen zu erschliefsen. Seine Anteile an dieser
107) W. H. Mills, B. Arnold's march to Canada: ib. S. 143—54. (Vgl. ib.
S. 463—76 General R. Enos v. H. £. Hayden [eine Bettung].) — 108) (J* Trout),
A sermon preached on the eve of the battle of Brandywine: ib. 3. 281. (VgL ib. IS? S. 407,
508, 600.) — 109) I)* Waterbury, Auszttge aus dem Order book. 15. bia 19. Febr.
1776: ib. 14, S. 410/1. — HO) Two original lettere of Ethan AUen: ib. S. 818/9.
(Vom 12. Mai 1775 ane Sicherheitskomitee in Albany and 7. Febr. 1785 an J. Caldwell.)
— 111) S. H. Fogg, IntereBting unpublished letters of Burgoyne: ib. 18, S. 482/6.
(An Heath am 12. Nov. und 16. Dez. 1777 und am 13., 15. and 80. Jan. 1778.) —
115) Interesting nnpublished letters of Major-General Phillips contributed b. J. S. H. Fogg:
ib. 14, S. 91/6. — 118) Cl. Jillson, A revolutionary reUc: ib. S. 406/7. (Vgl. W. L.
Stone, ib. S. 510/2.) — 114) X Brief John Penn's an Charlotte L. Ratherford vom
29. Juli 1778: ib. S. 822. (üngeheaere Preise betr.) — 115) L. Wilson, Andrd's
landing place at Haverstraw: ib. 18, S. 178/6. (21. Sept. 1780. Vgl. ib. 14, S. 620.) —
116) X W. G. Dessaussure, Sketch of major general WilL Moaltrie. 29 S. Rez.:
Mag. 18, S. 416 (günstig). (Nicht im Handel.) — 117/8) X^ Varick, ünpublished letter:
Mag. of Am. hisL 14, S. 518/5. (An H. Glen 18. Mai 1788.) — 119) H. C. Adams,
Marylands inflaenoe upon land cessions to the U. St. in Johns Hopkins Univeraity ttudies.
V. in. SL 1—102. — 120) T. J. Chapman, Early Virginia claims in Pennsylvania:
Mag. ofAd. hiflt. 18, S. 166— SO.
XXV. Dr. V. KalckBtein: Ver. Staaten a. Britisch-Nordamerika. III 279
Gesellschaft und der James River Company sollten für eine Nationalaniver-
sität im Bundesdistrikt und für Liberty Hall Academy in seinem Heimat-
staat dienen, welche als Washington a. Lee Universität noch besteht. Den
Schluls bildet eine Abhandlung über den Ursprung der als erste gröfsere
Bahn Amerikas 1826 begonnenen Baltimore-Ohiobahn. — Dem Demokraten
John Breckinridge, dem 1806 gestorbenen Urheber der Eentuckyresolutionen
von 1798/9, widmet E. D. Warfield^*^) eine Skizze. — Diese Zeit mit be-
handelt der zweite Band des tüchtigen Mc. Masterschen Werkes,^^^ den
eine Schilderung der Zustände des Südens, namentlich Georgias, am Aus-
gang des 18. Jh. einleitet. Die Salzburger in Neu-Ebenezer werden er-
wähnt. Dann ffihrt uns der Yf. den wirtschaftlichen Aufschwung nach 1790
vor, welchen die von Hamilton trotz stiärken Widerstands begründete Ver-
einigte Staatenbank wesentlich förderte. Das ungesunde Treiben der selbst
einen Washington schmähenden republikanischen — später demokratischen
Partei hindert nicht dessen feste und vorsichtige Neutralitätspolitik. Wir
lernen die Anfänge des damaligen fernen Westens am Ohio, den kläglich
nüfsglückten Eolonisationsversuch von Franzosen — Gallipolis — kennen.
Die Einrichtung des Patentamts im Jahre 1790 fördert den Erfindungsgeist,
so wird 1794 durch die Baumwollreinigungsmaschine Withneys der Baum-
wollbau erst lohnend. Der Minister Kandolph wurde 1795, wie P. Y.
DanieH^^) nachweist, nicht entlassen, sondern dankte nach Washingtons
scharfem Tadel ab. Der allerdings wenig günstige Handelsvertrag von 1794
mit England weckte die Wut der in 'demokratischen* Klubs die französischen
Revolutionäre nachäffenden Bepublikaner, deren Agitation vom französischen
Gesandten Genet angefacht wurde. Der französische Obermut, namentlich
die Käuflichkeit Talleyrands und seiner männlichen und weiblichen Mittels-
männer führte fast zum Krieg. Nachdem Adams^^^"^^^) mit knappsten
Mehrheit gewählt worden, machte ihn der Unwille über England beliebt.
Aber die Ausnahmegesetze, wenn auch nicht oft angewandt, wurden den
Verderb der Partei und verschafften den Demokraten mit Jeffersons Wahl, die
schliefslich Föderalisten gegen Burr entschieden, für lange die Herrschaft, wenn-
gleich sie 1799 den von dem pennsylvanischen Deutschen JohnFries angestifteten
Au&tand gegen eine direkte Steuer unterdrückt hatten. Mc. Master schildert die
Zustände. Die Stimmung der Demokraten ftlhrte auch zur Nachahmung fran-
zösischer Tracht und Sitte. Die strenge Kirchlichkeit nahm ab, und die liberale
imitarische Richtung begann; gleichzeitig aber die Erweckungen der Oampmee-
tings. Neu-England vorzugsweise war die starke Besiedelung des Westens zu
danken. Gegen die Grundsätze der Demokraten verstiefs Jefferson^^^) durch die
80 vorteilhafte Erwerbung Louisianas , mit welcher der Band schlieM.^' '"**'')
121) KD. Wtrfield, John Breckinridge: ib. 14, S. 190—200. — 1S2) J* B.
Uc Master, A hist. of the people of the U. St. fir. the revolution to the civil war
V. n. New-Tork, Appleton. Rez.: (Günstig, jedoch Parteilichkeit yorgeworfen.) Mag. 14,
S. 223, ib. S. 609 (Bedenken über die Grenzangaben Louisianas in der beigegebenen Karte).
— ISS) P* V. Daniel, Historical errors corrected: Mag. of Am. hist. 13, S. 6S9 — 93.
— 134) «^* J« Morse, John Adams; in American statesmen. Boston Hooghton, Mifflin.
IS*. 337 S. Bez.: Mag. 13, S. 609 (zu skizzenhaft). — 1!25) A. B. Magrade r, John
MarshaU; in American statesmen. Boston Hooghton, Mifflin. 12^ 290 S. Rez.: Mag. 13,
S. 509 (günstig). — 126) XF. N. Luther, Jefferson as a natnralist : BCag. of Am. hist.
13, S. 379 — 90. — 127) B. J. Jeffries, First aerial voyage across the English Channel:
ib. S. 66 — 88. (Zu wissenschaftlichen Zwecken von dem Arzt J. Jeffries aus Boston
1785 unternommen.) — 128) X E, F. Powell, The oldMt otch&i^ viiO^vAa. «iWSÄVs\ ''^.
111,280 XXY. Dr. V. Kalckstein: Yer. Staates a. BritiBch-Nordamerika.
— G. W. Cable behandelte die Geschichte der Kreolen Louisianas. ^'^)
Als solche werden nicht die meist aus Akadien eingewanderten Bewohner
der westlich vom Bayou Teche gelegenen Prärieen, sondern die im Missi-
sippidelta wohnenden zahlreichen Nachkommen der französischen, die minder
zahlreichen der spanischen Kolonisten bezeichnet. ^^^) Erstere bestimmten
das Gepräge, wenn auch das südliche Klima einen Zug von träger Lässig-
keit gab, wie ihn in dem Mafs die Nachkommen der östlich des Mississippi
und oberhalb des Delta überwiegenden Angloamerikaner nicht zeigen. In
letzterem Gebiet wurden auch zahlreiche Elsässer angesiedelt. Sie nahmen
an der mit Unabhängigkeitsplänen verbundenen gescheiterten Erhebung gegen
den Übergang unter spanische Herrschaft 1768 Teil und wurden in der Re-
volutionszeit durch zahlreiche westindische Franzosen verstärkt. Burr scheint,
wie auch G. F. Bobertson annimmt, die Gründung einer Republik
im Mississippigebiete geplant zu haben. ^^^) Baumwoll- und Zuckerinteressen
hielten auch hier das gewerbliche Leben zurück. Nach dem Übergang unter
die Herrschaft der Vereinigten Staaten dauerte es lange, bis der, teilweise
als Kaper südamerikanischer Republiken von der Insel Barataria aus be-
triebene Seeraufo unterdrückt war. 3 Angloamerikanische MunizipaUtäten
entstanden neben der Kreolenstadt und wurden erst später zu einem Ge-
meinwesen verschmolzen. Erst das furchtbare gelbe Fieber von 1853 gab
Anlafs zur Sanierung der auf Sumpf gebauten Stadt und nach der Einnahme
durch die Unionstruppen besserten sich die Schulen, welche die Kreolen
amerikanisieren, erst seit 1841 zahlreicher sind; neuerdings entwickelt sich
die Industrie. ^*^)
In mancher Beziehung ähnlich verlief die von J. A. Porter geschilderte
Entwiekelung der Bundeshauptstadt.^^^) Zu ihrer Begründung hatten
Yirginien 1779, Maryland 1778 10 Q miles angeboten. Die Wahl German-
tO¥ms bei Philadelphia scheiterte 1779 an einem unbedeutenden Amendement.
Jeffersons und Hamiltons Taktik bot Übernahme der Kriegsschulden der
Staaten für die vom Süden mit geringer Mehrheit durchgesetzte Wahl der
Lage am Potomac. Zur Entschädigung war Philadelphia wenigstens 1790 — 1800
S. 598/5. (Etwa 1792 vom Missionar Kirkland angelegt.) — 1S9) X Original settlement
of the city of Hudson: ib. (aus Hudson gazette) 14, S. 201/8. (Begründer 17S3 die
Brttder Jenkins aus Providenee.) — ISO) X J. H. Gunn, Witcheraft in Illinois: ib.
8. 45S — 68. (177Sbisc. 90.) — ISl) C. Estabrook, Bongtown eoppers: ib. IS, 8. 804.
(Falsche englische halfpence von 1785/7, vgL 8. 206.) — 138) Five nnpublished letters:
ib. S. 581/5. (B. Morris an s. Sohn 20. Aug. 1794; ConsUble an ersteren 2. Nov. 1797;
8. Clement 1. Nov. 1818; W. P. Custis an Th. JCarberry 7. Apr. 1889; J. A. Dix an
Ch. A. Mann 17. Juni 1850.) — 1S8) O. J. Harvey, An old masonic charter: ib.
S. 254 — 61. (Beziehungen zu 8. Domingo u. Frankreich betr.) — 1S4) XH. C. Lodge,
Works of Alexander Hamilton. Y. I — VI. London, Putnam. — 1S5) M. St. Denis, Where a
^ng once lived: Mag. of Am. bist. 13, S. 285/8. (Das Ebus in Philadelphia betr., in welchem
der nachmalige König Ludwig PhiUipp 1796 lebte.) — 1S6) M. M. L., An old scrap
book: ib. S. 100/2. (Betrifft namentlich die Gründung von Jersey city 1804.) —
137) J* 0. Wilson, Col. John. Bayard a. the Bayard fsmily of America. New-Tork.
24 S. Bez.: Mag. 13, S. 511 (günstig), (f 1807.) — ISS) G. W. Cable, The Creoles
of Louisiana. London, Nimmo. IX, 320 S. (Mit Karte, Pl&nen und guten Abbildungen.)
— 189) Ch. Dimitry, The heart of Louisiana: Mag. of Am. bist. 13, 8. 486 — 44. (C^-
sehichte der place d'armes von New-Orleans.) — 140) X Pen portrait of Aaron Burr: ib.
14, 8. 618/9. — 141) X C. F. Robertson, The attempts made to separate the west
fr. the Union. St. Louis. 12^ 60 8. Reg.: Mag. 18, 8. 607/8 (günstig.) (Burrs
Unternehmungen.) — 142) J- A. Porter, The city of Washington, its origin a. ad-
minißtntion : Joim» Hopkins university studies VoL HI. 8. 531 — 85.
XXY. Dr. Y. Kalckstein: Ver. Staaten n« Britisch -Nordamerika. III.281
Bundeshauptstadt. Der Washington befreundete Franzose l'Enfant wurde
in der Leitung der Anlage Washingtons ^^^) bald durch den pennsylvanischen
Qaftker Ellicott ersetzt. Thomton entwarf das Kapitel. — Die 12 erwählten
Stadtvertreter wählten 1802 aus sich einen kleinen Rat von 5, der Präsi-
dent ernannte den Mayor. 1804 wurde die Wahl beider Zweige der Stadt-
?ertretung getrennt, 1812 indirekte Wahl des Mayors eingeführt, welcher
die von den Aldermen bestätigten Unterbeamten ernannte. 1814 gab es
nnr 750 Steuerpflichtige, 1860 66000 Einwohner, 1870 war die Zahl auf
123000 gewachsen. 1871 wurde die Verwaltung des zum Gebiet erhobenen
Bimdesdistrikts einem vom Präsidenten unter Bestätigung des Senats er-
nannten Gouverneur übertragen, dem ein Bat von 11 Mitgliedern und
2d Delegaten zur Seite stehen. NamentUch Shepherd führte mit einem
Oesoudheitsamt und Amt der öffentlichen Arbeiten mit Thatkraft und Kück-
slchtslosigkeit Verbesserungen durch. Es erfolgte eine neue Verfassnngs-
indemng, und zwei vom Präsidenten unter Bestätigung des Senats ernannte
Kommissare leiten mit einem Ingenieuroffizier die Verwaltung. H. King stellte
die Niederlage gegen die Engländer am 24. August 1814 bei Bladensburg^^^)
nnd die darauffolgende Zerstörung Washingtons dar, während der rühmliche
Kampf des Kapitän Reid auf dem 'General Armstrong' bei Fayal von
Ch. K. Bolton^**) besungen wurde. Der Geschichte der Nordwestküste^**)
schickt H. H. Bancroft im XXII. Band seines grofsen Werks ein Quellen-
Verzeichnis voran und giebt eine eingehende Geschichte der geographischen
Vorstellungen über Nordamerika. Mit guten Gründen werden Fucas Reisen
von 1590 und 1592 als Erfindung bezeichnet. Erst die Russen brachten
seit Anfang des 18. Jh. wirkliche Kunde über das Küstenland nördlich
von Kalifomien, während die Spanier alles Erforschte geheim hielten. Seit
17BB betrieben Bostoner mit Glück Pelzhandel. Kendrick nannte den Co-
lumbia nach seinem Schiff und vollendete 1790 die erste amerikanische
Weltumsegelung. England erhielt 1790 Gleichberechtigung mit Spanien
nördlich von S. Francisco, namentlich am Nootkasund. Von Vancouvers
Forschungsreise in den beiden folgenden Jahren stammen die meisten
Namen in diesen Gegenden. Eingehend werden die Geschichte des Pelz-
htndels in Nordamerika nnd die Zustände an der Nordwestküste behandelt,
der Charter der Hndsonsbaikompagnie abgedruckt. Auch die Forschungsreisen
dber den Kontinent hin werden besprochen, besonders eingehend Macken-
zies Reise von 1789 — 93, auf welcher er den nach ihm genannten Strom
entdeckte. — Im zweiten Band dieser Abteilung werden namentlich Lewis*
nnd Glarkes (1804/6) Fräsers Reisen (1805 — 10) und Astors Unternehmungen
eingehend behandelt. — Bancrofts Darstellung tritt hinsichtlich der von
Astor 1810 begründeten 'Pacific für Company' P. Koch**'') entgegen.
Jefferson, welcher Lewis' und Glarkes Reisen veranlafst, wufste die Be-
deatong dieses durch den Krieg mit England 1813 der 1821 mit der
143) B. S. £., The river Tiber in Washington: Mag. of Am. hist. 13, S. 183. —
144) H. King, The battle of Bladensburg : ib. 14, S. 438—57. (Vgl. N. L. C. falsches
Bfld der ZerstSrnng u. Erklärung ib. S. 612/3.) — 145) Ch. H. Bolton, The fight at
Fayal: ib. S. 614/8. (Mit Bild Reids.) ~ 146) H. H. Bancroft, Eist, of the Pacific
Stau« V. XXII, XXIII. (= The North West Coast.) St. Francisco, Bancroft. 1884.
XXXm, 703 S. u. XIV, 768 S. — 147) P. Koch, The story of Astoria: Mag. of Am.
hiit. 13, S. 269—76.
111,282 ^^y- Dr. V. Kaie k stein: Ter. Staaten u. Britisch-Nordamerikm.
Hudsonsbaikompagnie verschmolzenen kanadischen Nordwestkompagnie zu-
fallenden Unternehmens besser zu schätzen. Washington Irvings ^Astoria*
erweist sich gegen Bancrofts Beschuldigungen als wahrheitsgetreu. Der
Kanadier Mc. Dougall und einige andere Teilhaber überlieferten alles,
indem sie sich persönliche Vorteile sicherten, der Nordwestkompagnie, welcher
sie meist angehört hatten. 1818 wurde Astoria, das mittlerweile Fort George
geheifsen, den Vereinigten Staaten zurückgegeben. Die Nordwestküste sollte
10 Jahre lang Engländern wie Amerikanern offen sein. Im Floridavertrag
von 1819 erwarben letztere die spanischen Ansprüche, 1824 beschränkte
Rufsland die seinigen auf das Gebiet nördlich von 54^ 40' j und es entstand
in den Vereinigten Staaten das Streben, ihr Gebiet bis dahin auszudehnen,
die Oregonfrage, während England am 49^ als Grenze festhalten wollte.
Man kam über ferneren gemeinsamen Besitz« auf einjährige Kündigung
überein. Polk, der dort 1829 ein Territorium hatte begründet sehen wollen,
noch als Präsidentschaftskandidat die Ansprüche auf ganz Oregon festhielt,
ging als Präsident 1846 auf die englischerseits vorgeschlagene Grenzlinie
ein. Vortrefflich schildert Fr. Park man die Gefahren der Reise nach
Oregon im Jahre 1846.^^^) Gleich eingehend behandelte H. H. Bancroft
Kaliforniens Geschichte bis 1846,^^*) die Entdeckungsfahrten der Spanier,
Drakes, nach einem Hafen unweit des späteren S. Francisco, bis zur end-
lichen Fortsetzung von Altkalif omien aus unter Karl III. 1775 wurde Ober-
kalif omien unter Neve mit Monterey als Hauptstadt ein Gouvernement,
1776 San Francisco begründet, worauf es, wie sonst nicht sehr häufig, zu
Indianerkämpfen kam. 1780 gab es 3 presidios (Forts), 8 Missionen, in
welchen die Indianer zu einer gewissen Kultur herangezogen, aber voll-
ständig unmündig gehalten, viel gepeitscht wurden, und eine halbstädtische
Ansiedelung, pueblo; auch pueblos waren fast ohne jede Selbständigkeit.
1791 war Kalifornien Strafkolonie geworden, 1794 die erste Schule errichtet,
1826 gab es erst 176 Schüler. Man zählte an 500 Spanier und Mischlinge,
etwa 3000 Bekehrte. Etwas Wollweberei, auch in roher Weise Töpferei
wurde betrieben, Leder bearbeitet und Seife gesotten. Wassermühlen be-
standen. 1804 nach der Trennung von AltkaUfomien war Arillaga Gouverneur.
1810 baute man etwas Wein und zählte 2130 Spanier und Mischlinge, 18800
Bekehrte. Keine Niederlassung lag mehr als 6 Meilen von der Küste.
Gegen das Verbot der Regierung begünstigten die Missionen, von welchen
man vollständig abhing, den Verkehr mit den selbst bei S. Francisco
Otterfang treibenden Amerikanern, welche den Russen meist Schiffe gaben.
Kalifornien folgte durch alle Wandelungen Mexiko, von welchem es ab-
hängig war. Dessen Unabhängigkeit gab auch Kalifornien, wo der Hanfbau
des Südens jetzt zu Grunde ging, Anfänge der Selbstverwaltung. Dem er-
nannten Gefe politico trat unter Iturbide eine von wenigen gewählte Junta
zur Seite, die auch den Vertreter in Mexiko wählte. Die Wähler bildeten
die Provinzialvertretung. Eine beschränkte Handelsfreiheit wurde gegeben,
aber 1826 42V//o Zoll eingeführt. 1824 wurde auf Diebstahl 10 Jahre
Strafarbeit, über 25 Dollar Todesstrafe gesetzt. Die Inquisition wurde be-
seitigt. Oberkalifornien zählte jetzt 4250 Spanier und Mischlinge, etwa
148) Fr. Parkman, Oregon trail, sketches of prairlea. Rocky Mountain lifo. Boston,
Linie Brown. 1S88. XII, 381 S. ^ 149) H. H. Bancroft , HUt. of the Paciüc states,
VoL XIU^XV, S. Francisco, Bauctotl. \Ä%^(t>. XV, 79^ S. (Gute Karten.)
XXV. Dr. V. Kaie kB t ein: Ver. Staaten n. Britisch-Nordamerika. 111,283
150 Fremde, 18000 bekehrte und 2000 heidnische Indianer, 50 Güter, ranchos.
Es war 1824/9 mit Niederkalifomien vereinigt. Die Missionare hielten
lange an Spanien fest, wurden aber mit gröfserer Rücksicht behandelt, als
den mexikanischen Gesetzen entsprach; erst allmählich fand seit 1830 die
Säkularisation statt. Im Norden waren 8 Missionen Zacatecaner Mönchen
ttberwiesen. 1833 wurde der Zehnte abgeschafft. Auch die Verbannung der
Spanier wurde 1829 nur an 7 ausgeführt. Seit 1828 fanden vielfache, auch
durch Finanznot hervorgerufene Unruhen statt, bei welchen sich mehrfach
ein Gegensatz zwischen Norden und Süden zeigte. Auch begann das
Streben, Bundesstaat, ja unabhängig zu werden. 1826 waren die ersten
amerikanischen Jäger über Land nach Kalifornien gekommen, schon 1835
verhandelte die Union über die Abtretung der Bai von San Francisco ; da-
gegen gaben die Russen 1841 die Ansiedelung Ross als unlohnend auf.
W. H. Shinn zeigt ^*^) wie in der rohen Bevölkerung der kalifornischen
Goldminen doch der Trieb zur Selbstverwaltung lebendig war und schon
1851 in einzelnen Minen, allmählich fast überall, zur Vereinbarung von lokalen
Gesetzen führte, ' welche das Recht auf Minenland, Claims, zum Hauptgegen-
stand haben, welches durch Nichtbenutzung nach bestimmter Frist verfällt.
Dasselbe zeigt sich in den anderen Bergwerksgebieten des Westens. —
W. Barrows führt uns zu Chicagos *'^^) Anfängen. 1803 bis zur Zerstörung
durch Indianer, 1812, bestand dort Fort Dearborn mit einer Indianeragentur,
1816 wiederhergestellt, erhielt der Ort eine Agentur der Astorschen ameri-
kanischen Pelzkompagnie, wurde 1833 mit etwa 250 Einwohnern town, 1837
dty, zählte 1842 6590 Einwohner. 1816 war die erste Schule, 1834 die
erste, presbyterianische, Kirche errichtet. Barrows schliefst mit interessanten
Vergleichen von sonst und jetzt.
Die Herrschaft der Demokraten. — Eine unparteiische populäre
Darstellung der Geschichte Jacksons und seiner Zeit danken wir A. G ig o t. ^^^)
Er gelangt im wesentlichen zu gleich ungünstigem Urteil wie J. Schouler
in der Darstellung der Geschichte von 1817 — 31,^^*) während Ch. Gayarr^
nach Briefen Jacksons meist aus den Jahren 1821/Ö und an sein Mündel
J.8 Charakter günstig beurteilt. ^**'*^**^) Die sehr berechtigte Äufserung
des damaligen Kriegssekretärs Calhoun über Jacksons völkerrechtwidriges
Vorgehen gegen die Spanier in Florida und dort lebende Engländer, man
müsse Jackson vor ein Kriegsgericht stellen, machte den mangelhaft gebil-
deten, gewaltsam leidenschaftlichen und herrschsüchtigen Mann zum Feind
Calhouns. Clay zog sich Jacksons Hafs durch Mifsbilligung seines berech-
tigten Auftretens gegen die ein Indianerdorf plündernden Georgier zu.
Jackson stimmte, was er später vergafs, bei der Abtretung Floridas durch
Spanien 1821 dem Verzicht auf das von den Sklavenhaltern begehrte Texas
150) W. H. Shinn, Land laws of mining dietricts; in Johns Hopkins nniversity
rtndie«, Vol. II. S. 647—615. Baltimore, Mnrray. 1884. — 151) W. Barrows,
Aneient Chicago: BCag. of. Am. hist. 13, S. 360 — 78. (Vgl. H. H. Hurlbut: ib. 14,
S. 402/4. — 15S) A. Gigot, La dtfmocratie antoritaire anx ]^tat8 Unis. Paris, L^vy.
IV, 364 S. (Jackson.) — 158) J* Schouler, History of the U. St. under the consti-
totion. VoL HL Washington, Morrison. 539 S. Rez.: (Sehr günstig) Mag. 14, S. 221
(VgL über dies und andere Bücher ib. S. 185/7. — 154) Ch. Gayarr^, The oharacter
of A. Jackson: Mag. of Am. hist. 13, S. 161 — 72. — 155) X Three interesting letters
of Andrew Jackson : ib. 14, S. 206/9. (An Gronv. Claiborne 8. Jan. 1807,Barr8 Unternehmen
betr., an ein Komitee in Cincinnati 16. Febr. 1887 und an Silas Wright 8. Febr. 1%4^.
Vgl W. S. Wyman, ib. 14, S. 2J2/3.
111,284 ^^^- I^r. y. Kalckstein: Ver. Staaten u. Britiseh-Kordamerika.
ZU und machte sich bald als Grouvernenr des neuen Gebietes unmöglich.
Indiana war nach innerem Kampf als freier Staat aufgenommen ; seit Ende
1818 entbrannte heftiger Streit um die Einführung der Sklaverei in Missouri,
welcher mit dem bekannten von Thomas aus Illinois veranlafsten Missouri-
kompromifs 1820 im wesentlichen zu Gunsten des Südens entschieden
wurde. Randolph erfand für die nördlichen Freunde der Sklaverei den
Namen 'Teiggesichter'. Der letzte nördliche Staat New-York beseitigte bis
zum 4. Juü 1827 die Sklaverei. ^'^•) — Die Erklärungen früherer Präsi-
denten und Eabinettsmitglieder, von denen auch Galhoun, im Gegensatz zu
später, dem Kongrefs das Hecht zum Ausschlufs der Sklaverei in den Terri-
torien zugestand, verschwanden später aus dem Archiv. Missouri entfernte
1821 den Ausschlufs aller Farbigen, erkannte jedoch das Hecht zur Auf*
erlegung dieser Bedingung nicht an. Mit der von Crawford durchgesetzten
Beschränkung der Amtsdauer der Distriktsanwälte (attorneys), Einnehmer
und anderen Beamten auf 4 Jahre wurde dem von Jackson durchgesetzten
System völliger Abhängigkeit der Beamten der Weg gebahnt. Schouler
hebt, bei Schilderung der Zustände um 1820, die fortschreitende Demokrati-
sierung im Repräsentantenhaus, mehreren nördlichen Staaten und bei den
Eongregationalisten Neuenglands hervor, von denen sich die Unitarier
lösten. Virginien sank, Ohio kam mächtig empor. Monroe legte sein Veto
gegen Verwendung von Bundeseinnahmen für Ausbesserung der National-
strafse über den Gumberland zum Ohio ein. — Trotz der 1819 stattgefundenen
Reform der von Baltimorer Spekulanten mifsbrauchten Nationalbank zwang
Jackson dem Volk deren Vernichtung auf und steigerte damit die wirt-^
schaftliche Krisis zu verderblicher Höhe. Die Verteilung der Überschüsse
als nie zurückgezahlte Vorschüsse an die Einzelstaaten erwies sich als sehr
schädlich. Die Töchter eines Oberrichters in Südcarolina, Sarah und An-
gelina Grimk^, von denen letztere Quäkerin wurde, wirkten seit Ende der
zwanziger Jahre gegen die Sklaverei und für Erweiterung der Rechte der
Frauen. Catherine H. B irney,^*'^ hat beider Leben geschildert, W. L. Keese
das des 1860 gestorbenen Schriftstellers, Schauspielers und Schauspieldirektors
W. E. Burton,"*) Ch. P. Daly das des 1804 geborenen, 1884 in New-
York als Anwalt gestorbenen Ch. O'Conor.^**) AsaPacker und der
von ihm gestifteten Lehigh university zu Bethlehem in seinem Heimatstaat
Pennsylvanien widmete D. Brodhead^*^) eine Skizze. 1805 geboren,
ursprünglich Zimmermann, arbeitete er sich vom Kohlenhändler zum Eisen-
bahnuntemehmer empor, war 1843 Richter, 1852 demokratischer Abgeordneter
und starb 1879. In populärer und humoristischer Weise in der Form der
Schilderung einer überwiegend auf einem mexikanischen halbwilden Pferd
zurückgelegten Reise machet A. E. Sweet und J. A. Knox mit Gegen-
wart und Vergangenheit von Texas ^•^) bekannt. R. M. Potter, der den
156) J- T. Sa t ton, Slavery in New-Tork: Mag. of Am. hiBt. 14, S. 210. (B«tr.
Yerkanf eines Sklaven bis 80. Mai 1807, der dann freizulassen, aus dem J. 1798.) —
157) Catherine Birney, The Grimktf sisters. Boston, Lee Shepard. 12^ 819 S.
Rez.: Mag. 14, S. 826. — 158) W. L. Keese, William £. Bnrton, actor, anthor a.
manager. New- York, Putnam. 280 S. Rez.: Mag. 14, S. 631 (günstig.) (Gute Iliastrationeii.)
— 159) Ch. P. Daly, Charles O'Conor: Mag. of Am. hist. 18, S. 513 — 35. (Guts
Abbildungen.) — 160) D. Brodhead, Asa Packer a. the Lehigh uniyersity: ib. S. 586 — 46.
(Gute Abbildungen.) — 161) A. K Sweet and J. A. Knox, On a Mezioan mustang
throügh Texas. London, TrUbiieT. ^1^ ^. \^e\<&\i mvX ^Voxatl ausgestattet.)
XXV. Dr. V. Kai ck 8t ein: Ter. Staaten u. Britisch-Nordamerika. 111085
tauben Smith, ^*') einen Enndschafter in Texas behandelt, berichtigte Irr-
tOmer aus der Zeit der Selbständigkeit. E. P. Scammon schrieb nach
Aufzeichnungen des demokratischen Eriegssekretärs Polks über den mexi-
kanischen Krieg, ^•*) Th. L. Snead über A. W. Doniphan,***) der sich
in demselben an der Spitze von Missonriem auszeichnete. — W. E. Griffis
danken wir die Biographie des Commodore M. C. Perry,^**^) welcher sich
Tom Kriege von 1812 bis zur Eröffnung Japans auszeichnete.
Der Sezessionskrieg. — G.E.Baker sendet dem I. Bd. seiner
Ausgabe aller bedeutenderen Schriften und Reden Sewards dessen Bio-
graphie voraus. Er war väterlicherseits von wallisischer, mütterlicherseits
irischer Herkunft, sein Vater Arzt und republikanischer (demokratischer)
Politiker im Staat New- York, wo er 1801 in Florida geboren wurde. Während
er des Vaters Kühe nach Hause trieb, las er. Noch während des College-
besuches unterrichtete er eine Zeitlang im Süden, dann lernte er bei einem
Anwalt und wurde 1822 bereits Anwalt. In der Miliz wurde er Oberst.
Er trat den Politikern des Staates, der sog. Albanyregentschaft entgegen.
1890 wurde er in den Senat des Staates gewählt, seine Reden dort bietet
derselbe Band. Er gehörte der Whigpartei an, die ihn schon 1834 als
Kandidaten für das Amt des Gouverneurs aufstellte und 1838 durchbrachte.
Seine Thätigkeit als solcher, namentlich auch für bessere Schulen, beleuchten
die Dokumente und Reden, die offizielle Korrespondenz und die Begnadigungs-
nrk. im ü. Bd., wo auch die wertvollen 'Bemerkungen über New-
York* gedruckt sind. Die Schuldhaft und teilweise die Reste der Feudal-
rechte wurden beseitigt. Die Möglichkeit, sich bis zu 9 Monaten mit
Sklaven im Staat aufzuhalten, wurde aufgehoben, flüchtigen Sklaven die Jury
gewährt, der Staat nahm an ihrer Auslieferung nicht mehr Teil. Unrecht-
mäfsig wieder zu Sklaven gemachte wurden beschützt. 1843 kehrte er nach
Beiner vierjährigen Heimat Aubum zurück. Manche seiner Anwaltsreden
Yeröffentlicht der erste Band, ebenso Reden im Bundessenat 1849 — 53,
Reden aus diesem Jahr der HI. Bd., welcher femer Korrespondenzen, klei-
nere Reden und politische Schriften aus der Zeit bis 1852, Briefe aus
Europa von 1833 bietet. Der vierte, 1850 beginnende Band setzt Sewards
Lebensbild fort. Unter Taylor leitete er die Regierungspartei der Whigs
gegen den Kompromifs von 1850 und trat 1852 für Scotts Wahl ein.
G^enüber der Kansas-Nebraskabill wies er auf die Besiedelung aus den
freien Staaten als Hülf smittel hin. Er wurde 1856 Mitbegründer der republi-
kanischen Partei. Wie für die Pacificbahn, wirkte er eifrig für das trans-
atlantische Kabel. 1860 erhielt Seward zuerst von 465 Stimmen der republi-
kanischen Convention zu Chicago 173 als Kandidat für die Präsidentschaft,
während Lincoln nur 102 hatte. Bei seiner erfolgreichen Agitationsreise
nach dem Nord- Westen wurde er selbst von politischen Gegnern gut auf-
genonunen. Der Sieg der republikanischen Partei führte 1861 zu der von
Seward bisher vergeblich erstrebten Aufoahme von Kansas als freier Staat,
and Lincoln machte ihn zum Staatssekretär. Der lY. Band enthält Reden
WZ) B. M. Pott er, Deaf Smith: Hag of Am. bist. IS, S. 289—92. — IM) £>
!*• Scammon, A chapter of the Mexiean war: ib. S. 562 — 76. — 1C4) 'Hi* L-
Snead, Alex. VTiU. Doniplian: ib. 18, S. 187—98. — 165) W. £. Griffis, Commodore
llttthew Calbraith Perry: ib. S. 417--486. (Gute AbbildungOi. Vgl. ib. 18 S. 600 u. 14,
8. 96/8). — IM) G. E. Baker, V^orks of W. H. Seward, n. edition. Boston Hougbton,
lüinin. 1884. XC, 642, 672, 678, 696 u. YUI, 626 S.
III286 XXY. Dr. V. Kalckstein-.Ver. Staaten u. Britisch-Nordamerika.
von 1853 — 61, im Anhang auch eine Rede Schurzs in Chicago vor der
repuhlikanischen Konvention in Chicago, sowie Sewards Biographie des
de Witt Clinton. Im V. Bd. wird Sewards Biographie zu Ende geführt. Sein
Sohn Frederick stand ihm als assistant secretary zur Seite. Sewards erstes
Werk war mit die Beseitigung der Forschung nach flüchtigen Sklaven im
Bundesdistrikt, wo er die Sklaverei abzuschaffen 1850 vergeblich beantragt
hatte; 1862 erfolgte die Abschaffung dort. — Auf seinen Rat wurden auf
dem englischen Postdampfer Trent verhaftete Emissäre der Eonföderierten
England überliefert und 1862 mit demselben ein Vertrag zur Unterdrückung
des Sklavenhandels geschlossen, welcher sich wirksam zeigte. Sklavenhändler
wurden in New- York gehängt. Als republikanische Senatoren Lincoln Se-
wards Absetzung vorschlugen, legte dieser mit dem Finanzsekretär Chase
seine Amtsniederlegung in die Hände des Präsidenten, welcher die Senatoren
kurz abwies. — Er und sein Sohn wurden 1865 von den Mördern Lincolns
verwundet, dessen Leben J. N. Arnold schrieb.^*') Es wurden 87 Ge-
dächtnisschriften auswärtiger Gesellschaften und Gemeinden, namentlich
aus England und seinen Eolonieen, Italien und der Schweiz zu Ehren Lincolns
faksimiliert. Seward trat gegen die Anklage gegen Johnson auf, da er die
Wiederherstellung der südlichen Staaten in ihren Rechten eifrig gefördert
hatte. Gegen die Auswanderung der Neger wirkte er. Auf seinen
Vorschlag sollte St. Thomas und St. John 1868 mit Zustimmung der Be-
völkerung gekauft werden. Am 4. März 1869 endete seine Amtsthätigkeit,
von welcher der Band die wichtigsten Akte und Korrespondenzen veröffent-
licht. Mexiko erwies ihm bei einer 1869 unternommenen Reise Dank für
den Druck auf Frankreich zur Preisgabe des Kaisers Maximilian. In Aubum,
seiner zweiten Heimat, starb er am 10. Oktober 1872. — Auf der Konvention
zu Charleston, im Mai 1860, wurde der vergebliche Versuch gemacht, einen
gemeinsamen Kandidaten der demokratischen Partei aufzustellen. Die eine
Sezession anstrebenden Teuerfresser' machten dies, wieJ. Cochrane nach-
weist,^^®) unmöglich, so sehr sich Breckinridge und Toombs mit ihm darum
bemühten. Houston sprach sich in einem Brief, den A. Barnes heraus-
gab,^'®) gegen die Sezession aus. Porter veröffentlichte Vorfälle und Anek-
doten aus dem Sezessionskrieg,^'^) P. F. Motteley begann ein von
R. B. Beath eingeleitetes^'*) populäres Werk über die Soldaten in dem-
selben, zunächst bis zur Schlacht bei Antietam. ^'^) Vom Standpunkt des
Südens schilderte W. M. Owen seine Erlebnisse mit der Washingtonartillerie
von New-Orleans. — H. King wies nach, dafs das Urteil über die Unter-
167) J- N. Arnold, The life of Lincoln. Chicago, Jansen, Mc. Clorg. 462 S.
Rez.: Mag. XIII, S. 310 (günstig). — 168) Tributes to the memory of Abr. Lincoln.
Washington. 1885. Fol. 16 S. und viele Tafeln. (Faksimile von 87 GedKchtnis-
schriften auswärtiger Gesellschaften und Gemeinden, England u. s. Kolonieen, Italien o.
Schweiz. Abbildungen.) — 169) *!• Cochrane, The Charleston Convention: Mag. of
Am. bist. 14, S. 148—58, 623. (Vgl. S. 418/4.) — 170) A. Barnes, An original
letter from Houston on Secession: ib. 12 (1884), S. 865/9. — 171) Porter, Inddents
a. anecdotes of the civil war. New-Tork, Appleton. 357 S. Rez. : Mag. 14, S. 681/2
(günstig). — 17S) P. F. Motteley, The soldier in our civil war with introd. b. R. B.
Beath. Vol. L New-Tork, J. H. Brown. 4^ 420 S. Bez.: Mag. 13, S. 311 (günstig).
— 17S) XR. C. Noll, Kriegsscenen, übersetzt von H. v. Hoff. Berlin, Bftnsch. 1884.
IX, 154 S. (Für Kinder geschrieben.) — 174) W. M. Owen, In camp a. battle with
the Washington artiUery of New-Orleans. Boston, Ticknor. 467 S. Rez.: Mag. 14,
S. 632 (günstig).
XXV. Dr. ▼. KalckBtein: Ver. Staaten n. Britiach-Nordamerika. 111,287
lassnng einer Tmppenschan an Washingtons Geburtstag 1861 durch Buchanan^"^^)
auf Wunsch des einen vermittehiden Kongrefs leitenden früheren Präsidenten
Tyler erfolgte. — H. M. Cist schildert uns das in Cincinnati herrschende
Kriegsfieber. ^''®) 1861 wa^en dort die Interessen des Südens sehr stark
und hatten Keger unter der Volkswut leiden müssen, selbst 1862 noch fand
bei der demokratischen Mehrheit Wendell Phillips keinen Schutz. Aber die
Verteidigung der Union wurde auch hier nach der Beschiefsung von Fort
Sumter das Losungswort. Niemand stimmte gegen die Bewilligungen der
Vertretung des Staates und der Stadt. Die Deutschen allein stellten über
1000 Mann. — J. A. Dix leitete in New-York, wie Martha J. L'amb dar-
stellt,^'') die Bewegung für die Union, an der auch Kapp und Ottendorf er
neben dem jüngeren Astor hervorragenden Anteil hatten. Dix wurde Major-
general der New- Yorker Eriegsmilizen. Er hielt die Sezessionisten Baltimores
nieder, dessen Zustände J. G. Robinson, damals Befehlshaber von Fort
Mc. Henry, schildert. Dix war 1866/9 Gesandter in Paris, 1872 Gouverneur
Yon New-York. Wall-Street, in dem erweiterten Sinn die Börsenleute
New-Yorks zeigten sich im Sezessionskrieg patriotisch,^'^) wie G. R. Gib-
8on^'*) nachweist, indem sie der Regierung 1861 105 Millionen Dollar
borgten. Die Banken unterstützten wesentlich die trotz der ungeheueren
Kriegskosten ermöglichte Aufrechterhaltung des Kredits, wenn auch das
Goldagio 1864 bis auf 185^/^ stieg. 1869 kauften Gould, Fiak und Andere
50 — 60 Millionen Gold auf, aber das Schatzamt vereitelte ihre Spekulation.
J. A.. Stevens stellt an der Hand der Dokumente die grofsartige Thätig-
keit des New- Yorker Unionsverteidigungskomitees dar.^®®) Über Charakter-
zfige Grants ^^^) dessen Memoiren im nächsten Bericht besprochen werden
sollen ,^®^) schrieb sein Staatssekretär H. Fish, welcher seine Festigkeit
und Grofemut rühmt. Vorgefafste Meinungen habe er oft aufgegeben. Er
hatte für Buchanan gestimmt. Streng sittlich, war er überzeugter Methodist.
Derselbe Artikel giebt persönliche Erinnerungen des methodistischen Geist-
lichen 0. H. Tiffany an Grant. Kein Dienstbote wurde Sonntags be-
schäftigt, er war Temperenzler. Auch werden Auszüge aus Blaines und
des englischen Geistlichen Farrar Gedächtnisreden gegeben. ^®*'^®*) —
Ein einstiger Oberst der Konföderierten, H. Wh. Cleveland, würdigte
Grants militärische Fähigkeiten^^^) und veröffentlicht das Faksimile eines an
ihn gerichteten Briefes Grants vom 14. Juni 1883 voll Anerkennung für
den sezessionistischen Staatsmann Stephens. — Martha J. Lamb schrieb
über Grants Ruhestätte, den 1880 eröffneten Riverside Park in New-York, "*)
175) H. King, President Bachanan: Mag. of Am. bist 14, S. 98—100. (Vgl. die
Kotü auf S. 103 ib.) — 176) H. M. Cist, Cincinnati with the war fever 1861: ib.
8. 138—47. — 177) Martha J. Lamb, Major general J. A. Dix: ib. S. 154—69. -^
178) J- C. Bobinson, Baltimore in 1861: ib. S. 257—68. — 179) G. R. Gibson,
Wall-Street in the civil war: ib. S. 78—90. — 180) J- A. Stevens, The Union
defence committee of the oity of New-York. New-York, Union defence committee. 286 S.
Kez.: UMg' 14, S. 221 (günstig). — 181) U. S. Grant, Personal memoirs V. I. London,
Low Harston, Searle a. Rivington. 584 S. (Karten und Abbildungen.) — 182) General
Gnnt: Mag. of Am. bist. 14, S. 804—18. — 18S) X J. G. Wilson, The life a. publ.
scrriees of U. S. Grant. New-York, de Witt. 168 S. Rez.: Mag. 14, S. 528 (günstig). —
184) X Dr. Prime a. gen. Grant: Mag. of Am. bist. 14, S. 412. — 185) H. Wh. Cleve-
Itnd, General Grant's military abUities: ib. S. 841—50. (Vgl. Mag. 14, S. 821.) —
IM) Martha J. Lamb, General Grants resting place: ib. S. 225 — 48. (Schöne Ab-
büdimgen.)
1X1288 XXV. Dr. V. Kalckstein: Yer. Staaten u. Britisch-Nordamerika.
in welchem auch ein Hauptquartier Washingtons ans dem Jahr 1776 liegt,
Hamilton, der Gonvemenr Livingston und Joseph Bonaparte schöne Land-
sitze hatten. Ludwig Philipp gab dort Unterricht — W. A. Hammond
veröffentlichte seine persönlichen Erinnerungen an den wackeren Offizier
und rtlcksichtslosen Gegner der Sklaverei Nath. Lyon, ^^^) der siegreich
als General bei Wilsons Creek fiel, und Fr. G. Math er widmete Wads-
worth^®^) eine Skizze, dessen Vorfahren nach der Abtretung der Gegend
von Geneseo durch die Irokesen — 1797 — sich dort niederliefsen, ein
stattliches Haus bauten und eifrig fUr Schule und Kirche sorgten. Der
General W. fiel 1864 in der Schlacht in der Wüdemess.^»*) — Th. Jor-
dan schildert den Beginn des Krieges. ^^^) Am 5. Januar 1861 hatten
12 Senatoren aus 7 Staaten sich für die Sezession ausgesprochen, am 21. Ja-
nuar schied Jefferson Davis aus, nachdem Floyd bereits am 31. Dezember
das Kriegsministerium verlassen. Am 18. Februar trat Davis sein Amt als
Präsident der neuen Konföderation an. Der von 21 Staaten, darunter
15 Sklavenstaaten, beschickte, von Tyler geleitete Friedenskongrefs und die
infolge desselben von Grittenden im Senat eingebrachten Amendements
scheiterten. Der Angriff auf Anderson im Fort Snmter entschied den
Kriegsausbruch. — J. M. Read schildert den dadurch in New- York her-
vorgerufenen Stimmungsumschlag. Der Staat ^^^) stellte 19,433 Mann und
beschlofs dieselben auf 30000 zu bringen. — Noch vor der Secession hatte,
wie Gh. C. Jones darstellt, Georgia Fort Pulaski^^^) in Besitz genommen,
das trotz der bedeutenden Verstärkung im April 1862 für die Union wieder-
gewonnen wurde. — Auf Grund der Briefe der Führer stellte W. F. Smith
die Erfolge der Union in Kentucky vom Ende des Jahres 1861 bis 1862^**)
dar. Halleck und Buell waren mit ihren Heeren einander nebengeordnet,
Johnston stand ihnen gegenüber mit geringeren Kräften, die schlecht be-
zahlt und teilweise mangelhaft ausgerüstet waren. Halleck zögerte aus
Mifstrauen in seine Truppen. Grant erwirkte von ihm Erlaubnis zum
Angriff auf Fort Henry am Tennessee, das mittlerweile hatte verstärkt
werden können. Infolge dieser mangelhaften Kriegsführung wurden erst
laugsam durchgreifende Erfolge gewonnen. — Der Arzt A. W. Rockwell
berichtete über seine Erlebnisse bei der Reiterei Sheridans ^^^} 1864/5;
J. Cr. Baum über die durch Sheridan beim Marsch nach dem atlantischen
Ozean veranlafste Verbrennung von Columbia ^*^) in Südcarolina, wo die
Sezession vorbereitet worden war. ^••"^•') Der Commodore Duport mit
187) W. A. Hammond, Brigadier general Nathaniel Lyon: ib. IS, S. 287— 4S.
— 188) Fr. 6. Hat her, The Wadsworth house at Geneseo: ib. 14, S. 425—87. (Gnte
Abbildungen.) — 189) X The late general a. astronomer O. M. MitcheU: ib. 18, S. 293/4.
(MitcheU f «Ib General der Union 1862.) — 190) Th. Jordan, Beginnings of the dvü
war: ib. 14, S. 26—40, 118—87, 269—97. (Abbüdnngen.) — 191) J. M. Read,
Military affairs of New-Tork State in 1861: ib. S. 41—52, 288—96. (Abbildongen.) —
19^} Ch. C. Jones jr., The seizure a. rednetion of Port Polaski: ib. S. 58/7. —
19S) W. F. Smith, The eampaign of 1861/2 in Kentucky: ib. S. 851 — 74, 464—80,
577—99. — 194) A. W. Boekwell, A ride with Sheridan: S. 480—500. — 195) J.
Cr. Baum, An incident of the buming of Columbia. (S. C): ib. a 619—20. — 19S) H.
P. Thatcher, A hundred battles in the west St. Louis to Atlanta 1861/5. The 2'
Michigan cavalry. Detroit by the author. 1884. XY, 416, 15 S. (Mllftige Abbildungen,
Pläne.) — 197) J« M. Drake, Adventurous escape ft-. prison life: ICag. of Am. hist. 14,
S. 404/6. (Persönliches Erlebnis 1864.)
XXY. Dr. V. Kalekstein: Ver. Staaten vu Britiech-Nordamerika. 111,289
77 Schiffen und etwa 20000 Soldaten Shermans, dessen eine Brigade E. L.
Viele befehligte, nntemahm nach des Letzteren Bericht im tiefsten Ge-
heimnis einen Zag nach dem Inselfort Port Royal ^^^) in Sfldcarolina.
Obwohl Jefferson Davis von dem Plan Kenntnis erhielt, mufsten die Forts
Beanregard nnd Walker im November 1861 geränmt werden. Derselbe
sehrieb über den Anfenthalt des üi New- York gebildeten 7. Regiments in
der Hauptstadt, ^^*) Martha J. Lamb über dessen Marsch dahin, '^^) auf
welchem die Bahn wiederhergesteUt werden moTste. Fr. B. Wheeler
wttrdigt die Verdienste Winslows nnd Grriswolds, welche Lincoln unterstützte,
nm die Erbannng des Monitors. '^^) — Gr. W. B. Hazen, dessen Selbst-
biographie erschien,*®*) erstürmte schliefslich am 12. Dezember 1864, wie Ch.
C. Jones*®^ berichtet, das oft vergeblich angegriffene Fort Savannahs
Me. Allister. W, S. Ward danken wir die Darstellung der Einnahme
der Batterieen von Vicksburg am 13. Februar 1863 durch das Panzerboot
Indianola. »w-«06)
Von der Unterdrückung der Sezession bis 1885. — R. T.
Ely veröffentlichte die Bearbeitung von Artikeln der Christian Union von
1884 über den Sozialismus in den Vereinigten Staaten.*®') Er weist auf
den 1606 — 11 in Virginien bestandenen, sich ebensowenig als Gemeindebesitss
in Neu-England bewährenden Kommunismus hin. Grundsätzlich kommu-
nistisch waren die 1776 in Waterfliet sich niederlassenden Shakers, deren
Blütezeit mit 5 — 6000 Bekennem längst vorüber ist. Rapps Harmonisten
sind bei wachsendem Reichtum von 1000 auf 100 zusammengeschmolzen.
Ober 100, vielleicht 200 kommunistische Dörfer wurden begründet, 1874
zählte man 72 mit etwa 5000 Mitgliedern. Das 1879 von Henry George
verfalste Werk 'Fortschritt und Armut' mit dem Vorschlag der Beseitigung
der Grundrente erwies sich epochemachend. Auch die nicht sozialistischen
Parteien angehörigen Arbeiter betrachten es vielfach als ihr Evangelium.
Die 1866 begründete Nationale Arbeits-Union soll 1868 640000 MitgUeder
gezählt haben. 1877 nannte sie sich sozialistische Arbeiterpartei. 1872
wurde der Generalrat der Internationale nach New- York verlegt, und durch
Moste Auftreten trat 1883 die Sonderung der 'internationalen Association des
arbeitenden Volks' ein, welche vor dem Dynamit nicht zurückschreckt und
eme Föderation der unabhängigen Kommunen anstrebt, in denen gleiche
Arbeitszeit gleichen Lohn erhält. Ein Informationsbüreau der Gruppen
von Chicago ist der einzige Mittelpunkt ihrer Partei. Der 'Vorbote* er-
scheint bereite im zwölften Jahr. Religion und Familie müssen vernichtet
werden. Der Vf. schätzt sie doppelt so stark als die Gemäfsigten.
Die unserer Sozialdemokratie gleichende sozialistische Arbeiterpartei zer-
leg) £. L. Viele , The Port Royal expedition, 1861 : ib. S. 329—40. (Gute Abbildungen
und Pläne.) — 199) id., The 7th regiment at the capital: ib. S. 69—77. — 200) Martha
J. Lamb, March of the New-Tork 7^ regiment: ib. S. 58—68. (Bild d. brennenden
Fort Samter.) — 201) Fr. B. Wheeler, Building of the Monitor: ib. 18, S. 59—66.
(Vgl S. 179—81 C. S. Bushnell u. J. Ericssen.) — 202) 0. W. B. Hazen,
A narrmtiye of military serrice. Boston, Ticknor. 450 S. Rez. : Mag. 14, s^. 680 (günstig).
~- 20S) Ch. C. Jones, Bombardments a. capture of Fort Mc. Allister: Mag. of Am.
Wrt. 14, S. 501/8. — 204) W. S. Ward, How we ran the Vicksburg batteries: ib.
9< 600/5. — 206) Annual report of the Superintendent of soldiers orphans of Pennsylvania
for 1881/2. Harrisburj, Hart. 1881/2. 112 u. 80 S. (Mit Abbildungen.) — 206) R-
T. £ly, Recent American socialism; in: John Hopkins university studies. Vol. III,
S. 461—530.
Jikreaberiebi« der a§sehiebtawiBBenBebMti 1885. UL Y^
in,290
XXY. Dr. y.^ Kalckstein: Yer. Staaten u. BritiBch-Nordamerika.
fiel 1883 in 38, 1885 in 58 Sektionen mit einzelnen Zweigen nnter einem
nationalen Exekutivkomitee, das einem Board of Snperiors untergeordnet
ist. Die alle 2 bis 3 Jahre stattfindenden Konventionen sind die höchste In-
stanz. Diese 'Blauen' stehen den anarchistischen 'Roten* gegenüber und
fordern einheitliche Organisation. Sie benutzen das Wahlrecht als Waffe.
Man kann einstweilen soziale Verbesserungen, die Einfdhrung des Referen-
dums und Beseitigung des Senats durch einen Bundesrat anstreben. Die
New-Yorker Yolkszeitung, mit das bedeutendste Blatt, besteht im siebenten
Jahr, englische Blätter gingen wieder zu Grunde. — Der 'Hammer', das
Organ der Metallarbeiter, das Journal of United Labour der Arbeitsritter
sind stark sozialistisch. — 1879 wurden in Chicago 4 Sozialisten Aldermen,
ihr Kandidat für das Mayoramt erhielt 12000 Stimmen. 3 Sozialisten wurden
ins Repräsentantenhaus und den Senat von Illinois gewählt. Im Staat New- York
erlangten sie 10000, in Ohio 1878 über 12000 Stimmen. — Für alle Arbeiter-
organisationen erscheint dem Vf. 611533 Mitglieder eine viel zu niedrige
Schätzung, die Arbeitslosen wurden Ende 1884 auf 350000, 14^/^ der 1882 über-
haupt Beschäftieten geschätzt. Ein anderes Jahr wie 1877, wo gewaltthätige
Strikes einen auf 100 Millionen Dollars veranschlagten Schaden anrichteten,
scheint der Vf. zu fürchten. Die unbefriedigenden Ergebnisse des deutschen
Sozialistengesetzes, das vielleicht noch die Sozialdemokraten gestärkt habe,
feindliche Fraktionen zu einer kompakten Partei geeinigt und ihnen die Rolle
von Märtyrern verschafft habe, die Erfahrungen in Frankreich und Rufs-
land sprechen gegen Restriktionen. Dagegen macht der Vf. auf die ge-
mäfsigten Forderungen der 'Platform' der Föderation der Gewerk- und
Arbeits- Vereine aufmerksam. Dieselben fordern Durchführung der 8 Stunden-
arbeit der von der Union beschäftigten Arbeiter auch seitens der Staaten
und munizipalen Körperschaften, femer Korporationsrechte für die Gewerks-
und Arbeitsvereine, Durchführung der Schulpflicht, Verbot der Arbeit von
Kindern unter 14 Jahren, Einführung zweckmäfsiger Lehrlingsgesetze, Be-
seitigung der Verpachtung von Gefängnisarbeit, des Trucksystems, Vorrecht
der Arbeiter für den Arbeitslohn, Beseitigung der die Koalition hindernden
Verschwörungsgesetze, Verbot der Einwanderung kontraktlich verpflichteter
Arbeiter. Das System der Lizitation öffentlicher Arbeiten wird verworfen,
ein Haftpflichtgesetz gefordert. Femer Arbeitsinspektionen und Rückgängig-
machung der Unionsland- Verleihungen aufser an Eisenbahnen und Korpo-
rationen. — E, M. Salisbury gab einen Beitrag zur Genealogie des
Präsidenten Cleveland,*^'"*^®) D. Goodwin eine biographische Skizze
des 17. Januar 1885 gestorbenen liberalen kongregationalistischen Geistlichen
W. Barry. *®*"*^^) Chr. Hochstetter stellte die Geschichte der gröfsten
lutherischen Synode der Vereinigten Staaten, der Missourisynode dar.*^*)
Sie wurde 1838, infolge zahlreicher Auswanderung aus Sachsen begründet,
ein Hort strenger Orthodoxie. — W. Wilsons Buch über die Kongrefs-
207) E- M. Salisbury, The Cleveland family: Mag. of. Am. hist. 13, S. 499— 500.
(Zur Genealogie des Präsidenten Cl.) — 208) X Clara Waagen, Ein seltener Mann.
Berlin, Gorsnersche Mission. 89 S. (Garfields Leben.) — 209) I>* Goodwin, Sketch
of reverend William Barry. — 210) X H. A. Beers, Nathaniel Parker WiUis in American
men of letters. Boston, Honghton Mifflin. 16®. 865 S. Rez.: Mag. 13, S. 608 (günstig).
— 211) Chr. Hochstetter, Die Gesch. der Evangelisch-lutherischen Misaarisynode in
NoTdiuDerika. Dresden, Kaumann. XVI, 480 S.
XXY. Dr. V. Kalckstein: Ver. Staaten u. BritiBch-Nordamerika. 111,291
regiemng^^^) wird gerühmt. Es erschien ein Verzeichnis der dem Staats-
sekretariat unterstehenden Amter^^^) nnd ihrer Inhaber, der Konsuln in
den Vereinigten Staaten, der Drucksachen über auswärtige Beziehungen vom
44. bis zur ersten Session des 48. Kongresses, leicht benutzbar durch ein
alphabetisches Register. Die Entscheidungen des Departements des
Innern hinsichtlich der Bundesländereien^^^) von Juli 1874 bis Juni
1865 sind von Bedeutung für die wirtschaftliche Entwickelung der Union. ^^^)
Es erschienen Verzeichnisse der amerikanischen Seeoffiziere für 1884 und
1886, ^^•) der Kauffahrteischiffe in derselben Zeit."') Der JB. des Finanz-
sekretärs Ch. J. Folger für 18^,^^^) die gleichen Berichte für die beiden
folgenden Jahre*^*"^^®) haben natürlich grofse Wichtigkeit für die Kenntnis
der staatlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse der Union. E. J. Dallas
gab ein alphabetisches Verzeichnis der Strafsen von etwa 150 gröfseren
Städten heraus. ^^^~^^^) Unter besonderer Bezugnahme auf den Erie-Kanal
beleuchtete J. Deutsch Geschichte und wirtschaftliche Bedeutung ameri-
kanischer Kanäle, ^^^) während R. v. Schlagintweit die amerikanischen
Eisenbahneneinrichtungen ^^^) schilderte. Nachträglich sei ein namentlich
die Vereinigten Staaten und Kanada im weitesten Sinn behandelnder, das
Bedürfnis der Auswanderer vornehmlich berücksichtigender vortrefflicher
Reiseführer von Ott*^*) erwähnt. Die Einleitung giebt nützliche Winke
zur Kritik verwandter Schriften. Eine populäre Skizze der Unionsverfassung
von Erzinger ist beigefügt. — Von v. Hesse-Warteggs populärer
Schilderung Nordamerikas^**) erschien der erste, New- York und die Mittel-
staaten der Union umfassende Band in zweiter, nach dem Ergebnis neuerer
Reisen des Vf. verbesserter — übrigens Druckfehler nicht immer tilgender
Auflage. H. B. A d a m s stellte Organisation und Verhandlungen der American
hist. association**'') dar.
I
21S) ^* Wilson, CoDgressional government. Boston, Houghton, Mifflin. 12®.
333 S. Rez. : Mag. 13, S. 605 (günstig). — 213) Register of the department of State.
Washington, Gov. print. off. 1884. 118 S. — 214) Dedsions of the department of the interior
s. general land office in cases rel. to the public lande V. III. Washington, Gov. print. off.
XVI, 627 S. — 215) X Instnictions relative to entries nnder the homestead, preemption a.
timber cultnre laws. Washington, Gov. print. off. 8 S. — 216) Register of the commissioned
a. Warrant officers of the navy of the United states. Washington, Gov. print. off. 1884/5.
214, 211, 75 S. — 217) XVIth. XVIIth. ann. liat of merchant vessels of the U. St. for
the years ended june 80, 1884 a. 1885. Washington, Gov. print off. 1884/5. 40.
XII, 412 u. XXXV, 458 S. (Mit Abbildung von Signalflaggen u. Schiffstypen.) —
318) Ch. J. Folg er, JB. des Finanzministers Folger, den Kongrefs eingereicht am 3. Dez.
1883. New- York, New- Yorker Handels-Zeitung. 4*. 82 S. — 219) Annual report
of the secretary of the treasury on the State of the finances for the year 1884. Washington,
Goyemm. print. off. 1884. LXI, 627 S. — 220) Annual report of the secretary of the
treasury for the year 1885 V. I. Finance, V. II. Collection of duties. Washington,
Government print.' off. CXXII, 745 u. LVI, 890 S. — 221) E. J. Dallas, Street
directory of the principal cities of the U. St. 2d ed. Washington, Gov. print. off. 1884.
437 S. — 222) X J. T. Nagle, Summary of births, marriages, still births a. deaths
in New-York city dnring the year 1880. New-York, Brown. 1882. 13 S. — 228) J.
Deutsch, Der kommerzielle Wert amerikanischer Kanäle. Wien, Seidel. 4®. 32 S. (5 Blätter
graphische Darstellungen u. Karten.) — 224) ^ ▼• Sohl-agintweit, Die amerikanischen
Eisenbahneinrichtungen. Köln u. Leipzig, K H. Mayer. 1882. — 225) A. Ott, Der
Führer nach Amerika. Basel, Schneider. 1882. XX, XY, 668 S. (6 Tafeln Pflanzenbilder
und grofse Karte der Ver. Staaten und der angrenzenden Gebiete, zweckmäfsige Abbildungen
nnd Kärtchen.) — 226) £-▼• Hesse-Wartegg, Nordamerika, 2. verb. u. verm. Aufl.,
1 Bd. Leipzig, G. WeigeL 282 S. M. 4. (Mit guten Abbild.) — 227) H. B. Adams,
Papers of the Amer. hist. association. Vol. I, No. 1. New-York, London, Putnam. 44 Ä.
m,292
lY. Dentflchlimd 1786—1816.
BritlBoh Amerika. J. Nimmo schrieb über die Transporterleich-
terangen im Verkehr mit Kanada. "*-*••) Manitoba wurde von R. M.
Ghristy'*^) unparteiisch auf Grund von Erfahrungen in den Jahren 188B/4
geschildert. Bei Begründung der Provinz, 1870, zählte sie 19000 Einwohner,
darunter fast 7000 Indianer, wurde seitdem etwa auf das Achtfache, über
123000 englische Quadratmeilen mit etwa 220000 Einwohnern vergröfsert.
^/g des Landes scheint fast ganz wertlos, ebensoviel auferordentlich frucht-
bar, ^/^g des Landes ist zum Unterhalt der Schulen bestimmt. Von der
1881 begonnenen kanadischen Pacificbahn waren 1883 über 2900 englische
Meilen fertig. Baustellenschwindel brachte schweren Schaden. Der Hauptort
Winnipeg zählte 1870 215, 1884 etwa 30000 Einwohner, hat bei zolltiefem
Schmutz elektrische Beleuchtung, Telephone und Pferdebahn. Die Schutz-
zollpolitik der kanadischen Regierung wird drückend empfunden. 1875 — 80
besuchte W. A. Stearns wiederholt Labrador,'^^) das vielleicht von einem
baskischen Walfischfahrer dieses Namens in der Mitte des 15. Jh. entdeckt
worden. Um 1508 wurde Brest, jetzt Bradore, begründet ; der westliche Teil
gehört jetzt zur Provinz Quebec, früher zum Montrealdepartement der
Hudsonsbaikompagnie, während der Rest 1763 — ^74 und seit 1809 zu Neu-
fundland gehörte. Die Reiseschilderung ist überwiegend feuiUetonistiBch.
Die dortigen, friedlichen Indianer, Algonquinstämme, sind Katholiken. Ton
ihnen zählten die Montagnais 1871 1685, die Nascopies 1860, haben sich
aber seitdem verringert. Wenige sind selshaft.^*')
IV.
Dentschland 1786—1815.
An imifassenderen Werken ist nur eines zu nennen, aber ein herror-
ragendes^): die Würdigung und Kritik, welche ein deutscher General den
militärischen Leistungen des grofsen Eroberers zu teil werden läfst. Gehört
das Werk allerdings in erster Linie der französischen Geschichte an, so
wird doch namentlich seine Fortsetzung auch für die deutsche Kriegs-
geschichte von weitreichender Bedeutung sein. — Für die Geschichte der
diplomatischen Beziehungen ist wiederum in Österreich Neues zu Tage ge-
S28) ^' Nimmo, Beciprocity of transportation facilities betw. the U. St. a the doouD-
of Canada a. the Canad. Pacific railway : Ann. rep. of the intern, comm. of the U. St fo^
188S. Washington, Goy. print. off. 1884. HS. — ^^9) X Charge against Honteafan:
Hag. of Am. hist. 13, S. 205/6. (Bescholdigung einer rohen Gewaltthat zarttckgewiei«o)
— SSO) R- M. Christ 7, Manitoba described. London, Wyman. VIII, SOS S. -
2S1) W. A. Stearns, Labrador. Boston, Lee, Shepard. New-Tork, Dillinghun-
1884. Vin, 296 S. — 2$2) X Julia C. B. Dorr, Bermuda. New-York, Scribn*-
16^ 148 S. Bez.: Mag. 14, S. 112 (günstig). (FeniUetonistische Beiseschilderong.)
1) York V. Wartenburg, Napoleon als Feldherr 1., s. o. S. 217"'.
« "^
lY. DeutaehUsd 1786—1816. 111,393
fördert worden.^ Im übrigen sind in einer politisch so überaus bewegten
Periode auch die anÜBerdeutschen Publikationen*'^) zu vergleichen. Auch
in diesem Jahre sind die Lebensschicksale eines yon der französischen
Revolntion angelockten Deutschen behandelt worden ;'^) derselbe ist in Paris,
Florenz und andren Orten diplomatisch Üiätig gewesen.
Über einnelne EreigniMe sind allerhand kleine Beiträge zu erwähnen,
sowohl aus der Zeit der ersten,*) wie der zweiten Koalition und der Kriege
unter dem Konsulat.'') Die groÜBe Säkularisierung des Jahres. 1803 gab
in den einzelnen Stiftern zu genauen Inyentarisierungen*) Anlafs, deren
einige jetzt fast jedes Jahr zur Veröffentlichung gelangen. Ein napoleoni-
scher Gewaltstreich vom Jahre 1804 ist ausführlicher,*) dagegen die Kriegs-
zeit 1805/7^*) diesmal fast gar nicht vertreten. Wie für die mannigfachen
8taatB8chöpfnngen Napoleons, die Cisalpina^^) und die Helvetik,^*) so
erscheinen auch für die französische Fremdherrschaft auf deutschem Boden
kleine lokalgeschichtliche Aufsätze,^*) von denen sich eine Arbeit von
(t) Göcke^^) auch diesmal als für die deutsche Gesamtgeschichte bemer-
kenswert abhebt.
Aus der Zeit der Erhebung^*) gegen Frankreich ist ein Ereignis,
das im gröfseren Zusammenhang betrachtet sein will, die Neubildung der
PreuXsiBchen Armee. Einen Beitrag zur Vorgeschichte des Schamhorstschen
Planes liefert Max Lehmann.^*) Die Opposition gegen die stehenden Heere,
welche von England ausgehend, auch in Deutschland Anhänger gefunden
hatte (z. B. Justus Moser), war es, welche den damaligen hannoverschen
ArtUlerieleutnant als Herausgeber des 'Neuen militärischen Journals' zur
Darlegung seines Standpunkts veranlafste. Seh. trat jedoch nicht für das
englisch-französische, sondern schon damals für ein gemäfsigteres System
ein.^') — Die Freiheitskriege^*) sind überwiegend durch ortsgeschichtliche.
S) Schütter, Beziehungen Österreichs zu den Vereinigten Staaten, 8. o. S. 129*®.
182**. — Arneth, Cobenzl und seine Memoiren, s. o. S. 129'^. — S) Bianchi.
Monarchie Piemont., s. o. S. 216***. — 4) Schweden (Oostav III, Armfeit, Sprengtporten)
s. 0. 3. 287*' — 40 (Tegner n. A.). — 5) Lang, Beinhard in Paris; Beinhard in Florenz,
I. 0. S. 114»*-** 216"*. -- 6) Zeifsberg, QneUen zur Politik Österreichs 1798/7,
L 0. S. 129**. — KUU, Hagenan (1787— -99), s. o. S. 104'. — Neri, Patriotti piemont.
1794, s. o. S. 216^*'. — Juste, Mercy-Argenteau et abandon de ht Belgique 1794,
I. 0. 8. 229". — Wohlwill, Bevolut Gedenkfeier in Harvestehude (1797), s.o. 8. 69'*.
— Baumann, Belagerung Mannheims (1795), e. o. S. 109". — 7) Sohleifer, Schlacht
b«i Hohenlinden, s. o. S. 120*^. — Wertheimer, Erzherzog Karl und die 2. Koalition,
•• 0. S. 129*'. — Krones, Dalmatien und Ungarn 1797 — 1801, s. o. S. 189**. —
Thyg^ conscrits beiges 1798/9, s. o. S. 229". — 8) Gambs, Personalbestand der Klöster
ZOT Zeit der Säkularisierung, s. o. S. 119^'. — Stengele, Inventur der dem Deutschen
Orden zugewiesenen Klöster, s. o. S. 115' ^ — 9) Wohlwill, Entführung Bumbolds, s. o.
S. 69'^ — 10) Knötel, Glatz 1807, s. o. S. 87". >- Kriegsgeschichtliches aus Nor-
wegen 1805/9, s. o. 254**-** (Lübken u. A.). — H) Corio, Giomali d. Repubbl.
Cisalpina, s. o. S. 216***. — 13) Dierauer, Müller-Friedberg, s. o. S. 170**. —
It) Conz, Wttrttembergisehe Oedenkblätter aus der Franzosenzeit, s. o. S. 114^*. —
Luschka, Wttrtt. b. Linz, s. o. S. 114^'. — 14) Göcke, Französische Herrschaft am
Hhein 2. (1797), s. o. S. 89*. 108**. 125^^*. — Okkupation des Eisenburger Komitats,
». 0. 8. 140*' (Balogh). -- 15) Tugendbund, s. o. S. 62** (Fournier). — Hans
Piaeher, Freikorps des Herzogs von Braunschweig (1809), s. o. 8. 94'*. — 16) Max
Lehmann, Schamhorsts Kampf für die stehenden Heere: HZ. 58, S. 276 — 99. —
17) X B. Do ebner. Zu Gneisenaus Plan e. preufs. Legion 1809: FDG. 25, S. 833/6,
(Schreiben G.s an Graf Hardenberg, hann. Gesandten in Wien.) — \JS\ Ft«ihft\^;iSu\ft^ \&
ni,294 IV. DeutBchlaBd 1786—1815.
die Yerhandlnngen^^) der Jahre 1814/5 durch ausländische Beiträge vertreten.
Um der Person ihres Urhebers willen seien an dieser Stelle einige Briefe
Blüchers erwähnt, wiewohl sie sich auf die Zeit vor d«n Freiheitskriegen
beziehen.*®)
Von den Arbeiten**) zur inneren Yerwaltnng der deutschen Staaten
hat eine bayrische**) eine allgemeinere Bedeutung.
Charakterisiert wird endlich unsere Periode noch dadurch, daljs sie
zu ihrem gröfsten Teile in die Blütezeit der deutschen Litteratur fällt
Machen wir daher noch auf einige litterarhistorische Arbeiten*^) aufmerksam,
so ist alles erschöpft, was über unsere Periode zu berichten wäre.
Es war non multum, sed multa! Während früher unter dem
Eindrucke der grofsen Eankeschen Publikationen eine ziemlich lebhafte
Thätigkeit sich entwickelt hatte, war dieselbe in den letzten Jahren fast er-
loschen; das meiste, was hier alljährlich zu erwähnen war, gehörte der aus-
ländischen oder der blofsen Provinzial- und Ortsgeschichte an. Demgemäfs
beschränkte sich die Berichterstattung der JB. in der Hauptsache auf eine
Repertorisierung dessen, was in andern Kapiteln Einschlägiges zu finden
war. Nachdem in den Jahren 1886/8 wiederum durch umfangreichere
Arbeiten ein Aufschwung eingetreten ist, hat die Redaktion sich veranlafst
gesehen, dem gebührende Rechnung zu tragen. Vom nächsten Bande ab
wird auch diese Periode wieder durch einen besonderen Berichterstatter
vertreten sein.
Spanien, s. o. S. 225'* (Ferrer y De Lloret). — Wahn er, Oppeln in d. Freiheits-
kriegen, s. 0. S. 87**. — Stalin, Wilh. v. Württemberg, 8. o. S. 114'<>. — PreiwiUige
JKger V. Haiherstadt, s. o. S. 269**'' (Pro hie, Siemens). — Luschka, Prinz Eugen
V. Württemberg u. Schlacht b. Kuhn (1813), s. o. S. 114". — P. E. Richter, Rouvroy-
Medaille auf Oudenarde (1814), s. o. S. 94'^ — Belagerung ▼. Wesel 1814, s. o. S. 89^^
(Journal d'un Alsacien). — Beifort 1814, s. o. S. 104^ — 19) Carls on, Sverige fr&
Kongressen i Wien, s. o. S. 240"®. — Nielsen, Norge 1814, s. o. S. 248^ — Oncken,
Castlereagh u. Ministerkonferenzen zu Langres, s. o. S. 182'*. — Bertolini, Partiti
poUt. itaL 1814, s. o. S. 216***. — SO) Blasendorff, Briefe Blüchers, s. o. S. 79'^S
— Sl) Kriegsrat Schefiner (Preufsen), s. o. S. 52*^. — Sc buch, Westpreufs. Dorfischule,
s. o. S. 51". 52 '^ — Weltrich, Karl v. Württemberg, u. s. pkdagog. Schop^n.,
8. 0. S. 114*^. — Pfister, Kapregiment, s. o. S. 1141*. — Erdmannsdörffer, Aus
d. Zeiten des Fttrstenbundes (Baden), s. o. S. 109^®. — Ho ff mann, Haute-Alsace k la
veiUe de la r^vol., s. o. S. 104®. — %%) Ldw. Hoffmann, Ökon. Gresch. Bayerns unter
Montgelas; Heigel, Mem. Montgeks*, s. o. S. 119®. ®. — 2S) Schiller u. A., s. o. S. 116^*'^
(Weltrich u. A.). — Hauff, Schubert, s. o. S. 116*®. — Wegele, Justus Moser,
8. o. S. 265'®.
Verzeichnis der besprochenen Publikationen.
Vorbemerkung Bum Index.
DoppalnameB sind naeli dem ersten eiafereilit, aar bei den englischen naeh dem sweiten. —
Adelsbeseiehnnngen n. &. (du dentaolie *Ton\ ^on der*, "ram*, *nns*m* eto.) sind im allf e-
■einen nioM als Teil des Stichworts behandelt. Doeh sind wir bei italieaisohen und spanisohen Namen dem
Prinip der Italiener (dem die spanisehen Blbliographieen snm teil sieh ansehliefsen) gefolgt nnd haben die mit
'Da*, ^De\ *DI* n. s. w. anfangenden Namen nnter D eingeordnet. In Frankreich folgt nur das einfkche ^de* der
BsmI der Adelspridikate; die mit dem Artikel sasammeageoetstea *Dn\ 'De la* n. s. w. stehen nnter D. Das
kslliadisehe *De* steht immer anter D, das *yan\ *Tan der* n. s. w. wird hingegen so behandelt, als ob es Adels-
pfUJkat w&re, und nicht inm Stichwort gerechnet. — Schottische und Irrische Namen mit Mac nnd 0* stehen
nter X nnd O. ^
Zeitschriften n. i. sind in das Yerseicluiis nnr anf genommen, wenn über ihre B^prftndnng, ihr
Bagshen. Reorganisation o. ft. berichtet Ist; sie finden sich dann nnter den SchlagwArtem 'Archir', *Jahrbnch\
'ZeifeBehrift* etc.
Anonyme Publikationen sind, wenn der Titel ein ftbliches Schlagwort enth<, nnter diesem
eiagereiht; so : Bibliographie, Bibliotiiek, Collection, Corpus. Monnmenta, Tagebuch u. a. Sonst ist einem im
Titel Torkommenden Orts- nnd Personennamen der Yonng gegeben; namentiich sind die sahireichen anonymen
Beriehte über Fände, Ausgrabungen und andere lokalgeschiäitliche Kleinigkeiten in der Segel unter dem Orts-
Baaen als Schlagwort eingereiht.
Berorsugte Sammelartikel sind: Cartnlaire, Codex (diplomaticus), Diplomatarium, Begesten und
BiBentlich *ürkundenbuch*.
A.
Aar, £., Studi stör, in Terra
d'Otranto. U, 211"*. 262«".
Aanberetninger etc. fra det
Bibliothek ; udg. af C. B r a u n.
Abafi, L. [Aigner], Zur Gesch.
iHora-Empörang. III, 189^^
Hazink. U, 292».
Beitrr. z. LebenBgeach.
Cwreis. lU, 145*".
Beitrr. z. Biogr. Kirolyis
m, 145»"».
Zur Gesch. der Stadt
Meiottlr. in, 149»'*
Abbas, Taftire AbdaUi bin,
Commentary on the Kur^.
n, 176*».
Abbott, E., 8. Duncker.
B. Haetings, H. L.
B. Zeller, £.
- E. A., Bacon. IH, 178H
199*»".
Abdul W&hid, Qisas-ul-ambi^
n, 188«'».
Ab^e, V., Beitrr. z. Gesch.
Ksrkwards L v. Fulda. 1,
n, 118*'.
Abel, Aus Prof. J. F. Abels
Erinn. III, 114i»b.
— C, Gegensinn d. Urworte.
I, 176^.
— — Einl. in e. 8emit.-indogerm.
Wurzelwörterb. I, 9»'". II,
175".
— — Sprachwissenschaft!. Ab-
handl. ü, 176*»».
100 Beisp. Ägypt. Gegen-
sinns. I, 9'»*.
— E.,l8otaNogarola. II, 244*»'.
2981*«.
— — A birtfiu Sz. Egyed
temploma könyvtirdnak tör-
t^nete. II, 298***.
Abert, F. P., Eugen IV. II,
829*».
Abo. — Consistorii academici
protokoller. 1, m, 242"*.
Abrahall, J. Hoskyns, Visit
to Syracuse. I, 97***>.
Abraham, F., Yellejus u. d.
Parteien unter Tiberius. I,
121».
Abujafar, Shaikh, Tahiwi etc.
II, 187"»o.
Abu Jusuf Jakub ben Ibra-
him, 8. Ibrahim.
Abül-&1& Mliarl, LuzOm mft
IS jalzumu. II, 188"«».
Abul -Fazl, Akbamemah. U,
186"»*^.
Acqua - Giusti, s. Dali'
Acqua-Giusti.
Acquoy, K., s. Archief.
AcB&dy, I., Szeehy Maria.
in, 187*1.
Innere Lage Ungarns um
1680. in, 187**.
— — Familie Sz^chy y. Muriny.
III, 147*»*.
Acta publica. Verband], d. schles.
Fürsten etc. ; hrsg. v. J.
Krebs. Bd. 6. ni, 88*.
Actas de las cortes de Castüla.
P. m, 228».
Actes du 6» Congr. d. Oriental.
II, 174».
Adam, A. £., Vambttler von
u. zu Hemmingen. III, 117»».
— Mm«. £., [Juliette Lamber],
A magyarok hazija. (Vater-
land d. Ungarn); aus d. Franz.
in, 142»'.
Adami , s. Piccolomini -
Adami.
Adams, F. W. Leicester, Auto-
m^
Yerzeiclmis der besprochenen Pablikationen.
— H. B., Methods of historic.
study, 8. JB. 1884, IH, 216««.
Papers of Amer. hist.
assoc i. m, 291"'.
— H. C, For James or George.
in, 181".
— — Marylands influenee npon
land cessioDB. lU, 278"'.
— 0. F.,Handb. of EsgL Authors.
New ed. m, 198*<>'.
— W. H. D., Egypt past a.
present. I, 190*. H, 181"*.
— — Merry Monarchy. III,
179". 197*<>«.
— — Celebrated Women of
Yietorian Era. New ed. III,
188".
— — Wellington's Victories.
m, 196«".
England on Sea. i. III,
196»".
Battle Stories. 2, ed.
in, 196"^
— — Coneord. to Plays of
Shakespeare, in, 198^".
Adamson, W., Aberbrothock.
III, 189"«.
— — Belig. Aneedotes of Scotl.
in, 191"*.
Adamy, H., Schlesien. ^. A.
III, 87»«.
— R., Einhards Basilika zu
Steinbach. H, 32*". 92".
Adda, s. Mongeri.
Adelsgeschlechter, niedersächs.
ni, 267».
Adler, C, Hebrew manuscr.
1300. I, 88».
— — Etymol. of elixir. n,
194*".
— (F.), Befestigongs-Systeme
y. Troja, Tiryns u. Mykenai.
. I, 76".
— — Ausgrabungen ▼. Tiryns.
I, 76»*1>.
Ad vi eile, V., Musiqne ehez
Perses. H, 197*"».
Aelschker, E., Gesch. Kärn-
tens, jgff.— 5i. Lief. II, 126".
m, 130".
Aerpal, s. Harlez.
AfHca, Past a. Present. I, 190».
Afrika in Einzeldarstellungen. 4-
G. Fritsch, Südafrika. 1.
I, 186"^
Agassiz, E. C, L. Agassiz.
m, 201"'.
Ahlwardt, W., Verzeichnis d.
Landbeigschen Samml. II,
175".
Ahrens, F., Beitr. z. Gesch. d.
Yolksschulwesens in Rostock,
in, 76"».
— H., Inneres d. alten Rat-
hauses, n, 816".
— — Altstttdter Marktplatz,
n, 816»».
Minoriten in Hannover.
II, 816»».
Aicard, J. LVtemel Cantique.
I, 27"».
Aigner, s. Abafi, L.
Akbar Alam, Said, Interpreter
of Wahabism. II, 188»'».
Akbamemah, s. Abul-Fazl.
Akrell, C, och S. G. v. Troil,
Minnen ftAn Carl ZiV's,
Oskar Tb och Carl X Fs dagar.
1. in, 240»».
Alamannus, Cosmus, s. Tho
mas Aquinas
AlandskiP., Griechische Gesch.
[Russisch]. I, 70'e.
Alberdingk-Thijm, P. M.,
Liefdadigheid in Belgie. II,
80»'.
Albertazzi, L., Sulla vita del
b. Colombini. II, 258»".
Alberti, J., Stadtreehte d.
Reufsischen Stftdte (Schi.). II,
111».
Albicini, C. , Bologna sec.
Pietro dl Mattiolo. n, 262»»>.
Govemo Yisconteo in
Bologna. II, 252"'.
Albret-Miossens, Susannev.,
Tagebuch ; her. v. K W ac k e r-
hagen. ni, 6«».
Alcubilla, s. Martinez Al-
cubilla.
Alessio, J. , Rezzanello II,
208*»'.
Alexander, W. L., Zeehariah.
I, 27"^
Ali, Hakim Sultan, Khurasmi-
Dastur-ul-ilij. 3. A. n, 189**».
— Seyed Ameer, Law reL to
gifts etc. 11, 189»»».
Ali Abu W&z, Bus. b., AI
Kashifi-Anwar Suheili. 5. A.
II, 191»»».
All bin Husen, s. Husen.
Alice (of Hessen), Letters
to the Queen. New ed. HI,
202»»'.
AI in, O., Beräkn. af riks-
st&ndens r5ster. III, 239»'.
A Uard , P., Hist. d. pers^utions
pend. les J9 prem. si^cles. I,
128»». 168*".
AUdridge, Lizzie, Nightingale.
m, ^01*»».
A 1 1 e k e r , Lajos, A lovsgrendek.
(Ritterorden.) H, 299*'».
Allen, F. D., Inscriptions from
Palest. I, 80*'«.
— Grant, Charles Darwin, m,
201»".
— J. H., Christ. Hist. 50—1880.
I, 190».
— R. W., Massasoit. IH, 268*».
Allen, E., Two original letten
of. m,278**».
Alleyne, S. F., s. Zeller, E.
Allgayer, F. H. HI, 117".
AlHance. — Die A. isr. univers.
I, 84*'.
» L'AIL isra^ univers. I, 84*».
AllmenrSder, Zur Reforma-
tionsgesch. d. Elsasses. Zwei
Briefe Butzers u. Hedioe ete.
in, 6»'. 106**.
Allodi, G., s. Regesto Sublac
Almagro, Descripcion y usos
del ostrolabio. II, 190»»».
Alm^ras, s. Bossolasohi
d'Alm^ras.
Almkvist, H., NordostafHka.
n, 181*»'.
Alsaoe. — Memoire« de deux
voyages en A. III, 107»».
Alsace-Lorraine. — Livre d'or.
Tableau par J. Fuchs, Em.
Meyer et P. Kauffmann.
III, 106»*.
Alsazia, s. D'Alsazia.
Aisberg, M., Anftnge. d. Eisen-
kultur, n, 184»».
Aisburg, M., Period. Oma-
wechsel in Europa. H, 182»».
Alstrin, Bref tili Upmarck. HI,
236»».
Altenburger, G., u.B. Rum-
bold, Wappenbuoh Ungarns.
7. H. n, 299*'».
Altenstadt. -— Reihengriber. II,
86*».
Alvarez, s. Magnus, H.
Alvarez, D. J. J. I, 188*»*.
Alviella, s. D'Alviella.
Amador de los Rios, R., Al-
casar-ul-^nasur. II, 198»".
Estudioe arqueologieos.
n, 198»»».
El libro verde de ArsgÖB.
ni, 227»'.
Amalfi, G., (Zu Dante). II,
257»*'.
Amari, M., Epigrafi arabiehe
di Sicüia, II, 196"».'
Guerra del Vespro Sid-
liano. 9. A. H, 236»'*«.
Amati, G., Corigliano Calabro.
n, 211*»».
Yerseielmis der besprochenen PnblikAtionen.
m,297
Amberg, J., Hedlinger. (Forte.)
in, 169*<>.
AmbiYeri, L., Cenni stör, di
Pieeensa. II, 208>>*
Anna di Crietof. Colombo.
n, 261***.
Aabrofli de Magietrie, R., e
S. Ghiron, Idea doli' unitk
Heliuuu n, 199*.
ABbrosinSy Zum B. DanieL I,
28**».
An^linean, K, Yoyage d'un
■Mnne ^gypt. dans le d^sert.
I, $••.
Martyre d'apa Claudios
4'Anttoebe; firagment th^bain.
I, g*».
Amelnng, F., Balt. Knltnr-
Studien, n, 160^K m, 56**.
Kleine Mitt. (Heleh. Hof-
sKon). n, 160". m, 57**.
Dorpatar Domkirche. II,
162*».
Estn. Sage, ü, 162**.
Flugschrift des 16, Jh.
m, 54".
Seyaler Schwarzenhünp-
ttr. i. Lief, m, 55**.
Schwarzen>Bäupter-Brü-
dsTtchaft in Dorpat. III, 55**.
Bonnios n. Barb. Tiesen-
htiuen. m, 57**.
Vademeenm livld. Land-
wirtschaft, m, 68**.
Lehrthätigkeit d. livld.
GeistHchkeit. ID, 63i*<>.
Anfänge der estn. Litte-
istnr. m, 68"*.
Livld. Sprichwort. HI,
68»**.
BKrenkrieg ▼. 1606. UI,
6S>*».
Z. Geech. des Schach-
ipiels in den balL Provinzen.
m, 68»«>.
Aminson, H. , Bidrag tili
Sodennanlands knltnrhist. III,
242»«*.
Ammon, O., Romerstrasse v.
Hohlburg nach Heidelberg. II,
81".
Amor OSO, A», (castellieri istri-
tti ecc.). n, 129*«'.
Amol, Sheldon, Civil Law of
Roms. I, 190*.
Ampere, J. F., La Gr^e, Rome
et Dante. 9. A. II, 256*®'.
Amritalal Basu, s. Basn.
Amsterdamer Cremeinde. I, 39**^.
Amanategui, M. L., Descn-
brimiento y conqnista de Chile.
^. ed. I, 187»'<>. m,226»*.
Amyntor, Gerb, v., Franenlob.
2. A. II, 94»».
Analecta Frandscana. II, 129^.
224**». 832***.
Ancona, s. D'Aneona.
Andersen, IL.C., Randers Bager
Lig-hing. III, 267"».
Anderson, S. T., *I am tfaat
I am'. I, 82*«*.
A n d la w , G. d\ Journal durant
le blocns de WeseU UI, 89»*.
A n d r a e , J. C, Gmndrifs. 16» A.
I, 171»*.
Andree, Metalle bei d. Koltnr-
Völkern. H, 185»*/'.
— R., Aggri-Perlen. H, 184*'.
— — , s. Droysen.
Andrejew, A., Maoritan. Bau-
ten in Spanien. II, 198***.
Andreoli, Storia d. scrittnra.
I, 176*». n, 808*.
Angeletti, N., Qnando e dove
scrivesse Dante le opere minori.
n, 257***.
Anker, (Brief v. Staffeidt).
ni, 244»*.
— Norweg. Statthalter, ib.
— Kommandanten in Dront-
heim etc. ib.
— Norske etc. generals-personer.
III, 247**.
Annoaire d. archives isra^. 6646 ;
par H. Prague. I, 88*.
— de la Soc. d. ^tndes juives. 4.
ib.
Anseimini, R., Autenticitk
della s. Casa di Loreto. II,
254**'.
Anselmns, Cnr Dens homo?
n, 838»".
Ansidei, A., Antichi signori
di Catrano. II, 208"*.
Antakol8ki,S., Abaji. 1,35**.
Anthaller, F., Rupertnsftage.
I, 158»»*. II, 14*»-*». 97**.
Anthes, Ed. G., Antiken d.
Erbach-Erbachischen Samm-
lung, n, 90**.
Antichan, P. H., Khroumirs.
n, 183«**.
Antis^mites. — Quelques livres
sur la question antis^m. 1, 38»^.
Antonelli, G., Manoscrr. di
Ferrara. 1. II, 200»*.
Antonini, P., Perse contem-
por. n, 186**».
