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Full text of "Monatsschrift des Vereines zur Befo?rderung des Gartenbaues in den Ko?nigl. Preussischen Staaten und der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins."

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Monatsschrift 


Vereines zur Belörderung des Gartenbanes 


Königl. Preuss. Staaten 


und der 


Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins 


Hedlaktäne - 
Dr. L. Wittmack, 


General- Sehnde = A zur ge des Gartenbaues, Custos des Museums der Kgl. 
hschule, a. o. Professor an der Universität zu Berlin. 


24. Jahrgang. 1881. 
Mit 10 Tafeln und 24 Holzschnitten, 


BERLIN. 


. Eigenthum des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl. preuss. Staaten. 


In Kommission bei Wiegandt, Hempel & Parey. 


4 "... Monatsschrift 


des 
Vereines zur Beförderung des Gartenbaues 


in den Königl. Preussischen Staaten 


und der 


Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. 


Redakteur: 
Dr. L. Wittmack, 


General- a 2 Vereins, Custos des Se landw. en, 


« Professor an der Universität. 


Adresse d. Ver. z. Bef.d. Gart.: Adresse d. Schatzmeisters, ae FB ntag: 
Berlin N,, Invalidenstr. 42, Berlin S., Alexandrinenst 


32 Preis der en = een 13 Mark. Eee pro - Arme: oder 
E . deren Raum 30 Pf., Mitglieder des Vereins zur Beförd en es Gartenbaues nur die 
- . Hälfte. Rabatt bei re Titten 5 pCt., bei 6maliger 10 pCit., ei 12maliger 20, ptt. 

: ahme in der Expedition der Zeitung: Berlin N N Trailer 42. 


No. 1. Berlin, im Januar 1881. 


An unsere Leser! 


Mit dem verbindlichsten Dank für das lebhafte, ungeschwächte 
Interesse, das unsere verehrten Leser der Monatsschrift bisher ge- 
schenkt haben, verbinden wir die ganz ergebenste Bitte, diese 
Theilnahme uns auch im neuen Jahre erhalten und zu einer immer 
weiteren Verbreitung unserer Zeitschrift freundlichst beitragen zu 
wollen. Die überaus grosse Menge des uns zufliessenden Materials 
hoffen wir durch engeren Druck von jetzt ab besser bewältigen zu 
können und sehen wir dankbar ferneren Beiträgen, die wir aber bitten, 
stets möglichst kurz zu fassen, entgegen. Durch Mannigfaltigkeit 
des gebotenen Stoffes und gute Abbitdengen hoffen wir, den Lesern 
unsere Zeitschrift stets noch lieber und werther zu machen. Zugleich 
_ bitten wir, den abgedruckten Protokollen rege Aufmerksamkeit 
schenken zu wollen, da in ihnen oft viele praktische Fragen behandelt 
werden. 


Die aktion. 


640. Versammlung des Vereins zur Beförderung des 
Gartenbaues in den königl. Preuss, Staaten. 
Verhandelt Berlin, den 24. November 1880. 


I. Zu wirklichen Mitgliedern wurden vorgeschlagen: 

1. Herr Obergärtner Jörns in Falkenberg bei Berlin. 

2. „ . Ober-Hofgärtner Bayer in een Hannover. 

3. „ Obergärtner Held in Stegli 

= = ehrer Trautwein I. in lie bei Berlin. 

bergärtner Schmidt in Panko oWw. 

Kubrestenn Pflanzen. Ein für den Monat November 
äusserst reicher Blüthenflor schmückte die Sitzungsräume und durfte 
man das gewiss als ein Zeichen dafür ansehen, dass die Anregung e 
des Vereins, auf Zucht von Winterblühern hinzustreben, bereits = 
einigen nr gehabt. 

Von Herren Metz & Co. (Obergärtner Held) war ein 
grosses an ah e Chrysanthemum, namentlich Chr. 
indieum L., Chr. sinense Sab., Chr. matricarioides Paxt. und 
Chr. japonicum Thnb. is, ausgestellt. Es waren folgende De 
1. Grossblumige Chrysanthemum, Chrysanthemum sinense Sab. va 
giganteum Hort.: Mad. Tezier, weiss, sehr gross, Meöteore, ee 
--s-$arbon, 2; eoblunikg Pyrethrum (€ hrysanthemum) matricarioi- 
. des Paxt.: Kleber, ge b, Oracle, weiss, Prosperite, weiss, Sir Richard 
- Walace, weiss mit ie Adonis, m: mattrosa,. Amarantine, rosa, Mont 
.d’or, gelb. 3. un Chysanthemum jJaponieum Thnb.: Abbe 
Lageze, mattrosa, J. Delaun, bronzefarben, M. Lemoine, rosa, Bou- 
-quet fait, mattrosa, Fleure e parfait, rosa ‚La Frisure, mattrosa, federig 
geschlitzt, L’amie du coeur, TOSa, Nuits d’automme, kirschroth, Reine 
des Beautes, a 
Herr Held bemerkte, dass diese Pflanzen im vorigen Jahre sehr 
schw ach gewesen, sich aber bei verhältnissmässig geringer Bar 
ee entwickelt hätten. 


und I er. en chen ot dei 
_ früheren Wehen haben wir in diesem Jahre bei = Camellien, 
die so reichlich schon im November in Blüthe stehen, wahrens sie 


Bluth, als Gast 3 her "glaubte dagegen, = man 
it so viel Mühe ae wie ee wir würden du 


Fleiss und en es vielleicht dahin bringen, die Camel- 
lien noch immer früher zum Blühen anz a und vielleicht schliess- 
lich e auf den März ckrukon 

n Herrn R. Brandt- Charlekienbung, war eine in herrlichster 
Bläthe len Poinsettia pulcherrima Graham var. roseo 
carminata ausgestellt, die allgemeinste En SürgugEB: 
Seit vielen Jahren ist die von Poinsette in Mexiko um 1828 
wieder aufgefundene, 1834 durch James Me’Nab in m und 
zwar in den botanischen Garten von Edinburgh eingeführte, im Bo- 
tanical Magazine Taf. 3493 (1836) sehr gut abgebildete Poinsettia 
pulcherrima bei uns fast vergessen gewesen, der Blumen-Ausschuss 


L 


gen, und Herrn Brandt gebührt nun das Verdienst, sie zuerst, und 
zwar in der niedrigen, besonders schön blühenden Varietät rosea 
en carminata vorgeführt zu haben. Die Schönheit dieser Euphor- 
biacee liegt bekanntlich nicht in den Blüthen selbst, sondern in 
den grossen, prachtvoll scharlachrothen Deckblättern, die wie ein 
Kranz den unscheinbaren Blüthenstand umgeben. Die Kultur ist 
nach Herrn Brandt nicht schwierig. His Pflanzen wurden im Som- 


Als Erde nehme man alte Mistbeet-Erde, ja ne Haide-E ie 
Vermehrung ist sehr einfach, da man die Ste een aus 
Augen chen kann. Kultur entweder im Topf oder besser im freien 
‘Lande. Ein Händler hatte für das Exemplar bereits 12 Mark 
geboten. Ausserdem hatte Herr Brandt noch den hübschen Se- 


 bustum als eine alte, aber immer noch nicht genügend gewürdigte 
 Blüthenpflanze für die Wintermonate vorgezeigt. Sie wird vom 
Publikum ausserordentlich gern gekauft, und kann Herr Drawiel 
gar nicht allen Anfragen genügen 
Die Preisricehter sprachen dem Sortiment Chrysanthemum 
d dem Amorphophallus Rivieri der Herren Metz & Co. den 
-Monatspreis zu | 
Herr Wendt zeigte als abschreckendes Beispiel 3 Rosenstöcke, 
die angeblich Treibrosen nach englischer Art sein sollten und die 
= on einer sonst renommirten Handlung bei Hamburg bezogen 
Es waren einfache, kahle Stämmchen, einjährige Veredelun- 
oire de Dijon und kosteten pro Stück 15 Mark! ai 
hloss die Versammlung auf Fe a Deus: en 
Wit ei mmig, Se. Excell. den eh Minister für = 
 wirthschaft, Domainen und Forsten zu bitten, 
2 pn Pe der 30 durch freie Wahl der betr. Minister 
n It. Kg Verordnung vom ii November 1880 ein- 
und olkewwirt ftsrat Berufung vorzuschla- 
genden Mitglieder, von denen daten 15 dem Handwer- 
__ ker- und dem Arbeiterstande angehören müssen, auch auf 
Vertreter < des Gartenbaues Röcke nehmen zu wollen. en 
Bin £ 


mer ausgepflanzt und vom August a kalten Kasten en et 


er Da 


IV. Erster Gegenstand der Tages-Ordnung war die Frage: 
Ist es möglich, die niedrig veredelten Treibrosen, die bis 
jetzt grösstentheils aus Frankreich bezogen wurden, in der- 
selben Qualität und Quantität in Deutschland zu ziehen? 
Eine lange und interessante Debatte, aus der wir hier nur das 
Wichtigste een können, schloss sich an diese Frage, welche 
Herr Wendt einleite 
Herr Wendt ut Die Rosenkultur ist in Deutschland 
schon so weit vorgeschritten, dass wir eines Imports vom Auslande 
her nicht mehr bedürfen; im Gegentheil, es werden schon so viele 


n 
die Züchter erst dadurch e rmuthigt werden, dass sie alle Jahre aus- =. 
Ban so werden sie sich der Zueht noch weit mehr hingeben, — 
rr Drawiel ist anderer Ansicht als Herr Wendt und sagt: 
‚So En ich nicht aus Deutschland ebenso schöne Rosen und we- 
nigstens zu eben denselben Preisen beziehen kann, werde ich sie aus 
Frankreich kommen lassen. Zum Beweise der Verschiedenheit legte 
derselbe 2jährige Veredelungen von Gebr. Schultheiss - Nauheim 
und Rohrdanz-Lübeck einerseits, sowie von Lev&que-Paris an- 
dererseits vor. Letztere waren entschieden besser, der Stamm etwa 
Ys bis %s m und darüber lang, gut gewachsen und dabei der Preis 
loco Berlin nur 51% Pf. pro Stück, erstere dagegen nur 10 bis 20 
‘cm hoch, bei einem Preise von 68 Pf. pro Stück. Allerdings waren 
die französischen Rosen auf de la Grifferaye veredelt, die deut- 
schen auf Rosa canina, doch das ist Herrn Drawiel gleich. 
Wir finden, bemerkte Herr Draw iel weiter, in Deutschland 
| auch nicht so viele Sorten und von den einzelnen Sorten nicht so 
- viele Exemplare. Herr Spaeth würde z. B. nicht im Stande sein, 
en von Marie Baumann, Mrs. Bosangquet ete. je 200 Stück zu 
liefern. Aus Frankreich erhält man selbst ziemlich neue Sorten zu 
billigen Preisen, so z. 5 Marie Scuppenheim, die erst im 
3. Jahre im Handel ist, Pf. 2 
= Herr. Drawiel Vorkost einen Artikel des Herrn Fisser. aus‘ 
Nr. 19 1880 .der Deutschen Gärtner - Zeitung t . dem 
| och _— Nachtheil dure h den Bezug = Rosen 
eic habt habe. Sobald er sie aus Deutschland ebenso 
gut erhalte, wolle er sie gern im Inlande kaufen. Herrn Spaeth’s 
 Hochstämme seien sehr gut, um diese handele es sich hier aber nicht 
| err Wendt: Wenn unsere Züchter erst wissen, was verl: 
‚wird, werden sie auch die betr. Sorten und in der nöthigen 
: ichen.. Dass die deutschen Rosen so schlecht, ist. ‚nicht 


E v. St. Paul-Illaire: Wir können Herrn 
in, dass er uns as ee Qualität 
deutschen |! welche 


Herr Friedr. Schultze-Charlottenburg: Wenn ich gewusst 
hätte, dass Herr Drawiel Rosenstämme mitbringen würde, so 
hätte ich auch deutsche und französische Exemplare zur Stelle ge- 
bracht, um gerade das Gegentheil daran zu demonstriren. Herrn 
Spaeth’s Rosen, die ich voriges Jahr bezog, waren noch schöner 
als die französischen, die ich bis dahin hatte kommen lassen; in 
diesem Jahre hatte ich Dresdener, die den französischen gleich 


erlust 
habt; meist wächst nur die Hälfte ganz gut. In Deutschland hat 
man billigere Bezugsquellen und billigeren Transport. Ich bezahle 
pro Stück 27 bis 36 Pf. und habe den Vortheil, dass fast jedes 
Exemplar im Topfe wächst. Allerdings muss man sehr vorsichtig 
in der Wahl der Bezugsquellen sein; ich we auch schlechte und 
theuere Exemplare erhalten, z. 
err Brandt: Hochstämme würde ich Niemandem rathen aus 
Frankreich zu beziehen, schon aus dem einen Grunde, weil sie sich 
nicht ee lassen; niedrig veredelte Rosen aus Frankreich 
aber sind in der That üppiger. Der Wuchs der Rosen in Frank- 
reich ist ein kräftigerer, die Franzosen behandeln die Rosenstöcke 
auc r; wenn das Auge angefangen hat zu treiben, so pinziren 
sie dasseile bereits, um recht viele andere Augen künstlich zu 
erzielen. 


Herr Perring: Der Gegenstand ist bereits in der ne 
Sitzung des Blumen- und Gemüse - Ausschusses zur Sprae 
kommen. Der Verfasser des Artikels in Nr. 19 der Deutschen 
Gärtner - Zeitung hat nicht so sehr von Treibrosen geeproshen, Son- 
dern von Hochstämmen, und in dieser Beziehung m an ihm 
Recht geben. Die Anzucht ehe veredelter Rosen für Treiberei 
5 ist bei uns noch neu, wir haben wenigstens erst seit einem Jahre 
 nennenswerthe Fortse -hritte darin gemacht. Wenn aber alle Diejeni- 
gen, die ‚Rosen en, nach wie vor ihre Bestellungen in Frank- 

reich machen, so können unsere Züchter nicht vorwärts kommen. 
Um letztere zu fordern rn, müsste man mehrere Jahre vorher die be- 
treffenden Sorten bei ihnen bestellen. In vielen Baumschulen liessen 
sich statt gewöhnlicher Sträucher mit weit grösserem Vortheile Rosen 

züchten, wenn aber den Besitzern kein Muth durch Bestellungen ge- 
wird, werden sich manche nicht darauf einlassen. ss einige 
‚bereits nn leisten, ist schon bewiesen. Die Franzosen 


ne 
Speziaheten betrieben, aber selbst diese Spezialisten ziehen nicht alle oe 
Ro se s kaufen viel. Herr Lev&que z. B. ist zwar 
Züchter, aber much or Händler. Wir haben für Rosen ch 
"nieht solche Geschäfte, die das, was ihnen fehlt, von anderen be- 
sorgen, man sagt lieber einfach: „Nicht vorräthig.« Auf dem Ge- 
' der Topfpflanzengärtnerei ist das bei uns schon weit besser. 
Herr Spaeth: Die Rosen, die Herr Drawiel vorlegt, könnten 
falsches Licht über die Beuel ‚Rosenzucht : 


um viele Jahre voraus, die Rosenzucht wird bei ihnen von 2 


Es wäre leicht, gerade entgegengesetzt: aus Frankreich mittelmässige 
und aus Deutschlan gute Exemplare vorzuführen. Die Triomp 
de Jodoigne, die Herr Drawiel aus Frankreich vorgeführt, sind 
3jährige Veredelungen, die doch sonst Niemand zur Treibkultur gern 
kauft; vielleicht hat Herr Drawiel sie nur mitgebracht, weil sie 
stärker sind. Die anderen Sorten aus Deutschland sind kleine Steck- 
lings-Exemplare von vielleicht theueren Sorten; das beweist nicht, 
dass es nieht möglich sein sollte, auch in Deutschland solche Rosen 
zu ziehen. Meines Krachtims muss die Frage der Tages - Ordnung 
mit „Ja“ beantwortet werden. 

Ich habe verschieden deutsche Rosen ei in Köstritz, 
Trier ete., besucht, bin auch in Frankreich gewesen und bin zu der 
Ueberzeugung a dass wir in einigen Jahre die franzö- 
sische Konkurrenz bezüglich der Rosen aus dem Felde geschlagen 
haben werden. Ich gebe zu, dass wir in Bezug auf Spezialitäten in 5; 
Rosenkulturen den Franzosen in einzelnen Sachen noch nicht gleich “ 

sind. Das betrifft namentlich die Kenntniss von den Eigenthüm- 2 
lichkeiten der SR Sorten in Beziehung zur Unterlage. Bei uns 
wird auf Rosa canina veredelt und die Handelsgärtner verlangen 
solche, bestellen auch in Frankreich dieselben; Herr Drawiel hat Se 
dagegen auf de la Grifferaye veredelte. Bei vielen Sorten macht n 
die Unterlage einen grossen Unterschied. Weisse-und hell blühende 
Sorten wachsen meist viel stärker auf Grifferaye, andere wieder 

auf der Manetti-Rose, die in Frankreich viel benutzt wird, Ca- Ei 
pitain Christi dagegen nur auf R. eanina. Das ist den deut- E 
schen Gärtnern noch nicht so bekannt, es was abar nicht lange = 
mehr so bleiben, denn gerade in Baumschulen sind in Deutschland 
so grosse Fortschritte gemacht, wie wohl kaum in einem anderen 
Zweige der deutschen Gärtnerei. Die Konkurrenz der französischen 


wird auch bald besiegt werden. Uebrigens werden in den nz 
. Jahren die französischen Hochstämme fehlen, denn in Nord- 
Frankreich bis Angers sind sämmtliche Hochstämme im letzten 
Winter erfroren and Herr Lev&quwe hat 40,000 Stück in den ver- 
er 0 kaufen müssen (& Stück 2 Fres.), welche er 
hofft mit 4 bis 5 ws wieder zu verkaufen. Dieser gel wird 
in den nächsten Jahren noch nicht gedeckt sein, Su auch die@ 
Wildlinge in den Wäldern sind erfroren, und da man in Frankreich 
nieht 1jährige, sondern 3jährige u le, so ve 
dieselben noch mehrere Jahre feh = 
Herr Drawiel bemerkt, Be er nie über 5 pCt. Ausfall be £ 
französischen Rosen gehabt habe und seit 1851 von allen Züc 
Pail Jamain, ee Verdier nn gut bedient sei. 
Wi zug auf hochstämmige Rosen i 


halb es in Deutschland nicht möglich sein sollte, Treibrosen zu ziehen. 
Herr Drawiel ist der grösste Rosenzüchter in Berlin, er mag 

her seinen grossen Bedarf an einzelnen Sorten nicht in a 
gedeckt finden, Andere werden vielleicht cher befriedigt. Bis vor 


schenswerth wäre es, wenn eine Liste der besten zum Treiben ge- 
eigneten Sorten aufgestellt würde. 
Der Direktor schliesst die Debatte, nachdem Herr Drawiel 
noch über die Rosen Grossherzogin Mathilde und Niphetos gespro- 
chen und konstatirt, dass sich die grosse Majorität für Bejahung 
er Frage, nur wenige Stimmen für erneinung ausgesprochen 
hätten. Selbst wenn aber die Frage z. Th. jetzt noch verneint wer- 
sste, so sei doch mit allen Kräften dahin zu streben, dass 
sie es künftig nicht mehr werde. 
Die zweite Frage der Tages-Ordnung: 
Sind auf alas getriebene Hyacinthenzwiebeln wieder be- 
benutzbar 
wurde im leder verneint. Herr Spaeth bemerkte aber, dass 
sie zur Erzielung von Brutzwiebeln benutzt werden könnten, da be- 
 kanntlich getriebene Zwiebeln Ar viel Brut bilden. 
VI. Eine lange und eingehende Debatte erhob sich über Punkt 3: 
Die Berner Reblaus- Konvention. 
An derselben betheiligten sich ausser dem Direktor die Herren 
Spaeth, Held, Fr. Schultze, Perring, Bolle und Wittmack. 
Allseitig wu urde die grosse Schädigung des na ee nn 
lieh seitdem Oesterreich die Konvention, und streng ihre 
Wortlaut nach befolgt, hervorgehoben und ch lonen: 
= 1. Eine Kommission zu berufen und eine abermalige Petition*) 
einer Denkschrift über die bisher hervorgetretenen, 
dem — m Folgen der Konvention an das 


Reie rn zu 
2. event. Delagirte der naitlichen Arukeckih: ae Yarine r 

zu einer bei Gelegenheit der Winter-Ausstellung am 16. Ja-. 
-_ 1881 abzuhaltenden Versammlung einzuladen, um ge- er 


einsame Schritte in der Sache zu besprechen. 
wi ttmack legte die vortrefilichen Abbil 


Icones ı Kelötine des Arboretum em welche. 
= | ee der Soeiete centrale d’hortieulture de uns an 


__®) Der Verein hat bereits am. 
der ne an das Reichsamt des 
das Ministerium für Landwir wirthschaft ete. abge 


vom Reichsamt des Innern die Antwort 
Gelegenheit 


ee 


mit, dass der Gartenbau für Hamburg, Altona und Umgegend einen 
Theil des Pariser Weltausstellungspalastes für ein Ausstellungsgebäude 
angekauft habe, und vielleicht schon im Oktober 1881 darin die erste 
Ausstellung zu halten gedenke, legte sodann Birnen vor, die durch 
den Pilz Fusieladium pyrinum geschwärzt worden, und machte 
darauf aufmerksam, dass Frau Professor Koch aus den hinter- 
lassenen Papieren ihres Mannes eine neue Schrift, die sie Herrn 
de Jonge van Ellemeet gewidmet, „Nachklänge orientalischer 
Wanderungen, Posthume Blätter von Dr. Karl Koch, ete.“ heraus- 
gegeben habe. Der Preis für. das 13 Bogen starke Buch, das be- 
sonders die interessanten Bergvölker des Kaukasus behandelt, ist im 
Buchhandel 4,50 Mk., bei direkter Bestellung bei der Verfasserin oder 
den Herren Bolle, Hüttig oder Wittmack nur 3,50 Mk. 

Der vorgerückten Zeit wegen mussten die übrigen Gegenstände 
von der Tages-Ordnung abgesetzt werden. 


a. uU. S. 


(gez.) Sulzer. (gez.) Wittmack. 


| Versammlung der Gesellschaft der ars 
Berlins. 


Verhandelt Berlin, den 19. November 1880. 


De f fährt derselbe in seinen Mittheilangen über die Baum- 
schulen und Gärtnereien in denjenigen Theilen Frankreichs fort, 
welehe er im vergangenen Sommer besucht. Da im Einverständniss 
‘mit dem Herrn Referenten diese Schilderungen im Peaahrnnhänge. 
in einer der nächsten Nummern des Vereins- Organs werden ver-. 
öffentlicht werden, dürfte es zu weit führen, diese in das Protokoll 
ausführlich aufzunehmen 
Zum zweiten Punkte der era übergehend: ; 
„Wie schü tzt man die Pflanzen des freien Landes vor. dem 
ä Erfrieren ?’ | en 
‚so darf diese Frage gewissermassen als Fortsetzung der Verh anı Er 
4. Juni d. Js. gelten, in welcher Herr Wredow die Deiatte 
lie Ursache des Erfrierens der Pflanzen und über den 
Da 


- 


en im Freien“ einleitete. _ ‚sehon daı 


gr 


und dass trockene und kalte Nord- und Ost-Winde zum Erfrieren 
der Pflanzen beitragen, so ist das Hauptaugenmerk darauf zu rich- 
ten, den Abschluss der Sonnenstrahlen und der Winde herbeizuführen, 
und dazu eignet sich am besten Stroh, Kiefernreisig und anderes 
Schutzmaterial; auch durch den Anstrich der Bäume mit Kalk wird 
einem Erfrieren derselben vorgebeugt, da ne weisse Farbe die Son- 
nenstrahlen nicht so leicht einwirken läs 

“ Baumeister Fritze theilt Bi dass er an den Land- 
strassen in Dänemark die Bäume mit zu Schaum geschlagener 
ShwaRE Seife bestrichen, angetroffen habe, eine Massregel, die 
aber wohl mehr auf Abhaltung und Vertilgung schädlicher Insikten, 
als auf einen Schutz der Bäume vor dem Erfrieren zurückzuführen 
sein dürfte. 

Der Ansicht entgegen, dass viele Gewächse nie durch den 
Winter gebracht werden würden, wenn man nicht den Boden be- 
deekte, erwähnt Herr Neumann, dass er die Erfahrung gemacht, 
dass Maiblumen, mit Dünger gedeckt, erfroren seien, während Mai- 
blumen, die nicht gedeckt, nicht erfroren seien 

Bei Bäumen dürfte also ein Anstrich mit Kalkmilch, die mit 
- Kuhdung und Anderem angesetzt ist, anzurathen sein, einmal, 

ie Bäume vor dem Erfrieren zu schützen und dann, um die In- 
sekten von ihnen fern zu halten. 
err Wredow will vor Allem die Pflanzen gegen die Früh- 
jahrsfröste geschützt wissen, da diese oft am verheerendsten wirken. 
Die Deckung der hochstämmigen Rosen anlangend, räth .derselbe, 
die Rosen in Stroh einzuwickeln, welchem Verfahren er vor dem 
Untergraben den Vorzug giebt, indem er dureh die Einhüllung in 
Stroh dem Austreiben der Rosen vorbeugt, was sich bei letzterem 
Verfahren =: ermöglichen lässt. 

Herr Gude kann sich der Ansicht des Herrn Wredow nicht 

unbedingt een da ein Bekannter ihm mitgetheilt, dass seine 
1 _ Rosen unter der Strohumhüllung erfroren seien. 
a Herr en u in ms ia = et Se 


in 


Baer 
Eintritt des Frostes deckt, sondern erst dann, wenn derselbe eing« 
treten und oft schon eine ziemliche Höhe erreicht 2 ‚nie Missrfoge | 
aufzuweisen gehabt. 
N 


as : i em ° eckma Be 
das Ungeziefer sich vermehre. Herr Garten- Direktor SR deckt = 


eichend. a. 
skechusider hat dadurch, dass er Rosen nicht. n ee 


en 


die Rosen mit Tannenreisig und hat hiermit gute Erfolge erzielt. 
iermit wird, da Niemand sich mehr zum Worte gemeldet, 
dieser [u verlassen. 
ır Neumann macht auf die Eokeisen zu Mistbeet-Fenstern, 
wie == von Herrn Hugo Roll in Schöneberg pro Stück mit 15 Pfr. 
zu beziehen sind, umsomehr aufmerksam, als er dieselben schon 
längere Zeit in seiner Gärtnerei als höchst praktisch erprobt habe. 


Verhandelt Berlin, den 3. Dezember 1880. 


Die Sitzung wurde von dem stellvertretenden Vorsitzenden Herrn 
Gude damit eröffnet, dass er das Protokoll der vorigen Sitzung 
verlesen liess. 

Der inzwischen erschienene Vorsitzende Herr Spaeth prokla- 
mirte ee die zu Mitgliedern een, 

errn Gutsbesitzer Riehnow 
= Herrn Kunst- und Landschafts-Gärtner Janicki, 
= Herrn eg he 
errn Hofgärtner Hoffman 
als wirkliche Mitglieder der Gesellschaft und nahm die Anmeldung: 
1. des Herrn uses Wendt durch seinen der Gesell- 
- - sehaft als en angehöranden Bruder, den Land- 
Raser ndt, 

2. . Herrn Behtiare: Eichler: durch Her Obergärtner : 

rüger 

‚3. des Herrn Gärtnerei-Besitzers Borechmann zu en 

durch Herrn Kunst- und Handelsgärtner Kaedin 


tgegen. 
Bevor derselbe zu den für heute anstehenden Wahlen überging, 
 verlas er das Schreiben des Königlichen Kammerherrn 

von Normann, worin er der Gesellschaft der Gartenfreunde den 
2 k Ihrer Kaiserlichen Königlichen Hoheit der Frau Kronprinzessin 
ae die Höchstderselben zum Geburtstage a - ensene ne : 


re K | d Königliche Hoheit, die at Ei 
5 Praha hat mit Verendgen die freundliche ‚Zuschrift em- 


BEE © 9 


aus den orientalischen Reisen schon ihres belletristischen Werthes 

wegen aufmerksam und bemerkt, vn .- reis für ein im Buch- 

handel bezogenes Exemplar auf 4 Mk. 50 Pf., von der verwittweten 

Frau Professor Koch bezogen, auf 3 ik. 50 Pfg. zu stehen kommt. 
in Exemplar wurde für die Bibliothek bestellt. 

Einige Hefte des Bulletin d’arborieulture et de florieulture, 
sowie das zweite Heft des Deutschen Gartens eirculirten unter den 
erschienenen Mitgliedern. 

Zu Punkt 1 der Tagesordnung „Die Neuwahl von vier Vor- 
stands-Mitgliedern“ hatte Herr Gude schon vorher gebeten, von 
seiner eventuellen Wiederwahl als stellvertretender Vorsitzender ab- 
zustehen und für den Fall, dass die Gesellschaft ihn im Vorstande 
vertreten sehen wollte, die Wahl als stellvertretender Bibliothekar 
auf ihn zu richten. 

Für einen er Stellvertreter des Vorsitzenden schlägt der- 
selbe Herrn Lackner 

Die Wahl für die En Vorstands-Mitglieder Hase darauf 
durch nn vorgenommen und ergab das Serutin 

dass Herr Lackner fagt einstimmig zum aller 
Vorsitzenden, 
Herr Hofgärtner Hoffmann zum stellvertretenden Schrift- 


Herr Wen dt zum stellvertretenden Schatzmeister und 
err Gude zum stellvertretenden Bibliothekar 
gewählt wurde. 
die Kassen-Kommission wurde Herr Garteninspektor Wredo w 
und die Herren Brettschneider und Crass gewählt. 

Herr Hoffmann dankte einmal für die Aufnahme als wirk- 
liches Mitglied der Gesellschaft und dann für das Vertrauen, welches 
ihm als neu eingetretenes Mitglied durch seine Wahl in den Vo rstand 
entgegengebracht; wie er früher schon als Gast, so viel in seinen 
Kräften stand, sich der Gesellschaft nützlich zu "machen gesucht, so 
würde er es sich jetzt als Mitglied um so mehr angelogen sein 
sr für die Hebung des Vereins Saar, 

ackner, welcher verhindert heute heinen, 


und Hürr Wendt, der krankhorfshalber & das  Beit hüten ie ss, werden ir: 


yon der Wahl in Kenntniss gesetzt werden = 
Bar Gude nahm die seinen Wünschen entsprechende Wahlan. 
Zu No. 3 der Tagesordnung übergehend: . 


ion der Frage: „Welche Zeiten sind die Een = ne 


‚sten zum ı Ver flanzen der Gewächse des freien I 
: es Gewächshauses“ 


bittet Herr Bluth, mit dem letzten Theile der Frage zuerst an- 
fangen zu dürfen und beklagt es bitter, dass in grossen Privat- 
gärtnereien, sowie in Institutsgärten. sehr häufig die Pflanzen, des 
 Gewächshauses rpflanzt w ‚ nach den Frühjahrsfrösten, 
= also 15.—20. Mai brächte man die Pflanzen ins Freie, im Juni Enge z 
man > sie zu verpflanzen und entferne bei dieser Ver nzung 


BE End» 1 rl DE erh 
eh, 2 n 


un 19. 


nur gar zu häufig nicht nur die faulen, sondern auch die gesunden 
Wurzeln. Welehe Resultate mit so bebandelten Pflanzen zu erzielen, 
das zu beurtheilen überlasse er dem Gärtner. Er für sein Theil gehe 
mit dem Verpflanzen der vorberegten Pflanzen spätestens im Mai vor. 

Herr Jaenicke verpflanzt die Treibhauspflanzen mit dem a 
blieke, wo sie zu wachsen anfangen, also im Januar, Februa 

Herr Gude pfliehtet dieser Ansicht zum Theil bei und erwäht 
dass er seine Gloxinien schon jetzt verpflanze. Für das Verpflanzen 
der Neuholländer hält er Anfang Mai “- den geeignetsten Zeitpunkt. 


Zeiträumen von 14—14 Tagen zu vorplnin) wodurch dieselben 
immer im Triebe blieben, IN den Dracaenen lasse sich indessen in 
dieser Weise nicht verfahre 

In England verpflanzt Ai so oft wie möglich und jedesmal in 
Be Töpfe. | 

ır Gartenbau-Direktor Gaerdt erzielt dadurch, dass er die zu 
enden Hyaeinthen ag im Jahre verpflanzt und mit Guano 
giesst, ua are Glo 
'redow ist der "Ansicht, dass Warmhauspflanzen zu jeder 

Zeit, jedoch mit Schonung der Wurzeln verpflanzt werden können, 
die feineren Neuholländer-Pflanzen verpflanze man am besten, wenn 
sie zu wachsen anfangen, Camellien und Azaleen dann, wenn sie 
abgeblüht sind, 

Herr Spaeth wendet sich dem ersten Theile der Frage zu nn 


kommt auf das Verpflanzen der Freil andpflanzen der Bäume 
‚Sträucher. 


In hohen trockenen Lagen ist bekanntlich die Er 
am Platze, während die Frühjahrspflanzung für niedrigere feuchtere 
Lagen die geeignete ist. Hartholzige Bäume und Sträucher, wie 
Eichen und Weissbuchen, lassen sich am besten im Frühjahr kurz 
vor Beginn des Triebes verpflanzen, während Coniferen kurz vor der 
Zeit, wo sie neue Wurzeln treiben wollen (also August, September, 
April und Mai), verpflanzt werden. Booth verpflanzt Coniferen 


rathen, da zuweilen die Kälte früher eintritt und die Bäunne dann 


‚keine Wurzeln mehr 


bilden 
Herr Wredow Een dem bei und bemerkt, dass er im Jähre 
1872 während des ganzen Winters und nieht ohne Erfolg verpflanzt 
habe. Bei allen Anpflanzungen komme es aber darauf an, das 
beim Pfanzen nicht mit dem Wasser gegeizt würde; in dieser Hin- 


. sicht weist er auf die Bepflanzung des Dönhopfsplatzes mit Rüstern 
hin, die mit vollem Laube im Mai verpflanzt wurden, Auch Herr 


‚enicke hat im Mai 1876 Anlagen ausgeführt, zu denen ein ae 
6 bi 


gt, a." wo Ar: < 
wo wo son mit rn nn 


u 


Sorgfalt eg wird, zu jeder Zeit Anpflanzungen vorgenommen 
werden könne 

Herr Hofgärtner Hoffmann räth, jüngere Obstbäume im Früh- 
jahre, ältere im Herbste zu verpflanzen, Pflaumen und Mandeln 
jedoch nur im Herbste. Derselbe macht hierbei auf die Anpflan- 
zungen in der Krupp ’schen Villa Bredeney bei Altenessen aufmerk- 
sam, wo die Bäume und Sträucher mit Frostballen verpflanzt sind. 

"Herr Orass geisselt das unsinnige Verfahren beim Verschneiden 
der Bäume und gedenkt hierbei einer wohlbekannten Anlage auf 
der Schönhauser Allee, die unter dem Messer eines Gärtners der 
alten Schule im wahren Sinne des Wortes verstümmelt worden ist. 


Programm 
für die 
Blumen- und een. 


Gesellschaft der ER Berlins . 
April 1881 
zum Besten des unter dem Allerhöchsten Prolsktarate Ihrer Majestät der 
aiserin von Deutschland, Köni; von Preussen, stehenden 
Vaterländischen eaneuverend, 


I- In Aussicht stehende Preise. 


A. Königspreis. 

Die von Sr. Majestät dem Kaiser von Deutschland und König 
von Preussen bewilligte goldene Medaille. Diese Medaille soll für 
die nach dem Urtheil der Preisrichter ausgezeichnetste Leistung der 
an und, seien es Gruppen, neue Einführungen oder Kulturen, 

erden 


 vertheilt 


B. a Ihrer en der Kaiserin von Deutsch 
Königin von Preussen. 


Dieser Ehrenpreis ist für die beste Leistung in eigenen Kul- 
turen bestimmt. 


| > ‚Preise des Kgl. Ministeriums für EEE, Domainen = z 
und Forst 


E Für < eine ‚Kollektion von 50 Sen in mindestens 25 Arten und 
Varietäten solcher Dekorations-Blattpflanzen, die sich vorzugs- 
weise für Zimmerkultur eignen, als Palmen, Dracaenen u. dgl.: 

# Eine silberne Medaille 

2, für eine Gruppe blühender- Nelken: Eine Eberle Medaille. 


3. Für eine Sammlung von Laubholzarten in Töpfen, welche bei | 


berne 


_ “ — eine Sammlung von Fa Obstbäumen a (depteh, 


uns im ni ausdauern, in mindestens 50 orten: Eine sil- 


no 


Birnen, Kirschen und Pflaumen) in mindestens 12 verschiedenen 
Sorten: Eine bronzene Medaille 
. Für eine Gruppe bei uns im Fe ausdauernder, selbst B- 
zogener Üoniferen in eis 25 Exemplaren und 12 Sorten 
ine bronzene Me 
. Fur getriebenes Se Be: konservirtes durchwintertes Gemüse: 
Eine bronzene Medaille. 


ot 


[er 


- IH. Preise der Gesellschaft. 


. Für diejenige aus 10 Exemplaren in 6 Sorten bestehende Gruppe 
von blühenden Rosen, welche in Bezug auf ausgezeichnete Kultur 
und alle übrigen an eine schöne Rose zu stellenden äussersten 
Anforderungen den auf den a hiachen Ausstellungen vertretenen 
Rosen ‚gleichkommen: 300 Mark. 


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B 


und 12 Sorten: I. Preis eine ae Medaille, II. Preis eine 
. grosse silberne Meda ille. IH. Preis eine kleine silberne Medaille. 
.- Für Camellien und Azaleen in allen Entwickelungsstufen vom 
bewurzelten Stecklinge an bis zur blühenden Pflanze. Unter 
den blühenden Exemplaren müssen mindestens 25 blühende Ca- 
mellien und ebenso viel Azaleen in den verschiedensten Sue 
ee sein: Ein Kunstgegenstand im Dir von 100 
r Preis ist nicht anderweitig zu : 
- Für eine sSmnchte Gruppe blühender Händelepflanzen eigener 
Kultur: 1. a eine goldene Medaille. II. Preis eine grosse 
silberne Medaill 
ür eine rapie blühender neuholländischer Pflanzen mit be- 
sonderer Berücksichtigung von gen * Diosma, Chorizema, 
Correa, Acacia, Eriostemon und Crowea: Eine goldene Medaille. 
ieser Preis ist nicht lm: zu vergeben. 
6. Für ein Sortiment blühender Hyacinthen: I. Preis eine goldene 
Medaille. Il. Preis eine grosse silberne Medaille. 
7. Für eine zur Cacteen und Sueeulentenpflanzen: Eine 2m 
sl aill 


wo 


Be Für eine Gruppe Citrus: Eine grosse silberne Medaille. 
9. Für eine Gruppe von Blattpflanzen des Warmhauses in BunaR 
 stens 100 Exemplaren: Eine goldene Medaille. 
ieser Preis ist nicht anderweitig zu vergeben 
10. Für eine Blattpflanzen-Gruppe: I. Preis eine grosse silberne Me- 
- ..daille. IH. Preis eine kleine silberne Medaille. rs 
1. Für eine Gap von Cyeadeen in mindestens 50 Arten: Eine 
goldene Medai = 
Dieser Preis ist nicht EHE zu vergehen, 
blühen: ji 1 | a 


den er Eu = = n 
ne Medaille. 


en er 


Ne) 
= 


mei 


Für ein Sortiment blühender Tulpen: I. Preis eine grosse sil- 
berne Medaille. I. Preis eine kleine silberne Medaille. 


. Für ein Sortiment blühender en; in mindestens 12 Exem- 


er Eine grosse silberne Meda 

ür blühende, selbstgezogene Pe in mindestens 15 Sorten: 
I. Preis ein silberner Pokal. Il. Preis eine rg silberne Me- 
daille. III. Preis eine kleine silberne Medail 

Für blühende Camellien in mindestens 6 ra I. Preis eine 
grosse silberne Medaille. II. Preis eine kleine silberne Medaille. 
Für blühende Rhododendron oder Freiland-Azaleen in verschie- 
denen Farben: I. Preis eine grosse silberne Medaille. H. Preis 
eine kleine silberne Medaille. 


‚ Für blühende Orchideen in mehreren Sorten: 100 Mark. 


ieser Preis ist nicht a zu Neistggam 

Für Eriken in mindestens emplaren und 6 Sorten: 
I. Preis eine =. silberne Medaille, 1. Preis eine kleine sil- 
berne Medaill 

Für eine Kulsiellann von mindestens 100 blühenden Primulaceen 
in — en Ein Kunstgegenstand im Werthe von 100 Mark. 

r Preis ist nicht anderweitig zu verge 

Für "blühende Cyelamen in ‘verschiedenen Varietäten: I. Preis 
eine grosse silberne Medaille und 30 Mark. II. Preis eine kleine 
silberne Medaille. 

Für blühende Primula chinensis, gefüllte, in 12 Exemplaren und 

3 Sorten: Eine grosse silberne Medaille. 

h ür blühende Primula in 5 Spezies, mit ran: von Pri- 
mula chinensis: Eine grosse silberne Me 


. Für blühende Cinerarien in mindestens 20 Varsiklen: L ie 


eine nes silberne Medaille. II. Preis eine kleine silberne 


; Für getriebene, im Freien ausdauernde Sträucher in 50 ver- - 
schiedenen Arten und Abarten, als Paeonia arborea, Clematis, 
" Amygdalus, Syringen, Viburnum, Prunus, Eee en Robinienete.: 


Ein Kunstgegenstand im Werthe von 100 
Dieser Preis ist nicht anderweitig zu vergeben. a 
Für blühende, en en Deutzia, Syringa, Prunus, = 


= Weigela-Arten u u. a. m.: I. Preis eine grosse eg Medaille 
> 0 Ma 


und 3 rk. I. Preis eine hronzene 


 tionspflanzen, mit Ausse 
2,30: einem ne mehreren Exen emplaren: a ‚Preis Pe kleine En 
.berne Medaille. II. Preis | 


9 s Für Dishende pe in mindestens 3 Sorten: Eine. ErieeR en = 


Mark. 


ment Farne in mindestens 15 Sorten: Eine | a 


Für nur in De gezogene Blatt-, blühende oder 
ısschluss von Hyaeinthen, Tulpen, Crocus, 


. Für hervorragende neue ar een 150 a ie Sag 
er Preis ist u an en zu ee Se 


Ben 


32. Für eine neue Einführung, welche Handelspflanze zu werden 
verspricht, die indessen so weit entwickelt sein muss, dass ihr 
Charakter und ihre een deutlich erkennbar sind: 
Eine grosse silberne Meda 

33. Für die beste neue Ka Eine grosse silberne Medaille. 

34. Für reich blühende Schaupflanzen: I. Preis eine grosse silberne 
Medaille und 25 Mark. II. Preis eine ei silberne Medaille. 

35. Für nicht blühende Schaupflanzen: I. Preis eine grosse silberne 
Medaille und 25 Mark. Il. Preis eine kleine silberne Medaille, 

36. Für einen für das Wohnzimmer geeigneten, zen voll de- 

; il 1r6 1 


37. Für Bindereien: I, Preis eine grosse silberne Medaille. I. Preis 
eine bronzene Medaille 

38. Für eine geschmackvolle Zusammenstellung abgeschnittener Blu- 

men: I. u eine kleine silberne Medaille, Il. Preis eine bron- 
zene Medai 

39. Für einen Beraten Blumenstrauss: Eine grosse silberne Medaille. 

40. Für Form-Obstbäume: Eine grosse silberne Medaille. 

41. Für getriebenes Obst: I. Preis eine grosse silberne Medaille. 
ll. Preis: eine bronzene Medaille. 

42. Für Gartengeräthschaften: I. Preis eine kleine silberne Medaille. 
ll. Preis eine bronzene Medaille. 

43. Für den besten Entwurf zur landschaftlichen Vooekänseun: des 
Dennewitzplatzes nebst Bepflanzungsplan und unter der Bedin- 
gung der unentgeltlichen Ueberlassung des Planer nn die Ge- 
sellschaft: Eine grosse silberne Medaille und 50 Mar 

Der Ausschu 
zur Berathung des Programms für die Frühjahrs-Ausstellung 1881. 
Späth. Breittschneider. v. Fürich. Kletschke. Wendt. Wiehle. Wredow. 


Genehmigt in der are vom 22. Oktober 1880. 
nd 
der Gesellschaft ee esulioiaale Berlins. 
v. Fürich. Kletschke. Bluth. 
\ Vorsitzander, re . ' Schriftführer, Biblicthekar. 
CKnEr. 
Stellvertr. Vorsitzender, Stellvertr. Schatzmeister. Stellvertr. Schriftführer. 


Stellvertr. Bibliothekar. 
Plantago Bismarckii Ndrln. n. sp. 
r von 


Gustav Niederlein. er | 
(Mit Tafel 1.) = 
tex Aaosns ‚Tobasin: Rama pulvinaris ad 30 cm 
appl; 1 fissuris r Infene pre 
- ITIS, Be superne ee 


densius ramosis densissime foliosis, cum foliis incano-sericeis, deorsum 
paullatim subfuscescentibus, glabrescentibus. 

Folia alterna, sessilia lineari-subulata, erecta, rigidiuscula obsolete 
3-nervia, subtus subcanaliculata (basi dilatata coriaceo-squamaeformi 
diutius persistente et utrinque supra praesertim dense Sieben) 
apice obtusa vel (plerumque novella) ee ser 11-7 ctm, 
latitudine 1 mm, ad basim 3-4 mm aequa 

Spicae ovatae, lo onge pedunculatae 4 - — sel pluri?) — RRarBe. 
Pedunculus teres, sericeus, 4-6 ctm lon 

Bractea eymbiformis carinata, ovata, ae tenuis, sericea. 

Flores hermaphroditi sessiles. 

Sepala in exemplis fructus vetustos tantum praebentibus con- 
. cava, oblonga vel elliptica, apice rotundata (vel acuminata?), sericea, 

4-5 mm longa. 

Corolla urceolata-turgida, fauce constrieta, 4 fida; Laciniae 
etlatatae, ovatae, apice rotundatae, basi concavae, faucem versus 
 Pluscae, 3-4 mm longae, 2 mm latae 

Capsula ovata brunnea membr ranacea, glabra, A basin 
eircumseissa. 3-5 mm longa, 2-locularis, loeuli monosperm 

Semina brunnea elliptica alata, dorso convexa, a facie 
interiore plana septo affixa. 

pecies a Decaisneo sectioni VII. „Leuco opsyllium’’ ‚a ge 

sectioni VII. ee, juzta Plantago sericeam Rz. 
collocanda quae habitu multo minus robusto, basibus a 
foliorum multo minus rigidis ete. statim dignoscitur. 

Auf den Gipfelflächen kahler Hügel und Berge der baum- 
und strauchlosen Pampas Südargentiniens, den heftigsten Andes- 
stürmen und patagonischen Steppenwinden ausgesetzt, welche letztere 

. anstatt Regen, Sand- und Salzstaubmassen mit sich führen, wurzelt 

dies eigenthümliche Holzgewächs in Spalten des Gesteins und spreizt 
dann seine starken, dichtbeblätterten Zweige nach allen en zu 
einem eleganten silberweissen, seidenglänzenden Polster 

Der Autor entdeckte diesen Plantago im April v. J. bei Cain 
(südwärts von Azul, Prov. Buenos-Ayres) und Puan, (Indianer- 
 festung, westlich der Sierra Curumalan und Ventana) und zwar 
während des patagonischen Winterfeldzuges es gegenwärtigen 
Präsidenten, GeneralRoca, den er alsMitglied einer wissenschaftlichen 
Commission zur Erforschung des nunmehr eroberten, etwa die Grösse 
Deutschlands besitzenden Indianer - Territoriums der Pehuenches 
.  (Fiehtenleute), Ranqueles (Röhrichtsleute), Huiliches RAR und. 
‚der Horden der Caziken Pinzen und Catriel . ; 
s Habitusbild der e*), e Sr. D 


= en 


*) Exemplare z. Zt. im Univ: en kn. Prof. Bee 
(Argentin. Republik) im Herbarium der Herren Professoren Dr. 
in Berli ‚ Dr. P. 
der 


-2 


Lorentz in Coneepeion del ee ” Hermn Dr. R. Ber, Casts ae 
chaft zu Görlitz. ei 


Be 


ist, findet sich in dem auf argentinische Staatskosten in der Ver- 
öffentlichung begriffenen Reisewerke: „Informe cientifico sobre la 
espedicion del General Roca al Rio Negro 1879". — Die Widmung 
an den Fürsten Reichskanzler dürfte um so angemessener sein, als 
die Devise des Bismarck’schen Wappens auf das „Wegeblatt’”, be- 
eg. eine Plantago-Art, Bezug nimmt. — Bei dem polster- 
gen Wuchs und der slbergrauen Seidenbehaarung der langen, 
zeichen Blätter, wird Plantago Bismarckü voraussichtlich für 
e Gärten, namentlich auf ee eine willkommene 

er er abgeben. 


Zur Pfiege der Snchanie amazonica. 


Königl. Gartenbin Dirckier Gaerdt. | 


Amaryllideae: Eucharis amazonica Planch. et Lind. Eucha- 
ris candida Planch. et Lind. Flore des serres t. 788. Eucharis 
grandiflora Planch. et Lind. Flore des serres t. 957. Alle drei 
genannte Arten dieser Gattung haben ihre Heimat in den vereinigten 
Staaten Kolumbiens. Der verdiente Sammler Triana fand E. gran- 
diflora in der Provinz Choco. Um die Einführung dieser ar 
Pflanzen in Euro 29pe hat_Herr Linden in Brüssel sich besonders ver- 

Ei er 


dient 

Es liegt unserer Aufgabe fern, die Unterscheidungskennze 
‚dieser drei Spezies, die sie, den wissenschaftlichen Diagnosen rn 
von einander trennen, hier irgendwie einer Erörterung un n 
zu wollen. Ja, es sei uns gestattet, anführen zu dürfen, en = 
Blumenfreunde. dem bestimmte Ziele verfolgenden Kultivateur alle 
diffizile Unterscheidungsmerkmale hier ziemlich gleichgültig sein 
können, und zwar aus dem sehr einfachen Grunde, weil er die 
Sache von einem anderen Standpunkte aus, mit anderen Augen, ohne 
Zuziehung der wissenschaftlichen Cha rakte ere, rein von dem nü 
 liehen oder ästhetischen Standpunkte betrachtet. Von diesem Ss 
= eine aus angesehen und bemessen erscheinen uns alle drei 


t einander sehr nahe verwandt und gleichwerähig zu sein. 
inlie t Spielarten in 


eigenthümlichen Form . In der K | 
a an kein ent Orte ala drei. er neben einander in Blüthe 


gestanden, wonach alle scharfen Unterschiede festzustellen gewesen 


nn Gleichviel, ob die Wissenschaft bei drei verschiedenen Arten eo 
 harrt, oder die Praxis alle in eine vereinigt, in einem Punkte N = 


ennzeichen 


ee 


=w 
N; 
pi 
= 
® 
F: 
= 
; 
> 
; 


um welche es sich hier handelt, ist allgemein bekannt unter „Eucha- 
ris amazoniea“. Die Blätter derselben sind elliptisch, nach dem 
Grunde zu in einem Blattstiel versähmälert ie bis 11 cm im 
Durchmesser haltenden, Ben duftenden, narzissenähnlichen Blu- 
men stehen auf 60 bis em hoh en, blattlosen Schäften, meist in 
fünfblumigen (selten uch oder weniger Dolden. Zur Blüthezeit 
sind die Blumen etwas nickend, sie erschliessen sich auch nicht alle 
zugleich, sondern nach und nach, eine nieht unwesentliche, ange- 
nehme Eigenschaft, durch welche Freude und gie: daran erheb- 
lich e länger: und der Werth der Blume erhöht w 
s Gardeners’ Chroniele in den Nummern Ko 2. Dezember 
und Dezember 1876 die sensationellen Mittheilungen brachte, 
dass eine Pflanze (viele in einem Topfe vereinigte Exemplare) 214 
Blumen trugen, ferner dass zwei Exemplare des Herrn Speath auf 
142 Blüthenstielen 852 Blumen erscheinen liessen, erregte dies all- 
gemeine Bewunderung. Seitdem es auch hier gelu ungen ist, Exem- 
plare zu ziehen, deren jedes bis jetzt schon 18 bis 20 Blüthenschäfte 
trug. und 90 bis 100 Blumen darauf sich entwickelten, zweifle ich 
einen Aueutiek an der Erreichung solcher ausserordentlichen 
Kulturresultat 
In er Tätiondfier Kulturen, andererseits durch leicht zu ver- 
schaffendes Blumenmaterial von nah und fern, steigern sich die An- 
forderungen und Ansprüche an jede einzelne Pflanze und Blüthe; 
sie soll neben der von der Natur angehauchten Schönheit auch mer- 
kantilischen Werth für den Materialismy haben. Entspricht diesen 
Anforderungen auch unsere Eucharis? “ „Vollständig!“ glauben wir 
sagen zu dürfen. — Vor allen Dingen ist ein reich bevölkertes, mit 
einer grossen Anzahl von Blättern und Blumen prangendes Exemplar 
eine Zierde im Zimmer wie im Blumenschauhause. Ferner sind die 
‚grossen, weissen, duftenden Blumen von langer Dauer im abge- 
schnittenen Zustande, nicht empfindlich beim Transport, zwei höchst 
beachtenswerthe Eigenschaften für den Handel und für die Blumen- 
binderei. Wie bereits erwähnt, blühen stärkere Exemplare mehrere 
Male im Jahre. In der Wiener Obst- und Garten-Zeitung vom Jahre 
=..1878 8. 38] wird angeführt, dass E. amazonica jährlich vier- bis 
- fünfmal blühe. Als ‚Zimmerpflanze wird sie in Regel’s Gartenflora 
Bd: 27 S. 244 empfohlen. Und es ist noch gar nieht erwiesen, dass 
sie sich in dieser sehr schätzenswerthen Beziehung nicht würdig zur 
Seite stellt der dankbaren Valota purpurea. Von Wi 
Rupeer Sun r sich in 


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ch meinen ne Ausdra ck 
inniges, ns verbundenes Familienleben. Aus 2 ei 


EEREREUNERNT. 6 MN 


grosser Wihtig-r 
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Grunde lasse man ihr alle ihre Kinder und Kindeskinder bis in das 
wer weiss wie vielste Glied und trenne sie nur zu Zwecken der 
Vervielfältigung oder nachdem die Exemplare zu grosse Dimensionen 
angenommen haben und sich aus diesem Grunde Trennung noth- 
wendig macht, aber nicht in der Absicht, um einen reicheren Blu- 


menflor zu erreichen, denn in diesem Falle würde man weniger zum 


rascher entwickeln und eher das Stadium der Blühbarkeit erreichen, 

als bei zu früher Lostrennung und Ueberlassung der Selbstständig- 

keit. Während Zwiebelchen vom gleichen Alter, am Mutterstock 

verblieben, schon nach 3 Jahren blühbar werden, bedürfen die zu 

früh getrennten mindestens 4 bis 5 Jahre zu ihrer vollständigen 
; ee renergen 


Thatsachen aber auch, dass die Zwiebeln der Eucharis eine gewisse 


Stärke erreichen müssen, um Blumen zu erzeugen, und man also 
bei der Anzucht nicht Ansprüche machen darf, die ausser dem Be- 


ihrem Vaterlande steigen und sinken zu lassen 


se . 


ächst darauf hin, d 


u 


gen entsprechendes Erdgemisch. Mit dem besten Erfolge gedeihen 
die Eucharis in einem Gemisch, bestehend aus Lauberde, vorzugs- 
weise von Buchen, in halb verrottetem Zustande, aus der vermittelst 
eines Siebes die feineren, vererdeten Bestandtheile ur sind, 
Haideerde und verrotteten Rinderexkrementen zu gleichen Theilen 
denen ein Sechstel der Gesammtmasse grobkörniger Sand beigefügt 
wird. Zu empfehlen ist, die Zusammenstellung längere Zeit vor dem 
Gebrauch zu machen und das Gemisch öfter umzusetzen, damit eine 
gleichmässige Verbindung erfolgt. Bei der Operation des Ver erpflan 
zens soll die Erde weder zu nass noch zu trocken sein, 

Nächst der Erde bilden die T5 pfe ein nothwendiges Bedürfniss. 
Neue Töpfe sollten vor dem Gebrauch ca. 12 Stunden gewässer 
werden, um etwaige in der Topfmasse vorhandene schädliche, jedoch 
leicht lösliche Salze möglichst zu beseitigen. Schon im Gebrauc 
gewesene on müssen von innen und aussen durch Waschen ge- 
zeinigt werde 

Alle a erhalten vor der Benutzung eine möglichst hohe, 
dem inneren Raume angemessene Drainage von durchlässigem Ma- 


sten Erdschiehten festsetzen en 
at man es mit dem Versetzen in Kultur befindlicher Exem- 
öpf 


beim Umpflanzen schone man möglichst die dicken, fleischigen Wur- 
zeln und vermeide unter allen Umständen das Beschneiden der letz- 
teren, es sei die Aufgabe nur, sämmtliche alte, ausgenutzte, zwi- 
schen den Wurzeln vorhandene Erde möglichst zu entfernen, damit 
die Wurzeln des frischen, nahrungsreichen Materials unbehinderter 
sich. ren können 
Der geeignetste Zeitpunkt zum Verpflanzen der 2 Kultur be- 
findlichen Exemplare ist, sobald ein neuer Kreislauf es Wachsens 
ginnt, in dem Moment, ne neue Blätter erscheinen, eekleich auch 
neue el aus dem Rande des Zwiebelbodens hervorbrechen. 


der Regel die. Blüthenschäfte zu erscheinen. 
Die hrungen haben gelehrt, dass nächst der Erde und dem 
zweckmässigen, zur geeigneten Zeit stattfindenden Verpflanzen Zr | 
der Standort, den man der Eucharis anweist, von Wichtigkeit ist. | 
Ein heller Platz, nicht allzu fern vom Glase, sagt ihr ganz lers 
zu. An einem 'solchen Orte bleiben die Blätter en u 
Während der Brent xem- 
 plare reichliche B Es bestehen 2 ee 


‚nach diesen Ver a und Lebenszeichen pflegen auch n er 


2 Beh: allein in din Begiessen des in den Gefässen vorhandenen Bi 2 2 - 


a > 0 


reichs, sondern es gehört dazu auch das tägliche Beherieren der 


Blätter; letzteres ist aus mehrfachen Gründen eine unumgängliche 
Nothwendigkeit. Ueber die Anwendung des Giessens sowohl wie 
des Spritzens lassen sich ganz bestimmte Regeln oder Maasse nicht 
feststellen, da hierbei sowohl die Temperaturverhältnisse, der Feuch- 
tigkeitsgrad des Glashauses und die Witterungsverhältnisse in Be- 
tracht zu ziehen sind. Nächst dieser Gewährung von reinem Wasser 
tritt auch noeh das Erforderniss ein, zur besseren Ernährung und 
R der Pflanzen Dünger anzuwenden, und zwar in flüssi- 
er For 

2 Die unbestreitbar vortheilhaftesten Dungmittel für Gewächse, 
wie Eucharis, sind sicherlich die in Wasser aufgelösten Rinder- 
exkremente. Man gebe sie in sehr verdünnter Weise. Ein Dung- 


nützlich, nie zu konzentrirt und schädlich. Eine derartig verdünnte 


Lösung kann - lebhafter Vegetation wöchentlich einmal zur Anu- 


ae komm 

em die . Blätter ausgewachsen sind, eine gewisse Härte 
und Widerstandsfähigkeit erlangt haben, ist die Anwendung des 
flüssigen Düngers ganz einzustellen, auch das Begiessen des Erd- 
reichs zu moderiren, dagegen das sanfte Bespritzen fortwährend an- 


‚gestellt werden, dass die Blätter massenhaft welken und absterben. 
Die möglichste Frischerhaltung der Blätter in reicher Anzahl ist bei 
der Eucharis von grossem Nutzen. Ein gänzliches Absterben aller 


Blätter, wie es bei der Amaryllis ee und anderen Arten 


zu ge pflegt, ist nachtheilig für Euchar 
r Erhaltung des frischen Blattgrüns ist - nothwendig, si 
allen Stadien, selbstredend während des Sommers, zu besch ne 
Mit Ein tritt der Ruhezeit, welche sich zu erkennen giebt durch 
Nachlassen in dem Erscheinen frischer, neuer Blätter, macht sich 
auch ein Wechsel in der nunmehr erforderlichen Temperatur, eine 
ee der Exemplare in ein kühleres, luftigeres Glashau us 
a 
= Die Ruhezeit, der kühlere, luftigere Aufenthaltsort, dee ge- 
als Mittel, 


 _ wissermaassen die Blüthezeit nach einem gewissen Zeit- 


= hin zu dirigiren. Je länger man diese Ruheperiode inne zu 
halten sucht, je später tritt die Blüthezeit ein. 
nd der Ruheperiode in den 2 een wo die 


geschützten Ort zu plaziren, doch so, dass ihr Luft in reicher Fülle, 
ıdig gelöst, wenn zu diesem Zweck ein abgetragenes Mistbeet, 
ein solches 


h keine Zugluft zuströmen kann. Diese Aufgabe wird voll- 


x ns bereits zum a © von Frübgemüsen, 
zen erfügung sc Um 


aber auch gegen Regengüsse, sengende Sonnenstrahlen geschützt zu 
sein, wird solches mit einem einfachen, circa 60 cm hohen, festen 
Lattengestell versehen und mit Fepstern bedeckt. Unter diesem 
Glasdache streift fortwährend die Luft hin; die Fenster schützen 
gegen Regengüsse und dienen zugleich als Unterlage für die Be- 
schattung. Hier verweilen die Eucharis, so lange es die Witterung 
nur irgend gestattet, bis zu der ER o der Einzug der Pflanzen 
in die Winterräume überhaupt begi 
Das Begiessen während des Kufenkhaile im Freien findet nur 
so weit statt, um das Austrocknen des Erdreichs und die damit in 
Verbindung stehenden Folgen zu vermeiden, andererseits wird das 
Bespritzen der Blätter regelmässig bei heisser, trockener Witterung 
fortgesetzt. In’s Glashaus zu ee ART konservirt man sie bis 
Ende Oktober bei einer Temperatur von ca. 10 Grad. Von da ab 
wärmer gestellt, erscheinen bald die Blüthenschäfte, Blumen und 
jungen Blätter, womit der Kreislauf der Kulturmanipulationen von 
Neuem beginnt. 
och bleibt mir anzuführen übrig, dass starke Exemplare nicht 
alljährlich verpflanzt zu werden brauchen, wenn man, so weit es 
eben — ist, die obere Erdschicht so tief wie möglich entfernt, 
durch neu & ergänzt un und reichlich mit flüssigem Dünger nachhilft. 
Wie bereits darauf hingewiesen, erscheinen bei der Eucharis 
Blüthenschäfte und Blumen auch zu anderen Zeiten, als wie im 
Dezember und Januar. Ist man im Besitz starker Exemplare so 
hat man auch zum Oefteren die Freude, die wahrhaft chin: Blu- 
men m. u einem und demselben Gefässe zu se 
Zu uren der Eueharis ist noch mitzutheilen, dass man 
sie auch = ee Warmhäuser auf eigens dazu hergerichtete 
Beete auspflanzt. So empfehlenswerth diese Methode einerseits, na- 
mentlich für Zwecke einer möglichst raschen eu wrsese ist, so 
hat sie doch auch andererseits ihre Schattenseiten. Früher oder später 


ein Zertrennen der Stauden und nicht unwesentliche Beschädi i 

der Wurzeln. Dadurch wird das Blühen zeitweise beträchtli isn. 
Jedoch die zuletzt angeführten Umstände sind es nicht allein, 
a es En auch noch andere bedenkliche hinzu 


‚gewaltige Zerstö 


n Zeiten das Be "ler Blätter stattänden. 


KURT 


_ tritt das Bedürfniss des Verpflanzens heran, damit aber auch zug lich 


Be können hierbei nicht unterlassen, zu erwähnen, dass uch 
a die Eucharis, wie fast alle Warmhauspflanzen, dem Befallen von 
schädlichen Insekten ausgesetzt sind. Auf der Unterseite der BAR 

5 lich = 


Äreien Grunde stchenden u Bionplare ist Schwierig, ja zuvelln wohl | 


en 


Jede der an, die in Gefässen wie die in freiem 
Grunde, hat ihr Gutes. e freie Landkultur im Warmhause ist 
schätzenswerth zur Vervielfältigung der Eucharis. Die Freiland- 
kultur ist ferner angewandt bei erkrankten und kleinen Zwiebeln. 
Für solche richtet man im April ein warmes Mitbeet ein, bringt 
darauf eine ca. 20 cm hohe Erdschicht, bestehend aus 
Baumlaub und Dungerde. Nach dem Einsetzen hält man die Fen- 
ster ziemlich geschlossen; bei mildem Wetter ist Luftzutritt noth- 
wendig. Durch öfteres sanftes Ueberspritzen erhalten die Pflanzen 
itiandz Feuchtigkeit; durch Beschatten werden die Blätter gegen 
das Verbrennen geschützt. Die Erhaltung der Bodenwärme ist dure 
erneuerte Kastenumsätze von erwärmtem Mist zu beschaffen. Alle 
diese Mühen finden reichen Lohn in dem Gedeihen der Pfleglinge. 
Gegen Ende September pflanzt man = in Töpfe und lässt ihnen 
die vorgeschriebene weitere Behandlun gedeihen 
ie Vorzüge der ae Den hauptsächlich darin, 

dass die gesunden, starken Exemplare in dem engen Raume des Ge- 
fässes während der Blüthezeit mehrfach verwendet werden können, 
die Blätter auf bequeme Weise zu reinigen sind und ein der Vege- 
tations- und Ruheperiode entsprechender Wechsel des Standortes 
wie der ee leichter zu bewerkstelligen ist, > 
da, wo die xemplare, im Warmhause ausgepflanzt, an ihre Stan 
orte gebunden bleiben. 

Die Vervielfältigung vollzieht sich, ‚ohne jedes besondere Hinzu- 


m grösseren Maass 
surg leicht Br statten ginge. Bisher ist es mir aber noch nicht 
geglückt, reifen Samen an den Kulturpflanzen zu gewinnen. 


Ueber Gewächshäuser. 


Vortrag, gehalten im an 3. Okiobe ee des Gartenbaue 
ktober 1830 


Dr. Techeileietie 


—, Es ist eine allgemein bekannte Erscheinung, dass in Palmen- 

ee Treibhäusern, wie überhaupt in warmen Häusern aller Art, 
recht häufig Pflanzen eigentlich unerklärlicher Weise zu Grunde 
gehen, oder nicht zur vollen Entwiekelung ihrer Organe gebracht, 


werden können. Diese Erscheinung ist Gegenstand einer neuerdings =: 
oft gehörten Klage. Besonders Palmen, Coeos- und Areca - 
> Dumpalme und andere, aber auch niedrigere“ Pflanzen örröishen 
ai. ein kurzes Lebensalter, um denh zu v chen; „ihre Ku- 
ur hwierig“, heisst es. gen fällt gewöhn- 


oder bis zur Vollendung ihrer natürlichen Lebensdauer erhalten =. 


ee 


= - doch erlebt, dass, was die Menge der & 


a) 


merksamkeit zu Theil. Dass ein schliessliches Verkümmern oder 
Eingehen einer Pflanze in chemischen Mischungs- resp. Ent- 
mischungsverhältnissen des Bodens seine Ursache finden lassen 
kann, ist keineswegs ausgeschlossen. Es können, wenn eine Pflanze 
längere Zeit in einem selbst grossen Kübel verbleibt, durch das 
Giessen die löslichen chemischen Nährstoffe ausgewaschen und so 

der Boden entkräftet werden. Redner erlaubt sich, auf einen rag 
auf bezüglichen Aufsatz im Septemberheft 1877 der Zeitschrift des 
Gartenbau. Vereins von demselben hinzuweisen, in welchem er einen 

t 


* Vorschlag zur —{ dieses Uebelstandes mi achte. 


‚sern kultivirt werden, und diese Verhälkifee mit denjenigen ver- 


gleicht, unter welchen die in der freien Natur ee sich 
entfalten dürfen, so springen sofort bedeutende Unterschiede in die 
Augen, welche angesichts der Wichtigkeit des Gegenstandes und des 
wissenschaftlichen sowohl als des praktischen Interesses uns zur nä- 
heren Prüfung derselben herausfordern. Wenn nun diese Unter- 
schiede bei im Pflanzenleben mit Nothwendigkeit mitwir- 
kenden Faktoren auftreten, so ist es erlaubt, zu schliessen, dass sie 
je nach dem Grade ihrer Grösse das Pflanzenleben direkt benach- 
theiligen werden, dergestalt, dass unter dem —- ne 
soleher Unterschiede Pflanzen wohl einem frühen Tode imfallen 
können. Mit einem Worte, dass in diesen Unterschieden Tehelstände 


hältnisse an die Natur zu ermöglichen sei, so müssen 2 een doch 


wenigstens diskutirt, und es muss doch mindestens versucht wer- 


geringste Maass 
schränken. Man müsste es wunderbar finden, dass solchen ein- 
mal richtig erkannten Uebelständen — wenn man sich der grossen 


Fortschritte der heutigen Technik a der sehr grossen Summen, en 
welehe unsere Warmhäuser kosten, erinnert — nicht mit wenigstens Se 
: nn Erfolge sollte entgegen gearbeitet werden können. 


Ne I Wan = TERN SER 
F er a 


zunächst die nisse, weche 


in der freien Natur ed von den in den Warmhäusern herr- 
schenden abweichen. Dürfte nicht vielleicht eine mehrere Berück- 


sichtigung der natürlichen Verhältnisse bei der Kultur ge 
tisch gegen manchen Misserfolg wirken? oft schon ‚haben wir 


eine Vergrösserung derselben eine ereekire - Kultur 


. : Tess. | Warum sollte dies nicht auch bei Kae Pflanzen, u = 


chen Feuchtigkeit =: 
| eling 


ae 


weniger an einer wassergesättigten Luft, sondern mehr an einem 
rechtzeitigen Wechsel zwischen feuc ter und: trockener Luft 
liegt, stattfinden. Der Vorschlag, in Warmhäusern Hygrometer auf- 
zustellen, ist schon öfter gemacht worden, aber kaum irgend durch- 
gehend (mit Ausnahme grosser, gut geleiteter Gärten etwa) ange- 
nommen worden. Auch müsste die Anwendung, d. h. die Befolgung 
der aus den Zahlenangaben hervorgehenden Rathschläge, eine genauere 
sein, als dies etwa bei dem Thermometer stattfindet; denn obgleich 
die Physik lehrt, dass auf der ganzen Erde, mit Ausnahme der 
ozeanischen Klimate und vielleicht der lokal "beschränkten wasser- 
reichen Moore, Sümpfe und der Bruchgegenden des Binnenlandes, der 
Wassergehalt der Atmosphäre ziemlich regelmässig mit der Tageszeit 
wechselt, derart, dass das Maximum Morgens oder Abends Grachie), 
das Minimum aber gegen Mittag oder am frühen Nachmittag 
wi: habe ich doch noch nicht gehört, dass in der Pflnnsaukoltur 
e für einen Wechsel der atmosphärischen Feuchtigkeit in ähn- 
en Sinne getroffen worden wäre. Und doch liegt meiner Mei- 
nung nach gerade in: diesem Wechsel, in dieser Periodizität der 
nützliche Einfluss des Wasserdampfes auf viele Pflanzen. 

e Der Wasserdampf der Luft hemmt die Verdunstung der Pflan- 
zen, ein Abwechseln desselben mit trockener Luft würde also, na- 
mentlich wenn es regelmässig geschieht, regulirend auf die Ver- 

‘dunstung wirken; wie wichtig dies aber für die Pflanzen werden 


könnte zum Beweise dessen eigentlich ja der € 

Umstand genügen, dass überall, wo Pflanzen im Freien ee im 
Allgemeinen ein gewisser, mehr oder weniger regelmässig stattfin- 
dender Wechsel der Luftfeuchtigkeit (und somit der Verdunstung) 
eintritt, mag auch die Differenz zwischen Maximum und Minimum 


zu lassen, mag freilich umständlich, ja oft nieht gut möglich 
sein. s wird zwar in den Warmhäusern gelüftet, d. h. di 

feuchte Luft des Hauses gegen die trocknere der Atmosphäre 

vertauscht, aber leider ist daselbst meist? 'mit einer Lüftung eine 
5 Temperaturerniedrigung - verknüpft, welche nicht verfehlen kann 

die Konsequenz, mit a les Verfahren Tag für 

Tag exerzirt wird), von nachtheiligem Einfluss zu sein; denn in der 

' Natur tritt im Allgemeinen eine Abnahme der atmosphäri- 
schen Feuchtigkeit gerade zur Zeit der 

gerung ein. In ozeanischen Klimaten treten beide Maxima, das 

der Feuchtigkeit und das der Temperatur, ziemlich leichaaiine: gegen 

; usder. kurz nach Mittag auf, wonach also Pflanzen jener Kli- 

ers zu gg wären, als die den mehr kontinentalen 


sit höherem. "Grade ‚jedoch glei ich. die - angintigen . a 


BG 1 Bei DEREN an a u an BE 1 hin ae TR TEE Fl NEE 
Ba Du a Da IE Tasse ha Bee ; “ 


DET Wet Soli We N 
ee 


u 0 


achen 
n irgend die Kultur üjenigen Verhältnisse, unter welchen 
die “ec in der freien Natur auf ihren natürlichen Standorten 


Temperaturfolge, nr dem a der Dee 
während einer bestimmten Zeit, kurz der Periodizität 
derselben, Rechnung zu tragen : 
s im faenicbir ist periodisch, d. h. an bestimmte Zeit- 

momente unserer klimatischen Perioden gebunden; erst entwickelt die 

Pflanze ihre vegetativen Organe, alsdann die Blüthe, hernach die Frucht; 
die Temperatur zur Zeit der Fruchtbildung ist im Allgemeinen eine 
höhere, als die der vorhergehenden Perioden; ähnlich, nur mit einem 
früher eintretenden Maximum, steigt-und fällt das "Licht, welches 
die Pflanze geniesst, und selbst Re die chemischen Bodenbestand- ; 
theile, noch die Kohlensäure der Atmosphäre sind derselben durchaus 
ässi ee sondern - — ist eine ee Feriodizität 

h de 


und damit ein erhöhtes Wachsthum folgen muss ( 
genzeit ruft den sog. Johannistrieb hervor). Den Nährstoff Kohlen- 
säure aber nimmt die ze blos am Tage auf. Auch die che- 


Licht und Wärme (Elektrizität und Magnetismus), i in stetem und zwar . 
der ee nach regelmässigem Wechsel ee aa 
e sind es, welche durch ihre Einwirkung auf dnin 
der Pflanze vorhandenen . Stoff derselben u Form ee I 
geben, dieselbe, so zu sagen, gross z nug, ihnen 
immer und immer wieder unsere Aufmerkmmkait sazu wenden. . 
Auch kann ja hier ebenfalls, zum Beweise der |: . > 
en reich auf die Natur, verwiesen. —. e 
= ortsetzung folgt.) 


an 


Vegetations-Charakter der Samoa -Inseln. 


Nach eigenen Beobachtungen zusammengestellt 
von 


E. Betche. 


Fern im Süden, in der Mitte jenes ungeheuren Wasserbeckens, 
welches als Grosser Ozean die Weltgestade Amerika’s vom Ostrande 
der Alten Welt scheidet, steigen die lieblichen Eilande der Samoa- 


Gruppe in einer üppigen Vegetationsfülle aus den blauen Fluthen 


glühenden Ströme zurückliessen, ist jetzt mit dem zarten Grün 
der Selaginellen übersponnen, und Kletterfarne umranken die schwar- 


| f die Tropenwelt und lässt ihn das Resultat seines Sammeleifers 


Reiehthum erscheinen. Darin wird ihm die Ge- 
erzliche Enttä: a bereit 


en . 


— den em 
.  genwart wohl se 


bereiten. Gewiss ist de a 


ur le hr we un" Er TOR 


ER 


urwüchsige Ueppigkeit der Tropen schön, aber dem Sammler ist 
das gemässigte Klima bei weitem ergiebiger, Ueppigkeit und Man- 
nigfaltigkeit gehen leider selten Hand in Hand. Das dürre, wasser- 
lechzende Süd-Afrika ist beispielsweise trotz seines öden, grauen 
Dornbusches und der waldlosen Höhenzüge bedeutend artenreicher, 
als die mit dem ernennen Reichthum der Tropen über- 
schütteten Samoa-Inse 


niedrigen Krautflora Dt welche bei uns die Vege tation so man- 
nigfaltig gestaltet; die überschüssige Vegetationskraft lässt kein 
niedriges Wachsthum zu, Alles strebt wetteifernd nach oben, um 
dem Sonnenglanze un gehindert seine Flächen darbieten zu können, 
was selbst für viele Verirebs der Schattenflora Geltung hat. So 
wird in den bebauten Küstenstrichen der Kräuterteppich vorwiegend 
durch kleine blaublühende Commelynen, einige Compositen und Pa- 

pilionaeeen zusammengesetzt, denen sich rankende Convolvulaceen 
und Cucurbitaceen zugesellen. Mit allen Diesen verbinden sich 
prachtvolle Malvaceen und Solanaceen, von denen ich nur den bren- 
nendscharfen Chili-Pfefier hervorhebe. Zwei beliebte Zierpflanzen 
der europäischen Gärten erscheinen hier in überreicher Fülle als 


lästiges Unkraut: die allbekannte Mirabilis Jalappa und die reizende 


Mimosa pudica, welche als Sinn flanze eine besondere Anziehung 


Auswahl niedlicher Piperaceen (Peperomia); mannigfaltige Cordylinen 
und Strelitzien vereinigen sich mit den graziösen Vertretern aus 
der Gattung Theophrasta, und zwischen ihnen sind schönbelaubte 


Croton-Arten in einzelnen Exemplaren eingestreut. Je geringer - 
so un- 


aber die Artenzahl aller dieser Phanerogamen erscheint, um 

erschöpflicher wird die Menge der Farnkräuter, welche den we- 

sentlichsten "Bestandtheil des Unterholzes ausmachen und nur zu- 
‚kle 


* 


weilen an lichten Stellen die kleinen weissen Sterne einer kriechenden 


Rubiacee unter sich dulden, 

Die Form der Seitamineen, an deren Spitze die saftstrotzende 
Banane als Symbol We Ueppigkeit steht, kann als typisch 
für die Samoa- Inseln n, obgleich ihre Ma annigfaltigkeit nicht 


menfülle erreicht. Die Gattungen Amomum, Zingiber (Ingwer), = 


sowie Cureuma (Gelbwurz) und Alpinia sind mit der verw 


Canna Fe e- häufigsten, doch. mehr in den lichten Küstenwal- re 


dungen vorkommend, während die Strelitzien tief ins Gebi irge hin- 


eingehen. 
E Wenn den grossen Reichthum an Mae näher kennen 
vslerik hat, "fühlt man sich unwillkürlieh versucht, den wichtigsten 


= Vertreter derselben, die Baumwolle, als Haupteulturpflanz: ak = - 
i = er- a, 


ea zu empfehlen. Nur auf die Küstenfora ee 


— 30 — 


scheinen ihre zahlreichen Spezies dem eben ankommenden Forscher 


nenne ich hier nur die prachtvollen Gestalten des Paritium tiliaceum 
und der Hernandia peltata. Schon vom Meere aus gesehen, erhält: 
= ‚schmale Küstensaum der Ebene dureh ihre herrlichen gelben 

en in Gemeinschaft mit dem weissen Schmuck der Barring- 
base (Myrtacee) ein buntes, farbenprächtiges Ansehen, welches im 
Juli und August durch die in rothe Farbengluth getauchten Gruppen 

von Erythrina indica zum höchsten Effekt gesteigert wird. Knorrige 

Calophyllum — strecken dazwischen ihre mit Farnen be- 
deckten Aeste ins Meer hinaus; saftig grüne Mangroven, unter deren 
sonderbaren Würzelstelzen Sehaaren von bunten Krabben sich tum- 
meln, umsäumen die sumpfigen Flussniederungen, und vereinzelte 
Pandanus erheben ihre schraubenförmig gedrehten” Gestalten an den 
der Sonne ausgesetzten sandigen Uferstellen. Das niedrige Gebüsch 
endlich wird hauptsächlich durch prachtvolle Hibiseus-Arten mit 
handgrossen, feuerrothen Blüthen, einigen Clerodendron, Vitex tri- 
folium, sowie verschiedenen Cassien und Indigofera gebildet, wäh- 
rend strauchartige Leguminosen die Lücken f ; 

Trotz der geringen Höhe der Berge Upolas, die 3000 Fuss nicht 
übersteigen, ist der Unterschied zwischen der Flora des Küsten- 
saumes und der Gebirgsvegetation ein sehr auffallender; eine Eigen- 
thümlichkeit, welche wohl mehr durch die zunehmende” Feuchtigkeit 
des Berglandes als durch die Erhebung selbst erklärt wird. Sobald 
' wir den bewohnten Küstenstrich und den dichten Gürtel der Ba- 

nanenpflanzungen, sowie die ausgedehnten, aber nicht allzubreiten 
„Streifen der Kokospalmen und Brotfruchtbäume verlassen haben, 
nimmt der Wald sofort einen anderen era an, indem das un- 
durchdringliche, von Dioscoreen und anderen Lianen durchzogene 
en dem stillen, ernsten Hochwaiie Platz macht. In den Wal- 
d üstensaumes traten die verschiedenen Gestalten der 
5 Kleinhovia hospita, Thespesia populnea, Inocarpus edulis und Brous- 
sonetia, sowie einige Tiliaceen als charakteristisches. Element der 
en in den Vordergrund, während sie auf der Höhe 
& $ I au at stärkeren Bäumen weichen. Die wenigen Farne, 
he ur auf f die Niet r ch Kt sind, 2 nes gänz- 


Be ie 


von Baum zu Baum: ein höchst sonderbarer Anblick, der die An- 
schauung des Europäers, unter S chlingpflanzen nur schwache, bieg- 
same Ranken zu verstehen, mit einem Schlage umstösst. 


DD 


Bern 


(Schluss folgt.) 


Protokoll des Preisrichter -Kollegiums, 
Verhandelt Berlin, den 16. Januar 1881. 
Ausser Konkurrenz erklärten sich 


. Die Königlichen Hofgärtner zu Potsdam, 


Herr J. C, Schmidt, Berlin 
Herr C. Lackner, Steglitz bei Berlin. 
I. Ehrenpreise. 


Die goldene Medaille Sr. Majestät des Kaisers und Königs für die 
Gesammtleistung Herrn Gust. A. Schultz, Eekartsberg, 


2. Eine Porzellan-Vase Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin für 
Ch 


w 


Ha 


ee 


3 


bi 


are 


die Gesammtleitung Herrn C. F. Chon ‚ Berlin, 


. Eine grosse silberne Medaille des Gartenbau-Vereins für 


Hamburg, 
Altona u Umgegend für Prunus sinensis Herrn Allardt, 
Schöne 


.. Eine Bee silberne Medaille des Gartenbau-Vereins für Hamburg, 


Altona und Umgegend für Begonia Schmidtii Herren Haage 
u. Schmidt, Erfurt 

Eine kleine silberne Medaille der Gesellschaft der Gartenfreunde 
Berlins für Ananas der Gräfl. v. Arnim’schen Gartenverwaltung 
zu Planitz bei Zwickau Überahrlon Schwar en 

Eine kleine silberne Medaille der Gesellschaft der Gartenfreunde 
Berlins für Cyclamen Herrn Rössel, Berlin, 


Das Buch „Die Rose“ von der Verlagsbuchhandlung PaulParey 
in Ber Hasenhaide. 


lin für Rosen in Töpfen Herrn F. Gude, 
II. Staatspreise. 


. Eine grosse silberne Staatsmedaille für 


für eine gemischte Gruppe Herren Ordner &( Yo, Sal 
Eine desgl. für getriebene Gemüse und Ananas eg per er 


silberne Staatsmedaille für die Gesammtleistung 


3 Kl rdE. Schöneberg, a 
. Eine silberne Staatsmedaille für abgeschnittene Blumen Herren = 


Credner & Co., Salpeterhütte bei Weissenfels, 
nu silberne. Staatsmedaille für eine Gruppe Herrn. Gutzeit, 


; 2 Rilbenis: Staatsmedaille für  Eucharis. amazonica Mer 


J. L. Schmidt, Erfurt, 


E silberne Staatsmedaille Veh m Topfen Herra er 
= Aawing, in, a 


ER en a ER u ler on MR Se: = a Er 


amfigosschen Gartenverwaltung (Garten-Inspektor Ham mpel), a 


ee 


8. Eine bronzene ne für Veilchen in Töpfen Herren 
Rathke & Sohn, 
9. Eine bronzene Statemedail für Hyazinthen Herrn F. Goetze, 
Berlin, vor dem Stra bor. 
10. Eine bronzene ae "für Veilchen Herrn Becker, 
Lockstedt, 
11. Eine ee Staatsmedaille für Spargel Herrn Paul Neu- 
kirch 
"12, Eine Kuss © Staatsmedaille für Veilchen Herrn Wiedemann, 
Potsda 


IM. Vereinspreise. 


er ’ 
° 


Eine goldene Er für Cyelamen Herrn Friedr. S. 
Schultze, Charlottenbur 


2. Eine goldene Vereinsmednile für abgeschnittene Rosen Herrn 
Spiess in Hambur 
3. Eine grosse here Vereinsmedaille für Rosen Herrn Brandt, 
Charlottenbur. 
4. Eine grosse silberne Vereinsmedaille für Centropogon Lucianus 
- Herrn F. Bluth, Berlin 
5. Eine grosse silberne Vereinsmedaille und 7 5 Mark für Cyelamen 
Wiehle, Schöneberg, 
6, zo grosse silberne Vereinsmedaille und 30 Mark für Rosen 
Herrn W. Wendt, Hasenhaide 9, 
v8 a grosse silberne Yosinsmeikile für Blumen-Arrangements 
: Herrn R. Torlee, Berlin. a : 
e grosse Ser Vereinsmedaille für Blumen arrangemenis 
| Horm A. Thiel, ; 
9. Eine grosse silberne Vereinomedile für Azalea „Deutsche Perle“ 


en Herrn Rose in Main 
10. Eine kleine ae Vereinamedails für Nelken Herrn O. Neu- 
= mann, Schöneb 
11. Eine kleine ülberne en und 30 Mark für Camellien 
Herrn Pabst, 
12. Eine kleine silberne Versinainsdailhe für Ballgarnituren ‚Herrn 
ne  Pressel, ur 
13. Eine kle e silberne Vereinsmedaille für abgeschnittene Blätter 
= ee: ninspektor Roth, Muskau. 
14. Eine Kia silberne Vereinsmedaille für Gartenpläne Herrn 
® Hoppe, Pankow, 
15. Eine kleine silberne Vereinsmedaille für imprägnirte getrockngke 
Blumen Herrn B. Herrmann, Berlin ee 
16. Eine kleine silberne Vereinsmedaille für Veilchenblumen. Herrn = 
-W. Weiss, Lock ee 
- Eine kleine silberne Vereinsmedaille für Oykaswedel ‚Herrn 
Lehmann, nn 
ereinsmedaille für Cinerarien. Herrn. E Kamanı, : 


—_ 3 — 


Eine bronzene Vereinsmedaille für Cykaswedel Herrn Kohlheim, 


uben 
Eine bronzene = ee ie: div. Blumen und Spargel 
Herrn H. Krätschmer, Lan 


salza, 
. Eine Dronzene aeienedaille für Clıampignons Herrn F. 


Teubler, Brit 
Eine ee ' Vereinsmedaille für Champignonbrut Herrn 


Becker, Hamburg, 
. Eine bronzene Vereinsmedaille für gepresste Blumen Frau 


Dora Zeppitz, 


nov 
. Eine bronzene Vereinsmedaile für Farnwedel und RER Herrn 


Denker, Ham 


3 Zwanzig. Mark für "Nelken Herrn Janicki, Berlin, 
. Zwanzig Mark für getriebenen Flieder Herrn W. Wendt, Berlin, 
. Fünfzehn Mark für Deutzien Herrn F. Gude, Berlin, 


Fünfundzwanzig Mark für Helleborus Herrn Perring, Berlin, 


. Dreissig Mark für Clematis Frau Lorberg (Obergärtner Brett- 


schneider), Berlin, 


. Einhundert Mark für eine gemischte Gruppe Herrn Credener. 


& Co., Salpeterhütte, 


i Shen Mark für eine gemischte Gruppe Herrn F. Bluth, Berlin, 


Dreissig Sen für eine gemischte Gruppe Herrn OÖ. N eumann, 


Schöneber 
; Dreissig Mark für eine gemischte GruppeHrn. Weckmann, Berlin, 


Dreissig Mark für eine gemischte Gruppe Herrn R. Br andt, 
Charlottenburg, 


. Zwanzig Mark für eine gemischte Gruppe Herrn F. Gude, Berlin, 


Zwanzig Mark für eine gemischte Gruppe Herrn Wendt, Berlin, 
Vierzig Mark für die Ceinnilebtunr Herrn Metz & Co. 
(Obergärtner Held), Steglitz 

Dreissig Mark für  Eriken Herrn Bluth, Berlin, 

Zwanzig Mark für eine gemischte Gruppe Herrn Rössel, Berlin, 
rang Mark für er en Hrn. Kamoss, Charlottenb. : 


. Fünfzehn Mark für Spargel Herrn Weber, Lichtenberg. 


Zum Schluss kann ne Preisrichter - - Collegium es sich nicht 


versagen, dem Ordner, Herrn Perring, für seine überaus erosse 


us gr 
' Mühewaltung und für das höchst geschmackvolle ee as seinen 


' ganz besonderen Dank auch an dieser Stelle auszusprechen 


gez. A. Drawiel, Jul. Beyrodt, €. L. W; Mehr 


Gustav Schmidt, Carl Lackner, L. Kuntze, Gaerdt, = 


Emil Liebig, Julius Rüppel, F. ae a ei 


a 


Die erste deutsche Winterausstellung 
veranstaltet vom Verein zur Beförderung des Gartenbaues 
in Berlin vom 15. bis I7. Januar 1881 
im Königlichen landwirthschaftlichen Museum. 

V 


on L. Wittmack. 
(Abends bei elektrischer Beleuchtung). 


„Ich hab’s gewagt!“ So kann triumphirend der Verein zur Be- 
förderung. des Gartenbaues ausrufen, nachdem sein erster Versuch, 
eine Er aaa, zu veranstalten, in glänzendster Weise ge- 


lungen ist, — Er war in der That ein kühnes Unternehmen, mitten 
im Winter, wo vielleicht starker. Frost den Blumen auf ihrer Reise 
zur Ausstellung ein grimmes ‚Halt‘ entgegen dröhnen konnte, an 


ein  Porcalar zu denken, aber es galt zu zeigen, was Deutsch- 
lands Gärtner gegenüber ausländischer Konkurrenz: zu leisten ver-- 
mögen und trotzdem, dass wirklich strenge Kälte (bis u R. Nachts) 
kurz vor der Ausstellung eintrat, haben die Pflege der Kinder 
Floras, da sie den ernsten Willen hatten, es en selbst 
die zartesten Pflanzen zur Schau zu stellen. Von allen Seiten, vom 
Norden, Süden, Osten und Westen des deutschen Vaterlandes waren 
= Einsendungen erfolgt, allen voran stand natürlich Berlin und Um- 
gegend. Herr Universitätsgärtner Perring hatte das ET 
Amt des Ordners übernommen, und der Dank aller Au 
des ganzen Vereins wird ibm bewiesen haben, wie glücklich er . 
T weitaus 


alle Erwartungen, so dass der grosse 44 m jaies und 22 m breite, 


im reinsten italienischen Renaissance-Style gehaltene Lichthof des 

vom Herrn Königlichen Baurath Tiede errichteten neuen landwirth- 
sehaftliehen Museum vollständig gefüllt war 

utschlands Gärtnerkunst hat einen ihrer schönsten Triumphe 

gefeiert, sie hat bewiesen, dass es möglich ist, die Pflanzen des 

Auslandes auch bei uns in gleicher Schönheit zu ziehen, und wena 


auch — um Das gleich voraus zu schicken — die Hauptaufgabe, 
 sehöne getriebene Rosen in Töpfen zu zeigen, nicht wurde, 
a ae theils daran, dass in Berlin einige üh ge- 


kommen, ‚andere noch nicht weit genug. ausgebildet en: 
geschnittenen Rosen des Herrn Spiess-Hamburg aber, die mit einer 
ea Medaille gekrönt wurden, zeigten, dass man in Hamburg 
vr .. am Ziele ist 
Berlin rn I haben ae den so überaus zahlreichen 
tellun N 


FR einen Tar verlängert en aufs Neue ihre Liebe zu den 


N cases in En raue und ward nicht ı 


x von Yen Herten Siemens und Belsis ee das Pablicum & - = 


Re e ee a EL a Eetepe " FE RR m M 


ee 


deutschen Gartenbauvereinen begründeten Kaiser Wilhelm- und 
Augusta-Jubelstiftung für deutsche Gärtner bestimmt war, so hatte 
era es: Gelegenheit, seinen so oft bewährten Wohlthätig- 
keits zu bekunde 

Doch nun zur. Beschrei ibung dieser denkwürdigen age 
selbst. Den rechteckigen Centralhof des Museums umsäum 
“ Wand von dunklen Tannen, von denen sich die allen: 5 
dunklem Moos an der Erde gebetteten oder umrahmt von Decora- 
tionspflanzen auf Tischen placirten Blumen vortrefflich abhoben. Das 
Westende des Saales schloss ein grosses Bassin mit geschmack vollen 
ontänen, einer Venus und zwei Knaben, ab, die von Herrn 
Castner & Co omp., Berlin freundliehst zur Verfügung gestellt 

8 


es 
kreisrundes Beet ein, während links und rechts zwei geschmack- 
volle, ziemlich rechtwinklige Beete den übrigen Raum deckten. Das 
westliche dieser Beete, vor der Fontäne, hatte Herr sa 
Gustav Adolf Schultz ganz allein in Anspr uch genommen. — Eine 
herrliche gemischte Gruppe aus Azaleen, Cameilih, Flioder ete., 
nahm die Mitte ein, links eine Gruppe herrlicher Pandan us Veitchii, 
an u auch als Zimmerblattpflanzen gut eignen, rechts die Haupt- 
es Herrn Schultz: getriebener weisser Flieder, so schön; 

Ge = En besten Pariser gleichzustellen. Ausser der gewöhn- 
lichen im Dunkeln getriebenen Sorte Syringa vulgaris Charles X., 
die bekanntlich eigentlich roth ist und rg nur bei Abwesenheit 
des Lichtes weiss färbt, sah man hier auch die neuere wohl- 
riechendere Syringa vulgaris virginalis, eine von Natur weisse 
Sorte, die deshalb am Lichte getrieben werden kann und darum 
auch ihre Blätter schön grün färbt, während bekanntlich die des 
- Charles X. etiolirt, ‚blassgelb sind. Nach den Mitiheilungen des 
Herrn ne ist sie aber für den Handelsgärtner zum Treiben 
nicht s 

Zwei "Gruppen Byacinthen, ‚sowie Tulpen und Seilla sibirica 

d ment, das sich des allgemeinsten Bei- 


e a 
falls ge und dem Aupotäller die goldene Medaille Sr.Maj. 


des Kaisers eintrug. A : 
Den Preis Ihrer Maj. der Kaiserin erhi ” - 6. F. _Chons, Ä 

der. den vordersten Theil des runden Mittelbeets diem... „idelingange 
= einer gemischten Gruppe aus blühenden Magnoliei.,.. runus, 


le 


erhoben sich seine e Pyramiden aus Maiblumen, während nach hinten 
zwei Gruppen Sea sein Arrange ment abschlo: 


®. naryllis ete. malerisch besetzt hatte. Zu beiden Seiten 8 
a | 


ssen. In d = Br a 
Mitte des ganzen Beetes prangte eine höchst geschmackvolle Blatt- 


pflanzengruppe v. ae Metz ® we ihr zunächst blühende 
- Gardenia ee denselben Ausstellern, während. 
gesetzten Ende des Beetes eine Leistung ersten Ranges 
Herrn Eredner & Co. in Salpeterhütte ‚bei Weissenfels a. Saale 
en Platz gefunden und verdientermaassen auch mit der grossen. 
Staats - Medaille für Leistungen im. er Age = 


wurde. Ernteten schon im Allgemeinen viele Aussteller wegen der vor- 
züglichen Verpackung ihrer Pflanzen behufs des Transports bei der 
strengen Kälte die vollste Anerkennung, so gebührt Herrn Credner 
& Go. doch unbedingt der erste Preis in dieser Beziehung. Einen 
ganzen Waggon voll blühender Pflanzen hatte gedachte Firma ein- 
gesandt; Alles war in Kisten verpackt, jede Kiste innen mit Stroh- 
decken ausgeschlagen, diese innen mit Packpapier verkleidet, in 
jede Kiste eine Kruke mit heissem Sand gehängt, dann ein alter 


floribunda, Hyacinthen, Tulpen, Maiblumen etc, etc. bestand. 
Hochstämmige Fuchsien: Fuchsia magnificens floribunda flankirten 
die Seiten, während links und rechts andere Schaupflanzen den 
Uebergang vermittelten. Unter diesen waren besonders schön Pelar- 
gonium zonale Aug. Villaume, eine Begonia incarnata und’ vor allen 
Dingen eine herrliche Poinsettia pulcherrima, die mit ihren leuchtend 
rothen Brakteen Aller Augen entzückte. 


Während so Herr Chon&e und Herr Credner & Co. nebst 


von Herrn Schultze, Charlottenburg (goldene Medaille), die andere 
von dem durch seine vortreffliche Cyclamenkultur berühmten Herrn 
Wiehle, Schöneberg (grosse silberne Medaille und 75 Mark). Eebnalt 
fesselten den Kenner die Clematis patens, yyir Frau Baumschul- 
besitzer Lorberg (Geschäftsführer Herr-Brettschneider), in den 


site. at | girt Ihm zur 
Seite stand ein Farn: Nephrodium molle eorymbiflora von 
age & Schmidt, Erfurt, das durch seine monströsen Blätter fast 


lie erinnerte. — Aus dem fernen Osten, von Danzig 
Bauer blühende Rosen: Hermosa, Anna Alexieft 


Be 


Honier etc. gesendet, Herren Zizold & Braun, Charlottenburg lie- 
ferten gefüllte Primeln, Hr. Fr. Schultze, Charlottenburg, die 
schöne Rose Niphetos 
Das BEE Beet enthielt malerische Gruppen von Zwiebel- 
blumen des Herrn Gutzeit, von Nelken des Herrn Janicki und 
Herrn Otto N kann. (Allegatiere, Zuave, Irma, Norma, Ossian, 
Favorite), und von Herrn Wendt (Niel, Safrano, L. Odier, Gloire 
de Dijon, Anna Alexieff, Ajax) und von Herrn Gude. Eine ganz 
besondere ng waren die einjährigen und zweijährigen Centro- 
Lucianus des Herrn Bluth und hat Herr Bluth mit 
dieser Pflanze in Berlin einen neuen Winterblüher eingeführt, der 
nicht genug zu empfehlen ist. Ausserdem hatte Herr Bluth eine 
Gruppe Eriken (E. gracilis vernalis und autumnalis, E. nitida. 
F. hiemalis, E. laxa pendula), sowie schöne Camellien ausgestellt; 
Herr R. Rössel dagegen eine gemischte Gruppe aus Dianella, 
Kalmien, Echeveria retusa und Primeln; Herr Otto Neumann 
Imantophylium ete ; Herr Wendt eine desgl. aus Flieder, Deutzien, 
iken, Primeln und Cyclamen. Sehr hübsch machten > die 
letzteren auf etwas erhöhten Ständern zwischen dem weissen er. 
f demselben Beet prangten endlich noch vortreffliche Ca- 
a (han elegans), als frühblühende kräftige Blumen nächst 
alba plena sehr beliebt, von Herrn F. W. Pabst Hamburg. Herr 
Gude hatte Helleborus niger, hübsch mit Selaginella garnirt zur 
Umsäumung seiner Rosen benutzt, was einen sehr guten Effeet 
machte. 
Betrachten wir nunmehr die auf Tischen, Etageren ete. ausge- 
nn im Umkreise des Saales ee: See so haben wir 
ächst der unmittelbar am Bassin arrangirten Gruppe des Herrn 
B La ekner - Steglitz zu gedenken wen Coneurrenz), die u. A. 
blü le Citrus sinensis — wohl zum ersten Male im Winter — 
dunkelroft nn "Neiker-(a_Grenadier), Flieder. Deutzien. Br enthielt, 
>. fer ik oraionen" um die Bisten Ihrer Maj. des Kaisers 
«ler Kaiserin yon dem Gärtner des Vereirigten König. landw. ae 
institut;is und}Museums, Herrn Schultz, dem tie Herren Prof. Kny 
A Prof. Oxth die Pflanzen ihrer Gewächshäuser dazu Freimdlichet % 
_ zur Verfügurfy gestellt hatten, re die Kränze für Wide Büsten 


: vol Herrn funtze (in Firma C@. Schmidt, Berlin) gespendet 


waren. (Frafı Kuntze hatte u die Ehre, Ihrer Maj. der Kaiserin 
einen Strauss Deutscher Blumen, die in Gegenwart der Kaiserin ge- 
schnitten waren, zu überreichen) 

| An deı Nordseite des mg prangte die Specialität des Herrn 
hö : e Prunus triloba u sinensis in wohl 


In Anschluss 


s ie Pernd, Rubens ete. 


— 58 — 


hieran hatte Herr H. Hildmann seine beliebten Liliputaner, 
kleine Cacteen und Echeverien ausgestellt, Herr J. Fritz Haase, 
en einen en mit lebenden Primeln, Peperomien etc., 
rr Prof. Münter eine von ihm gemachte neue Erfindung, einen 
Eipacinthenhftee für auf Wasser getriebene Hyacinthen, nebst 
einer Hyacinthe, die er im Keller bei 6°, aber in warmem Wasser, 
das durch eine Petroleumlampe constant auf 15° R. erwärmt wurde, 
gezogen, Herr Polenz, Mariendorf 2 eenle Gactus, Herr 

J. GC. Schmidt, Erfurt, 12 Cylamen (Univers 
Im Mittelfeld der nördlichen Wand hatte "Herr Hoftapezier 
Fischer den Hintergrund durch eine geschmackvolle Dekoration, 
in deren Mittelfeld ein Riesenschild mit dem Reichsadler ge- 
schlossen, während die beiden Säulen, die den Eingang zum hinteren 
Korridor flankirten, von 2 mächtigen Cupressus funebris, die Herr. 
Kuntze (J. C. Schmidt) freundlichst zur Verfügung gestellt, be- 
t waren. Weiter nach Osten schreitend finden wir an der 
dei rn hme in 


aus im Mai 1880 ausgesäeten Samen stammten und jetzt schon 
in Blüthe waren; wenn sie auch noch nicht gerade Sorten ersten 
Ranges enthielten, so verdient doch diese Methode der Zucht- 
aus Samen rege Aufmunterung. Herr Protzen, Stralau 
(Obergärtner Schröter) hatte getriebene Iris pumila, Saxifraga 
re thyrsoides Lindl., 2 grosse Kronenbäume von 
um Tinus, getriebene Sträucher und Maibl umen, sowie sehr 


stehend aus grossen Abutilon, Salvia coceinea, Yucca quodricolor etc, 
eingeliefert, Herr Weckmann eine desgl. aus Azaleen, Rosen, 
Echeveria retusa und einer Rochea falcata, bei der es gelungen 
war, die Blüthe bis jetzt zurückzuhalten. 

6 x 


a 


4000 Blumen gepflückt und dabei blühen die anfangs Winter ge- 
| triebenen Veilchen bereits Ende F Februar abermals reichlich. Ein 


ei 


heine Blumen, Bindegrün etc. Als grösster 
Einsender von abgeschnittenen Blumen muss wieder Herr Credner 
u. Co., Salpeterhütte bei Weissenfels, bezeichnet en Die ge- 
wöhnli chsten Sommerblumen: Nemophila insignis, I beris, Scabiosa, 
Heliotrop, Ss, Nelken ete. sah man hier vereint mit Bouvardien, 
Poinnsettien (der Weih hnachtsblume. der Mexikaner), ferner Neu- 


einzige Pflanze: Eucharis amazonica von Herrn J. Ch. Schmidt, 
Erfurt, über. deren Kultur Herr Gertenban- Direktor Gaerdt gerade 
in diesem Heft unserer Zeitschrift (8. 18) eine so sorgfältige Anleitung 
| gegeben 

Eine weitere seltener gesehene schöne Be: Schizostylis coceinea 
lieferte u. a. Herr L. Matthieu; ein Lilium auratum, das leider auf 
dem Transport von Husum her etwas gelitten, umgeben von anderen 
Sbesschnilienen Blüthen Herr Vollstedt daselbst. Eine wehr statt- 
‚liche Zahl abgeschnittener Blumen hatte Herr Garteninspektor Re: 

in Muskau gesandt, darunter Ageratum mexicanum Snowflal 
Begorik carnea, Sehizostylis eocceinea, 5 
daneben Bindegrün, z. B. Asparagus decumbens, Melaleuca alone 
Hort., die als Bag der Myrte dienen könnte, M. er Evo- 
ne ete, — Auch Herr Bluth hatte ein hübsches Sortiment von 


St ün ERETRRTEN, Herr Universitätsgärtner Perring 
 braehte eine Kollektion von Helleborus- Bastarden, Herr Knapper 


- ein Tussilugo fragrans und Chrysanthemum sinense, Herr Hugo 
Erreibes; Langensalza, ein Sortiment Schnittblumen, zZ : 
Gustav Wiesner in Deutsch-Krawara bei Ratibor ein desgl. n 
Kissenform. Den höchsten Preis für abgeschnittene Blumen, die en 

goldene Medaille, erhielten aber die Rosen des Herrn F. W. Spiess, 


eerosen und 


edel von fast noih nie it up ener lage ünd Schönheit i er: 


en Here Bdinond Lehmann, Dresden, und Ber Ernst 


ne 


Kohlheim, Guben aus, letzterer auch Camellien - Blumen und 
Bindegrün, Alternantheren ete. — get glich war das Farnkraut 
Adiantum tenerrum des Herrn BD: Dencker, Eimsbüttel bei 
Hamburg, der mit der Kultur Fe Farns eine Spezialität betreibt; 
auch seine selbst gezogene Primula sinensis fimbriata fl. pl. „Dora“ 
war recht hübsch (in Hamburg wird diese Primel als. die schönste 
angesehen 

Blumen- Arrangements, die erst in letzter Stunde zugelassen 
waren und nur’ aus deutschen Blumen bestehen durften, wenn sie 
zur Konkurrenz bestimmt sein sollten, hatten Herr Thiele, sowie 
Herr Torlee, Berlin, in bekannter Vollkommenheit hergestellt; bei 


die äusserst leichten Ballgarnituren. Von letzteren hatte auch Herr 
erm. Pressel-Hannover hübsche Arrangements in weissen Ka- 
mellien geferti 
Schliesslich seien von Bluman die getrockneten eng Blumen 
(Edelweiss ete.) genannt, welche Frau Dora Zeppitz, Hannover, 
zu hübschen Guirlanden und Vignetten auf Cartons zusammengestellt, 
während Herr B. Herrmann, Berlin, dieselben zum Schmuck von 
Photographiealbums etc. verwendet hatte. 
Getriebene Gemüse u. dergl. Ausser Konkurrenz hatten 
hier die Königl. Hofgärten zu Pokidums ausgestellt und zwar Herr 
Hofgärtner Buttmann „Sanssouei-Treibbohnen“ und „Münchener 
Monatserdbeeren“ von besonderer Grösse, sowie eine hübsch mit 
blühenden Erdbeeren ke mächtige Schale Champignons in allen 
Stadien der Entwickelung und in natürlicher Lagerstätte, Herr Ober- 
gärtner Franz dagegen schöne Gurken „Carters Modell.“ Herr 
Garteninspektor Hampel in pr Oberschlesien o. Schaff- 
otsch’e Gartenverwaltung), d einiger Zeit über 
seine Gurken- und Bohmekreiberei berichtet " Monateschrift 1880, 
S. 344, Tafel VI), führte hier so vortreffliche Leistungen seiner Kultur 
vor, dass ihm dafür die Brues silberne Staatsmedaille für Leistungen 
im Gartenbau zuerkannt w z 
on den Gurken sind Klsnide Sorten zu nennen: . Blue Gown, 
_ Cueumis semperfructiferus, Königin von England, Climax, en 
a — 2: re els Fire ca. % m lang. 


ei ee en ; Blüthe, um zu zeigen, Pre er 
. zu allen Zeiten des Jahres reife Früchte ler kann. (Letztere 


Paul Neukirch in Heinersdorf bei Berlin (letzterer 
yargel) ee Der ar ausser den erwähnten 
ofgärtner B n noch von Herrn z- T re a 


ahre Binder Teichlich | 


a a 


Pilze erzeugt, nebst einer genauen Beschreibung vom Prinzl, Ober- 
gärtner Herrn Schotte-Pfingstberg bei Potsdam; endlich noch 
Champignonbrut von Herrn Becker, Hamburg, und ganz vorzügliche 
Ananas von der Gräfl. v. Arnimschen Garten zu Planitz 
bei (Obergärtner Schwarzbach). Herr Töpfermeister 

e-Berlin lieferte ein ‘nothwendiges Küchenrequisit, einen 
Potersilientopf und damit kommen wir zu dem letzten Gegenstande 
unserer Betrachtungen: 

eräthen und sog. diversen Gegenständen. Hier 

war besonders die renommirte Firma Hugo Alisch-Berlin mit 
Spritzen etc. vertreten, Herr Hilmer mit eleganten und einfachen 
Blumentischen und Blumenkörben. darunter die modernsten mit 
den rieseahohen Henkeln, ferner Herr F. W. Grossmann-Berlin, 
>chultzendorferstr. 3a, mit Schiffen und anderen Behältern zur 
Aufnahme von Blumen, Herr Th. Hütt, Friedrichsberg bei Berlin O,, 
mit guten und billigen Mistbeetfenstern, Herr Carl Schmidt mit 
Metallbuchstaben und Wappen, Herr Plumpe-Berlin mit dem Handels- 
Adressbuch der deutschen Gärtner, das 700 deutsche Städte mit über 
7000 Firmen umfasst, und endlich, um das Ganze zu besiegeln, _ Herr 
Jul. Aa Nachfolger, Berlin, mit Kautschukstempeln von 
E. Neumann in Radwarnitz bei M.-Ostrau. — Ueber die Haupt-Er- 
gebnisse = Ausstellung soll in nächster Nummer berichtet werden. 


ı unserer grössten Freude können wir die uns während des Drünen 
zugegangene Karaze t hinzufügen, dass die Herren ens & 
auf den tz der erheblichen Kosten für die elektrische Beust zu 
Gunsten der Kaiser Wilhelm- und Augusta-Jubelstiftung für deutsche Gärtner, zu deren 
Besten Ertrag der ragen bestimmt ist, verzichtet haben. 


Neue Seesen. - Kreuzungen 


R. Bras dt. 

Die neuen Kreuzungen von Begonia discolor R. B. und Begonia 
Rex wurden vom Verein zur Beförderu rung des. 

_ Louis van Houtte, Gent, bezogen und mir zur Probe-Kultur über- 


se ze; Es Are folgende Sorten: 


Abel Carriere, 
E 4 Marguerite Bruant, 
SEE 


1 Lucienne Bruant, 

3 WER Gumbleton, ag: 

4 Comtesse Gab sabriele de Clermont Fonnörre, en 

5 Mme. ‚Svahn. er 

ese Begonienvarietäten empfehlen sich sowohl durch ihren ü üppi- 
gen kin Wuchs wie dureh schönes Colorit ihrer Blätter, wovon 


= x Qmige, wenn sie im Freien stehen, durch die Sonne sich rosa "färben. 


mBanhiehen rosa Blümchen öffnen sich leider schwer; vn 
Baer die reis aueh, we >Iche > blasser = 


a , ur 


sind, auch die Vermehrung der Pflanze ist wie bei der Begonia Rex 
durch Triebe und Blätter. Sie gedeiht mn in Lauberde wie in 
men. er Mistbeeterde zu gleichen 
eignet sich zur age von Bulscsern resp. Tischen 
wie zu ia im Halbschat 
Diese Begonien-Varietät re eine gute Handelspflanze und ver- 
dient ganz besondere Beachtung. ‚R. Brandt. 


Notiz über Is iu -Veredelung 


R. Müller in Praust bei Danzig. 


serem Klima die Vermehrung von Aesculus rubicun: 
durch Oculiren nicht recht glückte, so versuchte ich es im vorigen 
Jahre mit dem Veredeln im April, und benutzte ich dazu frisch 
geschnittene Reiser, deren Augen schon den Beginn der neuen 
Lebensthätigkeit zeigten. Der Erfolg war ein ganz zufriedenstellen- 
der, indem eirca 60 Prozent wuchsen. Von meinem Kollegen Herrn 
Obergärtner Arndt wurde mir mitgetheilt, dass in der Baumschule 
des Herrn Bretschneider in Altenburg die Kastanien um Johanni 
are würden, und sehr gut anwüchsen. 
gen Ende Juni, sobald die Triebe reif waren, wurden nun 
einige ee Kastanien theils kopulirt und sattelgeschäftet, die 
meisten aber gepelzt. Die Blätter wurden selbstverständlich bis auf 
ein circa 3 cm langes Stück Blattstiel weggeschnitten. Die Edel- 
reiser wuchsen beinahe alle gut an und trieben meist in 2 bis 
3 Wochen aus, Auf den Schnittflächen bei den gepelzten Unter- 
en ar bilden sich in reichem Maasse Adventivknospen, welche ent- 
fernt werden müssen. Selbst in ganz altes 3—4 cm starkes Holz 
a wachsen die Edelreiser sehr gut an und treiben ungemein 
krä 


5 
Im vorigen und auch noch in diesem Jahre machte ich IE 
suche mit der re age anderer Gehölze, von denen f: 
umde. als vollständig gelungen anzusehen sind: 
> Alle Ahorn-Spielarten auf Acer Negundo fol. var.; alle - 
E ; Linden, unter anderen Tilia argentea, hybrida superba, da- 
= a 1 gen pendula (letztere hoechstämmig) ete.; 
vulgaris, chinensis und persica, die beiden nz 
‘ten ir auf Ligustrum vulgare erectum; 
caprea pendula, Anfang August dieses Jahres auf f Salix Ba- 
on taviae veredelt, ist ganz vorzüglich gewachsen und hat noch 
=. :bis 75 cm lange Zweige getrieben; 
Sorbus Aria, intermedia, latifolia, een und torminalis 


> S. Aucuparia; 
; _purpureus ureus auf C. Laburnum. er 
ang August „gedah stehen 


se 


war im vorigen Jahre mit Be. der Fall, welche erst im 
folgenden Frühjahre austrieben 

Anfang Juli auf Ribes aureum veredelte ee trieben 
theilweis aus, der grössere Theil ah Anfang August ver- 
edelte stehen noch frisch und grün, haben aber nicht mehr getrie- 
ben. Die Versuche lassen sich aelhetredend noch weiter ausdehnen, 
was auch weiterhin geschehen soll. 


Wandergärtner. 


r Wandergärtner Herr Bukow hat, wie der Königl. Hof- 
garten- Direktor Jühlke in der Sitzu ng des Teltower landw. Ver- 
eins am 14. Dezember 1880 mittheilte, in diesem Herbst an 25 ver- 
schiedenen Stellen in der Provinz Brandenburg, Pommern etc. die 
Obstbäume, sowohl Formbäume wie Hochstämme, geschnitten, dabei 

auch Anleitung zum rationellen Schnitt gegeben und nach dem ein- 
simmigen Kabel) der Herren Besitzer sich seiner Aufgabe in ganz 


Neuheiten von Haage & Schmidt in Erfurt. 
I. Neuheiten von Samen eigener Züchtung und Einführung für 1881. 


© Sommergewächse. d et Pflanzen. | Stauden. 
tx Holzartige Pflanzen. _- Kalthaus. — Warmhaus. M 
Begonia smaragdina iriendaee Hasge & & Schmidt. =; {> Die | 
schönste Form der Se eg. se namentlich eine fallende 
Verbesserung von smaragdina imperialis oder Beg. imperialis, Ton ern. ea 
hortie. T. 274. Während bei letzterer die dunkel sammtartigen 
Blätter mit hellgrünen Streifen u cken durchsetzt sind, int die 


sg un nanus, = = Eine ganz neue Form diesos schr = 
geschätzten ierg) * Be sich er blos . ’ 
kaum halb so hohen ; von der Spe unters 


he (wie aus der /ergleic 

gleich rsehen win) Sorte ist einigen ıren 
en “und bleibt aus ge constant; se stellt eine zen Be- n 
reiche: des Sortimentes. ‚der Eng este u 


ter die panse: Edition erworben. EN 0 Por, 


&naphalium decurrens, 
Ives. erg Ir se 


Annuelle N Een Die reizenden zierlichen eg 
lüth liebt ind 


Blüthen werden zu Blumenarbeiten bald sehr be werden; sie 

viel zierlicher als die jetzt ee Sr Antennaria-Blumen; die Pianze 
aber ist weit leichter zu ziehen als die empfindlicheren australische 
alien wie ee Wa aitzia etc.; t Boden 


Teli 
mobium. Ueberall, wo nur irgend immortellenartige Blumen gehrauelt 
werden, wird man diese selbe als eine sehr werthvolle Aequisition begrüssen 


ort: EM: 
a brasiliensis, Rgl. et Schm. 4 —— Gartenflora 1880 T. 1005; 
neue knollenar artige Gesneriacee, die wir jetzt zum ersten Mal offe 
Im Wuelis und i: der Belaubung ähnelt die Pflanze sehr den bekannten 
ee z B. G. caracasana, die Form der Blüthen ist aber so auf- 
fallend 


lich ersichtlich; Fr Färbung 
= : icht ie 


m im 
Blüthe. Höchst Tkeroe 
Neuheit von eigenthü. nich r 
Schönheit, Se bhabern 


sneriaceen eg 2 
0 Port. 8 ei 3 ee iM; en 10 St. ee M “= = 3M. 
ealilor i or ran e Cucur- 
ION im Habitus wie ‚Pilogyne suavis, 


ia. 


aber ‚von viel grösseren Dimensionen; die einzelnen Ranken erreichen 
8 bis 10 m Länge e 


terilen ganz 


die 5 ngen 
F sind d mit 
Stachelnbesetztundähneln 
de on Echinocystis lo- 


no — Ehe ie unge- 
und Grösse 

er Uchee Puffbohnen: 

die Din ze ist es ihre 


lange knollige Wurzel pe- ee 
rennirend, ereich jedoch Fig. 3. Megarrhiza californica. 
Aare gezogen die b lühbare Grösse. Die Samen sag ebenso leicht 
und sicher wie Kürbiskerne; 10 Samen 5 M.: 1 Samen 60 Pf, 
ox Drum d indiflora Sstriata er 
Schmidt. © Zu den drei er neuen grossblumigen gestreiften Sorteh, 
welche wir im vorigen Jahre in den Handel gebracht h en, können wi 
in diesem Jahre eine neue rose gestreifte scharlachrothe hinzu- 
fügen eine wesentliche Verbesserung der alten coceinea striata dar- 
stellt; ns letztere ihre kleinen Blumen nie ganz öffnet, bringt 
unsere neue e grosse schön geformte Blumen von Teuehtend ee 
_rother Grundfarbe mit regelmäs üscien wei weissen Streifen; 100 Samen 1,20 M. 


nchocarpa glom+rata, O4 Zier liche und nt 
Cucurbitacee aus Süd - Bra- 


— 46 — 


Photographie der Ausstellung. 


Von dem Hofphotographen a Majestät u Kaisers, Herrn Rüokwardt, 


Berlin SW., Dessauerstrasse 4, ein schön s Erinnerungsblatt a an unsere 
Winter-Ausstellung e gelu Sees Ging ah (24" x 181%") 
gefertigt worden, ne als sich mindeste er finden, z 
Preise von 5 ro Stück (bei weniger Abn hie ern zu 81, Mark) zu haben 


ist. Anmeldungen dazu Eine das General-Sekretariat, Berlin N., Invaliden- 
strasse 42, entgegen. 


Der Vorstand des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. 


Literatur. 
Ed. Lucas, Der Obstbau an Staats- und Gemeindestrassen. Für 
ee er Ortsvorsteher und Baumwärter Mit 4 se Text 
BR Abbildungen. Stuttgart 1881. Eugen Ulmer, 8, 


Rezensionen. 
nrad Heinrich, Erster Unterricht im gärtnerischen Planzeie 


Co 
Mit 4 Tafeln in Farbendruck nebst erläuterndem Text. Berlin, en von 
ls Hempel & Parey, 18 N 

ei dem i 


empfehle s da es in leicht ren Darstellung den im a an 
Gartenplänen gestellten Anforderungen entspricht. Ohne von einem hohen 
epohe aus aufgefasst zu sein, 
nischen Manier die Art und Weise des Zeichnens von seinen ; ger bis 
zum vollen Tas dar, und wird gerade hierdurch am besten verstanden 


Bier Darstellung der Sache verhindert aber nicht, lässt es vielmehr als 


Pt erwünscht erscheinen, dass die völlig unrichtige Darstellung im 
I. Theil Absatz 3 Allgemeine Bemerkungen —. „die Pläne werden aus 
der Vogelperspektie gesehen gezeichnet“, berichtigt werde. Die sög. Vogel- 
rigen der e wirkliche Perspektive oder Centralprojektion, d. h. sie 
lässt die Gegenstände immer nur von eine ndpunkte aus gesehen 
etrachten, a also dem Beschauer immer nur ein Bild den dem Auge 
sichtbaren ächen, während sie die dahinter liegenden Theile dem 
d diese somi Bilde nicht gezeichnet werden können. 

Die Gartenpläne sollen aber ein Gesammtbild der 


zen age in allen 

en Theilen im Grundriss geben, stellen also die Körper senkrecht auf die 

horizontale Eroj ee Dice Ber etirt 2, welche tellungsweise die 

talpro e heis len Berichtigung möchten wir dem Herrn 
ngend ea 

en im Dezember 1880. gie 

Anna Frün eg been 7 Zimmerpflanzen, oder 


Fe Re 


re in eg a: a u .(l. die Pflanzen des warmen Zim- 
mers, Pflanz n Räume in je 5 Gruppen) und ‚ermöglicht da- 
durch selbst Ham, ee nicht nur ge Ti te Orientirung, sondern 
bri uch rasch wirkliche Kenntniss n den Ziiiherk nzen bei, 
wie das ba dem gran REN Aubeinan dert, des Stoffes nach dem 
Alphabet unmöglich 
Reg : r m. 
eulus vi. er 1879. (Enthält: A. Die einer give rser im Pe- 


tersburger bot. Garten kultivirter Pflanzen, B. der dort kultivirten ae 
tischen, C. turkestanischer getrockneter Pflanzen. Unter letzteren sin 


Populus alba £ er in re ig. Lehm, N. 10 erwähnt worden ist. In- 
teressant ist ein neuer Crocus, Cr. Korolkowi, sowie die Uebersicht = die 
in er en Tulpen 

Jul., Prof. Dr., Ueber die Bedeutung der Pr be Rohstoff- 
lehre Kochnische Wäarenku nde) als "selbstständiger Disziplin und über deren 
Behandlung als Lehrgeg nstand an techni ve: u un hulen. Sep.-Abdr. aus 


tenswerthe Schrift, ER der einmal die h ee der auch noch heut von 
vielen strengen Botanikern verächtlich. ee IRORIDBENER Botanik 
' nachgewiesen wird. 


Unentgeltlich absuzobenie Sämereien. 
für die Mitglieder des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. 
(Meldungen bis zum 15. Febr. beim General-Sekretariat.) 
I. Gemüse, 


(Nummern genügen.) 


Bohnen Weisskohl. 
}: Erege od.Krup. Kaiser Wilhelm- 19. Dunkelrother Berliner. 
Schnei 20. Frühester Zuckerhut. 
2. do. eh Weisse Ilsenburger. 21. kleiner. _ 
> » -»  . Rothe Flageolet. Blätterkohl. 
we [eisse 22. Dippe’s feingekrauster grüner, - 
5» » Wachs do. a 
a Hundertfür eine. Kleine 88: Beriiner frühe Weien 
weisse ae x. a. Wiener frühe blaue. 
Erbse ibe. 
. Pahl, Buxbaum Be de Gräce, 95. Holländische kurze. 
ö Laxton’s a2 _ C. 36. Nan 
27. Benieohrieh lange. 
10. „Ran von © en 2 
ne zen ar oder Mark Dr Me Leon 36. Seharlichi. x. Dreichbrungin: 
ER ARE. Zwiebel. 
er u wanenhals, = 29. Gelbe runde Zitsauen BIEBE. 
14. Rollison’s Telegrapt 
15. Berliner Aal. , 
Binmpokdhl. n 
16. Erfurter Zwerg. 
17. Berliner er 


en Wirsing. ; . 
18. Ulmer früher, Kl. D. H. 34. Schwarzer runder Erfurter. 


ee 


ll. Sommer-Bewächse: 


35. Anchusa augustifolia. ß dunkelblau. 

36. Ageratum mexican. nanum atro- ! 2 . Dianthus chinensis fl. albo pleno, 
coerulum. Ä = mper. atrosang. pl, 

37. Ageratum mex. nan. Schneeflocke, ! 3 = 2 Heddewsniyie K. 

38. Aster sinensis. Uhland. Aster gem, ! albusgran 

=... IR Victoria. „ se ; Godetia rubic. "Lady Albermarle. 

“0.5, S arden. „, = 60. Iberis umbellata Dunetti. 

4. 2 = Deutsche Kaiser. „, 61. Linaria maroccana 

42. , = Zwerg-Bouquet. „ 62. Matricaria er fl. pl. 

43. Balsaminen, granatroth. 63. ® re aiühloree pl. 

44. do. weiss. 64 rispa pl. 

45. do. dunkelblau. 65. Petunja hybr. Teimitable 

46. do, fleischfarben. bb. 5 ; 

47. Campanula macrostyla. 67. ‚gran echt: 

48. Chrysanthemum inodorum m. 68. Phlox Drummondi ndifl. gem. 

49. Levkojen, grossblumige, weiss. [ . Viola trie. max. coronata, (Odier). 

50. = = Sunkafbkur i 5 „ Kaiser Wilhelm. 

51. A s carminrosa, 7 quadrieaige 

92. : 5 schwefeigelb. 7 . Whitlavia gfandidora 

88. % e carminroth. 73. Nicotiana affini 

Inhalt: An unsere Leser. S. 1. — 640. Versammlung des Vereins 


zur Beförderung des Ga ee :8. 2. (Aufnahme neuer Mit- 

glieder. Ausgestellte Pflanzen. Vertreter des Gartenbaues im Volkswirth- 
schaftsra Treibrosen. ebene der auf Wasser getriebenen 
Hya acinthenzwiebeln. Berner Reblaus-Conven ntion.) — Versammlung der 


Hoheit der Frau Kronprinzessin. Neuwahl von Vorstand dsmitgli. edern. Ge- 
eignetsteZeitzumVerpflanzen.)— Programm fürdieBlumen-u.Pflanzen-. 
Ausstellung der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins im 
April 1881. S.13.— G. Niederlein, Plantago Bismarckii Ndrln.n. Sp. 
S. en f. I. — Gaerdt, Zur Pflege der Eucharis amazonica. S. 18. 


— Dr. Tsch BPIOWILE, Ueber Gewächshäuser. S. 24, — e , Vege- 
tatio der Samoa-Inse In. — S. 28. . Wittmack, Die erste 
deutse 7 Winterausstellung in Berlin vom 15. bis 17. Januar 1881. 
.8S.34. — R ‚ Neue Begonienkreuzungen. S. 41, — er, 
Notiz über Sommerveredelung. S.42. — gärtner. S. — Nonbeiies 
von Haage & Schmidt, Erfurt. S. 43. — er Een Ausstellung. 
S. 46. — Literatur und Recensionen. S. 4 — Abzugebende Samen. S. 47. 
Tages - = 


IE die Versammlung des Vereins zur Beförderung ‚des Gartenbaues 
im grossen er des Ver. Raw: m Instituts und "Museums, 


Invalidenstrasse 42, ppen, 
Eingang durch das sueiliche SINE: ‚ dann an der Rückseite des Gebäudes 
ortal II. 
1. Herr ; Direktar emer. an ala: Ueber afrikani Weinreben. 


2. Herr Lubatsch: Warum werden auf d Chancen de 
err Lubatse m werden auf den neuen usseen: Bi: 
Kreises Teltow keine Obstbäume gepflanzt? re AR 
3. Herr Dr. Karl Bolle: Cultur der Orangen in Florida, a 
4, Herr eg Gaerdt: Die Ergeiin der Winter- 
Ausstellung des Ver E 

5. Vers chiedenes. 


Monatsschrift 


des 
Vereines zurBeförderung des Gartenbaues 


in den Königl. Preussischen Staaten 


und der 


Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. 


Redakteur: 
Dr. L. Wittmack, 


General- EA des Vereins, Custos des Kgl. le Museums, 
0. Professor an der Universität. 


Adresse d. Ver..z. Bef. d. Gart.: Adresse seines Schatzmeisters, Rentier Arena 
Berlin N., Invalidenstr, 42. Berlin 8., Alexandrinenstr, 31. 


Preis der Monatsschrift pro ee 13 Mark. Annoncen pro gespaltene Petitzeile oder 

deren Raum 30 Pf., für Mitglieder des Vereins zur Beförd rderung des Gartenbaues nur die 

Hälfte. Rabatt bei Smaliger Insertion 5 pCt., bei 6maliger 10 pCt., bei Sara. 20 pli. 
Annahme in der Expedition der Zeitung: Berlin N, Invalidenstr. 42. 


No. 2. Berlin, im Februar 1881. 


641. Versammlung des Vereins zur Beförderung des 
Gartenbaues in den königl. Preuss, Staaten. 
Verhandelt Berlin, den 29. Dezember 1880, 


I. In Abwesenheit des Direktors und _— a hatte 
Herr Rentier Sonntag den Vorsitz übern: 

II. Ausgestellte Pflanzen waren auch Ba in besonderer Schön- 
heit vorhanden. 

Herr A. Drawiel führte eine Remontant-Rose Anna Alexieff 
im Hochstamme mit 6 Blüthen (z. Th. auch Knospen) vor. Sie 
wird namentlich in Russland zur Frühtreiberei benutzt und kann 
auch _ uns dazu empfohlen werden. Sie treibt sich gut, 
wird im Stiel nicht zu lang, verblasst aber beiı späteren Treiben 
in der Farbe und wird dann nicht so gern gekauft. Sie 
wurde am 15, Oktober in’s Haus gestellt und bei 12—20° R. ge- 

trieben. Die Theerosen sind früher erblüht als Herr Benzet 

gewünscht, rn aber nicht so viel Blumen und warfen manche ab. 

Herr ndt hatte, weil auf der Tagesordnung das Treiben des . 
Flieders Se solchen getriebenen Flieder ausgestellt. Das Treiben 
des Flieders ist sehr einfach, man stellt die Pflanzen (roth blühende 
Si Ben .. en bespritzt fleissig und erhält dann, wenn über- 


ee 


haupt Knospen vorhanden waren, die Blumen leieht und zwar von 
weisser Farbe. Ausserdem führte Herr Wendt eine hochstämmige 
Rose, Mrs. Bosanquet, mit drei Knospen vor, und bemerkte, dass 
auch bei ihm viele der Rosen, die er für die Ausstellung am 16. 
Januar 1881 bestimmt, zu früh gekommen. Vorigen Winter stellte 
er Mrs. Bosanquet am 8. Januar zuerst aus, diesmal schon am 
29. Dezember. Ausserdem haben bereits geblüht: Saffrano und 
Elisabeth Vigneron. — Um zu beweisen, dass man auch in 
Deutschland gute Rosen ziehen könne, legte Herr Wendt ein 
von ihm selbst seserr wurzelechtes Exemplar vor, Herr Drawiel 
bemerkte aber, dass er in der vorigen Sitzung sich nur auf Garde 
Rosen bezogen habe. 

Herr Schröder zeigte aus dem Privatgarten des Herrn Protzen 
eine niedrig veredelte Rose, mit vielen een ee vor, 
die er unter dem jetzt fast berüchtigten Namen Beauty o zen- 
wood erhalten, die sich aber als American Banner re 

Die Preisrichter: Herr C. Laekner, C. Matthieu und O. Neu- 
mann sprachen bei der Schönheit der vorgeführten Pflanzen zwei 
Preise zu: Herrn Wendt für Syringa vulgaris und Herrn Drawiel 
für die Rose Anna Alexieff. 

err OÖ. Neumann erinnerte daran, dass er in der Februar- 
sitzung d. J. (Monatsschrift 1880, S. 168) die Vermuthung — 
gesprochen, man könne die Sojabohne vielleicht wie die ee 
ee enge und nachr eifen lassen. Ein V ersuch hat = 


£ ntrag des u Wit kkukeh r Rein et der Fu, 
Wilhelm. und Augusta-Jubelstiftung zufliessen 
V. Hierauf ne die ‚Versammlung, den in der letzten 
Sitzung gefassten uss betreffs einer Delegirten-Versammlung 
en wegen der Be .. wieder aufzuheben, da bereits äusserst 
zahlreich Petitionen bei der Reichsregierung eingegangen seien, und 
= sowohl die preussische wie die Reichsregierung sich warm für eine 
Ienng im Interesse der deutschen Gärtnerei verwenden. 
/ Herr Perring beantwortete hierauf die Frage: Ist es mög- 
die getriebenen weissen Fliederblüthen, die meist aus Frankreich 
in. Ba: an and: seither ie aaie 
erzielen | 


BE 


Entsprechend der Wichtigkeit des Gegenstandes erhob sich über 
denselben eine äusserst lebhafte Deba atte, die namentlich deshalb 


gärtnern ein gewisser Mangel am rechtzeitigen Erkennen ee was 
für sie am vortheilhaftesten und rentabelsten sei, und ein zu kon 
servatives Festhalten am Althergebrachten vorgeworfen wurde. Die 
Herren Drawiel, Lackner und Wendt vertheidigten die Berliner 
Handelsgärtner. Ein Handelsgärtner fange gewöhnlich klein an und 
könne daher sich nicht auf kostspielige Versuche einlassen. Herr 
Lackner erinnerte daran, dass man schon vor langen Jahren in 


Herr Haack bemerkte u. a: von den Berliner Hundelsgärtnen 
ziehen zu viele Ein und dasselbe. Wohl 20 und mehr ziehen v 
zugsweise Primeln, Camellien und Azaleen, und wieder Prfhein 
Camellien und Azaleen. Dann ist es kein Wunder, wenn über 
schlechte Preise geklagt wird; gerade durch unsere Winterausstellung 
wollen er zeigen, dass auch andere Blumen dankbar sind, 
ır Perring stimmte dem bei. Weisse Primeln und weisse 
Commellien sind jetzt mitunter kaum los zu werden. Das liegt theils 

an der Ueberproduktion, theils-allerdings auch an dem Import vom 
anlande, Eine Zeit lang war das allgemeine Loosungswort: „Massen- 
production“. Wenn aber alle Gärtner in Berlin nur weisse Primeln 
und weisse Camellien ziehen, so geht das nicht. Die grösseren 
een müssen auch ander re Dinge versuchen. Nelken sind 
jetzt ein äusserst gesuchter Artikel; die neulich von Herrn 
Basdr vorgeführte Poinsettia pulcherrima kann es gleichfalls 
werden. muss dem Publikum eine grössere Mannichfaltigkeit 
bieten. Ein Uebelstand ist es allerdings in Berlin, dass die Gärtner 
meist nicht direkt mit dem Publikum, ja nicht einmal mit dem 
Blumenhändler, sondern mit einem Engros - Blumenhändler resp. 
- Zwischenhändler verkehren 

Herr Drawiel bedauerte, dass diese Blumenhändler meist keine 
Gärtner wären, 

Herr Wendt wies darauf hin, dass in Berlin sehr viele intelligente 
Gärtner seien, die keine Kosten scheuten und doch mitunter Fiasko 


Her Drawiel stellt den Antrag, dass der Versuchsausschuss 
eine Anzahl Flieder-Varietäten zum Treiben ep: darunter auch 
namentlich die von Herrn Ehackner auf die Autorität des Herrn 
L. Vilmorin hin empfohlene Varietät Syringa vulg. virginalis. 

Herr Bouche empfahl Versuche mit dem Trocken lten zu machen. 

VI. Herr Perring legte im des Ham A. Thiel 

en als warnendes Beispiel Helläbseen foetidus vor, cher von 

dh MarEung, Handelsgärtner in Achselstedt i Erfurt, als ine 

der schönsten Zierden für’s freie Land, zur Topfkulter und zum 
eiben Ine 100 für 12 Mark ‚angepriesen war. Bekan ntlich. sind 
nn 4# eh 


die Blüthen von H. foetidus grün und nichts weniger als schön. 
(Hätte Herr Hartung die schöne weisse Christblume H. niger em- 
pfohlen, . würde ihm Jeder beigestimmt haben. Red.) 

VII. Herr Brettschneider berichtete, dass in der Lorberg’- 
schen tn kurz vor Weihnachten eine schöne Wellingtonia 
anscheinend von kunstgerechter Hand abgeschnitten sei und bat, ihm 
bei eg des Thäters behülflich zu sein 

Herr Hüttig verschob seinen Vortrag über afrikanische 

Weinreben bei der überaus vorgerückten Zeit auf die nächste Sitzung. 

Der Etat pro 1881, welcher in Einnahme mit 11,500 Mark, 

in Ausgabe mit 11,050 M. abschliesst , wurde von der Versammlung 
genehmigt. 

-X. Als wirkliche Mitglieder wurden aufgenommen 


1. Herr Obergärtner Jörns in Falkenberg bei Berlin. 
2. „  Obergärtner Schmidt in Pankow bei Berlin. 
3. „ Lehrer Trautwein I: in Pankow bei Berlin. 
4. „  Obergärtner Held in Steglitz (Metz’sche Baum- 
schulen). 
5. „ Ober-Hofgärtner Bayer in Herrenhausenb. Hannover. 
a. u. 8. 
(gez.) Sonntag. (gez.) Wittmack. 


Versammlung der Gesellschaft der Gartenfreunde 
Berlins. 
Verhandelt Berlin, den 17. Dezember 1880. 


Nach Verlesung des Protokolls der ers Sitzung erbittet sich 
Herr Garten-Inspektor Bouch€ das Wort. Er pflichtet dem, was 
über das Fern in der vorigen $ Ska ze vol ig bei 
und f | flanzen namentlich auf, die im Spätsommer und 
Herbst mit Erfolg verflanzt werden können, wie z. B. die Gnidien 
aus der Familie - age die Chironien aus der Familie der 
Gentianeen, sowie mehrere a s der Familie der Proteaceen; über- 
haupt empfiehlt Ereite ein "Verpianze, sobald die Wurzeln der 
Pflanzen die Topfwandungen berühre 

Herr Wiehle hält das späte Yasslaunsen der (ua er 

für gut, weil dieselben alsdann in Folge mangelhafter Wurzelbild 
 _ gehwer durch den Winter zu bringen seien. 

Eine Offerte von Herzer & Kaiser in Chemnitz, welchen es 
ist, aus Samen 4--500 Sorten Dracaenen zu erzielen, 
i i weit übertreffen sollen, wird zur allgemeinen 
sowie der Bunt von Eike & Schmidt in 


ne 


Den ersten Punkt der Tages-Ordnung anlangend „ das Schneiden 
respektive Ausästen älterer Bäume“, hatte Herr Hoffmann, welcher 
den Bericht übernommen, sein Ausbleiben entschuldigt. Man be- 
schränkte sich daher, in "kurzen Umrissen eine Parallele zwischen 

em Früher und Jetzt zu ziehen. - Die Gärtner der Vergangenheit 
liebten es, beim Verpflanzen älterer Bäume die Hauptäste herunter 
zu schneiden und leider dadurch die Bäume zu verstümmeln (wie 
auch bei den in Alleen stehenden), um sie ihrer Ansicht nach ek: 
durch zu verjüngen, Die Neuzeit beschränkt sich mit Recht nu 
auf das sogen. Ausdünnen, d. h. ein Entfernen einzelner Ze. 
Denn sofern man die Hauptäste schont, wird, ganz abgesehen von 
der Beibehaltung der natürlichen For rm, er verpflanzte Baum in 
kürzerer Zeit sicherer anwachsen, als im umgekehrten Falle, wenn 
die stärkeren, besseren Aeste entfernt werden. Sehr häufig findet 
= : 


an, das 
diese Beobachtung auf das zu alt werden der Bäume zurück und 
sucht durch Entfernen der alten Aeste den Baum wieder zu ver- 
Jüngen, obgleich meistentbeils der Mangel an Nahrung, plötzlich starkes 
inken Sr rundwassers etc. hier den Grund des Siechthums bildet. 
err Spaeth schneidet die Sträucher in den Anlagen erst im 

zweiten Jahre, wedurch er viel stärkere Triebe bekommt. 

Herr Garten-Inspektor Bouch& führt Beispiele vor, an denen er 
zeigt, wie verheerend die Anlage des Schifffahrts-Kanals auf den 
Wuchs der Bäume eingewirkt habe und welch’ trübe Erfahrungen 
durch das Niederlegen der Wälder aller Orten in Bezug auf klima- 
tische Verhältnisse gemacht sind. 

Herr nn und Hex Pu pflichten der Ansicht 


re den Antrag, mit allen Mitteln dahin zu streben: dass diese 
der Allgemeinheit drohenden Gefahren, gegenüber dem Nutzen Ein- 
 zelner, durch rechtzeitige Verordnungen der Staatsregierung ver- 
mieden werden möchten, 
Für die Frühjahrs- Ausstell wurden im Verhoffen der Ge- 
nehmigung des Kriegs-Ministeriums die Tage vom 9. bis 14. April 
‚ins Auge gefasst und die Herren Hofgärtner Hoffmann und Link 
zu ‚Ordnern derselben gewählt, 
Wendt hatte schön und reich blühenden Flieder, Syringa 


ee var. Charles X, welchen er vor ochen eing 
und bei 18° R. getrieben, zur Stelle gebracht, wofür Ein der Dank 
der Gesellschaft _ den Vorsitzenden ausgesproc ers = 


Verhandelt Berlin, den E or 1881. 


Bevor der Vorsitzende das Protokoll der letzten Sitzung verlesen 
a; hielt er es für angezeigt, den Erschienenen auch seinerseits 
ein glück 


ches Neujahr zuzurufen und in diesen Wunsch gleiche = 


ne 


den Wunsch einzuflechten, dass auch für die Gesellschaft der Garten- 
freunde das Jahr 1881 ein erfolgreiches sein und ein jedes Mitglied 
dahin streben möge, nach Kräften an der Förderung der Vereins- 
zwecke zu arbeiten. 

Hierauf veranlasste der Vorsitzende den Schriftführer, das Pro- 
tokoll der Sitzung vom 17. Dezember vor. Js. zu verlesen, welches 
er ee a wurde 

t letzten Monatssitzung des vergangenen Jahres ge- 
wählten. Fiellveritakanden Vorstands-Mitglieder hatten die auf sie 
gefallene Wahl angenommen und setzt sich somit der Vorstand aus: 

Herrn Spaeth, Vorsitzender, Herrn Lackner, stell- 
ee ee Vorsitzender, Herrn v. Fürich, Schatzmeister, 
n Wendt, stellvertr. "Schatzmeister, Herrn Kletschke, 
Schriftführer, Herrn Hofgärtner Hoffmann als rare 
sowie Herrn Bluth als Bibliothekar und Herrn Gude al 
dessen Stellvertreter, 
zusammen. 

Herr Spaeth ersuchte die Ersehienenen, sich von ihren Plätzen 
zu erheben, um ihnen die nachstehenden Allerhöchsten und Höchsten 
Dankschreiben zu verlesen, womit Ihre Majestät die Kaiserin und 
Königin, sowie Se.k.k. Hoheit der Kronprinz des Deutschen Reiches 
“und von Preussen die Glückwünsche der Gesellschaft zum neuen 
Jahre erwiedert hatten. 

Ich danke der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins für 
die Ar zum neuen Jahre dargebrachten Glückwünsche, indem 

Ich sie Meiner dauernden Theilnahme und steten Anerkennung 

versichere. 

Berlig, den 4, Januar 1881. 
(gez.) Augusta. 
An den Vorstand der Gesellschaft der 
Gartenfreunde Berlins. Berlin.* 


„Ich danke dem Vorstande bestens für seinen frenplkirhen i 


a den 6. Januar 1881. 
ar .(gez.) Friedrich Wilhelm. 
'An den Ve d 

der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins.“ 
Der Schatzmeister berichtete darauf über den Stand der Kasse 
und übergab Kassenbuch nebst Belägen der Kassen - Revisions- 
Kommission. 
=. Herr er Hoffmann hatte einen schriftlichen Antrag 

ne a eingebracht. Da dieser 


en 1, 7, pe 


r Antrag des Herrn Bluth, die zweite Sitzung im Monat 
ausschliesslich Vorträgen und Berichten aus der neuesten Garten- 
literatur zu widmen, wurde dem Vorstande zuf Erwägung gegeben. 

Der Antrag des Herrn Gude, bezüglich der Druckkosten insofern 
Ersparnisse eintreten zu lassen, 'als nur in Ausnahmefällen zu den 
zweiten Sitzungen gedruckte Einladungen ergehen sollen, wird in 
nähere Berücksichtigung gezogen werden, jedoch wurde zu "bedenken 
gegeben, dass ohne vorher ergangene Einladungen die Sitzungen oft 
sehr mässig besucht sein würden. 

in schon in früheren Sitzungen laut gewordener Wunsch, die 
vom Verein zur Beförderung des Garteubaues beabsichtigte Blumen- 
Ausstellung durch Prämien zu unterstützen, wurde von der heutigen 
Versammlung insofern erfüllt, dass die Gesellschaft der Gartenfreunde 
eine goldene, drei grosse silberne und fünf kleine. silberne Medaillen 
zu Prämien hergiebt, an diesen Beschluss aber die Bedingung knüpft, 
ass von den Preisrichtern nur für den Fall auf die Medaill 
unserer Gesellschaft gerücksichtigt werden kann, ih für wirklich 
preiswerthe Leistungen keine Medaillen mehr vorhanden sein sollten. 

Der Generalsekretär des Vereins zur Beförderung des Garten- 

e Ischaft für 


diese Bewilligung und bittet die Herren Gärtner recht dringend, die 
mehrerwähnte ng reichlich zu beschicken. 
en Mitglieder wa 
1) Herr Buchärückorsibesitzer Erdmann von Herrn Kropp, 
2) Herr Kunst- und Handelsgärtner Petersdorf in Lichten- 
berg von Herrn Papenfuss 


angemeldet. 
Ausgestellt hatte Herr Wiehle einige Cyclamen, welche aus 
Samen gezogen waren, der ihm vom Verein an ommen. Dem Aus- 


steller wurde der Dank der Gesellschaft zu 
Die Sitzung schloss Herr Spaeth mit a höchst interessanten 
Vortrage über den Schnitt der Formobstbäume, bei welcher Gelegen- 
ad von mehreren Seiten auf den Wandergärtner aufmerksam gemacht 
e, der in einigen Ortschaften um Berlin namentlich im ver- 
nen Jahre eine recht erreuliche" Thätigkeit entwickelt habe. 
Einladungen zum Abonnement auf die österreichisch-ungarischen 
Blätter für Geflügel- und Kaninchenzucht und Offerten der Firma 


Herz jr. auf wasserdichte, chemisch präparirte, unverstockliche 
Deckenstoffe za, 


und Pläne zirkulirten unter den Erschie 


Verhandelt Berlin, den 21. Januar 1881. 
Da der _ Schriftführer das Proiakhlt dür vorigen. Bitzung nicht 


ur Stile, eröffnete. der Vonatrende die Sitzung und theilte der Ver- 
sammlu 


ng das Schreiben des Herrn Kammerherrn von Normann 
ori, derselbe wie nachstehend den Dank Ihrer in 


RE re 


Königlichen Hoheit auf den Neujahrsgruss der Gesellschaft der 
artenfreunde übermittelt. 

„Ihre Kaiserliche und Königliche Hoheit, die Frau Kron- 
prinzessin hat die freundliche Zuschrift, mit welcher der 
Vorstand Höchstdieselbe bei Antritt des neuen Jahres begrüsste, 
mit Vergnügen empfangen und beauftragt mich, in Höchst- 
Ihrem Namen für dies Zeichen theilnehmender und anhänglicher 
Gesinnungen bestens zu danken.“ 


Berlin, den 12. Januar 1881, 


(gez.) von Normann, kgl. Kammerherr. 


An den Vorstand der Gesellschaft der 
Gartenfreunde zu Berlin. 


Ein Bescheid des Reichsamtes des Innern auf die im Dezember 
v. Js. eingebrachte Vorstellung wegen Milderung der den Pflanzen- 
Exporthandel erschwerenden Bestimmungen der internationalen Reo- 
lauskonvention wurde mit Freuden aufgenommen, sowie nicht minder 
die Mittheilung des Herrn Vorsitzenden, dass Herr Schmidt von 
der Firma Haage & Schmidt, Erfurt, in das Landes-Oekonomie- 
Kollegium berufen worden sei. 

Naec ledigung dieser geschäftlichen Angelegenheiten hielt 
Herr Bluth seinen Vortrag: Ueber die Ausstellung des Vereins 
zur Beförderung des Gartenbaues am 15.—16. Januar. 

Referent bezeichnet diese Ausstellung in jeder Beziehung als 
eine höchst gelungene und glaubt dies Gelingen daraus herzuleiten, 
dass die anfänglich in beschränktem Maasstabe beabsichtigte Aus- 
stellung aus ihrem engen Rahmen herausgetreten sei 


gleich anziehender Weise berichtet Herr Crass über die aus- 
gestellten Gemüse und Früchte, als: Gurken, Ananas, Erdbeeren u. A 


Den von Herrn Hofgärtner Buttmann ausgestellten Champignons 

Herr Grass in vollstem Maasse das Wort. nn 

ntlich der diese Ausstellung betreffenden, s. Zt. veröffent- 
sehen wir von den weiteren Aus- 


ee 


führungen der Herren Bluth und Crass ab, und genügt es zu 
erwähnen, dass die Gesellschaft der Gartenfreunde auch der vollen 
Ueberzeugung lebt: die Berliner Gärtner ._ es durchaus nicht 
nöthig, sich mit ihren Leistungen zu verstec 

angenehm berührte es, dass die Nena der Aussteller und 
der ausgestellten Pflanzen zum grossen Theil in den Zeitungen 
nnrichtig gebracht waren. Um dieses bei der nächsten Ausstellung 
zu umgehen, sollen den Reportern gleich bei Aufstellung der Gruppen 
die Namen der Aussteller, sowie der von ihnen ausgestellten 
Pflanzen übermittelt werden. 

Herr G. A. Schultz hatte eine reich blühende Hoibrengkia 
formosa, welche bei näherer Besichtigung als Staphylea colchica 
erkannt "wurde, ausgestellt, wofür ihm neben dem Dank der Gesell- 
schaft der Monatspreis zuerkannt wurde. 


Verzeichniss 


der Mitglieder des Vereins zur Beförderung des Garten- 
baues pro 1881. 


Protektor. 
Seine Majestät der Kaiser und König. 


Vorstand. 


ne Wirkl. Geh. Rath Dr. Sulzer, Excellenz, Ww, Margarethenstr, 7 7. 

1. Stellvertreter: A 5R W, Leipziger 
2. llvertreter: Kg). Garten au-Direktor Gaerdt, NW, Moabit 85. 
re Rentier W. Re ag, S, Alexandrin enst. 531. 
General-Sekretär: Prof. Dr. L. Wittmack, N, Invalidenstrasse 42, : 


A. Ehrenmitglieder. 


Se. Königl. Hoheit der Prinz Carl von Preussen. 
. Bentham, George, en der Linndischen ee London. 
Bouche, GC, Inspektor des botanischen tens, Ber 

Dochnahl, Fr. acob, Radoleburg bei Nürnberg. 


Dr. Triedenthel, Kö 1. ‚Staatsminister 2. D., Bxeoien, Berlin, 
en Kön Et ee Leip 


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er Prof Diekkten des botanischen Gartens, Greifswald. 


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Nowikoff, Präsident gr 2 an Reichs-Gartenbau-Gesellschaft, 
Staatsrath und Kam a 

Dr. med. Philippi, Prof, “ala n Chili 

Rumin, Vicepräsident t der Kaiserl. Reich-Garenbau-Geelschaf, 
taatsrath und Kammerherr 

Frau v. Strantz, Wirkl. Geh. Räthin, Exeellnz, Berlin. 

v. Thile-Winkler, Oberstlieutenant, 'Miechowi 

Vilmorin, Henry (Firma: Vilmorin, Andrieux & Co.), Paris. 


B. Korrespondirende Mitglieder. 


Dr. Ascherson, P., Prof., Be 
Baumann, Napoleon, Han A en 


Brückner, Kunstgärtner, Bohrau, Kr. Stre 

Hildeb ‚JM. 

Dr. obert, Redakteur, London. 

Karr, Alphonse, St. Raphael bei 

Kegeljan, ee Sekretär der Gartenhan-Gesllschat in Namur, 
Linden, Kunst- und Han delsgärtner, Brü 


. Dr. Loew, Ober-Hofzerichts-Kanzleirath, in 


Dr. Lucas, at Reutlingen 
Lucas, Rentier 


r, Pari 
Dr. Ma asters, Maxwel, Redakteur des Gardeners Chronicle, London, 
, Lütti ch. 


Morren, Ed., 
n Fe erd. er Mäller. Government-Botanist, Melbourne. 
Dr. Rabenhorst, 


cellenz, Peters 
Sargent, Prof., Cambridge, Massachusetts, Ver, Staa 


Wirkl. 


Wirkl. 


: Otto, Eduard, Redakteur der Hamburger Garten - Zeitung, Hamburg, 


Meissen 
. Dr. Be Direktor des botanischen Gartens, Wirkl. Geh. Staats- 
tersburg. 


Schomburgk, — Direktor des botanischen Bart 3 in Adelaide. 
FE; # jani 


Siebenfreund, Gutsbesitzer, T 


au, Ungarn 
; en er, Paul, Dirigent der pflanzenphysiologischen Versuchsstation 


omol. Instituts in Proskau. 


R. Stoll, Direktor des Kgl. ol. Instituts in Proskau bei Oppeln. 


pom 
Thiselton Dyer, Prof., Assistent-Director Kew Gardens, London. 


€. Hiesige wirkliche Mitglieder. 


Abraham, Stadt-Obergärtner, NO, Landsberger Allee 
Ahlemayen, Gem Stadtrath, Charlottenburg, eg 119. 
Albernethy, Guts ‚ Wilhelminenhof bei Köpenick. 


. Allardt, ] und Haudelsgärtner, Schöneberg bei Berlin. 


Altmann, Kaufmann, W, Mohrenstr. 
Lugustin, Apothekenbesitzer, SW, Leipzigerstr. 74. 
jacher, Kunstgärtner, Pankow. , Berlinerstr. {2. 


l 

: 
Barrenstein, u Charlotlenburg, Bag 89, 
Be 2a str. 2 


er, W. en 
ie BO den Schi 


esischen Thor. 
ne Kleinbeeren bei este. 
N, am Viehhof, Brunnenstr. 


er 


U 


16. Bergmann, Kaufmann, W, Karlsbad 

.17, Berlin, Gärtner-Verein (Adr.: en Brettschneider, N, Schön- 
rs Allee 152). 

18. Berlin, landw. Central - _. für den Ba - Bezirk Potsdam (Adr. 
ee ierath Frh Canste En ae age 100), 

jernau, Tapezier und Dekorateu, W, Wilhelm 

Bernhardt, A., Kaufmann, W, Steglitz Fr 

eust, C., Königl. Obergärtner, Tiiergartenmühle bei Charlottenburg. 

Bleichröder, v, Banquier, W, Vossst se 

lume, Rentier, "SW, Kön igin-Augus Er 

;oehden, E., Maler, Mariendot bei Berlin. 

Bo ‚W. A, Ka ufm ‚ NW, Mittelstr. 4. 

E en: Kel. Hof-Baumeist ter, N, Stallstr. 5b. 

27. Bohm sen., Fabrikbesitzer, Bredersdort bei Neuenhagen a. d. Ostbahn. 

28. Dr. Bolle, G, W, Lei eipzigerplatz 1 

29. Bor chert, Kommerzienra tb, SW, Ann Platz 3. 

30. Borsig, verw. Frau Geh. Kommerzienrath, NWM oabit 85. 

31. Bouche, D,, rent nie Handels ärtuer, N lumenstr. 70. 


DAS 


4 . ot 
Bratring, Geh. Justizrath a. D,, SW, ae 81. 
Braune, a aan = Bellevuestr. 16. 


; 
( 
( onrad, . Kommerzienr ath, ; 
. Crass, Keime und Handelsgärtner, N Ritte Br 
urio, Kunst- und Handelsgärtner, Weissensee bei Berlin. 
Er . r üllers 


De 
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eV = = Vosss ei: E 

. Dellschau, Kommerzienrath, C, Am u —6. 

. Demmler, Kunst- und Handel Isgärtner, rt 18. 
. Drawiel sen, Gärtnereibesitzer, Lichlönbeg bei Berlin. 

. Dreitzel, Hötelbesitzer, W, Jäg 17. 


, ; 

rt, P., Kaufmann, OÖ Eckarts v . Frankfurter 
88. Eggebrecht, Kunst- und Obergärtner, O, Schillingstr. 1911. 
59. Dr. Eichler, Prof., Direktor > Kgl. bot t. Gartens, W, Potsdamerstr. 75a. 
60. Elsholz, önigl. ek “e i igerstr. 5. 
61. Dr. Ewaldt, Mitglied der Akademie, W, Matthäikirchstr. 28. vs 
62. Fintelmann, a Stadt-Obergärtner, SO, Städtische Baumschulen er: 

Schlesischen Thor : 


63. Fintelmann, H., Kol. ag Potsdam, ee OBER 
64. Fintelmann, G., en. Obe: a 

65. Fonrobert, "hrtmereiben is 
66. Friebel, L., besi 


67. Friedrich, Kunst. un 


Er 126. 
9. , NW, "Moabit 86. 
0 hanbike; 3 ee SO, Kaiser- Franz-Grenadierplatz 5. 
u: 08: Gare I a, Fe Kustos, SW, F ne 
72. Gärtner ‚W, Potsdamers 


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an Königl. Hofgärtner, Glienicke bei Potsdam. 
Göhre G; Samenhändler, No, L ar Nil 70. 
Güterbock ’@, Banozie x, W, Vieto En 33. 

Gude, F., Gartnureibeaiteen, Hasen 

RE "Kunst- und Ha niclsgerter, Ö, v.d. a Thor. 
aac unst- und Obergärtner, W, Thierg 

© un und Handelsgärtner, Chasiektenbor FL 

Ha Borns nit = Potsdam. 
] u Der: " Stadt-Obergärtner, NW, Thurmstr 

Harder, Baumschulbesitzer, N, Schönh Alles T; 
Haukohl, H., Kaufmann, 6, Älte Schützenstr 

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eise, Be Apothekenbesitzer, SW, Grossbeerenstr. 17. 
nst- und Obergärtner, Steglitz bei Berlin. 
| jellriegel, Kaufmann, Sw, Kochstr. 5 


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Hientzsch, Kaufmann, N, Brunnenstr, 16. 
Hoffbauer, Kommerzienrath, C, en, &. 
Hoffmann, W. Rentier r, SO, sitzen 80, Kö 


Hü tig, O., Gart Direkter Ser Cherlottenburg, Berlinerstr. 12. 
Jacobsthal. Prof. Charlottenburg, Marchstr. 

Dr. Jagor, Rentier, W, Siegmundshof 4/5, 

Janicki, Kunst- und Handelsgärtner, W, Genthinerstr. 22. 

R ur, enmasbpibenitzer. Schönh en bei Berlin (Flora). 

] 


}bergärtner, erli 
Gauffmann, Kommerzienrath, er re Grünstr, 18. 
v. Kaufmann, L., Banquier, W, Thiergartenstr. 13. 


104. Kaumaa, "Apothekenbesifäit 5, Ritterstr. 23. 


Kelch Ritte rgutsbesitzer, et bei re a. = Ostb.. 3 


Klings, Hoflieferant, w, U.d. Linden 


Dr. Kränzlin, ee wur a 

Kropp, händler, SW, Belleallianceplatz 17 
Krüger, Königl. ärtner, W, Wilhe 6 
Krug, St: W, Bellevuestr. 


re Fritz, Kommerzienrath, NW, Tieckstr. 17. 
Kühn, R., Verlags-B uchhändler, W, Leipzigerstr. 14. 

Dr. Ku hr, M., Oberlehrer, NW, Louisenstr, 67, 

Kunkel, Kunst- und Handelsgärtner, W, Potsdamerstr, 119. 
Kuntze, w, Unter den Linden 3. 
Kun Bee W, Bendlerstr. 10. 


| il pen 


ie 


133. Lehmus, C., Konsul, C, Breitestr. 20. 
134. Leube, Weinbergsbesitzer, En Zimmerstr. 96. 
= 180: BF, Liebe, Prof., S, Ritterstr. 35. 
136. Lo u Frau, ich iheallssrin. N, Schönhauser Allee 152, 
137. Lüdicke, A., Kunst- und Handelbehtine:, ge Bellealliancestr. 84, 
138. Lüdi exe Re: ; W, Schöneberg, Hauptstr. 45. 
139. Lubae W, Kurfürstenstr. 127. 
140. Dr. Bien. Prof., W, Bellevuestr. 8. 
141. Manso, Kunst- und Handelsgärtner. W, Leipzigerstr. 21/22. 
142, Marcard, Wirkl, Geh. Ob.-Reg.-Rath und Ministerial- Direktor, W, Kur- 
ens rasse 55. 
145. Marggraff, Stadtrath, C, Rosenthalerstr. 4 
144. Mathieu, K., Kunst- und Handel Isgärtner, Sir, Stallschreiberstr. 54. 
145. he L., = W, Kurfürstenstr. 114. 
146. Mathie E Charlottenburg. 
147. Pe ‚Stadt-Obergärter, Osdorf bei Berlin. 
148, Men delssohn, Banquier, W, Jägerstr. 53. 
l 


150. Metz, Baumschulbesitzer, N, Linienstr. 132, 

151. Mewes, L., Buec Serge C, Königsgraben 15. 

152. Meyerho ff, A., Rentier, W, Wilh: elms 

153. Michels, Carl, Landwirkh, SW, Kön tzerstr. 56b. 

154. Muhr, Amtmann, 0, Hellersdorf bei 

155. Möwes, Rittergutsbesitzer, N Yohensteinweg 6. 
i tstr. 9. 


W, v.d. Hey 
157. Neide, Königl. Garten-Direktor, Charlottenburg, Berlinerstr. 4. 
158. Neukirch, Kunst- und Handelsgärtner, Pankow bei Berlin. 
159. Nietner, Th., Königl. Hofgärtner, Neuer Garten bei Potsdam. 
160. ehr Königl. Oekonomierath, ‚SW, Gneisenaustr. 109/110. 
6 ck. 


164. Paetow, er SW, Tales fe zZ; 

165. Parey, Verlags-Buchhändler, SW, Zimmerstr. 91. 

2 Pawlitzky, Kunst- und Handelsgärtner, NW, ... 117/118. 
’wu 


177. Reichenheim, Frau Kommerzi nach W. rhhieigkrtenstr 19, 
178. Reinecke, J., Kunstgärtner, SO, Britzerstr. 10, 
179. Richter, J., Banquier, W, Vossstr. 
180. Rönnenkamp, Stadt - -Garteninspektor, N, Humboldthain, Direktorial- 


181. Sabia, Fabrikbesitzer, NO, Landsbergerstr. 109. 
- 182. Sarre rsigstr 
Suse: 


gärtner on eu6 Grünstr. 38 
SW, Friedrichstr. 214. 


grgärtner. 

186. Schm h. Rechnu | 
187. Schmidt, G., Hoflieferant, w, Friedrichstr. 177 | 
= 388. Schmidt, Kunst- und Obergärtner, Pankow bei Berlin (Villa um 
189. Scholz, Staatssekretär im Reichs-Schatzamt, W, Ho henzollernstr en 
ID: nn: Prinzi. Obergärtaer, (Pfingst berg). ä 


Se 


Dr. re Prof., Kustos, W, a Pi ee 
Schröter, Kunst- u Handelsgärtne 0, Str 
Dr. Schultz, Geh. Medizinalrath, N, Liest Ei 


* 2 
Schultze, GC, Baumschulbesit:er, Charlott Eee Leibni 
Schultze, R., Lehrer und Hausvater, N, Pankow, Pes a 
Schwartzkopff, Geh. Kommerzienrath, N, Chausseestr. 20, 
Dr. Schwendener, Prof., W, Matthäikirchstr 28, 
Schwarzburg, Kunst- u. Handelsgärt W, Schöneberg, Hauptstr. 48, 
Sello, E., Königl. Hofgärtner, er bei Potsdam 
Sentgar, jür and SO, Tre er ‚er Berlin. 
Siecke, A., Amts 1,0, 8 i Berli 
Sonntag, Reukier, 5 wer 
Späth, re ‚so, eloreehr 154, 
v. St. Paul-Jllaire, Hofmar schall a. D., W, Karlsbad 24 
Streichenberg, Renti Em Landgra rafenstr, 
Strenger, Kunst- und ae haftsgärtner, W, "Bernburgerstr. 7. 
Dr. Sulzer, Wirkl. Geh. Rath, Exce. “ a Margarethenstr. T 
Tannhäuser , Kaufman ‚W, Eichhor 2. 
N ‚Kunst und Hanksziruer Plötzensee bei Berlin. 
Thie W, Lei er igerstr. 46. 
Daten L.. Lehrer, Pankow, Pestalozzist 

. Treskow, Rittergufsbesitzer, Friedrichsfelde bei Berlin. 
/ogel, Geb. Justizrath a. D., W., Potsdamerstr. 109. 
r. Voss , pract. ne SW, N ee 167. 
Falten: Königl. Hofgärtner, ( Charlottenhof bei Potsdam 
[eber, Zu d Obergärtner, Spindlersfeld bei Köpenick. 
r. Weis NW. Thurmstr. 
fi se, Rasse und Handelsgärtuer, x Pappelall ee 35. 

, Gartenbau-Verein (Adr hriftführer Gärtner) 

ee sen., Kunst- und ee S, Hasenhaide 
r. Wittmack, Prof., Kustos, N., Invalidenstr. 42. 
[issinger, 3. Samenhändl er, NO, L audsbergerstr. 46/47. 
Bi lung ‚A., Ritter gutsbesitzer, "w, Ne 
u Inspektor, SW, Sebas nstr. za 
her , Rentier , NO, Sehönh auser - Allee 159. 
'eygold, es Schönhause en ver 
aller Gutsbesitzer, NW, U. d. Lin 
ech, Kunst- und Handelsgärtner, 0, ine 76. 


D. Auswärtige wirkliche zn 
eben, ade H sche Gewerbe 


NN 22h isses <: 


re Oberhofgärtner, Herrenhausen bei Hau over 


oT. , Miechowitz i. Obers 
ammerberr, Schmoldow bei se: i. Pomm. 


rfurt. 
rt er, Braunschweig ug Schmidt’sches Br 
ge Tandelgäraer, Stend 
Bethke, L., Banguier, Halle a. S. 
abrikbes 


gs 
„er 


40. a itzer, Mr sebur. 
41. Dr. Blankenhorn, Präsident Er detail Weinbauvereins, Karlsruhe. 
- Bleyer, Garten-Inspektor, Branitz bei Cottbus 


EreremDeiste, Regier.-Rath a. D., Yoelinghausen bei Soest. 
3 Obergärtner, Blankenese bei Am 


Breslau, botanischer Garten. 
g 


ein. 
v. Brühl, Reie n, Pfördten bei Sorau. 
v. ern, Frhr,, Parchen bei Genthin 

Dr. Caspary, Prof., Königsberg i. Pr. 

Dr. Chrysander, Fr., Bereit bei Hamburg. 
Claussen, Hofgärtner, Brühl. 

v. le Coq, Kaufmann, Darms a 


i „ Dülm 
Credner, Kunst- und H Handeiscietien, Salpeterhütte bei Weissenfels. 
Danzig, Gartenbau-Verein (Adr.: H er ärtner A. Lenz, Langgarten 27.) 
Däumichen, C., Rentier, ee 
Dencker, Kunst- und äelsskrinsr; Eimsbüttel bei ee 
en ag 


. Forkert, Kunst- ı ind Öbergättnen, ‚Frötzel bei bei Strausberg. 
Bor Garten- eck 


ud 

0, Gartenbau-Verein (Adr.: Bibliothekar Lehmann, Park 6.) 
Galle, Kirk und rar Ober-Glauchau bei Trebnitz p. Breslau. 
Gärtner, Amtsvorsteher und Baumschulbesitzer, Fl. Zechlin i. M. 
Gireoud, Garten-Direktor, Sagan. 
Glatt, Hof; ärtner, Koblenz. 
Göschke, Re, Proskau bei Oppeln. 
Görlitz, Gartenbau-Vere 
peter a (hör Rittergutsbesitzer L. v. Kartowski, Grab- 

owo 

v. ne Geh. Reg.-Rath, Landrath, Frehne bei Meyenberg, 


tpriegni 
Grasshoft, Ober-Amtmann, Quedlinburg. 


er 
Greifswald, lan landvr. Verein für Neu - Vorpommern und Rügen (Adr.: Prof. 


enrath, tau- 
n r a. D., Godesberg a,/R. 
Guben, Gartenbau-Verein (Adr.: Konditor L Groth). 
Haage, Franz Anton, Kunst- und Handelsgärtner, Erfurt. 
Haage & Schmidt, 


290, Hafner, Baumsc ımschulbesitzer, ‚Badekow bei Tantow i. Pomm. 


VG Holtzendorf, 
Hönick e, Kunst- 


Ha Ei "Graf, Kammerherr, Möckern bei Burg p. Magdeburg. 
Halle a. S., Gartenbau-Verein (Adr.: Fabrikbes: besitzer Nebert). 
Hamburg, Gesellschaft zur Beförd 

artenbau-Verei 


Hark ‚ Kunst- und Handelsgärtner, | 
Balrcmann, J. C., Hofliefe 
Herrmann, he Freienwalde 8 we Tersp 

ner, Dahme bei 


330. Lüdersdorff, Geh. R 


7 Koschützki u. Larisch, Rittergutsbes., 


 Bernko] 
Nickel, Mühl, 


3. Petzold, Ga Dirckinr 
354. v. Pfuel, Bitene 


[en — 


64 


Horu, F. Obergärtner, Döblingen bei Wien Se! si. 
v. Hövel, Rittergutsbesi' Bet, Mesenberg bei Gra 


aplan, Neuzelle. 
Johannes, ru es Karlshof bei Neu-Lewin a,/O. 
Karstedt, Kaufmann, Seelow 


Nau 
bergärtner, Königsbruck in Sachsen. 
Kiesewetter, Baumschulbesitzer, Nuss hin 

Kierski, Kreis- ergärtner, Kyri 

Kittel, Öbergärtner, Eckertkanrt bei Möhlden per Glatz. 
Klett, Garten-Direktor, Schwerin in Meckl. 


; z. Klitzin g, Ritterschäftsrath, Dieckow bei Berlinchen. 


obbe, Rentier, Meitzendorf bei Magde 
re Nm., Gartenbau-Verein wer: 
Königsber do. 4 
Tragheim 43) /A4.) 

Koopmann, Kaiserl. russ. Garten-Direktor, Margala bei Taschkent. 
Rybna b. Friedrichshütte. 

Ku nn Kunst- und Handelsgärtner, Alten urg. 

a a. W., Gartenbau-Verein (Adr.: Gymnasial-Lehrer Laese). 

Larass, J., ai ten-Ing genieur, Bromberg (Bleichfelde). 

Lauche, Oberakrtuen, Abtnauendorf bei Leipzig. 

Leidne er, Kunst- und Han ie Magdeburg, Kl, Diesdorferstr. 2a. 

Liebig, Kunst- und „Handelsgärtne Dresden 

i „ Kuns! ner, e r "bei Neuds amm 

ohde, F., Garten-Ingenieur, St. Peters burg, Wosnesenski Feier 24. 

an. . D., Baden-Bader 

Lubatsch, Kunst- u delsgärtner, = rag 

Mack, Gutsbesitzer, "Althof | bei Ragait 

Marburg, botanischer : Prof. Wigand). 

Massias, wie Reuthen bei 'Sprember, n 

Mette, und Hande elsgärtner, Que 


ing, en 
B., F abrikbesitzer, Frankfurt 

Ra, Baumschulbesitzer, Elbing, Neustädter Feld. 

>E Kunst- und Ober ergärtner, Praust bei Danzig 

botanischer Garten der Forst-Akademie ade : Gartenmeister 


abe 
Münster in Westph., a (Adr. ee, ee + 
Naum Bun „Reutier Crossen illa ee 2 
, Kunst- und Handelsgärtne, 


Neumann, H är | | 
er Or und Gartenbau-Verein Bi: Steuer- -Inspektor 


pf). 

enbesitzer, Matschdorf. bei Frankfurt 2. 0. 
ein Königl. Gartenbau-Direktor 
Ohlendorff, Fr. H., schulbesitzer, ilam ae Ba 
Obst, Hofgärtner, Grosshzgth. O denburg. 
Pauck ert, Apothekenbesitzer, mer 
een Gartenbau: Verein. 
nnd re Stolpe bei Angermünde. 


urg. 
Pastor Wellmann, rl 
Particulier Unger 


chafteraih: Tahnsfeide bei Trebnitz per Lebus. 
rtnereibesitzer, Erfurt. 
Institut a: Gasten-Direktor Stoll). 


Tyan SP EEE uni ZZ el 2 Lian en LARGE 572 2 u NET Sn a = 7 My ae he ‚u 0 Tr naar TE mal An All Tine. Sala 0 Mn a» RE Se eg a a VE Zn 
ae, BERCL, 3 BR Fr wahr x 


a 


359. v. Quilifeldt, Kr RER: Iegnsieluen bei Soldin. 
360. Ranninger, Kommerz th, 
361. Rathke, F., Ba Gischalbanliae, at bei Danzig. 
362. v. ee ER en Rauden bei Ratibor. 
ın. 


365 mschn Er nst- und Üundelgärter, Altona. 
366 Ritter, RT Beilons Engers a 
867. Rohla ae ee Kunst- und “H. audelsgärtner, Wan 


370. Roth, ee rn or, Ben 
371. Rudolstadt, Sabeiggen Verein (Adr.: ug e Mehr) 


> F e 
374. Salefsky, Kunst- und Ha u Rastenburg i. Ostpr. 
i feld. 


. us). 
377. Schiebler & Sohn, Kunst- und H Handelsgärtaer, Celle i. Hannover. 
378. v. Schlabrendorf, Graf, Sappau bei Gloga 
379. v. Schlagenteuffel, Bier Poelitz bei Stralsund. 
380. v. Schlippenbach, Graf, .Arends see bei Prenzlau. 
381. Schlittgen. Kommerz ienrath, Mallmitz i. Schles. 
382. Dr. Schmidtmann, Bünde bei Herford, 
383. Schmidt & Schlieder, Bin Leipzig, Eisenbahnstr. 
384, Schneider, Hofgärtner z. D., Straussensruh bei ir % Pomm. 
385. v. Schönborn, Frau Rittergutsbesitzer, Ostrometzko bei Fordon. 
386. v. Schönburg-Glauchau, Graf on bei Gusow bei Seelow. 
387. v. Schö an U: Fi . Po 
388.. v. Schöning, Majoratsherr, Lübtow 
389. Schundorf, Garten-Inspektor, Oliva bei Be 
390. Schrader , Kun nstgärtner, Vechelde 2 a 
391. Schrefe 1dt, Garten-Inspektor, Muska 


397. Seidel a gen Handelekärkeee ee bei Dresden. 
398. ” lex, "Garten-Inspektor, Tamsel bei Cüstrin.  _ ee 
"389: x Fe ie L sed kei 
400, Spiess nst- Han eg ee t bei Hamburg. 
401. Stachow, Gutsbesitzer, Zabelsdorf bei 
u. 


j B- x 
404, Stettin, Gartenbau-Verein din: er A. 6. Lieke kstsen 


er 405. Sthamer, Fabrikbesitzer, Zitt. 
= 466. . 


411.* Wex, J 


66. Strauss, "Garten-Direktor, öln. 
407. v. Sydow, Ritterg ru — bei Neudamm. 
408. Tänzer, Ed, Fabrikant, Lei 


409. ze heuer, Porelache bei Uwaroffka  (imolenek, an a. = 


410. a Baumschulbesitzer, Ber. En 


ebl2:; Ve Willamdwitz- wöllendort, =. } ne : 
Direktor, Falk o 


413. v. Witte, 
A414. Wittmaack, Ferd., 
415. Wi Land- 


zer ee! Alt-Geltom bei Potedam. 
0: 


Be 


417. Wrede, P., Hofgärtner, Hannover, Georgengarten. 


.. 


418, v. Zastrow, Landesältester, Patzig bei Züllichau, 


Verzeichniss der Behörden, Vereine, Gesellschaften, 
Redaktionen etc, mit denen der > im Tauschverhältniss steht. 
Berlin, = Landes-Oekonomie Collegiu 
L. Simion’sche Buchhandlung (Verein z. Bef. des Gewerbefleisses). 
i Gesellschaft der Gartenfreun 
4 daktion des „Deutschen Ber, 

{ botanischer Verein der Prov. has 
6. edaktion der Zeitschrift „Isis” 

r botanischer Garten. 

( 


ww 
.. 
n 


N 
Ka 


. Bonn, Redaktion der Monatssebrift des Gartenbau-Vereins. 

, „ haturhistorischer Verein für die Rheinlande und Westphalen. 
10. ar iandw. erein fü: er sen. 
11. Braunschweig, landw. Centralver: 

12. Breslau, a Gesellschaft für vaterländische Kultur. 

13. Brünn, K. andw. Gese 

4. Cannstadt bei Stu tuttgart, Red tion des Deutschen Garten-Magazins, 
5. Carlsruhe, Gentrulsele für were thschaft. 

6. RE N Baden. 

#: Danzig, Gesclischft der Naturforscher (Adr. Dr. onwentz). 
( 


3. Dresden, ökonomische Gesellschaft für das Ker. Sachsen 
Dürkheim, Pollichia Ares ‚her Verein). 
0. Erfurt, Vorstand des Verbandes er u. 
Frauendorf, Redaktion der rg Blä 
Graz, K. K. landw. Gesellsch 
. stei iermärkischer "Gartenbau-orein 
-Carolinische Akademi 


naturwissensch. un in für Sachsen und irn 


Ber 
8 
ars 
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32 


Hermanns turwis ere . Sie ben 

Kassel, landw. Centralverein ee Geh. Reg.-Rath Wera, 
” Verein für Naturkunde. 

Klosterneuburg, Redaktion des Obstgartens (Dr. u Bags 

Königsberg 1 L 1 Br. , physikalisch-ökonomische Gesell 

Lei ipzig, Verlag von Biedermaon’s Centralbl att für el Chemie. 

Leipzig, Botanisches Centralblatt. 

) h München, landw. en erein in Bayern. 

K. Akademie der Wissenschaften. 

Pr rag, Lotos, haturhistorsche sg 

Regensbur 

. Rötha bei Leipzig, Redaktion ie Sächs, Obstbau-Zeitung. 

. Strassburg i. Els., Redaktion je rt u Zeitung. 

ke Stuttgart, Centralstelle f 


EM 


Nu 
. 


ah Redaktion der iatsirtm Garten Zeitung. 
Be Redaktion der Monatsschrift für Obstbau u. Pommologie (0. Müller. 
43. Wien, K. K. Gartenbau-Gesellschaft. 
44, „ zoologisch-botanische A ner ft. 
4. 5. Redaktion des österr ne Wochenblattes. 
46. _„, Redaktion der Zeitschrift „Flora”. ze 
. 47. Zürich (Neumünster bei Zürich), Redaktion der Zeitschrift des schweiz, 
: Gartenbau-Vereins. 


Angers, Soeiete d’hortieul 
ux, Soeiete Whorticulture; 
ne @’borticulture de l’Ain. 
Natural 


Ans 


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. 


ZEla1lelY 11.1 m 


der 


Br er Kunst- und Handelsgärtner, SW., Alexandrinenstr 


N, 


‚Cherbourg, Societ& des sciences naturelles. 
olum 


Columbus, Ohio, State Board of agrieulture. 


i tie 
Gent, Redaktion der Revue de l’hortieulture belge et etrangäre. 
» Redaktion des Bulletin d’arboriculture et de florieulture. 


e. 
Haarlem, Nederlandsche Maatschappij ter ee van Nijverheid.- 
Kopenhagen, Redaktion der Dansk Havetiden 
Leiden, Redaktion der "Sieboldia 
London, Royal Horticultural Society, South Kensington. 

Linnean Soci 


. € 
» „Redaktion des Florist and Pomologist. 
tion des Journal of horticulture. 

ce, 


iculture du Rhöne, 
Lüttich, Federation des Soeietes d’hortieulture de Belgique. 
erg Societ& des Naturalistes. 
New-York, ae of Natural History. 
te Agrieultural So 
Par 12? Socikie centrale d’hortieultäre de France. 
Philaäeichie ee of Natural Sciences. 
rican Philosophical Society. 
Salem, Essex Institute 
ashingt 


Was on, Smithsonian en 
A Fa Department 


of Agrieulture. 


Namentiehee Verzeichniss 
Mitglieder der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlin’s 
am 1. Januar 1881. 


Wirkliche Mitglieder. 
a. Gärtner. 
Allardt, Kunst- und Handelsgärtner, Schöneberg bei Berlin, Botanische- 
1 


ga Tas: 

Bacher, Kunst- und Han Handelsgärtner, Pankow bei Berlin, Berlinerstr. 12. 

Bading, Kunst. und Handelsgärtner, Weissensee bei Berlin 

Bauch, Kunst- und H melsghrtich, Berlin O,, Boxhagenerstrasse 
(Mosisch’sches Haus Fe, 

Bergemann, Kunst- und Obergärtner, Charlottenburg, Leibnitzstr. 

Bluth, Kunst- und andelegirie Bibliotieker), 5% Öotibuserdanm "5. 

Buss, "Kunst- und Handelsgärtner, Tempelhof bei Berlin, 

be 


30. 
: Brettschneider, Kunst- u. © rgärtner, Terms Behauhaliser Allee 150, 
i Gott 


Clem nkü reptow bei Berl 

Crass, Kunst- und Handelsgärtner, Berlin 8, Schinkestr. 3. Er 

Crenzien, Samenhändler und und Gärtner, Schöneberg bei Berlin, Botanische- 
gartenstr. u x 


Curio, Kunst ä Handelaphetner, Weissensee bei Berlin. 
Beh Kunst- und Handelsgärtner und 1 Samenhändler, ‚Berlin =, 


Drawieljun., a dHandelsgärtner, en. Dorfstr.32. 
Driese, Kunst- und Handelsgärtner, Gross-Camin bei Vietz an der Ostbahn. 


Kunst- und Handelsgärtner, Berlin S., Hasenhaide 10. 
5* 


Te 


21. Ebers, Max, Kunst- und ae ng Berlin S., Kerransege 10. 

22 Edling, Kun ns.- und Laıdschaftsgärtner, Berlin W., owstr. 69. 

23. Eggebrecht, Kunst- und Obe ereärtner, ‚Berlin u Fehlingste 10/11. 
24. Ehre ee Garten-Ingenieur, W, r den L 

25. Fintelmann, Städtischer eisen Berlin = 0. Ts vor dem 


& 26. Friebel, Kunst- und Handelsgärtner, erg 0, Boxhagenerstrasse 7 
(Friebel’sches Haus) 
27. Frie drich, Kunst- u. Handelsgärtner, SO. ERPIERER. 130 (Hensel’sche 
Gärtnerei). 


28. Grube, Rue und Handelsgärtner, Quedlin 

29. Gude sen, Kunst- und Handelsgä:tner, Biblioihe ar-Stellvertreter) Berlin 
Ba Hasenta'de 8a. 

30. Goeh Ten, Samenhändler, C., Alexanderstr. 30. 

31. Goetze, Friedhofsgärtner, NO,, Friedenstr. 82 ‘(Petri-K: irchhof). 

32. Habern.ann, Königlicher Obergärtoer, Berlin N., Monbijouplatz 6/9. 

33. Harder, Kunst- und Handelsgärtner, Berlin N., Schönhauser-Allee 7; 

34. Heinrich, Kunst- und Obergärtner, Schloss Filehne. 

35. Hessel, Prinzlicher ANBAHEN. Berlin W., Wilhelmstr. 

36. Hildmann, unst- und Handelsgärtner, Berlin „ Schul 

37. Hoewing, Kunst- und insert Schöneberg bei Bern, Hauptstr 21, 

38. Hoffmann, M,, eh Berlin S.O., Köpnicke: str. 

39. Hornemann, Kunst- und Ober ergä ärtner, "Berlin a Leipeigerplatz 11. 

40. fm Kunst- eo se cn rneige W, Lützo 

41. Hin S., Am Ur 2  siehunge- Anal. 

42. Mereehn Hofgärtne r Sr. Kgl. Hoheit des Prinzen Albrecht v. Preussen, 
(Schriftführer-Stellvertreter) W., Wilhelmstr 2 

43. Hoser, Peter, Kunst- und Handelsgärtner, War 

44. Jaenicke, Kunst, Handels- und Lands I Berlin N: W,; 


Er A ee Pe Handels- und Landschaftsgärtner, rg bei Berlin. 
46. Janieki, Kunst- und Landschaftsgärtner, W., Genthin: 
47. Kaeding, Kunst- und Handı ee Schöne eberg bei Berlin, Hauptstr. 24. 
48. Kaufmann, Kunst- und Landschaftsgärtner, Berlin S., Fürstentr. 1.  ” 
Kem m, Kuns ıst- und egere mirne . EN: Hafenplatz 3. ee 


Krogel, re Be Obe:gärtner, ve er an der Fett: 
Kropp, Kunst- und Handelsgärtner und Same nhändler, Berlin S. W., 
Belle-Allianceplatz 17. 
55. Krüger, Kunst- und Öbergärtner im Königlichen Justizministerium, 
Berlin W., Wilhelmstr. 65. 
ne, en.“ Kunst, Handels- und Landschaftsgärkuer ‚Berlin SW, Belle- 
5% Kunkel, Kunst- und Handelsgärtner, Inhaber einer Samenhandlung, 


58. 'Kuntze, Kunst. ı und er König. Hoflieferant, Berlin W., 
- Unter d Pen 38. 

98; Kurdes, Ku us d Handelsgärtner, Königl. Hoflieferant,. Berlin Wi 

Potsdamerstr. 22a. a 

60. Kreutziger, "Kunst- und Handelsgärtner, Lichtenberg b. Berlins Dorfstr. 28. 

61. Krause, Kunst- und Handelsgärtner, alz an der Oder. a 
62. Kaehler, Kunst- und Obergärtner, Pempelh of bei Berlin 
2 Lackner, Kunst- und Handelsgärtner, Steglitz bei Berlin, heschietr. 50 
Vorsitzender Stellsekteese er). 
Lauche, Königl. Garten-Inspektor, Wildpark bei Potsdam. 

Br BUmE und Handelsgärtner, Berlin S., Grimmstr. 39, 

. und _ Handelsgärtner, Neuendörf bei Potsdam. 

ärtnereibes,, Sta u Se esse Ale 116/118. 


 — 


68, Link, Prinzlicher Hofgärtner, B iin W, en erstr, 

69. Lüdicke, A., Kunst-und Hande aakreier, BerlinS.W.. Belle-All iancestr.84 
70. Lüdicke, R, Gärtnereibesitzer, Schöneberg bei Berlin, Hauptstr. 45. 
71. Loock, Kunst- u. Handelsgärtner, SReahat getrocknete Blumen und 


er; Inhaber einer Bouquet- und Kranzfabrik, “Berlin N.W., 
Friedrichstrasse :0 
72. Manso, ET, "Berlin W. , Leipzigerstr. 20/22. 
73. Martens, Kuns lin, Chausseestr. 1 


74, Meis ssner, Kunst. und Obergärtner, Goerbitsch bei Reppen 
75. Bpelı): Kunst- und Handelsgärtner, Baumschulenbesitzer, Treptow 
bei Berlin 
76. Meermann, "Kuns stgärtner, Berlin N., Chausseestr,. 9 
77. Metz, R., Baumschulenbesitzer, Samen- und Piessenhandiang, Berlin N., 
Linienstrasse 132, 
78. Maechtig, Städtischer Garten-Direktor, Berlin N,, Humboldtshain. 
79. Maecker, Kunst- und Obergärtner, SO., Schlesischestr. 23. 
80, Mewes, Kunstgärtner und Samenhändler, Berlin O., Groske Frank- 
furterstr. 123. 
81. Müller, Küost. und Handelsgärtner, Berlin S., EaHDanEDE nn 
82. Neiss, Kunst- und Handelsgärtner, Friedrichsberg bei Berlin, F 
furter-Allee 165. 
83._ Neuma ann, Kunst- und Handelsgärtner, Schöneberg bei Berlin, Co- 
z lonnenstrasse 3c. 
84. Nicolas, Bu: und Handelsgärtner und Samenhändler? Berlin SW., 
nsi 


85. Kine Kunst- und Handelsgärtner, Berlin S., Hasenhaide 3 5b. 

86. er Kunst- und Handelsgärtner, RixdorfbeiBerlin, Berlinerstr. 40. 

87. Nitze, Gartenkünstler, Berlin C., Breitestr. 16. 

88. Werte Kunst- und Handelsgärtner, Berlin O,, Boxhagenerstrasse 
(Ostwaldt’ sches Haus = 

89. Papenfuss, Kunst- und Obergärtner, Berlin O., Frankfurter-Allee 72. 

90. Potsdam, Gartenbau- Fereiı. (Adr.: Kir tchhofs-Inspector Eichler, Potsd.) 

91. Ra thke, Kunst- und Obergärtner, Berlin rankfurter-Allee 134. 

92. Rei neke, Kunstgärtner, Berlin S,, Brit zerstr. 10. 

93. Roennen nkamp, Städ BE er Berlin N., Humboldts- 
er  hain (Direktorialgebäude). 
28 ‚Roettger, Kunst-. und andchwärkag, Berlin W., Potsdamerstr. 2. 
98," DER Kunst- u. u. Obergärtne er, Kali Lebuserstr., Ku Heer 

- 96. , Kunst- und. Handelsgärtner, Schöneberg bei Bı erlin, H 
97. er Kunst- und Handelsgärtner, Berlin C., Liniens 
"98, a IUME und Handelsgärtner, Schöne neberg. bei Ben; Ernie: 
— Schröter’sches Haus — (12) 
99, Schätsler, Kon t- und Handelsgärtner, Ber: fin C, Rosenthalerstr. 22. 
. Schultze, Fr., Kunst- und Handelsgärtner, Charlottenburg, Bismarck- 


. «strasse 
. chultz, Gust, al, Kunst- und Handelsgärtnereibesitzer, Königl. H 
jr lieferant in O,, Weidenweg, Eckartsberg (Schultz’sches ae). 
102. Sello, Königlicher er Hofgärtner, Po wa, Neues Palais. 
103. Sitzenstock, Kunst- und Hande rt, Berlin S., Bärwaldstr. 


nd Han itz“ rsi re 
Spaeth, Baumschulenbest er, ‚Vors en, an a acer ee 


104. 
105. Speck, Kunst. 
strasse 


Taube, neh: und | Hande elsgärtner, Berlin W, Mau yerstr 97. 2 
‚Fe 1 unst- u. Handel) } Berlin W., Kurfürstenstr. BEE 


> Isgärtner 
‚ Kunst- and „ Handelsgärtner und Samenhändler, Be rlin 'W 
erstr. 134b, 


* 


mean 


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en 


DE RI RER pe 65 no mu 


=: 90%. 


To Kunst- und Obergärtner, Rittergut Schmerwitz bei Wiesenburg, 
reis Zauch-Belzi 

Er ehe: Kunst- x Handelsgärtner, 

Ulrich, Kunst- und Handelsgärtner, Warsc 

Wahlsdorf, Kunstgärinereibesitze, Berlin ©. nn se Frankfurterstr. 26. 

Weber, Kunst- und Handelsgärtner, "Lichtenberg bei age ‚Dorfstr. 2la. 

Weckmann, anst und Handel Ber n S., Schinkes 


= 
A 
ne 


rs Kant und een eich = ae rhanatr. 80. 
Wendt, Kunst- und | Obergärtner, S Häse nhai 
Wiehle, Kunst chänebdbe be iBer erlin, Mühlenstr.23 


2 'Wildensee, Kunst- und Handelsgiriner (Blumenzwiebelzüchter), Ber- 
ottbuserdamm 8 


Wred dow, ee ‘Berlin S., Sebastianstr. 7. 
Weickelt, Kunst- und Obergärtner, A i. Pom: 


„ Thi 19: 
Zimmermann, Kunst- und ärt n W., Kö: ee 137. 
Zabel, Ferdinand, Kunst- und ne Libau in Kurland. 
b. Gartenfreunde 


u ch, Kl Her ee Fabrikbesitzer, Berlin. W.., Belle-Alliancestr. 11. 
uch- und Musikalienhändler, Berlin S., Ritterstr. 79. 
Be = Kamen enrath, Ber W., „‚Krausenstr. 39. 
F 


Bohrloch, Luxuspapierfabrikant, Berlin N., Tchsfinssng 88. 
Beermann, enieur, Berlin S.O., Vor dem een ischen Thore 1. 
> in N.W., U nter den 

em 5 Ben kant, Berlin S., Brandenburgstr. 45. 
Drosdowsky, Fabrikbesitzer, Berlin N., K 
Dunkel, Amtsvorsteher, Tempelhof b. Berlin, Dorfstr 
ne nn Königl. Kriegs-Ministerium, W, Wilhelmstr 8 

fh e 


Eichler, Renter SW 


W, rstr. 31. 
Erd mann, Buchitrockareibesftzer, W., Behrens 
Fritze 1 Berlins W, „Alte Jakobetr, ei 
v.Fürich un nnund Wei ä 
(Schatzm 
Dr. Barcke Professor an der hiesigen Universität und Custos des 
önigl. Herbarkne Berlin S.W., Friedrichstr. 227. 
sun Banquier, Berlin N.W , Unte r den Linden 
ee An eirath im Königl. Minister erium der Shientlichen Ar- 
erstr. 45. 


i u Rentier rlin W, sd. . 39a. 
_ Jansa, Gutsbesitzer, Rixdorf bei Berlin, Berlinerstr. 67. 
. Karchow, en, Berlin C., 


ee Kanzleirath önigl. Ministerium ei En Berlin er 
R). - 


nenstr, 47. 
S.W., Möckernstr. 82/83. 
nerstr. 10. 
en "Schöheberg b. Berlin, am Wege nach Tempe 
erlin S.O,, Lausitzerstr. 40. 
k Be Berlin B, 9 ‚Landsbergerstr. 2. 
a ) au PER Wr 


ern 


33. Mewes, Rentier, Berlin O., Grosse Frankfurterstr. 123. 
34. Nitsche, Königl. See Berlin W., Leipzigerstr. 41, 
35. Nicolai, "Steindruck er, SO., Waldem arstr. 57. 

36. Oppen , Kaufmann und Fabrikbesitzer, Berlin S.W., Dorotheenstr. 45. 
37. Ostermann, Medailleur, Berlin C., Neue Friedrichstr, 56. 

38. Paetow, Rentier, Berlin S.W., Hallesches 21 

39. Dr. Pose 21 er, Chemiker T, Berlin N. Schönhauser-Allee 

40. Paetel, iebssitzer und Stadtverordneter, Berlin Wi; Carisbad 16. 
41. Richnow, Gutsbesitzer, Tempelhof bei Berlin. 


. Schulze, Stuben- und Dekorationsmaler, Berlin S. O., Skalitzerstr. 45. 

44. Schleinitz, ;hönwanzrenfabrikene Weissensee bei Berlin 

45. Graf Reinhard zu Stolberg- -Wernigerode, Gross - Camin bei Vietz 
an der Ostbahn. 

46. Dr. Thomas, Prediger an derNikolaikirche, Berlin C., Friedrichsgracht 57. 

47. Wilke, Gutsbesitzer, Horstenstein bei Marienfelde an  der.Dresdener Bahn, 

48, Winde, Rentier und Direktor, Charlottenburg, Spreestr. 

49. Wei dner, Fabrikant , Berlin S.W., Gneisenaustr. D. 

50. Dr. phil. Wittmack, General - Sekretair des Vereins zur Beförd. des 

artenbaues, Custos des Königl. landwirthschaftlichen Museums, 

Professsor an der Universität, Berliu N., Invalidenstr. 42/46. 


Ueber @ewächshäuser. 
Vortrag, gehalten im Be ERS Beförderung des Gartenbaues 
ktobe 
von Be pleite 
Hierzu Tafel II. 
(Fortsetzung.) 


Bevor wir jedoch auf eine nähere Betrachtung der Periodizität 
der ‚Wärme eingehen, ist es um der besseren Verständigung willen, 
. sowie des besseren Verständnisses der Natur der Wärme überhaupt 

eis nothwendig, einigen allgemeineren Punkten unsere Aufmerk- _ 
samkeit zu widmen 
enn die Innenwärme lebender Pflanzen und Pflanzen- 
theile mittelst des Thermometers, Thermoseops oder anderer geeig- 
neter Instrumente bestimmt wird, so erhebt sich dieselbe, soviel bis 
_ jetzt beobachtet werden konnte, nur zur Zeit einzelner Epoche n — 


ne ee Armeen, Blüthezeit, Fruchtreife — über die Temperatur der in 


Imgebung angebrachten en Die in a 
de 


so 

gefasst. Im Allg gemeinen aber findet — geringe Abwreichusgek; ‚weiche 
in der physikalischen Natur feuchter Pflanzensubstanz det sind, 
ausgeschlossen — ziemliche Vebereinstimmung mit der 
‚äusseren Temperatur statt, d. h. ein in irgend eine Pflanze oder 
einen geeigneten Pflanzentheil ae er ‚zeigt nahezu 


dieselbe Temperatur als ein dieht daneben in gleicher Höhe und 


= a Sonne oder ae 
einen ur Centimeter weit eng Instrument. Natürlich nn 


gleicher Beschattung befindliches (höchstens 


ist bei derartigen Beobachtungen die Luftströmung abzuschliessen. 
Dicke und saftreiche Organe folgen dieser Tempera atur lan angsam und 
nicht bis zum Maximum. Die von mir 1877 auf dem Terrain des 
königl. pomolog. Institutes zu Proskau angestellten zahlreichen Be- 


Pflanzen, besonders freilich den niederen — ich wählte vorzugsweise 
Helianthus annuns — gefundenen Temperaturen stimmen nun zwar 
überein mit den Temperaturen daneben, also in niedrigen Luft- 
schichten, befindlicher Instrumente, nicht aber mit dem, was wir im 
Allgemeinen als Lufttemperatur bezeichnen, sondern sie übersteigen 
die letztere meist beträchtlich. Die Lufttemperatur wird gewöhnlich, 
wie in den meteorologischen Stationen, an im Schatten oder hoch 
über dem Boden angebrachten Instrumenten abgelesen. Jene höhere 
Temperatur rührt zumeist daher, dass die von der Sonne kommende 
Wärme die Luft durchdringt, ohne sie zu erwärmen, bis sie einen besser 
absorbirenden festen Körper, die Pflanze oder den Boden, trifft, dass 
ferner der Boden einen Theil der ihn treffenden Wärmestrahlen ‚und Lieht- 
strahlen (letztere in dunkle \ undso- 
mit in diesen untersten Luftschichten doppalte Strahlung stattfindet, und 
dass endlich die Luft in diesen Schiehten mehr stagnirt und auch 
reicher an Wasserdampf ist, als die höheren Schichten. Die Unter- 


zwischen 0,1 m und 0,5 m Höhe über dem bewachsenen Boden am 
hohen Tage meist über 5° C. und zwischen 0,1 m und der Eat 
temperatur oft mehr als 10° C! Um soviel wird also ein nicht zu 

 dieker Pflanzenstengel unten mehr erwärmt als oben! Wie hoch mag 
erst die Insolationstemperatur in den einzelnen Organen tropischer 
Pflanzen zu steigen vermögen! Wenn man bedenkt, dass die 
Temperatur (der oberen Schicht) des heissen Wüstensandes auf 50 
bis 70° C. zu u steigen vermag, und mit diesen Temperaturen beob- 
achtet worden ist, so ist man wohl berechtigt, bis nahe 40° C. als 
nsoationstemperatar, selbst üb 


ungen 33 und 34° C. in 0, 
Bra 1877, te nn Je höher man am Stengel 


beherrscht i in ie Zonen wahrscheinlich höhere Schichten. als in 


höher ist, als die der Luft. 
so theilt: 


genommen (s. Mo 
hinaufgeht, um so geringer wird die Insolationswärme, bis ie ach 
und nach sich der Luftwärme anschliesst. Die a E 


Von = Insolston ist die Bodentemperatur (und somit auch, meist 

der ee Blanzen enwurzeln) in den oberen Schichten ablEngI.: von 
ch m Allgemeinen sagen lässt, dass sie Morgens bis spät 
\bends und Nachts‘ ö = 


a a 


jedoch trotz allerdem immer noch höher als die in hohen Luftschichten 
herrschende — durch Leitung mit. Diese Art der Mittheilung geht 
viel langsamer vor sich, und zwar um so langsamer, je unbewegter 
die wärmende Luftschicht ist. Die. Pflanze empfängt alsdann dem- 
nach nicht nur weniger Wärme, sondern wird sich auch weiter ent-- 
fernt von den Wendepunkt en, dem Maximum, allerdings auch dem 
Minimum des Tages halten. Die Luftwärme ist demnach nicht nur, 
was die Höhe der Temperatur, sondern besonders, was die Schnelligkeit 
der Mittheilung anlangt, von geringerem Werthe als die Insolations- 
temperatur. Die Pflanzen der freien Natur stehen also unter den 
Einflüssen beider Arten von Wärme, der geleiteten er der 
strahlenden Wärme. In Gewächshäusern diesem Verhältniss Rech- 
nung zu tragen, dürfte freilich schwierig, vielleicht rn sein, 
und es müsste sonach, um den Ausfall an Intensität, der n 
Mangel an strahlender Wärme hervorgerufen wird, zu Fee eine 
(zeitweise) Erhöhung der Luftwärme eintreten. Indessen lässt sich 
doch vielleicht Einiges aus dem, was wir über = —. und 

rption’ der Wärme wissen, verwerthen. So i B. bekannt, 
dass Metalle, und besonders wenn sie glatte idee Oberflächen . 
haben, schlechte Strahler sind; auch die Dichte derselben hät Ein- - 
Auss auf das Ausstrahlungsvermögen. Die Heizröhren der Häuser 
dürften deswegen vielleicht besser ihren Zweck erfüllen, wenn sie aus 
Thon gefertigt wären, denn Thon gehört zu den guten Wärme- 
strahlern, oder wenn sie wenigstens mit einem rauhen nicht glänzen- 
den Anstrich versehen würden: auch dürfte jede andere Form ein 
günstigeres Ergebniss Jiefern, als die allgemein gebrauchte cylindrische. 
Auf jeden Fall ist die Heizfläche derselben sehr gering. 

Bevor wir zur Betrachtung der Periodizität der Wärmeeinwirkung 
auf die Pflanzen schreiten, gestatte ich mir, noch daran zu erinnern 
dass wir bislang keinen Maassstab, keinen sicheren Anhalt für das 
den Pflanzen zu verabfolgende Maass von Wärme besitzen, und dass 
die einzige gebräuchliche Richtschnur, das Einhalten gewisser Mittel- 
temperaturen in vielen Fällen sehr vom Ziele abweichende Resultate 
geben muss. 

Machen wir uns kg en was ech als feststehende 


eo Erfahrung ges werden { 
aa issen erstens, a ae Pflanze im Allgemeinen a 


3% ir 

der‘ Wärme von bestimmter. Temperatur bedarf, zweitens 
dass dieser Temperaturgrad zur richtigen Zeit eintreten, z 
und drittens, dass die Herrschaft desselben sich über eine 


genügend lange Zeit erstrecken muss. Eine n A > 
führung dieses glaube ich an dieser Stelle gennber dem erfahrenen = 


Praktiker mir ersparen zu zu dürfen. 
Versucht man nun, einen richtigen. Ausdruck, welcher lies drei 
genannten  Faklorgi Rechnung: zu tr vermag, zu finden, so kann 
man kaum anders, als die betreffenden Zeitmomente _ ‚Jahreszeiten, se 
; ‚Monate, Tage ete. oder die Epochen des Pflanzenlebens twa 
it, Enthepänsatz etc. Ge een; ist ja ar Tag eine = och 


ee in 


im Pflanzenleben) mit dem betreffenden zugehörigen Temperatur- 
bedarf zu Sa und die Dauer dieser Einwirkung ebenfalls zu 
bemerken. Es empfiehlt sich hierzu als sehr bequem und über- 
- sichtlich die aphanle Methode, die Temperaturen als Funktionen 
der Zeit auf ein Ordinatensystem aufzutragen, wie dies zu verschie- 
denen anderen Zwecken schon vielfach geschehen ist. (Göppert, 

i Ueber die Wärmeentwicklung in den Pflanzen. Dove, die Ver- 
breitung der Wärme auf der Oberfläche der Erde. Fritsch, Ther- 
mische Konstanten etc. etc. 

s spricht jedoch hierbei noch ein wichtiges Moment mit, dessen 
Nichtbeachtung jeden Nachweis über den Nutzeffekt der "Wärme 
illusorisch macht. Ohne allzuweit abzuschweifen, sei hier nur ge- 
stattet anzuführen, dass nur dann, wenn alle übrigen bedingenden, 

. h. nothwendig mitwirkenden Faktoren in überragender zus der 
Pflanze zur Verfügung stehen, von einer Messung des Wärmeeinflusses 
und also auch von einer F eststellung der nothwenigen ee 
die Rede sein kann. 

ehen wir uns nun für die im Interesse unserer in den Warm- 
bäusern internirten Pfleglinge die betreffenden Temperatur-Notizen 
aus den Vaterländern derselben oder aus den Ländern, wo sie am 
besten gedeihen, an, so müssen wir sen dass "die im All- 
gemeinen geübte Praxis nicht sehr mit den Verhältnissen in der 
frei 


selben geradezu möglichst vermieden. So giebt Hartwig (Gewächs- 
häuser und Mistbeete von J. Hartwig) für das Warmhaus „nicht 

unter 10° R.“, für das Orchideenhaus die Durchschnittstemperatur 
von. 14° R., für das Victoriahaus die von etwa 20° R. an. Diese 
Praxis mag auch bei vielen dem Seeklima entstammenden Gewächsen 
ganz angebracht sein, indessen wird sie anderen (wahrscheinlich 
gerade den „schwierig zu kultivirenden“) nicht zusagen. 


(Fortsetzung folgt.) 


 Vegetations-Charakter der Samoa-Inseln. _ 


Nast eigenen Beobachtungen zusammengestellt 


E Betche. 
a (Schluss.) a 
= Je höher wir die Berge hinaufsteigen, um so mehr nimmt die 
'euchtigkeit zu, und auf der Höhe des Gebirgskammes, wo die 
ihren lee niederschlagen, ist die Luft durch 
ess in gleicher Weise mit Dampf gesättigt, wie es 
en Warmhänse dmeb Venen } 


En o 


EYE 


Laubkronen der Farne, und das die Bäume rs Mooskleid 
gleicht einem getränkten Schwamm: Alles trieft von Feuchtigkeit, 
wie die thaugetränkten Felder in unserer dentäoheh Heimath an 
einem kühlen Sommermorgen. Hier hat das Reich der Farne die 
Obergewalt. Gigantische Angiopteris und Marattia wölben ihre 
mächtigen Wedel über dem.schmalen Pfade, den die Eingeborenen 
von der Nordseite her nach der Südküste durch die Berge bahnten, 
und neben ihnen wiegen graeiöse Alsophila-, Cyathea- und dick- 
stämmige Balantium- Arten ihre zarten Fiederkronen auf den bis zu 


zahlreichen Lomaria und Asplenium gemischt, auch die überaus 
zierlichen Trichomanes und Lindsaea finden hier ‘einen geeigneten 
Boden zu ihrer Entwicklung. 

Aber nicht am Boden ist die grösste Zahl der Farne zu suchen, 
sondern auf den Stämmen und hoch in den Kronen der Bäume. Die 
nie versiegende Feuchtigkeit der Atmosphäre macht ihnen den 
schlammigen Grund entbehrlich; und selbst diejenigen Arten, welche 
die mütterliche Erde nicht gänzli ch missen wollen, streben wenigstens 
mit kletternden Rhizomen so hoch als möglich an den Stämmen 
empor, einen auffallenden Gegensatz zu anderen Gattungen bildend, 
_— ihre zierlichen Kronen auf schlanken Schäften in freier Luft 

en unter der Last des Alters zusammengebrochenen 
Stämme bieten somit dem Forscher das reichste Material für seine 


samen Sammler oft Dutzende von Farnspecies. In dem dichten 
Mooskleide des mit Freyeinetien und schlitzblätirigen Philodendron 
Meladetes Stammes sind die winzig kleinen Hymenophyllum ver- 

kt, so klein Dan zierlich, dass sie beim flüchtigen Hinblicken 
en vom Moose zu unterscheiden sind. Ueberaus zarte Tricho- 


; der ehemals so ae Stämme auch die mannigfalögsten Species ee 
aus den Gattungen Nephrodium, Antrophyum und Dav 


dem sonderbaren, durch’ seinen Namen schon hinreichend ee 
Oleandra nerüiformis. Zierliche, grasartige Büschel, die =. bei 
genauerer Betrachtnng als Monogramme- Species erweisen, 
senkrecht von den Aesten hernieder, fast immer von ba 
Vittaria-Arten begleitet. Die dunkleren ren, ständigen Fructifi- 
eationsstreifen der letzteren verleihen ihnen ein äusserst enuies 
Aussehen und liefern ein treftliches Beispiel, wie die Verzierungs- 


= flora der Tropen als Muster für die künstlerischen Decorationen ä 
vieler Gewerbe zu verwerthen ist. Hoch in den Kronen der Bäume, 
. auran den Beben gestürzten Stämmen für den Sammler zugäng- 


nie, hausen kleine, wunderbar gestaltete Farne anderer Gattungen, 

enen noc manche namenlos ihrer Taufe harren. Selbst die 
aahtreichen Schlingpflanzen, die sich festonartig in eleganten Bogen 
von Baum zu Baum spannen oder sehleierartig herniederhängen, sind 
wieder so dieht mit Orchideen und Farnen besetzt, dass ihre oft nur 


Leider fehlt den Gebirgen Upolus ein wesentlicher Reiz, welcher 
in der übergrossen Fülle der Vegetation verloren geht. Ich meine 
der freie Blick von der Höhe über Berg und Thal, über die dichte 
Waldung hinweg bis an die Küste, wo die Fluthen des Oceans den 
Horizont einschliessen und eine unbegrenzte Verbindung mit den 
Gestaden beider Hemisphären eröffnen. Denn von den Gipfeln der 
Berge hat man nirgends einen freieren Rundblick als anderswo tief 
im Walde, wo der Wanderer durch = en Emile hindurch 
kaum den Stand der Sonne zu ermit mag, seine Tageszeit 
darnach zu bestimmen. Die as Schönheit des Saiten 

_ ist vielmehr in seinen wildromantischen Schluchten zu suchen 
uns schäumende Kaskaden entgegenbrausen, während an ihren Ada 
gängen idyllisch schöne Flussthäler die Aufmerksamkeit fesseln, da 

ie schlanken, saftgrünen Bambusgebüsche einen lebhaften Kontrast 
zu den breiten Laubkronen der Urwaldsriesen bilden. Von diesen 


erregen besonders die kolossalen Banyanen (Fieus prolixa) unser 
sse. A ünglie 


Interesse. Is os Pflänzchen steigen sie ursprünglich an 
anderen Bäumen em sich dicht an das erkorene Opfer an- 
* schmiegend. Allmälig Sehwillt der unscheinbare Schwächling 
einem bedeutenden Umfange an; aus dem hilflosen Begleiter, ze 
seinen Gastfreund zu Anfang um Unterstützung anflehte, wird ein 
‚lästiger Aufdringling, der schliesslich seinem Beschützer die Nahrung 
.. raubt und dessen ganze Lebenskraft für sich in Anspruch nimmt. 
- Die Seitenauswüchse des Schmarotzers legen sich um den Stamm 
des Baumes, um nach ihrer Berührung zu einem geschlossenen Ringe 
zu verwachsen und neue Ausläufer zu treiben. So umfassen sie den 


ruhig weiter. Die knorrigen Aeste senden schlanke Luftwurzeln 
in die diehte Humusdecke des Bodens, welche dort Stand fassen und 


ten Prozess auf's Neue; seine Seitenäste treiben wei 


.. So entstehen im Laufe der Jahrhunderte jene = 


se Zeit. als eine Banegelnänsie gebildete, gitterförmig durehbrochene 
R ‚Aber selbst wenn der Baum im Innern dieser erstickenden ' 
5 Umarmung schon lingst zu Staub zerfallen ist, grünt der Mörder . 
zu starken Stämmen heranwachsen. Jeder derselben beginnt den eben 
aftwurze in den feuchten Grund, die ihrerseits das te Spiel 


deren Stamm- und Wurzelgewirr oft einen Diarchmesser von 
Bat und sich ‚60 Fuss hoch zu sus nn Unlar- 


* 


SIE 


pflanzen durchwebt, so hat man das Das ee Bild von der 
Ueppigkeit der Tropenvegetation vor sich, denn nur wenige Baum- 
gestalten vermögen die Grossartigkeit dessaiise zu Sreiehet: keine 
einzige aber wird jemals diesen Reichthum übertreffen 

Karl von Scherzer führt als Haupteindruck der Vegetation 
Centralamerika’s den Umstand an, dass bei uns die Blüthenpracht 
unter dem Auge, in den Tropen über demselben zu suchen sei. Für 
die Samoa-Inseln hat dieser Ausspruch keine Gültigkeit; Blüthen- 
pracht ist hier nur in den Küstenstrichen zu finden, denn die Dämmerung 
des Urwaldes schliesst die fröhlichen Kinder des Lichtes fast gänz- 
lich aus, und an schönblühenden Schmarotzern ist keine übergrosse 
Auswahl vorhanden. Die prachtvollen Orchideen und Lianen, die 
den amerikanischen Tropen hauptsächlich ihren Farbenreichthum 
gewähren, sivd von der Natur hier stiefmütterlich behandelt und nur 
wenige Erdorchideen von grosser Schönheit vermögen Ersatz für die 
geringe Zahl ihrer epiphytischen Verwandten zu gewähren, welche 
nur kleine, grünliche Blüthen entwickeln. Doch, fehlt auch den 
samoanischen Bergen der liebliche Blumenschmuck, so sntschheiget 
‚die Schönheiten des in ungezähmter Kraft prangenden tree jeden 
Naturfreund für diesen Mangel. 


Die Kultur oder Zucht der Balsamine. 
Von Joseph Klar-Berlin. 


Die Balsamine, Impatiens Balsamina L., eine in ihrer Urform 
aus Ostindien stammende Pflanze, ist ein Sommergewächs, das sich 
bei uns, wie allbekannt, seit langer Zeit eingebürgert hat, und nament- 
lich auf dem Berliner Markt eine wichtige Rolle als Topfpflanze spielt. 
Die Blumen selbst finden hingegen für Bouquets Varaaee theils 
in en der Rosen und nach der Rosenzeit als Ta der 


0 lange es überhaupt Balsaminen giebt. Die Schaufenster 


rsteren, 
Ir Bales Blumenhändler können dies bestätigen. — Selbstredend 
verstehe ich Lierunter die gefüllten Blumen, da die einfachen nicht 
mehr in den Gärten geduldet werden, und es sich auch nicht ver- 
- lohnen würde, sie zu verwenden, Wohl seiten sind Blumen so 
E Apudelber, oder besser so abhängig von der Witterung, dem Stand- 
2 ehandlung ete., wie gerade die Balsamine. Es werden 

LE zwei Formen kultivirt und zwar: eine hohe Rosen- 
Balsamine und eine niedrige Bier und hiervon nur die reinen 
Farben, die aus granatroth, wi blassgelb, er und rosa be- 


stehen. Die ‚gefüllten Camellien-Balsaminen oder aueh punktirten — 


- 


a 


Samens kann sich nach meiner Erfahrung bis auf sieben Jahre er- 
strecken; doch kann ich das genaue Alter, bis zu welehem er auf- 


füllte. Balsaminen zu haben, da man in Samenhandlungen nicht 
immer auf Wunsch ältere Waare hiervon bekommt. 

Will man sich die Aussaat selbst bauen, so darf man von den 
gelblich gewordenen Kapseln nur die stärksten Exemplare nehmen, 
will man nicht Gefahr laufen, gemischte Waare zu erhalten. Die 
best gefüllten Pflanzen bringen aber bei uns nur sehr wenig Samen, 
wie oben bereits erwähnt. 

Um nun den ganzen Sommer hindurch Balsaminen in Blüthe 
zu haben, ist es erforderlich, mindestens drei Aussaaten zu machen, 
die vom März bis Mai sich gleichmässig vertheilen. Die Aussaat 
selbst geschieht bekanntlich in Mistbeeten oder, wenn nicht anders, 
im Glashause; die jungen Pflänzchen in letzteren müssen Jedoch 
baldigst Luft bekommen, sollen sie nicht zu lang werden, Nach 7—-8 

agen gehen die Körnchen auf und hat man Sorge zu tragen, dass 


gewordenes Exemplar, e 


ee 


dann in Tipb. Mit dem Giessen bin ich sehr vorsichtig, bei heiterem 
etter kann man es nicht genug thun, während, wenn es trübe ist, 
die Pfnzen gleich schlecht werden und verfaulen, 'was übrigens im 
freien Lande auch stattfindet. Es veranlasst mich Letzteres zu der 
Vermuthung, dass wohl eine Art Krankheit diesen Exemplaren 
voraufgehen muss, denn während die in Töpfen kultivirten sieh mit 
dem behelfen müssen, was ihnen geboten wird, haben die im freien 
Lande befindlichen Balsaminen mehr Wahl in der Nahrung und 
dennoch lassen sie auf einmal ihre Blätter hängen, man berührt den 
Stamm und sie brechen ab. An der Wunde des Stammes bemerkt 
an schwarze Streifen, die ins Bräunliche übergeiien, als ob sie der 
Blitzschlag getroffen. Vielle icht erfahre ich hierüber bei Gelegenheit 
etwas Näheres; ich halte es für eine Saftanhäufung und Stockung 
des Saftes in den Zellen der Pflanzen, die diese dann tödten 
Wo die Balsamine im Freien ihren Platz angewiesen erhält, da 
ist der Boden zuvor zu verbessern und die Lage so einzurichten, 
dass sie möglichst den ganzen Tag von der Sonne beschienen wird. 
In Betreff der Eingangs erwähnten Wandlung dieser Pflanzen 
Ser diese darin, dass, wenn man die schönsten gefüllten Balsa- 
im heissen Sommer hat und dann kältere oder trübe Regen- 
u ehutfeien: sie im Blühen nachlassen oder anfangen, einfach zu 
blühen; öfters auch blühen dann gefüllte und einfache an einem 
Stamme. Tritt hingegen wieder heisses klares.Wetter ein, so zeigen 
sich sofort gefüllte Blumen, so wie die ersteren waren. Pflanzt 
man dieselben unter Bäume, also im Schatten, so werden auch hier 
die Blumen einfach, die Pflanzen gehen resp. „spillern“ in die Höhe 
und man hat die vollständige Urform vor sich. Von drei aus einer 
und derselben Kapsel gemachten Aussaaten brachte bei einem Ge- 
schäftsfreunde von mir die erste Saat prachtvoll gefüllte, während 


Eekinnt ist; doch möchte ich mir e* rs ee ob sich nieht 
rei sämmtliche Sachen anf ee, Gebiete wiederholen ı 

eil nur Ergänzungen von früheren sind, wobei aber doch 
durch ‚erneute Besprechung Manches geklärt wir 


Biota (Thuya) orientalis L. in Central-Asien. 
.. Vom 


Kaiserl. Garten-Direktor Koopmann in Margelan (Tarkestan). 


Der ziocE SER Lebensbaum ist neben verschiedenen Wach- 
holder-Arten (Juniperus kokanica, J. Sabina, J. Pseudosabina) i in den 


Bergen ersgee so reichlich vertreten, dass er mit diesen für 
on ale %ehnischen Arbeiten das beste und brauchbarste Holz liefert. 


mel en 


= In der Vereins-Versammlung vom 30. Juni v. J. bemerkte Herr 

-  Bolle zu Obigem: ee 

.  Biota (Thuya) orientalis zeichnet sich bei uns durch die merk- 

. würdige Ungleichartigkeit in der Härte verschiedener Racen oder 
‚Individuen aus, und das hat eine gewisse Wichtigkeit, als gerade zur 
Verschönerung unserer Städte, und namentlich der Kirchhöfe, viel 

B. orientalis verwendet wird. — Thuya oceidentalis wird seltener 


nn 


Garten befinden sich nahe dem Palmenhause einige Exemplare als 
var. australis, welche hinsichtlich der Härte nichts zu wünschen 
übrig lassen. 

Herr Bouch& fügte hinzu: Als ich dereinst meine jetzige Stel- 
lung im botanischen Garten antrat, fand ich mehrere Varietäten vor, 
Thuya orientalis, T. australis, T. supremidalis und T. eupressioides, 
die aus italienischem Samen gezogen sein sollten. 

Von ihrem Samen wiederum stammen nun die jetzt vorhan- 
denen Exemplare. Dieselben sind wieder unter sich verschieden, 
einige haben il feinere Zweige, bei anderen stehen diese in senk- 
rechten Reihen, bei noch anderen unregelmässig. 


Zur Anzucht hochstämmiger Stachelbeeren und 
Johannisbeeren. 
Von 


R. Müller, 
Obergärtner in Praust. 


Die Vortheile der Hochstammform für Stachelbeeren und Johannis- 
beeren und die Anzucht derselben sind auch im verflossenen Jahre 
in mehreren gärtnerischen Fachschriften nen von Abhandlun- 
gen gewesen. Der Grund, warum diese Form nicht allgemeiner 
angepflanzt wird, liegt wohl mit an dem immer noch hohen Preise 
derselben ; dieser selbst begründet sich wiederum durch die alt her- 
gebrachte ee Art der Anzucht im Gewächshause, auf 

wele in Rede stehenden Hochstämme auch nıcht in 
er ae produzirt werden können, als bei ee 
Anpflanzung nöthig sein würde. Die Besitzer von kleineren Han- 
delsgärtnereien sind meist von vornherein vom Betreiben dieser 
immerhin lohnenden Kultur ausgeschlossen. Wir sind daher seit 
Jahren bemüht, eine weniger umständliche Vermehrungsart, und 
zwar im freien "Lande, zu zu finden. Ich erinnere mich, vor einer Reihe 
von Jahren in der Kgl. Landesbaumschule hübsche, auf Ribes aureum 
veredelte hochstämmige Stachelbeeren gesehen zu haben, von welchen 
mir, wenn ich nicht sehr irre, Herr Inspektor Wrede sagte, dass 


- sie im , Freien veredelt worden seien; welche Veredelungsart dabei 


_ . Irre n Jahres ok dd er Die m Sommer 


olz gezogen. a sucht zu dem er nur ee u 


kräftigsten Steckhölzer von mindestens 5 bis 6 mm Stärke aus. 
Diese werden in recht kräftigen, gut gedüngten, 40 bis 50 em tief 
k | ® : 


die Reihen regelmässig abwechselnd einmal 45 bis 50 cm, das an- 
dere Mal 75 bis 80 em Abstand von einander erhalten. In den 
Reihen werden die Steckhölzer 20 bis 25 em von einander entfernt 
gehalten und möglichst tief gesteckt. Es ist daher zu empfehlen, 
die Reihen vorher mit einem Rillenzieher, 808. Schwanenhal, auf- 


Ba als das Land rein von Unkraut und locker zu halten, sowie 
die aus der Erde kommenden Triebe zu entfernen. Der aus dem 
obersten Auge sich entwickelnde Trieb, welchen man ungehindert 
wachsen lässt, wird im ersten Jahre die Höhe von 1 m er- 
reichen. Dies ist gerade die richtige Höhe, da, wenn die Kro- 


wirkung der von der Erde zurückgestrahlten Sonnenwärme ver- 
lustig gehen, spät reifen und weniger süss werden. Im folgenden 
Frühjahr werden die Seitenzweige auf 3 bis 4 Augen oe die 
Spitze lässt man ungeschnitten wachsen. Die am Stamme zahlreich 
erscheinenden Triebe werden zum Theil ‚Bieich unterdrückt, zum 
Theil später auf eine Länge von 3 bis 4 cm eingekneipt. 

Ende Juli kann dann das Okuliren nn werden. Dass 
man dazu die kräftigsten Reiser und die am besten A 
Aue wählt, ” ae Die Augen müssen ‚mit Holz 

tzt we da das Auslösen der Augen sehr schwi erig aus- 
zuführen ist, Kae sich dabei die obere Rindenbastschicht za ag 
von der unteren Rinde trennt und dann der Erfolg vollständi 
Frage gestellt wird. Die geeignetste Stelle, das Anz einzusetzen, 
ist der höchste Punkt des vorjährigen Holzes, und ‘setzt man am 
besten zwei Augen einander gegenüberstehend ein. 

Im nächsten Frühjahr werden die okulirten Ribesstämmehen 


ganz wie okulirte Rosenstämmehen behandelt. Sie werden 4 Br 


5 cm über dem Auge abgeschnitten und, sobald die Augen zu 
x = ‚beginnen, mit Pfählen versehen, nachdem die im vorigen Jahre 
espornten Seitenzweige ar ee weggeschnitten worden sind. Die 


= Büchriche sind bei 5 bis 6 cm Länge einzukneipen und anzuheften. 
‘ Die weiteren Arbeiten im er des Sommers sind: das Entfernen ; 


de wilden Triebe, das Anbinden der Edeltriebe nach Bedürfnis 


das Wegschneiden des über der Veredelung stehen gebliebenen Zaptens ; 
= Im August. Das Reinigen und Auflockern des Bodens ist wohl selbst- 


nn HE 


noch einmal bis auf ein Auge zurück zu schneiden und wie im 
ersten Jahr zu behandeln. 

Das Okuliren sowie das Veredeln überhaupt wende ich nur zur 
Erziehung hochstämmiger Stachelbeeren an, obgleich es ebenso gut 
für Johannisbeeren anwendbar ist. Die hochstämmigen Johannis- 
beeren erziehbe ich wurzelecht; vermöge des steifen, aufrechten 
Wuchses ist dies nicht schwer. Was oben über die Erziehung von 
Ribes aureum zu Unterlagen gesagt wurde, kann ebenso gut für die 
Anzucht der wurzelechten hochstämmigen Johannisbeeren gelten, von 
denen man ebenfalls nur recht kräftige Steckhölzer wählen soll. Die 
stark wachsenden Sorten, wie Prinz Albert, Versaillaise, rothe und 


oben ange- 
führten Gründen, noch mehr als bei Stachelbeeren abrathen, die 
Stämmchen zu hoch zu ziehen, da diese schon an und für sich 
mehr Säure haben und die Früchte, zu weit vom Boden entfernt, 
sehr spät reifen und nicht süss werden. 


Aus England. 


Bei W. Barron & Sons in Borrowash wurden im Herbst 
1879 gegen 30,000 Coniferenstecklinge gemacht, darunter allein 
12,000 von Cupressus Lawsoniana erecta viridis. Alle diese Stecklinge 
werden theils kalt, theils in-einem Mistbeetkasten, theils in Sog. 
Hand lights behandelt. Diese stellen Gewächshäuser im Kleinen dar. 
Sie sind ungefähr 1 m lang und % m breit. Es ungefähr gehen 900 


Im November vermehrt man dort harte Heiden, Ardisien ete., 
sowie Eseallonien, en Osmanthus und vorzüglich Evonymus 
in grossen Mengen. aeagnus j; ıp- 2 i | 
erweisen sich etwas hartnäckig in der Bewurzelung. Bei anfangs 
kalter, später warmer Behandlung wurde im Frühjahr eine grosse 
Anzahl zum Bewurzeln gebracht. er 


5 I 3 


5* 


unten 


Aucuben werden zu Tausenden vermehrt, theils im Mistbeet, 
theils im freien Grunde. 

m Dezember wird mit der Vermehrung von Ilex begonnen. 
Früher hatte man hier die Stecklinge kalt gesteckt, ganz neuerdings 
‚zieht man mit Recht die warme Behandlung vor, weil alsdann auch 
die aurea- Formen mit Erfolg durch Steeklinge vermehrt werden 
können, die man bis jetzt zu okuliren oder mit den besseren Ilex 
zusammen im Winter zu veredeln pflegte. In Schottland werden in 
obigen und ähnlichen Fällen Flachsschäben als Fermentstoff benutzt; 
leider kann man solche in Borrowash in der Nähe nicht haben und 
nimmt an ihrer Stelle Hopfen, welchen man in grossen en 
von den benachbarten Brauereien beziehen kann. Als Dungmittel 
benutzt man Hopfen bei den Rhododendronkulturen. In lbourme: 
einem Orte einige Meilen von Borrowash, wird Hopfen auch zur Er- 
folg als Dünger beim Gemüsebau verwendet 

In Bezug auf Anzucht von Dex im kalten Kasten ist noch zu be- 
merken, dass nur llex arg. elegantissima stets ein gutes Resultat liefert. 

ährend im Winter 1878—79 erst Anfang März mit der Ver- 
edelung von Rhododendron begonnen ward, wurden dieselben 1879—80 
schon um Neujahr in die Hand genommen, um von der Möglich- 
keit, zwei Triebe in einem Jahr zu erlangen, Gebrauch zu machen. 
Die meist übliche Veredelungsmethode für Rhododendron ist der sog. 


Sattelpfropfen. 

Coniferen an hier ‚ae in ug: Mengen veredelt. Die 
grössere Anzahl wird im Aust € Die Stöcke werden di- 
rekt aus dem Picfen dans ae en. werden in 


einen kalten Kasten gebracht nd verbleiben dort bis. zum Tab 
jahr. Der geringere Theil wird im Winter im | 
gemacht. Die Unterlagen werden the vorher angetrieben, theils i 
direkt er es Grunde entnommen und verarbeitet. 

& Am meisten pflegt man von der Cupressus Laws. luteazu vermehren. 
Diese ist eine sehr hübsche, goldige Varietät, die auch in Deutsch- 
lan m Rhein, aushalten dürfte. Den für englische Verhält- 
nisse a strengen Winter 1879—80 hat sie ohne Beschädi- 
gung überstanden. 


Olearia Haastii Hook. 
\ Dieses kleine zur Familie der Compositen (Trib. er 
hänge: " Gehölz stammt aus Neuseeland, ist 
Veitch & Sons, Chelsea London, denen wir die Abbildung u 
danken, hart und verdient wegen seiner weissen wohlriee ei 
Blumen, die im August und September reichlich erscheinen, w: 
Emp: ehlung. Den ersten Hinweis auf dasselbe erhielt die eeaweil 
' M. Masters in Gard. Chron. 1872 S. 1195, wo sich auch 
‚der e mit Analysen finden, die dann in Rev. de 
1877 Nov. een aber noch von einer farbigen 


we 


Hooker beschreibt die Pflanze (Handbook New-Zealand Flora 
S. 126, 1864) folgendermaassen: Ein kleiner strauchartiger Baum 
Zweige steif, Doldentrauben behaart, Blätter /7s—1Ys Zoll (2—3% cm) 


Fig, No. 1. Olearia Haastü Hook. 
lang, länglich oder oval, oder lineal länglich-stumpf, sehr lederartig, 
ganzrandig, netzaderig, "oberseits ge unten weiss und weich, 

. von dicht angedrücktem weissen Flaum, nicht glänzend, flach: Adern 


B 


‚sehr undeutlich, im rechten Wi ttelrippe abstehend. 


> nkel v dr en 
en eyraksshe in ziemlich lockeren, nein us “2 Zell I 


ze 


(1 cm) lang, % Zoll (8 mm) im Durchmesser, 10—15 blüthig. 
Blüthenhülle cylindrisch, Schuppen dicht dachig, länglieh stumpf, 
die inneren nahezu s 0. lang als die Blüthen, Rand- und Strahlen- 
a her breit, gr weiss, ungleich, Achänen locker behaart. 
— Middle Island, Neuseeland, in 4000—4500 Fuss Höhe. 

Ich Sr schreibt ee diese Pflanze zuerst vom verstor- 


wenig verbreitet, 
K : Ed. Pynaert kultiyirt die ee en seit 1875 
im Se ade) in einem alten Lager von Lauberde, ihr gut 


ag 
zu gefallen scheint. Ihr kräftiger Wuchs ist Yomirknafan und 
lässt sie sich zu durch Ableger vermehren (mareottage). 

NB a ist mit Aster sehr nahe verwandt, ke 
sich aber dureh “= meist strauchigen Stengel, die nic 
gedrückten Achänen, die niemals mit krautigen Anhängseln orashauE 
Hüllblätter des Blüthenköpfchens. Beschrieben sind 85 Spezies, davon 
63 in Australien, 22 in ae und den benachbarten” Inseln. 
anih. & Hook. Gen. pl. II 276.) 


za, 2; 2 

Zur Statistik des ETTERE in Guben. ‘,t.//9 

Aus der im Jahre 1878 aufgestellten Statistik der landwirth- 

schaftlichen Bodenbenutzung-und- des Ernteergebnisses entnimmt das 
Gubener Tageblatt u. A. Folgendes 

Von dem Areal der städtischen Feldmark waren im Jahre 1878 


bestellt: Körner-Ertrag 
pro 
ha a kg 
Hirse 87 392 
Erbsen 11 44 392 
Bohnen ; 4 33 350 
Kartoffeln : . .- „5... . Sue 2 
Bankelrkben :. ....2 5 2.95 55 - 3200 
ee nee ven. 6 1968 
ech — 
Sonsti ges a. 8 — 


Ger mhig ee Pflanzen 178 73 
Die Zahl der vorhandenen Apfelbäume wurde geschuiek auf 
Apfelbläume 2300 Stück mit 10 500 kg Aepfeln, 
irnbäume 1500:: -, „ 1460 „ Birnen, 
Pfaumenbäume4500 „ »..:5,750 „ Pflaumen, 
 Kirschbäume 4500 „ „. 12,800: „ Kirschen, 
: Euaisun: 200 750 Wallnüssen. 
Ertrag an T: afeltrauben zum Verkauf wurde auf 510 kg 
 geke ee Ze 


RE Base on u El ne = Be eb 2 a TS RE a ER 


a ne 
ee re, 


ei BE m 


Der Ertrag der Wiesen an Heu wurde mit 2836 kg pro ha be- 
rechnet 

Der Gubener Gartenbau- und Winzer-Verein liess es sich, wie 
bisher, angelegen sein, durch versuchsweisen Anbau neuer Blumen-, 
Obst- und Gemüsesorten belebend und zur Nachahmung anregen! 
auf Mitglieder und ausserhalb des Vereins stehende Gartenbau- 
treibende zu wirken. Einen sicheren Beweis m den re any 
Bestrebungen lieferte die von dem Verein en de 
Schützenhauscs vom 21. bis 23. September 1878 au Blu- 

-, Obst- und Gemüse-Ausstellung, deren Gegenstände den uu- 
getheilten Beifall des besuchenden Publikums gefunden haben. 

Auf die Vereinsthätig'eit im Speziellen kann hier nicht näher 
eingegangen werden; wir wollen nur noch erwähnen, ‚dass dem 
Gartenbau-Verein und —.da dieser bereits ein Exemplar aus eigenen 


Domänen und Forsten das Lauche’sche Werk „Deutsche Pomologie“* 
im Werthe von 100 Mark zum Geschenk gemacht wurde. 
. Die Verpachtung der Obstnutzung an den städtischen Obst- 
Alleen eigen eieen Ertrag von 465,50 Mk. gegen 311 Mk. pro 1877 
Die Obst-Ernte des Jahres 1878 durfte als eine mittlere be- 
trachtet rn: der Ertrag r Pflaumen war so gross, wie er seit 
Menschengedenken nicht gewesen ist. 
Von dem Garten- und Obstbau schädlichen Insekten ist der 
- Kohlweissling in geringerem Maasse aufgetreten, dagegen ist die dem 
Apfelbaum verderbliche Blutlaus, welche sich als schimmelartiges 
Gebilde namentlich über junge Bäume verbreitet, im Zunehmen be- 
griffen; die angepriesenen Mittel haben der weiteren Verbreitung 
keinen Einhalt gebieten können. Nicht geringe Sorge verursachte 
ferner dem Gärtner die Zunahme des Erbsenkäfers, und glaubt man, ni 
dass nur a die ungünstige Witterung die weitere Verbreitung en 
en 
erkwärdigkeit halber sei hier noeh erwähnt, dass die 
Fe nur im Hochgebirge mögliche Kultur des Edelweiss. gg 
trefflich gelungen ist. 


— Aufruf a 
zu 1 Gunsten der durch Hochwasser ERUCRMEIRIER Gärtner Bremens. Ze 


Die enormen Niederschläge in den letzten Wochen des vergan- 
genen Jahres brachten unserer Weser und deren Nebenflüssen einen 
hohen Wasserstand, dass die (durchweichten. Schutzdämme, an welchen 
der Sturm das Wasser stellenweise über die Deichkappe_ spülte, fast 
. allerorts nur infolge übermensechlicher Ans en Stand halten 
konnten. Die in nördlieher Richtung von der Stadt 23 Stunden 

entfernten Wummedeiche zeigten sich am meisten beschädigt: hier 
urden durch hunderte von Mannschaften am iR und hr 


zig 


langen Nächten Faschinen und Sandsäcke auf Sandsäcke gehäuft, 
doch von den unbändigen Wellen im Augenblick wieder fortgespült. 

Am 30. Dezember v. J. Vormittags 10 Uhr trat die gefürchtete 
Katastrophe ein. Allen aufgewandten Mühen spottend, brachen die 
Fluten sich Bahn über den Deich, diesen unter sich fortreissend 
und mit donnerndem Getöse stürzten sie in die dahinter liegenden, 
bislang geschützten Niederungen und drangen im Zeitraum von 10 
bis 12 Stunden bis in die nördlichen und östlichen Vorstädte von 


dass unser Bürgerpark mit Fahrzeugen aller Art kreuz und quer 
durchschifft wurde. Der sich hierauf einstellende strenge Frost hat 
jedoch auch diese Verbindungen unterbrochen. Mehr als das Wasser 
ruinirt an Baum und Strauch nunmehr das Eis, welches bei dem 
langsamen Fallen des Wassers die eingefrorenen Zweige mit sich 
herabzieht und was nicht biegt, vellständig abbricht. 

Ein trauriges Bild der Zerstörung bietet jetzt der durch Bremen 
Gemeinsinn entstandene Bürgerpark, und es werden enorme Summen 
wieder aufgebracht werden müssen, um den noch ganz unberechen 
baren Schaden auszugleichen. 

em überschwemmtem Gebiete, das eine Ausdehnung von 
einigen Quadratmeilen hat, liegt aber auch das meiste Gemüseland 
der kleineren Bürger und leidet deren Land unter dem scharfen 
Moorwasser nicht minder. 

Insbesondere aber sind es die dazwischen liegenden Gärtnereien 
und Baumschulen, welche unzweifelhaft am meisten von der Wasser- 
noth zu leiden haben. Vielen ist der ganze Pflanzenbestand ruinirt 
und die Gewächshäuser, zum Theil auch die Wohnhäuser durch das 
Wasser zerstört. Bei dem schnellen Andringen des Wassers konnte 
nur das allernöthigste Hausgeräth gerettet werden. Den schwer 

troffenen, die zum Theil lediglich auf den Ertrag ihrer über- 
schwemmten Grundstücke angewiesen sind, wird es erst nach langer 
Zeit, vielleicht erst nach Jahren möglich sein, ihre Geschäfte in bis- 
eriger Weise wieder zu betreiben. 


_ Bodenverhältnissen nicht zu erwarten. Bis der Durchbruch gedichtet 


= se — 


ur Abwendung dieser Noth und um den bedrängten Kollicon 
die Wiederaufnahme ihres Betriebes zu erleichtern, richtet der 
Verein selbstständiger Gärtner zu Bremen zu Gunsten der ee 
digten Gärtner einen Aufruf an edeldenkende Kollegen und Garte 
freunde und bittet um pekuniäre und materielle Unterstützung, maöge 
letztere nun in Zuwendung von mir oder von Pflanzen, Steck- 
lingen und dergleichen bestehe 

es 


Gärtner bereit 
der Vorsitzende: Herm. Schmidt, Kunst- und Handels- 
gärtner, Schillerstrasse 26 
der Korresponden t: Jul. We ber, Kunst- und Handelsgärtner, 
Meinkenstrasse 23, 


Drohende Absperrmaassregeln Russlands wegen der 
Reblaus und der Blutlaus. 


Nachdem in der Krim an. Reben, die ein hoher Beamter des Ministeriu: 
. der Reichsdom mänen, Herr Rajews y, aus Bordeaux bezogen hatte, die Reb- 


logischen Gesellschaft, Herrn Porkchinsky, Behr die russische Regierung 
mit dem Plane um, Absperrmaasregeln an der Grenze zu ee um 
weitere Einschleppungen zu verhindern. Sie Ti t den Entwurf zu diesen 


sollen, glücklicherweise vorher der russischen Eartonbas Gesellschen zur 
Begutachtung vorgelegt sr = steht zu hoffen, dass die betr. a er nur 

Ren aber von bewurzelten ander n Pflanzen zu 
u ee vorschlagen we — Wie wir vernehmen, hat n Kuuisiaien sich 
auch in dem Sinne ausgesprochen. Leider soll aber wegen der er gleichzeitig 
aufgetretenen Blutlaus ein Verbot der Kinfuhr von Apfel- +7 Birnbäumen etc. 
sch — abzu wenden 

BUBBER see es, dass, wie G: ard. Chr. vom 29. Januar 1881 


et Grer 142 meldet, er Russlands eine zwölf Monate lange rn an der 


genommen sein sollte! 


von Berlin, Lübeck und Hamburg volls; ae lahm gel, — wie Be - 
vernommen, steht im Februar oder März d. J. a ne 2 
nationalen Berner Kony ıicht bei 


= n Export erreicht werden sollte, dann bliebe schlie 
auch | das "deutsche Reich nichts anderes übrig, als die Ausfü 


nn die . strengsten denen —. sein sollen. Wenn wirklich nichts 


= 


Torfgrus oder Sägespähne. Herr Brandt er Torfgrus als Ein- 
fütterungsmaterial besser als Sägespähne und Lohe; Herr Perring da- 
gegen sieht Sägespähne, so lange sie frisch sind, für sehr gut an, da sie sich 
rascher erwärmen 

Agrar pulcherrima. Herr Brandt bemerkte, dass an der von 
i mbersitzung des Vereins zur Befö nderung des Gartenbaues 
ae Poinsettia (vielleicht in Folge des Gaslichtes) die unteren Brak- 

n ihre rothe Farbe wieder in Grün umgewandelt er dabei fleckig ewaula 


H. 
= „Wiener Illustrirte Gartenzeitung“ bringt in ihrer Nummer J uli- 


Exkischloisen. Laaken in Belgien, wonach dieser Park in seiner gross- 
ei und stilgerechten Anlage schon seit Jahren unter den grossen Pracht- 

s eine hervorragende Stelle einnimmt; er ist seit 5 Jahren 
durch einen Bau geschmückt, der sich neben der 150 m we n und 72 m 
breiten Orangerie erhebt, einen Flächenraum von 3200 qm bedeckend, und mit 
einem Glasdache von 5800 qm, mit einer 120 m langen Fagade, deren Seiten- 


i 

beträgt, eine Höhe, Welke für die darin angebrachten beiden Riesenpalmen, 

eine 13 m hohe Sabal umbraculifera und eine 19 m hohe Latania borbonica, 

onen ausreicht. en Boden dieser Rotunde deckt eine Mosaik- 
i ld“ v 


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& 
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»gdgrünen 
Aussicht kt auf Sol 


Palmen-Sammlung des Herzogs von Menke: einverleibt, sowie hier die 
beiden SEROBOF NER angebracht sind, welche von einer im Park befindlichen 
Maschine gespeist werden. Die in dieser Weise geschmückte Rotunde ist 
von einer Glasgallerie umgeben ‚ welche mit Palmen, Farnen und anderen 
anzengruppen besetzt ist; die mn ist in den Innenhallen 
Schlangen.” an welche sich Schlingpflanz bis zum Dachraum empor- 
länge! 


e Warmwasserheizung eingerichtete ae ag das 

N Be in Gent gelegt hat, bewährte sich trotz ihres einen Kubik- 

raum vi ‚000 m fassenden Umfanges während des a Bir Winters 

vortrefflich; bei einer oft bis auf 25° C. gesteigerten Kälte wurden ohne An- 

strengung stets 13 wi ärme erhalten. Die innere Einrichtung ist zuerst von 
Wi 


Mr königl. Gärten zu Kensington geleitet worden; in neuester 
ie Direktion der königl. Gä und Glash ZU 

ü C er des botanischen Gartens ‚„ L. Ingerelst, 

ü en je er war s. 2. map er Gärtner-Lehranstalt zu Gent her- 

in aaken ist gegenwärtig das grösste 


wi 
_ vorgegangen. zu L 
de: e Gebäude der Erde, edenfalls ein Glanzpunkt für den belgischen 
Gartenbau und seines Ben Aegide getragenen Ruhmes LH: 
2...:Die „Wien enzeitung“ mid „Würmer aus Garten- 
 töpfen zu vertreiben benutzt man zum rgiessen einen Absud von 
frisch uss hen lässt, 


ii 


bestimmungen zur Konvention zu erlassen und dadurch den massenhaften 


Import zu erschweren. In der Vere ren am 23. Februar wird 
dieser Gegenstand eingehend berathen werden 
Vermischtes. 


(Aus den Sitzungen der sr Ausschüsse des Vereins zur Beförderung 
es.) 


Orangenkulturen. RE vortreffliche Örangenbäume finden sich im 
Schlossgarten zu Philippsruhe bei Hanau und scheint es, dass das Röhren- 
. wasser, welches man dort verwendet, durchaus keinen nachtheiligen Einfluss 

übt. — Kranke Orangenbäume wurden von einem Mitgliede des Vereins zur 
Aeosturg a. Gartenbaues in drei Jahren dadurch geheilt, dass er sie auf 


armen Dung stellte. Das viele Beschneiden ist schädlich. Die Erde fü 
een darf Sichts u leicht sein, sie muss aus Laub- und Moorerde be- 
stehen. — In Veronliich werden alle hervortretenden Triebe an den Orangen 
abgeschnitten, weil nde Kronen haben will; in Folge dessen trage 
e wenig Früchte. Ei r aris, der 
nur Blüthen El soll die besten Exemplare One ers Sein 
Grundstück, das nur Y; ha ümfasst, steht ganz voll von schön: 


e im Winter ich und naclı in eisernen Häusern er nachher aber 


werden. 
. Ne Kartoffelsorten. Die Champion-Kartoffel, von Louis 
Schiebler & Sohn in Celle eingeführt, hat überall Beifall gefund 
sie selbst in feuchtem } Boden gedeiht; eine noch neuere Sorte von demselben: 
Magnum bonum, eine Nierenkartoffel bedarf ACH Wellsrer r Prüfung. — Die 
frühe Rosenkartoffel ist im Herbst sehr gut als Speisekartoffel und auch 
wieder zu Ostern, in der Zwischenzeit soll sie nicht so schmackhaft und 
mehlig sein. Für die Brennereien hat er id grossen Vortheil, dass man 
wegen ihrer frühen Reife die Camp —6 Wochen er eginnen 
on. — Die neck gedeiht ale = schwerem Boden’ an einigen 
Orten vortreffllich. — Wie schr der Boden von Einfluss, erhellt daraus, 
dass in einem Garten zu Pankow bei Berlin diese sowie die Rosenkartoffel 
ganz seifig wurden, während sie in einem anderen Garten. daselbst von vor- 
trefflicher Qualität waren und doch war der ae in ersterem |. als 
in letzterem, allerdings etwas kiesig. 
ed oder eherügnsniss der Kartoffeln. In Proskau wurden 
Mittheilun, des Herrn Dr. Grahl, der auf dem do 


eln as 
Pockigwerden beför Mir scheint noch nicht sicher ausgemacht; WR 
dung ist bei Berlin kein üble fluss emerkt t worden. 
Amerikanische Aepfel werden gegenw ärtig in Berlin viel verkauft; 
eg hat man fast ausschliesslich solche. Es sind besonders Baldwins 
Greening. Das Fleisch ist sehr zart und woblschmeckend. 
Chinesische Primeln. Herr Brandt führte in der Sitzung der ver- 
eini . Aussch _ lumen- und Gemüsezucht am 2. Dezember 1880 
eine schöne gefüllte Primel vor, die schon seit zwei Mae blühte und aus 
Samen von einfachen gefallen war. Die Primehn von Carter & Co. in ı Lon ıdon 
sind sehr schön. leider will aber das Berliner Publikum resp. die Blum 
diese theuren en höher zahlen als die einheimi 


ni 


Zerstörung des Mehlthaus, Graf Du Boysson hat zur Zerstörung 
des Mehlthaues auf Rosen Salzwasser mit Erfo olg angewendet, Er er 


bezw. 30 g auf eine gewöhnliche Giesskanne mit Wasser; nach vier Tagen 
war der Mehlthau von den Rosenblättern, oben und unten bespritzt, ver- 
schwunden. (Pom. Monatshefte.) 
Literatur. 
F.C. Heinemann, Die Kultur des Champignon (Agarieus STE; 
C. Heinemann’s Gartenbibliothek No. 6c. Erfurt, Selbstverlag. 8°, 
Mit drei Holzschnitte 


BE. Marchal ‚Organisation. se a de destin&es späcialement 
a Venseignement. sage - 1 S. 


o Lämmerhirt, Ueber die Ursachen me Unfruchtbarkeit der 
Obstbäume und die Mittel, diese zu heben. Vortrag, gehalten De- 
cember 1880 im Gartenbau-Verein für Hamburg, Altona’ und Umgerend. 
Hamburg 1881. 8. 19 S. 

A. Treichel, Botanische Notizen II, mitgetheilt in der ae 
BR REE der naturforse henden Gesellschaft in Danzig zu Neustadt W. 

18. Mai 1880. (Separat-Abdruck aus den Schritten der Gesellschaft 
3. 3. Bd. 1. Heft) 8. 58 


Rezensionen. 
Lavallee, Alphonse, Arboretum Segrezianum. Icones selectae arbo- 


rum et fruticum m in hortis egrecianis collec torum. Description et figures 
des especes nouvelles rares que de Yarborelum de i 
J. B. m et er eu 380. kl. folio. 6 Tafeln u. 20 S. Text. 


un orliegender erster Lieferung mit osser Freude ein 
Nee ie dxzieet. dass Liebhaberei zu den Pflanzen auch in unseren 
agen eg strenger Wissenschaft vereinigt gefunden wird. Der Verfasser ist 


erung des Gartenbaues ge- 


T. Hatinig und F. C. Heinemann, Die Clematis. Eintheilung, Pflege 
und Verwendung der Clematis. Mit einem beschreibenden Verzeichnisse der bis 
Jetzt gezüchteten Hybriden, nach „Ihe Clematis as a garden re von 
ei ? ei 


en — und deren ist ja jetzt Gottlob eine grosse Zahl aufs 
ärmste zu empfehlen. Nach einer ech Binletung Die di die Kultur 
dann ein äusserst sorgfältiges Verzeichniss der zahl 

- Taschen-Lexikon für Gärtner Ss a Backın 
die richtige Be, einer grossen nn 


Tasche tragen lässt, ‚sollte ein steter Begleiter des Gärtners und Gartenlieb- 
ers sein und würde ihm beim Etiquittiren sehr nützen. Es ist alpha- 
betisch geordnet, bei jeder Pflanze die amilie, das Vaterland, = auch das 
Jahr der Ei ung angegeben, he ob die Pflanze im W: alt- 


eine ee dar Lösbarkeit jedem, der — 2% diesen Pflanzen beschäftigt 
hat, nothwendig problematisch erscheinen 

Der Zweck des Buches ist der ee nach der, das blumenziehende 
Publikum für die Kultur der Orchideen zu interessiren un es über die 


ein Bu a — für wohl 

ne te botanische und gärtneris he Dilettanten, für welche 
der Garten und das Gewächshaus de Mittelpunkt der täglichen Beschäfti 

: oder das Refugium nach des Tages Last und Hitze bilden. Sag von diesem 

Standpunkte aus, aber auch von diesem allein, können wir das Werk als 


herung e begrüssen. 

Hervorzuheben ist ferner, dass der Autor dem alter ten Aberglauben ent- 
gegentritt, als bedürften die Orchideen einer See hohen Temperatur 
und als sei die Kultur der Orchideen das Non plus ultra der Schwierigkeiten. 
Feuchte Luft, _ Ventilation, eg Licht so viel als möglich (aber ohne 


um: e | er 

Gebildeten werde. Eine Liste von c. 160 Arten, meistens Schönheite: n ersten 

Ranges, welche ausserdem den doppelten Vorzug der leichten Kultur und 
der Billigkeit haben, schliesst diesen ersten Theil des Buches 

eite Theil enthält eine alphabetische eng a der in den eu- 


ropäischen Sniangen vorkommenden Gattungen, ihrer besonders wichti 

und werthvollen Arten, der = a eg Verbreitung, sowie Notizen ü 

die Kultur dieser Arten. un ae ienen 

zahlreiche meist brillante Holzschnitte und 50 chromolithographische "Tafeln, 

zu d sich leider wen n läst. Indessen wird der Liebhaber, 

der sich dieses Werkes bedient, und eine lang kultivirte Lieblingspflanze 

dem timmt, dieselben wohl mit grösserer Befriedi betrachten, 
iker, der an Lindleys Se; d che Werke gewöhnt ist. 

hier noch ins Gewicht se ä ige — 30 Frs. 
— und Ausstellungen treffen nur einen Theil der Tafeln, z. B. Cypri- 


res Lowii und Sedeni, Ada aurantia, (zu gross gerathen), die Aeri 
anda Lowii (völlig verunglückt), Aurellia africana. Die Sprache ist 
der nicht taftägh a re 


men als eine deutsche Bearbeitung diends Buches Sicht er Derg 
Tendenz entsprechend sind. speciell ne tue en ort 
gelassen. 


mancher Namen so oft vorgelegt, dass wir behaupten, ein Buch, welches für 

gebildete Laien und Damen geschrieben sei, müsse derartige Notizen enthalten. 

Die Ausstattung des Werkes ist eine sehr opulente. Die Holzschnitte z, 

Th. ga für das Werk angefertigt, z. Th. aus Gard, chron, entlehnt sind 
. Wenn 


sehr gut er wie scho n gesagt, von den Tafeln nicht Gleiches rühmen 
kann, s an der ungtioktiei en pe: unter allen Umständen Habitus- 
bilder geben zu ‚wollen, auch, w einheit der Tafel dies verbot. Or- 
chideen mit ihren ümlichen Mischturhen und ihren oft so schwer zu 
beschreibenden Nüseih: eniger als e e Ver- 
kleinerung. Es empfiehlt sich, einzelne Blüthen Ban darzustellen und ein 
bedeutend verkleinertes Habitusbild hinzuzufügen, wenn dies schlechterdings 


nötbig sein sollte. Bei vielen Gattungen genügt wie, dsualge Darstellung 
des Baues. Dies musste zur Würdigung des Buches gesagt werden 

Wir hoffen, dass es sein Publicum finde und dass es dazu beitragen möge, 
wieder eine Zeit in der Horkkaltar herbeizuführen, wie ältere Gärtner sie 
kennen; wo nicht eine Massenkultur von Modepflanzen, sondern ein liebe- 
volles Pflegen von en den Gärten einen besonderen Reiz > 
Aber selbst wenn rein pra e Interessen massgebend sind, auch rn 


wo einige Arten von Orchideen in erhöhtem Masse das Interesse des Publ 
cums erregen En a alle Notizen über Kultur. dieser Pflanzen fi r den Gärtner 


leute suchen muss, so findet doch auch der Gärtner manches, was ihn angeht. 
Kränzli 


Ausstellunge 
Frankfurt a. M., Allgemeine Pfanne, ana: Gemüse- und Obst- 
Auss: usstellung vom 1. Mai bis 1. October 


= rankfurt 18 
In Verbindung mit it der NEE Deutschen Patent- a Musterschutz- 
Ausstellung bea eabsichtigt. die a ae ‚wie Ihnen bekannt. 
eine allgemeine Gartenbau-Ausstellun stalten. Se 


zu veran 
Der Beweggrund, welcher die eye Gesellschaft v. eranlasste, eine 
.. Ausstellung ins Werk zu setzen, war nicht etwa der, er VER 
zubahnen, woraus ihr materielle Vortheile erwachsen könn da sie ja 
für ibre Fach-Ausstellung ein Felipe! een gg erhehk sondern 


” 


sie ging einzig von der Absicht a ar en = > wo auf den ver- 


s zu erreic he us die Betheiligung eine allgemeine werden 
und wenden wir uns er 2 mit der Bitte, uns zur Erreichung dieser Aufgabe 
dadurch behilflich zu sein, dass Sie in Ihrer Gesellschaft dahin w irken, damit 
sich Ihre Mitglieder möglichst lebhaft bei der Ausstellung bet held: 

Da ir Aue lung 3 cht etwa Au einen lokalen Charakter hat, sondern 

durch i che Dauer und durch drei äh Ausstellungen 
er Produzenten | Gelegenhe it hietet, seine Erzeugnisse zur Anschauun 
MR h wohl kaum eine passendere Gelesenheit finden, die 
Ehrenerische Leistungen auf allen Gebieten zur Anschauung zu bringen. 
Eine baldige Meldung ist erwünscht, um Dispositionen derart treffen zu 
können, dass wir die Interessen der Aussteller durch vo rtheihafte Platz- 
zuwen ung wahren können. 

Sollte ein Programm zu Händen eines le noch nicht em 
sein, so stellen wir Programm auf Wunsch Jederm tis zur Ver 
ndiensten stets bareik: zeichnet hochachtungsvoll 
Die Gartenbau- Gesellschaft zu F rankfurt a. 