Annar pentru Israelit! 664ß.
I, 88'.
Anzeiger f. Bibliogr. etc. Begr.
V. J. Petzholdt; ed. J.
Kürschner, s. JB. 1888,
II, 844»*.
Apithy, IstvAn, Baintner. III,
147»**.
Appel, C, s. Montelins.
Appleton's Annual Cyolopae-
dia 1884. I, 190*.
Aprais, J., Algo sobre Espana
en el siglo VI. II, 800*.
Aquinum. — Herren v. A. sn
Kaisertum und Papsttum. II,
69»».
Arabisch. — Lingua ar., imparata
senza maestro. II, 194*»»».
Arana, s. Barros Arana.
Arata, P., Autenticitk dell'
historie di F. Colombo ecc.
n, 251»*'.
Arba Kehiloth. l&tat religieux
des communaut^s de Tancien
Comtat. I, 89»*».
Arbusow,L., Archftolog. Unter-
suchung d. Gegend v. Bahden.
II, 162*».
Are ad ins, C. O., Bohusläns
införlifVande med Sverige.
ni, 285**.
Archief voorNederlandsehe kerk-
gesch. i; edd. R. Acquoy,
C. Rogge, Aem. Wybrands.
II, 820»*.
Arohiv, Historisk; edd. F. C.
Granzow og S. B. Thrige.
m, 254*».
— f. Litt. u. Kirchengesch.
des MA.; edd. H. Denifle
(0. P.) u. F. Ehrle (S. J.).
n, 820»*; vgl. JB. 1888, U,
848»».
Archivio paleogr. ItaL ; diretto da
E. Monaci. II, 804*.
Arlia, C, Correttori fiorent.
U, 258***.
Armanet, M. L., Manuel de
la justice musnlm. en Alg^rie.
n, 189*»*.
Armbrust, L., Territoriale Po-
Utik d. Pllpste v. 500^800.
I, 159»»*. II, 81»*.
Arme 11 in i, M«, Iscrizione di
Gubbio. II, 231***.
Autografo di Brunetto La-
tini. II, 256*»»
Armenien, Orient. Kirche in. II,
188***.
Armitage, Ella S., Connection
betw. England a. Scotland.
in, 190«**.
Armstrong, W., s. Perrot
a. Chipiez.
Army, Advanoing. DI, 191**».
Arn berste r, (ReihengrlU>er bei
in,2d6
Veraeiclmis der besprochenen Pablikationen.
Arndt, £., Zum Berichte üb. d.
Aiugrabnngen v. Alt-Lttbeck.
II, IS?'*».
— K M., Briefe an Franz Hege-
visch etc.; hrsg. v. H. y.
Treitschke. III, ST*».
— Th., Zar alttest. Beligions-
gesch. I, 81"*.
— W., 8. Monumenta Germ.
Arne8en,M.,Thome. 11,248'*.
og J. Sverdrup, Sver-
dmp. m, 248»«.
Arnethy v., Cobenzl u. seine
Memoiren. III, 129*^
Arnold, s. Baumeister, A.
— E., Light of Asia. I, 62**".
— J. N., Sulky Httle Bhody.
m, 2771««.
Lincoln. III, 286'«'.
— T., Gross of Edinburgh. III,
194»".
— Th., 8. Symon.
A r n 0 1 d t , R., ChronoL Bestimm.
V. Euripides' Ion. I, 102«*.
Arnolt, W., Oracles in Hero-
dotus. I, 98*'«.
Arrasch. — Aus alten Kirchen-
büchern d. Pastorats A. m,
54".
Arriboldi, G., IJesini alla bat-
taglia di Lepanto. III, 209><>.
A r r ig 0 n i , L., Francesco Alunno
da Ferrara. II, 262**'.
Arsiä. — Congresso d. pace in
A. n, 242**».
Asbach, J., Tacitus. I, 121*®.
Konsularfiwten 68—96
n. Chr. I, 128*>.
Aschehoug, T. H., Norges
offentl. Ret. III, 248^
Nordiske Statsret. III,
266".
A 8 h e r , D. , Bacon-Shakspere-
Theory. III, 199*".
As h ton, J., Humour etc. of
17^ cenL I, 190*.
— — Dawn of 19^ Century,
ni, 195««'.
Old Times. UI, 19 5««*.
Aspelin, J. R., Roemonorum
gens et Ruotsi. II, 9**.
Antiquit^s du Nord Finno-
Ougrien. Yol. 5. ib.
Asquerino, K, Leonardo da
Vinci. II, 259«*«.
Astori, Giov., Congiura di
Bajamonte Tiepolo. II, 240**'.
Athen. — Seitenflügel d. Pro-
pyläen. I, 78**».
Atkinson, Beavington, Cradle
of art in Lombardy; Casti-
gliODe dVlojuL U, 246***.
— E. T., Notes on relig. in the
Him&laya etc. 1. I, 61**.
— J. C, North Riding Record
Society. ^. III, 177**.
Atz, C, Christi. Kunst in Wort
u. Bild etc., s. JB. 1888,
II, 356'«
Anb^, B., Demiers travaox d.
Bollandistes. I, 168***.
Aubin, J. M. A., Peinture
didaetique etc. d. Mexicains 1,
I, 187**'.
(Augsburg). — Yorfallenheiten in
S. Catharina während d. Aranz.
Krieges. IH, 122**.
Augsburgische Konfession. III,
6**.
Augustin u. Luther. III, 14**.
Au male, H. duc d', Combats
devant Fribourg. III, 25*.
Aurich, H. v., s. Lessar,
P. M.
Auslandsschulen im Orient. II,
179**.
Aust, A. J., Trofkiach 1809.
m, 182**.
Ay entin, Sämtl. Werke. 5;
ed. M. Lexer, s. JB. 1884,
II, 92*».
Averduuk, H., Duisburg z. Z.
d. Jülich - Clever Erbfolge-
streits. 3, III, 25**. 88*.
Avery, J., Religion of the
aborig. tribes of India. I, 46**.
Avolio, C, La Schiavitk in
Sicilia nel sec. X VI. III, 204*.
Avril, A. d', St. Cyrille et St.
Methode. II, 29**. 822**.
Axon, Wm. K A., Andromeda.
n, 192»**.
Aymonier, (luscrr. receuilHs
dans rindo-Chine). I, 63***.
— E., Notes snr TAnnam. I,
49'*.
A y u 8 o , G., Nirv&na Buddhista
etc. I, 62***.
Azam Khan, Hakim Muh.,
Nazimijahin. l.j^. II, 189***.
KarA-badin-i-A'zam. 11,
190***.
B.
Babelon, E. , Monnaies cr^-
toises. I, 95'*».
— — IMscription d. monnaies
de la r^publique romaine etc.
i. I, 110**.
— — Longp^rier; Lenormant;
Muret. I, 184***. H, 174*.
, 8. Lenotmant, F.
Bahn Bidyipati Sü, s. S i 1 , N. Ch.
Bahn Dwijendranith Tagore, s.
Tagore.
Baccini, G., S. Maria a Yige-
simo. n, 208***.
Bach, A., u. F. Volkmer,
Glatz unter de la Motte Fouqu^.
in, 84*.
— H. G., Bach u. Händel m
ihrer Bedeutung f. d. Kirchen-
musik etc. m, 41*».
Bach, J. S. — (Zur Feier des iiOO'y
Geburtstages.) lU, 41**-»'.
Bache, N., Nordens Hiat. etc.
III, 248**.
Baohelet, T., Hist. anc. 9^^
I 184***.
Baiher, W., intt^;» I, 26'*.
Abulwalid Merwan Ibn
Ganäch. I, 88***.
— — Neubauers Ausgabe d.
Kitäb-ulusül. n, 196***.
Bachmann, Ad., Akten z.
osterreichisch-dtschen. Gresch.
z. Z. Kaiser Friedrichs ZZX
n, 70*. 112*. 122*.
Reichsgesch. im Zeitalter
Friedrichs IIL u. Max. L L
II, 147***.
— Joh., Zur Entstehungsgesch.
d. geistl. Lieder Luthers. 3.
III, 8**.
( — — 7) Mecklenb. Kirchen-
gesangbuch, ni, 76***.
Bachrach, J., Reise nach d.
heil. Lande. II, 179*'.
Backhouse, E., Early chureh
hist.; ed. by Ch. Tylor. 1,
186**. 190*.
Bacon, Essays, ni, 198***.
— G. W., Gordon. III, 186***.
Baden Powell, a. Powell
Badens Truppen in den Kriegen
Napoleons J. III, 109*. *
Bader, Th., Über ein etc. Frag-
ment e. hist. Volksliedes. II,
76*». m, 92**.
B a d i c s , Ferencz, Gröf Gyadünyi
Jdzsef ^s Gaal Jöcaef. IH,
168***.
Badische Museographie 1884 ron
L. Leiner, Lachmann,
A. Hopfgartner, Poin-
signon, E. Wagner, A.
Mays u. K. Baumann. II,
81»*.
Badisches Zollwesen zu Anftng
dieses Jh. IH, 111**.
Bächtold, J., Briefwechsel zw.
Kurz u. Morike. lU, 116**.
Mörike. m, 117**.
Verzeichnifl der besprochenen Publikationen.
in,299
Btek ström, P. O., Svenska
Flottans hiet. in, 2^l^^\
Bideker,K., Ägypten. 1. (2,
A). n, 181»«»
Egypt. {2. Ed.). n, 181**0.
Baehrens, £., Aoca Laurentia.
I, 111 '•.
Birwinkel, Ragler Kirche in
Erfort etc.; mit Anh. v.
Lorenz. II, 118**.
Ba e n m k e r , (Musiker Metten-
laitner). III, 117**.
Bagenal, P. H., Tory Policy
of SaUabury. III, 184*"<>.
Bsghdid. n, 179»^
Bagli, 6., Saggio su i proverbi
ecc in Romagna. 11, 210*'^
Bandi MalatestianL 11,
263»'*.
Bagwell, R., Ireland nnder
Tndors. IH, 178*. 176".
Bahar-ndd in, Ahmed, Bengal
HnsnlmanB. ü, 181*'».
Bahn, £., Veranlass, d. Wiener
Vertrüge 1725. ni,48M28«*.
Bahr, P., Studien z. nord-
albmg. Gesch. II, 50^. 189*".
Baiem. — Landeskunde. 1. II,
96».
Bailleu, P., Reuters üniver-
Bitftts- u. Festungszeit. III,
77"*.
Baillon, €k>mte de, Henriette-
Anne d'Angleterre. 111,180*».
Bailo, L., Nomi delle vie di Tre-
Tiao. n, 204*».
Pegno dato in libri. II,
243*»«.
Documenti sulla topogr.
di Treviso. ib.
Bttooco. n, 261»»».
Baird, Ch. W., Huguenot emigr.
to Amer. HI, 269»*.
Baker, G.£.,s.Seward,W.H.
- Sir 8. W., E^ypt. Question.
I, 190".
— Th., Nonconformity in Man-
chester etc. in, 193»®».
~- W. S.. Medaille portraits of
Washington. III, 276*».
Balaguer, V., Historia de
Cataluna. 2. ed. 1. 2. ni,
225«».
^Alan, P., Monumenta saeculi
XVI. 1. Clementis YIL epi-
itolae per Sadoletum scriptae
•tc. ni, 6»». 138*. 204'.
-~ — U.A. Besi, Sulla storia
di Basaano di O. Brentari.
H, 204«».
Balek, Meeklenb. auf auswär-
tigen ünivers. ü, 146*»».
Baidissera, Y., Fönte d. chiesa
di S. Maria in Gemona. II,
208**». 217"»n.
Chiesa di S. Giovanni in
Gremona. ib.
Balduzzi, L., Calcagnini. II,
228»»*.
Balfour, J. H., Plante of the
Bible. New ed. I, 80*'».
B a 1 i c s , L., A rdmai katholikus
egyhiz tört^nete Magyaror-
szägban. (Kathol. Kirche in
üng.) 1. n, 296**'.
Baijon, J. M. S., Opmerk. op
Conjeet.-Ejritiek. Brief aan de
Ephezi«rs etc. I, 142'».
Ball, y., Ptolemy's geography.
I, 63**'.
Animals and plants of
India known to Greek authors.
I, 58**».
Ballagi, K., AdalAok Borsod
megye n^piskoltinak tört^-
net^ez. (Beitrr. z. Gresch.
d. Volksschulen d. Komitats
Borsod.) III, 160*»».
Balögh, Gyula, Az 1809. ^vi
insurrectio 6% ftanczia meg-
Bz^^Vasmegy^en.IU, 140»'.
B a 1 1 z e r , K, ZwSlfapoetellehre.
I, 161**».
Balzani, Ugo, Landolfa e Gio-
vanni Colonna. II, 260»»».
Bamberg, F., s. Hebbel, Fr.
Bamberg. — Alt-B. Reise- u.
Sittenbild aus d. Anfange des
17. Jh. III, 124»».
Bauer oft, G., Hist. of United
SUtes. in, 277»».
— H. H., Hist. of the Pacific
States. 13. 16. in, 282**».
Dasselbe 22. 23. Hl,
281**».
Banerji, Haren Chandra, Mu-
hammed. law in British India.
II, 189»»».
Bang, A. Chr., Norges hellige
KUder. IH, 244»*.
Pedersens Overgang til
Lutherd. III, 246»».
Banks, Ch. K HI, 274»».
— J. S., s. Orelli, C. v.
Banos, 8.,Oviedo y Banos.
B in y ai , Arpid, Beitrr. z. Gesch«
d.IUmpfeb.Zar^di. HI, 141»*.
Bapst, G., Souvenirs du Cau-
case. I, 179»*. H, 181*»».
Bar, L.V., Cavour. 111,221*»».
B a r a b is , S., Friedrich d. Streit-
bare, n, 288»».
Frater György. 111,188*.
— — Zur Gesch. d. Angriffes
Homonnais. HI, 136»».
Barack, Mitteil, aus d. Strafsb.
Bibliothek. II, 176»».
— K. A., Badische Studenten
auf d. Strafsburger Universitlit.
III, 106*». 112»».
Bariczy, S., Hellas. I, 194».
Bar an, A., Zur Chronol. d.
eubSischen Krieges u. d. olynth.
Reden. I, 106»».
Barbier de Meynard, Rapp.
sur 1. mission dans le pays
berbfere. II, 184*»».
— A. C, Diction. turc.-franf.
n, 196*»'.
Barbier de Montault, H.,
Attributs de la dignit^ papale.
n 226»'*.
— ^ (Tiara.) H, 226»'».
— — Tresor de la basilique
roy. de Monza. II, 206'».
Moaalques de Milan. H,
219*»».
Barbillion, L., Hist. de la
Medicina. I, 176»*.
Barclay de Tollys Briefe. III,
54»».
Bar dt, Fr., Brakteat Heinriehs
von Thüringen. II, 120'».
Zwei Lausitzer Brakteaten.
n, 120'».
Brakteatenfund v. Gr.
Briesen. II, 139**'.
Baren, Otto van, Zorn Fried-
richs d. Gr. üb. Ostpreufsen.
III, 61*'.
Barfod, F., Danmarks Hist.
1319—1536. 1. II, 274»».
Bargiacchi, L., Storia degli
istituti di beneficenza ecc. in
Pistoja. II, 208*»».
Bariohella, Vitt., Aneora su^*
autore del Coro di S. Stefano
di Venezia. II, 241*»».
Barine, Swift. IH, 199**».
— EUot. HI, 199**».
Bariola, F., Atteone e le rime
di Bald. Taccone. II, 247»»».
Barker, J. M., s. Raynor,
Ellen.
Barna, F., A votjikok val-
lisiröl. (Religion d. Wotjaken.)
II, 286»».
A votjik n^p miUtja ^e
jelene. (Vergangenh. u. Ge-
genw. d. Wotjaken.) U, 286»».
Barnes, A., Letter fr. Houston
on Secession. IH, 286*'».
— R., a. C. Brown, Gordon.
m^
VeneiehnU der besprochenen Publikationen.
-^ — Gordon; deutsch
▼. H. Tharan. m, 186"*.
Baron, J., Greek origin of t.
Apostlea Creed. I, 160*^^.
B a r o n e , N., 'Ratio thesaorario-
mm* d. cancelleria Angioina.
n, 234»«».
* Cedole di tesoreria di
NapoU. II, 261»»».
Baronti, G., Giovanni de S.
Giovanni e affireschi di Mon-
summano. II, 260*^^
Barozzi, N., Galera del Doge
Francesco Harosine. IQ, 211**.
Barral, A. de, Chroniques de
l'hist. de France. L^endes. II,
14".
Barr^, L. , Calendrier. II,
190"*.
Barre Dnparcq, s. De la
Barre Dnparcq.
Barron, Ezcnrsion dans la Basse
igypte. II, 182»**.
Barros Arana, D., Hist. de
Chüe. I, 187^**'».
Guerre du Facifique. I,
IS?"*».
Barrows, W. , Chicago. III,
288**^
B a r 8 1 a d , (Norweg. JKgerkorps).
ni, 244»».
— H. J., Bergen i 1801 og
1807—14. III, 244»".
Bart, F., Scönes de la vie en
Orient. Mont-Liban. 11,174»*.
Bartels, Kirehenlasten in ost-
fries. Landgemeinden. in,
266*<>.
— P. G., Ostfries. Konsistorium,
m, 266'».
Barth, Archivalien aus Donau-
eschingen. II, 84**.
— - A., Inscrr. Sanscrites du
Cambodge. I, 63»**.
— J., Beitrr. zur Erkl. d. Jesaja.
I, 26»*.
Barth^lemy Saint-Hilaire,
Rez. I, 65»*'».
Bez. I, 66«>*1>.
Bartholomae, Beitrr. z.
Kenntnis d. GAthiks. I, 69*.
— Arische Forsch. 2. I, 69»».
Bartlett, £. (Ashmead), Shall
England keep India? in,
185»»*.
Bartling, England im letzten
Jahrzent. III, 184»»».
Bartoli, A. , Codices Palat.
d. BibL z. Florenz. II, 19»^.
— — Da un codice Ashburnham.
//, 25««»*.
Ancorm di Boeone. II,
258*»*.
Bartolini, Dom. Kardin., Cenni
biografiei di S. Giaeomo Apo-
stolo il Maggiore ecc II, 828**.
Bartolotti. — Testament d. Ehe-
leute B. in, 70»*».
Bartsch, K., Über d. Tanz.
U, 76»*.
Dichter M. Mayer, m,
116**.
Bary, de, Mohl. IH, 117**.
Bassermann, F., Familie
Bassermann. Ill, 111»*.
B a s s e t , B., Mission en Alg^rie
et en Maroc. U, 176**.
Manuscr. carchouni d' Al-
ger ib.
Manuscr. arab. d. bibl.
des Zaouias etc. II, 176**.
— (— ) Lettre. H, 184»*'.
Fille anx mains eoup^es.
II, 192»**.
— — Homme-Poisson en Orient,
n, 198»'*.
— — Israel Levi et Drago-
man ow. ib.
Lexioogr. berbtee. n,
196***.
— — Textes et documm. relat.
k la Philologie berbfere. ib.
et H. Gaidoz, Ange et
eremite. II, 192»**.
Bassewitz, Henning Fr. Karl
Graf V. — Nekrologe. IH,
78»'*.
Bastian, A., Krao. I, 49'*.
Papua. I, 189»**.
Indonesien. 2. A. I,
189»**.
B a s u , Amritalil, Jibani - sam-
graha. I,' 68»»*.
Batiff ol, P., Evangelior. codex.
y. I, 186»*.
B a t i z f a 1 V y , Istvin, Magyarok
tört^nete. II, 292*».
Batke, J., s. Hg, A.
Battandier, A., Volume dei
regesti di Innocenzo HL II,
224**«.
Bau- u. Kunstdenkmäler d. Prov.
Sachsen. 10. II, 810*».
Bauch, Alfir., Johann I. u.
Otto III. V. Brandenburg in
ihren Beziehungen z. Reich,
n, 62**. 144"*.
— G., Ritter Georg Sauermann,
n, 74»*. III, 87^*.
— — Vertreibung d. Joh.
Rhagius Ästicampianus a. Leip-
zig. II, 74»».
Henkel, Hofprediger
Marias V. Ungarn. IH, 148»**.
Beitrr. z. Gesch. d. Re-
formation etc. in Ungarn, m,
148»**.
— — Hadns - Hadelios. HI,
77»*'.
Bauer, Bmdertchaftswesen in
Niederösterr. H, 124**.
— Karoline, Memoire ; Tnmslat.
by Nisbet. 2. ed. I, 190«.
Baum, GuiL, s. Corpus Ref.
— J. Cr., Buming of Columbia.
lU, 2881»».
Baumann, (Grab bei Aasen).
H, 81»*.
— A., Belagerung Mannheims
durch d. Österreicher. HI,
109»».
— Fr., Üb. abgegangne Orte.
II, 84**.
Romanisches. H, 84*».
Gregorian. Kalender in
d. fttrstenbergischen Baar 1S8B.
III, 108*.
— ( — ) s. Urknndenbuch,
Fttrstenb.
— F. L., Fttrst Hohenlohe. m,
117*».
Gesch. d. Allgftus. 2. ni,
122**.
— — s. Weech.
— K., s. Badische Museogr.
— L-, Weistum v. Ober-Gai-
Ungen. H. 84««.
Baumeister, A., Denkmller
des klassischen Altertums.
Lexikalisch bearb. v. A r n o 1 d ,
Blamner,Deecke etc. Lief.
14^23. I, 71*.
— R., Evangel. Kirchenbau. I,
170«'*.
Baumgarten, Herrn., Gesch.
Karls 7. Bd.i. HI, 10*«. 126*.
Baumgartner, A., Ans Islands
heidn. Vorzeit. II. 282**.
Islands mittelalterliehe
Litt. ib.
Islands VerfalL ib.
— A. J., Habakuk. I, 27»*'.
Baunack, J. u. Th., Inschrift
V. Gortyn. I, 99»*«.
Baur, A., ZwingUs Theologie,
i. ni, 17".
— J. B., Beitrr. z. Chronik d.
vorderösterr. Kapuziner -Pro-
vinz, ra, 109*.
Baxter, J. Ph., George Cleeve
of Casco Bay. Hl, 274**.
— W. £., England a. Russia in
Asia. ni, 1861**-
Yeneiehnis der besproeheneta Publikationen.
m,30i
Bayard de Yolo, T., Fran-
CMCO F. di Modena. in, 2 1 7 ^*^
Bayer, J., Aus Italien. II,
241*~.
Bayern , Fr., Gmber- n. Schatc-
funde in Kaukasien; hrsg. v.
R. Virchow. I, 179*^.
B a y n e ft , ■. Encydopaedia Brit.
Baxin, H., De Lyenrgo. I, 91'^.
RtfpabUqae des LacM^m.
de X^nophon. I, 104''*.
Beaeh, D. N., Hut. Talae of
the fint eleven chaptere of
Genesis ete. I, 25*^.
Beaeonsfield, (Disraeli),
Correspondanee with sister.
in, 200*»».
— Home letters. HI, 200^*.
Bsaeonsfield. ^ Lif e. III,184^<>^.
— Statasnum and Author. HI,
184ioe-io.
Beames, J., Geogr. of India
inthereignofAkbar. I, 66*>*.
Beani, G., Ghiesa Pistojese.
n, 208">.
Beatk, R. B., s. Motteley,
P. F.
Besneaire, H. de, M^saUiance
dsDS la maison de Brunswick.
m, 251 Mitte.
Besnehamp, W. M., Homes of
the Onledas. lü, 267 ^^
Besuchet, liariage dans le
droit island. H, 282**.
fieanregard, G. M. 0., Resti-
tation an domaine de l'ane.
%pto. Ii 6**.
— 0., L'Ethniqne <Singalais\
I, 46".
BeauTois, M. £., Mexiqne. I,
187*«».
Beehtel, F., (Lokrische n.
phokische Inschriften). 1,81**.
Bwknanaland. III, 185^^*.
Beck, Klerus Zttrichs. m,
171**b.
— L., Gesch. d. Eisens. II,
186»*-*'.
— P., Zur PasquiU-Litteratur
d. oeterr. Erbfolgekrieges. IH,
128**.
Becker, Weltgeseh.; bearb. v.
W. Müller. 5. 4. I, 170*.
~ G., Catalogi bibliothec. antiqui.
n, 200^*.
— H., Cinghala etc. I, 186^**.
~ J., Gesch. d. 2. Ostpr. Grena-
dier-Regiments No. 3. Teil h
m, 49*.
Nachtrag ttb. BrUeksn-
kapellen. H, 92^.
— K., Easersdorfe in Nieder-
Ssterr. II, 128**.
— M. A. V., Falkenstein n. d.
Falkensteiner. U, 128*^. m,
182*'.
— y., Syst^e de M. Loth en
de schriJYer der navolging.
H, 841***.
Eenige meditaties nit den
Windesheimer Kring. H,
841***.
Een brief van Job. van
Schoonhoven. ib.
Fragment nit een sennon
▼an Brugmann. 11, 841***.
— W., 8. Wiohelhaus, J.
Beekherrn, C, Sohlofsberg
bei Jessidrken. H, 162^*.
Yerzeichn. der d. Stadt
Rastenburg betr. Urkunden,
n, 166**.
— — Bemerkungen ttb. d.
Ordenshaus Balga. H, 166*^
Bericht, wie die StKdte
ehemals in Hunderten be-
standen ete. m, 49^.
Willkttr d. Stadt Rasten-
burg, m, 49*.
Willkttr d. Httbner zu
Rastenburg. IH, 49*.
Beckmann, B., Album d.
Kirche SU Doberan. II, 146***.
Beddoe, J., Raoes of Britain.
in, 189**«.
Bede, C, Fotheringay a. Mary
Stuart, in, 177**.
Beeoher, W. J., Literary form
of bist, of the Judges. I, 26**.
B e e r s, H. A., Willis, m, 290***.
Beet, J. A., Commentary on
St. Pauls epist. to the Galat.
I, 142^*.
B e f an i, G. B., Memorie stör. d.
basilica di S. Giovanni Battista
diFirenae. 11,208***. 219***.
Behaim-Schwarzbach, M.,
Maritime u. koloniale Thltig-
keit des Gr. Kurfürsten. III,
78**».
Behm, s. Jahrbuch.
B e i s 8 e 1 , St., Kunstthfttigkeit
Bemwards v. Hildesheim. II,
41**. 816**.
Beitrttge, Eschweiler 1886. II,
109".
Belajew, D. Th., Ansichten
d. Euripides ttber d. Zustände
Athens. [Russisch.] I, 102*«b.
Beleze, G., Hist. ancienne.
48» <d. I, 171**.
Beifort. — Siöge 1814. lU, 104*.
Belgien. — Fr&nk. Grttber. H,
11**.
Belgrano, L. T., Epigr. Fr.
FilelfoB gegen Nikolaus Y.
IL 247»*'.
Spoglio di un regesto di
papa Giovanni XXIL II,
249»**.
— — (A proposito dell* articolo
di G. Heyd). H, 260»»».
Notizie di Cristof. Golombo.
n, 251***. ni, 207**.
Beliczay, Jönis, A XIII.
ikerlegiö tört^ete. II, 284**.
Bell, B. Henfrey.
— Evans, Briggs. IH, 196»»*.
Bellabarba, £., Pelasgi e Fani.
I, 87»**.
B e 1 1 e l i , M., Communitk Israel,
di Gorfu; versione p. G. Ro-
mano. I, 87".
Beilesheim, (Briefe in Schlofs
Belvoire.) HI, 177**».
— Alph., Allen u. d. Seminare
auf d. FestUmde. lU, 192***.
Bellew, H. W., Kashmir and
Kashgar. I, 190*.
Bellio, Y., Contrib. geogr. II,
262***.
Bellucoiy G., Leggenda umbre.
n, 209**'.
(Zu Dante). II, 267***.
Beloch, J., Yolksvermögen v.
Attika. I, 106".
Below, G. V., Landständ. Yer-
fassung in Jttlich u. Berg,
II, 110**; vgl. JB. 1888, H,
424*'*.
Belsheim, J., Markus nach d.
cod. Petropolit. I, 186**.
— — Epist. Paulinae ex cod.
Sangermanensi. I, 186**.
— — Codex Yindobonensis
scriptus. I, 186*'. II, 806**.
Beltrami, L., Append. alla
*Rocca Sforzesoa di Soncino'.
H, 246***.
Bramante. H, 247»**.
Benas, B. L., Report of the
travels in the East. I, 86*».
Ben CO, G., Zaule. U, 208**.
Bencz^di, Gr., Streit d. Uni-
tarier in Klausenburg. (Ung.)
UI, 149***.
B e n d a 1 1 , C, Inscr. of Sivadeva
a. Am^uvarman from Ndpftl.
I, 62*'*.
Bendel, Jos., Deutsche in Böh-
men etc. II, 164*.
B e n d e r, G., Gesch. d. Kranken-
m,d02
Verzeichnis der besprochenen Publikationen.
Bendixen, Links 'Arbeit n.
Betteln'. III, 8»».
Benedettucci, Cl., Biblioteca
Recanatese. 11/254^^*.
Benedikt, J. III, ll?*'^.
Beneke, 0., Oberalten -Sommer-
fest zn Barmbeck. III, 69**.
Ben es, V., Pameti JiKho F.
Paroubka. III, 160^^
Bengal. — Village-watch in B.,
. or etc. I, 46**.
— Centenary review of the
Asiat. Soc. of B. UI, 202*»».
Benign i, U., Arab. primit.
Appnnti di geogr. fisica e polit.
lU, m^.
Benitez de Lugo, A., Carlos
y. en Tünez. III, 228«.
— — Constantino Ponce y la
inquisicion de Sevilla. III,
227»«.
Benke, J., Hikd-Collegium zu
Sepsi. m, 150*»*.
Benoist-M^chin, Bar.,
Voyage Ik travers le Turkestan.
II, 181*«'.
Benoit, A., Gr^goire de Na-
zianze. I, 165**'.
— — Protestants de Lorraine
Bous Stanislas. III, 106**.
B e n 8 o n , M. £., Storj of Russia.
I, 190«.
B e n t , J. Th., Researches among
the Cyclades. I, 87»».
— — Rock cut tombs of Car-
pathos. I, 87»»».
— Th., Mines of Siphnos. I,
95»<*o.
Berchet u. Sagredo, Fon-
daco dei Turchi a Venecia.
II, 241*»».
B^rengier, Ch., Voyage Ik
Tapostolique de Burrisal ;
d'apr^s les notes deLanslots.
I, 48'*.
B e r e n 8 , J. Chr., Silhouetten
eines rig. Patriziergeschlechts.
III, 59'«.
Berg, G., Riksdagen i Stock-
holm 1602. III, 234*».
— W., Samlingar tili Göteborgs
bist. 1—8. m, 242*«».
— — Om runsten fr&n Nya
Elfsborg. II, 282*».
Bergaigne, £n voi d'inscrr.dans
rindo-Chine. I, 63*»*.
— A., D^couv. sur Thist. du
Cambodge. I, 63*»«.
B er g au, R., Brunnen v. Laben-
wolf. III, 124«».
— — Inventar d. Bau-Denk-
mäler d. Prov. Brandenb. Unter
Mitwirk. v. A. ▼. Eye, W.
Köhne, A. Körner, s. JB.
1883, n, 868«*.
Bergel, Jos., Medizin d. Tal-
mudisten etc. I, 34»*.
B e r g e r , F., (Luther u. Thomas
V. Aquino). III, 14*'.
— Ph., Arabie ayant Mahom.
n, 196*»*.
Bergh, S., Karl IX. kröning.
III, 234*«.
Berghaus, A., Libanon n. d.
Drusen. II, 179*<>*.
Bergman, £. W., Register etc.
Carl IX. III, 284*'.
Bergmann, £. ▼., Säkularfeier
d. Fam. v. Bergmann. III, 69'^».
— — Sarkophag d. Nesschu-
tafnut. I, 7««.
— F., Jonah. I, 27*^«.
Bergmann. — Zur Gesch. d. Fa-
miHe B. III, 66««».
— Säkularfeier d. Familie ▼. B.
III, 69'*.
B e r gn e r , R., In der Märmaros.
III, 149*'».
Bergström, O., Slägten Cron-
strand. III, 241*»*.
Bering ton, J., Lit. Hist. of
Middle Ages. I, 190«.
B^ringuier, R., Stammbäume
der französischen Kolonie
Berlin, i. III, 36**.
Berkeszy, St., Ungar. Sprache
im Privatieben 1711—90.
III, 153»*'.
Berkholz,G., Zwei auf Livland
bezügl. Schreiben Honorius'
III. u. Gregors IX. II, 159*.
— — Alter d. Namens Semgallen
etc. II, 161««.
— — Aspelins 'Rosomononim
gens et Ruotsi'. II, 162»*.
— — Jubelfeier d. Altertums-
gesellschaft. III, 62*»*.
Berkholz, G. — (Biogr.) ni,
61***.
Berlepsch, H. E. v., Augs-
burger Rathaus u. seine Ost-
fa9ade. Hl, 122«*.
Berliner, A., (Pseudo-Kimchi).
I, 89*»'.
Bernadakis, A., ia&fiog rrjs
KoQiv&ov. I, 71*»b.
Bernardi, J., Scuola di S.
Rocco. II, 241*»'.
— M., s. Molmenti.
Bernays, J., De Aristotele
Athen is peregrinante et de
libris ejus politicis. I, 107»*«.
— — Gibbons Geschichtswerk.
1, Yl\^K
— M., Leop. ▼. Braunsc!
262»'.
Bernhardi, K., Trank
Homer. I, 91 'f.
Bernheim, £., Inves
Bischofswahl. 11,49**
326«*.
Charakter Ottos
sing u. s. Werke. 1
97»».
Bernhoft, £., Bemho
248»*.
Bernoulli, A., Gebet
ans d. 16. Jh. U
Berrisch, E., Weistun
dem Kölner Kapitel in \
heim zusteh. Recht
108»'.
Berschadski, Gesch. d
Philosophie (Russisch).
Bersier, E., Coligny;
by Annie Harwood
den. I, 190».
Bertheau, C, (Grel
Bugenhagens). 111,16'
— — Bugenhagens 1
Ordnung f. Hambu^. 1
s. Bugenhage:
— F., Bugenhagens B<
z. Schlesw.-H. u. Di
m, 64».
Berthelot, M., Origin
chimie. I, 173*«. ü,
Signes d. m^ta
des planätes. 11, 19(
Bert in, G., Akkadian
for private life. I, ]
Bertling, A., Maler voi
u. s. Zeit, in, 61»*
— — s. Mo eller, A.
Bertolini, F., Saggi (
Storia ItaL I, 128**'
— — Partiti politici
1814. III, 216**».
— — Storia contempor.
2. Ed. III, 218*»«.
— — Pellegrino Ross
220**».
Bertolotti, A., Corti
Mantova. II, 206»*.
Artisti yeneti ir
U, 241*»».
Artisti in reL c
zaga. II, 246*»*.
— — Buifoni ecc. i
Isabella di Mantova. II
— — Artisti bologn., f»
Roma. II, 252*«*.
Artisti Svizzeri j
II, 26 1««».
Bertrand, A., Age
pierre etc. I, 179»«.
Verzeichnis der besprocheDen Publikationen.
m,doa
. B. Balan.
tztee Lebensjahr, m,
, J. 6.» Gesch. d. Bienen-
I, 173".
I n , H., Gesch. d. christl.
2. I, 149»". 166*M.
bechereh. I, 29^'^*.
J., Vie de St. Grant,
oste. II, 219*»«.
en, F., Wilhelm t.
ist. II, 326««.
Lu, Martiri della Unita
etc. m, 218*«*.
-Cazzago, J., Ales-
Monti eccgaerre d'Un-
1849, m, 21 9 »»^
1 , H. de., Pr^d^eesseurs
1. II, 186«*'.
L., Olympieion at
I, 94".
CO, Bref tili Potemkin.
9'*.
, L. R. K., Tonng
^aral Officer. I, 190>.
ag , W., Leben Jesn. 1.
9
•
, M., Az ember a mü-
legalsö fokän. (Mensch
untersten Stufe.) I,
(Legende ▼. Antichrist).
S44
«
äyllabarfragment). • I,
tusconstirnctus-Erschei-
I, 13«>.
Dehio.
» e rge r , A., Litauische
ehe Drucke. III, 68"*.
dI&I Indraji, s. In-
evolte in. I, 67«*«».
rkar, R. G., Wilson
ship. I, »4»«*.
ate of Patanjali. I,
, W., Monarchie Pie-
» 1773—1861, vol. 4.
5*0».
litique de Cavour. III,
., Aztäques. I, 188 »«^
B Holy. in, 192«»8.
ihischer Anz. f. roman.
)n; ed. £. Ehering.
1888, II, 848*®.
: d. Kirchenväter ; hrsg.
alhofer. I, 164"*.
, G., Nachlese z. den
Dicht, i. I, 27"*.
Papyrusfragm. e.£vangeL
I, 187".
Liturgia. I, 150*»».
Bie, M., Geistlig Stat og Ka-
lender. 2. III, 247»'.
Biedermann, K., Deutsche
Volks- u. Kulturgesch. i. 2.
II, 28»».
Bie len stein, Warum enthält
d. ^iBaxjrj nichts Lehrhaftes?
I, 150*«».
Bielz, A., Siebenbürgen. 2.K,
m, 149*'».
Bienemann, F., Statthalter-
schaftliche Zeit lU, 59".
Biereye, J., Res Numidarum
et Maurorum. I, 118»*.
Bif f i , S., Carceri di Milano ecc.
II, 206'».
Bigmore andWyman,Bibliogr.
of Printing. I, 190«.
Biharer Komitat. — Steuern
1751. III, 153»»».
Bihari, P., AltaUnos ^s hazai
mivelod^stort^net. (Allgem.
u. Vaterland. Kulturgesch.) II,
297**^
Bik^las, D., De Nicopolis Ik
Olympie. I, 72*»b.
B i 1 e k, Th. , Die Gegenreformation
in d. Bergstädten d. Erz-
gebirges. III, 25*». 94»».
— — Gegenreformation in Eger.
m, 25**.
Nordwestl. BShmen und
d. Aufstand 1618. III, 25*».
156»*.
— — Beitrr. z. Gesch. Wald-
steins. III, 166*».
— — Snahy Jesuituv o, navri-
cenf se do zemf kv&l. Cesk^o.
m, 157«».
SUv far vi. 1650J2 v
Kraj{ch Chrudimsk^m etc. III,
167««.
Bilguer, H. H. v.. Ländliche
Besitzverhältnisse in Mecklb.-
Schwerin. III, 76**».
Billuart, N. S., s. Thomas
Aquinas.
Binder, G. III, 117»».
Bingen. — Rom. Skulpturen.
II, 189««.
B ini , G., Matrimonio principesco
e Genova; ed. A. Di Pram-
pero. II, 280»*«.
Binz, K., Weyer Bekämpfer
des Hexen wahns. III, 28»».
90*».
Björlin, G., Kriget med Dan-
mark 1675—79. m, 251»*.
Finska kriget 180819.
{2. A.) III, 289'».
Döbelns flütt^ i Jemt-
land. m, 289'».
Biografinen Nimikirja. 8—10.
III, 241*»«.
Biographie, Allgem. dtsche. Bd.
21. 22. II, 29'». III, 188»».
vgl. JB. 1888, II, 859**».
Bippen, W. v., Aus Bremen»
Vorzeit. II, 140*«». 169*».
317'».
Zollstreit zwischen Ham-
burg u. Ostfriesland. II,
148*»». 168*».
— — Zur Gesch. d. Vitalien-
brüder. II, 166».
(Urkunden z. Reformat.-
Gesch. Bremens). UI, 264»»>
— — Luther und Reform, in
Bremen. III, 266»».
Neue Bahnen u. Johann
V. d. Wyck. III, 266'».
— — Bremen im schmalkald.
Kriege. IH, 265'*.
Birch, S., Inscr. from the ca-
taract of Tangur. I, 2».
Roman papyri. I, 7»'.
— — The papyri of Edinburgh.
I, 7»».
— — Funeral tablet in the
Brit. Mus. I, 7'*.
— — Hypocephalus in the
collect. 0 f Wal terMyers. I, 7'».
— — Shade or shadow of the
dead. I, 7«».
— W. F., City of David. I,
29*»*».
Birdwood, G., Decor. of the
Taj at Agra. I, 67«««.
Birgitta. — S. Birgittas porträtt ;
hospiUl i Rom. II, 265**.
Birkbeck, W. L., Distrib. of
Land. III, 191««».
Birkbeck Hill, s. Hill.
Birlinger,A., Sittengeschicht-
liches. 2. n, 84«'.
— — Aus Aufzeichnungen in
Grttnwald u. Friedenweiler.
II, 84«».
— — s. Fischer.
B i r n e y , C, Grimk^ sisters. HI,
284*»'.
Birt, Th., De fide christiana
quantum Stilichonis aetate etc.
I, 129»'.
— — De moribus christianis
Stilichonis aetate. I, 168 *b'.
— ( — ) s. Röscher, W. H.
Bishnoies. I, 51»*.
Bishop, E., Engl, hagiology.
I, 167«»». 11, aa^*«.
in,304
VeReiehniB der besprochenen Publikmtionen.
— S. 0.| Sketches in Assam.
1, 49'«
Bismarck. — Jnbelschrift zum
Amtsjubilftnm des Forsten B.
ra, 48**».
— Kemworte. HI, 48 "b.
B i s s e U , £. C, The Pentatench ;
its origin etc. I, 22'>.
üse of lay etc. I, 25*«.
Bissinger, K., Trttmmerstfttten
in Baden. II, 8^^
Rom. Baden. U, 8'*. 80'.
TrUmmer- u. Fundstfttten
ans Rom. Zeit in Baden.
n, 80*.
(BÖm. Niederlassung bei
Oberweier). II, 81**.
Bitter, C. H., Konstantinopel
u. Athen. H, 179»*.
Bitzer, F. IH, 117»*.
Bizemont, Comte de, DnCaire
k Khartoom. II, 182***.
Blaas, CM., Ans d. Predigten
Georgs ▼. Giengen. II, 76**.
Black, A., Memoirs; ed. AI.
Nicolson. 2. ed. in,
202"*.
— W. G., Folk-Medidne. 1, 190*.
Blackie, What does history
teach? I, 190*.
— a. £. Jones, Democracy.
2, ed. m, 191*«».
Black s t on e, Sür W., Students
Blackstone. 9. ed. 111,191***.
Bladt, H., s. Smith, F.
Blätterbaner, Th., s.
Schroller, F.
Blanchard, Ch., Origines de
lamaisondeSavoie. 11,219***.
Blanchet, D., Biographies.
tfe Äl. I, 171".
Blanckart, G. de, Hist. mo-
derne, m, 227*.
Blant, s. Le Blant.
Blasendorff, C., SO Briefe
Blüchers. UI, 79***.
Blasich, F., Parrocchia nrbana
di S. Quirico ve. ü, 204**.
Blasiis, s. De Blasiis.
Blasins,H., Enzio. 11,224***.
Blafs, F., Paian des Isyllos.
I, 77**.
— — Zu d. Gesetztafeln v.
Gortyn. I, 81**.
— — Soziale Zustände Athens
im 4. Jh. I, 104'*.
Blavette, V., Legende du plan
d'Eleusis. I, 74*»».
Bleicher, s. Pandel.
Blengini, C. A., Annuaire.
Guide statistique etc. 2* n,
1 7« '*.
Blenn er hasse tt, Irland unter
Spencer. HI, 184***.
— Parteien in Engl. 111,191***.
— Parlamentsreform in Engl,
m, 191**'.
Bleszkäny, Fr., De re numm.
Roman. I, 194*.
Blind, K., Ostdeutsche Völker
d. Vorzeit. II, 186'*.
Bloch, I., Isra^tes de TAl-
g^rie. I, 87**.
— Ph., Studien zur Aggadah.
Zur Pesikta d. Rabbi Kahana.
1, 86**.
— V. A., s. Thrige, S. B.
BlSsch, Nicolaus v. JifÜinen.
m, 26*.
Blom, H., Bettemming v. Apo-
calypse. I, 144**.
— 0., Blidemestere etc. i Kjöben-
havn. II, 277»'.
Blond, M. T., Corfe Castle.
in, 194»**.
Bloomfield, G., Lord Bloom-
field. in, 240*».
B 1 tt m c k e , O., Handwerkszünfte
in Stettin, n, 146***.
Laurentius- Brüderschaft
d. Trftger in Stettin. II, 146***.
Blümel, J., Wiener Vorstädte.
7. --14. Lief, in, 182'*.
Blttmner, s. Baumeister, A.
— H., Kunstgewerbe im Altert.
2. I, 179»*
Blum, Bisch. ▼. Limburg, m,
108»*.
B 1 u m e , £. , Quellensfttze z. Gesch.
uns. Volkes. 1, 2, s. JB. 1888,
II, 357»*.
Blumenau, S., Gott u. Mensch.
n, 176*'.
Blunt, J. H., Book of Church
Law; rev. byW.G.F.Philli-
more. 4. ed. in, 192*»*.
— W., a. A. P. Edwards,
Egypt. II, 181**».
Bluntsehli , J. K., Denkwürdi-
ges ; yerdffentl. v. R. S e y e r -
len. 5. III, 110**-**. 172»*.
Theory of the State;
transL I, 190*.
Boase, C. W. , Register of
university of Oxford, i. III,
197***.
B o c e i , A., L'Evoe deUa Caritk.
in, 210**.
Bock, Carl , Im Reiche d.
weifsen Elephanten; deutsch
V. F. M. Schroter. 1,49'*.
B oddy , A. A., To Kairw&n the
Bode, W., Italien. Ski
d. Renaifls. in Berl
289***.
Lionardoe Altart
n, 269***.
s. Burekhardt
U.H.V. Tschu
betung d. Könige ▼.
Pisano u. Madonna <
244*'».
Bodemann, R, Brie
Sophies Y. Hannover i
Bruder. UI, 89**.
126***. 180«». 260«
Leibnizens Entn
s. Annalen. in, 261
Zur GrUndungsg
Univers. Göttingen. U!
Bodenstedt,Fr., Mich
u. Vitt. Colonna. II,
Böcke 1, 0., Deutsche
lieder aus Oberheese
101*.
Boeheim, W., Sammli
Geschütze zu Wien.
70107b.
Böhling, G., Sprache
Indogermanen. I, 18:
Böhm, Rom. Niederlassn
vetus od. EUelam. I
— R., s. Handwörterl
Zoologie.
Böhme, W., Richter
26**.
Älteste Darst. Bi
11-^; 13, 2-24
Verwandtaoh. mit d.
Urkunde. I, 26**.
Boell, L., Hiflt. de la
tir^e des Oeuvres de I
gorovius. n, 212*
Bönigk, Freih. v., Httg
etc. V. Lokehnen. n
Bosch, H., Albrecht .
u. Friedrich d. Ältere i
denburg u. d. Wind
Schützen. II, 76*». ]
Hans Sachs als Ka
in, 124**.
— — Revers Beyers v. ]
f. Adam Gf. v. Beic
etc. in, 124*».
Veit Stofs d. J. Is
Rat zu Windsheim, m
Ferd. /. erhüt i
nitzer u. Labenwolf e
124»*.
Bo«thiu8, S. J., Hert
och tvenska riksride
288**.
EhrenstrÖms ants
in, 288**.
Yerzeiehnis der beiproehenen Publikmtxonen.
m,905
hrttkernmtill Gustaf ZZrs
MdRyadand. IH, 289«*.
er, y., Hiob nach
m. ProbebibeL I, a?^"'.
1 e r , Zur Trojadiakiusion.
LOS
•
Beaehangeii d. Bauern-
ei z. Keramik d. Nekro-
n, 136»».
£., ThnmbiBche Chronik.
(tiftekirehe zu Öhringen.
'Se
0, L., Manoecritti di
DO. i. n, aoo".
licilia e i snoi Cardinali.
J.y Gmberfeld ▼. Rond
n, 163".
R.y Heiligtum d. Athena
Nikephoroe. Mit Beitr.
Droyeen. I, 79".
, A., Recensement de
)te. n, 181»".
ii, J., 8. Klaiö, V.
iL, France k Tunis. 11,
•
u Bois.
er, 6., Opposition sous
ars. I, 129»».
C, Nostri yecchi monum.
II«'.
B. Cecchetti, ecc.,
oa di S. Marco. II,
•
, J., Kavallerie-Geschatz.
28~
1, R., Gesch. etc. d.
drehe zu Erkelenz. II,
t
, Ch. K., Fight at Fayal.
81**».
A., Kyklopen ein histo-
s Volk. I, 87W. 184»*».
8, G. C, Buckland.
Bd. in, 201*»».
'ons, 8. Occioni-
.ffons.
J., Malthus. I, 190«.
sntura, Opera omnia.
:, 841 «<>o.
£., Beitrr. z. Gesch. d.
. Tracht. H, 287»».
K. A., u. £. M. Thomp-
Palaeographical Society.
ir. P. 1. n, 20>». 803*.
^ Apostoliske Troesbek-
ses Oprindelse og Betyd-
I, 161»o*.
li, R., Milano ne' suoi
n. stor-..2. H, 205".
Bonfigli, C, Igiene pubblica
nel sec XV. II, 261»«».
Bonghi, R, Gregorio VII. e
Leone XIH. n, 216*'»». IH,
222"».
Arnolde da Brescia. II,
827'».
Francesco d'Assisi. II,
888>»'.
Bon hoff er, Kttnzelsau u. d.
Ganerbiat. UI, 117»».
Boni, G., Muro di fondazione
del campanile di S. Marco.
U, 218"».
Firma del Trecento ecc.
II, 240*»*.
Bonn. — Funde. II, 106*».*».
Bonnal, £., Chute d'une Be-
publique. Venise. HI, 214»».
Bonussi, B., Mannale degeogr.
etc. del Litorale. II, 202»».
Bonvalot, G., Asie centr. 2»
U, 180*»».
Bonwetsch, Nath., Cjrill u.
Methodius. II, 29»*. 822»».
Boor, s. De Boor.
Borch, L. V., Höchstes Wergeid
im Frankenreiche, s. JB. 1888,
II, 482»**.
— — Sachs. Freien - Wergeid.
II, 808*».
— — Gesetzl. Eigenschaften e.
dt8ch.-r5ra. Königs etc. s. JB.
1888, II, 400*»».
Das Litt. Zentralbl. u.
HamacksKurfÜrstenkollegium.
8. JB. 1888, II, 400**».
— — Henricus (IL) Romanor.
Rex. n, 45»». vgl JB. 1888,
n, 404*»».
Borcke. — Zwei Eriegsmänner
aus dem Geschlecht ▼. B.
III, 89»». 80»»».
Borderie, s. De la Borde rie.
Bor^e, Willy, Heinrich FIZJ.
u. d. Kurie. III, 175**.
Borgel, 8. Fontaine-BorgeL
Borgognoni, Ad., Bellezza
femminile e Tamore. II, 225»»».
— — Lamento del conte di
Poppi. II, 254»»».
(*SpirtoGentU\) H, 258»»*.
Dante da Maiano. II,
258»»».
Borgomanero, L., Delibera-
zione del Maggior Consiglio.
n, 240*»*.
Vita giurid. di Venezia
1480. II, 242*»».
Bormann, A., U. L. Frauen
in Magdebuig; fortges. v. G.
Hertel. U, 809*'.
»hcriebte der QesebiehiawimnnBehMti 1886. HL
Borne mann, Zum Pastor
Hermae u. z. Jf^aX^?' I|166*»».
— F. W. B., In monachatus
origine, q. de causis ratio hab.
Sit Origenis. I, 154*»*.
B o r n h a k , Sächsische Amtsver-
fassung im Vergleich mit d.
brandenburg. Kreisverf. III,
96»».
Bornhaupt, C, Grab des
Bischofs Job. Patricius. HI,
62*»*.
Sammlungen d. Ges. f.
Gesch. d. Ostseeprovinzen. III,
62*»».
B o r n h 5 f t , Greifs walder Bodden.
n, 182»«.
Bomsmtbide, 3 Urkunden aus d.
IS.-'ie. Jh. II, 160».
B o r o s , G., Unitarische Litteratnr
im 16. Jh. III, 149*«*.
Bor 08 8, Ifihäly, Fej^rmegye
1861 ben. (KomiUt Stuhl-
weifsenburg 1861.) IH, 142»».
BoroTSzky, S., Alongobardok
vAndorläsa. U, 285»*.
Wanderung d. Lango-
barden, ib.
Borrego, A., Cortes de Espana
durante el siglo XIX. 1, 2»
m, 225»».
Borromftus, Carl. III, 166*».
Borssum - Waalkes, Fries-
sehe Rlokkeopschriften. n,
886*»».
Bortolan, S., s. Castellini.
Bortolotti, A., Curiositk
Storiche rig. Venezia. HI,
210»». ,
Borwitz, H. v., u. Harten-
stein, Kleist (Kiest, Clest).
II, 147»»*.
Kielmannsegg. IH,
65«.
Bosi, P., Milizie Subalpine in
Sicilia. IH, 218»».
Bosio, G., Santena e suqi
diutomi. II, 207»».
Bosse, Fr., Verbreitung d. Juden
im Deutschen Reiche. I, 40*»».
Bessert, G., Heinrich (VH.)
u. d. Herren v. Hohenlohe.
II, 86*».
— — Zur Gesch. des sogen.
Straufsenkriegs. II, 86*».
— — Urkunden u. Notizen z.
Gesch. Hohenlohes. II, 87»*.
Kirchenheilige Württem-
bergs. II, 87»». 828*»h.
Aus Ecks Kindheitsiah-
\ IfSU. \\\, \^^'^.
m,ao6
Veraeiolmis der besprochenen Publikationen.
Aus d. Briefwechsel Tet-
telbachs. UI, 91^
Mor im Bauernkrieg. III,
118*.
— — Lebensbilder aus Franken.
m, 116".
Bottenbnrg n. Hohenberg
im Reformationszeitalter. III,
115"
Biarktbrunnen in Wild
berg. m, 116«».
BoTs, 6., Neuer Fiesole in d.
BerL Galerie. II, 260«»^
Bossolaschi d'Alm^ras, Ex-
cursion k Tunis et k Carthage.
U, 188*»<>.
Bossuet, J. B., Discours sur
Vhist. uniyers. Publik par
A. Gast<. 1, I, 171»».
B o t h , L., Bogbinder layets JubiL
m, 267"^
Danmark. HI, 267"».
Bottalla,P., San Spürito chiesa
del Vespro. 2. A. H, 286*'*'.
B o 1 1 e r i , 6. B., Memorie stör.
sullaChiusadiPesio. n,206<^^
Boudon de Mony, Ch., Ori-
gines hist. de la question
d' Andorre, ü, 80 1».
Bouillard, s. Vigouroux, F.
B o u 1 g e r , D. C, Central Asian
questions. 1, 186**». H, ISO»*».
III, 186"^
Boullier, A., Roi et conspira-
teur. Victor Emmanuel et
Maasini. m, 221*'«.
Bourdon, M., Silvio Pellico.
m, 218»»*.
Bourdonnais, s. Mah^ de
la Bourdonnais.
Boureulle» Alsace au moyen
Age. n, 77».
Bourgeois, E., Hugues Tabb^.
n, 29".
Capitulaire de Kiersy.
n, 29". 826»».
Bouriant,U., AThöbes. 1,2**.
St^le 5576 de Boulaq et
Tinscr. de Rosette. I, 8*».
— — Tombeauz d'Hitfracon-
poUs. I, 4»».
— — Canons apostoL de Cle-
ment de Rome, suite. I, 8»».
Bournizi E., Herodotus £51-
drajza. I, 194*.
Bourquelot, E., Promenades
en ifilgypte et k Constantinople.
n, 179**.
B o u r q u i , R^tablissement du
cnlte catholique k Morat. III,
17B^.
Bourquin, A., Calendrier vi-
dique. I, 51»'.
Bourri, A., Teorie polit. di San
Tommaso ecc. 11, 840***.
Bouvy, £. L. A., Isidorus
PelusioU. 2, 3. I, 166«»*.
Boy, K., Sagen u. Traditionen
üb. Apulia. n, 161**.
— — Ausgrabungen in der
Sehlofsruine zu Dohlen. HE,
62**».
Ansicht v. Mitou. HI,
62*»».
Pilikaln an d. Windau.
in, 62*»*.
Boyce, W. B., Introduction to
Hist. I, 190*.
Bozöky, A., R<$maiyiUg. (Ra-
misches Leben.) 2. I, 194».
B o z o r g , s. Livre des Merveilles.
Bozzö, S. y., Discorso sulla
Btoria di SicUia. H, 286*'Hr.
Brackenbury, Colonel C. B.,
Frederick the Gr. I, 190*.
Bradke, P. v., Ahura Mazdk
u. d. Asuras. I, 42».
Dykus Asura etc. I, 42».
69**.
Bradley, G. G., Lectures on
Ecclesiastes. I, 28*»*.
— J. W., Sebastiane d. Pozzo.
n, 269»*».
Braga, Th., Eiern, de nacionalid.
portug. n, 198*»».
Braggio, C, Antonio Ivani.
II, 260*»*.
— G., Vita priv. d. Genovesi;
la donna. II, 249***.
Brambs, J. G., Christus patiens.
I, 162***.
B r a n d , A., De dialectis Aeolicis.
i. I, 81»».
Brandenburg-Bayreuth u. Ans-
bach. — Münzprltgung. III,
128'».
Brandenburg-Preufsen a. d. West-
küste von Afrika 1681—1721.
in, 86**/».
Brandenburgisch-polnische Tttr-
kenzüge. in, 84*».
Brandes, G., Holberg. HI,
266»».
— Wilh., Bugenhagen u. Reform,
in Braunschw. HI, 268*».
Brandi, B., Rainero da Forli.
n, 264*»».
Brandi, J. E., Wüstungen im
Amte Hafsfurt. III, 124*»».
Br[and8ch?], Fr., Prediger-
wahl vor 100 Jahren. HI,
u.
Oater-
Brandstetter, R.,
Gesang b. Lusemer
spielen. IH, 167**.
Brandt, Alttest. Hypothese
Wellhausens. I, 22*».
— K«, Zur Gtosch. u. Komposition
d. Dias. I, 90».
— S., St. Galler Palimpsest d.
Lactantius. I, 167*'». ü,
804*".
Brasch, C. H., Griffenfeldts
Kjorlighed til Charlotte Amalie.
III, 266»».
— H., Klassiker d. Philosophie.
I, 178'».
Brat US check, £., Friedrich d.
Gr.; Vorwort v. £. Mätzner.
III, 48'.
Braune, K., Briefe d. Apost.
Johannes. I, 148»».
Brauner, J., Ein Brüzer Ton-
künstler. III, 161**.
Brehm, R. B., Inka-Reich.
I, 188*»».
Brehm er, W., Lage v. Alt-
Lübeck, n, 137'».
Geschützansrüstnng Ifl-
beckischer Kriegsschiffe. II,
166». ni, 70*»'.
Beitrr. zu e. BaugescL
Lübecks. 1. 2. II, 141**».
Erwerbung d. Walken-
krugswiesen. H, 141*»»».
— — Häusliches Leben in t.
Hansestadt. H, 141***.
Zur Gtosch. d. Befestignng
Lübecks. II, 142**».
Ursprung d. messuig.
Grabplatten Lübecks. 0,
142**». 170**.
Mary Meyer, m, 70*»*.
Geschenk an Bngenhagsn*
in, 70*»».
Rentenzahlungen d.^Kiiii-
merei 1595, ib.
Zur Geseh. d. Seuchen.
in, 70**».
Preise von Lebensmitteb
im 18. Jh. ffl, 70"*.
Meister, welche d. Täfelnsg
d. Kriegsstube etc. angefertigt
haben, ffl, 71***.
Breijer, J. H., Proeve e. gs-
schied. d. druiken in IsnCL
I, 80*'».
Breitinger, H., A. d. Nscb-
lasse MeUters. ffl, 170**.
Breitschwert, A. v., Aus d.
Papieren e. Karlaaohülers. IIIi
114*»*.
Bremer, P., Sickingens Fehde
geg. Trier u. «. Gutachtea
Veneiclmis dar besprochenen Publikationen.
m,307
ClAudiiis Cautinnenks. m,
19». 103»». 126"»».
Brenn ecke, P., Beitr. z.(}e8€h.
Dramborgs. II, 146^**.
s. Urkunden d. Stadt
Pr. Friedland.
Brenn! ng, £., Graf Schack.
in, 77*'». 122»*.
Brentari, O., Industrie Bassa-
nesL n, 244*»«.
Storia di Bassano. II,
204«*.
Onida di Bassano eec.
n, 204»*.
Brefslaa, H., Gommentarii d.
Kaiser n. Registerbttcher d.
Päpste. I, 180»».
Ans Archiven u. Biblio-
theken, n, 68*. 112^
Ashbnmham- Handschrift
des Dino Gompagni. II, 265»*^.
Brefsler, H., Stellung der
dtschen. Universitäten zum
Basler KonziL II, 72*». 106".
144*". 329»*.
Brett, de, Honse ofComm. a.
Judicial Bench. in, 191^»'.
B r e n n i g, Archivalien ans Oflfen-
borg. II, 84«'.
Breusing, Mercator (Kremer).
in, 90*'.
Brevem, 6. v., Zur Gesch. d.
Fsm. V. Brevem. 4* Bd.
in, 59'«.
Brew, H. W., Chronicles of
Cloyne. IH, 194»»».
Brew er, J. S., Chureh of Engl.
2. ed. in, 191«'*.
Breznav, Ad., Anecdot. Petri
csrd. P^Lzm^y specinüna duo.
in, 136**.
Brich a, C. F., BrevbSger. i.
in, 248".
Spansk-nederl. Gesandts-
kab. ni, 250*».
og I. A. Fridericia,
Christian IVs Breve. ni,
249**.
Bridge, C, Hist. of French
Literature. 2. ed. I, 190*.
B r i d g e 1 1, C, Def ender of &ith.
in, 175»^
Brie&uftchriffcen , orientalische,
n, 195**».
firieger, Th., u. M. Lenz,
Erort, z. Lnther-Ausg. IH, 1*.
Brien, Aperen sor Bittembang.
I, 49'».
— 8. 0 'Brien.
B'iffg>» CA., Song of Hannah.
I, 26»'.
Pnritanism in New-Tork.
ni, 272*».
Amer. presbyterianism.
m, 272*'. 275»».
Bright, John, Speeches; ed.
by Jac Bright. HI, 184**».
— J. S., Dorking etc. III,
193»*».
Bright, John. Populär Statesman.
in, 184'**.
Brill, £. J., Catologue d.
manuscr. arabes. II, 175»».
CataL p^riod. d. livres
Orient, n, 175»».
Brinckmann, J., Willkommen
d. Schlossergesellschaft. III,
69»».
s. Bucher, Br,
Brinton, D. G., LSnap^ a.
their legends, Walam Olumetc.
in, 268*».
Brinz, A. v.. Zum Begriff d.
röm. Provinz. I, 117*».
Brinzinger, Notizen ttb. einige
Pfarreien etc. im Landkap.
Stuttgart. II, 87»^
Briquet,M., Legende pal^ogr. du
papier de coton. II, 227»'»».
B r i t o n , £. , Amy ot Brough.
HI, 201*»«.
Brockhaus, F. A., s. Katalog,
Antiq.
Brodhead, D., Asa Packer a.
Lehighuniversity. 111,284»»®.
Brodrick, C. G. , Morton
College. III, 198*»*.
Broglie, Duc de, Frederick
The Great a. Maria Theresia.
1, 190».
Brojendro Lall Dofs, s.
Dofs.
Brolo, s. Lancia di Brolo.
Brook, A. T., s. Gindely, A.
Brookes, H., Peers a. the
People and the Coming Reform.
2. ed. III, 191«»».
B r o s c h , M., Carolina di Napoli.
in, 215»».
Brosien, H., Karl d. Grofse.
n, 28'».
Brosteanu, P., s. Maniu, V.
Brown, s. Hitchcock*
— C, True Stories of Victoria,
m, 188»».
— Fr., Assyriological notes.
I, 18»».
— J., Bunyan. IH, 199*»».
— O., Life on the Lagoons.
II, 203*'.
— R., The Tirynthian Bull.
I, 76»*.
Peoples. 5. I, 179»*.
— W. H., Old Test, explained.
I, 26»».
Brown, John. ~ Life and Letters
1, 190».
Browne, K G. , Turkish
language a. philology. H,
n, 195**».
Browning, ItsKian Univers,
life. II, 200*».
— O., Despatches of Earl Gower.
ni, 182»'.
— — Stories firom English
History. HI, 187*»».
Memoranda of Francis V.
of Leeds.. IH, 254 (Mitte).
Brück, J., Semmel weis, ni,
147**'.
Brucker, J., Chine d'apr^s
Gaubil. I, 185**».
Brückner, A. , Herrmanns
Verdienst. III, 61*»».
— W., Zur synopt. Frage. I,
139*».
Brttggemannscher Altar. 111,66*».
Brülingen. — Funde. II, 11*».
Brüll, J., Einl. in d. Mischnah.
2. (Hebr.) I, 34»».
Herodots babylon. Nach-
richten. 2. *I, 98*»b.
— N., Todesjahr Agrippas u.
Abfassungszeit d. kleinem
Schriften d. Josephus. I,
28***.
Brummer, Fr., Lexikon der
deutschen Dichter u.Prosaisten.
2. A. in, 82»*».
Brünier, L., Elisa v. d. Recke.
5. A. in, 76*«».
Brugmann, K., Zum heut.
Stand d. Sprachwiss. 1, 175»».
Brugsch, H., Muse in Teheran,
n, 191»*»».
— — Pers. Briefe, ib.
— — NeuperB.Weisheitsspr. ib.
Bruiningk, H. v., Livland
betreffende Runensteine, n,
161»».
Alter d. Namen Semgallen
u. Domesnaes. II, 161»'.
2 Urkk. des 16. Jh.
in, 54».
Brunengo, P. G., Impero di
BabUonia et di Ninive. 1, 18»*.
[ ] Cronologia biblico-assira.
I, 18«». 21*».
Brunn er, H., Alter der Lex
Alamannorum. II, 13»». 98»».
— — Mithlo u. Sperantes. U,
17»».
— — Landsch«nk\u\!^w ^^^-
1^
m^
Verzeichnis der beiprochenen Publikationen.
— 8.f Joeef 27. 5. A. III,
128".
— — Korreap. Ferdin.'s I, in
kirchl. Angelegenh. m,
122««. 126«.
Bruno, A., Arehivii di Savona.
n, 207*01.
Dooum. di ttoria ligure.
Bruston, C, Les deux J^o-
visteB. I, 22'*.
Bruun, C, Roeenkrantz. m,
261**.
Kjöbenbavn. DI, 266*0«.
8. Aarsberetninger.
Bruzza, L., Osseryazioni sul
regesto Tiburtino. n, 221'"*.
Br 7 c e , J., Holj Roman Empire.
7. ed. I, 190«.
DasB.; deutBoh v. Wink-
le r. ib.
Garriflon. IH, 201*««.
B 8 c i a i , A., Des mots nouyeaux
dans la langue copte ? I, 9*".
B u b e r , S., Ifidrasch Tamhuma.
1, 85*«.
— — Likutim mi-Midrasch Ele
ha Debarim snta. I, 85*'.
— — 8. Lonsano, Men. de.
8. Lattes, J. de.
Bucher, Br., Gesch. d. tech-
nischen Künste. Im Verein
mit Just. Brinekmann etc.
2. I, 172".
Buchheim, C. A., s. Luther,
M.
Buchholtz, AI., Nie. v. Staden.
in, 68»».
— Ant., Flugschrift v. 1602.
in, 57»*.
Münzen Kettlers als Herzg.
V. Kurland, in, 62»'».
Münzfund in Lennewarden.
n, 162»'.
— Ar., Patkul u. Leibniz. in,
68««.
— — Bergmanns Drucke in
Salisburg u. Ruien. in, 55«^.
— — Reval u. Riga in e. Pas-
sionsspiel. m, 57**.
Buchholz, £., Vindicae carmi-
num Homer, i. I, 89'.
Die homerischen Realien.
Bd. d, Abt. 2. PsychoL u.
Ethik. I, 91».
B u c h k a , Gerhard, MeckL Ehe-
scheidungsrecht, in, 74**".
Buch mann, Graf Schaffgotsch
Opfer d. Jesuitislius. III, 28"^
Buchner, O., Bemerk, zu Wil-
brandB Gesch. d. 7j. Krieges
in Oberhessen. m, 101».
Aus Giessens Vergangen-
heit, in, 101*.
Buohta, R., rebellion in the
Soudan; übers. ▼. R. N. Fel-
kin. n, 187"«». in, 186**«.
Buchwald, G. ▼., Dtsch. Ge-
sellschaftsleben im endend.
MA. n, 69«'». 78"". 147«>'.
277 (Mitte). YgL JB. 1888,
n, 899*".
— — Ausgrabungen in M.-Stre»
Utz. n, 188»».
— G., (Briefe Melanchthons.)
m, 8**.
(2 Reformationslieder.)
m, 6"».
Beitr. z. Textkritik d.
Predigten Luthers, ni, 8*'.
(Luther u. d. Witten-
berger Stiftsherren.) in, 14«*.
— — Neue Mitteilungen aus
Bugenhagens Nachlass. m,
78*".
— ( — ) Luthers Deuteron omium-
vorlesung. m, 91«.
— ( — ) Drei Briefe v. Reichstage
zu Augsbg. III, 122«o.
— — 8.. Bugenhagen, Joh.
s. Hering, H.
— — s. Luther, M.
Bück, M. R., Zur Orts- u. Per-
sonennamenkunde. II, 77*^.
Buckland, Anna J., Diary of
Nanette Dampier. IH, 202*<**.
B u c k 1 e , H. T., Miscellan. Works.
New ed. III, 198**«.
Buckley, J. C, s. Wigram,
S. R.
Bucknall, B., s. Viollet le
Duc, E.
Budaviri, J., Praesagium ad
millenarium Hung. II, 286**.
Budde, K., Antw. auf Königs
'Set u. Setiten'. I, 25«".
7. Kapitel Jesaja. 1,26«'.
Bud den sieg, R., Joh. Wiclif
u. seine Zeit. II, 842«* ^
Budge, K A. Wallis, Sarco-
phaguB of Anchnesräneferab.
I, 6«*.
— — Inscr. of the royal
Amenhotep, inscribed on the
Sarcophagus of Anchnesrane-
ferab. I, 6««.
— — On egypt. stel«, prin-
cipaUy of the i^k dyn. I, 7'«.
Stele of Khenti-Khati-
em-hat, Oxford. I, 7".
Martyrdom of Isaak of
Tiphre. I, 8*«<*.
I s. C\i^7Txft, t. "^
Bttcheler, F., Ol 9rsf«^
I, 86«««.
Äsohylus u. d. Pli
I, 101«o.
Sprachformeln in
griech. Recht. I, 99
— — u. K Zitelmam
▼. Gortyn. I, 99«*d.
Bücher, K., Zur MAli<
YÖlkerungsstatistik , i
Rücksicht auf Frankf
n, 92 '«/g.
Büchner, L.} L*homm
par Ch. Letournean
I, 179«*.
Bühler, A., Wald in d.
gesch. .1, 174»«.
— G., A second old ;
manuBcr. firom Japan.
Hiuen-Tsiang üb.
Pininis. I, 65*««.
Beitr. z. Erküi
Aioka-Inschrr. (D.)
— — Inschrr.funde in
west-Provv. I, 67**
Felsenedikte Aä(
67***.
Banawasi Inscr. o
puta-SatAkamni. I, i
B^runislndica. U
Bühl mann, J., Archii
Altertums. 3, I, li
Bühring, J., Venedig,
Adolf u. Rohan. Ij
210««.
BUlow, ▼., Kelehtuch
ningen. H, 147«««.
Andreas M, Müller (
hagius). m, 41««».
Johann Möller. I
— — Klosterordnung v<
in, 78*»»'*.
— — Beitrr. z. Gresch.
m, 79««*.
Wolliner Bursprs
79«««.
Beitrr. z. Ck
Schlosses zu Wollin.
Komet V. 161
80«»*.
AUg. deutsche B
Pommern. HI, 82«*^
Bürchner, L., Seh
Vortrag üb. Ansgrabv
Tiryns. I, 76»».
— — Besiedelung d.
Euxeinos durch d. Mil
I, 96»«.
Bürger, J., (xesch. v.
u. Chronik v. Rinj
. in, 158««
Vtratisliiiii dar betproobmoi PubUkMioDai.
m^
Bllrkli, A., Eriimenmgoii ana
d. Leben Zieglers, m, 170^^
Bngeend, Manehal, s. Ide-
Tille, H. d\
Bugen hegen, Joh., BLirchen-
ordng. f. Bnnnschweig ; her.
y. L. Hftn seimann. III, 8^^
Kirehenordng. f. Hem-
Imrg; her. ▼. G. Bertheau.
m, S".
6 Predigten; anfgef. u.
mitget. ▼. G. Bachwald;
▼eröffsntL von H. Hering.
III, 4»«.
Bngenhagen. m, 78*^.
— Ein Freund d. Sohulen. m,
268»^
— Znm Gedachtn. B.8. m, 15**.
78"«.
Bnhl, F., Den gammeltestament-
lige Skriftorerlevering. 1. 2,
I, 28*».
Bemerkungen zn d. kleinen
Ftoph. I, 28**».
Bahot de Kersers, Monnaies
«saroL H, 82*«».
Bnjaek, Hügelgriber zn QU-
gesan etc. II, 161*.
— Hflgelgrmb ete. von Ketitten.
n, 161».
— Fundstätten zn Bflrdnngen.
n, 161".
-- 0. Matthias, Httgelgriber b.
Rogehnen. II, 151 ^
— Widmnngstafel z. Herstellung
Herz. Albrecht Friedrichs ▼.
158i. in, 61»«.
— a. Matthias, Zwei Grttber
s. Kogehnen etc. H, 151*.
Bnlkley , J. M., Antiquities in
westem states. m, 267^*.
Ball, N. R., Olafs Ordens Ma-
trikuL m, 247".
Bullen, A. H., Poem on the
EBcurial. I, 190*.
BoHeün de la Society etc. de
U Corse. m, 208**.
Bnnce, J. Th., Birmingham. 2,
m, 194**«.
(BimkerhilL — ) Fresh news just
■rrived. HI, 277*'.
Bimsen, Th. y., s. See-
bohm, Fr.
Bunte, Fabricins. IE, 266^*.
Bnnyitai, Vinc, A mai Nagy-
linA alapit^sa. (GrUndungs-
gesch. Grrofswardeins.) UI,
160»»*.
finnz, Ch. G. E., Wilrtt. Kon-
kordat, i. in, 116*».
Bnrchard, Agnes, s. De
Amicis.
Burehardus Argentin., s.
Johannes Bnrch.
Burckhard t,J., Cicerone; trad.
par A. Gerhard, rev. par
W. Bodo. i. n, 201**.
Kultur d. Renaissance in
Italien; 4- A« v. L. Geiger.
2 Bde. n, 287"*.
Ciyilisation en Italie; trad.
de M. Schmitt. H, 287**^
B u r d o , A., Arabes dans 1' Afrique
oentr. II, 184*".
Burg, Fr., Ältere nordische
Runenschriften etc. H, 180*.
282**.
Burg es, J. B., Letters etc.
m, 201*'*.
Burgefs, J., Plaoes in the
Sanskrit geography of India.
I, 66*»*.
Leiden Copperplate Grants
(eorrection). I, 62*^*.
Burgoyne, John M., Opera-
tions of H^SJ^t. m, 194»**.
Burk, C, Gesch. d. Kirche.
I, 188*.
Burke, O. J., Anecd. ofCon-
naught Circuit. IH, 194»»*.
Burkhardt, C. A. H., Stamm-
tafehü d. Emestinischen Linien.
n, 115»».
(Brief Bugenhagens an
Job. Friedr. y. Sachsen etc.)
in, 4**.
— G., Zu Zinzendorfs Jugend-
gesch. in, 40*».
Burmeister, H., Hist. de la
creaciön etc.; trad. p. R. De
Llanza. I, 179»».
Burnaby, F., Speeches a. Ad-
yentures. m, 201*»*.
Burr, A. — Pen portrait of B.
in, 280***.
Burton, F., Benares. 1 — 10,
n, 192»»».
Busch, Moriz, Our Chancellor.
I, 190*.
Bus eil i, R., Emmaue. I, 29***.
Bush, R. W., Chrysostomus.
I, 166«»*.
B u s o 1 1 , G., Griechische Gesch.
bis z. Schlacht b. Chaironeia.
1. I, 69*.
Grttndungsdata d. Kolo-
nieen in SiziL u. UnteritaL
I, 97*».
Zur Schlacht b. Himera.
I, 99»*.
Bussche, £. yan den, Fla-
mands et Portugals. ni,280»*.
Conseil de Gueldre. m,
280»*.
Bussen, A., Doppelwahl yon
1257. U, 67»b.
Salzburg u. Böhmen yor
d. Krieg 1276. H, 66*».
Aktenst. z. schwftb. Bund
in Wttrtt. etc. HI, 118*.
Bute, Marquis of, Prophedee
of S. Malachi. H, 828**.
Butler, A. J., Coptic Churches
of Egypt. I, 190*.
— Josephine £., Salyat Army
in Switzerl. ib.
Butsch, A.F., Ludwig Hohen-
wang, ein Angsburger Buch-
drucker, n, 99**.
Butturini, M., Pesca nel lago
di Garda. H, 205^*.
B uz ton, S., Imper. Parliam.
Series. m, 191*»».
Handbook to Pollt. Ques-
tions. tf. ed. m, 191***"***.
Political Questions. 5. ed.
in, 191***.
B u z z a t i , Relations entre
TAngleterre et Yenise. H,
240*«*.
c.
of
Gable, G. W., Greoles
Louisiana. lU, 280*»*.
Caccianiga, A., Affreschi del
sec. XZT. n, 243**'.
Cämmerer, Thüringische Fa-
miliennamen. 1. U, 120**.
Caffi, £., Presa di Marghera,
in, 219*»*.
— M., Solari artisti lombardi n.
Venezia. H, 245**«.
— — Miniature cremen. H,
246***.
— — Architetti e scultori d.
Syizz. ital. H, 248***.
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n,
de
d.
n^io
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Calderon.
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Carolsfeld.
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Risorgimento Italiano. HI,
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Carranza, A. P., Paez. I,
188»»'.
Bogado. I, 188»»».
Dorrego. I, 188»»».
( ) Gttemes. H, 189»»».
Carrocci, Guido, Mercato vee-
ehio di Firenze. H, 281»»*.
Carta, F., Messale Valdostano.
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Carter, T. T., Confesslon in
Church of Engl, m, 191»»».
Cartulaire*) de Gand; ed. F. De
Potter. in, 280»«)
— de Mulhouse. 3; ed. X. M o fs-
mann. H, 78»».
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Direct. 17J87. DI, 188*»*.
Carty, J. G., French RevoL
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s. Mac Carty.
C a r ut t i , Dom., Comt eHumbert J.
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Carve, Thomas, Itinerarium. m,
25».
Casado, s. Sanchez Casado.
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Dante. H, 267«»*.
Casati, C, Nuove rivelazioni
sui &tti di Milano. 184718.
in, 219»**.
Casini, T., Ballate d'amore.
n, 224»*«.
Canzoniere palat. 418 di
Firenze. H, 224"».
— — I trovatori nella Maroa
Trevigiana. n, 228»«*.
Casotti, F., Castello di Cosen-
tino. n, 211»»».
Caspari, C. P., Aeldste Kirke-
ordning. I, 150»»».
Ca spart, Aus Holderbuschs
Chronik. IH, 118«.
Cassani, G., Studio di Bologna,
n, 281»»».
Cassau, C, Heine in Lüneburg,
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Cassel P., Aus Litteratur u.
Gesch. n, 87»».
Cassell, Illustr. Hist. of Eng-
land. New ed. 10. m, 186»'*.
— War 187011. I, 191».
CasBvan, A., Biogr. Rabinitor
diu Romania. I, 87".
Castan et Henrard, Math.
de Morgues et Ph. ChifiBet
in, 228».
Castelar, £., Hist. del ano
1884. m, 226»».
Castelli, D., Legge d. popolo
Ebreo. I, 80»»».
— G., Sculture ascolane. II,
220»»».
Castellini, Descrizione di
*) Tgl. ürkandsBbndh etc.
YerzeiehniB dar besproehenen Publikationen.
m,3ii
Yieensa; (ed. D. Bortolan).
n, «04«'.
— C., Stndi danteschi eoe. II,
— L., Tradiz. popolari di Maee-
rata. H, 210»»'.
CaBtets, F., Chansons de geste
et ^pop. chevaL ital. 11,
3A^*^. 214"«.
Csstonnet des Fosses, H.,
Ch^f d. Ouaszan. H, 184*»®.
Maroc ib.
Ifarmeoos. ib.
Portugals au Haroc. ib.
Cst, £., Notes de voyage. 1,
Zab Dahraoni. n, 178'*».
Cttalogne g^tfr. des manoscrits.
n 18*—'.
~ofbook8(toitf^). UI,189*»*.
B. Low.
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in, 189«»*.
Cstslogns religiosonun in mona-
Steno MellieensL HI, 182'».
Cstellani, M. L. £., Politiqne
Coloniale de TltaUe. m,
222»»*.
Catenhnsen, Ende 1906. DI,
66»/».
Caterina da Siena a Yarazze. II,
249»»'.
Cttes, W. L. R., Dict. of Gen.
Biogr. 4. ed. lü, 187*»*.
Ctvalcaselle, s. Crove.
CsTsllari, Fr. S., Seavi nella
neeropoli d. Fosco. I, 97**«.
CsTslli, F., Scrittore poUüco
del sec. XV. n, 244*«*.
CtTendish, G., Wolsey. in,
CtTonr, C, s. Di Cavonr, C.
Cszneave, M. M., Bapp. de
C. Wolf snr an ealendrier
mnsnlm. H, 190»»*.
Ceeh, L., Palacky jako filosof.
m, 161»'.
Ceeehetti, B., Arte d. carta
neue prov. Venete. 11,289**».
Dote d. moglie di Marino
FsUer. H, 240*»».
Testamento di un con-
dsnnato. H, 240*»*.
Vitto d. Veneziani nel
MC XIV. n, 241*»'.
Vita d. Veneziani 1300.
n, 241*»».
Docnm. risguard. frti Pe-
tmecio di Assisi. II, 241*»».
Organe nella scuola di S.
lUria in Venezia. II, 241*»*.
Testa di S. Marco ecc.
n, 241*»».
Dei <Hbri delle banche'. ib.
Altri stampatori ad altri
libraL ü, 242**».
Stampa tabellare in Ve-
nezia etc. n, 242**».
Libri stampati da Matteo
Capcasa etc. n, 242**».
Oculista del sec. XV»
n, 248*»».
*8canle' yeneziane e Dante.
II, 267«»«.
— — Testamento ecc. del Doge
Morosini. HI, 211»'.
Carceri d. Repnblioa Ve-
neta, m, 214»».
— — Un Pietro Micea deU'
Italia. ra, 214»».
( ) Elenco dei notai nell'
Arch. di Venezia. D, 208**.
s. Boito.
Celle, Schnlkomödie in. m, 264»*.
C e lo r ia, G., Cometa 1472. n,
287»»*.
Censky, Ferd., Amerling. HI,
162»*.
Centennial of theolog. seminary.
m, 276»*.
Centofanti, s. Fanfani-
Centofanti.
Centralblatt f. Bibliothekswesen;
edd. O. Hartwig u. K.
Schulz. S.JB. 1888, n, 844*».
— judisches. I, 38*.
Ceresole, V., Rousseau k Ve-
nise. m, 170**.
Ceretti, F., Conte Giov.
Francesco I Pico. II, 262»»».
Cerquard, Taranis et Thor.
n,, 270».
Cerrato, G., (Tod Wilhehns ▼.
Montferrat). U, 229»»».
Ceryinkoya- Riegrovä,
Marie, Vlastni iivotopis Frant.
Palack^o. ID, 161»».
Cesnola, A. P., Salaminia.
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XaXiti67tovXo6y N. A., ITe^l
AoiC^cäp TCaV *07tO\>fTl(OV.
(Forts.) I, 96»»».
Challamel, Hist. of Fashion;
transl. by Cashel Hoey and
John Lillie. I, 191».
Chamard, F., s. Duchesne.
Chambalu, A., Flaviana. I,
126»».
Chamberlain, J., Radical
Platform. m, 184**».
— M., Declar. of Independ.
in, 277*»».
Chambrand, D., Episode de
rhist. d. Vaudois. ü, 249»»*.
C h an n i n g , £., Did the fathers
land on Plymouth rock? m,
278»».
SackviUe papers. IQ,
276»'.
— £dw., Raoes of centr. Asia.
n, 180**».
Chapman, T. J., Washington's
flrst public Service, m, 276»».
Virginia elaims in Penn-
sylv. ra, 278*»».
Charlotte Flandrine de Nassau.
ra, 228».
Chartum. — Fall Ch.s n. Gordon.
ra, 186*»».
Chatelain, Warsberg. ra,
107*».
— £., Pal^ogr. d. Classiques
Latins. 2» et 3^ Livr. n, 804».
Chauvet, A., s. Thuillier.
Chavagnac, de, 15 joure au
Maroc. H, 184»»».
Cherbonneau, Ch. A. f. H, 174».
Cherubin i,C., BiordoMichelotti
e Bettona. II, 249»»*.
— G., Affreschi d. cattedr. d*Atri.
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Chdruel, Ligue de Rhin;
Docum. dans la guerre de
Hongrie 1664. ra, 84»*-
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Chesneau, £., Engl. School
of Painting; transl. by L.
Etherington. ra, 197»»».
— — ^diteurs anglais. ra,
201*»».
ehester, W. D., Chronicles of
Customs Department. ra,
162»*». 196»'».
Chetail, Julien T Apostat. I,
168*»*.
Chetwynd Stapylton, s.
Stapylton.
Cheyne, T. K., Genes. 1, 1.
24, 14. I, 26»».
Genesis 18. 19. I, 26»».
Maleachi i, 11 ; inyisible
church etc. I, 27***.
Psahns 49, 7. I, 27**».
— — Christian dement in Job.
I, 27*»«.
a. E. A. W. Budge,
Seraphim. I, 82»»*.
Chiala, L., e. Di Cayour, C.
Chiappelli, L., Giustizia in
Firenze. II, 230»*'. 266»»».
— — ManoBcritti giurid. di
Pistoja. n, 226»»».
Chiayenna. — Rivoluzione Chia-
vennese. ra, 219**».
Chichester Hart, s. Hart.
Chiddekel. I, 18»».
Chipiez^ &. P«tT<^\.«
m,3i3
Yeneiehnia der besproehenen PublikAtioneii.
GhloroBj N., Uivai rtam kv
*EXXa8i ^ofUvmv Svlddaw
Chotard, R., 8. Galland.
Christ, W.| Homer od. Hörne-
nden? 2. A. I, 89*1».
Piaton. Studien. I, 108*'.
Chrietensen, H., Viginti-
sexviiat u. Eintritt in d. Senat.
I, 118»<>.
Christie, Dolet. I, 198*.
(s. ▼. Plamptre.)
ChristiBon, Sir R., Life. 1.
m, 202*".
GhriBty, R. M., Blanitoba.
m, 292»»<>.
Chronica proY. Helvetiae ord.
Capueinorum. UI, 166^
Chureh, Alfred J., With the
King at Oxford. HI, 179**.
Church Handy Direction. HI,
192^».
Chnrchill, S. J. G., Sh&h
Ism^l and Shäh Tahmllsp.
i. n, 176«*».
Churchill. — Life and Speeches.
New ed. HI, 184^".
Ciampi, J., Lettera dalla Po-
lonia a Giovanni Ruschi. HI,
218»".
Cian, y., (Amhasciata di Pietro
Bembo). IH, 207««.
Decennio ViU di Pietro
Bembo. ÜI, 207»®.
C i a 8 c a , A., Sacrorum bibUomm
fragmenta copto-sahidica. i.
I, 8»*. 137".
Ciararni, C, Documenti Btor.
Marchig. H, 254***.
Cicogna, £. A., 8. Soranza.
Cinci, DaU' archivio di Vol-
terra; documenti. 2. II, 201**.
Cipolla, C, Fonti edite di
Btoria dell. reg. Venet. 3. H,
19*«.
Appendice III alle Fonti
d. reg. Veneta. H, 218»**.
Tradizioni intomo alle
immigrazioni nella Lagnna.
n, 217*'»n.
Congiura in Verona. H,
228««».
— — Restauri del duomo di
Trento. II, 228««®.
— — Ferreto dei FerretL H,
245*".
— — Leonardo da Quinto. II,
245*'«.
Chieri e comp, di Ventura.
n, 249*«*.
— — Biblioteca palat. e De
RobbL n, 260**«.
Docum. austriaco sui
maaeoni e sui Carbonari. IE,
217***.
A. Hanno, G. Calli-
garis, G. Filippi, C.
Merkel, Indicee chronoL ad
Scriptor. rer. Italic. , quos
Muratori colL H, 19*«».
2001».
— Fr., Studi Danteschi. H,
267*«<>.
Cist, H. H., Cincinnati 186L
ni, 287*'*.
Citeanx. — Le petit et le grand
exorde de C. H, 882*«».
Claasen, Urkk. d. Mannheimer
Altertumsv. H, 86«'.
Ciaessens, P., Pr^montr^s en
Belgique. m, 229*'.
Chartreuses de Belgique.
m, 229*«.
Claeyes, P., Pages d'hist.
gantoise. HI, 230«*.
Clair, G. St., 8. Dawson, G.
Clanner u. F. Pickmajer,
Clanner in Sakburg. III, 182«*.
Claretta, G., Comune di Gia-
veno. n, 206»*.
Clemento Y. ed Enrico
YIL al castello di RivoU. H,
249»*».
— — Doge di Genova alla corte
di Versailles 1685. m, 212'«.
Claricini, b. De'Claricini.
Clarke, s. Duruy, V.
— H., (Protohist. Bezieh. Ame-
rikas). III, 269««.
— W. B., Song of Solomon. I,
27**».
C lasen, A. W., Fallacy of
1776. m, 277*»».
Fallacy of 1787. HI,
277*»*.
Convention of Massa-
chusetts, in, 277*»*.
ClaudianuB Mamertus, opera;
ed. A. Engelbrecht. I,
168««».
C lausen, H. N. , Eirkelige
Forhold. HI, 256".
Clavigny, Avenir de la puiss.
angL m, 187*»'.
Clement, S., Brief. IH, 280*««.
Clerc, Fouilles k l'H^raion de
Samos. I, 79**.
C 1 e r c q , de, CoUection de Clercq^
avec collabor. de Mtfnant.
1. I, 11*.
Clericetti, C, Ponte-aque-
dotto di Spoleto. H, 232«**.
Clermon t-Ganneau, Noms
royaux nabatins. H, 196**».
— Inseript. greeques du HiufaD-
n, 196*»».
— Notes d'areh^L Orientale.
19. Inscr.nabat^enne de D'meSr,
et r^re des Seleuddes. 1, 31*'.
— Fraudes arch^oL en Palestine.
I, 80*'*.
Cleva, G., Duomo di Pola. n,
129«». 208»».
Cleveland, H. Wh., Grant'B
milit. abilitieB. m, 287*»*.
— R. K, EHot. in, 199**'.
Clifford, Fr., Private Bill
Legisl. 1, III, 191««».
Cobden. m, 200**«.
Cobianchi, V., Studi sui
marchesi di Monferrato. II,
228«»'.
Coc, C. C, Gordon m a new
light. in, 186**«.
Cocco, S., Geografia della Sar-
degna. n, 212*»».
Cocheteux,Ch., Enchainement
d. syst^mes mon^t. rem.,
m^rov. etc. 4, H, 32*»«.
C o c h in , H., Shakespeare et le
paradoxe Baconien. III, 199*»«.
Cochran Patrick, s. Ps-
trick.
C o c h r an e , J., Charleaton Con-
vention, m, 286**».
Codera, F., Monedae ^bea.
n, 197*»*.
Aben-Paacualis AsBila. 2.
n, 301*.
— — et J. Ribera, Disiderinin
etc. viror. Andalus. ab adh-
Dhabbi scr. II, 198*'*.
Codex diplomaticus*) Alvens-
lebianus. 3\ ed. v. Mttlver-
Btedt m, 93*'.
comitum. K^olyi de Ntgy
Kiroly. d; ed. K. G^resi.
II, 294*»«.
Salemitanns; hrsg. v. F.
V. Weech. 2. II, 64'».
Codice diplom."*) laudense. 2, 2\
ed. C. Vignati. n. 206«*.
Codrington, R. H., Melanet.
languages. I, 189«»».
Coech, Motti monetali di Sa-
voja. n, 206«'.
Cogliolo, Diritto d. popoli
ariani. A proposito d. Leist.
I, 188*«».
— P., SUtuti Vissani. n, 264*«*.
Coglitore, J. , Mozia. II,
212***.
Co hausen, A. v., Saalburg,
n, 89«».
*) vgl. Urkundenbttch etc.
y^neiehnis der beiprodienen Publikationen.
m^i3
Cohn, A«, Qaibiu ex fontibns
Anrelü Yietoris libri flnxerint.
I, IM»*.
— Gnst., System d. National-
8kon. B. J3. 1888, II, 398»<^^
Colbeek, C, Schooh bist. Atlas.
III, 186*»«.
Colborne, J., Wxth Hieks
Pasba in Sondan. 3. ed. ni,
185"».
Cold, T. B., Saxo Gnunm. II,
281»«.
Goleeeion de doenmentos ineditos
relaL al deseubrimiento etc.
de las poeesiones espanolas de
Ultraouir. 2y L (Cnba). I,
188*'». m, 226**.
para la historia de
Espana; tom. 83,/4, m, 224^^
Colemann, J. J., s. Smith,
Angns.
Colenso, Frane. £., Bnin of
Zofaüand. 2. m, 185»^.
194»*».
CoUtti, 6., Diari di CaffarL
n, 260»»».
Colin et, Fb., Divinit^ de la
Bhagayat-6ft& (soite). I, bO^,
Th^odic^e de laBhagavad-
gitA I, 60»*.
Collado, s. Danyila j Col-
lado.
Collegno, s. Provana di
Collegno.
ColleTille, Victe. de, HisBions
Mer. de Kalb. HI, 277«».
Collier, W. Pr„ Hist. of Ire-
Isod. m, 186»*^
CoUignon, M., Bas-reUef
tronv^ k la Farnesina. II,
Ml"*.
Collins, Torksbire Parish Re-
gisters, ni, 198*".
— J. Cbnrton, Bolingbroke. Vol-
taire in England. III, 181^*.
199*»*.
Collio, a. Servanzi Collio.
Colli tz, H., Griech. Dialekt-
Inschriften. I, 81'^^
Venrandtschaftsyerhältn.
A grieeh. Dialekte. I, 81**.
Colmeiro, snpuesto hallazgo
da los Testes de Christ<$yal
Colon, n, 251»*».
Colomb, Mme. J., s. De Ami-
eis.
Colomba, E., Dottrina de' 12
ApostoH. I, 161***.
Celombo, A., palazzo di Poggio-
reale. H, 262»'».
Colqnhono , A. Boss, Amongst
the Shans ; with bist, sketch by
Holt S. Hallet, introd. on
the oradle by T. de Lacon-
perie. I, 49«».
C o 1 ▼ i n , Sidnej, Datierte Zeich-
nnngen H. Schonganers. H,
76»».
Comba, E., Waldenser. n,
842»*».
Nome^valde^«. n,842»**.
C omm nn a 7, Gomte de Toolonse
et bataille de Yelez Malaga.
in, 228».
Comparetti, D. , Leggi di
Gortyna. I, 99»*».
Concha, V., Ujkori alkot-
minydc. (Y erfassnngen d. Nea-
zeit) I, 194».
Coneilia, £., Bibliotheken in
Losonez. HI, 148**».
G ond er , G. R., Heth and Moab.
I, 191».
Connor, s. O'Connor.
Conrad, Wappen v. Neldenbnrg.
II, 166**.
— J., Universität Halle statistisch
verfolgt, ra, 98»*.
Gonrad v Pyhy och Dionysins
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Gonrady, W., Limeskastell in
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Völker OberitaUens. 1,184**».
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D.
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ved firenmiede Univers. 1. Ü,
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Albert Krantz. H, 282**.
Chron. Ringsagerense. m,
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Hollandske Ordsprog om
Norge. m, 245*».
Miltzow. in, 246»*.
D*Adda, G., s. Mongeri.
Dael V. K5th-Wanscheid,
Beitrr. z. Kriegsgesch. d. Knr-
pfalz. in, 126**»».
D a g u e t , A. , Correspondence de
Ben^ de Savoie etc. m, 205**.
Dahll, T., Farn. DahUs Oprin-
delse. m, 248»».
Dahlmann, Engl. Revolution.
7. A. in, 177**.
Dahlmann, Ein Gredenkblatt. m,
67»*.
Dahlström, H., ErUlntemngs-
berichte f. d. Nord-Ostsee-
Kanal, in, 66»».
Dahm, (O.), B5m. Funde zu
Sellgenstadt. n, 90**.
s. Wolf, G.
Dahn, F., Könige d. Germanen.
6.y 2. A. I, 168*»». n, IG»*.
800*.
Westgotisches, s. JB.
1888, n, 897*»*.
WalhalL 4. A. H, 6*».
Makrian. H, 10»'.
VeneichniB d«r bespToehenen Pablikationen.
ni,3i&
üigesdi. d. geraum, n.
romaii. Völker. 3. ü, 15^^
Dtisen berger, Mich., Volks-
schulen d. 2. HttUte d. Mittel-
elters in Augsburg. II, 99*^.
Dsle, Rev. 6. F., Evuigelisation
of Hnham. peoples. II, 188^^^
Dalhensie, Countess of, s. Pa-
solini, 6.
Da Livorno, F. L., Francesco
d* Assiti e la Contea di Mon-
tanro. ü, 282*»^
Dill, W. H., Masks etc. m,
267'.
Dair Aeqna - Giusti, Ant.,
Qrigini della pittura Venez.
n, 208*».
Aroo aento e i Gnelfi.
n, 227"».
Dallas, £. J., Street directory.
2^ ed. in, 291«".
Dtimas, R. de, Japonais; pr^f.
dsH. Dnveyrier. I, 186^*®.
Dal Medice, M. M., Langae
torquc. i. n, 195*<>».
D'AIsazia, B., Paliotto d'altare.
n, 220«*«.
Dalgtrom, J. F., Verdens-
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Dtlton , C, VisconntWimbledon.
ffl, 178**. 195«*».
D'AlTiella, Goblet, Religious
Thought in Engl, etc.; transl.
by J. Moden. HI, 191««».
Dalvime, A. J., Si^ge de
Bitsche. m, 104«.
Daly, Ch. F., O'Conor. HI,
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Damas, £n Orient; voyage k
J^m». i. 2. n, 180*<>'.
D'Ancona, A., Torino e Farigi
1643. ffl, 212'«.
Varietk storiche e letterarie.
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Daniel, P. V., Hist. errors.
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D(tn!elson), J. R., Anjalan-
mies Klick VenäjäUft. lU,
289'«.
Dankö, J., Franzos. BUcher-
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Dan n e n b erg , H., Denarfand
V. Fammin. H, 189**«.
(Stierkdpfe auf Mttnzen.)
n, 139"».
Duiake Archivregistratarer, seld-
ste. n, 275«*.
IkDsk-tydske krig 1848—50;
Qdgiy. af Generalstaben {HL
2, 2y in, 66". 264«*.
Dan t sehen cko, Nemrowitseh,
Eine Woche b. d. daghesta-
nisohen IsraeL; frei nach d.
Rnss. V. A. Hingst. I, 40*««.
Danvilay Collado,M., Cortes
de Castilla 1576, DI, 228'.
£1 poder civil en Espana.
Lj3. in, 226««.
Dar&b, s. Geiger, W.
Dareste, R., Antiquit^ da droit
grec. I, 70«.
Lei de Gortyne. I, 99«*b.
s. Robe, E.
Daris, J., ifeglises de dioc. de
Lifege. 11. 12. ffl, 281*«.
Darme steter, Fl^he de Nem-
road en Ferse et en Chine«
I, 69*«.
Darmstetter, J., Conp d*oeil
snr Ferse, n, 186«*«.
Mahdi, past a. present.
n, 188«'«.
Mahdi depois les origin.
de rislam. II, 188«'*-«".
D'Arogno, Adamo. H, 228««*.
Dartein, F. D., 6tade snr
Tarchitect. lombarde etc. n,
201««.
Da Sorrento, F. Bonav., Libro
dei Fioretti di S. Francesco.
n, 232»*«.
Dauban et Gr^goire, Hist.
grecque. I, 70*b.
D a u d e t , £. , Bourbons et Rassie ;
Lonis XVni k MiUu. ffl,
59««.
Da Valcamonica, s. Costan-
tino da Valcamonica.
Davari, St., Masica a Mantova.
n, 246*«*.
Davenport, J., Caliphate. n,
186««'.
David, E., Gomez. I, 38*<*«.
Menass^ ben Israel. I,
40"*.
Davidson, J., Fra vore Fsedres
Tid. ffl, 256*«*.
Davis, H., American Consti-
tntions. III, 274'*.
Da Volturino, San Giovanni
Crisostomo. I, 166««*.
D a V 0 u t , Correspondance ; ed.
Ch. de Mazade. ffl, 264
Mitte.
Dawden, s. Dawson, G.
Dawson, G., Biogr. Lectures;
Ed. by G. St. Clair. ffl,
179*'. 198**«.
— J. W., Egypt a. Syria. n,
179««.
Origin of the World.
4. ed. I, 179««.
Deik, Fark. (Wolfg.), Ungarn
in türkischer n. tatarischer
Kriegsgefkngensch. ffl, 188«.
'" Bethlen Miklös. ffl,
144*««.
Historische Charakter-
bilder. Forgich Z^nzsinna.
ffl, 146*««.
Dezsewffy. ffl, 146***.
De Amicis, £., D Marocco.
11. A. n, 184*»«.
Constantinople ; trad. par
Mme. J. Colomb. 3. A. H,
188«*«.
Konstantinopel; ttbers. v.
A. Bnrchard. ib.
Deane, Gh., Focahontas a.
Smith, ffl, 270«'.
Debidoar, A., Theodora. n,
178*«.
De Blasiis, G., Documento d.
Congiura di Tommaso Figna-
telli. ffl, 212'«.
De B oor, C, Joh. Antiochenus.
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Debreczin, Reform. Kolleg, in.
ni, 160*»«.
De Cara, E. A., Fiori e corone
nelle tombe egiziane. I, 6**.
Dechent, H., Zwei rhein.
Filgerschriften. H, 91««.
— ( — ) Skizzen aus d. Frank-
furter Kirchengesetz. ffl,
101*«.
. — — Zwei Religionsstreitig-
keiten ans d. 18. Jh. ffl, 1 0 1 *'.
s. Steitz, G. E.
Decisions of departm. of interior
a.land Office. 3. ffl, 291«**.
Decker, s. De Decker.
De' Claricini, Terzina di
Dante. H, 267««*.
Decoad, D., Atlantida. I,
188*««.
De Cnevas, T., Ruinas romanas
d. Fez. II, 184«»».
De Decker, F., Conscience.
ffl, 229*».
Dedek, L., Ernenn, d. Bischöfe
in Ungarn. U, 296*««.
De Dios de la Rada , s.
Rosny, L.
De D o n n o , Oronzio, Origini
di Maglie in Terra d' Otranto.
II, 211***.
Deecke, s. Baumeister, A.
— W., Aas meinen Erinnerungen
an GeibeL ffl, 71*«*.
De^si, Gyula, A renaissance
in^i6
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d. Benaisaance auf unsere Zeit.)
n, 298^»*.
De Fe rr er 7 de Lloret, J.M.,
ElAmpurdan dnnmte la guerra
de la independencia. in, 225^*.
De Franceschi, C, Studio
sull' istromento d. pretesa
reambulaz. dl confini del S.
V. 1S2S. n, 240*^«.
Degani, £., Annali di Maniago.
n, 204'^».
De Gayangos, P., Calendar of
letters rel. to negoc. betw.
England a. Spain. Bd. 5^2.
m, 174*.
Corte de Felipe III j
aventuras del conde de Villa -
mediana etc. m, 224^^.
De Geer, Zweite Ausbreitung
des skandinav. Landeises ;
übers, etc. ▼. F. Wahn-
schaffe, n, 182«®.
De Gerando, A., s. Michelet.
De Goeje, M. J., Mokaukis
van Egypte. I, 8«<>. ü, 187«".
Bibl. geographorum arab.
5. n, 177".
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n, 177**».
Hist. Geogr. Babyloniens.
II, 178**.
— — 8. Dozy, M.
— (— ) s. Tabari.
De Gubernatis, A., Storia
Univ. d. Letteratura. II, 200'.
— — La Hongrie polit. et soc.
m, 142»»
— — s. Cust, B.
Dehio, Bisch. Meinhard. n,
160".
— Dorpater Dom. 11, 162«*.
— u. G. Bezold, Kirchliche
Kunst d. Abendlandes. n,
201".
Dehn, A. v., Geschichtliches
aus 'Die von Keiles'. III,
57".
— P., s. Pressel.
De Horrack, P. J., Hypoc^-
phales. I, 7^^.
Deichmttller, Joh. Y., Gesell-
schaft Isis in Dresden. III,
100^«^.
Dfe Jong, P., Es-sarrah merd.
n, 196*o«*.
— — 8. Tabri.a
Deiter, H., Brief Lliuffers an
Brenneysen. III, 266^^.
De la Barre Duparcq, Ed.,
Lettre sur la battaiUe de
Tägliaeozzo, H, 284''*.
De la Borderie, A., Yie de
S. Malo. II, 21>*.
De la Bourdonnais, s. Mah^
de la Bourdonnais.
De Laoouperie, s. Terrien
de Laoouperie.
De la Croix, C, Seconde note
sur de nouvelles inscriptions
franques d' Antigny. II, 12««.
— J. K, Temple de Bdrd
Boudour. I, 66*»*.
De la Fuente, Y., Estndios
criticos sobre la bist, de
Aragon. 1, 2. U, 801^.
Universidades , colegios
etc. de Espana. 2, m, 227«*.
De la Bada y Delgado, J. de
Dios, Betratos de Isabel la
GaUSUca m, 228«.
Delarc, Gr^oire VH. Der-
niferes Ann^es. II, 48«*.
216"*. 825*».
Delastre,E., Capitis deminutio
minima en droit romain. I,
116»».
Delavaud, L., Cens et censure
en droit romain. I, 118**.
Del Corno, Y., Famlglia Ma-
renco di Fossano. II, 206»«.
Del Giudice, Le traccie di
diritto rom. nell'Editto longob.
n, 217*'»d.
Delisle, L., Invent. des Manuscr.
de la bibl. nationale. 11, 18*.
— — Ann, Beccens. II, 21«*.
Manuel de Dhuoda. II,
25**.
]^ole calligr. de Tours.
n, 88"«. 805^«.
(Miracles de Nostre Dame.)
n, 807*».
Begistres d* Innocent IIL
n, 820***.
Delitzsch, Franz, Bibel u.
Wein. I, 80"'.
— — Messias als Yersöhner.
I, 82*»».
— Fried., Assyrische Lesestttcke.
5. A. I, 12*».
— — Assyriolog. Notizen z.
Alt. Test. 1. Land Uz. I,
19'*. 27*»*.
Dass. 2, Benhadad. I,
18*®. 26»*.
Dass. 5. Die 3 Nacht-
wachen. I, 20*». 80**».
Dass. 4, Schwertlied Ezech.
I, 18«**. 26»*.
De Llanza, s. Burmeister.
Del Lungo, Is., Trecento il-
lustre fiorentino. 11, 255*»*.
Guglielmo di Dnrfort e
Campaldino. n, 256***.
Del Mar, A., Hist. of Money.
I, 178*». 191*.
Deloche, Caohets etc. de
r^oque M^rpving. ü, 11**.
— Poids de l'^poqu. earoL etc.
n, 82*»*.
De Lorenzo y Leal, B.,
Cristtfbal Colon. H, 250**».
Delphin, G., Cheikh Djehril,
Syntaxe arabe. n, 194*»*.
Del Prete, L., Osservaaioni
sopra scritto di GrerunzL 11«
264***.
Del Bosso, 8. Minueei del
Bosso.
De Luca, G., Storia di Brontes.
n, 229*»».
Del Yecchio, A., Nozze d.
coniuge superstite. U, 20S*'<:
vgl. JB. 1888, n, 407**».
De Magistris, s. Ambrosi
de Magistris.
De Mar Chi, F., Guida d. lin-
g^ arab. pari. II, 194«»».
De Maria, J., Teatro Solls. I,
189*»'.
D e m k ö , K., Zur Gesch. d. Prtfs-
burger Beiohstages IßSTjS.
m, 186»*.
8. ÄvkSnyre.
Demmer, E., Beformation sm
Niederrhein etc. III, 89**.
De mm in, A., Elriegswaffen I
n, 185**. 187«***.
D^n^chau, F., St. Maorills.
I, 167**».
D^nesSzeles, s. Denison,6.
Den gier, A., Gesch. Ungimi
I. n, 287*'.
Denicke, H., Yon d. Hsnaa.
II, 166».
Denifle, H., Handschrr. d.
Bulle Quia in futororum. II,
68*».
-^ — Aktenstücke zu Meister
Eckarts Prozess. II, 69*».
Universitftten des MA. i.
II, 69**. 200». 887*'*.
Evangelium Aetemnm vl.
d. Kommission zu Anagni. ü.
228***. 883***.
Liber divisionis Cortesisn.
et civium etc. Avinionis. II,
26 1***.
Zur Quellenkunde d. Frsn-
ziskanergesch. n, 882**«.
— — Konstitutionen des Pw-
digerordens. U, 884***.
Zur Quellenkunde d. Do-
minikanergesch. II, 884***.
Yeneielmis der beiprooheaen Publikationen.
m,8i7
Erttee StadienhanB der
Benediktiner an d. Univers.
Pkrie. n, 888''*.
Sentenzen AbKlards etc.
n, 838'®^.
— — 8. Archiv f. litt.- n.
KirchengeBch.
Denis, £., Origines d. Frtees
Boh^mes. II, 843*'<^. m,
155».
— J., Esprit etc. de la eom^die
aristoph. I, 102*^d.
Denison, G., A lovass^ t5rt^-
nehne. (Geschichte d. Ka-
YsUerie.) Übers, v. D^nes
Szeles. m, 164"«.
Denmani G. L., Broom^s Con-
•titut-Law. 2. ed. UI, 191«**.
Densusiann, Revolutionea lui
Bora, in, 139".
DePersiis, L., Pontificato di s.
Sisto I. n, 211»**.
De Pott er, F., Gent, van den
oadsten tijd etc. U, 331^«*.
Chronyke van Ghendt etc.
ffl, 280".
8. Cartnlaire (Gand).
D^renbonrg, H., Libre de
SibawaihL J9. II, 198'»^
Mots grecs dans Daniel.
I, 28*".
n. J. Spiro, Chrestom.
de Tarabe litt^ral. II, 194»«*.
— J. et H., Epigr. du Y^men.
n, 196*»«.
Dernjai, J., Zur Gesch. v.
Schönbrnnn. m, 132*».
De RoBsi, G. B., (BnU. di
AreheoL cristiana). I, 168«*«.
Derrien, B^on alg^rienne par
le m^ridien deParis. 11, 183*«^
De £jck er, L., Kiezingen, m,
230".
De Sanctis, P., Notizie stör.
di S. Salvatore ICaggiore ecc.
n, 210**^
De Schrevel, A. C, S^minaire
de Bruges. 2. HI, 230»^
DesFaviers, Politiquede Saint
Thomas. H, 840^«*.
Desjardins, £., G^ogr. bist.
et administr. de la Graule
romaine. 5. I, 117**.
De B i m o n i , C, Viaggi d. fratelli
Zeno. n, 141*»*. 227«»«».
De Siscar, B., Carta pnebla
de Agramunt etc. II, 301».
Desprez, A., Mazarin et son
<Buvre. in, 212'».
— Gh., Hiver k Alger. 4. td.
n, 188"»».
DesBobert, F., Si^e deThion-
vUle. in, 104*.
DessauBBure, W. G., Moultrie.
in, 278"*.
De Stefani, G., Bartol. ed Ant.
d. Scala. n, 246*''.
D'EstreydesFrames, s.Mey-
ners d'Estrey desFrames.
Detlefs en, Bemerkungen z.
alten Geogr. Schleswig-Hol-
steins, n, 136*'.
Detzel, H., Kunstreise durch
d. Frankenknd. in, 124»*.
Deu88en,W., Krönung d. abend-
lllnd. Kaiser. n,37*». 214"»b.
Deuteronomy, date of. I, 22»*.
Deutsch, H, Az orBzägos iz-
raelita tanitok^pzS int^zet
^rt^sitö. I, 34«'.
— J., Wert amerik. Kanftle. ffl,
291««».
Develay, V., ifepitres de Pe-
trarque. II, 258*»».
Devic, L. M., 8. Li vre des merv.
8. Llth, P. A. V. d.
De Volo, 8. Bayard de Volo.
De Vries, J. Fr., Bufs- u.
Brttchebuch d. Emder Amt-
manns etc. n, 318'».
Harkenroht. ffl, 266".
D e W e 1 1 e , W. M. L., Neues Test.
mit Komment. 2. I, 142**.
Dewitz, £., Gesch. d. Kreises
Bunzlau. n, 150».
Dexter, F. B., Graduates of
Yale College, ffl, 274'*.
DezBÖ, Ad., Beitrr. z. Gesch.
d. Neutraer DiözeBanbibl. ffl,
143**».
Dhruva, Keehav H, Malayas
of the Mudrar&kshasa a. King
Pajvateävara. I, 56*«».
Diamante, s. Pagano di Dia-
mante.
Dlario Napoletano dal 1700 al
1709, ffl, 218»'.
Diaz 7 Perez, N., Diccionario
histor. I, 172»*.
Di Brolo, s. Lancia di Brolo.
Di Cavour, C, Lottere; ed.
L. Chiala. 4. ffl, 220***.
Di Cesnola, Palma, Oro e vetri
antichi di Cipro. I, 80»»».
Dicey, A. Y., Lectures introd.
to Constitution, ffl, 190«**.
Dichtl, J., Sudan. H, 182***.
Dickens, Mary, Charles Dickens.
ffl, 199***,
D i c k 8 o n , B. , Printing in Scot-
land. ffl, 197»»».
— W. P., Mommsen on Seron.
refer. of Apoealypse etc. I,
144»'.
Di Collegno, s. Provana di
Collegno.
Dl Diamante, s. Pagano di
Diamante.
D^Ideville, s. Ideville.
Dieckhoff, Ch. W., Missouri-
scher PrftdeBtinationismus u.
Konkordlenformel. ffl, 76***.
Dieckmann, F., Gottfried JZZ.
V. Niederlothringen. H, 46«*.
Gottfried d. Bucklige v.
Niederlothringen. H, 106«».
Diederichs, H., Verzeichnis
d. Bisch. V. Kurland. H, 160».
Diefenbach, La., u. E. Wttl-
cker, Hoch- u. Niederdtsch.
Wörterbuch. (Sehlufs.) H, 808*.
Djeffenbach, Ferd., Kursäch-
sische Politik v. westflLL
Frieden etc. ffl, 94»«.
— G., Üb. d. Bronzefund v.
Ockstadt. n, 90*«.
( ) Alemann engrab bei Fried-
berg, n, 90*».
DiehljCh., Bavenne. n,220«**.
— — Peintures byzantines de
ritalie m^rid. H, 173«*. 222««».
8. Holleaux, M.
Diekamp, W., Privileg. Ottos J.
f. d. röm. Kirche. H, 26*'.
— — Verzeichn. der in Wigands
Arch. etc. veröffentl. Aufsfttze
etc. 8. JB. 1883, n, 850**.
Diel, Ph., Benediktiner-Klöster
d. Erzbist. Trier. U, 94***.
380***.
Excidinm Abb. S. Maximini..
(SchL) n, 330***. ffl, 103»».
Abt Bodo von St. Matthias
bei Trier. HI, 103»».
Di eis, H., Berliner Fragmente
der ^Ad"rivaiiov TtoXtreia des
AriBtoteles. I, 84»«.
— ( — ) Inschr. v, Grortyn. 1, 99**.
Dienstkontraktv.i^d. U, 159'.
Diepenbrock, J. B., Amt Mep-
pen. II, 318'*.
Dierauer,J., MttUer-Friedberg.
ffl, 170**.
Dieterici, Fr., Ichwftn es-safä.
in Auswahl. 5. H, 188«»'.
Dietl, J., Chronik v. Mals; ed.
C. Stampfer, ffl, 183»*.
Dietrichson, L., Traekirker.
n, 273*'.
Dieulafoys, Beise in West-
persien u. Babylon, n, 180^*»1>.
— Mme. J., Perse, Chald^e etc.
n, 180**»«.
in,3i8
Yeneichnis der besprochenen Publikationen.
contrasto di Ciullo d'Alcamo.
n, 284 »'*o.
La 'defensa' e il diritto
nelle consaetadini del legno. ib.
DiUenius, F. m, 117»«.
Dillmann, A., Pithom, Hero,
Klysma nach NaTille. I, 4^^
26"^.
Lepsius. m, 49«*.
Dillen, 6. F., Virgin Mother
of Good Counsel. D, 222««>.
— H. A., s. Fairholt.
Dilloo, F. W. J., Wunder an
d. Stufen d. Ahas. I, 26*\
Di Lorenzo, A. M., Scoperte
di Reggio di Calabria. I, 97^*{.
Di Marzano, Fr., Letterati
ecc. friulani. H, 204*«. 248**«.
Dimitry, Gh., Massacre of
St. Andrtf. ni, 268«>.
Adyentnre of Belle-Isle.
m, 269".
— — Heart of Louisiana, in,
280*«».
Dimter, Langegg. 'ü, 124«^
Di Pancaldo, s. Galluppi
di Pancaldo.
DiPierlas, s. CaisdiPierlas.
Diplomatarium, Kjöbenhavns, s.
Nielsen, O.
— Svensket, s. Silverstolpe.
— vgl. Urkundenbuch.
Di Prampero, s. Bini.
Diringer, A., Tanzkunst. I,
178".
Di Serracapriola, s. Ma-
resca di Serracapriola.
Di S i e n a , Gr., Concetto filosof.
ecc. n. Div. Commedia. II,
257«".
Di Spilimbergo, R., Cronaca
dei suoi tempi. II, 248***.
Disraeli, s. Beaconsfield.
D i s 8 e 1 , K. , Sprachreinigende
Bestrebgen. III, 41*^.
Disselnkdtter, H., Beitrr.
z. Kritik d. 'Hist. de mon
temps' eingeL V. W. Mauren-
brecher. III, 48*.
Distel, Th. , KunstgeschichtL
Notizen. EL, 121**.
Eike ▼. Bepgowe. s. JB.
1888, n, 888'«
Hegewald, m, 41'*. 99^,
Die Meldung v. Tode
Melanchthons an Kurf. August.
in, 91*.
Schreiben d. Räte an
Kurilirstin Agnes, m, 92*.
Sttckung in Meissen. EQ,
98^^
Bestrafung e. Falsch-
manzers. III, 98**.
Gutachten der Juristen-
fakultät zu Leipzig über 'un-
gebeichtet' etc. III, 98^.
Altarbild in Moritzburg.
in, 99**.
Urteil Thorwaldsens üb.
Joh. Herrmann, in, 99**.
Christian Maler. IH, 99»*.
Kupferstiche d. Moritz-
monumentes zu Freiberg, m,
99»*.
Uhrmacher in der kur-
fürstlichen Kunstkammer. HI,
99»».
Erster Damastweber in
Dresden. HI, 99»*.
Paudifs. in, 99»*.
Fasold. ni, 99»*.
Empfehl. des Malers
Peters an Kurf. August, m,
99»'.
— — Zwei Plattnemamen. m,
99»*.
Lehrer d. Malers Cyr.
Röder. HI, 99»».
Was liegt in d. Grund-
steine d. Hauptstaatsarchivs?
ni, 99***.
Sächsische Sandsteine z.
Rathausbau in Antwerpen, m,
99***.
Brief Rauchs, m, 99**».
Zur Biographie Mariannes
V. Ziegler. Hl, 99***.
— — Leiche Maximilians II,
m, 126**.
— — Fufswaschung d. Kaisers
1653, in, 127**.
D i t g e s , A., Bilderkreis d. Kirche
Grofs S. Martin in Köln. H,
110**.
D i 1 1 e n b e r g e r , W.,Eleusinische
Keryken. I, 93**.
Zum Gesetze v. Grortyn.
I, 99**1.
Dittmar, M., Magdebg. i. d.
ersten Jahren nach d. ZerstÖrg.
1, m, 28*».
Dittrich, F., Contarini. m,
18**. 207*».
— Max, Neuer Führer durch
Meifsen. HI, 96**.
Di Villaflora, C, Carlo Bor-
romeo, ni, 209**.
Dix, J. A., Brief. UI, 280**».
Dixon, R. W., Church of Eng-
land. 3, ni, 176». 176*'.
192«»*.
Dobenecker, O. , Berichti-
gungQU lu B. ^hmldt^ Ur-
kundenbuch d. Vogte V. ^
n, 112*.
Rudolfs J. Friedensp
in Thüringen, n, 116*
Doble, s. Hearne, Th.
Dohlen. — Turmknopf
richten, m, 64*».
Doctor*s charges 1679. IH, 2
Dodd, T. J., Explanatio
numerical difficulties. I, 2
Dods, M., Recent literal
New Test. I, 139**.
Doebner R., Tanzordnni
Northeim. n, 814**.
— — Höltingsurkunde.
816**.
— — Mary's queen of Eni
memoirs together w. 1(
(James IL etc.). m, 1
Händel in Hannover
261»*.
Zu Gneisenaus Pls
preufs. Legion. IH, 29!
Döpler, K, Grofses u. (kl«
Wappen Mecklenburgs.
145*»*..
Döring, J., Forschunge
Auffindung d. Stadt A]
n, 161»*.
Bauerburg an d. Wai
n, 162»*.
Wo liegt Keiles?
67**.
Wappen d. Stadt Ba
in, 62*»'.
— O., Beitrr. z. ältesten G
V. Metz, n, 79*'.
D ö r p f e 1 d , W., Propj
i. 2. I, 78»*b. 101*»*
Tempel v. Sunion.
74»'.
Athena-Tempel an
Akropolis. I, 96»*.
Dogn^e, M. O. £., Albu
n, 198*'*.
(D o 1 b e r g), Doberaner Baug
n, 140*»*.
— 2 mittelalterliche Gei
in Doberan. H, 146**'.
— Küstenwanderung v. d.
now bis Wustrow. H, 14
Doleschall, E. A., (I
Melanchthons.) m, 8**
Dollen, H. v. d., Strei
in Pommern. 2 — 4.
81»*'/*.
Domaszewski, A. v.,
Schriften aus Kleinasiei
83'*.
— — Fahnen im r5m. B
l, 118*». 181'».
Yeneiehnis der besprochenen Publikationen.
ni,3i9
D o m b a T t, Konunodian-Stndien. 1
I, 167"'.
Domb r o w 8 k i, Stadien z. Gresch.
d. Landanfteilnng d. Erm-
landes. U, lbS^\
Dommer, A. ▼., Antotypen aus
d. Reformationszeit auf d.
Hamburg. Stadtbibl. in, 9^^.
Douati, C. , Amuleti tibetani
di Firenzo. I, 52 ^•^
DonaudampfsohifEahrts - Gesell-
schaft m, 168"».
Doucourt, A. S. de, Perse.
n, 186"**.
Donner v. Richter, 0., u.
A Riese, Heddemheimer
Ausgrabungen, n, 89**.
Donno, s. De Donno.
Donop, V., Merk. lU, 117*».
Dorenwell, R., U.A. Hummel,
Bilder aus d. deutschen Küsten-
Iftadem. IH, 82***.
Dorling, W., s.6reenwell,D.
Dorn er, A., Kirche u. Staat
BBch Occam. H, 840*»^
J. A. Domer. IE, 117**.
Dorr, Julia C. R., Bermuda.
in, 292«»*.
— B., Beitrr. z. Einhardfirage.
n, 24*'.
Rom. Glas auf d. Neu-
itidter Felde, n, 158**.
Dorsey, J. O., Omaha sociol.
m, 267 *^
Dofs, Brojendro Lall, Asiatic
Besearches. I, 56***b.
Donais, Pers^cution d. chr^tiens
a. 64. I, 128*».
Donglafs, R.K., Hist. of China.
I, 186**'. 191*.
D*Ovidio, Fr., 'Spirto gentil'.
n, 258***.
Dowden, £., Women of Shake-
speare, in, 198***.
Do well, Stephen, Taxation a.
taxee. ffl, 196**».
Doyle, James £., Baronage of
England. HI, 188***.
Doxy, M-, Religion d. Harra^
niens; achev^ p. M. J. De
Goeje. II, 187**».
Draehmann, B., Jehude £U^jug.
I, 88^»».
Drachowsky, A., Obrazy Zbi-
rovak^ m, 158»*.
Draeseke, J., Hippolyts De-
monstr. adv. Jndaeos. I,
156**»
— — Martin v. Bracanu I,
158*»«.
Briefwechsel d. Basilios
mit ApoUinarios. I, 164**».
«— — Yerfitfser d. Ila^euvsrixos
Ttpos "EXXrjvaß, I, 164»**.
Zur Apologie d. Apollo-
nius. I, 166*»*.
a^ouatijTee- I, 74**.
— — 'Emy^fou hc Üet^cums»
I, 82*'.
Dragonetti, L. — Spigolature nel
Carteggio. HI, 219**<>.
^oayovfAeßf£, N,, 'Erny^a^pal
ix Meya^idos. I, 82'»*.
Drake, J. M., Escape, in,
288*»'.
Dreher, Lieutn., 2. Pommersch.
Ülanen-Reg. No. P. IH, 79**'.
— Th., Tagebuch ab. Friedr. v.
HohenzoUem, Bisch, v. Augs-
burg, n, 98**.
Drehes, G. M., Lesliettb. Maria
Stuart etc. IH, 177»».
Dreylings Eheberedung 1663.
in, 54**.
Drioux, J., s. Thomas Aqui-
nas.
— M., Hist. de l'Orient. I,
182**».
Hist. de la Gr^e; Hist.
romaine. I, 184**'.
Driver, S. R., Genesis 49,10.
I, 25'».
Tetragrammaton. I, 82**».
Droese, K. Introduction to the
Malto language. I, 47**.
Drouin, K, Monnaies en Peh-
levi. n, 197**'.
Droysen, G. , AUgom. Hist.
Handatlas; unter Leit. v. R.
Andree. H, 84*»*.
Bernhard v. Weimar, m,
3181. 94i8.
Relationen ttber d. Schlacht
b. Nördüngen. HI, 81»».
122**.
D ruf fei, A. v., Monumente
Tridentina. 2. ffl, 22»*. 206**.
Drummond Morray, s. Re-
ports.
Dschaipur. — Ausstellung. I,
68**'.
Duane, Jam, Letter to Clinton.
ffl, 276»».
Du B o i s , A., Card. Fisher. ffl,
175». 193»**.
D u c , Js. A., Docum. sur l'hist.
ecd^s. d. moy. Age. n, 28**».
36*.
Esquisses hist. des ^vdques
d'Aoste. II, 230»**.
— — Bonifisce de Yalpergue
^veque d'Aoste. ib.
Du Gange, s. Glossarium.
Duehesne, Rez. I, 187»*.
— (Papst VigUius). H, 200'*.
— L., Le Über pontific. 1, 2.
I, 159*»*. n, 21**.
— — Pape Siriee et si^ge de
Bostra. I^ 160*»».
— — u. F. Chamard, Papes
du TT« sifecle. n, 215*'»P.
Ducie, Earl of, Episode of the
Armada, ffl, 176**.
Duclau, S., Marco Polo. H,
227*»*.
Colomb. n, 260*»». ffl.
207»'.
Ducoudray, G., Hist. ano.
4» M. I, 184*»».
Dudds, J., Rom. Schanzen in
Sttd-Ungam. (Ungar.) II,
284*'.
Herald. StU. H, 299*'*.
— — A zentai csata. (Schlacht
b. Zento). ffl, 187*».
— — Ungar. Historiogr. im
18. Jh. ffl, 145**».
Panduren. ffl, 151*»».
Dttbi, H., Römerstrafsen in d.
Alpen. 1. 2. I, 119**.
Dtthrsen, W., Epithaphien in
d. Möllner Kirche, n, 130*.
Inschriftsteine in d. Sakristei
d. MöUner Kirche. H, 180*
— — Ktlhsen im Besitz v.
Loecum. H, 141*»'.
Schlackenwerth in Böhmen,
Sitz Lauenburgischer Herzöge.
ffl, 65**.
Dttmichen, J., Geogr. Inschrr.
altHgypt. DenkmJ&ler. 3. 4,
I, 8**.
Der Grabpalast d. Patua-
menap etc. 2. I, 6»».
Dttmmler, E., Nochmals d.
Grabschrift d. Erzb. LuL H,
22»'.
— — Naso (Modoins) Gedichte
an Karl d. Gr. H, 23»».
Latein. Ged. d. 9. — 11, Jh.
n, 28*»-**. 86**. 41». 218*'».
— — ^ Martyrolog. Notkers etc.
n, 25**. 42*».
Zu Paulus Diaconus. H,
212*'».
Zur Gesch. d. Investitur-
streits in Lattich. H, 826**.
Dttntzer,H., UmÜEing d. ftltesten
röm. Köln. H, 108».
— — Röm. Altertümer d. Mus.
Wallraf-Richarts'i. Köln. d.A.
n, 105*».
Abh. z. Groethes Leben. 2..
(Goethes Beziehungen zu Köln.)
101, ^^^^,
m^
Verzeichnis der besprochenen PnblikAtionen.
Dttnzelmann, £., (ZeitgenSss.
DarstelL z. Reformationqgesch.
Bremens). III, 264^^.
Dürnwirth, B., Rosegger
Brnchstttck aus Ottakers Reim-
chronik, n, 66«b.
Dttrre, H., Wie ward Steder-
bürg adeliges Stift? II, 815'^^
— — Klosterkirchen zu Steder-
bnrg. n, 815".
Dufour, Th., Opuscule de Farel.
in, 167".
Dngat, G., Pr^ursenrs arab. de
ra^ronaut. n, 190»"<^.
Dnge, K, Urk. Nachr. v. Gold-
berg. 9 u. 10. n, 146*»'.
Duhr, B., Briefe über d. Aufheb.
d. Gesellsch. Jesu. III, 119*^
Duisburg. — Wandmalerei in d.
Salvatorkirche. II, llOi^^
Duka, T., KSrösi dolgozatai.
n, 285««.
Life of Koros. I, 191».
Dnkas, s. Tamizey de Lar-
roque.
— J., Lettres 4ct. k Peiresc par
Sal. AzubL I, 89»«*.
Dnlac, H., Contes arabes. 11,
192««*.
Dnlaure, J. A., Divinit^s g^-
n^ratr. etc. I, 176«».
Du Mazet,A., Sites alg^riennes
etc. II, 188»»*.
Dumont, K. Th., Gesch. d.
Pfarreien d. Erzdioz. Köln.
II, 880 »0'.
Dumur, Fr., Cellini. ü, 269«*».
Dumuys, L., Moule m^rovin-
gier. n, 12»»,
Dunoker, A., Stand d. Limes-
Forschung. I, 181".
Erwerbg. d. PMzer Hof-
bibliothek durch Karl von Hes-
sen-CasseL lü, 41««d. 71"».
— — Briefe Geibels an Karl
V. d. B£alsburg etc. 1. 2.
ni, 71"».
— M., Perikles' Fahrt in d.
Pontus. I, 100*'.
Hist. of Antiquity; transl.
byE. Abbott, ö Bde. 1,191».
Droysen. HI, 80«»*. 49»*.
Preufsen u. England im
7]. Krieg, m, 182»».
D u n k e r , Invasion Schlesiens
1740. m, 128»».
— Kapitulation Breslaus 1741.
m, 128»*.
— W., s. Palaeontographica,
Duparcq, s. De la Barre
Dnparcq.
Dupin de St.-Andr^, A.,
Transcaspie et rAfghanistan.
n, 180»»».
Dupraz, Grüner. III, 178»».
Durand, John, s. Taine.
Duro, s. Fernandez Duro.
— C. F., Colon y la historia
pöstuma. n, 251**».
Durrbaeh, F., Inscriptions du
P^loponnäse. I, 82'».
8. Cousin, G.
Durrie, D. S. u. Isabel, Cata-
logue of bist, soc of Wisconsin.
6. m, 267».
Durrieu, P., Grascons en Italic,
n, 286»»». III, 216»»».
D u r u y , y . , Hist. anc. de TOrient.
I, 182»»».
Hist. d. Romains. 7. I,
157»»».
Gesch. d. r5m. Kaiser-
reichs; Qbers. ▼. G. HeTtz-
berg. I, 121».
Hist. of Rome ; transl. by
Mahaffy. I, 191».
— — dass. by Clarke. ib.
Duverger, A., Premier grand
proc^s de sorcellerie aux Pays-
Bas. II, 384»*».
Duveyrier, H., Marche d'un
chameau du Sahara. H, 182»»».
s. Dalmas, R. de.
Dvorik, R., Fremdwörter im
KorÄn. n, 194*»».
Dvorsky, Fr., Albrecht zVald-
stejna. m, 156»».
Pameti o skolich öeskych.
m, 164'*.
Dyrlund, F., Rettelser og Op-
tegnelser. H, 282*'.
£.
«
Eadmerus, De vita S. Anselmi
Ubri U. II, 838»'».
Eardwarker, Court-leet re-
cords of Manchester, i. IH,
194»»».
Eaton, F. A., s. Thausing.
Ebel, Ed., Evangel. Gemeinde
Graudenz. HI, 51»».
Ebeling, Fr. W., Kyaw und
Brühl. lil, 98'».
Ebengrenth, s. Lusehin ▼.
Ebengreuth.
£ b e r i n g, £., s. Bibliographischer
Anzeiger.
Ebers, G., Resultate d. Na-
villeschen Grabungen b. Teil
el Maschüta. I, 8»».
Überraschungen. I, 9»»».
Lepsius. ni, 49»».
«. Mleb.ael^ C.
Eberstein, L. F. v., Nad
zu Nachrichten ▼. £be;
von Eberstein." 5. HI,
124^»».
Ebrard, A., Christ. Em
Brandenbg. - Bayreuth.
nähme reform. Flttehtliz
meinden in e. luth.
in, 128".
Eck, J., 8. HeckeL
Eckardt, J. v.. Garlieb M
in, 60»»-»*.
Eck holt, J., Beschreibe
Fideriser Bades. HI, 1
Eckstein, F. A., Joh. E
mann. IH, 71»«'.
Edersheim, A., Prophee;
bist, in rel. to Messial
81»»*.
New theory of sj
Gospels. I, 139*».
Edgar, A., Old Church
in ScoUand. m, 198»»
Edger, H., Comte a. n
ages. I, 194».
Edinburgh. — Records of
centenn. Fest, of Unive
K ra, 198*»».
Edingen. — Reiheng^bei
11».
Edmundson, G. M. A., 1
a. VondeL HI, 199***.
Edwards, A. B., Fni
statuettes etc. in w(
Thebes. 1, 2»».
Terracottas of Nanl
I, 81*»ö.
— A. P., s. Blunt, W.
— H. S., Russian Projeel
India. IH, 185»»».
— T. C, Comment. on i. Co
I, 142'».
Egelhaaf, G., AnalekU
Gesch. d. 2. pun. Kr
1, 113»».
Deutsche Gesch. im
alter der Reformation.
2. Aufl. m, 11**.
— — Zur Gesch. Karh
m, 126'.
s. Görlach, W.
Egger, £., 6pigr. p^
TAcad. d. inscriptions
81*'*.
Inscr. de Leuc^. I, 9
— J., Heinrich U. v. T
n, 127»». 228»»».
Egger mont, J. , Japon.
186»*».
Eggers, H. K., Lübeck, Bf!
meister etc. H, 142»»».
71»»*».
YeneiehDis der besprochenen Pablikationen.
in,32i
Eggerseche Stamm- u.
AhnenUfeln. III, 68®*.
Ans a]ten Papieren (Hüser
und Hansmann). III, 68^.
Genealog. Collectaneen.
m, 68«*.
Eglington, Earl of, s. Reports.
Ehemann, Irische Dynamit-
verschwör. III, 184*«*.
Ehrenberg, R., Hambarger
Handel im 16. Jh. II, 168**.
ffl, 69«<*.
- V., Thol. in, 68*^8.
Ehrle, Fr., Ludwig d. Bayer
V. d. Fraticellen u. Ghibellinen
von Todi. D, 67", 286"*.
338**>.
Za Bethmanns Notizen
flb. Handschrr. t. S. Francesco
in Assisi. II, 282 '<^*.
Zur Gesch. d. Schatzes
etc. der Pl&pste. II, 283***.
320*^
- — Zur Fraticellen -Gesch.
n, 236»". 388***.
Spiritoalen, ihr Verhältnis
L Franciskanerorden etc. 11,
286*'*. 888**^.
Spiritoalen Tor d. Inqni-
sitionstribunaL n, 888***.
- — Heinrieh v. Gent,
n, 840*»«.
s. ArchiT f. Litt-, u.
Kirchengesch.
8. Thomas Aqninas.
Ehrlich, H.,Königtnmn. Staats-
wesen d. alten Hebifter. 1, 85^*.
Ehrmann, H., Tier-Schntz u.
Mensehen-Ttnts. I, 86**.
Ehses, St., Politik Clemens'
72X bis z. Schlacht v. Pavia.
III, 20**. 204*.
Hatten d. Anhänger
Lnthere Veranlassung, aggres-
ti^e Absichten zn befürchten ?
in, 21»».
Eichhorn, W. F., Selbster-
lebtes n. Nacherzähltes, m,
60*».
Bemh. v. UexkOll. m,
61***.
Ein er t, £., Brand zn Amstedt.
ra, 98'*.
Eitel in, ArohiTalien aus Kon-
stanz, n, 84**.
Eisenhart, Meister, m, 262**.
— A. V., Lerehenfeld - Aham.
m, 121**.
Eisenlohr, A., Aus e. Briefe.
I, 4*«.
— Eiszeit u. KUstenbildung. H,
182»*.
Eiben, O., Gesch. d. Schwab.
Merkurs, ffl, 115**.
Elizabeth at Osterley Park, m,
176**.
Elliot, Gh., JoeL I, 28**.
Hosea. I, 26*<>*.
Words of Amos. I, 26*®».
— W., Family a. date of the
great R&jendra-Chöla of Tan-
jore. I, 61***.
Ellis, A., Egyptian <nefer' a.
the Siamese ^saw tai\ I, 49''''.
— A. B., West Afirican Islands.
I, 186***.
First West Indian Regi-
ment, in, 194»**.
— B., Aus England, m, 188*<^*.
Elsässische Gedenktage. III,
108**.
Elsperger, s. Luther, M.
Elt e t , J., Luther u. d. Wormser
Reichstag. III, 98**.
Elvius, S., Danmarks Prsste-
historie. HI, 266**.
£ly, R. T., Amer. socialism.
UI, 289«>*.
Elze, Megiser. III» 117**.
£lzingra,H., Manuel d'histoire
suisse. in, 164*.
Emerson, G. R., Gladstone.
in, 184*0*.
Encydopaedia Britannica; edd.
Baynes a. Smyth. 18, 19*
in, 187***.
Enders, £. L., s. Luther , M.
Endres, R., Abrifs d. bayer.
Heeresgesch. H, 98**.
EndrSdi, Alex., Lorintffy
Zsuzsänna ^lete. m, 146*»*.
Eneström, G., Signe d'une
quantit^ inconnue. II, 190»*'.
Engel, Monnaies in^d. des Nor-
mands dltaUe. H, 222*«*.
— A. , Collections numism.
d'Ath^nes. I, 88**«.
— M., Lösung d. Paradiesfirage.
I, 24**.
Engelbrecht, A., Sprache d.
Claudian. Mamertus. 1, 166**^
s. Claudianus.
Engelhardt, Würdigung d.
alttest. Institutionen. I, 80***.
— L. ▼., Ferd. v. WrangeL IH,
61***.
Engelmann, s. Röscher,
W. H.
Engels, Fr., Ursprung d.
Famüie. I, 178'*.
s. Marx.
England u. Birma. m, 186***.
— u. d. Boers. in, 186*»».
Jshresberlehie der QwOdekiMwiumiachafi 1886. m.
— u. d. allg. Wehrpflicht. Ill,
195»**.
— Hof u. Gesellsch. von £.
ra, 196»'*.
— Growth of Colonial E. III,
208"*.
English History. Senior, ra,
186*'*.
— Simple outline of. III, 186*'*.
E n n o d i u s , s. Monumenta Grerm.
Eötvös, Br. J., A 19, szizad
uralkodö eszm^inek befolyäsa
az illamra. (Einflufs d. Ideen
d. 19. Jh. auf d. Staat.) I,
194».
Epstein, A., Von Titus nach
Rpm gebrachter Pentat.>Kodex.
I, 28**.
Erbes, Gräber etc. d. Paulus
u. Petrus. 1, 169*'». II, 221**».
Erckmann, J., Maroc moderne.
II, 184*0».
Ercole, P., Cavalcanti. II,
268**o.
Erculei, R., Intaglio e tarsia
in legno. II, 226*'*.
Erd^lyi, J. , A philosophia
Magyarorsz^on. III, 153***.
Erdinger, St. Bernhard. 11,
124»*.
Vitis. ib.
Ybbs. ib.
Erdmannsdörffer, B., Aus
d. Zeiten d. Fttrstenbundes.
ni, 109*^
Erhardt, L. , (Rezens.). H,
185*».
Erinnerungen e. schleswig-hol-
steinischen Beamten. IH, 65*».
Erk erlin, Ursachen d. Sachsen-
aufstandes gegen Heinr. lY,
n, 47*'.
Erlachs Studienreise, ra, 167*®».
Erler, G., Dietrich v. Niems
Schrift Contra dampnatos
WicUvitas. H, 70*».
— L., Juden Mittel- u. Ober-
itaUens. H, 202»*.
Er man, A., Ägypten u. ägypt.
Leben im AlUrt. 1. I, 6**.
DiminutiTformen b. ägypt.
Eigennamen. I, 9***.
s. Schweinfurth, G.
— W., Arbeiten d. Zentralkomm,
f. Landeskde. s. JB. 1888,
n, 861".
Er misch, H., Aus d. Frei-
berger Ratsarchiv. ra, 96»*.
— — Zur Gesch. d. Sächsischen
Altertumsvereins, ra, 100***.
Zum 19. J«o.. 1%ÖJS, "5ä-
111,322
Verzeichnis der besprochenen Publikationen.
innerungsbl. d. Sächsischen
Altertumsvereins. III, 100^^^.
Ernsing, R., Wilhelm ///. v.
Jülich. II, 107*».
Ernst, ü., Jenatsch. in, 169'^
Erödi, B^la, Mikes Kelemen.
III, 146"\
Erone, Da Trento a Comano.
II, 205'*.
Erslov, Ed., Nye Oplysn. om
Brödrene Zeni. II, 282'^
m, 269"«.
Neuere Beleuchtungen üb.
d. Brüder Zeni; dtsch.^v. H.
Zeise. II, 141»".
— Kr., Danmarks Folkemaengde
i Valdemar Seirs Tid. II, 275««.
— — Les plus an^ieunes mon-
naies du Danemark. II, 278'^
(Klaus Bildes RuUe.) III,
248".
— - — Danmark -Norges Len. III,
260*'.
Escher, s. Keller-Esoher.
— H., Fabri Descriptio Sueviae.
II, 86 »^
Escott, T. H. S., England. New
ed. III, 186^",
Esm^, 'Garos'. I, 48«».
Esmein, A., s. Gide, P.
Esmeins, Sur quelques lettres
de Sidoine Apollinaire. II, 14*^.
Espada, s. Jimenez de la
Espada.
E8pino8a,s. Herrera yEspi-
nosa.
Esseiva, P., Freiburg, Schweiz
u. Sonderbund ; dtsch. v. C. A.
Kaiser. UI, 171".
— — Kommandant Meyer. III,
22 1"^
Essen wein, A., Karoling. Gold-
schmiedearb. II, 33'»'.
Waffen a. 4.-9. Jh. II,
83»»«.
— — Holzschnittkopien v.
Schlüsse des 15. Jh. II, 75**b.
806»».
Eibenbogen. II, 76»».
— — Zwei Werke Lenkers. III,
124»*.
Esser, Q., Beitrr. z. gallo-kelt.
Namenskde. II, 9^"*.
Lebensweise d. Eifel-
bewohner. III, 90»'.
— W., S. Johann Baptist in
Kohl. II, 109*«.
Estabrook, C, Bungtown cop-
pers. m, 280**».
£stebanezCalderon,S.,Con-
quista y perdida de Portugal.
J. Uly ^24^^.
£8teller,s.01iver yEsteller.
Estrange, s. L'Estrange.
Eth^, (H.), Modem Persian lit-
terature. II, 191**".
— — Nasir b. Khusraus Leben.
II, 191«*«.
— — Turk. versions of Kaiiah
a. Dimnah. II, 198«'».
Etherington, L., s. Ches-
neau.
Ettmayr, C, Schmeller. III,
121»«.
E u b e 1 , K. , Minorit Albert, Bisch.
V. Pomesanien. II, 83««. 97«'.
160^*. 330»»«.
Eucken, Philosophie d. Thomas
V. Aquino etc. II, 226*«'.
E u d e 1 , P. , Constantinople,
Smyme et Athenes. 3. II,
185«".
Eugippius, opera; ed. P.
Knoell. I, 163"«.
Euler, Friedberger Rechts-
belehr, f. Münden. II, 93««.
— K., Friesen. III, 48*«.
Eussner, A., Verf. d. comment.
de hello civili. I, 109«.
E u t i n g , J., Nabat. Inschrift, aus
Arabien. II, 196*»*.
Evans, E. T., 3^ Middlesex
Rifle Volunteers. III, 194**'.
— M. J., B. Loserth, J.
Everitt, Graham, English Cari-
caturist etc. UI, 197»«*.
Evers, Thomas de Celano. II,
883»»«.
— Geo. G., Luther, ▼. ihm selbst
gezeichn. 7, lU, 14«».
ifevkönyve, A Szepesmegyei tor-
t^nelmi tdrsulat ; ed. K.D e m k 6.
II, 292«».
— A bics-bodrogmegyel tör-
t^nelmi tdrsulat; ed. K Mar-
galits. II, 292««.
E w a 1 d , A. C, Studies Restudied.
m, 174». 176". 177*«. 178**.
186»««.
— H., Israel; transl. by J. F.
Smith. I, 191«.
— P., Schisma 530. I, 160««».
n, 215»'«<l.
s. Regesta pontiff. Romanor.
Exiga, s. Rasse Ahmed en-
Naceur.
Eye, A. v., s. Bergan.
F.
Fabart, F., Hist. de Tocculttf,
magie etc. I, 173*«».
Faber, C. W., Peter v. Hagen-
bach, n, 79»«. 83««.
— Wilh., Reformationsthesen v.
Luther u. Claus Harms. III.
2»«.
Fabricius, Gattin u. Mutter
etc. 1, 173«».
— E., Skulpturen v. Tempel in
Sunion. I, 74««.
— — Zur Idäischen Zeusgrotte.
I, 78*«.
Altertümer aus Kreta 1.
Gesetz v. Gortyn. I, 99«*.
— '— Dass. 2. Die Idftische
Zeusgrotte. I, 78*«».
Dass. 5. Archaische In-
schriften. I, 82'«».
Fagan, Louis, The Art of
Michel Angelo etc. I, 191«.
Fagnan, E., Bullet, de rislam.
II, 176«».
Fagniez, G., Mission du p^re
Joseph k Ratisbonne. III, 27 »».
Fahlbeck, P., Beovulfsquftdet
II, 135««.
— — Forskn. rörande Sveriges
aldre historia. 1. II, 264«.
— — Strid. mellan Svear ocli
Götar. II, 264»«.
Faidherbe, Soudan franftis.
II, 182»«».
Fair holt, F. W., Costume Id
Engl.; ^. ed. byH. A. Di Hon.
lU, 195»«».
Falcao de Resende, A., Ro-
mance da armada etc. as U-
has Terceiras. III, 224»».
Falck, P. Th., Est- u. Livld.
Brieflade. 2. III, 53*.
Ortsnamen auf ver. III,
63»»'.
Falk, Kinderwallfahrt nach d.
S. Michelsberge in d. Nor-
mandie. H, 97»«. 142^«».
— (F.), Joh. Gisen v, NasUtten.
U, 91«*.
Kaum bekannter Mainzer
Druck d. Summa fidei des Aqai-
naten. II, 94»«*.
— — Tractatus de sacrificio.
II, 94»««.
Reise etc. ^^d. h. Bernhard
am Mittelrhein. H, 94^«».
— O., Kirchen im Laienbesitz,
n, 31»«. 49**. 94»»«.
Falkenstein, Afrika. L II,
181»»«.
Falletti -FoBsatti , P. C.
Assedio di Firenze. III, 205»«*
Saggi. III, 218»«».
Fallingbottel , Steinhäuser bei.
n, 308».
Verzeichnifl der besprochenen Publikationen.
m,323
Faloci Pnlignani, M., Ode-
porico deir ab. don Giiu. di
CoBtanza. U^ 209^*^
Chiesa di s. Giacomo in
Foligno, II, 209*".
Monnmenti diFoligno. J.
II, 209»".
Chiesa di S. Lacia del
Ponte. II, 209*". 264"®.
Chiostro di Sasaovino. II,
220«".
Cronaca di Foligno. II,
281«".
Porta min. d. cattedr. di
Foligno. II, 231"*.
Artiata Umbro. 11,282"*.
Sigiemondo de Comitibus.
II, 253»'».
SigilU di Foligno. H,
254»w.
Vito di S. Chiara da
Montefalco. ib.
Storia di an batocco. ib.
Chiostro di S. Croce di
SusotIto. ib.
~ — Corsa di un animale
oero. ib.
Palazzo dei Trinci. ib.
Prima ediz. d. Div. Com-
media. II, 257»**.
Faltin, G., Einbruch Hannibals
in Etrurien. I, 113,««.
Faminoyn, AI. S., Gottheiten
d. alten Slaven (russ.) II,
137 '•.
Fanfani Centofanti, L., Sant*
Andrea in Chiusiea ece. II,
255«*».
Fanta, Ad., Bericht üb. d. An-
sprüche Alfons auf d. dtschen.
Thron, ü, 66».
Yertrilge der Kaiser mit
Venedig. II, 218»".
~ — (Herkunft d. dtschen.
Kolonieen auf d. verones. Hoch-
land), n, 228«»».
Fantuzzi, M., s. Tarlazzi.
Farcy, T. de, s. Le Fiselier.
Farn eil, L. R., Pergamene
frieze. I, 79*0*.
Farrar, Corinthians. I, 142''«.
Fandel et Bleiclier, Mat^-
rtanx ponr une ^tude prdhist.
de TAlsace. II, 76^
Faure, Ch., Gnyot. III, 173".
Faariel, M., Last Dajs of the
Consulate ; transl. by La lan n e.
I, 191«.
Fans 8 et, A. R., Commentary
on Judges. I, 26**.
Faavelet de Bourienne,
L. A., Kemoirs of Napoleon
Bonaparte; Ed. by R. W.
Phipps. I, 191«.
Favaro, Ant., Scritti ined. di
Leonardo da Vinci. II, 269***.
Faviers, s. Des Faviers.
Fea, P., Alessandro Famese ne'
paesi Bassi. III, 209".
Featherman, A., Social Hist.
of the Races. I, 186*".
Fe ebner, A. W., Livld. Dichter-
Ung. III, 58*«.
Fechtel, J., Nagy Käroly
csäszir uralkodisinak fontos-
s^ (Karls d. Gr.) I, 194'^
F e d e r i c i ,' R., Evoluzione nella
filosofia d. storia. II, 199«.
Fe er, L., Tirthikas et Boudd-
histes ; Pol^mique etc. I, 62*^'.
Mariageparachat. 1,54*««.
Boro-Bondour de Java.
I, 66*".
Fehleisen, Rekonstruktion d.
Ostgiebels von Olympia. I,
77***.
Fehr, J., s. Cantu, C.
Fej^rpataky, L., Veszprimer
Kapitel-Bibl. II, 293««.
— — ^ A kirilyi kanczelUria
az Arpidok koräban. II,
294*0*.
— — Magyarorsz^ vdrosok
r^i szämadäskonyvei. (Rech-
nnngsbttcher ungar. StUdte.)
n, 298*".
Feine, F., Bergpredigt b.Matth.
u. Lukas. I, 139'*.
Feis, J., Shakespeare a. Mon-
Uigne. III, 198*«*.
Feist, A., Zur Kritik d. Berta-
sage. II, 34***.
Feitel, Mor. , Reminiscenzen
aus m. Umgange mit Low.
I, 37'».
Fekonja, Andrej, Uplemenitev
Tekaroanov in njh plemeni-
öina. II, 126*».
Felchlin, B. , s. Thomas
Aquinas.
Feldzttge d. Prinzen Eugen. 10.
Span. Successionskrieg v. A.
Kirchhammer. HI, 181'*.
213*\ 261*«.
Felge 1, A. v., s. Urkunden-
buch V. St. Polten.
Felkin, R. W., Egypt. Sudan.
n, 182***.
— R. N., s. Buchta, R.
Feiten, Wilh., Bulle Ne pre-
tereat etc. II, 68*».
Fennell, C. A. M., s. Mi-
chaelis, A.
Fe n ton, J., Tasmania. III,
208*«*.
Ferber, H. R., Gesellschafts-
u. Volkslieder in Hamburg.
in, 70*0«.
Ferdinand, Fr., Cuno t.
Falkenstein als Erzb. v. Trier.
II, 68«*.
Ferenczy, J., Kossüth. III,
146***.
EötvSs Jözsef. m, 146***.
Fernandez Duro, C, Gran
duque de Osuna y su marina
etc. III, 210*^ 224*^
III, 228*.
— — Armada invencible. 2»
III, 224».
Patriarcado de las Indias
occidenteles. III, 226«*.
— — 8. Oviedo y Banos.
Fernandez Martin, M., De-
rech o parlamentario espanol.
i. III, 226".
Fernandez Merino, A., Denza
macabre. II, 202«».
Fernandez y Gonzalez, F.,
Inil. de los Espanoles en Tom-
buctn. II, 198*'*.
— — Ordenamiento por los
. procaradores de las aljamas
hebreas. II, 801**.
Philosophie des Thomas
von Aquino; aus d. Span, von
Nolte. II, 839*".
FeroBO, C, Ebrei portogh. in
Ancona sotto Paolo IV. I,
38»*.
— — Graziöse Benincasa. H,
sss"**».
Ferrai, L. A., Proeesso di
Vergerio, III, 208".
Ferrarelli, G., Mezzacapo.
III, 222*".
Ferr^, s. Salcs y Ferr^.
Ferrero, E., Corso di storia;
Storia Mod. III, 218***.
Ferretti, A., Canossa. 2. A.
II, 208*«o.
Ferri, L., Questione della
schiavitü. II, 201*».
Ferro, P. J. v.. Aus Wien.
III, 132*».
Fetzer, K. A., III, 117*®.
F^vre, J., Justific. d* Alexandre
FZ; Alexandro VL et Saro-
narole. II, 26 1**«.
Fick, A., (Epirot., akarnan. etc.
Inschriften). I, 81**.
— — Homer. Dias nach ihrer
Entstehung etc. 1, I, 90*.
Fick er, J., Bedeutung d. al.t«
in,a24
Verzeichnis der besprochenen Publikationen.
Christi. Dichtungen etc. I,
166*»*.
Neue Beitrr. z. ürkunden-
lehre. 3* Titel Romanorum
rex. II, 45*».
Sicard ▼. Cremona ttb.
Rechte d. Kaisers. II, 229*»'.
Fidel Fita, s. Fita.
Fiedler, J. v., s. Urkunden
aus d. Staatsarch.
Figueroa, P. P. , Yicuna
Mackenna. I, 188^»*.
Filangeri, 6., Documenti per
la storia d. arti ecc. d. pro-
vincie Napoletane. 3. II,
262«'*.
Filippi, 6., s. Cipolla.
Fillias, A., Alg^rie. II, 178'».
Fillion, M. L. Cl., Atlas
d'histoire naturelle de la bible.
I, 80"».
Filon, Hogarth. in, 197»»».
Finanz- Archiv ; ed. Gg. Schanz.
B. JB. 1883, n, 376*«.
Findura, Imre, Az orsz^os
statistikai hivatal kdnjvt&rA-
nak jegyz^e. (Katalog d.
Statist. Bttreans.) IH, 148*<^'.
Fink, J., Rom. Ausgrab. b.
Regensburg etc. n, 8»». 96**.
Finotti, 6., Panegirico d. b.
Beatrice JJ d' Este. II, 281"».
Finsler, O., Mykenae. I, 76*®.
Firdusi e i monumenti di Babi-
lonia. I, 20'».
Firmin, A., lägalit^ d. races
humaines. I, 179»*.
Firnhaber, K. G., Nassauischer
Zentralstudienfonds. m, 108".
Firouzabadi Shirazi, Muh.,
Kamus (lexicon). II, 195^*».
Fischer, Urkunden z. Gesch.
des Streits in Weinsberg. II,
87".
— Fr., De partriareharum Con-
stantin. catalogis. I, 169*»^.
— H., Fragment eines schwftb.
Arzneibuches. II, 78»»1>.
Freikorps d. Herzogs ▼.
Braunschweig in Zittau. III,
94»'».
Hechinger Latein. HI,
116»'.
W. MenzeL DI, 117*».
A. Birlinger, u. Th.
Gelbe, Bruchstücke aus Ru-
dolfs Weltchronik. II, 66'».
«— JuL, Jehuda ben Saul Ibn
Tibbon (ungar.). I, 89"«.
— L. H., Nachtrr. zu Roberüns
Gedichten. III, 60*».
8, Gerold, Rosa v.
Fischhof, A., Sprachenrechte
in Staaten gemischter National.
I, 48*».
Fi seh 1, J. y., Kraos od. Haar-
menschen. I, 49'».
Fiselier, s. Le Fiselier.
Fishwick, H., LancashireWills.
m, 194»".
Fita, Fidel, (Juden in Cordova).
I, 3810*.
Marjadraque segiin el
fuero de Tolede. H, 198*'*.
EstudioB historicos. n,
801».
Fitzgerald, s. Omar Kha-
gyam.
— W., Lectures on ecclesiast.
bist, n, 321»«. III, 191»'».
Fitzpatrick, W. J., Burke.
III, 200*'».
Flach, H., Peisistratos u. s.
litter. Thiltigk. I, 90*.
Flammarion, C, Monde avant
Thomme, oeuvre de Zimmer-
mann. 1. 2, I, 179»»,
F landin a, A. , Indulte a
Himenio de Lerda. II, 262»".
— — Refugio d. cessione dei
beni. H, 262»'».
Flanfs, R. v., ProtokoU-Privi-
legia etc. v. Dt. Eylau. n,
166»».
Gesch. westpreufs. Güter.
E. n, 167»*.
— — Rathäusl. Inventarium
1730 Deutsch-Eylau. HI, 49*.
Gewerks-Rolle d. Kürsch-
ner zu Konitz 1660, HI, 61»^^.
Fiat he, Moritz v. Sachsen. IH,
68'<>.
-rHertzberg,Justi,Pflugk-
Harttung, Philippson,
Allgem. Weltgesch. I, 171**.
— Th., Älteste Gesch. d. Meifsner
Landes. II, 114*'».
Zeitalter d. Restaur. etc.
HI, 46».
Fleay, F. G., Shakespeare a.
puritanism. HI, 198*»*.
Fl ebbe, K., Ludolf Naaman
etc. HI, 64*.
Fleet, J. F., Kanarese ballads.
I, 46*».
Sanskrit a. OldCan. Inscrr.
I, 67*»«».
Legends of silvercoins of
early Guptas etc. I, 68**'.
5 copperplate grants of
the W. ChÄlukya Dyn. 1, 69 *»*.
Sanskr. and OldCanares.
Inscrr. I, 69*»». 60*««».
lei», b. i«»b. 61*««». *•»».
Silver-coin of Rudrasimha.
I, 68**».
Chandragupta and Vi-
kramlLditya of the Udayagiri
Amrita-Cave-Inscr. I, 68**».
— — Chronol. of the early
rulers of NöpAl. I, 62*".
Nari&d in the Kaira Distr.
I, 66*»».
Fleischer, Ibn Loyön ▼.
Gartenbau. H, 198*«*.
— C, Bart u. Haar im Altert.
I, 180*«».
— H. L., Kleinere Schriften.
H, 198»»».
s. Levy, J.
Fleur lascive Orient. II, 192»«».
Fligier, Wo ist d. Ursp. d.
Bronze zu suchen? H, 134»«.
— G^za Kiiun üb. Urbevolk.
Siebenbürgens u. Religion d.
Agathyrsen. H, 284**.
Flinders Petrie, s. Petrie.
Flint, R., Vico. I, 191».
Flonheim. — Königsgrab. H, 11'.
Florian, V. de, Ezcursion en
SicUe. II, 211*»».
FlorianuB, M., Hlstoriae Hns-
gariae fontes domestici. 4»
II, 298*««.
Flttckiger, Apotheke in Strafi-
burg 16i3. m, 106*«. '
Flunk, M., Moderne Penti-
teuchkrit. mit Bezieh, auf
Schopf^gs- u.Sin tflut-Bericht.
I, 22»'.
Ergebnisse der negativen
Pentateuchkritik. I, 22»».
Föhlisch, C, Benutzung d.
Polybius im 21. o. 22. Buch
des Liyius. I, 109».
Forster, Slehsische Verord-
nungen gegen KleiderluzuB.
in, 98'».
— F., Deutsehkmds Kriegs- n.
Friedenshelden. Hl, 47»».
— Th., AmbrosiuB v. Mailand.
H, 219*»*.
Fogg , S. H., Lettera of Bnrgoyiie.
HI, 278**».
Letters of PhllUpps. m,
278**«.
Foglietti, R., Storia di S.
Giuliano. H, 220«*«.
Statuto di Maoerata. Ht
281»»'.
Folg er, Ch. J., Jahresbericht d.
Finanzministers. IH, 291»*».
Fontaine-Borgel, CL, B^
renger historien et syndie de
Genfeve. IH, 171*».
Yerzeichnis der besprochenen Publikationen.
m,d35
Fontana I B., Documenti oirca
Calvino a Ferrara. III, 207**.
Fontane, M., Hist. universelle.
La Grece. I, 70*«. 171".
— Th., Scherenberg u. d. litte-
rarische Berlin. HI, 47".
81"».
Font eil, G. A., Om svenska
oeh finska rätten. II, 266^*.
Fontes rer. Austriacar. 2, Abt.
i4, Bd. II, 70».
Forbes, A., Chineae Gordon.
4—6 ed. III, 186»«».
— G. S., Wild lifo in Canara
and Ganjam. I, 46*^.
Forbes Leith, s. Leith.
Forcella, V., Feste in Roma
nel Pontificate dl Paolo IIL
in, 206'».
Forchhammer, E., Brahmans
a. Sanskr. Literatnre in Brit.
Burma. I, 64"».
Jardine prize. I, 64^»*.
Forgaa, s. Pelli y Forgas.
Forlin g, J. G. B., Babylonian
aatronomy. I, 17*».
Formentini, M., SUti d'Italia
1584, m, 210»'.
Fornaeiari, R. , Letteratura
ital. II, 226»»».
Pollaiano e poesie volgari.
n, 268»»».
Forneron,H., Louise deK^rou-
alle. m, 179»*.
Demier prince de Bouillon.
m, 231*».
Fornoni, £., Basillca Alessan-
drina. II. 205'».
Forrer, R., Totenbestattung b.
Pfahlbanem. I, 179»».
Forschungen z. deutschen Landes-
0. Volkskunde t. Deutschland;
hrsg. von R.Lehmann. II,
1*.
Forseil, H., Rikshufvudboken
for 1673 {1582,) III, 282».
Sverige 1571. III, 282».
Sveriges jordbruksnäring
i 16^ irh. m, 282'.
Benzelius d. yngre. III,
241»».
Forsvar, Vort. lU, 254»».
Fortescne, I., s. Plummer.
Fossati, J., Codice dipl. della
Rezia. II, 229»^.
Prtmo libro stamp. a Como.
n, 247»^».
Fosses , s. Castonnet des
Fotses.
I'oiter, R. V.,Hebrew »Wisdom'.
1, 32»»*.
Fottion, M., Greek inscriptions
from Mytilene. I, 88'»».
Foucart, P. , Inscriptions de
B^otie. I, 82»».
— — Inscriptions de Thessalie.
I, 82»»».
Inscriptions d'Aaie Min.
I, 88".
Foulkes, Th., Pallavas. I,
61^»».
Genealogy of the Chölas.
I, 61"».
— W. D., 8. Lely, J. M.
Fournier, A., Histor. Studien
u. Skizzen. III, 62»«. 128»».
— M., Afifranchissement dans le
droit gaUo-franc. s. JB. 1888,
U, 411"»».
Fowle, H., Erechtheion. I,
96»»».
Fowler, H. N., MaoTQol at
Rhodos. I, 96»*».
Fox, Veron, s. Vasili.
Fränkel, S., s. Freuden-
thal, J.
Fränkische Funde. II, 91»».
Frahm, £., Gesetze etc., betr.
d. VolksBchulwesen in Meckl.-
Schwerin etc. 2. Aufl. III,
76»»».
— L., Spuren ehem. Schlangen-
verehrung in Holstein. II,
137»».
— — u. F. Sundermann,
Störtebeker. II, 170»».
F r ak n ö i , W., Wahl Wladislaus'
IL (Ungar.) II, 290'».
— — Ungarn vor d. Schlacht
V. Mohics; Ubers. von J.
Schwicker. II, 291'*.
s. Monumenta r. Hnng.
France Bchi, 8. De Franceschi.
Franciosi, Ch. de, Nord de la
Tunisie. II, 188"*.
Franck, Meder. lU, 117*».
— J., Mentzer. II, 309»».
Francke,F.A., 8.Schu8ter,0.
Franco, E., Garibaldi sino al
jogUo 1849. III, 221»«*.
Franke, A. H., Altes Test. b.
Johannes. I, 140»».
Franken u. Thüringen. — Ope-
rationen während des 30y
Krieges. III, 94«».
Franken thal, C, Premier
chapitre de la Genöse. I, 24»».
Frank 1, P. F., Erbauungs- u.
UnterhaltungslektOre unserer
Altvorderen. I, 36»».
Frankl-GrQn, Ad., Ethik d.
Juda HalevL I, 88»»»
Franks, W., s. Hawklu«^ 1&.
Frantz, K, Abendmahl des
Leonardo da Vinci, n, 269»*».
836»»».
Franz, E., Patriarchat v. Jeru-
saleuL II, 186»»». 828»».
Franz v. Assisi. — Fran^ois
d'Assisi. II, 282»*». 333»»».
(Franciscus v. Assisi u.
Schlofs Montauro.) II, 232»»».
Fräser, Col. Hastings, James
Stuart Fräser. HI, 195»»'.
— W., s. Reports.
Frati, L., Tre sonetti di Bene-
detto DeL n, 260»»».
Ginnte ai Cantari nella
Cronaca di Benedetto Dei. II,
265»»».
Federico d' Urbino e Veltro
Dautesco. II, 257»»».
Frau er, E., Esame etimoL di
nomi geogr. Istriani. II, 128»^.
Fredenberg, A., Svenska in-
fanteriet. lU, 241»»».
Fredericq, P. , Nederlanden
onder Karel. 1. III, 228*.
Frederiksen, L., Friskole. m,
255'».
Freeland, H. W., Gleanings
fr. Arabic. II, 191»»»».
Fremy, E., s. Mesmes, H. de.
F r e n 8 d o r f f , F., Zur Erinnerung
an ThöL III, 68»'.
— (— ) G.Th. Meyer. ra,261»».
Gerl. Ad. v. Mttnchhausen.
III, 262«».
Jacob Grimm in Grottingen.
m, 262»»».
Hannover vor 200 Jj.
ni, 264»».
Freshfield, Ed., Register Book
of St. Christopher-le-Stocks.
in, 193»»*.
Parish Books of St. Mar-
garet Lothbury , St.Chri8topher-
le-Stocks, and St.Bartholomew-
by-the Exchange. 111,193»»».
Accomptes of St. Chri-
stopher's. IH, 193»»».
Frefsl, J., Arier. I, 41«.
— — Genauere Grenzen d.
Baiwaren etc. II, 95».
Freudenberg, Ph., Sinhalok
Titel u. Namen. I, 46.
Freudenthal, J., Durch Av
verroes erhalt. Fragm. z. Meta-
phys. d. Aristot.; mit Beitrr.
V. S. Fränkel. II, 189»»».
Freund, Chans, d. Gui d. Bour-
gogne etc. H, 84*»».
— L., Einiges ttb. Laaket. IXU
m,326
Verzeichnis der beBprochenen PabUkationen.
— Sal. W., Vergleichende Datum-
Tabellen. I, 34*^.
Frey, C, Loggia d. Lanzi. 11,
— — Stndien zu Giotto. II,
268«".
Freybe, Alb., Meekl. Osterspiel.
II, 145"^
Freyberg-Eisenberg, Max
Frh. y., Gesch. d. Geschlechtes
d. Frh. V. Freyberg. 11, 98*^
Frey tag, E. R., Johannes ▼. d.
Planitz. ni, 99»».
— G., Bilder ans d. dtsch. Ver-
gangenheit. J8. Bd. 16. A.
II, 69«'. III, 14".
FriaoL — Documenti firinL II,
227»8«.
Fridericia, J. A., s. Bricka,
C. F.
Friedberg, E., Ver&ssnngs-
gesetze d. evangel. Landes-
kirchen. ^. III, 74»*^ 103*».
112»».
— M., Bilder aus Ostprenfsen.
i. in, 49'.
Friedebom. — Honorar flir F.s
Descriptio urbis Stettinensis.
III, 79^^.
Fr i edel, Jubiläum d. bist.
Vereins f. Kiedersachsen. III,
264«*.
Friedensbnrg, W., Beitrr. z.
Briefwechsel zwischen Georg v.
Sachsen u. Philipp v. Hessen.
III, 92*.
Hermann IL v. Hessen
u. Adolf J. V.Mainz. II, 118*».
Friedlftnder, £., Georg Ad.
V. Micrander. III, 84".
— H., Zur Gesch. d. Juden in
Böhmen. I, 37»*.
— J., Repertor. z. ant. Numism. ;
hersg. V.R. Weil. I, 188"».
— M. H., Geschichtsbilder aus
d. nachtalmudischen Zeit. 3.
I, 38>ft.
Friedrich, K., Hirsvogel als
Töpfer, m, 124»^
— P., Landeskunde d. Lubecki-
schen Staatsgebietes betr. Litt.
III, 7010».
Friedrich August v. Sachsen. —
Besuch bei d. Fürsten v. Monte-
negro, m, 94»».
Friedrich d. Gr. — Polit. Korresp.
13. [Red. V. A. Naud^.]
m, 42».
Diplom f. Glatzer Ort-
schaften. III, 87".
FriedriehBen, P. I, 188(*»*).
FricB, JSL, Sverige och Neder-
land under Karl X. Gustaf.
III, 234»».
— F., Briefe an Chr. Fries.
III, 248»'.
Friefs, G. £., Älteste Toten-
bUcher v. Admont. II, 126*».
Frimmel, Th., Apokalypse in
den Bilder handschriften des
MA. n, 836"'.
Fr i schiin, B., D. Schuldramen
in Luzem. HI, 167»».
Fritsch, Alb. I, 192/8» (s. v.
Mitchell.)
— G., s. Afrika.
Fritz, Job., Territorium d. Bist.
Strafsburg. II, 68»^ 78".
85»*. 880"».
Fritzner, J., Ordbog. 2. Udg.
5—7. n, 282»».
Fritzsche, C, Lat. Vision, des
MA. 1. II, 80»». 885»*'.
— Chr. H., Aus Gelenaus Ver-
gangenheit. II, 118»^
— G. E., Carta d. Yemen. II,
177»*.
Fröhlich, F., Feldherren u.
Feldhermtum im alten Rom.
1, 118»».
Frölich, Ap ostol. Glaubens-
bekenntnis. I, 160»«».
— • Gesch. d. Graudenzer Kreises.
2. A. n, 156*».
Frohschammer, J., Organi-
sation u. Kultur d. menschl.
Gesellsch. s. JB. 1883, II,
391»».
Froissart, Chronicles; by Th.
Jones. I, 192».
Fromme, s. Regesten.
Frommhold, G., Rechtl. Natur
d. Anerbenrechts etc. s. JB.
1888, II, 884**.
Froning, R., Hochstapler vor
300 Jahren. III, 102»».
Fron ins, Fr., Bilder aus d.
sächsischen Bauemieben in
Siebenb. 5. A. III, 152»»'.
Frothingham, A. L., Amolfo
di Lapo a. Jacopo Torriti. II,
233»»».
Mosaic of the fa9ade of
san Paolo ofRome. II, 233»»».
Revival of sculpture in
Europe. II, 226»'».
— 0. R., s. Johnson.
Ü^^O Biu^ii^ ^t Ashta-
roth. I, 82»»».
Fronde, J. A., Oceana. UI,
188"». 202»»».
Luther. I, 191».
Bunyan. HI, 199*»».
Svenska historien.
237»».
Min historias 1
241»».
Fuchs, J., Freiburg«
posten im Bfittelalter
s. Aleace-Lorrai
Führer, A., Bftnabhi
graphy of Srt-harshi
etc. I, 59"'.
Funde in d. 1
I, 61»»».
Fuente, s. De la F
Fürstner, J., Texl
merk. z. Sulpic Se
165»»».
Fugger. E. Gf., W<
II, 97»».
Fulgentius, Epist
164»*».
Füller, J. M., Daniel.
— S., Revel. of St.
144»».
Fulst, W., Quellen
für d. Leben d. Ari
85»».
Fumi, E., Guelfl e
n, 232»*».
— L., Santa Lueia.
Pio JJ e la pi
vieto. II, 253»'».
— — Leggenda della
da Orvieto. II, 25
Fundehronik. II, 139
Funk, Zur versio }
Pastor Hermae. I,
— F. A., Doctrina XTJ
I, 149»»».
— — (Entstehungszc
dache.) I, 150»»*.
Furrer, K., Antike
Libanongebiet. I, !
Furtwttngler, Neu«
auf Cypem. I, 80
— Reisebericht M. O h i
Richters auf C^
80»».
— Älteste Keramik a
I, 80»»».
— A., Nebukadnezar
I, 20"».
Fusco, Giovanni, M<
Odoacre. II, 213»'
Fustel de Coulani
antique. 11^ ^d.
— Recherches sur qu(
bl^es d'histoire. 3
Fyffe, C, Hist. of»
rope. 1, 191».
Verseichnis der besprochen es Publikationen.
111,327
9.
Gabelen tZf v. d., Sprachen d.
Nicobaren-Insnlaner. I, 47**.
Gtbotto, F., Titolo di patrizio.
II, 218»'»b.
Anno mille e fine del
mondo. II, 214"«*.
Blasone d^ nna famiglia
Piemontese. II, 229 •i®.
Gae d e c h e n 8 , C. F., Befestigung
Hamburgs im MA. II, 148'^.
Hamburgs Kriegsschiffe.
n, 143>«'. 170«<>.
Die von d. Admiralität
verteilten Emolumente. III,
69".
Hamburg. Medaillen iS9^.
ra, 70»«-»*.
Gtedeke, A.. Wallensteins
Yerbandl. mit Sachsen u.
Schweden. UI, 30". 94'*.
Gaedertz, Th., Friedenhagen
n. d. Hochaltar in d. St
Marienkirche zu Lübeck. II,
142»*«. III, 71"«.
Ristens Depositionsspiel.
in, 66**.
Geibel-Denk Würdigkeiten.
ni, 71"0.
Geibels Geburtstag. Ill,
71"^
Reuter - Reliquien. III,
77172.
Girtner, Reisender vor 300
Jahren. HI, 98'*.
Gagg, K. V., Aus dem Hexen-
thale. n, 86*«.
Ga i d o z , H., Religions en Grande-
Bretagne, ni, 191*83.
Inde angl. III, 208'*-*.
0. Basset, R.
Gailliard, £., s. Inventaire
(Bruges).
Gairdner, J., Letters a. papers
of Henry VIIL HI, 174*.
248 Mitte.
Gaiter, L., Politica di S. Fran-
cesco, n, 282'*'.
Galan t i , C, Lettere dantesche.
n, 257«3*.
Galesloot, L., Extradition
devant les Etats de Brabant.
in, 230".
Galetschky, R., Drgesch. d.
Ungobarden. II, 135**.
214"»».
Galitzin, Fürst N. S., All-
gemeine Kriegsgesch. 2. Aus
d. Russischen v. C. S t r e c -
cius. I, 181*«». II, 186«**.
Galland, Contes arabes d.
1001 nuits; rev. par R.
Chotard. II, 192'*'.
Gallenga, A.,IberianReminisc.
I, 191«.
Gallenmüller, J., Fixstem-
himmel jetzt und zu Homers
Zeiten. I, 91*<>«.
Gallieni, Voyage au Soudan
fran^. II, 182»**.
Gallo way, W. , Philosophie
of the Creation etc. I, 178'*.
Gallucci, s. Taccone-Gal-
lucci.
Galluppi di Pancaldo, G.,
Genealogia d. Di-Giovanni di
Messina. II, 262«'^
Galschiöt, Bi., Danmark. III,
257»**.
G a 1 s t e r , C, Schiffs- u. Küsten-
geschütze d. deutschen Marine.
III, 65«o.
Galuski, C, s. Sehoene-
mann, G. F.
Galvani, F. A., Re d'armi di
Sebenico. H, 208**.
Ga^bs, P., Personalstand der
Klöster d. Diöz. Regensbg.
etc. III, 119*'.
Gan be-eden. I, 13".
Gändara, G., Anexion de S.
Domingo; prdlogo de D. Cr.
Martos. I, 188*'*.
Gandini, L. A., Alberto da
Gandino. II, 281"*.
Gandola, M., Uomini illustri
Valtellinesi. II, 206»*.
Ganeval, Asie de nos jours.
II, 179»*.
Garbato, A., Erinna. I, 95*^«.
G a r c i a , M., Monardes. 1, 1 89 »»*.
Gardiner, F., Old a. New
Testam. I, 147**'.
— H., New-Englands vindication.
III, 274»».
— R. S., Death of CromwelFs
Son. III, 179*».
Engl. bist. read, books.
III, 175'. 179*». 181 '^
187*»».
Cases in Star Chamber
and High Commission. UI,
178*».
French Revolution. I,
191».
Gardner, £. A. , Naukratis
exhibition. I, 81*»b.
— — Inscriptions copied by
Cockerell in Greece. I, 82»'b.
— — Inscriptions from Cos etc.
I, 83'*.
Ornaments a. armour firom
Kertch. I, 96"».
— Mrs., s. Hogg, J.
— P., Zakynthos (Coins). I, 96'».
— — Samos a. Samian Coins.
I, 191».
Catalogue of Greek Coins :
Thessaly to Aetolia. ib.
— — Tjrpes of Greek Coins. ib.
— — s. Imhoof-Blumer.
Gar dt hausen, V., Zur Gesch.
d. griech. Alphabets. I, 95»»d.
Gareia, s. ParillavGareia.
Garibaldi, C, Epistolario; ed.
E. E. Ximenez. III, 221*»*.
Garmendia, J. J., Guerra del
Paraguay. 2, A. I, 188*'*.
Garnier, Fr., Voyage en Indo-
Chine; Relation etc. annot^e
par L. Garnier. I, 49»<>b.
Gar not, X., Condition des
^trangers ^ Rome. I, 117*».
Garollo, G., Abitanti ecc. del
Sudan. II, 182**».
Garrick, H. B., u. A. Cun-
ningham, Archaeol. Survey
of India (19). I, 66**».
Garziger. — Gresichtsumen. H,
138*"».
Gasquet, A., Pr^cis des instit.
pol. et. soc. de Tanc. France.
II, 28«».
Gast, F. A., Origin of Old
Test, religion. I, 31^»'^
Gast^, A., s. Bossuet, J. B.
Gatt, G., Industrielles aus Gaza,
n, 179*02.
Totenklage in Gaza. II,
179«o-J».
G a 1 1 i , Gius, Statuti del mercanti
di Roma. II, 233»*».
Gaudenzi, A., Opera di Cassio-
dorio. II, 213»'»d.
Proprietä in Italia. II,
217*'»o.
— — Notizie ed estratti di
manoscritti e documenti. II,
223»»*.
— — Approvazione imper. dei
libri dei feudi. II, 252*»».
Gaullieur, E.,Juifsk Bordeaux
et quelques mss. de cette ville.
I, 38*'".
Gayangos, s. De Gayangos.
Gayarr^, Ch., Jackson. III,
283***.
GazSll; mit Randb. v. Ag-
Sahrawardl. II, 187^«»a.
Gazzani, A. , Guidotto da
Bologna. II, 281»»'.
Geary, Grattan, Burma after
the conquest. I, 67»»*.
ni,d28
YerzeichniB der besprochenen Publikationen.
sächsiseh -böhmische Schweiz.
III, 95*».
Gebert, C. F., Münzen u.
Medaillen v. Eichstätt. II,
100»«.
Gebhardt, B., Zwei Tttbinger
ProfesBorenüunilien. III, 116 ^^
— £., Renaissance ital. et la
philos. de Thist. II, 287"».
— H., Zukunft des Menschen-
sohnes. I, 140'^^
— 0. de, Nov. Testam. graece.
1, 135»».
— V., La tierra santa. II,
179*».
Gebrauch d. Alten, ihre Geliebte
zu schlagen. I, 183»^^
Geelmuyden, H., s. Storm,G.
Geer, s. De Geer.
Geheimmittelwesen. — Zur
Gesch. des G. II, 73««1>.
G e i g e r, K., Zu Schnbarts Leben.
III, 116*^
— L., 8. Burckhardt.
— — s. Vierteljahrsschrifl f.
Kultur etc. d. Renaissance.
— W., Civiliz. of East. Iranians;
transl. by Daräb Dastur
Peshotan Sanjänft. 1,69^
— — Russen in Turkestan. II,
181"^
Geiges, F., Freiburg unter d.
Grafen von Urach. II, 84*^.
Geijerstam, G. af, Holberg.
III, 266»«.
Gelnitz, E., Boden Mecklen-
burgs. II, 1*. 183»».
— — Entstehung d. Mecklen-
burgischen Seen. II, 18 8»^
— — Untergrund d. Mecklenb.