G. Haus, Präside 


al, among SoeDlansen, EP En an 
en, Gries Meubies ec, vom 5.—18. nie 


Personal-Nachrichten. 
Le Jubile semi-sEculaire de Johanues Elias Teysmann. ee de la Re- 
vue de laSoc. a ie et d’Agriculture auxIndes-N&erlandaies.) Batavia 1880. 
m 2. Janu en waren es 50 Jahre, vo. der tindlen ch ‚des enge goman 


Bericht Teysmann schon 1 auf Sumatra a jene riesige Aroidee (Cono- 
phallus gigus, C. ‚titanum) entdeckte, welche Beccari ale seinen Fund neuer- 
dings Br sich in Anspruch genommen. Teysmann erforschte die Flora 
und Fauna des ganzen ostindischen Archipels, ging auch nach einer 
pflegte Zen ersten Chinarindenbaum, den de Vriese 1852 a is geschickt, 
und erzog, da derselbe alsbald zu Grunde ging, ie einem Steckling desselben 
wurden. 


ba 

r ‚Zimmt, Kampher, Guttapercha, Kautschuk, Cacao etc, er lehrte 
zuerst in niederländisch Indie eb künstliche Befruchtung der Vanille und 
besiegte Bu Vorurtheil, dass Gewü znelken und Muskatnüsse nur auf den 
Molukken gedeihen were . Im Jahre 1859 erhielt F: den Titel: ae ap = 
honoraire des Cultures, Be er noch trägt. — Ihm zu Ehren wurde die 
Palmen-Gattung Teysmannia mit u. a. bis jetzt nur einer Art: T. altifrons 
Mig. aufgestellt. 


ERRIICHESORER. 


B t, ansta Per rne Vi 
S. 1 von unten lies: Fetting, Penken. anstatt ee Berlin, 
S.42 ZI. 13 von unten lies: Alle e Ahorn-Spielarten, auch Acer Negundo 

BL var., anstatt auf Acer etc. 

=».42.4 Das unten lies: Madame Maurice Kuppenheim, statt 
8. 6: "15 


Briefkasten der Redaktion. 


Mit Dank erhalten: CL. L. Breslau. — ET . Proskau. EM Brand. — 
St. Karpfen. — B. G. Massow. — — Ch. B. Madras. — W. L. Poona. 


Spr. euere 
Sind irgendwo grössere Kulturen olinia egerle, dem blauen z 
= Pfeifongras, in De Euer Br Und ; in welcher Weise a i 


von oben lies: Brnobe An Urposllion. Ba DE a 


rs 


Sechstes Verzeichniss 
ge reg Beiträge zum en von m K. Koch. 
inger G en in Erfurt 00 M. — Pf. 
n 1. > m ‚ Büdingen de ee 
72. Hofgarten-Inspektor J aeger, Eisenach . . - nd 


ı M. — Pf. 
Hierzu der frühere ur 1844 3 34 Ir 


ma 1955 M. SA Pt. 
Um weitere gütige EN (an Herrn Paumschulbesitzer ge 
Berlin SO,, meer 154) bitt Das Comi 


Versammlung des Vereins zur Beförderung 
Garte a S.49. (Treiben von Hosen und Flieder. Sojabohne. inter. 
Helleborus foetidus.) — Versammlung der Gesellschaft 


ausste 
der Gartenfreunde Berlins am 17. Dezember 1880. S. 52, (Zeit 
zum Verp: n. eiden ee Ausästen älterer Bäume, Syringa vulg. 
 var.- Charles X.) Des 2 am Januar 1881. S. = age 
er Maj. der Kaiserin-Köni en ER: . Hohei it 
jahrs-Gratula 


heit der Frau Kronprhriessin. Mild erun 18: der den ping 

Export erschwerenden Bestimmungen der Berner Reblaus - Konvention. 
Rosen- und Fliedertreiberei. Winterausstellung des Vereins zur Beförderung 
des Gartenbaues.) — Verzeichniss der Mitglieder des Vereins zur 
Beförderung des Gartenbaues pro 1881. S, 57. — Verzeichniss der 
„22 der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins am 
Jan. 1881. 8. — Dr. Tschaplowitz, Ueber Gewächshäuser 
orte) S.11.— E. Betche „Vegetations- Charakter derSamoa-Inseln 
(Sehluss). S. 74. — Jo osep Klar, Die Kultur oder Zucht der Bal- 
is n ; 


schädigten Gärtner Bremens. S. 87. — Drohende a ee 
regeln Russlands wegen der Reblaus zu Blutlaus. — Ver- 
mischtes. S. 9. iteratur, S. 92. zensionen. S. — Aus- 
stellungen. S. 94. „7, Personal- Nachrichten. S. "95. — Bericht ee 9:95: 
Briefkasten der Redakti S. — Sechstes age ‚der gezahlten 
Beiträge zum Grabdenkmät von ren K. Koch. S. 96. 


Augen” mann 
für die an Miltunch, dan 20 s Vereins zur Beförderung des Gartenbaues 


uneh den 23. Fehruar ei Abends 6 Uhr, 
Auditorium des V andw. hr-Institu 


ts und Museums, 
In elleslsenig 22, PR Treppen, 
Be durch das westliche ae 7, ‚dann v2 der Rückseite des Gebäudes 


1) a Gaerdt: Die ergebe nisse der Wiuter-Ausstellung des Vereins. 
I: sind bei uns heizbare Kästen so wenig yerhze itet 
B ericht über die versuchsweise kultivirten Neuhe 
2 Die drohenden Absperr-Maassregeln Russlands on der Reblui 


; _ Der Verein zur Beförderung des Gartenbaues und die Gesellschaft der 

en Berlins haben nach eingeholter Genehmigung beschlossen, 

neinsam Sr. Königl. Hoheit Jem. tan. Wilhelm und der Prinzessin 

u ta Vietoria bei Gelegenheit Hochihrer ee eine sinnige 

Dekoration im Schloss Belerie als Willkommensgruss und als Zeichen 
zu widmen. 


Monatsschrift 


Vereines zur Beförderung des Gartenbaues 


in den Königl. Preussischen Staaten 


und der 


Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins, 
ern 
Dr. L. Wittmack, 


General-Sekretär des A Custos des Musenms der Kgl. landw. Hochschule, 
. Professor an der Universität. 


Adresse d. Ver. z. Bef.d. Gart.: Adresse nn Schatzmeisters, ea ge 
Berlin. N., Invalidenstr. 42. Berlin 8., Alex. andrinen sl. 


Preis der a pro Tabraung. = et ‚Annoncen pro gespaltene Petitzeile oder Fe 

für Mit ur Beförderung des Gartenbaues nur ee 

Hälfte. Rabatt er mar er et bei babe 1 0 pCh, bei 12maliger 20 pCt. 
Annahme in der z Expedition der Zeitung: Berlin N, Invalidenstr. 42. 


No. 3, | Berlin, im März 1881. 


642. Versammlung des Vereins zur Beförderung des 
zesrienbane in den Königl. Preuss, Staaten. 
Verhandelt Berlin, den 26. Januar. 1881. 


I. Das Protokoll der letzten Sitzung hatte ausgelegen nd 
"Würden Bemerkungen über die Abfassung desselben aicnt gemacht. 
= I. Herr Drawiel bemerkte zu dem Protgkoll a ee 
sitzung (Monatsschr. 1881 S. 4 und 6), dass die erwähnt osen 
>! Bame Marie Kuppenheim 1a Skuppenheim) und ap 
Brsrition (nieht Tr. de Jodoigne) wären, Seine Rosen 
uch nicht, wie Br ade meinte, dreijährige Veredelungen 
wesen, Be ern zweijähr s; 
- Einen Antrag, dass das ee stets erst in der nächsten 
Sitzung verlesen werden möge, zog Herr Drawiel Sa weil ( 


e 


wirklichen Mitgliedern wurden vorgeschlagen 
1. Herr ae a in Berlin. 
2 Kun Handels 


- und 


; ut er 
Janicki in Berlin; 
Oredner, Hondelgrer in Sale Se 
"  Weissenfels; 


3a. — 


5. Herr Kunst- und Handelsgärtner Spiess in Lockstedt er 
bei Hamburg; E. 

6. „ Kunst- und Hapdelsaärtner Dencker in Eimsbüttel = 
bei Hamburg; in 

7. „.. Obergärtner F, Hörn in Döblingen bei Wien; © 
8. „  Kunst- und Handelsgärtner Neukirch in Pankow : 
I ve 


bei 

IV. Orangenkultur.. Herr Dr. Bolle hielt hierauf einen Vor- E 
trag über i kultur in Florida, die dort immer mehr E 
Kane. Bad und sich schon auf 3000 acres (& 40 are) r- ° 
streckt. Man rechnet auf 1 acre 100 Bäume, yon jedem Baum 100 = 
Früchte und für jedes Dutzend 1 Dollar; als Reingewinn würden 
_ sich dann ca. 500 Dollars pro acre ergeben. (Der ee wird. E 
i besonders abgedruckt werden. 

ee In der Diskussion bemerkte Herr Brandt, dass er die ratio- 

nellste Orangenkultur in Cannes im Jardin des Hosperides en 

= habe. Die Veredelung erfolgt Br durch Okulation und z 

zwei gegenüberstehenden Augen. In den ersten Jahren Ver 
man viel Sorgfalt auf die ee des Holzes und verfährt ähnlich 

wie wir beim Apfelbaum. Im ersten Jahre lässt man die Edelreiser 

ruhig wachsen, im zweiten Jahre werden die Bäume gebunden un 

legt man einen kleinen Tonnenreifen in die Mitte der Krone (vor- 

ausgesetzt, dass beide Augen gleichmässig gewachsen sind), um da- 

durch einen regelmässigen Wuchs zu erzielen; auch an dreijährigen 

en J 


Bäumen sieht man dies noch. Im dritt ahre erwartet man den E 
ersten rtrag. Die älteren ie sind so gezogen, dass man = 
hineinsteigen kann. peratur sinkt öfter im Winter auf 


ie Tem 

—30R,, doch schadet der Frost selten, da es gewöhnlich dann 
Ä trockenes Wetter ist. — Den guten Erfolg befördert Mnainenklich auch 
° die gute Bewässerung, die auch schon deshalb nöthig ist, weil oft 
fast sechs Monate lang kein Regen fällt. — In Cannes zieht man 
besonders Apfelsinen, in Mentone mehr Citronen. Die meisten 
Gärten sind mit Mauern umfriedigt und nicht zugänglich, nur der 
Jardin des Hesperides ist offen. Die Früchte werden übrigens an 
Ei und Stelle sehr hoch bezahlt. 
Herr Bolle fügt hinzu, dass re weichlicher seien als 
\pfe nen; les: warnte bestätigt dies und nennt als weichste 
Art die Limett t euerdings a us ren eingeführte strauch- 
arige Sp = ie : ls 


. sen, x Früchte sind auch BR klein und roh nieht a ; 
‚aber Er aromatisch und werden von den Japanern in ‚Zueker  ein- es 


Her Brandt glaubt diese Species in einer ihm als Chinois = 
a Sorte zu u sie blüht gerade jetzt E 
ee Balle. uud Horr Lackne 


a ae a ist auch Citrus tripartita Limonia 
trip r hart. tr Bolle besitzt diese seit acht Jahren, 
sie bildet aber einen damigen Busch, der kein hübsches Ansehen 
hat. Das Exemplar steht im Freien und hält unter leichter Rohr- 
dee t aus; es ist noch nicht sehr gewachsen (erst 1 m hoch), 
vielleicht weil es auf trockenem Boden steht und wenig begossen 

wird. In Japan soll diese Art zu Hecken dienen. 
® V. Herr Hüttig hielt einen Vortrag über neu entdeckte ein- 
Jährige und staudenartige Weinreben aus "Afrika, der besonders ab- 
gedruckt werden wir 

Herr Bolle bem erkt, dass man aus Abyssinien schon mehrere 
kranfartige Weinstöcke, ‘die Knollen tragen, kenne. — Im All- 
gemeinen bezweifelte man, gleich Herrn Hüttig, dass jene Reben 
ei uns sich würden im Freien kultiviren lasse 

VI. Herr Lubatsch aus Zossen referirte hierauf über die Frage: 

„Warum werden an den =. ‚Chausseen des Kreises Teltow 

keine Obstbäume gepflan 
Redner weist darauf hin, des“ FR Kreis Teltow sehr arm an 
Obst sei und dass es deshalb wünschenswerth erscheine, gerade jetzt, 
wo ER Chausseen im Bau resp. in Neubepflanzung, Obstbäume zu 
pflanzen. Trotzdem geschehe das nicht, sondern man nehme Wild- 
 bäume. Der Boden sei auf etwa zwei Drittel der Ohadeaen für 
Obstbäume ganz gut geeignet. Leider sind viele Chausseen mit 
Pappeln bepflanzt, die auf 3—6 Ruthen hin das Ackerland mit ihren 
ss Wurzeln durchziehen. Der Verband der Notte- Niederung ist jetzt 
2 gezwungen worden, eine Strecke, die mit 25—30jährigen Pappeln be- 
standen, abzuholzen. Der Ertrag aus dem Holz ist aber gering, pro 
Baum noch nicht zehn Mark. Viel mehr Nutzen hätte man von Obst- 


ermehrung stattlicher schöner 
ae, "Bedacht genommen werden. Niemand wird aber b-, 
. sin wollen, dass Obstbäume jemals eine Male SR 
- am allerwenigsten in unserem See ne a fl: 
z Prknalaner und Königs-Wusterhau Al 
Es sind deshalb aus. ünthätieshen Rücks 
etwas zu verschönern, Wildbäume gewählt: Re Was 

ifft , so kann man au 'pten, dass die ecchue 
te ‚eine F> Rente geben, wie z. B. kalifornischer ‚Ahorn 
Mi 


Eu 


— 100 — 


und Pappeln, deren letzterer Holz sehr gesucht. — Pappeln sin 
übrigens nur da angepflanzt, wo der Boden sehr schlecht, nament- 
lieh im Untergrunde kieshaltig war. 

Herr Wredow räth, in verkehrsreichen Gegenden Wildbäume 
an die Strassen zu pflanzen; bei Stargard in Pommern sei einge 
eine Obst-Chaussee gewesen, der vermehrte Verkehr habe aber zu 
vielen Beschädigungen Anlass gegeben und die Gutsbesitzer habe 


jetzt mehr Ertrag an den Wildbäumen. Es kommt hinzu, dass = ; 


Obstpächter selber beim Einernten die Bäume oft ruiniren. Dage 


bleiben Wildbäume meist unbeschädigt und haben vom Ksthetischei 
Standpunkte, den er als Landschaftsgärtner besonders er nament- 


lich in der Nähe grosser Städte eine viel höhere Bedeu 


Herr Lubatsch: Es sind manche Cnatmentueken = mit Pappeln 
bepflanzt worden, wo ebensogut Akazien, die doch ein viel werth- 


n 
volleres Holz liefern, hätten stehen a im Uebrigen abe würde 
ra 


kehr hat sie nicht beschädigt und jedes Jahr ist rege Nachfrage 


nach den Kirschen. In der Niederlausitz sind nicht nur > Chaus- 
seen, sondern auch die Feldwege mit Obstbäumen besetz 


Herr Drawiel hält eine Allee von Aepfelbäumen = Kirschen 


für schöner als eine solche von Rüstern, Pappeln, Ahorn, Eschen ete., 
‚die Rüstern verunzieren die Strassen dure e früh abfallenden 


Früchte, die anderen erhalten bald schmutziges Laub. Redner er- 
innert an die schönen Obstalleen im Anhaltischen. : 

Herr Perring und mehrere der folgenden Redner stimmen 
Herrn Spaeth bezüglich der unmittelbarsten Umgebung grösser 
Städte bei, aber in 5—6 Meilen Entfernung von Berlin (Zossen ist 
fünf Meilen entfernt) müsse man, wie überhaupt auf dem platten 
Lande, Obstbäume pflanzen, wo es nur irgend möglich. Hauptsache 
sei aber, dass die Obstpflanzungen unter der Pflege BhrrUn DEN 
Männer, Kreisgärtner, tüchtiger Baumwärter ete., 


Herr Spaeth bemerkt, dass er Er ne nicht ae ‚gegen 


Obe ipehsunigen sei, aber nur da, ie hingehören, nicht in der 


Nähe grösser Städte. Es rg u selbst dort noch genug 
Wege übrig, . alle Feldwege, welche von den Gutsbesitzern mit 
Obethkemen bestellt sr könnten. — In Luckau habe man eine 


schöne Allee von Zierbäumen, die vom Bahnhof zu Ukro in die Stadt 
a ee. und. mit schlechten Obstbäumen bee das. sei 


"Auch Herr Lubatsch giebt zu, dass in nächster Er Babe der n 
1 ag eine Obstpflanzungen et werden a Fr 


von Berlin verkehre Koi 8 


; 
| 
4 


- 11 — 


Nachdem noch die Herren H. Fintelmann und Wredow für 
Wildbäume, die Herren Perring, zen und Drawiel für Obst- 
bäume plaidirt haben, wird beschlos 

„eine Eingabe an den es naschine für den Kreis Teltow zu 


welche sich nieht in unmittelbarer Nähe von Berlin und anderer 
grösserer Ortschaften befinden, thunlichst mit Obstbäumen zu be- 
anzen 


Die vereinigten Same für Gehölz- und Obstzucht werden 

mit ve Entwurf dazu betra 
rr Spaeth konstatirt a dass es eine falsche Ansicht sei, 
wenn man annehme, dass die deutschen Baumschulen so viel Obst- 
bäume gar nicht liefern könnten, als gebraucht würden, wenn alle 
Chausseen mit solchen bepflanzt werden sollten. Im Aug enblick 
würde es allerdings an Aepfel- und Birnbäumen fehlen, doch nur 
weil diese an vielen Orten, namentlich Südwestdeutschland, im 
vorigen Winter erfroren sind. Wenn weiter in vielen gärtnerischen 
eg: behauptet = die vom Pomologenverein empfohlenen 
Sorten seien in den Baumschulen gar nicht alle zu haben,’ so sei 
auch ae nicht ri er "Alle guten ee ee ‚hätten wohl alle 


kreisen ganz Deutschlands die lebhafteste Sympathie für den Obstbau 
herrsche, speziell für die Bepflanzung von öffentlichen Wegen mit 
Obstbäumen, auch in den Kreisen schlummere die Angelegenheit 
nicht. Die Rücksie ht auf die Nähe grosser Städte sowie auch 
auf die Bodenverhältnisse verbiete aber an rg Orten den Obtban. 
An Anregung von Seiten der Regierung habe es schon seit 
hundert und fünfzig Jahren nicht gefehlt. Friedrich I. verordnete, 
85 jede: utpaar vor der Verheirathung entweder einen Obst- 
oder zwei Wildbäume pflanzen solle. Aus Mangel an Bäumen wurde 
es schliesslich mit Geld abgelöst, da aber später die Eintreibung 
dieses Geldes oft auf Schwierigkeiten stiess und die Frage dem 
Könige Bien Wilhelm I. vorgelegt wurde, bemerkte er am Rande 
- des betreffenden Schriftstückes: „Ich will lieber, dass meine Unter- 
tbanen Balssshen, als dass sie Obstbäume pflanzen 
. Herr Bentel legte kranke Nelken vor, die mit aschgrauen 
bis schwärzliehen Pusteln massenhaft besetzt waren und so beschädigt ——_ 
wurden, dass er in einer Woche 12—1500 Blumen, = sichmict 
entwickelt hatten, abschneiden musste. cas; Ursache a die = 
| Untersuchung einen Pilz: Depazea Dian thi).. | nn 


sie noch nass Se en Keen gebrannten en Kalk, 
= = recht frisch aus dem Ofen entnommen, zu bestreuen und so zwei 

Tage stehen zu lassen. — Herr Brandt rieth zu Schwefelblüthe, 
am besten sei ein ss mit einem Gemisch von ee = 


— 12 — 


Herr Perring legte im Auftrage des Herrn Oberkörihär Duda 


ein Blatt von einer Phönix aus der Flora vor, das stark mit einem 


auf Palmen häufigen Pilz, den Herr = Magnus als Graphiola 
phoenieis Corda bestimmte, bedeckt w 
chliesslich wurde die eben okroilene grosse Photographie 
der een pi eine Besprechung der Ausstellung 
aber wegen vorgerückter -Zeit auf die nächste Sitzung verschoben. 
VIH. Als wirkliches Mitglied wurde aufgenommen: 
der Gartenbau-Verein in Königsberg E Pr. 


d. 7 > 


(gez.) Bolle. | (ez.) Wittmack, 


renlne der Gesellschaft der Gartenfreunde 
Berlins. 
Verhandelt en den 4. Februar 1880. 


* 


lesen. — In die eeriyınz Bintrelend, wurde der bereits in früheren 


hendernng : der re mungen noc he inmal . in Berathuı 


zogen und die 'Wiedereinbringung eines See: früher en 


Antrages damit motivirt: 

„In Anbetracht dessen, dass die Druckexemplare der qu. 
Grundbestimmungen vergriffen und daher nothwendig zu einem 
Neudruck geschritten werden müsse, die von Herrn Hoffmann 
beantragten Aenderungen auch fast ausschliesslich redaktioneller 
Natur wären, endlieh die in den Händen der Mitglieder befind- 


lichen Den hem die im Jahre an Bes vop> 


‚en nur. 


Ant 
und Ichnte q den Hoi Ha mann a Aitreg wiederum ab. 


Herr Grass vor, mit dem Neudruck 
ngen erst im nächsten Jahre vorzugehen. 
‚Hierauf erstattete Herr Brettschneider Namens der 
evi isions- -Kommission- Bericht über den Befund der 


Yortre -fflich W 


De Phetnprnlie, 64x48 em. ‚gross, die ieh A 
u ee E x 


Bi 
2, 


einen Bestand von: 3305 M. nachweist und zollte Pe Herrn. Schatz- 


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lich der Ausstellung gemachte Ausgaben erhoben, sollen thunlichst 
berücksichtigt, desgl. auch in der nächsten Sitzung über den Antrag 
Grass: „Absetzung der Zeitschriften Gardeners RpRR es Bo- 
tanical Magazine von dem Bibliothekfonds“ berathen wer 

Der Vorsitzende ertheilte darauf dem neiaee für die 
asar des verflossenen Jahres Decharge 

In der nach diesen geschäftlichen Verhandlungen ak 
Pause beschäftigte man sich mit den ausgestellten Pflan Herr 
Lackner hatte ein schönes, reich blühendes Exemplar ea Loni- 
cera fuchsioidis ausgestellt. Hierzu bemerkt Aussteller, dass sie sich 
leicht kultiviren lasse, fast unaufhörlich und reichlich blühe. Die 
Loniceren warm zu stellen, hält Herr Lackner nicht für gerathen; 
neben der Lonicera fuchsioides verdiene auch Lonicera punicea ihres 
inne wegen kultivirt zu werden. 
Herr Neumann hatte einen Citrus longiflora blühend und mit 
Früchten, sowie eine Amaryllis regina au usgestell, ‚gelehe letztere = 
bei 6—8° R. ihre Knospen vollständig entwickelt h 

Der Vorsitende dankte den Ausstellern in Be nd im en 
der Gesellschaft und wurde sowohl Herrn Lackner als Herrn 


seinen Vortrag über im Winter blühende Topfpflanzen auf eine spätere 
Sitzung und wandte sich Herr Wendt seinen Mittheilungen über den 
Schutz gegen späte Nachtfröste zu. — So schützt letzterer beispiels- 
weise seinen Goldlack dadurch, dass er an der Stelle, wo der Gold- 
lack steht, schon im Herbste Pfähle einschlägt, um zu jeder Zeit 


ie darüber Stellagen aus Bohnenstangen herrichten zu können, Nament- 


lieh gesehehe dies in den Monaten Februar und März,-um so die 
dem > Ser ‚event. ausgesetzten Goldlackpflanzen vor „der direkten 
Einwirkung. der Sonnenstrahlen zu schützen. = Bohnen- 
er stangen in Tinverieade Menge, bedarf es weiter. ne Materials, so 
andern falls reicht eine leichte Decke von Stroh, Tannenzweigen u. s. w. 
arauf ankommt, dass die so zu schützenden 
. ‚stehen. Bei den Violen wendet Herr Wendt als Decke 


oh an. Misslicher sei es schon, sich gegen die 


es = “ B; / ) = tes Str 2 

Frühja re ‚zu schützen, indess habe er auch hiergegen ein 
Mittel a - den Weinbauern are er habe empfehlen 
Bam, um mehr, als er durch Anwendung desselben 


gen Sale: freie Rosen. and: Obstbäume. ‚gegen 


Wenn ratur gegen ee utend bnimmt und 
er eintritt, lässt Referent Holz und anderes Breunmateril zu 
in die Nähe der zu schützenden Pflanzen usammentragen, 
: ı und —_ nun dafür, dass durch Aufschüten von Torf, 
ıd anderem n Qual ee Mala. ein sog: .. 


= 14 — 


Sahınfaähleuär ähnlich dem auf Ziegeleien beim Brennen von keiner 
unterhalten wird. Durch die Rauchwolken wird der Wirkung des 
Fee me gethan. Wie viel dergl. Bivouak- oder Schmauch- 
feuer zünden, richte sich je nach dem Raume, welchen die zu 
chat Pilanzen einnähmen ‚, Hauptbedingung sei es aber, mit 
dem Material nicht zu geizen und in der Arbeit nicht lässig zu sein. 
ern BB, Betheiligung der Gesellschaft der Gartenfreunde mit dem 
=. ee a an einer etwaigen gärtnerischen Dekoration gelegent- 
lich des bevorstehenden feierlichen Einzuges Sr. Kgl. Hoheit des 
rinzen Wilhelm von ee = Sr. Erlauchten Braut wird dureh 
Gesellschaftsbeschluss genehm on 
Als Mitglieder hatten der a Yameene ie 
Herr Kunst- und Handelsgärtner Petersdorf and 

- Herr Kunst- und ne Howe. Be 


er 


Veber Gewä fchchäuser 


Vortrag, 
gehalten im Verein zur Beförderung des Gartenbaues am 29. 
von Dr. Tschaplowitz. 
(Fortsetzung. ) 
a Bes a u. im n Februacheft) 


‚uft 

nd Boden, welche sich wieder in eine tägliche, roishliche und 

“ ährliche ass und zweitens eine Periodizität in der Erwär- 
ng der einzelnen Organe der Pflanze, welche in der 
freien Natur aus den äusseren Einwirkungen der Wärme a - 
Yas zunächst den jährlichen Temperaturgang in. 
tropischen Ländern anlangt, so entnehme ich Dowe’s "Verbreitung: 
. der Wärme auf der Erdoberfläche“ folgende (daselbst auch graphisch 
dargestellten) —. in Reaumur’schen Grades bis zu. 40° nörd- 
| Breite: 


21,6 22,1 21, 
18, 4 20,6 20 
13, 4 17, 9 15 
iese Zahlen mit, den in Gewi 
1 Tenbind IE so sind die Unterschie e 
: dass sich angesichts derselben » wenig 
diese numerischen W ( 


— 1b — 


zwei Sommer eintreten. 2 Zweimal im Jahre steht die Sonne im 
Zenith jedes Ortes jener Zone. Die zwei Zeitpunkte stehen einander 

um so näher, je näher die Orte dem Wendekreise liegen und fallen 

auf der nördlichen Halbkugel in unsere warme Jahreszeit, also in 
dasselbe Kalenderjahr; auf der südlichen Halbkugel treten sie ein, 
wenn wir Winter haben (und folglich in verschi denen Kalender- 
jahren); und so kommt es, dass, da zwei Kulminationen der a 
Kurve in immer kürzer währenden Zeiträumen (vom Aequator an 
gerechnet) aut einander folgen, sich en die Wärmemengen ae 
N: dass in der Nähe des 2 Breitegrades in der That eine 
höhere Sommer - Temperatur, d. * ‚Iuli- und August- Temperatur 
herrscht, als selbst unter dem Aequator. Im Mittel zeigt der Aequatör 
nach den oben angegebenen Dowe’schen Tabellen die höchsten 
Jahrestemperaturen im April ee. regel und November (zwei- 

ten Sommer) und zwar mit resp. ° R, und 20,9° R., zwischen 
diesen Zeitpunkten sinkt sie auf 2 3 R., während die Temperatur 

des 20. Breitegrades im Juli und August in Folge der oben an- 
gegebenen Verhältnisse (und wohl auch in Folge des längeren zen: 

- sieh auf 22,1° R. bereehnet. 
Die ‚die monatlichen Temperaturschwankungen ea ben 

Kurve ist gewöhnlich nur eine aufsteigende — vor dem Solstitiam, 
oder eine absteigende — nach dem Solstitium, mit Ausnahme der 

Solstitialmonate. In tropischen Breiten bewirkt das soeben be- 

sprochene Verhältniss, dass vier Monaten eine zweischenkliche Tem- 
peratur- Kurve zukommt, wie die Mitttelzahlen, welche für den 10. 

un nd 20. Br eitegrad angegebe n sind, auch zeigen. Im Vebrigen 

it- 


>... räumen entsprechenden periodischen 

= Bodens und somit der Wurzeln charakterisiren sich dadur 

Maximum um so später eintritt, je tiefer die betreffende } 

liegt; so tritt in Deutschland bei zwei Fuss Tiefe das Maximum etwa. 

im August, bei vier Fuss Tiefe etwa erst im ‚Septeml di 

ein, ete. Es ist deswegen im Allgemeinen. in der 

im Boden wärmer als über demäslken Ueber die peraturen 
‚heisser Jänder stehen mir nur wenig Andaheß zu Gebote. Die ober: 

es Wüstensandes kann bis 50, ja bis 70° C. annehmen und 

SEsan. Meshschtete in der (algerischen) Wüste in der obeı 

‚40° R., in 0,1 m a aber schon blos 20° R. und 2 m tief 

DR. Au der Küste ep ‘in Trevandrum 
Nonatmitilomper turen. ngl. Fuss Tiefe 

ein um einige Grade h 

eolationskeu ) 

- Sahara-Oasen z. B, wir 
. indessen glaube ic = 

: er 


| is Ansichten br en Wärmebedürfnisse .- Pflanzen : 
nei h an Je | ich die tägliche Pe 


= DM. 


2.B. bei Warmhauspflanzenkultur, wie mir scheinen will, ihr eine grössere 


Bedeutung zu, als man gewöhnlich annimmt. Die von mir in Proskau 


notirten Beobacht tungen, von welchen die eines mittleren ruhigen 
Augusttages in fünf Kurven dargestellt sind*), nämlich zwei für in 
verschiedener Tiefe des Bodens gelegene Stellen und dagegen 0,1, 0,5 
und 1,0 m Höhe über demselben, stellen Verhältnisse dar, wie sie 
ur ir Monaten an möglichst windstillen Tagen bei uns statt- 
n (s. Monatsschr. 1877, S. 106 ff); ähnlich lassen sich dieselben 
= a Ländern denken. Wenden wir uns z. B. nach den Heimath- 
ländern einiger Palmen, etwa dem nördlichen Afrika, so sind > 
= (im kontinentalen Klima) tägliche Temperaturschwankun en vo 
=e. .30:ja.30°-R. häufig, Wir wissen, -dass in der Sahara Nachts nicht 


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B 
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ann, wenn d achts 
Eis verwandelt werden). Barth beobachtete im Innern Afrikas bei 
Minimaltemperaturen von 7 und 8° R. an denselben Tagen die Maxima 
von 30 und 40° R, Von der Dattelpalme wird angegeben, sie ertrage 
eine Temperaturschwankung von — 2 bis + 41° R. Temperaturen 
von 0° sind Morgens (in unserem Winter entsprechenden Monaten) 
in Nord-Afrika nicht selten. Von Fezzan wird angegeben, dass als 
niedrige Temperaturen — 3 ja 4° R. öfter auftreten, Maximum im 
Schatten an entsprechenden Tagen 20° R. Für Aegypten werden in 
der warmen —.s angegeben im Delta Min. 15° C., Maxim. 30 
Se > ER und selbst 40° C., in Mittel- ‚und Oberägypten Min. 20 bis 


= Insolation, die täglichen Schwankungen der oberen Boden- 
schichten, überhaupt der Schichten, in welchen "Pilanzen wachsen, nicht 
"unbedeutend sein. Diesem entsprechend müssten die Temperaturen 
der Kübel und Töpfe unserer Warmhauspflanzen regulirt werden. 
‚Liegen auch hierüber wenig direkte Beobachtungen aus tropischen 
und subtropischen Gegenden vor, so darf man doch rücksichtlich der 
starken Absorptions- und Ausstrahlung ‚sfähigkeit des Bodens, der hohen 


m den ‚oberen Bela schliessen. Die von mir im Juli und August 
im BIpeiliet zu Proskau beobachteten Schwankungen 

en iefe gegen ° C., in 2 dm Tiefe nahe 3—4° C,, 

e ünne oberste Schieht (von vielleicht 0,05 m Dicke) 
re de ren Insolationstemperatur der untersten 


Maxima spät Nachmittags und Abends eintreten, während die 


ilde n Eh vers die in tropischen ti 
raturschw ankungen a verschi: er 


® @., Maxim. 40 and 60° C! Ebenso werden, zufolge der 


Insolationstemperatur ete. auf Amplituden von wohl 15 bis 20° Weite 


wen folgte. Besonders wichtig hierbei aber ist, dass une en 
ee und in grösserer Tiefe wahrscheinlich erst. = statt- ne = 


beigefügten Tafel für die Tiefen von e - und 2 m die muthmaass- 
lichen Temperaturen in Kurven dargestellt. 

Diese in der Natur eltbelenden Verhältnisse, nämlich der 
periodische Gang der Insolationswärme, der Luftwärme und der 
Bodenwärme, bewirken nun, dass sich täglich die einzelnen Glie- 
der der Pflanze nacheinander in einer bestimmten Reihen- 
folge erwärmen und wieder abkühlen, da jedes der Organe je nach 
seiner horizontalen Höhe über dem Boden zu einer anderen Zeit 
beginnt, die ihm eigene Temperatur-Amplitude zu durcheilen, und dass 
die den verschiedenen Organen oder besser ausgedrückt, jeder Horizontal- 
Region der Pflanze zugeführte Wärme sowohl ihrer Menge, als auch 
ibrer Intensität nach zu demselben Zeitpunkt ir verschieden gross 
ist. Wie dies beispielsweise in unserem Klima und im August ge- 
schieht, ist aus meiner oben zitirten Arbeit zu ne sicher findet 
Aehnliches überall statt, gemildert in ozeanischen, in kon- 
tinentalen, besonders aber in gleichzeitig tropischen und k entalen 
Klimaten. Die Kurven S.111].e. und noch mehr die denselben Fremnie 
Tabellen lehren, dass die grösste Wärmesumme (im Sinne Bous- 
singault’s. durch Addition der Thermometergrade erhalten), sowie 
auch die höchste Intensität den untersten Stengelgliedern zu Gute 
kommt, in Höhe etwa eines Dezimeters; über diesen folgen Luft- 
schichten (resp. Regionen am Stengel, Stamm ete.) von sehr geringer 
Dicke, welche um so kälter sind, je höher sie liegen; wärmer als 
diese sind die Wurzeln wenigstens der Summe der Thermometer- 
grade nach, welche eine weniger auf- oder abwärts gebogene Kurve 
darstellen, sie erreichen jedoch nicht die Höhe der Temperatur der 
äusseren Organe. Die unterste Stengelregion erreicht ihr Maximum 
schon Mittags, die höher gelegenen später, die Wurzeln Nachmittags, 
Abends und Nachts. Die Kurve namentlich der tiefer liegenden 
- steigt und fällt also nahezu umgekehrt, wie die der oberirdischen 


Erwärmung der einzelnen BEBOR Ba Degen der Pia ‚sagen, 
dass dieselbe täglich von oben nach unten stattfindet und dass ihre 


Temperaturschwankung um so grösser ist, je näher sie der Boden- , 


oberfläche liegen. Auch die Intensität ist wohl im Allgemeinen gr 
am höchsten. % 


ee folgt.) 


Ueber das Treiben des Flieders Or 
und die Anzucht der dazu nöthigen Exemplare. 2 


In der Dezembersitzung (29. Dezember 1880) des Vereins zur 


Beförderung des Gartenbaues erstatiete Herr ÜUnirersifäisgärtner _ 


nm ein Referat über die Frage 
„Ist es möglich, die chin weissen Flisderhlötiangt 

die meist aus Frankreich bezogen werden, in gleie 

i Schönheit er rer ne in ıd zu erzi 


— 108 — 


Derselbe bemerkte: Bei einem Rundgange durch Berlins kan 

nereien am heutigen Tage habe ich bei den Herren G. A. Sch 

und bei Herrn Chon& sehr schönen weissen Flieder in grosser Menss 

gesehen und Herr Wendt hat uns heute Abend eben solchen vor- 

geführt. Das ist ein erfreulicher Fortschritt unserer Sg Is 
darf scheint aber noch nicht völlig gedeckt zu sein und e 

noch immer französischer Flieder importirt, obwohl andärersaite 

auch wieder die erfreuliche Thatsache zu verzeichnen ist, dass bereits 

von Berlin wieder nach Hamburg, Leipzig etc. Flieder exportirt 

Se wird. In dem ersten Jahre, wo man in Berlin anfing, Flieder zu 


Eheäsckt und nun.bei grosser Hitze und grosser F euchtigkeit ee 
wie in einem russischen Dampfbade. Die Herren J. C. Schmidt- 
‘ Erfurt scheinen jetzt dasselbe Verfahren angewendet zu er 
Sie empfehlen 10,000 weisse getriebene Fliederblüthen zu Weihnachten 
und Neujahr, während sie früher Syringa vulgaris Sträucher zum 
"Treiben zu kaufen suchten. Es ist us ein sehr erfreuliches Unter- 
nehmen und es handelt sich nur darum, genügend Stämme vorzu- 
en In mancher Hinsicht ist es zweckmässiger, Topflieder zu 
iehen, da dieser dem Blumenhändler für seinen Laden eine hübsche 
Zierde, bildet und ihm Gelegenheit bietet, die Rispen abzuschneiden, 
während die Pflanze selbst dem Gärtner zurückgegeben wird. Solche 
Sträucher lassen sich mehrere Jahre hintereinander treiben, wenn 
sie nur während des Sommers gut kultivirt werden 
Herr Kuntze (in Firma J. C. Schmidt, Berlin) berichtete auf 
eine Anfrage, dass seine Schwäger J. C. Schmidt in Erfurt aller- 
er eine e sehr grosse Anzahl blau blühender Syringa .. von 
4—6 m Höhe dicht neben einander eingeschlagen und im Dunkeln 


= angetrieben hätten. Die Blumen hatten sich zu der Zeit, als er 
sie gesehen, ‚aber noch nicht ganz weiss gefärbt. Eigentlich wollten 
die Herren J. ©. Schmidt-Erfurt den Flieder in eigens dazu ein- 


 Dampfkesseln, die zum Betrieb ihrer Fabrik dienen, heizen woll 
doch sollen diese Kellereien etwas zu dumpfig gewesen sein; Probe 
darin gezogenen Flieder habe er nicht gesehen ee 
as den des Flieders betrifit, so meint Herr Pe 
werde sich wohl eine Zeitlang noch erhalten. selbst habe 
ı Chon & und G. A. a, Ficken von 


- gerichteten Kellereien treiben, die sie mittelst des Dampfes von zwei en 


— 199 — 


wenn man die Pflanzen selbst hier heranziehen könnte, man ref 
allein schon pro Stück e Se Fracht. In Paris werden die Flieder 
in reichem Lehmboden gezogen, was auch bei uns geschehen müsste. 
Die Qualität der ra lasse sich bei uns in gleicher Schönheit 
erreichen wie in Paris, er habe seine vorjährigen Exemplare weiter 
kultivirt und Blumen erzielt, die gerade so schön wie die Pariser. 
Die Anzucht von F liedersträuchern in 3—4 m Höhe empfiehlt der- 
selbe den Handelsgärtnern sehr, BER die von kleinen Topf- 
exemplaren; am besten ist die Sorte Charles X 

Herr Brettschneider bemerkte: Charles X. ist in. unseren 
Baumschulen seit 20—25 Jahren verbreitet und nur durch Ver- 
edelung vermehrt worden. Die Sträucher, welche aber augenblicklich 
davon bei uns zu haben sind, sind für Topfexemplare nicht geeignet, 
aus sind zu hoch und kahl; das mag wohl der Grund mit sein, 

um man sie aus Frankreich bezieht. Leider hat auch die Lieb- 
ser des Publikums für Syringen-Varietäten bei uns gegen früher 
abgenommen, selbst manche Gärtner kennen Charles X. nicht, Ausser- 
dem haben die Franzosen seit mehreren Jahren die besten Unter- 
lagen ausprobirt; Syringa vulgaris macht zu viel es Den 


Josikaea und Ligustrum vulgare, die beide ein eiches rzel- 
vermögen im kleinen Raume zeigen, sind te 
Herr Haack erinnerte daran, dass er, nachdem er in Paris bei 


Laurent die Fliedertreiberei in Töpfen und in frei ausgepflanzten 
resp. eingeschlagenen Exemplaren gesehen, bereits vor 20 Jahren 
diese Treiberei hier empfohlen habe, erst jetzt sei endlich ein Anfang 
gemacht. — Herr Lackner entgegnete darauf, dass man schon früher 
hier weissen Flieder gehabt, dass aber Niemand ihn verwendet habe 
und die Kultur desshalb wieder aufgegeben wurde, jetzt durch die Fort- 


schritte in der Blumenbindereisei erst wieder Bedarf nach solchem Flieder. | 


; = den Bemerkungen über englische Treibrosen 
im Januarheft der Monatsschrift (S. 3) 
von Fr. Harms, Eimsbüttel bei Hamburg. 


Die Mittheilungen über „angebliche rer, nach eng- 


lischer Art“, wie Herr Wendt sie aus einer renommirten Handlung 


‚bei Hamburg bezog und als abschreckendes Beispiel in der Ver- 
- sammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues am 24. Novbr. en 


% a vorzeigte, Verne mich zu nachstehenden a 
Voraus „ dass der Thatbestand genau so ist, 


dei Bee Bericht unserer Vereinsschrift (Januar "sel, 8. » nn 


mitgetheilt wird, dass nämlich Herr Wendt einjährige Veredel 


von Gloire de Dijon pro Stück mit 15 el bezahlt. hat, so liegt 


*) Wir bedauern sehr, dass durch ssverständniss 15 Mar . 
Stück; gesagt ist, es sollte heissen I he ck ver ae Wendt 
ee jetzt mittheilt, a se wolle die Rosen EB Eee ebichrockende) 

ispiel hinst : ch zu machen; 


— 10 — 


unbedingt eine Uebervortheilung von Seiten des betreffenden Rosen- 
lieferanten gegen Herrn Wendt vor und wäre es, da Herr Wendt 
nun einmal die Gegend seiner Bezugsquelle ziemlich genau bezeich- 
net, in diesem Falle ee ih gewesen, auch gleichzeitig 
- den Namen des Verkäufers, mindestens aber die Anfangsbuchstaben 
desselben und sein Damal a ‚zu aan da sonst andere en 
Geschäfte in dieser Gegend, die den Lesern vielleicht nur dem Nam 
nach bekannt sind, Gefahr laufen, mit in den Verdacht der Unreellität 


Z 


dass die ersten Vermehrungen der im Winter von den englischen und 
französischen Neuheitenzüchtern in den Handel gegebenen Rosen im 
nn Frühjahre schon von mir zu 2,50 Mark bis höchstens 

o Stück verkauft werden, so giebt. es doch auch ausser- 
ordentlich le Vereinsmitglieder, denen aus früheren Berliner oder 
anderen Ausstellungen oder anderweitig meine Firma bekannt ge- 
worden ist, die aber keine Rosen und besonders keine allerneueste 


£ in 
= oder einen anderen Rosenkatalog zu studiren, und diesen Leuten 


FR 


möchte nach Bekanntwerden vorstehenden Falles ; je sitiehe Lust ver- 
gehen, falls sie ja einmal eine Anwandlung zu m Bezug von neuesten 
er et se dieserhalh an meine de ‚eine andere Firma 
in. 


x 


enden 
Sa anders liegt die Sehe freilich für wirkliche ar 
und ganz besonders für Rosengärtner, wie Herrn Wendt und seine 
ehrenwerthen Herren Kollegen dieser Branche, die eines weitver- 
. breiteten Rufes geniessen. Von solchen Rosenzüchtern, die also ihre 
Sammlungen durch gute Neuheiten des Auslandes zu bereichern 
resp. zu verbessern suchen, darf man verlangen oder wenigstens vor- 
aussetzen, dass sie in ihrem Fache au fait sind, dass sie also wissen, 
wo und zu welchem ungefähren Preise man "Rosenneuheiten kauft. 


von . betreffenden englischen Firmen, wenn sie sie zum ersten N 
en De 


kann), stet 58 10 s 5.d (also 5 Mark bis 
10, 50° "Yark) pro Stück vorkanft, — - War 28 betreffende Rose also 


Unter dem Namen irgend einer existirenden Neuheit 


en, N a 


Andereriaäi: Tnenie ieh mir 
Ges scehäft: | wie. 


Hier handelt es sich also um eine englische Sorte und solche werden 


r Wendt sie nicht zu viel höherem Preise, als andere 


_ 1. — 


theuer war, als die schönsten, neuesten und theuersten Sorten der 
reellen Firmen. Een diess aber dennoch der Fall, dass Herr 
Wendt sie um einen für Rosen sonst aussergewöhnlich. ee Preis 
erworben hätte (wie so Mssicher dem Charlatan für ein fast werth- 
loses Geheimmittel einen horrenden Preis bezahlt), ohne sich zu ver- 
gewissern, dass er. wirklich eine werthvolle,' den Anpreisungen ent- 
sprechende Rose erwirbt, die ihm andere gerade für Neuheiten als 
erste und beste Bezugsquellen bekannte Firmen nicht zu liefern im 
Stande sind, so möchte das für die Rosen verausgabte Geld dennoch 
weggeworfen sein, da nicht allein Herr Wendt, sondern auch 


S 
über dieselben gehört. — Aehnlieh erging es vor mehreren Jahren 
hiesigen Gärtnern, besonders aber vielen anderen Privatleuten. Die- 
selben liessen sich durch einen hausir enden, hier, wie in viele 
anderen Städten (auch wohl Berlin) für kurze Zeit Lager haltenden 
frechen Schwindler auf das Gröblichste betrügen. Er ee ihnen 
zu hohem Preise Sämereien, Zwiebeln, Obstbäume etc. 
bildungen, die Pflanzen darstellt ten, wie 'sie nie existirten; für Obst- 
sorten hatte er einige besonders schöne Schaufrüchte aus Frankreich 
als Lockvögel ausgelegt. Besonders aber führte er Rosenbilder bei 
sich, deren Farbenschattirungen und Zusammenstellungen die kühn- 
sten Erwartungen bei Weitem noch übertrafen. Und nach diesen 
Abbildungen verkaufte er die allergewöhnlichsten Rosen, meistens 


näheren Details seines ungemein flotten Geschäftes leider erst 
sehr spät, ging aber dann sogleich zu ihm und er mich 
nach seinen e. Rosen. Hier pries er mir ca. 24 Sorten a: die 
er nur allein besässe und die alle den "susliegenden fabelh 0 
Abbildungen iiapescheh sollten. Wie i inde 


Adresse nannte und ihm unter Anderem bemerkte, dis, wenn er nur ee 


einige von den een Rosen besässe, er sie an Mr. Verdier in 
. Paris für viele Tausend Francs verkaufen Loans, SE viele Rosen, die 
er Fir. Moosrosen anszäbe, entschieden keine seien, noch viel weniger 


. = -Gehülfen ie Als ich en re reg einen 
beharrte und diese in Käufer Gegenwart. aussprach, wurde y% 
und stellte dieselben als aus Geschäftsneid ents 


ne 118 = 


| ie Um keinen Auftritt herbeizuführen, musste ich vorläufig mit 
meinen Rosen das Feld räumen. Als ich nach zwei Tagen die Sache 
weiter verfolgen wollte, war der Vogel ausgeflogen, um an anderem 
Orte das Geschäft in ähnlieher Weise wieder zu beginnen. Ich war 
wenigstens nicht auf den Leim gegangen. Die Rosen schenkte ich 
einem meiner Arbeiter, da ich sie vn im eigenen Garten pflanzen 
wollte. Es war das gewöhnlichste 
erer Art, vielleicht ähnlich 5 Herr Wendt, erwarb ein 
hiesiger Geschäftsfreund 12 oder 24 Exemplare- von der alten Thee- 
rose „Goubault“, in Amerika unter dem Namen „Bon Silene“ oder 
„Bon Seline“. eselbe wird dort ungemein viel zum Winterschnitt 
re "Wäre diesem sonst so tüchtigen, praktischen Rosengärtner 
gewesen, dass die beiden Rosen synonym sind, so würde er 
si er aus deutscher en um Y des jetzt es 
Preises bezogen haben. Br 
| Aufforderung zu Beobachtungen über er Blüthezeit. . 
Herr Prof. Magnus hat in der Februarsitzung d. J. des Vereins 
zur Beförderung des Gartenbaues angeregt, nach dem Vorgange des 
Herrn Professor Hoffmann in Giessen und anderer Männer an ver- 
‚schiedenen Orten, namentlich bei Berlin, Beobachtungen über die 
x Blüthezeit der. Pflanzen zu machen. Um die Sache ze von Anfang 
RN EU: komplizir iziren, empfiehlt es sich, nur das Erscheinen der ersten 
r lühe ne ‚Pflanzen zu notiren und zwar u 


hlag von i 
_ Muscari ar > Bläthe i in Giessen 3. Aal (Mittel 
Salix. daphnoides 8. „vieler Jahre) 


apın 
Ribes TE Stachelbeere „ en I 
brum, Johannisbeere „ 14 
Prunus avium”), Süsskirsche ea 14... 
= spinosa, chlehe > 20. :, 
Pirus communis*), Birnbaum „ 2:5 
Prunus Padus, Tranbenkirsce = z 2 


are Malus*), Apfelba | 
schenswerth ist Ei: BER die küssla dr täglichen 
ee tur und des Bodens (ob letzterer leicht oder schwer), 
| d ort ee oder schattig. Wir bitten unsere 


re | freundli chst, derartige Beobachtungen bereits 
diesem Jahr chen und uns die Notizen behufs Veröffenticbung 
zusenden zu wollen. Selbstverständlich würden die > Pe a, 
Jahre zu wiederholen sein. 
- Will man weiter gehen, so notire man iır 
Febr. (16) oder März Corylus Avellas, das a 
März (17) Seilla sibiriea, erste Blüth 
7) Galanthus nivalis, 
{  vermi 


- 113 — 
April (10) Aesceulus Hippocastanum, Entfalten der ersten 


Blätter (Blattoberfläche sichtbar), 
- (26) Fagus sylvatica, erster Baum grün, 


Mai (4) Syringa vulgaris erste Blüthe, 
»„ . (5) Nareissus poeticus, u 
» 7) Aesculus Hippocastanum, > 
» (8) Crataegus oxyacantha, = 
» (14) Sarothamnus Scoparius, * 
» (15) Cytisus Laburnum, . = 
»„ (16) Cydonia vulgaris, - 
» (17) Sorbus aucuparia, „ 
» (27) Sambucus nigra, r 
» (29) Secale cereale, ® 

Juni (14) Vitis vinifera, 


» (21) Ribes rubrum, erste Frucht reif, 
„ (22) Tilia platyphyllos, erste Blüthe, 
Juli (1) Lilium candidum, 
» (31) .Sorbus aucuparia, erste "Frucht reif, 
:- Aug. (11) Sambucus nigra 
„. (11) Aster amellus, erste Blüthe, 
Sept. (17) Aesculus Hippocastanum, erste Frucht reif, 
Oktb. (10) allgemeine Laubverfärbung, 
= en Fagus sylvatica, "desgl.., d. h. über die Hälfte der 
(14) Betula alba, Blätter verfärbt. 
Die eingeklammerten Daten sind die betreffenden mittleren 
Tage für Giessen. 
L. Wittmack. 


Rosen in Amerika. 
Von Karl Mathieu. 


Es wird vielen Liebhabern und besonders den praktischen 
Gärtnern in Bezug auf abgeschnittene Rosen nicht uninteressant sein, 


€ eck einen Bericht 
Mr. Meehan in Gardners’ Monthly u. Hortieulturist, einer Pie 
delphia Wochenschrift, zum Gegenstand, um einen "Maasstab fü 
dortige und hiesige Verhältnisse a5 Hess Kollegen zu geben. 
on de den Rosen, welche in New-York, Boston und Philadelphia, 
den drei grössten Städten Nordamerika’s, wegen des Schnittes ganz 
besonders gezogen und getrieben werden, sind es folgende Thee- 
sorten: Safrano, hier auch sehr beliebt, Bon Silene (Goubault Be 


Franzosen), Isabella Sprunt (ein Dimorphismus der Safrano 


Sämling derselben, sport der Engländer, aceident der Franzosen), 


= Cornelia Cook, eigentlich C. Koch die richtige Schreibweise 


Br ling von Devoniensis, von Koch in Baltimore gezogen, Die, 
Perle des jardins. Niph etos, Maröchal Niel; und en Jacque- 
minot Remont.-Rose. 


& 


Rosen, wie la France und Sr. d la Malmaison, 


_— 14 — : 


die bei uns so beliebt sind, an dort nicht jene freundliche Auf- 
nahme, sei es, dass sie die Mühen des Züchters nicht mögen bezahlt 
gemacht haben, sei es, dass Er aus einem anderen Grunde nur einen 


Handel nicht beskchen Sr und welche bei jeder Gelegenheit, sei 
es Freude oder Trauer, benutzt werden. In Philadelphia werden 
nicht weniger als 15 ‚000 dieser drei Sorten täglich gebraucht, in 
Boston und New-York ist der Verbrauch jedenfalls auf das Tess 
zu rechnen, so dass in diesen drei Städten ca. 70,000 täglich ver- 
braucht werden, welche Summe sich noch steigern liesse, wenn es 
zn wäre, eine genaue Berechnung während der Zeit anzustellen. 
Keine Rosen, ausser General Jacqueminot vielleicht, ändern so ihre 
Preise als diese a und selten sind die Preise länger als zwei bis 
drei Tage beste 


Die nac hetehende ‚Tabelle soll ein annäherndes Bild derselben. 
glich: 


geben, soweit eben mö 
Preis pro 100 Stück: 
November, die erste Hälfte . Doll, 1,50 cts. 


die zweite Hälfte .. „ 250 „ 
Dezember, die ‚erste Hälfte . „. . „.8— 5, 
; die zweite Hälfte -. .. -8+-12— , 
Janmarı : en 2. Del. 5. > 
Ge di; 
Mare 6 (wenn Osterfeiertage,, höher) = 3— „ 
8 ö 3--- 
ee 2... les 
a a Bw er ne 
Juli, erste Hälfte . . . ..-. , 2 
sawan Halle...  .. . En 
August RE en tm 
Bepiammber =. 2.2.0.0 0. a 
Oktober . . .. ren 


Eontrakte für die Zeit vom Norsmbne bis Mai werden zu drei 
Er men er 


Mai 
t. Die ‚Boston-Züchter haben 


In Philadelphia, 
‚ dagegen Safrano - 


Rn 


IE 8. 


ERTRUN. h 
nF TERN AN 


2. nr re En eze 


.- in einer rarehee Nische stehend, hebt sich die weisse Statue 
di 


i von dem d unkelgrünen Laube in lebensfrischen Rüstern, Ulmen, = 


— 15 — 


Preise erzielt, als die der anderen Züchter. Diese beiden Städte 
verbrauchen täglich gegen 10,000 Rosen M. Niel; ebenso sind seit 
2—3 Jahren sehr viel in Philadelphia gezogen, und wenn die Lieb- 
haberei anhält, so wird Philadelphia Boston und New-York nichts 
RAGhERUE im Verbrauch dieser Rose. 
er Rege M. Niel mit General Jacqueminot, dem 

Veilchen Marie ee und Myrsiphyllum asparagoides (Medeola 
asparag.) verbunden, zu den schönsten und theuersten Sträussen 
verwendet, ein Strauss von M. Niel Rosen und Myrsiphyllum während 
der Zeit der Opern-Darstellungen ist 10—20 Dollars werth. Die 
Blumen im Einzelverkauf und im Kleinhandel kosten 20—50 cents, 
e Grossen 10—20 Dollars pro Hundert, der geringste Preis ist 

ollars. In Philadelphia wurden zu einem Vereinsballe nicht 
weniger als 20,000 Theerosen gebraucht, ausserdem noch G. Jacque- 

inot und andere Sorten, ebenso in New-York bei Gelegenheit einer 
ee 5000. Eine gute M. Niel Pflanze bringt 1000 bis 
1500 Blumen während der Blüthezeit hervor, auch wohl gelegentlich 
2000. Uebrigens wird die M. Niel R. dunkler und die Blüthe grösser, 
wenn dieselbe auf die Banksia-Rose veredelt wird 

In Bezug auf G. Ja acqueminot will ich hier noch bemerken, dass 
ein Züchter seh in einer Blüthezeit für 12,000 Dollars nur 
in . Sorte verkaufte. 

Zum Schluss führe noch ein Beispiel einer Rosen-Züchterei an, 
nämlich die der Herren Dingee & Conard in West-Grove, Chester 
County, Philadelphia, welche die grösste Gärtnerei in der Art wohl 
in der Welt ist. Diese Firma besitzt 46 Häuser, das kleinste davon 
ist 100 Fuss lang, sämmtlich der Kultur der Rose gewidmet. Im 
letzten Jahre (1879—80) erhielt sie 50 grosse Frachtkisten mit 
Flugschriften und Fe Abeggerniren rn: zur Versendung, welche 

ein Porto von 2700 Dollars erforder 


Die gärtnerischen ‚Arbeiten bei dem Denkmal der 
Königin Luise 
im Thiergarten zu Berlin. 
(Aus Mangel an Raum verspätet.) E 

Es dürfte manchen Besucher dieser Stätte interessiren, Ge- 
naueres über die so reich ausgestatteten Anlagen zu erfahren. 
Mitten in Hochwaldbäumen hat man durch Beseitigung verschiede- 
ner grosser Bäume einen weiten, freien Raum geschaffen, wobei 
allerdings die — Blutbuche (Fagus sylvatica var. fol. rubra), 
ein Unicum un Thiergartens, zum Opfer gefallen ist. Nahe an 
der Siloitgrense ee Platzes hat das Marmor-Standbild auf u 
kleinen, erst dazu geschaffenen Erhöh umgeben v 
einer achteckigen Granitumfassung, seine Aufstellung en. Wie 


Vor diesen, die Stämme verdeckend, zieht 


_ 116 — 


sich ein dichter Kranz von ernstbelaubten Lebensbäumen (Thuja ocei- 
dentalis) hin, vor letzteren wieder ein Ring von niedrigeren, 2 bis 
3 Fuss hohen Rhododendron ponticum, Buxus sempervirens, Prunus 
lauro-cerasus, mit ihren saftgrünen Blättern. Den Abschluss bildet 
ein Kranz niedriger Rosen mit schmaler Graseinfassung, die gegen- 
wärtig in ihrem schönsten Blüthenschmuck prangen. Dieser Rosen- 
kranz setzt sich seitwärts bis zu den Aufgangsstufen fort. Unter- 
brochen wird er auf beiden Seiten durch eine Rosette von der dun- 
kelblauen kleinen Lobelia, eingefasst von weiss blühenden Blumen 
derselben Art. Der Gesammtblick wird noch ganz besonders durch 
einige grössere (etwa 10 bis 12 Fuss hohe) Thujopsis (glauca?) mit 
ihren wie in tiefer Trauer herabhängenden, schwankenden, blau- 
grünen Alien und durch die vor dem Ganzen im Halbkreise auf- 
gestellten 10 Granatbäume (Punica granatum) mit ihrem lichten, 
gelblich-grünen Laubschmuck effektvoll erhöht. Nach vorn breitet 
sich die nach und nach niedriger werdende Einfassung seitwärts aus 
und gestattet dadurch Raum zur wechselvollen Anpflanzung ver- 
schiedener Sträucher und Staudengewächse, ausserhalb die blassroth 
blühende Deutzia, Taxus, Rhododendron, Prunus lauro-cerasus, Spi- 
raea prunifolia, Erythrina a, Acer Negundo var. jaspidea, dessen 
glashelle Blätter lebhaft hervorleuchten. Zu ihnen gesellen sich die 
ieblich eingestreuten Schierlingstannen, Pinus canadensis, mit ihren 
feinen Nadeln. Die niedrige Diervilla canadensis mit ihren grünlich- 


reis 
Hanf, Mais, Phlox ete., eingefasst von den breiten, ovalen, meer- 
grünen Funkia alba und coerulea, bemerkbar, 
Wenden wir unsern Blick von den Granitstufen aus dem 


Ge  Sersagien er Denkmal gegenüber liegaüden Abschnitte des grossen 


2. ü uen wir in demselben eine eg: 3a in 
aöhwungroßh, kühnen Bogen kei eirschiiste Arabeske. 

ist eingefasst von Sinngrün (Vinca minor), und innerhalb der Linien 

bedecken den Boden zunächst zahlreiche Pelargonium zonale mit 


ihren fleischfarbenen Blüthen. Weiterhin folgen dann wieder nie- 
.  drige, reich blühende Rosen, zur Abwechselung reichlich untermischt 


; mit dem helllaubigen deutschen Straussfarn (Struthiopteris germa- 

ca), wodurch die Eintönigkeit wirkungsvo unterbroc en wird. 

innere Ra der Arabesk e prangt im schönsten ün, 
ächst rin zwei 


= 17 — 


volle Abies Nordmanniana von etwa 15 Fuss Höhe mit ihren “ 
gestreckten, wagerechten Aesten. Die oberen Aeste tragen 
aufgerichtet, 12 bis 15 grosse, hellbraune Zapfen, gleich kn 
Kerzen. Den Schluss bilden, verständnissvoll unter einander grup- 
pirt, Sträucher oben genannter Arten. Auch der Seitenraum ist in 
ähnlicher Weise dekorirt, wozu sich noch die höhere Stechpalme 
(Dex aquifolium) und die niedrige Sabina officinalis ete. gesellen. 
Den Fernblick hemmen hohe Waldbäume, als: Eichen, Buchen, Ul- 
men, von denen heraus 7 grosse Silberpappeln (Populus alba) und 
seitwärts ein ebenbürtiger, rauhfrüchtiger Ahorn (Acer dasycarpum) 
ihren hellen Laubschmuck präsentiren, als wären sie schon vor vielen 
Jahren zu gegenwärtiger Bestimmung gepflanzt 

Welch’ ein Kontrast macht sich nun bemerkbar, wenn wir über 
die kleine Brücke zu dem Denkmal Friedrich Wilhelm’s IH. 
schreiten. Wie bescheiden eng umgrenzt ist der Raum, auf welchem 
dieses Denkmal seine Aufstellung "gefunde en hat, und wie trist und 
öde ist Alles um und neben demselben. Während uns vorhin allent- 
halben freundlicher nz entgegen lächelte, ren hier 
meist stumpfes Grün vor, ausgenommen zwei kleine 
mit hochroth blühendem Pabrehnn zonale und zwei kleine Pünktchen 
blauer Lobelien, dem dem Denkmal gegenüber. Im Rücken des 
Monuments neigen die düster belaubten Aeste der Hochwaldbäume 
überhangend bis in die Nähe des Denkmals heran. Eine Wand 
dicht stehender Lebensbäume (Thuja oceidentalis), durchwebt mit 
wildem Wein (Ampelopsis quinquefolia), bildet die undurchdringliche 
Einhegung des Ganzen. Hin und wieder machen sich einzelne Stech- 
palmen (Ilex aquifolium) dabei bemerkbar, und selbst die innerhalb 
. dieser hohen Umgrepzung stehenden Gewächse sehen zur Zeit recht 


Tick“ Blüthen zu entfalten. Die in den Ampeln herabhängenden 
Gewächse zeigen auch nur ihr einfaches Grün. Die vordere kreisförmige 


Umgrenzung von japanischer Quitte (Cydonia sen hat ihren reichen 


Flor grosser, purpurrother Blüthen schon in den ersten Frühlingstagen . 
gespendet und steht nun derselben entkleidet. Die aus denselben 
- hervorragenden hochstämmigen Fuchsien haben alle nur kleine Kronen 
mit wenigen Blüthen. Auf dem Rasenstück innerhalb, dem Denkmal 
gegenüber, sind, ausser den obengenannten Pelargonien und Lobelien, 
noch 6 Stauden Statice limonium, welche mit ihren schmalen Blättern 
den kahlen Boden nicht bedecken und nur wenige ng : 
treiben. Fast am meisten zurück sind. Kr dem 
Denkmal, bei a schwer zu entscheiden 
werde, Die e kleine Pflanze des erba (Rieinus 
communis) Bein rache trübselig auf die dürftige Umgebung herab- 
zuschauen, als fühle sie sich nicht so recht heimisch in derselben. 
Wir scheiden von dieser hehren Suätte mit der Hoffnung, dass 


- ein freundlicheres Bild seiner en. u ‚werde 
h :n geschehen.) 


- nn ul dem nun herannah henden Geburtstage des verblichenen Herr- 


— 118 — 


Botanischer Verein der Provinz Brandenburg. 
Sitzung vom 28. Januar 1881. Vors.: Herr Kny. 


Herr Ascherson besprach in Hinblick auf die Säkularfeier 
der Geburt Adalbert von Chamisso’s die Verdienste, welche sich 
der Dichter auf dem Gebiete der Botanik, der er nach Amt und 
Beruf angehörte, erworben hat. Besonders 'hob er seine Forschungen 
im Gebiete der märkischen Flora und seine Studien über die Wasser- 

- Be hervor. 
rr Magnus erwähnte rühmend einer Arbeit Chamisso’s, in 
der er "lie Umwandlungstheorie des u Agardh vom Stand- 
punkt der exakten Beobachtung kritis 

Ferner zeigte Herr Ascherson En Anzahl Abbildungen Kir 
die ihm Prof. E. v. Purkyne in Weisswasser (Böhmen) zur Ansich 
übersandt hatte. " Dieselben stellen theils eine erst vor a 


und im westlichen Nordamerika vorkommen, theils erläutern sie die 
Anatomie der Nadelhölzer, namentlich die der Kiefernadeln, welche 
ausgezeichnete Merkmale zur Unterscheidung der Arten bietet, worüber 
err v. Purkyne ein ausführliches Werk vorbereitet. Die saubere 
und korrekte Ausführung dieser anatomischen Zeichnungen durch 
Eleven der Forstakademie in se fand allgemeine An- 

Bene 
r Magnus zeigte knollige Anschw ellungen an den Wurzeln 


älterer Himbesrerauche vor, die ihm Herr Sehlossgärtner Freschke 


in Lübbenau übersandt hatte. Dieselben sind zwar äusserlich den 
an den Wurzeln einer anderen einheimischen Rosacee, Spiraea Fili- 
- pendula vorkommenden nicht unähnlich, haben aber einen ganz ver- 
schiedenen anatomischen Bau. Während letztere grösstentheils aus 
Parenchym bestehen, sind die Knollen der Himbeerwurzeln holzig, 
und zeigen im Innern eine radiale Struktur, während gegen die 
Oberfläche hin die Züge der Holzfasern einen unregelmässig ver- 
bogenen Verlauf nehmen, wodurch ein gewebeartiges Geflecht von 
bedeutender Festigkeit entsteht. Vortragender hat weder von thie- 
2 xischen pflanzlichen Parasiten in den Knollen etwas gefunden, 
&& aber dahingestellt, ob ihr Ursprung nicht doch ein patho- 
Kekbe ist. 


Herr Zopf hielt einen eingehenden Vortrag über die Entwickelung 
der Spaltpilze. Es stehen sich auf diesem Gebiete bekanntlich zwei 
Ansichten gegenüber. Die Vertreter der einen Richtung, Billroth, 

 Naegeli, Cienkowski, betrachten die verschiedenen äusserlich 

hr ee Forme en, die Körnchen (Mierocoeeus), Stäb- 

een, Bacillus), F äden (Leptothrix), Spiralen (Spirillum, 
ichaete) etc. al h Ent 


behauptet. 


s genetisch verbundene twickelungszustände = 
hn Selbs: it 


Se 
ER 
2 a 


we 


ausführlich, wie bei der Spakpilzenliung Cladothrix, welche im 
Wasser sehr gemein ist, alle die erwähnten Formen im Laufe der 
Entwickelung nach einander and zum Theil aus einander hervor- 
gehen. Aehnliche Ergebnisse AB die Untersuchung der im 
Schlamm re Gewässer, z. B. der Panke, vorkommenden 


ital n aus derartigen ee oralen, Mehas 
der erwähnten Formgenera konstatirte Vortragender auch bei Ver- 
folgung der Entwickelung von Crenothrix polyspora, einer Pflanze, 
deren Auftreten in den Tiefbrunnen der Tegeler Wasserwerke vor 
einiger Zeit ein so unliebsames Aufsehen re. und welche Vor- 
tragender im Auftrage der städtischen Behörde untersucht hat. 
Herr Zopf fasst die Gattungen Crenothrix, Beggiatoa und 
Cladothrix, die in ihrer Entwiekelung wesentlich übereinstimmen, als 
Familie Crenotricheae zusammen. 


Notiz i Bee. die Grö e Grüssenverhältnisse 
er beiden Aroidee 
Amorphophallus Rivieri Durieu u. A. campanulatus Bl. 
Von Lakowitz, Assistent am botanischen Garten zu Breslau. 


Im April- und Septemberheft des Jahrganges 1880 dieser Zeit- 
schrift kamen die Wachsthums- und KREBS SUN DEDRT KEINE ke inter- 


über die Grössenverhältnisse des schönsten E ee 
en zu ler, wie auch mit wenigen Worten das Wachsthum 
des im Breslauer Garten zum ersten Male kultivirten Amorph. cam- 
panulatus Bl. zu schildern. 
Das im er als grösstes zeanrebens Exemplar von 
A. Rivieri, welches im Gewächshause zu Proskau gezogen war, hatte 
eine Gesammtlänge von 88 cm, welche eo den im Breslauer 
Garten kultivirten bedeutend übertroffen wurde. Es hatte hier 
die grösste Knolle bei einem horizontalen Durchmesser von 
30 cm und einem vertikalen von 20 cm ein Gewicht von 7 kg. 
Sie begann Ende Januar nach fast viermonatlicher Ruhe einen 
Blüthenstand zu treiben, dessen Wachsthum Mitte Februar beendet 
war. Die während dieser Zeit erlangten Diyeneinaen waren folgende: 
die Länge des Stiels betrug vom Grunde bis zur Ansatzstelle der 
Spatha 1,04 m bei einem Durchmesser von E em an der Basis; 
der Spadix sammt a sterilen ee erreichte eine Höhe von 


*) Der Unterzeichnete ugrin im März d. J., er den bot. Garten zu Breslau 


von Jahr zu Jahr etwas kleiner werden. 
L, Wittmack. 


: m asien als 5 mg Rivier, Man hat dort beobachtet, dam er 


— 1220 — 


0,94 m, sodass die Gesammtlänge des Blüthen-Exemplares von dem 


Gran de des Stiels bis zur Spitze des Kolbens nicht weniger als 1,98 m 
aass, — Das bekannte dreitheilige Blatt, welches während des 
Banken im Freien kultivirt wird, hat bescheidenere Dimensionen 
aufzuweisen, a ne im Garten zu Breslau als Gesammtlänge 
nie mehr als m, wovon 1 m auf die Stiellänge kommt. Im 
Warmhause Kalkrere Gelant dasselbe jeduch entschieden zu kräf- 
erer Entfaltung, wie ein Vergleich mit dem hier noch zu er- 
wähnenden Blatt von Amorph. campanalatus zeigen wird. — Der 
Breslauer botanische Garten war in der glücklichen Lage, im Februar 
des verflossenen Jahres Knollen des von Blume in „Rumphia“ vor- 
trefflich abgebildeten Amorph. campanulatus Bl. zur Kultur zu er- 
halten durch die Güte des Herrn Dr. Schadenberg aus Breslau, 
welcher diese Exemplare von den Philippinen selbst mit in di 
Heimath brachte. Die grösste dieser Knollen hatte bei einem Um- 
fang von 1,1 m ein Gewicht von 13 kg. Nach acht Wochen begann 
diese einen Blüthenstand zu treiben, der nur geringe Grösse erlangt, 
aber durch die groteske Form des sterilen Kolbentheiles ganz be- 
sonders auffällt. Auf einem nur 7 cm langen Stiel erhebt sich die 


in einen langen spitzen Zipfel auslaufende, nicht gar zu umfangreiche 


tütenförmige Spatha (30 cm Durchmesser), von ähnlicher Färbung 
wie bei A. Rivieri. Aus derselben ragt der bis 18 cm dicke, 20 cm 
lange, an der Spitze mehr oder weniger stark abgestutzte äusserst 
faltenreiche, purpurn gefärbte, an einzelnen Stellen s 
zende Appendix hervor, welcher an der Basis bauchig herähhägeni 
_ die männlichen Blüthen fast vollkommen verdeckt. Im Jugendstadium 
umschliesst die Spatha fest das sterile noch gelblich-weiss gefärbte 
gegen welches mit seinem breiten ungestaltigen Ende hervor- 
s bei der auch noch gelblichen Färbung der Spatha das 
Ganze Se einem Pilze (wofür es von den Besuchern des Gartens 
oft gehalten wurde) als einer phanerogamischen Pflanze ähnlich sieht. 
Die ganze Inflorescenz erlangt eine Höhe von 50 em. Vier Tage, 
nachdem sich die Spatha, den Spadix freigebend, öffnet, tritt die 
Pollenstäubung = worauf schon am fünften Tage die Pflanze schnell 
zu welken begin 
m so rs Dimensionen zeigt indessen das Blatt dieser 
| . Ein Exemplar wurde im Freien kultivirt, erlangte aber 
nur wenig bedeutendere Grösse als das Blatt von n Am. Rivieri. Das 
grösste im Warmhaus kultivirte Exemplar, welches Anfang Juli zu 
treiben begann, erreichte dagegen innerhalb 20 Tagen eine Gesammt- 
höhe von 3,1 m. Der Stiel allein maass 2,20 m bis zur Theilung, 
jeder eder der d = Blattäste 1,57 m 


i waren die 
wenigen en breiteten sie sich mit ihrer Lamina ein schirmföi 
ubdach bildend aus, so dass die Gesammthöhe, die vor der A 
77a a m ınaass, auf 3,1 m babe Der Blattstiel er 


Ver 
5 Kersten 5 2 
ink Ei 2 
De A N a 


se steil aufgerichtet, jedoch schon nach 


ir ans Nu eine Dicke. von. 10 em, = 2 
noch eine Sürke von em, en don : 


= ee ‚hier Mitte September. 


= 10 m 


Stiels und die Zertheilung der Lamina sind dieselben wie bei Am. 
Rivieri. Bei den relativ kolossalen Dimensionen und der eigen- 
thümlichen Laubform ist der Gesammteindruck weniger der eines 
ara ee Laubblattes als der eines dikotylen kleinen 

Yv ellen, frischen Grüns, sowie der zierlich geschlitzten 
Laubfläche eignet sich diese Pflanze ausserordentlich zur Dekorations- 
“ anze, besonders schön als Gipfelabschluss pyramidenartig gruppirter 
lattpflanzen. 


Einige Pfirsichsorten für nördliches Klima, 
nebst einigen kurzen Kulturbemerkungen 


von R, Müller in Praust bei Danzig. 


Als ich mich noch in milderen Klimaten unseres deutschen 
ee oder in der Schweiz und in Belgien aufhielt, hegte ich 
mit vielen Anderen die vorgefasste Meinung, dass die Kultur des 
Pfrsichbaumes im Norden nur für reiche Leute in Pfirsichhäusern 
oder an Tal reg möglich sei. ee ich nun „selbst hier im 


in jedem grossen oder kleinen Gärten, in i dem sonnige Mogerh oder 
Wände zur Verfügung stehen, Pfrsichspaliee mit Erfolg ziehen 
lassen. Die richtige Auswahl der Sorten ist natürlich eine Haupt- 
bedingung. Im Frühjahr 1877 wurde hier ein neues Sortiment von 
Pfirsichbäumen an einer gegen Süden gelegenen Mauer meıst in jungen 
ein- bis zweijährigen Herzstämmen (Palmetten) angepflanzt. Einige 
der angepflanzten Sorten haben schon öfters getragen und will ich 
hier die empfehlenswerthesten unter ihnen namhaft machen. Ich ordne 
sie nach der Reifzeit und beginne demnach, als der frühesten, mit: 
.  Precoce de Halle. Wir erhielten diese aus Nordamerika 
stammende Sorte aus Frankreich. Ich halte dieselbe mit Hale’s early 
als synonym und daher die in einigen Katalogen vorkommende 
behreibweise: ea de Hale für die richtige. Die en reiften 
vom 15. bis 20. August, während sie in wärmerem Kli hon 
Mitte bis Ende Juli reifen sollen. Sie waren gross, erg hut 
der Sonnenseite dunkelrosa und von vorzüglichem Geschmacke. 
Preeoce de Savoie reifte vom 25. bis 31. August. Die Frucht 
ist der = vorigen ähnlich, nur etwas höher gebaut und ebenfalls 


er hätive brachte ihre Früchte Mitte September zur 
Reife; sie sind gross, etwas hochgebaut re ur der Sonnenseite 
stark. Be gefärbt; eine vorzügliche Sorte für unser Klima. 
sse Mignonnehätive, aus bis Mike BE ei end, 
als er bekannt und der frühe ren ven Reifzeit wegen der Grosse 
Mignonne —. 
Willermotz. Die mikkelgriene auf der Sonnenseite schön 
roth gefärbten Früchte sind sehr saftreich und eg er a 


— 12 — 


Doppelte Montagne reifte in dem Zeitraum vom 10. bis 20. 
September. Die Früchte sind mittelgross, rundlich und auf der 
Sonnenseite leicht geröthet. Sie ist für unser Klima mit eine der 

esten Sorten, reich tragend und ziemlich winterhart. In Holland 
wird sie seit vielen Jahren in grossen Massen hauptsächlich zum 
Export nach dem Norden vermehrt. 

Madame Gaujard*) ist eine späte Sorte und reifte von Anfang 
bis Mitte Oktober. Sie ist eine der empfehlenswerthesten in Bezug auf 
Güte der Frucht und von unübertroffener Tragbarkeit. Unser Spalier, 
welches im Erühjahr 1877 als einjähriger Herzstamm gepflanzt wurde, 
hat vom ersten Jahre an getragen. Im ersten Jahre brachte es drei, 
im er fünf, im dritten elf und im ee us 30 
Früchte. Sie reiften sämmtlich gut aus, sind ziemlich g rund- 
Jich, auf der Sonnenseite purpurroth gefärbt‘ und von Verstecken 

eschmack. Der Baum selbst ist in den vier Jahren gegen andere, 
welche noch nicht trugen, nur schwach, aber ziemlich regelmässig 
gewachsen, dabei aber gesund. Wegen der etwas späten Reifzeit _ 


Der Baum soll wenig empfindlich sein, worüber ich nicht urtheilen 
kann, da wir mit unserem Mutterstamme doch keine derartigen 
Versuche anstellen können. 
, eber andere neue und ältere Sorten, welche bisher noch nicht 
getragen haben, behalte ieh mir vor, später zu berichten, 
Er Ich will nun noch einige Worte über die zweckmässigste Form 
und den geeignetsten Winterschutz der Pfirsichspaliere für unser 
Klima beifügen. Wenn mir auch bejahrte und anerkannt tüchtige 
hier einheimische Gärtner öfters sagten, dass man hier nicht auf die 
Form sehen könne, und dass sie in früheren Jahren Pfirsiche Wasch- 
körbe voll gepflückt hätten, ohne viel an den Spalierbäumen zu 
schneiden und zu pineiren und Alles, was gewachsen wäre, angeheftet 
hätten, so ziehe ich doch die Form des einfachen Herzstammes 
(Palmette) jeder anderen -vor und suche selbst die als Fächerspalier 
een: sogenannter Pfauenschwanz gezogenen holländischen Spaliere 
GE. ' und nach in Palmetten umzuformen. Zur Schönheit der Pal- 
ie mölten gehört allerdings, dass die Arme möglichst ragen 
erzogen sind und bei den einzelnen Etagen soviel wie möglich 
genau gegenüber liegenden Punkten entspringen Da aber in EE eisteit 
rauhen Klima leichter als in milderen Gegenden Verluste von Armen 
. und Zweigen vorkommen, so muss man mit unteren passend stehenden 
Trieben oder Arganen ‚sch oft helfen, so gut es geht, dass alle 
Lücken ausgefüllt werd 
Um die Etagen auf beiden Seiten in gleicher Höhe zu be- 
aen, stutze man im Mai den Verlängerungstrieb des X es, 
‚die nöthige Länge erreicht hat, dient über der Stelle, an 
die auhehaie zum gebildet werden soll, Aa über : 


| Eiche Werke: ‚Deutscher Pomol ie’ von W. aWLsuche, 


et 


Sr 


te 


einem vorderen, wenn dies nicht geht, auch über einem hinteren 
Auge ein. Der aus diesem Auge sich entwickelnde Trieb hat an 
seiner Basis zwei seitliche sich gegenüberstehende Augen, aus welchen 
später die zur Bildung der Arme der neuen Etage nöthigen Triebe 
sich entwickeln sollen. Den Mitteltrieb schneidet man 
kommenden Frühjahre 5—10 cm über seiner Basis auf ein nach 
vorn stehendes Auge, aus welchem die Verlängerun s Stammes 
sich bilden soll. Die an der Basis befindlichen seitlichen Augen 
werden dann in den meisten Fällen ziemlich gleichmässig austreiben. 
Manchmal macht freilich die Natur unsere schönsten Berechnungen 
zu Schanden. In wärmeren Gegenden kann man die beiden Augen 
gleich im ersten Sommer zum Austreiben bringen, indem man 
durch das Einstutzen im Mai hervorgerufenen Verlängerungstrieb, 
sobald er 10 cm lang geworden ist, 6—8 cm über seinem Ursprung 
wieder einstuzt. In unseren kurzen Sommern würden diese Triebe 
oftmals nicht ausreifen. 

‚Der Pfirsichbaum bedarf im Norden eines guten Winterschutzes. 
In weniger rauhen Gegenden genügt ein dichtes Verhängen der 


Pfirsichspaliere mit Fichten- (Rothtannen-) Zweigen. Hier habe ich 


die ar rri stets auf folgende Weise gut überwintert. Der 
Sta und die unteren starken Aeste werden mit Wachholder- 
Kup oder in Ermangelung derselben mit feinen Dornen von wilden 
Rosen umgeben, um die Rinde gegen Mäusefrass zu schützen. Die 
Arme und Zweige werden vom Geländer losgeschnitten und, soweit 
sie noch dünn und biegsam sind, nach der Mitte zu zusammen- 
gebogen und an dem Geländer festgebunden, damit die Spaliere er 
eerihgeren Raum einnehmen. Der Raum zwischen ‘Mauer un 


stroh übergndacke so dass es etwas über das untere übergreift und 

d andere F ra nicht in anebe einziehen kann. 
Hat man gutes Teichrohr, man 
nehmen, wodurch die Arbeit. erleichtert und vereinfacht wird. 


Ueber ann. (Agaricus Zucht. 
Von Joseph Klar-Berlin. 


Die Winterausstellung des Vereins zur Beförderung Orten: 
baues veranlasst mich, über das Thema’ der ee in Kürze 


° Einiges mitzutheilen. Wenn behauptet wird, dass wir Deutsche 
diese Pilze weniger essen, so glaube ich doch dies wohl in Abrede 
stellen zu müssen und behaupten zu ng dass wir meiner Aue 
ae hie zu. wenig produziren, 


an solches anstatt Richtstroh 


ug 


Ein sehr einfaches Verfahren, um das ganze Jahr hindurch diesen 
Leckerbissen zu haben, ist folgendes: Man lässt guten Pferdedünger 
anfahren und bringt ihn auf einen Haufen, lässt ihn so lange liegen, 
bis er anfängt zu brennen resp. sich zu erhitzen; alsdann wir 
dieser Dünger mit der Forke ordentlich forkenweis umgeschüttelt 
und auf einen anderen Haufen gebracht und dieselbe Arbeit so lange 
wiederholt, bis der Dung nicht mehr dampft resp. brennt, bei welcher 
Gelegenheit der Mist schwärzlich braun geworden. — Will ich nun 
im Herbst mit der Zucht anfangen, so mache ich mir einen Bretter- 
verschlag hinten im Gange meines Kalthauses in Form eines kleinen 
Beetes, das nur 18—20 cm hoch zu sein braucht, fülle denselben 
so ähnlich an, wie ich einen Mistbeetkasten mache und trete auc 
so an, dass die Düngerlage ungefähr 15 cm hoch zu liegen kommt, 
und decke das Beet mit Brettern derartig zu, dass der Gang wieder 
hergestellt ist und die ganze Anlage dunkel zu liegen kommt. Nach 
einigen Tagen revidire ich die Anlage und überzeuge mich, ob der 
Dung sich wieder erhitzt hat oder nicht, im letzteren Falle beginne 
mit dem Legen der Brut, die ich mir entweder in loser Form aus 
meinen ausgekarrten Mistbeeten reservirt habe oder in einer 


_ andrücke und zwar im Verbande von 25—30 cm auseinander. Eine 

Lage guter Mistbeeterde, die zuvor recht fein gesiebt worden ist 
und nur 3 em hoch sein darf, schliesst das ganze Beet, nun fertig 
gestellt, ab, indem ich die Bretter wieder darauf decke. Man ver- 
meide möglichst das Giessen dieses Beetes, da sich sonst sofert ein 


schwarzer Pilz, dessen Namen mir entfallen, zeigt und in vielen Fällen 
ganze Strecken ähnlicher Anlagen verdirbt. Sollte man aber ge- 


mmen. 
Nach 4—5 Wochen kann man schon sich eines weissen Feldes 
Ich habe 


= 195 — 


Zu gleicher Zeit aber suche ich mir den wärmsten Keller aus 
und verfahre wie Eingangs erwähnt. Sobald ferner die Blattpflanzen- 
gruppen im Freien Dünger erhalten, behufs Erwärmung derselben, 
nutze ich auch diesen noch aus. indem ich ihm meine Champignon- 
brut beimenge. Hier habe ich gleich das Schöne mit dem Nütz- 
lichen verbunden, da ich eine dekorative Gruppe geschaffen, auf 
deren Beet ungestört und ungesehen unter den Blättern die herr- 
liehsten Früchte gedeihen, welche mir, bis es friert, die Küche 
regaliren. Im August übe ich ein "gleiches Verfahren wieder 
im Keller, so dass ich während des ganzen Jahres mit wenig 
Mühe und Kosten schmackhaftes Gemüse habe. In der grössten 
Hitze aber sind die Champignons madig und dienen als Er- 
kennungszeichen hierfür, sobald die Made noch nicht sichtbar, 
kleine hellbraune Punkte, die man beim Durchbrechen und Schneiden 
der Pilze sofort sieht. _ In Paris und Dresden haben sich bereits 
Spezial-Kultivateure etablirt, die meines Erachtens ein ganz gutes 
Geschäft machen. Ich bin der Uebe erzeugung, dass Champignon noch 
ein Artikel ist, mit dem viel Geld zu a hatte doch mein ver- 


liefern, wie verlangt wurden. Unbewohnbare, also zu tief gelegene 
Keller sollten von Gärtnern hier in Berlin zu Champignon- Anlagen 
ausgenützt werden; man kann ja mehrere Schichten übereinander 
anlegen, um den hohen Raum ee Ich bin der Ueber- 
zeugung, ss es sich rentirte und dann brauchten wir keine 
Waare aus Paris mehr, da bekanntlich die Herren Fra, 
meiste Waare auf den deutschen Markt bringen, Vielleicht dient 

iese Anregung dazu, die Agaricus campestris wirklich hier wie 
Pilze aus der Erde wachsen zu sehen. 


Die Champion-Kartoffel. 
Von 
R. Brandt. 

Sieben Champion- Kartoffeln von Herrn Schiebler & Sohn in 
Celle habe ich von unserm Verein zum Probeanbau erhalten. Herr 
Professor Wittmack sagte mir, diese Kartoffel besässe die grösste 
Widerstandskraft gegen die Krankheit, deshalb legte ich sie in tief 
gelegenes Land. Bei dem vielen Regen, den wir während des vergange- 
nen Sommers gehabt haben, standen die Pflanzen zeitweise unter Wasser, A 
und die Folge davon war, dass die Blätter fast alle schw warzfleckig 
wurden und Schimmel sich bildete, der viele Biätter. auch Stengel, ganz 
zerstörte. Dies war ungefähr Ende Juli. Um diese Zeit zog ich 
eine Staude heraus, um zu sehen, wie weit die Knollenbildung vor- 


'geschritten wäre, und ich fand ganz unbedeutenden Ansatz, das > 2 : 


a war über I m hoch und hatte sich gelegt, 


— 16 — 


Schon wollte ich diese Kartoffeln ganz entfernen und auf den 
Düngerhaufen werfen lassen, weil dieselben trostlos aussahen, doch 
ich liess sie stehen. Am 18. Oktober habe ich dieselben ausge- 
hoben und sammelte auch die kleinste Knolle. Die Stauden in der 
Mitte, welche unter grossem Druck gestanden hatten, hatten sehr 
wenig, stellenweise gar nicht, dagegen die an den Seiten sehr reich- 
lieh angesetzt. Die 7 gelegten Kartoffeln, nach ihren Augen zer- 
yehnittan. ergaben 35 Stauden und wogen 1 Pfd., sie lieferten 18% Pfd. 
gute Kartoffeln, alle gesund, also ER 1% Mal so viel, als man 
bei einer guten Mittel-Ernte annim 
£ Es ist eine weisse Esskartoffel, ee und von feinem Ge- 
schmack ; sie platzte, war aber nic cht m ehlig zu nennen. 

ns Das Resultat des Probeanbaues ist t, dass diese Kartoffel ihres 
guten Ertrages und ihrer keep a Feuchtigkeit 
wegen zum Anbau sehr zu empfehlen ist 


Die Anzucht von Rhododendron 
ponticum, maximum, Cawtabiense ete. aus Samen. 
Von R. Müller in Praust bei Danzig. 


Gewöhnlich säet man die Samen dieser er im Februar 
in sandige Haideerde bei nur leichter nn n Schalen aus und 
stellt diese in ein Warmhaus oder auch in Ei erh 
möglichst nahe unter das Glas. Bei Te dort herrschenden Wärme. 
werden die Samen meist bald keimen. Nun geht aber die Noth 
und Sorge an. Obgleich diese Pflanzen dem natürlichen Standorte 
gemäss Feuchtigkeit lieben, so sind die jungen Pfänzchen doch sehr 
empfindlich gegen die Feuchtigkeit in den warmen Gewächshäusern, 


chen vernichtet. Trocken dürfen dieselben ebensowenig gehalten 
werden. Es bleibt daher nur übrig, die Pfänzchen so klein wie 
möglich zu pikiren und das nach vier bis fünf Wochen zu wieder- 
_ holen, worauf sie dann in einen mässig warmen Kasten gestellt 
werden und etwas Luft erhalten können. Bis dahin geht aber immer 
noch ein Theil Pfänzchen zu Grunde; sie werden wohl auch im 
= Hause von der rothen He (Trips) befallen, was ihrem weiteren 
-  Wachsthum sehr hinderlich is 
Um nun mit weniger Mühe und Verlust gute gesunde Sämlinge 
von Rhododendron zu erziehen, habe ich die Aussaaten schon ‚einige 
Mal in. kalte Kästen in das freie Beet a und bin immer 
it dem Ergebnisse sehr zufrieden gewe 
Dass die Samen dieser a Be sehr hohen Grades 
von Wärme zur Keimung bedürfen, geht schon aus deren natürlichen 
ı hervor. Eine stark wärmende Unterlage ist daher nicht 
"dünne Lage von ieh und trockene 


= 197 - 


eindringen können, was man durch Belegen des Bodens mit Brettern, 


Ziegeln, groben Schlacken oder auch Dornen erreichen kann. In 


einer früheren. Stellung, wo wir sehr mit Maulwurfsgrillen (Werren) 
und einer Unzahl von Regenwürmern zu kämpfen hatten, wurde 
der Kasten auf circa 10 em hohe Füsse gestellt und vollständig mit 
einem Bretterboden versehen, so dass zwischen diesem und dem 
Erdboden ein leerer Raum blieb und das Eindringen von Ungeziefer 
aus der Erde ganz unmöglich gemacht wurde*). Auf den Bretter- 
‚boden wurde eine 2—3 cm hohe Schicht zerschlagener Topfscherben 
gelegt. Des Weiteren ist die Herrichtung des Kastens mit Erde in 
beiden Fällen dieselbe. Auf die Scherben resp. im anderen Falle 
auf das Laub etc. kommt eine 5—-6 em hohe Lage grober Haide- 
br Torferdebrocken, darauf ea. 10 cm föinere, jedoch nicht gesiebte 
Haide- oder Torferde und zuletzt eine 2—-3 cm hohe Schicht gesiebter 
mit scharfem Sande vermengter Haideerde. Dieselbe wird gut ver- 
ebnet, mit einem Brettchen leicht angedrückt und einige Stunden vor 
der Aussaat mit der Brause gut angegossen. Der Samen darf nie 
zu dick ausgestreut werden; 10 g reichen, wenn der Samen frisch 
und keimfähig ist, für zwei "'Mistbeetfenster aus. Nachdem nur ganz 
dünn mit Yaslobtet Haideerde bestreut worden ist, wird die 
leicht angedrückt und überbraust. Der Kasten 'wird dann mit 
Fenstern und Strohmatten oder Deckladen fest zugedeckt und bleibt 
einige Tage geschlossen. Die Zeit der Aussaat ist je nach der 
ek Mitte bis Ende März. 

3—4 Tagen wird der Kasten aufgedeckt, bei Sonnenschein 
aber, sobald er sich auf 18—20° R. erwärmt hat, beschattet; die 
Erde wird immer gleichmässig feucht gehalten. Nach 12—14 Tagen 
wird schon ein Theil der Samen gekeimt haben. Ist dies bei dem 
grössten Theile der Fall, so ist es nöthig, etwas zu lüften, doch so, 
dass der Wind nicht direkt in den Kasten stösst,. Nach und nach 
wird weniger Schatten und mehr Luft gegeben; später entfernt man 


während der Nacht die Fenster ganz, sobald keine Nachtfröste oder 


starke Regengüsse zu befürchten sind. Wenn die verwendete 
nicht zur Moosbildung geneigt ist, so brauchen die Pflänzchen, sofern 


sie nicht zu dicht stehen, on nicht pikirt zu werden und können 


von Mitte oder Ende Mai an ganz ohne Fenster bleiben, bedürfen 


aber den Sommer über ziemlich viel Feuchtigkeit und in der heissen 


er etwas Schatten. Dass das sich zeigende Unkraut immer 


schon, so lange es klein ist, entfernt werden muss, bedarf wohl kaum =: 
= Trrindie. Macht sich das Pikiren nöthig, so ist dies . | 


o die Pflänzchen ‚schon so stark sind, dass sie sich mit den F 
ae lassen und schon kleine Erdbällchen halten, leicht : 

Das Pikiren kann entweder wieder in einen ‚kalten Kasten in 
freie Beet oder in Pikirkästen (sogen ndkö 


Hanc ten) geschehen wo 
dass die Pflänzchen 3—4 em von einander entfernt zu engen kommen. Sr 


*) Wenn ich nicht irre, wendet man in der Pfalz zur Anzucht der Tabak i = 
zent ähnliche Kästen hen) an. e 


een 


a 
BE Re 


nn 198 


Nachdem sie einige Zeit unter Fenster und cöichloen gehalten 
worden ‚sind, erfahren sie nach und nach dieselbe Behandlung wie 
die nicht pikirten Sämlin 

m Winter sind die ern Sämlinge gegen Frost, aber 
auch gegen Nässe zu schützen; im Frübjahre werden sie a Haide- 
oder we — einer Entfernung. von 10 cm nach allen 


wo : 

dodendron immer einer schützenden Decke, Im folgenden Frühjahre 
ist es dann nöthig, aus den nun zweijährigen Sämlingen eine Pflanze 
um die andere mit Ballen auszustechen und sie auf andere Beete 


dann die meisten Pflanzen schon so stark geworden, dass sie zu 
Unterlagen für bessere Varietäten und Hybriden dienen können, 
Viele andere, welc he sich von Anfang a an buschig bauten, können 


an verwandeln, so dass diese Pflanzen im Frühjahre blühend 
als Markt tpflanzen verwerthet werden können. Pflanzen, welche keine 
Neigung zeigen, buschig zu werden, müssen, ee sie nicht. zu 
= Unterlagen gebraucht werden sollen, gestutzt w 
ae Die Anzucht der Azalea pontica und mollis, ee Kalmia lati- 
 Solia ist gen: dieselbe. 


Ein neuer afrikanischer Weinstock, 


Nachdem der fossile Weinstock Vitis teutonica in den Braun- 
kohlenlagern von Salzhausen gefunden wurde, dürfen wir an- 


wissen aber, dass in Südamerika unter dem 34.° südlicher Breite bei 
Mendoza in der argentinischen Republik Weinbau getrieben wird, 
den italienischen ähnliche Trauben und einen Wein liefert, der 
nach Aussage aan dortigen Weinbauern! — dem besten Burgunder 
gleichgestellt wird; wir wissen auch aus den alten Baudenkmälern 
| dass dort vor 6000 Jahren schon Wein gebaut und ge- 
Fee Ware dass Madeira, die Azoren und die kanarischen Inseln 
. eo ini 30.°n. Br. von der Westküste Afrika’s einen stets gern 
enen, das Kap der guten Hoffnung einen vielbesprochenen 
en ekem dass aber im tropischen Afrika Wein gebaut werden 
-_ dürfte ziemlich neu sein; bisher hielt man das für unmöglich, 
die mittlere ae + 17’ R. Den: da 
r Weinstock an als e, 


hte und möchte 1 noch daran zu 
e der Erde nicht unter dem 


RE RT ET SSR N REN Ne We 
nn BEN wien RS init en: 


Aequator, sondern zwischen dem 18. und 20. Bretengrade re 
dass . die oben genannten kanarischen Inseln unter 

B. hart an der Grenze = heissesten Tropen Toren, allerdings res 
dem Einfluss der Meeresluft. 

Nun , wie er chiedene ausländische Zeitungen berichten, 
ein französischer nn Mr. Lecard, in Sudan, ungefähr unter 
dem 18.° n. B. an der Südgrenze- der Sahara, eine Schlingpflanze 
mit Trauben entdeckt, ie denen unseres Weinstocks in Aussehen und 
Inhalt ziemlich nahe stehen sollen. Er hat darüber eine Broschüre 
geschrieben und in St. Louis in a san lassen, aus 
der Folgendes nicht ohne Interesse sein dür 

Mr. L&card erhielt 1879 von der ubikchen Regierung den 
Auftrag, Fr Niger zu besuchen, um die dortige Pflanzenwelt zu 
studiren. Er fand auf seiner Reise am 3. Juni 1880 in einem Walde 
in Sudan eine wildwachsende Pflanze, die seine besondere Aufmerk- 
samkeit erregte. Die Triebe waren eben über dem Erdboden er- 
schienen ınd glichen denen einer krautartigen Päonie im zeitigen 
Frähjahr. Die Blätter waren noch zu wenig ausgebildet, als dass 
sie zur Bestimmung der Pflanze hätten benützt werden können; aber 
am Rande des Waldes fand sich eine mehr entwickelte Pflanze der- 
selben Art und diese zeigte verschiedene Merkmale des Weinstocks; 
sie war ein Meter hoch und der Stengel zeigte sich entschieden als 
kletternd; er hatte bereits grosse Blätter, war mit Ranken oder 
Gabeln versehen und hatte einige noch nicht offene Blüthentrauben. 
Elf Tage nach dieser Entdeckung, am 14. Juni, kam Mr. L&card 
von a Ausfluge zurück und suchte jene krautartigen Waldpflanzen 
wieder auf. Diese waren inzwischen zwei Meter lang geworden, 
waren also jeden Tag beinahe 15 cm gewachsen. Die unterdess 
weit vorgeschrittenen Früchte hatten den Geschmack unserer unreifen 
Weintrauben; er wartete ihre Reife ab und versichert nun, dass die 
Beeren genau denselben Geschmack und dieselben chemischen Eigen- 

‘ schaften wie die südfranzösischen Trauben besitzen 

Bei weiterer Beobachtung und Untersuchung. unterschied Mr. 
Lecard fünf Arten dieses Weinstocks gab ihnen die Hasen 
Vitis Durandi, ee Chantinii, tens a Hardyi. : 

Die erste Art, Vitis Durandi, kommt am Eähbreichsten von 
Millionen (?) von Exemplaren mit mehrjährigen Knollen fanden sich 

ets mit einem Stengel versehen, welcher in überraschender Weise 
dem des europäischen Weinstocks gleicht. Die re und Affen 
lieben sie sehr; nur einige wenige Pflanzen unter den Millionen 
hatten Blüthen, aber stets nur auf Trieben, die wieder herangewachsen 
waren, nachdem die Thiere die Stengel abge fressen hatten. Eswar 
für Mr. Lecard schwer, sich von dest Art Trauben zu verschaffen, 
weil die Thiere sie mit so grosser Begierde Arsen und ver- 
 zehrten, dass sie nie zur Reife gelangten. Die Früchte schienen 
= - in jeder Beziehung denen anderer Arten rischen, die von 
de ee wenn nicht erg doch geerntet und zu einem 
Getränk benützt w 


’ 


1 Ga 
a ET 


Vitis Lecardi schien von allen Arten die fruchtbarste zu sein. 
Sie ist einjährig und trägt 30—40 und mehr Trauben an jedem 
t engel. Diese Trauben sind sehr gross, oft 30 cm lang und wiegen s 
jede ein, selbst zwei Kilo. Die Beeren sind kugelrund und von ä 
schwarzvioletter Farbe. Ihr sehr süsses Fleisch hat keinen Nach- : 
geschmack und erinnert beim Genuss an die besten französischen 3 
Tranbensotne) 2 
is Chantinii wächst weniger schnell als die vorige Art, 
ist ab ebenfalls ausserordentlich fruchtbar. Sie klettert an den 
Bäumen in die Höhe, mit denen sie wirkliche Lauben ar 
= Lecart zählte an einem einzigen Stengel 57 Trauben 
mehrere 25—30 cm lang waren; sie haben heilviolaten , zieinlieh 
5 zane, sehr saftige und süsse Beeren. 
aidherbii hat Trauben mit hellvioletten, festen und 
sehr een Beeren, die sich ausgezeichnet zum Pressen. und Keltern 
eignen dürften. 
= Vitis Hardyi bat sehr grosse Trauben mit noch festerem 
Fleisch as die vorige Art. a 
uriosum mag hier areas mitgetheilt werden, dass 
Mr. wre behauptet, diese Weinstöcke n Sudan müssten eine 
Traubenernte von wenigstens 1000 kg pro ie nicht nur jm tropischen 
Afrika, sondern auch im südlichen Frankreich geben, wo sie 
wahrscheinlich von der Reblaus verschont bleiben würden. Im Süden, 
‚so berechnet Mr. L&card, tragen diese Pfanzen reife Früchte 50 & 
Tage nach dem Erscheinen der ersten Triebe über dem Erdboden, - 2 
was, bei einer Durehschnittstemperatur von täglich 30,20 im Juni x 


. w 


Er g7° * im Juli, in summa 1443,12° Wärme ausmacht; daraus 


werde. Hier würden nach seiner Meinung 100 Tage oder 
drei Monate mit einer Durchschnittstemperatur von 15,7° pro Tag 
x oder 1570° Wärme ausreichend sein. 
ee „Sicher ist“, so schliesst Mr. Lecard seine Broschüre, „die 
ORHCnEOIR, den einjährigen Sudanweinstock zu akklimatisiren und 


iben während der Blüthezeit stets. 340 Ser ze 
nachher } wird ein sicheres Resultat gewonnen werden; 
und Juli sind in Europa Beach die wärmsten Monate 
des | die Wärme der Monate August und September, 
 .selbs: Okkaben. dürfte zur en Beife der Trauben mehr als 
= hinreichend sein Sa 
Wenn Mr. Löcard diese vielversprechenden Angaben möglicher- Ä 
weise nur Brauch hat*), um für den Verkauf von Samen, namentlich ar 


BES NER 


5) Er forderte, wie später uns ne Zeitschriften. berichten, eine 
ung v 8.500.000 Pros s. Die Behauptung derselben Biällen, ee ei 
° Möglichkeit eines Anbaues seines afrikanischen W. 
erweist sich durch obig 


der ein) jährigen > Lecardi, ein gutes, ein lohnendes Geschäft ein- * 
zuriehten, so ist ihm persönlich solches Attentat auf die Leicht- 
gläubigkeit der Europäer schwer zu beweisen, denn er ist den Ein- 
wirkungen des Klima’s erlegen; er starb am Ende des vorigen Jahres. 


Anm. der Red.: Dass auch die Fachmänner in Frankreich nicht ernstlich # 
an eine Einführung dieser Reben ‚denken, beweist ein Aufsatz des Herrn 
Lavall6eı „Les vignes du Soudan 


= Berichte über die zum Versuch kultivirten Samen, 
; | Pflanzen und Knollen. 


(Vergleiche Monatsschrift 1880, 8, 24 und 8. 292) 
I. Von R. Brandt, Charlottenburg. 


Von Palmen- Sen aus Ar 2 os aufgegangen. 
Gloxinia eranzi ifolia grandiflor ompact eh Die 
Blumen de Samenpflanzen arbteickelten ger er gegen den Herbst und 
haben bis gegen Weihnachten geblüht, die Blumen waren gross, komp 
die Farben lebhaft und deshalb ist diese Gloxinie zu e a 
rim . a er nsis fimbriata cristata fl. pl. Hein u _ > Blätter sind a: 
schön hahnen örmig gesäumt, die Blumen klein, r. Farbe, R 


fast einfach ei as gefüllt, und da die Pflanze sehr fo esclich ist, kann ee EN 
ich sie nicht empfehlen ; 
Viola is neue Be H. gut. 
tief 


> mahagonibrau 5 
= maxima Aundricolor 
= egonia erecta Nur enige Plänen hatten aufrecht stehende 


Blum diese ei sehr a von schönem Bau und einer prächtig 
scharlachrothen Far 

Remontant- Neike fimbriata alba plena, van Houtte. Die wenigen 
Fe; alerts ich zn vergangenen Sommer entwickelten, waren rein weiss 

und v wa 
ar Neika Prince d’ re ua noch nicht geblüh 
Raphiolepis salicifolia, v.H, altes er eiiisten: Exemplar, 

dasnur ee Triebe entwickelt un. bie jetzt noch keine Blüthen knos ospen 
= b ildet 


Begonia discolor rex C. Andre, et 
W. E. Gumblet 


” ” “= ‚Lucienne Bone BRERAE en 
” ” ee ‚Bruant, - 


d als Be sehr zu empfehlen, die Blumen nd spare 
hinfä 


ein d Champion- Kartafleln (Schiebler) habe ich einen 

E von ish, Pfund erzielt. nn uptvorzug besteht darin, are sie N = 

 Karto: re krankheit ı ‚als jed. andore widersteht. Die Cham el 

ist ausserordentlich r reichtr and und n icht nur eine gute sort 

auch für Des tillationszwecke tz: ee ne a2 %) w 

er zu bezeichnen. : 

| schenk, Berlin. u 

Di k Pr £ 


I. Yon c.s 


Erbse, Duchess of Edi ke ‚eide 
Carter, a a en ie ‚aber sehr hoc ee 
Bohne, Bus ch-, Mont dor, it nich so en niebig als ge 
Rlageolett- Wachsbohne. — = : ie 
Die r-Levkoyen von J. Klar wa waren Schr schöne H Tertstplanzen, i 
: Syieimütterehen, neue grossblumige von ar erh 
sotis c erulea er Sau nicht ein Kom a ee 


= 12 — 


II. Von R. Schultze, Pankow. 
Die vorjährigen Erfolge meiner Versuchskulturen kann ich nur dürftig 


nennen. Die Sommerblumen wurden durch die Spätfröste vernichtet oder 
doch so in ihrer Entwickelong ekhdizt, dass wenig Gutes dabei heraus- 
gekommen is 


Galaudaln off. Meteor macht hübsche Blumen, aber nur die ersten 
sind so zu ee en, die nachfolgenden stehen auf sparrigen Stielen, = 
füllt und schlechter gezeichnet. Rechn En man die gera 
nicht ausehnliche Belaubung der Pflanze hinzu, so muss wohl a 
dass sie sich bald zu rg mathe in die raagkrten auf dem Lande 


Viola tricolor alba pura bringt grosse und wohlgeformte Blumen 
die aber vom reinen we noch weit entfernt sind, ein gelblicher Graie 
macht u roch sehr 

eranthemum, = rothes und ein weisses, sind jedenfalls an- 
genehme Neuheiten für den Liebhaber; als Immortellen für den Handel 
dürften sie indess wohl den N nachstehen 

Gilia a ist recht unse 

Unter n Astern habe ich Sch er nr bemerkt. 

Von des rbsensorten, welche ich erhalten, hat mir am Besten 

& Carter’ sche gefallen Sie wird höchstens 1 m hoch, ist volltragend, 
vollerbeig und wohlschmeckend. eber die anderen Sorten ae 

ich mich für diesmal meiner Meinung, weil bei ihrer Kultur manche 
stände eintrafen. Ich werde es mit denselben in diesem Jahre noch eis 


Die beiden Erbsen Telegraph und Sangsters langschotige früheste 
Maierbse gehören zu den Besten. Die erste zeichnet sich durch ihre vielen, 
maps und vollen Hülsen und durch ihren Wohlgeschmack aus; die zweite 
‚halte ich für die früheste überhaupt. 

Einiges von der Ernte erlaube ich mir beizulegen, vielleicht finden sich 


Unentgeltlich abzugebende Sämereien 
für die age des Vereins zur Beförderung = eiasgn 
us den Royal Botanical Gardens Kew bei 
ausgin bis zum 15. Mai 1881 beim sa Sekretariat 


Von jeder Probe sind nur kleine Quantitäten abzugebe 


1. Acaena myriophylla Lindl. Rosaceae. Chile, 


ratum coelestinum Si Compositae Mexiko, 
3. Alisma grandiflorum Chm. Alismaceae Südamerika. 
4. Amicia zygomeris D. C. xiko, 
5. Anemone cylindrica A. Gray. Ranunculac 

= multifi Poir, Norda 

a 
8. Anoda hastata Cav. Re Mexiko, Westindien. 
Wrightii 2 


” 
az 
11. Aquilegia chrysantha A. Gray. Ranunculaceae. 
2... 18, unculaceae, 
ae Aster eabikee L. ‚gomponitae ee 


2 Inga Lam. 


jllus L. 
iddel. 


” 
” ” 
5 x 


Dr alten ia u un ir 


R; r 
DEREN 


N NE 
N 
ee 


= 18 — 


. Baptisia australis R. Br. Leguminosae, en 
. Bidens ferulaefolia D.C. Compositae, 
Brodi ongesta Linn, Liliaceae. Salomon Ben 5a In. 


i aD. C. var “ atropurpures. a 
. Callirrhoe Iivoluc ata A. Gray. Malvaceae. rs 
. Ceratochloa pendula Schrad. Gramineae, 
: ides P. B. Südamerika. 
. Che lone Lyo ai Porsh: Se nn . Nordam 
neuiik Chile, 


. Claytonia alsinoides Sims. Portulaccaceae, Nerdamerike, 
. Collinsia bicolor Benth. ee ee Ke ornien. 
. Collinsia corymbosa Herder. Scrop hulari 

ollomia coceinea Lehm. Polemaniseee.: * Chile. : 
grandiflora Dougl. N.-W.-Amerika, 
; ee Tanenlatg L. RR Nordamerika. 
; me 


” ” 


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; Corydalis, ee Pursh, var. rosea. Papaveracear. Kanada. 
Mexiko. 


. Datura quereifolia H. B. Solanaceae. Mexi 
. Delphinium decorum Fisch. Ranunculaceae, Kalifornien. 
i minosae. Nordamerika. 


)« 

- Dioseorea villosa L Pinsdcrehcne. "Nordamerika. 

. Dracopis amplexicaulis Cass, Compositae. Nordamerika, Mexiko. 
oA er 2 ; 


MED Mi je fe je je fe pe a 
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EB: Fr) 
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rdameri 

. Erigeron glabellum Nutt. Compositae. Nordamerika. 

). Eschscholtzia ee Cham. Papaveraceae. Kalifornien. 
” 


“ „ 
. Eucharidium concinnum. 


u ‚Andrewsi Grisel. okahens, “Nordamerika. 
um strietum Ait, saceae. Nordamerika, en Schweden. 
59. . Gilia schilenefolia Benth. Polemoniaceae. Kaliforn 


60. „  ciliata Benth, s se Ile ee 
+ 61. ,„ laciniata R. et P. = Peru, Chili. ee © 
E. _ Benth. en en Er 
65- 
64. Glycerin. elöngata Srin. Gramineae. Nordamerika. a 
{ obtusa Srin. re 
' Grindelia angustioli, Dun. Compositae, Mexiko. : er 
| nnera scabra K. et P. Gunneraceae. Peru, Chili 
68. Hedysarum boreale Sit. nee Nordamerika. 
69. Helenium pumiluı en Compositi - 
70. Heliopsis laevis Pers. itae, a 
71. Heuchera americana > axifrageae re 
En „ cylindracea e ” i a: a a 
5 “ hispida Fe ge wa, 
= = micrantha Dougl. a ee 
er . ilosissima Fis  N.-Kalifornien. 
7 Ri rdsonii R. Br. No 
cum pyramidatum. Hrpericineae. Nordamerika 


Iris asia Ait. L. = 
virginica L. » » 


so. Iva xanthifolia us Compositae. Miss 


81. Lactuca elongata Whlbrg. Compositae. SNorlkneri ce. 
enia glabrata Ldl. Kalifornien e. 
: 83. Leucopsidium arkansanum D. C. positae 
e iatris gracilis Purs Compositae. Georgi 
85. Lilium Washingtoniana Liliaceae. 
‚86. Limuanthes Douglasii r. Geraniaceae, N.-W.-Amerika, 
87. Loasa prostrata Gill, Eossone; Chile. 
belia inflata 


88. Lobelia infla! ic Campanulaceae, Nordamerika. 


r Önagrarieae. Mexiko. 
er nth. Labiatae. Nordam 
EElariegiius Bth. Labiatae Nordamerika, 
scandens Don. _ Seopkularinene Mexik 
ray, al 
: Serophularineae. Kalifornien. 
axifrage 


Y- geae 
{ la L. - Saxifra, ageae, Nord 
08: - ) liniana Don. Malvaceae. Nordamerika, 
9. Mühlenbergia Willdenowii Srin. Grami 
00. 


100. Oenothera biennis L. Önagrari arieae. = 
101. 5 Bistorta ar 5 
a 102. en ie = s 
5 103. 5; rum ondii Hook. e 
2. .M04, > quadrivulnera Dougl. s; 
105. act. Onagrieae. Mexico. 


106. Peltandra . virgiica Rafin. Aroideae 
07. Pen campanulatus Willd. Pitophilnpingne Nordamerika. 
” Aiei alis Nutt.. de Zr, 


ET SE 


ekfelia Benth, 
16 Poteitilla a arguta Pursh. Rosaceae. 


laciniata L. 
a L. Labiatae. 
Fine Vahl;-, Nördliches er 
antirrhina L. Caryophyllea 
trifoliatum L._ C aitas 


29 


Bioköeie € eyanen on Here Composine. 5 
axifragaceae. 


, Tellima gra; 
erium a canaeuse L. Arge; tae. 


40 a rer Act. Violarieae Nordamerika, 
14 SSDER inifolia Nut = 
142 „. peduncula 5 
143. ,„ pubescens Ait. 
44, ” it. var, penn. sylvanica. Nordamerika. 
45. striata i 
46. Ximenia neehellen Cav. re 
47. Yucca _b nn Lililaceae. Ameri 

filam a var. bracteata. lesen Amerika. 
149. Zygadenus en Melanthacesae, . 


Zur rationellen Ernährung der Obstbäume. 


Anforderung. 


Es ist eine erfreuliche Erscheinung, dass neuerdings ehenthaiheh die 
Frage der Ernährung der Obstbäume in der gärtnerischen Literatur sowohl 
wie auch in ee ge hen Vereinen und Gesellschaften verhandelt 

in richti, 


Vürdigung | } 
über denselben ee Der erfasser 
eofiche : 


t 
bekannten Düngern — Stalldün Haan, Kompost, Jauche, Asche, Russ, Blut ete. ir 
(aber auch wohl mit den sogenannten en stli che en Düngem mitteln‘ ‘) schon 
recht ren BER er Zerchalieh, besonders bei Misserfolgen "nicht 
weiter bekan macht worden, und — in ihren negativen oder positiven = 
Resultaten Sellesht ieh immer ganz richtig gedeutet, vermögen sie, wnın ® 


ohl wie der gen Result Nutzen zu bringen; ._ such aus einem 


so verm: 
0 e Wissenschaft zu fördern und indirekt der Praxis zu nützen, 
wenn der Versuchsansteller diesen seinen Versuch unter Angabe der näheren 
Er a (der. ee Menge des Düngers, der Art des Bodens, der 
Zeit der Anwendung etc.) bekannt geben wollte. a 
ei Es wäre also. engen dass recht viel praktische Pomologen. = 
jegliche an Obstbäumen früher oder neuerdings vorgenommene Düngung 
mit eg welcher Art er — a. lldünger oder künstliche Ram ee 
mit den bemerklichen n, den event. negativen pub zire en 
Fer är leicht durch gu Vermitielung der Redaktion de »m Unter ter zeichneten es 


ereit, die sich etwa Schluss 
en , inklusive der et i vendung 


n ER . run; Eye ‚es erwünscht, folgen er 
Rubriken zu gedenken: 1) Bod n (Art sselbe: en ie und w wie ist derselbe 
rüher gedüngt yorden); 2 Zeit der er Düngung; ’3) Dü r (welcher er Dünger 

welcher Men der ohne res en 4) Art des 
(ob in Lächer, vi ei, er = ee eingebracht, See 


Er verwendet Er 2 aleE 


— 136 — 


; 6) Regen- und Temperatur- ns genen des Jahres (wenigstens wenn 


Bäu 
diäselben bemerklich vom gewi öhnliche erlauf abweichen); 7) Folgen der 
ee, (Belaubung, Triebe, te 

fG derartiger Veröffentlichungen dürfte es leichter möglich sein, 
die Bencnderkeifenrs in den Ansprüchen der Obstbäume an i ahrung auf- 
zufinden und darauf eine rhtionenE e Düngungsmethode zu gründen 

Proskau, Königl. pomolog. Institut, im Januar 1881. 
Dr. F. Tschaplowitz, 


Vermischtes. 

Ueber den landw. Obstbau in der Provinz Brandenburg 
äussert sich der Jahresbericht über den Zustand der Landeskultur 
in der Mark Brandenburg für das Jahr 1879, erstattet durch das 
Haupt - Direktorium des landw. Provinzial - Vereins für die Mar 
Brandenburg und die Nieder-Lausitz (8. 1880. 104 8.) in folgender 

trauriger Weise 
s ist er. dass bei den Landwirthen der Obstbau 
noch immer nicht die ihm gebührende Theilnahme findet, obgleich 
derselbe wohl geeignet ist, die er Landgüter zu heben; 
aber allerdings ist es da bei nöthig, etw us dem gewöhnlichen 
Schlendrian herauszutreten, und daher ds vielfach verbreitete förm- 
liche Rupie gegen die Obstkultur 
Meist werden: die vorhandenen Obstbäume schlecht behandelt, 
falsch geschnitten und schlecht gedüngt; was aber noch schlimmer 
ist, man hat von Anfang an falsche, für die klimatischen und Boden- 
verhältnisse nasende Sorten gewählt, und dann verlangt man von 
diesen eg Gebilden dauernd reiche ne und ar 


erfroren waren, reichlich. In der Gegend von Woldenberg ist der 
Kirschsaft Handelsartikel. Auf einer hydraulischen und zwei Schrau- 
benpressen sind ca. 6000 Ctr. Kirschen verarbeitet worden 


_ Crossen Ge: Guben gebaut wird, cht zur Reife gekommen, 
was für einen zahlreichen Bruchtheil cher Degen einen bedeuten- 
den Verlust h herbeigeführt hat 


Ueber den Waldbau in der Provinz Brandenburg äussert sich 


= dieselbe Quelle 


dert werden, wenn die Kgl. Oberförstereien grössere Quantitäten von 
i fern - Samlin ngen ziehen würden. Zwar wäre es zuviel verlangt, 


die u zum ige stockt, we 
j der. Nachfrage en 


Der Waldbau könnte bei dem Privatbesitzer wesentlich geför- 


örster genöthigt wären tesa unentgeltlich her- 
r auch 


a Re Ze b r { 
Eh Ba u 


ia 
re N re 


Ba Eh a a Ss ech es EN a Er Fa aa 5 a Be Eee & 
> i BR . we a 
? = i ”: j 


a 187 ws 


Hoffen wir, dass die Zeit nicht mehr fern ist, in welcher wir 
erkennen lernen, welchen unsäglichen Schaden wir uns durch rück- 
sichtslose Auftheilung der Gemeindeländereien und Waldungen zu- 
gefügt haben und sr uns den französischen Zuständen wiederum 


Ö 
genossenschafts-Gesetzgebung hat in keiner Weise den gehofften Er- 
folg gehabt, es ist zu bezweifeln, ob derselbe jemals eintreten wird. 


Gardeners’ Monthly, Dezember 1879, hat eine kolorirte Abbil- 
dung von Viburnum plicatum Mig. (in R.Koch’s Dendrologie als 
V. tomentosum Thbg.). Das ist ein herrlicher Strauch, der mit 
seinen grossen, weissen, gefüllten Blamen und seiner dunkelgrünen 
Belaubung einen wunderbaren Effekt erzielt; unser gefüllter Schnee- 
ball ist ein ordinärer Strauch gegen jenen! Der 1 bis 1,5 m hohe 
Strauch stammt wahrscheinlich aus Japan, wo er seit undenklichen 
Zeiten in den Gärten angepflanzt wurde; schon Commodore Perry’s 
Arbeit über japanische Kulturpflanzen brin ngt eine Zeichnung von 
ibm, und Kämpfer, der 1710 über japanische Kulturpflanzen 
schrieb, macht besonders auf ihn aufmerksam; Thunberg schrieb 
Ende des vorigen Jahrhunderts über japanische Pflanzen und hält 
unser Viburnum für nahe verwandt mit dem amerikanischen V. den- 
tatum. In Nord-Amerika ist unser Strauch allgemein verbreitet und 
vollkommen hart; er wurde dort vor etwa 50 Jahren von Alfred 
Cape in Philadelphia von England eingeführt. In Stockholm 
wurde seine Kultur im Freien versucht, missglückte aber. Unsere 
grossen Baumschulen haben den Strauch es: Be & Schmidt 
in Erfurt ‚geben ihn für 2 Mark das Stück 0. H. 


: a wir do 
selbst die traurige Erfahrung in dem letzten Winter (dem mildesten 
Winter, den St. Petersburg seit langer Zeit hatte) machen müssen, 


sie Balten sonst — 30 Gr. R. aus, sondern der Umstand, dass wir 
im Winter wiederholtes Thauwetter und darauf schneelose Fröste 
hatten. Der ganze obere Theil der Bäume war im jahr grün 
und scheinbar gesund, die > aber waren in Folge des in den 
Boden eingedrungenen und bei den Kahlfrösten zu Eis erstarrten 
Wassers gänzlich erfroren. 

Aehnliches mag in Wien zum Kefrieren der Bäume mitgewirkt 
haben. Bei guter Drainirung würde der Schade weniger bedeutend 
un sein, sofern nämlich nicht, wie bei uns, tiefer gehender 
zuvor eine für Wasser nicht durchlassende sch we . 


hapfe: bei den Indianern. Der europäische Apfelbaum hat 
sich in Südamerika von Valdivia bis Orsondo verbreitet, ist selbst 


divia und Orsono leben weit mehr von Aepfeln als irgend ein 
a se Volk, denn die Aepfel liefern ihnen sowohl Nahrung 


In Nordamerika war 1879 ein Ueberfuss an Aepfeln, die 
Ernte soll alle vorhergehenden übertreffen. Bis zum 30. Juni 1880 
Re betrugen die. Verschiffungen von Boston nach England 173,379 
Fässer (barrels) im Werthe von über 70,000 Pfund Sterling (ca. 
...1,400,000 Mark). 


Ein sehädlieher Getreidekäfer in der Ebene von Troja. 
Unterm 12. October sandte der Consul Er Vereinigten Staaten in 
‘den Dardanellen, Herr Frank Calvert dem Referenten zwei Käfer 
zu, die er als sehr schädlich bezeichnete. Er schrieb: Diese In- 
sekten verursachen grosse Zerstörungen an der Weizenernte in der 
; ‚ Ebene von Troja, indem sie die Körner in der Aehre, wenn sie 
noch in der Milchreife sind, aussaugen. Ich fürchte, die Anisoplia 
'„austriaca Herb., die so grosse Verwüstungen im südlichen Russland 
= a = auch zu uns gekommen. Die Thiere sind so 
. zahlreich, h die Aehren vollständig damit bedeckt gesehen N 
‚habe. Der E Erdrasch wird dadurch sehr vermindert, selbst bis z eo » 
halben Durchsehnittsernte. eh 
= Die Vergleichung mit echter Anisoplia austriaca unter Gousde 
lieber Hülfe der Herren Dr. Dewitz und Dr. Stein ergab die 
völlige Identität beider Käfer. Anisoplia austriaca Herb. kommt 
übrigens im ganzen Orient, bis Persien, vor und ist wohl nur jetzt 
_ erst so beachtet worden, weil sie sich (aus vorläufig nicht bekannten 
Gründen) plötzlich sehr vermehrt hat, wie A Br bekanntlich 
anch Ebene: eintritt, - ; 2b Wittmack. 


as! hi tung. er Weis Varietäten. Um das frühe 
Fe, und das dadurch oft bedingte Erfrieren des ens 
zu, vermindern, empfiehlt Graf zur Lippe entweder BE 
| den in 50 X 40 cm Abstand zu bauen 
m ästeten“, daher spät sich entwickelnden Roggen zu. 
IE, auf dem Felde un Em schossenden Halme 
\ e) zu markiren, besonders 
© 


A ee N a > 2,1 


k 
Kommerzien-Rath Heckmann (Obergärtner Maecker), der Herren J ulius 
und Martin Hoffmann, des Hoflieferanten G. A. Schultz Ho haben dabei 


Verwendung gefunden. Di -Arrangements lieferte untze, in 
Fi J dt, darunter ausser vielen Bouquets 3 Blumenkörbe für 
die Tafel, deren mittelster fast ganz aus Orchideen gebildet ist, welche 
besonders Fra ınd Frau Reichenheim spendeten. He ack 
dekorirte u. A. sehr geschmackvoll einen Blumentisch, Herr Maecker brachte 
in sehr schönes Arrangement vor einem Spiegel, während H mann 
Maiblumen und Herr ultz eine grosse Zahl Hyacinthen sandte, 


Orchideen, Gardenien, Rosen, Kamellien, Flieder, Maiglöckchen, Orange- 
blüthen, Myrthen und feine n Farn, auch das bescheidene Schneeglökchen 
fehlte nicht. Fa Man Soherte in prunkloser, aber höchst geschmackvoller 
Ausführung war aus weissem Atlas gefertigt und mit echten Points ee 
eine gefällige, I abfallende Schleife schloss das Bouque 


— Man hegt in Guben Kurze = Ansicht, = 2 der dortige Gartenbau- 
Verein die Vorzüge des Wa hken-Apfe icht anerkenne a ihn 
dieserhalb dure en ein efü Er Sorten. verdrängen ne Dies is 
ein Irrthum. Die Warraschke ist jedenfalls n ganz ee 
Apfel, aber vor October zu diesem Zwecke von schon v rwöhnte eren Gaumen. 
nicht beliebt, ebenso ist die Frucht, durch die grosse Tras härkaf t des Sure 
und die wenige Sorgfalt, die man ihm durch Düngung und er = 
zu Ss aftlichen Zwecken, wo der Apfel ‚geschält werden 


soll zu we 
eliebt zu sein, auch zu unscheinbar, um als Paradefrucht auf der Tafel a 


zu dienen. Dieserhalb ist die Einführung und Kultivirung au 


zurüc ee 
en Vorwurfs auch erh 
als so eg gerühmte Sorten hier ein- 
‘üh en un 5 probiren. Aber 5 freilich sollen dies nicht, alle Obstzüchter, 
sondern ı nur „Einzelne, die an für das bi 
Bezie a vorzüglich‘ m 
verbreitet werden, so Bee Br ‚bis. dies 
alten ährten. Sorten eiter 


- 10 - 


— Abgebildete Pflanzen. ‚The Florist and Pomologist” - . 
1880 I bringt die Abbildung der Camellia japonica Manara es Rho- 
Ne 


dodendron Boule de Neige. u stere entstammt der ee von 
W. Paul & Son und ist eine Sorte ersten Ranges, die wegen ihrer schönen 
karmoisinrothen Farbe mit ee Streifchen und ihrer vorzüglichen Form 


er rundlichen, etwas zugespitzten Blättern ganz besondere Beachtung 
verdient. 
s Rhododendron Boule de Neige soll durch eine Kreuzung des Rh. 
ab mit der Azalea liliiflora entstanden sein und erregte schon auf der 
ariser Weltausstellung 1879 verdientes Aufsehen; es war dort durch 500 
mit Blüthen bedeckte Pflanzen vertıeten. err Carriere beschreibt es in 
der „Revue horticole” als eine kleine frühblühende Pflanze, dicht mit Blättern 


Einfass von Blum ten benü — sollte. Abe 
nze leidet, wenn sie nicht geschützt wird, leicht Frühlingstrost, ob 
Fa sie selbst einen strengen Winter gut aushält. rr Oudin in Lisieux 


berichtet, dass die Sorte leicht und reichlich Kooape bildet; selbst eiojährige 
Pfropfreiser setzen solche an und Regenwetter schadet ihrer Entwickelung 


Steuer auf Rosen“ beginnt das „J ournal des Roses” vom August 
eine ‚kurze Notitz, in der Hauptsache der , Sr d’hortieulture beige” SR 
. nommen, Bekenggin u berühmte Rosenthal, welches in Rumelien in der Nähe 
von Kazanlik liegt, einen Ozean von Blumen yeigt: welcher die schönste 
Ernte für den Staatsschatz verspricht. Bekanntlich ist das Thal von Kazanlik 
ausschliesslich der Kultur der ‚ar geweiht, von der > beliebte Rosen- 
zZ deren wird. — ae Dh welchen im Monat Mai dieser wahre 


| ei wi ist. — Es sind hauptsächlich 
: Russen und d Engländer, ı Weiche die Ernte jeden Jahres ankaufen und von den 
; ai an _ man sie und viele andere Touristen das reiche 
Thal in der „ganzen Länge des Balkan durchreisen. Die Steuer, welche die 
Rosen gewöhnlich in einem Jahre abwerten; beträgt im eier.‘ ie 

1 


Millionen Francs, 


Ausstellungen. 


— Der K.K. Steiermärkische Gartenbau-Verein zu Graz beab-. 
sichtigt, re die gg, eine ausreichende, im an dieses Sommers, 
zur Zeit 0 Rosenflors, ein internationale Rosen-Ausstellung zu 
= > Werän: und erbittet besiisliche Meldungen ar unter der Adresse: 
- Rn die Direktion des K. K. Steiermärkischen Gartenbau-Vereins, z. H. des 
Se Herrn Bere He inrich Attems, Schloss gang bei Graz, ersak 


n, Gesellschaft der Gartenfreunde. Blumen- und Pflanze 
om 9.—13. April cr. zum Besten des unter dem "Allerhöchsten 
jestät n a Königin von 


in der Reitbahn des: en 


aufgeführten 
Wroda® voch ie Sehr von 75 
Demjenigen zuerkannt werd welcher ( 
lung - 


: Winter, a #0. 


des chaires, des musees, des revues et 


> en 
Freundes und a2 Ed. Morren ist abermals bedeutend y. 


- 14i — 
Greifswald, Gartenbau-Verein für Neuvorpommern und Rügen, 
tellung von Pflanzen, abgeschnittenen Blumen ereien, ee 
Obstsorten, Garten-Utensilien, Garten-Meubles und sonstigen zum 
iebe gehörigen Gegenständen in Tagen vom 15. bis 18. Juli = 
Anmeldungen sind bis 1. Juli an Professor Dr. Münter in Greifswald zu 
richten, von dem Programme un nmeldebogen zu beziehen sind. Es 


kommen goldene, silberne und brorzene Medaillen zur Vertheilung und ist 
eine Verloosung angekaufter oder etwa freiwillig gespendeter Ausstellungs- 
gegenstände in Aussicht genommen 


Literatur. 


W. Vatke, Plantas in itenere africano ab J. M. a RRaNee 

collectas determinare pergit. Sep. Ab. Linnaea XLIII S. 83-112 
— Ze riftdes schweizerischen Gartenbau-Vereins. Illustrirter 
Monatsbericht für praktische Gärtnerei, Unter Mitwirkung von Se 
un flanzenfreunden a von G. L. Meyer. Zürich 1881. Band 
eft. 80, 328. — egrüssen freudig a neue einge: desgl. 


’ 


eine alte, für uns persönlich En noch neue egin: 
J. A. Beutz zien, nsk Harstidande, El a for 
Gartner-Toreningen "Hortilanier Forhandlingar ete. 34. Aargang 2. Heft. 


er 
er Geflügelhof. Wochenschrift für Geflügelliebhaber, un 
ändler, zugleich Organ für bezügliche Akklimatisations - Bestreb: 
Unter Mitwirkung der hervorragendsten Fachkenner herausgegeben von Dr. 
_ Russ. Erster Jahrgang 1881. en Gerschel’s Verlagshandlung in 
erlin. 

— 0. Lämmerhirt, Ueber die Ursachen der Unfruchtbarkeit der Obst- 
bäume und die Mittel, diese zu heben. — Vortr rtrag am 6. Dezember 1880 im 
Fogigerar -Verein für Hamburg, Alten: und Umgegend. Hamburg 1881. 
19 S. 


— Dr. Ign. Urban. nen specierum varietatum, formarum 
quae ogis seminum omnium hortorum botanicorum per annos 1850— 
1879 descriptae aut ampliums tractatae sunt. Berolini 1881. 8%. 70 8. 

e höchst willkommene rbeik, die dem Verfasser sicherlich ausser- 
ordentlich = "Mühe gem 

en tüber die tee Versammlung des westpreussischen 
Gotanisch- ; zoologische n Vereins zu Neustadt (Westpreussen) am 

eng: = 0. 


= Lavall&e. Les vignes du Soudan. Paris 1881. 8. 18.3.8 

port annuel presente par le comit& permanent blee 
nie e 30. Janvier 1881 sur les travaux et > situation de la 
chambre syndicale des horticulteurs pendant l’ann&e 1880. ‚Gand 
1881. 3 
r. H. Th. Geyler, Botanische Mittheilu ungen. (Kulturversuche Se 


| dem ji panischen Lackbaum, aus Abhandlungen der Senckenbergischen 


Heft 1 5 2): Mit 2 an Frankfurt a/M., Christian 
18, 


siehe 24: Cowicdmet‘ den Aliteleiem rn und nen ilnehmern 

kung 4 ee Naturforscher und Aerzte. Danzig 1820. 30. 28 5 

0. Harz, Beiträge zur Systematik. der Gramineen. € 

abdruck sa Flora) ge 30 S, a an 
— Ed. Morren. Correspondance botanigque, Liste des jardins, 


a 


e botanique du 
8 ed. Octobre 1880. Liege & la Boverie 1 No. 1. BR 169 S. — Dieses jetzt 


'empfohlen werden. 


I 


Dritter Jahresbericht des Ausschusses des württem 
een Gartenbau-Vereins pro 1880. J. B. Metzler’ sehe Buch- 
einen, Benktgakt, 80. 618. 


Rezensionen. 


Th. Ni DE Die Rose, San re Arten, Kultur und Ver- 
a ng. nebst Verzeichnis 5000 hriebenen Gartenrosen. 
Mit 116 er im Text, 2 Glan and 12 Farbendrucktafeln 

nach Aquarellen von. Maria Badell. Berlin, Verlag von ee 
Hempel&P Ba ee -. 1880. 4°. Preis ca ‚geb. 
Goldschnitt 35 M Unter den easafen Erscheinungen gärtuerischer 
Literatur in Ba uk die Geschichte und Kul der Rose das 
kürzlich bei Wiegandt, Hempel & Parey von "Th. Nietner Bee 
' Werk wohl mit den ersten Rang ein, was den gediegenen Inhalt und die 


nich 
uckfehler, die bei ei 
machen, bezüglich 
von en we und alten 
Verzeichniss ‚ welches jed. 
an gen el nich€ mächtig. ist, doch als 
jet i ag und fr sischen Na 


ri 

ur ben sich bei streitigen Fä 
ne Liste, voll Fe Ass Si zum und 
er brauc] sich da on 


ig Eukatriten ganz 
em Gärtner und pa een in Bu 
gen we 


Ir 


_ 14 - 


mit dem englischen Namen statt Beauty, englisch also Beauty of Glazenwood, 
“ en of the prairies, und nicht Beaute, Cs = Be statt 


sta Eoitassie: (englise cher Reisender f 188 ig rn rßes statt centi- 
folia rosea (französisch centfeuilles rose) etc. etc. und weshalb das englische 
Mr und { j n aussch hreiben, es ist unenglisch und ein 
en se der Engländer schreibt Mrs. Bosanquet u. s. w., sowohl brief- 
lich als i erzeichnisse und spricht Mississ u Be icht- Mistriss, wie 
man es ner hört, des ‚bedeutet Geliebte (sweethart). 

I auf die Ede en ern ee 12 farbige sehr gute Ab- 
bildungen verschiedener Art Sort r Rose, sowie viele Holzschnitte 
bei den einzelnen / Abschnitten belgaeheı au Die farbigen Abbildungen hätten 
besser in natürlicher Grösse (Raum war genug da), sowie in grösserer Anzahl 
ars besserer Auswahl unter den perl na der Rose erfolgen können, üm 

as 


Das 
und Forney’sche Werk „Les Roses“ giebt 60 farbige Tafeln (leider viele 


Rosen unerkennbar) und kostet nur 30 Franken; indessen wollen wir nicht 
en: ob unter diesen Umständen > hiesigen Verleger ihre nen 
machen en. ir schliessen übrigens von Herzen = dem sspruch 


des Werliasere: „Möge das Buch Gutes wirken im Dienste der 
arl Meike; Charlottenbärg. 


— Die in Leipzig i = are von Os kar es erscheinende an are 
schaftliche ERBE „Biedermann’s Zentralblat für Agrikultur-Cher 


erfreulicher Weise auch nach des verdieustvollen Begründers und 
vieljährigen m renige derselben, Dr. R. Biedermann’s frühem Tode 
unverändert fortgesetzt. a Re ers ist wieder in sehr tüchtige Hände 
gelegt und zwar in die des Dr. Fleischer, > u der Moor-Versuchs- 

r. 


rb 

-Wiesbaden, Dr. König-Bremen und A. Thomas-Möckern 

„Biedermann’s Zentralblatt” "ist ein in Fachkreisen mit Beifall aufgenommenes 
fortlaufendes Repertorium al m für die landwirtbschaftliche Praxis, nament- 
mit Vortheil zu verwerthenden Resultste der 


naturwissenschaft ( Tikult rchemischen, pflanzen- io- 
logischen u. a n Würdigung rg grossen Nutzens eines solchen 
ür die landwirthschaftliche Praxis wie für die rationelle Bildung der 


Landwirthe, hat die kgl. Bee Re; ne er Ba offiziellen Zirkular 
„Biederman ns Zeuizaiblait ‚allen lan ae reinen Preussens 


ee 


1) Hat man Erfa It über das an eimige Krtrie en 
Sämereien ir und welche? Se 
2) Existirt ei Fr 


welche 
n Werk igeich über obi 
Bitte gefl. an Be Stelle ndlich 
eo 3) Wäre es wirklich nicht r Zeit, dass bei de Gare Abe va reine, 
der zur Beförderung des Beienbaue in den Königl. ee 
= Stasten sowie der der Gartenfreunde Berlins zusamm n und 
‚einen Verein een, da doch b eide Vereine dieselben Tendenzen vorogent, 


s an- ® 


a N ET ee Sr ER E Taaaar e E  Kr H E E AE Sn ENTE ae NR, EA 
ee ira t 
KR EEE en 2 


_ 14 - 


Fi 


halt: 642. a an des Vereins zur Beförderung 

sartenbaues. S. (Orangenkultur. Obstbäume an Chausseen etc. 

FE ea ee auf "Nelken, Graphiola der Garte Re auf Phoenix). — 
r r 


Die gärtnerischen Arbeiten bei dem Denkma der Königin 
Luise im Thiergarten zu Berlin. S. 115. — Sitzung des bota- 
nischen Vereins der Provinz Brandenburg am 28. Januar 1881. 
S. 118. — Lakowitz, Ueber die Grössenverhältnisse der beiden Aroideen 
Amorphop Rivieri Durieu un campanulatus 119. — 
R. Müller, Einige Pfirsichsorten für nördliches Klima. S. 121. — ee oseph 
Klar, Ueber Chanpignonzucht. S. — R. Brandt, Die- Champion- 
Kartoffel. S. 125. — R. Müller, Die Kardcht von Rhododendron ponticum, 
maximum, Cawtabiense une aus Samen. S. 126: — Ein neuer afrika- 
128, 


isch such 
kultivirten Samen, Pflanzen u. Knollen. S. 131. — Unentgeltlich 
abzugebende Sämereien. S. 132. — Dr. Tschaplowitz, Zur rationellen 
Ernährung der Obstbäume. S. ge — Vermischtes. 5. 136. — ee 
S, 140. — Literatur. S. 141. — Rezensionen. S. 142. — Sprechsaal. $, 1 


Ta ag06 ran 
für die nächste Versammlung des Vereins zur Beförderun din Gartenbaues 
' am Mittwoch, den 30. März 1881, re 6 Uh 
im grossen Auditorium der Köni nigl. re schaftlichen TER 
Invalidenstrasse 42, n, 
Eingang durch das westliche nen 7, dann an der Rückseite des Gebäudes 


. 0. Hüttig: Mitlungen aus der Geschichte des Weinstocks, 

= > Bolle: Ueber eine bisher verkannte Eigenschaft der 
othta 

Die Ver: anstaltung einer gemeinschaftlichen grösseren Gartenbau- 

Kasstältın ung in Ber 

Beschlussfassung über eine im Januar 1882 abzuhaltende Winter- 

ausstellung. 

Verschiedenes. 


np wo vn 


n or Freier A en 


| ee der Gesellschaft dee "Gartenfreunde am 9—13. April 
in der Reitbahn des Kgl. Kriegsministeriums, irBeinisir 81. 


Laut einer gen der Gesellschaft der RR? wird den 


a; 


rn des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues gegen Vorzeigung ihrer un 
ein früheren ) iger; freie ier Eintritt in obige Ausstellung gewährt, 
zueich ersuchen unsere verehrten Ver er sich nach 
K bei Bene Ausstellung betheiligen zu wollen 


‚ Vorstand des Vereins zur Beibrderuig: des Gartenbaues. 


Zur Abwendang‘ dieser Noth und-um den bödrangten Kollegen 
die Wiederaufnahme ihres Betriebes zu erleichtern, richtet der 
Verein selbstständiger Gärtner zu Bremen zu Gunsten der geschä- 
digten Gärtner einen Aufruf an edeldenkende Kollegen und Garten- 
freunde e- bittet um pekuniäre und materielle Unterstützung, möge 
letztere nun in Zuwendung von Sämereien oder von Pflanzen, Steck- 
Fee ar dergleichen bestehen. 

‘In fester Ueberzeugung, dass Mancher nach Kräften dazu bei- 


tragen wir diese Bitte unsern auswärtigen Kollegen und Garten- 
freunden zur geneigten Berücksichtigung vor 
“ Zur Empfangnahme: von Gaben, über welche Quittung erfolgen 
wird, sind gerne Namens des Vorstandes des Vereins selbstständiger 
Gärtner. bereit 
der Vorsitzende: Herm. Schmidt, Kunst- und Handels- 
gärtner, Schillerstrasse 26 
der Korresponde ent: Jul. Weber, Kunst- und Handelsgiriner, 
Meinkenstrasse 23. 


Dr ee ee Russlands wegen der 
Reblaus und der Blutlaus. 


dem in der Krim an Reben, die ein hoher Beamter des Ministeriums. 
der Reichsdomänen, Herr Rajewsky, aus Bordeaux bezogen hatte, die Reb- 
i Sekretär 


ane "Abs a an der Grenze zu ergreifen, um 
Fler Einschl: an zu verhindern. Sie hat den Entwurf zu diesen 
Bestimmungen, die leider denen der Berner Konvention sehr ähnlich sein 


sollen, glücklicherweise vorher der russischen Gartenbau-Gesellschaft zur. 


verbieten ET wird. — Wie 2 ee hat die m sich. 
auch in dem Sinne ausgesprochen. der soll aber wegen der gleichzeitig 
aufgetretenen Blutlaus ein Vert 

— abzuwenden sein . 
laublich erscheint es ‚ dass, wie Gard. Chr, vom 29. Janusr- 1881 
S. 142 he, seitens Russlands Are zwölf Monate lange Quarantäne an ‚der‘ 


in. Aussicht genommen sein sollte! Und doch war es Ernst!  _ 
„Seitens des. Vereins zur Beförderung des Gartenbaues sind sofort beim 
Reichsamt an ur Schritte gethan, um die Handelswege nach Russland - 
offen zu halten. auch Be gesperrt, so würde der gesammte- 
xport Korddenischlande: sonders der Ost reussens, sowie der 
von Berlin, Lübeck und Hamburg vollständig l — Wie weiter 
mmen, im Februar eine Revision der: inter- 


Si Ä oder 2 ee = en 
nationalen Berner Reblaus-Konvention (der Russland 2 übrigens nicht bei- 
ah eten) in Aussicht; das deutsche Reich wird aus allen Kräften dabei auf 

ei anzı wirken; ob das 


- die. strengsten Forderungen gestellt sein sollen, Wenn wirkli 3 
Günstiges für unsern Export erreicht werden sollte, An rare schliesslich. 
das deutsche Reich nichts anderes nn e Ausfü 3- 


rbot der "Binfahr von Apfel- und Birnbäum umenet. 


re 


stimmungen zur en, zu erlassen und dadurch den massenhaften 
ch In der Vereinsversammlung am 23. Februar wird 
dieser Gegenstand hehe Beralhen werden. 


Vermischtes. 


a den Sitzungen der rg Ausschüsse des Vereins zur Beförderung 
Gartenbaues,) 

Orangenkulturen. Giinr-: vortreffliche Orangenbäume finden sich im 
Schlossgarten zu Philippsruhe bei Hanau und scheint es, dass das Röhren- 
wasser, welches man dort verwendet, durchaus keinen nachtheiligen Einfluss 
übt. — Kr. angenbäume wur rden von einem Mitgliede des Vereins zur 
Beförderung des Gartenbaues a drei Jahren dadureh geheilt, dass er sie auf 
warmen Dung stellte. Das viel —n iden ist schä kann Die Erde 
en darf ic und Mo 


en, . nur \/; ha umfasst, steht ganz voll von schönen alten Bäumen, 
i in ach und ae im eisernen Häusern abgetrieben, nachher aber 
Smererlatich Vepflant w 


ne artoffelso Die Champion -Kartoffel, von Louis 
Schiebler & Sohn in Celle eingeführt, = überall Beifall gefunden, zumal 
sie it in feuchtem Boden gedeiht; e noch neuere Sorte von demselben: 
,„ eine Nierenkartoffel bedarf noch weiterer Prü i 
frühe Rosenkaärtoffel ist im Her sehr gut peisekartoffel und’ auch 
zu Ostern, in der Zwischenzeit soll sie nicht so schmackhaft un 
me! sein. Für die Brennereien hat den a a a Sun man 
ihrer frühen Reife die Campagne 4— 
— Die „Schneeflocke“ gedeiht selbst ee schwerem Boden & r 
Orten v flich. Wie r der von E ellt daraus. 
dass in einem Garten zu Pankow bei Berlin diese sowie ie die Rosenkatt oftel 
g seifig re während sie in einem anderen Garten daselbst von vor- 


.  trefflicher Qualitä und doch war der Boden in Sehe leichter als 
in letzterem, Mberdinge: Stwat kiesig, 
ockig- oder Scho rfigwerden der Kartoffeln. In Proskau wurden 
nach mündlichen Mittheilungen des Herrn Dr. Grahl, der auf dem dortigen 
 Versuchsfelde gegen 1000 Sorten Kart offeln anbaute, alle auf gemergeltem 
Sandboden kultivirten Kartoffeln pockig (schorfig). Ob Kloakendung das 
 Pockigwerden befördert, scheint noch nicht sicher ausgemacht; vom Strassen- 
‚dung ist bei Berlin kein übler Einfluss bemerkt worden 
Amerikanische Aepfel werden gegenwärtig in Berlin viel verkauft; 
in Hamburg hat man fast sschlisestieh solche, Es sind besonders Baldwins 
epping und Greening. Das Fleisch ist sehr und wohlschm eckend. 
© en Sitzung der ver- 
einig 'Blumen- und Sina gie am 2. Dezember 1880 
_ eine schöne gefüllte Primel Be die schon seit zwei Monaten A und aus 
Samen von einfachen gefallen war. Die Primeln von = arter&Co, or London. 
‚sind sehr schön, ter will x das Berliner Publikum resp. die Blum x 
diese reg era nicht höher bezahlen als die einheimischen. 


en Herbst ein Berliner Samenhändler (Herr = Klar) Mi. > 
e Blüthen- 


= 91 a 


Torfgrus oder Bine ala Bagaapk Herr Brandt hält anni als Ein- 

fütterungsmaterial Hager und Lohe; =. Perring da- 
gegen sieht Sägespähne, so lange sie Prisch sind, für sehr gu ira da sie sich 
rascher erwärmen. 


Poinsettia pulcherrima. Herr Brandt bemerkte, dass an der von 
ihm in der Novembersitzung des Vereins zur Beförde un ie Garten 
ausgestellten Poinsettia (vielleicht in Folge des Gaslichtes) die unteren Brak- 
teen ihre rothe Farbe wieder in Grün umgewandelt und dabei fleckig geworden. 


1 


. Die J 
September 18 1880 eine iaseiben des Winvarge ren im Park des Kgl, 
ken in Belgie i i i 


zu verwe ndenden gro n Treibhauses ine eine von 36 ee Säulen 
(von je Im 1: Düröhmienser) getragene Rotunde ein, deren Durchmesse und 
di ie Höhe ‚einschliesslich der von der Königskrone bedeckten Laterne m 


e 

asterung, die beiden Seitenflügel bi:den einen „Urwald“ von Palmen und 
aumfarnen des kalten und temperirten Hauses, Zwischen den sich vom 
smarag: _ inen aan; erhebenden ee erscheinen hin und wieder 


Maschine gespeist werden. Die in dieser Weise geschmückte Ro 

von einer Glasgallerie umgeben, welche mit Palmen, Farnen und anderen 

mu aa ee besetzt a die Felsenpartie ist = den ee; 
achrau. - 


= De für die Watmwasserhe eizung eingerichtete Röhrenleitung, Free das 
Ingenier-Bureau in Gent gelegt hat, bewährte sich trotz ihres einen Kubik- 
raum von 45,000 m fas ne mfanges während des letzten strengen Winters 
vortrefflich; bei einer oft bis auf 25° C. gesteigerten Kälte w 'An- 
gg; stets 13 Wärme e erhalten. Die innere Einrichtung ist zuerst von 
Mr. Wills Erin den königl. Gärten zu Kensington geleitet worden; in neuester 
Be ar Ken und LE 


Zeit ist die Direktion der königl. Gärte lashäuser zu Laake 

€ hefgärtner des botanischen Gartens zu Haag, L. Ingerelst, 
ü 2 n s. Z. aus der Gärtner-Lehranstalt zu Gent 
vorgeg intergarten zu Laaken ist gegenwärtig d ö 


pfen zu vertreiben zum Dekan inen Yes 
lättern, so lange bedeckt stehen lässt, bis er 
erkaltet. Derselbe dient zugleich als Dünger und hält auch andere In: 
tlich äuse, Auch soll es schon a er man die grünen 
Wallnussblätter 24 Stund: Wasser der Giesskanne li lässt.“ Den 
genwurm vertreibt man aus Bl töpfen, Kübeln u. s. w. durch Begiessen 
mit Wasser, = - en Frucht der Ross- vermengt ist, 


durch Begiessen mit Jauche oder Russwasser 
(Rhein. Gartenschrift:) 0. Ne 


nn des Mehlthaus. Graf Du Boysson hat zur Zerstö 
auf 


des Mehlthaues Ros Er alzwasser mit Erfolg ange wendek, indem er 
dieselben Morgens und Abends damit Epzitzie ae zwar 2—3 g auf IL 
nn, bezw. 30 g auf eine nn wöhnliche Giesskanne mit Wasser ir nach vier Tagen 
- war er Mehlthau von den Rose; nblättern, oben und unten bespritzt, ver- 
x schwun den. (Pom . Monatshefte. ) 
: L it eratur. 
nr FC. Heinemann, Die Kultur des Champignon (Agaricus nn 


re Heinemann’s Gartenbibliothek No. 6c. Erfurt, Selbstverlag. 8°, 11 S 
Mir ‚drei Holzsc en 
u March Efieeaunlion des Zeölen de botanique destindes Speeinlamnane 
a lensei ara Bruxelles 1880. 80, 
22.0. Derselbe. Notice sur les höderacses "röcoltöes par Ed. Andr&, dans 
1a Nouvelle Grenade, l’Equateur et le Perou. Bruxelles 1880. 8%, - 
& Otto BIDBERBEN STE: Ueber. En Ursachen der Unfru chtbarkeit der 
itt 


bstbäume und die el, diese zu heben. Vorre, gehalten am 6. De- 
cember 1880 im Gärten ban-Verdin "für Hamburg, Altona und Umgegend 
Hamburg 1881. 8. 19 S. | EIER 


ad mn ur Botanische Notizen II., mitge etheilt in der ‚General-Ver- 

enden Ge sellschaft in ee t W./Pr. 

am = Mai 1880. Separat-Abdruck aus den Schritten. pre u N 
5. Bd. 1. Heft) 8. 


Rezensionen. 


Een : s KEryalee, Biphune, Arboretum Segrezianum. Icones selectae arbo- 
a rum et fruticum in hortis Segrecianis ne m de Sopıck Pan 


egrüssen i in A ers Peter, et mit grosser Freude es 

ebhab en Pflanzen auch in ren 

re inigt ge funden wird. Der Verfasser ist 
jesellschaft und Besitzer eines Schlosses 

et Oise), in dessen E derselbe 
sch “dem im ‘vo rigen Jahr: s freunc 

eichhaltigsten der Erde zählt. Von den 

n diese s Arboretums erhalten wir in 


. Diagnösen un 
die beide das We ige zu einer ganz hervorragenden ER ng stempeln. Die 
I. Lie eferung enthält: Tafel 1. und 2. Juglans Schalten, ‚3. Ostryo we Ai 
vidiana. a aenıe longipes. V. Crataegus cuneata. VI. James 
uch an Sieger ‚Stelle dem Verfasser für ‚das wertvoll 
er “damit dem a“ zur „Beförderung, des Gartenbaues ge- 


nemann, Die le ematis 


3 in der zn 


a a a a a a 


Monatsschrift 


des 
Vereines zurBeförderung desGartenbaues 


in den König]. Preussischen Staaten 


und der 


Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. 


Redakteur: 
Dr. L. Wittmack, 


Gensral-Sekretär des ken Custos des Museums et: ae landw. Hochschule, 
. Professor an der Unive 


Adresse d. Ver. z. Bef.d. Gart.: Adresse seines Schatzmeisters, Rentier Sonntag: 
Berlin N,, Invalidenstr. 42. Berlin S., Alexandrinenstr. 51. 


& 
ie} 
5 
SR 


Preis der en iz Jahrgang 13 Mark. Annoncen pro er ee ur 
r Mitglieder des ep zur Beförderung des Gar nur 
Hälfte. Rabatt = Bmaliger Insertion 5 pCt., bei 6maliger 10 pCt., bei 1ämalige 20 pCt. 
nahme in der Expedition der Zeitung: Berlin N, Tovalidenstr 


No. 4. Berlin, im April 1881. 


643. Versammlung des Vereins zur Beförderung des 
Gartenbaues in den Königl. Preuss. Staaten. 
Verhandelt Berlin, den 23. Februar 1881. 


Zu ee Mitgliedern wurden vorgeschlagen: 
lerr v. Graevenitz, Kgl. Geh. Reg. -Rath und Landrath 
er Krkioes Ost-Priegnitz, Frehne bei a 
2) Kunst- und Handelsgärtner Grothe in Berli 

Das Protokoll der vorigen Sitzung hatte ausgelegen "und wurden 
Einwendungen dagegen nicht erhoben. 

Der erste Stellvertreter des Direktors macht der Versammlung 
die Mittheilung, dass der Direktor, Excell. Sulzer, tief gebeugt 
durch den vor wenigen Wochen erfolgten Tod seiner Gattin, selbst 
erkrankt sei, sich ng gottlob wieder in der Besserung befinde 
und erhoben sich die Versammelten von ihren Sitzen, um der Hofl- 
nung auf baldige Genesung Ausdruck zu geben. 

=: Ausgestellte Pflanzen: Herr Brandt hatte das neue Bsiy: 

-ledon macrantha in Blüthe ausgestellt, das sich durch sehr breite 

eirunde Blätter und scharlachrothe 

err Gude eine Anzahl getriebener Rosen een Zucht (von | 
Herrn Späth) in solcher Schönheit, dass die en die Herren 


a Es nn 


Lackner, Drawiel und Wendt, mit Genehmigung des Vorstandes 
die grosse a Vereinsmedaille dafür zuerkannten. Die schönsten 


waren: Louise Odier mit 32 Blüthen und Knospen, zwei Jules 
Margottin a a 10 resp. 12 Knospen, Anna Alexieff 11 und 13 
Knospen. 


I. r Gaerdt besprach die Ergebnisse der ersten Winter- 
koisillene das Vereins und wird hierüber einen besonderen Artikel 
| u 

II. r Diskussion bemerkte Herr Perring, dass, wenn 
auch im Areas die Veilchentreiberei leider in Berlin zurück- 

gegangen sei, doch thatsächlich ein nahe Berlin Wohnender, Herr 
Fetting in Pankow den höchsten Preis für Veilchen in Töpfen auf 
der Ausstellung erzielt habe. Die abgeschnittenen Veilchen waren 


Bindereien im Winter hin. — Herr Bolle empfahl sie für Herren 
im Knopfloch zu tragen. — Herr Wendt dagegen machte auf die 
Fortsebritte in e Rosentreiberei en die namentlich heute 
Abend durch Her ude in glänzendster Weise vorgeführt seien. 
Es sei wohl wir zu bezweifeln, a wenn alle Rosen des Herrn 
Gude so reichlich blühen, wie die ausgestellten, die Treiberei auch 
rentabel sei. Durch das heutige Beispiel werde sich BOT Mancher 

. veranlasst a auch ae Rosentreiberei zu versuc 

5 die 


en IV. Herr Drawiel beklagt, dass Nelken = er von dem 
en in der Jannarsitzung erwähnten Pilze Depazea Dianthi leiden. 
en sser sowie Kalkwasser mindern zwar diese Krankheit, ‚heben 


sie aber doch Macht auf und Tausende gehen dabei zu Grunde. — 
Herr Gaerdt vermuthet, dass die Luft in dem Nelkenhause vielleicht 
zu feueht en die Nelke will trockene Luft. 
Er. r Haack warnte davor, im nächsten Jahre schon wieder 
in eine Winteransstelhine zu veranstalten und meinte, der Ausstellungen 
und der Vereine von Gärtnern würden es gar zu viele. Bezüglich 
der letzten Ausstellung fand er, dass das Gemüse verhältnissmässig 
zu wenig vorhanden gewesen u und machte er namentlich den deutschen 
Gärtnern den Vo warf; dass sie die Champignonzueht- nach Pariser. 
Methode noch gar nicht ausführten. Ausserdem wünschte er eine 
Motivirung des Urtheils seitens der Preisrichter und überhaupt 
= mehr Kritik. 
Herr Dr rg ist im Geg ntheil für Veranstaltung einer aber- 
maligen Winterausstellung im Eur 1882, wir nie > 
Wege stehen bleiben dürfen. Die ae ee werden 
nie mit dem billigen vom Süden importirten Gemüse konkusriren 
können, sie müssen aber st En ade dann Gemüse 
enn as auswärtige fehlt das Gemüse aus en freien 
ide noch Bent er En Die Champignonzucht nach 
rt wurde hier schon vor zwanzig Jahren in Schönhausen 
sich. ‚aber nicht, weil das Publikum zicht so 
verlangte und die auf alte an Art unter den 


— 1417 — 


Stellagen in den Gewächshäusern erzogenenen den Bedarf deekten. 
mälig scheint EEnluge beim Publikum das Verlangen nach 
Champignons zu wachse 
VI. Herr Gude Be bezüglich seiner ansgestellten.. ‚niedrig 


R 
deutsche Baumschulen — in diesem Falle die des Herrn Späth, 
Berlin — Rosen zu Treibereizwecken gut aufzuziehen wissen. Es kommt 
nur noch auf die Sorten an; die bis jetzt bei uns getriebenen Anna 
Alexieff, Jules Margottin, Triomphe de l’Exposition etc. 
lassen sich, i in Vollkommenheit und mit Vortbeil nicht zu Mitte 
Januar herstellen, wir müssen nach anderen Sorten, namentlich. 
Theerosen, suchen. Uebrigens wird Mitte Januar der Markt sehr 
mit ausländischen Sorten überschwemmt, was jetzt im Februar nicht 
mehr so der Fall. Die Hamburger Züchter haben andere Sorten 
als wir und wenn wir erst wissen,. was sich bei uns gut treiben 
lässt, werden wir auch den eh ebenbürtig zur Seite stehen. 
‘Herr Haack bedauert, dass die Rosenkultar seit 20 und 30 

Jahren bei uns wenig weiter gekommen, ja, dass überhaupt ohne 
die nn die Rose e en Dornröschen geblieben sein 
würde. Man verlangte bei uns früher keine Kultur, keine eigene 
Züchtung, a Dre schon den, der eine freide Züchtung 
zuerst einführt rum züchtet man nicht selber neue Sorten? 
Warum erniehlässiet man andererseits die wurzelechten Rosen, die 
doch viel schöner aussehen, als die niedrig veredelten. Andererseits 
besteht der Verein aber nicht blos aus Rosenzüchtern; oth 
unter den en z. B. ist weit grösser als unter den 
Rosengärtnern. — Die Fruchttreiberei ist gar nicht fortgeschritten, 
die erwähnte Champignonzucht nie wirklich in Pariser Weise mit 
Beige Beeten bis zur Decke des betreffenden Raumes hinauf 

ıd das ganze Jahr hindurch a daher bei uns auch der 
Ertrag nur => geringer. — Auch der Samenbau liegt sehr im Ärgen 

und die grossen Berliner een lassen fast all’ ihren 
Bedarf von auswärts kom 


Herr Perring muss Er Vorr rredner in mancher Hinsicht bei- 5 


- pflichten; wenn aber der Gemüsebau auf unseren Ausstellungen so 
die 


 sehwach vertreten, so liegt das an I Be selbst, 


bei Aufstellung des Programms ihr Interesse nicht wahrnehmen. 
Die auswärtige Konkurrenz, die jetzt die Blumengärtner. betroffen, 
besteht für die Gemüsegärtner schon seit 10—20 Jahren, sie haben 
nichts dagegen ethan, sondern sich in ihr Schicksal gefunden. — 
Bezüglich der Preisrichter habe er gegen eine kurze Motivirung des. 
Urtheils nichts, im Allgemeinen sei ja aber das Urtheil selbst. 
beste Kritik. Er schlage vor, im nächsten Winter bei den einzelnen 
Monatsversammlungen mehr und höhere Preise auszusetzen und 
keine grössere Winterausstellung zu veranstalten, da doch nicht Alles 
- auf einmal blühe. 
err Lackner bestreitet die. Richtigkeit der Zangen des 


Al Haack, Die Gärtnerei Berlin’s hat entschieden in den. letzten = ee 


19 


— 148 — 


10—20 Jahren Fortschritte gemacht. Abgesehen von der Rosen- 
treiberei, = der wir noch nicht am Ziele sind, hat die Kultur der 
und ganz besonders die der Cyclamen, aber auch 
die des Geline: wenn-man unseren meist armen Boden in Betracht 
Bag sich wesentlich vervollkommnet. — Ob Samenzucht für Berlin 
latze, ist eine Frage, die den einzelnen Gärtnern überlassen 
Bere muss; im Allgemeinen hat bekanntlich jede Stadt ihre 
Spezialitäten. Die Frage, ob wir im nächsten Jahre eine Ausstellung 
machen an scheint dem Redner gar nicht zweifelhaft, nur wünscht 
er nicht eine so allgemein gehaltene wie die letzte. 

Herr es iel "entgegnet Herrn Haack, dass er, der jährlich 
10—12,000 Rosen unter Händen habe, auch wurzelechte ziehe, z. B. 
l’Exposition (einmal mit 35 Knospen), J. Margottin, Louise 
Odier, Persian Yellow (einmal mit 84 Knospen), Geant des 
Batailles ete. Auch aus Samen habe.er Rosen gezogen, aber bei 
uns liefern die Topfrosen meist keinen Samen, mit Ausnahme viel- 
leicht von Louise Odier, General Jacqueminot und de = 
Reine, ausserdem ist der Grund und Boden bei Berlin zu theu 
um Tausende von Rosensämlingen zu pflanzen und schliesslich eine 
wenige Gute auszuwählen 

Herr Haack bemerkt, dass er ja durchaus nicht den Fort- 
schritt leugnen wolle, im Gegentheil von den Erfolgen unserer 
Gärtnerei überrascht sei, dass er aber nur auf einige schwache 
Punkte habe hinweisen wollen. Die Cyclamen-Kultur habe sich 

: erst gehoben, seitdem Jeder sich seinen Samen selber zie 

ü. Herr Wredow weist- darauf hin, dass früher die höchsten 

Preise von den Privatgärtnern errungen seien, dass aber auf der 
] 5 


getragen. Die Klage, dass die Gärtnerei zurückgehe, ist daher im 

un ungerechtfertigt, aber gerade hinsichtlich der Privat- 

gärtn ist sie aufrecht zu erhalten. Die grossen Privatgärtner 

ee immer mehr und den noch vorhandenen werden die 

Mittel gekürzt. 
VII. Herr Professor Magnus legte vor: 1) Geyler, H. Th.: 

„Ueber Kulturversuche mit dem japanischen rasen en er 
‚eifera ae botanischen a rten zu ‚Fran 


ws Veiciet ilckie dieser Ka erge eben Den Baier hat vi 
selbe von Herrn Prof. Rein aus den nördlichen Theilen Nippons 
erhalten. Die Bäumchen ertrugen in Frankfurt — 19° C,, 3 
jedes Jahr sehr kräftig und da die Versuche = mehreren Kunderi 
are an verschiedenen Orten bei Frankfurt a. M. gemacht 
wurden, so kann man nicht ganz hoffnungslos ielleicht auch die 
Kultur dieses so nützlichen und zugleich so dekorativen Baumes bei 


auf die Möglichkeit seiner Kultar i in Dax 
eben in der 1 881 No. 7 


lin in a nehmen. Auch Herr Prof. de ns scheint ‚die 


— 149 — 


‘erschienenen, äusserst anerkennenden Rezension über Lauche’s 
Dendrologie gerade darauf aufmerksam, dass Herr Lauche diesen 
‘Baum hätte mit aufnehmen sollen.* 

Herr Bolle bemerkt, dass R. v. sogar bei Chorin, also nörd- 
licher als Berlin ausgehalten. R. succedanea od. juglan ndae- 
folia, die von den südlicher gelegenen Lieu-Kieu-Inseln stammt, ist 


Herrn Geyler von Chorin zugeschickt sei und dass R. suc- 
cedanea auch in Frankfurt a. M. sich nicht widerstandsfäbig er- 
wiesen. 

2) H. Hoffmann, Vergleichende phänologische Karte von 
Mittel-Europa, in Petermann’s Mittheilungen aus Justus Perthes’ 
geograph. Anstalt, 27. Band (1881), Heft I., S. 19 mit Tafel II. — 
Auf dieser Karte ist der Vergleich des Klima’s im April für Mittel- 

uropa, ermittelt nach der Zeit des Aufblühens der Pflanzen, 
sslich dargestellt. Hoffmann hat eine Anzahl von Pflanzen 
eine Reihe von Jahren auf ihre Blüthezeit beobachtet, resp. die An- 
gaben anderer Beobachter benutzt und nun auf der Karte diejenigen 
it sei ohn 


wo die Blüthezeit im April später auftritt, grün, mit :nach der 
Grösse der Verspätung desto intensiver gehaltenen Nuancen und 
diejenigen , an denen das Aufblühen früher als in Giessen erfolgt, 
oth, in verschiedenen, nach dem Grade der Verfrühung desto 
intensiveren Tönen. Interessant ist es, dass Berlin auf der Karte 
ie eine weisse Oase in dem grün gefärbten Norden erscheint, da 
die Pflanzen bei Berlin um dieselbe Zeit aufblühen wie in Giessen. 
Ob vielleicht die beträchtliche Wärme, welche der Koloss geheizter 
‚Häuser entwickelt, dazu beitragen mag? Jedenfalls tritt die Blüthe- 
zeit der Sträucher im April bei Berlin (sechs Tage) früher ein als 
in Potsdam, wobei allerdings nicht zu übersehen ist, dass für Berlin 
nur wenige Beobachtungen und zwar von Alexander rer und 
dem Verf.sser selbst vorliegen, die benutzt werden konn 
Es ist in der That sehr zu bedauern, dass es us für Berlin 
‚an genauen derartigen Aufzeichnungen fehlt und legt das uns den 
Wunsch nahe, dass künftig solche phänologische Beobachtungen gemacht 
werden. Wohl keine Gesellschaft ist dazu geeigneter, als der Verein 
zur Beförderung des Gartenbaues. Seine Mitglieder haben in ihren 
ärten, die mehr u weniger dem acheisden Häusermeer 


*) Dies ist übrigens auch er reg 'S. 428 ist Rhus vernix EL. Firniss- 
baum mit dem Synonym R, vernicifera D. C. beschrieben und dabei ; 
"dass er in Nordileutschland nur unter guter Decke aushält. Herr Lauche 
theilt uns noch mit, dass bei ihm vor etwa 6—8 Jahren 40 bis . 13—l) m 

flanzen vollständig erfroren sind. In Karlsruhe bat R. v. den Winter 


- 1879/80 ohne Schutz und vollkommen freistehend ohne jede Besch: 
‚überdauert 


Jdigung 
Regel reg 1881 S. 29). Auch in Baden-Baden (1879) 
sowie im botanischen Garten zu Würzburg (1880) sahen wir pi gr esund.. ne 


wer sind, die beste Gelegenheit zu derartigen Beobachtungen 

der General-Sekretär würde gewiss gern die Notizen in der 
Monatsschrift veröffentlichen. Es würde so allmälig ein wesentlicher 
Beitrag für unsere pflanzengeographische Kenntniss erlangt werden. 
Professor Hoffmann h at sich seit vielen Jahren mit _ Studien 


eignen, Ar he den F re widerstehen ete. Es müssen 
 selbstverständlich viele Jahre die Beo RT fortgesetzt werden, 
um dann ein Mittel ziehen zu können; auch si d orgen- 
temperaturen täglich mit zu notiren, Er häufig bedeutende, den 
Ausschlag gebende Temperaturdifferenzen an ganz nahen Orten "statt- 


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Es Sir Hnteraktzie He errn Er Va: bei Bein 
treten dem oft Unterschiede von zwei Monaten auf, Daphne 
 Mezereum blüht bei uns o‘t schon in der ersten Woche des Februar, 

oft erst Ende März, Jasminum nudiflorum manchmal im Januar, 

manchmal im April. Viele derartige Angaben finden sich in 

Dietrich’s Gartenschriften, in den Verhandlungen des botanischen 
Vereins der Provinz Brandenburg etce., auch nach” Herrn Bouch& in 

der Hausbibliothek für Gärtner und Liebhaber der Gärtnerei (zwölf 

Bände, — 1837—41). 

_. ouch& macht darauf aufmerksam, dass auch die Quali- 
tt des 


| Bodens mit anzuführen sei, Humusboden bleibt wärmer als 
Sandboden. Die \Viesen enthalten z. B. viele Erdorchideen; bringt 
man diese auf Sandboden, so re sie regelmässig. Auf schwerem 
‚Boden, z. B. in Schöneberg bei Berlin, blühen "manche Pflanzen 
ah 7 bis drei Wochen später als auf Sandboden, wie ihn 


” 


- das Erblüben hat auch die Witterung im Frü übjahr einen . grossen 
Einfuss; ist das Frühjahr schr warm und tritt eine gewisse Ruhe 
der Vegetation ein, so blühen manche Pflanzen im. a. Hehe noch 


Rn 


u 34: 


IX. Herr Witimack besprach die drohenden Absperrmaassregeln 
Russlands wegen der Reblaus und der Blutlaus und theilte mit, dass 
das Reichsamt des Innern aus allen Kräften bemüht sei, ein Einfuhr- 
verbot von Pflanzen nach Russland abzuwenden. — Sehr wichtig 
erscheint die von Herrn Blume mitgetheilte Thatsache, dass die 
Blutlaus schon vor 30 Jahren von ihm bei Sarepta namentlich auf 
kleinfrüchtigen Apfelbäumen gefunden sei, von eine erst neuerlichen 
Einschleppung in Russland also keine Rede sein kann. — Der Obst- 
und Gehölzaussehuss wurde mit Berathung weiterer Schritte in dieser 
wichtigen Angelegenheit betraut.” 
ie Frage, warum bei uns heizbare Kästen so ven ver- 


breitet, beantwortete Herr Drawiel dahin, dass man bei uns den 
Dünger noch verhältnissmässig billig ag, und Kasten mit Heizröhren 
viel kostspieliger sein würden. Wegen der vorgerückten Zeit wurde 


dieser Gegenstand abgebrochen und Soll noch einmal auf die er 
ordnung gesetzt werden 
Als wirkliehe Mitglieder wurden aufgenommen: 


1. Herr Weinbergsbesitzer Leube in Berlin; 

2. „ Kunst- und Handelsgärtner Gutzeit in Berlin; 

Be eg " “ anicki in Berlin; 

4. Er 5 Credner, Salpeterhütte 
bei Weissenfels; 

5. Herr er? und Handelsgärtner Spiess in Lockstedt 
bei 

By Kant. und andelsgarno Dencker in Eimsbüttel 
bei Hambur 

7. 9»: Kunst- und re Neukirch in Pankow 
bei Berlin 

8: Obergärtner F. Horn in ee bei Wien; 

a, u. 
(gez.) Bolle. 5 Wittmack. 


II. Winter- Ausstellung 
des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues 
im Januar 1882. 


Programm 
für die vom Verein zur Beförderung des TE in a 52 
preussischen Staaten im Januar 1882 zu veranstaltende eintägige 
Ausstellung solcher blähender Pflanzen, es a te Bouanet- 


2 ya zuverlässiger Quelle erfahren, wir dass Dank den Belkin 
.  einflussreicher Personen in Petersburg wahrscheinlich Alles beim Alten ee 


Top = ng 


— 132 — 


blumen liefern oder als Marktpflanzen zu verwerthen sind, desgl. 
abgeschnittener frischer Blumen, bunter Blätter, Farnwedel etc. 
» für Bouquets. 


Zweck der Ausstellung. 


x Der Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den preussischen 
Staaten blickt jetzt mit hoher Befriedigung zurück auf seine im 

anuar stattgefundene erste ‚Winterausstellung, er darf dieselbe, wie 

allseitig anerkannt ist, als einen grossen Erfolg bezeichnen, denn die 


Berliner Gärtnerei, hat mit derselben den Beweis ihrer grossen 
Leistungefäbigkeit, in zweifelloser Weise dargethan. 

uch das grosse Ziel, das sich der Verein mit diesen 
Winteraustelungen gesteckt und welches bereits in dem vorjährigen 


importation von dem Süden her bewirkten Konkurrenz entgegen- 
getreten werde — wenn auch dieses grosse Ziel aus leicht erklärliehen 
Gründen nicht mit einem => erreicht werden konnte, so ist doch 
mit Genugtluung das Resultat dieser ersten W interausstellung als 
ein erster "und recht erfrenliehen Schritt auf dem Wege zu diesem 
Ziele zu bezeicbn 

Der Verein zur en des Gartenbaues glaubt daher, au 
Zuversicht und muthig auf diesern Wege fortschreiten und unver- 
 drossen an der Erfüllung dieser seiner Aufgabe arbeiten zu Bee 
er hat daber beschlossen, der vorgenannten ersten im Januar 1882 


sofern abweichen zu sollen, als die kommende Ausstellung sich 
ausschliesslich auf solche Pflanzengattungen beschränken soll, ee sich 
speziell dazu eignen, der südländischen Konkurrenz entge zu 
arbeiten, resp. deren Kultur zu heben man ganz besonders für "nöthig 
erachtet, dagegen alle diejenigen von der Ausstellung auszuschliessen, 
welche. bereits bei uns eine grosse Verbreitung haben und Markt- 
‚artikel sind. Es wird also ganz vorzugsweise auf frühgetriebene 
Rosen, auf Gehölzgattungen, die sich zum Frühtreiben eignen, ohne 
bisher. nn bekannt und verbreitet zu sein; auf "ebensolche 


Stauden 
Recht berühmten Maiblumen-, Hyazinthen-, Tulpen- und ähnlichen 


werden können, ausgeschlossen sein sollen. 
Der Verein zur Beförderung des Gartenbaues richtet 


® 


u. 8. f. Rücksicht zu en sein, wohingegen unsere mit 


Kulturen, sofern nicht etwa ganz besonders schöne Neuheiten se 


daher an en 

er Deutschlands wiederum die dringendste Bitte, durch 

t umfassende Vorbereitungen für diese Kultur und durch yYor so 

derselben auf der. demnächstigen Winterausstellung iin 

wollen und so den Beweis von den ee | 
auf diesem Ge 


En. 


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8.000p 


El 


10. 


— 13 — 


Allgemeine Bedingungen. 


Die Ausstellung soll sich nur auf die oben angeführten Ge- 
genstände (blühende Pflanzen, abgeschnittene Blumen ete.) 
erstrecken, alle übrigen Gartenprodukte, wie auch Geräth- 
schaften sind davon ausgeschlossen. 


Die Betheiligung an der Aussteliung steht Er Mitglie- 
dern des Vereins wie auch Nichtmitgliedern fre 


io ausgestellten Pflanzen und Seren frischen Blu- 

c. müssen vom Aussteller selbst gez d. h. min 
destens zur Blüthe gebracht sein. Bei der Proisauipischälig 
ist die geographische Lage des Ortes, an welchem der Aus- 
steller wohnt, in Betracht zu ziehen. 


Zum Ordner ist Herr Gärtnereibesitzer Carl Lackner in 
Steglitz bei Berlin W ernannt; das Lokal der Ausstellung 
wird später bekannt gemacht werden. 


r der Ausstellung bei dem 
eferdehen Raunies angemeldet werden. 


ee auszustellenden Gegenstände müssen spätestens bis 3 Tage 
rdner, Angabe des 


Die Einlieferung der Ausstellungs - Gegenstände muss am 
Tage vor der Ausstellung bis Nachmittags 4 Uhr erfolgen. 
Abgeschnittene Blumen, Blätter ete. können noch am "Er- 
öffnungstage der Ausstellung bis Morgens 9 Uhr eingeliefert 
werden. 


Jeder Aussteller hat an den Ordner ein doppeltes Ver- 
zeichniss seiner Ausstellungs-Gegenstände einzureichen 20 
‚kann seine Firma sofort an dieselben anbringen. 


Die Preisvertheilung findet durch 7 vom Vorstand später zu | 
ernennende Spe ezial-Sachverständige statt, von denen schon 3 
5 beschlussfähig sind. | 


Ausgefallene Preise stehen zur anderweitigen Verfügung 
der Preisrichter. 


Kein Aussteller darf zugleich Preisrichter sein. 


pP reise 
1. Staats- und Ehrenpreise. 


U se die in Aussicht stehenden Staats- und sönstigen Eh ren- 


preise wird nn Näheres bekannt gemacht werden. 


Se Bu 


Il. Vereinspreise. 


Medaillen. Geld- 
Gold.| Gr.s.|Kl.s. | preise. = 
Ber: i = aim M. | M. | M. Br. M. Fark. 


1, Für eine eiehhiekiis Aufstellung ver- 
nt b bis jetzt noch | = 

| wenig verbreiteter | ; 

‚ Tafolanze, Gehölze, Stauden ete. . 


5 Preis ILund — | — | — | 200 
Preis | — Hund. 7721-700 
= Es F ir Shlühende Rosen in ia 
12 eg und 6 Sorten... . 
1. Preis Ilund — | — | = | 900 


; - a Pr 
(in 12 Exemplaren und 3 Sorten) 
. Preis 
(in 6 Exemplaren und 3 Sorten) 
3. Für eine Kollektion bieher wenig 


at. die sich besonders gut zur 
eignen, in 12 Exemplaren, 
in mindest tens 3 on 1. Preis 


.D- Für eine ‚Kollektion blähender re 
 Veilchen, 12 Exemplare in 6 Sorten 
Für eine blühende Luculia gratissima 
7. Für en en amazonica . 
8. Für Gardenien .. ... 2 
9. Für en geiricbenes Gemüse: 
Bohnen, Gurken etc 
Di nt 


— jr — 


etwa a hen Gehlpreise stehen bis zur Höhe von. 
200 Mark zur Vertigung 4 der Preisrichter. 


| Die 
Ausstellung von holländischen Zwiebelgewächsen 
der Herren Zoocher & Voorhelm Schneevogt 
aus Rozenhagen bei Harlem 


in der Flora zu Charlottenburg vom 25. März bis 13. April 1881. 


Zum fünften Male seit 1875 hat die Firma Zoocher & Voor- 
helm Schneevogt in der Flora den Frühling durch eine Aus- 
stellung von Zwiebelgewächsen nn Klingen auch die Glocken 
der Hyazinthen nicht unserem Ohre vernehmbar, so erzeugen sie 
doch andere Schwingungen, die nicht hide den Menschen fesseln, 
Schwingungen des Aethers, die Auge und Geruchssinn erfreuen und 
die noch kräftiger wirken als Töne es vermöchten. Und doch auch 
Töne werden uns hier offenbar, freilich keine Glockentöne, aber 
Farbentöne von der wunderbarsten Harmonie! Eine Hyazinthen-, 
Tulpen- und Crocus- Ausstellung ist nur zu leicht der Gefahr aus- 
gesetzt, steif zu erscheinen; die insender aber haben ihre 5000 
Zwiebelgewächse sorgfältigst in Kormontsehen Farben zusammen- 
gestellt und es erreicht, dass die Umschau in dem linken Annex des 
grossen Palmenhauses der Flora ein Eugen Bild farben-, 
formen- und duftreicher Blüthen gew 
Schon ehe wir den Annex Bakzetän. leuchtet uns im Vorder- 
grunde des Palmenhauses ein Landw ehrkreuz aus Hyazinthen — ein 
Winterteppichbeet im vollsten Sinne” ER Wortes — entgegen! Die 
fast schwarze La nuit und die dunkelblaue grossblumige” Mimosa 
bilden in wechselnden Reihen, im Verein mit der grossglockigen 
reinweissen Belle lanchisseuse dieses Beet, on dort aus 2 
ns n wi ee 


 Regelmässigkeit der Füllung auszeichnet (nicht zu verwechseln ie 
der helivioletten Grootvorst); Madame de Staöl weiss mit blas 
 röthlicher Mir ie iin Gegensatz zu den meisten gefüllten sich durch ee 
ihren starken Cara, der noch dazu von dem der übrigen Hyazin. 
then durch das an Muskatbläthe Erinnernde abweicht, re 
2) Von einfachen: a. rothe: gen een 
Linnaeus, ähnlich; Lord Macaulay, prachtvoll rosa, sehr st g 
— 88 Nightingale, ähnlich; Pelissier, lebhaft 1 Queen 
Nietoria Alexandrin a, sehr dunke rot, gut geformt;- b. weisse: ee 
Grandesse, als die. Tr rein weisse im Katalog bezeichnet und in 
der That dieser Charakteristik entsprechend , Blütbentraube ausser- 
en itlich dieht mit Blumen besetzt und daher sehr effektvoll; 
ae ee Madame van der =D ebenfalls sehr 


N 


Ei 


— 156 — 


schön, grossglockig. In Beziehung auf Grösse der Glocken wurden 
aber alle vorstehenden abereeien von Mammouth, bei der die 
untersten Blumen 4',— Durchmesser hatten; e. blaue: Czar 
Peter, hell gorzelanbian, Seh, sehr stark, an einem Exemplar 


maass die Blüthe inel. des Blüthenstiels, der fast wie gebändert _ 


erschien, 27 cm in da Höhe, die Traube selbst 11 cm im grössten 
Durchmesser. Doch das wurde noch überboten von der dunkel 
porzellanblauen Pieneman, deren Blüthenstand inel. Stiel 40 cm maass, 
während die einzelnen Glocken 4——5 cm Durchmesser hatten. Weiter 
sind bervorzuheben Lord Palmerston, hellblau mit weissem Auge, 
Wilhelm I., dunkelblau, Kockok (Kuckuk) und Siam, beide tief 
schwarzblau, aber wie alle schwarzen weniger grossblumi 

nter den neueren und neuesten Hyazinthen ist vor allen 
Dingen der schönen Kaiserin Augusta zu gedenken, einfach, leb- 
haft rosa mit einem etwas Tunkleren Mittelstreifen und mit sehr 
dicht stehenden Einzelblüthen, ferner Madame van Tuyll, mit 
Glocken wie die blaue Baron van Tuyll, einfach, en blassrosa 
mit dunkelrothem Mittelstreif, nicht so schön wie die vorige, Sir 
William Mansfield, einfach, hell violett, treibt meist Zee "Bin then- 
stiele und ist daher nicht so angenehm: Prinz Karl, einfach, sebr 
schön blasschamois, eine äusserst selten gesehene Farbe; Prinz essin 
Augusta Vietoria, einfach, weiss. 

Die Tulpen und Crocus waren ebenfalls in bekannter Schön- 
heit und in reichen Sortimenten vertreten; unter den Crocus fiel 
der bereits in der Monatsschrift 1877, Seite 190, erwähnte Minister 
 Eulenburg er ganz besonders "auf, sowohl durch Grösse der 

Blumen, Höhe d s Stiels, dunkele Blumenfarbe, wie besonders u 
die feinen weissen Streifen, die bei dieser Sorte sehr stark herv 
treten. Nicht minder schön und in Bezug auf Reichblüthigkeit 
— ne noch übertreffend, ist Jean Glatt, violett, ohne weisse 
‚Stre 


"Wie früher, so hatten auch diesmal die Herren Zoocher und 
Voorhelm Schneevogt auf einer besonderen Terrasse kleine, etwa 
dreijährige Zwiebeln auf Wasser ausgestellt, um zu zeigen, welch’ 
krältige Blumen aus solchen entstehen können, wenn nur die 
Zusteln kräftig sind, Ganz besonders zeichnete sich auch hier die 

nn a En 
von den gedachten Herren nn ch amoena 
auf wer getriehch vorgeführt zu sehen. Die Befestigungsweise 
liesse sich aber wohl noch etwas geschmackvoller Be vielleicht 
dadurch, dass man anstatt drei Zwiebeln auf einer Vase, nur eine 


hübsche Zierde für einen Damenschreibtisch oder dergl, abgeben. 


ibrung der Vermehrungsarten der Hyazinthenzwiebeln durch 
tzwiebeln. Um Alles recht deutlich zu zeigen, waren. die 
auf Gläser mit der Spitze nach unteı = 

irklichkeit natürlich een verfal 


auf ganz enge kleine Nipptischvasen setzt. Es müsste sste das eine 
h i 2 


Ganz besonders interessant war für die meisten Besucher die 


en 


Man hat nun im Speziellen zur Erzeugung von Brut in Holland 
zweierlei Methoden. Die eine besteht darin, dass man den Zwiebel- 
boden als flachen Kegel ausschneidet, dann bilden sich an der tchte. 
förmigen Querschnittfläche der übrigen Zwiebel an jedem Rin 

d. h. jedem durchschnittenen schuppenförmigen Blatt) eine Aal 
kleiner Brutzwiebeln, während der Zwiebelboden, d. h, der verkürzte 
Stamm, unter Umständen auch noch eine oder einige neue Zwiebeln 
hervorwachsen lässt. Auf diese _— erhält man eine grosse Zahl 
Brutzwiebeln, aber diese sind klein und müssen längere Jahre kul- 
tivirt werden, ehe sie die normale Orbass erreichen. Bei der anderen 
Methode erhält man weniger, aber grössere en die eher 
blühbar werden. Man schneidet zu dem Zweck die Mutterzwiebel 
über Kreuz ein oder auch noch öfter, dann entstehen an den Schnitt- 


gestellten Exemplaren waren einige dieser letzteren, obwohl sie noch 
an der zn hafteten, ‘schon mit kleinen Blüthentrauben 
geschmückt. 
Wir = ffen bald Gelegenheit zu haben, auf der Ausstellung der 
Gesellschaft der Gartenfreunde die Berliner Hyazinthen - -Kultur. mit 
der holländischen vergleichen zu können und sollte es uns freuen, 
wenn ähnliche Resultate erzielt worden wären, wie seitens der 


Holland ist es nämlich nach den Mittheilungen der Herren Aus- 
Ar nicht Sitte, sich zu Weihnachten Geschenke zu machen, 

ern es geschieht dies schon am 6. Dezember, dem Tage des 
heiligen Nikolaus: da diese Zeit aber für getriebene Hyanzinthen 
noch zu früh ist, andererseits zu Ende Dezember kein Bedarf dafür 
ist, so _. — Sporn == Frühtreiberei dort ziemlich weg. — Er- 
= wähnens erschein! noch, dass in Holland ein Chemiker 
Meere aus se: escinihe ein Parfum zu 'extrahiren; es ist 
ihm das zwar gelungen, aber die Kosten waren so bedeutend, dass 
das Geschäft sich als nicht rentabel herausstellte. Wenn man 


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der ganzen Küste abgeschnitten werden und unbenützt vertrocknen 
oder verfaulen, so muss in Einem der Wunsch nach einer zweck- 
mässigeren Verwendung sehr lebhaft werden und hoffentlich gelingt 
es über kurz oder lang doch, das Parfüm auf billige Weise zu 
gewinnen. 

Wir scheiden von der Ausstellung der Herren Z. & Ss. 
vollster Befriedigung und wir denken, dass auch diese Herren oh 
Berlin mit einem. ähnlichen Gefühle Abschied nehmen. An Anerkennung 
hat es ihnen wahrlich niebt gefehlt. Nachdem ihnen bereits vor der 
Ausstellung das Prädikat — Hoflieferanten zu Theil ge- 
worden, hatten sie auch die Ehre, dass Se. Majestät der Kaiser, die 
Kai aiserin, die gr Herrschaften und viele Fürstlichkeiten 

wie hochgestellte Person 


en, Auer Such! ein Ense Publikum ie = ee 


— 18 — 


den herrlichen Hyazinthenschmuck in Augenschein nahm. ee 


traf noch für die Firma die erfreuliche Nachricht ein, dass sie in 
Hietzing bei Wien für ihre Zwiebelgewächse sechs Vormeihnedaii 
erhalten. 


Der Direktion der Flora aber wünschen wir Glück zu u 
Gedanken, solche Ausstellungen hier zu veranstalten — es ist z 
streng genommen kein Gedanke mehr, es ist eine liebe Gewohukieie 
geworden! — Andererseits möchten wir auch dem Obergärtner der 
Flora, Herrn Duda, unser Compliment machen für die Sorgfalt, 
die er auf die Kultur der Pflanzen des Palmenhauses über Winter 
verwendet hat. Die neben der Wasserheizung thätige Dampfheizung 
hat alle Pflanzen sorgfältig vor den Schädisungen "des Winters be- 

wabrt. Zur Ausstellung aber hatte Herr Duda die Flora festlich 
geschmückt durch Anbringung zahlreicher Blumenarrangements, sowie 
ganz besonders durch die in "schönster Blüthenpracht sich zeigenden 
C ien im nördlichen Annex des Palmenhauses. 


Die Ausstellung 
‚der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins 


vom 9.—13. April 1881. 


grossen Trockenheit und den täglichen Nachtfrösten es noch wenig 
frühlingsmässig aussah. Die Ordner, die Herren Hofgärtner Hoff- = 
mann und Link, hatten im Allgemeinen das frühere Arrangement = 
elle, im Hintergrund aber anstatt eines einfachen Podiums 
i ge eschmackvolle Grotten errichtet, und vor demselben ein ge- 
sro Blattpfanzenarrangement aus dem Garten Sr. K. H 
des Prinzen (Hofgärtner Hoffmann) aufgestellt, während 
vor demselben u. A. prächtige Azalea pontica aus "dem Garten des 
I Kriegsministeriums (Obergärtner Elsholtz) und in den Ecken = 
ales, gleich beim Eingange harte Dekorationspflanen en 
Platz. _ Den ersten Preis, die goldene Medaille 2 
= ‚des. Kaisers erwarb sich Herr Kommerzienrath Aug 


der Phytelephas macrocarpa, der Palme, welche die Fe & 
teinnüsse, das vegetabilische Elfenbein, das so sehr viel zu 
rn ete. verarbeitet wird, liefert und. war es ne . 
n auch die Nüsse selbst im keim menden und im R : 
sehen. Staunen muss man, wenn man ermägt, = 
im Stande ist, das steinharte End we e er Nuss 
lösen, es ist das 


Me 


—- 19 — 


werther als das Fleischfressen der Dionaea ete., und es wundert 
uns, dass noch Niemand die Bezeichnung „Stein fressende Pflanze“ 
aufzustellen gewagt hat. Im Uebrigen setzt sich die ammlung aus 
iversen anderen Palmen, prachtvollen Cibotium princeps, Phyllo- 
taenium Lindeni, einem mächtigen Philodendron ee, Phor- 
mium Colensoi, Anthurium magnificum, Ananassa Porteana, Aletris 
fragrans, Cureuligo recurvata fol. var., ven Massangeana etc. 
zusammen. Bezüglich des bunten Cureuligo vernahmen wir von 
Herrn Späth, dass diese Varietät um das Jahr 1862 oder 1863 
von Ackermann, als derselbe im Dienste van Houtte’s reiste, 
in Lvango in der Nähe eines — Kuhstalles aufgefunden wurde, eine 
Thatsache, die gewiss noch nicht genug bekannt. Maranta Massangeana 
verdient nach Herrn Mäcker nicht allein als schönst gezeichnete 
aller Maranten Beachtung, sondern auch ganz besonders deshalb, 
weil sie ihre Blätter in der Kälte nicht rollt und sich sogar zu 
Bouquets und Arrangements (leshalb verwenden lässt. — Ausserdem 
hatte Herr Mäcker noch zwei schöne Correa speciosa ausgestellt. 
nl. M 


si 
G. Ebers mit einem auserlesenen Sortiment Azaleen, das malerisch 
die Mitte des ganzen Raumes einnahm; als schönste Exemplare 
notirten wir: Souvenir du Prince Albert, Donna Maria Anna, Reine 
de Portugal, A. Borsig, Kunigunde Emmel ete. — Auch die Herren 
Weekmann & Sohn hatten hüsche Azaleen, desgl. Deutzien, gefüllte 
Prunus und gefüllte Primeln ete. ausgestellt, ähnlich Herr Niemetz. 
Herr Otto Neumanın erhielt für vorzügliche Sammlungen von Markt- 
pflanzen und von Nelken eine goldene Medaille; weiter verdienen unter 


diesem. Gebiet. Es waren "hauptsächlich C, persien icum ; 
C. p. splendens einfach und gefüllt und ein besonders ae 
äm 08€ n C, p. roseum superbu Ausserdem verdienen 


blos Primula a sondern auch Primula acaulis waren in vielen 

Varietäten, z. B. aulis lilacina, einfach und gefällt, lutea alba 
‚und purpurea deal re 

Die so beliebt gewordene Primula sinensis compaeta grandiflora 

war von ihrem Züchter selbst, A. Schmerbitz - Potsdam, einge- 

sandt (die Blumen hatten 4—5em Durchmesser), Primula chinensis 


Paris, gezogen wurde, von G. Ebers unter dem Namen. Bi > 
Wilhelm Kornblume* eingeliefert, Heer Cinerarien von C. Schumann 
und Kamoss. Nelken waren nur ur durch einen Aussteller: Herrn 


I 
( 
blumenblauen Farbe, die zuerst von Vilmorin, Andrieux & ‚Co, 
: 
\ 


_ Veilehen fehlten fast ganz. Ebenso fiel uns auf, dass nur ein 
ga seine Schätze vorgeführt: Herr G. A. Schultz; 
wahrscheinlich war es für beide Blumen schon etwas zu EP y 


nagnifica (gefüllt dunkelrosa) von A. E. Tubbenthal in Königsberg a 
Neumark). -Cinerarien waren in der prachtvollen neueren korao- > 


— 160 — 


wir nicht dieselben Sorten Hyazinthen zum Vergleich mit den seitens 
der Herren Zoocher & Voorhelm Schneevogt kürzlich in der 
Flora ausgestellten fanden, so ist ein Urtheil über die Berliner im 
Gegensatz zu der Holländer Treiberei nicht möglich. Sehr schön 


nutans gesandt. Reizend nahmen sich die Clematis aus der Besitzung 
des Hofmarschall v. Saint-Paul-Illaire zu Fischbach in Schlesien 
aus; besonders Jackmanni, Sir Garnet Wolesley, schön blau, Miss 
 Batemann, weisslich. — Rosen zeigten sich verhältnissmässig viel, 
hochstämmige nur von Herrn Wendt, niedrig veredelte von dem- 
selben, sowie von A. Janicki. Ersterer hatte auch ein Beet erst im 
Fesruar und März d. J, veredelter schon blühbarer Rosen ausgestellt, 
letzterer führte besonders die Sorten: Mrs. Bosanquet, Senateur 
"Vaiss i etc. vor. — Die schönsten 


weide ausgestellt. 
on härteren Dekorationspflanzen nennen wir die hochstämmigen 
Camellien der Gärtnerei des Justizministeriums (Oberg. Krüger), 
die Aucuben mit Früchten von E. Mosisch, die zwei grossen Agave 
americana des Geheimrath Spinola (Obergärtner K och), die Palmen 
‚und Lorbeern etc. von W. Harder und besonders die Lorbeern 

und Buchsbaum von Vincke in Brügge (Belgien), 
05 „Bine höchst interessante Kollektion buntblättriger oder eigen- 
— thümlich gefärbter Gehölze hatte Herr Späth in juugen Veredelungen 
vorgeführt und bewies auch diese Sammlung wieder die Reichhaltig- 
keit der Späth’schen Baumschule, die ausserdem durch Allee- und 
Formbäume gut repräsentirt war; sehr gute Formbäume hatte auch 
die Lorberg’sche Baumschule geliefert, Coniferen und vor Allem die 


. MM. Buntzel. 
Ein hübsches Sortiment konservirten Obstes sandte der Chaussee 


‚hausseen gethan wird. 
Teppich 


', Madame Plantier, Amazone : 
Marechal Niel (abgeschnitten) hatte Herr Buntzel-Niederschön- 
It 


Spezialität: hochstämmige Stachelbeeren E. Mosisch; letztere auch 


chbeet beim Eintritt in den Saal war von Herrn 
„ Arrangements aus abgeschnittenen Blumen etc. 


: aufseber ©. Kniep in Duderstadt (Hannover) und erbrachte dadurch 
wieder den Beweis, wie viel in Hannover für Hebung des Obstbaues 


nz Een 


ans re Bit 


— 161 — 


von den Herren resp. Frauen Torl&e, Harry Friedrichs, 
O0. Schaper, Wendt ete. Das Gross artigste and Neueste in 
Trockenbouquets waren die bleichen a von J. C. 

idt ia Erfurt, bestehend aus Gynerium argenteum - Rispen 
und gebleichten Phoenix-Blättern ete. Sie machten sich in der That 
in den stilvollen Vasen und auf den kostbaren Untersätzen sehr schön. 
Das Bouquet kostete 25 Mark, die Vase 75, der säulenartige 


M on 
9—50 Mark geliefert. Dre war auch ein Füllhorn, genau 
in der Form eines Jagdhorns aus Immortellen, mit lebenden Blumen 
von .der herrschaftlichen Gärtnerei in Ober- Stensch., Frau Dora 
Zeppitz-Hannover hatte wiederum die von der TRIERER 
her in guter Erinnerung stehenden Briefbogen etc. mit gepress 
Blumen in natürlicher Farbe zur Schau gestellt, ebenso ihr De 
kurrent Herr Hermann, Berlin, mit gefärbten Blumen. Das 
Schönste, was in Arrangements aus künstlichen Blumen wohl 
geleistet werden kann, war in einem 8 von Frl. Helene 


Herbst erreicht. Hübsch war auch ein Fensterschirm von Frau 


Lerche, darstellend die Kronprinalichen Hersehalien. umrankt von 
gepressten Blumen 
An technischen Dingen nennen wir die Splauer Blumentöpfe, 
über die in dieser Nummer ein besonderer Artikel erscheint und die 
auch hier viel Beifall fanden, die eleganten Blumenkörbe ar on 
Facon mit Riesenhenkel vom Korbmacher Hillmer, der eine Spe- 
zialität daraus macht, die Fontainen etc. aus der ie 
von R. Weidner, die Gartenmesser und sonstigen Gartengeräthe 
von Nitsche, vormals Heyne, Carl Göhler, W. Hanisch, 
P. Schimpff und P. Schröder, die Heizungsanlagen und eisernen 
Mistbeetrahmen von Mulick & Co., die horn Mistbeetrahmen 
von Th. Hütt und J. Strauss etc. 


Hyärosme Hildebrandtii Engl. 
Fam. Araceae, Subfam. Lasioideae. 
- (Mit Tafel IL) 


Professor Engler in Kiel, der Aa Kenner der Aroideen, be- 
schreibt diese Pflanze folgendermaa 
„H. Hildebrandtii Engl.*) Tolio maximo bimetrali, laminae 
segmentis I. bidichotomis, segmentis III. pinnatisectis, extimis lan- 
ceolatis acutis basi costulis decurrentibus et inter se conjunctis; 
pedunculo brevi; spatha maxima fere metrali, ima quinta 
parte convoluta deinde aperta, pallide carnea ubique violaceo- 
punctata, intus in fundo atroviolacea; spadice spathae circ. "s 
uante, inflorescentia feminea quam mascula 1% plo lon- 


‚giore, brevissime eylindroidea, violascente, mascula breviter 


*) Botanische Jahrbücher von Engler Bd. I. Heft 2, S. 187. 
BE 3 


— 12 — 


eylindroidea flava; appendice elongata subclavata, basi 

attenuata, pallidä, quam spadix floriger 4% plo longiore; ovariis ovoi- 
deis unilocularibus, uniovulatis, stylo ovario aequilongo basi 
annulatim incrassato, stigmate, u obliquo; baceis ovoi- 
deis, stylum dejieientibus, monosperm — 

Folii petiolus 2 m altus; laminae segmenta extima 4-5 cm 
longa, 1,2—1,6 dm Jata, Peduneulus paullum ultra 1 dm longus, 
2 cm crassus. Spatha 8—9 dm longa, supra 2—2,5 dm lata. Spa- 
. —_ onekcchtin feminea 3,5 cm longa, 3 cm crassa, 
mascula 2 cm longa, 3 cm crassa, appendix 2,5 dm longa, supra 
3 a ae Ovarium 2—2,5 mm longum, uniloeulare; ovulum 
anatropum sessile; stylus 2,5 mm longus. Stamina dense congesta 
(bina-quaterna florem formantia?); filamenta 0,5 mm, thecae 1, 5mm 
longae. Baccae (immaturae) 6 mm longae, monospermae. Semen 
ovoideum exalbuminosum. 

Madagascar (J. M. Hildebrandt n. 316 61). 

Diese Pflanze ist, abgesehen von ihrer Grösse, die freilich die- 
jenige des gewaltigen Amorphophallus Titanum noch lange nicht 
erreicht, auch dadurch interessant, dass sie die Merkmale der Gat- 
tungen Hydrosme und Corynophallus vereinigt. Corynophallus unter- 
scheidet sich von Hydrosme hauptsächlich durch den langen Griffel 
und den birnenförmigen, runzligen Appendix des Kolbens. Ob die 
männlichen Blüthen nur aus einem Staubblatt oder aus 2—-4 be- 
stehen, ” an den getrockneten Exemplaren noch schwerer als bei 
den | zu unterscheiden; indessen stehen bei einer in Alkohol 
ae rescenz von Amorphophallus Rivieri Durieu die 
Staubblätter am oberen Theil der männlichen Infloreseenz auch 
scheinbar ungeordnet, während an der Grenze zwischen männlicher 
und weiblicher Inflorescenz sich ein Paar Zwitterblüthen ve. in 
welchen 3 Staubblätter ein Pistill umschliessen. Bei Amorpho- 
ragen ist die Zahl der Fruchtknotenfächer wechselnd; wenn aber 

bei einzelnen Arten von Hydrosme, wie H. Fontanesii und H. 
Schweinfurthii, 2 Fächer vorkommen, so dürfte darin kein Grund 
zur generischen Trennung vorliegen. Ebenso finden wir bei Amor- 
= Dr die Länge der Griffel wechselnd. Demnach er ich 
jetzt die beiden Gattungen Hydrosme und Corynophallus 

....01070 Hospiehkildpre ist zum grössten Theil nach einer farbigen 
: 'ossen die der Entdecker Johann Maria Hilde- 
= beands ee Mitglied des Vereins zur Beförderung 
nbaues, am Fundorte angefertigt hatte, die Blätter nach 
= dem Leben gezeichnet. Von den übersandten Knoll 


ii aufgeführt ist). Das a konnte. aber Bi 
iges betrachtet ee, da es durch das zu 
A 


Sala, name we 1 ee Ve BE a a ee ng ee Ten He ie a EEE a a en ie 


ee a 
Neal. kg 


— 163 — 


einzelnen Theilen were ist. Das grösste davon hat gegen- 
wärtig einen Durchmesser von 1,42 m, sein Stiel eine Höhe von 0,80 m, 
unten eine Dicke von 0, Be m und oben eine solche von 0,03 m; nach 
den Angaben Hildebrandt’s kann der Blattstiel bis 2 m hoch werden. 
Im Uebrigen ist das Blatt dreitheilig, jeder Abschnitt aber wieder- 
holt gabalig getheilt und schliesslich die let a Abschnitte fieder- 
spaltig eingeschnitten, so dass sich die von Engler in seiner 
Monographie der Araceae (Suites au Prodromns U. pag. 22 No. 5) 
vermuthete Vereinigung von cymöser und racemöser Verzweigung 
bei Dracontioninae und er die Eee genau nur 
an Samenpflanzen studirt werden kann, auch bei unserer Hydrosme 
” zeigen scheint. — Die riesige Blüthenscheide erreicht eine Länge 
n 0,75 m, aber da sie ziemlich geschlossen bleibt, nur einen Durch- 
hr von 0,19 m. Sie ist bleich fleischfarben oder purpur ee 
mit zahlreichen blauvioletten Flecken, innen am Grunde dunkel- 
violett, der Kolben erreicht nur ca. Yy der Länge der Scheide: 
en übersandten Knollen sind noch einige käuflich zu haben 
und wolle man sich deshalb an Herrn Rektor Rensch 
Nostitzstrasse 14, 5 u Hildebrandt’s, wenden. 
rung der Tafel M.: 
Fig. 1. Blüthenscheide A Hydrosme Hildebrandiii i in '/, Naturgrösse. 
2. Blüthenkolben 
„ 3. Segment eines Blattes 
»„ 4. Das dreizählige Blatt in der Entwiekelung 
begriffen, 3:38 
ER Dasselbe ausgewachsen 


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er A ” 


Die Splauer ur), une öpfe. 


(Hierzu Tafı 
5 Splauer Thonwerk bei ao Regierungsbezirk 


Merseburg, dessen Besitzer unser Mitglied, Herr Dr. Wilhelm 


Cohn in Martiniquefelde bei Berlin ist (Vertreter G. Bössenroth, 
Berlin C., Unterwasserstrasse 9), hat den glücklichen Gedanken 


erfasst, das BaeBeyebe auch auf einfache Blumentöpfe auszu- 


dehnen. Niemand wird leugnen, dass unsere gewöhnlichen rothen 

Blumentöpfe eigentlich recht unschön sind und namentlich bei Ge- 

wächsen, die wir in unseren Zimmern ziehen, die wir zum Schmuck 

ans Fenster stellen, auffallend zu der übrigen Einrichtung > 
e : yA 0 { 


kann sich hier helfen, indem er die rohen Töpfe in feine Porzellan- 
oder gar Majolikatöpfe stellt und sie so den Blicken . verbirgt; der 

weniger Bemittelte aber vermag das nicht und selbst dem Reicheren 
wird die Sache oft zu kostspielig und zu viel en beanspruchend, 


= wenn er, wie das meist der Fall, eine grössere Zahl von Zimmer- 


nzen besitzt. Nicht viel anders stellt sich die Sache bei fest- 
en Gelegenh Wer zu einem ae oder dergl. einen 


are: 


Blumenstock überhringen will, der fühlt nur zu wohl das Unsehöne 
des rothen Topfes, er sucht letzteren wohlweislich durch eine Papier- 
hülle zu verbergen und die Industrie der Luxuspapiere, die ja nament- 
lich in Berlin ihren Sitz hat, liefert bekanntlich seit längerer Zeit 
zum Theil ausserordentlich geschmackvolle Topfhüllen. Aber wie 
lange währen solche Enveloppen? Kaum einige Tage, dann sind sie 
nass und schmutzig geworden und müssen entfernt werden 

sanz anders bei den Splauer Blumentöpfen. Es sind diese 

Töpfe aus einem feinen porösen Thon gefertigt und mit farbigen 
stilvollen einfachen Mustern oder auch mit Reliefs versehen, so dass 
sie einen sehr ästhetischen Anblick gewähren. Die Farben a 
den Farben des Bodens entsprechend gelb, röthlich, braun 
schwarz und soll dadurch verhütet werden, was so oft bei den bank. 
“färbigen Majolikatöpfen vorkommt, dass der Eindruck, den die Blume 
macht, ganz gegen den des Topfes zurücktritt. Bei jenen scheint es 
oft, dass die Blumen nur der Töpfe wegen da, hier sind aber die Töpfe 
in der That für die Blumen bestimmt. Denn bei der Porösität des 
verwandten Thones können die Pflanzen in den Töpfen selbst kultivirt 
werden. Was die einfachen Muster auf den Töpfen betrifit, so- 
können diese natürlich vertauscht werden, so dass jede Grösse mit 
dem gewünschten Muster auf Bestellung geliefert werden k 
Der Preis ist zugleich ein so niedriger, dass Jeder, der sich seine 

enster, seinen Blumentisch oder seine Veranda etc, mit Pflanzen 
schmücken will, ihn zahlen kann. Er beträgt pro Satz von vier 
Stück inel. vier Untersätzen für 


Konische Töpfe (s. Tafel IV, Figur Er a Mark 1,75. 
Vasentöpfe = 127) 3, —- 
Vasentöpfe mit Relief” = I 130) = 2,30. 
Die einzelnen Töpfe haben folgende Grössen: 
A. 8 cm Höhe, 9 cm Durchmesser 
2: 73 12 


a 14,5 ee 
D. 15,5 ” ” 
Der Er der Töpfe stellt sich nach obiger Liste bei 
Konus Vase Vase mit Relief 
; A. 25 Pf. 30 Pf. 35 Pf 
B. 36, 40 „ 50 „ 
- 50 „ 60 „ 
nu. 80 „ 85 „ 


Es sind dies die Preise für den Verkauf im Benzeinen ab 
Berlin. Selbstverständlich wird grösseren Konsumenten ein ent- 
ee Sabelt gewährt und stellen sich die Preise bei direkten 


egebenen Nummern sind die Fabriknummer, 


Bezügen grösserer Quantitäten von der Fabrik ganz wesentlich 
billiger. Indessen, mögen diese Preise auch bei bedeutender Er- 
mässigung für den Handelsgärtner immer noch zu hoch sein, um 
Tausende von Blumen darin zu kultiviren, für den Privatmann sind 
sie wohl gewiss erschwinglich und wir glauben, dass diese Töpfe 
sich bald einbürgern werden. Wenn alle Handelsgärtner, namentlich 
auch die den Markt besuchenden, sich eine Anzahl solcher Töpfe halten, 
so ist es ein Leichtes, eine Pflanze, die von ihnen gekauft wird, 
aus dem gewöhnlichen Topfe herauszunehmen und in einen Splauer 
Topf zu setzen; das Publikum wird gern den kleinen Aufschlag für 
den Topf zahlen und nun die Pflanze in diesem, für billiges Geld 
erhaltenen geschmackvollen Topf weiter kultiviren. 

usser den Töpfen hat die Fabrik auch geschmackvolle Jar- 
dinieren in ähnlichen stilvollen Mustern herstellen lassen (s. Tafel IV, 
Figur 132), die von Mark 2,50 an zu haben sind und somit als 


viereckige Gefässe in gelbem Thon mit Reliefverzierungen un 
Löwenfüssen (Figur 133—135), von denen die kleinsten (135) sich 
zur Aufnahme von Solitärpflanzen (Yucca, Palmen ete.) vortrefflich 
eignen und bei ihrem billigen Preise, von Mark 3,50 an, sicherlich 
bald sehr beliebt werden dürften. 

Endlich werden auch Beeteinfassungen in gelbem Thon 
(Fig. 136), das Hundert zu 12 Mark, sowie mit farbigen Ornamenten 
(Fig. 137), zu 20 Mark, gefertigt, wie denn auch grössere Garten- 
ornamente in gedachter Fabrik ausgeführt werden. 

Aus allem Angeführten wird man erkennen, dass das Splauer 
Thonwerk, das übrigens als Verblendsteinfabrik bereits einen guten 
Ruf erworben hat, aufs Eifrigste bestrebt ist, den Geschmack auch 
in den einfachsten Dingen zu heben und wünschen wir ihm aus 
vollem Herzen Glück zu seinem Beginnen. Wir können noch hinzu- 
fügen, dass von Seiten der berufensten Vertreter des Kunstgewerbes, 
namentlich des Herrn Professor Julius Lessing, den Splauer _ 


di 

Urtheil beipfichten werden, wie 

sammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues am 30. März 
d. J. gesehehen ist. 

Wie schon eingangs erwähnt, sind Anfragen und grössere Be- 
stellungen an den Vertreter, Herrn Bössenroth, Berlin C., Unter- 
wasserstrasse 9, oder direkt an die Fabrik: Splauer Thonwerk bei 
Schmiedeberg, Regierungsbezirk Merseburg, zu richten. Eine Nieder- 
lage für den Detailverkauf befindet sich in Berlin, Markgrafen - 
strasse 30, bei Herrn H. F. Erleke. 


Ueber Gewächshäuser. 


ortrag 
gehalten im Verein zur Beförderung des Gartenbaues am 29. Oktober 1880 
von Dr. Tschaplowitz. 
(Vergleiche hierzu Tafel II. im Februar-Heft.) 


Unter Berücksichtigung aller dieser Verhältnisse habe ich ver- 
sucht, ähnliche Temperaturkurven, welche die Wärmegrade in zwei 
verschiedenen Höhenregionen von 5 dm und 2 m Höhe einer nord- 
afrikanischen, mehr dem kontinentalen als dem Küstenklima an- 
gehörigen Pflanze zu den verschiedenen Tagesstunden annähernd 
bezeichnen sollen, neben den oben erwähnten für die Bodentemperatur 
zu konstruiren, Weniger gestützt auf meteorologisch-mathematische 
Formeln, als mehr auf die Notizen der mir momentan zugänglichen 
meteorologischen und physikalischen Literatur, sollen sie mehr dazu 
dienen, das Vorangegangene zu illustriren, als thatsächlichen Ver- 
hältnissen genau zu entsprechen, Die breite aus Punkten bestehende 
Kurve soll gleichzeitig die in weitem Spielraum schwankende atmo- 
sphärische Wassermenge veranschaulichen. Die Skala ist alsdann so 
zu verstehen, dass der für 1° C. geltende Raum 2 Prozent der 
relativen Feuchtigkeit gleichkommt. Die Kurven erhielten eine 
gewisse Breite, weil sie für ein sehr grosses Gebiet würden gelten 

nnen und um, falls sie velecht nn zu Grunde gelegt 
würden, einen gewissen Spielraum estatten. Nichts deninnaniger 
werden sie auffällig erscheinen, Ko Aie Schwankungen sind, 

Br. als bei ker im Vergleich zu denen der Jahresperiode er 

bedeute ächte“ sagt Klöden in seiner physikalischen 
Bernie ind die 6 Winter de der Tropen“. Es ist nicht anzunehmen, 
dass so sta tarke und ungleichzeitig in verschiedenen Organen statt- 
babende Schwankungen der Pflanze gleichgültig sind und wenn auch 
die Dicke des Stammes und die Härte und Lockerheit der Rinde den 
Stamm der Bäume mehr oder weniger schützt, so werden duch die 
Blätter und alle zarteren Organe jene Temperaturschwankungen 


wankungen den Pflanzen stets nachtheilig sein werden, sondern 
den in ‚jenen Gegenden gut gedeihenden oder ie vorkommen- 
den iss ebenso zuträglich, als den im Seeklima 


wachsenden Pflanzen gleichmässigere Temperatur Sharlkielich ist. Der 


tiefen Nachttemperatur würde in der Pflanze ein relativer Ruhezustand 
nn ihren Lebensfunktionen entsprechen, der Stoffumsatz, sowie die 
ewegung der Stoffe dürfte alsdann einem Ruhezustand näher si s 
bis vielleicht neue Mengen von Wasser und Nährstoffen aus dem 
Erreragen Worin. welches um diese Stunden gerade 
die meiste Wärme geniesst, herbeigeschafft sind. 
Wie ganz anders stellen sich nun die thatsächlichen Verhältnisse 
sern Warmhäu Fang erwächst dem Kultivateur kein Vor- 
en zur ee steht, 
die Beri 


I REN ii 
3 


— 167 — 


andern von mir berührten Verhältnisse ist zwar sehr wünschens- 
werth, aber auch sehr schwierig, und vielleicht ganz unmöglich. 
Anstatt dass die Pflanze, wie dies in der freien Natur stattfindet, 
nach Anbruch des Tages zuerst am Gipfel sich wieder neu zu er- 
wärmen beginnt und die Erwärmung nach unten fortschreitet, 
müssen sich in den Häusern die Pflanzen, den Gesetzen der Be- 
wegung der erwärmten Luft folgend, von unten nach oben erwärmen. 
Anstatt einen gewissen Temperaturgang einzuhalten, wird überhaupt 
meist jede Schwankung vermieden, und nur gewisse Mitteltempera- 
turen werden ununterbrochen zu erhalten. gesucht. gran dass 
dieht über dem Boden die grösste Wärmeintensität und zwar zur 
Mittagszeit herrscht, ist es Tag um Tag stets deichinkisie der 
der Gipfel, die Krone, welcher die meiste Wärme zugeführt wird. 
Anstatt, dass die Wurzeln sich von oben nach unten erwärmen, 
tritt in den Häusern, wo überhaupt er we gegeben wird, die 
Wärme von anten nach oben steigend zu denselben. Wer vermag 
zu sagen, welchen Unterschied dies im is und in d 

Bayer ischen Arbeit, welche im Innern der Pflanze geleistet wird, 

acht? 


Me ist ist eine Annäherung an natürliche Verhältnisse auch 
schon deshalb schwierig, I Pflanzen aus sehr verschiedenen 
Klimaten in einem Raum vereinigt sind, wobei auch in Bezug auf 
die Luftfeuchtigkeit sie leider alle gleichmässig behandelt werden 
müssen. 

Wenn s gelingt, die wichtigen Wärme- und ee 
hältnisse = Heimathländer unserer Warmhauspflanzen in diese 
Häusern TER dürfte alsdann nicht die schöne Beier 
unsern Augen sich eröffnen, dass wir die Bezeichnungen der Häuser 
von dem Lande, dem sie entsprechen sollen, hernehmen könnten? 

Ein „Afrikanische Oasen“ oder „Nildelta“ oder „Iropisches Amerika“ 
. etc. benanntes Haus würde dem Laien wohl zumeist. und wer weiss, 


dieser Pflanzenanordnung vielleicht mehr Befriedigung gewähren, als 
die Häuser in ihrer heutigen Zessunwafgewärtebeit "Freilich wird oft 
der Fachsystematiker vorziehen, beispielsweise möglichst viel dies 

een in einem Raume, dem Orchideenhaus, beisammen zu ha 


wohl nie umgangen werden können, aber schon der Kultivateur, sei 
er es a. von Berufswegen oder aus Neigung, wird in der den 
Klima mehr entsprechenden Anordnung manche Erleichterung, 
und ae aber der Pflanzengeograph und Reisende darin sogar 
Gewinn finden. 

Sehen wir uns nun nach den Mitteln und Einrichtangen um, 
& welche angewendet werden, um den Anforderungen der Warmhaus- 
pflanzen an Wärme und Wassergas zu genügen. Zur Lüftung dienen 

gewöhnlich im Giebel, auf dem First, überhaupt an höchster Stelle 

ne er Hier befindet sich die wärmste und . die 


te Luft, welche beim Oeffnen mit grosser Gesc windig- ns 


— 168 — 


keit enteilen wird, um der seitlich unten zufliessenden kälteren Luft 
Eintritt zu gestatten. Wenn nun bei Pflanzen aus kontinentalen 
limaten eine Verminderung der Luftfeuchtigkeit mit einer 
kühlung nicht zusammen treffen soll, dürfte es sich wohl empfehlen, 
um den Uebergang zu mildern, die Lüftungsfenster tiefer anzubrin- 


drücken und eine ea der tieferen Schichten 

mehr verhindern, welche Umstände sich den in der freien are 

herrschenden schon mehr annähern würden. Dass es 

= derartige Luftzirkulation hervorzurufen, braucht wohl = nicht 
rörtert zu werden; mit den meisten grösseren en 


‚uft aus jedem Theil des Hauses nach "Belieben Ag lassen 
ürde. 


Einige Hygrometer und Thermometer, in verschiedener Höhe 
und an ger Stellen angebracht, dürften vor allen Dingen 

zu ne sei 
e jetzt gobräuchliehen Heizungseinrichtungen sind zumeist 
here. d. h. derartig eingerichtet, dass in Röhren oder 
Metallgefässen anderer Form eingeschlossenes, heisses Wasser seine 
ärme durch die Metallwände hindurch abgiebt. Die die ae 
oder Metallwände zunächst berührende Luftschieht erwärmt sich 
und steigt, während eine andere kühlere von unten a und 
an bre Stelle tritt, in die Höhe. Oben kühlt sie nn = den 

un 


Zirkulation wird aber bald eine sehr langsame, Die Wirkung, d.h. 
der Heizeffekt ist im Vergleich zu den Kosten ein sehr mässiger, 


schwendung der Heizwasserkessel oder, wenn Dampfheizung als 

ärmequelle fungirt, der Dampfkessel zu suchen haben. Wie gross 
ist nicht die Wärmemenge, welche das dieselbe umgebende Mauer- 
werk absorbirt, und welche, da - ausserhalb der B sel liegen 


= ite Ri 
. von er in leichter Se nkung im Hause zirkuliren. Die aan 
' und der Heisswasserkasten a mit Klappdeckeln versehen, um nach 
art ı us oder geschlossen werden zu können, um entweder 
erdampf oder mehr Wärme ausgeben zu lassen. Diese 


— 169 — 


breiteren Rinnen könnten sich verzweigen, dünne Rohre aussenden, 
zum Theil mit Thonplatten rücksichtlich der Strahlung derselben 
belegt welt etc. etc. Von ähnlichem Erfolge denke ich mir eine 
Heizeinrichtung, bei welche er der Heizwasserkasten, wie ich ihn im 


natürlich nur von aussen zugänglich sein. Es fragt sich nur, aus 
welchem Material die Seitenwände unseres Kanals zu bilden wären, 
vielleicht dürfte es am besten sein, denselben in die Erde zu ver- 
senken und auf ren der dem Boden hierdurch mitgetheilten 
Bodenwärme zu den 

orschläge zu Verbasoag und een selbst kom- 
men nur langsam und schrittweise, aber stets erst, nachdem vor- 


gärtnerische Technik steht schon auf einer hohen Stufe, aber das 
rasch vorwärts schreitende .... stellt immer höhere An- 
‚forderungen und so wird sie auch diesen wichtigen Hülfsmitteln 
ihre Aufmerksamkeit und ihre ee Hand nicht versagen 
können. 


Park Branitz, 
Eine Reise- Erinnerung von M. Hoffmann. 


„Das überlasse ich Anderen, gerade diese Schwierigkeiten be- 


kl 
ne: der ee Gacd von Bran ranitz, wo eine Oasis in der 


Wüste geschaffen werden sollte, dem Fürsten bezüglich der Acquisition 
eines günstigeren Terrains vorstellig wurde, sowie auf die hierorts 
vorhandenen Schwierigkeiten an Zeit und Kosten aufmerksam 
machen sich erlaubte. Für seinen Schaffensdrang fand der Fürst in 
Branitz ein geeignetes Feld, da eben Alles zu schaffen de er ar one 
schreibt hierüber:**) „Geschaffen musste in der ebenen, 
Umgebung Alles werden, und das Genie des Fürsten hat DE Alles 
geschaffen — es ist in Branitz eine Aufgabe in der Landschafts- 
ärtnerei gelöst, welche vielleicht noch nirgend in dieser Weise 


g 
gelöst worden ist.“ Man =. sich ein sandiges, fast ganz ebenes, 


weites Terrain vor, das bei 1 m Tiefe bereits Grundwasser zeigt, 
einen Boden, der kaum die beheilens Kiefer zu ernähren im Stande 
ist, dem Landmann kaum den nöthigsten Bedarf an Getreide ete., und 
auch dies eu streckenweise, anzubauen gestattet — und man wird 


sagen müssen, dass in der That hier eher Material zu einer Wüste, 


als zur ee eines blumengeschmückten, kühlen Parkes vorhanden 


*) Vorlesungen über Den uw Prof. Dr. K.Koch. Stuttgart 1875. 
Verl. v. Ferd. Enke. I, Theil. S. 
are 


or E. Petzold, Leipzig 1874. Verl. v. J. J. 521. 


Hermann von eg ausbre. ae zze v. Garten- 
er. 


ar. So wenig es unsere Aufgabe sein kann, uns hier in Details 
zu verlieren, so sehr die Skizze nur dem Verweilen bei einer flüch- 


Branitz sei viel zu wenig gekannt, werde vor Allem nicht objektiv 
genug beurtheilt*) und verdiene gerade von a Landschaftsgärtnern 
besondere Aufmerksam keit, besonderes Studium. In einem lebhaft 


Laie, ja mancher Fachmann dafür hält. Liegen die Schwierigkeiten 
hier weniger in dem rein äusserlichen Material, so ist es die taktvolle 
Dispo osition, aus verschiedengearteten Gliedern ein organisches Ganze, 
das in völliger Uebereinstimmung, Verbindung mit seiner Umgebun 
sei, herzustellen, die stete Beobachtung, die Kunst nicht durchblieken 
zu lassen, vielmehr überall der Natur gerecht zu werden. Denn a 
wenn Kunst wieder Natur geworden, nützt sie etwas, d. h. dann 
ist's eben die richtige Kunst. Fürst Pückler sagt: ee) „Dies ist 
aber gerade des Verständigen Bestreben und Triumph, “dass man 
glaube: Alles, was man sieht, müsse so und nicht anders sein, 
ng sei auch von jeher nicht viel anders gewesen. Und weiterhin: 
Der höchste Grad der sstichn Gartenkunst ist nur da erreicht, 
wo sie wieder freie Natur, jedoch in ihrer edelsten Form, zu sein 


scheint.“ Das beste Beispiel hierfür ist Muskau! Liegen indess auch. 
äussere ee derart vor, dass es an Anhaltspunkten 


motivirter Landschaft fehlt, sofern Boden und Lage des Ortes sowie 
der Umgebung nur ein trauriges Einerlei bieten, eine umfangreiche 
Bearbeitung des Bodens nicht zulassen, ohne dabei auf die grössten 
Schwierigkeiten zu stossen, ja schon z. B. das Auswerfen grösserer 


bringen Würde. — ein Wort zunächst zwar bezüglich baulicher > 
mente seine Anwendung erleidet, das aber nicht minder jeder. ;rösseren 


fung, mithin auch landschaftlichen we „der.Kritil < als ein 


N D 


te 


sich mit Bezug hierauf zu äussern pflegte, dass die Anlage ein 
RES ‚ eine _—n Studie gewesen sei, ist Branitz heut für 
un e Komposition, die in fester Form weit den Rahmen einer 
wülktrlichen Berg überschreitet. 

nwärtigt man sich den Entwinkehmgegank der Anlage 
vom Jah 1845, wo die nächste Umgebung des Schlosses, ja = 
eg: selbst, eher einem verkommenen Landgute, als einem fürst- 
lichen Besitz ähnlich sah, wo der damalige Bogenannte Park nur 
aus wenig alten, zumeist Obstbäumen bestand, an Stelle eines saftigen 
Rasengrundes ein flaches sandiges Ackerstück lag, wo einzelne Bauern- 
gehöfte in nächster Nähe den herrschaftlichen Besitz umgaben, die 
u Se von Cottbus nach Muskau wie eine endlose Pappelschnur 
die Szenerie belebte, so wird man sich leicht ein Bild von der 
rg dieser Gegend machen können, die eigentlich ironice 

war. 


Der er begann mit Anlage breiterer und engerer Wasser- 
fächen um ar Schloss herum, die RSREWITENE Erde zur ee 
Koupirung des Terrains verwendend. Es wurde ächst an 
der in = In des Schlosses, nach der Stadt Cottbus zu Bates 
Aussicht gearbeitet. Hier galt es, höhere Bäume zu pflanzen, rechts und 
links grössere Baum- und Strauchpartien anzulegen, -» e zu 
graben, die mit den im Hintergrunde anzubringenden grösseren 
Wasserflächen in Verbindung trelin sollten. Das aus letzteren ge- 
wonnene Erdmaterial wurde zu höheren Wällen aufgeschichtet, einzelne 
Tumuli, ja ein Berg aufgekarrt, der als höchster Aussichtspunkt 
über die weitere Umgebung bestimmt war s Sch 
umgab eine Terrasse, welche in fortwährendem Blumenschmuck 
prangend, dem äusserlich sonst einfachen Gebäude ein er 
reiches Gepräge aufdrückte, erhöht durch angrenzende Blumen- 
 parterres und kleinere Inselgruppen, die in dem eigenthümlichen Reiz 
der in bunten Farben schillernden, blüthenreichen Pflanzen im Verein 
mit dazwischen aufgestellten Statuen, ein wechselvolles Bild darboten. 
{Fortsetzung folgt.) 


2 
— 
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un 
Mn 
8 
— 
= 
un 
er 


Rangliste der edelsten Rosen von Fr. a 119 
Von Karl Mathieu. 


rursacht durch die endlose und jährlich immer grösser 
Ei = Anzahl der Rosensorten, rief der Verfasser der Rangliste 
ei edelsten Rosen, Herr Fr. Schneider II., die bekannte Ab- 
stimmung über Rosen. unter .den Kennern d erselben vor zwei Jahren 
ins Leben, ähnlich wie es vorher in Frankreich und England ge- 
= sebehen, damit einerseits der Laie und Liebhaber in den Stand 
= gesetzt würde, sich nur die in jeder Beziehung für uns in zn 
land wirklich guten und zu empfehlend:.n Sorten anznschaffen, un 
andererseits der praktische Gärtner und Rosenzüchter den a 


Anhalt ‚erhiel == nur diese Auswahl für seine Abnehmer und Kundan 5 


in grösserer Anzahl heranzuziehen, die grosse Menge der mittel- 
mässigen und auch fragwürdigen Sorten dagegen entweder fallen zu 
lassen oder nur in wenigen Exemplaren zu kultiviren, zu Nutz und 
Frommen der etwaigen Sammler und sonstigen Liebhaber. Wir 
können dem Herrn Schneider nur sehr dankbar sein, aus dem 


und Unverdrossenheit vorgenommen zu haben. Die Franzosen 

‚besitzen bereits seit 1878 eine ähnliche Abstimmung, ebenso die 
Engländer, und ist Deutschland nun ebenfalls im Stande, die für 
seine Verhältnisse ee und ausgewählten ee. in ca. 250 
Remontant-, 98 Thee-, 22 Bourbon- ete. Rosen, im Ganzen gegen 
Spielarten zu kulkiviren, immerhin noch de Euhunlich grosse 
nza 


Ein nicht hoch genug zu schätzender Vorzug dieser Rangliste 
besteht in gr fehlerfreien Schreibweise der Namen; wir fanden 
darin kaum ein halbes Dutzend nennenswerther Fehler, welche sich 
der Setzer, weniger der Autor zu Schulden kommen liess, ein 
Zeugniss, welches wir leider fast keinem Preisverzeichnisse und 
selbst den grössten Werken über Rosenkultur, auch dem neuesten 
von Nietner nicht, ertheilen können, denn in den deutschen Kata- 
logen und Listen sind die französischen und englischen Namen mehr 
oder weniger fehlerhaft aufgeführt, je nachdem der Verfasser einen 
höheren oder niedrigeren Standpunkt in sprachlicher Beziehung ein- 
nimmt. Durch Schneider’s Ta wird endlich, wenigstens inden 
en und ausgezeichnetsten Sorten, dem Kauderwälsch der 

fschriften so mancher Stand- a eg ein Ende gemacht, 
a. 5 wenn die Interessanten die Lust und Liebe haben an zu 
thun, und die Namen richtig Kbschreiben wollen. Der Verfasser 
hat sich nicht allein auf die Abstimmungen ” Deutschland in 


gleichung dortiger Verhältnisse und Anforderungen erhält; es kommt 
dabei vor, dass eine Rose, die u ‚Biel und geschätzt wird, dort 


ge RER: zen in den Rn im page nicht. vor- 


George; Seite 33 vuIL2 bei Panache d’Angers en a de 
: enbn, muss es beide Male feminini generis eG 
ehe Panachees; statt trieolor de Flan ae. srieelore 
nn oder Kokarde der Belgier und Fran- 
Katalog von L. v. Houtte. Mistress wird. 


— 13 — 


einen Vetter gleichen Namens heirathen, was zwar auch schon vor- 
gekommen ist. agegen muss bei Eigennamen ohne Vornamen, wie 
Mme. Boll, Mme. Creyton, Mme. Bonnaire, Mr. Fillion, Mr. Noman etc. 
stets die Geschlechtsbezeichnung bleiben, es darf also keine Ab- 
kürzung in Boll, Creyton, Bonnaire, Fillion ete. stattfinden, m 

wüsste nie, ob es Mme. oder. Mr. Noman’ ete. ist. Selbstverständ- 


sind, wie Mme. Vietor Verdier, Mme. Louis Leveque, Mme. Seipion 
Cochet, Mme. George Schwartz ete. nie abgekürzt werden. 

Dass wohl Jeder die Ansichten des Verfassers in Bezug auf 
Rosenkataloge und Rosenschwindel der Franzosen unterschreibt, 
darüber ist wohl Keiner im Zweifel, der jährlich das Vergnügen hat, 
aus den Lobhudeleien der neuen französischen Rosen zu 25—30 
Franes herauszufinden, was er wohl für sein schweres Geld nachher 
zum Wegwerfen bekommen könnte; denn von®*25 Sorten sind in 
der Regel 4—6 zu gebrauchen als wirklich gute nnd neue und 
sich von den älteren Sorten wesentlich unterscheidende, die anderen 
kommen unter die Ausrangirten und können wir daher nur in den 


g, zur 
Erziehung der Samen überhaupt, die Verhältnisse in England nicht 
i m mehr 


minot, J. Margottin, 

ein Preisrichter- Ausschuss der best 
der Züchtung würdig oder 
dies in England geschieht. 


— 14 — 


des Reg.-Bez. Potsdam ausgesetzt. Zur Gründung eines deutschen 
Rosistenvereins, welcher die Hebung der deutschen Rosenkultur 
b 


diesen Verein in Deutschland, wie in England die National Rose- 
Society, zu gründen und lebensfähig zu erhalten; damit würde 
' dann auch ein Rosenjournal als Vereinsorgan ins Leben tr eten. 

‘Zum Sc diese Rangliste nebst 
Anhang jedem Freund der Rose, besonders noch :den Herren 
Kollegen und Gartenbesitzern, ihres un m. und des 
wohl zu beherzigenden Anhanges wegen, mehr, als sie für 
den Preis von drei Mark wohl Jedem ingänglich Gene 


8. 
7 
& 
3 
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Aufruf 
Begründung eines Vereins deutscher Rosisten.*) 


Von allen Seiten, sowohl aus dem Nor den, wie aus dem Süden des 
Reiches, aus Oesterreich, ja sogar Deutsche en, die fern im- er 
wohnen, ist in zahlreichen Zuschriften, sowohl von Gärtnern wie Liebha 
der dringende Wunsch nach Bildu ung 

dla 


Rosisten 
2% aut geworden ich das Ers iz el gg die Initiative 
dung ei er "oichen. Gesellschaft z en. Aus dem wieder- 
holten ‚Andrängen im aufe dieses Jahres, mus: n sich häufenden, immer 
le Bitten bin ich Eu Mahn en, dass die Be- 
geisterung für ee deutschen Rosistenverein Ei Strohfeuer ist, das leicht 
ebenso schnell zu erlöschen, sondern der ernste, feste 

m 


verkenne zwar keineswegs die “ihr und Bedeutung der mir gew: 
ufgabe, noch bin ich im Zweifel über die Schwbekeien einen eg 
‘Verein zu konstituiren, leben nsfähig zu erhalten; allein einer so glühenden 
a ein gegenüber, die aus allen Briefen so ergreifend spricht, muss 
jede Reserve, jedes Bedenken, jedes Zagen schwinden. 

Meine werthen Mitarbeiter an der Rosen-Ran ngliste führen verschiedene 
'gumente in’s Feld, ihren Antrag zu motiviren. Am wenigsten glücklich _ 
scheint mir der Hinweis auf Frankrrich und auf die Vereine zu Lyon, Toulouse, 
ui Comte-Robert etc. gewählt zu un Die genannten Vereine haben für 
bre Wirks n Boden. Frankreichs Rosenkultur 

E) 


ven Aufruf aus der soeben erschienenen, von Herm Fr. Schneider II, 
mgliste der edelsten Rosen zum Abdruck. D.R 


— 15 — 


Den Hinweis auf England aber, den lasse ich voll und ganz gelten, 
denn ich würde ihn selbst gegeben haben 
Vor fünf Jahren trat in England eine re zahl Ban ara Rosenkenner, 
Züchter, Gärtner, Liebhaber aus ir Stä Sage zur . nes „„Natio 
Rosenvereins“ Reloaal Rose Society) ufruf ne 
geradezu zündend, denn die Elite der ee Besiste folgte sofort mit 
„flammender Begeisterung“ diesem Rufe. In kürzester Frist trat der 
freiwillige — reich fundirte, durch weise Statuten festgefügte Verein 
er Zahl von 327 Mitgli gg in’s Leben. 1878 schlossen sich ihm bereits 
RR einebildite Zw eigvereine an, deren 24 Lokal-Sekretäre die Ve erbindung 
mit dem Zentral-Verein unterhalt-h n. Schon im ersten Jahre sein > Bestehens 
war es dem jungen Verein möglich, 8000 Mark (4000 Mark waren ihm von 
alten, gutsituirten Gartenbau-Gesellschaften, 1000 Mark von outer über- 
ste worden) als Prämien auf zwei grossen Rosen-Ausstellungen aussetzen 
zu können. Hebung der nen Rosenkultur, re be eg Sämlings- 
For ‚Veranstaltung von en-Ausstellungen ete. ie Grund- 
prineipien der Vereins-Thätigkeit Welche erossartige een ng der Verein 
wonnen hat, erhellt am besten aus folgender Thatsache: 1880 wu Sg en 23 
Kosar Ansktellansen Ar "deh grösseren el Englands abgehalte ü 


seine segensreiche, fruchtbringende Thätigkeit spricht das Entstehen von 
30 neuen werthvollen englischen Varietäten. $ e er ist’es zu- 
zuschreiben, dass der Sin Bl enzucht, mit seinem veredelnuden Einfluss 


auf Herz und Gemüth, immer tiefere Wurzeln im Bar chen Volke fasst, wie 
der hochverdiente Präsident des rn ‚Reverend Reynold Hole, in 
seinem Werke über Rosen so warm und überzeugend schilde: 

Und was den Engländern, denen wi wir ja so gern Kälte, ans Free 
Krämersinn vorwerfen, so glänzend gelunge en ist, das sollte uns 
die wir uns doch Begeisterung für alles Gutes und Schöne ‚Üneigennützigki 
und Gemeinsinn und andere edle Kane rzüge Pest. unerreichbar 
Haben wir unter re Rosisten nicht Män wie Fre, Miotaer: 


nennt, die den Leitern des englischen Vereins an Sachkeuntniss, Erf: 
und Hegeisterung u ebeubirtig: sin 
Nun wohlan s Werk! So fordere = naene im Namen und Auftrage 
meiner Mitarbeite r all deutschen Roseng alle Br DEU, 5 
Züchter und Pieger d r Rose, alle ee Werde die Rosenkultur 
fördern suchen, sowie = en nen Boni auf, dem zu bildenden 
-Ver rein 


sich anschliessen und beitreten zu wo 
Damit ich im , Die ic dieses Eee rs eine konstituirende le, 


ee nd rer Ob mit m ersten re Be Kutleich eine 
er - Austellung verbunden am soll? 4. Ob die ganze Angelegen- 


in meiner Hand liegen soll, oder ob Rosisten hinzugezogen . 
ch um Angabe - 


ein 
werden Prreess Im Falle letzteres latnlen soll, bitte ü 
von Namen. 


 Vorläufiges Programm des zu } bildenden Vereins. = 


y 


2. 
3. 
S. 


a 


a N N PEN ee ee ee En 
“ ==. 176 


essen Se eine Rosenhandels vertritt und belenfende es 
anregende Aufsätze über Zucht, Kultur, Sortenwahl etc. bringt. 

Ich bitte alle ges n, die Redaktionen der Garten-Zeitungen, deren 

freundliches En genkommen ich stets zu schätzen gewusst, und alle Lieb- 

haber, in ihren Kreisen nach Kräften für die Bildung obigen Vereins thätig 


zu 
Fr. Schneider II, in Wittstock. 
Einladung. 

r Bezugnahme auf | veröffentlichten Aufruf gestatten sich 
die , Untergeichneten, an die tschen Rosisten das Ersuchen zu ragorn 
sich bei Wahl eines re - bezw. Ausstellungsortes ent- 
ag zu wollen. Wir geben die Zusicherung, dass wir mit allen Kate 

mübht sein wer erden, sowohl die Versammlung, ee eine a eigene 
üsteilns in jeder nur möglichen Weise zu förd 


Stadt inmitten Deutschlands — von allen Seiten schnell as leicht erı SR ee — 
lässt die Wahl derselben = gene bezw. Versa rt als 
durchaus zweckmässig erschein 
Die SE Heudeligirines Erfurts. 
Ernst Benary. N. L. Chrestensen. Volkmar Döppleb. 
r. Ad. Haage jr. Haage & Schmidt. Carl Halt. 
Ferd, Jühlke Nachf. Rob. Neumann. C. Platz & Sohn. J. C. Sohmidt. 


Berichtigung 
der Statistik des Gartenbaues in Guben. 


Wir erhalten folgendes Schreiben: 
Geehrte Redaktion! 
„Aus Veranlassung eines Abdruckes der dem Gubener Tageblatt 
tnommenen „Statistik der landwirtbschaftlichen Bodenbenutzung 
de Gubener Feldmark von 1878“ im Februarheft der Monatsschrift 
Seite 86 von 1881 sieht sich der Gartenbau-Verein zu Guben zu 
einer Berichtigung genöthigt. 
Als hier im Tageblatt die beregte Statistik erschien, war man 
freilich üoer die Angaben erstaunt und forschte dem Urheber nach. 
ieser, ein erst neu eingetretener höherer städtischer Beamter, hatte 
einen alten Weinbergsbesitzer, der längere Jahre schon Stadt- 


= verordneter und vereideter Landtaxator, zu Rathe gezogen, 
an letzterer hat die Angaben gemacht, die wir als der Wahrheit nicht 
= im Entferntesten nahe kommend, hier berichtigen wollen. 

Was den alten Herrn dazu veranlasst, ob wirklicher Glaube, 
- oder, wie man es nicht nur hier, sondern überall findet, die Furcht 
vor neuen Steuern, welche ja nach den Erfahrungen, die man täglich 
macht, nicht ganz unbegründet, die Veranlassung war, ist nicht 
nr nt worden, um den betreffenden Beamten, der sich inzwischen _ 
2 en überzeugt hatte, nicht zu kränken, da er selbst ı 
| schuldlos war. A schadeten die falschen Angaben 


—- 177 — 


Da nun aber diese Statistik durch die Monatsschrift eine Weiter- 
verbreitung gefunden, sehen wir uns genöthigt, eine Berichtigung 
eintreten zu lassen. Freilich kann auch diese keinen Anspruch auf 
vollkommene Richtigkeit machen, da uns jede amtliche Hilfe fehlt, 
aber wir gelangen wenigstens zu einem der Wahrheit nicht zu fern 
stehenden Resultat. 

ie auf Seite 86 im Februarheft mitgetheilte Statistik von 1878 
giebt im Ganzen 13,000 Obstbäume an, als: Aepfel, Birnen, Süss- 
kirschen, Pflaumen, Wallnussbäume, dazu einen Gesammt-Obstertrag 
von 31, 770 kg. Bei Kirschen heisst es: Kirschbäume 4500 Stück 
und 12 ‚800 kg Kirschen. Dagegen wird aber vom Juli bis August 
1879 amtlich als exportirt nachgewiesen: Kirschen, lediglich Süss- 
kirschen, durch die Niederschlesich-Märkische Eisenbahn nach Berlin 
15,092 kg, nach Cottbus 29,540 kg; ausserdem werden durch die 
Händler als Passagiergut per Bahn fast die gleiche Menge mit- 
genommen. Rechnen wir rund 60,000 kg reine Süsskirschen- Ausfuhr, 
so dürfte — Summe noch bedeutend unter der Wirklichkeit sein. 
Dazu kommt aber noch, dass eine Stadt von 25,000 Einwohnern 
doch selbst ein bedeutendes Quantum verbraucht, welches mit täglich _ 
1000 kg, d. h. auf 25 Personen 1 kg, doch 'wobl nicht zu hoch 
veranschlagt ist. Für den Monat ergiebt das 30,000 kg und macht 
mit den obigen 60,000 zusammen 90,000 kg. Dazu die auf den 
umliegenden Städten und Dörfern vertriebenen mit etwa 10,000 kg 
veranschlagt, ergiebt rund 100,000 kg pro Monat. Die Kirschen- 
ernte dauert aber sechs Wochen, demnach für die ganze Zeit 
150,000 kg allein Süsskirschen. Die Birnenernte ist nicht genauer 
anzugeben. Bei den Aepfeln aber lässt sich eher etwas durch 
Zahlen beweisen. Zur Zeit, als der Apfelweingenuss im Flor war, 
also vor etwa 15 Jahren, bereitete jeder Einwohner wenigstens den 

wein, den das Haus verbrauchte, selbst. Aber es "gab auch 
Apfelweinabrikanten, die für den Verkauf kelterten; unter diesen 
sind wenigstens drei bekannt, die jährlich bis 20, 000 Quart und 
viele, die 1000—5000 Quart pressten. Da hier gegen zwölf Pressen 
für Geld und zur Zeit der Ernte monatelang Tag und Nacht 
arbeiteten, jeder Presssatz aber 6—12 Sack Aepfel enthält und 
jeder Satz etwa 3—4 Stunden bedarf, um zu Most verarbeitet zu 
werden, so dürften die Pressen pro Monat (bei zwölf täglichen 
Arbiiisdunden) 7440 Sack, jeder ä ca. 40 kg, d. h. 297,600 kg Aepfel 
verarbeitet haben, dazu noch das, was hier verbraucht, was man auf 
ca. 1000 kg schätzen kann. 

Pflaumen entziehen sich ebenfalls der Berechnung, wenn uns nicht 
die Eisenbabnverwaltung mit ihren Frachtlisten zu Hilfe kommt. Da- 
gegen lassen sich die Wallnüsse einigermaassen schätzen, da man die 
Bäume zählen kann, indem sie nur an den Wegen stehen. Die mit Obst 
eg Pe sind von mehr als 50 Wegen durchzogen, manche wohl 
von 1 km Länge. In einigen sind die Wallnussbäume gezählt worden 
ae fand man on 50 bis 100 Stück, meistens 70—80. Nehmen 


- wi rn me a also 50 Stück, so ergiebt dies $ 50 ben = 3 


a 


2500. see anstatt der 200 der Tageblatt-Statistik. nn man 
den Ert im nn auf 50 Schock, das Schock zu % kg, 
es so are ea. 60,000 kg Wallnüsse geerntet werden. Freilich ist 
dies etwas hoch gerechnet, aber wir sind bei der Baumzahl sehon 


i ‚Es bliebe uns nun noch zu beweisen übrig, dass die in der 
SÄRHE- Rugrenbene Zahl gr Obstbäuine eine der Wirklichkeit in 


aufs Ste schätzen. Als „Gärten“ sind zur Steuer veranlagt 

2155 Morgen, hierunter sind jedoch nur die alten Weinberge verstanden, 
‚die neu angelegten Obstplantagen, deren Terrain entschieden grösser, 
wenn nicht doppelt so gross ist, werden noch als „Feld“ bezeichnet. 
U n von der Währheit nicht zu entfernt zu bleiben, nehmen wir für 
beide zusammen vom Stadtgebiet (8316 ha a 4 Mrg. = 33,264 Morgen) 
die runde Zahl von 5000 ‘Morg en, also ca. den sechsten Theil. Eine 


2 nach Ess bei obiger ee auch etwas auf diese fallen, muss 
aber hier als zu Guben gehörig mitgerechnet werden. Es sind nun 


= set Da ergab sich, dass der Morgen mit 10 bis zu 100 trag- 

baren Bäumen aller ie bestanden ist. Würden wir nun auch nur 

ns die Hälfte, nämlich 50 Bäume pro Morgen annehmen, so würde dies, 

anstatt 13,000 Bäume, wie die Statistik annimmt, "250,0 000 tragbare 
Obstbäume, ergeben. 

r können wir noch mittheilen, dass in as Jahr der 

Verein allein. 1000 ohne bestellt ne Diese SDetat, sowie 


. 1879 etwa zwei Mark: ure ch ee 1866, da die 
Bahn gerade während a Kirschenzeit nur für Truppentransporte 
benützt werden konnte, der Han del mit Obst aber ganz darnieder 
= a. das Pfund mit nur 3 Pie. bezah 
- - Dies zur annähernden Richtigstellung der Statistik. Weshalb 
e Monatsschrift diese Statistik veröffentlichte und sich nicht an 
as we des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den - 
. Preussischen Staaten, dessen Organ sie ist, den Gartenbau- = 
in zu Guben wandte, wenn sie etwas ans Guben bringen wollte, 
’ uns. noch ein Räthsel; auch wünschten wir gern zu pe 
en Hand ihr’ das T: ageblatt 
böser Zw ee 


pe 


Besitzers zu und zwar vom Jahre 1878, desselben Jahres, in welchem 
nach der Statistik im Ganzen 31,7 70 kg Obst hier geerntet sein 
sollen. Dieselben besagen, dass im genannten Jahr auf zwei Pressen 
20 Satz saure Kirschen, ä Satz 350 1 Saft gepresst wurden, wozu 
etwa 8000 kg saure Kirschen nöthig sind Ferner wurden auf diesen 
beiden Pressen im selben Jahr 141 Satz Aepfel (& 250 1 Most) ge- 
presst. Rechnen wir nur das Gewicht des Mostes, ohne die Rück- 
stände zu berücksichtigen, die gewiss ein Drittel ‘des Ganzen be- 
tragen, so erhalten wir, wenn wir 11 Most nur zu 1 kg annehmen, 
35,150 kg Aepfel, die hier verarbeitet wurden. Ausserdem wurden 


noch 13 Satz & 150 1 Wein gepresst, wozu mindestens 1950 kg Wein- 


trauben nöthig. Zusammengenommen würden diese beiden Pressen 
also „schon ca, 45,000 kg Obst erfordert haben und ähnlich würde 


Angaben gemacht wurden. Wir hoffen, dass unsere Berichtigung im 
Vereinsorgan Aufnahme finden und somit der Obstbau Guben’ s in 
ein besseres Licht gestellt werden wir 
Nachschrift = Redaktion. Das Bapanez Tageblatt wurde 
ellt. 


en, Z 
nahmen natürlich keinen Anstand, die ganz offiziellen (noch dazu 
blau angestricbenen) Zahlen abzudrucken. Mit Vergnügen haben 
wir nun aber obige Berichtigung aufgenommen, da sie ja geeignet 
ist, die hohe Bedeutung von Guben’s Obstbau aufs Beste zu illustriren. 


Man sieht aber aus dem Ganzen wieder, wie sehr die gärtnerische 


Statistik noch im Argen liegt, und wollen wir hoffen, dass endlich 
auch einmal bei uns darin Wandel geschafft werde. 


Prioritätsnamen in der Familie der eg 
Amelanchier asiatica K. Koch (1869) Dendrologie 1. p. 
= re Seringe (1825) in DC. Prodromus Te p. 632. 


» 


| » » 
= rötundifolia = „Koch le. p- 178. 
; sanguinea Ser 633. 
Cotoneaster aestivalis We. 1874) nnac Bd. 38 p. 202. 
. arborescens „ = 2 203. 
5 erenulat, = : nn Fr, FE 


spath 201. 
Mespilns ap Spach (1834) Hist. nat. II. p- 67. 
us Willd. (1809) ae plant. I. p- 525. 
Veeherifelia IR LCp. 186 
27," eoeeinea Willd. 5 Se 
-— _ Gras Galli 92. 
—, emneata W; s 1 


‘ 


— 180° — 


Mespilus elliptica K. Koch 1. c. p. 140. 
° monogyna Willd. 524. 


= ®- ” 2 
NEE: 5 nigra “ = 524. 
= pentagyna K. Koch „ 154. 
= pinnatifida ° 154 (Crataegus Bunge). 
3 punctata wild. = 524, 
= rivularis Wg. = 137. 
= sanguinea Spach, : 62. 
- tomentosa = 1289; 
Phalacros sr * 165. 
x Pirus Ring = 37. 
‚Sorbus alnifolia E = 58. i 
2 einge K. Koch = 185. 
».. x<rei R 196. 
% act We. 5 74. 
„ Jlanata K. Koch = 196. 
s ln baciiiiie WE. 5 78. 
a „ trilobata = 69. 
Berlin, im Februar 1881, Th. Wenzig. 


Anmerk. d. Red.: Ein Artikel über die Blüthezeit der ver- 


an Raum für die Mai-Nummer zurückbleiben. Wir bitten unsere 
en en behufs des Vergleichs inzwischen auch Notizen über 
die Blüthezeit derselben machen zu wollen. 


Er ‚Neue Kartoffelsorten. 
Vom Rittergutsbsitor A. Busch in Gr.-Massow, Kreis Lauenburg i. Pomm. 
(Hierzu 2 Abbildungen,) 

Die letzten Jahre mit ihren überaus häufigen und starken 
Niederschlägen rar in vielen Gegenden die Kartoffelernte in hohem 
Maasse geschädigt, und wiederum bewiesen, wie ausserordentlich 
verschieden die Widerstandfähigkeit gegen Krankheit und Fäulniss 
bei den verschiedenen Sorten ist, und welchen Einfluss dieselbe auf 
den Ertrag auszuüben vermag. Meine langjährigen Erfahrungen bei 
einem Massenanbau von über 200 verschiedenen Sorten haben nun 
‚die rue a aene Ansicht, dass rothschalige Kartoffeln die 


ssentlichen Einfluss ausübt. Von den mancherlei empfehlenswerthen 
rte fan nenne ich heute drei neuere, welche überall, wohin ich sie 

ite, dass grösste Aufsehen erregten, und zwar für die ver- 
 wirthschaftlichen Gebrauchszwecke; eine a für ° 
‚St ärkefabriken, eine feine Tafelkartoffe ‚ endlich _ 
t sich auszeie de Wirthschafts, 3 


= er 


I. Champion. 

Nachdem im Herbst 1879 alle grösseren landwirthschaftlichen 
Blätter die Kunde gebracht hatten, dass dem Züchter dieser bewähr- 
ten Sorte, Mr, John Niecoli durch schottische Farmer ein Ehren- 
geschenk "übermittelt sei, Forekhante ich mir ein grösseres Quantum 
davon durch das Haus Sutton and Son in Reading, von welchem 


Fig. II. Knollenwuchs der Champion. 


ich etwa % in kleineren Quantitäten an über 150 Landwirthe ver- 
kaufte, den Rest aber theils in Zehdenick Hör umge Geschäfts- 
freunde zum Anbau übergab, theils selbst p . Ersterer lieferte 


Knollen im Herbste ab; ich selbst erzielte ‘von neun Zen 
300 Zentner Ernte, Die Kartoffel ist rund in fast allen eenbiens 
bis zur Faustgrösse, und in den grösseren Exemplaren wird sie 
etwas. rien eckig. Die Schale wird hellgelb im Lehm und 


and, schmutzig in Humus-, G 
Sandbode, das Fleisch. st hellgelb: sie kocht leicht und mehlig und 


Fig. II. Champion. 6 
Versuchsanbau, welcher von 17 Vereinen vorgenommen wurde, mit: 


—_ .182 _ 


arten- und lehmigem feuchtem 


atte im Jahre 1880, 
wo Daberkartoffeln- mit 
18—19 Prozent Stärke- 
gehalt für sehr gutgelten, 
einen Stärkegehalt' von 
22 Prozent (1,114 spez. 
Gewicht). Bei ihrer voll- 
kommenen Gesundheit 


mehr, als ihre starke 
Krautbildung das Auf- 
kommenjedenUnkrautes 
verhindert. Das land- 


= 


Local-Vereins 


Name 
des 


Auf den Morgen wurden gewonnen von: 


Champion et Daber'sche ar 
Pfd. Pid. Pfa. 