Städte, n, 188»».
G e i r 8 1 e r , Rob. , Göttingen.
III, 262 »•.
Gelbe, Th., s. Fischer.
Geldner, Awest&. I, 68*.
Yasna c. 36, I, 69».
Gel ich, R., Anton Vetter v.
Degenfeld. UI, 141»^
Magyarorszigftlggetlens^gi
harcza 1848 — 49 ben. (Gesch.
des Ungar. Freiheitskampfes.)
2. III, 141»'.
Geizer, H. , Sextus Julius
Africanus und d. byzant.
Chronogr. IL Teil. 1, Abt.
I, 86»»*. 167"». II, 172^2,
Gern oll, A., Homer. Blätter.
I, 90»b.
G^nard, P. , Furie ft'an9. k
Anvers. III, 229«*.
Anvers. HI, 2 SO«'*.
General'Karte d, KönlgreichB
Griechenland. Nach Berichtig,
y. J. K 0 k i d e 8 u. Rev. ▼. H.
Kiepert bearb. vom militär-
geograph. Institut. I, 71^<^».
Generini, K, Curiositk Triest.
H, 202»».
G e n t h, A.,Überfall in Schlangen-
bad u. Hoffmann zu Ranen-
thal. m, 102".
Gentile, J., Conflittodi Cesare
col Senato. I, 115»*.
1849—71. Ricordanze
Patriottiche. III, 222»»».
Gentilis, Card., s. Monumenta
Tat. Hung.
Genua. — Serments de fidelit^
pret^s k Tarchev^ue de Crlnes.
n, 280»**.
G e n z , Ländliche Arbeiterver-
hältnisse in Hinterpommem.
III, 80»»i.
reca^ytddtjs, Zu Hippolyts
Daniel-Kommentar. I, 156»»».
— ^ Qi^iyivris die BtSaoxaooe.
I, 157"».
Gerando, A. de, s. Michelet.
G^rard, A., s. Burckhardt.
Gerdes, H., Maria Stuart. 1,
III, 176«».
Geres, C, Grabdenkmal Stara-
vasnigs. III, 111".
Geresi, K., s. Codex dipl.
Gergely, S. , Allianz zw.
Katharina v. Brandenb. u.
Stefan Bethlen mit d. Pforte,
m, 186«'.
Zur Gesch. d. J. 1636,
III, 136«».
Gerhard, Ed. , Etruskische
Spiegel. 5.; bearb. v. A.
Klugmann u. G. Körte.
I, 184**».
Gerlach, H., Lehrb. d. kath.
Kirchenrechts. 4, A. II, 31»^
Bilder aus Freibergs Ver-
gangenheit. (Fortsetzung). 4,
UI, 98»'.
Zum Stiftungsfest unsers
Freiberger Altertum Vereins.
III, 100"«.
Gerland, G., Ethnolog. For-
schung. II, 185»»/'.
Gernet, A. v., Emanzipations-
streit Weifsensteins. II, 59'».
Gerold, Rosa v., Ausflug nach
Athen u. Corfu. Mit Zeich-
nungen V. L. H. Fischer.
I, 72*»*.
Gereon, M., jfetat des Juifs
dans les l&tats de Savoie. II,
206»».
Geschichtsquellen d. Stadt Ro-
stock, s. Koppmann, K.
Geymüller, H. de, Encore
Leonard de Vinci et le RigM.
II, 260»«^.
u. A. Widmann, Archi-
tektur d. Renales, in Toscana;
Einführ. v. C. v. Steg mann.
1. II, 258»»».
Gheltof, s. Urbani de Ghel-
tof.
Gherardi, AI, Antica camera
di Firenze ecc. H, 256»®*.
Correzioni di lottere ed.
dal Gaye. U, 260«**.
Notizie intomo a Leonardo
Aretino. II, 255»»».
Gheyn, J. van den, Origine
europ. d. Aryas. I, 41^.
Essais de mythologie et
de Philologie compar^e. 1, 42'.
Lang^es de TAsie centr.
I, 43". n, 198»'».
Ghinzoni, P., G«l. MarU
Sforza e Luigi ZJ. 11,247»*».
Ghirardi, G., Gaud. Ferrari.
II, 249»»».
Ghiron, S., s. Ambrosi de
Magistris.
Giampaoli, L., Sant' Ubaldo.
II, 220«".
Giampietro, D., Registro ara-
gonese di Parigi o ribellione
con tro Ferdinando J. II, 26 1 »»•.
Gianandrea, A., Signoria di
Francesco Sforza nella Marcs.
n, 252»»».
Carte diplomatiche Jesine.
1. II, 254»»».
Gibbon, E., DecL ofthe Roman
Empire; ed. by Milman.
Bd. 7. I, 191«.
Gibbs, J., Gold Mohur piece of
Aurungzib. I, 66**».
Gibson, K C. S., Groundwork
of Apocalypse. I, 144»».
G. R., WaU Street in
civU war. IH, 287"».
Gide, P., Condition de la femme.
2. Ed.; avec not. blogr. par
A. Esmein. II, 189«»».
Gideon, M., "A&qps. I, 71*»*.
Giefel, J., WallfahrUorte
Württ.s. m. 115«».
Susos Begräbniastätte. III,
115»®.
Giesebrecht, W. v., Gesch-
der deutschen Kaiserzeit. 2,
5. A. n, 87»». 44".
G lesen. Zur Charakter, d. jUng.
Plinius. I, 122»«.
Gjessing, G. A., Egils-saga's
Verzeichnifl der besprochenen Publikationen.
in,329
Forhold til Kongeaagaen. II,
280*».
Gl et mann, G., Göttliche Ko-
mödie n. ihr Dichter. II, 885 ^^^.
Giglioli, £., Indigeni delle
Uole Nicobar. I, 47*^
Gigot, A., D^mocr. aox Etats
Unis, m, 288>*«.
Gilbert, G., Grieeh. Staats-
sHertUmer. 2, I, 70*.
— 0., Gesch. u. Topogr. d. Stadt
Rom. 2, I, 116»*.
Gildemeiste^, J., Idrisis Pa-
l&stina n. Syrien. I, 28'*^».
n, 177*«.
Beitrr. z. PaLUtinakunde
aus arab. Quellen. 6» Idrlsl.
I, 28"»b. II, 177*'.
Salamias b. Antonios Pia-
eentinns. I, 29*»*.
Gilliam, E. W., President.
eleetions. III, 274'*.
Gillow, J., Dictionary of Eng-
lish CalhoUcs. 1, HI, 198»<>'.
Gim,Stemma di Cristof. Colombo.
II, 251»**.
Gindely,A. Thirty Years War ;
transl. by Andrew ten Brook.
I, 191«.
(Wallenstein.) 111,156**».
Ginge Iph, Zwei Gräber m.
Münaen. II, 32»»*.
Gioberti, V., e G. Leopardi,
Lottere a Artico Vescovo d'Asti
e di Leopardi al padre Conte
Monaldo. m, 218*«».'
Gioda, C, Girolamo Morone.
ni, 207«.
Gi 0 e n i , G., Saggio di etimologie
siciliane. II, 212*«®.
Giomo, G., Regesto di delibera-
zioni del 'Senate Misü'. II,
240*»*.
Giovanni, s. Di Giovanni.
Giovanni da Fiesole. — Tavola
eee. in Brescia. II, 259**<>.
Giozza, P. G., Iddio e Satana
di Dante. H, 257«".
Girard, H., Cours d'hist. anc;
Orient. I, 182*«*.
Girand, F., OphiUe. 1, 156"».
Girgensohn, C, Knopken.
öl, 56»».
— J., Erforschung der livld.
Vorgesch. II, 161«».
Miscellen. UI, 67*«.
Zar Gesch. des Big. Thea-
ters, ra, 63***1>.
Gisborne, W., New Zealand
SUtesmen. III, 203*»«.
Giti, W., (Genealog. Unter-
suchungen.) II, 45«». 88«*.
Gisler, Kirchen-Artikel d. aar-
gauischenStaatsverf. III, 172*».
Gitlbauer, M., PhiloL Streif-
züge. 5. Geographie d. Ky-
klopenlandes. I, 90««.
Giudice, s. Del Gindice.
— s. Lo Giudice.
Giuliarl, G. B. C, Yeronese
air epoca Rom. II, 218*»».
Giuriato, G., Memorie venete
nei monum. di Roma. II,
260»**.
Giusti, s.Dair AcquaGiusti.
Gladstone, Political Speeches.
m, 184*0*.
— s. Law, T. G.
Gladstone. — Diary of the G.
Government. III, 184*«*.
— Apology for G. III, 184*«».
Gladstonian Liberalism. 1880J5.
III, 184*««.
Glaser, £., Arab. Aussprache.
II, 179»'.
Kastenglied, in Jemen.
II, 179»».
— — Sternkunde d. Kabylen.
II, 179»».
Glock, J. Ph., Gesetzesfrage
im Leben Jesu etc. I, 146*««.
Gloria, A,, Volgare illustre nel
1100 ecc. II, 224«*«.
Monumenti d. Universitk
di Padova. II, 228«»«.
— — Orologio di Dondi in Pa-
dova. II, 243*««.
— — (Herkunft Alb. Mussatos.)
II, 243**«.
Glossarium mediae latinitatis con-
ditum a Du Gange s. JB.
1888, II, 358*«*.
Gmelin, H., Friedrich Z von
WQrtt. u. seine Stande. III,
113».
Gneditsch, P., Gesch. d. Kunst
im Altertum. (Russisch.) I,
182***.
Gobletd' Alviella,s. D'Al-
viella.
Godet, F., Comment. sur St.
Jean. 2. S. I, 140*'.
Godfrey, Thomas, Parish a.
Priory'of Lenton. 111,193»*».
Goebel, G., Bach, Haendel.
III, 41»ö.
Göcke, R., Zur Gesch. d. fran-
zösischen Herrschaft am Rhein
2. m, 89«. 103»«. 125***.
Goedeke, K. , Grundrifs z.
Gesch. d. dtschen. Dichtung.
III, 82«*«? vgl. JB. 1883,
n, 364*«».
u. Edm. Goetze, Dich-
tungen V. Rist. III, 66*«.
Goeje, s. De Goeje.
Goll, Heil. Kurorte im Altert.
I, 180*««.
Gömöry, G. v., Türkennot
u. Grenzwesen in Ungarn etc.
III, 126**. 134'.
Göpel, P., lUustr. Kunstgesch.
^.A.v.Ph. Stein. 1,182***.
Görgey, Istvin, 1848—49
böl. III, 141»*.
Gör lach, W., Bismarck; fort-
ges. von (G.) £g e 1 h a a f. III,
48**.
Görner, K., Zur Prager Flug-
blattpoesie d. ?'}. Krieges. III,
157«*.
Görres, F., Zur span. Kirchen-
gesch. d. 6, Jh. I, 158*»».
Hagiogr. d. grieeh. Kirche.
I, 168««*.
Goetze, Edm., s. Goedeke, K.
Götzinger, E., Reallexik, d.
dtschen. Altertümer. II, 5»»>^;
vgl. JB. 1888, II, 858*««.
— — Sichers Chronik. IH,
165».
Goey, De, Individualit^ de
Shakespeare. III, 198*«».
G ogu e r , A., Choix de pr^ceptes.
II, 189«»'.
Goirand, L., s. Mac Carty.
Goldberg. — Urnen. 11, 138**^'*.
Goldie, F., Saints of Wessex
and Wiltshire. II, 323**.
(Gold8chlag,)CarveB Itinera-
rium. III, 108*.
Goldschmidt, S., Juden in
England im 11, u. 12. Jh.
I, 40*««.
Goldziher, J. , Palesztina is-
mertet^senek haladisa az utolstf
härom ^vitzedben. I, 194».
II, 178»*.
Golenische f f ,W. , Grande inscr.
de Stabel-Antar. I, 2».
Goll, Jar., Jednota bratrskd v.
15. stoletf. III, 156«.
Goltz, V., (Promemoria betr.
berittene Jäger.) UI, 127*».
Gonzalez, s. Feruandez y
Gonzalez.
Gonzenbach, A. v. , Los-
trennung d. Eidgenossensch.
vom Reichsverband. lU, 33»«.
168»^
Goodwin, D, , Barry. III,
290«<^».
— W., Battle of Salamis. I,
98**.
G 0 0 E ^ G., S . "S^V\^\sw^^ > '>Sl.
in,330
Verzeichnis der beeprochenen Pablikationen.
öllgaard, örsted 1. III,
255'^
Gord OD , C, Eden and Golgotha.
I, 80»'».
— C. 6. , Journals at Kartoum ;
ed. A. Hake. III, 186»'".
Last Journal. ÜI, 186»".
— Th., (Briefe). III, 181'».
— W.» Briefe Washingtons. III,
277»".
Gordon. — III, 186»«'-»'».
— Held V. Chartum. HI, 186»«*'.
— Golden Gleanings firom
Thoughts of G. III, 186»**.
— a. Mahdi. III, 186»»«.
— Map of Suakin-Berber Route.
III, 186»»*.
— Mission nach Chartum. HI,
186»*^
Gorringe, H., Egypt. Obelisks.
I, 191«.
Gorrini, G., Lettere ined. degli
ambasciatori fiorent. in Avig-
none. II, 255ö»'.
Gortani, G., Turchi in FriuM.
II, 204ö\
Castello d* InviUino. II,
204»'.
Gofs, £. H., Hungrj pilgrims.
III, 278".
Bellingham. III, 278»'.
Gosse, Raleigh. III, 176«<>.
199*".
— E., From Shakespeare to
Pope, m, 198**'^
Gothein, £., Lage des Bauern-
standes am* Ende d. Mittel-
alters. II, 72»». 83"».
Lbyola. III, 19*».
Gotthold, Chr., Schweden in
Frankfurt. III, 102»».
Gottlob, Ad. , Vatikanisches
Archiv. II, 320<>.
— — Legat Raimund Peraudi.
II, 829 »«0.
Latein. Kirchengemeinden
in d. Türkei u. Visitation
durch Petrus Celadini. III,
209*».
Gottwald, Lilienfeld. H,
124»».
Gould, G. F., Dissenters in
Northampton. III, 198»®*.
Gourd, A., Chartes coloniales
et constitutione d. &tats-Unis.
III, 275'».
Gourmont, de, B^trice et
l'idÄil feminin. II, 257»«».
G o w , J., Hist. of Greek Mathe-
maticB. I, 191*.
Gower, R., Last Days of Marie
Antoinette. J, 191".
Iconogr. de Marie Antoi-
nette. I, 191*.
— — Reminiscences. 4 ed.
III, 202»»».
Go wring, R., Cobden. III,
200*»*.
Gradassi-Luzi, R., Statuti d.
Confratemita d. Misericordia
di Temi. H, 264»»».
Capitoli della fiera del
Campitello di Temi. ib.
Gradl, H., Bamberger Tumier-
ordnung. II, 76»*.
Chroniken d. Stadt Eger.
III, 158".
Gräber, A. L., Synergistisch-
rationalisierende Stellung d.
Fakultät Rostock etc. HI,
76»»*.
— K, 8. Rappoport, S. L.
Grässe, Theodor. III, 99»»».
Grätz, H. , Schreiben über
Kohelet. I, 27»»».
— — Schicksale d. Talmud. I,
84**.
— — Histor. u. topograph.
StreifzUge. 1, Letzte Tempel-
beamten. I, 21»*. 86»'.
— — Dass. 2. Mit d. Hero-
dianem verschwägerte Fa-
milie, ib.
— — Dass. 5. Osterstreit der
ersten Jhh. u. s. Bezieh, z.
Judentum. I, 21»*. 160**».
— — Dass.: Zur Chronologie
d. talmud. Zeit. I, 84**.
— — Dass.: Legaten in Judäa
unter Domitian u. Trajan. I,
86»». 162»**.
Sendschreiben üb. Aus-
treibung d. böhm. Juden unter
Maria Theresia. I, 87»'.
— ( — ) 8. Sek 1 es, S.
Graf, Art., Appunti per la stör.
del ciclo Brettone in Ital. II,
84»**. 225*»o.
— — Per la leggenda di Dante.
II, 257»»«.
Boccaccio e superstiz. II,
258»»».
Graham, A., Notes on Tunis.
n, 183»'^
Graisivaudan. — Deux Docu-
ments sur les Juifs du G.
I, 39»»*.
Grammont, H.-D. de, ^tudes
alg^r. II, 188»»*.
Grandaur, G., Fortsetzungen
d. Kosmos von Prag. Übers.
II, 50*.
GiandiwftOTv, "K., G. Alex.,
Studier 1 Hanseatisk-^
Hist. n, 142»**. 265'
G ran 1 und, V., GusUf i
gistratur. 8. 9. lU,
Grant, J., Royal Highh
or Black Watch in Egyp
194»*».
— U. S., Personal memoi
III, 287»»».
Grant, GeneraL IH, 287
Grashof, O., Gandershi
Hroswitha. II, 40«».
381".
Grattan Geary, s. Ge
Grattan a. the parliament
land. ra, 182»».
Graudenz. — Rat verki
Bäckern d. Brotbänke da
s. JB. 1884, n, 158»^
Graves, P. , s. Hami
W. R,
Graviere, s. Jurien
Graviore.
Gravisi, G. , Andrea
da Montona. II, 240*
Grazebrook, Heraldic i
of Staffordshire by K
III, 188*»».
Green, Mary Anne E
(Calendar of State I
domestic series. Bd.
1658—59). III, 179»'
— — (Betr. Londoner J
in, 196»*».
— \\\ H., Hebrew fea
relation to hypotheses
the Pentateuch. I, 22
Greene, J. B., s. Hüll
Greenstreet, J., Engl
1689. III, 180«'.
Green well, Dora, Me
ed.W. Dorling. 111,2
Greenwill, W. , Somc
Greek coins. I, 83»*.
Greg, R. P., Ancient ui
linear measure. «9. I,
Gr^goire de Nazi
äloge fun^bre de C
trad. par £. Somme
164**».
Gregorius Turon, s.
menta Germ.
Gregorovius, F., Libi
documenti di Orvieto
209»»=*.
— — Corsica; trad. de P.
ciana. II, 212»'».
— — Münzen Alberichs
221^»'.
s. Boell.
Gregorutti, C, Iscrlzioo
Aquilejensi ecc. II, 12'
Verzeiehnis der besprochenen Publikationen.
111,331
Str^fsenzUge bei Aqnileja.
n, 128*».
Gregory, C. R., Cahiers d.
manuscr. grecs. I, 136-'.
s. Lnthardt, C. E.
Greif, M., No^. III, 122**.
Grenzwall, römischer. II, 8*'.
Greswell, W., South Afriean
Empire. III, 208*'*.
Grevel, W., Märkische Ge-
meinden d. Kirchspiels Steele.
n, 109«>.
Greville, Charles F., Jonmal
of the Reign of Victoria. 2;
ed. by Reeve. III, 182'^
Grewingk, C, Vermeintliche
Wasserstrafse durch Sworbe.
m, 62'".
Grierson, 6. A., Bihftr Peaeant
life. I, 45**.
Specimens of Bih&ri
language. I, 45'^.
Versions of Gopf Chand.
I, 45»».
Song of AlhA's marriage.
I, 45".
Summary of AlhA Khand.
I, 45".
Vidyapati and his con-
temporaries. I, 45'*.
8. Singh.
Grie Singer, Jesuits; transl.
by A. J. Scott. I, 198^
Griffin, A. P. C, Contribut.
to bibliogr. of hist. societies.
III, 266^
Griffig, W.E.,Corea.I, 186*»*.
Perry. HI, 285*".
Grillenberger, O., Zur
handschr. Überlieferung d.
Quirinalien d. MeteUus v.
Tegemsee. Ü, 97'*.
Grimm, Gebrüder, Briefwechsel ;
heranageg. v. Ernst Schmidt,
m, 66*0.
~ J., Leben Jesu. I, 146*®®.
Grisar, H., Investiturft-age nach
ungedr. Schriften Gerhohs von
Reichersberg. U, 65'®. 327'®.
Grober, AlAmannisch - fiünhb
Ansiedinngen in Dtsch.-Loth-
ringen. H, 11*. 79*'.
Gröfsler, Albrecht IV. v.
Mansfeld. m, 258*®.
Groff, W. N., Nom de Jacob
et de Joseph en ^gypt. I, 5**.
Groome, Francis. H., Ordnance
GazetteerofScotL 111,189"».
Groot, J. J. M. de, Buddhist
Masses for the dead at Amoy.
I, 58*".
Gropius, R., Handschriften zu
Weilburg. III, 103".
Grofs, H., Elieser b. Joel
Halevi. I, 41**'.
-^— J., Briefe an Albelius. III,
146*»».
Grosse, E. , Auswahl aus
Luthers Schriften etc. 2. Aufl.
III. 2®.
Grote, G., Plato a. the other
eompanions of Socrates. New
ed. by Bain. 4 vols. I,
107®**.
Grotefend, H., Emteberichte
aus der Mitte des XIV, Jh.
II, 92".
— — Verzeichnis etc. z. (Jesch.
Frankfurts. III, 101*».
— — Frankfurter Stadtwappen
vor d. Heraldik. UI, 102»®.
— — Wechselgebräuche in
Mefszeiten. III, 102".
— — Über Limburg, inbes. d.
Dom. UI, 102-».
— ( — ) s. RUgemer.
Grousset. R., Sarcophages
chr^t. I, 1682«'.
— — Bon pasteur etc. I,
168«®».
Growse, F. G., Bulandshahr.
I, 67"®.
— — Indian Architecture of
To-day. I, 67®«®. .
Fatchpur-Distr. I, 44".
— — Four queries conc. Fatch-
pur Distr. I, 66®®*.
Bulandshahr. III, 208»®®.
Grueber, H., s. Hawkins.
GrUnbaum, M., Parallelen zu
'Beitrr. z* Kenntnis d. aber-
glÄub. Gobrttuche in Syrien.'
I, 30*®*.
GrUnert,M., Arab. Exzeptions-
Exponenten *baida'. II, 190"®.
— — BegriiTspräponderanz u.
d. Duale a potiori im Altarab.
IL 194»®'.
GrUnhagen, A., Schlesien unter
Ferdinand. III, 87®.
GrUnwald, B., Kossüth u. d.
KomiUt. in, 153®*®.
— — Gesch. d. Juden in
Böhmen. 1. I, 37®».
Grumbkow, R. v. , Führer
durch Schlofs Stolpen. II,
118»®.
Grundtyig, N. F. S., s. Saxo.
— S., og J. Sigurdsson, Islenzk
Fomkvaedi. 4, II, 279*».
Gualandi, A., Accenni alle
origini della lingua ecc. ital.
II, 226®»*.
Guarino, Lettera. II, 244*'*.
Guasti, C, .Feste di s. Giov.
Battista in Firenze. II, 208 '®®.
BolU di demente VU^
m, 204®.
Gubalke. M., s. Schölten.
Gubernatis, s. De Guber->
natie.
G u b 0 , A., Odovakar u. d. Kirche.
I, 129»®. II, 213*'»».
GUldenpenning, A., OstrSm.
Reich unter Arcadius u. Theo-
dosius IL I, 127*®. 158*®».
n, 10®®. 178*».
Guell y Rent^, J., Restos de
Colon. II, 251»*».
GUmbel, K. W. v., Geologie
V. Bayern, i. II, 1®.
— Th., Wappen d. pAlz. Ritter-
geschlechter. II, 83®®.
Prot Kirche d. Pfalz.
III, 125**®.
Gueneau de Mussy, K.,
Hygiene de Molse etc. I, 30 *'®.
Günther, (Theologe J. J. Mayer).
III, 116*®.
— Astronom J. T. Mayer, ib.
— Harz. II, 810®».
— Ambergau. H, 316»'.
Gttnthert, J. E., Mörike u.
Notter. III, 116*».
G u ^ r i n , Notes Tironiennes. 11^
806*®.
Guerney. III, 194»*®.
G u e r r i n i , A., Storia della terra
di Fratta ora Umbertide. II,
210***.
— ( — ) B. Stecchetti.
QuiAetti [Treves?], C, Pra
Judaeis. II, 248»*».
Guidi, J., Sette dormienti di
Efeso. I, 167®®®.
s. Tabari.
Guieysse, P., Louanges et
voeux k un soribe. I, 9*®'.
Guillot, A., Reformation k
Genfeve. III, 167®*.
Guimet, £., Hnit jonrs aux
Indes. I, 46*'.
Guin, L., Rouba. II, 192'®'.
Guitton, L., s. Lessar, P. M.
Gumplowicz, L. , Grundrlfs
d. Sociologie, s. JB. 188S,
II, 395"««.
Qunn, J. H., Witchcraft in
Illinois. III, 280*»®.
Gunning, J. H., Kritische be-
schouwing van Israels ge-
schiedenis. I, 22®'.
— — Godspraaken van Arno».
in,332
Verzeichnis der besprochenen Pablikationen.
Oupte, B. A., Thana silks. I,
O u r 1 i 1 1 , C.| Aus d. sächsischen
Archiven. 1. Wenzel Jom-
mitzer. 2- Zur Gesch. der
Keramik. HI, 99*«*'*.
Koler. m, 99*®»*.
Herolt. III, 99*««.
— — Sächsische Goldschmiede,
m, 99*0'.
Ourlt, £., Loders, s. JB. 1884,
III, 60'».
Gufsmann, K., Zur Limes-
forschung. II, 86^.
Out he, H., Zweite Mauer Jeru-
salems u. Bauten Constantins;
mit Originalbeitrr. C.Schicks.
I, 29"»».
Zukunftsbild d. Jesaja.
I, 31»»».
Outhrie, £. J., Old Scottish
Customs. m, 196»'».
•Gutzeit, W. V., Alter SUdt-
turm. m, 62*21.
— — Schwarze u. rote Häupter
in Riga. HI. 64»»».
Graue u. weifse Häupter
im alten Riga. HI, 64»»*.
Ausdruck Potklet. IH,
64»»».
Guyard, M. u. S., s. Mirza
Djafar.
Guzzardella, s. Yullo-Gnz-
zardella.
O William, G. H., Syriac bibl.
manuscr. of the 5*h cent.
I, 137«».
Gyärfäs, Istvän, A jiszkiinok
tort^nete. (Jazygen u. Ku-
manen.) 3. 4. III, 185 »•.
Gyertyämos, röm.-kathoL Kir-
chengemeinde. II, 296»*».
György, A., Ungar. Olymp,
n, 287»».
H.
Haas, W., Bibliogr. z. Landes-
kunde V. Niederösterreich
1885. m, 182»».
Ha-Assiph; ed. N. Sokolow.
2. I, 88»o.
Hach, Ad., Kompetenz d. Rates
u. Gehalte etc. HI, 71»»».
Zum Tode Chasoto. III,
71»»*.
— Th., Verkündigung Maria.
I, 169"».
Aus d. kulturhist. Mus.
II, 142»»».
Dom zu Lübeck. Mit
Liehtdruckbild. v. F. Mün z e n-
berger u. J. Nöhring. II,
142»»».
— — Peter van Kessel. III,
41". 68«o.
Lüb. Willkommen 1651,
ni, 62»»2.
Haebler, K., Ältere Herman-
dades in Kastilien. II, 301»<>.
Schlacht b. Pavia. III,
21»'.
— — Ein kastilischer Reichstag.
Cortes von Santiagoj-Ooruna.
ni, 227»».
Haeghen, Ph. van der, Droits
de Charles YIIL sur Naples.
II, 262»'^. III, 2042.
— — Invasion du Royaume de
Naples par Charles VIIL
n, 262»'''. m, 204».
— F. van der, Bibl. belgica.
in, 231*».
Haendeke, L., Berthold Furt-
meyr. II, 98*».
Händel, G. F. III, 41»».
— - Zur Feier d. 200}. Geburts-
tags H.s. in, 41»«.
Ha e nie, S. , Ansbach in d.
dtschen. Gesch. H, 101*^
Hänselmann, L., Bugenhagens
Kirchen Ordnung f. Braun -
schweig. III, 263»«.
— — s. Bugenhagen, Job.
Härdtl, Ed. Frh. v., Astron
Beitrr. z. assyrischen Chronol.
I, 17»'.
Hättig, Archivalien ausTriberg.
n, 84^'.
Häusser, L. , Period of the
Reform; ed. by W. Oncken.
I, 191«.
Hafiz DivÄne. II, 191»*'.
Hafner, T., Ravensburg. Lief.
1—10. III, 117»».
Hagan, s. O'Hagan.
Hagberg, Th., Rolandsagan
tili sin historiska ksrna.
n, 34»«».
Hagedorn, A., Amdes Berichte
üb. d. Aufnahme Christians J.
von Dänemark etc. in Lübeck.
n, 117*0.
Aus Lüb. Handschriften.
n, 141 »*-2*.
— — Verfassungsgesch. von
Magdeburg. II, 167»». 309»».
ReUeberichte. U, 170«».
Joh. Stricker. lU, 71»«».
— Anna Maria v., Briefe an
ihren Sohn Christian Ludwig;
hefausg. v. B. Litzmann.
III, 70»«».
Hagen, H., Bemer Palimpsest-
blätter. I, 167«»«.
Elementare Ereignisse im
Altert. I, 182»»»b.
— — Neue Handschrift von
Benedictus de Accoltis. H,
218»'».
— R., Zum Andenken Scharrers.
III, 124»».
— Th., Papstwahlen von 1484
u. 1492. n, 32 9»».
Hagenbach, K. R., Kirchen-
gesch. d. 6 ersten Jhh. ; hrsg.
V. S. Nippold. I, 133».
Hager, H. , l^lection of the
U^onotol rcäv Eefivivv &ecav.
I, 93«»*.
Hahn, Gründe d. Sachsen-
krieges unter Heinrich IV.
II, 46«'.
— F. G., Städte d. norddtschen.
Tiefebene in i. Bezieh, z.
Bodengestaltung. II, 114««,
138*». 308«; vgl. JB. 1883,
II, 414««o.
— H., Geogr. Kenntnisse d.
älteren griech. Epiker. 3.
I, 91»o.
— L., Bismarck. IH, 48»*«.
— O., Mittelasien. H, 181»*«.
Haimann, G., Cirenaica. II,
178'»b.
Haines, F., Five letters. III,
276»».
— — Revolution, letters. IH,
277**.
Hake, A., Chinese Gordon.
iith ed. ni, 186»»«.
s. Gordon, C. G.
Haie, K E., Notebook kept bv
Lechford. lU, 278»».
— H., Iroquois book of rites.
m, 267»».
— — Johnson Onwanonshyon.
III, 267»'.
Hal^vy, Orig. de r^critnre
perse. I, 68«.
— s. Reboud, V.
— J., mir et -IllO. Ir 13".
Zimmern 'psaumes de
p^nitence'. I, 16*».
— — Esdras a-t-il promulgn^
une loi nouveUe? I, 22«»*.
Esther. I, 28»»*.
ßech. bibl. 1. Tetragr.
2. nlnt&^g b^2 ; ri^K , ^c.
3. 3 dans les noms propres
eompos^s. I, 82«»«.
Ben Thym^on et Bar-
tholom^e. I, 36*'.
Yerzeichnis der beeprochenen Publikationen.
iii,33a
Halim Pascha^ Prince, Egjpt.
a. Sondan. HI, 185'*'.
Halkett, S., a. J. Laing,
Diction. of Anonym, etc.
Literat, of Gr. Br itain. 2, 3.
ra, 198**».
Hall, H.) Custom Revenue.
m, 196«««.
— H. I., Manuscripts of Ptole-
mys Starcatalognes Ü, 175*'.
— J., Nantwioh. IH, 193»««.
Hallet t, Holt, (Siam). I, 49'*«.
B. Colquhonn.
Halliwell Phillipps, s.
Phillipps.
Hall wich, H., Gestalten ans
Wallenstein 8 Lager. 2. Aid-
ringen. IH, 29«'.
Daas. Merodo. 111,29**^*.
30«»».
Halsey, L. J., Scotlands's Infi.
on CiviHs. III, 195*W
Haltrich, J., Zur Yolkskunde
d. Siebenbürger Sachsen, m,
152»«*.
Halvorsen, J. B., Norsk For-
&tter-Lexikon. 9—11. III,
247«.
Hamburg. — 8, Juni 1851 in
d. Vorstadt St. Pauli. III,
69".
— Statist. Handbuch. 3» Ausg.
m, 69»«.
— Von der ehemaligen Rats-
apotheke, m, 69*'.
— Amtlicher Plan von H.
m, 69*«.
— Amtlicher Plan von H.
XL Umgegend. Sekt, ühlen-
hörst, in, 69*«».
— Neubau des Rathauses. HI,
69«».
— Gebrftuehe b. d. Wahl e.
Oberalten. IH, 69*^
Hamid Ali Khan, Bnlwark
for India. I, 66«o*.
Hamilton, A., Grammonts
Memoirs. (Notes by W.Sc Ott.)
I, 191«.
— Anne, Hist. of the Court of
EngL ni, 186"».
— Hans Claude, Calendar of
State Papers reL to Ireland
1S88—92. m, 176»«.
— Lady CL, Louis Paateur.
(Transl.) I, 191«.
— W. D., Chronology. Kew
ed. I, 171«*.
— W. R., Life etc. 5; ed. by
P. Graves. III, 201*««.
Hämmeren, A., Inschr. d. Saal-
burg b. Homburg. II, 8**.
89".
— — Badeanlagen d. röm.
Kastelle. II, 8'\ 89»».
Röm. Funde aus Heddem-
heim. U, 89»*.
— — Inschrift - Fragment a.
Heddemheim. U, 89»*.
Hammer 8 h a i mb, Y. U.,
Fieroyingasaga utlogd ur ie-
landskum. II, 279**.
Ham mick , H. H., WeUington's
Spanish EsUte. IH, 195»*^
Hammond, J. W., Documents
rel. to towns in Kew Hamp-
shire. 11, 12. m, 275'«.
— W. A., Lyon. III, 288"'.
Hampel, Jos., Goldfund v.
Nagy-Szent-Miklöe. II, 3«».
285««.
Archäologischer Anzeiger.
Jahrgang JS85. H, 288«.
Hamy, E. T., Chevets d. Egyp-
tiens et affinit^s ethnogr. etc.
I, 7'«.
— — Documents k l'anthropoL
de la Babylonie. I, Ih^,
Handel mann, H., 38iet Be-
richt z. Altertumskunde Schles-
wig-Holsteins. II, 137«'.
— — Antiquar. Miscellen. H,
188»«.
Moorleichenfunde ; Figuren-
steine, ü, 138«<>.
Kleinsoden-Brunnen V. Sylt.
ü, 188«».
Handlingar, Bibliotekets. 5. 6.
m, 240»o.
Han dt mann, Funde in d.Prieg-
nitz. II, 186".
Handwörterbuch d. Zoologie etc. ;
unter Mitw. von R. Böhm,
W. Hart man nn, F. V. Hell-
wald hrsgeg. Bd. 1 u, 2 von
Gust. Jäger, Bd. 3 von A.
Reichenow. II, 1».
Hann, J., F. v. Hochstetter,
u. A. Pokorny, Allgem.
Erdkunde. 14—30, 1, 179»'^«.
H a n n c k e , ArchivaUenfund. H,
146««».
— Neue MateriaUen z. Gesch.
d. Bischof- Herzogs Casimir.
HI, 79««».
Hannenheim, J. v., Ungarn
in 8. Beziehungen zu Deutsch-
land, n, 53". 287*».
Hanow, W., Lacedämonier u.
Athener in d. Perserkriegen.
L I, 98*'.
H anriet, C, G^ogr. hom^r.
1. Champ troyen. I, 91'^.
Hansen, G., Kirchen u. Klöster
Revals. III, 61"'.
— J., Kriegsdrangsale Aachen»
in d. 2. Hälfte des 16, Jh.
m, 88«.
— — Studierende aus Aachen
u. JüUch in Erfurt, 'Genf etc.
m, 90»'.
— J. H., Bevölkerungsdichtigk.
Attikas. I, 93^«».
— P., Literaturhistorie. III,
255".
— P. Chr., Armenfreunde in
KieL in, 66»».
— Taylor, s. Taylor.
Hanserezesse. d ; ed. D. S c h a e f e r.
II, 264'.
Hardmeyer, L., Locamo et
s. vall^es. n, 206»*.
Hardt, v. d., Reformation im
Flachsgefilde. lü, 89".
Hardy, D., Syllabus of Rymers^
Foedera. III, 189««».
— W., s. Report
Hariri, s. Pinto, L.
Harisse, H., Christophe Co-
lomb. n, 250»»*. III, 206«».
Hark, F. S., Zinsendorfs Rück-
kehr nach Sachsen u. d.
Hennersdorfer Kommission. UI^
95»«.
Harkavy, A., Studien etc. au»
d. Bibl. zu Petersburg. 4, Re-
sponsen d. Geonim. I, 33».
— — Vierländer -Synode. I,
40"'.
Harlez, Tasna a. the GAthäs;
transL into Guzerati by Aer^
pat Meherjibhai. 1,69".
— C. de, Kaushitaki Upanishad.
I, 50»'.
Harlfinger, GedenkM. aus d.
Gesch. des 4. Bad. Infanterie-
Regiments Prinz Wilhelm No.
112. Mit Prolog von V. v.
ScheffeL IH, 109".
Harnack, Bedeutung d. oet-
röm. Reiches innerhalb de»
mittelalterL Staatensystems. II,
214"»k.
— A., Rez. I, 137»*.
Zum Pastor Hermae. I^
156"*.
— 0„ Kurfürstenkollegium. H»
67»«.
Harnier, A. v., Ber. ttb. d.
Untersuchung des Grflnberg»
n, 89«».
Harper, W. R., Help for study'
of Assyrian. I, 12*«».
in,334
Verzeichnis der besprochenen Publikationen.
H a r r i e o n f J. A.y Story of Greee.
I, 70*d.
H a r g t e r , W. , Leimersheimer
Bronzefande. II, 101'*.
Rom. Urnenfeld bei MUhl-
bach. II, 102«^'.
— — Verfassungskämpfe in
Speier während d. Mittelalters.
II, 102100.
Hart, B. A., Botany of Sinai
a. South Palestine. I, 29»«'.
— H. Ch., Naturalist's joumey
to Sinai etc. I, 29*«'.
— J., Orient u. Occident. II,
190"^
Hartel, W. v., österreichische
Ezped. nach Lykien 1881.
1, 72*'*.
— — Bibliotheca patr. lat.
Hispan. II, 18'.
Hartenstein, s. Borwitz,
H. V.
Hartfelder, K., Heidelberg u.
d. Humanismus 1. II, 74'^*.
III, 111*».
— — (Bad. Geschichtslitter.
1885,) II, 79».
— — Kachtrag z. Corpus Re-
formatorum. IH, 3*'.
— — Thomas Leodius. III,
7»«. 112«'. 125»*«.
— — Akten zur Gesch. d.
Bauernkriegs in Süddeutseh-
land. m, 108*.
— — Heidelberger Studenten-
leben in alter Zeit. HI, 1 1 0 * ^
Hartfield, £. F., Poetsofthe
Church. H, 199«.
Hartmann, J., Dichter u. Staats-
verbrecher. III, 116**.
(Dichter K. Mayer). HI,
116**.
Mebold. m, 117*^
— — Memminger. ib.
— — Mönnich. ib.
N. Müller, ib.
— — Stuttgart u. Cannstatt.
ra, 117*'.
— J. V., Erinnerungen e. Offiziers.
2, A. HI, 47'.
— — Erlebtes 187011. III,
47».
— W., 8. Handwörterbuch d.
Zoologie.
Hartwig, 0., Zur Gesch. d.
Erfindung d. Buchdruckerkunst.
H, 94*00. $388M.
— — Zur Baugesch. v. Florenz.
II, 208*0».
8. Centralblatt f. Biblio-
IhekßweBeD,
H a r V e y , A., Discovery of Lake
Super. III, 270**.
— 0. J., Masonic charter. III,
280*»».
Harvu, A., Commune de Ma-
nage, m, 230*0.
Harwood Holmden , A., s.
Holmden.
Hasak, V., Herbstblumen od.
alte ernste Wahrheiten. II,
72»o. 386*'*.
Hase, K., Kirchengeschichte. 1.
I, 134». 151*»».
— O., Die Koberger. 2. A. ü,
74»«. lOlOO. i20"0-7». III,
2408.
Haselberg, E. v., Baudenk-
mäler des Regierungsbez. Stral-
sund. 2, H, 147«0ft.
Hasemann, F., Klöster. II,
140*»*.
— — Abendland. Kirche, ib.
Hasenclever. I, 168»»».
Haslett, W. G. F., Short bist.
of Sikhs. I, 66*04. -
Hasse, E., Leipziger Messen.
HI, 96»'. 257**8*.
— P., Dänenrecht u. Fremden-
recht z. Z. Waldemare IL II,
277»».
— — s. Regesten (Schleswig-
Holstein).
— Th., Wilhelm von Holland.
I. II, 60*». 106»*.
Hasselblatt, A., MoUin. III,
67»'.
— — Mecklenburg u. Dorpat.
m, 58»'».
Hassenstein, Br., Bosedorffs
Reisen in Centralafrika. III,
78*'».
HassM, A., 8. Kluge, E.
Hastings, H. L. , a. C. F.
Hudson, Greek a. engl.
Concord. to New Test.; rev.
b. Ezra Abbott. I, 137«'.
Hatch, Edw., (Ursprung d.
•Episkopats). I, 154*»\
— — Introductory lec^ure on
the study of ecclesiastical bist.
II, 324*'.
Hattyuffi, D., Ausgrabungen
V. Nagy Look. (Ungar.) II,
283».
H a u ck , A., Instructiones Colum-
bani. I, 166"*.
Wandalbert. II, 29".
822»».
Urban IV. U, 62»».
69*»*.
— — s. Realencyklopaedie.
Hauff, G., Schubart. III, 116*0.
Hauffe, GusL, Entwickelungs-
geech. d. menschl. Geistes.
I, 176»*.
Hang, F., RÖm. Grenzwall. I,
181'». H, 7»».
Haugthon, T., Sovereigns of
Engknd. lU, 186*»-.
Haupt, H., Jahresber. zu Die
Cassius. I, 110». 122*».
Rom. Grenz wall. I, 181'».
II, 7»». 100'».
Bericht üb. d. Reichekrieg
gegen Ludwig d. Reichen v.
Bayern. II, 70». 96»*.
— — Aufzeichnungen d. Franzis-
kaners Job. Schmidt v. Elmen-
dingen. II, 83»o. 156»».
— — Zur Gesch. des Joachimis-
mus. n, 223-***. 336*»*.
— — Beitrr. z. Gesch. der
Sekte V. freien Geiste etc.
II, 884*»*.
— — Deutsche Bibelübersetzung
d. mittelalterl. Waldenser in
d.cod.TepleM3i8etc. II, 842***.
— P., Verbesserungen zu meinen
akkadischen u. sumerischen
Keilschrifttexten. I, 13*'.
— — Assyrian Phonologv. I.
18*».
t — — Hebr. /3n = assyr.
nabälu. 1, 18»».
(Epitheton mütninü.) I.
18»*.
— — Wäteh-Ben-Hazael prince
of the Kedarenes. I, 16*^.
— — 8. Hebraica.
Haur^au, B. , Manuscr. da
Mont Cassin etc. II, 19'*.
Hausen, R., Abo Domkyrkse
räkenskaper. HI, 242**».
Kuustö Slott. m, 242***.
Haus er, K. Frhr. v., Weiter»
Ergebniese d. Auagrabungen
zu Frögg. U, 125»*.
Hausknecht, £., Floris and
BUncheflur. II, 34*-».
HaurBleiter,J., Brüder Grimm.
HI, 48*0.
Hau88oullier, B. , Deme
d'Äleusis. I, 98»o.
Inscriptions de Cröts.
I, 82'*.
Havas, AI., Beitrr. z. Ver-
gaagenh. Pannoniens u. Alt-
Ofens. H, 284*0.
Havet, B., Cyprien. I, 164**».
— J., Questions M^roving. 2.
H, 12»»; vgl. JB. 1888, U,
888»». 404*»».
H a V r e , van , Marques typo-
Verzeichnis der besprochenen Publikationen.
111,335
graphiques anvers. t. /. III,
Hswkins, £., MedalUc lUu-
Btrations of the hist. to the
death of George IL III,
189-^».
Dass. to the deatU of
George LH. ; ed. by W. Franks
s. H. Gm eher. lU, 189''?.
~ F.f Annab of the French
Stege. I, 192^
Hawt hörne, B., Indian Uist.
in, 208»-».
Hsvdn, Diction. of Datee; New
ed. by B. Vincent. III,
189*»».
Hsyg, Fr., Women of the Dav.
UI, 187»»».
Hsyter, H. H., Victorian Year
Book, m, 203»»'.
Hazen, G. W. B., Narrati ve
of milit. Service. III, 289»^'.
Hsad, B., Coins of Central
Greece; ed. by Reg. Stuart.
Poole. I, 192*.
Hearne, Th. , Remarks etc.;
ed. Doble. m, 198**'.
Heath, T. L., Diophantes of
Alexandria. n, 190»*».
He a ton, W., Three triumphs
of Farliam. III, 190»*».
Hebbel, Fr., Tagebttcher; mit
Vorw. T. F. Bamberg. Bd. L
m, 67*».
Hebraica. Editors : W.R. H a r p e r,
H. L. Strack, P. Haupt.
I, 10».
flecke 1, A. W., Beispiele des
Guten ans d. Gesch. Kulm-
bacha m. Chronik ; fortges. von
J. Eck. U, 101»*.
Hecker, W., Woordenboek van
eigennamen etc. I, 188»»*.
Heck mann, Notiz ttb. frttnk.
u. rom. Bauten. II, 11 »'o.
Heer, G., J. Heer. lU, 172»».
Hegel, Karl, Mainzer Chroniken-
Handschriften. II, 98»^
Chronieon Moguntin. ; ed.
C. Hegel, n, €3». 70»b. 98»«.
Hegyesi, M., Bihar virmegye
1848—49 ben. (Komi tot
Bihar 184819.) lü, 140»».
Statarialgeriehte 184819.
m, 141»*.
Beöthy., HI, 146»*^.
Hegyi, F., AUamfols^ tfs pa-
pnralom. (Souverttnität u.
PHesterhorrsch.) I, 196».
Hehle, Schild d. Achilles. I,
»l'd.
Hehn , V., Wanderings of plante
a. animals; ed. by James St.
Stallybrass. i, 179»».
Heide, G., Wahl Leopolds J.
III, 88»». 118»». 127»».
Heidelberg. — Eigentlicher Be-
rieht etc. legung defs Grund-
Steins zu d. Evangelischen
Luterischen Kirchen in der
vor-Stott zu H. UI, 108».
Heidenheim, M., D. Samariton.
Liturgie. Heft L. I, 28»*».
Heidenheimer, F. K. Moser
(Publizist.) III, 117*».
H e i g e 1 , K. Th., Beziehgen.
Max Emanuels v. Bayern zu
Bakoczy. III, 40»». 118».
188*».
Über d. Memoiren Mont-
gelas'. HI, 119».
— — s. Stieber, K.
Heilmann, C, Quibus auctori-
bus Strabo usus sit in describ.
ora maris Pontici. I, 85**»*.
— J., Slagelse. UI, 266»®'.
Heilprin, L., Hist. Referenee
book. I, 192».
Heimbucher, M., Gesch. Frei-
sings etc. II, 97*»».
Gesch. d. Marktes liolz-
kirchen. II, 98»*.
Heinemann, O. v., Gesch. v.
Braunschweig u. Hannover.
n, 276»».
Heinrich, G., Erster ungar.
Katechismus. UI, 148 »»^
Heinze, Alfr., Dresden im 7j.
Kriege. U, 188»»». UI, 95*'.
H e i n z e 1 , R., Üb. d. Nibelungen-
sage. U, 98»^.
Heise, A., Bidrsig til Fam.
Rosenkrantz's Hist. lU, 249*».
Heifs, A., Medailleurs de la
Renaissance. U, 288»»».
M^dailles de personnages
fran9ais. II, 239*»».
Heisterbergk, B., Jus itoli-
cum. I, 180»*.
Heitz, K, Zur Gesch. d. alten
Strafsburger Universität. UI,
105»».
Heibig, Büste d. Piaton. I,
107»».
— Doppelbaste d. Piaton u.
Pythagoras. ib.
H eifert, Fabrizzio Ruffo (Rivo-
Ittzione e Controrivolutione di
NapoU). UI, 216»»».
— J., Gesch. Österreichs v. Ausg.
d. Oktober-Aufstondes 1848.
4, Teil 2. UI, 141»».
Helfy, J., Kossüth Lajos iratoi
összevont kiadasban. (Schrif-
ten Kossüths in verkürzter
Ausg.) III, 142»».
Heiland, A., Kongsbergs Sölv-
verk. III, 246»'.
Hellmair, Joh., Unterird. Gang
in Figelsdorf. U, 96»».
Hellwald, F. v., s. Hand-
wörterbuch d. Zoologie.
Helm, O., Herkunft des in
Mykenä gefundenen Bern-
steins. I, 76»»».
Helmir, Aug., u. L. Mangold,
Magyar Helicon. Abt. ^. Bd.
1. 2. lU, 145»»».
Helmersen, G. v. III, 61»»*.
Helms, J., Throndhjems Dom-
kirke. II, 272»».
Hemsing, Rötger. lU, 57»».
Stommbuch. III, 64»».
80«»».
H ^ n a u 1 1 , A. C, Origines chr^t.
de la Gaule celtique. I, 128»».
H e n d 1 e y , T. H., Buddhist re-
mains near Sambhur. I, 56»»».
H e n f r e y , Guide to Engl. Coins ;
2. A. V. C. F. Keary; Vorw.
v. Bell lU, 189«»»-"».
Henle, J. III, 124»»*.
Henne am Rhyn, O., Was
ist Buddha? Was Nirwana V
I, 62»»».
Henning, R., Deutsche Haus-
typen. II, 4»*.
Henrard, Henri LY. et la
princessedeCond^. 111,228»».
— 8. Castan.
Henry, Ch., Manuscrits de
Leonard de Vinci. II, 269»*».
Heraeus, GuiL, Qoaestiones
criticae etc. de codicib. Livian.
II, 804».
Herat. — Ride to H. II, 180»»».
Herbert, H., Gesundheitspflege
in Hermannstadt. UI, 152»»».
Herder. — Predigt in Riga. lU,
54«».
Herfurth, Rud., Gesehlchtl.
Nachrichten v. Zschopau. U,
118»».
Hergenröther, J., Handb. d.
allg. Kirehengesch. 1. 2. I,
183*. II, 80»».
— — s. Regesto Leonis X.
a. Wetz er, L. H.
Hering, £., Hohkoenigsburg.
UI, 107*».
Frankenburg im Weiler-
thal. UI, 107*».
— H., Streit über e. Lutherfund.
lU, 2».
Zum Gedächtn. Bugen-
hagena. UI, Vf»'».
m,336
Yerzeichnis der besprochenen Publikationen.
— — Liebesthätigkeit der dtsch.
Reform. 3. UI, 17'«. 68'^
— — Bngenhagen, sechs Pre-
digten; ed. Greo. Bnchwald.
in, 78*»o.
— — s. Bugenhagen, Joh.
H^risson, Comte, Jonmal of
a StaflF Officer 1870^71.
(Transl.) I, 192*.
— — Tagebuch e. Ordonnanz-
Offiziers 1870—71. Autoris.
Ausgabe. 1, u. JS» Auflage.
ni, 47*<>.
Herkt, O., Karte d. Nilländer.
II, 178'^
Hermann, 0., Urgesch. Spuren
i. d. Geräten d. ungar. Fischerei.
n, 3«'».
Hermans, V., Lettres mlssives
de Ilalines, in, 229*^.
Herquet, Lehenbrief f. Ost-
friesland noch einmal. II,
318'*.
— Die Renaissancedecke zu Jever.
in, 266'».
Herrenhausen. IH, 264^'.
Herrenschneider, £. A., Ar-
gen tovaria-Horburg. n, 76*.
Herrera j Espinosa, M.,
Varela. I, 188»«*.
Herrmann, L., Rttekerinnerun-
gen aus d. Orient. H, 191'^'.
— O., Geräte d. ungar. Fischerei.
(Ungar.) II, 287*®.
Quellen d. Gesch. d. 7j.
Krieges v. Tempelhoff. HI, 48'.
Hertel, G., Puppendorf. II,
809«».
Wetebuch v. Calbe. H,
810".
Mägdesprung. II, 811»*.
Münzen 1657. lU, 257».
— — 8. Bormann, A.
8. Hoffmann, F. W.
Hertzberg, G. F., Gesch. d.
Griechen im Altertum. I, 70^<^.
Athen. I, 72".
8. Duruy, V.
s. Flathe.
Hery^, Crise irlandaise. in,
184"'.
Her werden, ArehelaoB y. Ma-
cedonie in verband met Euri-
pides* Archelaos. I, 102»^«.
Herzog, E., Rdm. Fund in Rot-
tenburg. II, 86".
— H., Sagenkreise ▼. Flore u.
Blancheflur. II, 84"'.
— J. J., B. Realenejklopädie.
Hef§, R,, Lebensbilder hervor-
ragender Forstmänner etc. 2.
in, 82"'.
(Forstkameralist) W. G.
Moser. UT, 117*».
— W., Mogling. ib.
(Mediziner G. A. MttUer).
ib.
Hesselmeyer, £., Ursprünge
Pergamos'. I, 96*®.
He BS 6 -Wartegg, £. v., Nord-
amerika. 2. A. (i.) III, 291*2».
Hettinger, Erinnerungen an
Stolz, in, 111*».
Hettner, F., Ausgrabg. in Keu-
magen. H, 8»'. 90*'.
(Frank. Funde.) II, 11".
— — Fund rom. Münzen bei
Dhron. II, 90*».
Juppitersäulen. H, 90**.
— — Statue 6. sitzenden Jup-
piters. n, 90*».
— — R5m. Steinmonumente a.
Jünkerath. II, 90*«.
Heusch, A., Lehnsregister d.
Kurkdln. Mannkammer zu
Heerlen. II, 107»^
Ober-Frohnrath. H, 111»».
Heusler, A., Institutionen d.
dtschen. Privatrechts, s. JB.
1888, II, 488«»*.
Henzey, L., s. Sarzec, E. de.
Hexenglauben. — Beitr. z.
Gesch. des H. IH, 149"'.
Hey, G., Deutschtum der Vogt-
land. Ortsnamen auf -bach.
II, 114".
Heyck, E., Ulrich v. Richental.
II, 70*. 88»». 828»».
Aus d. Zeit d. Ritterge-
sellschaften. II, 88**.
— — Schreiben Eugens IV-
an Konstanz. II, 84»».
— — Genua u. s. Marine. II,
280»".
Heyd, W., (Handsohriilen-Yer-
zeichn.; Stuttgart). U, 18*.
— — Commerce du Levant;
trad. par F. Raynaud, n,
187"»1».
— — Commercio delle dttk
tedeBche eon Genova. H,
260»»».
Heyden, A. v., 'Leonardo* d.
Berl. Museums. II, 269»*^
— H., De Aelio Dionysio et
PauBania AttioiBtis. I, 86»*1>.
Heydenreich, E., BibUogr. Re-
pertor. üb. Freiberg. 11, 112*;
vgL JB. 1888, n, 419»»».
Heyl, J. A., Grerichtswesen etc.
d. Geriehtes Stein auf d. Ritten.
11, 127»^
Heyn, H., Noch ein Wor
Hallorenfrage. U, 114»^
Hey wo od, O., Autobiogr.
Horsfall Turner, in, 2C
H j ä r n e , H. , Förh&Ilandet n
landslagens b&da redakti
II, 265".
— — Äldsta svenak-rysk
gationsaktema. IH, 23^
— — Polens nordiflka p<
in, 282».
— — Sigismunds svenska
III, 238».
-»- — Sigismunds fSrh&ll
Habsbuigska huset. UI, 2
Hiäme, Bref tili Hermelin
289»».
Hieke, W., Berka v. Du
ihre Besitze in Böhmen
117*».
Hjeltnes, M. D., Ribers •
tavle, GaltungB Slsegttavl
in, 248»».
Hieronymus, OpuBcula.
164"».
Higgins, Mrs. Napier, W
of Europe. I, 192».
276»»».
H i k m a t , 'Weisheit' des
Sultan et *Arifin; her
Sheikh Suleimän Efc
II, 192»»».
Hild, J. A., Juifs devant
nion romaine. 2. I,
88»*.
Hildebrand, A., Bo«thius'
lung z. Christen t. I, 1(
— B. E., Danaka mynt
Ute &rh. II, 278»».
— E., Wallenstein u. seine
bindgn. m. d. Schweden
80»«.
— — Wallenstein och
fSrbindelser med Bvensl
HI, 80»».
— — Svenaka diplomatiei
ganisation i Tyskland.
286»».
— H., Beitrr. z. Kennti
Kunst d. niedem Natnrv
II, 184*».
Svexiges Medeltid.
n, 266".
Olaus Magni. H, 2(
Heraldiska Studier
266»«.
RigaBohes SUdt-ü
1884. m, 58^
Rig. Stadt-Arehiv
HI, 68'.
WaiaenhauB (Riga).
68»».
Verzeichnis der besproeheniBn Publikationen
ffl,337
Hildesheimer, Ist., Palistin*-
fr«gc. I, 86«>,
Hägard, A., e. Urkunden ▼.
Speyer.
Hilgenfeld, Bemerk z. Hirten
d- HermM. I, 156*«^.
— A«Y Lehre d. 12 Apostel.
1, 151**'.
ürchrieü. Taufe. 1,147"».
Kein nnentdeektes £yan-
geUum. I, 187".
— W., Yatkes Gesamtansicht
ftb. Petateneh-Josna. I, 22'^.
Hill, G. Birkbeck, Gordon in
Central -Afrika, m, 186*«^
Hille, Johannes Mejer. IQ,
41»««.
— Zur Gesch. d. Schalwesens;
Promem. Cramers. IH, 66*^
258*.
— Ans Dahlmanns Personal-
akten, in, 67*"».
Himmelstein, Fr. X., Rilians-
heiligtum. H, 100".
Hindnkhush. — Dialects of tribes
of the H. I, 43*«.
Hingst, Geschichtl. ttb. durch-
fahrt Zschaitz. U, 118^^
~ Ifittelalterliche Sanitätsver-
lilltnisse Freibergs, ü, 120*^.
~ A, s. Dantschenko.
Hinrichs, G., Homer. Aeolis-
men. I, 89^^.
Helena - Kassandra n.
Skamander-Xanthos. I, 89^*.
Hinton Knowles, s. Know-
les.
Hintze, Ed., Schöpfung d. Erde.
Ä A. I, 179".
— 0. Königtum Wilhelms von
Holland; eingel. ▼. J. Weiz-
»icker. H, 60''. 106".
Hjort-Lorenzen, H. R., og
A. Thiset, Adels Aarbog.
in, 256*«-
Hipler, Christliche Geschichts-
Anffisss. I, 17 7 '^
Hirn, J. , Ferdinand //. v.
TiroL ni, 180*®.
Hirieh, A., Lexikon d. Ärzte.
2, I 170^"*.
P. V. Maydell. HI, 61*«».
Grg. Friedr. Mflhry. IH,
264W.
Karl Mtthry. IH, 264«o.
— F., Armee d. Gr. Knrf. HI,
35*«.
Anknüpfungen zwischen
Brandenburg u. Rufsland unter
d. Gr. Kurfürsten. HI, 86*».
58»«.
— J., Heure de la nuit dose.
I, 84«».
Hirschberg, J., Woche in
Tunis, n, 182*»».
Hirschfeld, G., Paphlagon.
Felsengrttber. I, 96*»». 184**«.
Bmchst. von 2 silbern.
Gerttten. H, 161*».
-— Juifs de Htfdine. I, 86»'.
n, 186«»*.
— O., Reise in Dalmatien. I,
126*».
Zum Monnm. Ancyranum.
I, 121».
Hirst, J., Prospects of archaeo-
logy at Athens, i. 2. I, 78«**.
Temple of Eleusis. I, 74«».
Hirt. — Ein armer Hirt im ein-
samen Thal, m, 61**».
Hirth, Zur Gesch. d. Glases u.
d. Orienthandels. I, 180*»*.
— F., China a. Roman Orient.
I, 182**'.
Historical Manuscr. Conmiiss., s.
Report.
Hitchcoek u. Brown, Teach-
ing of the twelve apostles.
I. 160*»».
Hit eh man, Francis, Beacons-
field. 5. ed. HI, 184*»».
Hitzigrath, H., Gryphins als
Lustspiel-Dichter. HI, 41'».
Hixox, J. H., United statee
publicat. monthly. 1. IH, 26 7 '^.
Hlatky, J., Zunft-Verhältnisse
etc. zu Kremnitz. H, 298**'.
tila watsch, Ad., Gesch. der
Gem. Reichenberg. I, 87»*.
Hrastilek, K., Erzähl, aus
Mährens Yergangenh. H,
287*«.
Hobart, Lady, Hobart Pascha.
I, 192«.
— Pascha, Turkey a. England,
in, 186**».
Hoberg, Gfr., Ihn Ginni de
flexione Ubellus. H, 198»»«.
H o c h a r t , Pers^utions sous
N^ron. I, 162**».
Hochmuth, Abr., Talmud. I,
84«».
Hochstetter, Chr., Missouri-
synode. HI, 290«**.
— F. V., 8. Hann, J.
Hock, A., Liäge au i9« si^le.
ffl, 281*».
Hockauf, Ant., Heimatskunde
d. Bezirkes Rumburg. HI,
158»*.
Hoekenbeck, Zwischen Weich-
sel u. Elbe. H, 136'«. 164«».
Hodgkin, Th., Italy vnd ^«x
Jahngbericbte der OeßehiehUwiatensebMtt 1886. HL
invaders. I, 127*». 192«. H,
218*'».
Letters of Cassiodorus.
I, 164««».
Hodgson,J. M., Bibles of other
nations. H, 187«»'.
Hödoly, L., Beitrr. z. Ursprung
d. Ungar. Kation. H, 286«».
Hocker, O., Erfindung d. Buch-
druckerkunst, n, 94»».
Höfer, Edm., Karten Lehr.
Zur Gesch. d. seemänn. Aber-
glaubens, in, 66««.
— P., Feldzug des Germanikus
16. n. Chr. 2. A. I, 124«».
n, 6*'.
HSfler, C. V., Juana von Leon.
m, 126«. 228*.
— — Zur Gesch. Karls F.
m, 126».
Depeschen d. venet. Bot-
schafters b. Erzh. Philipp ; ed.
V. Quirino. HI, 204».
— M., Vorgesehichtl. Spuren
im Tölzer- u. Isar-Gebiet. H,
96*»».
Höft, F., Sagenumrankte Steine
Norddeutschlands etc. H,
187»».
HSger, F. Gh., Salbuch v.
Neumünster, n, 97»*.
Höhlbaum, C, Mitteilungen
aus d. Stadtarch. v. Köln.
8. H. n, 64'c. 70'.
Älteste Handschrift d.
^Wisbyschen Seerechts\ H,
180*». 170«*.
— — Zur Rechtsgesch. U,
167»«.
5 Ittbeck. Urkk. H, 169».
Höjer, N., Bidrag tili Waräger-
fr&gan. n, 264».
— — Statsförbundet mellem
Sverige och Norge. IH, 248'.
Holder, H. ▼., Menschliche
Skelette d. Bocksteinhöhle.
n, 86*.
Hoelemann, G., Letzte Bibel-
studien. I, 141««. 146*»».
147**».
Höllerl, A., s. Litterarischer
Handweiser.
Hölscher, U., Friedrichs-Uni-
▼ersität zu Btttzow. IH, 76 *»».
Honig, St. Greorgen in Reut,
n, 124»».
— G., General-Beseheid d.
Kirchen -Visitation Insterburg
1638. in, 50».
Hoeniger, R., Älteste Stadt-
bttcher, H, l&Q».
m,338
Verzeichnis der besprochenen Publikationen,
Honisch, v., Friesach. II,
H o e p f f n e r, Ph. Chr., Hatthaeos
V. Chandelle. m, 126***.
Höpkenü Vita. III, 239'*.
Hörk, J., A sdros - zempl^ni
esperess^g tortdnete. (Gesch.
d. evangel. Seniorats Siros
u. ZempWn). HI, 149 "3.
Horlin, A., Om Huitfeldska
stipendii-inrättningen i Bohus-
län. i. ffl, 242"'.
Hoernle, Beview of the As.
Soc. of Bengal 1784—1883.
2, I, 56*««.
— Gaharwars and Räthors. I,
60*«*.
— PÄlas of Bengal. I, 62*'*.
— Remarks of Kashmiri coins.
I, 62*'8.
Hoey, Cashel, s. Challamel.
Hoff, H. t., s. Noll, R. C.
Hoffmann, Gh., Weg nach
Jerusalem. 2, II, 179*®*.
Haute-Alsace & la veille
de la r^vol. IE, 104».
— D., Schulehan -Aruch u. Rabbi-
nen üb. Verh<n. d. Juden
zu Andersgläubigen. I, 35**.
— F. W., Gesch. d. Stadt Magde-
burg; neu bearb. v. G.
Hertel u. Fr. Hülfse. Jf.
n, 38««. 808*^
— J., Athen. I, 72*«.
— L., Ökonom. Gesch. Bayerns
unter Montgelas. 1, HI,
119*.
— R. , Augsburger Bäder etc.
n, 99»*.
Hoff meist er, Herm., Deutsch-
Unds ältestes Versailles. HI,
263*0.
— L. Fr. A., Verbindung m.
Karl u. Wilhelm v. Braun-
schweig-Lüneb. HI, 262 "^
H Ofmann, K. B. , Schmelz-
farben V. Teil el Jehüdije.
I, 6»».
— — Zur Gresch. d. Chemie.
I, 178**.
Schmeller. HI, 121*«.
Hofmeister, Ad., (Priorität
der Lehre v. d. S Zeitaltem).
II, 184**.
Allegorische Darstellung
d. Transsttbstantiation. HI,
77169.
Rostocker Mühlenlied u.
MUhlenbilder in Doberan ,
Rostock u. Ratschow, ib.
8. Wiechmann, C. M.
Hofrichter, J. , Graz vor
60 Jahren. IH, 182»*.
Hofstätter, Harbach. 124*^
Hogg, J., Memorials; ed. by
Mrs. Gardner. HI, 201*<><>.
Hohenauer, Schlacht v.
Szikszö. m, 188*».
HohenbUhel, L. v., Holz-
schnitte d. Handschrift d.
HeiltumbUchleins zu HalL
n, 76**.
— — Beitrr. z. Kunde Tirols,
ü, 127»*. 205'*. m, 181*0.
Hohenlohe - SchillingsfUrst, Ch.
K. V. Fürst V. m, 47**d.
Hohlfeld, P., s. Krause, R.
Ch. F.
H o 1 c z i n g e r , J., Amphikty onen-
versamml. (Ungar.) I, 95»Ob.
Holder-Egger, O., Aus Hand-
schriften. U, 86*.
(Codex der hist. Longob.).
II, 212"«.
— — (Handschrr. zu Assisi).
II, 222«*«.
s. Waitz.
Holl, M., In Tirol vorkommende
Schädelformen. 2, U, 127«*.
Holländischer Judeneid. 1,39*«*.
Holland, Thomas Erskine,
Europ. concert in east. question.
III, 186***.
-— H., (Bildhauer Mayer). III,
116*».
— — J. J. Mettenleiter. HI,
117**.
J. M. Mettenleiter, ib.
Hollander, A. G., Svenska
undervisningsväsendets hist.
i. III, 241*»*.
Holleaux, M. , Fouilles au
temple d'Apollon Ptoos. 1, 7 6 *«.
B. Paris, P.
— — et Ch.Diehl, Inscrlptions
de Tue de Rhodos. I, 82'*.
H ollen b ach, WiL, Bilder aus
Thüringen. (7, 8.) HI, 98»«.
Holls, F. W., Lieber. HI, 48»'.
Holm, £., Danske og norske
indfodte Soldater etc. III,
261*».
— — Endnu et Par Ord om
Fredrik IF.s Forhold til d.
danske BondesUnd. IH, 252**.
Bidrag til d. Opfattelse
af Fredrik IF.s Forhold til
Bondestanden. HI, 252*».
— — Danmark-Norge under
Enevaelden. IH, 252*». ,
— — Trykkefirihedens Hist.
m, 263»®.
1 Ho\mdQTi , kTm\^,%.'B%t^\ftt >E.
Holmes, T. R. E. , Indian
mutiny. 2. ed. lü, 208»«'.
— W. H., Collections 18Sh
m, 267*.
— — Prehist. textile fabrics.
m, 267».
Holstein, H., Crusius. HI,
258».
Holstein. — Westküste von H.
u. d. Nordsee-Sturmfluten. H,
182«*.
-— Spezial - Karte üb. Mittel-
hoktein. IH, 82««».
Holt Hallet, s. Hallet.
Holthausen, Remscheider
Mundart. H, 111*'.
Holthof, L., Zur GeneaL d.
Familie Groethe. HI, 102«*.
Holtmanns, Jobs., Genealogie
der Deteleff. IH, 266'*.
Holtzendorff, Fr. v. , s.
Simonsfeld.
Holtzinger, H., Basilika d.
PauUnus zu Nola. H, 222«*».
Holtzmann, H., EinL in d.
Neue Test. I, 138*».
— — Forschungen üb. d.Apo8tel-
gesch. I, 141»*.
Didache u. ihre Neben-
formen. I, 151**0.
Holwerda, A. £., Kyprier in
Kunst u. Kultus. I, 97*^
184***.
Holzapfel, Edg. , Diluviale
Bildungen d. Lüneburger Halde.
n, 132»».
— L., Rom. ChronoL I, 110".
Holzherr, K., Zur Gresch. des
früheren KarmeliterkL in
Rottenburg. H, 87«».
Holzschneider, Th. Quirinop
den Veld. HI, 89**.
Hommel, F., Könige u. Patesi
von Sir-gul-la. 1, 16*«.
Arabien u. Islam. Ü,
174*».
— — Ausgabe d. Gamharat AI
*Arab. H, 191»»».
HomoUe, Th., Trois tetes de
marbre k D^os. I, 78**.
H o n e gg e r , J. J., Kulturgesch.
2, I, 171*».
Hon seil, Oberrhein in vorhist.
u. hist. Zeit. H, l'. 80».
105«o.
Hontschik, A., Menschenreich-
kunde. I, 179»«.
Hoop-Scheffer, J. G., Is Joel
een apocalypticus. I, 23*».
Hopfgartner, A., (Funde in
Welschingen). H, 81*«.
. — — s. Badische Museogr.
YerzeiehniB der besprochenen Pablikationen.
in,339
Hoppe , J.yPsvchoL Ursprung d.
Rechts, s. JB. 1883, II, 391*^
Horawitz, A., Zur Gesch. d.
Hamanismns in d. Alpen-
lindem, n, 74»»». 237«»«.
Horloffthal. — Limes. II, 89*^.
Hörn, Nominalflexion in AwestA
etc. I, 69».
— A., Tannenberg. II, 158»».
— H. S., Scholar Hist. of Engl.
UI, 186»»^.
Hornbostel , Aus d. Ratze-
barger Stadtbach. III, 65^.
Horning, W., Joh. Dordbh. III,
105»«.
— — Sebastian Schmidt v.
Lampertheim. III, 105»».'
fiorowitz, M., Frankfurter
Rabbiner. 4. I, 40»*».
Hort, F. J. A., (Papyrusfirag-
ment e. EvangeL). I, 187»*.
s. Westcott, B. F.
Horvith, A., Mabillon. I, 195».
-'B.,Az Arpädhikz ^nemzets^gfäja.
(Geneal. d. Arpiden.) II,
299»**.
— L, Bibliogr. d. ungarischen
Litter. 1885. H, 292<>».
— M. , 25 4y Magjarorsztfg
t^rt^net^bol. i25 Jahre aus d.
Gesch. Ungarns.) 1823—48.
B. A. 1. UI, 140'<>.
A magyarok törttfnete.
2.A. II, 292»«.
Hosäus, W., Gellerts Briefe
an Johanna Elisabeth v. Anhalt-
Zerbst. HI, 92»*.
Hoskyns Abrahall, s. Abra-
halL
Hotel de lUfnge. m, 36**.
Hottenroth, F., Trachten etc.
2. A. Bd. 2. I, 172»^
Coetume etc. 1. ib.
Houdas, O., Monographie de
M^uinez. II, 198*?».
Hoassaye, H., Theodora. II,
178".
Houston, J. D. C, Anno Do-
mini etc. I, n%^.
Houtsma, H. Th., Habakuk ü,
4. 5. I, 28*'.
Tttrk. Chronik d. Selgugen
Kleinasiens. U, 186***.
— — Selguken von KermAn.
n, 186"**.
Hovey, A-, Sheol. I, 32«o».
Howard, R., Church of EngL
etc. III, 191«»».
Howe's Orderly book. UI, 277*».
Howorth, H. N., Singhalese
prince in Egypt. I, 68»»».
Hozier, H. M., Turenne. I,
192».
Huart, A., Bibliogr. otomane.
n, 176**.
Quatrains de BAbft T&hir
*Uryan. II, 191»*».
Haber, Voyage dans l'Arabie
centr., Ham&d etc. II, 179«».
— A., Beitrr. z. älter. Gesch.
Österreichs. 8. Polit. Organi-
sation Krains. II, 39«?. 45».
227«'».
— — Dass. 9. Diplom Kon-
rads n. V. i. Juni 1027.
n, 45««. 96»«. 121«. 127«?.
219»«<>.
— — Dass. 12. Verhältnis
Friedrichs IV. zu Georg v.
Trient etc. n, 245*'«.
— — Gesch. Österreichs. 1.
n, 52»». 69'. 65»^ 121».
291".
— — Gefangennehmung Elisa-
beths u. Maries v. Ungarn u.
Kämpfe Sigismunds etc. II,
289»«.
— — Älteste Ungar. Yer&ss.
n, 294»»».
Hubert, B., De arbitris Atticis.
I, 107»».
— F. G., Vortrag d. homer.
Gedichte i{ vnoßoX^e. I,
90»«.
Hudson, C. F., s. Hastings,
IL L.
Hudson, Original settlement of.
m, 280»««.
Hue, Ferd., Busses et Anglais
dans l'Afghanistan. HI, 185»»*.
Hutf, F., Birma u. s. Zustände.
I, 67«»».
Httbler, Fr., Joh. u. Franz
V. Liebig. HI, 162»».
H u e bn e r , Dichter Haugwitz.
in, 41'*.
— - £., Neueste Resultate d. Limes-
forschung. II, 5**.
— — Neue Studien üb. d. r5m.
Grenzwall in Dtschland. II,
7««. 89«*. 104».
Hüffer, Fr., ItaHan a. other
Studies. I, 192«.
— G. , Handschriftl. Studien
z. Leben des hL Bernhard,
n, 328»'.
— H., Maximilian Franz v. Köln,
m, 89».
Huf 1er , C. V., Bericht Andreas
del Burgo ttber Verhandlungen
am Hofe Ludwigs XU. zu
Blois etc. II, 71»».
HUgli, Benedikt. I, 160^0*.
Httlfse, Fr., s. Hoffmann,
F. W.
Huemer,(J.), Gesch. d. mittel-
latein. Dichtung. H, 41»*.
— (~) Zu WaUhfrid Strabo. II,
88««.
Rhythmus üb. d. Schlacht
a. d. Marchfelde. II, 122*.
288»».
— — 8. Sedulius.
Hürlimann, A., Müller-Fried-
berg. III, 170*«.
HUttenbach, s. Lochner v.
Httttenbach.
Hufschmid, Vergessener Denk-
stein, m, 111»'.
Hug, A., Zürcherische Hoch^
schule, in, 172»'».
Hughes, Th. P., Dictionary of
IsUm. n, 176»«.
Hugonnet, L., Turquie in-
connue. Roumanie etc. II,
184«»».
— F., Califes et shah. 2. A.
ü, 187«»»d.
Huguenin, C, s. Vouga.
Huitfeldt-Kaas,H. J.,Norske
Regnskaber etc. IH, 242«.
— — Adelsslegter i Norge.
m, 247«».
Henrik Jörgen Huitfeldt.
in, 247«*.
Huizinga, A. H. , Lessons
of Peloponnesian war as devel.
in Speeches of Thucydides. I,
102»»b.
Hüll, E., Mount Seir, Sinai,
and Western Palestine. I,
29»»*.
a. J. B. Greene, Route of
the Exodus. I, 20*.
Hult hausen, Fr., Über d. Tanz,
n, 76»».
Hultzsch, £., Buddhist Sans-
krit >scr. I, 56»»».
Sunga Inscr. of the Bhar-
hut stüpa. I, 57»*-.
Fragm. of Gühasena of
Valabhi. I, 59»»«.
— — Copperplate grant of
Dhrüva, 11. I, 59»»».
— — Sämäth Inscr. of Ma-
hipäU. I, 62»'*.
Humann, G., Kunstgeschichtl.-
merkw. Einzelheiten in Essen,
n, 110»».
Hummel, A., 8. Doren well, R.
— - J. G., Zwei Urkk. v. 1458
u. 1408. n, 128".
Hundeshagen, B., (Ausgra-
bung zu Wiesbaden 1816).
II, Q<\»'«^.
m,d4o
Verzeichnis der besprochenen Publikationen.
Hunninsi F., 3 letzte Kapitel
der Richter n. Sauls Konigt.
I, 21».
Hunt, H., Dead Sea. I, 29"*.
— W., Somerset Diocese. Uli
198"*.
Hnnter, W. W., Imperial Ga-
zeteer of India. 2^. ed. I,
42".
Hunvalfj, P., Jirecek n. d.
Hussiten. U, 297*".
— — Wie die Rumänen Gesch.
machen, in, 189**.
Hogyan csin&lödik ntfmely
hist4$ria. m, 145*8«.
Hunziker, O. , Rousseau u.
Pestalozzi, m, 169'*.
H u r t e r , H., Set. Bemardi libri
de consideratione ad Eu-
genium III. H, 828*«.
— — s. Patrum.
Husen Jainul Abedin, Imam
Ali bin, Sahife KämiU; or
the great blessings. II, 176^**.
Huszka, J., Magyar diszitö
styl. (Ungarischer Dekorations-
stil), m, 162**».
Hutter, H., i. Chevaulegers-
Reg^ment 'K. Alex. v. Rufs-
land'. m, 120"*.
Hutzelmann, O., Deutschlands
erste Eisenbahn, m, 124*^.
Huxtable,Ga]atians. 1,142^*.
Hyde, J. W., Royal Mail. 1,
u. 2, A. in, 197'".
Hymans, L., BruxeUes. in,
280".
J.
Jackson, A. , Letters. m,
283»".
Jaeobi, s.Sommerwerck,W.
Jacobs, Ed., Markt u. Rathaus
etc. n, 310**.
Zur Bevölkerungsk. d.
Stolberg. Harzlande. II, 812'^.
— — Stahlschmiede zu Stol-
berg, n, 81 2»*.
(Luther i5^5 in Stolberg?)
m, 14««.
Stolberg-wemiger5d. Land-
gericht (um 1660). m, 269*».
— — Gesch. etc. Wernigerodes,
ü, 810".
— — Rektor u. Stiftsschule zu
Wernigerode. II, 81 1".
— — Konsekration etc. in
Wernigerode durch Volrad v.
Halberstadt. H, 811*^.
Wüstwerden im 30 y
Kriege; Beckenstedt. IH,
259*«.
— — Kardinal Albrecht fordert
d. Domdechanten etc. zuHalber-
stadt auf etc. HI, 269*^
Kardinal Albrecht verlangt
vom Grafen v. Regenstein
etc. in, 269**.
Jacobsen, A., Evangelienkritik
u. Papiasfragm. I, 189*^.
— — Quellen d. Apostelgesch.
I, 141«».
Jacoby, L. , Zur Gesch. d.
Juden in Schlesien. I, 40*^^.
Jäger, A. , Landständ. Ver-
fassung Tirols. 2. n, 126««.
— Gust., 8. Handwörterbuch d.
Zoologie.
. — J., Baurechnungen v. Tonn-
dorf u. Mühlberg. H, 121'».
— — Kurmainz u. Duderstadt
i. d. J. 1477—79; nach e.
gleichz. Aufzeichnung d. Duder-
städter Stadtschreibers. H,
818**.
— — 8. Urkundenbnch v. Duder-
stadt.
— (O.), 8. Schlosser, F. Ch.
Jahns, M. , Heeresverfas-
sungen u. Yolkerleben. 2, A.
I, 181*0*.
J a e k e 1 , H., Zum urkundl.Itinerar
Herz. Heinrichs IV- H, 148*.
— J., Gotteshäuser d. Stadt-
pfarre FreisUdt. m, 182'®.
Jaff^, Ph., s. Regesta pontif.
Romanor.
(Jagemann), Stammtafel d.
Hauses Fttrstenberg. m, 110**.
— Stammtafel d. Hauses Lei-
ningen, m, 111 *•.
Jahrbuch, Bremisches. 2. Ser. 1.
in, 264".
— Egerer. HI, 167*«.
— geograph.; ed. B ehm. D, 1«.
— d. Prefsburger Comitats-Yer-
elns 1882—85; hrsg. v. L.
Wigner. HI, 142»*.
Jahresbericht, theolog* Bd. 5;
ed. A. Lipsius. H, 80".
Jak ab, AI., Österreich. Geheim-
polizei in Ungarn. IH, 140'*.
J a k 8 c h , A. V., Handschriftfragm.
d. Steierisch. Reimchronik,
n, 66«b. 122«-'.
Handschriftenfiragm. d.
Vita Gebhardi. II, 41». 122».
— — Schematismus der Erzdiöz.
ünterkämten. H, 126»^.
Zu Gerhoh v. Reichers-
bergs Schrift adversus Simonia-
\ COR. H, ft^T*.
Jancstf, B., Grabriel Ffi»i4n.
(Ungar.) IH, 158«**.
Kölcsey Ferencz ^ete ^
müvei. HI, 168»*».
Janicke,K., Zur GoscIl. Ülzens.
n, 817»'.
Mithoff, in, 264»'.
— - (— ) Mittendorff. HI, 264»».
Jani tscheck, H., Eitelberger.
in, 162»».
J an n e r , F., Bischöfe v.Regensbg.
6. 7. II, 97»». 829*»».
Schotten in Regensbnrg
etc. n, 97»'.
Janowsky, Zur Gesch. d.
Dermatologie. 1. I, 173*'.
Janssen, Job., Gesch. d. dtsch.
Volkes. 4. il.^12. A.) HI,
18*». 81»«».
Jaquet, G., Juden Polens u.
Litauens, I, 40*»».
Jastrow, J., Rdm. Kaiserzeit
in ihren- neuesten Darstel-
lungen. I, 120»».
Gresch. d. dtsch. Einheits-
traumes. UI, 44»; vgl JB.
1888, n, 396**».
Nitzsch u. Wirtschaft»-
gesch. in, 48»*.
— Moris, Hajjug. I, 88*»*.
Jatts. I, 44»».
Jaworski, J. L. , Reise in
A^hanistan. n, 180*»».
Jay, J., Vergennes. IH, 277»*.
Ibach, J., 8. Vigouroux, F.
IbnHajar, (Ausgabe s. Werke).
n, 176**.
Ibrahim, Abfi JOsuf Jikub ben,
KitSb alcharSg. H, 186»'^.
Ideville, H. d', Memoire; by
Marshai Bugeaud; trad. by
C. M. Yonge. I, 192».
Ambassade du Comte Rossi,
Debüts de Pie IX etc. IH,
220*»*.
Jeaffresson, J. C, Resl
Shelley. IH, 199**».
Jeans, J. S., England's Supre-
macy. HI, 187*»».
Jebb, R. C, Bentley; Übers.
V. K WShler. HI, 201*»*.
Jedlicska,P., Beitrr. z. Gesch.
d. Jesuiten, m, 149*'*.
J e e p , L. A., Diokletian. 1, 1 26*».
Jeffries, B. J., Aerical voyage
acr. Engl Channel. HI, 279*".
Jeitteles, A., BruehBtttek aus
Rudolfs Weltohronik. n, 56»«.
J e 1 i n e k , Bf., Schutz- u. Wehr-
bauten a. d. vorgeschichtLZeit.
n, 9'».
Jellinek, Ad., JUd. Stamm in
Verzeiefanu der besprochenen Publikationen.
in,34i
aiehtjttd. Sprichwörtern. 3.
I, 36»-.
— 6., n. J. Plivnioz, Ver-
hiltn. Kroatiens zu Ungarn,
n, 299*»«.
Jenkins, H. M., Gwynned. m,
274'».
Jennings, L. J., Correspond.
of Croker. 2. ed. m, 188»^
— a. Lowe , Psalms. Books III.
IV. Y. 2^ ed. I, 27**'.
— S. , Born. Heerstrafse Bri-
gantium ad Rhenum. II, 128'».
Gräber d. Bronzezeit in
Gampon-Bendem. II, 128'».
Jensen, Chr. , Weihnachts-
brinche ans Nordfiriesland« II,
187»*.
Nationaltracht d. Sylte-
rüinen. m, 65»».
— P., n Rawl. 5i, b, i— 5i.
I, 12".
De incantamentomm seriei
que dicitnr iorbu tabula 6.
I, 14*«. 19'».
— W., Aus den Tagen d. Hanse,
n, 142»»'.
Je n ts c h , Bund wall bei Guben,
n, 9^.
— Name Dresdens. 11, 118»».
— Beitrr. z. Glazialhypothese.
n, 132«».
— Gesiehtsumen v. Jetzow. II,
189*®».
Jentseher, K., Komotau. III,
168»».
Jephson, Henry, Lrish Parlia-
ment 1782. HI, 182»*.
Jesse, Cpt., BrummeL HI,
196«'*. 201*»».
Jessen , Apollonins v. Tyana u.
PhUostratus. I, 122**. 167*'».
Ihering, B. v., Zweck im Becht.
8. JB. 1888, II, 890»».
Ihme, A., Berichtigungen betr.
Fleckenstein. IH, 107*®.
Ihne, W., History of Borne.
I, 192*.
Jhulekha, Jami Yusuf. II,
191»*».
Jillson, GL, Bevolntionary
reUc in, 278**».
Jimenez de la Espada, M.,
Tres Carlas de fr. Juan de
Zumirraga etc. IH, 226»'.
Jiredek, Jos., Zur Greseh. d.
Juden in Böhmen. I, 87»».
Jan Hodejovsky z Hode-
jova. ra, 160*».
Iken, Fr., (Briefe z. Befor-
mationsgesch. Bremens). HI,
264»».
Ikiat-Bey, Contes popul. turcs.
H, 198»'».
Conte turc, Teau aim^e
d. jeunes filles. ib.
II g, Meytens. III, 41»®.
— A., PoUak. III, 41'».
Messerschmidt; mit Beitrr.
V. J. Batka. HI, 122»'.
146*»».
1 1 g e n , Th. . Bheinisches Archiv.
1. U, 102*.
Illing, C. £., De antidosi. I,
107»«.
Ilwof, F., Anfinge d. dtschn.
Theaters in Graz. IH, 182««.
Imbault-Huart,Cam.,lIiBcelL
chinois. I, 58***.
Imhoof-B lumer. F., Beitrr.
z. griech. Münzkunde. I, 8^»*.
— — a. Percy Gardner, Nu-
mismatic commentary on Pau-
sanias. I: Megarica, Corin-
thiaca. I, 86»*.
Inama-Sternegg, K. Th. v.,
Zur Yerfass. -Gesch. d. deutsch.
Salinen. H, 80»*.
Indien. — Verschiedenes über I.
I, 48**.
— Sprachenrechte. I, 43*».
I n d r a j i , Bhagw&nlAl, Transcript
a. transl. of the Bhitari L4t
Inscr. I, 68'*».
Copperplate grant of
Dahrasena. I, 60*»»«.
Insc^ of Aiokavalla. I,
62*'».
Ingle, £., Local institut. of
Virginia. HI, 270»».
Ingram, John H., Traditions
ofGr.Brit. ^. S. HI, 189»»».
Ingravalle, V., Origini di
Maglie in Terra d' Otranto.
II, 211*»*.
Inheiden. — Pfahlgraben. H,
89»».
Innes, (P.) R., Bengal Europ.
Regiment. 1,67»**. HI, 194»*«.
Inquisition, ce qu'elle ^tait, ee
qu'elle a fait etc. II, 384*»*.
Instmetions reL to entries under
the homestead etc. in,291»*».
Intra, G. B., Braghirolli. HI,
221*'*.
Inventaire d. arehives de la ville
de Bmges. i; ed. E. Gail-
liard. III, 280»*.
( — Bomm., vgL Bott, Ed.)
Joehner, Grg. M., Tttrkenkrieg
1663. Teilnahme d. frttnk.
Kreises. III, 123'».
Jdrgensen, A. D., SSnderjyl-
lands udlemmelse i danske
Krone. HI, 252»'.
Stensen. IH, 256»«.
Joffe, A. J., Beitrr. z. Gresch.
d. Amoralm. I, 84»*.
Johan iZr, ryskt bref. HI, 284*».
Johannes, A., Kommentar z.
Obadja. I, 27*«».
Johannes Burehardus Ar-
gentinensis, Diarium; ed. L.
Thuasne. H, 261««». 829«».
m, 208*.
Johansson, J., Noraskog. 3.
HI, 242**«.
J o h n , C, Verhör d. Katilinarier.
1, 116»*.
Johnson, Dryden a. Pope;
with Notes by A. Mi In es.
HI, 199*»»«.
— G. J., Legal Hist. 111,191«»».
— S., OrientalReligions; Introd.
by O. B. Frothingham. I,
176««. n, 187»«'*.
Jelly, J., Tagore Law leetures.
I 54*»*.
JoUy, Ph. V. in, 121*».
Jones, Ch. C, Capture of Fort
Mc. AlUster. IH, 289««».
— — (jr.) Seizure a. reduction
ofPort Pulaski. HI, 288'»».
— E. R., Cowen. IH, 200*'».
— G. S., Cave myth of Amer.
Indians. HI, 268»*.
— H., Charlotte, Pr. of Wales.
HI, 201*»*.
— Th., s. Froissart.
J o n 8 8 o n , F., (Skaldenverse über
Clav Trygvessön). H, 279*«.
Joppiy V., Doeumenti Gori-
zianL H, 129»««^b. 227»'».
Doeumenti su Cormons,
Parenzo e Pola. H, 248**».
Statuto d. coUeg^o Pratense
di Padova. H, 248*«».
Jordan, Th., Beginnings of
civü war. HI, 288*»«.
Josa, Ant. M., Antonü de Padua
sermones in laudem Virginis
Mariae. H, 228»»».
Josenhans, J. m, 117»«.
Joseph, P., D. Folterung e.
Mttnzverbrechers. HI, 102»*.
Josephtts, Opera; ed. B. Niese.
2. I, 24»«.
Jofs, G., Predigt d. Chryso-
stomus. I, 164»»».
Jostes, F., Drei dtsche. Schrif-
ten Veghes. H, 72»*. 180**.
Waldenser u^ die vorluther.
Bibelübersetz. II, 229»«*.
^^^»*^*.
in,342
Verzeichnis der besprochenen Publikationen.
Jonmal, american, of Archaeol.
L I, 181 >o*.
— of Derbyshire Society. 7;
ed. Ch. J. Cox. UI, 188««*.
Jozzi, 0., Chiesa e vescovi di
Acqui. n, 206»«.
Irinyi, Y., s. Siebmacher.
Irische Rebellion. 1641, — Hal-
tung d. Klerus. UI, 178*^
Irmer, Gg., Nordostsee-Kanal,
m, 66»«.