X 


Jesteburg - eg 
Walsrode 

Deiken 
Desgl. & 
IE bei Celle ; 
Med 


Wihelmsbi 


no, 


19,240 13,364 5,538 8.086 


1,540 | 6,120 | 39 4,800 
14,400 | 8,600 | 5,160 | "6,480 
1, 3,1: 
20 


f 


BRr ist eine 
 .. Selbstv 


——,,183 — 


1) Champion. . 970 Pfad. 
2) Rosenkartoffeln . = 786 
3) Daber’sche . . 6.786 

4) Schneeflocke . . 7,148 


II. Magnum bonum. 


- Diese seit vier Jahren von dem berühmten englischen Saat- 
geschäft Sutton and Sons in den Handel und durch mich nach 
Deutschland che Kartoffel hat sich bisher ebenfalls vollständig 


‘ bewährt als durchaus gesund und reichlohnend. Es ist eine glatte 


hellgelb bis en aussehende Nierenkartoffel, an einem’ Ende 
etwas spitzer, an dem eren stumpfer, mit ganz flachen Augen, 
schneeweissem Fleische, re vollständig mehlig kocht, und einen 
ganz vorzüglichen Wohlgeschmack hat. Dabei ist diese Kartoffel 
sehr ihre zahlreichen mittelgrossen Kartoffeln sitzen dicht 
um ck. Das Kraut wächst mächtig in die Höhe, ist dunkel- 
grün mit violetter Blüthe _ verhindert durch are sofortige sehr 
üppige Entwickelung das Entstehen von Unkräutern. Die sechste 


= Bea ur = Kartoffelausstellung in London erklärte am 22. Septem- 


ber 1880 diese Magnum bonum und die Champion für die age 


. besten Eerchlen Kartoffeln. 


III. Imperator. 


Der als ausgezeichneter Züchter bekannte Handelsgärtner Richter 
hat uns mit dieser Sorte eine Wirthschafts- und Futterkartoffel ersten 


a. geliefert, welche aus Kreuzung von Early Rose mit Pater- 


s berühmter Victoria, wie viele andere seiner Züchtungen ent- 
standen ist. Bei den ausserordentlich verschiedenen Ernteergebnissen 
nach Bodenqualität, Düngung, Kulturzustand des Landes und 


rg der Kartoffel ahrand der Vegetation will ich mich 
jeder Angabe 


des Ertrages dieser wunderbaren Kartoffel enthalten, 


"und nur erwähnen, dass Herr ee Birapss in Cunrau 
auf den Dämmen von derselben pro Morgen 6 Pfund, auf ge 


i Nacken; Herr Fliessbach, der dieselben im vorigen Jahre von 


ir bezog, mir im Herbste ein Kistehen voll davon schiekte, welche 


E: 23 Pfund Gewicht das Stück hatten. Auch bei dieser Kartoffel 


trifft dasselbe zu wie bei der Champion, dass die mittleren Kartoffeln - 

rand sind, die grösseren länglich eckig werden. Sie hat sich eben- 
falls auf schwerem Boden vollkommen gesund erhalten, hat weisse 
Hautfarbe, weisses Fleisch und giebt auf allen Bodenklassen verhält- 
nissmässig hohe Erträge. Ein recht weites Pflanzen ist bei dem ausser- 
ordentlichen Knollenansatz und der mächtigen Krautentwickelung 
namentlich auf den besseren Bodenklassen empfehlenswerth. Im- 
deutsche Züchtung ersten Ranges. 
nn sind alle drei Sorten in meiielicher ger. 
e der Echtheit durch mich zu Een. 


— 184 — 


Preise: 

Champion, schottische, echt garantirt, und direkt aus erster 
Hand bezogen, 1 Zentner 25 Mark, 10 Zentner 200 Mark franko 
Lauenburg in Pom. und Gransee an der Nordbahn. 

Champion, englische Marktwaare, 1 Zentner 12 M., 10 Zentner 
100 Mark franko Hamburg und Stettin von meinen Lagerkellern. 

num bonum, 1 Zentner 18 Mark, 10 Zentner 150 Mark 
franko Lauenburg i. Pom. 

Imperator, 1 Zentner 20 Mark, 10 Zentner 150 Mark franko 
Lauenburg in Pommern und Gransee an der Nordbahn. 

Gr.-Massow bei Zewitz i. Pom. 


Internationales Saat-Kartoffel- Geschäft. 
usch, Rittergutsbesitzer. 


Der Horburger Riesenspargel. 


sultat geliefert. Beispielsweise führe ich an, dass fünf Stiele ein 


Pfund (500 gr) wogen. Nach diesem Resultat kann ich den Spargel 
empfehlen und da ich denselben noch rein in der Sorte habe, so 
bin ich erbötig, Pflanzen käuflich abzugeben, 100 einjährige Pflanzen 
zu fünf Mark. 
Lichtenberg 
bei Berlin O, 


nachdem noch die Herren Abgeordneten Ackermann, v. Behr- 
Schmoldow und der Herr Regierungskommissar Weymann sich 
dafür ‚ausgesprochen, dem Herrn Reichskanzler zur Ke ntnissnahme 


— 15 — 


Die Rosentreiberei in St. Petersburg, 
Von F. Lohde, Garten-Ingenieur in Riga, 


Die Rose ist zu allen Jahreszeiten in St, Petersburg eine beliebte 
und gesuchte Handelspflanze, mit deren Kultur sich "hier vorzugs- 
weise die Handelsgärtnereien befassen. Auch in den Kaiserlichen 
und in Privatgärtnereie en wird die Rosenkultur und namentlich die 
Treiberei mit vielem Erfolg gehandhabt. Der Bedarf an abgeschnittenen 

osen und an Rosen in Töpfen ist namentlich im Winter ein be- 
deutender, und erzielt die abgeschnittene Blume stets einen höheren 
Preis als die der Camellie, welche man zur Blüthenproduktion meist 
im freien Grunde der Gewächshäuser kultivirt. Abgeschnittene 
Blumen aus Frankreich werden hier nur selten bezogen, und zwar 
fast nur zu festlichen ee seitens der französischen Ge- 
sellschaft. Der Import aus dem Süden ist somit kein bemerkbarer 
. und durch die grosse Kolleg fast aufgehoben. Für eine ab- 
geschnittene Rose wird im Winter je früher oder je später ein Rubel bis 
herab zu 25 Kopeken bezahlt. Aber auch im Sommer erzielt sie oft den 
Preis von 35 Kopeken pro Stück. Die Topfrosen bewahren aber 
stets ge nach Anzahl ihrer Knospen, weniger in Berücksichtigung 
der Sorte, den Preis von 2—5 Rubel pro Stück. Den Konsum 
befördert hauptsächlich die schöne Sitte der gegenseitigen Beschenkung 
mit blübenden Pfianzen während des Osterfestes. Ausserdem ver- 
anlasst die Länge des Winters, sich mit Blumenschmuck im Zimmer 
zu umgeben. 

Wenn wie in Berlin so auch hier die Kultur sämmtlicher 
Winterblüher verfolgt wird, so lassen doch einige Kulturen derselben 
in se een so Manches zu wünschen übrig. Die Primula 

 chinensis fl. pl. z. B. scheint bier nicht recht gedeihen zu wollen. 

Sie eelägt zu ihrer Entwickelung Sonne, welche die kurzen Tage 

im Winter ihr nicht gewähren Können. Mit der Kultur der Erica- 

ceae ferner befasst mıan a nicht gern, Erica hiemalis und gracilis 

werden meist aus dem Auslande bezogen. Dagegen wiederum ist 

 Olea fragrans recht beliebt. ze weit verbreitet: ;-Maiglöckchen und 

we alle Arten von Blumenzwiebeln werden in grossen Massen getrieben. 
ee en werden nur in sehr geringem Maasstabe kultivirt. 


s Verdienst, die Rosenkultur und ganz besonders das Treiben en = 


he = seiner al neu irn ae auf f Kamin 


will. Ausserdem befassen sich hauptsächlich mit dem Treiben der 
osen die Handelsgärtnereien der Herren Stegmann-Kamini-Ostrow, 
Badtke und Frag ee Es ist zu er dass 2 


a 


das von der zu Jahr steigende Angebot von en Rosen auch 
die ns in gleicher Progression zunehmen läss 

ulturverfahren bei der edekeskirei sei im Folgenden 
kurz nik Als Wildling dient vorzugsweise, fast ausschliesslich, 
Rosa canina (der Handelsgärtner Herr Daugull in Dorpat ver- 
wendet mit vielem Erfolg “als Wildling Rosa einnamomea L.) und 
. zwar zwei- oder mehrjährige Sämlinge, welche den Winter selbst 
an geschützten Orten unter sehr starker Bedeekung nicht immer 
aushalten. Eine Sommerveredelung findet nicht statt, denn selten 


e 
beginnt daher schon im Winter mit der Veredelung, womöglich 
schon im November, und setzt diese bis ins späte Frühjahr fort. 
Man pfropft auf den Wurzelhals, meist in die Rinde. Der Wildling, 
im Herbst aus dem freien Lande genommen und in einem frost- 
freien Keller eingeschlagen, mit möglichst gutem eg ae ia 
wird gänzlich von Erde befreit, gereinigt, bis zum 
zurückgeschnitten und durch die feucht-warme Luft des Warn- 
hauses zum Treiben angeregt.. Die Erde, welehe man in St. Peters- 
burg und Umgegend zu fast allen Topfkulturen mit vielem Erfolg 
verwendet, ist die hier so vorzügliche Rasenerde. Der Rasen, welcher 
hierzu meist aus Nie erungen genommen wir ie durch an- 
geschwemmten Humus und. durch Viehweide stark gedüngt werden 
und oft gar keine Bodenkultur gehabt haben, giebt, in Stücken von 
.10—15 em Stärke abgeschält, nach Verrottung derselben eine für 
die meisten Ehe althrn et brauchbare, nahrhafte Erde. Mit 
- Ausnahme der die Haideerde liebenden Pflanzen und der parasitischen 
Orchideen werden hier alle Kulturen in dieser Erde oder in deren 
Mischungen betrieben. Die Häuser, in welche die Veredelungen zur 
Aufstellung behufs des Antreibens gelangen, sind in Bezug auf den 
Winkel des einseitigen nach Süden und Osten geneigten Glasdaches ver- 
schiedentlich konstruirt. Zum Frühtreiben wird ein steilerer Winkel, 

meist 36° angewendet. Einige von den früh veredelten Rosen treiben 
sofort kräftige Blüthen und sind dann schon marktfähig.. Die 
übrigen werden, wenn Nachtfröste nicht mehr zu befürchten sind, 
ins freie Land "ausgepflanzt, bis über die Veredelungsstelle, damit 
z das Edelreis auch Wurzeln schlage. Bereits im August beginnt ihre 
Vorbereitung zum kg um vom November ab schon blühende 


: Mit Vorliebe a folgende Sorten benutzt: Bourbonrosen: 
haupsächlich ee Bosanguet, weniger Louise Odier, Reine de Kine 
Bourbon. Roses remontantes: Anna Alexieff, la Reine, $. 
. 


'riomphe de l’exposition, Jules Margottin. Thea: Devonien- e 
de Dijon, Souvenir de la Malmaison, Marechal Nie. 
der Sorten aus der r Gruppe der Th erosen 


— 187. — 


- ZUM ‚Frühtreiben gilt, ‚die dieht gefüllten zu vermeiden, welche ‚sich 


ganz in der Knospe stecken bleiben. Die Rosen werden in an- 
gemessene ‚Töpfe (gewöhnlich 20 cm hoch) gesetzt und bis zum 
Topfrande in die Erde gebracht und zwar in hohe Kästen, welche 
volle Sonne haben, jedoch vor Regen und Thau durch Auflegen der 
- Fenster. geschützt sind. Ausser einem einmaligen Durchgiessen beiımn - 
- -Einpflanzen wird 2—3 Wochen lang kein Wasser verabfolgt. Nach 
Jem auf diese Weise angestrebten möglichst vollkommenen Ausreifen 
der Triebe und der frischen Bewurzelung überlässt man durch 
Entfernen der Fenster die Rosen allen Witterungseinflüssen des 
Spätherbstes. Einige Grade Frost befördern den Abschluss der 
Vegetationsperiode. Je nach dem Wuchs und Blüthenansatz werden 
die einzelnen Sorten beschnitten und in wohlgereinigten Töpfen 
- auf den mit dem Glasdach in gleichem Winkel aufsteigenden Stellagen 
lazirt. Letztere sind ca. 1,4 m von der Glasfläche entfernt, so 

. dass die Spitzen der Triebe bei ihrer höchsten Ausbildung no 
ca. 20—30 cm von derselben entfernt bleiben. Die Temperatur des 
Hauses hält man zuerst auf $o R., steigt dann bei allmäliger Ent- 
wicklung der Triebe auf 10— 120, höchstens 14°; Nachts 2—3° niedriger. 
en Lüften ist selbstverständlich; bei dem Einfluss der Sonnen- 
strahlen lässt man höchstens die Temperatur auf 22—240 steigen, 
beim Lüften nicht unter 18° fallen. So lange noch keine Blätter 

erscheinen, wird täglich zwei Mal mässig gespritzt. we beim 
Hervorbrechen der Triebe in den Monaten Dezember und Januar, ist 
das Spritzen ganz zu unterlassen, und genügt, die Umgebung gleich- 
wässig feucht zu erhalten. Allerdings sind die schon im Dezember 
‚blühenden Roscn nicht reichblüthige Exemplare, welche wie die im April 
fähig sind, 10—25 Blumen zu bringen, sie produziren deren dann nur 
-- höchstens fünf. Nach der Sonnenwende zum Treiben aufgestellte 
Rosen lassen immer einen besseren Erfolg erwarten. 
Jm einen reichen Ansatz von en zu erzielen, giebt ; 
das Zurückschneiden nach der ersten Blüthe bei Sorten, welche 
- nieht zu den Theae gehören, ein günstiges Resultat, indem die sich 

entwickelnden Triebe, wenn sie gehörig im Herbst ausreifen, 

 reichlichsten Ansatz von Blüthenknospen machen. Es zeigt Sich, 
= - dass die frühzeitig in den Wintermonaten wie oben angegeben ver- 


# 


gebener Behandlung zum Treiben die geeignetsten sind und 


freien Grunde hier selbst bei 
ahiieh "Wahl u se Wildlings durch das. Klima sehr in 
: Frage. gestellt wird, die zweite Blüthe bei den Remontan t-Rosen fast 
nie erscheint, so giebt die beschriebene = handlung eine künstliche 
Verlängerung der Vegetationsperiode, so dass die Wahl der sich 
zum Treiben eignenden Sorten erleichtert wird, wie auch in der That 
von Jahr zu Jahr Versuche die Zahl dieser Sorten immer mehr 

rn. Bei der Anlage 


ie G 


er und angetriebenen Exemplare nach erfahrenem Sommerschnitt s r. 


durch reichlichen en lohnen. Da die! Kultur der ee „ 
Rosa chin 


von et in > von mir un = 


— 188 — 


verschiedenen Gegenden der russischen Ostseeprovinzen ausgeführten 
Parkanlagen habe ich die auf Hochstämme von R canina L. veredelten 


den langen und strengen Winter selbst in geschützten Lagen und 
unter sorgfältiger Bedeckung nicht immer erträgt, in Körbe oder der 
besseren Haltbarkeit wegen in auch an den Seiten stark dureh- 
löcherte Töpfe gepflanzt” und mit diesen in die Erde gesenkt. Im 
Herbst werden dieselben, indem die aus dem Korb oder aus dem 
Topf herauslaufenden Wurzeln sorgfältig zusammengenommen werden, 
in einen irostfreien Keller zu ihrer Ueberwinterung gebracht und 
die losen Wurzeln in den Sand eingeschla 
So behandelte Exemplare, ohne Berücksichtigung der Sorten, 

haben bei einem leichten Antreiben im Winter bis ins späte Früh- 
jahr e reichlichen und vollkommenen Blüthenflor entwickelt, 

wobei zu bemerken ist, dass die im Freien nicht zur Entwicke lung 
ee zweite Blüthe nun bei der mn im a je Oktober 
schon zur Entfaltung kommt und sich tante 
wie bei den Theerosen ein oiuinterhhocheiter Flor = Winter hin- 
durch bis zum Frühjahr erzielen lässt, 


Weitere Berichte 
über die im Jahre 1SS0 zum Versuch kultivirten 


Samen, Pflanzen und Knollen. 
(Vergleiche Monaisschrift 1880, $. 24 und $. 292; 1881, S. 131.) 
Sr IV. n Karl Matthieu. en 
-Celosia cristata maxima, gut. 
Nicotiana affinis, gut, sehr zu ‚ empfehlen 
Coelestina sup u arg noch nicht geblüh 
ge ud exana, re augen ärmte alte Pflanze, 


elonan 
oO 


Bupaoriam lern o:ler dergleichen, gut m Herbstschnitt. 
etrorsa, ähnlich C, Pentagonis, un ieh 
Viola trico her maxima alba gel sg rte noch e 
Gypsopliila cerastioides, nichts w 
Gomphrena globo gs nana compa we der alten G., gut. 
» Dianthus plu s, noch nicht gebiaht 
Iberis Eiheateriee nicht aufgegangen. 
Salat, Eroberer, sehr zu empfehle: 
Sec 5 
» Kaiser Treib,, scheint der alte kleine Montree-S. zu sein, gut, 
”< Pelletier. Viebfutte 


mit Endivi er es imack. gut für Sich ec 
Ulmer Wirsig, gut und früh, alte bekannte Sort 


gut. 
t emerald, sehr spät und von zu zärtlichem Wuchse. 
.‚ Mac Lean, SEINE: ie trüh, reichtragend, gut. 
ker Ei Casse ner ;ichnete Erbse in es Beziehung, 
oben 


Dippe’s Talente, 
Bu 'Imor ral Castle. mittelfräh, reichtragend, gu 
u , Schnabel- a Eee „sehr gut, 


u er 


Ausstellungen. 
Mü Bayerische Gartenbau -Gesellschaft: a Blumen- 
Austellung in "Königt Glaspalaste zu München vom 30. April bis 8. Mai. 
— Char ER EITE lenbas Ref: 16. Ausstellung von Pnnen, 
Blumen, Obst, en, Garten-Instrumenten, Plänen etc. vom 7.—11. 
188 ora- Halle ment. Anmeldungen 'sind an die Ordner Bach 


im 
Duda, Charlottenburg, Flora, und Maser, "Hardenberg-Str. No. 1 zu richten, 
— Greifswald. 15. bis 18. eu a. C. Gartenbau-Ausstellung, veranstaltet 
vom BenuVerein tür Neu- und Rüg 
— Stutt en Warttembergische FR Gewerbe Ausstellung vom 
Mai bis Oktober a 
— Kaufbeuren. Blumen- ie verbunden mit Ausstellung von 
Gemüsen, Gertengeräthen etc. vom 5. bis 9. Juni 1881. 
olberg in Pomm » August bis 7. September: Allgemeine 
Drönnsist- Gartenbau- und anas Ausstellun ng, umfassend aussi ch land- 
wirthscha =, Be Maschiren, Geflügel-, Fisch- und Bienenzuch 
Septe ember 1881: Land»s-Auss stellung ee Gartenbau- 
Vereine für des Grossherzogthum Baden. Näheres a 


— Kiel. Bei Veranlassung des 25jährigen Jubiläums des Gartenbau- 
Vere'ns fü ür die Herzogthümer Schleswig-Hoistein soil er vom 30. September 
bis 2. Oktober 1881 eine grosse Obst-, Gem und Pflauzen Ausstellung 


veranstaltet werden. 
uzern. Vom 2. bis 11. Oktober 1881 findet hier eine allgemeine 
Schweizerische en statt. 
— Bre ommer 1882: Allgemeine Gartenbau - Ausstellung zur 
Feier ı des O5jährigen Bere des Bremer Gartenbau-Vereins. 

— Hannover. Allgemeine land- und forstwirthschaftliche Ausstellun: 
vom 16. bis 24. Juli 1881. "Die V. Abtheilung umfasst die la ndwirchschait: 
lichen Produkte einschliesslich der des Garten-, Obst- und Wein- 

r Bienenzucht. Auen sin d Geld reise, Ehrenpreise, 
Medaillen und Diplome. Die An meldung der re re Ge aenstände, 
zu welcher Anmeldebogen kostenfrei vom Ausstellungs-Bureau in Hanno 
reieeikenplatz No. 3 zu beziehen sind, muss spätetens bis zum = Juvi id Z 


Personal-Nachrichten. 
— Sein 50jähriges Gärtner-Jubiläum feierte Herr Dr. Ed. Lucas 
in  Kenlingen am 1. April d. J. Dr. Lucas trat am 1. A U I 
Hofgärtner Richter im nieta um bei Dessau in die re. 


’on vielen Seiten veranlasst, hatten es mehrere Herren übernommen, 
seine zahlreichen Freunde, Hekanale. und Verehrer ee dem Jubilar 
die Glückwünsche zu diesem Feste darzubringen und ihm a dankbarer An- 
'erkennung seiner vielen und grossen Verdienste ein es Andenken zu 
überreichen. 

Als dieses ist ein schönes Album mit den a ee seiner Gönner, 
erg und Bekannten nebst KUBA derselben als pıssendste und 


auch dem Herrn Lucas selbst willk« ren Gabe Drählt worden. 


Bei  Ueb ergabe desselben stellte das Om aa ucas das _ 
suche 


, eine SEE REN zu schreiben, ice ann, Ban zum Dr 


su 
befördert werden soll 
Sollten noch andere, dem  Comite nicht bekannt e Freunde und Gönner 


— 10 — 


— rt Johann Nowotny, Erzherzoglicher Garten-Inspektor in der N 
burg in Baden bei Wien ist am 28 Dezember 1880 im Alter von 62 Jahre 
BIOREUSN. 

Jean Francois Drege ist am 3, Februar d. J. im en Alter 
von 87 Jahren in un (Holstein) gestorben. Drege reiste in früheren Jahren 
nk a ee er von Naturalien in Mexiko und sin meer schöne 
Pflan an eingeführt worden, z. B. auch a nach _ = nannte. 
Begonia Dee (Hamb. Garten- u. Blumen-Ztg. 

. Januar d. J. verschied nach ee: rien im 53. Leben- 
jahre Herr Eduard Abel, der mit grosser Umsicht in Re ein Handels- _ 
Ghrigene} Eleblissenent und eine ee mit grossem Fleisse und 
Umsicht lei (Wiener Gartenztg.) 

— Pro A. B. Frank in Leipzig na en für Pflanzen- 
Physiolopie an Ger landw. Hochschule in her e nann 

— Prof. rue a ©: Profeswar er Botanik an der 
Universität Bonn übernom An e St ie tritt Prof. eb} von Strassburg. 

— Der Fürstlich Erasllens nr Hof,ä en Dreher in Krauchenwies - 
wurde zum Fürstlichen Garten -Inspektor ernannt; ders selbe hat vor seinem 
Eintritt in Fürstliche Dienste durch die ee Anlage des Dult- 
Platzes in München, eine gelungene Probe seiner negaees abgelegt. 

(Wiener ill. Gartenztg.) 


Rezensionen. 

— Prof. Dr. A. B. Frank. Die Krankheiten der Pflanzen. we 
Handbuch für Land- und Forst = Gärt = u nd Bota: 
Verlag von Er Trewendt. Brssl ER: r. 80, 844 S, 9 Holzschnitte, 
Preis r Verfasser Nesäichne er ER Vorrede A Aufgabe de: 

vorliegenden treflichen ı Werkes, ein etliche vollständiges Handbuch de 


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ologie zu nich: loss f ; ch 

alle diejenige n, welche sich praktisch mit der Kultur der Pflanzen beschäftig 
Es soll Be ch sich nicht rn oe — sogenannten Kulturpflanzen be- 

=. und: Berner pe 'Krankheitsgebiete g Eischraknsig behandeln, nicht also z. B. 
ne urch parasitische Pilze verursachten Pflanzenkrankheiten allein oder in 


“ vielleicht a u en ap ges nothwendig, das _ Krankheiten 


il 
mit berücksichtigt Es abr ee Recht | bemerkt der Verfa Ener > nn 
yersans h iten an wild en. Same auf nahe andte 
Ku Iturplanzen ü ergegangen sind, wa ‚ftig auch noch weiter geschehen 
eh ansteckende "Krankheiten auf ler un urpflanz 


Kran e 1 nzukom 
Buch orzug vor allen früheren durch E Peichhaltiekeis = "Materials. 

Dabei te e aber als Sachkenner kritisch zu en ke gegangen, hat Vieles 
u und eine £ ei essanter . 


ine gross» ee 
en in Wort und Bild mitgetheilt. Nach en Richtung hin wird man 


demnach das RE Werk als eine wahıe Schatzkammer 

können und wir möchten allen Praktikern, die sich von den wissensc 

eten Ursachen der Pflanzenkrankheiten eine genaue Kenntniss ver- ee 
‘wollen, drivgend rathen, sich das Werk. zuzulegen, es sollte 

"keiner Ze reben Bi bliothek fehlen; dem Botaniker Er 

1, dass der Verfasser auch die Bild re 


en dt ee 


der so ee arg Abnse mitäten beobachtet, ist auch dieser Theil sehr 
res .. ich, den reichen Inhalt genau zu skizziren, aber 
eine Üehersict möchte e wenigstens angebracht se 
1. Abschnitt: Lebender und todter Zustand derZellen. 2. Abschnitt: 
Wirkungen mechanischer Einflüsse: A. die eier a der 
Verwundung. Kap, I. Von den Wirkungen des Raum angels. Ka on 
ir: 


besprochen, ebenso die Fo olgen unpassender Veredelung, die Verstüm melung“ 
der Samen, die Verle er er Wurzeln, des Stammes und der Zweige, 
Gum te. ndenheilung, durch Wundkork, durch Callus, 
Er Sera za Sa ausführlich besprochen ist, durch Ueberwallung. 


3. Absc : Krankheiten durch Einflüsse der anorganischen Natur 

een (L Licht, Temperatur, Boden, Witterung); beim Kapitel Boden 
werden viele Verunstaltungen der Pflanzen durch zu gute Ernährung etc. 
besproc l auch auf unbekannten Ursachen beruhen 
4. Abschnitt: Krankheiten, durch andere P ee een 1. Theil. Para- 
sitische Pilze (umfasst nahezu 300 Seiten), 2. schädliche Pflanzen. 


5. Abschnitt: Krankheiten, nam durch Thiere haiveipehiäht werden 

arnen, Milben, Insekten, Wild ete.). 
s Re egister” ist ein ausführliches und kann man bei Pilzen, da auch 

die we der Nährpflanzen mit aufgenommen sind, ziemlich leicht an- 

väbernd finden, welcher Pilz wohl der Erkrankung der betr. Pflanze zu 

Grunde liegen mag. ass einzelne Krankheiten noch nicht mit aufgenommen, 
ich 


erklärt wohl daraus, dass das Manuskript längst fertig gestellt war, ehe 
WE s 9 nen, welche 
allerdings der Lupine selbst nicht so den, um so mehr aber den Schafe 


a u n, 
die sie fressen; sie sind freilich noch wenig bekannt. Im Register fehlt 
Rheum; bei den Polygoneen S. _ t ee rumicis (das auch auf Rheum 
vorkommt) nicht geuaunt, wä . 458 bei Puccinia ee ” 
dessen Aecidium aufgeführt ist. Die Anguninien hätte Verfasser wohl e 
ausführlicher und mit Benutzung der neuesten Literatur behandeln Kuss 

och das sind Kleinigkeiten, die den hohen Werth «es Buches nicht beein-- - 
trächtigen; wir glauben, der Verfasser hat sich ein wirkliches Verdienst 
erworben und möchten sein Werk nochmals auf’s Wärmste empfehlen. 


— Landwirthschaftliches Verkehrsblatt. Illustrirtes Organ 
gegenseitige Aufklärung und Förderung der dran ae: n Landwirthe er E 
Vertreter der Landwirthschafts-Wissenschaft, wie deren Grund- und Hilfs- 
- diziplinen. Vorberrschender Zweck: Sprechsaal für Frage und Antwort im 

grossen Style. erausgegeben und redigirt von Dr. Albert Wehler in 
‚eipzig. Erscheint monatlich aus a Preis pro Quartal 1M. —60Kr.0e.W. 
Inserate pro Petitzeile 3 

‘Die uns vorliegende Nummer der seit 1. Januar srsibeinisden Fachzeit- 
ae weist ein Programm auf, das von n Eandwirkhen volle Beachtung verdient. 
‚Der. gı ne Inhalt, welcher in seiner Hauptsache, dem Sprec! ,„ aus 
eg "Artikeln der ragen Fachmänner der Gegenwart besteht, 
weg er 


| ler dwirthschaft 
und verwandter Gebiete zählenden „Mannes, wodurch jeder Abonnent all- 
mählich in d. einer sonst nicht zu beschaffenden Gallerie der land- 
liche Verkehrsblatt”, das in Fachkreisen den grössten Beifall findet, un 
Lesern auf das Angelegentlichste. Zu beziehen ist es durch alle Buchtanı 
2, Postanstalten, Landbriefträger und direkt durch di e Expeditio 


— 12 — 


Inhalt: 643. Versammlung des Vereins zur Beförderung d 
Gartenbaues in den Königl. Preuss. Staaten. S. 145. (Ausgestellte 
anze Winter- Ausstellung. Depazea Dianthi als Nelkenschädlir g. 
Niedrig veredelte Rosen, ausgestellt von Gude, Ro:enkultur. Frucht- 
treiberei etc. ulturversuche mit Rlius vernicifera offmann’s 
vergleichende phänologische Karte von Mittel- Europa. Blüthezeit der 
nzen. sperrmaassregeln Russlands wegen der Reblaus und 
Blutlaus. Heizbare Kästen. — Yin terAusstellung des Vereins 
zur Bef. des Gartenbaues im Januar 1882 (Programm). S. 151. — Die 
Ausstellung von Holländischen Euicbalssnschaen er Herren 


N 
” 


en 
Berlins vom 9.—13. April. S. 158. — Hydrosm nn Engl. 
en OL) S.161 — Die 'Splauer (Kultur-) Bien ntöpfe. (Tafel = 


— Dr. Tschaplowitz, Ueber Gewächshäuser (Schluss) S. 166. 
ir H ffmann, "Park Branitz. S. 169. Karl Mathieu, Rangliste 
der edelsten ge n Fr. Bakarkier H: s 171 er zur Be- 


gründung eines ver ins deutscher Ros isten, S. 174, — Berichti- 
gungder Statistik Gratis rtenbauesi er S. 176. — Th.Wenzig, 
Prioritätsnamen der oa 8.149 A. sch, Neue Kartoffel- 
sorten, S. . — A. Drawiel, Horburger Kiesäne argel. 
Reblauspetition. Sie —# Lo hde, Rosentreiberei in St. Be 
burg. S. 185. — Weitere Berichte über die im Jahre 1880 zum 
Versuch kultivirten Samen, Pflanzen und Koollen. 88, 
Ausstellungen S, 189. — Perso: al-Nachrichten S. 189. — Rezensionen. = 190. 


T 


Tages - Ordnung 
. für die nächste Versammlung des Verein 's zur Bee des Gartenbaues 
am Mittwoch, den 27. April 1881, Abends 
im grossen Auditorium > Königl. landwirthschaftlichen Hochschule, 
nstrasse 42, 2 Treppen, 
Eingang durch das wentlichee Gitter, dann an der Rückseite des Gebäudes 


urch Portal 
1. = Enten Bolle: Ueber eine ee verkannte Eigenschaft der 
othta 
2. Herr Meiursch Fintelmann: Ueber Kirchhofs - Anlagen in 
Nordamerika. 


3. Ueber Heckels Fe der gefüllten Blumen. 
4. Ueber heizbare Käste 
Beh eaedn 
zum an ge des Vereins zur ar des Gartenbaues 
a im Februarheft d 


S. 64 No. 329. F.Loh > Gariergesin nicht Petersburg, sondern 
2 Riga, per. Adresse Herr C. Beythien 


— 8. 66 No. 33. Der Redakteur des Botanischen Zentralblattes, Herr 

Dr. Uhlworm, bat seinen Wohnsitz von n Leipzi zig nach Cassel, neue Wil ilbelms- 
A Allee 46, v egt. 

Krigsbe wohnt jetzt Gross-Lichterfelde bei Berlin. 


Monatsschrift 


des 
Vereines zur Beförderung, des Gartenbaues 


in den Königl. Preussischen Staaten 


und der 


Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. 


Redakteur: 
Dr. L. Wittmack, 


General-Sekretär des Vereins, Custos des Museums der Kgl. landw. Hochschule, 
3. 0. Professor an der Universität. 
“Adresse d. Ver. z. Bef.d. Gart.; Ad Ren rg 
Berlin N., Invalidenstr. 42. Berlin ss ee 51 


Preis der Monatsschrift pro Jahrgang 13 Mark. Brseee we gespaltene Petitzeile oder 

deren Raum 30 Pf., für Mitglieder des Vereins zur des Gartenbaues nur die 

Hälfte. Rabatt bei 3maliger Insertion 5 pÜt., bei eroaee 10 BR, bei 12maliger 20 ptt. 
Annahme in der Expedition der Zeitung: Berlin N, Invalidenstr. 42. 


No. 5. Berlin, im Mai 1881. 


644. Versammlung des Vereins zur Beförderung des 
DAPSpRDANBE in den Königl. Preuss. Staaten. 
Verhandelt Berlin, den 30. März 1881. 


Das Protokoll der vorigen pie: hatte ausgelegen und wurden 
Einwendungen dagegen nicht erhoben 
Zu wirklichen Mitgliedern aden vorgeschlagen: 
1) die Herren Zocher & Voorhelm Sehneevogt, Kunst- 
und Handelsgärtner, Rozenhagen bei Haarlem 
2) Herr Baumschulbesitzer J. Kuntze in Charlottenburg 
(Robert’s Park); 
3) Herr Kunst- und en _ Bock in Berlin. 


Vor Eintritt in die Tagesordnung dankte der ar Excell. 
Sulzer in bewegten Worten für die in ex letzten hm be- 
> Theilnahme; die Versammelten erhoben sich E Den 

errn Bolle von ihren Plätzen, um .. Freude über die 
W a derherstellang des Direktors Ausdruck z u geben. 

I. Hierauf hielt Herr 0. Hüttig den angekündigten Vortrag, 
betreffend Geschichte des Weinstocks, welcher besonders abgedruckt 
werden wird. (Siehe S. 212.) 

Be 13 


re. url 


Im Anschluss daran zeigte Herr Wittmack Weintraubenkerne 
aus einem ägyptischen Grabe vor. 

II. Herr Gaerdt als Mitglied des Kuratoriums berichtete hier- 
auf über das Examen in der Königlichen Gärtnerlehranstalt, welches 
sehr erfreuliche Resultate aufgewiesen und sowohl den Lehrern wie den 
Schülern alle Ehre mache. Zu bedauern sei nur, das für die grosse 
Zahl der Jungen Gärtner nicht genug Stellen vorhanden sein würden; 
in Potsdam seien 34 Zöglinge im neuen Kursus, in Proskau haben 
sich sogar 50 gemeldet. Anstatt, dass der Staat resp. die Hofgarten- 
Verwaltung Stellen nn liesse, wäre es wünschenswerth, sie im 
Gegentheil zu vermehre 

IH. Für das hei Jubiläum des schleswig- holstein- 
‚schen Gartenbau-Vereins wurden eine grosse silberne, eine kleine 
silberne und eine bronzene Medaille als Ehrenpreise bestimmt. 

IV. Herr Wendt stellte ein junges, kaum zwei gen, altes, 
etwa Vs m hohes Rosenstöckchen „Madame Falco es das 
bereits eine prächtige Blüthe trug. "Als Unterlage war Ai ina 
verwendet und Anfang Februar das Edelreis im Geisfussschnitt E : 
gepfropft. Herr Wendt hat gegen 2000 Rosen auf diese Weise 
veredelt und von diesen haben bereits mehrere noch früher geblüht, 
andere stehen in Knospen. Diese einfache Methode ist bisher bei 
uns wenig geübt worden, Herr Wendt will sie möglichst ausdehnen, 


a es seine Absicht ist, von jetzt ab nicht blos als Rosen-Kultivateur 
en 


Rosentreiber, sondern auch als Rosenzüchter aufzu 

V. Ein Hauptgegenstand der Tagesordnung war die Beschlüsse 
fassung über die Betheiligung an einer im Jahre 1883 zu ver- 
anstaltenden grösseren Gartenbau-Ausstellung in Berlin. 
8 das offizielle Schreiben des Vorsitzenden der zu diesem Zweck 

14. März auf Veranlassung der Gesellschaft der Gartenfreunde 
smenzeirekenen Versammlung von Vorstandsmitgliedern der 
Gartenbauvereine von Berlin und Umgegend und sonstigen, sich für 
die Sache interessirenden Personen noch nicht an den Verein gelangt 
war, so konnte eine nähere Berathung nicht eintreten. Im All- 
gemeinen zeigte sich aber die grösste Bereitwilligkeit, die Sache zu 
fö rdern,. Gemäss dem Vorschlage der betreffenden Versammlung, 
auf je 50 Mitglieder eines Vereins einen Delegirten zur näheren 
Festsetzung der Angelegenheit zu ernennen, wobei jedes angefangene 


Fünfzig für voll gerechnet werden soll, wurden neun Delegirtte pr Er 


Akklamation ernannt und zwar die Herren: 5 
Bolle, Brandt, H, Fintelmann, Gaerdt, Haack, 
Ham mpel, C. Matthien, Neide, Perr ring. 

Zugleich wurde mehrseitig der Wunsch ausgesprochen, diese 
grosse en bis zur allgemeinen deutschen Ausstellung in 


ae 5 Den: u vertagen und mit letzterer zu verbinden. 


Rı® Bm beschloss die Versammlung, im Januar 1882 
rmals ge abzuhalten, und wurde das von 
kner. ee Ausschuss für Blum: men- und Gemüse- 


zucht bereits diskutirte EURraBn mit e einigen Zusätzen angenommen 
(s. Monatsschrift Aprilheft S. 151). 
VI. Vorgelegt wurden vom Generalsekretär folgende Schriften: 
1) Virchow, Beiträge zur Landeskunde der Troas. Aus 
‚den Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissen- 
‘schaften 1879 Berlin (1880), in welcher auch die in Troja 
(Hissarlik) gefundenen Samen, die s. Z. im landwirth- 
schaftlichen Museum bestim mt wurden, besprochen sind. 
2) Thaer, die Unkräuter der Felder und Gärten, mit Ab- 
bildungen Baelhee und Mittel zur Vertilgung. - Berlin, 
Paul Parey, 5 
3) Koch, K., Nachklänge DT. Wanderungen; Preis 
im Buchhandel Mark 4,50, bei der Herausgeberin, Frau 
Professor Koch, Karfrtinstrase 75 und beim General- 
sekretär Mark 3,5 
Ganz besonderes le erregten die im Auftrage unseres 
Mitgliedes Herrn Dr. Cohn, Martiniquefelde, vorgeführten Splauer 
ur-Blumentöpfe aus der Thonwaaren - Fabrik Splau bei 
Suhmisdehörg, Regierungsbezirk Merseburg, Vertreter G. Bössen- 
roth, Berlin C., Unterwasserstrasse 9. Der Zweck dieser Fabrikation 
ist, für billiges Geld geschmackvolle, stilgerechte Töpfe zu liefern, 
in "welchen sich zugleich die Pflanzen auch kultiviren lassen. Sie 
sollen also die geschmacklosen rothen Thontöpfe namentlich vor den 
Fenstern und auf den Blumentischen verdrängen. Sie bestehen aus 
einem feinen, aber sehr porösen Thon, mit farbigen, unschädlichen, 
stilvollen Ornamenten, Ausser den Töpfen waren auch Jardinieren, 
in dieser Weise. dekorirt,, desgleichen hübsche grosse Töpfe mit 
Löwenfüssen für: Solitärpflanzen, sowie hübsche Beeteinfassungen 
er ausgestellt.* 
Seitens der ‚Kundtverständigän hat diese Idee des Herrn Dr 
Cohn allgemeine Anerkennung ge funden, namentlich Seitens des 
. Herrn Professor Lessing. 
err Gaerdt erklärte sich bereit, auch praktische Verauclie 
damit anzustellen, die um so eher auf günstige Resultate schliessen 
lassen, als der Thon trotz seiner Feinheit sehr . sein soll. 
Als wirkliche Mitglieder wurden aufgenomme 
err er Regierungs-Rath von enter: Land- 
ises Ost-Priegnitz, auf Frehne bei Meyenburg; 
2) Herr a und Handelsgärtner Grothe in Berlin. 


ar u. 8. 


(gez) Bolle (gez) Wittmack. 


*) Siehe den Artikel hierüber in Monatsschrift 1831, Aprilheft $. 163. 


De HE Wa te a RR a lee I MAL 


— 1% — 


Versammlung der Gesellschaft der Gartenfreunde 
Berlins. 
Verhandelt Berlin, den 18. Februar 1880. 


Nach Verlesung des Protokolls der vorigen Sitzung trat man 
in die Tagesordnung, 

Da Herr Bluth leider Shiöei seit längerer Zeit krankheitshalber 
an dem Besuche der Sitzungen verhindert ist, musste dessen Vortrag 
„über im Winter blühende Topfpflanzen“ von der heutigen Tages- 
ordnung abgesetzt werden und entwickelte demnächst Herr Hofgärtner 
Hoffmann in einem längeren Vortrage, auf den später zurück- 
gekommen werden soll, seine Ansichten über unser Ausstellungs- 

wesen. 


Die Herren Hofgärtner Hoffmann und Link "erklärten sich in 
der heutigen Sitzung zur Annahme der Wahl als Ordner der im 
April statthabenden Pflanzen- und Blumenausstellung, zu welcher 
der Herr Kriegsminister die Reitbahn im Kriegsministerium der 
Gesellschaft der Gartenfreunde gütigst zur Disposition gestellt, bereit, 
hielten es aber für angezeigt, auf den voraussichtlichen Mangel an 
Dekorationspflanzen aufmerksam zu machen, der sich bereits in 
früheren Ausstellungen geltend gemacht und ersuchten den Vor- 
sitzenden, sich mit der Direktion des botanischen Gartens dieserhalb 
in Verbin du ung zu setzen, oder sich dem Herrn Kriegsminister bittend 
zu nahen, um dem störenden Mangel an Dekorationspflanzen durch 
Hergabe dergleichen aus den Ge wächshäusern des Kriegsministeriums 
vorzubeugen. Der Vorschlag, sich dieserhalb eventuell an den Herrn 
Kriegsminister zu wenden, fand um so mehr Anklang, als ja bereits 
frühere Anträge bei der Direktion des botanischen Er Sen unberück- 
sichtigt geblieben waren und der Herr Kriegsminister schon seit 
vielen Jahren sein lebhaftes Interesse an dem Wohlgelingen unserer 
Ausstellungen bekundet 
Eine Offerte des en Werner in Hamburg auf Cocosnuss- 
faser kam zur Verlesung. Dieser Abfall soll sich ganz Bil ka 
zum Einfüttern von Topfpfanzen, zur Pflanzenvermehrung 
Stecklingszucht und zur Orchideenkultur eignen. Obgleich der Preis 
= diesen Abfall sich bei grösseren Bestellungen bedeutend billiger 
als bei Bezügen im Kleinen und obgleich die guten Eigen- 
een des mehrerwähnten Materials in keiner Weise bezweifelt 
wurden, fanden sich doch nicht genügend Theilnehmer, um eine 
Wagenladung zu beziehen. 
Ferner un eine Offerte auf Madagaskar - ie im Preise 
von 75 Pf. pro ', kg eingegangen und hatte Herr Samenhändler 
Thiele (Potulämerete .) mehrere Gläser kaltflüssigen Baumwachses 
ausgestellt, wie solcher von Herrn Apotheker Müller in Frei- 
i stadt i. Schles, ee Da mit t diesem Baumw mwachse 


a 


schon in verschiedenen Gärtnereien gearbeitet wird und derselbe als 
praktisch anerkannt ist, wurden diese Gläser mit Wachs den sich 
dafür interessirenden Gärtnern ete. Aherikei, um damit Versuche 
anzustellen und s. Z. über die Erfolge zu berie ten. 

Von dem Programm der Gartenbau-A usstellung zu a, a.M., 
nee in verschiedenen Zeiträumen und zwar vom al, 

Juni bis 15. Juli und vom 15. September bis ar Weiteres 
ehlindet, wurde Kenntniss genommen, ebenso von dem Programm 
der Colberger Ausstellung. 

Der Preiskourant des Herrn Flotow (Kommandantenstrasse), 
betreffend die Hübner’schen Deckfarben, welche haltbarer als Oel- 
farbe sein und sich dem Verderben des Holzes widerstandsfähiger 
zeigen sollen, zirkulirte bei den Erschienenen. 

Anlangend den Beschluss in der vorigen Sitzung, demzufolge 
die Gesellschaft der Gartenfreunde sich mit dem Verein zur Be- 
förderung des Gartenbaues in den Preussischen Staaten an den 


Gaerdt und die Obergärtner Haack und Mäcker von de beider- 
seitigen Vereinen gewählt worden seien, um die Tafel im Schlosse 
Bellevue mit Blumen und Bouquets zu dekoriren und dass diejenigen, 
welche auch ihrerseits an diesen Arrangements sich bethätigen 
wollen, ihre Anerbietungen den vorbenannten Herren mittheilen 
mögen. Bezüglich der von der Stadt ee Vorbereitungen 
zum würdigen "Empfange des Prinzlichen Paares kann Herr Crass 
die Frage nicht unberührt lassen, warum die edtinchnn Behörden 
sich nicht gemüssigt gesehen, die in Berlin steuernden Gärtner bei 
den gärtnerischen ee heranzuziehen, sondern dieselben 
. von ausserhalb zu beziehen? Welche Gründe den Magistrat hierbei 
geleitet haben, konnte nicht angegeben werden. 
Der Antrag des Herrn Crass, die englischen Journale eingehen 
‚ zu lassen und an deren Stelle deutsche Zeitschriften für die Biblio- 
-thek zu beschaffen, wird bei Ablauf des Jahres- Abonnements zur 
Ausführung gebracht werden. 

Das Hauptverzeichniss der Dahlien - Sammlung, Gladiolen ete. 
des Herrn Max Deegen en A zu Köstritz war zur Ansicht der 
Erschienenen ausgelegt. 


Verhandelt Berlin, den 4. März 1881. 


Nach Eröffnung der Sitanne liess der Vorsitzende das Protokoll 
der letzten Sitzung verlesen. Hierzu bemerkt Herr Späth, dass 
sich der Cocosnuss-Faserabfall zu Dungzwecken, wie in dem Pro- 


L; 


Bee Manz en 


—_ 18 — 


‚tokoll vom 18. Februar angegeben, wohl schwerlich verwenden 
lassen dürfte. 


Als ein vorzüglich geeigneter Raupenleim wird der aus der 
Polborn’schen Fabrik hierselbst bezogene empfohlen und zwar um 
deshalb, weil er seine Klebkraft sehr lange behalte und sich auch 
im Preise bedeutend billiger ern als der Brumata-Leim des 
Herrn Lehrer Becker aus Jüterbogk. Um den jungen Bäumen 
nicht zu schaden, räth Herr Gaston hei Bouche&, diesen Leim 
nieht unmittelbar auf die Rinde aufzutragen, sondern die Bäume mit 
Papierstreifen zu versehen, die zuvor mit dem Leime bestrichen sind. 
Herr Garten-Inspektor Wredow will dieser Vorsichtsmassregel nicht 
das Wort reden, da er schon längere Zeit den aus der Hut h und 
Richter’schen Fabrik bezogenen Leim ohne Papierstreifen bei 
jungen Obstbäumen verwandt und dabei keinen Verlust zu beklagen 
gehabt habe. 


Ein Unterstützungsgesuch einer Wittwe Eichler wird auf Anfräg 
des Herrn Garten-Inspektor Wredow ad acta gelegt, da die Stadt 
Berlin für ihre Armen, wenn sie der Unterstützung für würdig und 
bedürftig erh werden, hinlänglich sorge. 


Auf einen Apparat zur Verbesserung der Luft unter = 
Namen Pe ‚ welcher von den Herren Bach & Riedel in der 
Wilhelmstrasse 32 ausgestellt ist, Bub, von dem Vorsitzenden auf- 

merksam. gemacht. u 
Dieser theilt auch mit, dass der Herr Minister für Tandwisih- 
schaft, Domainen und Forsten die der Gesellschaft zu der im vorigen 
Jahre stattgehabten Ausstellung gewährte, in derselben aber bei der 
Preisvertheilung im vollen Betrage nicht zur .. gelangte 
Staatsbeihilfe von 1000 Mark habe anweisen lasse 

Hierauf wurde zur Wahl der Preisrichter en und wurden 

als solche gewählt: 


Herr Garten-Direktor = eide, 


» ordt, 
% Inspektor Boucht, 
do 


» 
redow, 
“ Kunst- und Hindelsgärtaer Lackner (Steglitz), 
2 e:.» Schaper . 
" „ . Obergärtner Hornemann. 


In die Commission zum Ankauf der Verloosungspflanzen. für Be | 
nichigietmerschen Mitglieder des Vereins wurden gewählt: 
Herr Rentier Haupt, 
; „  Fabrikbesitzer Weidner “ 
ie Kunst- und Hundelgärner Heckalaan, 
Er » Obergärtner r Krü 


A 


Die Gewählten nahmen, soweit sie in der Sitzung anwesend 
waren, die Wahl an und werden die nicht Anwesenden von der auf 
sie entfallenden Wahl benachrichtigt werden 


Herr Garten-Inspektor Wredo w trug Giant an, den Mitgliedern 
der hiesigen und der in der Nähe Berlin’s, sowie in Potsdam, 
Eberswalde ete. bestehenden Gartenbau- Vereine für ihre Person 
durch Vorzeigung ihrer Mitgliedskarte den freien Eintritt ‘in unsere 
. Ausstellung zu gewähren. Der ERSEoR stiess auf keinen Widerspruch 
und wurde zum Beschluss erhobe 


Die Anfrage des Herrn Die: ob Gärtnergehilfen auch am 
Sonntag Zutritt zum botanischen Garten hätten, beantwortet Herr 
Garten-Inspektor Bouch& dahin, dass die Verwa ltung — wenn 
angänglich — dergleichen Gesuche nicht zurückzuweisen pflege. 


Letzterer macht auf einige Pflanzen aufmerksa die- sich 
namentlich zum Winterflor eignen, z. B. Gardenia Sitriodone, Cono- 
elinium ianthinum und C, astrorubens. 


Eine Frage des Herrn Späth: Ist man im Stande grosse 
Bäume au zu tödten, dass man ein Loch in den Stamm bohrt 
und dieses mit Quecksilber füllt? wird von Herrn Weidner bejaht. 
Nach Herrn Wredow’s Erfahrungen führt dieses Verfahren zwar 
zum Tode der Bäume, tödtet dieselben indess nicht rasch. Als Mittel, 
Bäumen rasch den Garaus zu machen, wird von einigen Seiten die 
Anwendung heissen Wassers, im Winter kalten Wassers, auch 
faulichten Spülwassers zu jeder Jahreszeit, welches man um die 
Stämme giesst, angerathen. 

Zum Schlusse beanlie Herr Gude im Einverständnisse und auf 
Ansuchen des Herrn Prof. Dr. Witimack einen Antrag auf ia 
schmelzung der beiden ige Vereine, des Vereins zur Beförder 
des Gartenbaues in den Preussischen Staaten und der Gesellschaft 


laut. Um Licht in diese Sache zu bringen, wird der Antrag in der 
i een Sitzung auf der Tagesordnung ek. 


e Herren Kunst- und rn a Petersdorf und Kuns: 
und Tandschaftsegriner Howe, welche in der Sitzung vom 4. Februar 
ihren Wunsch, der Gesellschaft als Mitglieder beizutreten, zu erkennen 
gegeben, wurden als wirkliche Mitglieder proklamirt und von der 
Anmeldung des Herrn Landschaftsgärtners Lanz durch Herrn 
Garten-Inspektor Wredow und des Herrn Obergärtners Hintze im 
zoologischen Garten durch seinen der Gesellschaft als Mitglied an- 
gehörenden Bruder, Obergärtner Hintze im Erziehungshause am 
Urban, sowie des Herrn Obergärtners Serrek bei Herrn Baumeister 
Böckmann am Kurfürstendamm wurde Notiz genommen, 


— 20 — 


Blüthenkalender der Pomaceen 
für Berlin und Potsdam. 
Zusammengestellt von Th. Wenzig. 


(Auf Grund gesammelter Blüthenzweige in der an schönen 
Exemplaren von Gehölzen so ausserordentlich reichen Königlichen 
Landesbaumschule in Alt-Geltow bei Werder, sowie dem Königlichen 
botanischen Garten zu Berlin und der Pfaueninsel bei Potsdam.) 

Die frühere oder spätere Blüthezeit im Jahre wird bedingt durch 
die mehr oder weniger sonnige Lage und durch die grössere oder 
geringere Wärme des Frühjahrs. In Alt-Geltow und auf der Pfauen- 
insel blühen die Bäume und Sträucher meist acht Tage später als 
in dem botanischen Garten zu Berlin wegen der Nähe der grossen 
Wasserbecken an ersteren - beiden Orten. 


Botanischer 
Curtis Alt-Geltow. Andere Otte. 
Cydonia vulgaris Pers 1873 | 3-6. Juni |1878 | 22. Mai |188026. Mai Berlin 
. “ Doppelbtid. 1876 | 13. Juli Universitäts- 
»  Jjaponica Pers... .|1873| 2. Mai 
meist schoni. April 
Piruscommun, L. var. Bour-| 1872| 17. Juni 
geana Decne‘*).... .|1875| 4-18. Mai 
„ commun., L. var. Gel- 
towiana Wg. ..;., 1875 115-26. Mai 
„ amygdaliformis Villars | 1872| 3. Mai 
1873| 77: , 
„ elaeagnifolia Pallas .. 1872 | 27. April |1873i8. Mai Pfauen- 
\ 1819129. 3 inselb. Potsd. 
= suietohe ll. on 1873/29. „ 118738. Mai Pfauen- 
insel b. Potsd. 
© Malus L. fructu nigro 187316. Mai Berlin 
re 1873| 13. Mai Fri in, 
MalusL, tatarica hort. 1874| 14. , 
ee 1874 15-21. Mai 
m Kai 1872| 29. April 
spectabilis X P. Ringo 1873| 12. Mai 
Vg. ee : 
en re rene Sieb " Jısz2|) 3. „ [1875119.MaiPfauen- 
”®. a baccata we) 1873 | 29. April insel. 
„ Ringo, Toringo v. 1873| 19. „ 11872] 4. Mai 
P.rivul,, Dougl; We) 1874| 15. „ F 
„ coronaria se 1872| 17. „ 187218.MaiPfauen- 
1873| 3. Juni insel... ; 
1875| 24. Mai | 
‚ spectabilis Aiton. ... .|1873| 12. „ 2 
= ” haccata FR 1872| 29, April] 1872| 2. „ 
„ prunifolia Willd. . .. .|1872| 39 r 
1873| 12, Mai 
ee #251842 1 29. Aptil 
„, Pollveria L. (P. comm.,|1873) 19. Mai 
” x Sorbus en li 


— 201 — 
BRIDGE Alt-Geltow. Andere Orte. 
Garten. : 
en (Sorb.Aria 
Ss. en W8.).|1873|27. Mai [1872| 3. Mai 
Sorbus Aria Crantz...... 186731. Mai Berlin, 
18688: 5%; 
$ „»  ß, edulis a 18121:.6...55 Friedr.- Hain. 
35 3, 074 KrA60a.. ST21 Inge 
1874| 4. Juni 
„  torminalis Crantz 1871129. Mai im We- 
„» Chamaemespilus „ [1871| 15. Mai ser-Gebiet, 
1821. 1.5 
ig ?, sudetica Wg. 
(S. Hostü hort.) . iM Ws 
% BL. ee i. Mai Boitzen- 
burg. 
Fi „ quercifolia hort, 18721 3:7 
„ seandica Fries .. .[1872|13. „ 18121: 24:5, 
„.:1atifoha "Pers... ı\; 1878:46°1B. 118721. .2.=, : 
*) „  spuria Ren 187329. Mai Berlin, 
ER Friedr.- Hain. 
'„  domesticaL. . 1870 18.Mai b.Trier. 
187125. Mai in der 
Wetterau. 
„ americana Willd. .|1874|4. Juni 1872115. Mai Berlin, 
Thiergarten- 
Baumschu’e. 
„ arbutifolia L..... 1872| 23. Mai |1872| 3... , 
1873 | 27. 
» mer 1873 1% Juni 
1879 1872111... 5 
Mespilus germanica L. 1872 3 Mai [1878| 22 5; 
gra andifloraSmith . 1872 187218. Jun 
Pfaueninsel, 
A uniflora Münchh. .| .. 1872128... 5- 
‘ 1. Juni 
= elliptica Aiton ...11873| 6. Juni 
= fs mino or Torr. 1872| 27, Mai 
etGra Ta. 0 1873| 6. Juni 
2 DE pie Inu .11873| 6. „ 11872] 16. Mai 
ar tomentosa Wg. . .}1872| 5. „.- 
1813119: °, 
A „pirifoliaAiton| 1872| 5. „ 
1678123. 5 
” „latifoliaPoiret|1872| 5. „ 1872113. JuniBerlin, 
1873|23. „ ; riedr.-Hain. 
“ coeeinea L. ... ...11875 2 Mai [1872| 4. „ |1872l115. Mai Berlin, 
= „B,viridisT.etGr.|1873| 9. Juni [1873| 11. Juni Thiergarten. 
5 „&mollis „ „ 11873 19-27. Mai 
(subvillosaSchrader)| 
Er ne flabellata] 1872|23. „ 
Bose... 873 :18. 5 
. ” rotundifolia 1873 | 27. Mai 187324. — 29. Mai 
Mönch. Berlin, Fried- 
„ .. sanguinea Pallas . FE 6% richs-Hain. 
1873 |19-23., 


*) Die Sorbi (Aria) und noch mehr deren Hybriden 


% 


gedeihen vorzüglich in der Mark. 


— 


202 


Botanischer 
Garten 


Alt-Geltow. 


Andere Orte. 


Mespilus sanguinea d, Doug- 
lasii 


CrusGalli L. 
32 ß, salicifolia 
We. 
A — 
ee ‚ pruni 
” olia T" etGr. 
&5FontanesianaWg,. 


Azarolus 15% 


tanacetifolia Poiret 


nigra W. et K,.. 
pentagyna W.etK. 


EB ae ee 


trigyna 
We 


- Berol. (am 
ee Bunge 
.11875 


Fe RT N 


is | 1872 
1872 
a 


1879| 
1872 
18 


1873 
1879 


1873 


36.50 
Du: 
16. Juni 


72 |27. Mai 
| 9. Juni 


31. Mai 
9, Juni 
16 


1872 


1872 


1872 
1875 


1872 


1873 


17. Mai 


14, „ 
4, Juni 
4. > 
182, 
18... 
28. Mai 


il 


4. Juni 
3-14. Mai 
26. 


Ei 


11. Juni 
14. Mai 


187324. Mai Berlin, 
Friedr.- Hain. 


18728. Juni Pfauen- 
insel 


187028. Mai Berlin, 
Thiergarten 


187328. Mai Berlin, 
IT i 


hiergarten 


ka 


Ve Paar BEE Sala Dia 2 a a u lee a a BE SAU ee A ai 
i — 20 — 
N EEE Alt-Geltow. Andere Orte. 
sarten. 
„  Botryapium L. ge- 1871113. Mai Berlin, . » 
ee | 1875| 15. Mai [1872128. April „ 
5. Botr. füusca .... . .]1872| 23. April Thiergarten. 
1873| 2. Mai 
1874 | 24. April 
ri „  Crataegusspi-| 
cata Lamark. 1872| 27. April 
1818199. 
1875| 15. Mai 
% ovalis Willdenow .|1871/4-8.Mai |1872|26. „ 
= sanguinea Pursh .|1872| 23. April 
no 2. Mai | x 
a 
s alnifolia Nuttall . 18175 15. „ 11872] 30. April 
1873| 17. Mai 
187 i 
Fr rotundifolia Lmk. . He En 
FEST IS. 


- Cotoneaster vulg. Lindley. „187617. „ 18737. Mai Striegau 
; in Schlesien. 

. nigra Wahlberg .|1872|23. „ 1872| 2 ,„ 

1873112, 

= ß, acutifolia Weg. 


(C.lueida v.Schldl.) 1872118. Juni 
Pfaueninsel. 
Re acuminata Lindley 
var. Simondsü hort. 187418. Juli Berlin, 
er Späth. 
e tomentosa Lindley] 1872| 23. „ 
| 1873127. „ 
a, „ nummularia Fischer 
/ et Meyer...... 1872| 17-27.Mai 
a 1873 |9-13.Juni| 
= nummularia 5 race- i 
er miflora W8..... 1873/16. „ 
ee > bacillaris Wallich. [1873| 19. „ 
u microphylla „ 11873)23. „ 
ER ES AR »„ 9 rotundi- ER = 
er. folia Wg. .|1873]3-13. „ 18728. Juni Pfauen- 
; ” d, buxifolia | 1872| 23. Mai Et insel. 
= Pyracantha Spach]1872|31. „ . 118728. Juni Pfauen- 
1873 |13-16.Juni insel. 


Die Beschreibung der angeführten Arten siehe in meiner Arbeit _ 
über die Pomaceen: Monatsschrift des Vereins zur Beförderung des 
Gartenbaues in den Königlich Preussischen Staaten, Jahrgang 1874, 
S. 487, 535 und Jahrgang 1875, S. 22, 126, 177, 227, 273. 


: en Berlin, im März 1881. ; 
Ei | Th. Wenzig. 


x etwa 


—_— 204 — 


Beitrag zur Blüthezeit der Gewächse 
von 
Dr. H. Poselger- Berlin. 


Im Aprilheft der Monatsschrift werden Mittheilungen über die 
Blüthezeit der Gewächse, namentlich für Berlin, gewünscht und ich 
gebe in beifolgender Tabelle gern die Notizen, welche ich mir über 
diesen Punkt seit dem Jahre 1865 gemacht habe. Ich bemerke 
daher dass ich nicht das Erscheinen der allerersten Blüthe eines 
jeden Gewächses notirt habe, da einzelne Blumen zuweilen sehr 
frühzeitig zum Vorschein kommen, sondern dass ich meine Notizen 
erst gemacht habe, a eine grössere Anzahl Blüthen erschienen 
waren, so dass man er That sagen konnte: der Baum etc. 
steht in Blüthe. 

Die Beobachtungen von 1865-72 wurden in einem kleinen 
Garten in der Kronenstrasse gemacht, die von 1873—81 in einem 
bedeutend grösseren Garten auf der Schönhauser Allee, nicht weit 
vom. Thore. Daraus ergiebt sich schon, dass diese beiden Serien 
von Beobachtungen nicht an denselben Pflanzen-Individuen gemacht 
werden konnten und es ist manchmal ganz erstaunlich, wie sehr 
die aa Individuen von einander abweichen. Am auffallendsten 
zeigt sich dies bei Zualaun regia; der Baum in der Kronenstrasse 
blühte "durchschnittlich 9. Mai, _ in der Schönhauser Allee 
am 26. Mai, also ein Unterschisn von 17 agen 

Einen ähnlichen Unterschied habe ich beobachtet bei zwei 
prächtigen alten Linden, welche zu beiden Seiten des Brandenburg- 
Denkmals auf dem Leipziger Platz stehen; von diesen belaubt sich, 
blüht und entblättert sich die eine stets früher als die andere und 


zwar um etwa 8—9 Tage. — Die gelbblühenden Croeus erscheinen 


immer zuerst, die anderen Varietäten 8-—10 Tage später, 
Aus der Tabelle ergiebt sich ferner, dass diejenigen Gewächse, 
deren Blüthen am frühesten im Jahre erscheinen, auch am meisten 
von den verschiedenen a ee der einzelnen Jahre 
beeinflusst werden, am auffallendsten die Haselsträucher, welche im 
an 1873 am 18. Januar und im Jahre 1875 am 5. April blühten, 
as einen Unterschied von 77 Tagen ausmacht. — Im Allgemeinen 
erhaiht die jedesmalige Jahrestemperatur auf die Blüthezeit der 
\ erschiedenen Gewächse einen sehr verschiedenen Einfluss auszuüben, 


= ar die Dauer re Blüthezeit ist in den veischiotaliä Ehres 
. von grosser Verschiedenheit und kann je nach der Be von 
acht en bis gegen vier Wochen zu varlire 


ER er Per‘ ei. 


Midceh sEnionder für Berlin 


/ 


von Dr. H. Poselger. - 
1865| 1866 | 1867 | 1868| 1869 1870 1871 1872 | 1873] 1874 1875| 1876| 1877 |1878 | 1879 | 1880| 1881 Mittel, 
Haselnüss 
ren lan 18/1 3 5/4 | 5/3 122/2 19/2 |10/8 | 2/3 | 14/3 |26. Febr. 
Crocus, gelb blühe nd. 28/3 | 54 129/83 121/83 | 2/4 |20/3 | 20/8 | 28/3 |27, März. 
Selle ı Sibirien A, 11/4 | 11/4 [11/4 | 2/4 | 8/2 12173 1194 | 94 | 94 | 6. April. 
Has ee .127/4 9/4 |25/4 | 23/4 30/4 14/4 | 16/4 |14/4 | 5/5 |18/4 |14/4 |16/4 | 4/5 15/4 |24/4 122. „ 
x sumen, Keine Clande 21/4 |21/4 | 8/5 |28/4 |13/5 |23/4 | 13/5 | 17/4 32.2.7 
Birnen, Beurr EDIMMR 8/5 123/4 | 7/ /5 |12/5 |26/4 |15/5 | 18/4 2. Mai. 
unus Padus : 6/5 |25/4 | 8/5 ir 14/5 | 25/4 | 14/5 | 18/4 2.3 
Amygdalus nana . 6/5 | 25/4 5 128/4 | 12/5 | 28/4 | 16/5 | 23/4 8. 
Kirschen... 71/5 | 8/5 7/5 7/5 3/5 | 30/4 |28/4 | 12/5 |27/4 |12/5 | 26/4 | 14/5 | 18/4 er 
N . 10/5 | 10/5 | 10/5 |10/5 | 2/5 | 12/5 2/5 | 11/5 27/4 | 16/5 |19/5 |18/5 | 3/5 |2%5 | 1/5 18:3 
astan 
eennippossten 7/5 | 13/5 | 18/5 2/5 | 16/5 5/5 126/5 | 13/5 | 16/5 |18/5 | 1/6 | 6/5 126/5 | 5/5 14.0 
ee, onvallaria 
majali . »|14/5 |19/5 \23/5 | 13/5 | 95 [20/5 7/5 | 26/5 | 20/5 | 17/5 |23/5 128/55 | 45 124/5.| 1/5 16. 
Veluranss Lantana .. 19/5 \24/5 | 16/5 | 3/5 6/5 18. 
Bpkte Tulpen... Er 20/5 |25/5 | 29/5 | 15/5 | 12/5 |25/5 6/5 | 13/5 | 16/5 |24/5 | 18/5 | 11/5 [22/5 | 14/5 18,9 
ieder, as vul- 
ee 22.22. .[109 [17/5 |28/5 116/56 | 7/5 |23/5 6/5 | 26/5 | 24/5 |20/5 |27/5 | 30/5 | 11/5 129/95 | 7/5 18.55 
Juglan regin 10/5 | 8/5 | 15/5 | 10/5 | 29/4 | 16/5 8/5 | 2/6 | 30/5 |23/5 |30/5 | 2/6 | 15/5 | 29/5 |18/5 18% 
Gol teren, eine La 
burnu .[26/5 131/5 | 2/6 | 19% | 12/5 |27/5 17/5 | 2/6 |27/5 31/5 [31/5 | 4/6 |15% | 1/6 [18/5 R 
Himb ir 5/6 22/5 | 5/6 | 1/6 | 8/6 | 5/6 | 1/6 | 8/6 124/5 1. Juni 
Erste Rose, "Gloire de 
Dijo 14/6 | 2/6 | 3/6 | 8/6 | 10/6 |27/5 | 8/6 | 6% ee, 
Jasmin, Philadelphus . : 14/6 | 12/6 ee 1/6 \ 9/6 |28/5 | 96 |31/5 6, 
a Tilia europaea] 11/6 | 30/6 | 30/6 | 15/6 | 26/6 | 26/6 15/6 | 1/7 23/6 | 2 1/7 |27/6 | 3/7 | 26/6 26. 
eu? 30/6.|28/6 118/6. | 2/7 | 1/7 128/6 | 30/6. | 21/6 . ar 


606 


— 206 — - 
Die Reblauskonvention 
zum zweiten Male vor dem Reichstage, 


In der Sitzung des Reichstages vom 7. Mai d. J. kam der für 
die deutsche Exportgärtnerei höchst wichtige Antrag der Herren 
Abgeordneten Ackermann, von Behr- Schmoldow (Mitglied des 
Vereins zur Beförderung - en und Dr. Buhl zur Be- 
rathung. Derselbe geht d 

1) den Herrn ee zu ersuchen, auf Beseitigung der 

Härten, welche durch die internationale Konvention, Maassregeln 

gegen die Reblaus betreffend, vom 17. September 1878 für den 

Pflanzenhandel geschaffen sind, und zwar vorläufig im Wege 


von Verwaltungsvorschriften, Bedacht z zu nehmen, unter der 
B Voraussetzung und insoweit die ee gestellten Anträge 
auf Aenderung der Konvention die Zustimmung der an der 


letzteren sonst betheiligten Staaten anaen ande 
.2) aueh zu solehen Zwecken im Voraus mit einer Abänderung 
der bezeichneten Konvention in dem Sinne sich einverstanden 
zu erklären, dass von dem Erforderniss der Wurzelreinheit der 
zur Einfuhr bestimmten Pflanzen abgesehen und mit dem 
für derartige Sendungen allgemein "üblichen Verpackungs- 
zustande sich begnügt werde, wenn ausser den in der Konvention 
bereits vorgeschriebenen Ausweisen unverdächtigen Ursprungs 
e behördliche in ne des Inhalts beigebracht werde, 
dass in der. Pflanzschule oder sonstigen Gartenanlage, aus 
weleher die betreffende Sendung herrührt, Ana Reben ent- 
. sind, noch Rebenhandel getrieben wi 
eben nachstehend die Reden nach a stenographischen 
Bericht wieder und danken den Rednern für ihre Unterstützung der 
gärtnerischen Interessen. Ganz besonders danken wir Herrn Kabnr: 
herrn von Behr, der auf die Hauptsache hingewiesen hat, dass 
nämlich bei den Verhandlungen über die Aenderung der Berner 
Konvention auch Handelsgärtner hinzugezogen werden möchten. 
Das ist's eben, was unser Verein überhaupt bei allen ‚gogelz. 
geberischen Fragen, welche die Gärtnerei berühren, 
weshalb er u. A. petitionirte, dass auch in den Volkswirthschafts- 
'rath ein Gärtner ernannt werde. Leider ist seine Petition S, Are 
ohne Erfolg geblieben, wohl aber Herr Schmidt, Erfurt, as 
Landesökonomie-Kollegium berufen en 
sitzung V . April d. J. ist bei Seiser über eine Auen er 
einer Gesellschaft "deutscher ‚Gärtner, welche die Abänderung der 
im.Interesse des deutschen Plan: 
handels verlangten, vom Regierungstische aus anerkannt worden, 
dass der Konvention, nach welcher Pflanzen nur 
 ein- und ausgeführt werden dürfen, wenn ihre Wurzeln frei von Erde 
gelassen sind, den deutschen Pflanzenexporthandel schwer schädigt, 
weil viele Pflanzen ohne solche Erdumhüllung gar nieht versendet 
ich macht, Von edilsn Stelle aus 


enunn Ackermann: Meine Herren, in der Reichstags- n 


a 


ist mitgetheilt worden, dass nach dem Vorgehen der Schweiz bereits 
Frankreich, Holland und Luxemburg der Abänderung der Konvention . 
zugestimmt haben, dass die deutsche Reichsregierung dasselbe Ziel 
verfolge, dass es 'aber Deutschland inmittelst bei dem zeitherigen 
Rechtszustande gelassen, nach welchem die Einführung der Rebe 
zwar verboten, die Einfuhr aller anderer Pflanzen nach Art und 
Beschaffenheit und Ursprung jedoch unbehindert sei und dass die 
AS der Konvention zur Zeit nur noch nicht zu ermöglichen 

esen sei, insbesondere darum, weil es an einer Erklärung von 
Dekareich fehle. Es ist da mals schon von mir und von anderen 
Rednern darauf aufmerksam gemacht worden, dass der jetzige, 
Zustand unhaltbar ist. Dermalen hat die deutsche Gärtnerei eine 
schwere Konkurrenz auszuhalten, dieselbe wird ihr von Frankreich 
und Holland gemacht, weil Deutschland die von jenen Staaten 
kommenden Pflanzen hereinlässt, auch wenn die Wurzeln nicht mit 
Erde umhüllt sind, während die deutsche Gärtnerei ihre Pflanzen 
nach der österreichischen Grenze hin nicht ausführen kann, weil 
Oesterreich solche Pflanzen, welche an den Wurzeln eine Erd- 
umhüllung tragen, nicht hereinlässt. Der Herr Regierungskommissar 
hat in er Sitzung, selbst angeregt, dass, wenn auch eine Ab- 
änderung der er ee ohne Zustimmung des Bundesraths 
und Reichstags nicht zu ermöglichen sei, doch im Interesse der 
deutschen Gärtnerei die Härten schneller beseitigt werden könnten, 
falls der Reiebstag sich entschliesse, im Voraus zu erklären, dass 
r mit. einer Abänderung der Konvention in der damals "schon 


er. 
Reichstag im Voraus eine solche Zustimmung giebt, wird die Reichs- 
regierung in die Lage versetzt, sofort nach dem internationalen 
Abschluss der geplanten Abänderung im Verwaltungswege mit den 
nöthigen Maassregeln vorzugehen und die Gärtnerei von der Last 
zu re von welcher sie jetzt gedrückt wird. Es war mir nieht 
möglich, in der Sitzung vom 6. April nach den vom Regierungs- 
tische gegeben en Andeutungen sofort einen Antrag einzubringen, 
weil diese Sitzung die letzte vor den Osterferien war, und n ler 
Geschäftslage des Hauses es bedenklich erschien, mit einem Antrage 
an jenem Tage hervorzutreten. Ich bringe daher nunmehr in Ueber- 
einskiENIUnE mit den Herren Abgeordneten von Behr-Schmoldow 

r. Buhl diesen Antrag bei dem hohen Hause ein, Dersel 

best nichts weiter, als der deutschen Reichsregierung die 
Ermächtigung zu geben, dass sie, sowie im internationalen Wege 
die geplanten Abänderungen festgestellt sind, ohne Weiteres zur 
Ausführung vorschreit en und die Versendung. unserer Pflanzen wieder 
‚frei machen kann. = wäre, wenn Sie den Antrag ablehnen, damit 
ausgesprochen, dass, wenn eine, Abänderung der Konvention auch 
zu Stande kommt, die deutsche Gärtnerei die Lasten immerhin noch 
- bis dahin tragen müsste, wo der Reichstag wieder zusammenkommt. 
- Wenn nicht während der : ‚setzigen Session noch eine solche Ab- 


— 208 — 


änderung unter den betheiligten Staaten zu Stande kommt, so müsste 
solchen Falls die Ausführung der für die Gärtnerei, günstigen 
Maassregeln auf ein ganzes Jahr, nämlich bis zum Jahre 1882, wo 
der Reichstag wieder einberufen "wird, sistirt werden. Die baldige 
bänderung der Konvention ist aber um so sicherer zu hoffen, als 
nach den jüngsten Nachrichten der Zeitungen Oesterreich jetzt einen 
anderen Standpunkt einnimmt, indem nunmehr auch dieser Staat 
geneigt ist, auf die projekirten Abänderungen einzugehen und jetzt 
schon in einzelnen Fällen Dispensationen gegeben haben soll. Ich 
glaube darum, reine Herren, Sie erweisen der deutschen Gärtnerei 
einen grossen Dienst und gn dabei keinerlei andere Inter- 
essen, wenn Sie unsern Antrag annehmen und damit den deutschen 
Pflanzen und Blumen wieder die volle Freizügigkeit geben für die 
ganze Welt. 
Präsident: Das Wort hat der Herr Abgeordnete Lipke. 
Abgeordneter Lipke: Meine Herren, ich ergreife das Wort nur, 
um zu konstatiren, dass gerade aus meinem Wahlkreisej, aus 
Thüringen, die lebhaftesten er rhoben worden sind über die 
Misstände, die sich in Folge der hternällonalen Konvention heraus- 
gestellt haben. ade dort sind die grössten Produzenten der 
Gärtnerei; Sie kennen ja, was Erfurt und Umgegend leistet. Es 
hat nr hentai dass durch die Vorschriften, die zur Verhütung 
der us erlassen worden sind, der ung mit solchen Pflanzen, 
die es > nicht vertragen können, verschickt zu werden, ohne dass 
Wurzeln mit Erde umhüllt sind, sehr Beliktenn hat: Ich bitte daher 
auch meine Freunde, für diesen Antrag zu Se damit die 


verbündeten Regierungen Veranlassung nehm eine Aenderung 
derjenigen Bestimmungen zu der iteiratinrelen Konvention herbei- 
zuführen, welche den Handel mit Pflanzen, die gar nicht von der 


Phylloxera betroffen werden können — denn das jet ihren 
festgestellt, ee diese selbst nur an der Rebe sich hält — diesen 
grossen Han der zum Lebensunterhalt so Vieler dient, auf das 
Höchste schädigen, Die eg des Antrags wird es ermöglichen, 
auf administrativem Wege die Bestimmung zu treffen, dass für solche 
Pflanzen, die nicht von der Phylloxera getroffen werden, die Ver- 
packung mit Erde gestattet wird. 
= ee Das Wort hat der Herr Abgeordnete Dr. Delbrück. 
ordneter Dr. Delbrück: Meine Herren, ich erlaube mir 
nur in Fee Beziehung ein Bedenken anzuregen, welches mir 
in diesem Augenblick gekommen ist. Ich bekenne, ‘dass ich eben 
jetzt erst den Antrag Aue habe. Er geht dahin, dass der Reichs- 
tag beschliessen soll: 
n en mit einer Abänderung der ee er 
er inem gewissen Sinne sich einverstanden zu erklär: 
I Die Boblanakonvendon ist vom Reichstag genehmigt und ist inagweit 
ein Gesetz. Wenn der Reichstag sich nach dem Antrage im En 
mit der Abänderung eines Gesetzes einverstanden er so 
i was ist damit, se ng Be > Bios heissen: S 


9 


Reichstag wünscht eine ea der Konvention in einem 
bestimmten Sinne, — so würde ich dagegen nicht das mindeste 
einzuwenden haben in Toenieiber Beziehung, denn alsdann bleibt dem 
Reichstag unverkürzt das Recht, wenn ihm demnächst eine veränderte 
Konvention ‚vorgelegt t wird, frei zu befinde en, ob er sie annehmen 
will oder nicht. Soll er sich aber im Voraus einverstanden erklären 
mit gewissen Bestimmungen, so könnte das dahin verstanden werden, 
dass nachher die Frage, ob diese Bestimmung anzunehmen oder 
abzulehnen ist, für den Reichstag keine freie mehr ist. Diese 


lässig halten. Ich würde daher den Herren Antragstellern anheim- 
geben, .ob sie nicht vielleicht, wenn ihre Absicht, wie ich annehme, 


@ 

Präsident: Das Wort hat der Herr Bevollmächtigte zum 
Bundesrath, Staatssekretär des Innern Staatsminister v. Bötticher. 

Bevollmächtigter zum Bundesrath Semigingen des Innern 
Staatsminister von Bötticher: Meine Herr es ist ganz richtig, 
was der Herr Abgeordnete Delbrück sole ui hat, dass 
die Fassung der No, 2 des Antrages die Deutung zulässt oder 
ing: möglich macht, als ob der Reichstag schon jetzt sich in 

zug auf sein Votum, welches über eine erst abzuschliessende 
Konvaıtann demnächst von ihm exfrahirt werden wird, binden solle, 
aber ich glaube, man wird sich bei dieser Fassung des Antrags 
auch ohne Aenderung beruhigen können, wenn ich die Erklärung, 
zu der ich mich für ermächtigt halte, abgebe, dass diese Auffassung 
nicht diejenige ist, welche bei der Reichsregierung dem Antrag ent- 
gegengebracht w orden ist. Wir nehmen an, dass die Konvention 
‚unter allen Umständen dem Reichstag vorgelegt werden muss und 
dass, wenn sie vorgelegt wird, der Reichstag in seiner Entschliessung 
vollständig frei ist, so auch, wenn das Votum des k eher, 
Reichstags dahin gehen sollte, dass eine Aenderung der jetzt 
bestehenden Konvention in dem Sinne, wie ihn die Kukmestellee 
beabsichtigen, nicht zweckmässig sei, der Reichstag durch den jetzt 
über den Antrag zu fassenden Beschluss nicht gebunden sein würde. 

. Ich kann, da ich einmal das Wort habe, was den 

selbst anbelangt, nur auf die früheren Erklärungen, die vom Bundes- 


zu bringen, welche nothwendig sind, um die Missstände der gegen- 
wärtig geltenden Konvention zu beseitigen und namentlich wieder- 
hole ich, dass mit der nee österreichischen Regierung in 


ung zu mir 

sehr erfreulich gewesen, heute von dem Herrn Abg. Acker- 
mann zu hören, was offiziell bisher bei uns noch nicht bekannt 
geworden ist, dass die kaiserliche österreichisch-ungarische Regierung 

; 14 


— 210 — 


geneigt ist, ein solches Verfahren zuzulassen, resp. sich bei neuen 
Verhandlungen zu einer Abänderung der bezüglich der Pflanzen- 
einfuhr ‘geltenden Vorschriften zu verstehen. Man darf daraus die 


wenn sie abgeschlossen ist, jedenfalls dem Reichstag vorgelegt und 
seiner ee. Beschlussfassung BE werden wir 
sident: Das Wort Er der H er . Behr- Schmoldow. 


| Z 
mit Pflanzen betheiligt sind. Ich bedauere mein Bedauern aus- 
sprechen zu müssen, dass man keinen einzigen Sachverständigen 
aus Gärtnerkreisen ea gehört hat, als diese Konvention ab- 
geschlossen worden ist 
eine Herren, dieser Konvention sehen Sie es Zeile für Zeile 
an, dass nur Reblausfanatiker sie so gewünscht haben. Wären 
Gärtner dabei gewesen, so meine ich, eo ‚man unmöglich der- 
gleichen Bestimmungen treffen können, wie e da finden, ic 
habe von den Potsdamer Gärtnern noch Material zugostälk nen 
welches n recht klar stellt. 
— ich bedauere darauf noch kommen zu müssen 
— hat iR viel verschiedene Formen. Es wäre der Gedanke 
möglich, dass Sie vielleicht die Reblaus, die an der Wurzel 
haftet, ausschliessen können von Deutschland durch die bisherigen 
Maassregeln, obgleich es mir sehr zweifelhaft ist. Wenn ein minimes 
Stückchen ‚Erde an der Wurzel der Pflanzen klebt, welche ja jetzt 
versandt werden dürfen, so bleibt die noch viel minimere Reblaus 
unter dieser Decke sitzen und kein Zöllner findet sie! Aber wie ist 
es mit den anderen Formen der Reblaus? Es giebt Formen, die 
meilenweit vom Winde getragen werden, wie wollen Sie die von 


unseren Grenzen abhalten? Dann haben wir eine Form, die vielleicht 


noch die allergefährliehste sein könnte, — doch meine Kenntnisse 
sind hier etwas unsicher, Herr Kollege Virchow ist nicht hier, an 
den man sich gleich wenden könnte, — meine Herren, aber soviel 
ich eh verstehe, geht die Reblaus auch eine Verwandlung ein in 


die sogenannte Gallenlaus, die sich heftet an die Unterseite der 
Weinblätter. Nun, meine Herren, wie viele Waggons mit Weintrauben 
gehen über unsere Grenzen, an welchen noch die Blätter sitzen, an 


denen . viele Milliarden von Rebläusen sitzen können, 
xport mit Topfpflanzen soll verboten werden. rerade 


das schädigt unsere fleissigen deutschen Gärtner ee % Nun, 


in was für Erde werden denn diese Topfpflanzen gepflanzt? Wenn 
die Herren von der Berner Konvention sieh orientirt und gehört 
‚ was das für Pflanzen sind, so sind das fast durchweg in 


nen ee re) in denen en. keine Reblaus 


nicht weiter hierauf eingehen, nur dringend bitten, diesen Antrag, 
so schwach und zart er auch gefasst sei, anzunehmen. s wir 
dann doch wenigstens möglich sein, den diesjährigen Herbstexport 
unseren Gärtnern noch zu sichern, was sonst wohl nicht möglich 
wäre — und ein halbes Jahr ist für den er sehr viel. Dieser 
ern könnte nicht eintreten, wenn erst der nächste Reichs- 
tag im nächsten Frühjahr eine Aenderung der Konvention zu 


diesem’ Sinne bitte ich also, unseren sehr zarten Antrag 
anzunehmen, die Reichsregierung aber bitte ich, sich mit den Export- 
gärtnern in 'Einverne zuge zu setzen, sobald sie an eine Aenderung 
der Konvention in dem mir oben BOEelelEN Sinne herantritt. 
Nachdem der A ukaesleller die Worte „im Voraus“ gestrichen. 
wurde der Antrag angenommen, und wir lt somit hoffnungsvoll 
in die Zukunft blicken. 


Die 
Ausstellung des Charlottenburger Gartenbau-Vereins 
in der Flora zu Charlottenburg vom 8.—Ii. Mai 1881. 


Im Allgemeinen war die Aus stellung zwar mit guten Exemplaren, 
aber nur von verhältnissmässig wenigen Ausstellern beschickt. 


Herrn 

Spezialisten für Zimmerpalmen, die grosse Kaisergruppe der nd 
(Obergärtner Duda, unter theilweiser Benutzung von Material a 
dem Königlichen Schlossgarten zu Charlottenburg), die prächtige 
gemischte Gruppe des Herrn Banquier Güterbock (Obergärtner 
_Mase er), desgleichen die des Herrn Dr. Werner Siemens (Ober- 
gärtner Heidschmidt) und besonders auch die des Königlichen 
VER zu Charlottenburg (Hofgärtner Nietner) aus. 

; Hervorragend waren die Hortensien aus dem Charlottenburger 
Schlomenniäht bei denen wir Blüthenstände von 27—30 em Durchmesser 
maassen, ebenso die Hortensien aus dem Garten des Herrn Kom- 
merzienrath 0. Dellsebau (Obergärtner Schmidt, Pankow). Auch 
diese hatten einen Durchmesser von 25—26 cm; die einzelnen 
Blumen waren noch grösser als die Charlottenburger und hatten 
4 em Durchmesser, ausserdem waren sie fast noch schöner gefärbt und 
bestanden alle nur aus einjährigen Pflanzen. Diese grossblumige 
Varietät geht in Berlin unter dem Namen Bading’sche Hortensie, 
R nach dem ersten Einführer derselben, Herrn pr genannt. 


—_— 22 — 


Sodann nennen wir das ganz ausgezeichnete Azaleensortiment 
des Herrn ©. Dellschau, das bereits früher verdiente Aufmerksam- 
keit erregte; darunter: Imperatriee des Indes, Empereur du Bresil, 

ean Vervaene, Boule de Neige, Königin Olga, orbieulata plena, 
Gisela, Louise Pynaert; für Bindereien eignet sich nach Herrn Ober- 
gärtner Schmidt ganz besonders die Azalea „Bignonia“ fl. pl. wegen 
ihres leuchtenden Roths und wegen der tiefen Blumenkrone. — 
uch die Azaleen aus dem Schlossgarrten zu Charlottenburg waren 
sehr schön, re in prächtigen Hochstämmen etc. lieferte 
Herr Allardt, Schöne 
Cinerarien sig in besondsrer Güte von Herrn Kamoss, 
Frau Banquier Reichenheim, Berlin (Obergärtner Wetzlaff), und 
Kommerzienrath O. Dellschau ausgestellt. 

Rosen (Louise Odier) nur von Herrn Schöneberg, 
Coleus in neueren Sorten von Herrn O. Dellschau, darunter 
Ernst Benary, Arthur W. Sutton (ähnlich wie ee of Edinburgh), 
Godeffroy Leboeuf und Conrad Rosenthal; letztere ist grün und gelb 
gefärbt und soll sich gut im Freien halten. Sehr hübsch machten 
sich auch die Iberis sempervirens L. von demselben, und verdient 
diese schöne weisse perennirende Blume besondere Beachtung, da sie 
sehr gut im Freien aushält 

Die einzige Neuheit, aber auch eine sehr bemerkenswerthe, 
war das Odier-Pelargonium „Kaiserin Augusta“ vom Kunst- 
und Handelsgärtner J. E. Lehmann, Dresden, ein Io 
das sich durch kompakten Bau, schöne Färbung, 
reiches Blühen auszeichnet. ‚(Der Verein zur Beför rderung 
Gartenbaues hat diese Arc wie die anderen Züchtungen des Herrn 
Lehmann, der aus der Pelargonienkultur eine Spezialität macht, 
zum versuchsweisen Anbau bestellt.) 

Gehölzveredelungen in Töpfen lieferte Herr c. Schultze, Char- 
ern (Obergärtner Bergemann) in bekannter Güte, darunter 

Quercus macranthera, Q. cupressinoides, Q. Sieboldi, Q. imbriearia, 
Crataegus fol. arg., getriebene Gemüse Herr Banquier Friedländer 
(Obergärtner Urban) und Herr Kommerzienrath ©. Dellschan 
(Obergärtner Schmidt), Blumenarrangements Herr Huhn un 
Frau Wendt, Drahtarbeiten (Ampeln ete.), W. Griselow, Se- 
bastianstrasse 62, Korbflechterarbeiten, W. Hilmer, Leipziger- 
strasse 101, Messer und Gartengeräthe Herm. Brandes und Anton 
Bretzel, sowie Carl Thormann und besonders Hugo Alisch. 


Einige Mittheilungen 
über die &eschichte des Weinstocks 
von ©. Hüttig. 
en Es ist eh dass wir die Heimath unserer Yerhreitet- 
sten, ee beliebtesten Kulturpflanzen nicht kennen 
Vielleicht eg ein. tee für das amiche Alter der 


— 213 — 


Kultur solcher Pflanzen, wie der Reis, der Weizen, der noueicck 
und verschiedene andere. Den Letzteren, den Weinstock, findet m 
im westlichen Asien noch heute wild wachsend, aber sein eigentliches 
bie hat noch Niemand mit absoluter Sicherheit nennen können. 
sere Kultur-Historiker behaupten, dass der Weinstock zu- 
erst in dich kultivirt worden sei, aber es ist bewiesen, dass die 
Aegypter schon vor 6000 Jahren nicht nur den Weinstock zogen, 
sondern auch Wein kelterten und tranken, bewiesen durch "die 
Hieroglyphen an den Wänden des Grabmals über Phtah- -hotep, 
des Herrschers, der ungefähr 4000 Jahre v. Chr. in Memphis gelebt 
hat, bewiesen durch die kaum Jenasten Kulturbilder, welche die 
Felsengräber von Beni Hassan uns zeigen. An beiden Monu- 
menten sehen wir in as leibhafter Darstellung (en bas-relief) 


Keltern derselben — die Trauben werden theils durch die Füsse 
ausgetreten, theils auf mechanischem Wege, und mit Hilfe eines Hebels 
ausgepresst — Aufseher, der, Bl Se die. Bastonnade 


Di 
horticole“, pflanzten den Weinstock im Viereck oder auch am Fusse 
grosser Bäume, an onen er frei in die Höhe wuchs. Der berühmte 
Aegyptologe Jean Francois Champollion- Frigeae (lebte 1791 
bis 1831) hat dagegen einen Gartenplan der alten Aegypter gezeichnet 
und herausgegeben, auf dem man mitten unter den verschiedensten 


abge fressen, ee man im nächsten Jahr, dass diese mehr und 
grössere Trauben angesetzt hatte als andere, und diese Beobachtung 
ist m der Prüfung der Schnittmethoden sicher von grossem Nutzen 


 gewes 
Die Felsengräber von Beni Hassan, welche aus dem 18. 
Jahrhundert, aber nach Herodot (2, 2) und Diodorus (Sikulus I. 10, 20) . 
aus dem 4, Jahrtausend v. Chr. herstammen, zeigen uns heute noch 
Wandmalereien mit eg der Rebenkultur, nämlich die 
en ss das Abbeeren u. s. w. Auch hier sehen er zwei Arten 
n Pressen, von denen = eine durch Handkraft, die andere 
nechaueE in Bewegung gesetzt worden ist. — Di aegyptische 
Kommission bei der Wiener Welt- Anstellung hatte den Leichensaal 
von Beni Hassan zur Darstellung gebracht, und sah man dort eine 
zwischen 2 Palmen aufgestellte Weinpresse mit freihängenden Stricken, 
an welche die Männer sich anklammerten, um die” Trauben unter 
und mit ihren Füssen zu zerstampfen. Eine andere Presse hatte 
den Zweck, die in einen Sack geschütteten, zerstampften Weintrauben 
yermittelst eines Hebels auszuwinden (auszuwringen), der entweder 
h Menschenhänd e oder durch die Kraft einer Maschine iu 


— 214 — 


Bewegung gesetzt wurde. Diese Wandgemälde zeigten auch, neben 
en erklärenden Legenden der Hieroglyphen, das Ein füllen de 
Weines in Flaschen, in grosse irdene Krüge, deren Transport in den 
Keller und endlich die Fabrikation des Rue en Tepe Bin 
Weines. Unter den Gefässen zeichnete man, um das Alter des Weins 
zu konstatiren, das Jahr der ar ein — Suse man doch 
solchen Wein 100 Jahre und länge 
Die vorzüglichsten Weine, GR im Alterthum durch die 
aegyptische Sonne gezeiti wurden, waren: der Wein von Plin- 
tine, wo nach Hellanicus der erste Weinberg angelegt worden war; 
der von Tebais (in Ober- -Aegypten), für welchen Athenäus, der 
griechische Grammatiker, noch im 2. Jahrhundert n. Chr. Lobreden 
hielt; der Täniotische (Bandwurm-) Wein, welehen man stark 
mit Wasser verdünnte und der die Farbe des Honigs vom Hymettus 
annahm; der Koptische Wein, er war so leicht, dass man : 
. den Fieberkranken geben konnte; der Wein des Antylius, der 
bouquetreichste und edelste von Allen; endlich der Wein von 
Mareotis (in ee der in der Umgegend von Alexandrien 
gebaut wurde und der, nach Athenäus, einer vortrefflichen Traube 
ne und ein vorzügliches Bouquet entwickelte. 
ei einem glänzenden Fest in Alexandrien im Jahre 284 v. Chr. 
bei Gelegenheit der Thronbesteigung von Ptolemäus- Philadelphus 
figurirte in dem Festzuge ein Prachtwagen, überragt von einer Kelter, 
die von 60 Satyrn oder Waldgöttern bedient wurde, deren Lied, 
von der Weinpresse, mit Flötenbegleitung, aber kaum zu Gehör kam 
Zahlreiche Kinder schenkten dabei Wein in Strömen aus und trugen 
bei dieser Zeremonie Vasen von Gold, Silber und Emaille in den 
verschiedensten Farben 
Vein wurde in Aegypten stets im Grossen gebaut, bis zur 
Eroberung durch die Khalifen (Ende des 7. Jahrhunderts n. Chr.), 
also bis zur Einführung der Lehre des Muhamed, der das Weintrinken 
verbot, ganz einfach deshalb, weil es im warmen Klima dem 
Menschen schadet 
Von Aegypten wurde der eieiask Serien, Italien 
(Rom) und im übrigen mittleren Europ 
Zur Zeit des Strabo (1. ee v Chr), er Bordeaux 
schon Weinbau und der Wein von Marseille, durch die Phokäer 
von ihrer ionischen Kolonie in Klein-Asien eingeführt, war vom 
besten e 
fa Jahre 92 n. Chr. verordnete der römische Kaiser Domitian 
(81—97) wegen eingetretener Theuerung die Ausrottung aller 
stöcke und der Befehl wurde mit grösster Strenge ausgefü 
Im Jahre 282 setzte Kaiser Valerius Probus das gubillige 
erbot ausser Kraft und die römischen Legionen wurden mit der 
en der verödeten Weinberge beschäftigt — auch in 
ı. Ungärn, dem Vaterland in Probus, wo sie, ct über die 
E ungewohnte er ihn in demselben Jahre, erschluge: ie 


en Weinstock auf; ihren 


—_— 25 — 


Ländereien wieder aufpflanzen und diese Kultur verbreitete sich seit- 
dem überall da, wo das Klima die Reife der Traube gestattet. 

Der Kaiser Julianus Apostata (361—363) hatte Worte des 
Lobes für den Wein, welcher in der Gegend von Lutetia (Paris) 
gebaut wurde. Der Dichter Ausonius Decimus Magnus rühmt in 
demselben Jahrhundert auch den Weinbau an der Mosel, von wo 
derselbe sich in Luxemburg und bis ins belgische Brabant aus- 
breitete, Dies wird auch bestätigt durch eine von J. v. d. Meulen 
veröffentlichte Notiz, die uns mit zu Scharbeck gefundenen Medaillen 
bekannt macht, nach denen hier schon zu Ende des zweiten un 
Anfangs des dritten Jahrhunderts Weinberge vorhanden waren. In 

@ 


nachdem sie die meisten Winzer der Stadt um sich versammelt, 
P x 


er nach Cahors zurückgekehrt, machte für den König eine zweite 
Reise und brachte ihm noch mehr Pflanzen, aber auch 20 Stückfass 
Wein auf 30 Mauleseln mit. Wahrheitsgetreu bescheinigt von L. Brun, 
v. d. Steuerdirektor in Cahors.“ N 
3 Seit jener Zeit hat der Pariser Gutedel bekanntlich mehrere 
Abarten gegeben, die ausgezeichnete Tafeltrauben liefern und die 
überall verbreitet sind, 
In Belgien, um noch einmal hierher zurückzukehren, ist der 


e 


— 216 — 


Weinbau von keiner grossen Bedeutung und ist es niemals gewesen. 
Die meisten noch vorhandenen Weinberge befinden sich am linken 


mit den Burgunder- und Bordeaux-Weinen, welche Frankreich, oder 
mit den Rheinweinen, welche Deutschland produzirt. 
Wir müssen noch einmal auf den Weinstock aus Sudan (März- 
heft) zurückkommen; Carriere, nach der „Revue horticole“, hofft 
nämlich, dass die französischen Arbeiter, Dank dem Herrn Lecard, 
bald wirkli chen Wein zu billigem Preise werden trinken können. 
Der Same wird bei Herrn Chantin, Hortieulteure, 32 Avenue de 
Kiga pie in Paris käuflich zu haben sein 
egen beweist M. A. iin Bibaksneiniee der Societe 
Hatten w Agrieulture de France, in "der schon im Märzheft er- 
wähnten Broschüre, dass der Anbau dieses Weinstocks von Sudan 
unmöglich sei. Die Arten mit Wurzelknollen, sagt er, können in 
Frankreich nicht gedeihen, denn hier fehlt die "Wärme der Ruhezeit 
und die Feuchtigkeit während der Wachsthumsperiode; die Knollen 
würden hier über Winter einfach erfrieren. Der Vergleich mit 
anderen Pflanzen, wie der Georgine, die wir über Winter trocken 
nnd frostfrei aufbewahren, hinkt, denn letztere stammt aus der 
Hochebene von Mexiko, die ein dem unsrigen ähnliches Klima 
besitzt. Die Knollen des Weinstocks von Sudan als Unterlage zum 
Pfropfen unseres Weinstocks zu benützen, ist — Nonsens, denn 
sie erfrieren und das Edelreis würde sich urzeln, ist also in 
solchem Fall einfach ein Steckling. — Selbst in Algerien: würde eine 
erfolgreiche Kultur nicht möglich sein, denn die einer Scheindolde 
entspringenden Beeren reifen ungleich, müssten also e es era 
Zeiten geerntet werden. Aehnliches gelte von M. ard’s ein- 
jähriger Spezies der Vitis, deren Kultur tete er anderen 
Ländern eben so wenig gelingen en wie die vieler anderer 
Annuellen aus dem tropischen Afrika. Uebrigens dürften M. Lecard’s 
Vitis-Arten meist denen der Gattung Cissus zu vergleichen sein. 
Von Ampelideen, namentlich Vitis, aus dem tropischen Afrika ver- 
zeichnet übrigens schon Dr. Wellwitsch im Journal of the Linnean 
we; London &) ‚ungefähr ‚ die Flora of tropieal Africa von 


inen weiteren Ersatz für die von der Reblaus zerstörte oder 
bedrohte Vitis vinifera, unseren Weinstock, stellen die Herren 
_ Vilmorin, Andrieux & Co. in Paris in Aussicht, indem sie Samen 
des. asiatischen Weinstocks anbieten, der ihnen von Herrn Ermens, 
| tor der landwirthschaftlichen: und Weinkulturen des Maha- 
ee von Baschuik en wird. Diese Art Weinstock, der 
obne jede Kultur an Bäumen 60-70 m ‚hoch emporwächst, soll 
alten E sorten abgeben 


und: 


— 217 — 


ist bei genanntem Handelshause in drei Arten vorräthig, deren 
Trauben eine Art Rheinwein, einen Schaumwein und die dritte Sorte 


r R 
Samen kosten die 100 Korn Francs 2,5, die 1000 Korn Francs 20,0. 
Die drei Spezies sind nach Lavalle: Vitis Auipelopei) aconitifolia 
Bunge, humulifolia Bunge und heterophylla Thunb. 


Park Branitz. 
‚ Eine Reise- Erinnerung von M. Hoffmann. 
(Fortsetzung.) 


Auf der Südseite des Schlosses galt es hinwiederum, die Aus- 
sicht von hier aus auf die einzelnen Wirthschaftsgebände des Besitz- 
thumes zu verstecken, und wenn irgend wo, so war der Fürst gerade 
in dieser Hinsicht ein Meister. Er verstand es sich der Architektur 
in soweit zu bedienen, wie es der Reiz des Interessanten erfordert, 
indem er Oekonomiehof und dergl. vermittelst einer ziemlich um- 
see Se vom Schlosshofe geschickt abzusondern verstand. 
Die rwähn e wurde zwecke Ne: verlegt, 
die ieh; das Ganze Feörendän Bauerngehöfte nach einander . 
angekauft und hiermit eine gleich schwierige Arie, erlenigh, wie 

solche seiner Zeit in Muskau ausgeführt worden war. Der Plan 


und man muss staunen, mit welcher Consequenz dieser Plan auf 
ein gegen 1000 Morgen umfassendes Gebiet ausgearbeitet, systematisch 
zur Durchführung gebracht worden. Wohl gesteht der Fürst in einem 
Briefe an den damaligen Garten - Inspektor Petzold*) u. A.: ie 
frage mich oft, ob mein Branitzer Beginnen nicht an die fixe Idee 
des Wahnsinns grenzt?“ Aber war das nicht bittere Ironie, leicht 
erklärlich daher, dass der Schöpfer der Anlagen, als er dies schrieb 
im üppigen era weilte, als es es erleben musste, wie daheim 
öhere, kaum angewachsene Bäume wieder entwurzelte, 
als er sah, wie leicht die Dürre des Sommers den Rasen verbrannte, 
die Pflanzungen ausdorrte. So konnte er im Hinblick auf seine 


ungehindert auszusprechen, deren Idee wir aber die Entstehung eines 
Halten Kunstproduktes verdanken. 

Andernorts**) schreibt der Fürst: so viel ist gewiss, dass, wenn 
es mir hier gelingt eine ästhetische Natur hervorzuzaubern, dies 
mein Meisterstück sein wird, wie auch mein letztes Stück, een 
zur Aufführung kommt.“ Muskau mit Branitz vergleichen zu wollen 
geht schon darum nicht an, weil Muskau als ein fertiges Bild vor 

unserm Auge, als ein abgerundetes Ganze dasteht, weil andrerseits 
hier die Natur in ihrem Bodenwurf unendlich Mannigfaltiges, das 


») Fürst Hermann von Pückler-Muskau. Biograph. Skizze v. Garten- \ 
Direktor E. Petzold, S. 27. Brief aus Coblenz, den 19. Juni 1857. 
a rm ei n: Brief aus Branitz, ‚den 11. April 1847 an den Super- 


— 218 — 


Wasser, im üppigen Bette dahin strömend, ein natürliches Gefälle 
besitzt, die Umgebung, als eine höchst malerische, auch entsprechend 
grossartige Perspektive gestattet, das Bodenmaterial endlich selbst 
mit wenigen Ausnahmen sich der Kultur weit ergiebiger erweist. 
Von dem Allen ist bei Branitz nicht die Rede, vornehmlich deshalb 
nicht, weil dem Fürsten eine Vollendung seines letzten Stückes nicht 
vergönnt war. Wohl war es sein letztes Werk, das zur Aufführung 
gekommen, das aber auch ohne Anwendung der ultima lima, an- , 
'gesichts der hier überwundenen grossen Schwierigkeiten ein echtes 
Meisterstück genannt zu werden verdient; es wurde hier in der That 
eine ästhetische Natur hervorgezaubert. Oder würde etwa ein Fach- 
kenner von der grossartigen nördlich von der Front des Schlosses 
liegenden Aussicht nicht entzückt sein? Wirken die im Mittelgrund 


der rings umher 
erhaben, trägt jene öffentliche Strasse, welche hier und da in die 


den Gebüsch-Parthien zu verlieren, nicht zu erhöhter Belebung der 
Szenerie bei, wirken die zu beiden Seiten die Aussicht einrahmen- 
den Gebüsch - Gruppen nicht höchst malerisch, ist endlich das am 
Horizont sich sanft erhebende Terrain, besäumt von Waldrändern, 
deren kühne Contouren durch grössere oder geringere Abstände 
unter sich so herrliche abtönende Lichter, so verschiedentlich ge- 
stalteten Horizontal - Linien hervorzurufen im Stande sind, nieht 
künstlerisch so geschiekt berechnet? Wie treffend der Fürst diesen 
letzteren Effekt von vornherein beurtheilte, einen Effekt, den er auf 
dem denkbar einfachsten Wege erreichte, geht aus einem Briefe an 
Petzold hervor“) worin er sagt: er habe durch einen Aushau von 
500 Klafter den gleichförmigen (bez. Höhe und Farbe) Kiefernwald 
zu so interessantem Aussehen verholfen.“ Und welch’ meisterhafte 
Leistung spricht sich nieht in der Führung des Baches aus, der, 
rechts im Bilde, von der Höhe her bis zum Schlosse sich hinzieht? 
Treten wir einige wenig Schritte abseits vom Schlosse nach rechts 
gewendet, so gewahren wir einen. Durchblick, der das ganze grosse 
vorherige Bild in diagonaler Richtung durchschneidend, einen un- 
widerstehlichen Zauber auf Kenner wie Laien ausübt. Das ist das 
Werk einer Meisterhand, wie wir es sonst weit und breit vergebens 
= 


‚dahinter sich weit ausdehnenden sogenannten Königswiese, welche 
‚wir an der, ehemaligen Waldschenke vorüber, in wenigen Minuten 
erreichen. Indess die Giebelwände angrenzender Wirthschaftsgebäude 

Ährer malerischen Wirkung die Staffage einerseits zur Landschaft 


h en 


- Skisze 8.26. Brief aus Branitz, 6. Januar 1855. 


_— 219 — 


liefern, treten Gebüsche, Baumgruppen, Rasenteppich in grossen um- 
fassenden Parthieen als Hauptgegenstand des Bildes auf. Ueber 
den grünen Wiesenplan hinweg erheben sich, nach dem Schlosse zu 
gesehen, hier und da einzelne Theile des Hauptgebäudes hervor, 
wohl ahnen Jassend , welch’ gemüthvoller Herrschaftssitz sich 


beschatteten, rund gewölbten Baumkronen mächtiger Eichen, 
Rüstern, kanadischer Pappe In, die malerische Wirkung des Ganzen. 
Wahrlich, n icht umsonst trägt diese Wiese die ehrenvolle Bezeich- 
nung; dein eine Königin fand es wohl der Mühe lohnend, hierhin 
des Oefteren zu lustwandeln, um die Erhabenheit der Natur ungestört 
geniessen zu können. Entgegen diesem Bilde schweift unser am 
nach links gewendet über eine endlose Fläche dahin, das Auge a 
Horizont auf dem Saum des sich fernhin ziehenden Laub- und Nadel- 
holz-Waldes ruhend. Hier haben u. A. die neuesten Arbeiten des 
jetzigen _ rrn von Branitz das schwitrige Werk des Nach- 
bildners vervollkommnen gesucht, und wir können der Vorsicht 
. wie auch der Energie gegenüber, mit welcher dies geschieht, nur 
das Wort reden. Hier haben Axt und Säge zunächst ihre Aufgabe 
gethan und noch z u thun, und ‚es wäre wohl zu arms ‚dass 


soll, auch weiter auszuschmücken. Muskau ist in erster Linie ein 
solch beredtes Beispiel und Branitz eifert dem würdig nach. Die 
Iyrischen Stossseufzer elegisch gestimmter Seelen*) kommen ans 
nicht in Betracht, da wir, offen gesagt, schon die Druckerschwärz 
bezüglich einer, Wiedergabe derartiger Ergüsse für zu schade ee 
andrerseits aber behaupten, dass durch derartig geübte Kritik der 
‘Geschmack des Publikums nicht geläutert, Pi; Be geradezu 
geleitet werde. Jedenfalls darf der Fachmann sich durch dergleichen 
Geschwätz nicht beirren lassen und erachten wir es für billig, den 
ae des Fürsten auch in dieser Beziehung feststellen zu 
können (Schluss folgt.) 


Ueber Zwillingsfrüchte. 
Von L. Wittmack. 
| — So wuchsen wi 
Zusammen, einer Doppelkirsche gleich, 
Zum Schein getrennt, doch in der ing eins, 
Zwei holde Beeren, einem en 
(Helena zu Hermia im „Sommernachtstraum”, IM. en 2.- Scene.) 
Maxwell Masters gebührt das Verdienst, in seiner an Bei- 
. spielen so überaus reichen „Vegetable teratology“ S. 46 die Botaniker 
darauf aufmerksam gemacht zu haben, dass. bereits A er 


£ 7) Siche d der Hausfreund, mar. 18/79, Band 22. 


— 20 — 


Doppelkirschen gekannt hat, und wenn auch nicht zu bezweifeln 
ist, dass, so lange Kirschen genossen werden, derartige Zwillings- 
früchte beobachtet sind, so dürfte doch jene angeführte Stelle mit 
einer der ältesten Beläge für diese Abnormität sein. Bei keiner 


so leicht nachweisen, dass meist die Doppel- oder Dreizahl durch 
das Auftreten von mehreren Fruchtknoten in einer Blüthe Bene 
wird*), wenngleich bei en Früchten, z. B. beim Apfel, 

‚Vervielfältigung auch durch Zusammenwachsen der a 
mehrerer dicht nebeneinander stehender Blüthen veranlasst werden 
kann. Masters bemerkt am angeführten Orte, dass auch bei 
Pfirsichen, Johannisbeeren, Kürbissen, Melonen und „vielen anderen 


dürften diese doch seltener auftreten. Seringe hat bei Melonen 
sogar drei Früchte vereinigt gesehen (Bull. bot. Band ?, Taf. III.**) 
Figur 4—6 eit. nach Masters 1. c.). Ich war noch nieht so glücklich 
und sah von Melonen und Bohnen nur je eine Doppelfrucht, glaube 
aber, dass diese immerhin ein gewisses Interesse in Anspruch nehmen 
dürften. 


1. Eine Zwillingsmelone. 


Die abgebildete Zwillingsmelone wurde mir von dem durch seine 
grossartigen Melonenkulturen bekannten Kunst- und Handelsgärtner 
Herrn Gustav Ebers, Berlin, Hasenhaide 10, im September 1877 
übergeben. Der Stiel war völlig einfach und lieferte durchaus kein 


Figur 4: Zwillingsmelone. I, n. 6. Figur 5: Dieselbe im Durchschni 
Asche dafür, dass etwa eine Verwachsung zweier Blüthen ai: 
| gefunden habe; es ist also anzunehmen, dass zwei Fruchtknoten in 
einer Blüthe vorhanden waren. Im Uebrigen bedarf unsere Zwillings- 

 *) Bei einer gefüllten Prunus Petzoldi K. Koch (als Prunus ERTR 
Ne fend ich fast alle Blüthen mit 2—3 Pistill En; Dt beobachteten 
Se Halter Be Prolliu 2 s bei eine m gefüllten Süssl m (Deutsche 


, des Bandes ist bei Mantern nicht genannt L. W. 


IL 


melone keiner weitläufigen Erklärung, da die Abbildung Alles 
erkennen lässt. Man sieht, dass beide Früchte vollkommen aus- 


kenntlich ist. eh ist aber die Thatsache, dass, wie 

mir Herr Ebers jun. mittheilte, die Samen dieser Zwillingsmelone 

zum Theil wieder Zwillingsmelonen gebracht haben; es wäre also 

vielleicht möglich, diese Monstrosität zu fixiren. Die abgebildete 

en hatte eine Breite von 27 em, eine Höhe von 181, cm 
eine Dicke von 13 em; das Gewicht betrug 3%, kg. 


II. Eine Zwillingsbohne. 

Der Rendant der landwirthschaftlichen Hochschule in Berlin, 
a Lieut. a. D. E. Müller, überbrachte für das Museum der Hoch- 
chule im Bock 1880 eine halbreife Zwillingsbohne, Phaseolus 
ee aus dem Garten des Fabrikanten Krakow in Finster- 
walde, von der beifolgend die Abbildung. Auch hier zeigen der 
einfache Stiel und der einfache Kelch, 
dass es sich um. eine Verdoppelung 
des Fruchtknotens in einer Blüthe 
arg Die beiden Früchte sind bis 
auf zwei Drittel ihrer Länge ver- 
vadlisch und haben bis etwa zur Mitte 
nur die Breite einer normalen Bohne, 


der Bauchnaht stattgefunden. Im 
oberen Drittel sind die beiden Früchte 
frei, indess einander sehr genähert 
und nur ä Griffel sind deutlich 
trennt. e eine Bohne (in Fig. 6 
rechts und in Fig. 7 links) meer 
aufgeblasen und viereckig, so dass 
fast den Anschein hat, als bestände 
sie wieder aus zwei, indess ist dieses 
Ansehen nur durch eine tiefe . N 
faltung der Rückennaht veranlas : 
Diese Frucht enthält zwei Samen, is Figur 7: Dieselbe von der 
andere nur ein en. ee anderen Seite. 


Schlesische Gesellschaft für vaterländische Kultur. 
Sitzung der bot. Sektion am 18. Dez. 1890. 
(Professor Dr. Göppert: Ueber fossile Coniferen.) 
Herr Geheimrath Professor Dr. Göppert trug eine Revision 
seiner Arbeiten über die Stämme der Obniteren, besonders der 
Araucariten, vor, unter dsiehseifiger Berücksichtigung. der Des- 


La End re DR Drei aa u 5 0 "110 ii "Na ZA E  ret e e we Be 


eu, 


eendenztheorie und unter Vorlage der für seine Be, der 
paläozoischen Coniferen bestimmten Zeichnungen, die ea. 36 Tafeln 
Gr. Q. einnehmen werden. Sie umfassen RR bis jetzt bekannten 
Coniferen dieses geognostischen Alters, schliessen sich an die bereits 
früher von dem Vortragenden bekannt gemachten, hier wieder neu 
untersuchten Arten an, "unter Hinzufügung der neuen seit den ersten 
Bearbeitungen in den Jahren 1843, 1850 und 1864 entdeckten Arten. 
Die ersten Tafeln handeln von der äusseren und inneren Beschaffen- 
heit der lebenden Araucarien, worauf die fossilen nach ihrem 
a Alter folgen, das ar More noch von grösserer 
ftlicher Bedeutung ist, ie botanischen sich auf 
Stenkbufterkältnisse gründenden Unkel, Die Reihe eröffnen die 
Arten des oberen Devon, Culm, Carbon und Perm. Formationen 
auf 32 Tafeln mit besonderer Berücksichtigung des Versteinerungs- 
Prozesses. Aporoxylon Unger, angeblich eine Conifere ohne Tüpfel, 
stellt sich bei genauer Untersuchung als damit wohl versehen heraus, 
ommt also unter die Araucariten, deren überhaupt 29 aufgeführt 
werden, selbstverständlich mit starker Reservation, bei vielen kaum 
durch Struktur, sondern nur durch das verschiedene Vorkommen von 
einander zu BR Arten. Schliesslich folgen die Illustra- 
tionen der en Araucariten zu rechnenden Pitys, Protopitys, 
sowie die von iss beiden in der PahoBesgn Periode bis jetzt ge- 
fundenen Pinites: P.Conwentzianus. In gedrängtem eines nen, Ueber- 
blicke wurden die Motive auseinandergesetzt, warum der Verfasser 
den Gattungsnamen Araucarites beibehielt, weil er a "die in der 
Paläontologie gebräuchliche Endigung die Unsicherheit der Ab- 
stammung am besten bezeichnet, in der wir uns bei Fehlen der 
zur ee gehörenden Vegetations- und Fruchtorgane be- 
und daher der von G. Kraus eingeführte Araucarioxylon 
(Aranearienhol) um so weniger passe, als in der Jetztwelt die 
rten mit den Araucarien denselben inneren Bau theilen, 

Kun an ohne jene Organe mit diesem neuen Namen auch nicht 
weiter käme als bisher, sondern die ohnehin grosse Zahl der 


eine neue Were Cedrosylon, mit 95 Arten gründe, von denen 
er gleich von vornherein 12 als unsicher hinstelle, worauf ich hier 

. nieht näher eingehe, sondern auf die diesfallsige grösstentheils bereits 
gedruckte Abhandlung in dem botanischen Zentralblatt von Dr. Uhl- 

»  worm verweise, in welchem sie als eine Art Prodromus des oben 
- genannten grösseren Werkes erscheinen wird. Ebenso muss ich hier 
; übergehen die Schlüsse, welche aus sämmtlichen diesfallsigen Unter- 
ungen in Verbindung mit den anderweitigen Arten der paläo- 
zoisehen Flora überhaupt folgen mit Ausnahme Kar eg das 

ft plötzliche Aulizalen.d der Lepidodendreae, Calam Sigilla- 

‚ Farne,b neahes alle und jede kickelunge- 

d zwar me Glieder der en 


_— 23 — 


Formation und der Jetztwelt sogar überragenden Vollkommenheit zum 
Vorschein kommen. Wir sind nun fast an der Grenze der Ablage - 
rungen angelangt. in denen man durch fortdauernde Variationen Neu- 
bildungen von Landpflanzen noch aufzufinden vermag, 

Nur Graphit und älteste Thonschiefer bleiben noch übrig, welche 
letzteren neuerdings wieder von Ostindien her als die Fundstätte des 
Diamants angegeben werden, an dessen Bildung auf nassem Wege 
ich durchaus nicht zweifle und meine, 1864 schon bewiesen zu haben. 
Jene vollkommeneren eben genannten Bürger der ältesten Landflora 
begreife ich jetzt unter dem Namen der kombinirten Organismen. 
Sie füllen die grosse Lücke aus, welche jetzt zwischen den krypto- 


Lagen auch urplötzlich ohne Vorstufen die Dicotyledonen zum Vor- 
schein kommen und von da in immer steigender Progression bis in 


480 bis 490 Gattungen und mindestens 2000 Arten ihr Maximum 
erlangen. Ein äusserst buntes Gemisch von mit unserer Vegetation 
aller Zonen und Regionen verwandten, ja sogar identisch erscheinenden 
Arten, da eine nieht geringe Zahl von Tertiärpflanzen unter andern 
zum Beweise für Unveränderlichkeit von Artentypen in unsere jetzige 
Flora übergegangen sind. Für alle diese Arten, also etwa 2000 


bis zu ihren Urformen noch zu erforschen, über die Kreide hinaus 


zoischen vom Culm bis Perm erst ermitte e sich aus der 
Monotonie aller darauf folgenden älteren Floren herausstellt, d 
eben nac el n über die e ch Ge- 


biete (ich gefalle mir nicht in grundlosen Negationen) für jetzt 
anzunehmen ist. 

Ob man die Verhältnisse der fossilen Flora schon einer Betrachtung 
auf vorliegende Weise unterzogen hat, ist mir unbekannt. Den 
Meisten gilt dies schon als ein überwundener Standpunkt oder die 
fossile Flora für viel zu unvollständig, um in Angelegenheiten der 
Descendenztheorie gehört zu werden. Ich meine aber, dass, un- 
geachtet der tiefsten Hochachtung für den Gründer derselben, den 
auch ich als einen der ersten Naturforscher unserer Tage verehre, 
unsere noch so junge, kaum 60 Jahre alte Wissenschaft mit einer 


_ 224 — 


so reichen Literatur, wie sie nur wenige andere in solcher Kürze 
der Zeit aufzuweisen haben, mit ihren 6000 fast nach allen Rich- 
tungen nach Vorgang der jetzigen Flora untersuchten Arten, doch 
wohl einige Berücksichtigung beanspruchen darf. Auch ich stimme 
für das allmälige Fortschreiten von dem Einfachen zum Zusammen- 
gesetzten, von dem Auftreten von Zellenpflanzen bis zu Dieotyledonen, 
halte aber die Nachweisung des phylogenetischen Zusammenhanges 
der einzelnen Floren für die eine der Aufgaben, zu deren Lösung der 
Wissenschaft noch viel zu thun übrig bleibt. Schliesslich besprach 
der Vortragende noch das von ihm herausgegebene Arboretum fossile, 
bestehend in Dünnschliffen von paläozoischen Hölzern, besorgt von 
Voigt & Hochgesang in Göttingen, dessen näherer Inhalt in einer 
der nächsten Sitzungen noch erörtert werden soll. 


Erklärung. 

Die Herren Dr. Ed. und Friedrich Lucas empfehlen in ihrer 
„Anleitung zum Gemüsebau“ eine „Schwedische Methode des 
pargelbaues von Hofgärtner Ahlsen“, die in der Hauptsache 
ganz derjenigen gleicht, welche ich erdacht, welche in den Jahren 
1862 u. ff. im Garten des Königlich schwedischen landwirthschaft- 
lichen Instituts Alnarp bei Malmoe ag vergleichenden Versuchen 
mit re weil die billigste in der Anlage und den frühesten 
 gebend, als die beste festgestellt, die ich von 1866 ab auf 
den Gütern a Herrn J. Sinclair, Gunnared bei Gothenburg, im 
Grossen, später an verschiedenen Orten in Deutschland in mehr oder 
minder grossem Maasstabe angewendet, und die ich ganz ent- 
schieden als die mei erklären muss, nachdem ich sie 1871 
im Oktoberheft von „Göteborgs och Bohusläns Hushällnings-Sälsskaps 
Quartalskrift‘‘, 1878 in No. 38 u. ff. meines „Deutschen Garten‘, 
Berlin bei Friedrich Schulze, 1879 in No. 61 der „Deutschen land- 
wirthschaftlichen Presse“, Berlin bei P. Parey, in der von mir 
besorgten Ausgabe von „Wredow’s Gartenfreund“, Berlin 1881 bei 
Siegfried Cronbach, und in der a vom 3. April 1881 

‚mehr oder weniger ausführlich beschrieben h 


Charlottenburg, “0. Hüttig, 
Anfang Mai 1881. Direktor em. des Gartenbs aues 
dschaftsgärtn 


Zur Frage der Sämlingszucht. ; 
(Aus meiner Praxis.) 
Von L. Groth in Guben. 


AB ich vor nunmehr länger als 25 Jahren ein a 
, einen Weinberg von circa 1 Morgen Grösse, ohne auch nur 


ae Een um sie zu haben und ui, 


MER A TR RN Le, 


— 22 — 


x 


am Wachsthum derselben zu erfreuen. Dass diese veredelt werden 
müssten, um Früchte zu bringen, war mir schon bekannt, denn 
Jugend-Freunde, die in einem Winkel ihres elterlichen Gartens eine 
kleine Baumschule von ein Dutzend Stämmehen besassen, hatten 
mir dies Geheimniss schon verrathen. 
ur Ausführung dieser Idee war mir ein Mitglied des Gartenbau- 
Vereins, dem ich inzwischen mich angeschlossen, Herr Apotheker 
Ulrich, insofern behülfich, als er mir 25 junge l1jährige Apfel- 
bäume schenkte. Diese wurden nun in Reihen a 5 Stück gebracht 
und auf’s Beste gepflegt. Da mir aber jegliche Kenntnis fehlte, 
so hatte ich die Bäumchen in die brennende Sonne, gerade auf die 
trockenste Stelle des Grundstücks gesetzt und wuchsen sie, obgleich 
sie sämmtlich am Leben blieben, nur sehr sparsam. 
Inzwischen en ich nun das Veredeln von Eat Winzer zu 
erlernen und pfropfte (bier zur Zeit die Haupt-Veredelungsart) 
alles, was nur irgend einen Finger stark war, ob Baum oder Strauch, 
ob Pfirsich, Aprikose, Apfel oder Birne, und zu jeder Jahreszeit, 
selbstverständlich ohne jeglichen Erfolg. Mein Winzer, der die _ 
Quälerei ht länger mit ansehen konnte, gab mir nun Aufschluss, 
und klähe Re ein Bäumchen wuchs. Nun war die Freude gross 
und jetzt wurde mir auch klar, dass der Platz, wo die Baumschule 
angelegt war, der ungeeignetste sei. Aber wohin mit den Pflanzen 
— auf einem Sandhügel? Ich brachte nun die Bäumchen am Fusse 
des Berges unter, drei davon, ein veredeltes und zwei Wildlinge, 
brachte ich in gehöriger Entfernung auf ihren heutigen Standpunkt, 
da sie während der Zeit so erstarkt waren, dass sie als Setzbäume 
gelten konnten 
päter, zehn Jahre nach dem ersten Versuch, erhielt ich eirca 
300 Bäumchen ur s der aufgelösten Vereins-Baum schule. arg iese 
wurden möglichst am Fusse des mittlerweile durch Ankauf um das 
Doppelte ee Weinberges untergebracht. Auch ondstn, 
die ich gemacht, waren so weit erstarkt, dass sie ausgepflanzt 
werden mussten und kamen sie ebenfalls an diese Stelle. Nun hatte 


= ich schon einen kleinen Wald von Obstbäumen, in welchem ich 


schon stellenweise im Schatten, ohne, wie bei den Palmen, gestraft 
zu werden, wandeln konnte. 

Verkauft wurde indessen nichts, denn ich hätte mich doch von 
keinem der Bäumchen trennen EN Dagegen wurde die Baum- 
schule noch durch Ankauf von 100 ie einjährigen Birnwildlingen 
vermehrt, denen das Terrain noch besser zusagte. Veredelt wurde 
Alles und wuchs auch Alles so, dass es eine Lust war. Mit der 
Zeit wurde ich auch verständiger. Die Bäume konnten auf zwei 
Fuss Entfernung nicht länger stehen bleiben, somit wurde nun der 


Luft, aber sie suchten sieh auch Platz zu machen. Da blieb mir 
‚denn nichts übrig, als an Bekannke auch Bäume zu verkaufen. 
| wurde mir zwar schwer, die schönen kostbaren Sorten en 


— 26 — 


von denen ich wenigstens doch gern erst einmal eine Frucht gesehen 
hätte; doch es half nichts, Luft musste geschafft werden. 

Die über den ganzen Bekg vertheilten neugesetzten er 
eigener Zucht waren sämmtlich vertrocknet und ich erkannte bald, 
dass hier kein Rezept nütze. Es war zu trocken, der Boden = zu 


hinunter, aber am Abhange blieb Alles trocken. So kam ich denn 
auf den Gedanken, da einzelne zufällig aufgegangene Bäumchen sich 
ganz munter hielten, sogar recht rasch wuchsen, überall dort, wo 
ich einen Baum haben wollte, Kerne direkt an Ort und Stelle 
zu legen. Und diese Methode hat sich denn auch bewährt. Es 
werden im Herbst auf die betreffende Stelle etwa fünf Samenkerne 
gelegt, etwas Erde darübergestreut und drei Stöcke herum in die 
Erde gesteckt, damit die Arbeiter im nächsten Frühjahr wissen, 
dass zwischen diesen Stöcken nicht gegraben werden darf. Das von 
esen Samen aufgegangene und sich am kräftigsten zeigende Bäum- 
chen bleibt dann stehen, sobald der Standort zu eng wir ie 
anderen vier werden je nach dem Raum entfernt und konnte nun 
das Bäumchen, sobald es genügend erstarkt, veredelt werden. 
So waren nun ca. 15 Jahre verflossen seit Anlage der ersten 
Baumschule und immer war es mir noch nicht gelungen, den ver- 
‚ hältnissmässig. kahlen Weinberg etwas grüner zu färben, denn auch 
der Weinstock wollte nicht mehr gedeihen trotz aller Düngung. 
Die Rebensorte, eine Bordeauxrebe, mochte schon seit Jahr- 
hunderten dort angepflanzt und immer wieder erneut sein. Ich 
8 


etzt 
gedeiht der Wein übrigens auch gut, nachdem ich Sri Rebsorten 
gefunden, > mer wachsen 
Also 15 Jahre waren Kahite gegangen, da zeigte ein wilder 
ae ame Blüthenknospen. Die Frucht zeitigte 
Anfang September, zu einer Zeit, wo gerade die Frühbirnen hier 
zu Ende, die Herbstbirnen aber noch ungeniessbar sind. Sie war 
Bergamottenform und hatte einen etwas muskirten Geschmack 
nicht ag aber brauchbar zum en und wie sich später heraus- 
ellte, jährlich und reich tragend. 
a Wieder zehn Jahre später (1879) trugen sechs un veredelte 
- aemene, davon der Bu eine Frucht ähnlich dem Jungfernapfel, 
‚aber etwas grösser, was aber vielleicht nur der Fall, weil es die 
Frucht von einem jungen kräftigen Baume war. "No. 2, einer 
i Bäume, die als ea: zu meiner Pomologie dienten, hatte 
und ung getrag ‚aber die Frucht war klein 


hatte auch schon früher eine wnvollkommene Frucht geliefert, trug 
aber diesmal reichlich. Die Frucht, von mittlerer ‚Grösse, mehr breit 
als hoch, zeigte eine prächtige Färb bung. Die im August herab- 
gefallenen Früchte waren fast vom Baum geniessbar, angeschlagene 
Früchte hielten sich kaum länger als 14 Tage; dagegen dauerten 
die mit besonderer Behutsamkeit gepflückten und vor dem geringsten 
Fall behüteten vom September bis Februar. Im Oktober entwickelten 


Ehkingend. Ich nannte sie zu Ehren des Herrn Stadtrath Ullr ich, 

der mir den Baum vor 25 Jahren schenkte, nach seiner Tochter 

Valli’s Rosenapfel. No. 4 war eine kleine gelbe Reinette mit 

rothen Bäckchen wie aus Wachs bossirt; sie dauerte bis März un 
ai N 


‚Reinette mit langem dünnen Stiel, von mittlerer Grösse, da aber 


nur drei Aepfel geerntet wurden, so kann ich noch nichts weiter 
darüber sagen, als dass der Apfel brauchbar. No. 6: Baum gross 
har Saar be Verhältnis zu den anderen zu gleicher Zeit gepflanz- 
n, Frucht gross; der Kelch sitzt eigenthümlich tief in einem ge- 
alksten Trichter Die Farbe ist eine Goldbronze mit rother Backe, 
dabei netzartig berostet, sehr schön. Früchte oft zikadirt, als Back- 
apfel vorzüglich, im Oktober genossen fast widerlich süss, dagegen 
hat sich im Februar der Geschmack derart umgebildet, dass man 
eine Melone zu essen vermeint. Ich nannte den Apfel Groth’s 
Melonenapfel und macht das melonenartige, ganz. eigenthümliche, 
dem Apfel sonst nicht eigene Aroma, sowie die Farbe und Gestalt 
ihn mir recht werthvoll. 
abe mich bei der Beschreibung dieser Früchte lange auf- 
elle, nr Sr damit Ace er viel gprede Obst mn 
nicht 


‚verloren geht, man ni: e Frucht abwartet, 


veredelt. Es Sr sich aus Er ee schliessen, u man 


' wohl sehr oft die Anlagen zu den schönsten Früchten fortschneidet, 
-um die Stämmchen mit einer minderschönen Sorte zu veredeln. 


e 

Oder sollte es eine Eigenthümlichkeit unserer Bäume und unseres 
Bodens sein, gute Sorten hervorzubringen? Die Süsskirschen 
weisen ‚allerdings auf letzteren Umstand hin; denn unter 40 un- 
veredelten Stämmchen waren BahreR® yorzügliche und gegen. zwölf 
brauchbare Sorten, wogegen anderswo aus Samen meist nur Vogel- 
kirschen gezogen wurden, wie mir der “ Oberdieck vor Jahren 
berichtete, als ich ihm hierüber schrie 

Der Zweck dieser Abhandlung er der, die aufmerksam zu 
machen, dass man an Stellen, wo es schwierig ist, zu ackern, und 
die sich zur Anpflanzung von Obst wegen verhältniss ‚ schlechten 
und trockenen Bodens nicht eignen, versuchen möchte, dieselben 
durch Kernsaaten an Ort und he zu bepflanzen. ‚Sollten, 


| 2 = nn die Bäume Früchte gezeitigt haben, diese nicht genügen, so 
E ig In. je 


"man die Bäume immer noch in ie Krone verede 


R Anfame müssen dabei mehr am Fusse des Berges, za die Anlage . x 


— 228 .— 


ein Berg ist, ausgesät werden. Birnen mit ihren sehr langen Pfahl- 
wurzeln können in die höheren Lagen gebracht werden. 

s wird oft gewünscht, dass nur die vom Pomologen-Verein 
empfohlenen 50 Sorten Aepfel und 50 Sorten Birnen angebaut 
werden sollten. Das wäre nun freilich für den Pomologen recht gut, 
er wäre mit seinem Studium in einer Woche zu Ende, und in einem 
Monat ein Meister in der Pomologie. Die Vortheile, die diese 
Maassregel auf mehreren Gebieten ar Obstbenutzung bringen w würde, 
erkenne ich wohl und könnten sie mir auch gefallen. Indess wer 
würde sich dazu verstehen, wenn er Be Verfahren angewendet 
und nun endlich nach langen: Jahren sein Grundstück mit Bäumen 
besetzt hätte, die eine lange Dauer und reiche Erträge versprechen, 

i iden 


und mit den angeordneten Sorten umzupfropfen? Wir wissen ausser- 
dem auch, dass die einzelnen Obstsorten keine Ewigkeit ausdauern, 
sondern durch neue Sorten, wir wollen annehmen in 100 Jahren, 
ersetzt werden müssen, Was dann? Nun einfach — dann lassen wir 
uns von den klugen Belgiern, die bis dahin ein paar Tausend Sorten 
neue bessere Birnen Eee haben, wieder 50 Sorten schieken und 
50 Sorten aus Amerika s bis dahin Alles durch Massen und 
durch Schönheit der Früchte überfügelt haben wird. 


viele Sorten erhalten, aber man wird dann nicht zurückbleiben, wie 
‘es unbedingt gescheh en wird, wenn man bei 50 Sorten stehen 
bleiben wollte. 

Be = sich rer zeigen, dass an anderen Orten die Samen 
sich ni r Erzeugung guter neuer Sorten eignen, so dürften 
len a >= bekommen sein, wenn auch nicht gleich, so - 
doch nach einer guten Obsternte. 


Der ländliche Obstbau in sms 


ar Wieder ist die Zeit da, wo für den Landmann die meist nur 
auf Haus und Hof sich beschränkende eg per und 
derselbe in Folge der langen Abende Zeit hat die Erfolge seiner 


Arbeit zu übersehen, etwaige Verbesserungen im Betriebe seiner u 
i { 1 . ; eo EN == ob 


us a 
ER URL. 


re oder le dient. 
5 nlag 


— 2293 — 


wie durch Anbau anderer ökonomischer Früchte ein höherer Ertrag 
erzielt Aha könnte. 
ser Standpunkt ist ‚ierbei jedoch derjenige des Volkswirths, 
der Naar) Hervorrufung neuer Nahrungsquellen den höheren Wohl- 
ein 


ege 
verständigen Manne auch bei nur oberflächlicher Betrachtung die 
feste Ueberzeugung aufdrängen, dass unsere norddeutschen Ebenen, 
trotz der manchmal hohen Bodänrente, die sie et nn be- 
deutend ertragsfähiger gemacht werden könnten, so 
überaus en Obstbau im Grossen mehr var RR er zu- 
gewendet w 
Durch lands Fachleute ist ja längst bewiesen, dass die 
manchmal so grosse Trockenheit und Unfruchtbarkeit einer Gegend 
nur dem Mangel an Feuchtigkeit, hervorgerufen durch umfangreiche 
Abforstungen und Ueberhandnehmen der zu landwirthschaftlichen 
Zwecken dienenden Bodenflächen, zugeschrieben werden muss. 
‘ Diesem Uebelstande sucht man namentlich auch in der Provinz 
Hannover durch Beforstung grosser Haide Hächen, deren Boden für 


andere Kulturen zu gering, in sehr lobenswerther Weise und manch- 


Grundbesitzern möglich, da kleinere Bodenbesitzer wie auch gute 
Ackerwirthe vor den sich erst nach langen Jahren bezahlt machen- 
den Ausgaben einer neuen Waldanlage meist zurückschrecken. 

Hier ist es nun der Obstbau auf dem Lande und in den Vor- 
städten, der erstens durch grössere Ausdehnung den Forst und dessen 
gute Einwirkung auf die Umgegend ersetzen und zweitens den Wohl- 

i n kann. 


e 
as nun den Obstbau auf En Lande in solcher Ausdehnung 
darin noch unendlich mehr geschehen als biaher. 


 anbetrifft, so muss 
Und doch ist gerade dies die Aufgabe auch der kleineren Grund- 


besitzer, denn wenn. Jeder derselben das Seine durch Anpflanzen 


pP 
von passenden Obstsorten dazu beiträgt, so werden bald die Nach- 


barn,; durch gute Beispiele und art Erfolge veranlasst, ähnliche 
Anpflanzungen Feen und so sich bald die ganze Gemarkung 
eines Dorfes inem grossen irn vergleichen lassen, dessen 
nee Seite nicht lange auf sich warten lassen wird. 
Der Platz nun, den wir dabei im Auge haben, ne sehr auags- 
dehnt. Der einzelne Grundbesitzer wird zuerst in 


Bäume haben wollen. Denselben Wunsch hatten aber Bee dis Fort 
fahren des Besitzers und so finden sich denn auch die meisten - 


unserer ländlieben Obstanlagen hinter dem Hause, ee nur aus 
wenigen ei -. Gemüseland gesetzten Bäumen bestehend oder er 
ten Baumhof vereinigt, dessen Grund ae 


datiren aber meist schon von mehreren 


Generationen her und haben E ein zu hohes Alter erreicht, als “ nn 


— 230 ° — 


dass sie noch, da den Bäumen meist gar keine neue dung zu 
geführt wird, ihren Platz vollkommen ausnutzten. un: 

äume ab, so werden sie entfernt, ein Loch an dieselbe Stelle: ge- 
macht, und ein junger Baum, häufig noch dazu derselben Obstsorte, 
soll nun in dem von seinen Vorgängern schon gänzlich ausgesogenen 
Boden wachsen und — auch recht bald Früchte tragen. Dies Alles 
hat seinen Grund in der trotz allen Schreibens und dergl. bei den 
Laien noch immer verbreiteten irrigen Annahme, dass ein Obstbaum 
gar keiner weiteren Pflege und Dagams bedürfe und man denselben 
sich selbst überlassen könne, wie etwa einen Barmen der den 


oden, da er keine Frucht liefert, lange nicht in dem Maasse ent- 


Acker zugeführten Dünger in Folge der tieferen Lage seiner Wur- 
zeln nur wenig oder nichts profitirt. — Jeder Bauer weiss jetzt 
sehr genau, dass er trotz genügender Düngung einen Acker nicht 
stets wieder mit z, B. Hafer bestellen kann, sondern dass er nach 
den Halm- erst wieder Hackfrüchte bauen muss 

Sind derartige je Baumhöfe lange Zeiten mit Obstbäumen be- 
standen gewesen, so ist es durchaus nöthig, dass diese Flächen erst 
für einen langen Zeitraum von Jahren anderen Kulturen dienen und 
für Anlage eines Baumgartens ein bisher noch nicht mit Obstbäumen 
bestandenes, passend gelegenes Grundstück gewählt werde. 

Ganz ähnlich ie Sache, wenn im Gemüsegarten alte 
fruchtbare abgängig ee Bäume stehen. — Sind die en 
Bäume einer derartigen Anpflanzung jedoch noch in gutem Ertrage 
und ist es nöthig, einzelne alte Stämme durch neu zu pflanzende 

zu ersetzen, so muss, wenn derselbe Platz gewählt werden muss, 


i ein Steinobstbaum seinen Platz finden. — Die Pflanzlöcher müssen 
0 dann im Herbste‘ o einer Tiefe Ya 90—120 cm und einem Durch- 
messer von 3,5 — 4,5 m ausgeworfen werden und kann man in die- 
2 2-0 Selben ae: oder 8-10 Eimer verdünnter Jauche schütten, 
auch die ausgeworfene Erde mit füssigem Dünger übergiessen. — 
Alle diese Dungstoffe verlieren im Laufe des Winters ihre sonst zu 
‚scharfe Wirkung auf die Baumwurzeln. — Ein dann in die so vor- 
| beraten Löcher im Frühjahr gesetzter Baum wird durch frendig@n 
kräftigen Wuchs die gehabte Mühe bald lohnen. 


in manchen Gemeinden schon stehen, ist an allen 


. 


meinde oder grösserer ie aber auch für den Bauern 
giebt es auf seinen Ländereien noch Wege genug, Be er nutzbar 
Bu pi die, da sie nicht so unmittelbar an die grossen 

n grenzen, dem Diebstahl und der 


'Landwegen. — Diese Anlagen sind zwar meist Eigenthum der‘ Ge- a 


Ein weiterer Platz, wo Obstbäume stehen sollten und jaauch 
Strassen und 


—_ 231 — 


Vermischtes 


Da in neuester Zeit so vielfach über das Edelweiss geschrie- 
ben ist, so dürfte es Manchem willkommen sein, über dessen An- 
zucht belehrt zu werden. Am besten sind aus dem Samen erzogene 
Pflanzen, da abgetrennte Stücke älterer nicht so kräftig gedeihen. 
Der Samen muss sogleich wieder ausgesäet werden; man bediene 
sich dazu 10 bis 11 cm hoher, 18 cm breiter An deren Boden 
zum besseren Abzuge des Wassers 2.5 cm hoch mit groben Torf- 
brocken beiegt wird, alsdann fülle man die Töpfe, mit einer aus 
2 Thl, Laub-Erde, 2 Thl. brauner Torfmoor-Erde (sog. Haide-Erde) 
und 1 Tbl. Sand "bestehenden Erdmischung, die ziemlich fest ange- 
drückt wird. Sind die Saattöpfe so zubereitet, so ebene man die 
Oberfläche, streue den Samen darauf, bedecke ihn schwach mit zer- 
riebenem Moos, am besten Torfmoos, und überbrause die Erde. Am 
besten ist es, um das Keimen zu begünstigen, „x Saattöpfe an 
einer schattigen "Stelle des Gartens bis zum Ran de einzusenken und 
den Winter hindurch ruhig dort stehen zu lassen, den der Same 
am besten keimt, wenn er mit Schnee bedeckt war; gegen den Früh- 


blühen. Samen dürfte. wohl bei Haage & Schmidt in Erfurt zu 
haben sein. (Voss. Ztg.) 


In der „Gartenflora* (August - September - - Heft 1880) erfahren 
wir. Einiges über die Leiden eines Gärtners und Pflanzen- 
sammlers in Australien. Herr W. de Niedmann, bisher Gehülfe 
des Direktors des botanischen Gartens in Brisbane, theilt der Garten- 
flora mit, dass er im September 1879 sich einer Expedition nach 
dem Never-never-Gebiet im nordwestlichen Queensland angeschlossen 
hatte. Dabei ward er vom Fieber befallen und musste mehr denn 
2 Monate zwischen den schwarzen Eingeborenen eg Die 
haisenuucheue war im Allgemeinen unbedeutend, ‚eise 
ae dürre Steppen, weite Ebenen und durch kahle, von a 
fast ganz entblösste Gebirge ging. Ne ag gab es dort viel 
aa, Eisen, Zinn, Blei, Silber und Gold 
Diese letzte Reise war eine der abenteuerlichsten, kon; überhaupt 
gemacht werden können. Von Brisbane aus war Herr de Nied- 
mann nach Fort Douglas gegangen und hatte sich a behufs Er- 
forschung des Innern einer anderen Gesellschaft angeschlossen, ze 
das Budgers Creek Woolger untersuchen ale a 
einen regelmässigen Betrieb auf Gold anzulege e Reise aahin. 
1200 engl. Meilen (a 1609,29 m), wurde zu er EEE 
und Herr de Niedmann hatte eine reiche Ausbeute 
namentlich von schönen Macrozamien und anderen Seltenheiten bei 
sich. Im Goldgebiet ward derselbe heftig fieberkrank und seine 
Gefährten, die da fürchteten, dass ihre Lebensmittel ausgingen, liessen 
' ihn bei den Schwarzen erbärmlicherweise im Stich. Als er nach 


4 


—- 232 — 


8 Wochen sich so weit erholt hatte, dass er nach dem 400 engi. 
Meilen entfernten nächsten Küstenpunkt an der Carpentaria-Bai auf- 
brechen konnte, durch eine weglose, kahle, steinige Gegend, wo doch 
einigemal Flüsse zu passiren waren, war er ganz mittellos, denn die 
Schwarzen hatten ihm alle seine Vorräthe geraubt, das Gewehr zer- 
brochen, und nichts als ein altes, zerbrochenes Messer war ihm ge- 
blieben. So, ohne alle Mittel, selbst ohne ein Gefäss, um Wasser 
in die wasserlosen Wüsten mit sich zu nehmen, das er sich dann 
aus Baumrinde fertigte, ohne alle Lebensmittel und ohne Kompass, 


Mitteln zur Erreichung der Küste versahen. Er war so ermattet, 
dass er nicht ‚mehr sprechen konnte, a er aufgefunden ward, und 


Die Reblaus in sn Auf den Blättern eines wild wach- 

0. senden Weins, Vitis caribaea D.C er Form von Vitis indiea 
0. L., fand L. Collot Gallen mit a erfüllt, ganz wie die nord- 
2 amerikanischen und europäischen. In einer einzigen Galle sass ein 
'Weibehen mit ea. 50 Jungen oder Eiern. — Ob die Wurzeln An- 
‚ sehwellungen zeigten, ist nicht gesagt. (Comptes rendus t. 88 p. 72.) 


„Tidn. för Trodlare“, Stockholm, November 1880, beginnt eine 

Abhandlung über den Gartenbau in Aegypten nach Deche vallerie, 

Chef des Vizekönigl. Gartens in Ghezireh, wonach z. B. Pfirsich. 

bäume das ganze Jahr hindurch grün sind, indem oe Laub 

' erst abfällt, wenn junges sich bildet; importirte Obstbäume und 

e Sträucher blühen wohl, tragen aber keine Früchte; die Skkaaair 
Bäume (dort aus Samen gezogen?) blühen sehr früh, so dass hre 

Diımes schon weit vorgeschritten sind, wenn die heissen Winde ein- 
treten. Der Ihm giebt dreimal im Jahr reife Trauben, die 
ersten im Juni und Juli, die zweiten Ende Kepenbe die dri it 

im Januar; die rer sind jedoch weniger saftreich als die ersten, 
halten ten sich. aber bis zum Frühjahr. Der Weinstock ww 0 
‚beschnitten, von Nee wie in Italien, an Bäu gezogen. we 
orten on der Beypinehen, Sorte Eineb en 2 


2; 


2 = gleichen“ ‚ rufen wir den wohlhabenden. Deutschen zu, und ‚möchten 


ae 


Die „Wiener illustr. Garten-Zeitung“, Juli 1880, berichtet über 
die 1870 gegründete Krankenkasse der Firma E. Benary in Erfurt, 
in weleher jeder dauernd angestellte männliche Arbeiter der Firma 
je nach dem Wochenlohn (8-12 Mk.) einen wöchentlichen Beitrag 


ach 1 Jahr-g 
gestellt. Je nach der Dauer der Mitgliedschaft ist auch ein Todten- 
geld zu zahlen. Die Einrichtung hat bereits sehr erfolgreich ge- 
wirkt. 0. H. 


„Ihe Garden“ ‚ in London erscheinend, brachte das Porträt und 
die Biographie von Jean Jules Linden , des Besitzers vom gröss- 
ten Geschäft für den Import tropischer Pflanzen auf dem Kontinent. 
L. wurde am 3. Januar 1817 in Luxemburg geboren und im dor- 
tigen Athenäum erzogen. Er interessirte sich früh für die botani- 
schen Schätze u. a. jener Gegend, wurde 1835, also im Alter von 
18 Jahren, mit dem Zeichner Funk und dem Zoologen Ghiesbreght 
von der belgischen Regierung zur ae loraeküng se Landes nach Bra- 
silien, 1837 nach AA, Mexiko, Guatemala u. s. w., 1841, diesmal 
mit seinem Halbbruder Schlim, ne ee ei den Kor- 
dilleren u. s. w. geschickt, und kam jedesmal mit reichen Schätzen 
zurück. Die Zahl der gesammelten Orchideen war so gross, dass 
Lindley sie in einer besonderen Zeitschrift „Örchidaceae Linde- 
nianae“ beschrieb. 1845 gründete L, sein Etablissement in Luxem- 
burg für die Einführung tropischer Pflanzen, das erste der Art auf 
dem Kontinent, für welches Funk und Schlim, später Wallis und 
Roez]l die Tropen bereisten, verlegte dasselbe 1855 nach Brüssel, 
wo er 10 Jahre hindurch die Direktion des zoologischen Gartens 
führte. 1853 bis 1867 war L. Konsul von Kolumbia, 1867 General- 
'konsul seines Geburtslandes Luxemburg, 1851 Ritter, 1864 Offizier, 
1867 Kommandeur des Ordens Leopold’s I., ausserdem zahl- 
reicher Orden Europas und anderer Länder. Er führte über. 2000 
neue Pflanzenarten ein und erhielt dafür aut allen Ausstellungen die 
ersten Preise. 1869 kaufte L. das Etablissement des Ambr. Ver- 
chaffelt in Gent, welches jetzt 43 bedeutende Gewächshäuser und 
in Paris, ‚Rue de la Paix, eine Agentur besitzt. Das unter Andre’s 
Redaktion erscheinende Journal „Illustration. horticole“ bespricht 
stets L.’s neueste Einführungen. ea 


Das Kryptogamen-Herbarium des BNORE: Prof. a 
in Strassburg, sowie die Zeichnungen (zu den Moosen ete.), Notizen 
und Präparate sind von der Baronin Burdett-Couts erworben und 
' dem Herbarium in Kew geschenkt. — „Gehet hin und thuet des- 


- wir nn fragen: War denn unter ihnen nicht Einer zu finden, 
der das Herbarium dem orig Reiche erhalten konnte? 


—_— 234 — 


— Die Frequenz der Königlichen Lehranstalt für Obst- und Weinbau zu 
Geisenheim a. Rh. ist in erfreulicher Zunahme begriffen. er Weinbau- 
ursus di s (1.—26. Fe wurde von 18, der Obstbau - Cursus 


— Dr. R. Se Brenn Director des botanischen Gartens in Adelaide, 
Neu-Holland, "schreibt uns u.A.: „Pigentbümlich, dass, trotzdem die ‚Cacteen 
ei uns im Freien sehr gut gedeihen und . lüthen bedeckt sin 
doch keinen rg: tragen, selbst wenn die Blüthen befruchtet wurden”, eine 
Erscheinung, die bei dem ganz bedeutenden Sortiment Cacteen (450 Spezies 
und en), welches der gesammte botanische Garten besitzt, nicht 
ohne Interesse sein dürfte. 

In „Pl aim horticole” lesen wir: „die Produktion von rer "hat 
in Australien, besonders in Neu- Süd-Wales, reissend schnell be- 
deutende Ausdehnung gewonnen. 1840 en ein Ansiedler unter 2 Schutz 

Arth 


von guter Qualität zu sein; a. Nam erer Be: europäischen Sorten 
nd, haben sie jedenf: e gute Eigenschaften geerbt und sind 
ausserdem a en letzten internatio nalen era ungen nach Verdienst 


Weinstöcken im Werth von 3 Millione n Do Hair be spflanzt;, deren viele, nament- 


lich er einheimischen Pflanz zen, Ber ee Sorten gepfropft sind.” 
endaselbt finden wir die Mittheilung, „dass M. Letroublon, 
oe mit vollstän ala Erfolge das Propfen von 0 rsucht 
hat. Im April hat er den Ke der frühen Rosenkartoffel (Earl ans auf 
die eirsgtar der che ge ange achdem er bei dies Zen 


usern, 
Vereinigten Staaten von Nord-Amerika dürfte das ser Eigenthum der 
Gärtner auf ungefähr 1200 Millionen Mark zu schätz: 

M. J. van Hutte giebt in der „Revue d’horticole Sr ER Ziffern, 
welche die e hohe Bedeutung der Zucht von wohlrieche nden Blumen beweisen 
dü er Süden Frankreichs, an den Ufern des Mittelländischen Meeres, 
i ich 000 i 


= 
jn 
Ss 
= 
s 
in 
en 
a 
be] 


ein edeutung 
trag von a vor dem a en errang ga 3000 £ ae am 
ging aber angestellten erwüstungen und wegen men : 
Arbeitekräften auf auf 1000 £ zurück, doch stieg der Freis von 500 auf 1 19 
pro Liter. 


on Sa Mehrung des Weins dient neuerdings (1881) in Paris, nach der 
> „Voss. ‚ die Blüthe des Bassiabau mes, Bassia latifolia Willd. mit dem 
yaterländischen Namen Mahwa. Die Blüthen werden in Ostindies, vornehmlich 

H u ” 


a unis’ „Synopsis der e, 
ern kann, f wa kultivirt werden. Die 

.b \ fe ewige in diesen Wäldern und 
ns Ve se ‚ der frisch, wegen 


weichen er ent, Tür die Gesundheit ai 


iu 4 ab Selle DaB 


= 2335 — 


schädlich ist, sich aber mit dem Alter verbassert: Der Baum "ran zur 
Familie der Sapo eae R. Br. und wächst zu ansehnlicher Grösse; er hat breite 
länze ätter. ese 


leicht einzusammeln, haben getrocknet eine ren Farbe und schmecken 
i Imässige Korinthen. Ein Baum kann bis 150 kg solcher kuchen no 
Blüthenreste liefern, die jetzt in Paris zur Weinbereitung benutzt werden, 
und sind dort innerhalb zweier Monate 250.000 kg eingeführt a Man 
wird versuchen, den Baum in Algerien anzupflanzen. 0.H. 

 — Im Se ukloksgirten von Schönhausen befinden sich neben anderen 
interessanten. Denkwürdigkeiten auch zwei historische Bäume, deren 


Vorhandensein nur W bekannt sein Seitenwege, der 
rechts vom Schloss abgeht, steht eine Eiche, deren weitverzweigte Aeste i 
Sommerszeit ein schützendes en gew Si e nicht besonders 

wenn nicht ein kleines, an ihrem Fusse ae ee 
et anzeigte . sie Mr Alstorlicher Hassan & gr 
stehe e e: orgen - Eic denken 


eine zweite Eiche sich zu stolzer Höhe empor, der man es fast en dass 

sie eine gleichaltrige Schwester der Ersten ist. Auch hier giebt uns ein 
gleiches Schild Aufschluss über us Entstehung. Die einfache Inschrift 
lautet hier: „Den 26. Juli 1827, am Geburtstage der Prinzessin Auguste 
zu Solms-Braunsfels und am ae ihrer Vermählung mit dem Prinzen 


leicht die schönsten Stunden seines Lebens gesehen, wahrlich gesehen, da 
ihn damals das Geächick Na Ausenlchie noch nicht radt hatte. 


seinem achten Ge den 1826 wurde m Andenken die 
iche gepflanzt und ein Jahr shätar lat er Selbst den Te Baum, 
(Voss. Ztg.) 


“ — .Melica coerulea, blaues Perlgras, entstand auf den a iesen des 
arwe bei Neu-Ruppin nach starker Mergelung ge Wiesen, 
tigen i i s diese 


c 
ausschliesslich die Vegetation ausmachte. Von ee Rindvieh 
sehr gern gefressen und sehr a Ham erzeugte es aber — wenn es 
ek 


ohne 0 
 holentlich Rückenblut bei den Kühen, eine Krankheit, die nur durch grosse 
- und wiederholte Gaben von Eisenviri #3 errree werden konnte. Die früher 
sehr bemoosten, armen Wiesen geben durch die Bemergelung und das 
massenhafte Erscheinen von Melich coerulea vorzügliche Erträge. 


© Folgendes Schreiben ist uns von Herrn Joseph Klar zum Abdruck 
übergeben worden: „Herrn Joseph Klar, Berlin. Veranlasst durch eine Ab- 
handlung über Balsaminen-Kultur im Fe bruarheft der Morstsschnitt des a: 
eins zur Beförderung des Bartenkiines in den eussischen Staaten er- 
laube ich mir Ihnen mitzutheilen, dass mein verstorbener Lehrprinzipal, der 
Gräfl. Hofgärtner C. Kunicke in Wernigerode, Samen eines vorzüglichen 
Ja es von Balsaminen zehn Fe lang en Aussaat an Erfolg 
benutzte, der Samen ist auch im el hre noch ge a flan 
aber waren gelb und sine eh: vegetatio nsfähig, .e Anschend ,„ dass 
: diese h eines seinerzeit sehr bewährten Sa niensäehters einiges In- 
. . teresse für Sie haben möge, ie ich mit vorzüglicher Achtung 
e Oranienbaum i. Anhalt, 2. April 1881. SEN Bd. en 
Herzogl. Hofgärtner.* 


— 256 — 


Ausstellungen. 


— In E amburg wird im Herbste d. J. zur Feier der Einweihung des 
neuen Ausstellungspalastes eine grossartige Blumen- Austellung ee g 


bei der nicht weniger als 287 Koakerreneee siebte sin ind. Empfehlens- 
,„ dass vr denjenigen Konkurrenzen, denen sich vor- 
au ussichtlich je Liebhabe eiligen, stets zweimal die Preise ausgeworten 
sind, erstens für Tchbaber und zweitens Gärtner. 
nkfurt am Main m 1. Mai bis 1. Oktober findet ven: eine 
allgenieine Pflanzen-, en - bst- Ausstellung 
dung damit wird die Gartenbau - Gesellschaft alles zur ee 
bringen, was irgend mit dem Garten n in Beziehun 
— Chemnitz, Erzgebirgischer Gartenbau - Verein: Ausstellun ung von 


Pflanzen, Blumen, Früchten, Gemüsen, Garten-Gerä Sg ee Mi vom 
' 12.—21. August 1881 im Garten des Stadtrath Kunze in Chemnitz, 
— Varel. Mitte September 1881 veranstaltet der hiesige ge Gartenban- 
Verein eine grössere Ausstellung von Pflanzen, Blumen, Gemüse, O) 
und Garten -Industrie-Gegenständen. Näheres später. 


Personal-Nachrichten. 


— Am 1. April im Pomologischen Institut in Reutlingen das 
50jährige Gärfnerjubiläum des ektors desselben, Herrn Dr. Ed. 
Lucas festlich en 2 Vorabend brachte ihm der Reutlinger Lieder- 


schon früh durch Böllerschüsse ee I Laufe des s Nuchmitta trafen 
i uehkäniiler 


err be 
E. Ulmer von Stuttgart ein, welche als Abgesandte ram zu diesem Zwecke 
re eten Festkomite’s Herrn Dr. Lucas ein prachtvolles Album zu über- 
.. 


Dasselbe, ein Meisterwerk des Stuttgarter Kunstgewerbes, in russisch 

S "gebunden mit Silberschnitt und reichem Silberdruck, ist nach 

5 Seen des Malers Julius Schnorr im Renaissance-Styl ausge ram 
die Buehbinderei, sämmtlich Handarbeit, ist von W. Kraushaar in Stu 

Wappen, Eck beschläge und Schloss aus der galvano nn ermi. an 

A Re hwerdt daselbst, und dürfen die Arbeiten 55 

betrachtet werden. Das Album ist für mehr als 500 Phbtograi ohjem ein- 

„erichtet und enthält bereits über 300 Photographien aus dem ip ge 


Freunde und Verehrer des Jubilars aus fast allen Tänders Europa’ 
besonderer Band, welcher ebenfalls sehr. schön ausgestattet ist, enthält die 
den Photograpbien beigelegten und Wi: 
‚bends 5 Uhr v elten sich im grossen Hörsaale des Instituts zahl- 
Gäste, Freunde und Bekaunte mit ihren Familien, sowie Zöglinge 
und Gehilfen, deren jed. Fı iche ife i d 
trug, ei es Bild, das deutlich liess, wie weit der Ruf 
des Instituts gedrungen ie Nachdem die beiden prachtv. Statuen der 
mn ora, di vorher erst im Garten, von Koniferen umge 
e ang des Muttergartens aufgestellt hatte ein Geschenk un Herrn 
e Bildhaners Barth in ._ bewundert worden waren, begann dB 


‚Saale, welche theils einen ernsten und würdigen, aber dann auch 
en und sehr er ne Veriauf EEE AA 


Dar aa We Ds 2 GE U En Zu 9 | 30 an We rn Sat ne 1 Zar le DE ml mn „ee a jär Inn" a Tree ei 
Fa EN nn “% FIR u aan 1 » REIFEN u Er a a 
Fa “ & i ERRANG m 


— 237 — 
baugesellschaft iu Wien sendete eine höchst luxuriös und geschmackvoll aus- 
gestattete schmeichelhafte Glückwunschadresse, ae von allen Mitgliedern 


des Vorstandes und Verwaltungsrathes eigenhändig unterzeichnet war. 


pomol. herausgeben (Burvenich, Pynaert, Rodigaz, van Hulle) sandten ein 

schönes Tableau, ein vierblä s Kleeblatt darstellend, mit ihren 4 Bildern, 

u. s. w. Eine eifrige Förderin der Pomologie hatte einen sehr schönen Tisch- 

teppich und 6 Servietten, worauf sie Obstbäume und Obstguirlanden, von allen 

möglichen Früchten zusammengestellt, sehr kunstvoll gestickt hatte, gesendet. 
el m 


n-Direktor von Effner), der Oesterreichische Pomologenverein in 

Gras (durch Herrn Grafen Attems), der Steyerische Gartenbau - -Verein in 
we er iin denselben), der Obstbauverein in Hechingen (durch A Fabrikant 
Geil) ae r Gartenbauverein für Hamburg, Altona en eg egend (durch die 
se rstände), der Fränkische Gartenbauverein in Würz urch Herrn Notar 
Vorstand), der Kunstgärtner- Verein Ba in München, der 


fi 
nbü 
x 
von wre das freie deutsche in 
e.V, FG en hochverdienten Obmann desselben 
mir vor, am Schluss meiner " Selbstbiographie über a ehren- 
vollen Auszeichnungen, sowie über eine Anzahl Sinnsprüche aus dem Album 
noch besondere eilung zu machen und sage nur noch auch er 
denen, welche mich bei meinem 50jährigen Gärtnerjubiläum durch ihre 
freundschaftliche Theilnahme erfreuten, den herzlichsten Dank! 
Da das Album noch für eine Anzahl Photographien Raum enthält, so 


— Herr Dr. phil. F. nn a Lehrer der Naturwissen: 
Hamburg ist zum ordentlich: Mitgliede der Kaiserlich Leopoldinischen 
Carolinischen Deutschen Aksiciaie Naturforscher ernannt worde 


Literatur. | 

Bericht über die Verwaltung der naturhistorischen und 

archäologischen Sammiungen des Westpreussischen Provinzial- 
s für das Jahr 1880. 4%. 98. 

— rei eg u. BER, der edelsten Rosen. 2, Auflage. 


Paul Parey, Berlin 1 ». 988. 
— Th. Weg En ar in der Familie er: Pomaceen 
ee aus a XLIH. He ge Heft.) 8. > 


eollectorum. 
— Prof. Dr. ©. Drade euro hen botanischen Garten zu Dresden 
u Wachsthums - B eobachtungen : -. Blatt der Victoria regia 
ichen 


Er zu Dresden. Heft TIL und T} 
Se az und IV, arg 68. 


_— 23338 — 


t J. F, A. Mellink. Notice sur le d&veloppement du 
ae ombryonnaire Sale quelques Angiospermes. (Extrait des archives Neer- 
Bales es I. XV.) 4%. 6 S. mit 2 lithographirten Tafeln. 

— OmLandbrugets Kulturplanter og dertil aan Froavl. Udgivet 
af forening til Kulturplanternes Forbedring No. 2. Beretning of Virksomheden 
i Aarene 18791880 ved E. „Bosbrup, erabiine eek Kjobeahavn. 
Th. Linds Boghandel 1881. 8%. 131 8. 


— Jahresbericht ._. die Thätigkeit des Gartenbau - Vereins 


zu Potsdam für den raum vom 1. Januar 1880 bis dahin 1881. 
Potsdam en 
— Dr. H/ Th. Geyler. ‚Botanische Mittheilungen ( Ne an rau era 
t Rhus en ifera D. im botanischen Garte 


.» 


Einige emerkungen über Phyliölsdns, _ rer Da Ung. in ae Tertiär- 
formation a Japan). Frankfurt rt a. M. 1881. 4%. 188. mit 2 Tafeln. 


Rezensionen. 


oulsen V. A. en Mikrochemie. — Eine Anleitung zu 

Dhytehistologischen Untersuchungen um Gebrauch für Studirende. — Aus 

dem Dänischen unter Mitwirkung dee v erfassere übersetzt von Carl Müller. 
— Theodor Fischer, Cassel, 1880. kl. 40. 83 8. 

Dieses Buch wird sich in kurzer Zeit gewiss überall Freunde erwerben; 

es ist, wie der Herr Uebersetzer er richtig bemerkt, nicht bloss für Studi- 


e. N 4 ‚ul 
Das Buch zerfällt in 2 Äbschnitte, im "ersten werden die Einchiet SRRERER, 
die Methode ihrer Anwendung und ihre Wir erläutert, im zweite 
; er die Soft des Pflanzenleibes (Cellulose, ‚Holzstoft, Stürke etc.) 


angehängt ist dem ersten n itel über "Einlege- 
ei und ssen. — Auffalle uns, dass Verfasser den 
um Ve in Deutschland so 5 vielta fach re rauchten Maskenlack No. 3 


yon Eu Bepstes &C. o. in Berlin S.-W., Schützenstrasse 66, nicht kennt; der Ueber- 
setzer kennt ihn doch a sehr genau und hätt e ihm wohl ein ee 
Zeugniss ausstellen könn 


N emire; Tafel IV er 9 Si % Ei die Samen e> 
Githago a ulshe gene ginn gezeichne afe Chrysan 
afel X. Benecio o vernalis erscheinen 


—. 239 — 


— H. Geitner. Der ENSEERFien bei ira born hischer 
Plan i im Maasstabe v nebst Text. Berlin 1 iegandt, 
Hempel & Parey (Paul Parey) % Preis 2M. Beim He le der schönen 
Jahreszeit möchten wir die Aufme: Eeanikeit auf diesen trefflich ausgeführten 
grossen Plan Ger besonders hinlenken. Der Verfasser hat in a 
i eränderungen resp. Neuanlagen berücksichtigt, so dass der 
Plan als vollständig zuverlässig bezeichnet werden kann. dem Text wird 
zunächst eine kurze Geschichte des en ir u gegeben und dann nament- 
grossartigen Veränderungen unter Lenne, sowie unter dem 
jetzigen, so übetans für das Gedeihen des Ahiergarlene Mhätigen Garten- 
Director Neide TUST, Hätten wir noch einen Wunsch hinzuzufügen, 
so wäre es der, dass else uns Einiges über die statistischen Ver- 
hältnisse, die Dulekheitangekarte ‚ae Personal ge o möglich auch a 
die Zahl der Bäume, der Bänke « te. angegeben hätte. "Bai’e einer 2. Aufl: 
würde ein solcher Anhang sl Allen willkommen sein. er E 
ttmack 
August Fahldieck, der praktische Gartenfrennd oder gründliche 
Anleitung zur Erziehung sämmtlicher Blumen und Gemüse, Obstbaumzucht, 
Weinbau und Fruchtsträucher; Kultur der Wonkoaenn & in ee ächshäusern, 
Mistbeeten und Wohnzimmern; Vermehrung durch Stecklinge, Senker, Ab- 
ae es ich ferner vollständige er ur Gemüse- und Blumen-Samenzucht, 
Quedlin und Leipzig. I ohrer DupbabQind6 1881. 8. 304 S. Preis3 M. 


Das ni enthält ne u er — um nicht mmereres 
zu sagen und kann da Be des richtigen Schreibens der Namen 
KIRIERMBADE op En das Beste an dem Werke, 


nicht als zuverlässig gelt ee en 
eist aber Wredow’s Garte 
— Dr. Eduard Be kneter die Bas und Warmhauspflanzen. 
Praktische An A yessang zur Anzucht, Vermehrung und Veredlung er 
re und Leipzig. Ernst’sche Buchhandlung. 8. 380 S. Pre 
In der recht übersichtlichen Einleitung führt der Verfasser u. a. die für das 
trockene und die für das feuchte Warmhaus geeigneten Pflanzen getrennt auf 
2 giebt dann für die wichtigsten Familien die geeignetste Erdmischung 
es ist zu loben, ser besonders das Letztere, man erhält dadurch 
gleich einen Bein über die Ansprüche der verschiedenen Familien. Leider 
ei der Gt Ioleenden speziellen alphabetisch geordneten Beschreibung 
eu Be die Gattungsnamen genannt. Gut sind die Kulturangaben bei 
Cycadeen, Orchideen, Palmen etc. die deutlich erkennen lassen, dass hier 
langjährige die Feder führte. Druckfehler sind leider nicht selten. 
— Baron von Ehrenkreutz, a Ganze der Angelfischerei uud ihrer 
Geheimnisse. Mit Abbildungen. 13. Aufl. Quedlinburg und Leipzig 1881. 
Ernst’sche egal B 360 8 
Obwohl den Gärtnern heiten Musse bleibt Fische mit der Angel zu fangen, 
so wollen wir doch hiermit auf ein Buch aufmer gemacht haben, in 
welchem Angler. denen nach den sogenannten Geheimnissen der Angelkunst 
verlangt, sich Raths erholen könnnen. 


Siebentes Verzeichniss 


Beiträge zum Grabdenkmal von Prof. K. Koch. 
Geh. ed a LTERBFR Direktor des botanischen sn. 


ee 20 M. — Pf. 
Hierzu der frühere n he 


Summa 
x Um weitere gütige e Einsendungen (an Herrn Baumschulbesitze ar, 
Berlin SO., Köpnickerstr. 154) bittet Das C 


Inhalt: 644. Versammlung des Nr es Beförderung gr 
in den Königl. Pre Staate S. xamen 
der erg ne Böjührigen Jubiläum 2. schlenvig- "bolsteinischen 
Gartenbau - Ver Ros ame Falco au- 
usstellung im Tale 1883 Er Bern Winte er - sell Pe er "1882. 
Ausgelegte Schriften. Splauer Kultur - Blumentöpfe). — Versammlun 


8 

S. 196. (Frübjahrs - Pflanzen- und Blumen - Ausstellung. Cocosnussfaser- 
Abfall. a er are Hübner’sche Deckfarben. ee 
keiten und Betheiligung daran durch Blumendekorationen.) — Desgl. 

4. März 1881. S. 197. (Polborn’ scher Raupenleim. Apparat zur V he 
der Luft: Wahl der Preisrichter für die re en ae Tödtung 
von grossen Bäumen durch Quecksilber. V:rschmelzung des Vereins zur 
Beförderung des Gartenbau’s und der Gesellschaft der Gern hanide e).. — 
Th. En Blüthen-Kalender der Pomäceen. S, 200. — Dr. H. 
na, zur Blüthezeit wi ‚Gewächse. S. er — Die 


Erklärung.: S. 2%4. — L. Groth, Zur Frage der kniieguaueit 
S. 224. — = Ailgı ar Der ländliche Obstbau in Norddeutsch- 


land. S. 228. — Vermischtes, 8. 231. — ag, me . 236. er- . 


sonal Nachrichten, S. 236.-— Literatur. S. 237. Rezensionen. Ss. si 
— Siebentes Verzeichniss der ee Beiträge 2 zum Grabde okmal v 
Pr ofessor K. Koch. S. 239. 


abe 


# 


BE 
für die age“ oe eis en des Garteubaues 
ittwoch, den 25. Mai 1881, Abends 6 Uh 


| Palmenhause des botinischen en 
(Bei der Wichtigkeit der gg "wird um a. zablreiches Erscheinen 
.) 


IE bee: des Fey Dr. Bolle: Ueber eine bisher verkannte Eigen- 
thtanne, 


k itive ee über die med an Hr grösseren 
en haftlichen RN a 
3. Neuwahl der technischen des Auss genen, zur Vor- 


bereitung der Vo; FREE 
4. Beschlussfassung über die Offerte der Verlagshandlung® Paul 
2 ale Benlin, die in deren Verlage befindliche gärtnerische 


rft „Deutscher Gärten“ zum Vereinsorgane u 
i iebt, 


machen, indem der Verein seine Zustimmung dazu gie 
dass seine bisherige Monatsschrift. mit dem „Dentse 
Garten“ verschmolzen erscheint. — Während der 
des He auf ein Jahr: 1882) zu ni schienen 
ist der j Gensralsckretar des 26 m 
ıtw Stiche x Redakteur des | ar 
lässt das‘ scht‘ & 


Monatsschrift 


des 
Vereines zur Beförderung, desGartenbaues 


in den Königl. Preussischen Staaten 


und der 


Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. 
ne 
Dr. L. Wittmack, 


General-Sekretär des rn Custos des eg 2 Pe landw. Hochschule, 
. Professor an der Uni 


Adresse d. Ver. z. Bef.d. Gart.: Ad Rentier “ onntag: 
Berlin N,, Invalidenstr. 42. Berlin s staranee Baer 51 
Preis der re pro Jahrgang 13 Mar) Annoncen pro gespaltene Petitzeile oder 


deren Raum 30 Pf., für Mitglieder des orale zur Beförderung des Gartenbaues nur die 
Hältte. Rabe bei Bmaliger Insertion 5 pCt., bei 6maliger 10 pÜt., bei l2maliger 20 pCt. 
Annahme in der Expedition der Zeitung: Berlin N, Invalidenstr. 42. 


No. 6. Berlin, im Juni 1881. 


645. Versammlung des Vereins zur Beförderung des 

Gartenbaues in den Königl. Preuss. Staaten. 

Verhandelt Berlin, den 30. März 1881. 

Das Protokoll der en Fe hatte ausgelegen und wurden 

sg rege dagegen nicht erhob 
lieben "Yitgliede Beust vorgeschlagen: 
"Bere Kunst- und Handelsgärtner Rölke, Berlin. 

E Ausgestellte Pflanzen: 1. Die diesmalige Versammlung 
zeigte eine grosse Reichhaltigkeit an schönen Blüthenpflanzen, Ganz 
hervorragend war die Leistung des Herrn A. Drawiel, Lichtenberg, 
der einen herrlichen Rosenflor, tn tneils in Hochstämmen, theils in 
niedrig veredelten, theils in abgeschnittenen Blumen zur Schau ge- 
stellt. Das Preisrichteramt, bestehend aus den Herren Gaerdt, 

Mathieu und Brasch, erachtete die Einsendung für so ver- 
dienstvoll, dass es ihr anstatt des Monatspreises eine grosse silberne 
Vereinsmedaille, deren Verausgabung die Versammlung genehmigte, 
zuerkannte. Herr Drawiel betonte bei Erläuterung seiner Pro- 
dukte, dass es französische Rosen seien, und er, so lange er mit 
deutschen nicht solche Resultate erziele, bei dem Bezuge aus 
Frankreich bleiben werde. Er die Namen der Rosen in ‚diesem 
Heft unter Vermischtem, S. 283.) 

16 


—_— 242 — 


2. Den Monatspreis erhielt Herr N Charlottenburg, für 
eine Eucharis amazoniea und eine Neuheit: Sparmannia afri- 
cana flore pleno. Die letztere wurde von Han Brandt in einem 
Privatgarten in Nizza aufgefunden und gebührt Herrn Brandt, der 
von seinen Reisen schon so manche hübsche Pflanze (u. A. Choisya 
ternata) in Berlin eingeführt, auch für diese volle Anerkennung, 
wenngleich die Pflanze bis jetzt noch nicht als ein williger Blüher 
bezeichnet werden kann. 

Herr Schmidt, Obergärtner bei Herrn Kommerzien-Rath 
Dellschan, hatte eine Probe seiner Bohnentreiberei: holländische 
Schwert- Stauden -Schneidebohnen eingeliefert, die ebenfalls 
sehr gut waren. Der Same war von ee J. Klar, Berlin, be- 
‚ zogen; die Bohnen wurden erst im Topf, dann im Mistbeet erzogen. 

Herr Hofgärtner Walther, Chärlettonburg: führte einen 
mächti gen Amorphophallus Rivieri vor, an dem sich sehr gut . 
Senne liess, dass die Blüthen proterogynisch sind, d. h., dass 
die Narben (der weiblichen Blüthen) schon empfänglich werden, "bevor 
die re (der männlichen Blüthen) an demselben Blüthen- 
kol stäuben e Pflanze ist daher auf Befruchtung mit dem 


Geruch, den die Blüthe aushaucht, scheint schon darauf hinzuweisen, 
> Austligen die Ueberträger des Pollens sind; Delpino hat das 
i osserv. sulla dieogamia p. 238 eit. nach Müller’s 
Blomes Ent Insekten“ p. 73) beobachtet, ebenso wie bei Arum 
Draceunculus, während Arum maeulatum durch winzige Mücken 
befruchtet wird, Alocasia er und Anthurium etc. nach 
a gt vielleicht ie Schneck 
I. Vor der Tagesordnung ser die Versammlung in die Be- 
rathung wegen Betheiligung an einer grösseren gemeinsamen 
Blumen-Ausstellung 1883 in Berlin. Da das betr. Schreiben der 
Gesellschaft der Gartenfreunde erst kurz vor Beginn der Sitzung 
eingegangen war und der Gegenstand somit nicht, hatte auf die 
Tagesordnung gesetzt werden können, so wurde festgesetzt, dass die 
Beilıge Berathung ‚resp. Beschlussfassung nur eine provisorische 
- an sole: eo erst in der nächsten Sitzung definitive Benchilane zu. 
ee 


Ausstellung abzuhalten, konnte man nicht beitreten, da bereits der 
erg eh im Januar 1882 abermals eine Winter-Ausstellung 
zu veranstalten. (Siehe das Programm im Aprilheft S. 151.) 

. Herr en. legte blühende Zr von Gupressus 
Barpaniens Murr. die von einem ca. 6 m hohen Baum auf 
dem nördlichen Ausläufer des Pfingstberges bei Pokaai un 
Die arpurrihen Staubkölbehen der männlichen geben 

u. dem | ‚ein Be Aöbeckes Ansehen. Alljährlich Kork hanalbe 
eimfähigen Ferner ng derselbe Cupressus 
| age eng mit Früchten. 


— 243 — 


Herr Lackner bemerkte hierzu, dass bei Herrn Baumschulbesitzer 
Mosisch in Treptow bei Berlin SW. sich mehrere ausserordentlich 
hohe Thujopsis borealis befinden, die jedes Jahr keimfähigen Samen 
tragen. Der Same reift im ersten Jahr, muss gleich gesäet werden 
und geht auch alsbald auf. 

Herr von St. Paul-Illaire wies darauf hin, dass einzelne 
Exemplare von C. Laws. fast alljährlich leiden, andere nicht; es wäre 
wünschenswerth, nur letztere zu vermehren. Derselbe bemerkte, 
dass durch die starke östliche er im laufenden Frühjahr 
in ganz Norddeutschland und Holland die Coniferen ausserordentlich 
gelitten haben; nach Herrn Da bei uns besonders Thuja gigantea 
(Heyderia decurrens) und Thujopsis borealis auf der Windseite. 

IV. Hierauf hielt Herr H. Fintelmann einen sehr interessanten 
Vortrag über nordamerikanische Kirchhofsanlagen. Dem Wunsche 
des Redners, eine Petition an die Gemeindeverwaltungen grösserer 
Städte zu erlassen, damit mehr Gärtner als Kirchhofs- Inspektoren 


dass diejenigen städtischen Verwaltungen, denen ee gärtnerische 
Kräfte zur Verfügung stehen, dieselben auch. für die gärtnerische 
Ausschmückung der Kirchhöfe benutzen. Ein Hinderniss bietet in 
grösseren Städten allerdings der Umstand, dass meist jede Kirche 
ihren eigenen Kirchhof hat. - 
Als wirkliche Mitglieder wurden aufgenommen 
) 


ie Herren Zocher & Voorhelm Schneevogt, Kunst- 


und a Rozenhagen bei Haarlem 
2) Herr Baumschulbesitzer J. Kuntze in Charlottenburg; 
3) Herr Kunst- und Handelsgärtner Bock in Berlin. 
Nach einer weg Reihe kleinerer Mittheilungen wurde die 
Sitzung geschlossen 
a. u. 8. 
(gez.) Sulzer. (gez.) Wittmack. 


Versammlung der Gesellschaft der Gartenfreunde 
Berlins. 


Verhandelt Berlin, den 18. März 1880. 


Der Vorsitzende eröffnete die Sitzung, liess das Protokoll der 
vorigen Sitzung verlesen und machte auf die im Juni in —— 
sowie auf die in Colberg stattfindende Ausstellung aufmerksa 

Herr Hofgärtner Hoffmann theilt mit, dass ein ee 
- aufseher und Pomolog, Herr Kniep aus Duderstadt beabsichtige, 
ein Sortiment von Kepfeit in ‘hundert Sorten auszustellen, dass 
derselbe indessen gebeten, die Uebersendungskosten auf den Vereins- 
fonds zu übernehmen und ihm — wenn eben seine rem mit 


—_ 24 — 


einem Preise bedacht werden sollte — statt der Medaille einen 
Geldpreis zu gewähren. Die ge auf den Vereins- 
fonds zu übernehmen, wird genehmigt, rfüllung des zweiten 


Wunsches des Herrn Kniep a aber von demi Beschlusse der Preis- 
richter abhängig gemacht. 

um zweiten Punkte der Tagesordnung übergehend, „Bericht 
über die Versammlung der Vorstandsmitglieder der hiesigen, sowie 
der in der ee von Berlin tagenden Gartenbau-Vereine vom 
14. März d. J. zur Herstellung einer gemeinsamen Ausstellung“, 
theilt Bar Späth mit, dass von den zu dieser Versammlung 
geladenen Vereinen Mitglieder des hiesigen Gartenbau-Vereines, der 
Gesellschaft der Gartenfreunde, des Vereins „Versuchsgarten“, des 
Charlottenburger und des Pankow-Schönhausener Gartenbau -Vereines 
erschienen, indessen Mitglieder des ebenfalls eingeladenen Potsdamer 
und des Weissenseeer Gartenbau-Vereines vermisst worden seien. 
Der Vorsitzende lässt demnächst das Protokoll der Sitzung vom 
14. März verlesen und über die in derselben fast einstimmig 
ae u Resolutionen abstimmen. 

Obgleich der $ 1 der Grundbestimmungen, wonach jährlich 
lack eine grössere öffentliche Ausstellung veranstaltet werden 
soll, bei Diesem oder Jenem Bedenken erregte, so fand man doch 
einen geeigneten, die Grundbestimmungen durchaus nicht verletzenden 

usweg, um die a vom 14. März auch in der Gesellschaft 
der Gartenfreunde anzune 

Die vorerwähnten Bissinliendi nn. wörtlich: 

1. Wir sprechen den Wunsch aus, dass die Gartenbau -Vereine 
von ‚Berlin und Umgegend, vinschliesekich Potsdam, gemeinsam eine 
ira Gartenbau-Ausstellung veranstalten. 

. Wir wünschen, dass dieselbe eine Frühjahrs-Ausstellung sei; 

3 dass diese im "Jahre 1883 stattfinde; 

dass die Beiträge zu den Kosten und Prämien von den 
on gezahlt und letztere zu dem Zwecke ersucht werden, fest- 
zustellen, wieviel sie jährlich für Ausstellungszwecke verausgabt 
haben und wie wieviel sie eventuell zu einem Garantiefonds zeichnen 
würden 
5. Wir bitten die genannten Vereine, im Jahre 1882 gar keine 
Blumen- “und Pflanzen-Ausstellung zu veranstalten 

Die Punkte ad 1 bis 4 fanden keinen Wide Areal, nur bemerkt 
Herr Gude, dass er es als selbstverständlich betrachte, dass die 

ahmen aus der projeetirten Ausstellung nicht wohlthätigen, 

n. 


w 
Ueber Punkt 5 machen sich von verschiedenen Seiten Bedenken 


: geltend, weil a der Eee bereits bese in eine 


Winter- Ausstellun auch in kleinerem Maassstabe — zu 


i = ' veranstalten. Obgleich ee Stimmen dahin gerichtet ware, 
den Gartenbau-Verein zu ersuchen, von dem nach Herrn. er 
Dr. Wittmack noch nicht ı 


unumstösslichen usse abzustehen 
die Sage auch d dem Gartenbau „Vereine echörenden 


_ 2 — 


Mitglieder nicht für angezeigt, in irgend einer Weise auf Aenderuug 
des für den Winter geplanten Unternehmens hinzuwirken 

rr Gude bittet, über Punkt 5 heute nur in der Gesellschaft 
der Gartenfreunde abzustimmen. 

Als Delegirte, welche in die demnächst einzulernfanide Ver- 
sammlung zu entsenden sind, wurden — nach der Bestimmung, 

ass für je fünfzig Mitglieder ein Delegirter zu wählen ist — Seitens, 

der Gesellschaft der Gartenfreunde die Herren Späth, Lackner 
Hofgärtner Hoffmann und Gärten-Inspektor Wredow, als etwaige 
Stellvertreter die Herren Gude und Crass, gewählt. 

arauf ging man zu dem Suche des” Herrn Gude bezüglich 
der Verschmelzung der Berliner Gartenbau-Vereine über. Antrag- 
‘ steller wurde unterstützt von den Herren Professor Dr. Wittmack, 
Garten-Inspektor Wredow, Hofgärtner Hoffmann, gegen denselben 
sprachen die Herren Beermann, Mosisch, Crass, Lacekner; u. A. 
Nach längerem Für und Wider gab die Ansicht des ‚Vorsitzenden 
den Ausschlag, in späteren an en einen Weg’ ausfindig 
machen, auf dem eine noch eng re: Verbindung als die angenblick- 
liche zwischen beiden Verein. wie z. B, durch Bildung eines 
Central-Organs, einer Central- Kasse ete. zu ermöglichen sei, ohne dass 
darum eine Verschmelzung geboten wäre. 


Verhandelt Berlin, den 22. April 1881. 


Der Vorsitzende theilte vor Beginn der Sitzung mit, dass er, 
abweichend von dem bisherigen Verfahren, das Protokoll der vorigen 
Sitzung erst vor Schluss der heutigen verlesen lassen werde, da die 
Sehriftführer verhindert seien, den Verhandlungen von Anfang an 
beizuwohnen. 

An Korrespondenzen sind eingegangen 

1. der Antrag des Herrn Geheimen RETTEN, Ä, Heck- 
m ur sn Beitritt zu unserer Gesellschaft als Mitglied; 

in Schreiben des Charlottenburger Gartenbau-Vereins, wo- 
nach ah am 8.—11. Mai er. in der Flora zu Charlottenburg 
rn 16. Ausstellung veranstaltet und zu deren Beschiekung einladet. 
3. der Jahresberieht über die Thätigkeit = Bertanben- Vereins 
zu Potsdam pro 1. Januar 1880 bis dahin 188 
. ein Aufruf zur Begründung eines Vereines Dust Rosisten ; 
. das Programm des en Gartenbau- Vereines zu 
Ga itz zu der vom 12. und 21. Au ugust er. zu veranstaltenden 
Ausstellung; endlieh 
rere auf die Einladungen zu unserer letzten Ausstellung 
bezügliche Da iben 

Nach Mittheilung dieser Schriftstüäeke ersuchte der. Vorsitzende 
Herrn Bluth, seinen Vortrag über im Winter blühende Topfflanzen 
zu halten 


— 146 — 
t dem Herrn General- Sekretär Professor Dr. Wittmaeck 


nicht uninteressanten Mittheilungen und liess darauf durch den in- 
zwischen eingetretenen Schriftführer das Protokull der Sitzung vom 
18. März er., sowie das Protokoll der Preisrichter vom 9. 10 


an das zweite knüpften sich weitere Betrachtungen über die us- 
stellungen und wurde hier und da auf Mängel aufmerksam gemacht, 
die für spätere Ausstellungen, sowohl von den Ordnern, als von aan 
| eg nach Kräften werden abgestellt werden. 

errn Kniep zu Duderstadt, welcher ein ziemlich um- 
kengraichen Sortiment gut konservirten Obstes ausgestellt hatte, wurde 
neben der ihm vom Preisrichter-Kollegium zuerkannten grossen sil- 
bernen Medaille eine Remuneration von 30 Mark zur Deckung seiner 
Unkosten für Transport bewilligt. 

Ausgestellt hatte Herr Bluth drei schöne Erica persoluta, pani- 
culata und tubiflora; dem Aussteller wurde durch den Vorsitzenden 
der Dank der en abgentatiet und seizer Leistung der Monats- 
preis zuerkan 

Schliesslich führte Herr Riesenberg, Dresdenerstr., die von 
Herrn Hermann Apel in Arnstadt construirte, demselben patentirte 
Maschine zur Tödtung von animalischen Parasiten auf Pflanzen vor. 


Verhandelt Berlin, den 6. Mai 1881. 


Mit der Verlesung des Protokolls der vorigen Asung durch 
den Schriftführer trat der Vorsitzende in die Tages-Ordnung und 
glaubte sein a. Urtheil bezüglich der letzten Ausstellung dahin 
abgeben zu können, dass diese um vieles besser gewesen, als die 
des Vorjahres, ein "rtheil, in welchem er durch die dem Vereine 

von hochgestellten Personen und von Fachkennern zugegangenen 
Zuschriften bestärkt würde, Weniger günstig sprach sich der Schatz- 
meister über die pekuniären Ergebnisse der Ausstellung aus, da die 
. diesjährigen Einnahmen gegen die des Jahres 1880 zurückgeblieben. 
Derselbe beantragt, um. späteren Weiterungen vorzubeugen, eine 
Commission zu ernennen, die sich so bald wie möglich der Revision 
' der auf die Ausstellung bezüglichen Einnahmen und Ausgaben unter- 
ziehe. Der Antrag wurde genehmigt und die Herren Brettschneider, 
 Wiehle und Wredow in die betreffende Commission gewählt., Herr 
 Hofgärtner Hoffmann geht darauf zu seinem Vortrage über „die 
Stellung des Vereins in seinem öffentlichen Hervortreten Bet 
. der nn über. 
er lerr Referent liest aus mehreren Zeitungen, die sich mit unserer 
sellung. tigt haben, Artikel vor, deren Inhalt dem Vereine 
sesc. det als ge habe, denn nicht allein waren viele ganz 


a? 


oberflächlich und lau gehalten, sondern sie stellten auch falsche That- 

sachen auf, in Bezug deren der Verein bei den betreffenden Redak- 

tionen wohl auf Richtigstellung hinwirken könnte. Es wurde hin 
man für 


einwirken könne, um wenigstens Berichte, deren Inhalt sachlich und 


‚die Namen der Aussteller und die 
zugehen zu lassen, geeignet erscheinen möchte, um Vorkommnissen, 
wie sie von Herrn Hoffmann ‚geschildert, die Spitze abzubrechen. 
Als Mitglieder wurden angemeldet: 
Herr Geheimer Kommerzienrath Heckmann 
„ Kaufmann und Fabrikbesitzer Heckmann, Schlesische 
Strasse 18—19, 
„  Fonds-Makler und Agent Maurer, Markgrafenstr. 
„ Bildhauer Castan, Kronprinzen-Ufer, 
»  Kunstgärtner Irmler, Nieder-Schönweide und 
„ Kaufmann Augustin, Potsdamerstr. 141 
Der erste diesjährige Ausflug wird nach Werder unternommen 
werden, wozu die Mitglieder durch Karten werden eingeladen werden. 


Park Branitz. 
Eine Reise-Erinnerung von M. Hoffmann. 
(Schluss.) 


. 


zeugt wäre, dass Sie ohne Grund in Muskau nichts unternehmen 


könnten, Reformen seien aber bei landschaftlichen Kunstanlagen 


nach 30 Jahren stets nöthig, und thäten Sie des Guten darin wirklich 
zu viel, so würde sich dies bald ausgleichen. Dass man also über 
Sie schreit, ist richtig, aber Jeder, der Reformen oder neue, ausser- 
gewöhnliche Schöpfungen unternimmt, muss sich dies gefallen lassen. 
Als ich in Muskau bezann, hielten mich die Leute für toll, und 
äusserten es auch zu meiner grossen Belustigung.* Wir ersehen 
nur daraus, wie wenig im Allgemeinen das Wahre der Landschafts- 


*) Biographische Skizze. S. 50, 5l. 


Pe BE a a EA LEE a 5 wi Den, rer FREE a Ne ul ) 
ge ee" 


gärtnerei bisher Gemeingut geworden ist, wie nöthig es daher 
erachtet werden muss, dies Verständniss mehr und mehr anzubahnen, 
und zwar auf dem Wege rein sachgemässer Kritik, wenn anders nach 
dieser Richtung hin dem Landschafter Seitens des Liebhabers mehr 
Spielraum gestattet werden soll, wenn der Fachmann auch vornehmlich 
von Seinesgleichen richtig verstanden sein will. Oder bieten etwa 
unsere Öffentlichen grossen Anlagen in unserer nächsten Umgebung 
nicht den besten Beweis hierfür? Würden hier nicht Axt und Säge 
wahre Wunder vollbringen können, so die nöthigen Bedingungen 
beiderseits vorhanden wären? Der Fürst sprieht sich bezüglich dessen 
dahingehend .aus:*) „Es ist also eine leitende, geschiekte Hand 

erken dieser Art fortwährend nöthig. Fehlt diese zu lange, so 


aber gegenwärtig, so kann sie auch ohne Aufhören im Detail noch 
neue Schönheiten hinzufügen, ohne die bestehenden zu verlieren oder 
aufzuopfern. Das Hauptwerkzeug, dessen wir uns zum Schaffen 
edienen, unser Pinsel und Meissel, ist der Spaten; das Haupt- 
werkzeug des Erhaltens und Fortschreitens aber ist die Axt. 
Sie darf keinen Winter ruhen, oder es geht uns mit den Bäumen, 
wie dem Zauberlehrling mit den Wasserträgern — sie wachsen uns 
über den Kopf. Die Axt ist aber eben so nöthig, um den Pflanzungen 
die an jedem Orte verlangte Höhe zu erhalten, als auch die zu ihrer 
Schönheit nöthige Dichtigkeit zu erlangen, sie luftig zu bewahren, 
und vor dem Unterdrücktwerden zu sichern. Da Abhauen überdies 
die schnellste und leichteste Arbeit ist, im Winter aber nicht viel 


wenn man nur nie ein Jahr dabei versäumt.“ Wird nicht hier und 
da, die Hand aufs Herz, mit den Anlagen verfahren, als gelte es 
gleichsam nur ein altes Gemäuer auszubessern, die Stellen, an pas 
der Putz heruntergefallen ist, von Neuem zu berappen! Ja, hält m 

es maassgebenderseits nicht für eine grössere Ehre, ee 
reden zu können, wo man sich des Ungskehrin, er sollte, 
d. h. Geldmittel flüssig gemacht zu haben, damit nicht die Kunst 
des materiellen Elementes entbehre? Wie reimt sich überhaupt das 
Prinzip der Sparsamkeit mit dem der Kunst? Entweder nur das 
Eine oder das Andere geschieht, und wer sich unterfangen will, 
beide Begriffe zu verschmelzen, der trage auch das Verantwortliche 
einer solchen Missgeburt.. Ein Segen für die Kunst liegt nicht darin, vo 


Schwierigkeiten habe, erhellt am besten der Umstand, dass, als der 
Fürst den damaligen Garten-Inspektor Petzold zu dem Zweck nach 
Branitz kommen liess, um gleiche ee ei in Muskau hier 
mit der Axt vorzunehmen, obwohl an’ Ort und Stelle diese An- 
rn besprochen worden, der Fürst “en die Nothwendigkeit 
‚dieser. Operation einsah, er sich doch nachher nicht zur ——n 


>utung 2. über H Landschatsgirinere, Ss. 1, 143. 


u 


entschliessen ae weil er kararhe das Bild dadurch zu zerstören 
und d achsen des ungen Unterholzes nicht mehr zu 
erleben. Eine Regel aufstellen, nach welcher man hauen könnte, 
giebt es eben nicht; die Thätigkeit der Axt ist, wie Petzold 
treffend bemerkt, in unserem Sinne nur eine praktische Anwendung 
des Gesetzes der’ Schönheit und lässt sich hierauf wohl das Goethe’ sche 
Wort anwenden: „Wenn ihr’s nicht fühlt, ihr werdet’s nie erjagen!* 
Der Fachmann, so er anders ein Mann rechter Art ist, weiss wohl, 


Gehölzpflanzungen es auf sich hat, wie lange es dauert, ehe ein 
Baum denjenigen Grad der Ausbildung erreicht, welcher ihn in seiner 
eigentlichen Schönheit erscheinen lässt, er vermag die Wirkung 
eines solehen Gebildes in landschaftlicher Beziehung wohl zu 
beurtheilen, er ist gleichfalls dazu berufen, aus sanitären Gründen 
die Nützlichkeit einer solchen Pflanze zu betonen; das liegt einfach 
in dem rechten Verständniss seiner Aufgabe. Um so mehr sollte in 
dieser Beziehung seinem Urtheil Vertrauen geschenkt werden, dafern 
er sich für Beseitigung dieses oder jenes Baumes, der oder jener 
Gebüschpartie verwendet. Einer herangewachsenen Anlage gegenüber 
ist letzteres die nicht minder wesentliche Aufgabe des Landschafters. 
Abgesehen davon, dass eine sogenannte Regenerirung der Strauch- 
partien in vielen Fällen wenig, theils gar nicht, oder falls es 
geschieht, vielfach in unzw eckmässiger Weise ausgeführt wird, En 
alle Gebüschgruppen ahin aus, dass sie den ihnen zuvor bei Beg 

der Anlage angewiesenen Raum mit zunehmendem Alter bei Bee 
überschreiten, dass, in vielen Fällen anfangs nur zur Deckung 
bestimmt, ihr Entfernen späterhin geraden unerlässlich wird. Ein 


lichkeit in Parallele stellen zu wollen, ist, schon rein äusserlich 
angesehen, so z..B. bezüglich der Kosten in "Entstehung als Unter- 
haltung ein Unding. Der Landschafter hat stets zu arbeiten, zu 
korrigiren, zu beobachten, zu vergleichen; das Bild ist von vorn- 
herein nicht fix und fertig, es bleibt im Laufe der Zeit nie dasselbe. 
Wohl giebt es gewisse Grenzen, innerhalb deren das Bild gedacht 
worden und sich bewegen soll, doch diese, um sie aufrecht zu ‘ 
erhalten, verlangen Zeit und Mühe und verursachen somit Kosten, 
die zum Theil bei weiterem Fortbestehen in er Maasse 
anzuwenden sind. 

ir freuen uns, in Branitz gerade dies bewahrheitet zu sehen, 
und drückt sich damit am besten der Dank aus, der, wie Petzold 
mit vollem Recht sehreibt:*) „dem Fürsten Hermann v. Pückler- 
Muskau, als dem Begründer unserer deutschen Gartenkunst, von uns 
Gärtnern dargebracht zu werden gebührt.“ Wohl sind es volle zehn 
. her, da der Fürst seine künstlerische Hand vom Pfluge gleiten 
liess, und wenn wir daher heut dieses sein letztes Werk anschauen, 
Beschicht dies nicht ohne der sorglichen Hand zu gedenken, welche 


*) Biographische Skizze. S. 67. 


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—. 250 ° — 


das Vergangene hoch in Ehren hält, als deren wichtigste Lebens- 
aufgabe es erscheint, das Prinzip des Begründers in all’ diesen 
Einzelheiten voll und ganz aufrecht zu erhalten. Schon Koe 
nn :*) „Doch es waltet ein guter Genius über dem Werke 
anitz). Der es Geist, Ir: Genialität ist auf seinen Nach- 
en Heinrich Graf von er, übergegangen. Der Graf 
ae rüstig fort, im En ee Oheims zu verschönern und die 
mlie egende Landschaft immermehr in den Bereich des Parkes zu 


Hoffen wir, dass auch in dieser Hinsicht anderweit, d. h. in 


Punkt unserer, Kunst zu lenken, wäre die Absicht des Verfassers 
dieser Zeilen reichlich belohnt, würde auch der Fachmann der Ent- 
stehung sowie dem Bestand ein objektiveres und damit gerechteres 
Urtheil entgegenbringen, als man es, zumal von Fachleuten, speziell 
auch über Branitz, heute leider, wenn auch nur sehr sparsam, zu 
hören pflegt. 


‘ Der ländliche Obstbau in Norddeutschland. 
(Fortsetzung.) 


Vor Allem aber möge man bei uns anfangen, wie dies in Süd- 
deutschland schon weit verbreitet ist, auch die Aeeker selbst mit 
Obstbäumen zu besetzen. Hier bietet sich nun dem mit dieser Art 
der Anlage und Ausnützung des Bodens noch Fremden die meiste 
Gelegenheit zum Widerstan 

„Ich sollte in meinen schönen ‚Weizenacker Obstbäume pflanzen“, 
ruft der entrüstete Bauer, „da würde ja der Ertrag des Landes in 
Folge des vielen Schattens und der Nahrung, die der Baum der 
Erde entzieht, noch geringer werden als jetzt!“ — „Nein, und. 


' nochmal nein, biederer Landman n, Du irrst!* — Wann d die Pian- 


zungen nur sachgemäss ausgeführt werden, so wird der Ertrag des 
Ackers sich Sogar ganz bedentend erhöhen, ganz abgesehen von der 


grossen landschaftlichen Verschönerung und der Verbesserung, welche 


die Atmosphäre durch das Vorhandensein der die Feuchtigkeit zu- 
rückhaltenden Bäume erfährt. — Um die Pflanzung ihrem Zwecke 
entsprechend herzustellen und nicht durch einen aus Unwissenheit miss- 
rathenen Versuch mehr abzuschrecken als zu fördern, müssen einige 

te berücksichtigt werden. — Die Bäume sollen, um die Be- 


: stellung. der Aecker nicht zu hindern, in geraden Linien gepflanzt 


werden. — Die Reihen der Bäume müssen weni igstens 400 bis 500 
Kite. von ‚anander enkferat stehen, hierdurch fällt der rind 


GORER r Ir Abschnitt, Q 132. 


f “2 


des vielen Schattens weg. Der Abstand von den einzelnen Stämmen 
betrage als Geringstes 10—15 m (35—52°). Will man recht bald 
Ertrag haben, so kann man auch zwischen ® zwei Kernobststämmen 
eine Zwetsche oder Pflaume setzen, die, wenn die Kernobstbäume 
in vollem Ertrag stehen, ihr Lebensziel eig erreicht haben, jeden- 
falls aber dann wieder zu entfernen sin 

War der Boden bis dahin noch nicht mit Obstbäumen bestan- 
den, also sogenannte jungfräuliche Erde, und man will keine grossen 
Unkosten haben, so werfe man nur im. Herbste die Pflaozlöcher in | 
einer Tiefe von 60—90 em und einem Durchmesser von 90 bis 
120 cm aus, damit durch die Witterungs-Einflüsse der Boden sich 
etwas verbessere; dies kann noch wesentlich durch ei Eingiessen 
von einigen Kannen Jaueche im Herbste vermehrt we 

Im Frühjahr beim Pflanzen möge man der wieder "eingeworfonen, 
von Steinen und dergleichen gereinigten Erde in 30 cm Tiefe eine 
Düngung verabreichen. Befindet sich vor 60— 90 em Tiefe schon 
eine Steinschicht, der sogenannte Ortstein, so muss dieselbe natür- 
lich entfernt werden. 

Was nun noch den Verlust anbetrifft, den der Acker an 
Entziehung von Nährstoffen durch die Obstbäume erleiden soll, 
ist dies ein Irrthum, indem der Baum vermöge seines ganzen Oele. 
mus und seiner tiefer gehenden Wurzeln aus dem Boden ganz 
andere, den Halm- und Hackfrüchten unzugängige Nahrungsstoffe 


man leicht an Chausseen beobachten, deren Bäume benachbarte 
Aecker überschatten und unter denen das Korn und dergleichen 
noch reiche Erträge liefert. 

‚ In Süddeutschland sind die mit guten Obstbäumen bestandenen 
Aecker um die Hälfte und mehr höber im Preise als die ohne Obst- 
bäume, da jeder Landmann dort weiss,‘ wieviel mehr ein Kornfeld 
mit Obstbäumen einbringt, als ein anderes. — Es ist sogar Vor- 
gekommen, dass für einen württembergischen Morgen Landes mit’ 
gesunden 'Obstbäumen bestanden 1500 Gulden (über 2500 Mark) 
bezahlt sind, während ein daneben liegendes gleich grosses Stück 
gleicher Güte ohne Bäume Z00 Gulden einbrachte. 

Dass es hier im Norden nun auch besonders dem Sturme 
exponirte Hochebenen giebt, ist richtig, jedoch auch dafür ist Rath, 
indem unser deutscher Pomologenverein viele Obstsorten. empfohlen : 
hat, die auch für hohe rauhe Lagen passen und deren Früchte fest 
am ern 

n den bei offener Lage befürchteten Diebstahl anbelangt, 
so B deiasibe stets da, wo das Due in Folge von nur geringem 
Anbau theuer ist, am ersten auftreten. — Es ist aber grade Zweck 
der grösseren Verbreitung des RES dieses zugleich ebenso feine 
als gesunde Nahrungsmittel auch dem armen Manne erreichbar zu 
machen, damit dessen Begehrlichkeit auf keine zu harte Probe ge- 
stellt wird und arme Kinder nieht durch Entwenden von Obst dem 


2 roh entgegen veführt werden. — Die Anspräche, die 


re ; 


‚auch die ländlichen Bewohner an ihre Nahrung stellen, haben sich, 
namentlich was den Verbrauch von Obst anbelangt, seit fünfzig 


Obstkeller, die sie mit dem Bedarfe für die eigene Familie füllen, 
wogegen in den ersten Jahrzehnten unseres Jahrhunderts der Land- 
mann ausser wenig ordinairem Kochobste fast alles Obst in die 
Städte brachte. Sobald sich nur die Obstanpflanzungen weiter aus- 


alle Arten erfolgen. Sei dies nun zum Dörren, Backen oder zur 
Musbereitung, für Obstgelee oder zur Gewinnung des in Süddeutsch- 
land so beliebten Obstweines, der auch bei uns dem so schädlichen 
Branntweintrinken bald ein Ziel setzen könnte, 

n der Landmann dann eine reiche Einnahme für den Ver- 
en seines Obstes, das er auf den bisher nur dem Kornbau dienen- 


Anlage in Frage stellen könnte; es ist dies die rechte Sorten- 
auswahl. — Dieselbe muss sich richten: 1) Nach der Höhenlage 
und Bodenbeschaffenheit und deren mehr oder weniger hohem Feuchtig- 
keitsgrade. 2) Nach der Lage des Ortes, da in der Nähe grosser 
Städte guter Absatz für zarteres Sommer- und Tafelobst ist, bei 
weiterem Transporte dagegen härtere und Wirthschaftssorten den 
Vorzug verdienen. 3) Nach den in einer Gegend am meisten ver- 
langten Obstsorten. 
So möge der Landmann diese winterliche Ruhe benutzen, um 
zu überlegen, wo er auf seinen Ländereien einen Anfang mit der 
Obstzucht machen will. — Möge er noch diesen Winter die Vor- 
bereitungen treffen und möge das neue Jahr Zeuge sein von vielen 
neuen Obstanpflanzungen zum Nutzen und Segen des Pflanzers und 
seiner Familie, Ä = 
s sind kürzlich in Bremer Zeitungen viele kleinere Artikel 
über Obstkultur geschrieben worden. — Leider fehlte meist der 
Name des Verfassers, so dass ein Landmann, der den gegebenen 
Rathschlägen hätte folgen und den oder jenen Wink vom Schreiber 
wünschte, nicht wusste wohin sich wenden. r 
, ir haben es uns nun zur Aufgabe gemacht, auf mündliche 
und schriftliche Anfragen über passende Sorten für die verschiedenen 
Böden und Lagen und alles sonst Nöthige unsern Rath zu ertheilen 

| hoffen wir, dass sich kein Landmann, ob nah, ob fern, der Mühe 

ve 2 zu seinem Nutz und Frommen Gebrauch zu mächen; 


a 


natürlich nur dann, wenn er Niemanden hat, der ihm in seiner 
ähe Den ner Teer Rathe zur Seite steht. 
ersuchen zum Schluss alle ländlichen Z eitungen und Local- 
blätter, hose Zeilen einen Raum in ihren Spalten zu gönnen, damit 
dieselben weite Verbreitung finden. 
H. B. Warnecken, 
Obstbaumschulenbesitzer in Burgdamm, Station Bang Led bei 


Bremen, Mitglied des ieh Pomologen - Vereins und vieler 
rtenbauvereine (Br. N.) 


Choisya ternata Kunth, ein neuer Blüthenstrauch, 
VonL. Wittmack. 
(Hierzu Tafel V.) 


Lit. et Syn. ar Mr ternata a in Humboldt, Bonpland 
et Kunth Nov. Gen. et Sp. VI. 4, tab. De Candolle Pro- 
dromus I., 724. — Benth. et Hook. Bi er l., 297, — Revue 
horticole 1869, 322, mit farbiger Abbildung. — Gard. Chron. n. ser. 
XII, 626 und 693. — on ternata la Llave et Lexarza 

Nov. "Veg. Deserpt. (1825) I 
Familie: Rutaceae, Tribus ‚Zanthosyleae. 
Gemässigte Theile Mexiko’ 

ngs-Charakter: (vergl. Kesondera Bentham etHookerl. 6) 
Blüthen lee: Kelchblätter 5, abfallend, dachig; ae = 

kurz genagelt, ausgebreitet, länglich , dachig: Staubgefässe 1 
der Basis einer Scheibe (Diskus) eingefügt, die 5 den Kelchblättern 
gegenüber stehenden etwas länger; Staubfäden breit pfriemenförmig, 
Diskus säulenförmig, dick, he, behaart; Ovarium 5lappig, 
dem oberen Ende des Diskus aufgesetzt, behaart, stumpf, die Lappen 
an der Basis en dem dicken säulenförmigen Griffel verbunden, 
Narbe kopfförmig, 5lappig; Ovula in jedem Fache zwei, meist hängend 
anatrop rd gestellt; Kapsel en 5schnäbelig, 5furchig, 
5klappig (nach L. et L.); Samen... .? xiko. — Benannt zu 
Ehren des Banker Professor Choisy in Gent, *3799;'T..1859. 
ezies-Charakter: Choisya ternata BD. K. (einzige 
bis jetzt bekannte Spezies), Strauch mit stark nelkenartigem Geruch 
(nach Bentham et Hooker). Blätter gegenständig, gestielt, 3blätterig, 
Blättchen sitzend, gegliedert, lanzettlich oder umgekehrt länglich, 
eiförmig, vielfach wechselnd, stumpf, ganzrandig, lederartig, glatt, 
. dunkelgrün, oberseits etwas "glänzend, durchscheinend punktirt, die 
beiden seitlichen oft zu einander symmetrisch. — Blüthen gegen 
die Spitze der Zweige in achselständigen fast ebensträussigen 
Rispen, deren letzte Auszweigungen meist Dichasien (oder Tri- 
chasien), d. h. zweigabelige (oder gap Blüthenstände mit 
verkürzter Hauptachse bilden. Oefter wächst die verkürzte 


ey ag und bildet dann den Laubtrieb; Blüthenstielchen 


N a N SFT se ern En ni HEN. 1, VEEN  Tanke Be a et a N A a en en. 7 NE a a a 2 a 1 N A a sahen RESET ID ia 8 "Rp 3 FL BRD a EEE [VAT E EG ae 7) EB a0 ne Zee in a SE 
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aus der Achsel eines Deckblattes entspringend mit zwei Vorblättern. 
Blüthen ansehnlich, zahlreich, elfenbeinweiss, durehscheinend punktirt. 
Staubfäden weiss, "Anthe eren gelb, Staubgefässe bei der Bestäubung 
sich zur Anis neigend und so eine Art Krone bilden 
erdanken Herrn Kunst- und Bendeikrtnen R. Brandt, 
Chxrlottenbang die Einführung dieser schönen, durch ihre Blumen 
und Blüthenknospen an die verwandten Orangen erinnernde Pflanze 
für Berlin. Derselbe sahı sie vielfach in Paris an Stelle von wirk- 
lichen Orangen on hat dieselbe nunmehr in zahlreichen Exemplaren 
erzogen. Die erste Kunde von dem Strauche erhielt die Gärtner- 
welt durch die Bere horticole 1869, $. 332, wo Houllet auf ein 
im Museum zu Paris blühendes Exemplar, das durch eine hübsche 
Abbildung illustrirt wurde, aufmerksam machte. Dieses Exemplar 
866 von Hahn, Mitglied der ie hie Kommission 
für. Mexiko, seschickt worden und scheinen alle vorhandenen von 


diesem abzustammen. Bisher wurde sie stets als Kalthauspflanze 


kultivirt, der Umstand aber, dass sie aus den gemässigten Gegenden 
Mexiko’s stammt, erklärt wohl, dass sie nach den neuesten Berichten 
in England schon mehrfach im Freien, gegen eine Mauer gepflanzt, 
ohne an ee Bi so in Kew ‚bei E 6. Hender- 


(. 
bei uns "Ohokeya ternata noch nicht als früher Treib- 
strauch gelten ER a er erst zum März seine frühen Piakien 


wie Orangen duftenden Bien mit ihrer Krone von gelben Staub- 
beuteln geben mit den dunkelgrünen glänzenden Blättern einen 
ei angenehmen Kontrast. 
x Ueber die Kultur macht Herr R. Brandt uns folgende Mit- 
theilungen: Die Kultur der Choisya ternata ist vollständig analog 
der Azalea indica; während letztere aber zu ihrem Gedeihen Haide- 
er erfordert, verlangt die Choisya eine kräftige bündige Kompost- 
asenerde; man gebe ihr durchaus keine ‚Haideerde, denn in 
ihr ar das Laub gelb. 


‚ Da die Choisya keinen Samen ansetzt, auch wenn man sie 


»  befruchtet, so kann dieselbe nur durch . Stecklinge, welche leicht 
wachsen, vermehrt werden. Zur Vermehrung verwendet man halb- 
reifes Holz, welches keine Knospen hat, und steckt dasselbe bei 


mässiger Boden wärme an die kälteste” Stelle der Vermehrung. 
Nachdem die Stecklinge sich bewurzelt haben, pflanzt man dieselben 


in kleine Töpfchen, verwendet dazu halb Kompost, halb Lauberde 
an bringt dieselben auf einen lauwarmen Kasten mit ca. 18-20° R. 
 Bodenwärme, wo sie sich schnell bewurzeln werden. Später pfanzt 
man dom Jungen Exemplare entweder gleich auf einen kalten 

en’ in gute Ko Snpınier de, wobei man sie allmälig an die freie 

‚gewöhnt oder sie werden noch einmal in in grössere , Töpfe ver- 
= ER sind, ‚in ein mit aaneplerde 


präparirtes freies Beet bei 20 cm Pflanzweite im Verbande aus- 
gepflanzt, während des Sommers feucht gehalten und nicht beschattet. 
Im Monat August werden sie in Töpfe gepflanzt und an der kältesten 
Stelle im Kalthause oder mit jungen Azaleen oder Camellien in 
einem Erdkasten überwintert. Ende Mai werden sie dann auf einem 
en eingelocht und bilden daselbst ihre Knospen aus. 

oisya wächst buschig, schnell und üppig, aber wild, d. h. 
ei. Daher ist es unbedingt nothwendig, kleine Stämmehen 
von ea. 18-20 cm Höhe, und daran kleine Krönchen zu ziehen; 
gut ist es, die so zurückgeschnittenen jungen Pflanzen mit Stäbchen 
zu unterstützen. Ihre Blüthezeit fällt in die Monate März und April, 
sie lässt sich nur wenig treiben, vor Mitte Februar würde es 
sich nicht empfehlen, sie warm zu. stellen. Die Choisya ternata 
ist wegen ihrer rein weissen Blumen mit höchst feinem pikant 
orangeartigem Geruch sehr zu empfehlen. Die reichlichen trugdolden- 
artig aufrecht stehenden Blüthen über den dunkelgrünen, dreizähligen 
Blättern gewähren einen recht freundlichen Anblick. 

2 jemals versucht hat, beim Blumenarrangement Orange- 
blumen zu verwenden, der wird ihre Hinfälligkeit sehr bedauert 
we dafür eat die Choisya einen würdigen Ersatz, da dieselbe 
verarbeitet von grosser Dauer und gleicher Wirkung ist; auch ist 
‚es jedenfalls leichter. eine Choisya gut zu kultiviren, als einen 
ÖOrangenbaum. 


Einiges über die Anzucht neuer Rosen aus Samen. 
Von Joseph Klar-Berlin. 


Wie ich jüngst in der Rangliste der edelsten Rosen von Herrn 
Fr. Schneider, Wittstock, las, hat der landw. Provinzial-Verein 
für die Mark Brandenburg einen Preis für die beste Rose deutscher 
Aue en gatigr Als Schreiber dieses auf seinen Wanderungen 
in Frankreich zu konditioniren Gelegenheit hatte, dem age 
dem wir lie England die meisten Neuheiten von Rosen 
verdanken haben, entspann sich häufig, wie dies unter Kollegen 
vorkommt, Streit über Fachsachen, so auch namentlich _ über 
Rosen ete. ete., bei welcher Gelegenheit die Franzosen sich nicht 
wenig auf ihre Rosen einbildeten, überhaupt auf ihre Kulturen, 
während ich ihnen nur zu häufig entgegenhielt, dass sie wohl 
Baumschul-, nicht aber Pflanzengärtner seien. Ersteres bedingt 
bekanntlich das Klima und der Boden. Wenn aber Jem =. der in 
Montreux nahe Paris bei Alexis Lepöre vielleicht die Pfrsichkultur 
und deren Schnitt wirklich „eapirt“ hat, so dass: er also, wie man 
zu sagen beliebt, thatsächlich längere Jahre als „premier: garcon* 
bei seinem Chef fungirte, in Norddeutschland seine Praxis in gleicher 
ges treiben will, so kann er nur bei Zeiten einen Kirchhof einrichten 

all’ die Lieben, die er schliesslich durch das viele Pinziren ete. 

= u Tode Baal, trotzdem er dort, wie. erwähnt, „premier gargon“ 


a en Er N ee 


—_ 256 — 


(wörtlich: erster Knabe) war. Doch dies gehört eigentlich nicht 
hierher, da ich nur von der Neuzüchtung der Rose in Deutschland 
sprechen und über dieselbe eine kleine Erfahrung mittheilen wollte. 
Nachdem s. Z. meinen Platz in Paris "quittirt hatte und 
„deutsche Worte, deutsche Lieder“ meine Ohren wieder erfreuten 
und ich über Alles Gehörte, Gesehene und Gelernte nachdacht :, da 
fiel mir die „Rose“ wieder ein. Ich wollte den Versuch machen, 
neue Rosen zu ziehen, trotzdem in meiner Stellung als Gehülfe bei 
meinem Vater mir die Umstände nieht recht günstig, waren. Im 
Herbste, bei Gelegenheit des Deckens dieser „Königin der Blumen“, 
wie sie mit Recht genannt wird, entnahm ich von den Stämmen die 
vielfach daran haftenden Früchte (Hagebutten), zerquetschte die- 
selben und machte mir eine Erdmischung, bestehend aus guter 
Haideerde, verrottetem Lehm und scharfem Sand und säete hierin 
die Rosensamen, die ich möglichst gleichmässig in den Schalen ver- 
theilte, mit Erde bedeckte und ziemlich stark andrückte. Diese 
Schalen setzte ich in ein Kalthaus, das, nebenbei gesagt, auch = 
armhaus vertreten musste, also "bei einer Temperatur von ca. 
zwischen die Neuholländer, denn einen anderen Platz durfte ich 
mir wegen Mangels an Raum nicht‘ aneignen, umsoweniger, da es ja 
a” eg war. Hier standen sie während des Winters 
n von Zeit zu Zeit je nach Bedürfniss angefeuchtet. 
Mitte Fektues, also nach drei Monaten, sah ich zu meiner grössten 


und durfte ich wegen Mangels an Zeit diesen meinen Lieblingen 
nicht die ihnen gebührende Aufmerksamkeit schenken, also sie nicht 
verpflanzen ete., so dass sie aus einer Ecke in die andere gestossen 
und ich schon gleichgiltiger gegen sie wurde. Ende Mai nun sah ich 
zu meiner Ueberraschung, dass einige Pflanzen in den verschiedenen 
Schalen, die sich jetzt bereits im Freien befanden, Knospen ee 
hatten und anfangs Juni traten diese in Blüthe. Die Blumen an 
und für sich waren selbstredend nur klein, denn die Pflänzehen 


gewesen, welche viel und gern bei uns Samen tragen, z. B. Gloire 

de Dijon, Souvenir de la Malmaison, General Jacqueminot. Die Blumen 

der Sämlinge Dr. Arnold ete. hatten die Grösse einer Cramoisi 

. superieur und variirten von dem dunkelstem Roth bis in’s matteste 
osa, und in’s Weisse und Gelbe. 

/ Hätte ich num diesen Rosen meine besondere Aufmerksamkeit 

- widmen können und sie in wirkliehe Kultur genommen, so bin ich 

2 der Uebe berzeugung, dass sich doch einige Pflanzen gefunden hätten, 

ıstliche Befruchtung v vorgenommen 

N ._ \ eu wurde, weiss er leider nicht, or 


Gärtnerei löste sich gleich darauf auf und ich hatte nur die Genug- 
thuung, einen kleinen Fortschritt in meinen Erfahrungen gemacht 
zu haben, den ich heute noch nicht bereue. Grössere Flächen Landes 
gehören selbstredend hierzu, um als Spezialität neue Sorten zu 
züchten und dies ist unte r Umständen nicht leicht, da die. Rosen- 
Kollektionen bereits in’s Unendliche gehen; ja, ich glaube fast, dass 
bei den Remontantrosen es schwer halten wird, bessere Neue zu 
erzeugen, hingegen möchte ich eher zu der Thea rathen, um diese 
Kollektion zu vergrössern, wie der bekannte Bennett bereits dureh 
Kreuzung von Remontant- und, Theerosen recht gute Resultate 
erzielte und so rothe Theerosen erhielt. Ob diese“ Bennett’schen 
Rosen sich bewähren werden in den Gärten und namentlich in 
den Treibereien, darüber: sind die Ansichten meines Wissens noch 
yetheilt. 

Es wäre zu wünschen, dass man bei diesen Neuzüchtungen. 
bevor eine Pflanze prämürt wird, recht streng in's 
ginge, damit wir keine Synonyme bekommen. Eine hellblaue Rose 


für eine solche eine Prämie auswerfen helfen, ebenso für eine blaue 
Georgine. Die Samen der edlen Rosen aber möchte ich nochmals 


ohne grosse Mühe gewonnen. orstehendes sollte nur ein kleiner 
ink und zugleich eine Anregung sein zur Betheiligung an der 

Züchtung einer neuen Rose und möchte ich die Zeit nicht zu weit 

hinausgeschoben wissen, in welcher ein deutscher intelligenter 

Handelsgärtner uns etwas Neues auf diesem Gebiete vorführt — 

in Gestalt einer „Deutschen Kaiser- Rose“. 


Landrosen. 
Vom Forstmeister Geschwind in Stadt Karpfen in Ungarn. 


Das Entstehen a mehrmals blühenden Hybriden, der so- 
genannten Remontantrosen, im Jahre 1837, gab das Sign 
Vernachlässigung arden Rosengruppen, welche, bis dahin ders 
geschätzt, nach und nach den erstgenannten Rosen weichen mussten; 
so zwar, dass die Landrosen, und solche sind hier gemeint, kaum 
nur noch in wenigen Exemplaren in den Gärten angetroffen werden. 
Hier und dort eine Moosrose, die Rosa alba und Centifolie ini 


Alles, was man von Landrosen in Gärten erblickt. Auch m den 
Katalogen der ie er ist in diesem Genre Ebbe re 
so zwar, dass der Sortensammler und Rosenfreund von Fach ni 
ie Mühe hat, sein Rosarium aus den Gärten der nen 
zu a akiien. eben deshalb, weil, Alles in Allem, Dieser gar keine, 
u 17 


—. : a ich ion, 


Jener nur wenige, im günstigsten Falle wohl nicht mehr als eirca 
50 Varietäten Ay Landrose führ 
Bedauerlich ist es en dass selbst berühmte reichhaltige 
Sammlungen, welche vor 20—30 Jahren noch gegen 1000 Varietäten 
der Landrosen einschlossen (ich nenne nur jene. von James Booth 
und Söhne in Flottbeek bei Hamburg, die Sammlung im herzog- 
lichen Schlossgarten in Eisenberg u. A.), theils stark reduzirt, theils 
gänzlich aufgelassen wurden, während doch die Landrose, "welche 
sich in Betreff des Bodens und Klima’s überall höchst anspruchslos 
zeigt und, einmal gepflanzt und angewachsen (NB, im wurzelechten 
Zustand e) keiner besonderen Pflege bedarf, ja, sich selbst überlassen, 
sogar misshandelt, zu einem hohen Busche heranwächst und das 
Auge des Blumenfreundes alljährlich mit einer Fülle von Blüthen 
erfreut — sich überaus dankbar gegen die geringste ihr zugew endete 
Aufmerksamkeit seitens ihrer Pfleger zeigt und selbst Stümper in 
der Rosenkultur hier ein reiches lohnendes Feld für ihre Bemühungen 
finden. Ich wage es sogar, gestützt auf meine mehr als 30jährigen 
Beobachtungen und Erfahrungen, die Behauptung aufzustellen, dass 
seit jener Zeit, als wir anfınzen, die Landrosen bei Seite zu schieben 
und den Herbstrosen allein unsere volle Aufmerksamkeit zuzuwenden, 
vr weder umfangreiche Rosenbüsche in den Gärten gewahren, noch 
vom Rosendufte allzusehr belästigt . Jenes „Blüthenmeer 


er Rose“, das uns . so sehr entzückte, ist nur noch im Buche 
des Dichters zu finden ; 0 Farbenmanigtlügkei betrifft, so bleiben 
die hochgehaltenen nenne weit hinter den Landrosen zurück, 


und Bau und Haltung der Landrose SR — das muss mir wohl 
jeder ee Rosenfreund zugestehen — von keiner Remontant- 
rose übertroffen! 

durchaus nicht geleugnet ‚werden, dass es manche 
reichblühende Remontanten ‘giebt, und dass eine geschiekte Hand. 
das Ihrige dazu beitragen kann, ım auch an Rosensträuchern dieser 
Abtheilung viele Blüthen gleichzeitig hervorzulocken. Diese 
Kunst verstehen die Engländer, wie man in dortigen Ausstellungs- 
lokalen oft genug sehen kann, meisterhaft. In Deutschland pfuscht 


8 
: 
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2 — 
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Ei; 
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"0Q 
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B 
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präse 
gegen an rege schen sich zwar viele Blüthen nach 
und nach, bis zum Schneefalle, entwickeln, eine solche Fülle von 
Rosen u dass sich die Zweige unter der Last der Blüthen zur 
Erde a ‚sah ich selbst an ger Bemontaikronenb EBENE die 
sich de allerzärtlichsten Sorgfalt erfreuten — nie! 
In einigen Katalogen nen wir der Bemerkung, dass sich 
die en wegen der kurzen Dauer ihres Flores, neben der 
grossen Zahl Elena nicht mehr halten. er ‚darauf 
dass en Ansicht Vorurtheil, vielleicht auch 
ss die ‚Rose, als Blume nkönigin, unsere 


EN SEN 


—_— 2359 — 


Dichter nie so begeistert haben würde, wie es thatsächlich der Fall, 
wenn die Letzteren nur die modernen Remontantrosen vor Augen 
gehabt hätten. 
Der angehende Rosenfreund wird sicher die Frage aufwerfen: 
er sind denn eigentlich die Landrosen?“ Dem entgegnen 
: Die Rosen dieser Klasse, Soemmer-, auch Landrosen genannt, 
blühen sämmtlich nur einmal im Jahre, und zwar von Ende Mai 
bis Anfang Juli, und halten in der Regel "nicht allzustrenge Winter 
unbedeckt im Freien aus, weshalb sie richtiger Freilandrosen 
heissen sollten, obzwar es unter denselben auch einige Gruppen ie 
die empfindlicher gegen unseren nordischen Winter sind, als 


Centifolien, die R. alba, lutea und pimpinellifolia, ferner die einmal 
blübenden Moos- und Damaszen errosen, vor allen aber die Rosa 
gallica mit ihren Hybriden zählen; nach dem angenommenen 
Arrangement aber Re zu den Landrosen auch die Kletterrosen 
aus den Gruppen der R. alpina, arvensis, sempervirens, multiflora 


‘und rubifolia, wenngleich mit Unrecht, denn viele dieser Rosen sind 
art. 


nichts weniger als frost 
(Fortsetzung folgt.) 


Lieuala grandis Wendl. 
(Mit Abbildung.) 


Syn.: Pritehardia grandis hort. Bull., Teyssmannia Bullania, 
Regel, Gartenflora 1876, S.. 

Die beifolgende Abbildung, "welche wir Herrn L. Linden in 
Gent verdanken*), stellt eine der schönsten bekannten Palmen dar. 
Sie erschien zuerst auf der internationalen Brüsseler Gartenbau- 
Ausstellung 1876 als Pritchardia grandis, wo William Bull, 

ondon, sie vorführte und damit ein ausserordentliches Aufsehen 
erregte, dann in Gent und in Versailles 1878, hier ausgestellt von 
Herrn Wills, der sie von Bull erhalten hatte, und vor Kurzem 
stand sie nach „Ihe Garden“ bei Herrn Wills in Blüthe. Nach 
Lueien Linden, der sie bei Wills wiedergesehen (vor der Blüthe), 
gehört sie wegen ihrer Tracht und wegen der Stacheln nicht zu 
Pritehardia, sondern zu Lieuala und das ist auch die Ansicht des 
ersten Palmenkenners, Herrn Wendland in Herrenhausen. Regel 
hielt sie für eine Teyssmannia a schlug dafür 1. ce. den Namen 
Teyssmannia Bulliana vor. Leider fehlt es noch an einer botanischen 
Beschreibung, der ganze Habitus ist aber ein so eigenthümlicher, 
dass man die Pflanze so zu sagen auch ohne Beschreibung sofort 
wiedererkennt. Wie wir schon in Monatsschrift 1876, S. 526, sagten, 
sind die Blattstiele verhältnissmässig kurz und steif, die Blätter 


Eine schöne farbige Abbildung erschien in Linden’s Illustr. hort. 


ia Se 23 ‚ol 312). 


17* 


— 260 — 


kreisrund, breit schirmförmig, dunkelgrün und eigenthümlich mit 
‚dem Rande nach unten gebogen, so dass die ganze Blattfläche 
gewölbt Siedhemt, Während William Bull 1876 für die beiden 
einzigen Exemplare 7000 Frances forderte, ist es jetzt möglich, bei 
L. Linden in Gent junge Pflanzen mit drei Blättern für 


Figur 8: Lieuala grandis Wendl, 


100 Franes zu erhalten. Lienala grandis stammt nach Bull 
uss 


rn, 


a 


Neuer patentirter Rasenmäher 


von W. Krauss & Co. in Wien. 
(Mit Abbildung.) 


In neuester Zeit hat die bereits durch ihre diversen landwirth- 
schaftlich - technischen Arsen vortheilhaftt bekannte Firma 
Krauss o. in Wien (Währing, Herrengasse 74— 76) einen 

neuen Patent- Es auf den Markt gebracht, den wir in 
— Zeichnung vorführen und nachfolgend kurz beschreiben 
mö 

Offenbar hat der neue 
Rasenmäher seinen Ur- = 
sprung dem von Jerselben 
Firma seit Jahren mit dem 
besten Erfolg eingeführten 
Hand-Heckenschneide- 
Apparat zu verdanken, 
denn gleichwie bei letz- 
terem beruht die Leistung Ni 
uf dem Prinzip eines 
vervielfältigten Besen 
systems, ähnlich wie bei 
den landwirthschattl. Mäh- 


wei, aus bestem Stahl 
Gafirkieten Messerplatten, 
welche mit oder 15 
scharfspitzigen Zähnen ver- 
sehen sind, die unter be- 


linksseitigerr Bewegun 
dicht am Boden ee 
alle Halme und Blätter der 


Messer hinweg, nach rück- Figur 9: Patent-Rasenmäher. 

wärts abgelagert wird. Wie aus der Zeichnung ersichtlich, erfolgt 
die Bewegung der Scheerenplatten durch die als Handhaben dienenden 
verlängerten Schenkel und ist (in vollkommen aufrechter Stellung) 
der linken Hand die Führung‘ der Maschine, sowie deren Vorwärts- 
bewegung überwiesen, . während die Rechte im ann Tempo 
die Sehnittbewegung besorgt. Hierbei muss tsprechend 
der Anzahl der arbeitenden kleinen Messer- re Barenplattän 
eine 40 bis 50fache Sehnittäusserung als selbstverständlich zu 
betrachten sein, und beruht auch darauf die naateng dieses 
Rasenmähers. 


- 292 — 


in seinem Gärtchen mit dieser Maschine den Rasen in schönster 
Form und Reinheit erhalten kann, denn der Preis dieses neuen 
Rassnschneiders, in vier verschiedenen Grössen, stellt sich für No. 1 auf 
nur 6 fl., No. 2 8 f., No. 3 9 fl. und Nr. 4 mit 400 mm Schnitt- 
länge 10 fl., was nur bei der rationell betriebenen Massenfabrikation 
der Firma Krauss & Co. möglich ist. Schliesslich heben wir noch 
hervor, dass dieser patentirte Rasenmäher gleichzeitig auch zum 
Massenschnitt. von Grüngewächsen, zum Niederschneiden von Unkraut 
auf Grabland, zum Abernten von Gemüsesämereien und kleinen 


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sogar ziemlich gut; doch fehlt 


‚bedeutend theurer werden. Gerade ihr billiger Preis macht sie für 
kleine Hausgärten sehr geeignet. — Wir möchten bei dieser Gelegen- 
heit daran erinnern, dass, als das landwirthschaftliche Museum 1867 
englische und amerikanische Rasenscheermaschinen in Berlin einführte, 
alle Welt sagte, sie eigneten sich wohl für Hamburg und England, 
überhaupt für Gegenden mit feuchtem Klima, aber nicht für das 
Binnenland, das Gras sei hier weit härter. Tatsächlich aber war 
es nur das Ungewohnte, welches sich der schnellen Einführung 
damals entgegenstellte und so ist es auch Jetzt vielleicht gegenüber 
diesem viel einfacheren Krauss’schen Mäher urch mögen sich 
aber die Fabrikanten nicht abhalten lassen. Wie wir hören, ist der 
Apparat inzwischen sehon wieder verbessert worden. 


D. Red. 


Der Milchsaft der Pflanzen und sein Nutzen. 


Vortrag, 
gehalten im Gartenbau-Verein für Hamburg, Altona und Umgegend am 3. Januar 1881 
von L. Wittmack.*) 


„Alles was auf Milch Bezug er Alles was die Cerealien 
angeht, sagt Alexander v. Humbol dt**), „regt eine Theilnahme 
in uns an, die nicht einzig nur auf dem Werth der Kenntuiss 
natürlicher ‘Dinge beruht, sondern sich einer ‚anderen Reihe von 


ist. Der Stärkemehlstoff der Cerealien, ein rege religiöser 
Verehrung bei sehr vielen alten und neueren Völke 

Pflanzensamen verbreitet und wird nieht minder in W er angotrofien; 
die zur Speise dienende Milch zeigt sich uns ausschliesslich als ein 
Erzeugniss thierischer Bildung. So sind die Eindrücke beschaffen, 


hier keine prachtvollen Schatten der Wälder, kein majestätischer 
Lau eine in ewigen Winter gehüllte. Berge, die 
uns mächtig ergreifen. Einige Tropfen eines Pflanzensaftes erinnern 
uns lebhaft an die Allmacht und Fruchtbarkeit der Natur. Am 
dürren Abhang eines Felsens wächst ein Baum, dessen Blätter dürr 
und a: sind. Seine dieken holzigen Wurzeln haben Mühe, in das 


Andere bringen das Gesammelte ihren Kindern. Man glaubt den 
Haushalt eines Hirten zu sehen, der die Milch seiner Heerde ver- 
theilt.* Und vorher sagt Humboldt: „Ich gestehe, dass unter Are 
grossen Zahl merkwürdiger Erscheinungen, die mir auf mei 
Reisen vorgekommen sind, nur wenige einen so lebhaften Eindruck 
auf mich machten, wie der Anblick des Kuhbaums 

Mit keinen sevichtigeren ee als mit diesen Humboldt/schen 
vermöchte ich auf die rdige Erscheinung des Milchsaftes 
der Pflanzen einleitend rer zu peu Freilich in einer 


us Mangel an Raum verspätet. D. Red. 
“ H. SKlnake; A. v. Humboldt, Reise in die Aequinoetialgegenden, I., 329. 


— 264 — 


n ’ 

Gummiharz oder eiweisshaltigen Stoffen erfüllt sind, 

em anatomischen Bau lassen sich die Behälter des 
eigentlichen Milchsaftes, die sogenannten Milchröhren, früher 
Milchgefässe genannt, nach de Bary in zwei Gruppen theilen: 
gegliederte und ungegliederte. Die gegliederten sind aus vielen 
übereinander stehenden Zellen, deren Querwände durchbrochen wurden, 
entstanden und zeigen daher noch oft Einschnürungen Sie verlaufen 
meist der Länge nach im Stengel und Blatt, da aber auch Quer- 
reihen sich mit Milchsaft füllen und beide Reihenarten vielfach 
mit einander verschmelzen, so bilden die geglied>rten Milehröhren 
meistens ein reichmaschiges Netz. Die ungegliederten sind je aus 
einer einzigen Zelle, die fortwährend sich verlängert, hervorgegangen; 
sie sind lang gestreckt und oft verzweigt, aber nicht zusammen- 
tretend und daher keine Netze bildend. Jede Art ist bestimmten 
Familien eigen und zwar a) die gegliederten: 1. den Cichoriacee», 
jener grossen Abtheilung der Compositen, zu denen unser Salat, 


und 7. manchen Musaceen; b) die ungegliederten dagegen: 1. den 


i Euphorbiaceen, z. B. den allbekannten Wolfsmilcharten, Euphorbia, 


fuhbaum, Galaetodendron utile Kth, und dem giftigen Upasbaum 
oder javanischen Giftbaum, Antiaris toxicaria Leschen, nicht minder 
uch unserer R. et P., dieser beliebten Blattpflanze 


dem Kautschuckbaum aus Mexiko, sowie ferner dem bereits erwähnten 


N N U ale a In ra Me a 
= 


TE ENT, BIER Nee 
Era 


_— 2655 — 


die herrliche ram grandiflora P, und andere Arten, der schon 

genannte Milch von Demarara oder Guiana, Tabernaemontana 

utilis Arn., endlich eine grössere Anzahl Kautschuck liefernder 

Gehölze gehören, so z. B. Urceola elastica Roxb., Indien, Chavannesia 

esculenta, eine neu entdeckte Kautschuckpflanze in Hinterindien 
i j V 


| ]- . 
Hancornia speciosa Gomes, ein brasilianischer Baum, der theils des 
Kautschucks, theils ih wohlschmeckenden Früchte (Mangaiba) 
wegen dort kultivirt wird, endlich a der stärksten Giftpflanzen, 
wie der Krähenaugenbaum, Strychnos nux vomica L, aus dessen 
Samen das Strychnin gewonnen wird, a zweiter javanischer Upas- 
strauch, Strychnos Tieute Lesch., der berühmte westindische Pfeil- 
giftstrauch:: Curare, von Strychnos a Schomb., sowie Tanghinia 
madagascariensis Pet. Th., von der ein Same i m Stande sein soll, 
10—16 Menschen zu tödten; 4. ae mit den eye nahe 
verwandten Asclepiadaceae, zu denen die bekannte Äselepias Cor- 
nuti DC., der erwähnte ceylonische Milchstrauch, Asclepias lactifera, 
endlich die Porzellanblume, Hoya carnosa \R. Br. aus Os tindien, 
sowie Periploca graeca L., ein ja auch bei uns im Freien aushaltendes 
Gehölz und die merkwürdigen Aaspflanzen, Stapelia variegata L, 

und andere Arten vom Kap, desgleichen Stephanotis floribunda, 
Ceropegia ete. gehöre 
Ausser Milehröhren könnte man, wenn man. den Milchsaft in 
weiterem Sinne auffasst, auch noch Milchschläuche unterscheiden, 
obwohl dieser Ausdruck bisher nicht üblich war. Es ist aber nicht 
einzusehen, warum man nur von Harz- und Gummiharz-Schläuchen 
reden soll, da viele dieser Schläuche entschieden genau solchen 
Milchsaft enthalten, wie die Milchröhren. Unter „Schlä uchen“ ver- 
steht man mit de Bary nicht zu Röhren verbundene, in unserem 
Falle gewöhnlich etwas lang gestreckte Zellen, die einzeln oder meist 
reihenweise übereinander gestellt die Gewebe durchziehen. Solche 
Schläuche kommen vor a den Convolvulaceen, z. B. C. Scam- 
monium, den Sapotaceen, zu denen Isonandra Gutta, der Gutta- 
perchabaum gehört, Pe bei den Cynareen, der Klette, Distel etc. 
(ausgenommen die Gattung Cynara), ferner bei Acerineen, sowie im 
weiteren Sinne bei Cinchona, Allium, Sambucus. 
La er Milchsaftröhren. Wo finden sich nun diese 
Milchsaftbehälter? — Im Allgemeinen kann man darauf antworten 
Im Bast, also ziemlich dieht unter der Rinde. Die meisten Milch- 
röhren durchziehen den Stengel oder das Blatt, indem sie den 
Basttheil der Gefässbündel, speziell die Siebröhren des Weichbastes 
aussen umgeben und kann man sie daher als Begleiter, ja stellen- 
weise selbst als Vertreter der Siebröhren ansehen. In einzelnen 
Fällen, z. B. bei Ciehoriaceen und bei Papaver finden sich ausserdem 
andere kleinere Röhren, welche in dem Siebtheil der Gefässbündel 


# 


selbst Are 


Blättern senden die meisten Milchröhren Zweige aus, 
welche die Gefässbündelbahnen verlassen und sich nach allen 


LEER SER FRL che 
INK Be 

n, K.7= 
\ % 


—_— 266 — 


Richtungen zwischen die Zellen des Parenchyms einschieben und theils 
im Innern dieses, theils an der Innenfläche der Epidermis blind 
endigen. Auch in der Rinde des Stengels selbst, theils mehr nach 
innen, theils dieht unter der Oberhaut verlaufen bei vielen Dicotyle- 
donen, namentlich den suceulenten Euphorbien, Milchröhren. 

mals treten von den im Basttheil verlaufenden Haupt- 


röhren auch Zweige in das Mark, und zwar meist von den 


glaubt man aber bestimmt Einmündungen in die grossen Spiral- und 
Netzgefässe, welche hier von ihnen begleitet werden, bemerkt zu 
haben. Das Vorhandensein oder Fehlen von Milchbebältern und deren 
Verlauf kann oft zur systematischen Unterscheidung von Pflanzen 
derselben Familie benutzt werden. Am schlagendsten hat Engler 
dies bei den Aroideen nachgewiesen und gerade seine Eintheilung 
der Aroideen mit darauf begründet. Bei den Abtheilungen der 
Potloideae und Monsteroideae fehlen die Milchsaftgefässe ganz, bei 
® 


— kurz, man hat 
es durch Beachtung dieser Punkte in der Hand, selbst nicht blühende 
 Aroideen schon ziemlich sicher, wenigstens der Unterabtheilung, oder 
gar der Gattung nach, bestimmen zu können. | 

Was den Inhalt der Milchröhren anbetrifft, so ist derselbe 
meist nur äusserlich, physikalisch, der thierischen Milch ähnlich. 
Wie die Milch der Thiere der Hauptsache nach aus Wasser 
besteht, in welchem Zucker, Eiweissstoffe und Salze aufgelöst, 

die: zahlreichen Fettkügelchen aber nur fein vertheilt sind, ist 
es bei den Milchsäften der Pfanzen auch eine wässerige klare 
ssigkeit, in der zahlreiche kleine Körper von je nach den Pflanzen 

* ehemischer Zusammensetzung fein vertheilt, suspendirt 


BEE Ta Be eh 


rar BR 


sind. Da die kleinen Körperchen das Licht nach allen Seiten zurück- 
werfen, so entsteht für das Auge die weisse Farbe, die in ähnlicher 
Weise auch bei der thierischen Milch, beim Seifens chaum, beim 
Schnee ete. auftritt. In einigen wenigen Fällen ist der Milchsaft 
der Pflanzen orangerotb (Chelidonium, Schöllkraut) oder auch gelb 
(Argemone). 

Die klare wässerige Flüssigkeit ist aber eben so wenig wie bei 
der thierischen Milch reines Wasser, sondern enthält verschieden- 
artige Körper, theils in wirklicher Lösung, theils in stark gequollenem 
"Zust Sa namentlich Zucker, Eiweissstoffe, zuweilen Pektinkörper 
(z. B. Lactuca), Gerbstoff (Aroideen, Musa, Cichoriaceen, Euphorbia 
Lathyris), Morphin und andere wichtige Bestandtheile der offizinellen 
Milchsäfte, sowie endiich wohl den grössten Theil der Salze, die 
beim Verbrennen als Asche zurückbleibe 
gefunden, dass besonders viel apfelsaure Be namentlich apfel- 
saurer Kalk wenigstens im BEER mancher Euphorbien (E, La- 
thyris, m rg vorkom 

Bekannt ist, dass die pfanzlichen Milchsäfte an der Luft bald 
gerinnen und sich meistens die koagulirten festeren Theile als eine 
Haut oder als Klumpen von der darunter stehenden klaren Flüssig- 
keit abheben. Die einzelnen in der Flüssigkeit suspendirten 
Körperchen sind oft unmessbar klein, bei der Feige, wo sie grösser 
sind, etwa 0,003 mm im Durchmesser (nach de Bary). Chemisch 
betrachtet bestehen sie in einigen Fällen aus Harz, in anderen aus 
Kautschuck, mitunter auch aus Fett oder Wachs. Ausserdem finden 
sich öfter Stärkekörner im Milchsaft, bei den strauchigen und suc- . 
eulenten Euphorbien der Tropen sogar ganz eigenthümliche, wie 
Oberschenkelknochen gestaltete, aber abgeplattete, während bei 
unseren einheimischen” krautartigen Euphorbien nur zylindrische 
oder spindelförmige Stärkekörner vorkommen, Ob die mit dem 
Namen Kautschuck bezeichnete Substanz bei den verschiedenen 
Pflanzen eine gleichartige oder verschiedene, ja ob die einzelnen 
sogenannten Kautschuck-Körnchen oder Kügelehen aus einer gleich- 
artigen Masse oder aus einem Gemenge orsehleignee Stoffe be- 
stehen, ist Alles noch nicht genau bekannt. 

{Fortsetzung folgt.) 


Nordamerikanische Kirchhöfe. 

Die Erzeugnisse des Gartenbaues dienen nicht nur bei der 
Ernährung ie Menschengeschlechtes, der Gartenbau dient am 
nur der Wissenschaft; er dient nicht nur dazu, unser 
veredeln, a Br und die Umgebungen unserer Wo hnstätten dei 
Städte zu verschönern, er schmückt nicht nur die Feste nationalen 
Ruhmes und die Feste und Schaustellungen, welche andere Künste 
and Gewerbe feiern — der Gartenbau verschönt und veredelt auch 


en 


ir verdanken unserem Landsmann Adolf Strauch die Be- 
schreibung der Einrichtungen grösserer nordamerikanischer Kirch- 
hofsanlagen, wie sich solche zu Boston, New-York, Philadelphia 


Charakteristische dieser grossartigen Kirchhofsanlagen 
ist folgendes: Sie liegen mehrere englische Meilen von den grossen 
Städten entfernt, denen sie zum Begräbnissplatze dienen; speziell 

pring-grove liegt drei englische ‚Meilen von Cineinnati entfernt. 
Im Jahre 1844 war Spring-grove bei der Gründung 166 Acres 
gross und ist seitdem durch Zuwendungen und Schenkungen bedeutend 
vergrössert. Von Cineinnati nach Spring-grove führt eine Allee von 
100 Fuss Breite. Beim Ankauf war der Grund und Boden meist mit 
natürlichem Walde bedeckt. Dieser bestand je nach den verschiedenen 
Bodenverhältnissen aus verschiedenen Gehölzen. In dem niedriger 
gelegenen oder südlichen Theile herrschten Ulmen, Eschen und 
Bergahorn vor. Der mittlere Theil war vorzugsweise mit Tulpen- 


ländischen Gebölzen. Auf diese Weise wurde eine bedeutende 
Einfachheit und Ruhe der ganzen Szenerie bewirkt. Der Blumen- 


lichen Stile ausgeführt ist. Die künstlichen Wasserfächen mit 
malerischen Uferbildungen dehnen sich von der östlichen nach der 
westlichen Grenze aus und nehmen im Ganzen ca. 5 ‚Acres ein. 
' An den steil abfallenden Ufern sind eine grosse Menge von hodo- 
. dendron angepflanzt worden und gewähren zur Blüthezeit einen 
geradezu entzückenden Anblick. abe 
0... Ja neuerer Zeit sind eine grosse Anzahl von immergrünen 
' Gehölzen zur Verwendung gekommen, die besonders den eigentlichen 
lätzen zur Zierde gereichen. Unter diesen sind hervor- 


RE 


a ii & 


a 


Abies balsamea ar ne imbricata Pinus Pinaster 
# i Biota aurea & obus 
„  nobilis ie orientalis „  sylvestris 
„  Nordmanniana „  pyramidalis Taxus baccata 
„  peetinata Cupressus Tree »  ‚Duvastoni 
„  eoerulea „  pisifer hibernica 
„ excelsa plumosa Tsuga canadensis 
„ nigra Juniperus communis Thuja gigantea 
„  orientalis „ . suecica ” obii 
„  rubra „  .excelsa = neesen 
„  Douglasii „ . Sabina 
„  lasiocarpa „  virginiana Thnjopsis- age 
„ Pichla 5. Pinus austriaca dolubrata und 
a en und N 'embra Wellingtonia giant 
Sitche / Pumilio 


Einzelne Boa nern sind mit besonders . A 
Monumenten versehen und wirken durch Spiegelung im Was 
höchst malerisch. 

an hat darauf Bedacht genommen, dass auf keinem Begräbniss- 
platze zu viel Denkmäler vereinigt sind und befindet sich für jede 
Familie vur ein Denkmal in der Mitte des ihr zugehörenden Platzes. 
Grabkreuze werden gar nicht angebracht. Die Kirche und die 
Wohnungen der Beamten dienen ebenfalls als geeignete Ansichts- 
objekte; ebenso hat man auf Fernsichten nach benachbarten Orten 
Rücksicht genommen. Die Grabdenkmäler dienen zum Schmucke 
der Parkszenerien und sind dieselben meist aus Granit, Behr 
und sehr hartem Sandstein hergestellt, indem andere Gesteinarten 
dem Witterungswechsel zu wenig Widerstand leisten. Interessant 
ist der Umstand, dass man Sachverständige nach Europa geschickt 
hat, um die Grabmonumente von England, Frankreich, Deutschland, 
Italien, Spanien und Griechenland jahrelang zu studiren und Skizzen 
davon "anzufertigen, die den in Spring-grove zu errichtenden Denk- 

mälern ’% nkerige dienen 
ie finanzielle Seite anlangt, so hat man folgende 

Sätze Tetguse 
Für mr Ausheben und Zuschütten eines Grabes 

von 4 Fuss Länge ....2. 56504, 
Für das etc. eines Een unter 5 Fuss Länge 3, —, 
a „ von 5 Fuss und aufwärts 4. —, 


„ wenn dasselbe in 
” Gewölbe, befindlich.. . von 3 Sh. 50 % bis 4,50, 
Für das ete. eines Familiengewölbes wird je nach der Zeit 
bezahlt, die dafür erforderlich, von 2 Dollars aufwärts. 
Vergleicht man nach dieser nur ganz allgemein gehaltenen 
Skizze nordamerikanischer Kirchhofsanlagen bei grösseren ‚Städten 
- diese Schöpfungen mit solehen, wie dieselben bei uns bestehen und 


in häufigen Fällen neu angelegt werden, so fällt der Vergleich 


unbestritten zum -Vortheile der nordamerikanischen Kircehhöfe aus. 


, 


Während man bei uns in Stadt und 
den Dörfern, fortfährt, die Todten 


Land, ganz besonders aber in 
in geradezu gesundheitsgefähr- 


licher Nähe der Lebenden zu beerdigen, giebt uns die Schilderung 
der Einrichtung dieser nordamerikanischen Kirchhöfe einen F inger- 
zeig, dass man die Beerdigungsplätze fern von den Städten und 


bewohnten Plätzen anzulegen habe! 


In landschaftsgärtnerischer Beziehung lernen wir aus diesen 
Andeutungen, wie die Kirchhöfe bei den Grossstädten Nordamerika’s 
nicht nur ihrem eigentlichen Zwecke dienen, sondern wie diese 
Kirchhöfe auch dazu geschaffen werden, der Landschaft zum Schmucke 
zu gereichen, dem Publikum als angemessene Erholungsplätze, als 

tä 


tten reinen Naturgenusses, und 


als Orte der freundlichen und 


ehrenden Erinnerung an liebe und hochverdiente Todte, und endlich 
als Orte der ernsten Einkehr in unser eigenes Selbst zu dienen 
Fürwahr eine Aufgabe für die Landschaftsgärtnerei, wie dieselbe 
kaum dankbarer und veredelnder gedacht werden kann! Mit einem 
Worte, wir sehen, wie bei der heutigen Bevölkerungsziffer es durch- 
aus geboten ist, dass aus dem beengenden Kirchhofe ein durch 
. Menschenhand verschönerter. Begräbnissplatz werde! Die Art der 

Bestattung der Todten dient uns ja in 


maassstab für den Kulturzustand län 
Alterthums. Sollte dieser Maassstab 
werden können? 


vielen Fällen als Beurtheilungs- 
gst untergegangener Völker des 
nicht auch einst an uns gelegt 


Es lässt sich ja nicht leugnen, dass die Bestattung lieber und 
hochverdienter Todter in unmittelbarster Nähe der Kirche und der 
Pf 


_ Ausdehnung, sowie die Bepflanzung der i öffentlichen Wege und 


‚ so ist der Wirkungskreis 


Bezug auf das lebende Geschlecht, als 
s ehrenv 


 — darehav 


I W 


derartiger Beamten, sowohl in 
s auf das der Todten, ein 


oller und anerkennenswerther. 


- H. Fintelmann. 


— 2711 — 


- Kurze Bemerkung 
zu Herrn Dr. Poselger’s Blüthenkalender für Berlin 
von Prof. P. Magnus. 


err Dr. Poselger giebt nun für ein sehr interessantes 


Resultat seiner Beobachtungen, dass nämlich Juglans regia in der 


scheint. Er erklärt es nämlich aus individueller Anlage der 
beobachteten Bäume, er fasst es als Abweichung einzelner Individuen 
a 


kön 


.” 


der Pflanzen äussern muss, und gilt das namentlich von der Zeit, in 


strasse dieses Moment jedenfalls sehr wesentlich mitsprechen muss. 


Diese meine Auffassung unterstützen auch Beobachtungen des Herrn 
Dr. Poselger an anderen Pflanzenarten, soweit sich dieselben ver- 


Vergleicht man die in den Jahren 1865—1872 (Kronenstrasse) 
beim Flieder angestellten Beobachtungen mit den 1873 — 1881 
hönhauser Thor) gemachten, so ergiebt sich Folgendes, wenn ich 
Tage vom 1. Mai an zähle: 


‚(Se 
die 


Det en A I ad ar. A 
ji N 
7 DEN; 
\ 


‘5 Te ee 9 Ze BR N u Ar" 7 a ar” a a ET re Ta A SNeE re we RENTE En 
ke a a RE 2 ee re Ks Bi Me  DRER Er N y er } ? 