Irmischer, s. Luther, M.
Irving, W., Columbus. m,
207«».
I f s 1 e i b , S., Moritz v. Sachsen geg.
Karl F. ni, 93*». 248 (Mitte).
Italien. — 11 Yalore Italiano.
m, 219>".
— Eeposizione Generale Italiana.
Lezione per la storia del risor-
gimento ital. HI, 219*".
Jubiläen, die musikalischen 1885.
m, 41»».
Jude ich, W., Cäsar im Orient.
I, 115»«.
Julien, F., Lettres d'un pr^-
curseur. I, 68 ^»^
Jullian, C, Gnerre civile qui
suivit la mort de Ntfron. I,
124»«.
Jung , J., Germanen an d. Donau.
I, 127".
Zur fer-Frage. IH, 63"».
Jungfer, Joh., Grofser Kurf. u.
Friedr. v. Homburg. HI, 36*'.
Jung mann, B., Dissertationes
sei. in bist, ecdesiast. 5. H,
59». 65". 821««. 324*».
327?«. 77, 834*'^.
Jungnitz, J., Gesch. d. Dörfer
Ober- u. Nieder-Mois. H, 1 5 0 *.
J u n o t , Mad., Memoirs ; (Transl.).
I, 192«.
Jurien de laGravifere,Marine
d. PtoMm^es et d. Romains.
I, 119". 131'».
Just, F., Beitr. z. Pestgesch.
(in Puchberg). HI, 131**.
Juste, Th., Soulfevement des
Pays-Bas. HI, 228».
Mercy-Argenteau. HI,
229*».
Justi, s. Flathe.
Jasuf Asaf, Riwäjat atUwSf
haul el-ard fi tamanln jaum
(tour d. monde en 80 jours
V. J. Verne). H, 192»»«».
Ivänyi, Istv^, A tiszai ha-
t^örvid^ (Gesch. d. Militär-
grenze d. Theifsdistrikts). IH,
i5J*«».
Ixart, J., 0. Male, F. M.
K.
Kaalund, Kr., Reykjah^ts-
MÄldagi. H, 279".
(Runenreim etc.) H, 279".
KaßßaSiag, JI,, 'Aydlfiara
iv *Ent8avQiq. I, 77»'.
*E7iiyQa<fa\ kv ^EniBavQiq
{avpix.), I, 77»'».
Kopiv&iawv Hiovox^avav
ix rfje &6Xov rovUoXvxXeiTOv.
I, 77»«.
( ) Ausgrab, auf KephaUenia.
I, 78*»».
Kade, B., (Hymnus auf d. hl.
Adalbert.) H, 36*«.
Kählbrandt, £., Innere Ent-
wiekelung d. livld. Synode.
m, 60»«.
Kämerhöfen. — MUnzfund. H,
139»«^
Kaemmel, O., Im Herzogt.
Friedland. IH, 28«*.
Wallensteins Verrat. HI,
30«».
Kagelmacher, E., Visconti
u. König Sigismund. II, 71*«.
247»««. 289»ö.
Kahlenberg, C, Djidda u.
Hodeidah. II, 179»«.
Kaibel, G., Dionysios v. Hali-
kamafs u. d. Sophistik. I,
85»*».
Kaiser, C. A., s. Esseiva, P.
— V., Piaton. Michelangelos;
Jonas, n, 269***.
Kaiserurkunden zu Nürnberg.
n, 36».
Kaikar, O., Ordbog. 8—9.
II, 282«».
Kailee, E. v., Militär. Bedeut
d. Grenzwalls. H, 7»«». 86».
Kastell y. Köngen. II, 86».
Kilmäny, L., Boldogasszony.
n, 287".
Kalousek, Jos., Gesch. d. bdhm.
GreseUsch. d. Wissensch. etc.
m, 164'«.
Kaltenborn, Torstensson. IH,
286*«.
Kai t en brunner, F., Willebrief
f. d. R5m. Kirche von 12Z9.
n, 288»«*.
Rom. Studien. J2. H,
320*«.
— F., B. Regesta pontiff.
Kamenfcek, Fr., O vnziku
prvych dvou koUejf Jesuits-
kych na Morave. UI, 157««.
Kandra, K., Komitat Szerencs.
H, 297*»«.
(Entsteh, d. Komitats Su
n, 297*3'.
Kanitz, F., Prähist. Blei
aus Rossegg. II, 125»
Kll p 0 In ay , Aufzeichi
Max' /. über d. Einnal
Wien und Stuhlweifsc
II, 71*«. 290'«».
Kappeyne van deCop
J., AbhandL z. röm.
recht; aus d. HoU.
Conrat. 1. Comitie
118*«.
K a r a b a c e k, Mart&bani-S<
Frage. I, 68«»«»».
— Eroberung Egyptens
d. Araber. H, 186«»».
Karicsonyi, J., Magyai
^s a nyugati egyhibuzi
(Ungarn u. das grofee Sei
n, 296*«*.
Karethen. U, 162»«.
Karl d. Grofse. — Reiter
HI, 106«*.
Karl XII. — Sieg bei
m, 54*».
Karl Friedrich August v. "h
StreUtz. in, 74*»».
Kar Iowa, O., Röm. S
gesch. 1. I, 116»«.
Karlowicz, J., Chata ]
II, 137»*.
— — Infi. d. langues <
sur la langue polonaise
193»»«.
Karlsruhe. — (Verschit
über K.) HI, 111*».
Karlsson, K. H., Skatt
fr&n östra Westmanlan(
263*.
Permbref fr&n Wei
land. n, 264».
Förhällandet mellan
lagen 8 bäda redaktione
265*».
Aspenäs och F&nö-ftt
härstamming. H, 266^
Karolyi, Arp., s. Mona
r. Hung.
— J., Verschwund. Ortsc
Stuhlweifsenburger Ko
(Ungar.) II, 297*«*.
Karstens, W., Säcfa
hessische Beziehungen.
93«».
Kasaid-i-Badar Chach 3. i
191»*».
Käshifi, MuUä Hus., I
Kasimi. 4. A. U, 19<
KftsinftthTrimbakTe
8. Telang.
KastromenoB, P. G., 1
Verzeichnis der besprochenen Publikationen.
111,343
ments of Athens; transl. by
Agnes Smith. I, 72 "b.
Katalog , Antiqn. , v. F. A.
Brockhaus' Sortiment (Noor-
densBibl. i.) vgl. JB. 1883,
n, 848".
( — der 'Antiquaires de Tonest'
etc.) n, ll^^.
Ratanow, Th. , Goldener
Kukuk. n, 192'*'.
Katsch, ReinprechtspSUa. II,
124««.
Katzer, Joh. Streit zwischen
Friedrich Hl, n. s. Bruder
Albrecht YL H, 123".
Katzer owsky, W., Leitmeritz
im 2. schles. Kriege. III,
157«*.
Kauf f mann, F., s. Alsace-
Lorraine.
K au f m a n n, D., Buxtorfs Aruch-
handschrift. I, 86*'.
— — Egy ökori zsinagöga
fölfedez^se Tunisban. (Ungar.)
I, 87^
Martyrs d'Ancone. 1, 38*'.
Bendit Ahrweiler. I,
41 ^^•.
— 6., Karoling. Annalen. II,
24**.
Konrad TEL II, 62^*.
— K., Vervollkommnung der
aristoteL Naturphilos. durch
Thomas v. Aquin. II, 340 ^*^
Raulen, F., Assyrien n. Baby-
lonien. B. A. I, 182»«^
s. Wetz er, L. H.
Rautzsch, E.,Keniter. 1,25'^
KAvyam&lA - n&ma - s&hityagrant-
hinAm saxngrahah. I, 62 ''^.
Kawerau, 6., (Luthers Vorles.
fiber Bichter). m, 2^
Zu Luthers kl. Katechis-
mus, m, 8»*.
8. Luther, H.
— Wald., Rolle. III, 257*.
Kayser, s. Rasse Ahmed
en-Naceur.
— Zur Gresch. des 30}» Krieges
in Oberhessen. HI, 101'.
— F., Nikolaus F. u. d. Tttrken.
n, 260**'. 829»*.
Nikolaus Y* u. d. Juden.
n, 202'*. 829»'.
Rayserling, M., Moses Men-r
delssohn u. Sophie Becker.
I, 41«»'.
R azi n 0 z y , 6., Hezenprozefs
17 81, ni, 149>*«.
Keary, C. F., s. Henfrey.
Rebbel, T. E., Toryism. m,
190"».
'Keene, H. G., An Indian vil-
hige. 1, 45*^.
Sketch bist, of Hindustan.
I, 65»«*. ffl, 202*8».
Mediaeval India ; Chagatai
Conquest, I, 66«®^.
— ( — ) Conquest of HindustAn.
I, 66«»*.
Keese, W. L., Burton. III,
284'**.
Keidel, Sittliche Wirkung d.
Reformation in d. Ulmischen
Kirche. III, 115*'.
Keil, B., Analecta Isocratea.
I, 106'»
— — Zu d. Simonid. Eury-
medonepig. I, 100**.
— C. F., Voraussetzungen etc.
d. neuen Kritik d. A. Testam.
I, 22".
Brief an d. Hebräer. I,
143**.
Keilhack, Interglaziales Torf-
lager V. Lauenburg, n, 132**.
Keintzel, 6., Konsonantismus
d. Mittelfr&nk. vergl. mit d.
SiebenbQrgisch-Sttehsischen. 11,
287**.
Kein z, F., Gründung d. Klosters
Waldsassen. HI, 121**.
K e i p e r , (Fers. Eigennamen b. d.
Alten.) I, 68*.
Keisd, Lehrergehalt in. HI,
160'*'.
KekuH, R., Nochmals d. Ost-
giebel d. Zeustempels zu
Olympia. I, 77*^
Kelchner, Pergamentdruck d.
Agenda eecl. Moguntin. 11,
75»". 94'0».
Keller, J., (Verschiedenes üb.
römische Funde u. Inschrr.).
II, 88*-".
— L., Reformation u. d. Slteren
Reformparteien. II, 69'*.
841*0*. m^ ii4ö.
(Staupitz als Waldenser
etc.) m, 12**.
— S. V., Aus Bittehers Leben
in Treptow. IH, 79*'*.
Keller-Escher, C, Escher
▼om Glas, m, 167**d.
Keiles. — »Die von K.' IH,
57*'.
Kellner, W. , Altertümliches
aus Hungen. II, 98**"**.
— — Grafschaft Hungen an
Hessen, m, 101*.
Kemlll-ud-din, Shaik Muh.,
Sharh-i-Akf^d-un-Nasafi. H,
187*«*.
Kempe, A., Islftndska jnryn
enligt Gr&g&s. II, 282*«.
Kennedy, T. J., Punjab Plon-
ghing. I, 44**.
Kerb er, F., Gesch. v. Fürsten-
stein. H, 149*.
Kerekes, Sam. , Bem-Album.
m, 140'*
Kerler, Trudpert. I, 167**'.
Kern, H., Plaats uit d. Mahä-
wansa. I, 50**.
Een werk over opschrr.
V. Ceilon. I, 68'*».
— — Geschied-en oudheidkun-
dige naspor. in Brit. Burma.
I, 64'*'.
— — Betrekkingen tusschen
Achter-Indie en IndonesiS. I,
64'*o.
— — Sanskritopschrift te Be-
kasih. I, 65'*'.
Sanskrit Inscriptie v. Java.
I, 65'**.
Sanskrit-inscriptie ter eere
V. d. Javaan. vorst, I, 65'**.
Kerr, A. W., Banking in Scotl.
III, 197«*\
Kerschbaumer, A., Gesch. d.
Stadt Krems. I, 37**. U,
128**. 331'«*. HI, 132«*.
— — Herzogshof zu Krems.
H, 123". m, 132*».
Kersers, s. Buhot de Ker-
sers.
Kerslake, T., Liberty of bist,
research. HI, 191***.
Kefsler, Ig., Reliefbilder am
südl. Hahnenthurme d. Frei-
bnrger Münsters, H, 85**.
Keuffer, Stadtarchiv zu Trier.
H, 94"*.
Keussen,H., Stellung d. Reichs-
städte unter Friedrich III.
H, 71'*. 106**; vgl. JB.
1888, II, 416**'.
— — Urkundenarchiv v. Köln.
H, 108**.
Stadtkoln. Kopienbücher ib.
— — BoUheim u. s. Besitzer.
H, 111**.
Studienzeugnis d. Univ.
K51n f. Beruh, v. Sohns. H,
98**.
s. Regesten (Köln).
— — s. Schmidt, W.
Key, E., Försök tili Svensks
Tidningspressens bist. 1, IH,
240»*.
Kh4n Bahidur Haji Ghulam Ma-
homed Munshi - Mudarris - i -
farsi. 3. II, 195*«*.
Khayyatt, Blgr.^ Ouvt. cajwi-
m,344
Verzeichnis der besprochenen Publikationen.
nico-dogmat. d. Ibnultalmldh.
n, 189«»«.
Kjser, A., K., Korgee Land og
Folk. 2. III, 248 «•.
KJeL — Bericht über d. Univ.-
Bibliothek. UI, 66*^
Kiel hörn, Copperplate grant
of y&kpatir&ja of Dh&riL I,
61"«.
— Copperplate grant of SüA-
ditya I. of Valabhi. I, 69**'.
K i e m , Hart., Muri-Konventna-
len 1684—1776, HI, 169".
Kiene, P., Forvest. m, 175".
198*^».
Kienle, Litnrg. Bilder a. d.
Kathedr. v. Blailand. U, 238^^
Kiepert, H., Atlas antiquos.
8. Ä. I, 71*0.
Karte v. Iran. H, 178««.
— — 8. Generalkarte.
— — s. M o m m 8 e n.
— R., Polit. Wandkarte v. Ajfrika.
n, 178«».
Physik. Wandkarten v.
Afrika, ib.
Kiew. — Judenverfolgungen.
I, 40"«.
Kihn, H., Möhler. m, 121".
Kindere, 8.yanderkindere.
Kindler von Knobloch, J.,
Goldenes Buch v. Strafsburg.
n, 78".
King, £. £., Prince in Esekiel.
I, 26»».
— H., Battle of Bladensburg.
in, 281***.
Bnchanan. III, 287*'*.
King Watte, s. Watts.
Kingdon, Adam, Gordon. DI,
186*»*.
Kipling, J. L., Ivory Carving.
I, 67"*.
Kirchenlezikon , s. W e t z e r ,
L. H.
Kir c hhammer , A., s. Feldzttge.
Kirchhoff, Ad. I, 82".
Selbstdtat Herodots. I,
98*\
Altthessal. Grabschrift. I,
99".
— Albr., Buchhandel in Leipzig,
n, 120'0- '*. ra, 24".
— Alfir., Ozusmttnd. irlihrend d-
Altert, n, 178«8.
8. Peschel, O.
Kirchle ebner, K., üazimilian
als Jüger. III, 126*.
Kirchner, J. £., Zeugenaus-
sagen in d. Bede wider Neaira.
I, 84".
Kirkland, Chr., Autobiogr.;
ed. by £. L. Linton. m,
201*<>*.
Kirkpatrick, A. F., J Mac-
cabees 5, jtö. I, 28***.
Kifs, A., Uj Magyar Ath^nis.
Magyar Plutarch. 1, III,
149*".
— L., Szulejman J. hadj&rata
Magyarorszkg eilen. (Erster
Feldzug Solimans gegen Un-
garn.) II, 290'«.
Magyarorsz^ tSrt^nelme.
n, 292".
Kifsling,A.,Pyrrhu8. 1,112*».
Klub taalim ul kuraa. II,
194»".
Kitts, K J., Castes a. Tribes
in India. I, 48**.
Gaste and Cnstom. I,
66«>'.
K 1 a i ö , y. , Gesch. Bosniens;
ttbers. V. J. Bojniöic. II,
291'».
Klamroth, Ausz. aus d. Evan-
gelien b. Ja'qübi. n, 185»»'«.
K 1 a s e n , F. , Pelagianistische
Kommentare. I, 165»*».
Kleemann, O., Grenzbefesti-
gungen in Bayern z. Z. d. span.
Erbfolgekrieges. IH, 120*».
KleiernLanns, J., Dritter
Orden v. d. Bufse d. hl.
Dominicus. H, 884**».
Klein, J. , Rom. Thonwaren-
fabriken v. K5hi. II, 104*^
— — Rom. yotivara aus Bonn.
n, 106**.
— W., Bathykles. I, 92*».
Klein-Sddsburgsehe Kirche. III,
65»o*.
Kleinow. — Wend. Begräbnis-
stätte, n, 188*".
Kleinpaul, R., Mensehen- u.
ySlkemamen. I, 172»»».
Kleinstäuber, G.H., Studien-
Anstalten zu Regensburg. 3»
ni, 120*».
Kl^U, J., Hagenau zur Zeit d.
Revolution. UI, 104'.
Klemm, A., Beitrr. z. Gesch.
V. Geislingen, n, 87»».
— ( — ) Baurifs z. Tnrmhebn
am Strafsburger MUnster. III,
106»».
-— — Herald. Forschungen. IQ,
116»*.
Reisestudien, bes. im Bay-
rischen u. Fiänk. n, 87»».
Beitr. zu d. Oberamts-
beschr. v. Hall u. Gaildorf,
in, 116»».
Farn. Gremp von Freuden-
stein, in, 117".
Runen, Steinmetiseichen
u. Hausmarken. H, 282»*.
Klemming, G. £., u. J. 6.
N o r d i n , Svensk Boktryokers-
Hist. m, 240»».
K(lenz), H., Glinecke-Neu-
streütz. m, 74*»».
Kletke, G. H., s. Michael, C.
Klimasch, Codex Tepleniis.
n, 842»»».
Klimmstein, s^ KohalmL
Klingenstein, H., Knhr. IQ,
90*'.
Klingspor, C. A., Minnen tria
flydda tider. HI, 286*'.
Klingspor, y. M., bref tili Adler-
creutz. m, 289'».
Klix-Kamenz, T. F., Familie
Lessing, m, 99**^
KlSden, G. A. v., Colberg.
ni, 79»*».
Klöpper, A., Bemerkungen z.
d. Urteil d. Josephus ttb. Johan-
nes d. Täufer. I, 28**».
Glauben u. Werke im
Jakobusbriefe. I, 148".
Klopp, Onno, Joeef J. u. d.
Katholiken-y erfolgung in Ir-
land, m, 181'».
Fall d. Hauses Stuart.
12. m, 181'*. 261»*.
Klttgmann,A., 8. Gerhard, Ed.
KlUpfel,K«, Aus Fallatis Tage-
büchern etc. m, 115»*.
Kl uge , E., Plan von Altona; gez.
von A. Hass'L m, 8«»»*.
Knaben bau er, J., Commen-
tarius in Job. I, 27*»».
Knauer, y., Grundlinien z.
aristoteL-thomist. Psychologie.
n, 840*»».
Knebusch, Dr., Karte v. Gr.-
Müritz etc. IH, 76*»».
Knight, G. W., Land grants
in North West, m, 276".
Knobloch, W., Kalender. II,
190»»».
Knod, G., Bauernkrieg im
Elsafs. in, 104*.
Wimphelingiana. IH, 106»'.
Zur Biogr. eto. d. Beatns
Rhenanus. HI, 106»».
Knoell, P., B. Eugippius.
Kn ö t e 1 , A., Belagerung v. Glatz
1807, m, 87**.
Knoke, F., Zu d. Feldmg d.
Germanieus 16 n. Chr. I,
124»». n, 6*».
KnoUys, Blajor H., EngL Life
in China. I, 192».
Veraeiehnis der besprochenen Publikationen.
m,345
Knonan, 8.Meyer v.Knonau.
Knoop, O., YolksMgen etc. v.
ffinterpommem. II, 187^'.
Knopp, J. N , Krementz. III,
Knotbe, BL, Berka v. d. Dnba
anf Mtthlberg. n, 11 7^^
Zur Genealogie der Berka
T. d. Dnba. n, 117**.
Älteste Besitzer v. Grabel-
Umberg. n, 117".
Nachtrüge z. Presbytero-
logie V. Zitteu. II, 117*^
Stellnng der Gutsnnter-
thanen in der Oberlaositz. 11,
119«^
Knowles, J. Hinton, Sharaf
the thief. I, 48"®.
Dictionary of KA^miri
prorerbs. I, 48^*.
Prince threetimes ship-
wrecked. I, 43^*.
Kftngar or K&ngri. I,
68"».
Knox, A., 8. Sweet, A. K
— Th. Fr., CatholicB ander penal
laws. 2. Letters of Allen,
in, 192«».
Knnth, 6., Hallesche Dichter-
sehnle. IH, 41^.
Kobbe, W., Lebenserinn. HI,
261««.
Kobelt, W., Exkursionen in
Nord-Tunis. 1—3. H, 182*«^
Kolonis. in Afrika. H,
182»«*.
Reiseerinn. aus Algerien
u. Tunis, n, 182*«*.
Skizzen aus Algerien. H,
188"«.
Kobers Bestattung. HI, 58^.
Kobler, A., Heilige in fÜrstL
FamiHen. ü, 140»**. 828**.
Koch, Aus Leipzigs Vergangen-
heit, m, 97«®.
— Ad., Hermann v. Salza. II,
167»*. 828**.
— Anna, s. Taylor, M. H.
— £., Heumanns Randbemer-
kungen z. Saalfelder Kirchen-
bnehe. HI, 92*^.
~ Friedr., 10. Inf.-Regim. 'Prinz
Ludwig*, m, 120"«.
— H. H., Gesch. t. Eaehweiler.
4. 5. U, 109*».
— Max, £w. Chr. t. Kleist u.
Heinr. ▼. Kleist. HI, 80»»».
Shakespeare. IE, 198*»».
— O.V.,V. J. M5rk -Hansen,
E. 8chi5dte, Tegninger af
Architektur. HI, 267"».
— P., Astoria. UI, 281»*'.
Kock, Paul de. IH, 71"».
Koczinyi, B., u. A. Zunft,
Bfagyar kSnyv^zet. (Biblioth.
Hungar.) 1884. H, 292»».
Köcher, Ad., Lampadius. HI,
260*».
Hist Verein f. Nieder-
sachsen, in, 264»».
KSdderitz, Verhältn. Ludwigs
d. B. zur Kurie. II, 96^'.
K 5 h a 1 m i (EJimmstein) , J.,
Pizm^ny P^ter. IE, 186»^
K5hl, Frilnk. Grabftind v. Flon-
heim. H, 91»'.
— (Frank. Gräber.) H, 11'.
— Rom. Steinfünde. H, 88*».
— Rom. Signum (?). H, 88»».
— Etrusk. Bronzeschild. H,
91»».
K 5 h 1 e r , A. , Grundanschauungen
d. Koheleth. I, 27*»».
— K., Zur Gesch. d. Simultan-
rechts auf d. linken Rhein -
Ufer, in, 126**'.
— U., Numism. Beitrr. 1. Httnz-
ftande auf Euboea u. in Eleusis.
2. Zur griech. Elektronprilg.
I, 88»».
Dass. $. Solonisehe Münz-
reform. I, 92*».
Grab-Steine u. Denkmäler.
I, 82»»».
Attische Inschriften auf
HalU. I, 82»»b.
— — Attische Grabeteine d.
5. Jh. I, 101»».
Wäscher u. Waschfrauen
in Athen. I, 96»».
Potamos. I, 98»®.
KShne, W., s. Bergau.
Köln. — Funde. II, 106**.
— (Akten d. Univers, etc.)
n, 108»».
— Zum Dombau. n, 110»».
Kölpin. — Fund. H, 188*»*.
Konen, K. (C), Urbevölk. d.
Rheinprovinz etc. n, 2**.
Liedberg, Römerwarte eta.
n, 105*».
Köngen. — Römerkastell, n,
8»*.
König, A., s. Michael, C.
— G., Moor u. Torf. H, 183*».
— F., Leonard de Vinci. H,
269»*».
— F. E., Falsche Extreme in
d. Kritik des A. Test. I, 23»'.
Set u. Setiten. I, 26»».
Religlous hist. of Israel ;
transL by A. J. Campbell.
I, 30*»».
— J. , Universitätskapelle im
Freiburger Münster. H, 86»».
Necrologium Friburgense.
2. in, 111*».
Könnecke, Gl., Hebr. Namen
in der LXX. I, 28»*.
Kopp, F«, Attische Hygieia.
I, 102»».
Koppen, F. v., HohenzoUem
u. d. Reich, m, 46*.
Koerber u. Rathmann, (Ful-
daer Gymnas.). m, 98»».
Körner, A., s. Bergau.
— A. E., De epistulis a Cicerone
post reditum datis. I, 109».
— J., BttrgerL Rechte u. Pflichten
etc. ; deutsch von J. H.
Schwicker. 5.A. HI, 168»»*.
Körte, G., s. Gerhard, Ed.
Koerting, H., Neulatein. Dich-
tung, n, 74»*».
Kost 1er, Ungarnschlacht etc.
n, 286»».
— K., ^Bredingen' Lamberts,
n, 47»». 114»».
Köstlin, J., Luther; transl. by
Elizab. P. Weir. I, 192».
Köth-Wanscheid, s. Dael
V. Köth-Wanscheid.
KÖväry, L., Greist d. Feudalis-
mus. II, 296*»».
Denkmäler Siebenbürgens.
n, 297*»».
Koffmane, G., Zu Luthers
Briefen u. Tischreden, m,
2**.
Kofier, Fr., Angebl. Probus-
Wall im Vogelsberg. I, 182»*.
Limes roman. u. e. neue
RömersUdt. n, 7»».
— — Quecksilber b. Nieder-
wiesen. III, 101*».
— — Pfahlgrabenkastell bei
Langsdorf. n, 89»».
Neuentdeckte Römerstadt
südl. V. Gemsheim. U, 90*».
Vorrömisches, Rom., u.
Nachröm. in Hessen. II, 90*».
— — Hügelgräber im Musohen-
heimer Walde. II, 90»».
Glauburg bei Lindheim.
II, 90»*.
Hügelgrab im MÖrfelder
Wald, n, 90»*.
— — Wallburg auf Nieder-
wiesen. II, 90»».
Weifsenstein in Rhein-
hessen. II, 94*»».
Kohl, Horst, s. Richter, G.
Kohler, J., Zur Lehre v. d.
Blutrache. I, 80*»». 189»»*;
111,346
Verzeichnis der besprochenen Publikationen.
— — Becht als Kultarerschei-
nnng. I, 178'*; vgl. JB.
1888, II, 892^^«.
— — Bechtsgesch. u. Kultur-
geBch. I, 178'*.
Commenda im ielam. Becht.
II, ISO"»»«; vgl. JB. 1888,
II, 42 1«*».
Moderne Bechtsfragen b.
islam. Juristen. 11, 189«»».
Beitrr. z. germ. Privat-
rechtsgesch. 1. 2», s. JB.
1888, II, 438»".
— K., Emendations of Isaiah.
I, 28**».
Rohlmann, Ludolf v. Magde-
burg. U, 54**. 116". SSO"«.
— Benaissancedeeke zu Jever.
III, 266'*.
K o h n , S., Zur neuesten Litt, über
d. SamariUner. I, 28***.
Kohn-Abrest, F., En Alg^rie.
II, 188*«».
Tripolit. et l'ligypte
d'apr^s Schweiger -Lerchen-
feld; exp^d. angl. et toul^ve-
ment du Soudan. II, 188*«*.
Kokides, J., s. Generalkarte.
Kolb, G. Fz., Kulturgesch.
5. A. I 171**.
Kolbe, Vicelinus. U, 140*«'.
Kolde, Th., Stoupitz e. Wal-
denser etc. III, 11*\ 12*«.
Die Heilsarmee. UI, 196*".
Kollinyi, Fr., Nikolaus OlAh
n. Erasmus Botterdamus. III,
158«**.
Ko 11 mann, (Blonder u. brün.
Typus in Mitteleur.). II, 2«.
Kolonitsch , Testament. III,
146*»'.
Kolozsviri, J., u. CL Oväri,
A magyar tdrv^nyhatös^ok
jogszabälyainak gyttjtem^nye.
(Ungar, staatsrechtl. Denkm.)
1. n, 295»*«.
Koltai, Virgil, Cznczor Gergely
^lete ^s munk&i. lU, 153«*«.
Kom&romy,A., Zum Fidelit&ts-
prozefs d. Brttder Mikes. III,
186»«.
GeorgBer^nyi. HI, 144**'.
— — Tagebuch Bertfnyis. III,
144**».
— — Zur Geseh. d. freien
Hajduken. UI, 151*»*.
Konschegg, V., Vorstände d.
Salzsudwerke in Aussee. III,
182*«.
Konstantinopel n. Nicia, Aus-
flug nach, n, 185««^
Kopallik, J., Üb. d. Chrono-
logie des MA., s. JB. 1888,
II, 866*".
Kopietz, J. A., Kirchengesch.
d. Fttrstentums Münsterberg
etc. n, 149*.
Kopp, Barth. III, 117*«.
Koppmann, K., Aus Hamburgs
Vergangenheit. II, 142**«.
148»»*. 167*«. m, 69»<>.
Verhandl. Hamburgs üb.
ostfHes. Bieraccise. II, 166'.
(Zum Hamb. OstfHes.
Zollstreit.) U, 148*«».
(Geschichtsquellen Bostocks
i.) Tölners Handlungsbuch.
II, 130*«. 165*.
Zur Gesch. Bostocks.
l—IX. II, 144*'«.
Kopreiter, Weifsenbaeher. II,
124««.
Koren, Kr., Filologer, Bealister
og Mineraloger. III, 248««.
Kornbeek, C. A., Ulmische
Miszellen. II, 87«*.
Korth, B. Löwenfeld.
— Kloster DUnwald. II, 108«*.
Koser, B., Staatsschriften aus
d. Zeit K. Friedrichs U. lU,
42«.
— — Friedrich d. Gr. vor dem
7y Kriege. III, 287*'.
Koskinen, Y., Finlands adeL
II, 266«*.
K OS s i n n a, Karten d. Bheinland
z. Bömerzeit. II, 6**.
Kossüth,L., Schriften aus der
Emigration. Deutsche Ausg.
^. Subskr. 1. 2. III, 142**.
Kosters, W. H., Bijbelsche
zontvloedverhalen met de Ba-
bylonische vergeleken. 1,25««.
Kostomarov, N., Mazepa och
Kari XIL III, 286*».
Kot he, B., Musikgesch. ^. A.
I, 178**.
Kotzebue in Beval. HI, 55«*.
KoväcB, Gab., A miskolczi
reformätus fögymnasium tör-
t^nete. (Gesch. d.0bergymna8.
Miskolcz.) m, 160*«*.
-^ Julius, SziUgyi (Sylvanus)
üb. Ungar. Eheschliefs. im 17,
Jh. m, 148*««.
KovfiavovSrjQ, £r. Ä,y ^Eni-
Y^f>al ix TTJg hv rj ^yo^
'Ä&rjvSv avaOKa^^e, I, 74«*.
98*«». 108'*»».
— — *Ämxal htiyoafal, I,
82«*. 108'*». lOö'V
^ÄTtaiov xp^^iOfut, I,
94«*.
Kr&nkel, Schulen in d. Fttrsten-
berg. Baar. HI, 112««.
Kr äfft, W., Ulfila. I, 158*«*.
— — Westgotisches Beieh. I.
158*««.
Krahmer, s. Kuropatkin.
Krall, J., Kalender d. Papjnu
Ebers. I, 6»*.
— — Einige demot. Gmppeo.
I, 8«».
— — Name d. Schreiben i
ChamoTs-Sage. I, 8«^.
Neue kopt. u. grieeh.
Papyrus. I, 8^^«.
K r a 1 1 i n g e r , J. B., Jugendfestc ;
Nachtr. z. Gesch. d. Undt-
berger Schulwesens. 111,130*'.
Kr am er, G., Zur Jugendgetcfa.
Zinzendorfs. Schi. lU, 40".
— P., Beitrr. z. Gesch. des Real-
gymnasiums d. Franckeflcb»
Stiftungen. HI, 98«*.
K r a u s , K , Bruchstttck d. Schtri-
ben spiegeis. II, 58*^.
— F. H., Diptychon v. SL
Maximin. U, 41«'.
Wandgemttlde zu liell
II, 84«'.
— . — 8. Bealencyklopidie.
— J. A., Alwalach. II, i^^.
100'«.
Krause, Mithobins. III, 40*^
264**.
— A.,TUnkit-Indianer. I,186'*'.
III, 268*««.
— Carl, Briefwechsel d. Mntisau
Bufus. U, 78««. m, 4««. 91'.
Melanthoniaoa. III, 3*'>
91*.
— G., Diederich v. d. Wsrd«.
JII, 41'®.
— K. Chr. Fr., Angewin*«
Philosophie der Gesch.; hrag^
V. P. Hohlfeld u. Aug.
Wünsche. I, 177'*.
— (K. E. H.), Albert v. d- MSta-
n, 817««.
Osenbrttgge. HI, 57*'.
Bus. m, 57*«.
Einhorns BibelttbersetsBBg-
m, 67**.
Provinzialkapitel d. IC-
noriten in Lübeck. II, 142*^-
Bostock im MittelslUr.
n, 144*'». 169".
Nachtrag zu d. MwsÜ.
in Wittenberg u. 'Erfurt H
146»«*.
Zu d. Versen hn m««
Archiv IX, U, 72*«.
Krebs, J., s. Acta pubL
Verzeichnis der besprochenen Publikationen.
— H., Dato of Dantes Death.
II, 257»««.
Krefting , O., Om Thron dhjems
Domkirke. II, 272**.
Krehl, Mahammed. Dogmatik.
Kreisel, Ad., Adolf v. der
Mark, ü, 68«*. 330*<>*.
Kreiten, Episode aus Bisch.
Laurents Leben. III, 90**.
Krem er, A. Frh. v., Meine
Sammlg. Orient. Handschr. II,
175«*.
Kationalitätsidee u. Staat.
I, 178'*.
Krefs, Nürnberger Hochzeits-
büchlein. lU, 124*«.
Kretschmann, £., s. We-
reschagin.
Kr enger, J.. Bidrag tili npp-
ijsningom Wisbys säjortttte-
liga etc. II, 142 '*8.
Krentewald, F. K. III, 61*«*.
Kreyczi, Fr., s. Urkunden aus
d. Reichsfinanzareh.
Krejfsig, H. , Lehrer am
Franciscanenm. III, 98'^.
Krieg, F., Vorletztes Jahrzehnt
d. Reiches Juda. I, 21*'.
Kri^, der fraDz.-deutsche ; No-
tizen e. kathol. Priesters. III,
47».
Kriegscbronik Osterreich - Un-
garns. 1, m, 127".
Kri^shandbuch. — Aus einem K.
Ton vor 270 Jahren. III, 25*.
Krieger, J., s. Strafsburg.
Kriegstötter, Palatialkapelle
in Ulm. n, 87"*.
Kri m p h o V e , C, Der heil. Lud-
gems. n, 29'*. 321«'.
Kristensen, £. T. , Folke-
«ventvr. m, 255'».
Krizkö, P., Besitz Kremnitz*.
n, 297»«*.
Kroger, H., Einflnfs u. Politik
Karls lY. bei d. Besetzung d.
Beiehsbistümer. 1. II, 68««.
107«*.
Krohn, Beitrr. z. Territotial-
gesch. d. Saargegend. III,
103*'.
Kr 0 k e r , £., Giebt es e. Porträt
d. Aischylos? I, 101**.
Krone, H., Von Kalkutta bis
Alexandria. D, 181 *8».
Krön es. Fr. ▼., Katharine v.
Brandenburg - Preufsen als
Fürstin v. Siebenbürgen. IH,
136««.
Dalmatien u. Ungarn
17S7—ldOL m, 189««.
Kropf, L., Ungar. Drucke in
ausländ. BibUoth. II, 298 *<^®.
Kroschel, Amstädter la-
teinische Schule, m, 98'».
Krosigk, K. v., s. Urkunden-
buch d. Familie v. Krosigk.
j Krshnavarm&, Pandit Shya-
I maji, Writing in aneient India.
I, 54*«o.
Krüdener, Juliane v. III, 59®*.
Krüger, G., Vieth. UI, 268'.
K r u s c h , Br., (Gesta Francor.).
II, 14**.
— B., 8. Monnmenta Germ.
Kruse, G. R., Balthasar Denner.
III, 68«*.
Kubary, J., Karolin. Insel-
gruppe, i. Soziale Einriebt
d. Pelauer. I, 189«<>*.
Kubat, J., Badi al-HamadänL
II, 191"».
K u b i c k i , Schaltjahr in d.
grofsen Rechnungsurk. etc.
I, 103*».
Kubfnyi, Fr., Umenfeld v.
Felsö-Kubin. H, 283«.
— — Bors im Arphen -Zeltalter.
II, 299*«*.
— — Wappen etc. der Vidffy
de Mohora. II, 299*'<>.
Kubitschek, W., Erdtofel d.
Julius Honorius. I, 122*».
Kuchenbnch, Runenspeer v.
Müncheberg. II, 10«*.
— Lanzenspitze von Torcello.
n, 10«».
Kühler, C. , Aufzeichnungen
WifTels V. Munzingen. III,
109«.
Küchenmeister, *Ein feste
Burg ist unser Gott*. III, 8«*.
— Bestattungsarten. I, 173*«.
Kühl, £., Gemeindeordnung in
d. Pastoralbriefen. I, 143«<*.
Kühlewein, Armbrustschützen-
Brüdersch. zu Ilfeld. II, 812«».
Kühn, A. , Quo die Cicero
primam in Catilinam orat. hab.
I, 114«».
Kuenen, A., Onderzoek naar
het ontstaan etc. van de boeken
desOudenVerbonds.;^. witgave.
(J, i.) I, 21".
Einl. in d. A. Test.
hinsichtl. etc.; deutsch v. Th.
Weber. J, 1, Heft 1, I, 21*».
— — Critick van d. Hexateuch.
I, 22«o.
National Religions etc.
I, 192«.
K|ü n 8 1 1 e , ChristL Inschriften
Afrikas. I, 128**. 167«**.
Kürschner,
Blockbuch, n, :
— J., Hugo Müllei
— — s. Anzeiger
Küster, Kirchen
Aachen 1578. I
Kugler, B., Alber
II, 109**. 328««.
Kuhn, Ernst, I
Sprache der Bewol
I, 46**.
Kuldscha. — Chin
tempel in. I, 51
Kulinvi, s. Low.
KuU, J. V., Studi
d. Münzen etc. <
Bayern. UI, 11
Kulp, G. W.,
Wyoming Valley.
Kumanudes, s. E
Kunstdenkmäler im <
A. Offenburg
Schäfer; mit I
Marx, n, 92'
1888, n, 854'*.
Kuntz, J., Guerre
house. III, 104-
Kuntze, F., Bei
Vittelius-Kriege.
Kurland. — Histc
cenzen. HI, 58*
Kuropatkin,
Krieg mf7—7%
Krahmer. 1»
Kurrein, Ad., i
Volke. I, 84«».
Kurth, O., Landu
V. Mailand. II,
Kurtz, J. H.,Lehrl
gesch. 9, A. I, 1£
Kurtzmann, L.
nowski.
Kuttner, O., ^
Jak.-Brief. zu d. pi
I, 148«*.
Kdun, G., A kdni
^s nemzetis^g^rö
etc. d. Kumanen.
Kwiatkowski, I
lata Wladyslawal^
II, 289«*b.
— — B. Monumen
Kyffin, M., Bl
Brytaine. HI, 1
Kyriakos, Diom.,
n. Joachim 1Y>
L.
La Barre Dupa
ni,348
Yeraeichnis der besprochenen Pablik»tionen.
Labin, B., Memoria la cestia
evoce. I, 37".
La Borderie, s. De laBor
d e r i e.
Laboulb^ne, M^decins arab.
et ^cole de Salem e. II, 190'^^
Labruzzi , F., Botone da,
Gabbio e 'Spirto gentU*. n
268«»*.
Laeava, M., (Üb. die Baailicata.)
II, 222«**.
Lachmann^s. Badische'Muaeogr.
Lachner, C, Norddtsch. Holz-
' bau. II, 808*.
— ( — ) Holzarchitektur Braan-
Bchweigs. II, 315**.
Lackowitz, W., Bach. III
41".
Händel. HI, 41«*.
Lacoaperie, s. Terrien de
Lacouperie.
La Cour, P., s. Maanedsskrif t.
La Croix s. De la Croix.
Ladewig, P., s. Weech.
Lafenestre, G., Peinture itaL
1. II, 201«*.
Lagard e, Gh., Promen. dans le
Sahara. II, 182*«^
— P. de, Probe- Ausg. d. latein.
Übersetzungen d. Alten Test.
I, 23*^
Lagermark, J. A., Karl XZZis
krig i Norge. HI, 286»^
Laianne, s.'Fauriel, M.
Lallemand , P., Manuscrit
retrouv^. Guerre de Metz
en 1324, H, 79*».
Lamansky, Wl., Secrets d'Etat
de Venise. II, 289<^^
Lamas, D. A. , s. Pelliza,
M. A.
Lamb, Martha J. , Manor of
Gardiner's Island. III, 272*^
Bedlow's island. HI, 278*'.
Brooklyn house of Living-
ston. m, 277 10^
Framers of the Consti-
tution, in, 277 »0«.
Dix. in, 287»''.
Grants resting place.
m, 287*8«.
March of 7*^ reg^ent.
in, 289«*o.
Lambel, G., Alfred Meifsner.
ni, 162**.
Lamber, J., s. Adam, £dm.
Lambing, A. A., Histor.
researches in West. Pennsylv.
m, 269»®.
Lambros, P., Münzen von d.
kret Stadt Nazos. I, 95'^
— Sp. (B.), Notes from Athens.
Acropolis. I, 73**.
Dass. : Aesculap temple
of Epidaurus. I, 77«'«.
— — 0e6da}^O6 6 IIotdfAtos
etc. II, 171*»
Lamma, K, Lapo Gianni. II,
226»««.
Codice di rime. n,230***.
Capitolo contro Amore
di fra Domenico da Monte-
chiello. II, 266*»*.
Canzoniere di Dante. TL,
267««».
Lampel, J. , Friedrichs lY.
(v. Tirol) Politik gegen Frank-
reich u. Böhmen. II, 127««.
s. Urkundenbuch v. St.
Polten.
Lampreeht, K., EvangeL ▼.
S. Kastor in Koblenz. H,
83»»«.
Lamy, J. T., Studies in oriental
patrology. I, 166"«.
Lancia di Brolo, G., Storia
della Chiesa in Sicilia. H,
212*«*.
Land, J. P. N., Gemme arabe.
IL 197*«*.
musicale chez
1. Perses U,
— — Notation
1. Arabes et
197*««.
Landberg, C, s. Quoudsi.
Landsdell, s. Lansdell.
Landslots, s. B^rengier, Ch.
Landwehr, H., Kurzschrift-
system des 4, Jh. I, 107««.
— — Evangelische Allianz
1685. III, 36*«.
Lang, A., Aditi. I, 60«^
— Andrew, Custom and Myth.
I, 192«.
— W., Reinhard in Florenz.
III, 69'«. 114*«. 216**«.
Reinhard in Paris. IH,
114*«.
— — Von und aus Schwaben.
i. 2. m, 116*'.
— — Cavour e la Gnerra di
Crimea. HI, 220*««.
Lang, K. H. v. IH, 121**.
Lange, H. O., Über einen
KataL d. Erftirter Universitäts-
biblioth. n, 113**.
— K. , Profane Gebäude v.
Olympia. I, 78*«.
Haus u. Halle. I, 78*«.
169«'«. 172»«. U, 4««.
— L., De XXZT annorum
cyclo intercalari. I, 111*'.
Langen^ J., Kirche v. Leo I.
bis Nikokns J. I, 134«. D,
80«*.^
Ältestes christL Kirchen-
buch. I, 150*«*.
Langensalzaer Chronik. 111,92*«.
Langer, O., Kritik d. Quellen
z. Gesch. d. heiL Benno. U,
43**.
La n g h an 8 , £., Babylon. Turm.
I, 25«».
Langl, J., Oriech. Götter- u.
Heldengestalten ; mit EinL v.
C. V. LUtzow. Lief. 1 — S,
I, 71«. 183*«».
Langmantel, V., Schiltbergers
Reisebuch. lU, 124«\
Lansdell, H., Russian Centr.
Asia. i. 2. I, 192«. H,
180*««.
Russ. Central- Asien. 1 — 3\
deut^h y. H. v. Wobeser.
II, 180**'^
Lansing, (J.) G., Pithom <the
Treasure City'. I, 26'*.
Psalm 45, 9 iß). I, 27*»«.
Pleiades, Orion a. Mazza-
roth Job. 38, 31. 32. I, 27*«*.
Lanzü , B. , Monografia di
Cassano ecc. 11, 206««.
Lanzi, L., Süll' abazia di S.
Benedetto in Fundis. , n,
211**'.
— — Sangemignone e il suo
Palazzo. n, 232«*«.
Laou<*nan, Fr., Brahmanisme
et ses rapports etc. 1. If
61»».
Larbal^tri-er, A., Le chien.
I, 173*».
Larcher, T., jfetat militaire de
l'Alsace av. la r^voL m,
107««.
Largajolli, D., Teodora. II,
178*«.
Largeault, A. , Inscriptions
m^triques etc. U, 23"«.
Largiadär, L. , Volksschul-
wesen des Reichalandes. m,
106«o.
Laroche, L., Haiti. 1,187*«*.
Larroque, 8. Tamizey de
Larroqne.
Larsen, A., Kampen om Kal-
mar, in, 286««.
Lashkaran, s. Lewis, A.
Lasius, O., Fries. Baaemhans.
n, 4»*.
Lasteyrie, R. de, Bibliogr. de
la soc. sav. n, 18*^
Latischew, B. , Griech. In-
schriften in BufsL (Forts.)
I, 82««.
yerseiohnis der besprochenen Publikfttionen.
ni,349
Inscriptiones orae septen-
trionalie Ponti Euxini. 1.
I, 88«>.
— — Epigraphisehe Studien.
Chalkedon. Inschriften. (Russ.)
1, 88«®».
Constitution de Cherso-
n^oe en Tanride. I, 96^''.
Latrille, t^h. , Nabonidcylinder
7. RawL 64. I, 11".
Latschka, A., Gesch. v. Perch-
toldsdorf. II, 128'^
Lattes, I. de, Schaare Zion.
Beitr. z. Gesch. d. Judentums
bis 1372 'i mit Anm. u. EinL
V. S. Buber. (Hebr.) 1, 88**.
— M. y Miscellanea postuma.
2. Terzo Supplemento al
Lessico talmudico y-*). I,
35»«.
Laue, M., Ferreto v. Yicenza.
n, 246*'*.
Lauenburg. — Schtttzengilden.
m, 66**.
Laun, H. van, Hist. of French
Liter. I, 192^.
Lauridsen, P., Bering og de
mssiake Opdagelsesreiser. III,
266•^
Laurie, S., Comenius. I, 192*.
— Th., Cuneiform inscriptions
a. the deluge. I, 19^^
Lauriöre, M. de, Inscr. de
Vitraaius PoUio au mus^e de
Won. I, 125**.
Lavalle, J. A. , Pablo de
Olavide. 2. ed. III, 224*^
Juan de la Torre. III,
226»*.
UvaUe, Juan. I, 188*^*.
Laverrenz, C, Medaillen d.
deutschen Hochschulen. i.
n, 115". 146*". 111,112".
124'».
Layisse, £., £tudes sur Vhist.
d'Allemagne. 1, 2, II, 16<^^
Law, E., Hampton Court Palace
m Tudor Umes. HI, 197»*'.
— T. G., Catechism of Hamilton;
Vorw. ▼. Gladstone. lU,
192***.
Lawrence, Medals by GKov.
Calrino 11 Padovano. 11,
248***.
Lawson, Emily M., Upton on
Sevem etc. HI, 198»*<>.
Lizir , Gf. N., GeneaL der
Kelneki. II, 299*«>.
Leaf, W., Homeric chariot. I,
91 'b.
Leal, s. DeLorenzo y LeaL
Le Blant, Yoies d*exeeption
eontre les martyrs. I, 128**.
— Actes d. martyrs. I, 168***.
Lech 1er, Urkundenfunde. I,
149»«>.
— G., ApostoL u. naehapost.
Zeitalter. I, 148"».
Waldhausen. U, 848""».
Vorgesch. d. Reformation
Leipzigs. H, 848»"*. HI, 93«».
Le ebner, K., Grofses Sterben.
n, 128'».
L^orivain , Nomination des
^Curatores rei pubL' 1,180»*.
Lector, Aufschlttsse üb. Eliot,
in, 199**».
Ledderhose, K. Fr., Erinne-
rungen an Henhöfer. 2. A.
in, Uli«.
— Mögüng. m, 117*».
Leech, H. J., Letters of John
Bright m, 184"».
Lee Warner, s. Warner.
Lef^bure, E., Remarques sur
diff. questions hist. I, 4»*.
Sc^e de harem soub l'anc.
empire ^g^pt. I, 6*».
— — Nom ^gypt. de Tichneu-
mon. I, 9*»'.
Lefbvre Pontalis, A., Jean
de Witt. I, 198*. HI, 286»».
Le Fizelier, J., E. Moreau
et T. de Farcy, Essai sur
les s^pultures m^rovingiennes
etc. U, 11»'.
Lefbadsteckningar öfver Vetens-
kaps-Akademiens aflidna leda-
möter. 2,2. HI, 241»».
Lefort, L., Peinture chrdt. en
Ital. I, 169«'*. II, 217*'»i.
Legge, A. O., Unpopulär King,
Life a. Times of Richard UL
m, 174».
Leggett, E., Mint towns and
coins of Mahomedans. II,
197*'*.
Legrelle, A., Louis ^TV. et
Strasbourg. UI, 84»».
(Lehmann), Beitrr. z. Gesch.
d. brandenbg.-preufs. Heeres.
2. III, 84«».
— C. F., Zu arrat limutti(m).
I, 18»».
Konigsname Saosduchin.
I, 14**.
— Emil, Resident Lehmann etc.
III, 96»*.
— Karl, Zur Textkritik etc. d.
alamann. Yolksrechtes. II,
18»». 98»*.
Zur Frage nach d, Ur-
sprung d. Gesetzspreoheramtes,
8. JB. 1888, n, 406*»».
— Max, Scharnhorsts Kampf g.
steh. Heere. UI, 298*».
— Osk., Tironischer Psalter d.
WolfenbüttLBiblioth. II, 28*».
807»». 815»*.
— Ri., s. Forschungen.
Lehrs, Max, Schlüter. in,99*»».
Leibnitz och De la Gardie. IH,
236*».
Leicester, Earl of. — Narrative.
III, 176»».
Leicht-Lychdorff, V., Burg
in Grätz. HL 182»'.
Leidenfrost, R., Zur Gesch.
d. Gegenreformation in Steier-
mark, ni, 181**.
L e i d i g , E. , Beziehungen Gustav
Adolfs zu Danzig. i. III, 25».
51»*.
Lein her g, K. G., Finska skol-
vftsendets hist. IH, 242**».
— — Finlands offentliga ele-
mentarläroTerk. III, 242**».
Leipzig, Mttnzfund bei. n,189**».
Leist, 8. Cogliolo.
Leith-Forbes , James, Scottish
catholics under Mary Stuart
a. James YL III, 177»'.
192»»».
^Use catholique en Ecosse
etc. III, 192»»».
Leithäuser, G., Holbein d. J.
im Yerhältn. z. Antike. III,
122»*.
Leixner, L., s. Badische Mu-
seogr.
Leland, Charles, Gypsies. I,
192«.
Lely, J. M., a. W. D. Foulkes,
Parliament. Election Acts. III,
190»»«.
Lemcke, P., Vergessener dlch-
sischer Dichter. III, 99**».
Nordhäuser Patrizierfam.
Ernst. III, 260*».
Lemke, E., Prähist. Funde in
Rombitten. II, 152**.
Le M^surier, C. J. R., Customs
etc. with cultivat. of ricc in
Ceylon. I, 46*».
Lemm, O. v., Bruchstücke d.
sahid. Bibelübers. I, 8»».
Sieben sahid. Bibelfragm.
I, 8»».
— — Mittelägypt. Bibelfrag-
mente. I, 8»».
Lemoine, J. , Camacho. I,
188*»».
Le Monnier, Jeunesse de St.
111,350
Verzeichnis der besprochenen Publikationen.
— Fondation de Tordre d. Mi-
neurs. II, 332*'*.
— An versa. II, Sil*»*.
— Chronique Bibliograph, tri-
mestr. II, 176»*.
Lengsfelder, S., Gesch. d.
jüd. Kultusgem. Reichenau. I,
37»o.
Lenhoss^k, J., Ausgrab, zu
Szeged-Öthalom. 2* A. II,
283»®.
Lenormant, F., Hist. anc. de
Torient continu^e par £. Ba-
belon (^« ^d.); t. JT. I,
15*». 182»«<>.
Lentner, Ferd., Grundrifs d.
Staatsrechtes d. österr.-ungar.
Monarchie. HI, 1Ö3^*?,
Lentzen, J. P., Beitr. z. Gresch.
V. Crefeld. U, 109~>.
Lenz, An., Petra Cheloick^ho
üöeni 0 ocistci. III, 155*.
Uöeni Petra Ckelöick^ho
o kftu etc. III, 155^*
— M., Rechenschaftsbericht Phi-
lipps d. GrofsmUtigen ttb. d.
Donaufeldzug 164ß. III, 7'^
92^0.
8. Brieger, Th.
Lenz. — Neujahrsglückwunsch.
III, 60".
Leo, F. A., Shakespeare notes.
III, 198*".
Aeovd^BoitjB.I.^^AfjL^ia^Biov
kniy^a^ai, I, 75**.
Leonhardi,P., KonstantinopeL
II, 185«".
Leoni, N., Studii storici su la
Magna Grecia e su la Brezia.
1. 5. ed. I, 97*»»:
Leopardi, G., s. Gioberti, Y.
Le Page Renouf,' Origin a.
Growth of Religion. I, 192*.
— P., Title of the Book of the
Dead. I, 6«o.
Eclipse in eg^ptian texts.
I, 9»»*.
Egypt. Silurus fish. I,
Seb. I, 9"». •
Lepsius, R., Oberrhein. Tief-
ebene. II, 1*.
L^ris, G. de, Saint-Marc k Ye-
nise. II, 203**.
— — Comptesse de Yerrue et
la Cour de Yictor Amed^e 11.
III, 2138».
Le Roux, Yenantius. I, 166***.
Le Roy, Coin de TArabie heu-
reuse. II, 197***.
L e r 8 c h , B. M., Rom. Legions-
ziegel zu Aachen. II, 105^«.
L e S a i n t , L., Crim^e et Italic.
III, 220"«.
Leskien, A., Altkroatische
geistliche Schauspiele. II,
335 >".
L e s 1 i e , R. J. Bp., Charles Leslie.
III, 200*'».
Lessar, P. M. , Turkmenien.
n, 181"»-"«.
Kara-kum. II, 181*»».
— — Sketch of south- westem
Turkom.; übers, v. Web-
ster, ib.
— — Turcom. sud-ouest; par
L. Guitton. ib.
— — Südwestl. Turkm. ; übers.
V. H. V. Aurich. ib.
— — Russen in Turkestan. ib.
LessertjS. PalludeLessert.
Lessing, J., Vorlagen für In-
tarsia u. Schnitzerei. II, 238*»*.
— — Silberaltar zu Rügen-
walde. III, 80««».
Le Strange, G., Joumey east
of Jordan. I, 29"».
L'Estrange, A. G., Palace and
Hospital. Chronicles of Green-
wich. III, 194»»'.
L^tmänyi,N., Pärhuzam Huny-
adi J&nos ^s MätyiU között
u. s. w. (Parallele zw. Joh.
u. Matth. Hunyadi etc.) n,
290»».
Letourneau, Ch., s. Büch-
ner, L.
Lettendorf. — Gräberfeld, n,
11".
Letteron, Franchises etc. ac-
cord^es a Calvi. II, 235»'*«.
— Biguglia. n, 263»»».
— Saint-Florent. II, 263»»*.
( — ?) Serment de fidelit^ par per-
sonages corses. II, 268»»*.
— Taille dans le da^a des Morts.
ib.
— Statuts acc. aux Corses par
Milan. II, 263»»».
— Duc et Duchesse de Milan
eödent la Corse ii Tommasino
de Campofregoso. U, 263»»».
(— ?) Statuts acc. ii Bastia. II,
263»»'.
— s. CyrnaeuB.
L e u b e , Gräberfund bei Allmen-
dingen, n, 86".
Leue, G., Quo tempore etc.
oratio ne^i Tc5r n^e 'Ake^av'
8^ov awd'Tjxaip composita sit.
I, 106»*».
Leumann, £., Beziehungen der
Jaina-Litteratur. I, 52^»^.
Leval\ A., Lettre suppos^e de
Mahomet IV ^ L^op. J. II,
187«»*.
Ldveque, Ch., Manuscrits de
Leonard de Yinci. U, 259»*«
Levi, G. U, 304».
— — s. Regesto Sublac.
— Isr., Encore un mot sur
Bart&hnion. I, 35*».
L ^ V y , A., Isra^iteside Lorraine.
I, 40»**.
— £., Monarchie chez las Juifs.
I, 30"«. 35»'.
Juifs de Metz et la ville
deYerdun. 1,40"». m,107»'.
— I., Worterb. üb. Tabnud n.
Midraschim; nebst Beitrr. t.
H. L. Fleischer. I, 35*».
Lew in, Th. H., Fly on the
wheel. I, 48'».
Lewis, A., Bilochi stories
(assist. by Lashkaran). I,
44«». II, 192»»».
— J., Reform. Settlement. III,
192«»'.
L e w y , H., Stadtrecht v. Gortyn.
I, 99»*o.
Lexikon , Svenskt biografiakt
N. F. 9. in, 241»»».
Lhotzky, H., Annalen Asur-
nazirpids. I, 11'.
Lichtenstern, s. Reisner
V. Lichtenstern.
L i d d 0 n , H., A father in Christ
I, 154"».
Liebe, Kommunale Bedeutung
d. Kirchspiele, s. JB. 1888,
n, 414«««.
Li eben au, Th. ▼., Zur Frage
üb. d. Auffinge d. Hauses
Habsburg. H, 40«».
— — Arnold v. Brescia u. d.
Schweizer. II, 228«»».
— — Ordinazioni daziarie di
Como. II, 247»»».
Come Brissago diventasse
Svizzero. II, 248»".
Borromaeus u. d. Schweizer.
UI, 166". 210»».
Yita Tuggineri cogn. Fro-
üch. III, 166".
Schlacht bei Cappel nach
Gualther. III, 166".
— — Aus Steiners Leben u.
Schriften. HI, 166".
Walliser Bundesschwur
1578. III, 166»'.
Schriftführer d. Entli-
bucher im Bauernkr. III,
168«».
Zwyers Sturz, m, 168«».
— — St. Urban u« die Könige
V. Frankreich. HI, 168»».
Yerzeichnis der besprochenen Publikationen.
ni,35i
Ambassador du Luc u.
Alphons V. Sonnenberg. III,
171*'.
Werner Scholders Be-
schreib, d. Schlacht v. lia-
rignano. III, 205^'.
Lodovico Borromeo. III,
210*«.
Li eher mann. F., (Handschrif-
ten-Verzeichn. ans engl. Bibl.).
II, 18*.
Liebethaler Grund. — Bergord-
nung, m, 93**.
Lieblein, J., Inschrr. d. Tem-
pels V. Der-el-bahri. I, 6*'.
Totenreich d. alt. Ägypter.
I, 6".
Title of the Book of the
Dead. I, 6**.
54*b chapter of the Book
of the Dead. I, 6«^
Lieboldt, J., Hamburger Bier,
n, 168^*.
FttrstL Häuser in Ham-
burg. UI, 69'».
— — Schauenburg. Hof im
18, Jh. III, 69'».
n. A. Winkler, Revent-
low-Stift in Altona. HI, 66 '^
Lier, (Sehulmann Miller). III,
117**.
Liesegang, Sondergemeinden
Köln«. H, 108*^ vgl. JB.
1888, II, 414"«.
Liessem, H. J., Hermann y.
d. Busche. 1. Fortsetzg. II,
74». 110*«. III, 17'*.
Li gh t f o o t , (Entstehungszeit d.
Didache). I, 160"'.
— J. B., Apostolic fathers. 2»
I, 156"'.
Lilley, W. £., Gordon at Gra-
vesend. III, 186»«*.
Lillie, John, s. Challamel.
Lilly, W. S., Ancient Religion
a. Modem Thought. 2, ed.
I, 176«».
Lünes. — Militär. Bedeutung.
U, 89««».
Lii^ck, K. V. m, 117«>.
Lincoln. — Tributes to mem.
of L. m, 286*««.
Lindberg, C. F., s. Rygh, O.
Lind ecke, K., Anfänge d. Bis-
toms Halberstadt. II, 310«*.
Lindemann,^ W. , Yerhand-
longen Innocenz' III, mit d.
Gegenkonigen. II, 66'^ 327'«.
Linden, F. O. zur, Melchior
Hofinann. IH, 15«'. 56*«.
Lindenberg, Kirchengebet als
GeschichtsqueUe. lU, 65^'.
Lindner, A., Skizzen aus d.
WeltUtter. II, 192«*«.
Schriftsteller etc. des
Benediktinerordens im h.
Württ. H, 881**'.
Aufheb. d, Klöster in
Deutsch-TiroL HI, 181«*.
— G. , Az Altenberger f^le
nagyszebenl k^ziratänak szö-
vegkinyomat^k8a.(Kodex Alten-
berger' etc.) II, 295***; vgL
JB. 1888, U, 383".
Schwabenspiegel b. d.
Siebenbttrger Sachsen. H,
295"«; VgL JB. 1883, II,
888«".
— — Rulandssäulen b. Zipser
u. SiebenbUrger Sachsen. II,
295***.
— Th., Dietrich v. Niem. II,
70»b.
Lindt, V. HI, 96**.
Lingenthal, E. v., Diritto
rom. nella bassa Italia e la
scuola di Bologna. II, 234«'«.
Linke, Job., Wann wurde 'Ein
feste Burg* verfafst? III, 8««.
Linton, E. L., s. Kirkland,
Chr.
Lionti, F., Ministri d. relig.
presse ebrei di Sicilia. H,
262«'«.
Documento rel. a Matteo.
Palmien. II, 262«'*.
L i p p , W. , Gräberfelder v.
Keszthely. (Ungar, u. deutsch.)
n, 3««. 284*«. 285".
Ausgrabungen in u. um
Keszth%. H, 3"'. 284**.
Lipper t, J., Kulturgesch. in
HauptstUcken. 1, I, 171*«.
Germanen u. Slaven. II,
2**.
Lippmann, Fr., Italien. Holz-
schnitt. II, 289*««.
Lipsius, J. H., Zu Thukyd.
II, 2, I, 103««.
— — Nochmals zu Thukydides
ZT, 2, I, 103«»».
— R. A., Auch e. Votum zu
d. Papiasfragm. I, 139*'.
(Apostellehre, Rez.) I,
151*«'.
— — Passiones Petri et Pauli.
I, 157*«".
s. Jahresbericht.
Lissauer, Älteste Eisenkultur
in NorddeutscUand. U, 153"*.
List, i^th A. 17i\ of merchant
vessels. lU, 291"*'.
Litauen. — Religionszustand in
Pr. -Litauen unter Churf.Friedr.
Wilh. III, 50*<^.
Lith, P. A. van der, Discours
sur le livre des merveilles de
rinde. I, 64**». H, 177**b.
— — s. Livre des merv.
Litterarischer Handweiser, Wie-
ner; ed. A. Hollerl, s. JB.
1883, II, 344**.
Litteraturbl. f. Orient. PhiloL 3.
II, 174«.
Litteraturzeitung, Allgem.österr. ;
ed. J., Singer, s. JB. 1883,
II, 344*'.
Litzmann, B., s. Hagedorn,
A. H. V.
Liveeey, J., Autobiogr.; ed. by
J. Pearce. III, 201*«-,
Li vi, G., Corsica e Cosimo I.
III, 204*«.
Livländ. Landstadt vor 50 Jahren.
III, 60»«.
Livorno, s. Da Livorno.
Livre des merveilles de l'Inde
par Bozorg; d'apres les
manuscr. de M. Schefer;
coli, par P. A. van der Lith;
traduct. fran9. par L. M.
Devic. II, 54**». 177**».
Lloret, s. De Ferrer y de
Lloret.
Locatelli Paulucci, T., Della
badia di S. Pietro in Assisi.
II, 210***.
Lochner v. HUttenbach,
Freih., Auffindung v. Römer-
strafsen nordl. vom Bodensee
etc. II, 98*«.
Lockstedter Lager. IH, 65"*.
Lodge, H. G., Works of AI.
Hamüton. v. I—IV. III,
280*«*.
— R., Student's Modem Europe.
I, 192".
Loeb, L, Additions au Dibr^
Hayyamim de Josef Haccohen.
I, 83*\
Actes de vente h^reux
d'Espagne. I, 38*««.
— — Episode des Juifs de
Savoie. I, 39**«.
Baron juif franfais. Lief-
mann-Calmer. I, 39**».
Priscus. I, 39*"«.
— — Jttda. ib.
Lobe, £. , Finanzkontrolle
Sachsens. III, 96**.
— W., Kog. HI, 66 «^
— — Koppelwirtschaft. HI,
66«*.
m,362
YerzeichniB der besprochoDen Publikationeii.
krönung Karls lY, etc. II,
68".
Löffle r, K, Cornea Theodosius.
I, 127*».
— J. B., Gravstenene i Roskilde
KjöbBtad. II, 278'*.
Indskrifterne i Haraldsted
og Allindemagle. 11, 278*^
Silkeborg Slot. II, 278»*.
Loh er, F. ▼., Beitrr. z. Gesch.
u. Völkerkunde, 1. I, 185^*«.
Türk. Haus- u. Staats-
sitto. II, 186326.
Loersch, H., Zn d. Mecken-
heimer Weistttmem. II ,
108". ,
Zwei Urkk. z. Streit d.
Mianzer Stephansstiftes mit
Ritter Em. v. Ingelheim. II,
SS***.
Ingelheimer Oberhof. II,
94*0*. 833121. ygi, jB, 1883^
II, 38 0««.
Loesche, G., Konstantins Reli-
gionspolitik. I, löS**^.
Löschcke, G. , Ostl. Giebel-
gruppe am Zenstempel zu.
Olympia. I, 77*^
L o e s e t h, £.,(Bologne8. Herkanft
d. sizilian. Dichter schnle.) II,
226««».
Löyei, Klara, Fahnenweihe d.
Räkköczy - Elitetmppe. III,
140'«.
Low u. Kulinyi, J., A Szegedi
zsiddk. (Jaden in Szegedin.)
(Ungar.) I, 87'8. m, 160*»».
L ö w e n f e 1 d , S., Eplstolae pon-
tif. Romanor. ined. I, l59**^.
II, 22*». 50"». 319*».
— — Reliquien d. h. Benedikt.
II, 26««».
— — Kanonsammlung des
Kardinals Deusdedit etc. 11,
48^^ 214*'8ii. 820»».
Reg^sterft'agm. Alexanders
IIL etc. II, 60*.
— — Folgen des Friedens von
Venedig. II, 64**. 223«»*.
327'».
8. Regesta pontiff.
— — u. Korth, Kölnische
Urkk. zu Paris. II, 107«*.
Löwis, O., WUdlebende halt.
Säugetiere. II, 161»*.
Löwner, H., Populäre Aufs.
aus d. klass. Altert. ^. A.
I, 129«o. 188»".
Löwy, K, Inschriften griech.
Büdhauer. I, 82»*.
Logan, W., Kongudeiar&jakk&l
I, 69 ''^K
Lo Giudice, G., II Ruggeri,
II, 212»»«.
Lohmann, J. B., Leben Jesu.
I, 146 »0».
Lohmeyer, K. , Witowd v.
LiUuen. II, 168«».
8. Paoli.
L o h s e , Greh. Reg.-R., Eibeisen-
bahnbrttcken b. Hamburg u.
Harburg. UI, 69«'.
Lolling, H. G., Delphinion b.
OropoB u. Demos Psaphis.
I, 72»*.
Zur Topographie v. Doris.
I, 72»^
Marathonische Inschriften.
I, 82«*e.
— — Archaische [Inschriften in
Böotien. I, 82»».
— — Inschriften aus Sykamino
u. Limogardi. I, 82»»1>.
Lommer, s. Regesten (Orla-
münde).
Lonchay, H., Av^ement de
Corneille de Berg. III, 281**.
London. — Society in L. III,
196»'».
Lonsano, Men. de, Bemerk.
z. Jerusalem. Talmud ; m. Zu-
sätzen V. S. Bub er. I, 34«».
Ldnyai, Gf. Melchior, Skizze
e. Autobiogr. UI, 146**».
Loofs, F., (Taufformel, Rez.).
I, 147»»».
Loose, W., Gespenst in d.
Fürstenkapelle. III, 97»». .
( ) Verordn. Kreuztragen
b. Gewittern betr. II, 120»».
( ) Meifsen mit dem Inter-
dikt belegt, n, 120»».
— — Schulordnung d. Fran-
ciscaneums. IH, 98".
Lopez, V. F., Reptlbl. Ar-
gentina. I, 187"».
Lo Presti FonUna D'Angioli
csalAd nemzedArendje. III,
147*»».
Loren, s. Ver Loren.
Lorenz, s. Bärwinkel.
— H., Jahrbücher v. Hersfeld.
II, 24*». 86»». 42». 112'.
— O., Deutschlands Geschichts-
quellen. 1. II, 68»*.
— — Andachtsbuch aus Luthers
HauspostUle. III, 2»»».
Lorenzo y Leal, 8. De Lo-
renzo y Leal.
Loret, V., l&b^ne chez L Egypt.
I, 6»*.
— — Docum. rel. h la litt^r.
etc. de la Haute ^^pte. II,
1%!*»«.
Loreto. — Effemeridi Loretane.
n, 264»»'.
Lorgues, s. Roselly de Lor-
gues.
Lorimer, James, Institut, of
Law of Kations. I, 192».
Lome, Marquis of, Imperisl
Federation HI, 190»*'.
Lortzing, M., Land d. MahdL
II, 188»»».
Losch, F., Runen unter Stein-
metzzeichen, n, 87»'. 282*<*.
Loschi, G., IHplomi inediti di
Aquileia. U, 22»».
Loserth, J., Leitfaden. ^. A.
L 171**.
Wiclif and Hub; transL
by M. J. Evans. I, 192*.
Zwei Bruchstücke ans
Rudolfs Weltchronik. H, 66*«.
Versuche, hussit. Lehren
nach Österreich, Polen etc. zo
verpflanzen. II, 297"». 842«»*.
L 0 s 8 e n , M., Maximilian Heinr.
V. Kohl, in, 89'.
Lotz, Römisches a. Frankfort«
Nachbarschaft. II, 90'».
— Notizen a. d. Frankfurter
Umgegend. H, 90»».
Lotze, H., Mikrokosmus. 2>
4. A. I, 178".
Louis, S., Poor laws of the
Hebrews. I, 80*»'.
Low, Ch. Rathbone, Wolseley.
New ed. IH, 195»»».
Battles of Brit. Army.
IH, 196»«».
— Sampson, EngL Catalogue of
Books. III, 189»»'.
— Sidney J., and F. S. Pulling,
Diction. of engl. hist. JS. ed.
in, 187*»*.
Lowe, s. Jennings.
— C, Bismarck. I, 192».
— m, 194»»».
Loyson, J. T., Influence de
5. Thomas au XIX* si^e.
U, 840»»».
L ubin , Ant., Dante spiegato con
Dante e polemiche dantesche.
n, 266»»».
Luca, s. De Luca.
Luechesini, Gespräche m.
Friedrich ZT. IH, 43»*.
Lucciana, P., s. Gregoro-
vi US.
Luchin i, L., Miniatori eoe.
cremen. H, 246*»».
Luciani,J., (Iscrizioni romane).
n, 129»».
Luckow, C. F. H. m, 78 *K
yerzeicbnis der besprochenen Pnblikationen.
m,363
.
Lncy, H. (W.), ChamberUun.
in, 184"*.
Saliabury. HI, 184"*.
Ludlow, Th. W., Results of
arehjMol. investig. 1884. l,
73^«.
L a d ▼ i k , Sal v. Toekansky, Cesta
karsv^ank^ z i^^ypta do Syrie.
n, 179»*.
L u d w i c b I A., Aristarchs homer.
Textkritik nach d. Fragmenten
d. Didymos. ^. I, 90^.
Ludwig, A., Job. Melch. Lud-
wig, in, 172«®.
— 6., Tertollians Ethik. I,
157"».
— H., Leonardo da Vinci, v. d.
Malerei etc. n, 269»*».
Ludwig Salvator, Erzh., s.
Lndvik.
Ludwig V. Bayern. — Kronprinz.
<? Briefe an Napoleon J. ni,
119'».
Lübben, A., u. C. H. F.
W a 1 1 h e r , Mittehiiederdeut-
sches Handwörterbuch. 1, II,
148«^».
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Lungo, s. Del Lungo.
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Lupi, Em.. Tripolitanis. II,
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(bearb. v. E. L. E n d e r s). 2, A.
in, 1».
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mischer, Elsperger, alii.
24, 25. m, 2».
— — SämtL Schriften; her.
V. Walch. 10. in, 2*.
Ungedr. Predigten; her.
V. G.Buch wald.^. i. Hälfte.
Ul, 2».
(Zwei Kasualreden; her.
V. G. Buchwald.) lU, 2»».
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Mahaffy, s. Duruy, V.
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G. Mareel, Rangun v. Bae-
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Mahmnet b. Mah. b. Mah. Jajhri.
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Mai er , Arohivafien ans Schwetz-
ingen. II, 84".
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Geseb, r. Altottiog. II, 98»^
Mailand. — Chiesa e oonvento
d. Pace pittare etc. II, 247»o».
MajUth, B., Calendae-Gesell-
Schäften. 11, 298^**.
Stadtsiegel, ü, 300"«.
— — Az 164S ^vi szAnyi
b^eköt^ tört^ete. III, 187'*.
•— — A Bzönyi b^e okmtfny-
t^a. (Diploraatarium d. Sz5-
nyer Friedens.) III, 187**.
Maiiiardo di Gorizia, luvest!-
tura etc. II, 227*".
Maine, H. S., PopuL Govemm.
m, 189***.
Mainz. — Bömische HolzsKrge
etc. II, 88*.
-> RSra. MauerzOge. II, 88^
— R5m. Beste bei d. Stephans-
kirche. II, 88\
— B5m. Reste. II, 88*.
Majocchi, R., Dottrina de*
12 ApostoU. I, 161»**.
Majonica, H., Epigraphieches
a. AquUeja. H, 129*^
Guida dell Museo in Aqui-
leja. II, 202*'.
Mair, G., Bemsteinhandel v.
d. Ostsee z. Pontns. II, 2»*.
Skythen b. Herodot u.
Feldzug d. Dareios. Ji, I,
98**«. n, 9»«,
Maisner, V.y Da Venezia a
Theresienstadt ; con pref. di
G. RizzL m, 220**«.
Malagola, C, Alberoni e San
Marino. III, 214**.
Malamani, V., I. Costnmi di
Venezia ne' Poeti satirici.
III, 214*».
Malcolm, J., s. Miraoles de
Nostr« Dame.
Maler, J., Selbstbiogr. III,
167**«.
Malfatti , Confini del principato
di Trento. H, 219**®».
Malleaon, Loudon. III, 189*^
— G. B., Battlefields of Ger-
many. I, 192*.
Battles of India. 2, ed.
III, 194»*o.
Malm, C, Älteste estn. Pre-
digten. III, 67»*.
Malmeebury, Memoire of an
Ex -Minister. 2, ed. III,
188»*.
— Mtfmoires d'un ano. ministre.
2. ed. III, 188»».
Malmströtn, C. G., Nigm
ord om riksstyrelsen under
Karl XIL III, 288*«.
— — Sreriges Statskunekap.
m, 242*«*.
Malta and its knights. n, 212»«*.
Mamiani, T., Papato nei tre
Ultimi secoli. III, 218»**.
Man, £. H., Aber ig. inhabit.
of th« Andaman islands. I,
47»'.
— -^ Andaman islands. I, 47**.
Mancini, G., Manoecritti di
Cortona. II, 200»*.
— — Codiee con autogr. £
Leonardo da Tind. II, 269*^*.
Manen, W. C. v., Zur Littera-
turgeseh. d. Kritik d. Neuen
Test, I, 189*».
Man f r on i , C, Antenticitk delle
'historie' di F. Colombo. 11,
261»*'.
Mangold, L., Vil^gtSrt^nelem.
(Weltgesch.) 3, I, 196*.
— — A magyarok tSrt^neta.
II, 292'».
— — Jahresber. Qb. hist. Litte-
ratur Ungarns 1885. II,
292»».
— — Neue Werke ttb. Maris
Stuart, (üngsff.) UI, 177»*.
— — Nachtriige z. nenersD
Litter. ttb. Maria Stuart. (Un-
gar.) m, 177»».
Manitius, M., ZuTae. u. Julius
Valerius. II, 6**.
Zu deutsch. Gesclu-Qoell.
d. 9.—12. Jh. II, 24*».
M a n i u , V., Zur Geschieh tsforsch.
üb* RumSnen; deutsch y. P.
Brosteanu. 2. A. II, 299»^*.
Mankell, J., Slaget vid Hsl»-
wezyn. HI, 286»*.
Mann, R. K., s. Ware, J. R.
Manning, A., Heroes of Des«t;
new ed. III, 200*»*.
Manne, A., Diario dell'Asssdio
di Torino 1640. III, 212".
— — Concessione dello Ststtto.
UI, 218»*».
— — s. Cipolla.
Mannsberg, P., Dichter Leu.
III, 60*«.
Mansberg, R. y., Wappen d.
Kurftrstentums Sachsen. %
116**.
RüekbUck Auf 1730. Kr
94»».
Errichtung d. stehend«
Heeres in Chursachsen. IQ»
94**.
Mant, K., Church of Rome «•
EnglAnd; new ed. UI, 19l'**-
Mantegazza, P., Indien; «»*
d. Ital. y. H. Meister, l,
42»*. 186»»'.
M anteuf fei, G. y., Letttiche
Veraeiohnis der besproehenen PablikatioDen.
m,355
Schriften leoi-isri. in,
63»*».
Volkslied der Letten. Hl,
68»**.
Napi-Rog. III, 68»**
Marienhausen. III, 68»**.
SchlofB FeUin. III, 63»*'.
Xantenffel in Schleswig 1866.
III, 65»*».
Mantia, N., Statnto d. sartori
in üdine. II, 248**«.
Mantna. — Predicatore ligore.
n, 246*»».
Uaniueripte, Oriental, in the brit.
mos. II, 176«'.
Hanzoni, R., Lingua araba
pari. II, 194*0».
Manzür, Moh. Ibn, LisAn
efarab (WSrterb.). 5— i^. II,
196*«».
Mar, 8. Del Mar.
Mar. III, 189««'.
Marcel, 6., Diction. fran^.-
arabe d^Alg^rie etc. 5. A.
n, 196*^0.
8. Mah^ de la Bour-
donnais.
Mar ce lins, Bidrag tili Unio-
nen8 hist. efter 1884, III,
248»®.
Marcet, A., Maroc. II, 184«»*.
Mar che 8 i , Y., Venezia nell* et2t
del Rinascim. II, 240*«*.
Patriarcato d'Aqoileja. II,
242***.
Sigismondo in Udine. II,
248**».
Maestro di scuola in üdine.
n, 243***.
Condizioni commericali
di Venezia di fronte a Trieste.
m, 214««>.
Marchi, s. De Marchi.
Marcks, £., Rez. III, 34**».
Mar CO 1 in i, C, Notizie stör.
di Pesaro e Urbino. 2. A.
n, 210»»*.
Hareonr, Ed., Wer hat Magde-
burg zerstört? III, 25'.
Maren se, M., Zur Gesch. d.
Jahres 1744. III, 43*.
Marczali,H., Vilägtort^n elem.
(Weltgesch.) ; begr. v. Fr. Ri-
hiry. 8. I, 195».
' Ältestes Wappen Ungarns.
II, 800»".
• — — Magyarorsz^ tort^nete
27. Jözsef kor&ban. 1. 2. A.
m, 189*'.
Aufstand d. Hora in
Siebenb. III, 139*<>.
Mar ei. F., Martiniesehes Ge-
schichtswerk. III, 159*«.
Maresca, B., Ricordi di Carae-
cioU. III, 215*».
Ettori Caraffa. IH, 217»»*.
Maresca di Serracapriola,
A. , Dnomo di Napoli. 11,
222««*.
Margalits, K, s. Evkönyre.
Margry, P. , Narigation d.
Dieppois sous Fran^ois J. II,
185«*»».
Maria, s. De Maria.
Maria in Dantes Porgatorio. 11,
257*«*.
— (Kontrakt mit Jongftau M.)
n, 279**.
— e Margherita di Savoja. —
Lettere a Margherita Langoeco-
Boaea. lU, 209*«.
Mar in e 11 i,. G., Slavi, tedeschi,
italiani nel 'Litorale*. II,
202**.
Mar in 1, Papiri diplomaticL II,
220«®*».
Mario, I., Lettere di Mazzini.
ni, 219»»»
Markham, Gl., War between
Chile a Peru. I, 192«.
Robert Fairfax of Steeton.
III, 181'». 196***.
Märki, S., ThökSlji Imre.
(Emrich Thökölyi.) lU, 187*».
Miria, Magyarorsz^ kir^
lyn^ja. II, 289*».
Hunyadi VLiiyiA. II,
290**.
Markl, Siegesmttnzen Victoria
G. lY u. Victor Grerman. ;
Reichsmllnzstatten unter Clau-
dius IL Gothicus. I, 126»».
Markow, A., Saher. Dirhem
Bibars' I. U, 197**».
Marneffe, K de, Itin^raire de
Charles le hardi. UI, 227».
Marooco. — Religiös. Leben.
II, 184''0*.
Maroni, M., Antonio Fatati.
II, 258*'«.
Marquardsen, MohL III,
117*».
Marquardt, J., n.Tb. Momm-
sen, Handb. d. röm. Alter-
tümer. 6. 2. A. ; T. G.
Wissowa. I, 116*».
Marsala. — Ruolo dei Mille di
M. III, 221»*'.
Marsehalk, E. Frh. v., Bam-
berger Hofmasik. IH, 124»*.
Marsehen u. Deichwesen an un-
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Mar 8 e 1 1 i , N., Storia della storia.
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Besetzung d. päpstl. Stuhls
unter Heinrich ZZ7. u. Hein-
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Martos, Cr., s. G&ndara, G.
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Marucchi, O., Storia di Roma.
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Gralleria di piazza Colonna
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M a r V i n , Ch. , Beconnoitring
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Grodekoffs ride ftom
Samarcand to Herat. 2. A.
n, 181»«*.
Marx, £., s. Kunstdenkmäler.
— Fr., Marmorgruppe aus Sparta*
I, 92»*.
— G., Schulchan -Aruch in Be-
leuchtung durch Justus u.
Ecker. I, 86*».
Der Schulchan-Aruch u.
seine jüd. Verteidiger, ib.
— K., Kapital. 2\ hrsg. v. Fr.
Engels, s. JB. 1888. U,
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Verzeichnis der besprochenen Pablikstionen.
Marzano, e. Di Marzano.
Maschwitz, C, Caminos gener.
de Bnenos Aires. I, 188^^^
Masi, £., Parrucche e Sancu-
lotti nel sec. 18. m, 216^®'.
Mas Latrie, L. de, Chronique
de l'Üe de Cypre. II, 241*-*.
Maslow , A., Rufsland inCentr.-
Asien. II, 180^*«.
Mason , C. F., Polity of Chnrch
of Engl, ni, 191***.
— R. H., Norfolk. 5. III, 194»".
— Thomas, Libraries of Glasgow.
III, 1892»«.
Maspero, 6., Quelques points
de gramm. et d'hist. I, 4'*.
Petit temple k Kamak.
1, 4".
— — Entre Jopp^ et Mageddo.
I, 6*«.
— — Fragments d. Actes d.
apötres et d. Epitres etc. en
dialecte th^ain. I, 8"^.
— — Version arabe du conte
de Rhampsinite. II, 187"<^^.
Masqueray, £., AourAs Orient.
II, 188^*^
Massachusetts. — CentenDial of
church. m, 276**.
Massarani, T., Carlo Tenca
e il pensiero civile. III, 220***.
M a 8 s e b i e a u , E., Ancien Testam.
dans r^vang. St. Matthieu. I,
140**.
— (— ) Didachd. I, 149"*.
Massen, D.,Carlyle. lU, 199***.
Mat^aux, C. L., Stephenson.
m, 201*»>.
Math er, Fr. G., Wadsworth
house at Geneseo. III, 288^**.
Mathias, C, Mecklenburger
Frage u. Dekret Kaiser Karls,
m, 78»»«.
Mathi 'ush-schams. II, 176'*.
Matte is, B., Sul Francesco
d'Assisi di R. Bonghi. II,
282**^.
Matthaei, G., s. Nitzsch,
K. W.
Matthes, J. C, Het boek Jo«l.
I, 28»».
Matthews, W., Navajo weav er s.
m, 267».
Matthias, s. Bujaek.
Matthiars,B., Rom. Alimentar-
instit. u. Agrarwiss. I, 131^^.
Matthi essen, Hans Chr., Auf-
zeichnungen ttb. d. Familie
Matthiessen. m, 68*^».
Mattiauda, B., s. Valsecchi.
MatznoTf J., Mesto Pfsek y
prvni polovici XVIIL stoletf.
III, 158*0.
Maul&nä Ghayäs -ud -din-Ghay&s-
ul-lughÄt. II, 196*^*.
Maulavi FazI-i-Ali, Die-
tionary of the pers. a. engl.
Ung. II, 195*3*.
Maulavi Vau - ul - Iah ,
Hashiyat-us-sadra, Suppl. to
sadre; revis. by Maulavi
Muh. Ihsan-ul-lah. II,
1882»*.
Maul de, R. de, Juifs dans les
^tats iTan9ais duPape. 1, 39 ^^^
M a u m u s , Doctrine spirituelle
de St. Thomas, n, 339^**.
Maupas, M. de, Coup d'l^tat;
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heiten Herzogenburg 1683.
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Maurice, F., Lectures on
Apokalypse. I, 144*^
F. D. Maurice. 4, ed.
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M a w s o n , J., Reform of House
of Commons. III, 184^®<>.
Maxa, (Schleussingers Studie
zu Caes. Rheinbrücke). II, 5**.
Maxwell, W. H., Wellington;
rev. ed. IH, 195»*".
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I, 193«.
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May, J., Begriff jnstitia im
Sinne Gregors VIL II, 48»'.
216"»b. 325*».
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May boom, H. U., Suso's hon-
derd artikelen in Kederland.
II, 34r^oi.
Mayer, Prtthist. Zufluchten zw.
d. ob. Donau u. d. ob. Rhein.
II, 9'*. 80*.
— A. B., Gurina im Obergail-
thal. II, 126*«.
Nachtrag z. des Verf.
Gurina. II, 126**.
— F. M., Eisen wesen zu Eisenerz.
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— L., Prilhist. Bronzen. II, 86^.
Rom. Ruine bei Kireh-
heim. II, 86*.
May et, V., Voyage dans le sud
de la Tunisie. II, 188^'*.
Mayr, Joh. Barth., Schlofs u.
Markt Neuhaus. II, 98*^.
Mays, A., s. Badische Museogr.
Mazade, Ch. de, s. Davout.
Mazet, «. Du Mazet.
Mazza, A., Piede Liprando e
misurediGarlenda. II,217"*r.
Mazzantini, G., Lettere di
Vincenzo Armanni. 111,178*».
Mazzatinti, G., Cronaca dl
ser Guerriero da Gubbio. II,
258*".
Bosone da Gubbio. II,
258*'».
Lettere politiche di Vin-
cenzo Armanni. III, 25*».
212'*.
Mearns, P., Emmaus. 1,29^»».
Mecklenburg. — Zur Gesch. der
Juden in M. I, 40»**- *.
— Landwirtschaftliche Statistik.
III, 75»*».
— Ergebnisse der Volksz&hlung
1880. III, 75»*».
— Tagelohn. III, 75»*».
Meddelelser fra Krigsarkiveme.
UI, 254»».
Meding, Osk., 88 Jahre in
Glaube, Kampf und Sieg,
m, 47 »3b.
Mednyänszky, Bar. Dionys,
Minorenner Abt ▼. Tihany.
III, 148»^».
Meherjibhai, s. Harlez.
M e h 1 i s, C, Vom 5eckigen Turm
zu Nürnberg. H, 8»».
— (Frauengrab in Obrigheim.)
II, 11».
— — ArchäoL Untersuchungen
bei Grttfenberg. II, 99»».
— — Gräber von Leimersheim.
II, 101»*.
Mehren, A. F., Avicenne sur
le destin. II, 1882»».
Vues th^osoph. d' Avi-
cenne. ib.
M[eibom], v., Joh. Heinr.
Meibom. III, 263*%
— — Brandau Meibom. IH,
268*».
— — Heinr. Meibom. IH,
268**.
— — Herm. Dietr. Meibom,
m, 263**.
Meier, Grabr., Gesch. d. Schule
V. S. Gallen. II, 83»»*. 40»».
— — Bestimmung d. Alters
V. Handschriften. H, 306»'.
-^ Bf. H. E«. ) u. G. Fr.
Schömann, Attischer Prozeft ;
bearb. v. J. H. Lipsius.
Lief. 6—8. I, 107»*».
— P. J., Archaisches Giebel-
relief von d. Akropolis. 1 — 3.
I, 73«».
M e j e r , Joh. WUh. Mejer. m,
262»*.
Veneiclmit der besprochenen Pablikstionen.
— O., Grimm, Dahlnumn u.
d. Festkleidnng d. Göttinger
Profeifloren. III, 67**.
Zur Gesch. d. romisch-
deutschen Frage. 3. Teil.
2. 5. III, 110^'.
He in hold, J. Komposition d.
Bnches DanieL I, 28 ^3*.
Meisner, H., e. Röhricht, R.
Meifsen. — Beitrr. z. kirch-
Uchen Zucht, in, 98^^
Meister, H., s. Mantegazza,
P.
— R., Zu d. Gesetz v. Gortyn.
I, 99»*i.
Meisterhans, K., Grammatik
d. attischen Inschriften. I,
g2«ftd.
Melani, A., Patria die Nicolb
Pisano. II, 2S0'**.
M e 1 b e r , J. , Quellen etc.
Polyäns. I, SG^\
Melk, m, 182'»-«.
M e 1 la, £., Architettura romano-
bizantina e longobarda. II,
217i7»h.
Melo, F. M., Historia de los
movimientos etc. de Cataluna
en tiempo de Felipe TV, ; con
prol. p. J. Ixart. III, 224^*.
Melon, P. , De Palerme k
Tunis, n, 184**».
Meltzer, O., De belli punici
secundi primordiis. I, 112^^.
M^ly, Fr. de, Art du moyen
Age dans hi Pouille. II, 211 **^
Memoria de la Biblioteca (Monte-
video). I, 189**«.
Memorias de la R. Academia de
la Bist. 10, m, 223^
Menadier, Kumismat. Nachlafs
d. varian. Legionen. I, 124*».
II, 6".
— Diesj. Brakteatenfunde. II,
189"».
— Zur Vaterland. Münzkunde.
,S, Halberstädter Halbbrak-
teaten etc. II, 810**.
— MOnzweeen Hannovers. II,
316««.
— Groschen u. Hohlpfennig
Hannovers. II, 816**.