1865 10 1873 26 
1866 17 1874 24 
1867 28 1875 20 
1868 16 Photo. 727 
1869 7 18177: 80 
1870. .;29 1878 11 

Ben; 1819: 29 
1872 6 1880 7 


1) = IR 174 s= 

Also . der Flieder; berechnet man die ER 
vom 1. Mai 

er in der en durchschnittlich am 15. ee 

1873— 80 v. d. Schön r Thor 
Es versteht sich von a Er dieser Ausgangspunkt am 1. Mai 
ganz willkürlich und künstlich gewäblt ist. Aber ich behaupte, 
' dass für perennirende Gewächse genau ebenso willkürlich und künst- 
lich jeder andere Termin, wie z. B. der 1. Januar, gewählt ist, 
Nur für einjährige Pflanzen dürfte der Tag der Aussaat als natür- 
licher Ausgangspunkt gelten. Mir kommt es hier nur darauf an, 
die Relativität der Daten zu zeigen und da ist mir zur Rechnung 
der 1. Mai am bequemsten. ‘Es ist übrigens ganz gleichgiltig, 
welchen Ausgangspunkt ich wähle. Wenn ich z. B. den 1. Januar 
nehme, so muss ich für jedes Jahr 


3 + 238 + 31 + 30. = 120 Tage 
Januar Februar März April 
hinzuzählen, Fa z. B. für sieben Jahre 7 x 120 hinzufügen, Ar 
wenn ich, um das  Durchsehnittsdatum zu erhalten, die Summe 


er natürlich dasselbe wie bei der einfachen Berechnung vom 
1. Mai an ergiebt. Als Durchschnittsdatum der 15 Jahre erhalte ich, 
10.414 0. 8 2.5 
15 15 ir is; 
wie es Herr Dr. Poselger berechnet hatte. 
Ebenso zeigt sich für das Maiblümehen, Convallaria majalis 
1865 + 1978 26 


1 
1866 18 1874 20 
1867 33 1875.37 
1868 13 1876 23 
1869 9 1877 28 
20 1878 4 
_ 1879 24 
SH 1880 1 a a 
a % =17%, also fast 18. 


a u ee 


ze 


Ebenso bei der Rosskastanie, Aeseulus Hippoeastanum: 
1865 7 2 


7806.:::. 33 1874 13 
1867 18 1875 16 
— — 1876 18 
1868 2 1877: 38 
1869 16 - 1878 6 
Br _— 1879 26 
1872 5 1880 b 
a, = 10% 22, = 17% 
ae er, 
14 1 = 144 
Ebenso für den Goldregen, Cytisus Laburnum: 
186 26 i 1878: : 38 
1866 3»... 1874 27 
1867 33 1875. 31 
1868 19 1876 31 
1869 12 1877.35 
1870. :27 1878 15 
— — 1819 :: 32 
1872 17 188) 18 
16, =’ 99H 22, = 97%, also fast 28. 
ai a gen En = 25/5, also fast 26. 
15 15 
Die anderen von Herrn Dr. Poselger mitgetheilten Beob- 
achtungen lassen we a Pe Richtung hin nicht verwerthen, 
theils, weil die Arten nicht in dem Garten der Kronenstrasse 
beo 


bachtet wurden, theils, weil sie sich wahrscheinlich auf verschiedene 
Sorten der Kulturpflanzen in den beiden Gärten beziehen, was z. B. 
von der Kirsche gelten möchte, die durchschnittlich später in der 
' Kronenstrasse als vor dem Schönhauser Thore blühte. Auch die, 
Beobachtungen an der Linde, als Tilia europaea von Dr. Poselger 
bezeichnet, bei der sich leicht für 1865—1872 in der ee 


da Tilia europaea L. mindestens zwei gut unterschiedene Arten mit 
etwas verschiedener Blüthezeit, nämlich T. ulmifolia Seop. (T. parvi- 
folia Ehrh.) und T. platyphyllos Scop. (T. graudifolia Ehrh.) umfasst, 
von denen die letztere, wenigstens bei Berlin, durchschnittlich etwas 
früher blüht. 

Ich denke, durch diese Berechnungen an den Beobachtungen des 
Herrn Dr. Poselger es wahrscheinlich gemacht zu haben, dass in 


Innern, als an der Peripherie, entfalten, was aus der Wärme des 


a Häusermeeres resultirt, und dass auch hierauf wenigstens z. Th. die 


frübere Entwiekelung des Nussbaumes in der Kronenstrasse fällt. 


Bi ae rl Ta a 1 Fee. I A 7, 
a u 
5 “ te } aa Pi na Wat Se L 


— 274 — 


Ich möchte bei dieser Gelegenheit recht dringend die 
forderung wiederholen, dass sich möglichst viele Gärtner an Basen 
Beobachtungen betheiligen. Man kann schon hieraus entnehmen, 
dass die verschieden gelegenen Gärten interessante Verschiedenheiten ‚ 
darbieten werden. Ich möchte auch die Bitte wiederholen, dass 


) 
werden, da durch diese Angabe die Beobachtungen noch weit“ 
schätzenswerther für Wissenschaft und Praxis werden. Die Beob- 
achtungen des meteorologischen Institutes beschäftigen sich nicht mit 
diesen künstlichen lokalen Temperaturunterschieden, auf die es zur 
yet: der Verschiedenheiten der Blüthezeit gerade ankommt. 

das andere von Dr. Poselger für individuelle Neigung 
zu früherer Belaubung gewählte Beispiel ist kein glückliches. Herr 
Sanitätsrath Dr. Paasch hatte bereits denselben Fall in der Sitzung 
der naturforschenden Freunde vom 16. April 1878 (Sitzungsberichte 
der Gesellschaft, 1878, S. 109) behandelt, und ebenfalls die allgemeine 
frühere Belaubung der einen Linde beobachtet, abgesehen von der 
früheren Belaubung einzelner Zweige. Aber es ist dagegen zu 
urers dass die Linde auf dem Leipziger Platze rechts vom 

enburg-Denkmal eine rer Tilia platyphyllos Scop. 

Fr rn alle anderen Linden auf dem Leipziger Platze Winter. 
linden Tilia intermedia DC. und elnifoh ia Scop. sind. Es ist nun 
wahrscheinlich, dass die frühere Belaubung Be einzigen Sommer- 
linde eine Eigenthümlichkeit der Art (nicht blos dieses ee 
ist, nandichr. als im Allgemeinen, schon erwähnt, 
Sommerlinde etwas früher blüht. Auch das öl blühende Ceocie 
gilt allgemein als eine eigene Art Crocus luteus Lam, 

Ich will damit keineswegs leugnen, dass solche ind sriinelle 
Neigung zu früherer Entfaltung oft Auftritt, Ich habe es oben für 
die an re Sorten unserer Obstbäume selbst in Anspruch 
genommen. Ich selbst habe wiederholt Mittheilungen gemacht in 
den Sitzungen des botanischen Vereins für die Provinz Brandenburg 
über einen früh blühenden Ribes alpinum in Nikolskoi bei Potsdam, 
den ich durch die freundliche Mittheilung des Herrn Hofgärtner 
Reuter kennen gelernt hatte. Derselbe machte mich aufmerksam 
auf einen Baum von Aesculus Hippocastanum in einer Allee bei 

Potsdam, der regelmässig jedes Jahr sich früher belaubt und früher 
blüht, als die benachbarten Bäume derselben Art. Auf einer diesen 
März unternommenen Reise in ai konnte ich oft beobachten, 
dass einzelne Feigenbäume und einzelne Weinstöcke sich früher 


zur selben Sorte wie die noch ruhenden gehörte und nicht zu der 
Sorte mit dunkelblauen Frhchien, die eher reift. Bei den Weinstöcken 
traf ich nie Ba 


uern an. 
Da daber Neu, zu früherer Entfaltung oft auftritt, a 


bei Sorten al ss a erg um so sorg- 


es 


— 25 — 


fältiger genau die Sorten angeben, an denen die Beobachtungen 
angestellt sind, er die Umstände, unter denen die beobachteten 
Pflanzen gedeih So werden sich dann aber um so sicherere 
Schlüsse für Wissenschaft god Praxis ziehen lasssen 


Auswahl von Obstsorten, 
die sich zum Anbau in den Gegenden der Niederelbe besonders eignen. 
Auf Grund vielfacher Beobachtungen und Erfahrungen in der Umgegend von Hamburg 


zusammengestellt von 
Frangois Luche in Kl. Flottbek. 
. (Uebersandt vom Gartenbau-Verein für Hamburg, Altona und Umgegend.) 


Das allgemeine Interesse, welches sich an der zunehmenden 
Entwiekelung der Obstbaumzucht kund giebt, und verschiedentliche 
an mich gerichtete Aufforderungen um einen Entwurf über 
Stand des Obstbaues in der Umgegend von Habe, waren mir 
die Veranlassung, eine für unsere klimatischen Verhältnisse passende 
Auswahl von den vorhandenen Obstsorten in engeren Rahmen zu 
fassen. 

Wenn wir die alten Obstbaumanlagen der Umgegend Hamburgs 
einer genaueren Beachtung würdigen, um zu einem Urtheil über den 
relativen Werth der Obstsorten zu gelangen, so begegnen wir meisten- 
theils solehen, die seit 2—3 Jahrhunderten bekannt und verbreitet 

wurden, von denen aber manche dem Absterben nahe sind oder doch 
wenig oder gar keinen Nutzen gewähren. Die Ursachen hiervon sind 
nicht allemal mangelhafte Pflege des Baumes oder ungeeigneter 

oden, sondern auch Altersschwäche der Specimen n 
allmäliges Ausarten und Absterben durch die Ungunst der Witterung 
ae wurde. 

Die jetzige Obstsorten-Züchtung war in den genannten früheren 
Zeiten unbekannt und blieb der Natur überlassen. So entstanden 
neue Varietäten im Wald und an Zäunen und sonstigen Oertlich- 
keiten; sie wurden wenig oder gar nicht verbreitet, un er 
stammen auch alle unsere einheimischen Lokals orten, welche wir 


worden. Seit Anfang dieses Jahrhunderts ist vieles Gute aus Nähe 
und Ferne eingeführt und verbreitet worden. Aus der nun so ge- 
wonnenen Menge lässt sich immerhin so viel herausfinden, gi damit 
unsere alten und dem Siechthum verfallenden Specimen zu ersetzen. 

Einen lehrreiehen Fingerzeig für eine Auswahl hat uns der. 
heit auch der Winter von 1879/80 Be indem dessen harter 


können er nieht, 
18* 


FE Ba A Se a a Ba LE 5 u re ig, N Er eh ee 


En ee SR ee ee EN RER 
Pe De z N ’ er n » f H ; 


=. 976. 


Bei einer, den rauhen Verhältnissen des Klimas ae 
tragenden Auswahl von Obstbäumen, die Chancen auf entsprechende 
Erträge gewähren, stösst man aber, wie ich nebenbei bemerken 

muss, noch auf lokale Schwierigkeiten, die in der verschiedenen 
Beschaffenheit des Bodens liegen. Denselben hier nach dem Be- 
dürfniss der einzelnen Sorten zu analysiren, ist nicht meine Absicht: 
nur auf 2 schädlich wirkende Faktoren desselben möchte ich hin- 

weisen, es sind: die weilende Nässe und der eisenhaltige oder 
oxydirte re auf welchem ER, hoffnungsvolle Obstkultur 
. unmöglich 

Es ie demnach für die nachfolgende Auswahl von Obstsorten 
ein Boden vorausgesetzt, in dem der Baum sieh normal entwickeln 
kann und wo die nachtheiligen Wirkungen eines Frostes nicht zugleich 
aus der schlechten Beschaftenheit des Bodens selbst hergeleitet 
werden können 

nun folgenden Zusammenstellung sind die Sorten, je 
nachdem ihre Producte Schutz, Wärme und den Standort des Baumes 
bedingen, geordnet, und um jeglichem Missverständniss in der Be- 
nennung vorzubeugen, habe ich die Namen und Nummern dem weit- 
verbreiteten „Ulustrirten Handbuch der Obstkunde von F. Jahn, 
E. Lucas und F. Oberdiek“ eutlehnt 


ARrenbih. I: Apfel, 


ertragen, wie solche in den Parkanlagen oder sonstigen ähnlichen 
exponirten Lagen des allgemeinen Obstbaustandes der Umgegend zu 
finden sind. 

Weisser Astrakan No. 28, Champagner-Reinette No. 47, Mar- 
morirter Sommer-Pepping No. 54, Grosse Casseler Reinette No. 66, 
Königlicher Kurzstiel No. 68, Wellington No. 78, dergleichen No, 1a. 


sie ung ar wird hauptsächlich die meisten grosse Früchte 
tragenden Sorten umfassen, welche ebenfalls Kronenbäume von 
 deutendem Umfange bilden, weshalb für sie auch eine geschützte 
we erforderlich ist, um dem Abwerfen ‚der Früchte durch die 
grossen. Früchte zu beiden: Ich n enne 25 Sorten. Rother 
st-Calvill No. 5, Grayensteiner No. a Rother un 
‘No. 13, Ro Astrakan No. 24, Danz. Kan 


43, hotl re 
No. 32, Aclber, Richard No. a "Kaiser Alexander 


Kern 


a ET 


No. 39, Winter Goldparmäne No. 67, Echter Winter- Streifling No. 72, 
Boiken No. 90, Goldzeug-Apfel No. 116, Goldgelbe Sommer Reinette 
No. '120, Golde en Noble No. 173, Flandr. Rambour No. 210, Gold- 
Reinette Blenheim No. 241, Rother Stettiner No. 261, Lothringer 
Rambour No. 305, Landsberger Reinette No. 328, Harberts Aega 
No. 344, Apfel v. St. Germain No. 474, Gloria mundi 
Schöner v. Boskoop (Oberdiek), Nelson Codlin (Rob. Hozg). 

Abtheilunge. Die 25 Sorten, welche diese Abtheilung umfasst, 
sind von mässigem Wachsthum, werden für kleine Räumlichke iten, . 
sogenannte Vorgärten, für geräumige Gemüseanlagen etc, wo über- 
haupt Kronenbäume anzubringen möglich ist, bestimmt. Muskät- 
Reinette No. 57, Sommer-Gewürz-Apfel No. 86, Cludius-Herbst- 
Apfel No. 92, Reinette v. Breda No. 121, Charlachrothe Parmäne 
No. 142, Parkers Pepping No. 154, Downtons Pepping No. 221, 
Baumanns Reinette No. 226, Keswicker Küchenapfel No. 269, Lon- 
don Pepping No. 324, Sommer-Pfirsich-Apfel No. 372, Williams- 

No. . Pigeon 

No. 387, Cox’s Orange-Reinette No. 624, Gestreifter Imperial (Diel), 
Baldwin (Rob. Hogg), Cornish aromatix, Ki ing of the Pipping, 
Manningtons Parmän», Oslin, Jeffrey’s Seedling, Cox’s Pomona, Lord 
Suffield, Reinette grise de Versailles 
‘  Abtheilung d. Als Pyramiden- Apfelbäume yon Aka 
stämme Unterlage veredelt) sich am besten eignende S 

Wenn ich auch nicht für die A ee "ah ein- 
genommen bin, so lässt sich dennoch unter rationellem’ Sehnitt und 
Pincier in dieser Form des Baumes ein gutes Resultat erzielen, 


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Ss 
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BD» 
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meineu Erfahrungen sind dies folgende 25 Sorten, wovon 20 aus 
dem obigen Verzeichniss. 

rosse Casseler Reinette “No. 66, Königl. Kurzstiel No. 88, 
Langtons Sondersgleichen No. 141, Danziger Kantapfel No. 25, Char- 
lamowsky No. 32, Winter-Goldparmäne No. 67, Sommer- Gewärz- 
Apfel No. 68, Cludius Herbst, 92, Parkers Pepping, 154, Downtons 
Pepping, 221, Baumanns Reinett te, 226, London Pepping, 324, 
"Wagener- Apfel, 382, Cox’s Orange Reinette, 624, ._. Imperial 
(Diel), ‚ Baldwin (Rob. Hogg), Manningtons Parm 
Jeftreys Seedling, 613. Cox’s Pomona Lord Suffeld“ und ieh 
5 noch nicht genannte Sorten: Duke of Devonshire, Douce d’Ame£rique, 
Jacquin, Kentish Fill-Basket, Allens Everlasting. 

Abtheilung e. Als am Spalier gezogene Aepfelbäume erwähne 
ich nur 5 Sorten, weil solche sehr bekannt und beliebt sind; sie 
vertragen aber unsere ungünstigen klimatischen Verhältnisse nur 

nn, wenn man für warmen, nicht zu nassen Untergrund und 
gute Schutzmauer sorgt: Weisser Winter-Calvill No. 1, Pariser 
 Rambour- Reinette No. 44, Tidel- Reinette No. 31, Graue franz. 
Reinette, 429, Esopus ‚Spitzenburgh, 241. Diese 80 auserlesenen 
Apfelsorten, welche für die Umgegend von a als solche 


—_ 28 — 


bezeichnet werden können, welche gegen Brand, Frost und Krebs- 
schäden sich bewährt haben, und deren LEN gemäss den 
obigen Abtheilungen als Iahband anzusehen ist, dürft n jedoch nicht 
als ausschliesslich vollständiges Sortiment zu Gekrschlen sein. Es 
werden manche werthvolle Sorten, die kennen zu lernen ich nicht 
Gelegenheit hatte, für mich ver borg en geblieben sein. 

Meine ausgedehnte Berufsthätigkeit als Obstbaumzüchter gab 
mir schon oft da, wo ich die Ehre hatte, dieselbe auszuüben, Gelegen- 


zu stossen, deren specieller Werth und Name den Eigenthümern 
unbekannt war. In solcher Ne traf ich z. B. diesen Herbst 
(auf dem Grindel) einen Birnbaum des Herbst- Sylvester von 
ganz unerwarteter Grösse, dessen Ertrag nach Aussage des Besitzers 
stets lohnend gewesen ist, was auch durch den Zustand des Baumes 
bestätigt ass 

A und manche andere Weise wird gewiss jeder auf- 
merksame in sich für Obstbaumzucht interessirende Beobachter auf 
Vorkommnisse ae die der Erreichung des Eingangs angedeuteten 
Zwecks, woran ja m Allgemeinen und ganz besonders den Obst- 
liebhabern viel Hegt, förderlich sein können 

Diesem Apfel-Sortiment werde ich nächstens ein Sortiment 
Birnen folgen lassen. 


Obstausstellungen, deren Zweck und Nutzen. 


Ein Mahnwort an unserere Garten- und Obstbau-Vereine. 


Jedes Jahr finden im Herbst iır vielen Städten unseres Vater- 
landes Obstausstellungen statt und hat sich deren Zahl gewiss gegen 
früher bedeutend vermehrt. Leider wird trotzdem die Wichtigkeit 
dieser Ausstellungen noch viel zu wenig anerkannt, namentlich auch 
vom obstbautreibenden Publikum. Vor Allem aber lässt auf den 
Ausstellungen die Zusammenstellung. der einzelnen Sortimente meist 
sehr viel zu wünschen übrig. „Es ist Hauptsache, nur recht viele 
auszustellen“, denken Viele und tragen Alles zusammen, um 

r das grösste Sortiment zu haben, ganz gleich, ob dabei die 
Hältte aus vollkommen werthlosen Sorten besteht. "Andere wieder 


und stellen so häufig ein Sortiment a das, ganz abgesehen von 
der Güte, nur grossfrüchtige Sorten enthält, Diesem Obste steht 
nun z. B. eine Anzahl sehr gut entwickelter und bewährter Sorten 
von Hochstämmen stammend, in den Augen des Publikums weit 
nach, und doch ist ‚gerade das Gegentheil der Fall, denn eine nor.nal 
ausgebildete Frucht ist viel wertbvoller, als ein durch enorme 
Düngung erzielter Obstriese; letzterer darf sich nur mit seines 


2 ‚Gleichen Ben. — Weitere Sortimente wieder zeichnen sich durch 


Unordnung sowohl in der Nomenklatur wie auch im Auf- 


nn stellen a, oder Ei e Yam, ang gänz lich. 


a 


Nun kommt das grosse Publikum, sieht Alles an, bleibt erstaunt 
vor den nie erblickten Apfel- und Birnkolo ssen stehen u 4 ‚nimmt 


im günstigen Falle als einzigen Nutzen das Bewu t heim 
schönes Obst gesehen zu haben. Der Obslihabe, "er sich 
ah viel von‘ der Ausstellung versprach, um sei menlosen 


Exemplar der und der "Barte von einem Ho chstamm und findet — 
die zum Vergleich nicht pass sende Riesenfrucht eines Zwergbaumes. 

bieten die bisherigen Obstausstellungen wohl den Besuchern 
einen hübschen Anblick dar, veranlassen auch neue Anbauversuche. 


herigen Beobachtungen als die besten erkannt sind, sucht vergeblich 
Aufklärung. Dort liegen zwar schöne en dabei steht der 
Name, vielleicht sogar die betreffende Nummer des Ilustrirten 
aha der Obstkunde, aber was nützt dies dem hier Belehrung 
suchenden Laien? Derselbe soll, ohne erst viel herumzufragen, an 
den ausgestellten Sortimenten und den dort beiliegenden Notizen 
sich orientiren können über den Standort des Baumes, für welche 
Lage und Boden derselbe passt, wann die Frucht reift, wozu sie 
verwendbar ete. Dann würde er sofort erfahren, dass die kolossalen 
Früchte diese Grösse meist nur auf Kosten ihres Geschmacks 
erlangen, wenn es nicht überhaupt Kochobst ist. 

ier nun muss Wandel geschaffen werden. Es sollten auf unseren 


er seren bestimmte Aufgaben etwa wie folgt gestellt werden: 


1) Sortimente, die eine beschränkts Anzahl solcher Big ent- 
halten, die gr den betreffenden Ausstellungsort, d. h. dessen Klima, 
Lage, Boden und sonstige Verhältnisse sich am vg eignen. 
Diese könnten dann wieder getrennt werden nach Tafel- und Wirth- 
een ob von Hochstamm oder Zwerg. 

ortimente, die das Obst nach der Belbseıt geordnet ent- 
a z. B. die drei besten Birnen- oder Apfelsorten für August; 
die sechs besten _— oder Apfelsorten für September und so fort 
bis April-Mai. Auch diese könnten wieder wie oben eingetheilt 
sein. (In eat ging man uns darin auf Anregung des Herrn 
van Hulle mit gutem Beispiel voran.) 

3) Grosse Sortimente, die am besten von pomologischen Instituten 
ausgestellt werden und worin man alle guten Sorten zu jedem 
Zwecke vorfindet 

4) Sortimente von Tafel- und Wirthsehaftsobst in bestimmten 
Zahlen und solche für Obstliebhaber und Laien, die alle das bringen 
können, was ihnen ihr Garten bietet, worunter dann auch Sorten 

stimmen sein dürfen, 


— 2380 —- 


Für die Aufgaben 1 und 2 müssten je zwei Preise ausgesetzt sein, 
ein Ehrenpreis (möglichst Staats-) und ein erster Preis, um die Aus- 
steller durch die Höhe dieser Preise auf die Wichtigkeit der Ziele 
hinzuweisen und ihren Eifer auf’s .. anzuspornen, = gestellten 
Aufgaben mit Sachkenntniss auszuführen. Es dürfte dann aber nur 
dem ein Preis zuerkannt werden, der die Aufgabe Koh: wirklich 
erfüllt, und wenn dies nicht der F all, sollte kein Preis ertheilt werden. 

Für die dritte Aufgabe müsste ein Ehrendiplom oder erster 
Preis ausgesetzt sein, aber nicht, wie dies bisher stets geschah, 
der höchste Ehren-, mie re Staatspreis Das spornt nur in 
falscher Richtung an immer recht viele Sorten zu 
haben, die schliesslich u erelehaben doch nicht so viel Nutzen 
schaffen, wie wenige, aber erprobte. 

ür Nr. 4 des Programms mögen dann je etwa zwei Preise für 
die besten Leistungen sein, das macht dem Liebhaber, der sein mit 
so viel Sorgfalt gepflegtes Obst anerkannt sieht, grosse Freude 
und due ermuthigend. 

allen a imnnen sollen aber bei jeder Sorte Eti- 
Gucci beiliegen, die wie folgende Probe (Fig. 10) ausgefüllt wären. 


Kaiser Alexander *7r 
Syn.: BeautyofQueen, Belle d’Orleans, President Napoleon etc, 


Reifezeit: Okt.-Nvbr. — Frucht: sehr gross. 


Sehr schöner, im Kolorit kaum er Ber 
. für den Markt sehr gesuchter Rambou Bau 
nicht empfindlich in etwas ES, Lese: 
auch für trockenen Boden. — Sehr früh tragbar; 
als Zwerg sehr zu empfehlen. 


y Figur 10: Muster-Obstetiquette. 
Stellt man diese Etiquetten aus einfachen Pappkarten her, so 
kann man dieselben Jahre lang benutzen, wie wir es schon auf 


schon viel in Hinsicht auf Benennung des Obstes. Auf dem letzten 
Pomologen-Kongress in Würzburg Oktober 1880 z. B. lagen bei vielen 
Sortimenten Verzeiehnisse der Obstsorten, wogegen die Früchte nur 


Nummern hatten. Diese Verzeichnisse waren von der kaiserlichen 
% ö Obst: 


- und Weinbauschule in Geisenheim sehr mustergültig ausgefüllt, 


Sn nur musste Jeder erst das Verzeichniss haben, ehe er über. einen 


i diesen Sortimenten beiliegenden Namen 'das Nähere erfahren 
e: Ir kussı Be nun ‚big bis das Verzeichniss 


von einem andern Besucher aus der Hand gelegt ist, doch ... 
‚ wir, dass dies viele Laien, die kein so reges Interesse haben, 
ganz abhält, den Namen nachzusehen, was, wenn alles Nähere gleich 
auf einer Ftiquette stände, nicht der Fall w 
Wenn nun auf einem Pomolo En EEE mit Ausnahme von 
rt alle Sortimente in Bezug auf Etiquettirung viel zu wünschen 
übrig liessen, was soll man dann von den gewöhnlichen Obst- 
austellungen erwarten? Es ist daher unsere Bitte an alle Garten- er 
Obstbau-Vereine, vor allen natürlich an den deutschen und ös 
reichischen Pomologen - Verein: Möge künftig keine Obtaussheifane 
wieder arrangirt werden, ohne bei Aufstellung dee Programms und 
dergl. folgende Punkte in Berathung zu ziehen 
1. Müssen Preisaufgaben gestellt werden, die mit Rücksicht 
auf die ÖObstverhältnisse des Platzes nicht blosse Schaustellungen 
fordern, sondern wenigstens theilweise belehrend und zum Auf- 
schwung des Obstbaues der dortigen Gegend wirken 
2. Müssen die Hauptpreise für solche Obstsortimente bestimmt 
werden, die nicht etwa die meisten Sorten zählen, sondern ihr Ziel 
in der besten Auswahl der für die Lage, Klima und Boden 
passenden ae sehen. 
ürfen diejenigen Sortimente nicht in irgend weleher Weise durch 
das Preisgericht ausgezeichnet werden, welche, wenn auch aus noch 
so schönem Obst be stehend, ia falsch benannte Sorten enthalten. 


enthalten, die aus Höflichkeitsrücksiehten und dergl. gewählt sind. 
Zur Berufung obengenannter Fachleute dürfen keine Kosten gescheut 
werden; es ist dies ein ganz anderes Ding, als wenn man ebenso 
für Blumen und dergl. handeln wollte. Denn wenn auch von Blumen- 
und dergl. Zuchten Tausende leben, so bleibt deren Se 
doch stets Luxus. Die Wichtigkeit der Verbreitung des 
Obstbaues ist dagegen von grosser sischechaftkikher 
apa denn gutes Obst ist Nahrung des ganzen Volkes. 
ürden nun die Vorstände unserer Vereine auf die Ans- 
eine I nächsten Pomologen - Kongresses als Muster verweisen ; 
leider findet derselbe aber erst 1883 in Hamburg statt. Wir begen 
daher die Hoffnung, dass schon vorher tüchtige Vereine“ za Nutz und 
Segen ihrer Gegend Ausstellungs-Programme zusammenstellen, is ia 
den Ausstellern gründliche pomologische Kenntnisse nöthig m 
Wir halten solche er wobel namentlich die = 
deutschen Pomologen-Verein zum allgemeinen Anbau gene 
und von W. Lauche so brillant absobildeten Obstsorten in erster 
Linie zu berücksie htigen wären, für unendlich wichtig. Das Pablikum 
muss diese Sorten in natura sehen, die Verzeichnisse und Obst- 
abbildungen sind ihm nur selten zugängig und erregen auch sein 
Interesse nicht in dem Maasse, wie das Obst selbs 
IB: Warascken 


en 


mus. 


‚ horticole* bespricht stets L.’s neueste Ei ungen.‘ ang ren 
Jahres aber erscheint die Tlinstation horticole unter der Eee von Luc 
Winden, Directeur des Etablissements J, 1° 
dswuth - Bacterie. Binst, Hlkss es „kein (red anke ohne 


— Die Hun 
Phosphor“. In der Neuzeit giebt es sch n bald keine Krankheit ohne Bacterie. 


hat der berühmte Naturforscher Pasteur ein neues und höchst merkwürdiges 
Ergebniss seiner Arbeiten über die Beziehun ngen Wieser ‚vernichtender Krank- 
heit = ‚zur Entwicklung von kleinsten Organismen: : Bact terien, bekannt gegeben. 

tomen der Hundswuth gestorben. Vier Stunden 


storbenen Kindes, ob aus dem Blute sr durch die Inokulation mit dem 
Speichel getödteten Kunlchen genom waren. In dem Blute der so 
getödteten Thier man nun ae Mengen von mikroskopischen 


Pasteur nach der Methode, die er bei der Erforschung der Milzbrand- und 
neigen angewendet hatte, diese er . Laer _ selbstständig ge- 


diesem Zweck wird in eine Fleis it diesen Bacterien 
erfüllte Bluttröpfehen arm. in Were r Nährflüssigkeit s sich en Sg 
ehr rasch vermehren. Wenn man weiter ein Tröpfehen aus die it Bac- 
terien erfüllten Flüssigkeit in eine frische erde Be 2 entwickelt 
sich in der letzteren eine neue Zucht der Bac so so fort. Impft man 
nun aus einer dieser Fleischbrühen eine a ss ringe Quantität dem 


Karinchen ein, so stirbt re genau unter den gleichen Ürscheinungen, 

unter welchen die mit dem peichel des der Wuth erlegenen Kindes 

dann die mit dem Blute aus den so verstorbenen Pideren eihgeim iten Ka 
ise Ss sch asteur den i 


ost für Gesundheitspflege.) 
— Die frähsöstsche Parfümerie-Industrie Einen interessanten 
Artikel im Dertschu Handelsblatt ea > März: „Die Par arfümerie-Industrie 
m Departement der Seealpen“ entnehmen wir folgende Bemerkungen: Neben 
der industrie nimmt im eo ment er ERDER die hier zu besprechende 
ann mit 


den en von Citronen-, Orangen- und Brrgamottfrüchten gewonnere 

. flüchtige se = Betracht kommt: England endlich nur mit seiner bisher aller- 

dings ı chten Lavendel- und Pteffermünzessenz. Allein keines der ge- 
er kann s ich mit dem aa nee der ügkc der Be messen in 


Die geschützte Lage dieses gr welche ein vorzüglich mildes und 
gemässigtes Lokalklima zur Folge hat, ermöglicht den Anbau aller hier in 
Betracht kommenden Pflanzen in grossem Maassstabe. Sowohl in der un- 


tibes, Cannes, Pegomas und ur werden sie in geschlossenen Gärten 
in offenen Feen gezogen und liefern durchschnittlich recht lohnende Br 
räge. Aus mehr als zwanzig verschiedenen hireiche werden im Departement 


wildem Zusta 
Stelle destillirt. Eugen Rimmel berechnet (Le livre des parfums, Paris 1870) 
die Produktion der Seealpen an den sechs wichtigsten a an Blumen, 


wie folgt: im Werthe von 
ie 2 000 an IB; 2 000 000 Frs 
BEI UNE 500 500 > 
Jasıdin #23 000 ® 200000 „ 
Veilchen 80000 „ 400 000 „ 
Akazienıs‘ ::;, 0000 „ 160000 „ 
000 


Tubero; : 20 » 
Nach einer amtlichen Schätzung neuesten Dakıma beschäftigte diese 
wichtige und interessante Erwerbszweig im im Departement der Seealpen 854 
Arbeiter in 80 Fabriken ; om Rinne el finden inn erh alb und a usserha Ib der 


b 

Blumen Beschäftigung. Verarbeitet wurden im re im ganzen De- 
partement 3681000 kg Blumen ete. (darunter allein 2310000 kg Orangen- 
a zum Werthe nach den Durchschnittspreisen von isdn 27 ae > 
Fra Diese sem Produktior an wohlriechenden Blum d Kräu 

im er der Seealpen ist nicht nur für diese Gegend Eng höchster 

euturg; von ihr hängt in hohem Maasse die gesammte zur Zeit so blühende 

französische Parfümerie- Industrie ab, welche einen nicht unerheblichen Faktor 
des franz ösischen Nationalwohlstandes bilde em 


 Tableau ee du commerce de la France für 1879 ausgeführt: 


e Parfümerien 657398 1, Werth a 136 544 zo 
zichtalkohölische * 552125 kg, „ : 1656375 

ander: re Sor ze = 1019497 „ GL LK = “ 

men für die Sumr.e von 7870 Ts ; 
Die Halbfabrikate x Seealpen werden vorzugsweise in Paris verarbeitet; 

ae Stadt Paris selbst. zählte im Jahre 1879 nach amtlichen Ermittelungen 
255 Parfümeriefabrikanten und 1854 Parfümeriearbeiter, wovon 976 männliche 
und 878 weibliche. Diese Arbeiter bezogen zusammen an Lohn etwa 2 200 000 


noch Näheres darüber, wie die Industrie der Seealpen den Riechstoff gewinnt; 

wir ie hier jedoch nur darauf verweisen. (Wider die Nahrungsfälscher.) 
ose iel. In der Versammlung des Vere 

zur Befö ee rung des Gartenbaues am 27. April d. J. stellte Herr A. Drawiel, 


Aeellung zur schönsten Zierde gereicht haben würde und der auch ver- 
dientermaassen mit einer ganz besonderen Auszeichnung: neo grossen silber- 


nen Veroisameiaßie, gekrönt wurde. Ein Hochstamm von M. Bonsenne, 


en iel erst vor einem Jahre aus Fraukreish. bezogen (es waren 
sämmtlich era Rosen) hatte 21 Blumen und Knospen, ein vor zwei 


Jahren bezogen Dun: Gould Veitch sogar 48! Von mager 


tenen Rosen war as n Theerosen die Niphetos von einer Grösse, 
wir sie sılbst in nn "nicht gesehen, ebenso waren die Madame Charles, 


er 


Adrienne Christofle, Kaiserin Augusta (weiss von Fr. Harms, Hamburg, in 
den Handel gebracht) und Madame Falcot vortrefflich. Unter den Remon- 


tantrosen ragten hervor: Reinhold Holes, Triomphe de Paris, Annie Wood, 
sowie Alfred Colomb, Marie Baumann, Baro a , Lord Beaconsfield, 
Fischer Holmes, 2 Liabaut, Baronne Menard etc. s besonders gute 
Treibrosen empfiehlt Herr Drawiel: Triomphe de Paris, Annie Wood, Lord 


P 
Hasöanklel eier Holm win und Reinhold Holes 
— Die gelben Crocus und die Spe Be Geh. Med.-Rath Professor 
Dr. Göppert, Birckior are botanischen Gartens zu Breslau, schreibt uns: 


üthe 
$ erlingen verdanke, die ich überhaupt für gemeinschädlich halte, seitdem 
ich öfter sah, mit weicher Virtuosität sie unsere we enigen Getrei dearten, i ihrer 


rn 
liegen um die Blüthen . Alle anders gefärbten Crocus berühren sie 
nur wenig, die gelben Be sie ie ganz allein heraus zu gedachtem Zer- 
störungswerke e. (Bewe weis gi =. r Farben.) — Herr wer: enbau-Direktor 


s Blau und W 
untermischt. "Vielleicht re die Sperlinge das BODEN auch gesagt! Nicht zu 
Vers ist übrigens, dass nach Herrn a Poselger (Maiheft 1831 S. 204) 
die gelben Crocus immer zuerst erschein 
— Zwillingsgurke, In Folge are Aufsatzes im Maiheft d. J. über 
Zwillingsfrüchte sandten A Herr'n Credner & Co., Salpeterhütte bei 
e 


Bu 
verwachsen ._— aber durch eine tiefe ae ein ne zen Hälfte deutlich 


, dass sie i 
sind, indem bike die Trennungsfurche nur ganz Pi ha; ht das 
_ norme Frühjahrswitterung. Herr Garten- Kirpchter Scharrer 
är 


von Interesse sein. ir haben seit dem 2. Mai v. J. Mont, nn 

Regen noch ausreiclienden Schneefall gehabt, den ga ausser 
wenigen Nachfrösten, keine Kälte; die Fake Fer - Blüthen ; geht rasend 

en dagegen bleiben ie Blatt- und sonst n Vegetationsorgane auf- 
fallend zurü ck. Am anuar ne . m ‚Freien Helleborus, DerM; 


oa der Big eines halben Paperbgens = mit a Fr 
bestreichen und en zu legen ist. Das 
ä n bedeckt sein, 


28h 


Dasselbe Blatt beantwortet die Frage, welches die Arheseh Pfirsich- 

sorte sei, mit dem Hinweis auf den grossen pekuni utzen, welche 

in Amerika und andern Ländern abwirtt und berichtet, 

dass in England die Sorte Karl Beatrice, bisher a ie früheste 
wır: 


ek und besonders geschätzt sei; si aber n ri- 

kanischen en an hreife noch ertroffen und ist von 

der Gartenbau-Gese haft par (Missour) auf rmste emp 
Ine ) Be ic age ein wenig grösser als die der Precoce 


de H enig platt auf der Sonnenseite dunkelroth; das 
Fleisch ist grünlichweiss, zart, ag: "schmelend, mild und köstlich, der Baum 
wächst kräftig, hat |. Blumen und ist sehr tragbar. Im Jahre 1874 reifte 
msden den 3.—13. Juli, Early Beatrice in gleicher Lage den 11. —22. Juli 
"und N ee de) Halle anfangs Augus 
Unt tr Uebe rin „Pommier h£ieromor phe“ (Apfelbaum von un- 
Kenöhnlichet Gestalt) brin rn A. Carriere in der „Revue horticole“ eine 


Abha 
Aepfel) trägt, den er in Derilte, einige Kilometer westlich vou Rouen, selbst 
gesehen hat. Es fand sich > Kg ‚Birne“ im Verhälteiss ni 3—5 Aepfeln, 


ilen bild 
zeigt, die derAbhandlung eingefügt sind. E.Carri me ‚dass a ein solcher 
Zweig mit beiden Formen durch Pfropfen zur Bildun nes er zen Baumes 
.. werde verwenden lassen, wie auch, dass die 6 aulssergewöhnlich e Gestalt auch 
nach der Fortpflanzung durch Samen sich einigermassen treu bleibe en werde. 
£ Ed naert giebt im „Bulletin d’Arborieulture“ die Abbildung er 
n 


de Negrepont, = grey und superieur und empfiehlt sie als ausserordentlich 
ö agbar und frühreifend (unter Glas oder im Kalthause, an Talut- 
mauern im August bis ichereh er). 
arden“ bespricht einen der schönsten Blüthensträucher, Chio- 
anthus virginica sc der in unseren arten noch viel zu wenig beachtet 


wie übersäet, auf Rasen ” TORREIBEMER vor dunklem Hin ergrund, den 
Ierlichiten Eindruck hervorbringt. Der Strauch gedeiht gut m ee “ 


ug. 
oan Si eig Elsholtii "Hortieult "Col an - Spree, Georg 
Schultze 1666 giebt im I. Buche V. Capitel u. acht gewisse Vermehrungen, 
in na ‚5 eine Anweisung zur Vermehrung der Obstbäume „ ‚durch Einbohren“, 
die wir hier es Serena „Wenn der Frühling heran nahet, so 
N ‚von einem enbaum einen starken ast ab, durchbohret denselben, 


ied 
ein jedes stück mit seinem bewurzelten zweiglein absonderlich wieder ins 
erdreich, und erwartet der früchte in folgenden jahren. Wiewol diese art 
der vermehrung anjetzo wenig breuchlich., Durch Einbohren kan man auch 
eine weinrebe auff einen kirschstamm zi een welches kunststücklein drunten 
im X. cap. des 10, Buchs gewiesen werden sol,“ 0.8; 


Ausstellungen. 
— Wir erhalten vom Vorstande har jurae erliner Kaufleute und 
len folgendes Bahnen: "Bein 4 en 7. Juni 1881. An den Vor- 
stand des Vereins m 


eförderung des Gartenbaues, Hier, In einer Ver- 
ereins vom 28. Januar cr, hatte Herr Kommerzienrath 


I 


Kühnemann über die wünschenswerthe Gestaltung einer demnächstigen 
Ausstellung in Berlin referirt und es resu ltirte aus der anschliessenden Dis- 


kussion der Beschluss, eine Kommission zu be , die r Klärung 

e, ob namentlich eine Re oder eine internationale Welt- 
ausstellung mehr den Interessen des Handels und der Industrie entspräche, 
besch und dann in einer grösseren Vers ‚ wozu alle Interessen- 


gruppen einzuladen sind, Vortrag halte. Diese mitunterzeichnete Kommission 
hat in mehreren Sitzungen ihre Aufgabe erfüllt, und erlauben wi 
mehr Ihren geschätzten Verein zur "Betheiligu —_. i 


en den besten en ch im Interesse der so hoch wichtigen a ie 
achen.“ Es sind re dieser Einladung die Herren ide, 
Pe Feng HERRON Haac k und Wittmack mit der Vertretung unseres 
Vereins ER wo 
— Grei En "Wir machen nochmals auf die grosse Ausstellung zu 
erg re vom 15.—18. Juli aufmerksam. 
urg, Gartenbau-Verein für Hamburg, Altona und Umgend, 
Herlasanekhung vom 14.—18. September 1881 in der neuerrichteten Aus- 
stellun; nd im Freien auf der Moorweide vor dem Dammthor in 
Hamburg. Schriftliche Anmeldungen werden bis zum 1. September cr. au 
den ersten Sekretär, Herrn Wm. Schabert, Bohnenstrasse 14, entgegen- 
BB: von welchem auch "Ausstellungsprogram me zu beziehen sind. 
Beende reichhaltige Programm umfasst 295 Konkurrenz- 
Nunm “ei welche als Prämien ausgesetzt sind: a) Medaillen: 14 grosse 
Ken 13 kleine EEE 328 grosse silberne, 311 kleine silberne, 57 bronze 
b) Geldpreise im Betrage von 13,120 Mark, Ferner Kaae zu erwarten, dass 
noch einige Staatspreise zur Ve erfügung gestellt wer 
— Lüttich, Grosse Ausstellung der Sociöte Royale d’horticole vom 
24.— 28. Juli cr. von Producten des Garten 


ee 

—+D 2. Olof Eneroth, Schwedens erster, Biicht rang; Pomolog, 
starb in re m 21. Mai d. J. in einem Alter von 56 Jah 

Nach „Stockholms Dagblaic war der Verstorbene ag Er Wirthschafts- 
Inspektors O. Eneroth und dessen Frau Eva Cronland, am 15. April 1825 
in der Gemeinde Brannkyrka bei Stockholm geboren, ande 843 Student 
in Upsala, wo er 1849 sein Examen als Kandidat der Philosophie machte. 
Wegen schwacher Gesundheit reiste er 1852 imsüdlichen er in Spanien 

und Brasilien und, in die Heimatlı zurückgekehrt, wurde r 1853 Gärtner- 

Eleve, als welcher er bei verschiedenen grösseren Aare assligın mitwirkte 
und 1854 zum Doctor philosophisae promovirt wur Zum Zweck weiterer 
Studien in der Pfianzenkultur und Landschaftsgärtnerd bereiste er 1855 Nor: 
Deutschland und nahm dann Aufträge in dieser Kunst zur Ausführung an. 
1856 wurde er als Lehrer und Sekretär an das een des schwedischen 


Garten eins berufen, de nden J 
theils Deutschland, Holland, Belgien, Dänemark und Norwegen, hauptsächlich 
um sich im ‚enbau undin der Pomologie weite: auszubilden, wonach er eine 
wirklich grossartige RER ng uicde um den Gar a besonders 
aber den Obstbau in Schweden zu heben, zu are Zwecke er auch 
zahlreiche mehr oder minder r populäre Sehriften ne liess, Ihm ver- 
danken die " Schullehrer-Seminare die Einführung des ee als Lehr- 
gegenstand. d sein n Dee Erg tin „Svensk Pomona ? 
und seine Tergleichenden Untersuchungen über die Ausdauer der verschieden- 
.. sten Obs unter nördlichen Breitegraden, über in 
Er amien a: 1880) eingehend en worden is 
und oft i 


ba a url, an dem ihn erst en erlöste. = 


I 


a 


zahlreicher gelehrter Gesellschaften, war auch 1846 schon für eine epische 
Dichtung „Hake Sjökonung“ von der Akademie (der Wissenschaften mit dem 
zweiten Preise belohnt worden, O0. Hüttig, 


Literatur. 
— Dr. Ernst Wein, Die Sojabohne als Feldfrucht. Zusammenstellung 
der vorliegenden Kultur- und ya re für den praktischen Land- 
wirth. Berlin, Paul Parey, 1881. 89, 

ehnen ‚ Lehrer an der landwirthschaftlichen Schule Marienberg 
zu Helmstedt. Bau, kenn und Nahrungsstoffe der Kulturpflanzen. Berlin, 

Paul aneen, en 38. Mit 31 Holzschnitten 
etn A as! sches EEE N Heft VI. Berlin, Paul 

Parey, 1881. 9 Tafeln mit 6 Seiten Text 


Rezensionen. 

— W.Lauche, Handbuch des Obstbaues. Ergänzungsband. Paul Parey, 
Berlin 1881. Heft I. 8’, 80 S. mit 49 Holzschnitten. Erscheint in 8 Liefe- 
. rungen & 2 Mark. 

Im schluss an die deutsche EDER: die sich des lebhaftesten 
Beifalls zu aa Bag hat, erhalten wir rstehendem Werke ein Handbuch 
des Obstbaues, das voraussichtlich ähnlichen Erfolg haben dürfte die 
Pomologie selbst. Abweichend von allen bisherigen re a Obstbau 


wird hier zunächst die ZemsaR Morphologie und Physio e zZ 
überhaupt behandelt und daraus sollen dann a n Maitou) onen 
beim Schnitt ete nbgeleitet werden. De bau auf wissenschaftli 


Grundlage zurückzuführen, ist sonach die Hauptaufgabe mit, die der Ver- 
fasser sich gestellt hat; dass er sie gut dure ren wird, sin wir wohl sicher, 


sten Lieferungen zu erfahren. — zus TE können 
unserem verehrten Freunde nicht ersparen: an ben, = Er bei der 
Anatomie etwas zu viel gegeben, die Bellfolge im Scheitel v 


arvense gehört z. B. wohl schwerlich hierher; aber besse sr >= viel als 


zu wenig. Wir empfehlen das Buch allen Interessenten Peaeie 
er ae Stoll, Der Friedrichshain = ea, seine landschaftlichen 
n und seine Bedeu Studium der erlin, 


hönhei 
Nic? wu Verlagsbuchhandl ung (R. Stricker) 1881. 8. 55.5. und 1 Plan. 
Der Ve rt, Rektor einer hiesigen Gemeindeschule, hat sich die lobens- 
werthe "Aufgabe gestellt, den von manchen Berlinern viel zu wenig gekannten 
Friedrichshain in ein besseres Licht zu stellen, und zugleich auf die zahl- 
reichen een rar se —n in ihm aufmerksam zu machen. Dies 
n.auc 0 Allgeme n gut gelungen ud wollen wir wünschen, _ 
dass die Keks Schrift zahlre us Leser finde. — S.7 wird gesagt, die Blut: 
buche stamme aus Süd-Tyrol, nach Duroi wurde sie .._ in Thüringen in 
einem Walde gefunden. (Siehe K. Koch Deudruingis 1I., 2. S. 18) — Druck- 
fehler sind leider mehrere vorhanden: S. 6 Cydonia um mbillicata statt umbili- 
a ; s ilie Lili 


8 d 
eroceum genannt. wird erwähnt, Ailanthus glandulosa diene in China 
gegen Lungenröhren- Schwindsucht 9 S. 10 wird richtig bemerkt, dass 
_.n tschia triacanthos aus Nordamerika stamme und dann gleich darauf er- 
It, aus ihr solle die Kreuzeskrone ae age a mn im 


das emiria: der im vo ommenden Gehö e (zum Theil 
nach Jahn: die Holzgew wich 3 nie e sehr biiawerthe 
Zusammenstellung ist; die Hau tere, namen ich die der Blätter, sind 
kurz angegeben und erleichtern so das Erkennen. Neu ist die Liste der in 
der botanischen rg mir kultivirten Pflanzen und der Blüthenkalender. 
"wäre gewiss gut, w auch ältere Schüler das Buch in die Hand be- 
kämen und könnte es Hg vielen Nutzen stiften. ‚L. Wittmack, 


. 


Se ae 


Achtes Verzeichniss 
eh Beiträge zum Grabdenkmal von Prof. K. Fa be 
12 M 


Hoftgärt, Athen 

Gaı nlriklot N Krauchenwies( Hohenzollern) ne, 
Staatsrath Radde, Exl ling durch Hrn. Dr. Bo 3. — „ 
Ferdinand Kegeljan "Nam DD u. —„ 


Federation des cities Wlorieulture de Belgi que. 40%, Pr 
u der frühere Betrag 1985 „ 84 ,„ 
Summa 2090 M. 84 Pr. 
Um weitere gütige Einse en (an Herrn Faumschulbesitzer Dre: 
Berlin SO,, Köpnickerstr. 154) bittet Das Com 


inhalt: 645. Versammlung des Vereins zur Beförderung de 
Gartenbaues in den Königl. Preuss. Staaten. S, 241. Ausgesteiiie 
Pflanzen. blu nen Ausstellung 1883 in Berlin. Blühende Zweige 
Cupressus Lawsoviana. Nordamerikanische ee Anlagen) — Ve 
sammlung der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins am 18. März 
1880. S. 243. (Sortiment von Aepfeln von Koiep in Duderstadt. Blumen- 
Ausstellung 1883 in Berlin. engem ni Berliner Gartenbau-Vereine.) 
Suneee). am 22. PER 245. (Vo: des Herrn Bluth über im Winter 
blühende Topfptla Prämiirung des Kniep schen Arvielsoriinänte: Aus- 
gestellte nn. Apelsche Maschine Sr Tödtung von animalischen Para- 
it je, n.) — Desgl. am 6. Mai 1881. S. 246. (Fri N 
of n, Park Branitz (Schlus 88). S. 247. — H. Warnecken, Der 
ländliche Obakhak uinNorddeu täthland (Schluss). S.250, Wake 
Choysiaternata Kunth, ein neuer Blüthenstrauch. (Mit Tafel V.) S. 253. — 


‚zeichniss der gezahlten Beiträge zum Grabdenkmal von Prof. K. Koch. $. 288. 


dr ag BROHER 
für die Jahres - Versa s Vereiss zur Betö rderung des Gartenbaues 
am Sonntag, den en 26. uni 1BBL, Vormittags präcise 10% Uhr, 


Palmenhause des Tetsnieeisin Gartens. 
Jahresbericht. 


Eu: 


(Der alu zu diesem Vertrage, wie ihn der ernannte Ausschuss 
s Neunaı des v hat, mic a we Mitglieder des Vereins diesem Hefte bei.( 
. Neuw. 


Um ie ahlreiche Einsendungen von ee wird gebeten. rn een 


‚Eıklärung der Analysen auf Tafel N. Choisya ternata Kunth: 


gefäss von hinten, Antheren geöffnet. Desgl. von 
5% Mg & Fruhlännten ai dem Dakın Sie 4 a 


NR ne Sn a ee A 
DE N Ban 


EEE TEE N N NR a * Hi, 


Monatsschrift 


des 
Vereines zur Beförderung, des Gartenbaues 


in den Königl. Preussischen Staaten 


und der 


Gesellschaft der ‚Gartenfreunde Berlins. 


Redakteur: 
Dr. L. Wittmack, 


General-Sekretär des ve Custos des m ger der Fa landw. Hochschule, 
. Professor an der Universitä 


ah Ver. z. Bef.d. Gart.: Adresse Bu Schatzmeisters, Rentier Sonntag: 
N., Invalidenstr. 42. Berlin 8., Alexandrinenstr. 51. 


Preis der Monatsschrift pro Jahrgang 13. Mark. Annöncen pro egal A oder 

deren Raum 30 Pf., für Mitglieder 2 Vereins zur Beförderung des. Gartenbaues nur die 

Hältte, ra u Smaliger Insertion 5 pCt., bei 6maliger 10 pCt., bei Länaliger 20 ptt. 
in der-Expedition der Zeitung: Berlin N, Inyalidenstr. 42. 


No. 7. Berlin, im Juli 1581. 


646. Versammlung des Vereins zur Beförderung des 
Gartenbaues in den Königl. Preuss. Staaten. 


Verhandelt Berlin, den 25. Mai 1881. 


Das Protokoll der vorigen Sitzung hatte ausgelegen und wurden 
Einwendungen dagegen nicht. erhoben. 

m wirklichen Mitgliede wurde vorgeschlagen: 
"H Dr. med. Sulzer, Berlin. 

II. Ausgestellte Pflanzen waren auch diesmal wieder in grosser 
Zahl und in so vorzüglichen Exemplaren vorhanden, dass zwei grosse 
silberne Vereinsmedaillen von den Preisrichtern, den Herren D ressler, 
Gaerdt und J. Hoffmann vertheilt wurden. Die eine wurde den 
Orangen des Herrn R. Brandt, Charlottenburg (Obergärtner Baselt), 
die andere den gefüllten Ranunkeln (Ranunculus asiaticus L.) und 
den Anemonen- (A. coronaria) Varietäten de Herren Metz & Co. 

in Berlin und Steglitz (Obergärtner u zugesprochen. 

Herr Brandt bemerkt, dass er die Orangen vor drei Jahren 
aus Italien mitgebracht und augenblicklich nur Apfelsinen, Mandarinen 
und die sogenannten Chinois blühend vorführe. Die Schwierigkeit 
bei den eingeführten Orangenvarietäten liegt in der Erziehung gerader 
Stämme; es gilt, aus Landballen Topfballen zu rn erstere 


— 290 — 


haben aber meist Pflanzen gebildet, die nach einer Seite gewachsen 
sind. Ausserdem muss man sehr vorsichtig mit dem Giessen sein. 
Die Mandarinen blühen verhältnisamäseig schwieriger als die Pome- 
ranzen und man muss, um sie zur Blüthe zu bringen, sie pinziren 
wie die Obstbäume. Die Mandarinen haben ziemlich schmale lanzett- 
liche Blätter, die Sorte Chinois ist in der Blattform dieser ziemlich 
ähnlich, doch sind die Blätter kürzer und erinnern etwas an Citrus 
myrtiofa, allein ein mitgebrachter Zweig von letzterer zeigte deutlich, 
dass Chinois nicht C. myrtifolia ist. Die F rüchte sind klein und 
werden unreif in Zucker eingemacht. 

nter den Ranunkeln der Herren Metz & Co. ragten durch 
besondere Schönheit hervor: alle Turbansorten, Turban rouge, Turban 


'or, ferner Merveilleux, Don re „Perle A unter den 


Anemonen: Bleu aimable, Sir. Robert ‚ Dorin 

Herr Bouch& entdeckte unter e en ek eine gefüllte 
grüne, also eine sogenannte Vergrünung, Ueber die ganz aus- 
gezeichnete Sammlung blühender Pflanzen, die der botanische Garten 
ausser Konkurrenz ausgestellt hatte, wird Herr Bouch6 besonders 
el: 


febheren ee entprechnd im nn für die Sache, 


Gesellschaft ee rates zu ertheilende Antwort auf das 
Schreiben vom 27. April er. betreffs der bereitstehenden Etatsmittel 
und des Garantiefonds. 


IV. Hierauf fand die statutenmässige Wahl eines Ausschusses 


für die Vorbereitung der Neuwahl des Vorstandes und der fünf 
technischen Ausschüsse pro 1881/82 statt und wurden gewählt: 
a. in den Ausschuss zar Vorbereitung der Neuwahl des 
Vorstandes: 
1. ee Apothekenbesitzer Augustin. 

»  Universitätsgärter Perring. 

» Kaufmann Brebeck. 

„ Rittergutsbesitzer J. Hoffmann. 

; Kgl. Oekonomierath Noodt. 


ger 


b. in den an für el von Blumen und für 


Treiber 
1. Fe Kunst- und Handelgärtner Brandt. 
» .Gartenbau-Direktor Gae 
u. Rei es Gustar ‚Finteimana. ö 
| Lack 


3. 
4. -„ Kunst- und 
sb. 


“7 
| 
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1 

3 
4 
TB 

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=. 21 “ra 


6. Herr Kunst- und ae Pas C. Mathieu. 
Universitätsgärtner Perrin 
e. in den Ausschuss für Gehölzkunde "und bildende: 
 Gartenkunst: 
Herr Dr. ©. Bolle. 
Kgl. Garten-Inspektor Bouche. 
Stadt-Obergärtner Axel Fintelmann. 
Öberlehrer Dr. M. Kuhn. 
Hofmarschall a. D. von ie Paul-Ilaire. 
Kgı. Garten-Direktor Nei 
Stadt-Garten-Inspektor Rönnenkamp. 
d. in den Ausschuss für Obstbau: 
. Herr Gartenbau-Direktor Gaerdt. 
; Garten-Inspektor Heinrieh Fintelmann. 


a a ER 


3 


1 

2 

3 Stadt-Obergärtner Hampel. 

4 E Lauche. 

5 Kunst- und Handelsgirtne G. Mathieu. 
6 Eaha R. Schu 

7. Beadiebeieieen: S} päth. 

e. in den Ausschuss für Gemüsezucht: 
1. Herr Kunst- und ren Drawiel. 
2. 

3 
4 

5 
6 

7 
n 


kA Sk SER. SEoE | 


Samenhändler Göhre 
Kunst- und Handelsgärtner Carl Crass. 


S 


„ Samenhändler Josef 

„  Obergärtner Schen 

„»„ Kunst- und Handlgärtue Neukirch. 

„ Lehrer R. Schult 
Ausschuss für Rexieion der Kaas und der 

Bibliothek ete. 

. Herr Apothekenbesitzer Augustin. ; 

5 Rittergutsbesitzer Behrend-Beeren. 


PEREEEIT 


tewmND — 
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ii 

5! 

B. 

XI 

- 

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eg) 


Fabrikbesitzer Protzen. 

Be: Drikeer Gegenstand der Tagesordnung war die erste Berallkung 
über. die Offerte der Verlagsbuchhandlung Paul Parey, betreffend 
die Vereinigung der bisherigen „Monatsschrift“ des Vereins mit dem 
im Verlage von P. Parey erscheinenden „Deutschen Garten“ inder 
Weise, dass der jeweilige Generalsekretär des Vereins der ver- 
antw ortliche Redakteur dieser Zeitschrift werde. Ein Antrag des 

errn Dressler, über die ganze Vorlage zur Tagesordnung über- 
ei ward nen und erhob sich dann eine eingehende 
über n Gegenstand. Während von einigen Seiten, 


3 Ei ikneidtih den Kar Julius Hoffmann, Perring, A. Fintel- 


mann u. A. keine Vorzüge vor der jetzigen Einrichtung in dem 
 Vertragsentwurf gefunden werden konnten und namentlich davon 
' abgerathen wurde, das eigene Verlagsrecht ruhen zu lassen, wurden 
vom Vorstande und von anderen ee: so von. den Harz 2 
19* : 


v. St.-Paul und Eichler die Vortheile einer solchen Meinen. 
hervorgehoben. Man werde mit denselben Mitteln (5 Mark 
Mitglied) ein reicher ausgestattetes Blatt erhalten, das auch ee 


stellen könnten und da der Verleger durch seine ganze Stellung 
dafür Bürgschaft biete, dass er das, was er unternehme, auch gross- 
artig durchführe, ausserdem die Bedingungen günstig seien, so wäre 


der Vertrag nicht von der Hand zu weisen. Das aupthinderniss 


 erbliekten aber auch die Freunde der Sache in der Annahme des 
Titels „Deutscher Garten“; es könne nach aussen dadurch leicht 
er Schein erweckt werden, als habe die „Monatsschrift* vor dem 
„Deutschen Garten“ weichen müssen, während es doch gerade um- 
gekehrt sei. In jedem Falle müsse, wenn der Verleger nicht den 
Namen „Monatsschrift“, der vielleicht künftig nicht recht geeignet, 
annehmen wolle, ein dritter Titel gewählt werden. Diesen Stand- 
punkt vertrat besonders Herr Professor A. W. Eichler und es 
wurde beschlossen, einen Ausschuss, bestehend aus den Herren 
A. W. Eichler, J. Hoffm mann, Gaerdt, Perring und v, St. Paul- 
Ilaire mit der Prüfung der Sache _ eventuellen Ausarbeitung 
eines neuen Vertragsentwurfs zu betr 

Bei dieser Gelegenheit kamen er die Protokolle über die 


Vereinsversammlungen zur Sprache. Während von mehreren Seiten 


über die zu grosse Zahl und zu grosse Länge derselben A 
wurde, wollte man von anderer Seite in ihnen gerade 

finden, welches die auswärtigen Mitglieder und auch disjenigeit 

use welche nicht in der Lage sind, die Versammlungen besuchen 

u können, an den Verein fesselt. "Immerhin wäre eine grössere 
Kürze darseiheh erwünscht. 

VE Wittmack führte noch einen a sehr einfachen 
und billigen Rasenmäher von Krauss & Co. in Wien (Währing, 
Herrengasse 74—-76) vor. Derselbe ist nach En: Prinzip der land- 
wirthschaftlichen nn seen auch bei der seit 
mehreren Jahren von genan Firma gelieferten Heckenscheere 
benutzt ist, konstruirt (8. Monstsschrit Juniheft, S. 261). Das 
vorliegende "Exemplar erscheint allerdings etwas zu leicht, kostet 
aber auch nur 16 Mark. Die Idee scheint eine gesunde und da die 
Firma auch stärkere Exemplare liefert, so dürften Versuche mit 
diesen wohl zu empfehlen sein. Für kleine Hausgärten, in denen 
sich die Anschaffung einer theuren englischen oder amerikanischen 
Rasenscheermaschine nicht lohnt, möchte der Krauss’sche D- 
„mäher wohl zu empfehlen sein. Redner erinnerte hierbei 
dass, als ar landwirthschaftliche Museum 1869 die jetzt: so ver- 


= 2 breiteten englischen und amerikanischen Rasenscheermaschinen hier 
en eingeführt 


we Me allen Seiten erwidert sei, solche Maschinen 
nur ge mit feuchtem Klima, wie England, 
Deutschland sei das Gras zu 


— 293 — 


hart; ähnlich würde man vielleicht jetzt bezüglich des neuen Rasen- 
mähers sprechen, in Wirklichkeit sei aber wohl blos die Neuheit 
und der Mangel an Uebung Ursache des Zweifels an dessen Brauch- 
barkeit. 

vi. Als nn Mitglied wurde aufgenommen: 

er und Handelsgärtner Rölcke, Berlin 

Die weiter dan. Gepenelänte der Tagesordnung mussten wegen 

vorgerückter Zeit zurückgelegt werden. 
a. u. 8. 
(gez.) Sulzer. (gez.) Wittmack. 


Jahresbericht 


Verwaltungsjahr 1330, | des Vereinte zu Beförderung des kartenbaues, 


. erstattet vom Vorstande. 


Yon den am 30. Juni 1880 vorhandenen 437 Mitgliedern des 
Vereins hat derselbe durch den Tod 10, durch freiwilliges Aus- 


dererseits wäre es aber sehr zu wünschen, dass von den zahlreichen 
Gartenliebhabern, namentlich Berlins, noch immer mehr sich uns 
anschlössen, damit die Privatgärtnerei, die einst so herrliche Früchte 
gezeitigt, und die stets in dem Verein eine feste Stütze finden wird, 
durch gegenseitige erg und gegenseitigen Wetteifer zu neuen 
Thaten angespornt w 

Als neues Ehrenmitglied erlaubt sich der Vorstand Ihnen heute 
Herrn Staatsrath Dr. Regel, Exe. in Petersburg, der bisher korres- 
pondirendes Mitglied war, vorzuschlagen. 

Durch ihn vermehrt sich die Zahl der Ehrenmitglieder von 19 
auf 20, während die der korrespondirenden Mitglieder dadurch von 
22 auf 21 sinkt. 

Wie im Vorjahre haben wir auch diesmal mit grossem Danke 
auf die thatkräftige Unterstützung, die uns Se. Exeellenz der Herr 
Minister für Landwirthschaft, Domänen nnd Forsten hat zu Theil 

werden lassen, hinzaweisen. Das uns für die Bibliothek in dem 
Gebände der landw irtbschaftlichen Hochschule, Invalidenstr. 42, ein- 


 geräumte grosse Zimmer gestattete, dieselbe in zweckmässiger und. 


oe ag Weise aufzustellen, und zugleich in demselben Raum 
die Versammlungen der Ausschüsse abzuhalten, während für 
die monatlichen Vereinsversammluugen, sowie für den gärtnerischen 


aber gewährte Se. Excellenz uns für unsere Winter- 
Ausstellung den für derartige Zwecke so vorzüglich geeigneten 
Lichthof der landwirthschaftlichen Hochschule und gab so der Aus- 

« stellung von vornherein einen stattlichen Rahmen. 

Die statutenmässigen Monatsversammlungen erfreuten sich eines 
regelmässigen Besuches von Seiten einer grösseren Zahl von Vereins- 
mitgliedern, doch wäre zu wünschen, dass immer noch mehr Per- 
on Liebhaber und Gärtner, sich an denselben betheiligen möchten. 

in den Versammlungen besprochenen Gegenstände betrafen, ausser 


geschäftlichen Dingen, ganz besonders, und mehr wie vordem, die 


praktischen Seiten der Gärtnerei, sie gaben oft zu ausserordentlich 


regen Debatten Me und dürften anch nach auswärts hin 


ben angeregt 
i Le ere Vorträge RN in den Verdamrlungei gehalten von 
en 
Direktor 0. Hattig: a Eneroth’s Svensk Pomona (Monats- 
ER sehrift 1880, 8. 427). 
Gartenbau-Direktor ent: Ueber die internationale Gartenbau- 
Ausstellung in Brüssel 1880 (M. 1880, 
‚Dr. Tschaplowitz: Ueber Gewächshäuser (M. 188 1,8. 9465 
J. Klar: Anlage und Unterhaltung des Rasens (M. 1880, S. 503). 


n für die ae (M. 18 4). 
ee. Profur A! Orth: Ueber di Dinge zu Runkel- 
a rüben, ee auf a Versuchsstück des Vereins in 
der Kgl. Gärtnerlehranstalt zu Potsdam (M. 1880, S. 509). 


(M. 1881, S. 50 und 107). 

Direktor RS "Haltig: Be einen neuen afrikanischen Wein- 
stock (M. 1881, S. 128), 

Dr. C. Bolle: Ueber En der Orangen in Flo 


des Weinstocks (M. 1881, S. 212). 
Professor E Magn nus: Ueber die phytophänologische Karte von 
Hoffmann und: über Aufzeichnung der Blüthenzeiten (M. 
1881, S. 112). 


Nordamerika (M. 1 S. j 
Se“ Seht; aaa ist die Thetsache, Anal zu den tsversamm- 
‚lungen weit reichlicher als in den letzten Jahren Planzeb a nert 
ırden und zwar meist in solcher Schönheit, dass die Preisrichter 
h mehrmals veranlasst sahen, anstatt d en ichen Monats- 
Eros ilbarıa Malaslta sn kosktraken: 


W nnd und A. Drawiel: ar französische und. deutsche 


. Direktor 0. Hüttig: Einige Mittheilungen über ie "Bsschichte 


die dann. auch stets 
n BERI: 


We: ae: Ueber die Anzucht des Plieders zu Treibzwecken 


Garten-Inspektor H. Fintelmann: Ueber Kirchhofsanlagen u 


ne 


_ 18 — 


die Rosen des Herrn Gude; 
A. Drawiel; 


” 

itru ndt; 

Anemonen und Ranunkeln der Herren Metz & Co, 
besonderer Dank gebührt aber dem Kgl. botanischen 

Garten, ah während der Sommermonate bei Gelegenheit der Vereins- 

versammlungen im Palmenhause ohne Konkurrenz stets eine reiche 

Fülle schön blühender Gewächse ausstellte und namentlich das Ziel 

dabei verfolgte, auf ältere, mit Unrecht in Vergessenheit gekommene 

Zierpflanzen wieder aufmerksam zu machen. Sowohl dem Direktor 


‘des botanischen Gartens, Herrn Professor E. W. Eichler, wie dem 
. Kel. Garten -Inspektor, Herrn C. Bouche, sei dieser Dank hiermit 


öffentlich dargebracht. 

Die Sitzungen der technischen Ausschüsse erfreuten sich meist 
eines regelmässigen Besuchs; sie gelten manchen Mitgliedern so zu 
sagen noch mehr als die Monatsversammlungen, da in ihnen in zwang- 
loser Weise lebhafteste Unterhaltungen über gärtnerische Kulturen 
gepflogen werden. Manches aus den Sitzungen dieser ee 
ist in die Monatsschrift übergegangen und würde das noch mehr 
geschehen sein, wenn nicht der Raum gemangelt hätte, 

Die gärtnerischen Versuche auf dem in der Kgl. Gärtnerlehr- 
anstalt zu Potsdam dem Verein seitens des Kuratoriums bereitwilligst 
überwiesenen Felde sind auch im abgelaufenen Jahre fortgesetzt 
worden. In der Oktobersitzung 1880 hatten die Mitglieder des Ver- 
eins Gelegenheit, sich von der auffallend verschiedenen Wirkung der 
einzelnen Düngmittel bei Runkelrüben zu überzeugen und haben wir 
auch diesmal Herrn Kgl. Garten-Inspektor Lauche sowie Herrn 
Professor Orth für ihre unermüdliche Opferwilligkeit bei diesen 
Versuchen im vollsten Maasse zu danken. — Im laufenden Sommer 
werden diese Versuche mit Gartenbohnen fortgesetzt. Ausser den 
Dün 


im Jahre 1880 bei seinen Pardlleikaltoren heral ee Krössero 
Mengen an Liebhaber abgegeben, sowie von guten älteren Sorten 
Samen vertheilt. Im Ganzen i 
Eucerin abgegeben. Ausserdem wurden zahlreiche Proben, 
die wir von unsern verehrten Ehren- und eorrespondirenden Mit- 
gliedern, Herren Sir J. D. Hooker, Professor Thyselton Dyer, beide 
in Kew, Baron Ferd. von Müller, Melbourne, Direktor Schomburgk- 
Adelaide, sowie von unserm auf Reisen befindlichen Mitgliede, Bun 
Dr. W. Landau aus ÖOstindien und endlich von 

in Buitenzorg empfingen, vertheilt. Abermals ist hierbei der Widach 
auszusprechen, dass die Empfänger doch fleissiger als bisher über 
die Resultate mit, den erhaltenen Samen — auch wenn dieselben 
keine günstigen sein sollten — berichten möchten. Nur nach Er- 
Be an verschiedenen Orten und unter verschiedenen Verhält- 


De 7 BE a re 


nissen lässt sich bezüglich der Neuheiten ein endgültiges Urtheil 


— 26 — 


feststellen. Die Mitglieder des Ausschus 
Versuchswesen selbst haben in ungeschminkter Weise ihr Urtheil 


dingungen hergestellt und vertrieben. Sie wurde'in 825 Exemplaren 
gedruckt und hiervon an die Mitglieder des Vereins 5ll, an die 
Gesellschaft der Gartenfreunde 179, an den Buchhandel ca. 50 
Exemplare abgesetzt. Der Umstand, dass es mit denselben Mitteln, 
wie sie die Herstellung einer eigenen Zeitung erfordert, möglich 


auch in die fernsten Kreise die Ergebnisse unserer auf die Förderung 
_ des Gartenbaues im ganzen deutschen Reiche gerichteten Bemühungen 


' 1881 wird unauslöschlich in den Annalen des deutschen Gartenbaues 


3 
SE RL, 


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Hr Ka Re a & j ?, ARE ; “ e ee r 


u FD; „ © f aa a We ” 
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— 297 — B 


von nah und fern, die durch ihre reichen Einsendungen bewiesen 
haben, was Deutschland in Bezug auf Blumentreiberei zu leisten 
vermag; dankbar wenden wir uns aber auch zu dem Ordner, Herrn 

Universitätsgärtner Perring, der es verstanden, die verschiedensten 
Objekte so anmuthig zu gruppiren, dankbar endlich zu den Herren 
Siemens & Halske, die in uneigennützigster Weise Be den Ersatz 
der Kosten für die elektrische Beleuchtung zu Gunsten der Kaiser 
Wilhelm- und Augusta -Jubelstiftung für dentsche Gärtner verzichteten. 
er Verein hat geglaubt, auf dem betretenen Wege fortfahren 


'zu sollen, da noch viele Fragen in Bezug auf Treiberei zu lösen 


übrig geblieben und hat beschlossen, im Januar 1882 eine zweite 


wie neuerdings erst eingeführten Pflanzen, nicht schon Bekanntes 
bringen soll. Wir geben uns der Hoffnung "hin, dass auch zu dieser 
ee aus allen Theilen Deutschlands beigesteuert und so der 

Deutschlands Treibknlturen zu immer grösserer Blüthe zu 
Re erreicht werde. 

Die Beziehungen zu anderen Vereinen haben sich fast unverändert 
ki neue Verbindungen wu urden mit dem schleswig-holsteinischen 
Vereine, dem Verein in Dänemark nnd in der Schweiz angeknüpft. 
Der we freundschaftliche Verkehr mit der Gesellschaft der Garten- 
freunde, die seit 1880 unsere Monatsschrift auch zu ihrem Organe 
gemac acht hat und hoffentlich bei der neuen „Gartenzeitung“ dasselbe 
Verhältniss wieder eintreten lassen wird, ist vom fördersamsten 
Einfluss u. A. auch bei der Winter-Ausstellung gewesen, und der 
Verein hat daher freudig dem von der Gesellschaft der Gartenfreunde 
angeregten Plane zur Veranstaltung einer grösseren Gartenbau- 
Ausstellung im Jahre 1883 in Berlin unter gemeinsamer Betheiligung 


m un r 
betheiligte sich auch der Verein bei den Hochzeitsfeierlichkeiten 
Ihrer Kgl. Hoheiten mi Prinzen Wilhelm und der Prinzessin Augusta 
Viktoria, indem beide es übernahmen, die Zimmer und die Familien- 
tafel im Schloss Ballevüs geschmackvoll zu dekoriren und so gleich 
bei der Ankunft dem hohen Paare die lebhaftesten Sympathie- 
Bezeugungen der Vertreter des Gartenbaues entgegen zu bringen 

sen den Herren, die hierbei mitwirkten, sei nochmals der herzlichste 


ee der Hülfsunterrieht für jüngere Gärtner ist im Jahre 
188081 in Gemeinschaft mit der er der lg er = 
im Vorjahre ertheilt worden. E Unterri 
Ganzen 102 Zuhörer Theil, die zur era rg spe Per 
Kosten je eine Mark beisteuerten. AI’ ea Herren, welche den 
Unterricht mit so grosser Freundlichkeit unentgeltlich übernahmen, 
sei hiermit der herzlichste Dank ausgesprochen. Ganz besonders 


gebührt derselbe Herrn Kgl. Garten-Direktor Neide und Herrn 
. ‚Stadtobe: 


bergärtner Hampel, welcher erstere während des grössten 


ns 
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— 298 — 


Theils, letzterer während des ganzen Winters den Vorgerückteren, 
resp. den Anfängern Anleitung zum gärtnerischen Zeichnen gaben. 

er Vereins-Delegirte im Kuratorium der Königlichen Gärtner- 
lehranstalt zu Potsdam, Herr Gartenbau-Direktor Gaerdt, hat der 
Prüfung der Schüler derselben URN, und i in seinem Berichte 


Lehrer bedingt ie mittheilen können. Verschiedentlich sind die 
äusserst sehenswerthen Anlagen, sowie die Kulturen des Vereins 
daselbst von Mitgliedern besichtigt worden und einstimmig ist dag. 
Urtheil dahingehend, dass schwerlich an irgend einer ähnlichen 

nstalt mit verhältnissmässig nicht bedeutenden Mitteln so viel 
. geleistet wird. 
Gemeinschaftliche Ausflüge wurden im abgelaufenen Jahre nur 
wenige unternommen, darunter einer mit Damen nach dem obst- 
reichen Werder, wo "die ber in VEN Weise 
von der ganzen Fre aufgenommen wurde und auf's Neue 
sich von dem Fleiss und der Intelligenz der dortigen rad de 
überzeugen ar 

as von dem Kgl. Hofgarten-Direktor Jühlke in Gemeinschaft 

mit mehreren Gutsbesitzern seitens des Klubs der Landwirthe zu Berlin 
und des Teltower landwirthsch. Vereins in’s Leben gerufene Institut 


wird dem Fraedaaen für tüchtige Jüngere Gärtner bald er 
er werden können 

als früher hatte der Verein Kern 3 Schutz = 
Behörden gegenüber den gefährdeten Interessen der Gärtnerei 
Anspruch zu nehmen. Wiederholt wandte er . Pier Petitionen 
und Denkschriften an das hohe Reichsamt des Innern und an den 
' Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten, um die durch 
‚strikte Ausführungen der Berner Konvention vom 17. September 1878 


22 = n betrefis Abwehr der Reblaus namentlich seitens Oesterreich-Ungarns 
dem deutschen gärtnerischen Exporthandel drohenden Gefahren ab- 
En  Zawenden. Er hat dies gethan, z. Th. lange bevor’ von Seiten anderer 


| Vereine und Privater Petitionen an den Reichstag ergingen, er hat 
: ausserdem ech inge seiner ee persönlich zu wirken 


— 29. — 


gesucht und wenn die Reichsregierung sich den Vorstellungen nicht 

verschloss, sondern im Gegentheil nach allen Kräften Unterstützung 

zusagte, so dürfte dies wohl zum Theil mit den ruhigen, sachlichen 

Auseinandersetzungen des Vereins zu verdanken sein. Dank der 

energischen Vertretung der Sache von Mitgliedern des Reichstages, 
unseres Mitgliedes Herrn Kammerherrn von Behr 


wurde 
denn auch bekanntlich die Reichsregierung seitens des Reichstages 


ersucht, namentlich auf Abänderung des Artikels III. der Berner 
Konvention, wonach die zu exportirenden Pflanzen frei von Erde 


Der drohenden Gefahr, dass seitens Russlands ähnliche, viel- 
leicht noch schlimmere Maassregeln zur Abwehr der Reblaus ergriffen 
werden möchten, suchte der Verein, unterstützt von einem in 
dieser Angelegenheit sehr thätigen auswärtigen Mitgliede durch 
Vorstellungen mehr privater Natur in Petersburg und beim Reichs- 
amt des Innern vorzubeugen. Diesen Vorstellungen, vor allem aber 
dem. gesunden Sinn der Kaiserlich russischen Gartenbaugesellschaft 
und namentlich mehreren unserer Freunde in der von letzterer ein- 
gesetzten eo ist es zu danken, dass Gottlob das Uebel 
abgewendet ist 

Weiter suchte der Verein bei Gelegenheit der Errichtung des 
preussischen Volkswirthschaftsrathes dahin zu wirken, dass ent- 
sprechend der Bedeutung der Gärtnerei als Gewerbe auch ein Ver- 
treter des Gärtnerstandes in diese Körperschaft seitens Sr. Exe. des 
Herrn Ministers für Landwirthschaft, Domänen und a Pa 
würde. Bei der geringen Zahl von Personen, welche der Herr 
Minister zu ernennen hatte, konnte der Wunsch leider che erfüllt 
werden; wir geben aber die Hoffnung nicht auf, dass es später doch 


gelingen möchte, die gärtnerischen Interessen sowohl-im preussischen 


wie eventuell im künfti tigen deutschen Volkswirthschaftsrath er 
durch eine Person vertreten zu sehen. Inzwischen hat 
Herr Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten ar 


eg des Herrn Schmidt, Erfurt (in Firma: Haage & Schmidt) 


n das preuss. Landes-Oekonomie- Kollegium den obigen Wünschen der 
Gärtnerwelt, soweit es angänglich war, bereits zu entsprechen gesucht. 
Ueber die finanzielle Lage des Vereins ist Folgendes zu berichten: 
die ea des Kalenderjahres 1880 betrug 12 670,36 Mark, 
die Ausgabe 67,85 
mithin worhlieh ein Badrbestahd von 2002,51 Mark. 

Dieser hohe Bestand erklärt sich daraus, dass die in den Etat 
des Kalenderjahres 1880 eingesetzte Ausstellung erst im Januar 1881 
stattfand, er ist durch letztere ziemlich erschöpft: worden. 

Das Gesammtvermögen des Vereins belief sich am Schluss des 
Jahres auf 8 756,51 Mark. Das Vermögen . der Kaiser Wilhelm- 
und Augusta- -Jubelstiftung ist von 2 123, 30 Mark in is letzten 
Monaten auf 2 773,30 gestiegen, leider nicht früh genug, um schon 
in diesem Jahre eine Vertheilung der Zinsen des in 4procentigen 


es» angelegten ug vornehmen zu können, da nach einem 


— 30 — 


Abkommen mit den übrigen stimmberechtigten Vereinen und Inter- 
essenten diese erst erfolgen soll, wenn der Zinsertrag sich auf 
100 Mark beläuft. Im Jahre 1882 wird dieser Zeitpunkt gekommen 
‚sein. Dringend wünschenswerth erscheint es aber, dass von allen 
Seiten Deutschlands die Gärtnerwelt mit zur Vergrösserung des 
Kapitals beitrage und dürfte es u. A. sich namentlich empfehlen, 

rag von Ausstellungen, wie dies der Verein bei seiner 
Winteraustellung gethan, zum Besten der Stiftung bestimmt würde, 
Was an dem Verein liegt, so wird er es sich aus allen Kräften 
angelegen sein lassen, die Mittel dieser zur Unterstützung hülfs- 
bedürftiger Gärtner des gesammten deutschen Reiches oder deren 
Hinterbliebenen und zur Unterstützung ange re durch Talent 
und Tüchtigkeit hervorragender deutscher Gärtner, denen die zu 
ihrer Fortbildung erforderlichen Geldmittel fehlen, bestimmten 
Stiftung zu al ingaiie Möchte gleiches Streben an allen Orten 
sich kundgeben 

Mit grosser Freude hat auch der Verein die Wiederherstellung 
der Einigkeit in dem Pomologen-Verein, dessen Führerschaft ihm in 
früheren Jahren übertragen war, begrüsst, ingleichen nimmt er den 
regsten Antheil an dem Ent tstehen neuer und an dem Aufblühen 
älterer Bruder- Vereine. 

Veberblicken wir nun noch einmal die Resultate unseres eigenen 
Vereinslebens im abgelaufenen Jahre, so dürfen wir wohl mit einem 
recht befriedigenden Gefühl auf dasselbe zurückschauen: Viel Arbeit 
hat’s gegeben, aber der Verein hat sie freudig übernommen und 
glücklich vollbracht ; stets ist er eingedenk gewesen seines hohen 
Zieles: der allgemeinen Förderung des Gartenbaues in allen seinen 
Zweigen. Möge das kommende Jahr ein gleich erfolgreiches sein 
und mögen wir nach Ablauf desselben dann in würdiger Weise den 
Tag des sechszigjährigen Bestehens unseres Vereins feiern können! 


Der Milchsaft der ‚Pflanzen und sein Nutzen. 


Vortra 
gehalten im Gartenbau-Verein für Hamburg, ‚Alle und Umgegend am 3, Januar 1881 
von n ack. 
ne) 


Ueber die er Bbenische Zusammensetzung der Milch- 
enig. Weiss und Wiesner*) fanden im Milchsaft 
einheimischer Eaphorbien bei 


ae Cyparissias E. Be h 
Wass 72,13 
Has: 15, 72 ;- 3 
Gu er 3,64 2 > 


In schuck 2, 73 
. ausserdem noch re Oel, Eiweiss, eine seikhianz Sriraklive 


© nn ns arme Rohstoffe des Pflanzenreichs, S. 157. Mehrere der folgenden 
gaben si: en ne sowie de Bass: Vergleichen nde Anatomie der 


— 501 — 


Substanz, Zucker, Stärkemehl, fettes Oel, Weinsäure, Apfelsäure, 
ein Chromo ogen (Farb bstoff, der sich an der Luft erst färbt) und 
gr ar Die ‚Menge des Milchsaftes ist hier so gering, 
dass man von E. Cyparissias einige ein, Exemplare braucht, 
um nur einige Gramm Milch zu gewinne 
Weit reichlicher und gehaltvoller findet sich der Milchsaft 
gewöhnlich in den tropischen Pflanzen, wie ja überhaupt meist Alles 
in den Tropen üppiger ist. 
Eine ältere Analyse von Faraday ergab für einen Kautschuck 
liefernden Euphorbiaceen-Milchsaft, wahrscheinlich Hevea guyanensis 


Aubl., der in Sorge Flaschen nach England geschickt war - 


und Rahm-Konsistenz hat 


Wasser mit einer organischen Süur6: . 3 5.000020, B0.BE 
Kautschuck . DAN IITETTRB IE, 
Eiweiss (gelöst) 1,90 


Bittere, sehr stickstoffreiche Substanz, mit etwas Wachs 7,13 
In Alkohol unlösliche, in Wasser lösliche Körper (Gummi?) 2, 90 
Der Milchsaft des ’Kuhbaumes Galaetodendron utile enthält nach 
Heintz*): Boussingault**) berechnet nach 
einem Sa en age Saft für Tischiht. 
Be SE . 517,3 58,0 
Eiw 0,4 ae Albumin ((Eiweisstoff) 1,7 
Wachs. (C. ‚35, H. 66, 0. 3) 5,8 Wachs und verseifbare Stoffe 35, 2 
Harz (C. 35, H. 58, 0.2,) 31,4 Zucker und analoge Stoffe . 2.8 
Gummi und Zucker . . 4,7 Erde, Alkalien, Phosphate . 0» B 
DER en en Unbestimmte Stoffe i 
Die Milch des Kuhbaumes ist also mehr mit Sahne zu ie 
gleichen, diese enthält 34 pCt. Butterfett, 4 pÜt. Zucker und 
58 pCt. Wasser. Im Allgemeinen scheinen 56—58 pCt. Ne 
in dem Milchsaft tropischer Pflanzen enthalten zu sein, währe 


Menge auftritt. Wir werden enter sehen, wie he dennoch 
diese eng ER ist. 

achd Form und Lage, wie auch Inhalt der Milchröhren 
eharakterisirt sind, wenden wir uns zum zweiten Theile unserer 
Aufgabe, zur Besprechung des Nutzens des Milchsaftes. Derselbe 
kann von zwei Gesichtspunkten een werden, einmal hin- 


Bedeutung für die Pflanze selbst. 

Was den Nutzen für den Menschen änbetriätt, so stehen oBehbar 
diejenigen Milchsäfte, die reichlich Kautschuck, oder wie man im 
gewöbnlichen Leben sagt, Gummi elastieum, sowie ‚die, welche 
Guttapercha enthalten, oben an. Die grosse Bedeutung dieser Stoffe 
für die mannichfachsten Zweeke der Industrie und der Wissenschaft 
ist allbekannt und täglich fast ar sich noch die Anwendung 
7 #) Poggendorf’s Annalen 6 5 (1845), 8 
ger! Comptes rendus t. 87 (1878), S nt 


= 392 — 


derselben. Der berühmte französische Gelehrte Charles Marie 
de la Condamine (1701-1774), der 1736-1745 in Peru Meridian- 
messungen machte, um die vermuthete Abplattung der Erde nach 
den Polen zu zu bestimmen; derselbe, der 1738 den Baum, welcher 
die Chinarinde liefert (Cinchona), mit Gewissheit ermittelte, der 
ausserdem für die Kubpocken-Impfung lebhaft eintrat, war es, 
welcher zuerst (1751) in Europa die Aufmerksamkeit auf das 
Kautschuck lenkte nnd zwar speziell auf die noch heut als beste 
bekannte Sorte, das Para -Kautschuck. Obwohl bereits damals 
Versuche zur Herstellung von Instrumenten aus Gummi gemacht 
wurden*), fand die Sache doch keinen weiteren Eingang und bis 
zum Anfang dieses Jahrhunderts verwandte man das Gummi elasticum 
fast nur zum Auswischen von Bleistiftstrichen, worauf zuerst der 
bekannte Seefahrer Magelhan (} 1521) — dessen Urenkel nebenbei 
bemerkt Erfinder der künstlichen Mineralwässer wurde — hin- 
gewiesen hatte. Thomas Hancock nahm 1820 ein Patent in 
England auf die Herstellung von Zugbänderr aus Rohgummi**). 
Charles Maeintosh löste zuerst Gummi in Benzin auf und nahm 
1823 ein Patent auf Herstellung wasserdichter Stoffe, die nach ihm 
bekanntlich kurzweg „Maeintosh“ genannt werden. Goodyear in 
New-York aber machte die wiehtige Erfindung des Vulkanisirens, 
indem er Gummi mit Schwefel mischte und der Hitze ‚aussetzte, 
wodurch bekanntlich dem Gummi eine bei allen Temperaturen sich 
gleich bleibende Elastizität und Zähigkeit zu Theil wird. Er erwarb 
' damit ein ungeheures Vermögen; ebenso Hancock, der sich später 
mit Macintosh zur Firma Charles Maeintosh & Co. verband und 
auf ein dem Goodyear’schen ähnliches Verfahren in England ein 
Patent nahm, | ; 
Der Bedarf an Kautschuck und Guttapercha ist jetzt so gewachsen, 
dass die Einfuhr in Grossbritannien und Irland sich in zehn Jahren 
nahezu verdoppelte. Sie betrug: 
1867 Kautschueck 79756 Ctr., Werth 696379 Lstr. 
Guttapercha 15289 „, PR 92945, 
95045 Ctr., Werth 789324 Lstr.—= 15786480 M. 
1876 Kautschuck 158692 Ctr., Werth 1536660 Lstr. Ä 
Guttapercha 21577 ,» ,„ 163574 | 
. 180269 Ctr., Werth 1700234 Lstr. — 34004680 M. 
. Aehnlich ist das Verhältniss der Einfuhr im deutschen Reich. 
Diese betrug 1867 von Kautschuck 21 735 Ctr. und Guttapercha 
2139 (tr, zusammen 23 874 Ctr., 1876 von Kautschuck und 
 „ Guttapercha 45100 Ctr. im Werth von 9020000 M. Dagegen 
‚ist sie 1878 wieder etwas zurückgegangen und betrug bei Kaut- 
san und Guttapercha 41 900 Ctr., im Werthe von 7960000 M. 


Pflanzen. II. (1734), 8. 368. 


2: 


des Rohproduktes, die wieder mit der unendlich rohen Behandlungs- 
weise der Kautschuckbäume zusammenhängt*). ie englische 
Regierung hat, um dein Bedarf künftig besser genügen zu können, 
neuerdings angefangen, amerikanische Kautschuckbäume etc. in 
Indien anzupflanzen und nach den neuesten Berichten sind ziemlich 
gute Resultate zu erwaıten. Der Verein zur Beförderung des 
Gewerbefleisses in Preussen dagegen hatte 1877 eine Preisaufgabe 
zur Herstellung von künstlichem Kautschuck ausgesetzt, die aber 
trotz ihrer Wiederholung und trotzdem, dass Herr Dr. Werner 
Siemens aus eigenen Mitteln noch eine nam mhafte Summe hinzu- 
fügte, bis jetzt ee gelöst und deshalb in der Dezembersitzung 
1880 zurückgezogen ist. 

ie Zahl der Kautscheik liefernden Gewächse ist nicht gerade 
klein; Bernardin führt über 100 Arten auf, die aber zum Theil 
mit einander identisch sein dürften, Wiesner ea. 35; für den Handel 
kommen aber verhältnissmässig nur wenige in Betracht und diese 
gehören fast alle zu nur drei Familien: Euphorbiaceen, Apoeynaceen 
und Urtieaceen (inel. Keen Feigenbäume). James Collins 
hat in seinem „Report on the Caoutehoue of ee London 1872, 
eine gute Uebersiehtskarte über die Vertheilung dieser Pflan anzen, 
soweit sie für Kautschuck (nicht Guttapercha) in Betracht kommen, 
gegeben. Die zu den Euphorbiaceen gehörigen Kautschuckpflanzen 
wachsen besonders in Guiana und im nördlichen Brasilien, also an 
der Nordostküste Südamerika’s, die zu den Apocynaceen gehörigen 
dagegen an der Südostküste, etwas südlicher in Brasilien, sowie im 
ganzen tropischen Afrika und Hinterindien nebst den Sunda-Inseln: 
die zu den Urticaceen gezählten endlich in Mittelamerika, der West- 
küste ; Südamerika’s, sowie in Ostindien, besonders in Assam, Burma, 
einem Theil der Sunda-Inseln und dem tropischen Neuholland. 

Nach den Erdtheilen unterscheidet man auch im Allgemeinen 
namentlich im Handel die Sorten: amerikanisches, asiatisches und 
. afrikanisches Kautschuck. Das beste Gummi elasticum, das Para- 
Kautschuck, stammt von der Euphorbiaceae Hevea brasiliensis 

argov., das von Guiana und vielleicht auch das vom Rio n 
von Hevea guianensis Aubl., bekannter als Siphonia elastica Pers., die 
gewöhnlich in den Lehrbüchern allein als Stammpflanze südamerika- 
nischen ne ae ist, während H. brasiliensis, die 
viel wichtiger ist, cht genannt wird. In Brasilien waren 1865 
bereits 10—11 000 Tndläker mit der Gewinnung des Para-Kautschucks 
beschäftigt und 1000 tons oder 20 000 Centner davon wurden nach 
England eingeführt. Im Jahre 1879 aber betrug die Einfuhr von 
Parag i ; 


Das Ceara-Gummi, auch Ceara Se crap genannt, stammt von 
einer, mit der vorigen, noch mehr aber mit dem Maniok (Tapioka) 
verwandten Pflanze: Manihot Glaziovii Müll. arg., das Pernambuko- 


Pr Wittmack, Die Nutzpflanzen aller Zonen auf der Pariser Welt- 
ausstellung 1878, S. 83, 


— 304° — 


Kautschuck von Hancornia speciosa (Apocynaceae). Das central- 
een Gummi und das von der Westküste Südamerika’s 
mt er mit dem Feigenbaum verwandten Artocarpaceae 
Castilloa elanliee Cerv. 
agegen stammt fast alles afrikanische Gummi von Landolphia- 
Arten, das westafrikanische wohl meist von L. owariensis Beauv. 
und & florida Benth., das ostafrikanische wahrscheinlich von L. elastica 
Vatke et Hildebrandt; auf Madagaskar soll auch von Vahea gummi- 
fera Lam, und V. "madagascariensis Boj. Kautschuck gewonnen 
werden, ya V. senegalensis DU. mit zur Gewinnung des west- 
anischen Gummi verwendet wird. Sowohl Landolphia wie Vahea 
sind Sträucher, letztere meist kletternd, während die amerikanischen 
Kautschuckpflanzen meist Bäume bilden. 
benso sind auch die asiatischen Kautschuckpflanzen Bäume 
und hier ist es besonders der bei uns als beliebteste Blattpflanze 
kultivirte Gummibaum, Ficus elastica Roxb,, der das Material liefert. 
Alle anderen Fieusarten kommen weit weniger in Betracht. Interessant 


gedichtet, der auf Er Bergen nordwärts von Silhet wüchse. Rox- 
' burgh forschte nun weiter nach und beschrieb den Baum als Ficus 
elastica, Das Hauptgebiet seiner Verbreitung ist in Assam, wo die 
grosse Feuchtigkeit das Gedeihen sehr fördert. Hier ist neuerdings 
auch besonders der Paragummibaum, Hevea brasiliensis, dessen 
Produkt höher im Preise steht, eingeführt worden. Man hofft sogar, 
dass durch die Kultur der Milchsaft noch nr an Kautschuck 
werde, ähnlich wie die kultivirten Chinabäume, die Vanille und der 
Cacao gehaltreicher als die betreffenden Sldwachsenden Pflanzen 
sind. Ausser von Ficus elastica wird in Ostindien noch von Bas 
elastica, einer Apocynaceae, an gewonnen, weniger 
F. indiea L. und F. religiosa, die ein viel geringeres Produkt liefern. 
Noch wäre von den vielen Pflanzen zu erwähnen eine Willughbeia sp. 
aus dem westlichen Ostindien, eine Apoeynaceae, sowie endlich 
Lobelia Cautschue Humb. in Neugranada (vergl. Wiesner, Rohstoffe). 
Die Gewinnung des Kautschucks ist bekannt. Es werden Ein- 
schnitte gemacht, je nach den Ländern in verschiedener Form, der 
ausfliessende Saft in Brasilien auf flaschenförmige oder anders 
gestaltete Thonformen oder mit Lebm bestrichene Holzformen auf- 
getragen und im Rauch verbrennender Fruchtschalen (von Attalea 
funifera, der Piassawa-Palme, besonders) getrocknet, dann eine zweite 
Schicht aufgetragen, wieder geräuchert und so fort. Die Thonformen 
werden entweder zerschlagen oder das Gummi aufgeschnitten und 
die Formen herausgenommen. In Ostindien wird die Milch von 
Ficus elastiea,die circa 30 pCt. Kautschuck enthält, nieht geräuchert; 
‚dies ostindische here kommt in Platten als sogenanntes Speck- 


ER Me en RT RT ee A TE a Er Be TEE SF HR 
RE RR Te Ra Ah St 5 
A 2 ee N 38 


— 305 — 


t ihm verwechselte Schwester, die Guttapercha. Sie hat ihr 
Yaralan mit dem ostindischen Kautschuck gemeinsam, wächst aber 
nur in dem südlichen at von Hinterindien, auf Malaeca und 
Cochin china, sowie auf Born Sumatra und wird jetzt auch auf 
Java und in holländisch Galshe kultivirt. Das Verbreitungsgebiet 
ist also viel beschränkter. Der Baum, der sie hauptsächlich liefsrt, 
ist auch einer ganz anderen Familie, der der Sapotaceen, zugehörig, 
es ist hauptsächlich Isonandra Gutta Hook. Der Milchsa't setzt 
hier keine wässerige Flüssigkeit ab, sondern erstarrt zu einer gleich- 
mässigen porösen Masse. Sie ist als Handelswaare gelblich roth, 

at man 


v 
bis 65° weich und formbar wie Wachs wird und wu Erkalten ihre 
frühere Härte wieder erlangt, während Kautschuck, das durch Hitze 
erweicht ist, nie wieder erhärtet, was übrigens bei Guttapercha 
auch nicht eintritt, wenn. sie bis zum Schmelzen erhitzt ist. Noch 
ein wesentlicher Punkt unterscheidet sie vom Kautschuck, sie ist 

absolut undurchdringlich für Wasser, auch auf die Länge der Zeit, 
und wird sie daher zur Isolirung der alirardisohen und Bekleidung 
der unterseeischen Folgrafhaneitängen benutzt. Ohne sie wäre 
daher der blitzschnelle Verkehr mit fernen jenseits des Meeres 
gelegenen Orten nieht möglich. 

toft, der zwischen Kautschuck und Guttapercha die Mitte 
halten so ol, ist die sogenannte Ballata, ebenfalls wie Guttapercha 
von einer Sapotaceae und zwar Sapota Mälleri Belkrode, dem wegen 
seines harten Holzes berühmten Bollytree oder Bullytree aus Guiana. 
Sie lässt sich ähnlich bearbeiten wie Guttapercha. 

(Schluss folgt.) 


Landrosen. 
Vom Forstmeister Geschwind in Stadt Karpfen in Ungarn. 
ortsetzung.) 


Es sei mir gestattet, dem Laien die einzelnen Gruppen der 
Landrosen hier vorzuführen und die ten Varietäten näher zu 
bezeichnen, wobei ich von der Ansicht ee dass ein Sortiment 


alba, Linn, Die weisse Rose (Rose blanche). 
Viele hierher gehörende Varietäten bilden, hochveredelt, schöne 
Stämmchen, aber auch wurzelechte Büsche nehmen sich, um roth- 


blühende Rosen- und sonstige Strauchgruppen gepflanzt, des nun, 


wegen sehr schön aus. Kräftig wachsende Varietäten kann man in 
nördlichen rauhen Gegenden als Wandbekleidung „ gleich Kleiter- 


2 "Etoile de la Malmaison; fleischfarben, im Verblähen weiss, gross. 
.. Felieite ae fleischrosa, Rand weiss, Zr Ss, 


—:.306 — 


3. Madame Legras (L, St. Germain ); reinweiss, sehr gros 
4. Maiden’s blush (Jungfernrose); weisslich rosa, ER 
5. Sophie de Marsilly; Bag oh im Centrum rosa, gross. 

I. Rosa Centifolia, Linn. Die Centifolien- Rose, 
Bekannte schöngebaute, köstlich riechende Rose, die hoc 
veredelt sich sehr schön ausbaut und reich ange gewöhnlich aber 
in Strauchform in unseren Gärten zu finden ist ' 

1. Communis (gewöhnliche Centifolie); rosa, gros 

2. Cristata (erscheint oft als Moosrose an geführt); ı rosa, sehr gross. 
3. Uniea (weisse Centifolie, White Provence, Unique); weiss, gross. 
4. Unique Panachee; weiss, blassroth gestreift, STOSS, 

5. Vilmorin; prächtig feischfarben, gross. 

II. Rosa damascena Mill. Die Damaszener-Ros 

Bildet grosskronige Bäumchen und schöne Büsche voll ee 
Blüthen. 

1. Calypso; blassrosa, Rand blässer, gross. 

2. La Ville de B ruxelles; rosa, Rand | gross. 

3. Leda; blassrosa mit Heischroth, mittelgr 

4. Madame Hardy; reinweiss, gross. Wird fülschlich häufig mit 
"unter den Varietäten der Rosa alba angeführt 

5. Madame So&tmans; fleischfarben, in weiss RR gross. 
Erscheint gleichfalls oft unter den weissen Rosen 

IV. Rosa galliea, Linn. Die französische Rose’ (Rose 

de Prov vins). 

Die gemeinste Landrose, welche in jedem Boden gut fortkommt, 
unsere strengsten Winter ungefährdet überdauert, schöne Sträucher, 
sowie bewundernswerthe Stammrosen bildet und herrlich gebaute 
Blüthen, fast in A bei der Rose nur möglichen Farben, in reichster 
Fülle bringt. 

1. Alex. Laquement; violett, panaschirt und marbrirt mit Rosa. 

2. Belle des Jardins; purpur mit violettkarmin, weissgestreift, gross. 

3. Boule de Nantenil (Comte de Stan); karmeisinpurpar, sehr gr. en 
4. Cieeron; violett panaschirt mit poncea 

5. Comm mandant Beaucepaire; rosa, mit Patyar und violett panaschirt, 

mit weiss marbrirt und punktirt, gross. 
6. Donna Sol; rothpurpur mit weiss punktirt und gefleckt, mittelgr. 
7. Due ‚@Enghien; Kolorit veränderlich in kirsehroth und violett, 


9. Fan Bias (Fanny Parisot); blassrosa, gross, prachtvoll. 
10. Feu brillant; hell karmoisin, sehr g 
11. Nareisse de Salvand andy; roth, weiss Are &: Be 
12. Nero; karmoisinroth mit violettblan marbrirt, mittelgross. a 
18; ‚Oeillet A amand; weiss, rosa und. rosalilla gestreift. i 2 
14. Oeillet parfait: reinweiss, mit rosakarmoisin und purpur gestreift. 
15. Perle des Panachees; weiss, deutlich vosafarben gestreift, Rue. 
16. Perou de Gossart; schwarzsamm weine 


Glinde, ah schön. 


Er ee 
BR er 
„ A Ft f 


he Fk 


— 307 —. 


18. Seguier; parpurschieferfarben-amarantlı, roth und violett punktirt. 
19. en de Flandre; weiss und karmoisin, lilla und amaranth 


20. Triomphe de Düsseldorf; rosalilla, gross. 

V. Rosa hybrida. Die einmal blüh ende Hybride 

Ich habe, da sich die enakten der verschiedenen Landrosn 
immer mehr verwischen und in einander übergehen, ei ne 


ann, die vier Gruppen, nämlich: die französische Hybride (R. 
Provence), die chinesische Hybride (Bengale hybride), die 
Noisette- Hybride (Hybride de Noisette) und die Bourbon- 
Hybride (Hybride des Iles de Bourbon) in eine einzige zusammen 
gezogen. Die hierher en Ann Au etwas mon, 


man die ae Säulenrosen, die schönstgefärbten Blüthen, Sie 
passen zu allen Zwecken und überdauern mit geringen Ausnahmen 
gewöhnliche en Winter ohne Sch 
. Boul eige; rein Aa ee erscheint oft zwischen 

den Rode alba-Varietäten. 
Chenedole; BETRETEN, sehr gross. 

Coupe «He be; hochrosa, gross, se 
De Candolle; ; sammtig blauviolett, Darpei mit N 
Frederie II.; purpurviolett, gross, imponire 
Georg IV.; karmoisin mit dunkelpurpur, feurig: Ms 
General Lamar rque ittelgross. 
Great Western; Kerdieiaschidiach mit violettpurpur. ‚Sehr gross. 
. Königin von Sach sen; a rosakarmin, gross, schö 

Lady Ham ilton; blauvi tb, sammtartig, a 


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in mit ee rkkäende: brillant. 
. La Vaquerie; sammtig dunkelv iolettpurpur, gross. 
L’Obseurite; sammtig dunkelpurpur, gross. 
Madame Plantier ( Alexandra Feodorow 2; ; rein weiss, mittelgross 
fast die schönste weisse Rose, die unter den albas mit ver- 
zeichnet erscheint; enorm reichblühen 
. Malton (Fulgens); brillantkarmoison „mittelgross, leidet vom n Proit. 
. Miaulis; violettpurpurn, dann schieferfarben, mittelgross. 
; Nubienne: dunkelsammtpurpur mit blauviolett. 
. Pourpre cendr&: violettpurpurn mit aschgrau, prachtvoll. 
. Prince of Wales; zart fleischfarben, gross, büsch: mag 
Rosa muscosa, Mill. Die Moosros 
Gehört ihrem Ursprunge nach zu den Centifolien, mit denen sie 
auch die meisten Eigenschaften gemein hat und gleiche Behandlung 
erfordert. Die moosähnliche Masse, welche die Blumenknospen, o 
> rei ke Blätter umgiebt, ist ein ee ge Unter- 


-umkle} 
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— 308 — 


1. Baron de Wassenaör; lebhaft lillaroth, mittelgross, een 
2. Capitain John Ingram; purpur mit tie fviolett, sammtartig. 


$: mus „@ewöhnlice, ei. Moosrose); blassroth, ehr gross, 
gut bem 

4. Etna; bla purpurkarmoisin, gross. 

5. Gracieus l kelviolett schattirt. 

6. Eugene Verden 'zinnoberroth, sehr gross. 

7. Jenny Lind; rosa, klein, überaus bemoost. 

8. Princesse Adelaide; hellrosa, mittel; he grosse Dolden 

9. Robert Fortune; fleischfa rben, violett gestreift, mittelgross. 

10. Unique de Provence; reinweiss, EN Sa bemoost. 


VII. Rosa s ls Linn. (R. pimpinellifolia). 
e pi impinellblättrige Rose. 

Zartblättrige, diehtbaäthiee: niedrigwachsende, harte Rose. Die 
Varietäten sind nicht sehr zahlreich und vollkommen geeignet zur 
Bepflanzung von F enicopi Auch Hochstämme dieser Rose 
sind schön und blühen enorm reich. Die Blüthen aller Varietäten 
sind klein. 

1. Aurora; schön rosa mit orange. 
2. Blanche double; weiss. 
3. Jaune double des Anglais; gelb, 
4. Marbre d’Enghien; gelblichweiss, roth marmor 
5. Pieturata; karmin, weiss bemalt und "gestreift, fast die 
schönste Sorte 
VI. ee sulphurca, Ait. Die schwefelgelbgefüllte Rose. 
‚ graugrünbelaubte Rose m a von herrlichstem 
Ze leider bei uns nie vollkommen üblichen 
1. Sulphurea plena oder Double Yellow. Prächtiges Gelb. Sehr 
gross, die Blüthen leider platzend. Die Varietät Minor oder 
Pompon a. a aus den Gärten verschwunden, obwohl sie 
besser aufblü 
IX. Rosa a Wina. Die gelbe Rose, Kapuziner-Rose 
sa Eglanteria, Rose Capueine e). 

Ganz harte Rai, deren Varietäten schön gelb blühen. 

a: Peter einfach, innen leuchtend kupferroth, aussen gelb. 

Einzige, herrliche Farbe unter den Rosen. Blüht oft gestreift, 

- ‚oft mit leuchtend gelben rothgefleeckten Blumen. 

r Double Yellow (Lutea plena); hellgelb, mittelgross. 
arrisonii; lichtgelb, mittelgross, reich und frühblühend. 

* Persian vellow: hochgelb, gross, die schönste ihrer Art. 

Unter den sehr kräftig "wachsenden Rosen mit kletterndem, 
zuweilen nee Habitus und langen peitschenförmigen Trieben 
werden folgende den Landrosen beigezählt: 
= > Rosa ae Linne. Die Alpen- oder Boursault-Rose. 
en härteste der Kletterrosen, wenn auch nicht die 'schönst- 


= 1 Buch Boursault t Baal forida); feischfarben 
Sunsnber öner ern halb al, Dane 


ee En 


3. Gracilis; kirschroth, rent 
4. Inermis; blassrosa, stachellos, die härteste. 
5. Old red Boursault: die alte Boursaultrose, kirschroth, gross, 
doch nur halb gefüllt. 
XI. Rosa arvensis, Schr. Die Ayrshire-Rose (R. capreolata). 
a schnell wachsende, harte Kletterrose mit 
na m .. 
. Dun mbar; Blüthen weiss, mittelgross, sehr dankbar 
blü 8 s. 
“ Miller’s Climber (Rubra plena); rosenfarben, gross, halbgefüllt. 
3. Ruga; fleischfarben, mittelgross, ist weichlie :h. 
f; Splendeus (Myrrh. scented); en fleischfarben. 
5. Virginalis Superbissima; reinweis 
X. Rosa multiflora, Thunb. Die vielblumige Rose 
Rletterrosen, welche eine geschützte Lage en Reisigdecke 
beanspruchen, um harte Winter schadlos zu überdau 
1. De la Grifferaie; hochrosa, dann blassrosa, Genie hart. 
” Grevillei; rosa in verse hiedenen Nuancen, zart. 
3. Laure avoust: rosa, fleischroth und weiss nn klein. 
4. Trieolor; Lillazirtes Rosa mit Weiss beran 
5. Russeliana; dunkellackroth, lilla, oft weiss, oihaind, die härteste. 
XUI. Rosa rubifolia, Brown, Die Prairie- (Michigan -) Rose. 
Die brombeerblättrige Rose verlangt Schutz durch Nadelreisig 
und wächst bis 15 m hoch; ist daher zur Wandbekleidung ver- 
wendbar. 
1. Baltimore belle; weiss, feischfarben schattirt. 
; rairies; rosenroth, weiss ee 
3. Milledgeville of the Prairies; brillantka armin 
4. Pride of Whashington; rosa mit lilla. 
5. Queen of the Prairie; brillantrosa. 
XIV. Rosa sempervirens, Linn. Die Immergrün- Rose 
In reichen ker blühende as: die hochklettert und bis 
160R. Kälte au 
1. Adelaide soboiäine) d’Orleans; gelblichweiss, herrlich. 
2: Bunkeineiorn: gelblichweiss, herrlich. 
3. Felieite Perpetude; fleischfarben, in weiss übergehend. 
4. Myrianthe en blass pfirsichroth, 
5. Speetabilis; blass 
Für Freunde Kleiner" und sehr kleiner, sogenannter Miniatur- 
oder Pompon-Rosen, gebe ich hier noch, ein n Verzeichniss von solchen 
ganz harten Rosen, die als Einfassungspflanzen um Rosengruppen 
dienen könn 
XV. Die Pompon-Ros 
1. Pompon blane oder Bazard (R. alba); r ee Rand blässer. 
2. Pompon carmin (Noisetthybride); karmin. 
3. LaSenlisienne (Noisetthybr.); weissrosa, mitpfirsichfarbig schattirt. 
4. Pompon St. Francois (R. gallica); hellroth. 
5 Duc de Nemours (R. gallica); lillarosa, blassrosa gefleckt. 


# ! r 


— 310 — 


Pompon (de Meaux; Moosroose); blassrosa, en röther. 
Pompon d’Angers (Moosrose) ; röthlieh-purpu 
Parviflora (R. parviflora, Ehrh. naar Eirakan), dunkelroth, 


eu 


sehr klein 

. Rosa pulchella, Willd. aaa de Meaux, *Dijon, Champagner- 
Röschen) ; hellrosa, sehr 

. Pompon de ee a Beh ah (White Baar} weiss 
blühendes Dijon-Röschen, weiss, im Centrum rosa, se 

ebst diesen fünfzehn Gruppen mit ihren 110 Varietäten, reis 
theilweise bekannt und in den verschiedenen handelsgärtnischen 
Verzeichnissen auch zu finden sind, gab oder giebt es noch einige 
theils seltene, theils schon ausgestorbene oder blos verschollene 
Landrosenarten und Varietäten, die ” der Vollständigkeit wegen 
dennoch hier anführen muss; und zwa 
XVI. Rosa rubiginosa, L. Die Ro abi Wein- oder Zaunrose. 
Diese ganz harte Art lieferte einige gefüllte und halbgefüllte, 

. zumeist nur in Rosa blühende Varietäten , als: Oelestial, Chinensis, 
Maidens Blush, Scarlett, Superbe u. A., die alle unter gewöhnlicher 
ei gedeihen, jedoch von keiner erheblichen Schönheit sind. 

XV. Rosa einnamomea, L. Die Zimmt-, Mai- oder 
Pfingst-Rose. 
Die gefüllte Varietät ist at alte Bewohnerin unserer Gärten, 
ars jetzt fast nur noch hier und dort auf dem Lande anzu- 
en. Die gestreift blühende Sorte ist verschollen. Diese Rose 
Hr ganz hart, ohne besondere Schönheit und es empfiehlt sie nur 
ihr so zeitiges Blühen im Jahre, da sie, neben der Pimpinellrose, 
im Mai blüht. 
XVII. Rosa villosa, Linn, Die Haar- oder Pelzrose. 
Tele die unter dem Namen Rosenäpfel bekannten, zum Br | 
machen beliebten Früchte. Die gefüllten Varietäten sind ni 
zahlreich, z. B., Ismenie, La Pomifera & fleurs doubles, Subalba,. R 
Vestale cd Miss Lawrence. Sie gedeihen in "jedem Boden 
und in jeder Lage. 
XIX. Rosa Kurbinate, Ait. Di Frank igrtgt Rose, 
eisel- oder Ta 
Man kultivirt ee, Fe Tan Tr belle Rosine, 
La Rose Babot, L’Ancelin, La Belle ‚Nietarine, L’Hermance, doch nur 
Privatgärten 
=; A iss eanina, Ein Die Hunds-Rose. 

8 Bekannte Wildrose, zu Unterlagen für Hochstämme die u 

mr beste. tie: Varietäten sind: La Quitterie, L’Agathe toujours-vert, 

 Emmeline, la petite Duchesse, Le Rosier des collines- es.ä fleurs Kur 

Werden nur noch in grösseren Sammlungen in Frankreich und 

RER gesehen. | 

XXI. Rosa rugosa, Linn. Die su RR 

: Die einfachblühen de Form dieser Rose wurde unter dem Namen 
sa Regeliana“ nenerdings von Japan eingeführt und die gefüllt 

ietät, unter eichnung: era Nor ens“ 


je) 


w 
o 


= 


- 31 — 


wegen ihrer Härte hochgepriesen. In der That ist sie die härteste 
aller Landrosen, während deren Hybride: „Triomphe de Yeddo“ 
unbedeckt bis zum Boden abfriert 
l. Rosa Manettii, Hortul. Die Manetti-Ros 
Eine halbgefüllte, fleischfarben-blühende Hybride der De 
die mit Unrecht als Unterlage für hochstämmige Veredelungen 


benutzt wird, aber, wie die Erfa hrung lehrte, strenge Winter (z. B. 


jenen von 1879 auf 1880) unbedeckt nicht überdauert. 
(Schluss folgt.) 


Auswahl von Obstsorten, 
die sich zum Anbau in den Gegenden der Niederelbe besonders eignen. 
Auf Grund vielfacher Beobachtungen und Erfahrungen in der Umgegend von Hamburg 


zusammengestellt von 
Frangois Luche in Kl. Flottbek. 
(Uebersandt vom Gartenbau-Verein für Hamburg, Altona und Umgegend. Vergl. 8. 275.) 


U. Birnen. 
Wir haben 75 Birnensorten, die sich als hochstämmige Kronen- 
bäume verwenden lassen, aufzuweisen. Hierunter haben gewisse 
Sorten sich eben nur in dieser Form als ertragsfähig erwiesen, 
während andere sich auch in der Pyramiden-, Spalier- und Zwerg- 
form, auf ERST TER veredelt, bewährt haben. Diese sind in 
dem nachfolgenden Yerzeichniss: durch einen dem Namen beigefügten 
* kenntlich gemacht worden. 
ee a enthält 25 Sorten, welche als hochstämmige 
Kronenbäume den starken Frost von "1879/80 ohne wesentlichen 
Schaden ausgehalten haben un geeignet sind, die exponirten Lagen 
unserer Umgegend zu ertrag 
Edle Sommerbirne, Ill. ". 3" 5, *Grüne Hoyerswerder 6, *Stutt- 
garter Gaissbirtenbirne 12, Muskirte Pomeranzenbirne 13, Römische 
Schmalzbirne 16, Leipziger Rettigbirne 17, Gute Graue 18, *Punk- 
tirter Sommerdorn 23, Deutsche National-Bergamotte 32, *Capiaumont 
2: en Pfundbirne 36, Rothe Dechantsbirne 48, "Grüne Tafel- 
, Grosse Rietbirne 114, *Broneirte Herbstbirne 152, Colomas 
erbat- Keen 210, Doppelte Philipp 206, Zimmetfarbige 
Schmalzbirne 209, Lübecker Sommer-Bergamotte 369, p- 
tember-Birn 375, Eyewood 411, Athorps Crassanne 419, Doppelle 
Bergamotte 558, "Knight’s Monarch 612, Desire Cornelis 
Abtheilung ‚b enthält 25, meistens grosse Frucht tragende 
Sorten, welche als hochstämmige Kronenbäume verwendbar sind, für 
die > eine er Lage erforderlich ist, um das Abwerfen der 
‚Früchte durch die Septemberstüärme zu verhindern und die voll- 
kommene Entwicklung und Reife der Früchte zu befördern 
e anlis Butterbirne Nr. 24, Holländische Feigenbirne 35, 
ka Marianne 31, ‚ Bögtliche von Charneux 41, *Bose’s F laschen- 


— 32 — 


birne 49, Marie Louise 59, *Blumenbachs Butterbirne 60, Grumkower 

Butterbirne 62, Hellmann’s Melonenbirne 65, *Herzogin von Angonu- 

leme 66, *Diel’s Butterbirne 70, Chaumontel 75, *Hofrathsbirne 227, 

*Pastorenbirne 240, Baronsbirne 256, *Gellerts Butterbirne 298, 

"Neue Poiteau 303, Colmar von Mons 327, Wildling von Hery 423, 

"General Tottleben 502, *Monchallard 673, *Clapps Favorite, *An- 
e 


Forellenbirne 69, Comperette 139, *Zephirin Gregoire 160, *Winter 
Meuris 168, *Grüner Sommerdorn 186, *Williams Christbirne 191, 


Crassanne 61, Regentin 71, Hardenpont Winter - Butterbirne 73 


geeignet erscheinen, um so mehr, 
rnbaum überhaupt unter schädlichen Nieders en aus 
eniger leidet als zum Beispsiel der Apfelbaum. 


is a ea Tr A RER EN 10 7 Dr Fer DIE ME Se ae .? Br, E 25) KETFER nal Mean. EEE en 2. 2 Ze 
a, BR 


— 5313 — 


Ueber Hyazinthenhalter. - 
Von Prof. Münter in Greifswald. 


Wie den Besuchern der ITINEETRUBRLEELUDE des Vereins zur 
Beförderung des Gartenbaues erinnerlich, hatte Herr Prof. Münter 
als etwas ganz Neues, eine eigene Idee von ihm, einen Hyazinthen- 
halter aus Blech für auf Wasser in Gläsern getriebene Hyazinthen 
ausgestellt. Derselbe schreibt uns darüber, nachdem wir ihm einige 
Bedenken geäussert, die während der Ausstellung von Einzelnen 
geltend gemacht wurden: 

Es ist richtig, dass zur Stütze einer gut kultivirten Topfhyazinthe 
ein Stöck*hen genügt; dasselbe aber bei hinreichend starker 
Entwickelung des Stengels gar nieht nöthig ist. Ganz anders liegt 
aber die Frage für den Zimmerkultivateur, den Züchter, dem ein 
Gewächshaus oder auch nur ein Düngertreibbeet gänzlich abgeht, 
der seine Freude daran hat, eine Reihe blühender Hyazinthen während 
der Frost- und Eistage in. seinem Stübehen zu sehen. Ein Solcher 
züchtet entweder in Töpfen oder auf Wassergläsern. Erblüht da die 
„ Hyazinthe im Topf, so wählt man als billigste und praktische Stütze 
ein Holzstäbchen und bindet man den "Blüthenschaft, der etwa 
vergeilter erwachsen ist, mit: Raffiabast‘ an. Züchtet man aber auf 
Wassergläsern, dann möchte ich das Kunststück ansgeführt sehen, 
wie man da ein Holzstäbehen anbrächte? Zwei meiner annt 


eine Stütze aus Draht hergestellt, die sie aber nach Ansicht 
meiner Konstruktion für sehr primitiv hielten und aufgaben. Es 
bleibt eben niehts übrig, um das Umbiegen, Einknieken, ja Heraus- 
fallen der Zwiebeln aus den Gläsern zur Nachtzeit, wo sich die 
Blüthentrauben vom Fenster nach dem Zimmer hinein umzubiegen 
pflegen, zu verhüten, als einen Halter beizugeben. Derselbe muss sein: 
1) = er als möglich; denn bei 30—40 Gläsern kostet 
s doch genug, wenn auch das Stück bei Herrn Klempner Wendt- 
Greifswald für nur 30 Pf. abgegeben wird. Die Gläser kosten schon bei 
30 Stück Zwiebeln 6 Mark, dazu die Halter mit 9 Mark nnd die 
Zwiebeln (durchschnittlich 40 Pf.) 12 M., macht in Summa 27 Mark, 
ür Viele ein kostspieliges Vergnügen. aa muss der Halter, 
der doch nur ein Nothbehelf ist, sehr billig se 
2) Derselbe muss auch haltbar sein, Mech man ihn Jahre 
lang, so wie die hass benutzen kann. Es bleibt nur starker 
Eisendraht (lackirt) üb: 
3) Der Halter ms Befällige Form haben, damit die Kultur- 
pflanze allein zur Geltung kommt und nicht das Nebensächliche 
rävalirt. 
x Unter diesen Bedingungen und Voraussetzungen ging ich an die 
Konstruktion und wurde kräftig durch den jungen Klempnermeister 
Herrn Wendt unterstützt. Dass die allerletzte Konstruktion, die Ihnen 

unlackirt im Modell vorlag, von allen die Beste ist, glaube ich doch 
; en zu müssen, obschon mir der untere Ring bei dem Probe- 


u na Er en me a ee ” a 28 a 
a ER Ren The Vol write, Yan“ Soli 1% ;* Ben Be: RE RR u? Ber RuET & 
BI RR a EA RT h 


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— 314 — 


exemplar .zu eng erschien. Leider liess sich der Einsendung halber 
das verbesserte Exemplar nicht mehr schaffen und war ich froh, 
dass das unvollkommenere Modell in rohem Zustande fortkam. Für 
Herren, die in grossartigen Dimensionen zu wirthschaften ver- 

mögen, passte das Klons Noth- und ‚Hülfsmittel freilich nicht. Sollten 


muss Alles sehr — sah bill, elta und doch a ande, 
sein. er Charnier kostet 10 - 20 Pf. mehr! Ein Blechring zur 
en Stütze genügt, dieser kostet 2—3 Pfennige! 
nun meine Bemerkung betrifft, dass ich meine Hyazinthen 
bei Keller pentke in warmem Wasser theilweise (so auch die 
eingesandte) kultivirte, so hatte das Manöver einen theoretischen und 
praktischen Zweck. Ich wollte mir die Frage beantworten: wie 
wirkt durch Dünger erwärmter Boden auf eine in kalter freier Luft 
‘(d. h. also im Garten) kultivirte Pflanze? Die Antwort Peer ir 
fördert die Wurzelbildung in hervorragender Weise. Kom nn 
gute Nahrung hinzu, so müssen die Blumen, Stengel PrERe Blätter” 
sich in eminenter Weise entwickeln. Ein praktischer Nebenzweck 
wurde Fe für den Kultivateur ger ag Düngertreibbeete, 
Warm- oder Kalthäuser nicht zur Ver stehen. Da leistet 
mei Der Dü 


und Schönheit. Aber hierüber möchte ich ausführlicher in einem 

kleinen Memoire schreiben und Abbildung beigeben, falls Sie Platz 

haben für kleine. Zimmer - Blumenzüchter!*) Hier in der Provinz 

giebt es viele soleher Züchter, daher auch. unser N für die 

Sommerausstellung dergleichen kleine Leute in’s Auge asst. Ich 

glaube, Hebung der Zimmerkultur ist ein Mittel zur ar an und 
Men der Hasdeliehstuoe en 


Lapazeria roseaetalba und Tabern tanal 
Von Karl Mathieu. 


= Vielfach sieht man jetzt in den Berliner Blumenläden während 

der Winterikönsie- abgeschnittene Blumen der Gardenia, 
= ‚Stephanotis, Lapageria ete., welche von Hamburg uns nebst den 
ee gesandt werden; zur Nacheiferung in Pe Anzucht derselben 
: gebe ich anber vorläufig eine Abhandlung über die hübsche Lapageria 
. rosea aus ee en een „The ie vom 23. April 


Wash aba ie 


Be ya 


d. J. nebst einer Notiz derselben Zeitschrift über eine gleichfalls 
zum Schnitt geeignete Pflanze des Arie der Tabernaemontana 


gemischt, ist reizend, da die eine der anderen hilft, ihre gegenseitigen 
Vorzüge zu zeigen. Die beste Lage ‘für die Lapageria ist die 
schattige Wand eines Kalthauses, woselbst sie, in geeigneten Beeten 
gezogen und mit gehöriger Bodenfeuchtigkeit während der Zeit ihres 
Wachsthums versehen, ausgezeichnet gedeiht. Die Hauptsache, um 
‘einen Erfolg in der Kultur derselben zu erringen, ist guter Abzug, 
weleher dadurch erlangt wird, dass man ein Loch von circa 3 Fuss 
Tiefe ausgräbt und 9 Zoll bis 1 Fuss tief mit zerschlagenen Ziegeln, 
Topfscherben etc. ausfüllt. Um die Zwischenräume rein und offen 
zu halten, ist es gut, die Selicht der Scherben mit einer Lage 
frischen Mooses oder mit einer dünnen Rasenschicht von Haideerde 


bestehend in grob gebrochener Haideerde und scharfem San 
hinreichender Menge, um das Sauerwerden dieser Erde zu vermeiden. 
n einem a diese Art zubereiteten Boden, und nachdem man beim 


Um die Pflanze zu veranlassen, kıäftig zu wachsen, ist es nöthig, 
sie täglich wenigstens einmal tüchtig zu wodurch die 
jungen Triebe genöthigt werden, aus jedem Gelenk, sowie aus der 
Wurzel auszutreiben. ‚Da Schnecken und Asseln den jungen Trieben 
sehr nachstellen, so müssen dieselben sorgfältig überwacht und 


en Feckeionate er mit Wasser ie er, bis ihre Blüthezeit 
‘vorüber ist. Um ihr eine gewisse Ruhezeit zu gönnen, muss sie 
etwas trocken während des Winters gehalten werden, wodurch sie 
gekräftigt und veranlasst wird, mit neuer Kraft im Frühling zu 
treiben. Behufs der Vermehrung wird sie Enden Ableger fort- 
gepflanzt, indem man die einzelnen Gelenke am Boden nieder- 
hakt, welche nach einem Jahre bewurzelt von der Mutterpflanze 
ey ‘in Töpfe oder in der angegebenen u in’s freie 
an en 
r Lapageria mehr als. alles Andere Bu das ist 
trockene Loft, welche Schildläuse und die schwarze Fliege erzeugt, 
ie die Pflanze in kurzer Zeit verunstalten und krank machen. 


sie aber dennoch erscheinen, so ist Nikotinseife (also Tabakslauge 
und Seifenwasser), welche in Stärke von 4 Loth auf eine Gallone 
(4 Kannen, Liter) Wasser dieselben zerstört, ohne die Blätter zu 


— 316 — 


verderben, zu gebrauchen, welches Mittel aber nur angewandt wird, 
sobald die Blätter die gehörige Festigkeit der Gewebe besitzen und 
ausgereift sind. Am schönsten machen sich die Lapagerien, wenn die 
Triebe mit den Blumen auf natürliche Weise von den Haupttrieben an 
den Sparren oder am Gitterwerk herabhängen, wo die hübschen glocken- 
förmigen Blumen zu ihrem grössten Vortheil gesehen werden. Ob- 
gleich nicht winterhart, hält diese Pflanze doch gewisse Kältegrade 
aus, und gedeiht gut in grossen Kalthäusern für Kamellien, da der 
Sehatten und die Bodenbedingungen, welche für letztere gelten, auch 
von den Lapagerien verlangt wird. Ihr Vaterland ist Chili. 
abernaemontana Camassa. Eine der nützlichsten Pflanzen 
zur Kultur für Warmhäuser ist Tabernaemontana Camassa ,‚ ein 
Strauch aus Afrika, welcher fast das ganze Jahr hindurch eine Menge 
ea erg Blumen trägt, und fehlte ihm nicht der Geruch, so 
ürde er selbst dem Kap-Jasmin den Rang streitig machen. Die 
Bine dieser Art stehen zu zwei in lockeren Endbüscheln. 


sind, gereichen der Pflanze zum grössten Vortheil. Der Umstand, 
dass die Pflanze so fruchtbar ist und so ununterbrochen blüht, 
genügt, sie als Schnittblume zu empfehlen, indem eine starke Pflänze 
für mässige Ansprüche hinreichend ist. In Mr. iams Gärtnerei 
Upper Holloway, London, wird sie viel gezogen ei werden Blumen 


unavfhörlich als Sträusse und als Blumen für’s Knopfloch geschnitten. 