M^nant,(J.), Langues perdues
de la Perse et de rAssyrie.
I, 681.
IntaiUes de l'Asie mineure.
I, 10*».
— — Cam^e de Florence, I,
19".
— ( — ) 8. Clerq.
M^nard, R., Az ökori mQv^szet
tört^nete. (Kunst im Altert.
Übers.) I, 196».
Meneacci, P., Gregorio VU.
3. A. n, 825".
M^n^goz, £., Prädestination
dans la th^logie paulin. I,
146*o».
— (_) Didach^. I, 149*".
Menge, R., Beitr. z. Cftsars
Rheinbrttcke. I, 119*'.
Einfuhr, in d. antike
Kunst. 2. A. I, 181*<>'.
Monges, J., Zeichensprache d.
Handels in Arabien etc. ü,
179*^
Mensbrugghe, G. van der,
Plateau. HI, 229*<>.
Menzel, Italien. Politik Karls
IV, n, 286»«>.
— Cl., Gemeindesiegel d. Kreises
Sangerhausen. H, 312»*.
— K., 8. Codex dipl. Nassoic.
Mercer, W., Bema da Siena.
II, 260«»*.
Mercier, K, Berbäres au 7^
sibcle. II, 188***.
Inscript arabe ii Villefr.
sur- Mer. U, 19 ?**<>.
M e r e u , H. , Juifs en Italic.
II, 202»«.
Merino, s. Fernandez Me-
rino.
Merkel, A., Jurist. Encyklo-
pi&die, 8. JB. 1888, U, 892*®*.
— C, s. Cipolla.
Merlo, J. J., Haselberg und
sein Lobgedicht auf Köln.
III, 90*'.
Gttrzenich zu Köln. II,
108".
— P., £ se Dante avesse collo-
cato Brunetto Latini tra gli
uomini irreligiosi e non tra
1 sodomiti. II, 256«*«.
Merriam, A. C, Law Code of
Gortyna. 1. I, 99**'.
— G. S., Bewies. HI, 200*".
Merrill, S., Stations of David's
eensus officers. I, 21*®.
Merten, O., Huet. III, 280»®.
Merx, A.. MAliche Kritik der
Offenbarung. II, 189*®*.
Zum J200), Geburtstag
Bachs. III, 41".
Merz, A., Holzwart, III, 106*®.
— Joh., Bildwerke an d. Erz-
thttre d. Augsburg. Domes,
n, 99«*. 886*'*.
— J. T., Leibniz. I, 192«.
— — Dass.; ttbers. v. Schaar-
Schmidt, ib.
Mesmes, H. de, M^m
ed. £. Fremy. II
Messien, Hermann,
schulen zu Meifsen.
Mefsner, Jos., Prach
168*'.
Mefstischblätter d. prev
III, 82**».
Mestica, G., Terenzio
III, 221*'*.
Mestorf, Julie, (Re:
Prfthistorie). II, 8*
Yorgeschichtl. 2
Schleswig - Holstein
von W. Prell. :
187**.
— — Bronzefund v.
U, 188**.
Mesurier, s. Le M
Mettenheimer, Se
Müritz. ni, 76***.
Mettig, C, Zur Ke
Armenpflege. II, 1
— — Damerow u. W
II, 161**.
— — Hanse u. Riga.
Vogelfänger in
64**.
— — Schicksale e.
III, 66»*.
Patkul. III, 5
Metzner, J., Ernee
Ottonianum zu Bai
122'®.
Meulen, R. van de
mann's Catalogns J
I, 170*.
Meumann, F., Ju
Jesu. I, 146*®*.
M e u 8 e 1 , Einwander. t
Brttder in Grofshe
III, 96*«.
Mew, J., Types froi
Story, or etc. I, 1
Meyer, Kon versatioi
JB. 1883, II, 369*
— Ad., PrSgungenBra
PreufBens betr. afr
sitzgn. etc. UI, 34
— — Münzen u. Med
Rantzau. III, 66*®
— — Wallen stein, I
Friedland u. seine
III, 78*»*.
— A. B., Seladon-Poi
fiiartabanis.. I, 68
— — (Bernstein.) I
Grilberfeld v.
II, 8**.
— — Gurina im Ob
II, 3**.
111,356
Verseiehnü der besprochenen Publikationen.
stehnng d. Israel. Stämme.
I, 5*'.
Krieg gegen Stchon. I,
20«.
— Em., s. Alsace-Lorraine.
— E. H. , Anzeige v. Mann-
hardts mytbol. Forschungen,
n, 5««.
— F., K Ad. Hermann. III,
— Gg., Die Karier. I, 87»'.
II, 2'K
— Gust., Essays z. Sprachgesch.
etc. I, 175»^ II, 6«. 178*».
— — Sathas u. d. Slavenftvge.
n, 173".
— H. A. W., Komm. üb. d
Neue Test. 1. 2. I, 189*^.
Handb. üb. Brief an d.
Römer. 7. A.; nmgearb. v.
B. Weifs. I, 142'*.
— — Briefe an Timotheus u.
Titus. 5. A.; v. B. Weifs.
I, 148'».
— Jnl., Beitrr. z. Gesch. d.
Ansbacher u. Bayreuther
Lande. II, 101". III, 128'*.
Ansbach. III, 125*08.
— — u. H.Lücke, Allgemeines
Künstlerlexikon. 3. III, 82^^^
— L., Estn. Ortsnamen auf were.
III, 68*»«.
— Paul, Premiferes compilations
fran?. d'hist. anc. II, 225^**.
— Ph., Griech. Handschr. z.
apokryph. Litter. I, 167"^.
— W., Das Lied 'Verkehrt ob
allen Wandel'. II, 76'».
AltitaL Kupferstich a. d.
Nachlasse Hartmann Schedels.
II, 239*0».
— Wm. Heinr., Führer durch
Stettin. III, 80*»'.
Meyer v. Knonau, G., An-
fänge d. Kl. Rheinau. II, 84^**.
— — Walliser Studierende zu
Zürich. III, 169»».
Meynard, s. Barbier de
Meynard.
Meyners d'Estrey des Fra-
mes, Hypotheses rel. k Tlndo-
Chine. I, 50»«.
Meyrick, F., s. Cosin, B.
Mezger, L. IH, 117»«.
Michael, A., St. Fran^ois dans
Tart. II, 232»*'.
— C, Orient. Märchenwelt; m.
Beitr. y.G. Ebers, A.König,
G. H. Kletke, J. Otto,
1>0T. Waldner. IL 192»»».
Mich BeliB ,Ad., Ancient marbles \
transL by C. A. M. Fennell.
I, 192».
Michaelis Palaeologius, de yita
sua; ed. J. G. Troitzki.
n, 171».
Michel, Ed., Tombeau m^ro-
vingien au Grand-Yillon. II,
11".
— — Maitres ital. au Mus. de
Munich. II.. 201»*.
— J. J., Beitrr. z. Gesch. v.
Eupen. II, 109*0.
Miohel-Oidtman, Zu d. Auf-
satz : Jülichsche Unterherr-
schaft Heiden. II, 111*».
Michelet,A franczia forradalom
tört^nete. (Gresch. d. franz.
RevoL); übersetzt v. Antonie
De Gerando. 3 — 4. III,
164»»*.
Mieg-Kroh, M., Note sur la
d^couverte de s^pultures k
Minversheim. II, 77*.
M i e 1 o s , J., s. Miracles de Nostre
Dame.
Mignini, G., Tradizioni dell'
epopea Garoling. nell' Umbria.
II, 220»o».
Mih&lyi, C, Aba S^mueL U,
287*».
Miklosich, F., Türk. Elem.
in d. südöstl. u. osteurop. Spr.
II, 195*".
Mikulik, J., Analecten z. Gresch.
d. Aufstandes 164415. III,
137»*.
— — Magyar kisvärosi ^let.
(Leben in e. kleinen ungar.
Stadt.) III, 160*»^
Mikulla, Job., Söldner in d.
Heeren Kaiser Friedrichs 17.
II, 62»».
Milanesi,G., Documenti ined.
deir arte tose. II, 226»'®.
Milkowitsch, W., HeinriehiF.
u. Boleslaw II. II, 148».
Miliar, A. H., Mary of Scot-
land. III, 176»».
Mille ek er. F., Werschetzer
Gegend im Altert. II, 284^».
Miller, Beleuchtung im Alter-
tum. I, 180»'.
— C, Argenthai. II, 86'.
Rom. Strafsennetz in Ober-
sehwaben. II, 86 ^^
— E., Lettres de Theodore Balsa-
mon. II, 171».
— J., Articles of Church of
EngL 4. III, 192»»'.
— O., De decretis Atticis. I,
Milligan,W., Wyclifandthe
Bible. II, 842»»'.
Millou^, L. de, Textes Sans-
krits du Japon. I, 58^^».
s. Cust, Rob.
— — et E. W. Senlthi-
R4ja, Essai sur le Jaltaisme
par un Jaln. I, bl^^.
Mills, W. H., Amold's march
to Canada. III, 278»«'.
Milman, s. Gibbon, E.
Milnes, A., s. Johnson.
Mine, A., Hawal. I, 189»»».
Minghetti, Raffaello. II,
336»»».
M i n o 1 1 0 , A. S., Acta et diplom.
e tabul. Yeneto. 4. IL
240*'*.
Minto, W., EngL Poets. 2.
ed. in, 198*<>».
Minucci dol Rosso, P., Nozie
dl Biargherita de Medici con
Od. Famese. IH, 209**.
Miola, Alf., Scritture in toU
gare. II, 234»'*.
Mira, G. B., Bibliogr. siciL
II, 212»»'.
Mirabella, F. M., A proposito
di condanna di CiuUo d'Al-
camo. II, 235»'*d.
Mirabelli, A., Per la storia
rivoluz. del sessanta. III,
222"'.
Miraeies de Nostre Dame; col-
lected by Jeane Mielot. Re-
produced for John Malcolm
of Poltalloch. — With text
etc. by Greorge F. Warner.
II, 307»».
Mirza Djäfar, Com^dies; p.
M. et S. Guyard. II, 192»»*.
Mirza Ismail, Hekayat-e-
Latif. II, 198»'<>.
Mischler, E., Peter Mischler.
III, 161*».
Mispoulet, J. B., Mariage d.
soldats Romains. I, 131'*.
Mistschenko, Th., Herodots
Stellung in d. hellen. Ge-
schichtsschr. (Ruseisch.) I,
98**».
Mitchell, Lucy M., Hist. of
anc. sculpture. I, 192*.
Selections fr. anc. sculp-
ture. I, 192».
Mitchell, O. M. III. 288"»».
Mit ho ff, K. Wilh. H., Mittel-
alterL Künstler Niedersachsens
u. Westfalens. ^.A. II, 147"»».
Mitra, Rijendra L^la, Copper-
plate-inscr. f^om Dacea. Ii
62»'».
YcnerahDÜ der iMiproebeiMii Pablikatioiieiu
MiUttUiuigen aus d. ADthropol.
Verein Coburg. 11, 11»*«.
-» ans d. etlmoL Abt. d. Museen
znBerltn, s. J& 1888, II, 841^
— d. geogr. Ges. in Lübeck, s.
JB. 1888, n, 849^^
— d. Instit. f. öeterr. Gresch.
unter lütwirk. v.Th. Sickel,
M. Tbansing n.H.v.ZeirB-
berg; redig. v. £. Mtthl-
beeher, s. JB. 1888,11,844^^
Mittermttller, R., Briefe
Alex.s T.H^enk>he. III, 1 2 1 *'.
Hitzschke, P., Griech. Kurz-
tchrift. I, 107«>.
Luther, Naumburg etc.
ffl, 14»*. 98".
Hoden, J., s. D'Alviella.
Hodona, s.OlivettiModona.
— L., Poesia di Blannello Giudeo.
II, 245*'«.
Möhre, K., Friedrich der Grofse
n. Sinzendorf. III, 84^
M o e 1 1 e r , A., Danziger Frauen-
traehtenbuch ; ed. A. Bert-
ling. m, 62«».
— F., Funde a. rom. u. fränk.
Zeit in Lothringen. II, 77'.
Offiziere etc. der Schles-
wig-Holstein. Armee etc. III,
65«
— W., Theodorus v. Mopsustia.
I, 166"'.
— — TheodoretuB. ib.
Monckeberg, Carl, Hamburg.
(Liefr. 3—16). III, 68»».
Probebibel u. d. Mecklen-
burg. Kirche. III, 76*»o.
MSrk-Hansen, V.J., 8.Koch,
0. V.
H 0 e 8 1 1 , F. X., Lübeck. Martins-
mann in Schwerin, III, 71"».
Hoffat, J. S., Moflbt. m,
200***.
Moglia, A., Filosofia di S. Tom-
maso d'Aquino nelle seuole
itaL II, 840^«».
Mohamed Abou Rasse Ah-
med en-Naceur, s. Rasse.
Mohl, R. V., L. F. Mohl. III,
117**.
Mohr, Köfai in s. Glanzzeit.
II, 108*0.
Moisand,H.,Br^nL 1,188^**.
Moitzelfitz. — Mfln^iind. II,
189"*.
Moldenke, Ch. £., Anhmen.
1, 9"».
Molena, £., Garibaldi m,
221>«».
Molinari, F., Statuti di Miran-
dok e diQuarantola. II, 209^^*.
Molinier, A., (BibL
1.) II, 18*.
— £., luTentaire du trtfeor eoua
Bonifaee VIIl. II, «83««».
Molitor, L., Gesch. Zwei-
brttekens. U, 102^0*.
MolUt, G., Oberti Giphoiü
ad Wilhelmum landgrayium
Haaeiae epietolae. III, 91^
Mollerup, W., Eggert Frille.
n, 170«». 276W.
Prinsesse af det danake
KoDgehas. U, 276*0.
(Grafenfehde). HI, 248»'.
Mollesworth, G. L., Impe-
rialism f. India. I, 67^ ^^
Mollien, s. Ravaisson-
Mollien.
Molloy, J. F., Rojalty Re-
stored; new ed. III, 179**.
197*0^
— — Court Life below Stairs;
new ed. III, 181'». 197*«^
Molmenti, P. G., Storia di
Venezia. 2. A. H, 208**.
— — Yenetianer; übers, v. M.
Bernardi. II, 208*«.
— — Carpaccio e Tiepolo. H,
241*«.
— — Statute dei pittori vene-
ziani. II, 241***.
Moln&r, J., A bihar-diöszegi
reformAtus egyhiz mdltja ^s
jelene. (Gesch. d. reform.
Kirche Diöszeg.) IH, 149"*.
Mombrum, A., Vita di S.
Simone de Stock; seg. d. boUa
Sabbat, di Giovanni XXIL
n, 260«**.
M o m m s e n , Th., Papyrus Bero-
lin. scripta a. p. Chr. CLVIIL
I, 9"».
R5m. Gesch. 5\ mit Karten
V. H. Kiepert. I, 21(^**).
86*«. 120*. 152**». II, 6**».
186»*.
Zama. I, 118«*.
örtlichkeit d. Varus-
schlacht. I, 1282». n, 6*0.
Bürgerlicher u. peregri-
niseherFreiheitseehutz im röm.
Staat. I, 117*».
Rechtsstreit zw. Oropos u.
d. rSmiechen Steuerpftchtem.
I, 117*».
Fettrede z. Feier Fried-
richs IL (Tacitus). I, 122".
Oberrhein. Limes. 1, 181''*.
II, 6»*.
Schisma 530. 1, 160«>*.
n, 216"*r.
(Daa 79. r&m. ;
diplom.) n, 88*2.
Provincee afiric,
extrait du t. 5* de l'hisi
trad. p. Pallu de L<
n, 186"*.
a. Marqaardt,
Monaci, A., Paaso noi
di un papiro Ravenna
220 ««^
Questione suUa s
bollatica. II, 80 5^
— £., s. Archivio paleoj
Monastier, Louis, Orij
r^lise ^vang^que li
Vaud. m, 172".
Monceaux, P., Grecs et
d'aprfes monnaies d'Alg
197*«*.
Mongeri, G., Arte de
nel ducato di Milano
dalle memorie di G. D'
n, 2292»».
— — Artista inavvertil
269**<>.
Monier, ^., Abbaye d
bron. 2. III, 280**.
Monier Williams,
thought a. life in India ;
I, 60»*.
Monkhouse, C, Pers
at the Burlington. 11,
Monnier, s. Le Moni
Monod, A. — Life a. ]
I, 198«.
Monod, G., Sourees de
M^roving^enne. 2bP. I
^tndes sur Thi
Hugues Capet. II, U
Monrad, D. G., Das alt
Seeland; deutsch ▼. .
Peters. I, 189«««.
Monro, D. B., Poems
Epic Cyele. I, 99^.
Montagn, H., Coinage
England. IH, 189«*«.
Montalembert, Grego
deutsch ▼. J. Mülle
216"». 826 w».
Montan, IL V., S
Ridderskaps RUcsdags •
kolL 7. m, 287**.
Montarolo, B., Biograp
risorgimento ital. III, !
Montault, s. Barbi
Montault.
Montcalm, Charge againsl
292*«*.
Monteani, Luigi, Ci
Pirano. U, 208*«.
Montefiore, Giac, Bec
cou«ult. t«3ä»^^« V ^^^
m,a60
Vendichnifl der beBprochenen Pablikationexi.
Honttfgut, H., Livree et kmet
d'orient. II. 190«««.
Hontelins, O., Knltor Schwe-
dens; ttl>ers. V. K. Appel.
n, 3««. 184".
— — Tidbestämning inom
bronB&ldem afeeende p&Skan-
dinayieii. II, 8**. 184". 267».
— — (Bronze -Epoche an d.
Ostsee). II, 184*».
Monte t. Ed., Missions masulm.
II, 188"«.
— — Hist. litt^raire des Yaudais
du PiÄnont. II, 229'®'.
842««.
— — Genfeve et les pastenrs
refugiÄ. m, 169".
Monti, V., Lettere d'illustri
romagnoli. III, 218*".
Montjardin , s. Thenx de
Mon tjardin.
Monumenta Comitialia regni
Hungariae. Magyar orsz^-
gyüWsi EmWkek. Bd. IX.
1598—1601; edd. W.Frak-
ndia. Ärp. KÄrolyi. III,
186*».
— Germ. Hist. Auct. antiq. VIL
Felicis Ennodi opera; rec.
F. VogeL I, 164"«; vgl.
JB. 1888, U, 366'*.
— — — Gregorii Tur. opera.
2.; edd. W. Arndt u. Br.
Krusch, I, 164"*. II, 18*^
21«*; vgl. JB. 1883, ü,
865'»
Scriptt. Bd. 37. II,
20«o. 49*. 66*. 63«; vgl. JB.
1883, II, 866»».
— Poloniae historica. 18. Hof-
beamten Ladislaas' ///. vonS.
Kwiatko wski. H, 289««».
— Btor. pnbl. deUa deputaz.
Tenet. Ser. IV. Miseellanea
III. II, 19»«.
— Vaticana Hungariae. /. Abt.
Bd. 2. Acta l^gat. Card.
Gentilis. (EinL v. A. Pdr,
lat. V. Rosti.) II, 288".
290'». 319«.
— vetnsta. 6. H, 806*'.
Mony, 8. Boadon de Mony.
Moore, G. H., Witchcraft in
Massachusetts. UI, 274»».
Prytoneum Boston. III,
274««.
— Norman, and P. Fried-
mann, Death of Catherine
of Aragon, ffl, 176**.
Moorehead, W. G., Serpent
wonhip. I, 82 '<^'.
Mooser, J. L., Mitteilungen
aus Steckbom. HI, 169»^
Morati, P., Prattica manuale;
ed. M. De Caraffa. H,
262»»«.
Mordtmann, J. H., Inschriften
aus d. TschiniU Kiösok. I,
82»«».
— — Inschriften aus Syrien.
I, 88'»».
— — Inschriften aus Vama
(Odessos). I, 88»<*b.
Zur Epigraphik v. Kyzikos.
3. I, 96".
— — Neue himjar. Inschrift.
II, 196"*.
— — Mythol. Miszellen. 11,
196"*.
Morfe, L., Condizione giurid.
dei Romani durante il dominio
dei Longob. II, 217*'»».
Moreau, £., s. Le Fiselier,
Morel-Fatio, A. , Trois ma-
nuBcr. d'Osuna. H, 268»»*.
Morey, J., Banque d'Elias de
Vesoul. I, 39"».
Morizzo,M., Docum. di Castel-
nuovo. II, 206'*.
Morkos, D., Lingua araba.
II, 194*0*.
Morley, Cobden; trad. par
S.Raffalovich. 111,200*»*.
— Henry, Library of Engl.
Liter. 5. III, 198*»«.
s. Cid.
— — s. South ey.
Moroni, M., Lettere di Bene-
detto XIV. al Innocenzo
Stormi d'Ancona. III, 214".
Morosini, Z., Francesco Mo-
rosini Peloponnesiaco. IH,
21 1««.
Morpurgo, S. II, 804».
Morray, Drummond, s. Reports.
Morris, C. D., On Krügers
chronology of Thucyd. I,
102»»b.
Financ. hist. of Athens.
I, 106"».
— J., Thomas Becket of Canter-
bury. H, 827'».
Morris, R., Brief. IH, 280*««.
Morse, J. J., John Adams. HI,
279»«*.
Morsly, T., Onze mois dans
la pays du Hedjaz. U, 179".
Morsolin, B., Cronaea di autore
vicent. H, 228««'.
Leggi Btatutarie di Brendola.
II, 244*»«.
— — Pietro Bembo e Lucrezia
BoTfjia. lll, 207«».
— — L'ortodosBia di Pietxo
Bembo. HI, 207«*.
Morteani, L., Notizie stör.
della citt^ di Pinmo. II,
129»'.
Morwood, S. , Our Gipsies.
HI, 196«'».
Mosapp, H., Hosea 4, 4. I,
28*«b.
— — Zur alttest. Lehre v. d.
Sflndenvergebnng. I, 82«««.
Mo seh kau, A., Prlhist. Alter-
tümer d. Oberlausitz etc. II,
118*«.
Mose, H., Beitrr. z. Heimats-
kunde d. Bezirkshauptmannseh.
Neunkirchen. IH, 182'*.
Moser, H., Asie centrale. II,
180»»«.
Mofsmann, X., Mat^riaux k
Thist. de la guerre de 80
ans (de Cohnar). III, 104«.
— — B. Cartulaire de Mulhouse.
M o t h e B , O., Baugesch. der St.
Marienkirche zu Zwickau. II,
121'».
— B. Schnitze, Vict.
Motta, E., Inizio di unabibliogr.
Comense. 11, 206«*.
— — Bibliografia ticinese. H,
206»«. IH, 173»».
— — Personaggi celebri che
varcarono il Gottardo. II,
206»».
Guelfi e Ghibellini nel
Luganese. II, 229*»».
— — Impiccagione d*un falsi-
ficatore dei sigilli di Yenezia.
n, 240*-*.
— — Falsificazione di monete
venez. a Ferrara. II, 242**«.
BartoL Piatina in Grecia.
II, 246*»».
— — Marchese di Mantova
alla corsa dei barberi. H,
246*»'.
— — Falsificaz. d. monete di
Mantova. ib.
Satire contro Cottignola
e Brescia. II, 246*»*.
Lettera d. Criatof. Moretti.
n, 246*»«.
Ancora una supplica d.
Crist. MorettL ib.
Curios. d. storia lodi-
giana. H, 246*»».
— — Docum. per Tristano
Calco e per Bern. Corio. 11,
247«»*.
Franoescani intrigant! nel
MUan. H, 247«««.
Verzeichnis der besproohenen Fublikationeii.
m,d6i
Notaio looam. a Milano.
II, 247«>8.
- — Scuole dl seherma in
Milano. ib.
. — Peaci Bqnisiti della Moesa.
ib.
- — Verai in odio d. donne.
n, 248*".
. — Michele da Carcano. ib.
. — Omieidio in Chiasso. ib.
- — Orelli di Locamo. ib.
- — Ucciflione d'un prete
Ingan. ib.
- — Battaglini Lnganese n.
abmszi. ib.
- — Miracoli d. Madonna a
Yareae. ib.
- — Lnganese moglie d. seu-
diero del card. di Bologna, ib.
- — Documente per Fr. Tac-
eoni. ib.
- — Rubini a Bellinzona. ib.
. -r- Documento p. indnstria
d. ferro in Yalle Morobbia. ib.
- — Ingegnere militare Pietro
da Lamone. ib.
- — Fiera di Bartolomeo in
Bellinzona. ib.
- — Waldmann e Teilung, ib.
- — Negozianti di legname n.
Lago Maggiore. ib.
- — Lazz. Palazzi non sapeva
scrivere. ib.
Guasti nel fiume Maggia
a Locamo. ib.
Streghe d. Levantina. ib.
Operazione di boja. ib.
- — Scandali di S. Caterina
di Lugano, ib.
- — Lodovieo il Moro alla
Madonna del Monte sopra
Yarese. II, 248***.
- — Ippol. Sforza alla Ma-
donna del Monte presso Yarese.
ib.
- — Ebrei in Como etc. ib.
- — Zecca di Bellinzona. ib-
- — Morosini. ib.
- — Stndenti svizz. a Pavia.
n, 249*»«.
Frati in Pavia che trafn-
gano ecc reliqnie di santi. ib.
Elisab. Sforza di Monfer-
rato. II, 249*".
Nuovo monast. in Yer-
ceUi. II, 249*««.
Due docom. per Bramante
da ürWno. H, 264*^".
Giovanni de Medici. II,
266*<>»;
- — Peste in Flrenze ed in
Yenezia nel 1496» ib.
— — Fnlmine sulla chiesa di
S. Liberata iu Firenze. ib.
Docomento per Alessandro
VI. n, 261**».
Inondaz. del Tevere a
Roma; appariz. d. Yergine.
ib.
Giomalismo del Canton
Ticino. III, 173*»*.
Motteley, P. F., Soldier in
civil war; introd. by R. B.
Beath. i. UI, 286"«.
Motylinski, A. de, Proclam.
da Mahdi du Sondan. II,
188«'*.
Bibliogr. da Mzab. ib.
Chanson berbtoe de Djerba
etc. n, 196*»*.
Muohe, F., Dialog Ph&drus u.
d. Piaton. Frage. I, 108^.
Mtthlbaeher, K, Diplomi
inediti di Aqnileja. U, 218***.
Brief Gerhohs v. Reichers-
berg. II, 827'*.
— — B. Mitteilungen d. Instit.
Mttllendorf, J., Hinordnung
d. Werke auf Gott. II, 889***.
Yerdienstlichkeit der guten
Werke. H, 889**».
Müller, A., Arab. Münzen in
d. baltischen Küstenländern.
II, 164»*.
— — Arab. Handschr. zu Kairo.
II, 176»*.
— — Islam im Morgen- u.
Abendland. U, 176**.
— — Ibn Ali 09eibia u. seine
Gesch. d. Ärzte. II, 190***.
— D. H. , Plur. masc in d.
sttdsem. Sprach. II, 198*'*».
7i< u. n7i< im Sabttischen.
ib.
— Fei., Kalendertabellen, s. JB.
1888. U, 366*»*.
— J., Yerfassung d. Kirche in
d. erst. beid. Jhh. I, 143**.
— — Zpr^va o archivu jednoty
bratrsk^ v Le^ne polsk^m.
III, 166*.
— — O souvislosti obnoven^
cirkve bratrski se starou Jed-
notou bratn öeskych. III,
166*.
— Joh., Yor- u. frUhreformat.
Schulordnungen etc. 1, II,
78«*. 98**. 130*.
— — B. Montalembert.
— Jos., Zur Würdig, d. Thuky-
dides V. eth. Sundp. I, 102**.
— Iw., Handbuch d. Altertums-
wiss. I, 183***.
— K., Anfänge d. Minoriten-
Ordens. II, 224«*'. 382*»*.
— — Arbeiten z. Kirchengeseh.
II, 821**.
— K. C. H., Zug Karls VIIL
nach Italien. U, 237**». III,
204*.
— K. W., Zerstörung Dillen-
burgs. in, 102«*.
— L., Geschiohtl. Nachrr. üb.
d. Umgegend v. Erlangen. 11,
101**.
— Max, Original meaning of
mUri, *mother*etc. I, 42*-*.
— R., Adalbert u. d. Idee d..
nord. Patriarchats. II, 46«*.
140*«*. 317** 880**'.
Kotting. II, 122**.
— Sophus, Kordons vorhist.
Archäologi i. Aren, n, 134*«*
266*.
— WUh., Bismarck. III, 48**d.
Moltke. J2. A. III, 48**.
— — s. Becker.
Müller, Otto. III, 61**».
Müller-Strübing, H., Glaub
Würdigkeit d. Thukydides ge
prüft an d. Belag, v. Plataia.
I, 103'*.
Müllner, Alf., Pmhist. Bau-
werke in 0.- Osterreich. II,
124*'.
MUlverstedt, v., Siegel Hein-
richs V. Kaien. 11, 146'**.
— — s. Codex dipl. Alvensl.
Mündel, C. , Elsafs-Lothring.
B\h\\oet.l883—84. m, 107»«-
Müntz, E., L^ende de Charle-
magne dans Tart du moyen
ftge. II, 33****.
Mosaics of Ravenna. II,
220«**.
— — Renaissance en Italic et
en France. 11,237»**. 336***.
— — Artistes fran9. en Italic.
II, 239**'.
Artistes flamands et alle-
mands en Italic, ib.
Dessins de la jeunesse
de RaphaeL II, 265*»*.
Monuments de Rome k
l'^p. de la Renaiss. II, 260***.
Plan de Rome. U, 2 6 1 •**.
Münzberger, Jos., Aus d.
Leipaer Stadtarchive. JS. III,
160**.
Münzenberger , £. F. A.,
Zur Kenntnis d. mittelalterl.
Altttre Deutschlands etc. 1.
II, 146**». 336**'.
— F., s. Hach.
111,362
Verzeichnis der besproobenen Pablikationen.
Muhammed-ad-din, Rauzat-
ul-ebr&r. H, 188«'*.
MtLln-addiB, Hus. bin, Mai-
bizi. 4. A. II, 190*^».
Muir, W., Extraets from the
Coran. II, 176*^
M n k'h a r j i , Tiailokya N&th,
Bidri wäre. I, 67»»».
M u 1 e r t , Ad criticornm de aetate
thorae placita adnotatiunculae.
2. I, 22»».
Mulhall, Michael, Hist. of
prices. m, 196»»*.
Mnllender, J., Chez les Köles.
I, 47".
Mal ton, K. 6., Skakespeare
as a Dram. Artist. III, 198*»'.
Mnncker, F., Moseherosch.
III, 41'».
M n n d y , Journal of Marj Framp-
ton. III, 202*^»».
M u n t h e , L. , Munthe-Slllgten.
in, 241*«*.
Maoni, D., Zecche d' Italia. II,
202»*.
Muralt, K de, Journal de
J^röme Fran^ois. III, 168»^
Muratori, s. Cipolla,C., A.
Manno etc.
Murbj, Stories fr. Engl. Hist.
in, 186"».
M u r d o c h , J., Constitut. Reform.
III, 190»*^
Muret, Ed., Franz. Kolonie in
Brandenbg.-Preufsen. III, 36»».
Murkos, 6., Muallaka d. Im-
rulkais. n, 190'»».
Murphy, D., Cromwell in Ire-
hind; new ed. ni, 179»*.
Murray , A. S., Sculpture under
Phidias. I, 193».
Murtaza, Shaik, Resale hajj,
work on pilgrimage. II, 177»*.
Müsd Rumf, Mauloi Muh.,
Sharh-i-Chaghmiinf. II, 190»«».
Mussafia, A., Berta e Milone.
Orlandino. II, 84"'.
— — Zur Katherlnen-Leg. II,
262»'*.
— — Altneapolit. 'Regimen
sanit.' ib.
Mussy , 8. Gueneau de
Mussy.
Muther, R., Buchdruck vor
Gutenberg. II, 76»*.
Anfilnge d. dtschen. Holz-
schnittes, n, 76»»».
Kttnstlerleben. II, 75»».
— — Kaiser Maximilian als
Kunstfreund. II, 76»'.
Hutianus Rufus, s. Krause,
a
Mutr^cy, Monnaie a Niee.
II, 261»*».
Mylonas, K. D., ^Eray^ct^
ix T^ff 'AiepoTroXame Mal iic
9ßoaaXiae. l, 108»».
Mynster, F. L., Levnet. III,
266»».
M y s k o r B z k y ,y., Befsstigungs-
werke Kaaohaus. II, 297 **<^.
Kunstdenkmale des MA.
u. d. Renaissance in Ungarn.
(Schlufs). II, 298*»».
N.
Naohtigal, G. f. II, 174».
Käher, J., Bananlagen in d.
Zehntlanden bad. Anteils. II,
8'». 81»».
Rom. Verkehrsmittel in
d. Rheinthalebene. II, 80».
— — Verteidigungslinien z.
Sicherung d. Zehntlande, ib.
(Rom. Niederlassung b.
Oberweier.) II, 81*».
— — Burgen etc. d. oberen
Krai^gaues. 11, 86»».
Zwingenberg im Neckar-
thaL II, 85»».
— — Die deutsche Burg. II,
86*».
Nafis, Hakim, Sluurh-i-miljaz
etc. II, 189»»».
Kagelschmitt, H., ZUlpich
unter röm. Herrschaft. II, 103».
Kagle, J. T., Summary of births
etc. in New-York. III, 291»»».
Nagy, A., Schulkomodien d.
Ungar. National-Museums. H,
298**».
— G., Az Almos-monda. n,
286»».
— I., Fam. Csäc. II, 299*»».
— — Briefw. der Grafen An-
drAssy 1670—1712. HI,
187*».
— J. II, 292»'b.
s. Siebmacher.
Nahmias, C. M., Manuale dl
ital. ed arabo. II, 196*»».
Nam^che, A., Hist. nat
14—16. ni, 227*.
Kamsyth, J., Autobiography ;
ed. S. Smiles. III, 20«»*».
Nardini, A., Gampanile di s.
Maria del Fiore. II, 280»»».
Filippo di Ser Brunellesco
ecc. II, 280»»*.
Narducci, K, Barzizae etc.
orationes et epistolae* II,
^8Ä»»».
— — Documenti relatiri all'
Istmo di Suez e alla oonquista
d' Egitto, ideato da Sisto 7.
ni, 209*'.
Nasemann, O., Lauchstftdt.
in, 97»».
Nash,G.,Weymouth. in,274»».
Nasif al T&ziji, KitAb
majmft* al-adab fl fnn&n al-
Ai*b. II, 194»»».
Nasse, E. Dahlmann. III,
67»*. 48»».
Nassenheide. — Hallstadt-Fnnd.
n, 188*<>».
Nationalgalerie , englische. —
Neue Ankäufe. HI, 197»»*.
Nau, Cl., s. Cardauns, H.
Naud^, A., 8. Friedrich d. Gr.
Naue, Jul., Httgelg^ber b.
PulUeh. (SchL) II, 96».
— — Neolithische Station bei
Huglfing. n, 96*».
— — Prtthistor. Schwerter. I,
179»».
Naumann , Gh., Sveriges Stats-
forfattningsrätt. III, 242*-».
— Edm., Japan. Inseln. 1, 185*»».
— Emil, Musikgesch. 30. \,
172*».
Naville, £., Pithom and the
route of the Exodus. I, 3»».
26'«.
Chapitre 112 du Livre
des Morts. I, 6»».
— — Inscr. etc. dans le tomb.
de Ramses III. I, 7»».
Neale, J. M., Engl. Hist. f.
Children. HI, 186**'.
Nebe, Kloster Robleben. H,
811»».
— Unstrutthal w&hrend d. d6j.
Krieges. lU, 259**.
N e d o ma , J., Star^ zipisky o Spi-
tüsku. ni, 160*».
Needon, R., Beitrr. z. Gesch.
Heinrichs 7. II, 47»».
N e g r o n i , C, Illustr. artistiche
d. div. Commedia. II, 267»*».
Per la inaugurazione del
monumento ecc, parole dette
a Gravellona di LoraeUina.
III, 222*»'.
N e h e r , Personalkatalog d. IXöz.
Rottenburg. lU, 116*».
Nellemann. J., s. Goos, C.
Nem^ny i , A., A franexia forra-
dalom hfrlapjai ^s hirlapirdL
(Zeitungen wl&hr. d. franzfis.
Revol.) I, 196».
N^methy , L., Zar Lebenagesch.-
Jak. Pisos. II, 298**«.
Veneielmis der besproehenen Publikationen.
in,868
— — Beitrr. z. Greneal. der
N^methy. II, 299»«'.
Autobiogr. Ssirmais. III,
144»».
u. W. Frakntfi, Adatok
boldog Margit tdrt^net^hez.
(Beitrr. z. Gesch. d. heil. Mar-
garetha.) II, 288^.
NemrowitschDantschencko,
s. Dantschencko.
Neri, A., II forte di Sarzanello.
II, 88«*. 207»'.
Dov' e nato Grit tof. Co-
lombo? II, 251»*«.
— — Poesie stör, genovesi.
II, 260»»«.
Simonetta. II, 258*»*.
Congiura de' Patriotti Pie-
montesi 1794. III, 21 6'«».
N er lieh, K., Chronik v. Pop-
pelaa. II, 160^».
Kesbitt, AI., u. £.M. Thomp-
son, Two memoirs on the
Evangelia qnatnor. 11, 806^*.
Nesfield, J. C. , ThAros a.
Bogshas of Upper-India. I,
48««.
Neteler, B., Zusammenh. d.
alttestameatl. Zeitrechn. mit
d. Profengesch. 3. I, 18**.
Nenbauer, A., H/^B^» Genes.
49,10. I, 25".
Job 19, 25— 27. I, 27«».
Voyago an OD. en Palestine.
I, 86«». ^
— — T^ocum. 8ur Avignon. 3.
I, 89»«- ^^
Docnments snr Narbonne.
I, 89"».
Temanite a. Kabat. inscript.
II, 196*«».
KeabUrger,£., Lazarus Geiger.
I, 41«".
Zum Gedenktag Platens.
III, 121*^
Neuen stein, K. v., Stadtfarben
Heidelbergs. II» 86*'.
Neumannn,C., u. J. Partsch,
Physik. Geogr. v. Griechen-
land. I, 71**.
— C. Wold., Grabstein Bert-
holds V. Regensburg. II, 97".
— Jo. Ge., Oratio de tumulo
Lutheri. III, 14«®.
— W., Dom zu Riga. III, 61"».
— W. A., Wereschagins Pa-
lästina-Bilder. II, 179»».
Neumark.— Funde. II, 138«<^*.
Keupert, A., De Demostheni-
carum epistularum fide et
auctoritate. I, 84*».
Neustadt, L., Ungarns Ver-
fall b. Beginne des 16. Jh.
II, 291'».
Noch einmal z. Kaiser-
wahl Karls V. III, 19»*.
128'». 126*.
— — Letzte Stunden Wladis-
laws n. III, 164».
Neuwirth, Fr., Tegemsee als
Miterfinder d. Glasmalerei. II,
41»». 97»». 886"'».
— J., Pflege der Musik etc. in
St. Gallen. II, 40»*.
— — Dtlrers Rosenkranzfest.
II, 76*». III, 124»». 162»».
Bilderhandschriften österr.
Klosterbiblioth. II, 807»^.
Goldenkron. III, 168»'.
— — Burgkapelle Boesig. III,
168»».
N^very , S., A kSz^pkori egye-
temek. (üniversititen im
MA.) II, 298"*.
Nevinson, H., Herder. 1,198».
New Jersey. — Bicentennial of
proprietors. III, 272**.
Newman, J. H., Essays; new
ed. III, 187«»».
Newton, C. T., Trait^ d'^pi-
gpraphie grecque; trad. par
S. Reinach. I, 81»'.
Nicaise, A., Terres disparues:
TAtlantide, T^hra, Krakatoa.
I, 179»*.
Nichol , John, American Literat.
I, 193».
Nick, G., Terzeichn. d. Druck-
werke etc. des Hist. Vereins
f. Hessen, s. JB. 1883, II,
850»».
Nicklas, J. , Schmellers Gre-
danken ttb. etc. Erziehung. III,
121«"».
Schmeller 'Ephesier*. HI,
121-H
— — Schmellers Leben. III,
121»'.
Nicolas, Diction. fran9.-per8an.
II, 196*«*.
Nicolaysen, N., Skibsvnsen.
II, 269».
Gols gamle Stavkirke og
Hoyestuen paa Bygdö Kongs-
gaard. II, 274«».
— • — Kunst og HaandvKrk. 5.
II, 274«».
Aarsstadog Lungegaarden.
m, 245«».
Nicoletti, G., Illustrazione di
S. Rocco in Venezia. ü,
241*»».
Niels en,0.,Kj5benhayns Diplo-
maUrium. 7. III, 266»»*.
— — Kjöbenhams Hist. IH,
256*»».
-— Y., Nilssdns VisitatsbSger
etc. in, 242».
— — Bidrag til Norges Historie
i 1814. III, 248».
Norges Hist. efter 1814*
m, 248».
Nieschke, A., De Thueydide
Antiphontis discipulo et Ho-
meri imitatore. I, 102»»».
Niese, B., s. Josephus.
Nietschmann, H., s. Stein, A.
Nikitsky, A., Untersuch, eini-
ger Inschriften aus Kandia.
[Russisch.] I, 82'»b.
Zu CIA. 2, 141. I,
105'».
— — Inschriftstein d. Kleomis
y. Methymna. [Russisch.] ib.
Nilles, N., Symbolae ad illustr.
hist. eecl. Orient, in terris cor.
S. Stephani. II, 296*»».
Nim&i Chänd Sil, s. SIL
Nimmo, J., Transport, betw.
Un. States a Canada. lU,
2922".
Ninck, C, Auf bibL Pfaden.
2. A. I, 29«*». 182««».
Nippold, F., Zur pKpstl. Ver-
wertung d. Orientkrise. II,
822»«.
— S., s. Hagenbach.
N i r s c h 1 , Patrologie u. Patristik.
.9. I, 16221«.
N i s a r d , ( Venantius Fortunatus).
n, 14*'.
Nisbet, s. Bauer, KaroL
N i s c 0 , N., Storia dltalia 1814 bis
1880. 3. in, 217"».
Nissen, A., Beitrr. z. r5m.
Staatsr.; PomSrium. I, 118*'.
Nitsche, R., Wiedertäufer in
d. Schweiz. III, 166«».
Nitschke, Güter etc. d. Reiehs-
abt Korwey. 1. II, 82»».
Nitzseh, K. W., Gesch. d.
dtschen. Volkes; hrsgeg. y. G.
Matthaei. II, 52«». 58».
65». 71«». 860«'». III, 18*».
Nixon, J. , TransyaaL lU,
194»*».
Noailles, L. V., Ferro-carriles
de la Republ. Argentina.
I, 188«".
Nöldechen, £., TertuUian.
I, 157«'*.
Geflügelt. Wort bei Ter-
tull. ib.
Lehre y. ersten Menschen.
m,364
VeneichniB der besprochenen Pnblikationen.
— — KnltuBstätt. n. -Reden d.
TertuUian-Tage. I, 167«»'.
Koldeke, Th., Mommeens Dar-
stellung d. röm. Herrschaft
im Orient. I, 21**». 120*.
n, 186«»*.
Semit. Wort. f. *Vater*
n. «Mutter'. H, 198"«.
Ndhring, J., s. Hach.
Nolting (Schnlrat), Rede zum
100}. Gebartat. Dahhnanns.
m, 67*^«.
N 5b gen, C. F., Papyrnsfragm.
e. Urevangel. I, 137".
N o e 1 1 i n g , V orlünf. Bericht
über d. geognost. Beschaffen-
heit d. Ostjordanlandes. I,
SO««».
Nokhbet al bahijah. II, 189«^.
N o 1 1 , R. C. , Kriegsscenen ;
übers. V. H. v. Hoff. III,
286»'».
Nolte, s. Gonzalez.
Nordeil, P. A., Old Test,
doctrine of spirit of God.
I. S2^K
Nordenskiö 1 d , A. £. v. ,
Stadien im Norden. 111,269«».
Nordin, J. G., s. Klemming,
G. £.
Nordostsee-Kanal. — Denkschr.
der Kieler Handelskammer.
III, 66«».
— Die Reichsvorlage. III, 66«».
— Der projektierte; mitUlastr.
m, 66»^
— Le canal de la mer da Nord
k la Baltique. III, 66«^
Frage. Gegenwärtiger Stand.
III, 66«'.
Nordström, M. , Jemtlands
kyrkliga ställning etc. III,
241110.
Norgate. III, 194»»».
Norges Fortidsmindesmserkers
Bevaring 1884. II, 268».
— officieUe Stetistik. 111,248»»».
Norris, J. Parker, Portraits of
Shakespeare. III, 198*«».
Norsa, C, ItaUe 188314. III,
222*»».
Norton, Ch. L., Thanksgiving
day. III, 274»*.
— — Political Amerioanisms.
III, 276'«.
Nosinich, J., a. L. Wiener,
Josef ZT. als Staatsmann u.
Feldherr. III, 189»«.
Notes and Queries Panjab. JS; ed.
R. C. Temple. I, 43«».
Nottbeck, E., Alte Schrägen
ä. gl. Gilde zu Reval. II, 159*.
Nottingham, s. Records.
Nov^k, J., Postilla oeski Kn.
Tom^e BavoroTsk^ho. HI,
159»».^
Smilovsky. HI, 162««.
— y., O slovnikarskych pracfch
Daniela Adama z Yeleslavina.
in, 169*«.
Novarow, Gr., Klöster in
österreich-üng. U, 296*««.
Novati, Fr., Preteso monom.
longob. n, 219*«».
— — Anticerberas di fra* Giov.
da Cavriana. II, 226««».
— — Nuovi studi sn Alb.
Mussato. II, 248*««.
Francesco da Barberino.
II, 246*»*.
— — Ancora de' miniatori cre-
mon. U, 246*»'.
Scrittori ecc cremon. ib.
Tinti. n, 268»'«.
II, 804«.
Novosadsky, J., Bemerk, über
Eleasis (Russisch). I, 74««b.
Nürnberger, A., Bonifsttius-
litterat. d. Magdeburger Cen-
turiatoren. U, 19*». 821«».
III, 257«».
NUscheler, A., Gotteshäuser
d. Schweiz. HI, 166«.
Nu erat Ali Kh&n, 'Nusrat-
al-lughat. II, 195*»*.
Nutzhorn, (Skipper Klement).
III, 249**.
— H., s. Maanedsskrift.
Nyiry, Br. A., Wappen Mat-
thias' Moghi. II, 299*««.
Wappen Ben. Azzywelghis.
II, 299*«».
— Br. £., Karl Torma, £mr.
Henszlmann, Album Pulszky.
II, 288'.
N y r o p , C. , Guldsmedeknnst.
in, 257*«».
— — Mestere og Svende. ib.
Nyström, J., Svenska ostind.
kompaniema. III, 287»».
— — Bidrag tili svenska han-
delns bist. etc. III, 287»«.
0.
Obach, £., Siemons. UI, 48*«».
Oberlahnstein. — Ausgrabung.
II, 91«o.
O'Brien, R. Barry, Fifty years
of concessions to Ireland.
ni, 184*««.
, Obrigheim. — Frauengrab. H,
1 U*-».
Occioni-Bonaffons,G.,Com
memoriali della repubbL Ve-
neta, n, 208»«.
Da Maniago a Longarone.
m, 204»».
*lnstitata iuris' in Udine.
n, 248*»».
Ochsenbein, G. F., Jean de
Ury. in, 166*».
O'Connor, J. F. X., Gylinder
of Nebukadnezzar at New-
York. I, 11*«.
— - T. P., Gladstone's House of
Commons. III, 184*««.
Odenkirchen. — Röm. Grab.
II, 105««.
Odescalchi, B., Cristof. Co-
lombo, Francesco d'Assisi e
il Cid Campeador. II, 250»*«.
Oechelhaeuser, A. v., Dürers
apokalyptische Reiter. U, 75»».
ni, 124»».
Oecher, H., In Karls d. Gr.
Residenz. II, 109*«.
Oechsli, W., Lehrbuch f. d.
Geschichtsun t err. UI , 164*.
Oecs^nyi, A., De theologia
Ansehni. II, 388*'«
öllgaard, H., s. Goos, C.
O e 1 sn e r , L., Karls IV. Jugend-
leben übers. II, 63».
öreg, J., 8. Thierry, Am.
Oesel. — Bausteine zu e. Gesch.
0.8 II, 160*«. III, 55«'.
O e 8 1 e n , G., Forschungen wegen
Rethras. II, 186'«.
Oesterley, H. , Wegweiser
durch d. Litt. d. Urkksammlgn.
n, 17*; vgl. JB. 1883, H, 847*».
— — Bibliographie v. Opitz.
III, 41«».
(Osterreich.) — Ernährung etc.
d. Truppen in ö. III, 127**.
österreichisch - ungarische Mon-
archie in Wort u. Bild. II,
292»*.
öttli, S., Neuer Rat in alter
Not. I, 23**.
överland, O. A., Forviklinger
paa Oplandene. III, 246 *\
— — 8. Lundh, 0. Gr.
O'Hagen, Thomas. III, 200*»*.
Ohlen Schlager, F., Röm. Lager
zu Campodunum. II, 8«».
(Münze aus Obrigheim.)
II, 12«^
Ortsname Biburg. H, 9»*.
91«'. 95*.
Prähist. Sammlung d.
Nationalmus. in München. II?
96«.
Sage u. Forschung. H, 96'.
Verzeichnis der besprochenen Publikationen.
ni,365
— — R5m. Fornm zu Kempten,
n, 98»«.
Ohnefalsch - Richter, M.,
8. Furtwängler.
Ohne sorge, W., Anonymus
Valesii. I, 122**. 158**».
n, 10»*. 212"*.
Ohnesseit, L., Gemeindeamt
in d. r5m. Landstädten. I,
180'^
Oidtmann, s. Michel-Oidt-
mann.
Okänyi, P., Paul Jovius. III,
144"».
Oldham, Ch. F., (Brahmani-
sierte Gottheiten). I, 44'^.
Oldini, G.| Cultura Landense.
n, 206*0.
Oliphant, L., Round Mount
CarmeL I, 29**». 11, 179*®*.
Expl. of Lake Tiber, ib.
— — Tomb at Jabata. ib.
Dolmen in Judaea. ib.
Oliver, G. A., Sunley. III,
200*'*.
Oliver y Esteller, B., Kacion
7 la realeza en los estados de
la Corona de Aragon. II, 801*.
Olivetti Modona, Galerie de
Turin etc. II, 229«**-.
Olsen, B., (Ares Isltendingebog).
II, 280**.
— W., Arator u. Prudentius als
Vorbilder Otfneds. II, 83***.
Olshausen, 0., Gufstechnik
alter Bronzen. II, 184**.
(Metall. Eisen von Kölpin.)
II, 134»*.
Oman, C. W. C, Art of War
in Middle Ages. I, 198^.
Omar Khayyam, Rubaiyat;
engl, by Edw. Fitzgerald.
n, 191^«.
Omont, H., Manuscrr. grecs de
Guül. PeUicier. II, 242***.
O n ck e n , W., Stadt, Schlofs u.
Hochschule Heidelberg. 3* A.
n, 85^*.
Beitrr. z. neueren Gesch.
3, Zur Maria -Stuart -Frage.
III, 44*. 176*0.
— ( — ) Castlereagh u. d. Minister
konferenzen zu Langres. III,
182*».
— — s. HKusser, L.
O'Neill, £., Virginia dur.
reign of James J. III, 270*».
Ongaro, D., Scuole in Udine;
opera post. di Gins. Bianchi.
II, 248**».
Oort, H., Spreuken 1 — 9. I,
27*«».
Opel, J. O., Familie d. Ton-
kttnstlers HändeL III, 99^*'.
O p p e r t , J. , Deux tablettes
bilingues in^d. I, 12«*.
(Assyr. Chronol.)!, 17*'».
— — Bernstein i. e. Keilin-
schrift. 11, 2**. 184**. 161*.
Keilinschrift auf d. Obelisk
Asumftsirabals. ib.
Oppolzer, Th. v., Sonnen-
finsternis 202 V. Chr. 1, 111**.
Orelli, C. v., Old Test, pro-
phecy etc. ; transl. by J. S.
Banks. I, 30**».
Weissagung. I, 82»»*.
Orlandi, A., Tesoro d. cattedr.
di Orte ecc. II, 288**'.
Orlando, G., Fran^ois d'Assisi
et son iniluence. II, 282***.
Orsi, P., Saggio dl toponom.
tridentina. II, 128'*. 218"».
Carlo Alberto. III, 217*»«.
Orsolle, £. , Caucase et la
Perse. II, 181***.
Ortvay, T., Prtthist. Steinfunde.
(Ungar.) II, 288*.
— — Rom. Steinbauten in
Ungarn. II, 284**.
Osgood, H., Prehistoric com-
merce a. Israel. I, 82«**.
Os ter, H. E., Veroneser Klausen
u. Otto V. Witteisbach. II,
68««.
Ostermann, V., Docum. su
Venzone. II, 204**.
Ostermeyer, A., Schulgrttn-
dungen im Bez. Hartberg,
m, 132»*.
Ostpreufsen. — Steingerftte. II,
151 3.
— Hallstädter Funde. II, 161*.
— Rom. Funde. H, 151*«.
Ostaee, Niveau. II, 182«'.
Oswald, J. H. , Schopfungs-
lehre. I, 178*».
O tman , J., Äldre Vestgotalagen
öfversatt. II, 266«».
Ott, A., Führer nach Amerika.
III, 291««*.
Ottenthai, £. v. , Bullen-
register Blartlns V» u. Eugens
IV. II, 320*'.
Otto, B., (6 Briefe Loyolas).
III, 6«».
— F., 8. Michael, C.
— H., Zur Staurogr. u. Ikonogr.
d. Kruzifix. I, 169«'*. U,
886***.
Ould, Sidi Said, s. Zeys, £.
Ouverleaux, E., Les juifs de
, Belgique. I, 89*«*. IE, 229**.
Oviry , CL, s. Kolozsväri, J.
— L. , Zur^ Gesch. d. Verbindun-
gen zw. Arpdden u. Anjou. II,
289**.
— L., Streitmacht Matthias' L
II, 290**.
Vaterland. Verhältnisse
vor d. Schlacht v. Mohics.
II, 291'*.
Overbeck, Th., Eiszeit etc.
ü, 133**.
Wahrscheinliche Ursache
d. Diluvialkatastrophe. II,
188**.
Overton, J. H., Life in Engl.
Church. III, 192*'>'\
Ovidio, s. D'Ovidio.
Oviedo y Banos, J., Historia
de la conquista etc. de Vene-
zuela; illustr. p. C. Fernan-
dezDuro. L 2, 111,226«*.
Oxford. — School of oriental
studies. II, 174*«.
Oxon, Reign of George. Rising
of 1745. III, 181**.
Owen, W. M., In camp with
artillery of New Orleans. III,
286*'*.
P.
Padeletti, Dino, Opere scien-
tif. di Leonardo da Vinci. II,
259***.
Padjera, E., Welchen Wert
hat d. sog. Kuhhirtenturm?
II, 92'*.
— — MAliche. Vorwerk d.
Eschenheimer Thores. II, 92'*.
Pähler, Löschung d. Stahles
bei d. Alten. I, 180*»*.
Paesch, Renaissance u. Hn-
manism. in Italien. II, 287***.
JlayariXrjg^ En. K., Ui^v
Tov*Ia&fiov.3—14. I,71*»o.
Pagani, V., Lingua e dialetti
d'Italia. II, 200*.
Pagano di Diamante, L.,
Pietro delle Vigne in relazione
col suo secolo. II, 284*'*.
Page Renouf, s. Le Page
Renouf.
Pailloux, X., Temple deSala-
mon. I, 29***d.
Pak scher, A., Zur Krit. u.
Gesch. d. franz. Rolandsliedes.
n, 84*«*.
Palaeontographica ; hrsg. v.
W. Dunker u. K. Zitteh
31, I, 179*».
Palliolo, P., Conferimento del
patriziato romasvc^ «. CavoSiosK^^
m,366
Verzeichnis der besprochenen Publikationen.
e Lorenso de' Mediei. III,
206»*.
Pallmann) R. , Klaus. II,
143»»*.
Palloni, M., De Cassano di
Gioja d. Puglie. U, 262«".
Pallotta,6., Notiaie di Mace-
rata. II, 210»*'.
Pallu de Lessert, C, Gou-
yemeurs d. Maur^tanies. I,
180".
— — s. Mommsen, Tb.
Palm, A., Qohelet u. nach-
aristotelische Philosophie. I,
27*2«.
Palmer, Early Christian sym-
bolism. I, 166"«.
— £. H., Arab. manual. 11,
194«»'.
Palmieri, 6., Ad Vaticani
reges ta manuductio. II, 201»^.
Palmieri, Fil. — Lettere a P.
III, 218*««.
Palomes, Ant, Storia di li
Nurmanni in Sicilia. 3. II,
234»'*».
Paludan, J., Skolevsesen. III,
255'*.
Pancaldo, s. Galluppi di
Pancaldo.
Panck, O., Baptismus in Rufs-
land. III, 60»».
Pandit ShyAmaji Krshna-
varm&, s. Krshnavarmi.
Pannen borg, A., Lambert v.
Hersfeld der Verf. d. Gesta
Henrici I?. II, 48»^
Panofsky, H., De historiae
Herodoteae fontibus. i. I,
84**.
P a n z e r , K., Papstwahl u. Laien-
investitur z. Z. Nikolaus' H.
II, 47«». 216»'»x.
Panzini, D., Dipinti d. Chiesa
di Carlino. II, 204*«.
Paoli, C, Carta di cotone e
carta di Uno. II, 227«'».
— — Documenti di Ser Ciap-
peUetto. II, 230»*^.
Gnindrifs d. lat. Palaeo-
graphie; übers, y. K. Loh-
meyer. II, 808 »b.
Ti, zi, z. II, 806»«.
s. Vitelli.
Paolini, A., I volontari romag-
noli ecc 1860. III, 222»'«.
Papadopoli, N., Valore della
moneta Venez. II, 208«».
Papaleoni, Varietk GiudicariesL
n, 128'«. 206'«.
— Documento di Cino da
PißtojA. n, 260««^
Pap e , G., Entwickl. d. Baukunst.
i. I, 172»*.
Papi difensori d. indipend. ital.
II, 199«».
Pappafava,y., Colonage par-
tiaire en Dalmatie etc. II,
208*«.
Pappenheim, M., (Gesamt-
eigent.),s.JB.1888, 11,418««*».
Altdän. Schutzgilden. 11,
140»««; vgl. JB. 1888, II,
415«««.
Paradigmen d. Orient. Schriftspr.
II, 194»»«.
Pardon, R5m. DikUtur. I,
118*«.
Parilla y Gareia, M., Origen
de la soberania temporal de
los Papas. II, 2l5»'«v.
Paris, Gaston, Poesie du moy.
ftge. II, 88»»«.
— P., et M. Holleaux, In-
soriptions de Carie. I, 88'«.
Parisi, R., Cenni stör. sulV
origine dei Pagani. II, 2 1 1 »««.
Parker, J., Seeond book of
Moses. I, 26'^.
Parkmann, France and Eng-
land in North America. 7.
(5 ed.) III, 182««.
— Fr., Oregon trail etc. III,
282»*«.
Pamell u. d. irische Frage. III,
184»««.
Parry, £. G., Suakin. 1886,
III, 186 »«0.
Parson, G. M., Colonial jetons
of Louis XV. III, 269«».
Parsons, Ch. W., Bellomont
a. Rasle 1699. III, 273««.
Partsch, J., s. Neumann, C.
P a r u t a , P., Lettere. III, 208»».
Pasini, A. , Quäle sia il vero
anno d. consacrazione di S.
Marco in Venezia. II, 218»««.
— — Tesoro di S. Marco. II,
218»«».
— — J., Ancora dell' arma di
Cristof. Colombo. II, 261«*».
Pasolini, G., Memoir of Paso-
lini; transl. by the Countess
of Dalhousie. I, 198«.
III, 219**«.
Pasqualigo, Fr., Quistini dan-
tesche. H, 267««».
Pasqualigo-Sacchi, G., Me-
morie stör, di Cinto Euganeo.
II, 204««.
Passio S. Pontiani. n, 220««».
Pas so w, A., Mahdi u. seine
VorbUder. II, 188«'».
Pasleiner, Gyula, A mttvtfs-
zetek tort^nete. (Gesch. d.
Kunst) III, 162«<>«.
Pastor, L., Wahl u. Charakter
V. Nikolaus 7. II, 829»«.
Pat^ologue, M., Maroc n,
184««\
P&thak, K. B., P&lidhvaja. I,
61»«.
— — Old canarese Inscr. at
TerdAi. I, 69»««.
Copperplate grant of the
Tadava-kingKrishna. 1,61»«'.
Patorni, Tirailleurs alg^r. dans
le Sahara. II, 183»»«.
Patrick -Cochran, R. W.,
Medals of ScotL UI, 189««».
Patrum sanctomm opuseula
selecta; ed. H. Hurt er. 15.
16. 18. I, 164«««.
Patteson, Mad. B., Chips tr.
Tunis. H, 182»«».
Pattison, M., Memoirs. HI,
202«»'.
Paucker, H., Besuch bei e.
asiat. Heiligen. I, 62»««.
— IL J., Familie Paucker. lU,
69««.
— L. P. H., Estlands Kirchen
u. Prediger. III, 60«».
Paudler, A., Familienchronik
d. SteinschSnauer Kreybick.
III, 160*«.
Kisky. m, 161«».
Franz de Paula Graf
Hartig. III, 161««.
Watzel. lU, 162««.
Paul, Ew. , Beduinen stamme
Ägyptens. II, 182»*'.
Algier. II, 188»'».
— T., Savonarola profeta. 11,
841««'.
Paul. — Aus d. Tagen Kaiser
P.S. III, 69'«.
Paula Zenotty, Frz. de, Die
Zeitgenossen : Loyola u.Luther.
m, 14«*.
P a u 1 e r , J. , Har tvic-Legende.
II, 294»«*.
— T., A budapesti egyetsm
tört^nete. (Gesch. d. Bads-
pester Universit&t.) i. III,
160^»«.
Paulheim. — Wandgernftlde« II,
110««.
Paulitschke, Ph., Sudsn>
Ülnder. II, 182*««.
Paullova, A., Dichter Lenz,
m, 60««.
Pa tt 1 s , E., Zur Gesch. das Wein-
baues etc. in d. Aachraer
Gegend. 11, 109*'.
Paulsen, Fr., Gesch. des ge-
Verseichnis der besprochenen Publikationen.
m,367
lehrten Unterrichts auf den
dtschen. Schulen etc. II, 78*^.
144*". 886»'*.
Pan Is iek , K., Otto y. Guericke.
Ergänzungen 1. III, 41**.
Paulseen t Skrift fra kirkene
aeldflte Tider. I, 150*'«.
Paulucci, 8. Loccatelli
Paulucci.
Paulus, £., Neueste Forschun-
gen am rätisch. Limes. 11,
7^, 86»®.
R5m. Schancwerke am
Donaulimes. II, 7^.
Heilige Berge in Schwa-
ben, n, 86*.
Pauly, £., Gesch. des ^. Ostpr.
Grenadier -Regiments No. 3.
2, T. m, 49*.
Paur, Th., Zur Dante-Littera-
tur. n, 256««*.
Pawlowski, J. K., Gesch. d.
Danziger Landkreises. II, 157**.
Payne, J., 1001 mghU. L 2.
II, 192»«®.
— J. Orlebar, Cosin's List of
Engl. Catholic Non-Jurors.
m, 191"'.
Pearce, J., s. Livesey.
Pears, £dw., Fall of Constan-
tinople. I, 198«. H, 187»«*.
Pearson, W. L., Prophecy of
Joel. I, 28".
Pedrazzina, M., Storia illn-
strata d. Svizzera. III, 164*.
Pedroni, L., Cinque giomate
184S a MUano. III, 219»*'.
Peetz, H. , Seeordnung am
Kiemsee. III, 121".
Pein, B., (Arab. Bibel Beirut).
II, 174»».
Peladou, J., Introduetion h
Thist. d. peintres, II, 201".
Pellä 7 Forgas, J., Ampur-
dan. 4, 5. IH, 225".
Pellegrini, Fr., Nomi locali
di eittk ecc. di Belluno. II,
204«».
Pelletan, C, Notes de voyage.
n, 209 »»^
P e 1 1 1 z a , M. A., Glorias argen-
tinas ; juicio crit. p. D. Andres
Lamas. I, 188 »'^
Penka, Origines Ariacae. II,
186"/'.
Penn, J., Brief an Charl.
Butherford. lU, 278"*.
Pennazzi, L., Sudan e Abis-
sinia. II, 182**o.
Pennington, A. B., Epoche
of Papacy. I, 198*.
Pennsylvania, Slavery in. III,
274'-.
Peragallo, P., Riconforma
deir autenticitk delle bist, di
F. C. II, 251»*'.
P^rcopo, £., Laudi di fra'
Jacopone da Todi. II, 254»"*.
Perez, s. Diaz y Perez, N.
Perkins, C, ItaL Sculpture.
I, 198«.
2* porte du baptistäre
de Florence. II, 269*".
5« porte du haptistäre
de Florence. ib.
Perla, R. , Diritto romano
giustinianero nelle proTincie
merid. d' Itolia. II, 221«".
Perlbach, M., Notiz, ttb. W.
Fuchs, Verhältnis d. älteren
Chronik v. Oliva zu d. Chronic.
Peters v. Dusburg. II, 156".
Pernice, A., VolksrechtL u.
amtsrechtl. Verfahren in d.
Kaiserzeit. I, 182**.
Perreau, P., Aecusation con-
fondue. I, 38**.
— — Abram ibn Esxa gramatico.
I, 88»o».
Perrero, A. P. , Vittoria
Marianna di Savoia Carignano.
III, 218".
Perron, M^decine du pro-
phbte par Djeldl ed-din Abon
Soliman D&oud. H, 190*»*.
Perrot, G., Monument d*£fla-
toun; Lettre de Sokolows-
ki. I, 10*.
— — Homere d'aprbs d^cou-
vertes de Tarch^oL I, 89'».
— — et C. Chipiez, Hist.
de Tart dans Tantiquit^. 1 — S.
I, 181»«**.
Dass. Art in Egypt. ;
transl. by W. Armstrong.
I, 190*.
— — — -7- Dass. Art in Phoe-
nicia. I, 182»»*».
P erry , G. G., Hist. of the Engl.
Church. 2. (5. ed.) III, 191*'*.
Persian art. H, 197*»'.
— and arab. art at the
Burlington fine arts club. II,
197*»*.
Persiis, s. De Persiis.
Perugia. — (Veneziani cittadini
di P.) II, 240*'-^
Pervanoglü, P., Corcira nelle
attin. con la colonis. del Marc
Adriatico. I, 95'*'*»- 128**.
— — Nomi antiohi di Capo-
distria. II, 128*».
Perwolf, Jos., Staroslovansk^
Wdy a obydeje. H, 187*».
Pesch, Fr., Kämpfe der Romer
um Gallia Cisalp. I, 118*».
Peschel, O. , Völkerkunde.
6. A.; V. Alfr. Kirchhoff.
I, 179**.
Peshtttan Dastur Behramjl
Sanj&nä, Ganjeshäyagän etc.
1, 69»*.
Pestalozzi, Protest gegen d.
Vorhaben, in Zürich Schau-
spiele aufzuftihren. UI, 171»^.
— Lavaters Bulletins etc. über
d. Züricher Staatsumwälz. HI,
17160».
PestUenza del 1348. II, 266»**.
P e s t y , Fr., Territorium Ungarns
etc. n, 296 »0*.
Krassö virmegyet6rt^nete.
(Gesch. d. Komitats Krassö.)
2, 2. n, 297»»*.
100 poUtikai ^s tört^neti
lev^l Horv^torszdgrdl. (100
politische n. hist. Briefe ttb.
Kroatien.) H, 298»»».
Peter, A., Fuetrers ^Lanzelot*.
ü, 98**.
Petermann, H., Pentateuchua
Samaritanus. ^. ; ex recens.
Car. Völlers. I, 24»».
— J. H., s. So ein, A.
Peters, A. W., s. Monrad,
D. G.
— J., Miscellaneous notes. 1, 1 1 » ».
__ (__) (Nebukadnezar.) 1, 16»».
ür. I, 19'».
— — Suggestions on messianic
hope. I, 81»".
— R., 15 Rostocker Altert, u.
Architekt. H, 146»".
— — Album y. Rostock. U,
146»*».
Petersen, K, Zum Erechtheion.
I 95**».
— H., KnutLaward. II, 140»**.
275*».
— — Pavillon scandinave k
Lübeck. II, 276**»>.
— — Geistlige Sigiller. 5. 6.
II, 278".
Petersen, Auchityilamkära of
Kshemendra with a note on
Patonjali. I, 68»»<>.
— Inscr. from Kotah. I, 60»**.
Petong, Rieh., Gründung etc.
d. Sudt Dirschau. II, 157*'.
Petrarque au Capitole. II, 258*''''\
Pe trieb, H., Bugenhagen u. d.
innere Mission. UI, 15".
78**».
ni,368
Verzeichnis der besprochenen Pablikationen.
Bugenhagen n. d. geistl.
Amt. III, 78>»*.
P e t r i e , W. M, Flinders, Second
mem. of the Egypt exploration
fund. Tanis. 1, I, 4-«.
— — Discovery of Nancratis.
I, 4»'. 81*^«.
— — Finding of Naukratis. I,
Petrik, G^za, Magyar köny-
y^szet. (Ungar. Bibliogr. 1^0
bis 1875,) III, 148i«>».
Petris, Stef. , Cenni storici
suUe absirtidi. II, 128»*.
P e 1 8 c h , Glaubwürdigkeit d.
Kommentarien Cäsars. I, 109^.
n, 5".
Petschnig, H., Dentschlands-
berg u. Hollenegg. III, 132»^
Petz, Gedeon, A magyar hun-
monda. (Ungar. Hunnensage.)
II, 286«^.
— J., Nürnbergs Archlvwesen.
II, 101»».
Petzholdt, J., Johann y. Sachsen
über Zweikämpfe. III, 94'^^
— — Erziehungsgmndsfttze Jo«
hanns v. Sachsen. III, 94^^
— — Anekdoten ans d. Leben
Johanns y. Sachsen. III, 94^'.
— — 8. Anzeiger f. Bibliogr.
Pezold, J., Drei geistl. Stätten.
II, 160^*.
— L., F. L. y. MaydeU. III, 6 1 ^^\
Lud. Riihter. III, 61*<>'.
Pfannenschmid , H., Üb.
Ordnung u. Inyentaris. d. Gem.-
Archiye, s. JB. 1883, II,
868»».
Pfeffer, J., Skizze aus d. Gesch«
des 15, Infant-Regimts. III,
120".
Pf ister, A., Regiment Alt-
württemberg auf Sizilien. III,
114**-^. 218**.
Kapregiment. III, 114*».
— Ch., De Fulberti Carnotensis
ep. yita et operibus. II,
338"«.
— H. y., Sagen u. Aberglauben
aus Hessen u. Nassau. II,
120'*.
Pflugk-Harttung,J.y.,Feld-
zug d. Germanicus im J. 16,
I, 124^'.
— — Römer u. Germanen ;
Grenzwehr y. 268-^5, I,
127**.
Acta pont. Roman. II, 2,
I, 159«»'. II, 22»»».
— — Älteste Kulturperioden.
Chartarum pontif. Roman.
specimina sei. 1, II, 20^».
— — Papstpolitik in Urkk.
n, 31»*.
— — Merseburg. II, 38»*.
114«*.
— — Zur Lateransynode d.
Jahres 7/?5P. II, 47»». 216i'»x.
— — Reinald y. Köln. II,
107»». 223»»'.
— — Register u. Briefe Gre-
gors YIL II, 320»*.
Webersche Gemäldesamm-
lung. III, 70»»<>.
8. Flathe.
Pfund, K., Letzter Tag d. alten
Hohenburg. III, 122**.
— — Enthüllungen über d. In
yasion d. Schweden in Tölz.
III, 122".
<P£Xioej /J.f T6 TtafM t^v Ziav
ir Ußiocuel d'Sar^ov, I, 74»*.
— — EitpiifiaTa iSv kv *EXeV'
otvi avaana^ört*, I, 75»*.
— — 'Enty^^al i| ^EkevatvoSf
I, 75»»».
Philipp!, F., Zur Gesch. d.
Reichskanzlei, s. JB. 1883,
II, 386**.
Philipps, C, Medaillist of the
Renaissance. II, 238»»'.
— W., Tovro koTi ro ocäfia
uov. I, 146* >».
Philippson, s. Flathe.
— L., Rückblick auf die Kämpfe
des letzten halben Jahrhun-
derts. I, 33".
Die drei grofsen Waffen-
gänge d. Juden. I, 33»*.
Philipson, M., Condä en Bel-
gique. III, 229»».
Phillimore, W. G. F., s.
Blunt, J. H. .
Phillips, £. C, Hayelock a.
Clyde. III, 195»*».
— Halliwell, J. 0., Shakespeare.
7. ed. III, 198*»<>.
— M. G., Manual of Engl. Liter.
III, 198*»«.
Philpotts, s. Cordery, M.
Phipps, s. Campan, Mad.
— R. W., s. Fauyelet de
Bourienne.
Piccirilli, L., Architett. me-
dioeyale. II, 232»*'.
— P. , Oyidins Sulmon. II,
261»*».
Piccolomini Adami
T.,
n,
Guida stör, di Oryieto.
209»»».
Pichler, F., St. Georgen am
UngÄtift. II, 126*'. in, 182»».
Pick, B., Zur Titulatur d. Flayier.
I, 129»».
— R., Amtliche Besichtigung d.
Stadtmauer in Aachen. II,
109*«.
Stadtarchiy z. Aachen.
ib.
— — 2 Handschriften aus d.
Minoritenkloster zu Bonn.
III, 89*.
Picton, J. A., Oligarchy a.
Demoer. III, 190»*».
Pikees relat. au passage k Venise
de p^lerins. II, 240*»*.
Piehl, K., Stfele de T^poque
de Ramesbs IV, I, 7'».
— — Varia (betr. Ägypten).
I, 9»»».
— — Vraie lecture du groupe
(tpet). I, 9»»».
Piera, s. Yilanoya y Piera.
Pieretti, L., Cola di Rienzo
e Bosone da Gubbio. II, 2 58*»*.
Pierlas, s. Cais di Pierlas.
Pierling, P., Saint-Si^e, Po-
logne et Moscou 1582 — 87,
m, 209*».
Piesse, L., De la Goulette k
Tripoli. II, 188»'*.
— — Itin^raire de TAlg^rie.
II, 188»»'.
Pigeonneau, M. H., Grandes
^poques jusqu'en 1453. 14^
4d. I, 171»».
Pila Carocci, L. , Zecca e
monete di Spoleto. 11,209»»*.
Pillet, A., Martyrs d'Afrique.
I, 16 72**.
Pimblett, W. M., Soudan War.
III, 186»*».
P i m 0 d a n , Marquis de, Rtf union
de Toul. m, 104'*.
Pina, A zonzo per le Marche.
II, 210»*».
Pinches, Theo. G., City etc.
oyer which Tarkü-tinune mied.
I, 10*.
— — Antiquities found by H.
Rassam at Abu-Habbah. 1,11».
— — Two texts from Sippara
of the Sungod. I, 11»».
Babylon ian legal doen-
ments ref. to house property
etc. I, 11»*.
— — Spedmens of ftmiliar
correspond. of Babylonians etc.
I, 12»*.
— — (Staatsbarke e. Königs
Darius.) I, 12»*.
Additions 5th yoL of
Cuneiform inscrr. of Western
Asia. I, 12»*.
Verzeichnie der besprochenen Publikationen.
in,369
— - — Babylon ian deed of Bro-
therhood. I, 12*'.
Archaic forma of Babylon.
charactera. I, 13**.
Bin - Dara-gala n. Bin-
Addu oder Benhadad. 1, 14^*.
— — Babylon ian King -liste.
I, 16**.
Diyine name X. I, 19'*.
— — Babylonian art, üluetr.
by Raeeam's discoveriea. I,
19'«.
Pinto, L. , Molbat al-irab y.
Hariri. II, 198'"».
Pin ton, P., Storia di Venezia.
U, 218^***.
Piombanti, G., Certoee di
Pavia e di Gorgona. U, 249*«'.
Piot, Ch., Manuscrits d'Ever-
bode. III, 2802«.
(GesandtBch. nach Kopen-
hagen). III, 250 (ob.).
Pi p er , W., Politik Gregors VIL
gegenüber d. dtschen. Metro-
politangewalt. II, 216^'*.
825*'.
Piragows Erinnerungen an Dorpat.
ni, 61*0«.
Pirkmayer, F., Hechsenturm
in Salzburg. III, 132«^
s. Clanner.
Pischel, R., Pftnini. I, 66*»«.
Pischely. — Aus d. Kirchen-
büchern, m, 158".
Pitman, C. B., Arehiyes of
Monaco. II, 207 ^^^
Pitra, J. B., Analecta noviss.
spicileg. Solesm, ^, i. II,
25". 199'.
— ( — ) 8. Stevenson, H.
Pitseh, J., Kirchspiel Schief-
bahn. II, 109'^o,
Piumati, A., Petrarca. II,
258«''*.
Pizzotti, A., Notizie su Li-
▼orno. II, 208"*.
Placzek, Wiesel u. Katze im
Altert. I, 180*«^
Plaine, Dom., Vie incdite de
8. Malo. II, 21^'.
— B., De vita et gestis b.
RobertL II, 382»".
Planker, S. , Zur Besoldung
d. Aachener Pfarrer. III, 90".
Platenberg, Gg. v. — Bref
firin P. m, 286*».
Plettenbergs Bildnis. III, 62^**.
Plew, J., Krit. Beitrr. zu d.
Script, bist. Aug. I, 122**.
Pleyte, W. , Ab, Le pot li
bäume et le coeur. I, 7'«.
Plischke, M., Rechts verfahren
Rudolfs V. Habsburg gegen
Ottokar V. Böhmen. 11,66*'.
128".
Plitt, G. L., s. Realencyklo-
paedie.
Plivnicz, J., s. Jellinek, G.
Plofs, H., Knabenbesohneidung.
I, 80*«'\
Plummer, C. , The govemance
of Engl.; by J. Fortescue.
m, 1902".
Plumptre, Giordano Bruno.
I, 198*.
Pocock, Kichols, Troubles with
Prayer Book. IH, 192«<>*.
Podreca, C, Slavia ital. polem.
II, 202»^
Poestion, J. C, Island. II,
282*«.
Poggi, £., Personaggi di Casa
Savoja. II, 199^
Chiesi. III, 221*'».
— V., Urna di S. Libania in
Gcnova. II, 219**».
Pohler, J., Diodorus als Quelle
{379—362). I, 85**.
Poinsignon, Archivalien aus
Freiburg. II, 85'*.
— Grofsherz. Palais zu Frei-
burg, ib.
— 8. Badische Museogr.
Pokorny, A., s. Hann, J.
Polak, J. £., Pers. Teppich.
II, 197*»*.
Poldemin. — Fund. II, 139***.
Polenz, H., Chronik d. Nor-
kittenschen Güter. II, 157*<^.
Schlacht b. Gr.-Jttgers-
dorf. in, 51 *^
Poletto, G., Dizion. Dantesco.
L II, 257«**.
— — Diario dantesco. ib.
Polino de Mela. — Lettres. II,
250»*».
P o 1 1 i n i , E., Vigevano 1625-50.
III, 2U'0.
Polo. — Capitolo del Milione di
Marco Polo. II, 227*»*.
Poma, C, Statut! di Biella.
II, 229'«».
Pommern. — 6 Bronzefunde.
II, 189*0'.
— Mittelalterliche Funde. II,
139***.
— Landwirtschaftliche Betriebs-
stotistik. m, 80**».
P 0 m t o w , M., Einflufs d. altrSm.
Vorstellungen v. Staat auf d.
Politik Friedrichs I. II, 55»».
Po n g r ä c z , Lajos, Szondi Album.
m, 184».
Jahresbericlit der Oeffoliiolitvwiflsenscliaffc. 1885. III.
Pontalis, s. Lef^vre-Pon-
talis.
Pontelly, I. II, 283».
Poole, R. L., 8. Wycliffe.
— R. Stuart, (Egypt explor.
ftind). I, 81»«*.
Antiquities of Naukratis.
I, 81»«b.
Greek Coins in British
Mus.; Ptolemies. I, 198».
8. Head, Barclay.
— Stanley Lane, Coins and
Medals. I, 193».
— — Coins of muhamm. states
of India in Brit. Mus. I, 193».
II, 197*'*.
Coins of Turcs in British
Museum. I, 198». II, 197**».
— — Indian Coins; Delhi. I,
198».
Oriental Coins. ib.
Arab.-£ngL lexicon. II,
195**'.
— — Monuments of Cairo. II,
197"*.
Fasti arabici. II, 197*«».
Chesney. III, 195''»».
Letters etc. of Swift. III,
199*»».
Kotes for a Biogr. of
Swift. III, 199*»».
Poore, B. P., Catalogue of go-
vemm. publicat. of the United
SUtes. III, 266*.
Pdr, A., Gesandtschaft Kicolaus'
V. Ostia. II, 288**.
Rdnay pre'post ^lete. III,
147**».
— — Verzeichnis d. Kirchen-
sohatz. d. Prefsburger Dom-
kapiteU. III, 152*»».
8. Monumenta Vat. Hung.
Porree, Annal. Beocenses :
chron. Beccens. II, 21*».
Porter, Incidents of civil war.
III, 286*'*.
— J. A., City of Washington.
III, 280**».
— N., Berkeley. III, 274'*.
Portig, G.,Suhrlandt. 111,76*»».
— W., Weltgericht in der bil-
denden Kunst. II, 886*»».
Portmann, A., System der
theol. Summa des hl. Thomas.
U, 389*»».
Poschinger, der kleine. III, 48 * *».
Posses korrespondens. 111,289»».
Pösta, B^, Bemerk, z. ungar.
Landes- Wappen. II, 299*'».
Postel, R., En Tunisie et eu
ni,370
Veraeiohnis der besprochenen Publikationen.
Poetmaster of the revolution.
III, 278*».
Pottenbui^. 11,128". ÜI, 182".
Potter, 8. De Potter.
— ILM., Deaf Smith. lU, 285^«'.
Pottier,£., Foailles de Myrina.
i. Satyre dansant et portant
Bacchus enfant. I, 79*K
— — et S. Iteinach. Dass. 5.
Le mobilier fnn^raiTe. I, 79*''.
Nik^ et Psycho.
I, 79*'b.
Powell, B. H. Baden, Diffi-
culties of art manofact. I,
68"».
— E. P., Orchard in Oneida
county. m, 279^".
— F., and J. M. Mackay, Hist.
of England, i. III, 186*«'.
— — Letters from Khartonm.
1,-3, ed. III, 185^*'.
Pozzi, G., Cenni stör, di Lecco
e Barra. 11, 206**.
Pozzolini - Siciliani, C,
Paesello della Romagna. II,
209*".
Praetoritts, F., Arab. Dokum.
z. äthiop. Gesch. II, 187«*».
Prague, H., s. Annnaire.
n^xTtxa rrje iv 'A&^vaie
a^ttM}X, irai^iae 1884. I,
78*». 75«<>1>. 76*»b.
Praloran,F., Storia d. masica
bellnnese. 2. II, 204,^,
Prampero, s. Bini.
Prantl, Heiners. HI, 262**.
— C, Leonardo da Vinci in
philoB. Bezieh. U, 269**».
Gesch. d. Logik im Abend-
land. 2. 2. A., 8. JB. 1888,
II, 866^".
Prechtl, J. B., Schlofs u.
Pfiurrei Inkofbn. n, 98**.
Predelli, R., Docam. relat.
alla gaerra del Castello di
Amore. II, 227«»».
Preger, W., Politik Johanns
XXIL in Bezug anf Italien
u. Dtschland. II, 66". 286**».
Prejevalsky, Letters. I, 47*».
PrejewalskL — Nene Reise in
NO. Tibet, ib.
Preifs, H., Vatkes Gesamt-
ansicht üb. Sam. u. K9nige.
I, 26*».
Zum B. Tobit. I, 28**».
Prell, W., s. Mestorf.
Prell Witz, W., De dialecto
ThessaUea. I, 81*».
P r e s 8 e 1 , F., Pfarrhaus in Clever-
Buhbäeh. m, 116**.
— W,, Land u. Leben in d.
europ. Türkei; mitget. y.
P. Dehn. U, 184»".
Press entin, v., Tafeln z. Ab-
stammung d. von Pressentin.
II, 144**0.
PrefslerjGriesbach. 11,124**.
— Kirehbach. ib.
Preston, T., Yeomen of the
Gnard. III, 194**».
P r e s s u 1 1 i , J. , Regeeti del pon ti-
fice Onorio 2TJ. II, 319*.
Prete, s. Del Prete.
Preufser, A. F. W. — Nachruf.
ni, 68*«.
Pribram, A. F., Österreich u.
Brandenburg T688—17VO, m,
87**. 127»».
Price, F. G. H., Antiquities
from Bubastis. I, 4»*.
Prion , F., Van den Detmarschen
is dyt ghedicht. II, 141»*«.
Prill, Jos., Schlofskirche zu
Wechselburg. H, 331»»*.
Primbs, K., SiegelabgUsse im
Reichsarch. zu München. II,
98*'.
Altbayer. Landschaft unter
Albrecht '7. III, 118».
Prime a. Grant. ffl, 287»**.
Prins, J. J., Bestemming van
d. brief aan de Hebrie^rs. I,
148**.
Prinsep , Gh. C., Civil Servants
in Madras Presid. HI, 208**<>.
Prior, G., Hoffmeisters Nach-
richten ttb. Kttnstler in Hessen,
ra, 99*'.
Privilegium communitatis s. Viti.
II, 240*»*.
Probst, Em., Amerbach. HI,
167-<>.
Probyn, J. Webb, Italy 1851
bis 1878. I, 198».
Procacci, G., Atto Vannucci.
2, ed. m, 221 »'1.
Prochaska, List Andrzeja de
Falatio o Klesce wam^nskiej.
II, 290**.
Procop, Vandalen« u. Goten-
krieg; ttbers. V. D. Coste.
II, 10»*. 172»»».
Pro hie, H., Jäger v. Halber-
sUdt. III, 259»*.
PrSll, L., Herren v. Sunnberg.
H, 128»». HI, 182'».
Weingartenbesitz d. Pril-
monstratenserstiftes Schlftgl.
II, 124»*. in, 182".
— — Aus d. Pestzeit. HI,
181*«.
PiotokoUe ^«i Qi«ii«c.-VQcs&mmL
d. Gesch.- u. AItert.-VeTeine
in Ansbach. III, 12'fr**'.
Provana di Collegno, L.,
Donazione di Tenteario. II,
22**.
Prttfer, s. Schnitze, Viet.
Prttfungsprogramm 1678. III,
150»**.
Prtt m e r s , R., Bemerk, z. 2. Bd.
des Pommer. Urk.-Buch. II.
181»'.
Angebl. Verpfändung v.
Stavenhagen. II, 144»'*.
— — s. Urkundenbuchy Pom-
mersches.
Prutz, H., Staatengesch. d.
Abendlandes L MA. II, 28**.
58*.
Pucci, 9), Lega lombarda. H,
228»**.
Puky, Nik., Meine Thätigkeit
in Komom. HI, 140".
Pulgher, D., CimeU ritrovati
negli scavi di Pola. U, 129**.
203*0.
Pulignani, s. Faloci-Pulig-
nani.
Pullan, R. P., Exploration a.
excavation in Asia Minor. I,
72«'.
Pulli ng, Oder of the coif.
HI, 189»»«.
— F. S., Salisbury. III, 184"».
— — s. Low, 8. J.
Pulszky, Fr., Erwerb, d.
Nationid-Mus. II, 288*.
— K., Az dtvSss^ remekei
Magyarorsz^on. (Werke d.
Goldschmiedkunst Ungarns.)
1—4. 11, 298**®.
Purgold, K., 'A^aXxov airtofta
ix Tijs oMQonoXews, I, 78*».
P u 8 c h i , A., Zeeca di Aquileja.
II, 202**.
Pusey, E. B., The minor pro-
phete. 1. 2. I, 26»*».
DanieL I, 28*»*.
Ptttter, A., Marien Werder. II,
158*'.
Py 1 , Th., Vom Ursprünge Greifi-
walds. n, 147»o».
— — Gesch. d. Greif^walder
Kirchen u. Klöster. II, 147»»*.
831»»».
Pyritz. — Goldbecksches Frtulein-
Stift zu P. III, 80»»*.
Quarles van Ufford, J. K.
W. I, 66»»*.
Tenaioluiis 4er batpfochenea PoblikatioiMii.
ui.a9i
Quatrefages, de, CaracUres
de» Mineopiea. I, 47 ^^
QuentiD , A., Pretenda paralltf-
liame eslre L inserr. cun^i-
formes etla G^ntfe. I, 18^^
Quidde, h», Stadien e. Getch.
d. Rhein. LandfHedenbBndes.
n, 61*». 94»'. 106«*; vgl
JB. 1888, II, 426"*b.
— ^- KnrfUntenkoUeginni. III,
327'«.
Quoadsi, Elia, Corporatioss de
Damaa. U, 179^<^^
R(aab), ▼., Die v. d. Oelraitz.
III, 98»*.
Rabbinowits, R. N., (KaUlog).
I, 88».
Sabourdin, L., Agea de pierre
dn SahAra. II, 190**».
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Rademacher, O., Zur Kritik
angar. GesohiehtsqaeUen. II,
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— . — Ungarn o. d. dtsche. Reich
anter Heinrich JF. II, 45»*.
116«*. 287**.
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kirchen etc. II, 296*»».
Radioff, W., Volkslitt. tttrk.
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Radlow, W. W., s. Bchihab-
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Rae, Fräser, s. Taine, H. A.
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Tabemacolo di bronzo ece.
nella Chieta di Fenno. II,
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Anconit. n, 268»»».
Hlustraaione di oodice
di proverbi. II, 262»'*.
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Baffalorich, S^, s. Morley.
Bagey, P., St. Anselmi Ifariale.
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Ramsay, W. M., Kotes and
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Rawlinson, George, I^gypt a.
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Biblical topography. 1.
paradise. I, 26»*.
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World. I, 193«.
— H., Russian Adyance in Cen-
tral Asia. ra, 186*»«.
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Inscrr. of Assyria a. BabyL
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Raynald,H.,Liso]a.in, 178»».
Raynaud, F., s. Heyd, W.
Raynor, Ellen, u.£mmaPetit-
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J. M. Barker. III, 274«».
Re, C, Statute ined. di Brac-
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Read, J. M., Military affairs of
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Realencyklopaedie d. christl.
Altert.; hersg. t. F. X. Kraus.
I, 166«*».
— f. Protest. Theol.; begonnen
r. J. J. Herzog u. G. L.
Plitt; fortges. ▼. A. Ilauck.
I, 186*«.
Reber» Fr. v., Kunstgescb. des
MA. U, 201«».
Rebolledo, J. A., H^roes de
U ciVilisacfon. 2. £d. I, 172»».
R e b o u d , V., Lettre sur Talphab.
libyque de Halrfvy. II, 198»'».
— — Intaille repr^sentant une
▼ierge byzant. avec. inscript.
IU,37a
VerzekhuU der besprooheiien Pablikationen.
Inscr. arab. de Khenga. ib.
Inscript. libyei-berbteea.
11, 196**'.
Beclus, Elise, Nouv. g^ogr.
I. Bassin du Nil ete. U, 178^'.
Recollection of a battle-field. I,
Beeords of Nottingham. III,
198"».
Bedford, B. A., Stadies in
minor prophets. Joel. I, 26^^'.
Bedhonse, J. W., Turk. a.
engl, lexicon. i— 5. II, 196*"».
Tylor's 'Arab. matri-
archate'. II, 186»*«.
Beglich, C, Korresp. d. Dia-
kone etc. Hamburgs, insonderh.
mit Bugenhagen etc. m, 68*».
— O., Zar Gesch. d. Bischöfe
V. Brixen. II, 89".
Bedtenbacher,H.,BaameiBter
d. italien. Benaiss. II, 289*<>*.
B^e, P. J., Candid. III, 120«*.
Bees, J. D., Joamey from the
Kasveen to Hamadan. II,
180"*e.
B e e s e , B., Stellung d. Bischöfe
Burg^nds u. Italiens unter
Friedrich L II, 53". 228«".
826*'. 406**» (1883).
Beeve, s. Greville, Ch. F.
Beformers ; Lectures. III, 1 9 8 ^^^.
B e g e 1 , A., Gesundheitsverhiütn.
d. Amu Darja. U, 181"*.
Begesta bist. Danicae. ^. t 54.
II, 276«\
— Leonis X. Pontificis maximi. ;
ed. Jos. Hergenr oether.
2 '4. m, 5".
— Pontiff. Bomana. Ed. Ph.
Jb. ff 4, Ed. sec. auspiciis G.
Wattenbach curaverunt S.
Loewenfeld, F. Kalten-
brunner, P. Ewald, i.
n, 60». 819».
Begesten der v. Campen ; ed'
Fromme. II, 817*».
— d. Urknnden-Arch. zu Köln ;
bearb. v. H. Keussen. II,
64'«.
— d. Mortenauer Adels ; ed.
Th. Buppert. II, 88^».
— d. Stadt Orlamttnde. 2, ed.
Lommer. II, 112».
— u. Urkunden, Schlesw.-Hol-
stein-Lauenburgisehe ; ed. P.
Hasse. II, 129'. 166'».
879" (1888).
— z. Greschichte Siebenbürgens
/^ÄZ-iÄir ; ed. Fr. S c h u 1 le r.
III, 144^^«
Begesto Sublaoense; ed. G. AI-
lodi u. G. Levi. II, 22".
— del monastero di S. Giovanni
presso Teramo ; ed. Fr. S a ▼ i n L
U, 211*".
Begestum dementia Papae F.
i. II, 819».
Begister of departm. of stete.
III, 291«".
— of the etc. officers of the
navy. HI, 291«*».
Begoli, S., s. Zuccolo.
Behatsek, K, Sabean inscript.
on an incense bumer. U,
196*'*.
B e h o r , T.. Jiehym s Hradecec.
in, 160*».
Beich, D., S. Chiara diTrento.
n, 206'*.
— — Chiesa Parrochiale di
Tajo. ib.
— H. W., Beweisführung d.
Äschines in s. Bede geg.
Ktesiphon. 2. I, 106»*h.
— O., Documenti intomo al
Conyento delle Ciarisse di s.
Croce presso Trento. II,
228«»».
Beichenhart, K, Landsberger
u. Memminger Schulordnung.
III, 120*».
Beichenlechner, C, Kart-
h&userorden in Deutschland.
n, 382*»«.
Beichenow, A., s. Hand-
wörterbuch d. Zoologie.
Beichling, D., Ortwin Gratius.
m, 18»».
Beicke, B., Biograph. Notizen
über Homer. III, 60**.
Beimann, E., Yerbesser. d.
kathol. Schulwesens etc. HI,
86'.
Beimers, A., Klosterschule d.
Benediktiner zu Echtemach etc.
n, 881**».
Beinach, S., Juifs d'Hypaepa.
I, 86«».
Chronique d'Orient. I,
78«»«.
Inscribed base firom Mount
Ptoos. I, 76»«».
— — Seconde st^le des gutfri-
sons k Epidaure. I, 77»'b.
Note on Sterrett's *In-
scriptions of Assos.* I, 79*»».
Fouilles k Chypre. I,
80»»,
— — Serv. Cornelius Lentulus,
k Däos. I, 117**.
s. Newton, C. T.
siege. I,
Schorn,
Manuscrits
19*».
Velüiner
211 •».
s. Tissot.
— Th., (Soc d. Stades juives).
I, 88».
De r^tat de
119»».
Beineeke, H. , ».
Aug.
B e in e r 8, A.,
d'Echtemach. II,
Beinhardt, H«,
Mord, m, 169»*
Beininger, N., Archidiakooe
etc. des Bist. Wttrzburg. II,
100'».
Beinisch, Leo, Quarasprache.
I, 186»»®.
Beiprich, Zur Gesch. d. ost-
got. Beichs in Italien. II, 10*^
218"»e.
Beis, J. G., Beitr. z. Gesch.
Septimus' Severus. I, 126**.
B ei sehe 1, G., Beitrr. z. An-
siedlungskunde in Mittel-
thüringen. II, 114*».
Beisner v. Lichtenstern, K.
A., Die letzten Pütriche. lU,
121»».
Beissenberger, L., Siebes-
bürg. - deutsche Bildhaaer,
Goldschmiede u. Siegelstecher.
m, 162»»».
Beitzenstein, H. Frh. v.,
Beichs-Landvogteien im Aas-
gange d. 13, Jh. n, 98^*.
— K. Frh. V., Älteste bsyer.
Begimenter zu Fufs. II, 98^^
— Bich. Mich., Chronik t.
Grünwald. II, 98*».
Beitzenstein, K. v., (Genertl;
Biogr.) m, 117»o.
Beizner, J., A ezegedi zsidök.
(Juden in Szegedin). III, 150^*^.
A r^ Szeged. (D. alt«
Szegedin). III, 160*»*.
Belaciones geogr. de Indi».
Peru ü. in, 226»».
Bembe, H., Buchdruckeiknoit
in Eisleben. U, 812**.
Grafen v. Mansfeld is
Liedern. HI, 258»-».
Bembry, E., Marc d'Aviaoo.
III, 228'.
Benan, E., Inscript. aram^eoi
de TeimA. U, 196*»'.
Benard, Infi, de TAngletem
sur la France. III, 195»»*.
— J., Hist. d'Alg^rie. H, 192»**.
Benier, B., (Kunst in Msiksd
u. Ferrara). II, 247»»'.
Bime di GaL d. Carretto.
II, 249»«*.
Bent^, 8. Guell y Bent^
VeReiehniB der besprochenen Pablikationen.
in,d73
Report of Depnty Keeper of
Pnbl. Reo. 46; ed. by
W. Hardy. lU, 176".
— of saperint. of loldiers orphane
of Pennsylr. 188112. III,
— of the aecreUry of the treMurv
1884, m, 291"».
Dasselbe 1885. VI,
291««*.
— of the Hist. Manoscr. Com-
mission; edd. Earl of Eglin-
ton , Stirling Maxwell,
(Drummond Morray, Will.
Fräser, M. H. Tomkins).
in, 178"- *l 181'»- '••»^
188«>'. 196»w
Resende, s. Falcao de Re
sende.
R^thy, L., BCagyar styL 11,
298***.
Angebl. Grab Rttöesy's
im Friedhof ▼. Konstantinopel.
in, 188*«.
Rettieh, H., Völker- u. staats-
rechtl. YerhAltnisse d. Boden-
sees, in, 112«*.
Rettig, 6., unbekannter Burg-
• dorfer Dmek. II, 75".
Bittsehr. d. Rottweiler
an d. Eidgenossen, m, 165^**.
Reulaux, Remagen. U, 108*.
Renmont, A. y., Ungheria e la
Santa Sede. n, 211***.
Chigi (Alexander YU,)
in Deutschland. UI, 26**.
88*. 212'*.
Ans Friedr. Wilh. lY.
gesunden u. kranken Tagen.
2. A. m, 47*.
KrSnung Karls F. UI,
88*. 206«®.
Morte di Maria de Medici.
III, 210**.
— — Pietro CoUetta. in,
215100.101.
Reusch, Mercy. m, 117**.
— H., Index d. yerbotenen
Bücher. L IL III, 9**.
148*<>«.
Reusen 8, Areh^ol. chr^tienne.
I. 2. A. I, 166«**.
Reufs, Ed., s. Corpus Ref.
— F., Konrad lY. u. Heinrich
Raspe, n, 59**. 115»*.
— — Wahl Heinrich Raspes.
II, 69**.
— R., Justice crimin. etc. h
Strasbourg, m, 107**.
Reuter, £., De dialecto Thes-
saliea. I, 81**.
— H., Angustin. Studien. I,
161"*.
RcTalsche Zeitung. HI, 60^.
Revellat, -J. P., Adunicates.
I, 184***.
ReyelHyG. Ant., Cenno storico-
milit. sulle mura di Verona
ecc. n, 204**.
B^ville, A., Prolegomena of
the Hist. of ReUgions ; transl.
by A. S. Squire. I, 176**.
198«.
Religions of Mexico and
Peru; transl. by Philip H.
Wicksteed. I, 198^
Rerillout, K, Versions do-
rnet, du d^cret de Canope.
I, 8*'.
— — Nourel extrait d. en-
tretiens du chaeal koufs et de
la chatte ^thiop. (Suite.) I,
7**.
Comptes du Stfrap^um,
snite. I, 7»*.
— — Some demotie doeuments
in the Brit. Mus. I, 7**.
Le^on d'ouvertu;«! i T^ole
du Louvre. I, 7**.
— — Adoption par manici-
pation sous Amasis et les di-
verses formes etc. I, 7**«
Page de l'hist. de la
Nubie. I, 7**.
— — Po^e satyr. etc., pa-
pyrus de Vienne. I, 7*'.
Papyrus d^motiques du
Louvre. 1. I, 8**.
— — Priores pour les morts
dans l'^pigr. ^TP^ ^ ^^^^'
— » — Impöt sur les maiaons
d apr^s un papyr. greo inMit.
I, 9**".
Papyrus grec 45 du Brit.
Mus. I, 9***.
u. U. Wilcken, Tess^es
bilingues. I, 8***.
Revue d. Katurwissensch. H,
1».
Rey, £. G., Kotice sur la carte
de Syrie. H, 177**.
s. Thuillier.
Reynolds, Ch. B., Old St.
Augustine. HI, 270**.
Rezasco, G., Armi proibite.
U, 227"*.
Rezek, An., Z^pisky fardre
Jana Anolda. HI, 160*^.
— — Z politick^ öinnosti
Schwanenberga. ni, 162**.
Rhijn, C. H. v., Jongste lite-
ratuur over Kiewe Verb. I,
189*«.
Rhoen, C, Grabfund bei Alt-
Schurselt. n, 106**.
Rhomberg, Repertor. üb. d.
Pergamenturkk. im Hom-
steinschen Areh. n, 84**.
Riant, Comte, (Brief d* Erzb.
Daimbert v. Pisa), n, 42*.
Ribary, Fr., s. Marczali,H.
Ribbeok, W., Studien fib. Pessi-
mismus, i. 2, I, 177^*.
Traktat ttb. d» Papstwahl
d.J. ii59. n, 68*». 228"*.
827'*.
— — Noch einmal Grerhoh v.
Reichersberg. H, 65**. 827'*.
Ribera, J., s. Codera, F.
R i b o 1 d i , A., Venerabili sepolori
nella cattedrale di Pavia. n,
219***.
Ricci, A., In Crimea. m,
220**'.
— B., Giamb. Manfredini. m,
216***.
— C, Porta d. palazzo AHdosia
in Ravenna. II, 281***.
— — Cronaca Bologn. di Gio-
vanni, n, 262***.
Pietro di Mattiolo cronaca
bologn. n, 252***.
Cronista bologn. H, 262***.
Fantasmi d. critica. II,
268»**.
Rice, L., Jaina-Vaishnava Com-
pact. I, 51»*.
— — Ganga-Inscr. in Coorg.
I, 60**'.
Rieh, £., Franco-German War.
I, 198*.
Richald, L., Finanees pubL
de la Belg. HI, 229**.
Richard, L., Chronique des
tribulations iVanciscaines. H,
224**».
Richter, s. Donner v. Rich-
ter.
— £., Untersuch, z. histor.
Geogr. von Salzburg etc. H,
84*»*. 97**. 124**. 880***.
Zum Gedächtnis v. Klei-
mayms Juvavia. HI, 181**.
— Fr., De thesauris Olympiae
effossis. I, 78**.
— Gust., u. Horst Kohl, An-
nalen z. dtsch. Gesch. im MA.
1—3. n, 28**; vgl. JB. 1888,
II, 861***.
— Hein., s. Richter, Ludw.
— J., Wallfahrtskirche bei Weiz.
m, 182»».
(Skipper Klement.) HL.
m,374
VnzeiehBis d«r ^MproehBnen PabBkitioaeii.
— J. F., Angebl. Leonardo in
d. Berl. Oemlldegftlerie. II,
269«**.
— ^ L*) Leib6ii8eriii1iofiiiigBii ; het-
aiiB|f. ▼. H. Eiohter. 1, u.
S, A. m, 48*««. 89»».
— Otto, VerüusvngBgeseli. Drea-
dei». fl, 118»^.
-^ — ) Vergangviiheit d. Waisen-
haiiBee zu DreBden. II, 119»*.
— P. S., Bovrroy-Medaille auf
d. Verteidignng v, Omdenarde.
m, 94»».
-^ W., TravBSkben d. homer.
Griechen. I, 91*^.
Ambiena HandelsTerkehr.
i. J9. II, 187W»«.
itickenlimeli, A», Monte Cas-
eino. II, 284»'». 881*«».
Biägeway, W^ The Homerie
Land System. I, 91».
Riedel, Emil, SchuMrama u.
Theater. UI, 70^®*.
Bieder, (X, Vermoh e. Gesch.
von Nassenfeis etc. j9. II,
101»».
R i e g e r , Fritc, Altaraetzang der
deutschen Kdnige. II, 65^».
— M., Schicksalsg6ttinnen zn
Worms, n, 88*>.
R ie h 1 , L., Bayer. Volk in s. früh-
mittelalterl. Baudenkmalen. U,
98**.
Biehm, £., Hessian. Weis-
sagung. ^. A. I, 81*»®.
Riese, A., Uned. Heddem-
heimer Inschrr. JS. II, 90»'.
— — 8. Donner v. Richter.
Riefs, L., Grundprobleme d.
r9m. Gesch. etc. b. Ranke u.
Mommsen. I, 120».
Riew^l, V., Kirche zu SchSn-
doif. tn, 132»^.
R i e z 1 e r , S., Agnes Bemauerin
u. ü. bayer. Herzoge, n, 96»*.
Riga. — Copia memorialis. m,
64«.
— Zur iGesch. des Theaters in R.
ra, 64*'.
--^ Hiefeellen. Ifl, §4**.
^ Gesellenbriefe, fil, 64»».
— Vertretuig in Petersburg.
III, 68»»*.
•^ Alt-KglMAM Jugenderinne-
ruBgen. ill, 61*'.
~- Denkmtler im Dom. III,
61"».
— Wappenschilder etc. in d.
F^trikirehe. m, «^*»*.
— Ansicht aus d. 16, Jh. III,
— WäSBerträger. II, 159^.
Riggs, E., Library «TSC S«phia.
II, 176»*.
Rinavdo, C, ItaMa e FMRrate
lero-^n. iii, 222"».
Ringholz, F. O., OdUo von
€luny. II, 4«»». 882"».
Riagseis, Johann Nep. r. III,
121»».
R i n n , H., Zum GedttchtB. Bugen*
hagena. HI, 16^. 68'*.
— L., Regime ptfnal en Alg^e.
II, 189»<>».
Ri«s, s. Amador d. L Rios.
Risch, F., Izz^ed-Din Abu
Abd-aüah. H, 187»»»b.
Ritgea, H. v., D. ente Anlage
Giefsens u. s. ersten Befesti-
gungen. II, 98»'.
Bitschi, C, Cyprian a. d. Ver-
fiMs. d. Kirche. I, 128»».
164*»*.
Bits er t, Fr., Testament Frledr.s
▼. Htrschhom. UI, 101».
Hartmut ▼. Kroiikevg.
HI, !««»•.
Bitter, G., I^tersuchungeii z.
ailobrog. Krieg. I, 114»».
Bitterling, £., De legione X
gemina. H, 284*»«
B i 1 1 i c h , Slavisehe W«k (twfi.).
II, 186»».
Bivoli, Dttc de, A propoe d'un
livre k figures V^B«t. II,
242***.
Bivoyre, Denis de, Anx pays
de Soudan. B, 182*»».
Biza-Bey,€harki. 11,192»»».
Rizzi, G., B. Maisner.
Robe^ E., "Orlgiiies etc. de la
pr«pr. immab. en Alg^rie;
pptff. p. IL D aTeste. II,
189»<>».
Robert, €., Athena 8kiras u.
Skirophorien. I, 94»*.
*- — Zeicharangen d. Aachn.
Persephone -Sarkophags. II,
88*»» 108»«.
(Merowing. Triens aus
Vieiine.) H, 1«»».
Fabrication moatflaire ilep.
les Gaulois jusqii'aax Carolin-
giens. n, 12"'. 82*^*,
— F. des, s. D«8 Robert.
Robertson, C. F., Attemps
made to separate the west.
HI, 2*0*-**.
Robinson, J^salle» anglai« de
Brvges. HI, 280*>.
— J. C Baltimore ^gi, UI,
M7*'».
— T. C, Mannscr. In theaoHans
libtaiy. IV, n^*^.
Roblea, F. G., Legendas morisc
n, 198*'».
Roeca, R., Comualtk israeL di
Yenezia etc. II, 202 »»"k
Roeohi, A., Badia di s. Haria
di Grottaftnata. U, tll**'.
Rochemonteix,M. de, l^mple
d'Ap«t; fuite. I, 4»'.
Roch es, L., S^anaktr. lldam.
2. Meeque etc. II, 179»*.
Rockhill, ^Hundred-thonaand
•ongs' of Mi-la-ras-pa. I,
62*»«».
>- Woodville, Buddha. (TrMisL)
I, 198».
Bock röhr, Lambert u. Livius.
H, 48».
— Die letzten Bnuonen. II,
47»». 116»».
Bock well, A. W., Bide with
Sheridan. III, 288*»*.
Bodenberg,C., Üb. d. Begister
Hon^nius* J7/., Gregors iX
u. Innoeenz' IV. H, 68*«.
224»*». 820*».
-^ — Brief Urbans v. 97* Aug.
196B u. d. dtsehe. KSnigswahl.
II, 67»».
Bodcnbough, F., Afghanistan
a. Anglo-Bussiafi Dispute. I,
67»»». m, 18ft*»».
Boder, Ch., Stadtareh. au Ober-
Ungen. II, 64»».
Gregorian. Kalender in
Villingen. HI, 198».
Familie «Maler* ▼. Yil-
Kngen. HI, 111»*.
Bodgers, Gh. J., Square siWer
ooins of KAskmir. I, 66*»'.
II, 198*'».
Copper ooina of Akbar.
n, 198*'».
Coins of Ahmid Sbih
Abialli. ib.
Bodriguez Villa, A., Italia
desde la batalla de Pkvia haste
el saco de Boma. UI, 206*».
228».
Rockt, S., Studien s« byaantiii.
Geschichtseehrr. 2. fl, 172**.
R5hm, J. B., i. Brief an d.
Theesal. I, 14S«».
Bohr ich, Chanson d« Rolad.
n, 84**».
RShrieht^ IL,u. H.Mei8ner,
Jerusalemfiihrt d. Eokker t.
Kftpfing u. GiiaMning snf
Niederrain. II, 186«»».
R5m«r, Fr., LetluMa ermüca.
II, 188»».
Bdnning, F., s. Thomas a
Kempis.
Veneiehnii der besprodlienexi P
6n.
m^
RSnseh, HiBzellen. I, 157'^^.
RSrdam, H. F., (£riDO. «us
Abmds). m, 248*^.
Kildeakrifter etc. III,
282*. 248".
Kirkelove. ffl, 264'«.
PrafediJuDters Gjensvar
etc. m, 254^^
Kirkehist. SttBiL m,255^^
Brudetykker af et For-
fatter-Lexikon. III, 255*'.
RSech, C, B^egnnng Abra-
hams mit Melchisedek. I,
!»••. 25»'.
Synkret. WeihBaektsfest
. s. Petim. I, 160«®«.
Röeaa, K., Altar «. Chorraum.
n, 886»«'.
Roger, Gm, iloge de Christ.
Colomb. II, 260'^'^.
Rogers, J. Thorold, British
Citisen. III, 190«*^
Six Centnries of Work
a. Wages; new ed. i. III,
Rogers Bey, £. T., lascript.
en caract^res eoufiquee earr.
n, 196*".
Rogge, A., Die Gobotiner. II,
158*«.
lüch««l Burekhardt. III,
50».
— C, 8. Arehief.
Rohden, P. de, De Palaestina
et Arabta. I, 29**<>. ISO«*.
n, 186"».
Rohlfs, G., Aufenthalt in ;lla-
rooeo etc. ^ A. II, 184^<*^
Von Tripolis aaeh Alexaa-
driOD. 3. A. n, 184**^
Zur KlimatoL u. Hygiene
Ostafrikas. U, 184<<>^
Ron, Juden in. /. 2. I, 88*'.
— Mostra di Roma alla Esposi-
rioae di Torino. II, 216^**.
— n. die Hezengreuel. HI, 24*«.
Romagnoli, Giov., Frate Tom-
maso StfdL U, 265«*^
Romano, G«, s. Belleli
Romestin, Teaching of the
twelve apostles. I, 150^**.
Rommel, O., Aus d. Tagbach
e. Süddeutschen, m, 115*«.
Rondoni, G., OrigiBe di Gre-
gorio Vn. n, 4«»». 21«*'««.
825««.
SiMia. U, 208"*.
Rooseyelt, Blanche, Gustave
Dor^ I, 198*.
R(oqnette), A., Zum JubiUUim
der ficana. Kolonie in Königs-
berg, ni, 50 *^
Rosa, U., Anfora ined. scoperta
in Susa. II, 219^*'.
Roeanis, S. J., G^neal. de la
&m. Rosanäs. 1. I, 87^.
Roscker, W., System d. Volks-
wirtschaft. 4., s. JB. 1888,
n, 898»**.
— W. H., Beitrr. z. griech.
Mythologie. 1, Kontanren. I,
42»*.
Lexikon d. griech. u.
r5m. Mythologie; im Verein
mit Birt, Crusius, Engel-
mann etc.; nat. Mitredaktion
v.Th. Schreiber. Lief.^— S.
I, 71'.
Roselly de Lorgues, Hist.
postume de Christ. Colomb.
II, 251»**. ni, 207*«.
Rosen, G. v., Stadtbueh v.
Gars. n, 181»«.
— Victor V., Manuscrits Orient,
de la coli. MarsiglL II, 175*».
Rosenberg, A., Ein 'Lionardo'
in d. Berl. Galerie. H, 259«*».
— C, Nordboemes Aandsliv.
m, 255«*.
— M., Ehrenpokal fVeiborgs.
m, 111".
Rosen hagen, Gust., Beiehs-
heerfahrt. II, 62*»; ygl. JB.
1888, II, 486«««.
Rosenmeyer, J., Bilder aus
d. OrienL H, 179»**.
Rosenstein, M., Msiauuri 4z
az IszUm. I, 88»*».
Rosen thal. F., 4 apokryph.
Bttcber aus d. Schule R. Akibas.
I, 85««.
— L. A., Lazarus Geiger. I,
41»»*.
Rosenzweig, A., JahrhoBdert
nach d. bab. Exils. I, 21»«.
86»*.
Rosin, D., Reime Abr. Ibn
Esras. 1. I, 88»*'.
Rosny, L., Escritura faier^ca
de la America; IVadno. p. D.
Juan de Dios de la Rada.
I, 187»«*.
— L. de, Gramm. t«rke et
japon. 1. U, 1«5***.
Ro fs, A., Scott. Rsgim. Colours.
ni, 195»«*.
— W., Aberdour a. Inchholme.
m, 198«»*.
Rofsbach, H., Tflrkengefahr
1641 u. d. Schlesier. III, 87»».
Rossi, F., T^aserizione di tre
mes. oopti di Torino. I, 8*'.
-^ F. M., Angela da Foligno.
II, 281«««.
— G., Varazae. II, 280»^«.
— G. B. de, s. De RossL
— T., BeggiA. II, 211»»'.
Rosso, s. Minncel del Rosso.
Ro sti, s. Monumenta Vat. Hung.
Rostock. — Astronom. Uhr in
der Marienkiiehe. lU, 76»^«
— Zur Gesch. d. Wlederttafer
Sn B. IH, 77»'*
Roth, Fr., ReformsL in Kttrn-
berg. m, 128".
~ F. W. £., Urkunde K. Adolfs.
II, 64»^.
Drei nngedruekte Kaiser-
urkk. u. e. Maincer Urk. H,
70«. 91«».
— — Frankfiirter Handschr. des
Bernhard Guido. II, 92'».
884»*».
•^ Just., Geolog. Bildung d.
norddeutschen Ebene. Je» Aufl.
II, 1\
^ K. L., R5m. Gesch. Je. A. ;
V. A. Westermayer. I,
10«»». 120*.
— R., Einführung d. Christen-
tums im ehem. Nibelgau. II,
87«».
Roth y, Schreekenstein,
Aus d. Lehens- u. Adeharchiye.
i. II, 88»«.
Rothan, G., Voysgelt la sufte
de Victor Emanuel i8l$^. III,
2t2»'*.
Souvenirs diplomati<}ues.
1. 2. m, 222««*.
Rott, Ed., Inventaire somm.
d. documents rel. k Thist. de
Suisse (k Paris). UI, 168*'.
R o 1 1 a , P., Santuario di Nostra
Signoia. D, 219**«.
RottweiL — Bittschrift d. ver-
triebenen Rottweiler an d.
Eidgenossen. IH, 115**.
Roug^, E. de. Quelques insorr.
dans la s^ulture des Apis.
I, 8»«.
— J. de, Po^une de Pentaour.
I, 5**.
Rouget de SL Hermine, W.,
KrigshindelBema i Bohusttn.
m, 286**.
Roux, s. Le Roux.
Rowe, W. H., s. Calmontr
F. H.
Roy, 8. Le Roy.
Röasa4gi, A., Beveze^ts a i^.
sztfzad tdrt^netAe. Gervinus-
töl. (Einl. in d. Gesch. d.
19. Jh.) I, 195\
ffl,376
YeraeiehniB der beftprochenen Pablikationen.
mundschaftsr. in MKhren, s.
JB. 1888, n, 408"».
RucelUi, G., GinbUeo 1150
eon avT. di MvcottL II, 260***.
Rudier, F. W., Brit. Colonios.
III, 202»«<>.
Rudolf, Kronprinz v. Öster-
reich, Orientreise. 11, 178^*.
Rubel, K., 8. Urkunden -B.,
Dortmunder.
Ruebesamen, A., Heinrieh
Raspe, n, 59*«. 11 ö«».
Rüdiger, O., Handschrift d.
Bader in Hamburg. U, 180*^
Ausstell, z. Gesch. d.
Apothekerkunst. lU, 69*'.
Rttding er, Anatom Mayer. III,
116*».
Rueff, A. III, 117*0.
Rttgemer u. Grotefend,
Leonhardflkirche zu Frankfurt.
II, 92'*.
Rtthle, O., Gesch. von Meffers-
dorf. U, 117**a.
Rtthlemann, O., Quellen e.
altfranz. Lebens Gregors d.
Grofsen. II, 216"**.
Ruelens, Atlas d. villes de la
Belgique. III, 228*.
R u e fs , Ausgrabungen im Reisla.
II, 98*'.
Rat er, H., Grafen v. Domburg.
U, 809*».
Ruth, Lauinger Fttrstengruft.
m, 122*'.
Rüge, S., Reihenfolge d. An-
sichten d. Burg Wehlen. III,
96**.
Richters Bedeut. f. d.
sächsische Schweiz. ÜI, 99**.
Ruggero, Annotazioni numism.
Genovesi. II, 26 1**^
— — A proposito dell' 'aquUino
imper.' di Genova. ib.
Rumbold, B. , s. Alten-
burger, G.
Ruppert, Ph., s. Rogesten d.
Mortenauer Adels.
Rusconi, A., Conti di Pombia.
II, 229*0*.
— — Massimiliano Sforza alla
Battaglia dell' AriotU. lU,
206".
Russell, J. M., Maidstone. UI,
198»«*.
Ruszti, R. J., 'Somogyc'-
Bibliothek. III, 148**«.
Rutherfurd, C. L., Charity
in Amer. colonies. III, 278**.
Rybiöka, An., 0 öesk^m zvo-
nAntvi. III, 163'0.
Bj'cker, b. De Rycker.
Rydberg, Romerska signers
om Paulus og Petrus. 1, 157***.
— O. S., Sveriges traktater.
2, 2, II, 268*.
Rydqvists sjelfbiografi. HI, 241 ***.
R y e , W., Murder of Amy Rob-
sart, m, 176**.
Cromwells Descent from
the Steward FamUy. IH, 179**.
Norfolk, m, 194»**.
— — s. Magazine (Norf.).
Bygh» O., Norske Oldsager. II,
9". 268*.
Rylands, W.H., Inscribed stone
bowl. I, lO»-»».
Ryssel, V., Arab. Übers, d.
Micha. I, 28*«. II, 194**».
— — AnfUnge d. MSnchtums
in Syrien. I, 164***. II,
179*0»,
Syrien. II, 179***.
s.
S a a d , Frontiere turco-persane
et pMerins de Kerbtfla. II,
186«**.
Sa&dar, Sz., Bethlen Gabor.
III, 68«*.
Saalburg. — R5m. Funde. H,
89*».
— Römerkastell. II, 89**.
Saalfeld, G. A., Wehr u. Waffen
d. Romer etc. nach griecb.
Mustern. I, 119**.
Deutsch-latein. Handbttch-
lein der Eigennamen. II,
187**».
Saavedra, £., Geografia de
Espana de Edrisi VL II,
177**.
— — Cödiee Tarij Mansuri.
II, 198*".
Sabatier, P., ^i^ftxq tmv iß^
dnoorolcav, I, 149*»*.
Sabbadini, R., Notizie suUa
vita ecc. di alcuni dotti uma-
nisti. II, 238»»*.
Briefe Guarinos v. Verona.
n, 244***.
Epistola del Guarino ad
Ugolino Eline. II, 244*'*».
— — Se Guarino Veronese
abbia fatto recens. di Catullo.
n, 244**».
Guarino Veronese ; episto-
lario etc. II, 244*'*.
Sach, A., Kiel. II, 141***.
Schleswig-Holstein. 11, A.
III, ^b*^.
Sa c hau, £., Verzeichnis d.
Saehauschen SammL H, 176»».
Sachs , Herm., Achillens n.
Domitius. I, 126**.
— I., L' Italic, ses finances etc.
III, 222*»*.
Sachsen. — Vorgeschichtliche
' Altertümer. H, 118*».
— Verfahren d. rikshsischen
Heeresleitung 1756 u. 1866
etc. in, 94»*.
Sachsendahl, J., Balt. Mis-
zellen. 11, 162»*.
Sack, J., Religion Altinmels.
I, 81*»».
Sädik Bey, Muhammed, Kau-
kap alhagg fi sa&r al mahmal.
U, 177**».
Sitd-ud-din, Mulla, Sharh-i-
Aktfd-un-Nasafi. 2. A. II,
187»*».
Sächsische Schweiz. — Verzeich-
nis der d. slehs. Schw. betreff.
Handschriften zu Dresden.
II, 118**.
'Saffray, Hist. de la terre.
2^ ^d. I, 179»*.
Sagredo, s. Berohet.
Saige , G., Prqtectorat Espagnol.
m, 208»'.
Saineanu,L., Elementale tor-
cesti en limba romana. II,
196**».
Saint, B* Le Saint.
Saint-Andr^, s. Dupin de
St. Andr^.
Saint Denis, M., Where s
king once livod? III, 280*»^
Saint-Hilaire, s. Barth^-
lemy Saint Hilaire.
Saint Ours, L. de, SanteCroee
de Florence. II, 207***.
Divertissements florentins.
II, 208**'.
Saintsbury, G., (Freneh Hist).
I, 198».
Sakkelion, J., ^^Paffutvov
iTiunolai, U, 171».
— — "ApyoT'S xai NatmXiov
Iß^^eU. II, 171*.
— — Kcaporavrivov xov
Ho^v^y, kTttar, n^s F^
yoQiOV, II, 171*.
XiHOv x^^^ßovklov Mleyx'^'
n, 171«.
— — üiyilXtiyy Ttax^ta^atov,
II, 171'.
— — '£7riypaq>^ ^Ad'rjvmv
X^OTMVIX^, II, 172**.
Salamon, F., Budapest t5rte-
nete. 2. 3. ü, 297*»».
Veneiohnis der besprochenen Publikationen.
ra^
Uniyersitftt Matthias'. II,
297**».
Salemer Thal, Aus dem. Er-
innerung etc. II, 84**.
Sales y Ferr^, M., Hist.
general. I, 171«».
S a 1 f e 1 d , S., Herxheimer. I,
41***-
S A 1 i h , Muh. , Scheibaniade ;
ttbers. ▼. H. Vamb^ry. II,
191»*«.
Saiinas,'^^ Acquidotti di Seli-
nunte. I, 97**«.
Salis, L. R. T., Lex Romana
Curiensis, s. JB. 1888, II,
886»*.
Salisburj, £., Calendar of
diplom. docum. 1101 — 1650.
ni, 188«>».
— E. M., Cleveland &m. III,
290«>'.
Salkowaki, P. , Quellen z.
Reformationsgesch. aus Luthers
Werken. III, 2«.
Sallet, A. r., Erwerbungen d.
Münzkabinetts 188415. I,
83"b.
Sullas Prägung in Athen.
I, 114".
— — Zum Imperatortitel des
M Antonius, ib.
DeioUrus. I, 115*\
— — Münze d. Sohne Ugolinos.
II, 286"*1.
Sallmann, K., Geibels patriot.
Lyrik. III, 71"».
Salmon, Gross references in
t. Philosophumena. I, 156*^^.
— G. , Introduction to Kev
Test. I, 188»».
— Ph., Tombouctou. II, 184***.
Salona. — Funde in d. Basilika
etc. n, 217*'«c.
Salyioli,6., Giurisdizioni spec.
del dirittoitaL i. II, 201*^».
Salvion i, C, («Höfische
Sprache'). U, 225«»\
S a 1 z e r , Archiralien aus Heidel-
berg. II, 85*'.
Samandal. — Legend of S. II,
186«*«.
SimaRao, P., Principles of
moham. law. 3. A. II, 189^*.
Sambeth, Zur Gesch. des Kl.
Löwenthal. 11, 87«'.
Sammler, Karl, Aus d. Ge-
meindeakten y, Pillnitz etc.
III, 97**.
Samy-Bey, Gh., Dietion. turc-
ftan?. II, 196*".
Sanchez Gasado, T., Elemen-
tos de Hist. Univers. I, 171".
Sanctis, s. De Sanctis.
S a n d ay , W., Text of the codex
Rossan. I, 186«'\
— — Kontroverse ttb. Theo-
philus' Evang. -Komment. I,
189**.
Sandberger, G., Reformato-
rische Bedeutung Wiklifs. II,
842«*«.
Sander, F., Aufhebg. d. Edikts
V. Nantes u. Potsdamer Edikt.
III, 86*».
Sanderson, E., Outlines of
the World's Hist. I, 171««.
201««.
San es i, T., Gompendio di storia
contempor. III, 218*«*.
Sanj&n&, s. Geiger, W.
SanjAn&, s. Peshutan.
San -Miguel. — Relacion del
suceso etc. III, 224*«.
Sann, Hanns von der, Schlacht
V. St. Gotthard. III, 187«».
Sansi, A., Storia di Orvieto.
^. n, 209*»».
Santalena, A., Treviso 1848.
m, 219**».
Santoni, M., Atti e culto di
8. Ansovino. U, 220«**.
— — Libro rosso di Gamerino.
II, 281»»*.
Restauri del tempio di
Macerate. II, 281»«».
Medaglisti nel Rinas-
cimento. II, 288»»«.
u. F. Raffaelli, Zecca
di Macerata e della Marca.
II, 258*'«.
Statuta VissL II, 264»««.
Lorenzo Gretico da Game-
rino. n, 254«««.
Pitture al f^esco nella
chiesa di Paganico. II, 254*«**.
Sapelli, G., Viaggio al Sudan
orientole. II, 182**«.
Sapeto, G., Gramm, arab. volg.
2. A. II, 194«»».
Saran, G. , Parochie Altran-
städt. m, 95**.
Saredo, L., Matrimonio di
Amadeo II. III, 218»«.
Sargent, J., Bfartyn. III,
200*'«.
Saripolos, N. J., Topogr. et
Plan strattfg. de l'Iliade. I,
91*0b.
Sarmiento, D. F., Muniz.
I, 188*«*.
Sartorius, Er., Three mounth
in the Soudan. II, 182*«'.
Sarzec, £. de, Dicouverte«
en Ghald^e; publikes par L.
Heuzey. L 12»*.
S As tri, NAtg^, Folklore in S.
IndU. I,*46*«.
Sathas, G. N., Docum. reL k
Thist. de la Grece au MA.
6. n, 171». 242**«».
Satta-Branca, P., Gomune di
Sassari. II, 285«'*!^.
Satterlee, H. L., Province
of New-York. III, 278»«.
Sattler, M. Y., Jerusalem nach
Josephus. I, 29*»«.
Sauer, W., s. Urkunden-Buch,
Nassau.
Sauerland, H. V., 5 Frag-
mente Dietrichs v. Nieheim.
II, 68*. 70«.
Saunders, L., Boyle. III,
201*«'.
Sauvaire, H., Mat^riaux pour
la numism. etc. musulm. H,
197*«*.
— — ^derhams ham d& nites.
n, 197*«*.
Arab. metrology. 5. Ez-
ZahrAwi. H, 197*«*».
Savini, Fr., s. Regesto di S.
Giovanni.
S a V i 0 , F. , Studi stör, su
Guglielmo IIL di Monferrato.
II, 229"»o*.
Savona. — Münzen. H, 251»*^
Savorini, V., Pestalozzi, in,
169»»».
Sax, Em., Hausindustrie in
Thüringen. 1. 2. A. III,
97»«.
— J., Bisch, u. Reichsfürsten
V. Eichstedt. i. 2. H, 32*»<>.
829*0«. iii^ 122'*.
S a X o Runemester , Danmarks
Krönike, fordansket ved etc.
N. F. S. Grundtvig. 4.
Udg. 1. 2. II, 281»».
Sayce, A. H., Hierogl. inscr.
at How. I, 2'.
Site of This. I, 4»<>.
Two greek ostraca from
Kamak. I, 8*»*.
— — More greek ostraca from
Kamak. I, 8*»>.
Inscription of Tarkonde-
mos. I, 10*.
— — Inscription of Assur-bani-
pal from TartÜs. I, 11«.
— — Babylonian work on
Medicine. I, 12«*.
Miscellan. Notes. I, 18»'.
Rez. I, 17»».
m,378
YerBeiehnis der besprochenen PublUuktioiien.
Prieate, and People. Illnatra-
ted. I, «O«».
— — Introdaction to Ezra,
NehemU, Esther. I, 28^^^
Herodotos in i^pt. I,
9«**.
ScadutO) F., Stato e Chiesa
Moondo fra Paolo Sarpi etc.
m, 2 II«».
— — Stato e Chiesa sotto
Leopoldo di Toecana. III,
214*«.
Scammon, £. P.» Chapter of
Mexican war. III, 285*«'.
Schaaffhaaeen, H., Anthro-
polog. Stadien. I, 177'«.
— ( — ) Onyx V. S. Castor in
Koblenz. U, 90^«.
Rom. Bergbau b. Kraft.
II, 106".
Sehaarschmidt, s. Merz.
Sohack, B., s. Szendrei.
Schack, Adolf Friedrich Graf v.
a. seine Reisen. III, 77^^«.
Schädel, B., {8) Urkanden des
Gymn. zu Büdingen. II, 98«*.
Schilfer, A., Demosthenes u.
seine Zeit. JS. A. Bd. i.
• I, 106«».
— B., Plan d. Apokalypse. I,
144«».
— D., Hanse a. ihre HandelspoL
n, 167»«.
— — s. Hanserezesse.
— G. , s. Konstdenkmüler
(Hessen).
S c h a f f 1 e r, A., Arehivalbestände
d. Wttrzb. Archivs im 16. Jh.
III, 122«».
Schaff, Ph., Companion to the
greek Test. I, 187*«.
Hist. of charch. I, 185*^
II, 199«. 821«*.
Oklest Charch Manaal.
t, 160»»*.
Schal ble, K. H., Deutsche in
Engl, m, 110*«. 188«*^.
Schalk, K., Landgericht Herrsch.
Medling. H, 128»<>. III, 182«».
Quellen-Beitrr. z. Gesch.
v.Medling. ÜI, 128»*. 182«*.
8 Cham b ach, G., Marc. AureL
I, 195«.
Sehanz, Gg., s. Finanz*Archiv
— P., Scholast. Kosmologie.
U, 840*««.
Zur Bentttsangshypothese.
I, 187»«.
— — Komment, üb. Johannes.
Z I, 140»«.
^Sehanzenbach, O., Französ.
£i»tf«0sed. Schiller. 111,116*«.
Scharenberg, Meckl. - Stre-
litzisdie Gesetze etc. n.
Kirchen- u. Sehulsachen. IH,
76*»«.
Schar lock, Drehen desTdpfer-
geschirrs auf d. Blockecheibe
etc. II, 168*«.
S e h a u b e , Ad., Bemardo Maran -
gone doch Yerfiisser d. Annales
Pieani. H, 281»«».
Schauerte, F., Konversion
Elisabeth Christinas v. Braun-
schweig. III, 89»«.
Schoben, W., Haus Mirweiler
in Köln. II, 109*».
Schefer, s. Livre des Merv.
— Ch., Chrestom. persane. II,
196*0'.
Scheffel, V.v.,s.Harlfinger.
Scheffer, s. Hoop-Seheffer.
Scheffer - Boichorst, P.,
Kloine Forschungen z. Gesch.
d. BiA. i. II, 44*«.
Dass. JS. Privileg Kon-
rads JH. ftlr Faria als Bei-
spiel etc. II, 60«.
Dass. 3. Komposition u.
Abfassungszeit d. Bulle Johanns
XXII.I 'Qnia in futnrorum
eventibus.' 11, 67*».
Dass. 5. n, 47»».
Daas. 6, Üb. d. Plan einer
Thronumwtüzung i. 1:25416.
II, 60*«.
Scheffers, A., Deutsche Re-
naissance. 59. Mecklenb. A.
Rostock. 1. 2, III, 76*«*.
Scheffner, J. G. IH, 62«'.
Scheich 1, F., Aufstand etc. im
Salzkammeqpite 16011^. ^^^^
131*».
Scheid, £1., Juifs de Haguenau
pend. la p^r. irao^ I, 40**«.
Hist. d. Juifs de Haguenau
etc. I, 40**». III, 1^7»«.
Scheidel, G., Seckendorff in s.
Beziehgn. z. Weimarer Dichter-
schule, in, 124*0«.
Schellhafs, Königslager v.
Aachen u.Fymnkfurt. 11,109*».
Schenk, R., Zur Lehre d. Hirten
d. Hermas v. ttberschüss. Ver-
dienst. I, 166*«*.
Schenk zu Schweinsberg,
GusL Frh., Heinr. der Taube
von Seibach. II, 91««.
Anfall d. hessischen Erb-
schaft an d. Haus Brabant.
n, 92'».
Zur Gesch. v. Fttrstenau.
Ortsnamen Denaborg. n,
98»«.
Gerstenberg wird Kapka
auf d. Schlosse Marburg. 11,
98««.
Heifser Stein zu Mains.
n, 98«».
Schild e. FlMchenmars.
n, 98««.
Schenkl, H., Zar Geeeh. d.
attischen Bürgerrechts. 1,98*«.
100»«». ^v
Schopfs, G., Geaehioktliehes
aus Bo«thiu8hdss. U, 20*«.
Beschreib, e. alt. Palastes.
n, 28**.
— -^ Zu Luders Briefwechsel;
Erfurter Brand i^^. U,91«».
m, 111*«.
Nachtrag zu Luders Brief-
wechsel. II, 91««.
Nachtrag zu Job. Gisea
von Nasttttten. H, 91«».
Scherer, Merk. UI, 117*«.
— R. Ritter V., Handb. d. Kir-
chenrechts. J, i. II, 81«».
— W., Hist. of Gi«rnian Literat;
transl. by M. Conybeare.
I, 191«
Mars Thingsus (Nachtr.),
s. JB. 1888, II, 887«*.
S c h e r i 1 1 o , M., Maestro di Dante,
n, 266«*«.
Beatrice. II, 267««».
Difesa di Cola di RienzL
II, 258«»*.
Scherzer, K. v., WirtschaftL
Leben d. Völker. I, 174»'.
Schiaparelli, £., Chemmis
(Achmim) etc. I, 4»*.
Schiarabati, Am., Univen.
du Caire; mosqu^ d*£l-Azhar
etc. II, 181***.
Schick, C, Felsciatemen n.
FeUgemächer in Jerusalem.
I, 29*»*b.
Colnmbarium am Berge
d. bösen Rats. I, 89*»*«.
s. Guthe, H.
Schiel, Ak, Demosthenes. 2.
I, 1^6««.
Schioler, K., Nider. O, 72^'.
101«*. 884**'.
Schiemann, Th., fievak Be-
sieh, zu Riga u. Bufsland.
II, 168«. 881*«'.
Ordnungsarbeiten im Be-
valer Stadtarchiv. UI, 68».
Schreiben Joh. Loh-
mUUers. IH, 64«.
Brief Knopkens. in,64*».
Vemiefanis der besprochenen Pablikationen.
m^
Charakterkdpfe eto. i^. Jh.
in, 66»«.
KevalerLandekneehte. in,
66»«*.
BomhoQwer n. Knopken.
ni, 56".
Sehihab-nd-din, M«lk, Bnl-
gar. n. kaean. Beieh; llbere. v.
W. W. Radlow. II, 187"««.
Schilder, N., Graf Ed. Tod-
leben. 1. III, 61"«.
Schildt, F., Feier d. Vereins
f. Meekl. Gesch. II, 144 >^*.
Matrikel d. Vereins f.
MeekL Gesch. UI, 78 ^»^
— F. E. C, Büschov. n, 144"».
Schiller, C, Stimmen ttber d.
Banten Rotenborge o/T. III,
126»«*.
Schindler, J., HeiL Wolfgang.
n, 97«*. 8«8*^
Schinkel, B. ▼., Minnen ur
STeriges njare historia. d; ntg.
af S. Bo«thius. III, 240»*.
SchiSdte, E., s. Koch, O. V.
Schjöth, H., Laerebog. 2. A.
I, 171».
Schipa, M«, Data oontroverea.
II, 222"».
Oronaca dl S. Stefimo.
n, 2a2««».
Schirm er, H. IL, Kristkirken
i Nidaroe. U, 27«**.
Schirren, C, Nene Qnellen z.
Gesch. livld. Selbständigkeit
5. m, 68».
Sehirrmacher, Friedr. Wilh.,
Johann Albrecht J. v.Mecklen-
bng. i. ^. in, 68«. 66»^ 72«»<>.
Schlagintweit, £., Parsi-
Kavflente in Bombay. I, 44*'.
Ober-Binna. I, 67**'.
Afghanen, n, 180*«».
— R. ▼., Amerik. Elsenbahn-
eiBdcht. in, ^91***.
Schlap-p, O., Bikler ans Sizilien.
I, 97***. n, 211*»».
Schlatter, A., Glanbe im NT.
I, 147"».
Schlechter, M., Bettrr. z.
Gesch. d. 0.-G«lthales. II,
126*».
Schlegtendahl, W., Tetnes'
Afkenntiiistheorie. IH, «8»».
Schleifer, A., Schlacht b.
Hohenlinden. ill, 120»*.
ScUeswig. — Holzschnitsereien
ans dem Dom. in, 66**.
Schleswig-Holstein. — Landwirt-
'schafUiche Statistik nach der
Zuhlung Tom 5, Juni 1B82.
m, 66»*».
— > Ans dem Leben d. Landes-
kirche. III, 66»'.
Schley, W. S., a. J. R. Soley,
Greely. UI, 29»».
Schliemann, H., Ringmanem
▼. Tiryns. I, 76«««.
Tiryns, Palaoe etc. (Transl.)
I, 198«.
Schütter, Hanns, Beziehnngen
Österreichs zu Amerika. 1,
in, 129»®. 182««.
Schlofsberger, A. v., Wfirtt.
Gesandtschaften. III, 118^
Sc h 1 o s s e r , Fr. Ch. , Weltgesch. ;
dnrchges. v. J a e g e r u. W o 1 ff.
6^21, I, 170».
Schmarsow, A. , Albertini
opusc. de mirabilibos Romae.
II, 261»»«.
S c h m i d , G., Deutsche K^nigs-
wahl Q. d. römische Knrie.
III, 126».
— J., Z. Gesch. des Basel betr.
BistmnsTertr. IH, 172»».
Prosefs üb. Mariahilfer-
kirche in Lnzem «tc III,
173»'.
— K. A., EncyklopKdie d. Unter-
richtswesens. 2. A. 6. 1, 176»«.
— O., Cisterdenserstift Engels-
zelL II, 124»». m, 182'».
Schmidt, Unterrichtsordnnng
d. latein. Schule in Eisenach.
III, 98»<».
— Ad. , Eleusin. Steuerdekret
aus d. Höhezeit Perikles*. At-
tischer Kalender u. att. Recht.
I, 101".
— A. B., Schadenersate in
Volksrechten , s. JB. 1888,
U, 483»«».
— B., 8. Urkundenbucäk (Weida).
— — Prozefs Friedrichs des
Ernsthaften v. Meifsen ^pegen
s. Vormund Heinrich v. Plauen,
n, 117»».
— C, Suso. II, «2".
— Ch., Hermann von Basel.
III, 106««.
— Charles, Pr^is de rhist. de
r4;liee d'Occident. II, 821"«.
— E., Plutarch üb. d. katilina-
rische Verschwörung etc. I,
109*.
De Ciceronis coromeatario
de consulatu a Plutareho ez-
presso. I, 109'\
Dichter MiUer. III, 117*».
— Erich (in Bromberg), Chronik
d. Erfurter St. PetersUosters.
II, 60**.
— Ernst, 8. Grimm )GebiM«c.
— Fr. M., Rubrnks (Rubmquis) .
Reise. H, 286«'.
— G., Schmalkalder Bund. IH,
21»*. 248 (Mitte).
— G. L., Brenz. III, 16'».
— H., Joh. ▼. WeseL II,
843«««.
WesseL ib.
— Herm., VigiUntius. I, 166«*«.
Vigilius. ib.
— Joh., Zum Monum.Ancyranum.
I, 121'.
— Jos., Dtsch. Königswahl u.
d. röm. Kurie 1528'-1620.
in, 22»*.
— K., Beitr. z. ins primae
noctis, s. JB. 1888, n, 407*»«.
— — Stembei;g im MA. II,
144*".
— L., Zu Germ. 28i 342 f.
II, 6»*.
— Ludw., Xlteste G«Bch. d.
Langobarden. I, 127*'. H,
10»». 186»*. 214*'»f.
— L. Gh., Repetitor, d. dtschen.
Reichs- a. Bechtsgesoh., s. JB.
1888, II, 897*«*.
Tabellen z, röm. u.
dtschen. Rechtsgesch., s. JB.
1888, II, 897*««.
— Max, Devisen, Lauenburg.
Herzöge. ForU. HI, 65*».
— Paul, 1, Thessalonicherbrief.
I, 142»'.
— P. V., Quomodo Judaismus
cum paganismo coaluerit Philo-
nis ratione habito. I, 82«>».
— R., (Rez.). III, 72*»*.
— W., Hl. Meinolph. 2. A. H,
29'». 322»'.
— — Maler L. Moser. IH,
117*».
— — u H. Keufsen, Beitrr.
z. Gresch. der Heilig^umsftihrten
V. Aachen etc. n, 109**.
— Wilh., Monte. H, 815»».
— Wold., Zum Gedächtnis Winers.
III, 99**«.
(^ c h m i ed e 1 , E.), Älteste Nach-
richten über Burkhardtsdorf.
H, 118»».
Schmieder, P. , Matricula
epiecopattts Passaviensis. 1.
n, 97«».
Sc hm ie dl, A., 'HI^T in Ps.
103, 14. I, 27**»/
Schmitt, Inscr. de (!iva etc.
I, 63*»».
— M., s. Burckhardt.
' — R., Prinz Heinrich als Feld-
herr. 1. m^ 44»,
ffl,380
YeneiehniB der besprochenen Publikationen.
Grandanschauungen des N. T.
I, 147"».
Schmitz» H. J., Das sog.
Theodorisehe Bnfsbach. n,
26*».
Pdnitentialien in Dftne-
mark u. Schweden. II, 266'^
— J. F., Töpfereien in Raeren.
m, 90".
— W., Zur Erklllning d. tiron.
Noten, n, 807*».
Bauernkrieg u. stadt-
kölnische Unruhen. III, 88^.
Sehmued, L., Beziehungen d.
Erzstiftes Salzburg zu Öster-
reich, n, 126*'.
8 c h m ü 1 1 i n g , Th., Phönikischer
Handel in den griech. Ge-
wässern. 2, I, 88*<>». 184***.
Schneider, Physik im 17» Jh.
1. III, 41««b.
— C. M., Wissen Gottes nach
d. Lehre d. Thomas v. Aquin.
i. 2. n, 889*»'.
— E., Lehenbuch Eberhard des
Greiners. II, 86*».
— — Um welchen Preis kam
Tübingen an Württ.? II, 87«<>».
— — ULrich v. Württ. HI,
118«.
Misz. z. württ. Cresch«
w&hrend Ulrichs Vertreibung,
in, 113».
— — Bericht d. württ. Re-
gierung über Treffen b. Lauffen.
m, 118».
Max Emanuel v. Württ.
in, 114**.
Kirchenrisitation in Stutt-
gart. UI, 116«».
Montmartin. III, 117*».
Kriegsm. v. Miller, ib.
— F., Arnold IL von Köln,
n, 380*»».
Bergpredigt. I, 140»».
— G., Geschieh tL üb. d. ehem.
Kl. Langnau. U, 87»».
Herrschaft Sumeran. H,
87«».
— J., Heer u. Handelswege d.
Germanen etc. im dtschen.
Reich, s. JB. 1888, U, 419«*».
Römerstrafsen in d. Um-
geg. r. Aachen. H, 104».
— J. A., Eberhard im Bart,
n, 86*'.
-^ J. H., Mitteilgen. a. d. Gesch.
Dirschaus. II, 157*».
— Ludw., Verbreit. d. blonden
u. brUn. Tjpus in Böhmen.
II, 2^<».
— Ph., Bischöfl. Domkapitel.
II, 81»«.
Schneiderwirth , Aus d.
Bfanuskr.-Sammlg. zu Amberg.
HI, 119*«.
S c h n el 1 , £., Kirchen u. Klöster
des Bist. Konstanz. (Forts.)
H, 84«».
Urkundliches üb. Urlan.
II, 87»*.
— O., Salzburg a. frftnk. Saale.
H, 84*»«.
Schnorr v.Carolsfeld , (Mel-
chior Acontius). II, 74»*».
HI, 7»». 102«».
Schüttrer, F., Falkenberg etc.
H, 128«». III, 182»».
Schntttgen, SiiVidus. II, 110»^
Schober, K., Bürgert Leben
zu Wiener NeusUdt. 11,124»».
S c h 0 d d e , Pachomius. I,
160«»».
— G. H., Central problem of
Old Test, discussion. I, 22«*.
— — Historical argument in
the Pentat. problem. I, 22«*».
— — '■ Old Test, covenant. I,
82*»».
Source of nin\ I, 82«**.
S c h o e b e 1 , Ch., Gastes de linde.
I, 42*».
Schoemann, G. F., Antiquit^
grecqnes; trad. par C. Ga-
luski. 2. I, 70«».
s. Meier, M. H. £.
Schön her g, G., Handbuch d.
polit. Ökonomie, s. JB. 1888,
H, 893*»*.
Schöne, (Pergamenisches). I,
79»*.
Schöngsburg. — Vorwend. Ske-
lettfund. H, 188*»».
Schönherr, D. v., Archive in
Tyrol. HI, 181»«.
Velthums, III, 188»».
8. Urkunden aus d. Archire
in Innsbruck.
Schön w&lder, Budissiner
Queifskreis. 2, H, 117*».
Schoetensack, O., Nephri-
toide d. Museums in Freiburg.
H, ?*•.
Schölten, J. H., Taufformel;
übers, r. M. Gubalke. I,
146***.
Seholtz, A., Judith, e. Pro-
phetie. I, 28**«.
Schooner. III, 274»».
Seh or n , Aug., Gesch. der Päda-
gogik; faerausg. v. H. Rei-
necke. I, 176»«.
in Strafsbuig u. Mets, in,
118*».
Mttneh. Hl, 117*».
Schotte, G. K., Nyköpings
Elementarliroverks hist. 3*
III, 241**«.
Schouler, J., Hist. of United
Stetes. 3, m, 288*»».
Schrader, C, Zu Ovidius u.
d. Quellen d. Varusschlacht.
I, 124«*. U, 5*».
— £b., Hadad, Hadadezer, Ben-
hadad u. ihre keilinschriftL
Äquivalente. I, 13**.
Königsname Salmanaasar.
I, 14*».
— — Cuneiform Inserr. a.
Old Testam.; trad. by Owen
C. Whitehouse. I, 18»*.
198«.
— ( — ) Sprachvergleich, u. Ur-
gesch. H, 186»»".
— (— ) Keilinschrift auf d. Obe-
Usk Asum&sibals. II, 161«.
— W„ PsychoL d. griech. Epos.
I, 91»».
Sehr atz, W., Urkundl. Beitrr.
z. Gresch. d. bayer. Lande.
U, 96*»-*».
Auszug a. e. Sterberegister
d. St.Wolfgang8brudertchaften.
H, 97»».
— — Max. V. Thum u. Taxis.
HI, 121*».
Medaillen Max.* v. Thum-
u. Taxis. HI, 121**.
Sehr e iber, A., Islam im Kiederl.
Indien. II, 177»».
— Th., Kulturhist. Bilderatks.
i. I, 71».
Schreiner, J. E., Festschr. z.
Jubiläum d. Seminars Eieh-
stÄtt. HI, 124»».
Schrevel, s. De SchreveL
Schricker, A., Ausgrabungen
in Argentovaria-Horburg. II,
76».
Schröder, L., s. Maanedsskrifu
— R. , Gerichtsrerf. des Sach-
sensp., s. JB. 1883, U, 426«»*.
Schrörs, H., Streit ttb. d.
Prädestinat i. 9, Jh. II, 31»'
824»».
Schröter, F. M., s. Bock.
Sehr ol 1, Beda, Series episcopor.
etc. Gurcensium. U, 126»».
Schrollor, F., Schlesien; Abb.
V. Th. BUtterbauer. ni,
87*'.
Sehrotzenborgery R. ▼.,
Denkstein SenekonHergs. Ill,
102«».
Verzeichnis der beBprochenen Pablikationen.
111,381
Schub erty H«, Steinau. 11,
160'.
Sc buch, H. , Westpr. Dorf-
aehula im Anfange nnseres Jh.
m, 61". 62«».
Schuchhardt, C, Rom. Grenz-
irftlle in d. Dobnigea. I, 182*«.
Sehttrer, K, Jewish People
in Time of Christ I, 198«.
Schnermans, H., Tronrailles
en Belgiqne. U, 12«^
Schutz, 8. Wilson.
Schlitze, P. , Anna Ovena
Hoyers. UI, 67**. 266»'.
— — Anna Ovena Hoyers
u, ihre niederd. Satire etc.
m, 67*». 266".
Schuler-Libloy, Zum Alten-
berger Kodex. II, 295"-.
Schaller, Fr., Staatsverfass.
Ungarns etc. II, 295*®'.
8. Regesten (Siebenb.)
Sehullerus, (MittelfrUnkisch.
XL, Sienbürg.) II, 287*«.
Schulte, A., Minnesänger d.
Baar. D, 83-*.
Hl. Haimerad aus Mefs-
kirch etc. H, 84«'.
— — (Territorium v. Strafs-
bürg.) II, 85".
Schultes, A., Ehinger in Ulm.
II, 87««.
Schultz, F. W., Nächstenliebe
im A. Test. I, 82«»*».
— H., Alttestamentl. Theologie.
3, A, I, 81»»».
— L., Lisch, m, 78'»'.
— 0., Zu d. Lebensverhältnissen
einiger Trobadors. H, 226"»*.
Zu den genues. Trobadors.
n, 280»»».
Schnitze, Skelettgräber b.
Ronty. U, 152»'.
— M., Ist Esra 4, 13 DHSM
oder DHSM zu lesen? I, 23*».
— V., Untersuch, zu Konstantin
d. Gr. I, 126*«. 168**».
Anfänge d. christl. Kunst.
I, 166«»«.
Evangel. Kirchengebäude ;
hersg. mit Mo th es u. Prüfer.
I, 170«".
— Walth., Gerhard von Brogoa
etc. n, 89««. 322»».
Schulz, Christian, Bisch, v.
Preufsen. (Vortr.) II, 157»».
— K., 8. Zentralblatt f. Biblio-
thekswesen.
Schulze, H., J. J. Moser. III,
117*».
— F. 0., Loge du Bigallo. II,
230»»».
— L., Einl. ins Neue Test. I,
188»».
(Üb, d. Verf. von de
imitatione Christi.) II, 225«»».
— — Thomas a Kempis. II,
84 1«»».
Schumacher, 6., Felsengräber
in Dschebata. I, 29*»*«.
— K., (Merkurin Schrift auf d.
Heiligenberg.) II, 81*«.
Schumann, Joach. Barthol.
Meyer. III, 40»*.
— Paul, Barock u. Rococo. III,
99»*».
Schuster, G. , Konflikt zw.
Sigmund u. d. KurfUrsten etc.
II, 115»«.
( — ?), M. A., Deutsch -Kreuzer
Lokalnamen. II, 297»»*.
— O. , u. F. A, Francke,
Gesch. d. Sächsischen Armee.
III, 94*«.
Schuyler, E., Peter the Great.
I, 198«.
Schwab, M., Talmud de Je-
rusalem traduit. 7. I, 34«*.
Ebrei a Roma 1566. I,
38»».
— — Unsere Evangelien. I,
139".
Documents pour etc. Juifs
en Angleterre. I, 40»»».
Schwabe, Y., Kirchliche Zu-
stände V. Klein Waltersdorf u.
Kleinschirma. II, 118»».
Schwartz, P., Bauernkrieg, i.
III, 21»».
— W., Indogerm. Volksglaube.
I, 42». 183»«». n, 6»*.
— — Vermählung d. Hinmi-
lischen im Grewitter. I, 42».
II, 6»*.
— - — (Bronzeschwert in Löwen-
berg.) II, 138»».
Schwartz, J. C, a. a. Ib04,
m, 55«*.
Schwarz, G., Sallustios ^Ulam-
formdi ^s a görogök politikai
irodalma. I, 196'\
— — Montesquieu elm<nete a
monarchial illamformt&röL I,
195».
— J. H., Bar-Kochbaischer Auf-
stand. I, 36»». 125»*.
Schwarzfeld, £., Istoricul
Aliantei israelite universale.
I, 34*».
— — Revolti de la Brustur-
vaaa. I, 87'».
Radu Porumbaru si Ispra-
vile din Baeau. I, 87'*.
— — Radu Pornmbar u. ».
Gräuelthaten zu Baeau. I,.
37'».
Schwebel,0., Herren u. GrafcD
V. Schwerin. HI, 79«*».
Schweder, G., Alte Domschule-
zu Riga, ni, 56»*.
Rigaer Elementarschulen..
in, 56»«.
— — Rigaer Prediger. III,.
66»».
Schweiger-Lerchen feld,.
A. V., Araber d. Gegenw. H,
177»«.
L'Oriente 1, II, 179'».
Schweinfurth, G., Baureste
u. hierogL Inschrr. in Uadi
Gasüs, mitBem. v. A. Erman.
I, 2*».
Schweitzer, Ph., Island. II,
282»».
Schweizer, P., u. H. Escher,
Zwingli-Autographen zu Zürich..
III, 164».
Schwenke, P., Bibliothek d..
9, Jh. u. ihr Custos. II, 83***.
Schwicker, J., 8. Fraknöi,W.
— J. H., s. Körner, J.
Schwieger, P., Sage v. Amis
u. Amiles. H, 34*«».
Schwiening, Mittelalterl.
Malereien in d. Kirchen Lü-
becks. II, 142»»*.
Schwörbel, L., Cisteroienser-
abtei Altenberg. II, 108»^
Scipioni, G. S., Tre laudi
pesaresi. II, 231»»».
Scola, B., Creazzo ricordi stör.
II, 204»».
Scotland, A., Krit. Untersuch.
z. Odyssee. I, 90»*.
Scott, A., Proprietors in foun-
ding New Jersey. lü, 272*».
— A. J., 8. Griesinger.
— . C. A., Ulfilas. I, 158*»».
— G., (Shway Yoe), Burma
as it was etc. I, 67»*».
— W., 8. Hamilton, A.
Scrap book. UI, 280»»».
Seriptores rer. Polon. 5. III r
68».
Scrntton, T. E., Infl. of Roman
Law. ni, 191«'0.
Scudder, H. E., s. Taylor,
M. H.
S e c h e r , V. A., Kongens Retter-
things Domme. III, 249*».
Vitterlighed og Vidnes-
bevis. III, 265'».
Sech.«: C.&^^Ät^, ^SV^'L^^'^-
m,382
VerMkhilit der besproclienen Pabllkationaii.
S eddall, Rev. H., Charch of
IrelaDd. III, 191«*».
Sedira, B«Uui8B9m b., Petite
gramm. arab. 11, 194'*^.
Sedulius, Opera ; ed. J.
Huemer. I, 168^^*.
Seeberg, F., Aus alten Zeiten.
ni, 61*^».
— R., Begriff d. Kircbe. 1.
I, 161«^».
Seebohm, Fr., EngL Dorf-
gemeinde. Aus d. Engl. V.
Th. V. Bunsen; s. JB. 1888,
n, 4". 412«n m, 1Ö6"«.
de eck, O. , Kalendertafel d.
Pontifices. I, 110*'.
-~ — Der erste Barbar auf d.
Kaiserthron. I, 126'^
Seeler, 1. MeckL Dragoner-
Regiment No. 17. m, 75**».
Seeley, J. R., Stein. I, 198*.
See 1 man n , W., Der Lübecker
Unbekannte. II, 142*"^.
Seemann, O. , Mythologie.
3. A. I, 183*«*.
Seesemann, G., Dtsch. Gesang-
buch in Kurland. lU, 60<^^
Seibt, A., Politik d. Athener
wilhrend d. theban^-spartan.
Krieges. I, 104^^
— W., Studien z. Kunst- u.
Kulturgesch. 3, I, 182"«.
Mittelwasser d. Ostsee b.
Travemttnde, II, 132'^^
Seidel, M., Time of Jesus.
I, 144*».
Seidemann, J.K., Collectaneen
z. Ortsgeschichte (d. siehe.
Schweia). IH, 95**.
Seidlitz, W. v., Gedruckte
illustrierte Gebetbücher des
15. u. 16, Jh. II, 75 »*d.
836 "•^
— — Illustr. Handschrr. d.
HamUton-Samml. U, 175^^
Seifert, Hat Luther 1517 od.
1518 in Dresden gepredigt?
m, 93«*.
Seitz, Raxendorf. II, 124»^
S e j u s, Origine de Christ. Colomb.
II, 25 1**».
Sekles, S. u. GrUtz, Farben
in d. Visionen Zecharias. I,
27*0».
Se 1 by , Walfold D., Genealogist.
N. S. i. ni, 188«**.
Selchau, G. L., De aetate
Xenophontis. I, 103^'.
Sello, (E.), Neustettiner Syna-
gogenbrand-Prozefs. III, 79**».
— G., Katharina ▼. Sachsen etc.
II, Ji6«
Semler, Chr., Weltbild d. Ilias
u. s. Bedeut. f. unsere Zeit.
I, 91 X
Semmig, U., Jungihiu von
Orleans u. ihre Zeitgenossen.
II, 329««. 884*".
Sen, (Prasanna) Kumt&r, Sera-
jiyyah. II, 189*-»-.
— — Summary of muharo. law.
II, 189«»».
— — s. Magnahten.
Stuart, E., l&tude sur inscrr.
de Piyadasi (suite). I, 57*".
— — Aper9u des etc. inscrr.
de Piyadasi. I, 57*»».
Sen&thi-R&ja, s. Millou^, de.
(Sengbusch, Alex.) III, 61**».
Senndorfer Umstände. 1781J5.
III, 149*".
S e p p, B., Rücklafs Maria Stuarts,
m, 177»-,
— Chr., Kerkhistor. Studien.
III, 12*'.
— J. N., Z. Gesch. d. bayer.
Landeserhebung 1705. in,
119'.
S erracapriola, s. Maresca
dl Serracapriola.
Serre, Marines. I, 173*^.
Servanzi Collio, S., Statuto
municip. di Serra Petrona.
n, 210"*.
Descrizione di una lampada
ecc. n, 220«*«.
— — Disegno e illustrazione
di un antichissimo calice in
CingoU. II, 254»»«.
S e 1 1 e ga s t, Ehebegriff i. Roland-
Ued. II, 84*«».
Seubert, M., Schlacht b.
Wimpfen u. d. 4O0 Pforz-
heimer. m, 108».
Se ufert, W., Abfassungszeit des
1. Petrusbrief. I, 148»».
Seward, W. H., Works; new
ed. by. G. E. Baker. III,
285*«».
Seyerlein, R., s. Bluntschli.
Seyler, A., Gesch. d. Heraldik.
n, 146*»*.
Sforza, G., Memorie ecc. di
Pontremoli. 2. II, 208**».
— — Episodio del risorgimento
ital. (LuccaiÄ5i). 111,219»*».
— — Garibaldi in Toskana. III,
221*»«.
Shaftesbury. m, 201*»*.
Shaik Murtaza, s. Murtaza.
Shams-ud din Tabrizi,
Works. II, 188«'».
Shand, A. J., Letters from
Iieland. in, 184*«*.
S ha n k s , D., Zecharifth. I, 28*«-
Shapürija Bhikhaj Birla,
Persian grammar. 2. A. II,
195*»».
Shinn, Ch. H., Land hiws of
mining districta. III, 288*»».
Siekel, Th., •. Mitteilungen d.
Instit.
n. H. Brefslau, KaiserL
Ausfertigung d. Wormser Kon-
kordats. II, 48*«. 819«.
— W., Entstehung d. frttnk.
Monarchie. II, 15^.
Schöffengericht. II, 29»»;
▼gL JB. 1883, II, 426«»*.
Reichstag. II, 37«»; vgl.
JB. 1888, II, 405*»*.
Sidgwick, Ch., Norway. I,
193«.
Sieb eck, H., Zur ChronoL d.
piaton. Dialoge. I, 108»«.
SiebenbUrgische Fürsten, Briefe
von. 1619—27. III, 135*'.
Sieber, Ivo von Chartres etc.
II, 48*^
Siebert, G., Gesch. d. Chemie.
I, 178**.
Siebmacher, J., Wappenbnch.
Neue Aufl. Adel v. Ungarn;
bearb. v. I. Nagy u. 6.
CsergheS; gezeichn. v. Y.
Irinyi. Lief. 243,6. II,
300*'».
Siegfried, Mohl. III, 117*».
— (Orientalist £. Meier.) ib.
Siehe, Ringwall bei Tomo.
II, 9'».
Siemens, Alfr., JSger v. Hal-
bersUdt. IH, 259*'.
Siena, s. Di Siena.
S(igerus), Wilh., Herman-
stttdter Buchdrucker etc. III,
152«'^«.
S il , Nimii Chind, Snbarnabanik;
publ. by Babu Bidy^pati SiL
i, 45*».
Silbe rnagl, Jos., Job. Trithe-
mius. II, 74«'. III, 124*»».
Silfverstolpe, C, Svensket
Diplomatarlum fr&n 1401. 2, 3
u. i, 4. (register.) II, 263«"».
Erik XIV. Nämds dom-
bok. ni, 232».
Silfverstolpe. — Anteckn. om
adL &Uen S. IH, 241*»».
Siljeström, P. A., (Undervis-
ningsvKsendet). ni. 242**».
Silingardi, G., Proclama degU
ItaUani agU Ungheresi 1821.
III, 140»».
Sillem, W., Aufhebung d.
Klosters Reinbeck. HI, 64».
Venekhnis der besprochenen Publikation en.
111,383
— — Zwei Beitrr. z. Refor-
xnationsgesch. Hamburgs. III ,
68« '.
Bugenhagen. III, 68'®.
S ii V a g • i , D., Yisita al «astello
dei Conti Mamiani. II, 210^*^
SilTeU , F., Cartas de Sor Maria
de Agreda y del Rey Felipe IV»
I, III, 224»».
Simar, H. Th., Lehre vom
Wesen des Gewissens. 1, II,
Simek, Jos., O osudech zboii
patnoLho zboru Britrsk^mu
V LitomiiU. ni, 155^.
Simon, J., Bemerk, s. Inschr.
V. Gortyn. I, 99"*».
Simonet, Fr. J., Ximenez y
los mansritos ar^bigo granad.
II, 175««.
Simonsfeld, H., Deutsche als
Kolonisatoren in der Gesch.;
Vorw. V. Fr. v. Holtzen-
dorff. n, 189*«'-. 406">.
Bayer. Kolonialpläne. III,
Simon 8 on, (Pseudokimehi). I,
39»".
Simpson, B. F., Story of
Balaam. I, 25^^.
Simsen, R, Zum libellus de
imper. potest. II, 23**. 100'*.
216"*«.
Zu d. Stelle üb. d. Kampf-
urteil bei Widukind. II, 85«.
Singer, J., s. Litteraturzeitung,
Allg. österr.
Singh, Sri N&räyan, u. G. A.
Grierson, Battle of Kanarp!
GhÄt. I, 46»*.
Sjögren, O., Försvarkriget i
Liefland. III, 58«'. 286*».
Sionffi, N., Cheiks 'Adi et U
secte d. Yezidis. II, 188*'^
Siragusa, G. B., Di nno scritto
di Hartwig intomo al re
Guglielmo /. II, 284"*b.
Guglielmo I. in Sicilia.
1, ib.
Sisear, s. De Siscar.
Sittard, J., Zur Einführung in
etc. Musik. I, 172*^
Sittl, K., Griechen im Troer-
lande u. d. homer. Epos. 1, 89 '.
Sit well, S. M., Growth of
Engl. Colonies. JS, ed. m,
202»«*.
Sitzmann, E., Anciennes voies
Romaines etc. II, 77*.
Siz, J. P., Enfants de Ptolem^e
V Epiphane. I, 3**.
Sinope (Coins), I, 96»*.
Skarstedt, C. W., Göteborg
Stift etc. 5. ni, 241»*».
SkjSldebrand , Depeeher med
Gustaf IV. Adolf etc. Hl,
289'».
Skobeleff a. Slavonic Cause. I,
198«.
Slameczka, Fr., Rede d. De-
mosthenes ▼. d. Gesandtsch.
I, 106**.
Smend, R., Jüdische Apoka-
lyptik. I, 32«**.
Smikal,KönigBtetten. 11,124**.
Smiles, R., Liringstone. III,
200***.
— S., 8. Namsyth, J.
Smith, Agnies, s. Kastro-
menos, P. G.
— Angue, Graham ; ed. by J. J.
Coleman. lU, 201*»».
— Ceeil, Yases Arom Rhodes.
I, 96**1>.
— — Palntings o^'Asia Minor.
I, 97***.
— F., og M. Bladt, Danske
LiegesUnd. HI, 266**.
— G., Carey. UI, 200*'*.
— H. P., Textual criticism in
the Old Test. ^. XXX Ver-
sion etc. I, 23*^
— J. D., Prophet of glory; or
Zeehariah's visionsetc. 1, 27*^*.
— J. F., s. Ewald, H.
— Lucy Toulmin. York Plays,
m, 197*»*. 336***.
— PhiL, Student's eeclesiastical
bist. 2. n, 321«*.
— R., Kinship a. marriage in
early Arabia. II, 185«*».
— — Lieder d. Hudhailiten.
II, 191»*'.
s. Smith, W. Roh.
— R. B., Lawrence. 6. ed.
III, 200***.
— S. B., Leon. Christina Ulfeldts
Jammerminde. III, 260**.
Sperlings Selvbiogr. III,
260*».
— Th., Begg. 1, III, 201***.
— y. A., Coins of the imperial
Gupta Dynasty. I, 68**'».
— ■ W. F., Campaign 186112 in
Kentucky. IH, 288»*».
— W. Rob., Forme of divination
and magic Deut. IS, 10. 11.
I, 82«**.
— — 8. Wellhausen, J.
Smyth of Nibley, J., Berke-
leys. 2; ed. by J. Maclean.
m, 189«»».
— s. Encyclopaedia Brit.
Snead, Th. L., Doniphan. IH,
285»**.
Society, Palaeogr., s. Bond a.
Thompson.
Socin, A., Survey of Western
Palestine. I, 28**'.
— (PalÄstinalitteratur). I, 36**.
Arab. gramm. Paradigmen
etc. (Porta linguarum erien-
talium inch. J. H. Pe t e r m an n,
cont.H.L. Strack.) II, 193***.
Arabic grammary, Para-
digma etc. II, 194»**.
Soden, H. v. , s. Thessalon.-
Brief. I, 142**.
— Kolosserbrief. I, 142'*.
Soderini, E., Arbitrati e me-
diazioni papaU. II, 211***.
S o e g a r d , Th., Auxiliartr op-
peme. III, 261*«.
Soerensen, A., Juda u. d.
assyrische Weltmacht. 1,21**.
Sörgel, J., Demosthen. Studien.
2. I, 106**.
Soff n er, J. , Zur Gesch. d.
Bchlesischen Schulwesens. III,
88«.
Bemerk, zu Wemicke. ib.
HiUebrant. IE, 88*.
sokoiow, N., mon Y^H,
Das h. Land, bes. nach Oliphant.
I, 36**.
— — 8. Ha-Aseiph.
Sokolowski , M., Italien.
Künstler d. Renaiss. in Krakau.
n, 239**».
— — 8. Per rot.
So las, P. J., Lucr. Borgia.
II, 26 1***.
Soldan, F., Rom. Grabfeld bei
Worms. II, 88**.
— — Maximilian J. in Worms.
U, 94***.
Soley, J. R., s. Schley, W. S.
Soliman D&oud, Djeldl-ed.-
din Abou, s. Perron.
Solis, A., Conquista de Mejico.
I, 187***. III, 2252*.
Solon , L. M., Old Potter. 2. ed.
III, 197»**.
Soltau, W., Catonisches GrUn-
dungsdatum Roms. I, 111*».
— — Inschrift d. Flavlus.
Datum d. ttltesten Censoren-
protokolls. I, 111**.
— — Julian. Datum V. Syphax'
Gefangennahme. I, 111**.
Sommer, E., s. Gr^goire de
Nazianze.
Sommerbrodt, Ernst, Afrika
auf d. Ebstorfer Weltkarte.
m,384
Yerzeiehnü der besprocheoeD Pablikationei),
Sommerwerck, W., gen. Ja-
cob!, Bern ward ▼. Hildesheim.
U, 41**. 816*». 846"»b.
Sommi-Piccenardi, G., Ten-
tativo faito dai Francesi Cre-
mona 1537, III, 206*'.
Sonden, F., NiU Bielke och
det tvenska kavalleriet. in,
285*».
Sondheim, M., Älteste Frank-
furter Drucke. II, 75".
Sonntagsche Zeit. III, 61®^.
Sonsini, A., Periodo d. vita
di Licinio (Pordenone). II,
242**».
S 0Ö8, Elem^r, Wappen der Soös.
II, 299»»».
Sophttles, Th., ^Äyakfidtiot'
ix JSna^tr^g, I, 92**».
Soppitt, C. A., Short aecount
of the Katschtscha NAga tribe.
I, 48«'.
— — Hist. a. descr. aecount
of the Katschtscha tribes. I,
48»^
Soranzo, 6., Bibliogr. Venez.
in aggiunta del Saggio di
£. A. Cicogna. II, 203*'.
Sorof, M., ^ÄTiaycayij im att.
Gerichtsverfahren. I, 107^'.
Sorrento, s. Da Sorrento.
Sosnowski,M.£.,u. L.Kurtz-
mann, KataL d. Raczyiis-
kischen Biblioth. zu Posen,
8. JB. 1883, II, 3472».
Southey , R., Chronicles of the
Cid; introd. by H. Morley.
I, 191* (s. V. Clironicles).
South wick, H. L., Policy of
liassachusetts towards Quäkers
etc. m, 274**.
Spaichingen. — Römerstrafsen.
II, 86».
Spannagel, Dtsches. Heer-
wesen. II, 87«*. 47''o. 436"».
Specht , F. A., Gesch. d. Unter-
richts wes. in Deutschi. II,
33***a. 40»-. 142»*'.
— Th., Einheit d. Kirche nach
Augustin. I, 161«*^
Speijer, J. S., Mythe de Na-
husha. I, 50»».
Spence, Teaching of the twelve
apostles. I, 160*-».
Spiefs, F., Lage v. Taricheae.
I, 29*»«.
Spilimbergo, s. Di Spilim-
bergo.
Spinelli, A. G. , Carme in
morte di Cicco Simonetta. II,
247^1.
Spiro, J,, 8. D^renbourg, H.
Spitta, F., 2. Brief d. Petrus
u. Brief d. Judas. I, 148»'.
Spofford, R. Ainsw., Characte-
rlstics of Persian poetry. II,
191^*1.
Spoleto. — Cenni stör, suir
icone nella basiiica di Spoleto.
II, 220»*<>.
Springer, A., Phisiologus des
Leon, da Vinci. U, 259»*».
Protokolle d. Verfassungs-
ausschusses. III, 180»».
— £., Sicherungsklauseln d.
kopt. Rechtsurkk. I, 9***.
Squire, A. S., s. Reville, A.
Sri N&r&yan Singh , s.Singh.
Stade, B., Aus welcher Zeit
stammt d. Lied Deut. 3J2?
I, 22»».
Jer. 5^, 11—14, I, 28*»b.
1 Kon. ^2,48i, I,
26»».
Anmerk. zu ^KSn.iO — 14,
I, 26»»».
— — Name d. Stadt Samarien.
I, 29»»'.
Stadlbaur, K., Freiherren ▼.
Griefsenbeck. U, 98^».
Stadler, M., Vandalen. I,
127*».
S t ä li n , P., Wilhelm v. Württem-
berg. lU, 114«».
Staglieno, M., Nu^vi docum.
intorno alla famiglia di Co-
lombo. II, 250»**.
Stahl, J. M., ^(Htxov^iBrje 6
Aeeoyo^ov 0o^wvg, 1, 108'^
Stallybrafs, J. St., s. Hehn,
V.
S t am pa, Gräfin, German. Toten -
hUgel in Holstein. (Grem&lde.)
II, 188»».
Stampfer, C, s. Dietl, J.
Stanford, Parlament. Map of
Brit. Isles. III, 190«*».
— Map of New London Bo-
roughs. III, 190«»».
— Parlament. Connty Atlas etc.
m, 190«»».
Stanley, Henry M., Congo and
its Free State. I, 193«.
Stanonik, Merz. III, 117*».
S tan sfeld, John, Stonsfeld. UI,
189«»«.
Stapf, O., u. J. E. Pollak,
Salzsee in Persien. II, 180»»»d.
Stapf er, £., Palestine au temps
de J^us-Christ. I, 30»'«.
Stapylton, Chetwynd, H. E.,
Stapelton. III, 189«»».
Star Chamber. — Decree conc.
Priuting. III, 197»»«.
Starck, Vier pommersche Urkk.
m, 79«»».
Staudenmaier , Reformation
in Ortenau. III, 108«.
Staudinger, K., ^. Inf.-Regimt.
Kronprinz. 2. Uef. UI, 120«».
Stauffer, A., Gf. Rusworm,
Feldmarschall. UI, 134».
— D. Nc. N., Leaden plate. UI,
278»*.
Stavenhagen, Laor. Malier.
ni, 67*'.
Stearns, W. A., Labrador. I,
186»»». m, 292«»».
Stebbins, R. P., Story of
Balaam. I, 25'».
Servant of Jehovah, Isai.
52. I, 26»».
Stecchetti (Gnerrini), Tavola
e cncina ne' secoli XJVe XV,
U, 288»»».
Steche, R., Bau- u. Kunst-
Denkmäler d. Königr. Sachsen.
4. Annaberg. U, 120'».
354'».
— — Dass. Heft 5. Amts-
hauptmannsehaft Marienberg.
II, 121'».
— — Bau- u. Kunstwerke in
Flöha u. Chemnitz. II, 121".
Steel, F. A., a. R. C. Temple,
Wide-awake stories. I, 48«».
Steenstrup, Joh., Borgerlig
Frihed i England og i Dan-
mark-Norge. III, 258»».
Stefani, s. De StefanL
— V., Andrea di Biagio Mantegna
di Vicenza. U, 244*»».
Steffenhagen, £., Entwickel.
d. LandrechtsgloBse des Saeh-
sensp. 4, — 6'., s. JB. 1888,
II, 388'*.
S t e f f e n 6 , De S. Arnoldo Con-
fessore notae. II, 822»».
Stegagnini, L., Favola della
papessa Giovanna. U, 2 1 5 » '»*.
Cano»sa. II, 2202«».
— — Cenni p. centenario di
Gregorio VIL 11, 216»'».
Stegmann, C. v., s. Gey-
mttller.
— H., Rochuskapelle zu Nürn-
berg. UI, 124»».
Stehle, B., VolkstUmliehes ans
d. Oberelsafs. III, 107»».
Steif, MoUyn. lU, 57*».
Steiff, Von d. UniversitätsbibL
Tübingen. UI, 116«».
— Misch, m, 117*».
— Morhart. ib.
Steigemann, H., De Polybü
olympiadum ratione. I, 85»».
Yeneielinis der besprochenen Publikationen.
in,385
8te*in, A., (H. Nietachmann),
Fnmeke. 2. A. III, 40<^*.
— Fr., Gesch. Frankens. II,
82". 100'*.
Ostfitnkische Gane. II,
100'».
— L. T., Bildnngswesen. 3. I,
176«^.
— Ph-, s. Göpel, P.
Steinbrecht, C. , Baukunst
d. Dtsehen. Ritterordens in
Preufsen. 1. Thom. II, 156".
Baukunst d. Deutseh.
Ritterordens. Vortrag. II,
166*'>.
Steindorff, G., Bemerkungen
SU d. Sttrgen d. Menthuhotep.
1, 7'».
Steiner, H., Davids Rache an
d. Ammonitern. I, 21*.
Stein herz, J. , Dunas Ibn
Labrat, (Ungar.) I, 86**.
Stein hoff, Bartholomäus in
BUnkenburg. II, 81 1*"^.
— Braunschw.-Wolfenbtttt. Pest-
andachten 1680. III, 268^'.
Steinmeyer, F. L., Rede d.
Herrn auf d. Berge. I, 140»'.
Steinsehneider, M., Media.
hebr. Handschr. I, 88^.
(Pseudo-Kimchi.)I,89"'.
■Steinwenther, Arth., Hans
HL Ungnad-Weifsenwolf v.
Sonneck. UI, 64».
Bteitz, G. K, u. H.Dechent,
Von Antwerpen nach Frank-
furt verpflanste Gemeinde
Angsb. Konf. IH, 101 ''\
Stenersen, L. B., Om Kolonos
Agoraios. I, 72^^.
Stengel, P., Noch einmal d.
Aigis. I, 91'o.
Stengele,B., Beitrr. z. Chronik
d. P. Berard Müller. II, 88^^
Kapuzinerkloster in Mark-
dorf, n, 84»».
Inrentunufn. b. den dem
dtsehen. Orden zugewies.
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20 1**».
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2. 3. HI, 187»»». 275»®.
Stephens, G., Aeldste Doku-
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Stern, Ad.,Hettner. IH, 99 ^^^
— L., Randbemerkungen z. d.
manethonischen Königskanon.
I, 1^
— — Thebaisches Totenb. ▼.
Naville. I, 6»».
Sahid. Scherbenaufschrr.
I, 8*0«.
Kopt. Inschrr. an alt.
Denkmälern. I, 8^^».
Kopt. Traktat üb. Al-
chimie. I, 8*®'.
Memphit. kopt. Papvrus-
urkk.; m. e. Nachw. über d.
faijum. Papyri. I, 9*^».
Faijum. Papyri zu Berl.
I, 9»».
Sterrett, J. R. S., Prelimi-
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Stettin. — MQnzbestand d. Mu-
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— Vereinsarmenpflege. IH, 80»**.
— Bericht ttber d. Verwaltung
d. Gemeinde-Angelegenheiten
188415. HI, 80»»».
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Stettiner, F., Ad Solonis
aetatem. I, 92>».
Steub, L., Bilder aus Griechen-
land. I, 72>».
Zur Namens- u. Landes-
kunde d. dtsehen. Alpen. II,
96**. 122*».
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lande. II, 205'».
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Stieda, L., Buchdruckerei in
Oberpahlen. III, 59'«.
Wilde. HI, 59'».
Wildes livländ. Arznei-
wissenschaft, m, 59'*.
Ausgrabungen i. d. Ritter-
Strafse. Hl, 62*«^
— > — Bei Grösen gefundener
SchldeL IH, 63*»*.
J»kre»h9rtchte der <3efe2üehtowiM«ase]iaft 1885. HL
— — Ausdrücke aus d. livl&nd.
Handelssprache. III, 64*»«.
— W., SchiffahrUregister. H,
141**». 161*». 169*».
Zur Spraehenkenntnis d.
Hanseaten. II, 161**. 168».
Nachlafs e. hans. Kaufin.
II, 160*». 166».
Zunfthändel im 16. Jh.
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— — Landwirtschaftsbetriebe
in Mecklenb. IH, 75**'.
— — Aus d. sozialen Gesch.
Englands. HI, 196»'».
Stiehl, C, Zur Gesch. d. Be-
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— — Zur Gesch. d. Instrumen-
talmusik in Lübeck. III, 71**».
— — Lübisehe Spielgreven. HI,
71»*'.
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Stigloher, M., Jos. v. Hirsoh-
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Still mann, W. J., Report on
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80»''*1>.
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III, 170*».
Stock bau er, J., Bücher d.
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Stocker, £. W. F. L., Wappen
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Stöhr, A. m, 142»».
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290'».
S tokos, G. T., Fayüm gospel
firagm. I, 187»».
— - — Fayum manuscr. U,
175»».
— Whitley, On a Bhaumayantra.
I, 51»».
— — Anoth^r ^^aKQssoabr^vBN?
'S»
m,a86
Verseiohnis der besproGhenen PabUkationeD.
8 toll, H. W., Gotter u. Heroen.
7. A. I, 188»'*.
Stone-Pacha, C. P., Exp^d.
^gypt. en Afriqae. II, 182**'.
8 1 o r m , G., Om Thorgerd Holge-
brud. n, 270 >®.
Smaatiog fra STerressaga.
n, 270»».
Tillsg til Andun HesU-
korn. II, 271»«.
-^ — Haakon Jonssöns og
HafthoresBÖnnemes Slcgtakab
med den norske Kongect. II,
271»».
Olavs -legende fra Ribe.
n, 278".
— — G., Norges Love. 4. U,
278*».
— — KongeBpeilet og Stjöm
samt Barlaams og Joaafats
Saga. II, 281'^^
laleifs Krönike. II, 281*».
«EyktansUdr* ; Flatdbogens
Beretning om VinlandareUeme.
Med BeUenkn. af H. Geel
muyden. II, 282'».
^- — Haandflkr. of Storssöns
Sagaoversfettelse. UI, 246*^.
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Strack, H. L., s. Hebraiea.
8. Socin.
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herig. y, H. L. Strack. II,
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Str&le , H., Alingsie manu-
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StreociuB, C, s. Galitzin,
Fürat N. 8,
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koUeje jesuitsk^ ▼ Plsni. III,
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Studniöka, Berieht über math.
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Stück, H., Hamb'urgisohes Yer-
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Styffe, C. G. , Bidrag tUl
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Suavenius, P., Diary. III,
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Sucher, Jos. , Gesohiohtskarte
der österr. - ung. Monarchie.
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Sudhaus, K. F., Treptow vor,
w&hrend u. nach d. 30}. Krieg.
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Suldholm, A. L., Liberalismen
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SuleimAn£fendi,8.Hikmat.
SulpiciuB, Opuscula. 1, 164**».
Sultan et 'Arifin, s. Hik-
mat.
Sulzberger, G. H., MSrikofers
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8undermann,F., s. Prahm, L.
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6 6/6 »«'•-»•*.
Suter, G. I, 66»**.
Suttner, Baronin v., Kaukas.
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Sutton, J. T., Slavery in New-
York. in, 284»**.
S V 4 1 e k , Jos., Zalirovinf JiKho
PopekzLobkoyfe. 111,161*®.
Svenska prestsUlgter under medel-
tiden. ü, 266*».
— adelsmäns bref frka Persien,
m, 289'*.
Sverdrup, J., s. Arnes en, M.
Svoboda, Adb., Goich. der
\ Uea\ft. 1. I, 176*».
Swaine, S. A., Gordon. IH,
186»**.
Turner. DI, 197**«.
Svainson, C. A«, Greek
Liturgies. I, 194*.
Swedelius, W. £., Döbeln.
m, 289".
Sveet, A. £., and J. A. Knox,
Mexican mustang throngh
Texas. HI, 284**».
Swieten, van, Schreiben in
Angelegenh. d. MiliUür-Sanitäte-
wesens. HI, 128*'.
Swynnerton, Ch., s. Cun-
ningham, A.
Sybel, L. v., Pausanias u.
Strabon. I, 86*».
Toxaris. I, 98»'.
Asklepios u. Alkon. I»
101**.
Sydow, Marie, Ad. Sydow.
in, 49«'.
Sylvain, C. H., PieZX. 3. ed.
5. ni, 220»»*.
Symon Monachus , Openu
Hist. regum. 2; ed. Th.
Arnold. H, 268'.
Szabö, K., R^gi magyar konyv-
t&r. (Alte Ungar. Bibliothek.)
n, 292»*.
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148*®*.
Szideczky, L., Bithory Istvihi.
in, 186»*.
BAthory u. Iwan Wassil-
jewitsoh. III, 186»«.
Intervention d. Papstea
zw. Bithory u. Iwan d.
Sehreekl. IH, 186»*.
— — Korrespond. Nikolaus
FiXftys mit Türken u. Ta-
taren, in, 186»*.
Briefe v. Fr. Rtfkdczy X,
D. Rözsnyai u. Fr. RMei.
ni, 187»*.
Protokoll d. siebenbikrg.
Reichstages irir. lU, 188**.
Spottverse auf schlechte
Patrioten. III, 189**.
Wappenbrief d. Johann
Mdr^. in, 168***.
Szala^, J., IL lUköcsy
Ferenoz. in, 187*'.
Konskription d. Umgebung
V. Stuhlweifsenburg. (Ungar.)
ffl, 149»'*.
Szanto, £., Zur att. Phmtrien-
u. Gesohlechterverfiue. I, 98»*.
Szisz, Bela, a. Mae Carty.
Verzeichnis der besproehenen Publikationen.
in^
Ss^ehen, A. Graf, Tanul-
m^yok. (Stadien). '2, in,
Shdcespeare. UI, 198**».
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Sz^eh^nyi, B^, Sz^ch^nyi-
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Szemere, AttilftfZar Gesch. d.
Nationalökonomie in Ungarn.
ni, 168"".
Szendrei, J., Wappen d. Stadt
Ifiakoltz. II, 299^7'.
liagyarorszig €% tknot-
sz^inak fSrendei. (Ober-
hausmitglieder Ungarns.) m,
142*«.
n. B^ Schack, Dürer
Albert ^ete ^ mttvteete.
(Dttrers Leben u. Werke.) i.
in, 162*»'.
SzentkUray, Eng. (Jenö),
Briefe z. Gesch. Iwans. III,
188«.
— — Kiczky Kristöf. III,
189»*.
— — Ung^. Donauflotillen
(A dnnai hajöhadak tSrt^nete).
ra, 151*«*.
Sziligyi, S., Egyetemes tdr-
t^net. (Weltgesch.) 2. h 195^
Korresp. etc. Bethlen
Gibors. m, 186**.
Deutscher Brief Bethlen
Gibors (an Stadt Lentschau).
m, i86«>.
Bethlen Gibor. HI, 186'*.
GabrielBethlen. m,186'^
A linezi b^ke okiratt^a.
(Diplomatar. d. Linzer Frie-
dens.) ni, 187 «•.
— — Beitrr. z. Gesch. €toorg
lUk^czy J. ffl, 187»'.
•— — CzfmjegyzAe a bndapesti
egyetemi könyytteak (Kata-
log d. Budaposter Uniyersit&ts-
WbL). 9. m, 148*»*.
— — Zur Lebensgesch. Khur-
messers. m, 146**'.
II, 292»«-"».
—r- St., Beitr. z. Hora- Revolu-
tion, m, 189'»*.
Szinnyei, J., Festung Komom
184819, m, 141»».
Hazai ^s kttlf51di folyöira-
tok magyar tndeminyos reper-
toriuma (Repert. d. Zeitschrif-
ten), m, 148*«o.
Horvith Mihäly ^s Szalay
Uszlö. in, 146"».
Szmida, L., B^ in, 145*»'
T.
Tabari, Abu Djafar, Annales;
edd. P. De Jong., M. De
Goeje, J. Guidi. II, 186»»'.
Taceone-Gallucci, D., Me-
morie d. Certota dei ss. Steüino
e Brusone. II, 262»'».
Taeonnet,Bf., Souvenirs d'Al-
g^rie. II, 188*»».
Tadra, Ferd., Josef Locatelli.
ni, 161**.
Tafsire AbdulU bin Abbas,
s. Abbas.
TSg-al-Arfls, MnrtedS-ez-
Zabldl. II, 195**«».
Taginyi, K., Adelabriefe im
Ungar. Landesarehiv. 7 — 10,
m, 168»»».
Tagore, Bahn Dwijendranith,
Sonar Kiti, Rdpdr Kiti. I,
46*\
Tailhan, J., Anonyme de Cor-
doue. Isidorus Pac etc. II,
21". 801\ 806**.
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transL by Fnaer R a e. 6, ed.
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Takies, Alex., Koml^rom TV,
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Talapkovics, Antal, Pragma-
tica Sanetio. lU, 188*».
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Tamassia, G., Osculum inter-
veniens. U, 202»'b.
Alienazioni d. immobil!
occ secondo gli diritti german.
n, 217*'»«.
Diritto di prelazione ecc.
negli Statnti dei Comnni ItaL
n, 226»*».
Tamizey de Larroque et
D u k a s , Corresp ondants de
Peiresc IX. Salomon Azubi,
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Tappehorn, A., AufserbibL
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Taqi, Muh., 'Atiqtfdit~i Majlisi.
II, 188*»»1».
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Italie et en Tunisie. U, 196^*.
Tardif, A., Nouv. observ. sur
la dato de Mareulf. n, 16*».
Tarducci, F., Colombo. n,
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Tarikh-i-Mujam. H, 186«*».
Tarlazzi, A., Monumenti stör.
della Romagna. 2\ con append.
diM. Fantuzzi. H, 220»»*.
Tarnai, Jinos, 22 ler^ 1842
töl 1854 ig terjedS idSszakböl.
{22 Briefe über d. Gesch.
1842-^54.) in, 140".
Tarqninpol. — Ausgrabungen.
n, 11*». 77«.
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— Ch., 8. Backhouse, Ed.
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— lAarie Hansen, a.H.E. Send -
der, Bayard Taylor; ttbers. v.
Anna Koch. HI, 199**^
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Berlin 187011. I, 194».
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lino. n, 224»*».
Tegn^r, £., GusUf JIT.s bref
tili Armfeit, ffl, 287»*.
Armfeit i Neapel. IH,
288»».
Armfeit. 1. 2. m, 288«».
Teichmann, Meister. 111,262»*.
— A., Universität BaseL m,
172»*.
Telang, Kashinath Trimbak,
Bädaräyana. I, 60»*.
A copperplate grant of
Pulikd«n n. I, 69**».
Telfer, Career of D*£on de
Beaumont. I, 194».
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Kufic aiphabet from Kabul.
n, 197*»*.
False arabidsmus. ib.
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Termine-Trigona, V., Pe-
trarca cittadino. II, 268»»»,
Terremoto 1456. n, 261»«».
m,388
Yeneichnis der besprochenen Publikationen.
Babylonian a. old Chinese
measorea. I, 20^^.
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aroand Tibet. I, 48»*.
— Seienee of langnage etc.
ando-Ghina). I, 4t9^K
— Tin-yüt not India. I, 53"®.
— 8. Colquhouni A. R.
Tesdorpf, W., Römerzng Lud-
wigs d. Bayern. II, 67**.
Teske, C, Wappen d. Grofs-
herz. V. Mecklenburg. II,
146»»»».
T e 8 8 i e r , J., Quatri^me croisade.
n, 227"'*. 827««.
Tettan, W. v., Beitrr. zu e.
yergL Topographie u. Statistik
V. Erfurt. II, 11 9««»-*»».
Teuber, Os., Gesch. d. Prager
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Teufel, F., S&h Tahmlisp. U,
176»*.
T(eutsch?), Fr., Quelle des
Werböczyschen opus iuris
regni Hungar. n, 295'".
Honterus in Keisd. III,
148*»».
Neue Beitrr. z. Herman-
städter Buchdruckergesch. III,
152«>*.
Teza, £., Filippo IL e Sisto F.
III, 209*».
Thackeray, W. M., Four
Greorges; new ed. III, 181''^.
Thalhofer, s. Bibliothek.
Thallöczy , Lajos, Histor. Cha-
rakterbUder: Zay. lU, 188».
Krone Stephan Bocskays.
m, 152«»*.
T ha 1 y , K., Beschreib, d. Schatz-
kammer d. Hauses Wittels-
bach etc. von Gf. Csiky
(168S). in, 118»». 146»»».
— — Diarium Sdlmbokr^tyj.
in, 187*».
— — Irodalom-^s mfvelts^-
t5rt^neti tannlminyok a Ri-
k öozy - korlkSL (Litteratur-
histor. etc. Studien aus d.
BAÖczy-Zeit.) HI, 188*».
Tod d. letzten Riköczy.
m, 188»*.
Csergö. m, 144"».
A grdf Bercs^nyi csaUd.
1, in, 147"».
Zur Gesch. d. Raabregu-
Uerung. lU, 158»»*.
Gcneal. der Beres^nyi.
Tharan, H., b. Barnes, R. H.
Thatcher, M. P., 100 battles
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F. A. Eaton. I, 191».
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wtloloytxri avdTtrvSie r. *JEX-
Xi^vaßv. I, 70».
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temps mtfroTing. H, 16»».
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törtenetböl az F. sz^zadban.
Alarik (Erzählungen aus d.
5. Jh. Alarioh) ; Qbers. v. Joh.
öreg. ni, 154»»»'».
Thiersch,A., Modell d. Tempel-
berges. I, 29"»b.
Thim, J., Stadt Zombor 184819.
III, 140'».
Plateau v. Zombor 1849.
m, 140'».
Hungarica d. Grazer Uni-
yersitätsbibl. III, 148»»».
Thirion, M., De civiUtlbus in
Chersonneso etc. I, 96»»».
Protestantisme k Metz et
dans le paye messin. III,
105»*.
Thiset, A., TU hvilken ^t
hörte Niels Ebbesen? II, 276»'.
Bidrag til Gosmer Sogns
Fortidshistorie. II, 278*».
SUmtaWer. 3. 111,256»'.
8. Hjort-Lorenzen, H.
T h o d e , H., Franz v. Assisi u.
die Anfilnge d. Kunst d. Re-
naissance in IUI. n, 885»»»
Thomas, A., Litauen nach d.
Wegeberichten. U, 158»».
— G. M., HandelsTcrträge zw.
Venedig n. Granada. n, 240*»».
— Bfgr., De Constantinople en
Petftft. 11, \Ä^»»*.
Thomas a Kempis, Om ELristi
EfterfSlgelse ; udg. af F. Ron-
ning. 1—3. H, 282»».
Thomas Aquinas, Summa
Theologica; cum notis N. S.
Billuart et J. Driouz. 1.
n, 889»»«.
Summa philosophiae. Ex
variis eins libris accomodata
a Cosmo Alamanno; edd.
F. Ehrle et B. Felchlin.
1. II, 889»»*.
— — Quaestiones disputatae ;
cum commentario CajetauL
U, 889 »»\
Thomassen, J. H., Gesch. u.
System der Natur. 5. A. I,
178»».
Thomle, £. A., Stillesen, m,
248»*.
Thommen, R., Abfsssungszeit
d. Polybius. I, 108».
Thompson, E. Maunde, Palaeo-
graphy. 9. A. II, 808».
s. Bond, E. A.
s. Nesbitt.
Thoms, J. A., Coneord. to
revised Version of New Test.
I, 187»«.
Thorbecke, H., MufaddalijAt.
II, 191»»*.
Thornbnry , W., and Ed. Wal-
ford, Old a New London;
new ed. III, 194»»».
Thornhill, M., A MagistraU
dur. Indian Mutiny. HI,
202»»*.
Thornton,Th. H., Vemacular
literat of the Panjib. I, 44»'.
Thorold Rogers, s. Rogers.
Thorpe, P., Japan. I, 185»»*.
Thorsöe, A., Frederik 712.8.
Regjering. HI, 254»*.
Thrämer, Athena Polias zu
Pergamos. I, 79»».
— £., Morgenstern. UI, 61*»*.
Lud.MerckUn. IH, 61»»».
Thrap, D., Fra Krigitiden
171618. in, 286»».
Fra Bergens Skole. HI,
244»».
Bonnevie. IH, 248»».
Thrige, S. B., s. Granzow,
F. C.
og V. A. Bloch, Laere-
bog. I, 171»»-»».
Thruston, G. P., Races of
America. lU, 267*».
Thuasne, L., Docnments snr
les Borgia des arch. d'Ossuiuu
II, 261»»».
Veneiehnis der besprochenen Publikationen.
m,389
8. JohAnnes Bareh«r->
das.
Thndiehum, F., Kampf der
Chatten n. Hermandnren nm
d. Saliquellen. I, 124**.
Rechtsgeseh. d. Wetterau,
8. JB. 1888, n, 898*".
Thnillier, L., Carte de Palest,
et du Liban avec ooneours de
£. 6. Key et Ad. Chanvet.
II, 177««.
Thalia, H., La femme. I,
178»«*.
Thumser, V., Attische Me-
töken. I, 98".
Thüri, Etel, Gesch. d. refor-
mierten Kirche Csurgö. (Un-
gar.) III, 149"».
Thurn, H. M. v., Bref tili Gabriel
Oxenstjima. III, 286»*.
Thur 7, J., A kaszt munij tÖrok
nyelvjäris. Bf, 196*".
— — A torSk szökines apo-
logidja. ib.
Thyregod, C. A., Mosgroede
Minder. III, 256"«.
Thyr^n, J., Erste bewaffnete
KeutraUtät. HI, 261 Mitte.
Thys, A., Conscrits beiges
179819. III, 229»*.
Tiber in Washington, in, 281**».
Tibus, A., Grttndungsgesch. d.
Stifter etc. d. Bistums Münster.
II, 830"«.
Tid ander, L. G., F<t&get i
östergStland. IH, 283".
Tidsskrift, Norsk miUtiert. III,
244".
Tiele, C.^P., Suzub de Baby-
lon i£r en Suzub de Chald»6r.
I, 16»»'«.
— — Hist. d. religions. I,
176".
Tien, A., CoUoquial Arabic.
II, 194««.
Tiesenhausen, G. R. v. III, 68««.
Tiesenhaueensche Kapelle im
Rigaer Dome. III, 62"*.
Tigerstedt,K., Sprengtporten.
III, 289«».
) Keholms läns hist. under
Kristina. HI, 286««/**.
Tikkanen, J. J., Stil Giottos.
II, 259«»«.
Tilley, A., Literat, of French
Renaiss. I, 194«.
Timayenis, T., Greece in the
times of Homer. I, 91*^.
Timon, A., A pärb^r Magya-
rorsz^on. (Lecticale in Un-
garn.) n, 296"*.
Tirman, L., Situat. g^n^r. de
TAlgAie. n, 188*««.
Tisehendorf, C. de, Nov.
Testam. graece et lat. I,
186".
Tisch er, Franz, DopisyVil^ma
Slavaty psa^n^n Jar. Bontovi
z Martinic. lU, 169**.
Tisch haus er, Chr., Tabellen
z. Kirchengeseh. I, 188«.
Tischler, O., Waffen n. Ko-
stüme auf alten Bronzen. II,
168««.
Gliederung der La T^ne-
Periode etc. H, 8««. 168«'.
Tissot, Ch., Fastes de la pro-
vince d*AfHque ; pr^c^d^s d*une
notiee biogr. par S. Rein ach.
I, 180««.
4« rapport sur 1. miss.
arch. en Afrique. II, 196**«.
G^ogr. comp, de la prov.
rom. d'Aft-. ib.
Titcomb, Bp., Church of EngL
' in Europe. lU, 191««*.
T5r5k, Arpad, Ältestes Bildnis
Stefan Bdthorys u. Ludwigs
IL im Berl. Mus. III, 185**.
T o k o d y , öddn, Egyhäzi ügyekre
vonatkozö rendeletek t^a.
(Archiv aller kirchl. Gesetze
etc.) III, 149*««.
Tollin, H., Francke. (Schi.)
III, 258«.
Tomaschek, W., Persien. 2,
II, 180*"«.
Tomassetti,G.,Campagnarom.
nel Medio Evo. II, 211**«.
Tomkins, H. G., Northern
Syria etc. I, 6*«.
— — Head from Naukratis. I,
20'«.
— — Berothah or Berothai. I,
29 »««.
— M. H., Westen Papers. III,
181««.
— T. J., Kamak list of Northern
Syria. I, 5**.
Tommasini, 0., (Clemens V»
u. Kaiser Heinr. VIL), II,
249««<>.
Tonini, C, Cultura in Rimini.
II, 268«'».
Tonissi, V., Dipinto del Por-
denone in Vamo. II, 242**«.
Tononi, A. G., Gregorio VII.
e i Piacentini. II, 826««.
Torelli, L., Italia e Casa Sa-
voja. II, 199*. in, 212«o.
Torma, J., Zonuk. II, 297*«».
— K., Lapis finalis in d. Urk
Ludwig d. Grofsen. 11, ^%ft««
Goldene Bulle in Gran.
n, 288*»
Urkk. z. Gesch. Sieben-
bargens 1662—1717. ra,
144**«.
Memoiren v. RettegL in,
148"*.
Tornatore, De humanae cog-
nitionis modo etc. II, 840*««.
Torney, s. Straufs.
Torr, C, Rhodes. I, 96«*.
Torraea, Fr., Teatro ital. II,
226««'.
— — Donne reali e donne
idealL II, 225««*.
Cola di Rienzo e <Spirto
gentU'. n, 258«»*.
('Spirto Gentir.) ib.
Torre, A. , Polem. dantesca.
n, 267«*«.
Töth, L., Bocatius. IH, 144**«.
PuUzky. ni, 147»»«.
Tournafond, P., Cor^. I,
186*«».
Towle, G. M., England a.
Russia in Central Asia. in,
186*«'.
Toy , C. H., Date of the Korah-
psalms. I, 27***.
Toxiri, A., Moneta attrib. a.
Calaritano Leonardo. II, 268«««.
Traill, H. D., Shaftesbury.
III, 180««. 199*«».
Trailokya N&th Mukharji,
s. Mukharji.
Transactions of the Cumberland
and Westmoreland Society.
(8, i.) in, 188««*.
— of the Leicestershire Society,
(tf, i.) III, 188««».
TransUtio S. Eugenü. II, 86'.
TpaTteoZvmogf 0., <Pgov-
QU)v rrjg XalxiSos. (Forts.)
I, 96»«.
Traube, L., Zu d. Ausg. d.
gesta Apollonii. II, 26«*.
Trautmann, K., Italien. Juden
als Schauspieler zu Mantua.
II, 202»».
— — Dichtungen Zihlers. III,
122««.
— — Engl. Komödianten in
Ulm. m, 197*««.
Travali, Gius., Diplomi An-
giomi di Palermo. II, 262«'«.
Travancore , Wohlthätigkeits-
zeremonie in. I, 46*'*.
Trechsel, s. Studer-Trech-
sel.
Trefort, A., Thiers. I, 195».
— Guizot. ib.
d-
ni,390
Veneiehnis der besprochenen Pablikationen.
Denkrede auf Lönyai;
Über». III, 146 ^**
Treichel, A., Hinterpommer.
Sagen u. Milrchen. II, 187"'.
Burgberg zn Beigard. ü,
189^«».
Prähist. Funde a. d. Kr.
NensUdt etc. H, 158^^
Steinkreiae etc. Drillingfl-
steine bei Odri. U, 158'^
— — Schlofsburg b. Liniewo.
II, 168".
Beitrr. z. Preufs. Familien-
künde. 8. II, 166^'.
Treitschke, SL v., Deutsche
Gesch. im 19. Jh. 3. HI, 44^
74»»'.
s. Arndt, £. IL
Trendelenburg, A., Schlau-
gengefllfs im Kultus d. Isis
etc. I, 79*0.
Trenkle, J. B., Beitrr. z.
Gesch. d. Pfarreien Gemsbach
u. Ettlingen. II, 84*'.
Treves, s. Guidetti.
Trient. — D. entscheidende Tag
aus der Trienter Konzilsgesch.
ni, 22»«.
Trigona, s. Termine-Tri-
gona.
Trimmer, R. D., Bfinisters etc.
of Lancaster. III, 188'»^
Trinius, A., Krieg gegen DKne-
mark. III, 2Ö4*'.
Tristram, H. B., Addenda to
the Flora of Palestine. I. 80 »*^
Tröltsch, y., Zu e. Karte d.
Verbreitung d. Nephrite. 11,
Troil, S. G. V., s. Akrell, C.
Troitzki, J. G., s. Michaelis.
Trost, L., Colberg u. Colberger-
mUnde. III, 79«^».
(Trout, J.), Sermon on eve
of battle of Brandywine. III,
278'0«.
Treten jak, D., Solva. II,
126".
Sventipolk. II, 126W.
Trttbner, N. f U, 174*.
Trümelet, C, Fran^ais dans
le d^sert. II, 188^"^
T r u h 1 d r , An., Politia historiea
M. Daniela Adama z Veles-
layfna. III, 169*^
Trumpp, E. f U, 174*. lU, 117*®.
Tschaikovski, Turkestan u.
sein Flufs. II, 181"".
Tschesch ichin, Istorija Li-
voniy. 2. 3. II, 160*».
Tb c2i j e r ch , 0., Beitrr. z. Gesch.
Ifailaodfl. II, 229'^*.
Tschudi, H. v., s. Bode.
Taov%''€a9, X. ^., ^Em/pa^ci*
i£ 'ÄHpoTtoleafg. I, 82"^.
108'»o.
Ol Tt^XoToptxol raifot
h' 'EXltkSi, I, SS^^K
Tueffert, P. £., L'Alaace
artistique. III, 106*'.
Tttmpel, H., Zur Einteilung
d. Niederdeutschen Mundarten.
II, 148«".
Tark, Zur Gesch. y. Tempzin
etc. 11, 144»'".
Türkei (Türken). — Post in d.
asiatischen T. II, 176".
— Mftdchenhandel nach der T.
n, 176".
— Mouyement litt^r. en Turquie.
11, 176*«.
— Ottomann Turcs in Europe.
II, 184«".
— Contempor. life a. thongt in
T. II, 184«".
— Schreibzeug. II, 186««*.
— Church misaions to Mohamm.'
in the Turkish empire. II,
188«»*.
Tttrkenfeldzug 1685. III, 84^».
127".
Tuhfa al bahfya etc. II, 174".
Tulloch, J., Religion thought
in Britain. III, 198»*».
Tunis. — Cagnats u. Saladins
Reisen in T. II, 182"».
— Enseigement arabe en Tunisie.
II, 194»»».
— Nach T. II, 182"'.
Tuuk, van der, Pügawat of
Putjangan. I, 66"».
Turbucz, Fr., Entsteh, d.
Sprache. (Ungar.) I, 196».
Tnrkmenien. II, 181"».
Turner, C. £. , Studies in
RuBsian Literat. I, 194«.
— H., s. Heywood, O.
Tur8ellini,'0., Santa Casa di
Loreto. II, 264»»'.
Tylor, Gh., s. Backhouse, K
ü.
Übersichtskarte, Neue, v. Central-
Europa. Liefg. 7 u. 8. III,
82«".
Uffelmann, J., Zur Gesund-
heitstatistik MeckL-Schwerins.
III, 76"0.
Ufford, 8. Quarles yan
üfford.
Uhle, P., De prooemiorum
coUectionis quae Demosthenis
U h Ih o r n, G., Thomas a Kempis
u. Nachfolge Chriatt ^. A.
n, 226«*».
Uhlirz, K., Älteste Kaiser^
Urkunden für Mei(sen. 11,
86".
Uhlmann, A., Veteranen- n.
Kriegenrerein Mttnchen. III,
120«».
Ujfalyy, Gh., Langnes ougro-
finnoises. 1. II, 286«*.
Ulich, Dtsche. Kirche unter
Lothar. II, 48**. 58*».
826»'^
üllmab'n, Y., Foredrag oyer
Israels Historie. I, 20*.
ülmann, H. , Margarete v.
Österreich. UI, 126».
Uhner Malerschule. 11, 76»».
99»».
Ulrich, Ad., Gesch. Wilhelnu
y. Holland. II, 60 *^
— — Zur Belagerung y. Nenfs.
II, 107»«.
— — Statuten G^ttingens. 11,
806**. 318*».
— — Reichsstadtschaft. II,
313*«.
Yetns copiale. II, 316»«.
Ulrici, Alb., Dtsches. Meer etc.
3. II, 182««.
Umbrien. — SiegeL II, 264»»».
Umlauf f, Balduin L y. Jeru-
salem. II, 828»»«.
U n d s e t , Eisenzeit. II, 1 86»»".
Ungarn, Deutsche Kolonien in.
III, 149*»*>.
— Personennamen d. alten U.
n, 287»».
Ungarische Hist. Gesellsch. —
Verzeichnis d. Editionen. 11,
292»*.
Unger, G. F., Troische Ära
d. Suidas. I, 86«».
Phlegon ttb. d. Olympien-
feier d. Iphitos. I, 91**.
Kriegsjahr d. Thukydides.
JS, I, 102«'.
— (Zeitrechn. d. Griechen u.
Römer). I, 188(*»0).
Ungewitter, O., De ratione
componendi cantus. Auetore
Homero. III, 50*».
Unruh, Bugenhagen. III, 78*»'.
Unterforeher, A., Roman.
Namenreste aus d. Pusterthale.
II, 127»*.
U p m a r k. , G., Falk in Schweden.
III, 41'».
Upsala professorer. III, 239'».
Urbani de Gheltof, G. H.,
Arts industriels k Veniie;
Veneiehnis der besprochenen Publikationen.
m,sdi
trad. per A. Crnrelli^.
II, 208**.
Urkundenbach (Urkunden).*)
-— des Bist. Colm; bearb. yon
C. P. Woelky. 2. 5. II,
164".
— Dortmunder 1, ; od. K. Rtt bei.
II, 64^ vgL JB. 1888, II,
378*».
— von Duderstadt ; ed. Jol.
Jaeger. II, 818*». 881"*.
— d. Stadt Pr.-Friedland ; ed.
P. Brenn ecke. II, 155'*.
— Fttrstenbergisches. 5. (ed.
Fr. Baumann). II, 82*^.
— u. Regesten ans d. Archive
in Innsbruck; ed. D. Schön-
herr. II, 122»
— d. Farn. v. Krosigk. d. ; ed.
K. V. Krosigk. II, 112*.
— Kölner Schreinsurkk. i. ^.;
ed. R. Honiger. H, 110»^
— V. Lowenberg; ed. H. Wese-
mann. II, 148'.
— d. SUdtLttbeck; [ed.Wehr-
mann]. U, 180^. 168^
— Mecklenburgisches. 13. II,
130*». 169«.
— Naseauisches ; ed. W. Sauer.
(I, i.) II, 22»*. 58*». 91«*.
330***.
— u. Regesten aus d. nieder-
osterr. Landesbiblioth. u.
Archive; ed. H. Z im er man.
II, 122*«.
— V. S, Polten; edd. A. v.
Feigel u. J. LampeL II,
128«*.
— Pomesaniens. i.; ed.
Gramer. U, 165'«.
2. ; ed.
181**.
H.
R.
— Pommersches.
Prttmers. II,
— Neues preufs. n, 159*.
— v. Salem (Fortsetz.); ed.
Fr. V. Weech. II, 82*».
— V. Speyer; ed. A. Hllgard.
11,22'*. 86'. 102»»; vgl JB.
1883, II, 379**.
— der Grafen u. Herren von
Wedel, i; ed. v. Wedel.
III, 78*'«.
— d. Vögte V. Weida, Gera u.
Plauen ; ed. Berth. Schmidt.
U, 50'. 111».
— u. Regesten aus d. Reichs-
finansarchive (Wien) 3; edd.
H. Z i m e r m a n u. Fr.
Kreyczi. II, 122*».
*) Dieser Artikel ist in sieh
alphabeÜsoh nach den Ortsnamen
ete. geordnet. — Tgl. anoh Cartulaire,
Codex, Begetten.
ans d. Staatsarchive (Wien) ;
anter Mitwirk. v. J. Ritter v.
Fiedler; hrsg. v. H. Zimer-
man. II, 122**.
ürlichs, L. v., PanathenKlsche
Vasen» I, 94»'.
Beitrr. zur Kunstgeeeh.
I, 182**«. III, 119*».
Urwalek, J., Beianas - Kult.
n, 122**.
Usener. I, 121*.
Ussing, J. L., Erziehung b.
Griechen u. Römern. 1, 188*'*.
U s t e r i , J. M., Initia Zwinglii.
III, 17". 165*.
— • — Zwingli u. Erasmus. IH,
17'». 165*.
Uzielli, G., Rioerohe int. a
Leonardo da Vinci. S. H,
269»*'.
T.
Vacandard, E., Saint Bemard
et la seconde croisade. II, 58»*.
102*»*. 828»*.
Saint Bemard et Tart
chrrftien. II, 886*»»b.
V a c h e t , A., P^Ierins et touristes.
L2. II, 179»».
VAczy, J., Hallers <H^mas
Historii'-ja. UI, 144*»*.
Steftn Sz^chtfnyi. HI,
146***.
Vahl, J., Afkommet af Chr.
Nielsen. UI, 256»».
Vahlen, J., Lor. ValU ttb.
Thomas V. Aquino. H, 262»^».
840*»^
Valancin, Ihr., Sillabario di
gpramm. araba. II, 194'»».
Valcamonica, s. Costantino
da Valcamonica.
Valdrighi, L. J., Nomoehe-
liurgogr. etc. IT, 247*»».
Valentini, A., Pandolfo Nas-
sino ecc. H, 289***.
Valeri, G., Archivio di Serra-
sanquirico. H, 281»*».
Valeton, J. J. P., Jesaja 5^,
6. 7. I, 26»».
Vili, Ende d. ungar. Schau-
spielertruppe. 1796. ni,
152»»».
— Hinricht. d. Abtes Martine-
vics. III, 140»».
Vallet, P., Hist. de la Philo-
sophie. 5« 4d. I, 178"^».
Vallings, Witness of St. Cle-
ment. I, 156*»».
Valsecchi, A., Bibliogr. analit.
d. Statut! di Alberga; con
prefaz. di B. Mattiauda.
11, 251»»».
Valton, P., Cristof. Romano
m^daineur. II, 288'»».
Vimb^ry, Armin, Coming
stmggle f. India. I, 67»*».
Life. I, 194». n, 174'.
Komenclat. between Merw
a. Herat II, 178»'.
— — Voyage d'un faux der-
viche dans TAsie centr., etc. ;
abr. par H. Yattemare. H,
180**».
A török üaj ethnologiai
^s ethnographiai tekintetben.
(Tttrkenvolk.) I, 195». H,
184»**.
— ' — > A magyarok eredete ^s
a finn-ugor nyelv^szet. (Ab-
stammung d. Ifagyaren etc.)
II, 286»».
Herat. II, 180**'.
Russen u. EngUlnder an
d. afghan. Grrenze. Ill, 185^»».
— • — Coming Stmggle for India.
ni, 185*»».
— — s. SÄlih.
Vandam, A., s.Maupas, M.de.
Vanderkindere, Origines de
la popuIation flamande. II,
186»».
Van Ott 1, J. N.. Beitrr. z. Gesch.
d. Grden in d. Dioz. Rotten-
burg (Fortsetzung). H, 87'».
Virady, G., Komitat BÜLrmaros
1848. m, 140'*.
Varga, 0., A magyarok oknyo-
mozö tört^nelme. (Pragmat.
G^sch. d. Ungarn.) II, 292»».
Varick, R., Letter. HI,
278**''».
Virosy, J.. Beitrr. z. Stiftnngs-
brief d. Martinsberger Abtei,
Graner Primas etc. U, 296**».
Vereinig, d. Kalocaaer u.
Bdcser Diözese. II, 296**».
Varrentrapp, K., Zur Erinne-
rung an Dahlmann. IH, 67»».
Vasi, L., Kotizie stör, di De-
mena. II, 212*»*.
Vasili, P. Graf, Wiener Gesell-
schaft; Übers. III, 180»».
World of London ; transL
by Veron Fox. HI, 196"».
Vasquez, J. C, Disfida di
Castelletto. IH, 211'*.
Vass, Bertakn, A Horvith
Istvin tinnep. (Gedenkfeier
Horvits.) in, 145*»».
Vassalli, L., Rapport snr les
in,893
YerzeiehDiB der beiproehenflii Publikationen.
y assilieh, 6., Tributi d. itole
del Qnarnero. II, 129'".
217"»».
SUtato di Ye^ia. 11,
240* >».
Vaszary, K., J. Uliszlö es-
kttsseg^se ^ a v^umai yesze-
delem. (Eidbruch Wladislaus*!.
u. Niederlage v. Warna.) II,
289**.
Adatok az 1830 ontig-
gyttltfs tdrt^net^es. (Beitrr.
s. Gesch. d. Beichtags 1830.)
III, 140'».
Vattemare, H., Christophe
Colomb. 3. A. II, 260*«".
s. Vambtfry.
Vaughan, C. J., Epist. to
Philippians. I, 142'".
Vantrey, J., Hist. des ^vdqnes
de BAle. i. ^. II, 829»«*.
Vanx, W. 8. W., Report of
AsUtio Soc II, 174»».
Vivra, Jos., Byval^ prantsvi
Peöecktf. III, 168«».
Yeechio, s. Del Yecehio.
Yeekenstedt, E., Pnmphnt.
II, 5»".
Yedel, E., Bomhofans Oldtid.
II, 267*.
Yeith, C. y., Romerstrafse v.
Trier nach Köln. I, 182"".
II, 8'®. 104".
— (— ) Rom. Köln. I, 182"*.
n, 8*". 108".
— ( — ) Rom. Wasserlei tgn. ans
d. Eifel zum Rhein. II, 8'».
Y^lain, Ch., Dolmen des Beni-
Snassen. II, 184^<>'.
Y e li c s , A., Tureica aus d. Eisen-
städter Archiv. III, 186"".
Yeltmann, Herrn., MUnzfunde
v.Barenau u.Yaraskata8trophe.
II, 808".
Yenedig. — Commissione del
doge Graden igo al Castellano
di Belferte. U, 227""«.
— Commercio veneto dei legnani.
II, 227»"".
— Congreg. di caritk; testamenti.
II, 242**'.
Yeneziani, L., Leporaro. II,
212»"".
Yenning, Wm. M., New-Eng-
land Company. III, 278*".
Yentari, A., Cnlto d. arte a
Modena. II, 208^»".
Todesdatnm Ercoles de
Roberti. II, 288*"<>.
Ist Gian Battista del Porte
d, Meister m, d. Yogel. ib.
MedaUlenr Cristof. Ro-
mano, ib.
Brief Sperandios. ib.
Bellini, Pisanello o. Man-
tegna. ib.
Bücher m. Miniaturen v.
Attavante. ib.
— — Pisanello a Ferrara. II,
244*'".
Relaz. artist. tra Milan o
e Ferrara. II, 247»<>*.
Arte a Ferrara. 11,261""*.
— — Aflreschi d. palazzo di
Schi&noja in Ferrara. II,
262""".
— — Arts k la coar de Ferrare.
n, 262""«.
Oratorio dell' espedale
della morte. II, 262""'.
Cosm^ Turi e cappella
di Belriguardo. II, 260""".
— -— Ricci e la Corte di Roma.
III, 216"'.
Yenukoff, M., Progr^ de la
civilis, dans TAsie centr. II,
180»»".
Yeratti, B., Lettera di s. Ca-
terina da Siena. II, 260""^.
Yeroellino, G. Y., Memorie
di Savona. 1, II, 207»».
Yeress, J., Luther. I, 194».
Yerhaeghen,A., Sain t-Sauveur
k Bruges. III, 280"*.
Yer Loren, J. Ph., Üb. d. vit.
Lebnini etc. II, 26"».
Lebuinus en zijne stichting
te Deventer. 11, 29'*. 821«".
Yermilye, R. A. G., New-York
post. III, 278*".
Yer na, A., Cenni stör, della
fitmiglia Maurizi. II, 209»"*.
289"**.
Yerne, J., s. JQsuf Asäf.
Ytfron, £., Hist. naturelle d.
religions. I, 176"'.
Yerona, C. A., Cenni popol. su
8. Füippo Benizzi. U, 282"*".
Yerres, F., Beitr. z. Gesch. d.
Hauses Traar. U, 111"".
Yesnaver, G., Castello di Por-
tole. II, 208*».
Yicchi , Leone, Roma nell'
anno 1788, terzo estratto dal
libroMonti etc. HI, 216»»*.
(Yictoria), More Leaves etc.
in the Highlands ; new ed.
III, 202"«".
Yiele, E. L., 7^ regiment at
the capiUl. III, 289^»».
Port Royal ezpedition.
m, 289»»».
\ YierteljabiMchntV. {\it Kultur etc.
d. Renaissance ; ed. L. 6 e i g e r ,
s. JB. 1888, II, 842'.
Yignati, C, s. Codiee landense.
Yigo, P., Statute speziali di
Pisa, n, 260""».
Yigonroux, F., Bible et d^-
couvertes en Palestine, Egypte,
Assyrie. I, 18"». 24»».
Bibel u. Entdeckungen in
Palästina etc.; übers, v.
J. Ibach. I, 18"". 182»»".
Yilanova y Piera, J., En-
sayo de diccion. geogr.-geoL
I, 172"".
Yillaflora, s. Di Yillaflora.
Y i n c e n t , Elizabeth at Helming-
ham. HI, 176"'.
— B., s. Haydn.
Yincentino, D., Insurrezione
di Dongola. II, 187»"».
Yincentius Lerinensis,
Catholic faith against etc. I,
164«»'.
Yinditti, S., Basilica cattedr.
di Apollo in Terracina. II,
211'*'.
Yining, E. P., Inglorious Co-
lumbuB. III, 269»*.
Yiollet le Duc, E., Archi-
tecture; transl. by B. Buck-
nall. I, 194».
Yirchow, R., Sinbalesen. I,
46*».
— — Weddas auf Ceylon. I,
46»».
— — Nicobar esen, Schombengs
u. Andamanesen. I, 47"».
Yerbreit. d. blonden u.
brün. Typus. II, 2". 186"».
Gesamtber. Üb. d. Statistik
d. Farbe d. Augen etc. in
Deutschi. II, 2».
— — (Herkunft d. Deutsehen.)
II, 2»'.
— — Goldfund v. Petreosa.
n, 4»"1>.
Priorität d. Lehre v. d.
^ archäol. Perioden. II, 184*".
AnthropoL Exkursion nach
NeustreUtz. II, 188»".
— — B. Bayern, Fr.
Yirey, Ph., Tomb. d*Amen-tA
et fonction de mer-lerät. I,
7'".
Yisconti, PianU di Roma. H,
261""*.
Y i s i , Imre, Tisza. HI, 147»"».
Yita b. Angelae de Foligno. H,
264»"».
— 8. Ckrae. H, 282»*'.
— S. Francisci. ib.
Yenaichnis der besprochenen Publikationen.
111,393;
Vital i n i , 0.| Imitazioni e &l»i-
ficaxioni di monete. II, 288'**.
^ Sigilli di Rinaldo e Beno-
tino Cinia. II, 266*»«.
VitelliiG., n. G. Paoli, Col-
lezione Fiorentina. 2. II,
804«».
Vitzthnm, K. F. Graf, Berlin
u. Wien 1845--62. III,
129»*.
Virere, J. van den, Chronyeke
▼an Ghendt. III, 280'».
VoeaboL ital.-tede8eo. II, 242**».
Vocheaer, J., Beitrr. z. Gesch.
einzelner Pfarreien. 11, 87'».
Yoelter, D., Entstehung d.
Apokalyse. 2. A. I, 148»*.
Vogel, A., Toledo. I, 168'»*.
Tychonius. I, 165»**.
— — Virgiliue. II, 29'».
8212».
— — Wazo V. Lüttich. II,
880"*.
— F., 8. Monnmenta Germ.
Lndolf von Magdeburg.
II, 64»». 116".
Voges, O., Pactum in d. Nar-
ratio d. elect. Lotharii. II,
48*». 68".
Vogrig, G., Villa di Vamo e
dipinto del Pordenone. II,
242**».
V 0 g t , H., GrOndg. d. Brandenbg.
Marine etc. III, 84**.
Gedicht v. Bismarck. III,
80*»*.
— L. J., Om Norges Udförsel
af Tralast. II, 148*»». 274»^
— 0., Über Melanchthons loci,
aus Bngenhagens Handschr.
III, 8»». 78*»».
— — Zum Ged&chtn. Bugen-
hagens. IH, 16'*. 78*»».
— (— ) Üb. Heinrichs VIIL
Ehescheid, ans Bugenhagens
Handschriften. III , 78 *»».
175*«.
— W., Zwei oberschwftb. Laien-
prediger. III, 16'*.
Vogtland. — Prähistorie des
bayer. V. II, 4«»b.
V o i g t, £., (Amulfi delicie cleri).
II, 41»».
— F., Zur Klteren Gesch. v.
Bergedorf etc. II, 148*»"».
Offener Brief der Hof-
haltung Georg Wilhelms. III,
69»*.
— K., Briefsamml. Petrarcas u.
Benintendis. II, 289»'.
Volbehr, Fr., Frequenz d. me-
diz. Fakultät Kiel. III, 66»».
Vol f , G., KiktSl tanult a magyar
fmi is olvasni? (Von wem
hat d. Ungar Schreiben n.
Lesen erlernt?) II, 287 *^
Volkmar, G., Gang durch d.
Apoetelgesch. I, 141»*.
— — ürchristl. Andachtsbueh.
I, 151*»».
Polycarpi Smym. epist.
I, 166*»».
Volkmet, F., Franz u. Fried-
rich von der Trenck. III, 87*».
— — s. Bach, A.
Völlers, C, DeuUche Biblio-
thekare in Ägypten. II,
176»«.
Aali Pascha. H, 186»**.
— — s. Petermann, H.
Vollrath, BurgwftUe in Ober-
franken. II, 99'*.
Volo, s. Bayard de Volo.
Vofs, (Kultur d. Völkerwan-
derung). II, 4»»».
— Zwei Bronzeschwerter von
Lttben. II, 158**.
— A., Bronzefund von Callies.
II, 139***.
— Gerb., Gräberfeld etc. in Gr.
Thurwangen. II, 161**.
Vouga, E., Helvfetes k la T^ne;
plan ches autogr . par A. V o n g a
et O. Huguenin. II, 8»».
Vraucken, J., Servatins. I,
167***.
VrieTs, J. Fr. de, s. De Vriefs.
Vucovics. — Zur Korrespondenz
Sebö V. 1849. III, 140»*.
Vullo-Guzzardella, G., Ap-
punti biogr. su Tommaso da
Butera. II, 286»'*k.
Vuy, Th., Gesch. d. Trechir-
gaues V. Oberwesel. III, 108»*.
w.
Waagen, Klara, Ein seltener
Mann. III, 290**».
Waalkes, s. Borssum-
Waalkes.
Wace, H., s. Luther, M.
Wachs muth, C, Eridanos u.
Ilissos. I, 72*».
Zur Gesch. d. attischen
Bürgerrechts. I, 98*». 100»*»-
— — Antiq. Bemerk, zu dem
»Kodex' V. Gortyn. I, 99 »*K.
Wackerhagen, K, s. Albret-
Miossens, S. v.
•Wackernagel, R. , Andrea
Gataro v. Padua, Tagebuch
etc. II, 243***.
Wilh. WackemageL IH,
48*».
W. Waekemagels Jugend-
jahre. III, 172»».
Wadia, Puttibai D. H., Folk-
lore in W. India. I, 44»*.
Wächter, O. v., J. J. Moser.
III, 117»*.
— W., Untersuch, ttb. d. 2 mitt.
engl. Ged. von Roland. H,.
84*»*.
Wächtler, Urkunden Essen
1561—76. m, 90*».
Waetzoldt, S., GeibeL IH,
71*«».
Wagen mann , Thomas von-
Aquino. U, 889*»*«.
— Wolter Molanus. HI, 261»«.
— Michaelis. III, 262»*.
— Mosheim. III, 268**.
Wagner, A., UnteritaL Nor-
mannen n. d. Papsttum. H,
48«».
— K, Hügelgräber etc. in
Baden. II, 4**. 80».
(Urgeseh. Badens.) II, 80*.
(Funde bei Gottmadingen.)
II, 81*«.
Antike Bronzen d. bad.
Altertümersamml. H, 82**.
— • ( — ) Archivalien aus Wert-
heim. II, 84*'.
s. Badische Museogr.
— F., Finanzielle Ratschläge a.
d. Zeit Albrecht Achilles'.
II, 70». 101»«.
— — Schwäbischer Bund u. d.
fränk. Hohenzollem. II, 7 2 **.
101»*.
— — Kanzlei- u. Archivwesen
d. fränk. HohenzoUern. 11^
101»».
— L., 8. Jahrbuch.
Wagnon, A., Extase de Socrate.
I, 107»*1>.
Wahn er, £., Oppeln in d. Zeit
d. Freiheitskriege. 2. III,
87*».
Wahnschaffe, F., s. De Geer.
Waitz, G., Üb. ital. Hdss. d.
lib. pontificalis. I, 160**».
II, 19**. 214*'»!.
— — Heinrich I, 3. A. II,
87*'.
— — Dahlmann. III, 48«*.
67**.
u, O. Holder-Egger,
Reise n. Frankr. , Belg. u.
Italien. II, 18«.
Wakeman, H. O., Religion in
Engl. III, 191*'».
111,394
Veraeieliois der besprochenen Pnblikationeo.
Walcker, K«, Cobdens An-
siebten, m, 200*«*.
Waldmann, F., Lirld. Landes-
gymnasinm. III, 60**.
Waldner, D., s. Michael, C.
Waldstein, Ch., Panathenaic
festiyal a. Parthenon friexe.
I, 942«.
EssajB on Pheidias. I,
lOl*«».
Walford, Greater London. 2*
III, 194»".
— C, HUt. of GUds. m, 197»»'.
Walker, G. L., s. Welles,
Ch. F.
— J. T., Four years throngh
Great Tibet. I, 48*^.
— (— ) Oxus. II, 181*«*.
W a 1 1 a c e , Maekensie , Egypt.
Question. I, 194^
Wallis Bndge, s. Budge.
Walther, C, Lampo di VaL
Lampendaff. II, 148^*^.
~- — Beitrr. z. Hamb. Kunst-
gesch. III, 69*'.
— — Hamborgensien in Chri-
stians 27. Tagebttehern. III,
69**.
Hansehnos. III, 70***.
— C. SL F., s. Lttbben.
Wangemann, Thomas v,
Aquino. II, 62'^
Wangen he im, v., Reformbe-
streb, n. innere Polit. Karls
d. Grofs. n, 29'».
W a n n e r , M. , Gotthardbahn.
III, 171»*.
Wappentafeln. III, 65»*.
Warburg, Dalin. III, 241»'.
— Holberg i Sverige. III, 256»*.
Ward, W. S., Vicksburg batte-
ries. III, 289»**.
Ware, J. B., a. R. K. Mann,
Bnmaby. III, 201*»».
Warfield, £. D., Breckinridge.
III, 279»«».
Warner, G. F., s. Miracles de
Nostre Dame.
— W. Lee, Two Eastem Empires.
I, 6620».
Warre, £., Bäte of Ulvsses.
I, 911».
Warren, F. E., Liturgy of
celtic church. I, 194».
— W., (Neu - England). III,
278*\
— W. F., Paradise found the
cradle of the human race at
the North-Pole. I, 24»*.
Wartenburg, s. York ▼.
WiLrtenbvLTg,
Wasastjerna, O. , Fmlands
Riddarhus etc. HI, ^41»*».
Washington, A letter. 111,276»».
— Song for W.8 btrthdaj 1784.
m, 277»».
Wasmannsdorf, E., Trauer.
I, 178»».
Was 1 1er, J., StiegengpewSIbe-
Dekoration in Palasio Grimani.
II, 241*»*.
— — Nachrichten ttb. bild.
Kunst in Steiermark. III,
182»».
Waterburv, D., Order book.
1776. lil, 278»»*.
Waters, R. E. Chester, Inhabit.
of Melbourne, 1695. III,
208»»».
Wa tk in , J. W., Hist. of Egypt.
I, 194«.
Watson, C. M., EogL arab.
voeab. II, 195*«».
— G. P., Older than mound-
buUders. III, 267 »\
— J., Lectures on Church of
EngL in reL to Rome. III,
191«'».
Wattenbach, W., Aus Hand-
schriften, n, 13". 41».
Deutschlands Gesehichts-
quellen. 1. 6. A. II, 14**.
26»».
— — Translatio s. Alexandri
et Justini. II, 21«».
— — Aus neueren Hand-
schriften-Verzeiehnissen. II,
74»»».
Urkunden d. 11. u. 12. Jh.
im German.Mus. II, 218»".
s.Regestapontiff.Romanor.
Watts, King, Bath. III, 194»»».
Wauvermans, Sdpultures
iranques en Belgique. II, 1 1 »».
Weber, Alb., Indische Dorf-
idylle. I, 54»«».
— Fr., Yorgeschichtl. Überreste
in d. Umgegend Münchens.
II, 96».
Reihengrlber. II, 96».
Hügelgriber. II, 96»*.
— G., Trois tombeaux arehatques
de Phoc^e. I, 88»**.
Akdschd-Kaji. I, 96*».
— Gg., Allg. Weltgesch. 7. 8.
9. I, 170'. II, 69*». 66*;
▼gl. JB. 1888, II, 860»»'.
Heinrich F2Z. in Italien.
n, 66»*. 28 G»'*.
Kathol. Kirche u. relig.-
sos. Opposit. II, 199».
— H., Bamberger Beichtbttcher.
u, aa4»**.
Marq. ▼. RoCenhan. IH,
124»*».
— S., EvangeL Gemeinde B^;
mit Berfiefcsicht. ▼. Zipian,
Polen, Ungarn. lU, 149^".
— Th., s. Kuenen, A.
Webster, s. Lessar, P. M.
Week erlin, J. B., Petraed,
harmoniee Masiees Odheeaton.
II, 258»»'.
Weekerling, Rom. Abteilung
d. Paulus -Mus. in Worms.
iL) II, 88»».
— B5m. Ineehr. (Mettenheim.)
II, 88»».
— R5m. Inschr. (Worms.) II,
88»'.
— Rdm. Funde. U, 88»».
— TerraoottenttempeL H, 88»».
Wedekind, O., BeAigi^ m,
68'».
Wedel, ▼. , Hnldigungsbrlef
Hermanns ▼. WedeL IH, 78»»'.
— 10 Stammtafeln der Herrn
▼. Wedel. III, 78"».
— B. Urkundenbuch (Wedel).
Wedewer, H., Dietenbeiger.
III, 101»*.
Weech, F. V., 8. Codex diplom.
Salemitanus.
— P. Ladewig, F. L. Bau-
mann, Urkk. a. d. DiSs.
Konstanz. II, 84«».
Weerth, E. aus'm, Reiter-
statuette Karls d. Grofs. aus
Met», n, 82»*'.
Elfenbeinreliefs im Münster
SU Aachen. H, 106««.
Weese, A., Zeit- u. Fest-
rechnnng d. kathoL Kirehe,
8. JB. 1883, II, 866»»».
Wegele, MoUer. III, 41*»«.
— Moser, m, 265'«.
— F. X., Gkseh. d. dtschen.
Historiographie. H, 56». 78«».
— — Frauenkrieg an d. Unirers.
Wttrebg. ni, 124'».
Wegner, G., (yeneralregister z.
böhm. Gesellsch. d. Wiss. III,
164'*.
Weh n er, C, (Lactantius ttb.
die letzten Regierungsjahre
Diokletians). I, 128". 168»*'.
Wehr mann, C, Kleine Mit-
teilungen. II, 141»**.
ObrigkeitL Stellung d.
Rates in Lübeck. IT, 141»*».
167»».
8. Urkundenboeh (Ltt-
beck).
WeibuU, M., Clodts anteok-
ningar. III, 284»*.
Yeneiehnia der b68prochen«ii Publikationen.
in,d05
— . — Gustaf IL Adolf. III,
286".
Weigelsperger, Gresten. II|
124»«.
— Imbach. ib.
— Reineberg. ib.
Weil, H., L'Iliade et le droit
d. gene. I, 91^«.
— R., B. Friedlaender, Jul.
Weiland, L., Üb. e. Hda. v.
Regin. lib. de tynodalibus
causis. II, 20*'. 86".
— — Zwei Papstbriefe aus Rot-
gar V. Trier. II, 22»<>. 884**».
— — Zur Papstgesch. des sehn-
ten Jh. II, 85^
Rate- u. Geriehtayer&fs.
V. Goslar. II, 816**.
— — Goslar als Kaiserpfalz.
II, 816*^
Dahlmann. HI, 67*^.
W e i n e r , Quibus rebus Lutherus
eommotuB sit etc. III, 14^^
Weisholtz, Carl. — Nekrol. III,
78*".
Weir, P., s. Köstlin, J.
Weise, A., Discovery of America.
I, 194«.
Bibliotheea germanica, s.
JB. 1888, U, 348'*.
Weiser, Fr., A katholikus
iskolattgy Magyarorss^ban.
Pars Ili Literae exhib. ori-
gines seholarum Hung^iae etc.
m, löO*»^
Weisgerber, Oued-Rir. II,
188*»«.
We i f s , Archivalien ans Buchen.
II, 84".
— Hainstadter Rebellionsbrief.
m, 108*.
— H^ritiers d. tfglises rtfformtfes.
ni, 198»o».
— B., 8. Meyer, H. A. W.
— £., Trichtergruben bei Oster-
dorf. U, 96".
— H., Moses u. sein Volk. I,
20*.
— J. H., Saadia. (Hebr.) I, 86«*.
Weifsenborn, J. Ch. H., An-
fänge d. Univers. Erfurt etc.
n, 78". 116»*.
Weifsenburg (Kt. Bern) Ent-
deckung d. Bades. III, 169'*«^.
W e i X 1 e r , P., Chronik d. Stiftes
S. Lambrecht. III, 181*^
Weizsäcker, J., Reichstags-
akten unter König Ruprecht.
II, 69*. 102»*.
— — 8. Hintze.
Wekerle, L., Alba Maria. II,
286*».
Welford, R., Newcastle a.
Gateshead. 2, III, 198*«*.
Welles, Ch. T., n. G. L.
Walker, CaUlogue of first
chureh in Hartford. 111,274»^.
Wellhausen, J., Eist, of Israel;
transl. by W. Rob. Smith.
1, 20»».
— — Skizzen Ui Vorarbeiten.
2. Hexateuch. I, 22»*.
Prolegomena to Hist. of
Israel; transl. by Robertson
Smith. I, 194».
— — Scholien z. Diwan Hudail.
II, 19 1»»».
HudaiHtenlieder. II, 1 9 1 **^
Weite, s. Wetzer.
Welter, T. B., Compendio. 1.
I, 171*».
Weltgeschichte, AUg., s. Fiat he.
Weltrieh, R., Karl v. Wttrtt.
u. seine pftdagog. Schöpfungen.
III, 114**.
Schiller, i. III, 116*».
Weltzel, A., Gesch. d. Ge-
schlechts Praima. II, 160».
— — Gesch. V. Sorau. ib.
— — Gesch. d.Ratiborer Arehi-
presbyterates. ib.
Wenck, C. , Entstehung d.
Reinhartsbmnner Geschichts-
bücher. II, 60*».
— (— ) Üb. päpstl. Schatzver-
verzeiehnisse. II, 320*'.
Wenczel, G., Ungar. Privat-
recht vor 18tö. (Ungar.) II,
296**».
W engen. Fr. v., Kriegsereig-
nisse zwischen Preufsen u.
Hannover. III, 46». 94»^.
261»'.
Wenkel, Über Spartaner u.
Athener mit Bezieh, auf Grube.
I, 70*f.
Wen rieh, W., Schmuck d. Me-
diascher Schützenkönigs. IIl,
162»<>®.
\Yeresehagin, W. W., Skizzen
u. Erinnerungen; übers, v. £.
Kretschmann. II, 180***.
Wermlin , H. — Urfehdebrief,
n, 99»».
Werneburg, A., Herleit. d.
Namen d. thür. -sftchs. Graue,
Suevongau. etc. II, 84***.
114»*.
Wernicke, E., Familiennamen
d. Mittelalters in Freiberg. II,
120»».
Wernigerode, Schlofs. II, 810»».
Wertheimer, £., Erzh. Kaxl
u. d. zweite Koalition. HI,
129»».
Wertner, Ärztl. Stand im
Altertum. I, 180»».
— M. , Lusignanen u. Krone
Armeniens. I, 196*.,
— — Stammbaum d. Arphen.
II, 299*»».
Ehen d. Arphen. H,
299*»*.
— — Geneal. u. Geseh. II,
299*»*.
— (— ) (RÄÖczy.) III, 188»*.
Werunsky, E., Excerpta ex
registris Clementis YL et
Innocentii YL II, 64'«. 319'-».
Werveke, N. van, Archives
Luxembourg k Weimar. H,
22»».
Wesemannn, H., s. Urkunden
d. Stadt Löwenberg.
Weske, Über Ungaunien. III,
68*»».
Wessely, £., Contrats grecs
du Louvre provenant de Fai-
oum. I, 9**».
— K., Kriech. Papyri aus This
u. Panopolis. I, 9**^
— — Grieoh. Papyri Wiens.
I, 9**».
Analekten. I, 9*«<>.
Wessinger, A., Kaspar Ain-
dorfer v. Tegemsee. II, 97**.
— — Ableitung d. Ortsnamen
Tölz, II, 98»».
Westarp, Graf von, Branden-
burg.-preufs. Artillerie. III,
85*«.
Westcott, B. F., a. F. J. A.
Hort, New Testam. in Greek.
I, 186*».
Westerham u. Holte. — Funde.
II, 188»».
Westermayer, A., s. Roth,
K. L.
Westling, G. O. F., Hertig
Karls furstendöme. III, 234*».
Westen, J., Montefiore. I,
40***. III, 201*»».
Westpreufsen. — Bau- u. Kunst-
denkmäler. U, 156*».
Wetze 1, Lübecker Briefe d.
Kieler StadUrchivs. II, 129».
Wetzer, L. H., u. Weite,
Kirchenlexicon ; n. Aufl., begr.
v.J.Hergenröther,fortg. V.
F. Kaulen. I, 136*».
Wheatley, H. B., Johnson^s
Diction. HI, 199*»'.
— R., Fairfaxes. III, 271*<>.
Wh e e 1 e r , Fr. B., Monitor. IC,
IU,d96
Veneichnia der betprochenen PabUkatioBeii.
— ' J. R., Theatre of DioBytut
at Athens. I, 94*^».
— O. E., Timor. I, 66 ^••.
II, 186"».
Wherry, K M., Comment. on
the Qurfo. II, 176*«.
White, Evelyn, Journal of W.
Dowsing of Stratford ; new ed.
m, 178*«. 198"«.
— K. E., Recoll. of Woolwich
dar. the Grimean War a. Indian
Mut. III, 194»*«.
— R. Grant, Studies in Shake-
speare. III, 198*»^
Whitehonse, C, Lake Mceris
and the pyram. I, 6'*.
Bahr Jüanf and the pro-
phecy of Jacob. I, 6*^.
— F. C, Pyramid-hiU of Gizeh.
I, l«.
Pyramid builders. I, 1».
— — Mar Moeris, West of
Oxyrynchos-Behnesa. I, 5*^.
Five hierogl. inscrr. comp].
the papyms of the Fayonm.
I, 5".
— Owen C, s. Schrader, Eb.
Whitley, Quatrains firom Omar
KhayyÄm. II, 191»".
Whitley Stokes, s. Stokes.
Wichelhaas, J., Vorlesungen
über d. Neue Test. JS.; hersg.
V. A. Zahn u. W. Becker.
I, 189".
Wichmann, E. H., Mittel-
alterL Schiff. II, 188»».
Naturwissenschaftliches a.
d. Abbruchsgegend. II, 188* ^
— H., Die Reise des Punditen
A-k- durch d. ostl. Tibet.
I, 48«».
Wichner, J., Beitrr. zu e.
Gesch. d. Heilwesens etc. in
Steiermark. II, 126*". 131«^.
— — Mitteilungen aus d. Ad-
monter Archiv. II, 88 1***.
— — Geistl. Studenten zu Dil-
lingen. III, 122»^
Wichser, J., Cosmus Heer. III,
172**.
Wicksteed, Ph. H., s. R^-
ville, A.
Widmann, A., s. Geymttller.
— O., Cäsars RheinbrUcke. I,
119»».
Wiechel, H., Umenfunde bei
Klotzsehe. II, 118^*.
Wiechmann, C. M., Mecklen-
bnrgs altniedersäehsische Litte-
ratur. d.; ed. A. Hofmeister.
— E. H., Eibmarschen. II,
148"*.
— — Hamburger MarschdSrfer.
II, 148*'«.
Wiedemann, A., Dated monu-
ments of the Museom Meer-
manno-Westreeniaonm. I, 2*.
Stele d. Königs Ra-sechem-
ka. I, 2».
Beitrr. z. Kgypt. Gesoh.
I, 2».
Monament of the time
of king Cha-en-«ten. I, 2^®.
Saltische Monumente d.
Vatikans. I, 2".
Queen Pekersala. I, 2'*.
Denz temples de la j^«
dyn. k Kamak. I, 4»».
— — Zu Charon v. Lampsakos.
I, 84»*.
— — Gnostische Silbertafel v.
BadenweUer. II, 81*».
— M., Gregor VII. u. Manasses
L von Reims. II, 216"».
826»».
W i e g e r , F., Medizin in Strafs-
burg, in, 105".
Wiener, L., Josef IL als
Staatsmann u. Feldherr. UI,
128«».
Wienkowski, v., Pommereche
Kassuben. III, 79«*».
Wiermann, H., Kulturkampf.
III, 47*».
Kaiser Wilhelm u. seine
Paladine. III, 47*»».
Prinz Albrecht v. Preufsen.
III, 47*»c.
Moltke. III, 48*».
Wiesbaden. — Frank. Funde.
II, 11*0.
Wiese, H. v., MiUtMr. Er-
eignisse in Glatz w&hrend d.
ersten schlesischen Krieges,
m, 87*«.
Wieseigren, H. , Brei frän
Leibnitz tili Sparfvenfelt.
III, 286*».
Wiesener, W , Zur Recht-
fertigung Herbords. II, 48*».
50*<>. lOO»»'. 182«*.
Wiesner, J., Zur Gesch. d.
isr. Kultusgem. Nachod. I,
87»*.
Wigger, F., Stammtafeln des
Grofsherz. Hauses von Meck-
lenburg. II, 148*'*.
Wigram, S. R., Elstow; notes
by J. C. Buckley. III,
197»««.
W i j n n e , J. A., N^gotiations de
D'Avaux. 3. lU, ^^5»*.
Wilamowitz-MSUendorff,
U. V., Lectiones epigraphieae.
I, 81»'b-
Herkunft d. Philochoros.
I, 108«».
— — Altatt. Epigramm. I,
i 100»».
Curae Thueydideae. • I,
102««.
— — Thukydideische Daten.
I, 102»«».
Wilbrand, Jul., z. Gesch. d.
7j. Krieges in Oberhessen.
III, 101«.
Wilcken, U., Observationes ad
historiam Aegypti; e papyris
graws. berolin. I, 9***. ISO»».
— — Beitr. z. röm. Boden-
verwalt. Ägypt. I, 9**».
— — s. Revillout, E.
Wilcox, A. M. , Dörpfelds
restoration of the Propyleia.
I, 78«*«.
Wilhelm, Contrib k Hnterpr^t
de l'Avesta. I, 69'.
— (Unthematische u. themat.
Konjug.) I, 69»».
— L. W., Local institutions of
Maryland. III, 271**.
— — PoUtax in Maryland,
m, 272*«.
Wilhelm v. Braunschw. lU,
262»».
Wilhelmi, F., Kirchenrecht
im Amtsbezirk d. Konsist.
Wiesbaden. 1. 2, III, 108»*.
— H. , Litteratur z. Meckl.
Kirchengesch. 188215. III,
70*»'.
Wilken, De Vrucht van de
Berefening d. ethnol. vor de
vergelijkende rechtsveten -
schap, 8. JB. 1883, II, 892^».
— G. A., Opmerkingen naar
critiek v. mijn ^Matriarchaat
bij de Arabieren*. II, 186««».
Will, M. J., Paradies in dem
vortreffl. Fiehtelberg. Schi.
III, 124*«».
Wille, Friede v. Kadan 1534.
III, 21««.
— R., Von LUtzen bis Nord-
lingen. III, 26».
Williams, R. C, British Lion
in Bechuanaland. III, 186***
Wilms, A., Sklavenkrieg. I,.
114«'.
Wilperts Aufzeichnungen. III,
60»».
Wilser, L., Herkunft d. Deut-
schen. II, 2*». 186*'.
Verzeiohnia der besprochenen Publikationen.
111,39^
Nord. Herkunft d. Ger-
manen. II, 186^^
Wilson, J. G., Bajard. III,
280"'.
Grant. III, 287 »•%
— J. L., Jobn Widiffe. II,
842«'.
— L., Andres Unding place at
Harerstraw. m, 278^^^
— Mary F., Story of B&b. II,
188"'>.
— Schutz, Studios etc. I, 194*.
— W., Congress. govemment.
III, 291«»«.
Wimmer, Kefsler- Zunft zu
Alzey etc. III, 101".
— J., Hist. Landeskunde. I,
174»». II, 182".
Windiseh, Mrechakatiki u. d.
Krshnalegende. I, 50«'^.
Winkelmann, K, Acta imperii
ined. ^. II, 49«. 67*. 64*.
222"^
— — Harduin von Ce&lü u.
s. Prozefs. II, 28ö»'*l.
(Rez. üb. Philippi), s.
JB. 1888, II, 887»«.
Winkler, s. Bryce, J.
— A., 8. Lieboldt, J.
— H., üraltaisch. I, 188"*.
Winslow,W.E.,Pithom. 1,8«*.
Winter, Gg., Buckle, Lecky,
Ranke. III, 198*^«.
Zur Gesch. d. Tradition
ttb. Friedrich d. Gr. III, 44«.
(Quellen Tempelhoffs.)
in, 48*.
— S., K dejinim vpiklu Pas-
Bovsk^o. III, 156".
Pürglita 16B1. m,
157"-»«.
— — Rakoonflc stoletf testnic-
tAo. m, 158««.
Wintterlin, Mögling. III,
117*«.
— Morff. ib.
— J. G. Müller, ib.
— J. F. W. Müller, ib.
-^ (Maler) K. Müller, ib.
Wirte, L., Glance at the Italian
Inquisition or a Sketch of
Pietro CUimesecehi. III, 209*«.
Wirth, Bfax, Statist. Handb. f.
ungar.Lande8kunde. 111,142«*.
Wisbaum, W., Richtungen u.
Ziele d. ThAtigkeit Gregors d.
Grofsen. II, 215»'»».
Wisch mann. Fr., Jagdrecht u.
Wildschaden in Mecklenburg-
Schwerin, m, 74^*0.
W i r s , K, Landesgesetz fUr Islam.
III, 184»«'».
Wifsmann, H., Weifsenburger
Linien. III, 108**.
Wissowa,G., s. Marquardt, J.
Witte, H., Zur Gesch. der Ent-
stehung d. Burgunderkriege.
II 78**.
— L., Sonntag. I, 146»»«.
Wittmann, P., Auracher. III,
122*«.
Brand. III, 122*».
Baader. lU, 122«>.
Städter- u. Bauernkrieg
im FUrstbistum Bamberg. III,
122«».
— — Aus etc. Archiven Süd-
deutschlands. III, 125»*».
Wobeser, H. v., s. Lansdell.
W6ber, F. X., Reichersberger
Fehde u. d. Nibelungenlied.
II, 97*«.
Wöhler, E., s. Jebb, R. C.
Woelky, C. P., s. Urkunden-
buch d. Bist. Culm.
Wormann, K., s. Weltmann,
Alfr.
— — Aus d. Mettenheimer
Chronik. III, 101»«.
Wörner, K, Befestigung von
Hermeheira. H, 94»«».
— — Zur Ortsgesch. von
Wachenheim. II, 94»'»'.
Miszellen z. Gesch. v.
Darmstadt u« Bessungen. III,
101'.
— — Elend in Hochheim. III,
101«.
W6zl, L., Kotizie intomo al
palazzo in Trento. II, 128'«.
205'».
Wohlwill, Ad., Entführung
Rumbolds. III, 69'*.
Revolutionäre Gedenkfeier
in Harvestehude. III, 69'«.
Woher, Fr. W., Aus Nord-
deutschen Missionen. III,
81«*«.
— — Aus den Papieren Stef-
fanis etc. III, 82«*». 109».
126»»*.
Wolf, Köln u. seine Brücke in
Römerzeiten. I, 119»». 182»».
— Ad., u. Zwiedineck-
Süden hörst, Gesch. Öster-
reichs unter Maria Theresia,
Josef H. u. Leopold IL III,
189»*.
— C, s. Caznouve.
— G., Tridentin. Konzil u. d.
Talmud. I, 84«».
— — Jodische Ärzte in Wien.
I, 87»». III, 181»'.
— — Zur Gesch. d. Juden ii
Böhmen. I, 87««.
— — Zur Vertreib, d. Judei
aus Böhmen 1744. I, 87««
— — Aus d. Revolutionszei
in öaterreich - Ungarn. HI
180»'. 141«».
u. O. Dah m , Rom. Grenz
wall bei Hanau etc. I, 131»«
n, 7»'.
— Th., Zwei ürkk. z. Gesch
d. sächsischen Zunftwesens
III, 168«««.
W o 1 f f , (Schulmann) G. H. Moser
III, 117*«.
— s. Schlosser, Fr. Cli.
— G., 8. Wolf, G.
— Joh. II, 292««.
Beitrr. z. siebenb.-deutBchei
Agrargesch. U, 298»*«.
m, 162«««.
— Ph., Neuere Gresch. Jerusa
lems. U, 186«*«.
Skizzen aus Paläst. ib
Wolffgramm, F., Cn. Domi-
tius Corbulo. I, 124"^».
Wolfram, Zum Wormser Kon-
kordat. II, 826««.
Wolfsjagden, Zur Gesch. der
m, 264»».
W o 1 f st i e g , A. , Verfassungs-
gesch. V. (soslar. II, 88«*
814*».
Wölk an, R., Leipa z. Z. dei
Reformation. lU, 166»».
Wolper, Lyoeum zu Franken-
hausen. III, 98»^.
Weltmann, A., u. K. Woer-
manu, Gesch. d. Malerei. I,
172»«; vgL JB. 1888, H
867»*«.
Woodberry, G. E., Poe. III
199**».
Woodruff, Fayoum manus«
cripU. I, 187*«.
Woods, F. H., Light throwi
by LXX Version on thc
books of Sam. I, 28»^.
— L., Andover theolog. semi-
nary. HI, 276»».
Wordsworth, Christian lifc
etc. I, 160»«».
— J., Corbey St. James. I,
187*».
Worsaae, J. J. A., Mus^ei
historico-arch^ol. II, 267«.
W ort hingt on , J., Excavationa
in Malta. II, 196**».
Wosinsky, M., Etrusk. Bronze-
gefäfse in Kurd. U, 288«.
/
m,d98
Veraeiehnis der besprochenen PablikAtionen.
telepekrdL (PMUiist. Funde zu
LengyeL) U, 288*.
Wrampelmejer, H., Tage-
buch ttb. Lnther. II, 277
(Mitte.)
Wretsehko, Yega. III, 189*^.
Wrigh t, G. H. B., Job. I, 27*".
— T., Celt, Roman, Saxon.
4. ed. I, 185**«
— W., Hittites. I, 194*.
Wttlcker, K., s. Diefen-
baoh, Lz.
Wünsche, A., Babylon. Tal-
mad in s. hagad. Beetand-
teUen. I, 84'^
Pesikta de Rab Kahaaa.
I, 85".
s. Krause, R. Ch. F.
Wttrdinger, J. , Bestrebgen.
Max Emanuels v. Bayeni etc.
Artillerie -Schule. HI, 40H
120".
— — Anton V. Berchem sn
Blntenbuig. DI, 121'^
Wflrttembeigiaehe Fürsten. —
Reisen nach Italien. III, 113'.
Wastenfeld, 2F., Sherife v.
Mekka. U, 186**^
Jemen. U, 186«*». in,
186».
Wur scher, Beziehungen Mat-
thias' zu Georg Podiebrad u.
Wladislaus y. Böhmen. II,
290«».
Wurzbaeh, C. ▼., Biogr. Lexi-
kon d. Kaisertums Österreich.
61. 62. ni, 188»'. 147*".
Wustmann, G., Aus Leipzigs
Vergangenheit. HI, 97***.
Leipziger Goldschmiede
Reinhart. HI, 97**.
Sikshs. Medailleur B. L.
ni, 97*«.
Wjbrands, Aem., Een on
nitgegeyen sermon van Joh.
Brugmann. D, 841*>*.
8. Archief.
Wycliffe, Jo., TraeUtus de
civili dominio. i.; edited by
R. L. Poole. n, 842***.
WjTs, A., Üb. drei Gedichte
von d. bOigerl. Unruhen in
Mainz. U, 98*^.
— > G. V., Über d. Antiquitatas
monasL EinsidL u. d. lab.
Heremi Tschudis. D, 87 *^
ra, 165*«
X.
X^nopol, A. D., Roumains an
MA. II, 299**'.
Ximenez, £. £., s. Gari-
baldi
Y.
Yäkub.-Al-usii], Abu-jifar
Muh. b., Minal Jami-ü-küL
II, 188«**e.
Yeatman, Pym, Chesterfield.
m, 194»**.
Yildiz-Kiosk. — Hof v. Y. H,
186***.
Yoe, Shway, s. Scott, G.
Yonge, C. M., e. Ideville,
H. d'.
York V. Wartenburg, Na-
poleon als Feldherr, i. IH,
217**'. 292*.
Young, AL, Assjr. Antiquities
illustrating Saered Historj.
i-4. I, 18*«.
Yriarte, Gh. t,p4e de C^sar
Borgia. II, 260***.
Portraits de Lncr. Borgia.
ib.
Zabel, E., Graf Sebaek. ÜI,
77*'*. 122*«.
Zacher, G., Jae. v. Yitry. II,
186***.
Zahn, A», Reformatoren u.
Mystik, m, 14**.
8. Wiohelhans, J.
-~ J. V., Maximilians J. Brief
llber s. Zug nach Flandern.
n, 128*».
— * — Verhandlungen Maximilians
J. mit Wladislav v. Böhmen.
II, 128**.
Üb. e. Urbar d. Grafen
V. Montfort. H, 128»*.
— — Woixlers Chronik d.
9tiftee S. Lambreeht. (Forts.)
n, 126**.
Privilegien steier. Stftdte
u. Mftrkte. ü, 125**.
_ — Kleinere Reehtsqnellen.
n, 125*«.
Inventare d. gurkisehen
Burg Weitenstein. H, 125*^
Briefe Erzh. Johanns an
Gf. Saurau. UI, 181**.
— — KriegsnSte in Frieden.
m, lai**.
Windischer Bauemauiruhr
1673. m, 131*'.
Aus d. Zeit d. Verfassungs-
umkehr in Steiermark. HI,
181**.
— — Kaue Zusätze z. Steir.
KOnstlerlexikon. lO, 132**.
— Th., Zum Philipperbrief. I,
142".
Apokalypt. Studien. I.
144**.
Anbetung Jesu. 1, 146**'.
Studien z. Justinus Martyr.
1, 166**»'*.
Pitras Fragmentensamml.
2. I, 156**'.
Zander, C, Bestimmungen ttb.
Verhftltnisse d. Juden im Preufi.
Staate. 2. A. I, 40***.
Zanelli,Ag., Schiave orientali
a Pirenze. II, 256***.
Zangemeister, K., Inschriften
V. Waldfischbach. II, 9**.
81*». 102»*.
Zapf, Ludw., Burgwall auf d.
Waldstein. II, 99'*.
Zavattari, G., U Maresciallo
Gatinat nelle AlpL HI, 212".
Z e c h 1 i n , Beziehungen Pom-
merns zu B. Gesch. u. s. Ein-
wohnern. II, 183***.
— Rllgenwalder Amt. IH, 79»^».
— Gntsherrlich-binerliehe Ver-
hiltnisse im Sehivelbeiner
Kreise. HI, 80»»*.
Zeerleder, Albr., Stettier. IH,
178**.
Zehender, W. v. , Runde
TOrme in Irehmd. IH, 76***.
Zeise, H., s. Erslev.
Z e i f s , Programme etc., welche
an d- bayer. Schulen von
182314 an erschienen sind. 3.
U, 96»».
Zeifsbergy H. v., Quellen zur
Gesch. d. Politik Österreichs
wlhrend derRevolutionskriege.
2. HI, 129»».
B. Mitteilungen d. Instit
Zeitschrift f. allgem. Gesch. ele.
(Cottasehe); ed. v. Zwie-
dineck-SOdenhorst, s. JB.
1885, H, 848*».
Zeleny, V., Tomtf Peüna s
Ceehoroda. HI, 161**.
Zeller, £., Outlines of Bist,
of Greek Philoeophy; transL
by S. F. Alleyne and Eve-
lyn Abbott. I, 194».
— F., Besdireibang d. in POrg-
lita vorhandenen Ineunabel-
drucke. H, 75**.
Yerzeichois der besprochenen Pablikationen.
m,$
— J., Empereur Prüderie II, et
la ehnte de Tempire. II, 59*.
Zenotty, s. Paula Zenotty.
Zeppelin, £. ▼., Dampfsehiff-
fiihrt auf d. Bodensee. III,
lll**. 122*».
ix 'Podov, I, 88'»».
Zernin, Ortlichkeit d. Varus-
schlacht. I, 128". II, 808».
— Moltke. m, 77*".
Zeumer, K., Maior domns in
Marculf. J, 25. U, 16*".
Vorrede Ramwolds zu e.
HomUiensamml II, 28*'. 97**.
Zeys, K, et Moh. Onld Sidi
Said, Rec d'actes judiciaires.
n, 189*0'.
Traittf de droit musulm.
algrfr. II, 189***.
Zieglauer, F., Politische Re-
formbeweg, in Siebenb. z. Z.
Josefs H. u. Leopolds IL
(Neue Ausg.) UI, 189**.
Ziel, K, GeibeL UI, 71"»».
Litterarische ReliefiB. ib.
lU, 77*'*.
Reuter. HL 77*'='.
Zielinski, Th., Märchenkomö-
die in Athen. I, 102*^«.
Ziemssen, H., Kathenleute in
Pommern. III, 79»*».
Zillner, F. V., Gesch. d. SUdt
Salzburg. 1. UI, 182*».
Zimerman, H., s. Urkunden
(Niederösterr. Wien).
Zimmer, Friedr., KSnigsberger
Sirehenliederdichter eotc in,
60".
Zimmermann, s. Flamma-
rion.
— A., Das Leinengewerbe in
Schlesien. III, 85*.
— Fr., Kachbarschaften ▼. Her-
mannstadt II, 295*'».
— — - u. Zink, Siebenbttrg. In-
schriften. III, 144**^
— K. E., Aus Annabergs Ver-
gangenheit. II, 118**.
— M., Muelich u. Albrecht V.
V. Bayern. III, 121*'.
— P., Kampf um Dankwarde-
rode. II, 815**.
Hieron. v. Münehhausen.
ni, 268**.
— R., BemouUi als Logiker,
m, 171**.
Zimmern, H., Babyl. Bufs-
psalmen. I, 15*'.
Shaftesbury. ffl, 201***.
Zingeler, K. Th., Schulord-
nung in den vorderösterreichi-
Bchen Landen. UI, 110**.
Zingerle, A., Hilarius v. Poi-
tiers Psalmenkommentar. I,
165«»*.
Zisios, K., Xn^yfiaTa in\
ftvfifisitov T^e 'AxTiHTJe, terX.
II, 172'*.
Zitelmann,£.,8.Bttcheler, F.
Z i 1 1 e 1 , K., s. Palaeontographica.
Zitterhofer, A., Pfarre Klein-
Engersdorf. III, 182'*.
Zitzlaff,Bttgenhagen. 111,15*».
78*»*.
Z5 ekler, O., Handb. d. theol.
Wissenschaft I, 188*. 188**.
— — Vincentius v. Saragossa.
I, 1672»'.
Siebenschläfer. 1,168«**.
Ursula. II, 828*«.
Das Eigentümliche in
Bugen hagens Gröfse. UI,
78»»*.
Zo eller, M., Rom. Staats- u.
RechtsaltertUmer. I, 116*'.
Zösmair, J., Grttndungsgesch.
der Vorarlbergischen Klöster.
4. U, 128'».
Zolling, Th., Roman aus L
lands Vergangenheit. UI, 5 <
Zoubek, J., 0 Komenski
polemikich theologickych. '
155*».
Z 6 c h e c h. Fr. , Neuere Forschi
Üb. Maria Stuart III, 17;
Z B c h i e 8 c h e, P., Letzte Hohl
bewohner d. Prov. Sachs
II, 118**.
Zsilinszk^, Michiily,
163718 iki pozsonyi orsz
gyül^s tört^net^hez. III, 1 86
Zuccolo, Greg., Cronaca
Faenza; ed. S. Regoli.
209*««.
Zalch, (Funde b. Sprendlinf
etc.) II, 11*.
— Frank. Gräber. II, 91*»
Züricher Musikgesellschaft ]
167«*».
— Reiterei, Entstehung. 1
167»*b.
Zukal, Jos., Troppauer Zun
tt. Hans Günter. UI, 164
Zulian, G. F., Torcello e
sua cattedrale. II, 218**'
Zwanziger, K. Herm., Chatt
krieg d. Kaisers Domiti;
I, 125**. U, 89«-^.
Zweck, Gründe d. Sachse
krieges unter Heinr. IV.
46«'.
Zwiedineck - Sudenhors
H. V., Politik Venedigs wl
rend d. dt)). Krieges. 2. 1
26*». 211»*.
Wallensteins Foldzug g
Mansfeld 1626 u. d. Brück
Konferenz. III, 29««. 186
Aus d. Briefen e. deutsch
Diplomaten. lU, 180*^
s. Wolf, Ad.
s. Zeitschrift f. allg.Ges«
111,400
Zu dem nachfolgenden Siglenverzeichnis sei bemerict, dafs das Ab-
kflrznngssjrstem fftr Deatsche Lokal-Zeitschriften anch sonst vielfach ange-
irandt ist, z. B. :
ZRealscholwesen = Zeitschrift fOr das Realschohresen.
JbGesetzgeb. =» Jahrbuch fflr Gesetzgebung (Verwaltung und
Volkswirtschaft im Deutschen Reich).
Das Zeichen X in den Noten bedeutet: hier sei dem Titel nach
angefahrt.
-»-♦■
Dnok TOA G. H. SohuUo A C«. In Orttonbriwiglmi.
I. Siglen.
a) Allgemeine Zeitschriften u. A.
AAnthr.; Archi? f. Anthropologie (Brannschw.)-
A AEEQr. ; Annaaire de rAssoc. pour l'enconrage-
ment des Stades grecques.
Ac; The Academy.
ADB.; AUg. deatsche Biographie.
AELKZ.; Allg. ey.-lath. Kirchen-Zeitung.
A£MÖ.; Archaeol.-epigr. lütt ans österr.
A£0.; Annales de Teztreme Orient
AFLB.; Annales de la Facultö des Lettres de
Boideaux.
AICA.; Annali dell' Instit di Corresp. archeol.
AJPh.; Amer. Journal of Philology.
AKDY.; Anz. f. Kunde d. deutsch. Voneit
AK KB.; Archi? für kathol. Kirchenrecht
AKM.; Abhandlgn. z. Kunde d. Morgenlandes.
AMQ. ; Annales du Mns£e Guimet
AÖG.; Archiv fftr österr. Gesch.
APhC; Annales de philosophie chr^tienne.
Archi^.; Archäologische Zeitung.
Ath.; The Athenaeum.
AZg.; Allgem. Zg. (früher Angsburger AZ.).
BAG.; Bnlletino di archeol. cristiana.
BC.; Bulletin Critique.
BGH.; Bullet de corresp. hellen.
BEGh., Biblioth. de l'Ecole des Gliartes.
B£G. ; Bull. Apigraph, de la Gaule.
BewGl.; Beweis des Glaubens.
BIGA. ; Bull, dell' Institute di Correspond. arch.
BKIS. ; Beitrr. f. d. Kunde d. indogemi. Sprachen.
BSIG. ; Bulletin de la Soci^tA Indo-Chinoise.
BTLVKL; Bijdragen tot de Taal-, Und- en
Volkenkunde Tan Nederlandsch Indie
CbH.; Gabinet historique.
GBL; Gentral-Blatt (ohne Zusatz: Zarnckes
Litterarisches GBL).
GR.; Gompte rendu (ohne Zusatz: der Acad.
des Inscr. et Beiles Lettres).
DLZ.; Deutsche Literatnr-Zg.
DR.; Deutsche Bevue.
DRs.; Deutsche Bundschau.
FDG.; Forschungen z. deutsch. Geschichte.
QGA.; Gottinger gelehrte Anzeigen.
HB.; Hebräische Bibliographie.
BJb.; Histor. Jahrb. d. Görres-Gesellschaft
HPBL; Histor.-polit Blatter.
HZ.; Historische Zeitschrift
JA.; Jonmal asiatique.
lAnt; Ludian Antaquary.
JAOS.; Joum .of the American Oriental Society.
JASB.; Joum. of the Asiatic Soc of Bengal.
JB.; Jahresberichte (ohne Zusatz: Jahrosber.
de» Geschichtswissenschaft).
JBBAS. ; Journal of the Bombay Branch of the
Boyal Asiatic Soc.
JBDMG.; Jahresber. d. deutsch. Morgenland.
GeseUsch.
JGBAS.; Joumal of the Geylon Branch of the
Boyal Asiatic Soc.
lER.; Indian ETSng. Review.
JHSt; Jonmal of Hellenic Studios.
JLBL; Jfid. Literatur-Blatt
JPh.; Joum. of Philology.
JPTh.; Jahrbücher f. protest. Theologie.
JRAS.; Joumal of the Royal Asiatic. Soc.
JSay.; Journal des Savants.
KBl.; Korrespondenz-BL, Gorresp.-Bl.
KB AAnthr. ; KorreBp.-Bl. für Anthropologie (im
Anhang des Ardiiy f. Anthr.)
KBGV.: Korre8p.-Blatt des Gesamt-Vereins d.
dtsch. Geschichts- u. Altertums-Yereine.
LBL; Litteratur-Blatt.
LRs.; Literarische Rundschau.
MA.; MAlanges Asiatiques.
MAH.; MAlanges d'Arch^l. et d'Hist
MAStP.; M£m. de l'acad. de St PAtersbourg.
MBer.; Monatsberichte.
MDAI.; Mitt d. dtsch. archaeoL Instituts zu
Athen.
MGH.; Monumenta Germaniae Historica (SS.
= Scriptores. LL. = Leges etc.).
MQWJ.: Monatsschr. für Gesch. und Wissen-
schaft des Judenthums.
MHL.; Mitteilungen aus d. bist. Litteratnr.
MJ.; Madras Jonmal of Lit and Science.
MIÖG.; Mittailnngen des Instituts f. österr.
Geschichtsforschung.
MLIA.; Magazin für die Litteratur des In- und
Auslandes.
MSchr.; Monatsschrift
MSLP:; M^oires de la Soc de Lingnistiqne
de Paris.
MWJ.; Magazin f. Wissensch. d. Judentums.
Na.; Neues Archi? (ohne Zusatz, d. Gesellsch.
für ältere deutsche Geschichtskunde).
NEKZ.; Neue eyang. Kirchen-Zeitung.
NJbPh.; Neue Jahrbücher für Philologie.
NR.; La Nourelle Revue.
NRHD. ; NouT. Reyne historique de droit fran^.
et Atranger.
PAOS.; Proceedings of the American Oriental
Society.
PASB.; Proceedings of the Asiatic Soo. of
Bengal.
PhRs.; Philologische Rundschau.
PhWS.; Philologische Wochenschrift
PKZ.; Protestantische Kirchen-Zeitung.
PSBA.; Proceedings of the Soc. of Biblical
Archaeology.
RA.; Reyue arch^logique.
RAG.; Reyue de l'art chr6tien.
RG.; Reyue critique de litt^rature et d'hist
RDH.; Reyue des documents historiques.
RDM. (RdM.).; Reyue des deux Mondes.
RE.; Ilßyue ^gyptologique.
R£J.; Reyue des ]6tudes Juivos.
REO.; Reyue de Peztr. Orient
Rep.; Repertorium.
R6p.; Repertoire (ohne Zu.«uitz: R^p. des tra-
yauz histor.; Paris).
RFr.; Reyue de France.
RH.; Reyue historique.
RHR.; Revue de l'histoire des religions.
RhM.; Rheinisches Museum.
RL. ; Revue de Linguistique.
RPh.; Revue de Philologie.