Die Pflanzen steben in seinem warmen und feuchten Hause, malsher 
ihnen sehr gut bekommt. 


Pontchartrain, 
das Schloss der Gräfin Guido Henkel von Donnersmark. 
Von P. Ullrich. 
Das Schloss Pontehartrain nebst Ländereien und ausgedehnten 
Waldungen ist das Eigenthum der Frau Gräfin Gu ido Henkel 


von Donnersmark an kann wohl zu den schönsten Besitzungen 
in Frankreich gezählt werden. Es liest südwestlich, ungefähr 50 km 


erfreut, war damals nur | ausgedehnter Wald. : Im Laufe der 


mehr ee weniger darnach trachteten, sie zu einem. angenehmen 


 Sommeraufenthalt zu machen, jedoch ist- erst von der r jetzigen 
. _ sitzerin das Meiste zur Verschönerung gethan worden, Nanptsächlich 


im Fache der Gärtnerei. Die Gärtnerei besteht aus zwei Kalthäusern, 
irei Warmhäusern, einem Ananashaus, zwei grossen Weintreibereien, 
‚und dem Win intergarten, welcher den rechten Flüg el 


a 


d 
treiberei, die ee und der Wintergarten; befinden Kia. im 


und ertragreiche Form-Obstbäume aufzuweisen. Die grösste Sorgfalt 
wird auf die Parterres und den Park verwandt; letzterer ist von 
grosser Ausdehnung und hat ausserordentlich schöne Exemplare 
von Wellingtonia gigantea, Abies Pinsapo, Abies Nordmanniana, 
Araucaria imbricata, diversen Cedern, immergrünen Sträuchern ete. 
aufzuweisen, welche auf dem gut gehaltenen‘ Rasen durch ihr kräf- 
tiges Dunkelgrün einen schönen Kontrast hervorrufen 

Das Ganze wird noch mehr gehoben durch einen kleinen Bach, 
- welcher den Park durchschneidet und auch einige künstliche Wasser- 
fälle bildet. Dieser Bach speist zwei sehr grosse, fischreiche Teiche; 
der grösste von diesen Teichen liegt in kurzer Entfernung südlich 
vor dem Schlosse und der Anblick der ruhigen glatten Mega 


Wasser auf starken Pfählen, welches mit seinem Strohdache, Zug- 
brücken und Kahn recht aussieht. Nicht weit davon 
entfernt schliesst sich der sogenannte Hirschpark az, welcher eine 
beträchtliche Anzahl Hochwild "enthält. Der Park ist in englischem 
Stil angelegt, doch hat die alte Kastanien-Allee ihren Platz be- 
hauptet und dokumentirt so, dass der Garten ursprünglich in 
französischem Stil angelegt war. Sie besteht aus vier Reihen alter 
sehr starker Bäume, die fast den ganzen Tag während der heissen 
Jahreszeit den Weg beschatten, daher hier anch der angenehmste 
Aufenthalt im Sommer ist. 

Der strenge rauhe Winter von 1879—80, der für Frankreich 
einen Schaden von vielen Millionen angerichtet hat, hat auch hier 
unzählige Opfer gefordert, was leicht erklärlich ist, ep ich mit- 
theile, dass das Thermometer den 6. Dezember auf 1 oC, . 
sank, bei ungefähr 1% Fuss Schnee und am 9. sogar det 220, 


für Frankreich etwas ganz Ungewöhnliches ist; die Kälte hielt sloipe 


Wochen an, wenn auch nicht so stark wie am 9., so duch zwischen 
in Daher sind alle die schönen Coniferen, wie Wellingtonien 

‚on 18 m Höhe, Abies Pinsapo, Cedern, Araucarien und viele andere 
ekkäns Gehölze von ausgezeichneter Stärke, sowie auch fast alle 
immergrünen Sträucher wie Laurus, Buxus, ja selbst Taxas, ragen 
Der Stolz des Parkes, eine Glycine chinensis, von Mannesstärke im 
Stamm, welche den östlichen Theil des Schlosses vollständiz "bekleidete 
und Hunderte von Blüthen alljährlich brachte,. ist auch bis auf die 
Wurzel abgefroren; selbst der widerstandsfähige Epheu, welcher die 
Wände des Schlosses und der anderen Gebäude so schön zierte, ist 
dahin. Doch war. der Winter mit diesen Opfern noch nicht zufrieden, 
er forderte mehr; ausserordentlich starke Bäume von Paulownia, 


und Eiebe unterlagen seiner Wucht und viele junge kräftige Bäume, 
welche dem Winter widerstanden, wurden durch die Frühjahrsfröste 


— 318 — 


noch vernichtet. Merkwürdig ist es, dass Liliodendron und Platanen 
sich gut erhalten haben 

och sei es mir gestattet, einige Bemerkungen über die Parterres 
zu machen. Dieselben liegen a uf der Südseite des Schlosses und 
zwar einige Fuss tiefer als das ER im amerikanischen Stil, von 
einer halbschrägen Böschung eingefasst. Fast alle Jahre werden 
neue Zeichnungen, sowohl auf der rer wie unten Sr en 


in einen verschlungen angebracht, und die Se der Pflanzen so 
gewählt, dass jeder Buchstabe doch deutlich zu erkennen ist. 


Der botanische Garten zu Breslau im Jahre 1881. 
Von Prof. Dr. H. R. Göppert. 


Die angewandte Botanik. 

In der Verwaltung unseres Instituts habe ich ausser den dem 
Unterricht und der Wissenschaft an und für sich gewidmeten 
Sammlungen und Anlagen auch praktischen Riehtungen zu entsprechen 
gesucht, wie der Medizin und Phar ae durch eine möglichst voll- 
sn Sammlung offizineller Gewächse, der Forstwissenschaft durch 
ein zum Theil im Freien aufgestelltes lee ches Museum und 
der es durch Kulturen der zu ihren Zwecken dienenden 
Gewächse. Seit Jahren befinden sich fast sämmtliche in Mittel- 


* 


‚wohl technisch nützliche Gewächse im Mittelpunkte des Gartens, 
kenntlich durch höhere und mit Nachweisungen verschiedener Art 
(wie Heimath und Kulturland) versehene Etignetten; fast alle von 
kulturhistorischem Interesse 

a. Von Get treidepflanzen: Phalaris canariensis L., Kanarien- 
gras, Süd-Europa. Panieum italieum L., italienische Hirse, kultivirt 


in Süd-Europa, Australien, Indien. Penicillaria spicata W. Benitsche 
di 


der Araber, kultivirt in Algier, Spanien, Ostindien. Panicum ger- 
manicum L kultivirt in Mähren, der Lombardei. Eleusine Tocusso 
 Fres., in Abessynien. Digitaria sanguinalis Scop., Bluthirse, kultivirt 
hier und da in Europa, Asien, Amerika. Eleusine strieta Roxb., 
Hirseart, kultivirt in Malakka. Eleusine eoracana Gärtn., Hirseart, 
wild und kultivirt in Ostindien. Avena sativa L., Hafer, wohl 
ursprünglich europäische Brotfrucht. Secale cereale, Koggen, kultivirt 
. im nördlichen Europa. Hordeum hexastichum L,, sechszei ilige Gerste, 
wo virt in Egypten. Hordeum distichum I, zweizeilige Gerste, 
nn kultivirt in Egypten. Hordeum Jubatum L., Nord-Amerika. Hordeum 
mandschuricum L., Mandschurei. Hordeum vulgare L., die gemeine 
en. ee Nord-Asie, Nord-Amerika, Tritieam 


12 


— 319 — 


Wunderweizen, kultivirt in England und Süd-Europa. Ceratochloa 
australis Spr., kapisches Futtergras, Kap der guten Hoffnung. 
Triticum monococcum L., Einkorn, Kusseme der Bibel, einst ” 

rabien. Triticum polonieum L., polnischer Weizen, 
Südeuropa. Triticum vulgare L., Weizen, Kap, Chile, kultivirt 
in Europa, in England, im iittleren Europa und der südlich 
gemässigten Zone. Triticum turgidum L., Weizen der egyptischen 


er im südlichen und südwestlichen Deutschland; aus Meso- 
potamien, Persien. orghum saccharatum Poir., chinesisches 
Fake hr. Sorghum vulgare Poir., Kaffern- oder Mohrenhirse, 
ai der Araber, kultivirt in Mrika, Australien, Ostindien. Zea 


ays L., Mais, wichtige Brodfrucht der neuen "Welt, tropisches 
Amerika. Chenopodium Quinoa W., Kinoa-Hirse, kultivirt in Ben 
Peru und Neu- Granada. Polygonum cymosum L., perennirender 


Buchweizen. Polygonum Fagopyrum, Puchweiseh, Nordosten China’ 8. 
Polygonum tataricum Gärtn., Buchweizen, Nordosten China’s. Ein 
grosser Theil der hier genannten Getreidearten ist aufgestellt im 
ikea des botanischen Gartens 
b. Hülsenfrüchte: Dolichos Lablab L., Lablab, Egypten, Ost- 
indsası, Doliehos Catjang L., Hauptnahrungsmittel Ostindiens. Soja 
hispida Mönch., Sojabohne, "China und Ja apan. Ervum Ervilia L., 
Zwergwicke von Theben, in Süd-Europa, Ervum Lens L., Linse, 
wild in Süd- Europa, Russland, Kaukasus. Ervum monanthos 
Wieklinse, Süd-Europa. Cieer arietinum L., Kichererbse, kultivirt 
in Süd- Europa und dem Oriente, Lathyrus sativus L., " spanische 
Platterbse, Süd-Europa. Vicia Faba L., Ackerpferdebohne, Haupt- 
nahrungsmitte der antiken Welt. Pisum maritimum „. Erbse, 
Europa, Sibirien. Pisum abyssinieum L., abessinische Erbse. Pisum 
sativum L., Erbse, Ufer des Schwarzen Meeres. Phaseolus eoceineus 
Lam., türkische Bohne, Westindien. Phaseolus Mungo L., nächst 
Reis das Hauptnahrungsmittel für Ostindien. Phaseolus vulgaris E, 
Schmuckbohne, kultivirt auf der ganzen Erde, Westasie 
© Burone reiche Spergula maxima Weihe, Eröshet Acker- 
spark, Eur Spergula arvensis L., kleiner Ackerspark, Europa, 
Ostindien. Melilotns vulgaris Willd., weisser  sibirischer Steinklee, 
Europa. Melilotus offieinalis L. ., gelber Riesenklee, Steinklee, Europa. 
Trifolium incarnatum L., Inkarnatklee, Europa. Ornitbopus sativus 
Serradella, Süd-Europa. Vieia sativa L., Fatterwick cke, Europa. 
d. Oölpflanzen: Cannabis sativa 2: Hanf, Persien. Linum 
usitatissimum L., Flachs, Lein, Leinölpflanze, Europa, Apisms 


Br assica Napus L., Raps, R ‚ Brennöl, Süd- Europa. "Madia 
sativa Molin., Chili, oe 

e. Färbe- und Gespinnstpflanzen: Cannabis sativa L;; 
Hanf, Werg, Persien. Linum usitatissimum L., Lein, Flachs, Asien, 
Europa Polygonum eymosum L., Indigo, Östindien. Polygonum 
 tinetorium L., Färberknöterich, Indigo, China. sacus fullonum 


— 320 — 


L., Weberkarde, Süd-Europa. Reseda lutea L., Reseda luteola L., 
kleiner und grosser Wau, Färbepflanzen Sida Abutilon L, afrika 
nischer Hanf, Nord-Afrika. Sida mollis, peruanischer Hanf, Peru. 
Sida Beer L., asiatischer Hanf, Ostindien 
üseund anderweitig kachrisch wichtige Pflanzen: 
Beta ren L., Runkel, Zuckerrübe, Griechenland, Kanaren. Beta 
vulgaris silesiaca, Zuckerrübe. Amarantus oleraceus 1er in Ostindien 
heimisch und kultivirt. Solanum ER = Liebesäpfel, 
Süd-Amerika. Solanum Melongena L., Eierpflanze, Süd-Amerika. 
Sium sisarum L., Zuckerwurzel. Goldbachia torulosa L., Persien. 
Brassica Rapa L., Wasserrübe, Süd-Europa. Raphanus sativus L, 
Rettig, Radieschen, China. Raphanus caudatus L., Gemüse in China 
unter _ Namen Mugri. Sinapis alba L., weisser "Senf, Süd-Europa, 
nig schwarzer Senf, Süd- Europa. Sinapis chinensis L., 

kohlblättriger Senf, China, Sinapis juncea L., liefert den Senf von 
Sarepta. Portulaca oleracea L., Portulak, Süd- Europa. Nicotiana 
Tabacum L., Amerika. N. rustica L., Bauerntabak. N, macro- 
phylla L., grossblätteriger Tabak. 

Von den anderweitigen neueren und noch zu treffenden Anlagen, 
wie den forstbotanischen, paläontologischen u. s. w., soll später die 

ede sein. 


Was wurde zur Zeit Karl’s des Grossen in den Gärten 
gebaut? 
Von L. Wittmack. 

Wir erhalten darüber nähere Auskunft in den sogenannten 
Capitularien Karl’s des Grossen. In dem Capitulare de Villis Im- 
perialibus*), ar ich nachstehend, soweit es hierher gehört, über- 
setze, heisst e 

Wir wo Bike dass im Garten seien alle Kräuter, d. h. Lilıe, 
Rose, Bockshornklee (Trigonella foenum graecum), costum (Krause- 
münze), Salbei, Raute, Eberreis (Artemisia Abrotanum), Gurken, 
Melonen [?] (pepos), Kürbisse nn Fasiolum (schwerlich 

haseolus vulg., Vietzbohnen, sondern eher Lupinen), Garten- 
kümmel (eiminum), Rosmarin, Wicsenkäniinel (careium), italienische 
Kichererbsen, Seilla, Gladiolus, Estragon, Anis, Coloquinten (!), sol- 

sequiam (wird als Heliotrop übersetzt? W.), ameum oder cymium 
aethiopicum (ob Cuminum eyminum?), silum (nach dr Herausgebern 
der Monumenta Germ. vielleicht Seseli Massiliense, ein mystisches 
Kraut, wohl eher Siler trilobum Seop., Rosskümmel, oder Laserpitium 
Siler L. — Ligusticum garganieum Ten. — W.), Salat, Schwarz- 


kümmel, weisser Senf, Brunnenkresse, parduna (wohl Lappa tomentosa 
Lmk. — 


Arctium Bardana Willd. y "puledium (wird als Flöhkraut, 


also Pulicaria übersetzt, ob aber nicht vielleicht eher Mentha Pulegium 
gemeint ist? W.), olisatum (wird als Rosseppich übersetzt; ob 


ee 


.*) Pertz, Monumenta Germaniae. Legum I, pag. 156. sg 


marin-Apfel), geroldinga, crevedella, spirauca, süsse (und) sauere 


ze riciis servatoria.trium et quartum genus, duleiores et coceiores, et 


a Tafel- und Kochbirnen, ausserdem giebt es späte. W.) 

er ie man sieht, sagt Karl der Grosse: Wir wollen, dass vor- 
=> handen sei ete. Damit ist unserer Meinung nach noch nicht gesagt, 
dass wirklich alles. Aufgeführte bereits in Deutschland gebaut wurde. 
Italienische Kichererbsen, Meerzwiebeln (Seilla), Lorbeern und Mandeln, 
dürften schwerlich in Deutschland damals schon gebaut sein, wenn 
man nicht an Gewächshäuser denken will; es scheint eher, dass 
Karl der Grosse südliche Gärten mit zum Vorbilde nahm. Oder 
wir müssten annehmen, dass damals das Klima in Deutschland 
wärmer gewesen, was aber mit unseren Anschauungen nicht stimmt, 
obwohl bekanntlich der Wein viel weiter im Norden gebaut wurde 
als jetzt und von Tabernaemontanus sogar Coloquinthen als. hier 
„und da kultivirt erwähnt werden. Be) x 


er 


21 


” 


— 32 — 


Erleichterungen für den Pflanzen-Import nach 
Oesterreich-Ungarn. 


Der Verein erhielt folgendes Schreiben: 
erlin, den 9. Juli 1881 
Im Verfolg meines Erlasses vom ”18. Jan EB: 38, betreffend 
die Stellung Oesterreich- Ungarns zu den auf 2 Pflanzen - Import 
bezüglichen Vorschriften der internationalen Reblaus - Konvention, 


theile ich dem Verein als das Ergebniss der inzwischen mit der 


österreichisch-ungarischen Regierung bezüglich a Frage gepflo- 
genen Verhandlungen Nachstehendes ergebenst m 

Laut der Erklärung der nase a sind Gesuche um 
die Blkrune zur Einfuhr von Pflanzen nach den im Reichs- 
rathe vertretenen Kheiereichen und Ländern an das 
Ackerbauministerinm in Wien zu richten. Die gedachte Bewilligung 
wird, sofern ein im Sinne der Pylloxera - Konvention ausgestelltes 
Ursprungseertificat vorgelegt, ferner das Einbruchszollamt, die Bezeich- 
nung der Sendung und deren Adresse angezeigt wird, lediglich unter 
der Bedingung ertheilt, dass der bezüglichen Sendung keine Reben 
oder Rebenbestandtheile beigepackt werden 

Eine ee der Einfuhr über bestimmte Zollämter findet 


jedoch nach den konkreten Umständen der Verdacht einer Infektion 
ausgeschlossen erscheint. 

Die Einfuhrbewilligung für die nach Ungarn bestimmten 
Pflanzensendungen wird dagegen an die weitere Bedingung geknüpft, 
dass die Wurzeln der Pflanze ohne Erde verpackt sind. 

Ich stelle Sing anheim, den Herren Unterzeichnern der 
mit der Eingabe vom Dezember v. J. eingereichten Denkschrift 
von dem Inhalt dieses Beten Mittheilung zu machen. 

er na des Innern, 
ertretung: Eck.“ 


Besichtigung 
des Versuchsgartens und der städtischen Parkanlagen in Treptow. 


Am Dienstag, den 2i. Juni, dem Tage des 59. Bestehens > 
Vereines besichtigte der Verein zur Beförderung des baue 
mit Damen und Gästen zunächst den Versuchsgarten der Berlinischen 
 Gartenbaugesellschaft. „Versuchsgarten“ bei Treptow. Seit der Zeit, 
wo der Verein selber diesen Garten aufgegeben, ist er bekanntli ch 
durch gedachte Gesellschaft weiter geführt worden und hat sich im 
Laufe der Jahre schon recht vervollkommnet. Ein reiches Rosen- 
Deinen Annuelle und Stauden, Erd- 


Be , 


beeren, hochstämmige Stachelbeeren und Formbäume, sowie Blüthen- 
sträucher bilden A Hauptbestandtheil. Unter den Alpinen sind zu 
nennen: Helipte Sandfordi, Campanula retrorsa, Gnaphalium 
foetidum, 6. ers, Fenzlia dianthifolia, Nemesia ER 
Antirrhinum rupestre, Geum coceineum atrosanguineum 
naria retieulata aurea purpurea, Chamaepeuce gnaphalioides, en 
gibraltariea, Sedum pallidum verum. , Von anderen Pflanzen: Chei- 
ranthus maritima, Miniulns giganteus (verdient kaum diesen Namen), 
Campanula medium striata, Phlox „Kaiser Wilhelm“, sehr hübsch, 
gestreift, Clintonia pulehella ete.. Unter den Erdbeeren fand sich 
die von Herrn J. Klar gezogene „Kühnemann’s Fleiss“, eine Monats- 
erdbeere ohne Ranken, die viele und Manege grosse Früchte 
bringt. Die Erdbeerschoner von Heinemann, zwei ausgebuchtete 
Br es die um die Stöcke er werden, damit die Beeren 
icht den Boden berühren, erschienen den Fa chmännern weniger 
weceinkektg als Lohe, da sie sich so sehr erwärmen. Als niedrigste 
und doch reich tragende Erbse wäre „Wunder von Amerika“ zu 
nennen, von Kleearten ein Trifolium rubens fl. albo. Prächtig 
‚machte sich eine Pyramidenrose, Rosa florida fl. pl., die zu den 
Prairierosen gehört und zahlreiche, ganz ausserordentlich grosse 
Rosen trägt. Herr Stadtbaurath Gerstenberg hatte ein im Zimmer 
gezogenes Agapanthus, Frau Fabrikbesitzer Beermann ein desgl. 
Ligustrum japonicum in Blüthe aufgestellt 
u man sich bei dem stellvertretenden Vorsitzenden, 
Herrn Mo sch Jun., un hatte, der in liebenswürdigster 


ca. 3,25 ha gross ist es den grossen, etw re en so Fi Raum 
 einnehmenden Spielplatz, der für die Berliner Schulen bestimmt ist, 
sowie die Pflanzungen in ‘Augenschein. — n gemeihschaftliches 
Abendessen, an dem auch viele Mitglieder der Gesellschaft „Versuchs- 
garten“ mit ihren Damen Theil nahmen, beschloss den. Tag, der 
namentlich die Erinnerungen an Gustav Meyer, den eigentlichen 
Schöpfer jener Parkanlagen, wieder recht lebhaft wachgerufen, aber 
auch dargethan hatte, dass der jetzige Garten-Direktor der Stadt 

rlin, Herr Mächtig, getreu im Sinne seines grossen Meisters 
fortarbeitet. 


Die Hamburger Ausstellungshalle. 
(Mit vier Abbildungen.) 


Ein lang gehegter Wunsch des Gartenbanvereins für er, 
Altona und Umgegend geht bald in ung: ein so zu sagen 


ie . eig enes Ausstellungsgebäude wird ihm zu Theil, iur! durch eine 


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Grundriss der Ausstellungshalle. 


die Gärtner Hamburgs eine grosse Summe (ca 80 000 Mark) zum 
Bau eines Ausstellungsgebäudes, Gartenliebhaber etwa eben so viel 
gezeichnet, 100 000 Mark gab die Stadt Hamburg als den noch 


Nähe des botanischen und zoologischen Gartens, sowie der durch 
ihre schönen Villen bekannten Ortschaften Hoheluft, Eimsbüttel, 
Pöseldorf, Harvestehude und Eppendorf, kurz, in der fashionablesten 
Gegend und von allen Stadttheilen zu erreichen. 


Sloman, James R. Mac Donald, Henry Bieber auf Tatenberg 
(letztere Beiden als Mitglieder des Komitde’s für die landwirthschaft- 


Die Kommission hat bekanntlich einen Theil des in Glas und 
Eisen erbauten Pariser Ausstellungspalastes von 1878 angekauft, wird 
diesen aber in einer ganz anderen Form aufstellen, wie das durch 
die nachstehenden Pläne, die wir der Güte der Kommission für die 
Ausstellungshalle verdanken, ersichtlich ist. Das überwiesene Terrain 


Inne ‚36 m, jeder 
‚ Flügel hat 30 m Länge, 36 m Breite und 25 m Höhe. Die Länge 
de Gebändes beträgt nach beiden Richtungen 96 m und 


sselbe einen Flächenraum von 6000 qm 


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Figur.14: Durchschnitt der Ausstellungshalle. 


— 32383 — 


on Morgens früh vier Uhr an bis Abends neun Uhr wird jetzt 
ekrbertet um noch rechtzeitig fertig zu werden. Der Aufbau wird, 


nunmehr, nachdem die Vorrichtung und Vernietung der einzelnen 
Eisenstücke beendet, sehr rasch fortschreiten und steht die Auf- 
stellung der Eisenkonstruktion für die Kuppel bis Ende Juli bevor, 
die der Flügel erfolgt dann sehr schnell, da sie viel weniger 


Schwierigkeiten bietet. Die Aufstellung der Eisenkonstruktion ist 


den Civil- Ingenieuren Hennieke & Goos in Hamburg east 
welche auch den Abbruch in Paris beaufsichtigten und dort 

sorgfältige ‚Bezeichnung jedes Stückes vornehmen liessen, Hal 
nunmehr .die Aufstellung so sehr erleichtert. ‘Mit dem Bau selbst 


sind Ar der Kommission beauftragt die Architekten Kirchen- 


pauer & Philippi. Die Aussicht von den schon jetzt in voller 
Umschau, epater von der Spitze des Gebäudes nach allen 


Anmeldungen zur A eiälig sind an Herrn Schriftführer 
Wilhelm Schabert, Hamburg, Bohnenstrasse 14, zu richten. 


- 


Amorphophallus Laconril Linden et Andre. 
Hierzu, eine Abbildung.) 


rundlich, fest, proliferirend, Blätter glatt; Blattstiel 


Knollen 
Aufsohe. zylindrisch, zart gestreift, gefurcht, weisslich oder r. rosa mi 
a Bil Flecken; an der Spitze (in dem beobachteten Exemplare) 


en are "nnten blasser, die Mittelrippe 
. gestreift. Blüthen unbekannt. Auf der Insel Phu-quoe (Cochinchina) 


lebend gesammelt von rest ge u 187 4 (E. Andrei in Illustration - 


‚horticole 1878, S. 90, eol. tab. 


Die beifolgende schwarze en die wir von Herrn Linden 


erhalten, giebt nur einen schwachen Begriff von der Schönheit dieses 


.. Am orphop hallus, der om nn durch die ARHIFONEHAR weissen 
a auf den  Blä 


sutest-lat our war 


| s unglei ahadiig ; 


— 329 — 


„botaniste hortieulteur“ des französischen Gouvernements in Indien. 
Da üthen noch nicht ae so lässt sich über die sichere 
Stellung du Pflanze noch nichts s 


Figur 15 Amorphophallus Laconurii. 


Der Preis junger rg dieser hübschen Blattpflanze beträgt 
bei Linden in Gent 50 Fran 


Johann Maria Hildebrandt }. 


Unser verehrtes korrespondirendes Mitglied, der Afrika - Reisende 
Johann Maria Hildebrandt erlag am 29. Mai d. J. in Antananariva, 
der Hauptstadt Madagascars, nach langem Leiden dem een 
Klima jener Insel. Das Telegramm, welches am 4. Juli d. J. von Sansibar 
aus der Kgl. Akademie der W issenschaften zu Berlin die Unglühsbtschat 
überbrachte, lautet; „Hildebrandt todt Tananariva 29. Mai. Ebe ® 


— 350 — 


Da das Telegramm von Herrn Ebenau, dem Verweser des deutschen 

Reichsconsulats in Tamatave auf Wodagnssar unterzeichnet, da ferner Datum 

und der Ort des Todes genau angegeben, so ist der Tod un. nicht 
; ; 


me de uner 
warteter, als die beiden letzten Briefe des Reisenden, heran BEER eicheciäg 
Ende April in Berlin eintrafen und von welchen der erste von Soheräno in 
Betsileo vom 25. Januar eu > der zweite von a (210 8!s,B., 47° 
47' östl. L. v. Gr., 1264 m M.) vom 23. Februar 1881 datirt ist, nicht 
das Geringste von Ghsahlskin a Krankheit des Reisenden erwähn viel 
mehr ausdrücklich die gute Gesundheit desselben hervorhoben. Au h der 
Humor, mit welchem jene Briefe geschrieben, lässt nur den Schluss auf völliges 
körperlichen und geistiges Wohlbefinden des Reisenden zu. Genaueres über 
das Ableben des Reisenden und seine letzten Tage ist zur Zeit nicht bekannt 
n Nachrichten darüber erst in Wochen oler vielmehr Monaten 


ndem 
Leser vorbehalten, geben wir im Folgenden eine kurze Skizze über Hilde- 
brandt und seine früheren Reisen. ; 

Johann BE zig Hildebrandt wurde am ‚13. März 1847 zu Düsseldorf 
geboren. Sein Vater war der berü mte Portrait- und Historienmaler an der 
Düsseldorfer erie, Professor Theodor Hildebrandt. Unser Reisender 


Vaters trat er dann in eine Maschinenbau-Anstalt ein, verlor aber in Folge 
einer Explosion sein rechtes Auge. ‚Nur langsam genas er, widmete sich 
r 


m 
zu Benrath, später iu den botanischen Gärten zu Halle a. S. und Berlin 


Im Herbste 1871 verliess er seine letzte Stellung, um sich für seine 
erste Kibe nach Afrika vorzubereiten. Die erste Reise umfasst die Zeit vom 
2. März 1872 bis 4. September 1874. Hildebrandt reiste über Aegypten, 
d 


urch das rothe Meer nach Aden, besuchte .auf dieser Tour die Städte 


er 

Anschlusse an Munzinger’s Expedition Abessinien. Im Oktober 1872 nach 
Massaua ae besuchte er die Danakilländer und ging dann nach 
Aden, von wo aus er zwei Exp..ditionen nach dem Somallande rg Hier 
rg er die Somali-Städte Berbera, Bulhar und Lasgori, sowie die Berg- 
ketten des Ahl und den Yafirpass, die Heimath des Weihrsuchs, der Myrrhe, 
der Alo& und des Drachenbaumes. Abermals nach Aden gelangt, unternahm 
er eine Erholungsreise nach Kurra'schi (Kurrachee) in Ostindien, um sich 
dann im Juri 1873 über Aden nach Sansibar, in sein eigentliches Forschungs- 
gebiet zu begeben. Hi»r durchforschte er die Insel ne ee gegenüber 
Flüssen Wami und 


. 


je, besonders das Gebie 
Serial oe er Fieber Run ge BERRE “ e dann i im August 


— 331 — « 


4. September 1874 bis 27. Januar 1875. In dieser Zeit hatte er einen schweren 
Verlust zu ertragen, denn am 29. September 1874 starb ihm sein Vater. 
Die zweite Reise Hildebrandt’s umfasst die Zeit vom 27. Januar 1875 
bis 13. Nossnper 1877. Hildebrandt begab sich zunächst nach Aden, von 
wo aus er seine 4. Reise nach dem Somallande unternahm, der gefairrraileben, 
nicht nur für Hab und Gut sondern auch für Leib und Leben. Die Reise 
dauerte ca. einen Monat. Hildebrandt drang von Meid aus bis in das Gebiet 
der Habr-Gehärdyis vor. Es gelang ihm, die Mutterpflanze des Weih- 
rauchs und der Myrrhe aufzufinden. Vom Somallande nach Aden zurück- 
ekehrt, begab sich Hildebrandt vun in sein altes Stan.Jquartier Sansibar, 
liess dort den grössten Theil seines Gepäckes zurück und fuhr nach der 
Comoren-Insel Johanna. Drei Monate lang (Juni bis August 1875) hat er 
diese Insel durchforscht und reiche Beute, besonders auch in botanischer 
Beziehung, lohnte sein Streben. Im September 1875 nach Sansibar zurück- 
gekehrt, trachtete Hildebrandt eifrig darnach, seinen längstgehegten Wunsch, 
die Schneeberge Ostafrikas, besonders den Kenia zu untersuchen, auszuführen 
(Fortsetzung folgt.) 


Carl David Bouche. 

Am 1. Juli d. J. feierte der Kgl. Garten-Inspektor Carl David 
Bouche&, ne kur des Kgl. botanischen Gartens zu Berlin, den Tag, 
an welchem er vor 50 Jahren als Gehülfe in denselben Garten eintrat. 
Von allen Seiten wurden ihm bei dieser Gelegenheit die wärmsten 
Glückwünsche sowie Ehrenbezeugungen mancherlei Art zu Theil und 
allseitig regte sich der Wunsch, den Lebensgang dieses so verdienten 

annes genauer kennen zu lernen. Wir geben deshalb folgende Skizze: 
arl David Bouche wurde geboren am 4. Juni 1809 zu 
Berlin. Alte Jacobstrasse 3—4, jetzt 18—19.*) Nachdem er das 
Gymnasium zum grauen Kloster, dessen Direktor damals der Kon- 
sistorialrath Dr. Bellermann war, Ende März 1823 verlassen 
hatte, trat er am 17. April desselben Jahres bei seinem Vater un 
seinem Onkel Peter Fried. Bouche, die damals das Grundstück 
gemeinschaftlich besassen, in die Lehre. Die Lehrzeit, welche am 
1826 beendet war, gab ihm Gelegenheit, seine Kenntnisse 
nach verschiedenen Richtungen zu vermehren, denn der Vater be- 
schäftigte sich in Gemeinschaft mit Dr. Willdenow sehr eifrig mit 
Botanik, der Onkel lag der Entomologie ob und war ein fleissiger 
Mitarbeiter des ehemaligen Direktors des zoologischen Museums 
Professor Dr. Klug. 

Im Jahre 1827 wurde dem Vater die Stelle als Instituts-Gärtner 
in der Lehr-Anstalt zu Neu-Schöneberg ER er Sohn verliess 
am 1. Juli 1831 den Garten seines Onkels der Blumenstrasse 
und trat unter seinem Amtsvorgänger, Oatlai-Dirökior Otto, als 
Gehülfe in dem botanischen Garten ein, wo er das Feld seiner Lieblings- 


*) Das sich ge im Besitze des Vaters, Peter Carl Bouche befind- 
liche Haus No. 18, von welchem Herr Carl Bouch& vorigen Herbst für 
seine Kinder eine Pihtägranhie anfertigen liess, befindet sich noch jetzt in 
dem ehemaligen Zustande. 


_— 32 — 


' Beschäftigung, die Kultur der mannigfachsten botanischen Pflanzen 
nd. Wurden auch in dem Garten des Vaters und Onkels schon 
an 5—600 Pflanzen-Arten kultivirt, so fand sich doch hier Gelegen- 
heit, noch eine viel grössere Anzahl nicht nur den Namen sondern 
auch en Kulturen nach kennen zu lernen 
bald nach dem Eintritt in den botanischen Garten wurden 
ihm et und nach immer werthvollere Pflanzen und wichtigere 
Geschäfte anvertraut. Während dieses Aufenthaltes im botanischen 
Garten und zwar im Januar 1835 machte er das Examen als Ober- 
gehülfe und erhielt das Zeugniss No, I. mit „vorzüglich bestanden“. 
Der ra era im botanischen Garten hatte er es zu 


auch Lucae ee ar Auch hatte er die Tiee Klexande r 
von Humboldt vorgestellt zu werden und durfte diesen als seinen 
Gönner betrachten. — Willdenow, von Schlechtendahl, Schulz- 
Schulzenstsin, Heine waren F reuinde seines Vaters und besuchten 
dessen Garten oft. 

Am 30. Juni 1839 verliess Eonnke den botanischen Garten, 
da er seitens des General-Garten-Direktors als Kultivateur der Palmen 
nach der Pfaueninsel berufen worden. Hier wurde er sehr bald als 
Königlicher Obergehülfe vereidet und führte unter seinem langjährigen 
Freund de Ga stav Fintelmann die gas eines Obergehülfen. 


durch die Gunst seiner Vorgesetzten, namentlich des Minister Eich- 
orn, ganz besonders viele Gewächshäuser umbauen liess und nament- 
lich die Eisen-Konstruktionen einführte. Unter Alexander Braun 
wurde Bouche& unter Zustimmung des Ministers von Raumer 1855 
er Ankauf der an den Garten grenzenden Ländereien, ca. 17 Morgen 
(a, ha) übertragen, ebenso der Bau des Palmenhauses, über dessen 
‚Einrichtung und Ausführung sich die Baumeister mit ihm zu ver- 
ständigen angewiesen wurden. Die Bearbeitung des neuen Terrains 
‚und die Bepflanzung desselben begann 1856. en Vollendung des 
Palmenhauses fand Ende September 1858 sta 

| Ueber Bouch&’s Thätigkeit beim ee hr Beförderung des 
Gartenbaues und bei der Gesellschaft der Gartenfreunde hier etwas 
. zu sagen erscheint überflüssig. Er ist nie müde geworden, sich nützlich 
zu erweisen, Bein. 'fördernd und verschönernd. een 
t 1873 ist er E mitglied des Vereins zur Beförderung des Garten- 
iehte ihm der a die Re 


_— 333 — 


Auszeichnung, die „Vermeilmedaille“, die bekanntlich mit den Motto 
verliehen wird: „Für Förderung der Zwecke des Vereins durch all- 
gemeine Förderung des irre Ausser seiner Hauptstellung 
bekleidet Bouch& noch das Amt eines Docenten für Gartenbau an 
der landwirthlichen Hochschule (früher landv. Institut) und hat auch 
dort er langen Jahren segensreich gewirkt 
er die Feier des Jubiläums am 1. Juli c. theilen wir Folgendes 
mit: en 5Y Uhr Morgenmusik auf Veranlassung des 'Gehülfen- 
Personals, Gratulation desselben, der Lehrlinge und Arbeiter unter 
Ueberreichung einer photographischen Kufeböllang der letzteren vor 
dem Palmenhause im Arbeits-Kostüm. — en der Gesellschaft 
der Ge enrenude mit Ueberreichung einer Adresse. — Deputation 
der Werkmeister, welche im botanischen Garten beschäftigt werden, 
unter Ueberreichung eines sehr schönen Albums mit fünf photo- 
graphischen Ansichten des botanischen Gartens. — Gratulation des 
Direktors des botanischen Gartens, Herrn Professor Eichler un 
dessen beiden Assistenten Dr. Urban und Hennings. Professor 
Eichler übergab im Auftrage Sr. Excellenz des Herrn Ministers 
von Gossler u. A. ein Schreiben, in welehem dem Jubilar die 
wärmste Anerkennung für seine Thätigkeit ausgesprochen wird. — 
Deputation des Kirchenrathes der zwölf Apostel - Gemeinde, die 
Bouch& mit gründen half und der er noch als Vertreter angehört. 
— Deputation des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues unter 
Ueberreichung einer schwungvollen, von Herrn Dr. Bolle verfassten 
Adresse. (Dem Verein gehört Bouch& seit 1843 an und ist von 
der ersten bis zur letzten Ausstellung desselben thätig gewesen.) — 
Gratulation des Herrn Rektors der landwirthschaftlichen Hochschule, 
Geh. Reg.-Rath Landolt, im Auftrage des Lehrer-Kollegiums. — 
Beglückwünschung der Königlichen Garten-Intendantur und der Hof- 
gärtner durch deren Vertreter, Herrn Hofgärtner Director Jühlke 
und Hofgärtner Gust. Fintelmann. — Deputation von Studirenden 
der eier Hoehsehule unter Ueberreichung eines mäch- 
tigen egegee 
es an ishiyeidhen Glückwunschschreiben, Telegrammen ete., 
wie auch an sonstigen persönlichen Gratulanten nicht fehlte, brauchen 
wir nicht erst hinzuzufügen. Die Kinder (drei Söhne und eine 
Tochter) hatten dem Jubilar das Oelbild seines Urgrossvaters, der 
auf der Reise von Frankreich nach Deutschland geboren worden, 
überreicht. Es ist Pierre David Bouche&, geb. 1709.) A 
Tage darauf hatte Bouch& für das ganze Garten-Personal, um seinen 
Dank für die Opfer, die dasselbe gebracht. hatte, auszusprechen, ein 
Abendessen arrangirt, zu welchem Alle bis gegen 3 Uhr Morgens 
in heiterster Stimmung beisammen blieben 
Den Schluss der Festlichkeiten machte ein Knie den die 
en der landwirthschaftlichen Hochschule zu Ehren des 
Jubilars Freitag, den 8. Juli abhielten, bei dem auch das 
Tchrer-Kollegium Sahlreich vertreten war. 
u Ueber die Verfahren gedenken wir in einer der nächsten Nummern 
berichten. SER ROHR 


ee + 7 Ge 


Vermischtes. 


— Australische Gehölze in Sardinien. Von unserem 

Mitgliede, Herrn Dr. Bornemann in Eisenach, der auch Besitzungen 

auf Sardinien hat, erhielten wir folgendes sehr erfreuliche Schreiben: 
„Ingortosu (San Gavino), 25. März 1881 

Sie sandten mir zu Anfang des Jahres 1879 eine Anzahl 


so die Frenela- und Grevillea-Arten, und einiges Andere, dagegen 
gedeiht Anderes so vorzüglich, dass es Ihnen interessant sein wird, 


Die vier Casuarinen (quadrivalvis, strieta, tephrosoma, torulosa) 

sind so gut gewachsen, dass sie bereits vor einigen Monaten zur 

Bepflanzung von Gartenalleen verwandt wurden. Von Eucalyptus 
 obliqua wurde ein Exemplar bereits im vorigen Jahr verpflanzt und 
steht jetzt als 4,25 m hoher Baum in voller Blüthe, also noch nicht 
zwei Jahre nach dem Aufgehen! Von den Pflanzungen der vorher- 
gehenden Jahre sind zwei fünfjährige Pflanzen von Eucalyptus 
globulus merkwürdig, die eine mit 114 m Höhe und 0,51 m Umfang, 
die andere, welche in einem Jahre durch den Wind gelitten hatte, 
mit 9,95 m Höhe und 0,39 m Umfang. Die üppigste Holzart 
scheint Populus canadensis zu sein. Von den Jungen Pflanzen lasse 

i ah l 


neuer 
sind ansehnliche Bäume, die grössten 8,60 m hoch bei 0,36 Umfang 
öhe 


verlaufend und noch gesund; Anfang und Ende sind aber noch 
. nicht sichtbar, weil in einem grossen Haufwerk von Sträuchern und 
' Brombeeren verflochten. Von dendrologischen Merkwürdigkeiten 
habe ich auch eine alte Korkeiche von 5 m Umfang gerettet, welche 
niemals geschält worden ist und mit ihrem Farnkrautschmuck 
einen seltsamen Anblick darbietet.“ 


R I 
Re 


Ener, 


RERUOE 


der Ober- und Unterseite des Sprosses verschieden lang sind.’ Barron 
zu E N be rear Me: die Knospenschuppen der echten A. ode 
trocken, dagegen bei A. "lasi ocarpa harzig sind. asters findet im anato- 
mischen Bau w ee "Unterschied und bildet ru der er ‚A. coneolor ab. 
Für gärtnerische Zwecke kann man beide ganz gut _ inander halten, 
REN: A. concolor 25 ne erfriert, A. Dee a 


bgebildete Pflanzen. Musschi ia aurea wort, Botonical Ma- 
gazine, ii 6556. za Campanulacen on Madeira. — Melianthus PER 
us Hook fil. Bot. Mag. T. Se ofriauede Prib, Meliantheae) vom Cap, 


werde: roth. — Protea pe enieillat E. Mey. Bot. Mag. T. 6558 Cap. Schöne 

Pflanze, !reitblättrig, mit un Staubgefässen. Hooker bemerkt hierbei, 
dass seit 1823 keine Cap- -Proteacee im Bot. Mag. abgebildet sei, ein Beweis, 
wie wenig leider diese Pflanzen jetzt in Kultur. — Jasminum gracillimum Hook. 
fil Bot. Ma ag. > agg% Eraghus flanze aus dem nördlichen Borneo, bei 
Veitch & Sons zu haben. — Potentilla eh unguiculata Gray Bot. ar 
T. 6460. Aus Gnlfortien; "weiss. — Anthurium Andre eanum, Revue horticole, 
1881 p. 170. 


Personal-Nachrichten. 

Der berühmte Botaniker Matth. Jac. Schleiden, zuerst Professor 

“ Dorpat, dann in Jena, seit 1861 von dort abgegangen und zuletzt in 
ankfurt a.M. Sie Privathann lebend, ist daselbst, 78 Jahre alt, am 23. Juni 
ran. 

— Dr. = Goebel hat sich an der Eee pa Dr. Hans Horss 
Meyer an der een Strassburg . ee old an der Universität 

Göttingen E Privatdozent der ee ab ltirt. 

a fgärtner Gi essler zu Sc er Klein Glinicke bei Potsdam ist 
zum Königlich prinzlichen Oberhofgärtner ernan 


L iteratur. 

Dr. chaplowitz, Hygrometrische_ Methoden und ein neues 
Hygrometer eniaharaok aus: Die landwirthschaftlichen Versuchs- 
Ankonen): Berlin, Paul Parey 1881. 8%, 12 Seiten mit 3 Holzschnitten 

R. Schomburgk, Report on the progress and condition of the 
botanie garden and government plantations during the er ach Adelaide, 
1881. “= 21 S. (Mit einer Abbildung des botanischen 

ee Ueb:» > Entwickelungs - Geschichte und die 


incchanikt hen "Eigenschaften des Collenchyms. Ein Beitrag zur Kenntniss 
des mechanischen Gewebesystems. et aus Barren ’s Jahr- 
büchern für wissenschaftliche Botanik, Band XI.) Berlin 1881. 8%, 72 S. 
Mit 6 Taf er 


— Amtliche Berichte über die ne Fischerei-Aus- 
stellänr 3 Berlin 1880. Berlin, Paul Parey 1881. I. Fischzucht von 
M. v. d. Bor H; Bäsck KB. Michaelis. Tu Anl die Angelfischerei 
von N . ass 80, 84 S. mit 39 Holzschnitten, . Seefischerei von 
Dr. M. Dioden 80, 244 S. it 162 Holzschnitten. 

— H. Potonie, Ueber den Ersatz erfrorener Frühlingstriebe durch 
accessorische und andere Sprosse. ar ragen Sitzungsberichten des 
botanischen Vereins der Provinz denb ) 8,48, 
: Max Westermaier, Beiträge zur Ke nntniss des mechanischen 
Gewebesyst ems. (Auszug aus dem Monatsbericht der Ki ur Akademie der 
Wissenschaften zu Berlin.) 8°, 18 S. Mit zwei farbigen 
— Henry Potonie, Ueber pe Verhältniss der erehogie zur Physio- 
ER (Separ aratabdruck aus a V. Jahrg.) Be a, a2 68. 

— pP 


aul Hennings, ‘Zweite: achtrag ortsverzeichniss der 
Gefässp lanzen in der Umgegend Kiel's 80, 25 55. 
Thomas Moore, Epitome of Gard With an introduetory 


ening. 
‚chapter on the prineiples” of horticulture by Marsel T. Masters. Edinburgh, 
Aügm » and Charles Black. 1881. 8°, 444 S. Mit 207 Holzschnitten. 


— 3356 — 


Suse zu 1 Choisya termata Kant 


blähen ı uud kann im Herbst dann wieder in Töpfe gepflanzt werden. 
Zugleich bitten wir die Signatur auf der Tafel von Choisya in 
Tafel v. a IV.) umzuändern. IM, 


des 
artenbaues in den Königl. Preuss. Staaten. S. 289. (Ausgestllt 


pro Biene Vereinigung des „Deutschen Garten“ mit der ech. 

\ er von uss & Co. in Wien.) — Jahresbericht für das 
Verwaltungsjahr 1880/81 des Vereins zur Beförderung des 
artenbaues. $. 293. L. BO nOK, Der Milchsaft a Pflanzen 
Fortsetzung) S. 300 ek hwind, Landrosen ARE S: 305. 

uche ‚ Auswahl Oster S. 311. — Münter, Üeher Hya- 

Snthenhaler 3.5 K. Mäthieu, ecke rosea «€ alba und at 

0 BT 


“828. - arl Da 
Bouche. S. 331. — Vermischtes. S. 334. — Personal: Nchrichien. S. 335. 
— Literatur. S. 335. — Nachtrag zu Choisya ternata Kunth. S. 336. 


Tages - Ordnung 
für die Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues 
am Mittwoch, den 27. Juli 1881, Nachmittags präcise 6 Uhr, 


im 
Palmenhause des botanischen Gartens. 


2) = Bas einzelne Tabaks Muni ‚jetzt steuerpflichtig? 
2) Wie erzieht man man am besten DIERERERBR ns im Hauskeller. 
3) Das neue Palm erg ver. 
4) Der Gartenbau eg y sstellun ung zu Hannover. 
5) Verschiedenes” (Abfall a en ete.). 


NB. Die August-Sitzung fällt aus. 


Monatsschrift 


Vereines zur Beförderung des Gartenbaues 


in den Königl. Preussischen Staaten 


und der 


Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. 


Redakteur: 
Dr. L. Wittmack, 


General-Sekretär des ar Custos des Museums der Kgl. landw. Hochschule, 
. Professor an der Universität. 


Adresse d. Ver. z. Bef.d. Gart.: Adresse ern Schatzmeisters, Rentier BODDERBE 
Berlin N., Invalidenstr. 42. Berlin 8,, Alexandrinenstr. 51. 


Preis der Monatsschrift pro Jahrgang 13 Mark. | pro nn Petitzeile oder 

deren Raum 30 Pf., für Mitglieder ang Vereins zur Beförderung d rtenbaues nur die 

Hälfte. Rabatt bei Imaliger Insertion 5 pCt., bei re 10 plt., ir 1äunige 20 pCt. 
Annahme in der Expedition der Zeitung: Berlin N, Tnyalide nstr. 


No. 8. Berlin, im August 1881. 


An unsere Leser! 


Der Verein zur Beförderung des Gartenbaues hat in seiner 
Be re vom 26. Juni 1881 einstimmig beschlossen, 


vom Jahre 2 ab eine im Verlage von Paul Parey in Berlin 
a Zeitechsift, die den Tite 
GARTENZEITUNG 


führen und mit welcher die bisherige „Monatsschrift“, sowie der bisher 
von Dr. Bolle herausgegebene „Deutse he Garten“ verschmolzen 
wird, zu seinem Organ zu machen. Der jeweilige General- 
Sekretär des Vereins zur Befbrätrung des Gartenbaues ist 
vertragsmässig Redakteur der „Gartenzeitung* und bürgt 
dies dafür, dass die „Gartenzeitung“ in demselben Sinne wie bisher 
die „Monatsschrift“ redigirt und die rei der Vereinsmitglieder 
stets im Auge behalten werden. 
Reichere Auksikkung, grössere | und allgemeine, 
weitere Verbreitung des Blattes bilden Vortheile, welche der Verein 
seinen Mitgliedern nicht glaubte vorenthalten zu en und so laden 


ilnahme zuwenden zu wollen, wie sie es bisher in so reichem 
Maasse gethan. Besonders erwünscht sind uns En neuer 


_ 338 — 


oder seltener Pflanzen und kurze Artikel über — Mar 
Zweige des Gartenbaues wie der gärtnerischen Bota 

Wenn die en Gärtner und Gurken die „Garten- 
zeitung“, für deren Herstellung in Text, Holzschnitten und Farben- 
drucktafeln die Vertagahundhing reichliche Mittel zur Disposition 
gestellt hat, als ein gemeinschaftliches gärtnerisches Unternehmen 
betrachten, so ist die Möglichkeit gegeben, dass die „Gartenzeitung“* 
sich ausgesta altet zu einem Organ, ähnlich den grossen englischen, 
französischen und belgischen Fachjournalen. 

Die Redaktion. 


647. Versammlung des Vereins zur Beförderung des 
Gartenbaues in den Königl. Preuss. Staaten. 
Verhandelt Berlin, den 26. Juni 1881. 


Nachdem am Dienstag, den 21. Juni, dem eigentlichen Stiftungs- 
tage des Vereins, zur Feier des Stiftungsfestes ein 
Damen nach Treptow stattgefunden, woselbst der Versuchsgarten 
der Berlinischen Gartenbaugesellschaft „ Versuchsgarten“ unter freund- 
licher Führung des stellvertretenden Vorsitzenden genannter Gesell- 
schaft, des Herrn Mosisch jr., und sodann die grossartigen neuen 
städtischen Parkanlagen unter gefälliger Führung des Herrn Stadt- 
Obergärtner Fintelmann besichtigt wurden, versammelten sich die 
Vereinsmitglieder statutengemäss am Sonntag, den 26. Juni, zur 
eigentlichen Jahresversammlun 
Den Vorsitz führte an Stelle Bes verhinderten Direktors der 
zweite Stellvertreter desselben, Herr Gartenbau-Direktor Gaerdt. 
Das Protokoll der vorigen Sitzung hatte Ren und wurden 
Einwendungen dagegen nicht erhobe 
I, Vorgeschlagen wurden 
a. zum Ehrensitehtde das bisherige korrespondirende Mit- 
glied, Herr Wirkl. Staatsrath Dr. Regel, Direktor. des 
Kais. bot. Gartens in Petersburg; 
b. zu wirklichen Mitgliedern: 1) Herr Johann Edmund 
‚Lehmann, Dresden, 1) der Obst- und Gartenbau- 
erein in Leobschütz. 
U. Ausgestellte Pflanzen: Der Kgl. bökauiache Garten hatte 
in gewohnter Weise eine reiche Zahl blühender, selten gesehener 


flanzen a 
besonderen Artikel berichten wird. Herr 0. Neumann führte 
blühende Gardenia florida vor und eine Remontant - we „Gloire 
de Nancy“. Herr Johann Edmund Lehmann dagegen ein grosses 
Sortiment abgeschnittener Odier- Pelargonien ae Züchtung, für 
elche an er Monatspreis seitens der Preisrichbk he 
err 


‚0. Hüttig und Lauche zuerkannt wurde. 
Charlotten enburg, ek i 


n von 


“ bla u& a und sie gefärbt, vor. 


Hierauf verlas der General - Sekretär = Jahresbericht, 
Yale besonders abgedruckt ist (s. Juliheft S. 

IV. Die Versammlung trat nunmehr in die a Berathung 

des jetzt gedruckt ee ne Entwurfes zu einem Vertrage zwischen 


buchhbandlung von Paul Paray in Berlin, laut dem der Verein 
vom Jahre 1882 ab eine im Verlage von Paul Parey unter dem 
Titel Be erscheinende gärtnerische Zeitschrift zu seinem 
Organ macht. 

Br Professor Eichler erstattete Namens des erwähnten Aus- 
... Bericht. Er theilte mit, dass der Ausschuss zwei Sitzungen 
unter dem Vorsitze des Herrn Hofmarschall v. Saint Paul- Illaire 


dem 
Eigenthumsrecht an der Zeitschrift auf, verpflichte sich auch, während 
auer des Vertrages keine andere periodische gärtnerische 

Zeitschrift erscheinen zu lassen, dafür aber erhalte er ein Blatt, das 
weit reicher ausgestattet werde, als die Monatsschrift für denselben 
Preis. Die tüchtigsten Mitarbeiter sollen für dies Blatt gewonnen 
werden, die besten Farbendrucktafeln und Holzschnitte gegeben 
werden, da ist zu erwarten, dass auch die Verbreitung desselben 
eine allgemeinere sein wird, und das um so mehr, als der buch- 
händlerische Vertrieb eine ag viel eher gestattet, "Dem ursprüng- 
lichen Gedanken des. Verlegers, den Titel „Deutschen Garten“ bei- 
zubehalten, konnte man nicht beitreten; man wählte deshalb einen 

z neuen recht kurzen Titel „Gartenzeitung“ ‚„ nicht das Wort 
„Monatsschrift*, um durch letzteres Wort dem etwaigen späteren 
Erscheinen in vierzehntägigen oder wöchentlichen Zwischenräumen 
nicht ri Keira Schliesslich empfahl derselbe Namens des 
Ausse s die Annahme des. Vertrages. 

se der Diskussion betheiligten sich die Herren Prof. Orth, 
Bouche, Hüttig, Lackner, Brebeck, Eichler, Noodt und 
Wittmack. Alle sprachen sich mehr oder weniger ee 
aus; auf Antrag des Herrn Orth wurde beschlossen, im $ 5 
Anfang zu setzen: 

„Die Z eitschrift nen vorläufig in Monatsheften, im 
Format der bisherigen Monatsschrift. Für den Fall, dass später 
ein Erscheinen in en oder wöchentlichen Zwischen 
räumen beabsichtigt wird, bedarf es dazu einer Eosandein 
Vereinbarung mit dem Verein 

Ferner wurde von Herren Brebeck und zuen der Wunsch 


ne "zu Srotakiei die. en seen Noodt und 
Carl Laekner. Es wurden gewählt: 
2% b u = & : E 23*F 


— 340 ° — 


Zum Direktor: Herr Wirkl. Geheimer Rath Sulzer, Exe., 

» 1. Stellvertreter: „ Hofmarschalla.D,v.St, Paul-Illaire, 

ee} > »„  Kgl. Gartenbau-Direktor Gaerdt, 

„ Schatzmeister: „  Rentier Sonntag 

„ General-Sekretär: „ Prof. Dr. L. Witt ack. 

Letzterer wurde nach $ 14 der Statuten, welche besagen, dass 
der General-Sekretär auf Vorschlag 4 Vorstandes auch auf mehrere 
Jahre gewählt werden kann, dem auf den Wahlzettel bereits bekannt 
gemachten Vorschlage gemäss auf drei Jahre gewählt. 

Die anwesenden Verstandsmitglieder erklärten sich zur Annahme 
der Wahl bereit. 

VI. Herr Brebeck dankte dem Vorstande für seine rege Thätig- 
keit im abgelaufenen Jahre. 

v err Direktor Gaerdt übernahm nun wieder den Vorsitz 
und erbat vonder Versammlung die Genehmigung, dass der Vorstand 
dem Wirkl. Geh, Ober-Reg.-Rath Heyder am 26. Juli, dem Tage 
seines 50jährigen Dienst-Jubiläums, die höchste Auszeichung des 

ereins, die Vermeilmedaille überreiche. Dieselbe wurde bereit- 
... ertheilt. 
VIH. Als wirkliches Mitglied wurde sage 
Herr Dr. med. Sulzer, 
Hierauf wurde die Sitzung lo: 
U. 


2. 8. 
(gez.) Sulzer. (gez.) Wittmack. 


Versammlung der Gesellschaft der Gartenfreunde 
Berlins. 
Verhandelt Berlin, den 3. Juni 1880. 


Der ei eröffnete die Sitzang, liess das Protokoll der 
Sitzung vom 6. Mai d. J. verlesen und ersuchte ._ Hofgärtner 
a über den Ausflug nach Werder zu referir 

offmann fasst sich über den Besuch in Werder, welcher 
eigentlich der Baumblüthe gelten sollte, die aber leider schon vor- 
über war, kurz und bemerkt nur, dass, nach ‚dem Fruchtansatz zu 


sie das Bropfen vornehmen ; da diese ek schon früher 
aus d besprochen worden sind, wird auf frühere Verhandlungen 
verwiesen. 


a Der Rest ie ar ya nachdem unter Leitung des 
= ‚Kunst- und Han ors Herrn Schmerwitz zu Potsdam die 
Anlagen von este und am ÖOrangeriehause, Br namentlich 

ic m vom Herrn tüer Walter angelegten Teppichbeete 


— 341 — 


in genauen Augenschein genommen waren, auf der Station Wildpark 
im Vereine mit Mitgliedern des Potsdamer Gartenbau - Vereines 
heiter und vergnügt zugebracht. 
Ausgestellt hatte Herr Kunst- und Obergärtuer Papenfuss 
mehrere Exemplare schön blühenden Edelweisses, welche er aus 
men aus der Handlung von Kropp, Belle-Alliance- Platz 17, zu 
so schönen Exemplaren herangezogen. In gleicher Weise waren 
Edelweiss vom Herrn Hofgärtner Hoffmann N und fanden 
die ausgestellten Pflanzen allgemeine Anerkennung. Da dass mehr- 
erwähnte Edelweiss sich zu einer Markt Here heranzubilden scheint 
und Herr P Ananfans sich wegen seines Kulturverfahrens heute un) 
kurz fassen kann, wird er dem laut gewordenen Wunsche willfahre 
und sein Verfahren mit Nächstem ausführlich schildern. 
Herr Eggebrecht hatte einen Pelargonium-Sämling von General 
Pellissier mitgebracht, der in jeder Beziehung der Vermehrung werth ist. 
Auch Herr Späth hatte u. A. Blumen von Ixiolirion tataricum 
ansgelegt, Blumen eines Zwiebelgewächses, welches wegen seiner 
Winterhärte und wegen seines dankbaren Blühens wohl verdient, 
angepflanzt zu werden (s. den Aufsatz hierüber von K. Mathieu 
in diesem Heft, S. 353). Die von demselben vorgezeigten blühenden 
Clematis hatten sich allgemeiner Anerkennung zu erfreuen. 
Den erstgenannten Herren Ausstellern dankte der Vorsitzende 
m Namen des Vereins, den nd dem Herrn Vorsitzenden der Dank 
dar Gesellschaft zu Theil w 
Zum ersten Punkt der Br Aetenend: so hatte sich 
die Gesellschaft der Gartenfreunde bezüglich des von ihr angeregten 
orhabens, -im Jahre 1883 eine grössere ren von den in und 
um Berlin tagenden Gartenbau-Vereinen veranstaltet zu sehen, des 
vullsten Einverständnisses des Vereins zur Beförderung des Garten- 
baues in den Kgl. Preuss. Staaten zu erfreuen, ingleichen erklärt 
.. sich der Verein „Versuchsgarten“ mit unserem Vorhaben einverstanden 
und wird s. Z, "der Korean die Mitglieder des „Versuchsgarten“ 
angehen, zu einem Garantiefonds zu zeichnen. Der Verein hiesiger 
selbstständiger Blumenhändler begrüsst das Unternehmen ebenfalls mit 
Freuden, und bittet die aus seiner Mitte gewählten Repräsentanten, 
von => ur der weiteren Verhandlungen Mittheilung: zu hen 
n der 1882 in Potsdam stattfindenden Gewerbe-Ausstellung 
befindet gen der dortige Gartenbau-Verein nicht in der Lage, als 
Verein zu diesem Unternehmen die Hand zu bieten, wird indessen 
seine Mitglieder zur Beschickung der für 1883 projektirten Ausstellung 
auffordern. Der Pankower Gartenbau-Verein wird seine, in Betreff 
unseres Ansuchens um Betheiligung an der Berliner Ausstellung 1883 
gefassten Beschlüsse später mittheilen und endlich ist der Weissen- 
seer Gartenbau-Verein nicht abgeneigt, sich an einer Ausstellung im 
Jahre 1883 zu betheiligen 
Die Diskussion über die Frage bezüglich des ee der 
Coniferen im letzten Winter wird für heute von der Tage un: 
abgesetzt und deutet schliesslich Herr Späth die Veränderung an 


 Abonnementspreise von drei Mark exkl. der au 


Me 


welche bezüglich der Monatsschrift des Vereins zur Beförderung des 
Gartenbaues und der Gesellschaft der Gartenfreunde zu Anfang des 
nächsten Jahres beabsichtigt wird. 


Verhandelt Berlin, den 8. Juli 1881. 


Der Vorsitzende eröffnet die Sitzung, lässt durch den Schrift- 
führer das Protokoll der vorigen Sitzung verlesen und bringt den 
Jahresbericht des Vaterländischen Frauen-Vereins, das Programm zu 
einer vom Gartenbau-Verein für Neu-Vorpommern und ügen in 
Greifswald zu veranstaltenden Ausstellung, eine Offerte eines Herrn 
Mark aus Neustadt-Leipzig in Betreff eines von ihm unter dem 
Namen „Führer durch Leipzig’s Kunst- und Handelsgärtnereien“ 


herausgegebenen Büchelehens, sowie endlich einen Preis-Courint des 


Herrn Distelbarth, Landsberger Allee 35, für die von ihm fabrizirten 
Anhänge-Etiquetts im Preise von 7—8 M. pro 1000 Stück zur Kennt- 
niss der Erschienenen. Hierauf verliest derselbe ein Erwieder ungs- 
schreiben des Vorsitzenden des Charlottenburger Gartenbau -Vereins 
auf unser Einladungsschreiben zur Betheiligung an einer grösseren 
Ausstellung zu Berlin im Jahre 1883 vom ril er., worin 
derselbe unterm heutigen Tage erklärt, dass der Verein sich nicht 
in der Lage befindet, sich an dieser allgemeinen Ausstellung zu 
betheiligen. r 

Hierauf tritt man in die Tagesordnung ein und resumirt der 


Vorsitzende den Inhalt des Schreibens des Vereins zur Beförderung 


des Gartenbaues vom 2. Juli er., wonach der Verein vom Jahre 1882 
ab eine im Verlage von Paul Parey unter dem Titel „Gartenzeitung“ 
erscheinende gärtnerische Zeitschrift — unter Fortfall der bisher igen 


Monatsschrift — zu seinem Organ macht. Herr Späth geht darauf 


des Gartenbaues und Herrn Parey $ für $ durch und bittet die 
erschienenen Vereinsmitglieder, sich über den $ 8 zu äusserar 
demzufolge die Verlagsbuchhandlung sich bereit erklärt, mit de 
Gesellschaft der Seesen ein dem vorberegten Vertrage analoges 
en. 
ie Gartenfreunde erhalten die Monatsschrift bis jetzt zum 
i k s der Vereinsk 
getragenen Versandtkosten; die von Herrn Parey vom Januar 1882 
ae „Gartenzeitung“ stellt sich für den Jahrgang auf 


n Scehatz- 


heran: woher diese 2 Mark nehmen? Nach einem Schreiben des 
i iebenen Sehatz- 


= 843 


Wort, die Mehrzahl verhielt sich rs, Da nun, wie oben bereits 

angede utet, die Grundbestimmungen den Verein für heute an einem _ 
definitiven "Beschlusse hindern, erübrigt nur, dem $ 32 der Grund- 
bestimmungen gemäss in der ersten Januar- Sitzung er 
derselben ‚auch bezüglich der „Gartenzeitung“ einzubringen und w 
es von der Redaktion sowie von der Güte und Reichhaltigkeit Ei 
in’s Leben zu rufenden Zeitung abhängen, ob die Stimmen, die in 
der heutigen Sitzung sich gegen das Unternehmen ‚aussprechen, in 
der Pier 1882 anderen Sinnes geworden 

r Diskussion über die Frage Aa err = Werbelb haben 

die Coniferen im letzten nicht ungewöhnlich strengen Winter so sehr 
stark gelitten?“ geben viele der Herren Gärtner ihre Ansicht dahin 
kund, dass nicht der Winter, sondern vielmehr die trockenen Ost- 
winde im März die Coniferen an manchen Orten deeimirt haben und 
dass der Wechsel zwischen der Sonnenwärme am Tage und den zur 
Nachtzeit eintretenden Frösten am meisten schädlich auf die Coniferen 
eingewirkt. 

Um dem Vertrocknen vorzubeugen, wird vorgeschlagen, die 
Pflanzen — jedoch nur an frostfreien Tagen — zu gies Um 
den Frost abzuhalten, wird eine starke Decke ee "obgleich 
Erfahrungen aus den "letzten Jahren vorliegen, dass trotz der Decke 
die Coniferen hier und da zu Grunde gegangen sind. Ein Schutz 


Ansgestellt hatte Herr Eggebrecht zwei schön blühende 
Aechmeen und eine Schale mit Nertera depressa. Die Nertera wird 
kalt kultivirt, im Februar und März im Kalthause dem Lichte aus- 
gesetzt und ibr dann Wasser in Menge gereicht. Sie eignet sich 
besonders zur ee von Tuffsteingruppen. Dem Herrn 
steller er mit dem Danke der Gesellschaft zugleich der Monats- 

reis zu 
” Da am er: August das Stiftungsfest BEER, der 14. August 
aber auf einen Sonntag fällt, wurde Montag, der 5. August, zu dieser 
Feier in’s Auge gefasst und die Herren von Färich Kropp und 
Kletschkei in die Kommission zur Vorbereitung dieser F eier gewählt, 


Der Milchsaft der Pflanzen und sein Nutzen. 
Vortrag, 
inhaiten im Gartenbau-Verein für Hamburg, Altona en Umgegend am 3. Januar Here 
von L. Wittmac 
(Schluss,) 

Nächst den Kantschük liefernden Milchsäften verdienen die- 
jenigen, welche medizinische Stoffe, namentlich Alkaloide enthalten, 
den höchsten Rang, und wenn wir bedenken, dass durch sie oft das 
Leben eines Menschen gerettet, wenigstens ihm viel Schmerz erspart 
werden kann, so möchte man als ON sie wohl noch hö her 


ey PR 


stellen; ja auch der materielle Werth ist ein höherer. Allen v 

steht das pium, das bekanntlich aus den -unreifen Kapseln di 
Mohnes, Papaver somniferum, durch Einschnitte, die man in wage- 
rechter. Richtung in die Kapsel macht, gewonnen wird. Kleinasien, 
Persien und Vorderindien, neuerdings auch China selbst, sind die 
Hauptkulturländer; in unseren Apotheken wird nur das kleinasiatische 
Opium zugelassen. Man hat bekanntlich auch versucht, in Frankreich 
und in Deutschland Opium zu gewinnen, der Gehalt an Morphium 
war sogar ein grösserer, als in wärmeren Gegenden (22—24 pCt. 


ca. 0,88 0 til ein Morgen Land daher nur ca. 29 Pfund. Daraus 
erklärt sich der hohe Preis, ca. 36 Mark pro kg für das beste 
smyrnaische ut in China sogar 52 Mark für das geringere ost- 
disc Da nun China von Ostindien aus ca. 27000 Kisten 
oder eirea 2 Millionen kg Opium versandt werden, so entspricht 
dies einem Werth von ca. 100 Millionen Mark! Da ist es leicht 
begreiflich, dass trotz aller Verbote der chinesischen Regierung 
England den Opiumhandel nach China nicht fallen liess und 1842 
sogar deswegen zum sogenannten Opiumkriege schri 
In der Wirkung dem Opium ähnlich, aber schwächer ist der 
Milchsaft unseres Salates, Lactuca sativa L. und des kräftigeren 
wilden Salates oder Giftlattichs, Lactuea virosa L. Schon die Alten 
benutzten den Salat, ee als us später wie wir zum 
lea Ser weil, wie sie weinten, der Salat dem weissen Mohnsaft 
leiche eshalb den Schlaf "befördere. Das Lactucarium, der 
ingedickte Milchsaft des Salats, wird noch heute gegen allgemeine 
Nervenaufregung, namentlich bei Lungenschwindsucht, auch gegen 
Wassersucht und als Stellvertreter des Opiums gebraucht. Das 
Lactucarium enthält ca. 44—53 pCt. Lactucon, ein see Harz, ferner 
Lactucin, den wirksamsten Bestandtheil, gegen 7 pt. Eiweiss ete. 
Eine grössere Zahl von Milchsaft führenden Pilinzen liefert uns 
. Gummiharze, z. B. Eupborbium von cactusartigen Euphorbien, 
namentlich Eupborbia resinifera RA vom Atlasgebirge, das je 
monium-Gummibarz von einer Winde, Convolvulus Scammonia L., 
Griechenland und Kleinasien, bei welcher der scharfe Milchsaft Yah 
fleischigen, spindelförmigen, 1—-1% m langen Wurzel benutzt wird, 
ferner das Gummigutt, dieser bekanute gelbe Farbstoff von Gareinia 
Morella Desr. (Hebradendron cambodgioides Graham), einer Guttifere 
in Siam und Cochinchina, ferner das pers ae Ammoniakgummi 


oder Ammoniakum (nicht zu verwechseln mit dem Be tischen 
Ammoniak oder Salmiakgeist), von einer Dorian Dorema 


= ee Don., das afrikanische, schon den Alten bekannte 
 Amı ‚oniakum von Ferula Tingitana Herm., gleichfalls einer Umbelli- 
e aus ae. ferner ‚der SRTBchtIEte Stinkasant ‚oder Teufels- 


_— 345 — 


dreck, der Milchsaft der Wurzel von Seorodosma foetidum Bunge 
(F erula alliacea Boiss. ), das Opoponax von Opoponax Chironium K., 
einer Umbellifere Südeuropa’s, deren Wurzel gelben Milchsaft führt. 

Nach diesem Ueberblick über den Nutzen des Milchsaftes für 
den Menschen, wobei ich die berühmten Pfeilgifte ganz übergangen 
habe, erü brigt es noch, den Nutzen, den derselbe für die Pflanzen 
selbst hat, zu untersuchen. Leider ist noch wenig darüber bekannt. 
Der Berliner Professor Schultz-Schultzenstein, der erste, welcher 
die Milchgefässe anatomisch genauer untersuchte, glaubte in ihnen 
eine zirkulirende Bewegung des Saftes gesehen zu haben und beE 
trachtete sie als Analogon der Blutgefässe des Thierkörpers 
schrieb im Jahre 1822 eine, grosses Aufsehen erregende Arbeit: 
„Ueber den Kreislauf des Milchsaftes im Schöllkraut (Chelidonium 
majus L.) und in mehreren anderen Pflanzen“; bald liess er weitere 
Schriften > so 1824: „Ueber den Kreislauf des Saftes in den 
Pflanzen“; 1823—28 das Hauptwerk: „Die Natur der lebendigen 
Bi "Erweiterung und Bereicherung der Entdeckungen des 
Kreislaufs im Zusammenhange mit dem ganzen Pflanzenleben“ ete. 
Die Sache fand aber auch und zwar mit Recht so viel Widerspruch, 
dass die französische '‘Akademie 1833 eine Preisaufgabe ausschrieb, 
die unter Anderem dahin ging, festzustellen, ob in den Pflanzen 
eine Zirkulation des Saftes ähnlich wie die des Blutes bei den 
Thieren stattfände. Schultz-Schultzenstein selbst beantwortete 
die Frage in einer Arbeit: „Sur la cireulation et sur les vaisseaux 
lactiferes dans les plantes“, 1839, 4°, mit Tafeln und erhielt merk- 
würdiger Weise den Preis. Er sagt zwar in dieser Arbeit, dass 
es manche Pflanzen gebe, welche pi Milchsaft hätten, dass man 
auch nicht allgemein eine Zirkulation, die ganz ähnlich den 
Thieren, annehmen könne, dass aber dennoch die Zirkulation des 
Milchsaftes gewiss zu vergleichen sei der Zirkulation des Blutes bei 
- den (niederen) Thieren, die kein Herz hätten und auch Hengeae 
System der Zirkulation. ie den Thieren mit Herz, welches 
Kapillargefäss-System 

Vielleicht aus Unmath über die Krönung dieser Abe in der 
sich neben vielem Wahrem leider auch viel Falsches 
Gedeutetes findet, blieb die Erforschung der Pareo Balsam 
der Milchgefässe ruhen; man wandte sich nur mit grossem Eifer 
dem Studium der anatomischen Verhältnisse es zu. Erst 
viel später, 1874—1879, gab der Melonenbaum, Carica Papaya, 
gewissermaassen plötzlich, mehreren Forschern "Gelegenheit, die 
Natur der Milchsäfte wieder genauer zu untersuchen. Der Melonen- 
baum, eine wahıscheinlich in Westindien imiache Pflanze von 
palmenartigem Wuchs mit schönen, handförmig getheilten Blättern, 
einer riesigen Aralia Sieboldii oder einem "hau martigen Rieinus 
ähnlich, dessen Früchte im Ansehen und Geschmack einer Melone 
gleichen, war schon im : Jahrhundert (1750) deswegen besonders 
berühmt geworden, weil sagte, sein Milchsaft, namentlich 
der aus den unreifen - Früchten, mache zähes Fleisch von alten 


NE une 


Thieren, ebenso Fleisch von ganz frisch geschlachteten Thieren 
rasch mürbe, wenn man entweder das Fleisch damit einreibe oder 
den Saft resp. die ganze Frucht dem Wasser zusetze. Ja es solle 


sogar das Fleisch mürbe werden, wenn man es blos in der Krone 


Werk in’s andere übernommen, ohne dass Jemand sich die Mühe 
gab, sie zu prüfen, und schliesslich erhielt das Ganze den Charakter 
des Aberglaubens. 

Erst 1874 unternahm ein Belgier, Dr. 6. C. Roy, eine genauere 
Untersuchung und fand, dass in der That der Milchsaft Fleisch, 
‚ausserdem auch Eiweiss und Kleber auflöse, während Stärke un- 
verändert blieb. Im Januar 1878 bot sich mir Gelegenheit, eben- 
falls mit Papayafrüchten und Blättern, die ich aus dem Garten des 
Herrn Kommerzienrath Gruson durch freundliche . Vermittelung 
seines Obergärtners Herrn Leidner erhalten, Versuche zu machen, 
die das Gleiche ergaben; 1 ce ds mit Wasser etwas verdünnten 
Saftes bewirkte, dass 10 gr ganz frisches Rindfleisch in fünf Minuten 
beim Erhitzen auf 60° iu Fetzen zerfiel, hartes Eiweiss war nach 
48 Stunden bei 20° fast ganz aufgelöst. Es zeigte sich aber noch 
weiter bei den Versuchen, die ich gemeinsam mit Herrn Professor 
Liebreich vornahm, dass durch diesen Milchsaft auch Milch zum 
Gerinnen gebracht wird, ohne dass Sauerwerden eintritt, und zwar 
genau bei der Labtemperatur von 35° C., die bei der Käserei üblich 


bereitet, in Valeneia dagegen Blüthenköpfe von Distelarten, namentlich 
von wilden Artischoken zum Käsen benutzt. Auch ist es auf 
Mollorka Sitte, nach Tische lauwarme Milch zu serviren, die jeder 


ich gerinnen macht, dass auch anderen Feigenarten 
Fieus maerophylla Roxb.) diese Eigenschaft zukommt 


NER h 


a 


dem des Melonenbaumes bei 600 Eiweiss in lösliche Körper, sogenannte 
Peptone umzuwandeln* 

Im September 1879 nannte ich das durch Alkohol fällbare 
eiweisshaltige Ferment des Carica Papayasaftes auf der Naturforscher- 
versammlung zu Baden-Baden Papayacin, ohne zu wissen, dass ca 
sechs Wochen früher Bouchut und Wurtz eine Arbeit über den- 
selben Gegenstand in den Comptes rendus 89, p. 425 veröffentlicht 
hatten, worin sie dem Ferment den Namen Papain gaben ; letzterer 

ame muss natürlich der Priorität halber angenommen werden. 
einer neueren Untersuchung hat Wurtz**) nun genauer die chemische 
Zusammensetzung bekannt gemacht und gefunden, dass das reine, 
durch unteressigsaures Blei gereinigte Papain enthält: 
I. u 


Kohlenstoff 52,36 52,19 
Wasserstoff 7,27 7,12 
Stickstoft 16,94 16,40 
sche 2, 
7 


9,17 19,93 

Er kommt zu dem Schluss, dass es eine Eiweisssubstanz ist, 
die in ihrer Wirkung auf andere Eiweisskörper sich dem Ferment 
nähert, welches in der Bauchspeicheldrüse, dem Pankreas, gefunden 
ist und den Namen Trypsin führt. Neuerdings ist übrigens von 
William Roberts im Pankreas neben Trypsin auch ein pepsinartiges 
Ferment. gefunden, welches die Milch ren . Maly, 
Jahresbericht, Thierchemie 9, 1850, Seite 224.) Im Gegensatz 
zu Pepsin scheint sich Trypsin, wie Wurtz bemerkt, den Eiweiss- 
stoffen zu nähern, seine Einwirkung auf andere Eiweisskörper scheint 
1 See als die des ae zu a Letzteres löst zwar 

sch 


wie es die beste Labessenz thut. 

Die lösende Wirkung auf Biyreinesioh dürfte das Papain resp. 
den Caricasaft selbst vielleicht als Arzneimittel geeignet erscheinen 
lassen; in Kolumbien wird er bereits als solches benützt, wie es 
scheint gegen Magenbeschwerden, in Dosen von 1-2 Gran (3—4 
Gran bewirken starkes Aufstossen, was ich auch an mir selbst 


angewandt, in Rio de Janeiro soll bereits der dortige Hofapotheker 


'Peckolt, ein Deutscher, en Burn verkaufen. Vielleicht liesse 


„Sitz tzungs- 
erichte des nalschen Krems de Pravas Brandenburg Ras, et 
4. 


b 
a Ir ‚der Naturfors BEER, in Baden-Baden 1879, p- 
7 137 


c en rendus, 90, p. 


— 348 — 


es sich bei uns namentlich zum Lösen der häutigen Beläge bei 
Dyphtheritis verwenden. N er bemerkt ist der Gebrauch des 


Saftes, um Fleisch mürbe zu machen, in der Umgegend von Rio 
de Janeiro ganz allgemein üblich, ebenso auf den Cap Verdischen 
Inseln, in Singapore, auf Java und nach neuerdings mir gewordenen 


Mittheilungen auch auf einigen Südseeinseln. Wichtig wäre es, mehr 
Material zu erhalten; mit Glyzerin und einigen Tropfen Pfeffermünz- 
Essenz soll es sich nac urtz und Bouchut gut verschicken 
lassen. Das Eintrocknen des Saftes ist langwierig. Interessant ist 
es, dass Bouchut jetzt auch den Feigensaft untersucht Era und zu 
denselben Ergebnissen gekommen ist, wie ich sie schildert: 

nwillkührlich erinnern diese Wirkungen an die ähnlichen bei 

Z a 


auch ein pepsinartiger Körper gefunden ist, der Eiweiss löslich 
er Pflanze, ist neuerdings von Kruken- 
berg auch im Ei der Vögel, im Hühnerei, ein pepsinartiger Körper 
entdeckt, so dass uns die leichte Verdaulichkeit des rohen Hühner- 
eies jetzt viel verständlicher wird; endlich ist auch in der Lohblüthe 
ein pepsinartiger Sto gefunden. Vergegenwärtigen wir uns nun, 
dass die Milchsaftgefässe meistens aussen, im Basttheil, ja oft 
in der inneren Rindenschicht liegen und bis in die Oberhaut > 
ihren Verzweigungen reichen (bei Carica Papaya allerdings auc 
Holz), so wi e Aehnlichkeit mit jenen Hautdrüsen der Beisch- 
fressenden Pflanze = noch grösser, und bedenkt man weiter, dass die 
Milch der Thiere auch in Hautdrüsen abgesondert wird, dass sogar 
neuerdings das Sekret der Hautdrüsen der Vögel, speziell das der 


ähnlich wie neuerdings die Bildung der Zellen, speziell die Theilung 
des Zellkerns von Strassburger bei Pflanzen und Thieren als in 
vielen Punkten einander ähnlich erkaunt ist. Physiologisch sind 
allerdings Pflanzen- und Thiermilch verschieden. 


er Eiweissstoffe bestimmt, und, wenn man nun erwägt, dass 
oft bei den Cichoriaceen die Milchröhren gewissermaassen die 
gar eg ve je mächtiger die Milehröhren entwickelt 
ie Siebröhren sich ausbilden und auch 
ninkoitt Perg luteum hat z, B. gar keine hı 
dafür aber starke Siebröhren - rap, so darf man wohl 


»)D.deJ Tueen Ueber das ok der Felgäräten der FE und Arien 


Verhältniss zu den fetthaltigen Hautsekreten der Säugethiere 
R der Milch. Zeitschrift für p! we, erg II, 295; Be in Lamy, 


 Tbierchemie IX. (1880). 
ep rergee Anatomie, 


ee = De me ® S. Ass, 


DEREN NEE 
Se 


maassen den Siebröhren vorarbeiten. Der Milchsaft der Pflanzen 
hat wahrscheinlich dieselbe Funktion wie die thierischen Verdauungs- 
drüsen im Magen und im Pankreas; er soll die Eiweissstoffe auf- 
lösen, die dann durch die Siebröhren (oder in den Milchröhren selber) 
weiter geführt werden. 

Schon bei der Naturforscherversammlung in Baden-Baden 1379 
sprach ich aus, dass mit diesen Thatsachen vielleicht eine ganz neue 
Anschauung über die Milchsäfte der Pflanzen gewonnen sei, 
vermuthen stehe, dass allen Milchsäften mehr oder weniger diese 
pepsinartige Wirkung zukomme und dass sie vielleicht somit eine 

osse Rolle bei der Ernährung der Pflanzen spielen, indem sie die 
Eiweissstoffe löslich und transportfähig machen. Weitere Versuche 
werden hoffentlich diese Vermuthung bestätigen. 

So viel sehen wir aber schon jetzt, dass der Milchsaft der Pflanzen, 
den man oft als ein nutzloses Sekret betrachtete, doch wahrscheinlich 
eine hohe Bedeutung für die Ernährung der Pflanzen hat; ja wir dürfen 
vermuthen, dass es auch nicht von ungefähr ist, wenn wir Menschen 


rankreich und am Rhein 
Löwenzahn, oder wie in Belgien gebleichte Blätter der wilden 


werden. Neben dem pikanten bitterlichen Geschmack und den im Saft 
enthaltenen Salzen scheint die allerdings noch zu prüfende Wirkung auf 
die Verdauung der eiweisshaltigen Speisen, u. A. des Fleisches, uns 
mit dazu getrieben zu haben. Von diesem Gesichtspunkte aus hat, 
wenn sich das Alles bestätigen sollte, der Gärtner, der da Salat und 
andere Milchsaft führende Gemüse zieht, einen bedeutsamen Antheil 
an der ä des Volkes; er suche darum auch durch passende 
Auswahl der Sorten recht kräftige Varietäten, recht milchsaftreiche 
zu produziren und wenn er diesen Gesichtspunkt im Auge behält, 
so wird er eine rationelle Molkerei dadurch begründen, die der der 
Landwirthe in Bezug auf ihre Bedeutung für den Haushalt der Natur 
nicht so sehr nachsteht. Die Gemüsegärtnerei gelangt durch solche 
Betrachtungen, wie ich denke, zu neuem Ansehen; sie liefert uns 
neben pikanten Gerichten hygienische Mittel zur Förderung der 

‚ zur Erleichterung der Verdauung, ja vielleicht einst 
daraus Stoffe zur Bekämpfung von Verdauungskrankheiten — und 
das Alles durch wenige Tropfen Milchsaft. 


— 350 — 


Landrosen. 
Vom Forstmeister Geschwind in Stadt Karpfen in Ungarn. 
(Schluss 


Hiermit wäre die Aufzeichnung der Landrosen geschlossen, wenn 
auch gleich Meteoren, die kommen und verschwinden, hin und wieder 


grossen Publikum kaun bekannt, oft nieht sehr werthvoll sind, die 
ich daher auch hier ganz. übergehen darf 
Die Landrosen entwickeln sich, besonders in milderen, Age 
Lagen und bei guten Bodenverhältnissen nicht selten wahren 
Prachtexemplaren und nehmen zuweilen gewaltige Diekieioien an. 
Solche Rosenriesen findet man vereinzelt in den wohlgepflegten Gärten 
alter Adelsgeschlechter, mitunter auf dem Lande in Bauerngehöften, 
als Bekleidung der Giebelwände. Als solche habe ich häufig die 
Varietäten der Rosa alba und lutea angetroffen, welche sich zu 
vorgedachtem Zwecke recht gut eignen, wohl auch in nördlichen 
Gegenden und in rauher Lage die minder harten Varietäten der 
Kletterrosenarten: multitlora, sempervirens, rubifolia u. A. vollkommen 
ersetzen. Ich selbst habe diverse Landrosen-Hochstämme (auf R. 
canina veredelt) gezogen, die in drei Jahren einen Stammdurchmesser 
(des Wildlinges) von 6 em und einen Kronendiameter von 2 m er- 
reichten. Auch aus der erden Wurzel emporgewachsene Hoch- 
stämme (die zu ziehen ich allen Rosenfreunden dringend anrathe) 
wuchsen rasch zu grosskronigen Pflanzen heran, während rare 
Landrosen sich zu umfangreichen Büschen ausbanen und im 
der Zeiten so sehr ausbreiten, dass sie sogar, olge ee er 
des alten Stockes und stets neuer Anslänferbildung, den ursprünglich 
ihnen angewiesenen Platz ganz verlassen. Das ist namentlich bei 
den stark Ausläufer treibenden Arten: R. pimpinellifolia, gen 
u..A. der Fall, deren Triebe oft da zum Vorschein komm: 0) 
man sie gar nicht vermuthet, nicht selten zwischen andere Sträucher 
hineinwachsen und solchergestalt leicht Veranlassung zu Irrungen: ‚geben. 
Manche Landrosen erreichen auf günstigen Standorten ein un- 
glaublich hohes Alter. Man zeigte mir derlei Veteranen von: R. 


vegetiren und Jahr für Jahr überreich blüben, während Remontant- 

rosen daselbst, Fall für Fall, durch neue ersetzt werden mussten. 

Erwägt man nun, dass man mit einigen Landrosensträuchern, 
R ibe > 


besonders wenn m e 
es Be rrien Familienereignisses pflanzt, aufwachsen, fortleben. und. 

noch als Greis sich ihrer Blüthen erfreuen kann, so wird man meine 
3 en Landrosen gerechtfertigt und es ganz am rechten Platze 
I W n ich ‚ Bosenfreunden zurufe; en 
könnt! - 


— 3551 — 


Die Vermehrung der Landrosen ist eine kinder: Viele 
Varietäten tragen reichlich Samen; derselbe geht, im Herbst gesäet, 
nächstfolgenden Frühling rasch und sicher auf und liefert manches 

e und Schöne. 

Die Veredelungsarten gehen gleichfalls gut an, wobei ich 
indessen aufmerksam mache, auf Hochstämme nur Reiser von mässig 
wachsenden, dichtverästelten, unter Umständen solche. von Ir 
‚mit etwas hängendem Habitus aufzusetzen. Pomponrosen, und 
von schwachem, niedrigem Wuchse, sollten nur wurzelecht oder auf 
Halbstämme veredelt gezogen n werden, weil sie kleine Büsche bilden, 
die auf hohen Wildlingen sich kindisch ausnehmen. Sehr kräftig 
wachsende Sorten, die einzelne, weit ausschiessende Triebe zu bilden 


Beheiet. die Vermehrung ungemein. Bei solchen Sorten hat Ba 
nichts weiter nöthig, als die Erde an der Peripherie des Strauch 
vorsichtig abzuheben und bewurzelte Ausläufer vermittelst ie 
scharfen Messers so knapp als nur immer möglich am Ursprunge 
Pe ilen. Dies eschehe im Herbste, unmittelbar vor dem 
babfalle, weil zu jener Zeit derlei Manipulationen besseren Erfolg 
Versen Auch unbewurzelte Ausläufer können abgelöst, müssen 


0€ angehäufelt werden. Bei diesem 
Verfahren, und wenn sie bis zum ande Mai nächsten Jahres mit 
Erde bedeckt bleiben, wachsen auch unbewurzelte Ausläufer, welche 
solchergestalt behandelt bis dahin Faserwurzeln bilden, freudig weiter. 
Nieht alle Landrosen lassen sich leicht vermittelst Stecklingen 
vermehren; in dieser Richtung sind bereits die Varietäten der R. lutea, 
centifolia, muscosa, die Dijonrose, einige Varietäten von R. alba 
und damascena etwas diffizil, während die R. gallica, noch mehr ihre 
Hybriden, sehr leicht Wurzeln bilden. Die meisten Kletterrosen, 
unter ihnen oben an R. rubifolia und multiflora, bewurzeln sich als 
Stecklinge ungemein leicht, doch giebt es fast unter allen Gruppen 
einzelne Sorten, die sich schwieriger in der Behandlung zeigen, 
ie Art und Weise der Stecklingsvermehrung im Sommer ist 
so bekannt, dass ich nicht nöthig habe, mich hierüber des Breiteren 
er, minder bekannt ist die Vermehrung der Rosen durc 
Herbststecklinge. Zu diesem Behufe schneide man im Spätherbste 
vor dem Laubabfalle er 30 em lange Zweige aus ihrem 
Ursprunge (wie man zu sagen pflegt aus der Achsel oder mit dem 
Knoten) und stecke sie ee in die hierzu. vorgerichteten, 
tiefgegrabenen, mit lockerer, sandiger, jedoch ungedüngter Erde 
gefüllten Beete, ungefähr bis zu eig ge ihrer Gesammtlänge 
und unter einander im Abstande v ‚ein. Darnach werden 
sie angegossen und bis zur Spitze mit Erde angehänfelt. Auf einem 
meterbreiten rg beliebiger Länge können drei Reihen gezogen 
werden g Mai des nächsten Jahres befreit man die Spitzen 
‚der Sicklige Ari der an. sie gehäufelten a giesst bei trockener 


— 3552 — 


Witterung öfter und pflanzt die bewurzelten Reiser im Herbste des- 
selben Jahres an die für sie bestimmten Standorte. Jene Stecklinge, 
die bis dahin keine Wurzeln, wohl aber an der Schnittfläche are 
gebildet haben, pflanze man probeweise auf's Neue ein, wo sie 

bis zum Frühlinge des zweiten Jahres hoffentlich Wurzel ee 
doch ist es vortheilhafter, schwerwurzelnde Varietäten lieber durch 

Ableger zu vermehren, welche in bekannter Weise gebildet werden. 


schlagen sie, meis n verwundeten Stellen zugleich, 
Wurzeln und es können solchergestalt von einem zwei m lang 
Triebe oft viele Pflanzen gewonne n. 


un nur noch ein paar Worte über die Verwendung der Land- 
rosen. Dass diese Klasse Rosen, wenn nicht vortheilhafter, so zum 
mindesten ebenso wie die Her Pbstro sen zur Ausse hmückung des 
Gartens benützt werden könne, ist selbstverständlich. Halb- und 
Hochstämme dieser Rosen haben den durchaus nicht zu unterschätzen- 


schön geformte Stämmchen bilden (vorausgesetzt, dass man nicht 
ohne Wahl und Verständniss veredelte und etwa gar unpassende 
Sorten aufsetzte), welche von keiner, wie immer Namen habenden 
Remontantrose an Bau, Wüchsigkeit und Ausdauer übertroffen werden 
und ich glaube, dass eine sechswöchentliche Blüthenfülle solcher 
Rosenbäumchen alle übrigen in den Schaiten stellen muss. Wir 
haben Stadtgärten, wo auf der Fläche Rasen vorherrscht; wir beab- 
sichtigen andererseits, Rosenalleeen dort anzulegen, wo durchaus 
nicht mit Erde gedeckt werden darf, Laub und Nadelreisig schwer 


werden kann und darf. Dort ist die Landrose ganz am rechten 
Platze. Dass nur Landrosen als Kletterrosen entsprechende allgemeine 
Verwendung finden können, ist selbstverständlich und zwar eine um 
so Keesgie je frostharter die Rose ist, je weniger Te er sie an 
d Standort erhebt. In Gärten, wo Bodenverhältnisse e 
geichügen Wort ee oder wenn dem Besitzer die Nittel 
fehlen, viel auf die Rose zu verwenden, wo es an Pflege, an Be- 
wässerung gebricht, dort kann sich keine Herbstrose, wohl aber die 
Alles vertragende Landrose erhalten; dort empfehlen wir, nur wurzel- 
echte Standsträucher von Rosa gallica und ihren Hybriden, ferner von 
Rosa alba und centifolia anzupflanzen; sei es, dass wir von den 
hochwachsenden Sorten ganze Gebüsche zusammensetzen, sei es, dass 
wir mässiger wachsende oder schöner blühende Varietäten an die 
ne en der Wege verweisen oder mit den schwach wachsenden Pompon- | 
Dijonröschen andere Baum- und Strauchpartien einfasssn. 
di Form a ae ‚mehr ar jene der Säule, vermag 
-äftig ısenden Varietäten zur Geltung 


—_— 33 — 


zu bringen. Zur Anzucht von Säulenrosen werden wir die aufrecht 
wachsenden Sorten benützen, welche gleichzeitig durch Grösse, 
Farbenpracht oder Menge ihrer Blüthen i imponiren. Solche Varietäten 
sind die Damaszener-Rosen: La Ville de Bruxelles und Madame 
Hardy; — die Moosrosen: Alice Leroy, Comtesse de Murinais, 
Princesse Adelaide, Princesse Royale, Baroillet, Lane, L’Obseurite, 

ire; — die einmal blühenden Hybriden: Brennus, Chenedole, 
Malton, Richelieu, Vingt neuf Juillet, Belle Bajadere, La Vaquerie, 
Prince of Wales, Madame Plantier, Madeline, Roxelane, Charles 
Duval, Legouve, "Paul Perras, Victor Hugo, Frederie I., L’Obseurite ; 
— die weisse Rose: Felicite Parmentier; — die R. multifora: de la 
Grifferaie und Russeliana. 
er eine Schön gezogene Säulenrose, vom Fusse bis zur Spitze 
mit Blüthen bedeckt, gesehen, wird mir beistimmen, wenn ich sage: 
dass die Rose, in dieser Form kulivirt, Alles lei stet, was man von 
ihr nur fordern kann; deshalb empfehle ich aber auch die Säulen- 
rose, welche dem kleinsten wie grössten Garten zur wahrhaften 
Zierde gereicht, auf das Wärmste. Auf einer Anzahl solcher Rosen, 
gruppenweise im Parkrasen vertheilt und geschmackvoll auf Farben 
zusammengestellt, wird das Auge des Beschauers stets mit Bewun- 
derung ruhen; aber auch Trauerrosen, zu welchen man nur Sorten 
mit langen dünnen Trieben wählen darf, z. B. die Moosrose Princess 
Adelaide, Nuits d’Yong, Multiflora; — Alpenro se: Amadis; — Hybride: 
Belle d’Yvry, Malton, le brave Depute, General Kleber, Las Casas, 
Triomphe de Laquene, Adolphe, Koxelane; R. lutea: Harrisoni; — 
R. arvensis: Dundee Rambler, Ruga, Splendens; — R. simpervirens: 
Adelaide d’ Orleans, Felieite perpstue; — R. multifiora: Laur& Davoust; 
—.R. rubifolia: Perpetuel — u. A. sind effektvoll und keine gewöhn- 
liehe Zierde des Gartens und — Grabes! 

enn ich endlich noch darauf hinweise, das sich auch Fels- 


von dem Wunsche beseelt, dass diese verkannte Kose aus ihrer 
Verborgenbheit ‚hervorgezogen und an den ihr gebührenden Ehrenplatz 
gestellt werde! 


 Pflanzen-Neuheiten. 
(Bouvardia Alfred Neuner. — Chionodoxa Luciliae. — Tecophilaea 
Cyanocrocus. — kxiolirion tataricum. — Prunus Pissardi.) 
Bouvardia Alfred Neuner. In Bezug auf diese Neuheit 


geben wir für die, welche die Pflanzen sich anschaffen wollen, eine 
Kritik derselben aus dem „Journal of Hortieulture* vom a Juni d. di. 


u 


wodurch die etwaigen Zweifel über den Werth oder Unwerth derselben 
gehoben werden: 

„Zur Genugthuung wird es für Diejenigen sein, welche Pflanzen 
der gefüllten Bouvardia Alfred Neuner gekauft haben, oder die 
Absicht haben, dieselben zu kaufen, zu erfahren, dass die ersten 
Blumen, welche in England während der letzten Woche erschienen, 
vollständig den Beschreibungen entsprechen, welche wir von Amerika 
erhielten Die Blumen sind genau so gefüllt, wie es im Holzschnitte 
gezeigt wird, indem sie aus zwei bis drei wechselweise in einander 
stehenden, sternförmig gebildeten Blumenkronen bestehen, mit 8—12 
zugespitzten Kronenblättern. Nicht die e geringste Verunstaltung oder 
Unregelmässigkeit ist in den Blumen, welche wir sahen, im Gegen- 
theil, es herrscht das genaueste GJeichmaass vor. Sie sind ausserdem 
rein weiss, von fester Textur und stehen in ziemlich grossen diehten 
Büscheln. Das beste Exemplar, welches zu unserer Ansicht gekommen, 
befindet sich in Mrs. H. Cannell & Sons Nursery in Swanley, wo eine 
Schaupflanze vier schöne wie oben beschriebene Blüthen trägt. Die 
Pflanze selbst erscheint von a gedrungenen Wuchse und 
ebenso blüthenreich als viele der einfachen Arten. Die Herren 
Carter & Son haben ebenfalls dergleichen in Blüthe. 

Chionodoxa Luciliae ist eine der schönsten Frühjahrsblumen 
unter den Zwiebelgewächsen, ähnlich der allbekannten Seilla sibirica 
und von gleicher Kultur. Diese Pflanze, deren Blüthe von hellblauer 


eie I r 
erhöht durch ihre Widerstandsfähigkeit gegen die Kälte im Winter, 
ohne bedeckt zu werden oder doch nur wenig. Zum Treiben in 
Töpfen ist sie gleich der Seilla, Crocus, Tulpe u. s. w., ebenso zu 
benutzen. Ein nahrhafter und dur chlässiger Boden, sowie guter 
Abzug in den Töpfen ist die ihr zusagende Bedingung zum guten 
Gedeihen. Gleich der Scilla wird sie durch Brutzwiebeln vermehrt, 

auch trägt sie wie diese leicht Samen und kann auf diese Weise, 
ee lange die ne . och im Preise hoch oder der Vorrath gering 
ist, vermehrt werden, 

Ihr Vaterland ist, nach „Journal of Hortieulture“, No. 40, Klein- 
Asien, woselbst sie im Jahre 1842 von Boissier entdeckt ward, 
1000 Fuss über dem Meere auf der Westseite des Tmolusgebirges. 
Ihre Ei ankt sie dem Herrn C. Maw von Benthall 
Grange, welcher die Oertlichkeit, wo er sie fand, wie folgt beschreibt: 

ie ersten Exemplare wurden Anfan ang "Mai 1877 gefunden 
beim "Besteigen des Nymph Dag, östlich von Smyrna auf einer Höhe 
von 3000—4300 Fuss. Auf geringerer Höhe war sie bereits ver- 


= . blüht; gegen den Gipfel des Berges dagegen wurde eine grosse Menge 
i ‚in schönster Blüthe gefunden, eine Masse von blau und wei 


ss, 

ä der Nemophila insignis, db dunkler und leuchtender in 

Hure. ‚Nahe ‚dabei standen Tulpen, Fritillarien, Galanthus Eiwesii, 

seen verschiedener Arten, Crocus, rn bulbocodioides, Seilla 
Paradies für den Z mmler und und Botaniker.“ 


RT RE ee 


nie 


Der Verein erhielt zur a eine blühbare Pflanze von 
Heinemann, Erfurt; sie blühte bei mir ab und trug Samen. Ich 
kann sie jedem Liebhaber sowie den Blumenzüchtern und Denjenigen, 
welche sich der Treiberei der Tulpen, Hyazinthen, Crocus, Seilla ete. 
widmen, nur empfehlen. Sie ist zwar noch selten und - theuer, 
doch wird bei der guten Vermehrung derselben ihr Preis bald 
Jedem erschwinglicher sein und sie sich wie die Seilla zur Massen- 
kultur und Treiberei eignen. 

Tecophilaea Cyanoeroeus. Ebenfalls ein neues sehr schönes 
Zwiebelgewächs aus Chili, welches wie die vorhergehende Chinodoxa 
berufen ist, dieselbe Gunst und Ausdehnung der Kultur zu erfahren, 
wie die beliebte Scilla sibirica. In der Juli-Nummer des „Garden“, 
Seite 62, ist eine hübsche farbige Abbildung derselben gegeben, 
die richtige Schreibweise ist aber Tecophilaea, nicht Tecophylaea, 
wie Garden gr wie Nemophila, Gysophila ete. vom griechischen 
yıleEo, Yiln etc., lieben. Sie blüht gleich der Seilla im Frühling 
und ‘wurde vor ern Jahren etwa eingeführt und im Kew-Garten 
kultivirt. Ihre Anzucht wurde aber wieder aufgegeben, da sie nicht 
zur Blüthe gebracht werden konnte. Bei Haage & Schmidt im 
Jahre 1872 eingeführte Zwiebeln blühten indessen, doch blieben die 
Blumen etwas klein, da sie zu warm kultivirt wurden. Seit 
sind Zwiebeln in grösserer Anzahl eingeführt worden, doch zeigten sie 
sich in Bezug auf Blühen sehr schwierig; um dies zu thun, bedürfen 
sie sehr aufmerksamer Pflege, jedenfalls, um kräftige Zwiebeln, von 
denen bestimmt eine Blume erwartet werden könnte, zu erzeugen. 

® : RE 5 


. in reiche Erde pflanzt oder zwei Zoll tief in Töpfe mit gleicher 
Erde, welche Töpfe während des Winters in den frostfreien Kasten 
eingesenkt werden. Die ne ist, dass die Pflanzen kalt und 
nicht warm kultivirt werden und soviel Luft als möglich erhalten; 
im Februar und März bei schönem Wetter ist es gut, die Töpfe der 
Luft auszusetzen, indem man die Fenster herunterzieht und Luft 
und Licht auf die Pflanze einwirken lässt, bis die Blüthen erscheinen. 
Beim Erscheinen derselben können die Töpfe in’s Kalthaus gebracht 
ee woselbst die prächtigen himmelblauen wohlriechenden Blüthen 

e Zierde desselben sein werden. 

Ixiolirion tataricum (montanum‘ Pallasii). Die dritte im 
Bunde der neuen Zwiebelgewächse und ebenso werthvoll un 
empfehlenswerth ist Ixiolirion tataricum aus Turkestan. Ein Holz- 
schnitt und eine Beschreibung derselben ‚befindet sich in derselben 
‚Nr. des „Garden“. Die Pflanze erreicht eine Höhe von etwa 1% Fuss, 
die Blumen stehen in traubenartigem Blüthenstande und sind von 
schöner porzellanblauer Farbe. Es giebt verschiedene Spielarten 
davon, welche sich hauptsächlich durch die hellere oder Sinkiire 
Färbung der Blüthen von einander unterscheiden. 

Pallasii ist jedenfalls die dunkelste, tataricum die hellste, 
montanum und Ledebourii stehen in der Mitte. mean Einien 


WR 


— 356 — 


laufen in der Mitte der einzelnen eg jeder Art. Ihre 
Kultur würde vorläufig dieselbe wie Tecophilaea sein, obgleich sie 
in England an einer der Sonne an Ye ohne Decke 
den vorigen strengen Winter ohne Schaden aushielt, welches wir bei 
uns aber erst erproben müssten, bis die Zwiebeln billiger zu haben 
sein werden, wenigstens müsste für genügende ecke im freien 
l.ande während des Winters gesorgt werden, also etwa wie bei den 
Hyazinthen ete. Die Pflanze verdient nicht nur als Zierpflanze eine 
Stelle in jedem Garten, sondern ihre Blumen, welche abgeschnitten 
eine geraume Zeit dauern, würden sich sehr gut für Blumensträusse 
eignen und von den Blumenhändlern, ähnlich wie Agapanthus- 
Blumen, sehr gesucht werden. 
Alle drei Zwiebelgewächse sind bei Haage & Schmidt in 
Erfurt in Kultur und käuflich zu haben: (Ixiolirion tataricum sahen 
wir in diesem Sommer sehr schön blühend bei Herrn L. Späth 
in Berlin und werden nächstens eine Abbildung davon bringen. L. W.) 

runus Pissardi. Die „Revue horticole“ enthält in der 
Nummer vom 16. Maid. J. eine schöne bunte Tafel einer neuen Art 
von Prunus mit bunten Blättern und e:sbaren Früchten. Wir halten 
es für nützlich, die Nachricht, welche diese Tafel begleitet und 
welche der maassgebenden Feder des Herrn E. A. Carri£ere ent- 
RR wiederzugeben 

iese Art ist sicherlich die bemerkenswertheste ‚Pflauze, welche 

seit einigen Jahren eingeführt w orden. 
werthvoll ist, stellt sie in dem Genus Prunus eine besondere und 
anziehende Abtheilung dar, erstlich als früchtetragender Baum und 
zweitens als Schmuckpflanze. Sie ist nicht nur durch die bunte 
Färbung ihrer Blätter, welche von einem tiefen schattirten Roth sind, 


Früchte, welche einen ganz neuen Charakter haben. Sie wird auch 
a Zweifel eine wirkliche Umwälzung in der Gartenkunst hervor- 
rufen 

Herr Carriere nannte diese neue Art zum Andenken an Herrn 
Pissard, Obergärtner des Sehah von Persien, welcher dieselbe 
nach Frankreich. sandte. Sie soll von Tauris, einer wichtigen Stadt 
Persiens, herstammen, woselbst sie noch selten und sehr gesucht ist 
wegen der dunklen Röthe der Blätter. Auch werden die Früchte, 
welche von Jugend auf dunkel sind, in Tehera an, elie sie noch reif 
sind, viei gekauft, um dieselben mit Salz zu geniessen oder die Tafel 
damit zu zieren. Auch benutzt man sie zu Geschenken. Diese Art 
scheint in die Gruppe der Mirobalanen zu gehören. Ihre haupt- 
sächlichen Unterscheidungszeichen sind die folgenden: \ 

Strauch oder sehr kleiner buschiger Baum, sehr weigt, 
Zweige aufrecht, mit sehr schwarzer Rinde, glänzend; Triebe mit 


= ni: ‚dunkelrother, glatter, wie gefirnisster Rinde. Blätter unbehaart, oval, 


oben plötzlich verschmälert mit runder Spitze, fein gezähnt, 
- rother je nach Wuchs heller oder dunkler, aber 
n gelärbt. umen, welche in ‚der zweiten Hälfte der 


ch Or ee a aa 
ea ln Fe an 
E x 


\ 
— 357 — 


März erscheinen, werden getragen von einem 12—18 mm langen, 
rothen und unbehaarten Blumenstiel. Blüthenknospen kugelförmig, 
klein, vom Ende Februar an sichtbar. Kelchblätter abgerundet 
eirund, röthlich, ein wenig rostfarben. Blumen ungefähr 15—18 mm, 
regelmässig. Blumenblätter verkehrt eirund, von sehr schönem 
Weiss, selten rosa angehaucht. Staubfäden weiss oder kaum fleisch- 


purpur, ziemlich gut in der Reife, Fleisch saftig und zuckersüss. 
Der Prunus Pissardi könnte mit Vortheil in den Buschpartien 
und selbst auf den Rab»tten neben den Wohnungen benutzt werden, 


und glänzend, stets eine Zierde ist n wird ihn selbst im Topfe 
ziehen ae wie Spiraea und ähnliche Sträucher, da er nicht hoch 
wird u sehr verzweigt. Dies ist sieherlich, wir wiederholen 


nD 
es, die ertivollste Pflanze, welche seit langer zeit eingeführt ist, 
und en sie von Jedermann bald sehr gesucht se 

runus Re ist noch nieht im Handel, et in Cultur 
bei dos M. Paillet in Chatenay-les-Sceaux bei Paris. Wir Bin 
hoffen, dass diese Pflanze, welche dasselbe Aufsehen, wie.der rothe 
Pfirsich, in der Gärtnerwelt machen wird, sich schnell ee 
lässt, um in Kurzem in den Handel zu komm 

Carl Mathieu. 


Pothos aurea hort. Linden. 
Fam. Araceae. Subfam. Pothoideae. 
. (Hierzu eine Abbildung.) 


Die grosse Familie der Araceae oder Aroideae zerfällt nach 
Engler: Araceae, S. 62, in zehn Unterfamilien, deren erste die der 
Pothoideae sich durch Mangel an Milchsaftgefässen und Intercellular- 
haaren auszeichnet. Ferner hat sie zw weizeilige oder spiralig Area 


B | 
parallel sind; Blüthen meist zwitterig, Ovula gegenläufig abekrup) 

Die Pothoideae werden wieder eingetheilt in sechs Tribus, von 
denen die erste die der Pothoeae ist. Es sind kletternde Sträucher, 
deren Zweige den Blüthenstand produziren, entweder nachdem sie 
erst Niederblätter und dann Laubblätter oder nachdem sie nur 
Niederblätter getrieben. Seitennerven 1. Ordnung im Blatt ziemlich 
parallel, die 2. und 3. Ordnung netzförmig (ausgenommen Pothoidium), 
Blütben zwitterig, mit oder ohne Perigon, ‘oder eingeschlechtig. 
Samen ohne Eiweiss. Embryo mit grossem "Würzelchen 

Von den drei Subtribus ist die I. Subtrib.: Pothoineae (Schott. 
Prod. Aroid. 558), Blätter zweizeilig, Blüthen zwitterig, mit Perigon, 
Meist nach der Formel 

BP 23348; G (8) oder 
P. (2) A2+2, G:1; 


- 358 — 


wobei P die Perigonblätter, A das Andröceum Ginnbeelien, G das 
Gynäceum (weibliche Organ, Fruchtblätter) bedeute 

ie erste Gattung ist Pothos selbst. a sechsblätterig, 
Ovarium dreifächerig, jedes Fach einsamig. Sträucher Asiens und des 


Figur 16: Potbos aurea hort, Linden. 
n Oceaniens, einer in Madagaskar. Zweige immer zwei- 


u veihe beblättert, die unteren wurzelnd, obere frei, Knoten deutlich 
der 


— 359 — 


längere Zeit umfassend, Blattspreite lineal-lanzettlich, lanzettlich oder 
eiförmig-lanzettlich, mehr oder weniger ungleich, der Kollektivnerv 
oder alle Nerven aus der Basis entspringend, oder ein bis zwei 
innere von der Mittelrippe abgehend. Blüthentragende Zweige an 
der Basis mit 5—6 starken, lederartigen Niederblättern versehen, 
häufig ungefähr in der Mitte eine eiförmige Blüthenscheide (Spatha) 
tragend, und in einen kugeligen, eiförmigen, oder verkehrt eiförmigen, 
selten cylindrischen Kolben endigend, bald beblättert, bald nur mit 
Brakteen versehen, die wiederum in ihren Achseln Blüthenstiele 
tragen. Achse des Kolbens entweder überall mit Blüthen besetzt 
oder spiralig gewunden, Blüthen bald dicht aneinander, bald entfernt. 
Beeren elliptisch, roth, 1- 3samig. 
ezies-Charakter: Kletternd, Zweige zahlreich, nieder- 
drückt, gefurcht, an den Knoten mit Adventivwurzeln; Blätter 
gestielt, Stiele langscheidig, rinnenförmig, an den Rändern trocken, 
bäutig weiss, Oehrchen aufrecht, Blattspreite herzförmig ungleich- 
seitig*), stumpf, freudig grün mit unregelmässigen gelben Flecken. — 
Auf den Salomons-Inseln. 
Diese Neuheit ist von Andre in „Illustr. hort.* 1880, S. 69, 


und durch die goldgelben Flecken auf den Blättern, die ihr ein 
schönes Ansehen geben. Eignet sich besonders zur Garnirung von 
Felsen in Warmhäusern und verlangt ähnliche Behandlung wie die 
Dracaenen und die Crotons, die auch in so grosser Zahl aus dem 
Vaterlande unserer Pflanze zu uns gekommen. 

£ 


reis bei Herrn Linden in Gent 30 Frances. 


Zur Sommerveredelung.**) 
Von R. Müller, Obergärtner in Praust bei Danzig, 


Der Herr General - Sekretär war so freundlich, die ihm im 
vorigen Jahre zu beliebiger Verwendung zugestellten Notizen über 
Sommerveredelung in der Monatsschrift zu veröffentlichen. Ich will 
mir nun hier erlauben, noch einige Erläuterungen zu diesen Notizen 
zu geben und die Resultate der vorjährigen Sommerveredelungen 
mitzutbeilen, Zunächst einige Worte über den Werth der Sommer- 
veredelung. Gewiss wird Mancber sich gefragt haben: „Brauchen 
wir denn die Sommerveredelung? Genügen uns nicht die bisher 
allgemein bekannten Veredelungsarten in der bisher angewandten Art 
und Weise und zu den üblichen Zeiten?“ Diese Frage ist sehr 
gerechtfertigt und ich selbst bin der Ansicht, dass da, wo die Ver- 


*) Der Form der Blätter nach scheint diese Pflanze kaum ein echtes Pothos 

zu sein; ma muss behufs näherer Bestimmung die Blütben abwarten. L. W. 
**) Um Missverständni--en vorzubeugen, b»merke. ich, dass unter der 

Bezeichnung „Sommerveredelung“ da> Okulir n nicht mit verstanden ist. 


ne a ei 
a en 
A Ri y % 


—_ 860 — 


edelungsarten zu den gewohnten Zeiten gute Resultate sa die 
Sommerveredelung übrig ist.. In milderen Gegenden, z. B. in Frankreich, 
im Elsass und in Belgien, werden viele Baum- und Seraucharten durch 
Okuliren vermehrt, woran wir in unserem rauhen Klima nicht denken 
können, wie zahlreiche Versuche dargethan haben. So wachsen ner 
die sorgfältigst ausgeführten Okulationen von Linden gar nicht, v 
Kastanien nur mangelhaft und auch die Fear enhrelalengen 
gaben schlechte Resultate. Hier ist nun jedenfalls die Sommer- 
veredelung der Winterveredelung im Hause vorzuziehen, wie mein 
estreben überhaupt dahin geht, die Winterveredelung soviel wie 
ehalich zu beseitigen. Es missglücken auch oft aus nicht genau zu 
en Ursachen die Frühlingsveredelungen im Freien, wie mir 
B. in diesem Jahre der grösste Theil von Salix caprea pendula. 
Nach en im vorigen Jahre so geglückten Versuche habe ich nun 
jetzt Anfang Juli die nicht gewachsenen mit Sommertrieben veredelt; 
er diesen kann man jetzt freilich nur die Ei Augen benutzen, 
sie oben noch zu weich sind. Auf die Wahl der Reiser kommt 
elhek land sehr viel an und werde ich noch näher darauf zurück- 
kommen. In Frankreich wendet man schon lange eine Art Sommer- 
veredelung bei den Obstspalieren an, indem man an den Leitzweigen 
feblende Fruchttriebe durch seitliches Veredeln solcher unter die 
Rinde mit Anwendung des Okulirschnittes in T-Form ersetzt. 
Was nun den Erfolg der vorjährigen Sommerveredelungen an- 
betrifft, so ist derselbe im grossen Ganzen ein recht zufriedenstellender. 
on Ahorn war es besonders Acer platanoides globosum, dessen 
Vermehrung uns am Herzen lag. Mein Chef fand vor einigen Jahren 
auf einer Reise in einer Gärtnerei im Harze zwei Exemplare dieses 
Kugelaborn und aequirirte eines derselben, welche der Besitzer seiner 
Aussage nach noch nicht hatte vermehren können. Da die Ku gel- 
akazien hier oft vom Froste leiden, so wollten wir den Kugelahorn 
als Ersatz für dieselben anziehen. Die Kugelesche ist wohl schon 
als Ersatz für dieselbe empfohlen worden, diese wächst aber viel 
langsamer und sind uns in verflossenem Winter sämmtliche hoch- 
veredelten Exemplare davon erfroren. Die ersten vor zwei Jahren 
im Sommer in Kronenhöhe gemachten Sommerveredelungen sind jetzt 
zu schönen Kronen ‚herangewachsen. Auch die im vorigen Sommer 


von den Spitzen es Köpfe). Beim Ahorn ist auch darauf 
zu achten, dass auf der dem Reise entgegengesetzten Seite ein Zug- 
ästechen stehen bleibt oder bei stärkeren Stämmen zwei Reiser 
einander gegenüberstehend aufgesetzt werden, da sonst auf der dem 

eise entgegengesetzten Seite meistens eine oft bis in das Mark 
eindringende trockene Stelle entsteht, zu deren Ueberwachsung oft 


mes Jahre nöthig sind. 


0. Aesenlus sb wachsen, wie früher erwähnt, in ganz altes 
34 em sarken Holz gepelzt, sehr gut an und treiben auch kräftig, 

N berwachsen der horizontalen Schnittfläche der Unterlage geht 
‚dans oft 3—4 Jahre, Am 


— 361 — 


schönsten sind einige angeschäftete Reiser auf nur wenig dickere 
Unterlagen veredelt verwachsen 

Linden, Syringa, Sorbus und Salix caprea pendula sind gut 
geblieben und treiben recht gut. Von den im August veredelten Eichen 
ist nur ein Exemplar von eirca 20 Stück gewachsen; von hoch- 
stämmigen Stachelbeeren auf Ribes aureum etwa 20 pCt. Andere noch 
nicht gelungene Versuche werden in diesem Jahre wiederholt werden, 

Ueber die richtige Auswahl der Reiser und die richtige Zeit 
zur Sommerveredelung lassen sich keine bestimmten allgemeinen 
Vorschriften geben. ‚Be ei allen Baumarten, welche den ersten Trieb 


überhaupt nur einen Trieb machen, ist der richtige Zeitpunkt, sobald 
diese Terminalknespe vollständig a und der Trieb hart 
geworden ist. Wie schon beim "Kug lahorn erwähnt, haben sich die 
Spitzen der Sommertriebe am Sr zu Reisern bewährt. Von 
Linden, Syringa, Sorbus, Kastanien, sind auch Reiser von den unteren 
Enden der Triebe anzuwenden, wenn die Augen nur gut ausgebildet 
sind. Die Reiser sind durch Verstreichen der oberen Schnittfäche 
mit kaltflüssigem Baumwachs oder richtiger Baumharz vor dem 
Eintrocknen zu schützen. Bei den Kastanien sind die Kopftriebe nur 
dann mit Vortheil zu verwenden, wenn die Terminalknospen gut 
entwickelt sind; am kräftigsten entwickelt sind bei diesen gewöhnlich 
die obersten Augenpaare an Trieben, welche geblüht haben, und diese 
daher zu Reisern sehr geeignet. Bei Bäumen, welche den ersten 
Trieb nicht abschliessen, sondern immer weiter treiben, sind, wie 
bei Salix caprea pendu ula schon erwähnt, nur die untersten Enden 
der Sommertriebe zu Reisern zu verw enden. Oft bringen die Sommer- 
triebe in der vorderen Hälfte ihrer Länge Aftertriebe, während die 
Augen der hinteren Hälfte nicht austreiben; diese letztere ist ganz 
besonders zu 'Reisern geeignet. Ein Fachmann wird Jeicht selbst 
erkennen, welche Triebe zur Verwendung als Reiser reif genug sind. 
Im Vebrigen darf man sich Versuche, auch wenn der Erfolg nicht 
von vornherein gesichert erscheint, nicht verdriessen lassen. 

den meisten der Sommerveredelungen macht es sich nöthig, die Reiser 
sogleich nach dem Veredeln durch anzubringende Klammern oder 
Schienen vor dem Abbrechen zu schützen 


Cotyledon macrantha 
rubro-marginata hort. L. de Smet. Fam. Crassulaceae. 
Von R. Brandt und L. Wittmack. 

(Hierzu Tafel VI.) 


Gattungs-Charakter: Cotyledon (von xorv/n, eine Höhlung, 
wegen der konkaven Form der Blätter mancher Arten) Lin. G. n, 


lang wie die Röhre der Blumenkrone oder kürzer. Blumenkronen- 
. zöhre eng oder weit, krugföürmig oder cylindrisch, stielrund oder 


— 362 — 


fünfeekig, die Lappen des Saumes klein, abstehend oder zurück- 
geschlagen. Staubgefässe zehn (selten fünf), der Röhre der Blumen- 
krone eingefügt; Staubfäden fadenförmig, kurz oder lang; Antheren 
länglich, hervortretend oder eingeschlossen. Die Schuppen an der 
Basis der einzelnen Fruchtknoten lineal, länglich oder quadratisch, 
mitunter breiter als lang. Fruchtblätter fünf, frei, in fadenförmige 
oder pfriemenförmige, oft heraustretende Griffel verschmälert, mit 
schiefen Narben gekrönt, Ovula in jedem Fruchtblatt zahlreich. 
Balgfrüchte vielsamig. Kräuter oder Halbsträucher, verzweigt oder 
nur einen Schaft tragend, im Habitus sehr verschieden. Blätter 
‚gegenständig oder wechselständig, sitzend oder gestielt, oft sehr dick, 
fleischig, bei wenigen schildförmig, zerstreut oder rosettenförmig. 
Blüthen aufrecht oder hängend, klein, grösser oder gross, ähren- 
oder traubenförmig, oder in Scheindolden (eymös), oft schön. Blumen- 
kronenlappen in der Knospe gedreht. Gegen 60 Arten in West- 
und Südeuropa, ganz Asien, Himalaya und Mexiko. . 

Hooker und Bentham haben, wie aus obiger Charakteristik 
der Gattung hervorgeht, Cotyledon im Sinne Linn&’s wiederher- 
gestellt, da sie bei den Untergattungen vergeblich nach überall 
stichhaltigen Unterschieden suchten. Die kapischen Spezies (Cotyledon 
im Sinne de Candolle’s) gehen ganz in die europäischen durch 
C. racemosa über, viele andere europäische zeigen eine Blumenkrone, 
die viel länger ist als der Kelch. Die Gattung Echeveria D.C. ist 
nach H. & B. ein ganz haltloses Genus, das nur durch eine oft fünf- 
furchige Röhre der Blumenkrone sich unterscheidet, im Habitus aber 
ganz mit den kapischen Cotyledon-Arten übereinstimmt. Gewöhnlich 
werden noch die folgenden Subgenera als Gattungen angesehen, doch, 
wie gesagt, sind sie weder im Habitus noch in den Charakteren 
verschieden. 

Cotyledon D. C. Bull, Philom. 1801 aus Prodr. III. 396. Kelch‘ 
‚oft viel kürzer als die Blumenkrone. Röhre der Blumenkrone krug- 
förmig oder eylindrisch, rund oder fünfkantig. — Kräuter oder Halb- 
sträucher, meist am Kap, oft sehr dick. Blumenkronenzipfel in der 
Knospe spiralig gedreht. 

Umbilieus D.C. 1.e. Prod. III. 399. Kelch oft so lang als die 
Röhre der Blumenkrone oder wenig kürzer; Krone röhrig oder glockig, 
Röhre stielrund. Kräuter Europa’s oder des Orients. 
Pistorinia D.C. 1.e. Kelch kurz; ‚Blumenkronenröhre sehr 
verlängert, stielrund; Staubgefässe dem Schlunde der Krone eingefügt; 
Fruchtblätter sehr lang, lineal, Samen entfernt: Einjähriges aufrechtes 
Kraut in Spanien und Algier. Ann 
2. Eebeveria D. C. Prod. III 401 (Pachyphytum Klotzsch in 

Otto & Dietr. Gartenz. IX. 9 und in Link Kl. & Utt, le. pl.-var. II. 43), 
Relch oft een, Lappen der B.umenkrone oft länger als die 
Krone k 


- 


förmig, fünfiappig oder fünftheilig, stielrund oder 
eig en i 


in Mexiko; eine ans Peru, eine 


BE 1 2, 


Spezies - Charakter: Cotyledon macrantha hort. L. de Smet. 
Stamm kurz, Blätter gegenständig, gekreuzt, breit-verkehrt-eiförmig, 
nach der Basis keilförmig verschmälert, ganzrandig, stumpf, mit kurzer 
Spitze, ungestielt, sehr diek, konkav, smaragdgrün, matt, nicht oder 
wenig bepudert, Blüthenschaft zu Anfang der Blüthezeit nieht viel länger 
als die Blüthen, später sich verlängernd, da die in Diehasien (Gabel- 
ästen) stehenden Blüthen in Wickel ausgehen, die sich später gerade 
strecken; Kelch sehr kurz, fünfzähnig; Krone glockenförmig, gross, 
schön sebarlachroth, aussen am Grunde oft grünlich, Röhre rundlich, 
‚Zipfel der Blumenkrone lineal-lanzettlich, nach aussen umgerollt. Staub- 
gefässe im unterem Drittel der Kronenröhre eingefügt (aber sich noch 
bis zur Basis derselben markirend), die den Kelchzähnen gegenüber 
stehenden (später angelegten) grösser, Fruchtknoten und Griffel fünf, 
Narben fast hakenförmig nach aussen gebogen; die fünf Balgkapseln 
an der inneren Wand aufspringend. 

Var. a. rubromarginata hort. L.de Smet. Blätter mit purpur- 
rothem Rande, Vaterland: Kap? 

Die abgebildete Pflanze hat Herr R. Brandt, Charlottenburg, 
von Herrn Winter in Bordighera unter dem Namen Cotyledon 


marginata darstelle. Er bemerkt ferner, dass er sowohl C. maerantha 
wie C. rubro marginata in den Handel gebracht habe und wie schon 
der Name sagt, der Unterschied zwischen beiden nur darin bestehe, 
dass die Varietät einen rothen Rand um die Blätter besitze. Die 
erste Nachricht über C. macr. rubr. marginata brachte die „Revue 
horticole“ 1877, S. 87. Es heisst dort: „Cot. macrantbum, var. 
rubr. marginatum hort. L de Smet. Crassulacee aus dem Kaffern- 
lande. Blätter gross, smaragdgrün, mit röthlichem Rande“. 
Herr L.de Smet gebührt somit das Recht der Priorität in der 
Benennung; dass aber Herr Winter sie unabhängig von ihm scho 
früher einführte, geht aus folgendem Bericht desselben an uns hervor: 
„Im Jahre 1870 erhielt ich durch den 1875 verstorbenen 
Botaniker und Pharmaceuten Daniel Hanbury in London unter 
anderen Samen eine kleine Quantität eines Cotyledon ohne Angabe 
der Spezies und des Vaterlandes, zur Aussaat für den Garten seines 
Bruders, Herrn Thomas Hanbury in Mortola bei Mentone, welchen 
Garten ich damals anlegte und bis zur Gründung meiner Handels- 
gärtnerei verwaltete. Die jungen Sämlinge gediehen prächtig und 
blübten schon im Winter 1872—1873. Trotzdem diese Spezies allen 
den Garten besuchenden Gärtnern unbekannt war, wollte ich dieselbe 
in meinem ersten im Jahre 1874—18:5 erschienenen Kataloge nicht 
als Neuheit aufführen in gänzlicher Ermangelung aller Daten über 


dieselbe, 


a 


REN 


— = 


gefunden hat, obgleich sie im Sommer sehr gut im freien Lande als 
Teppichpflanze zu verwerthen ist und, zeitig im Herbst in Töpfe 
gepflanzt, im Winter im temperirten Hause oder in einem hellen 
Zimmer sehr dankbar blüht. Ich kann jetzt diese Pflanze tausend- 
weise zum Preis von 100 Frances pro 100 Stück liefern. “**) 

Wir schliessen uns dem Urtheil des Herrn Winter an und 
können diese schöne Pflanze nieht genug empfehlen. Die grossen 
smaragdgrünen Blätter mit rothem Rande geben ihr ein sehr effekt- 
volles Aussehen, welches im Winter noch durch die glockenförmigen 
scharlachrothen Blüthen erhöht wird. (Auf der Zeichnung ist der 
Blüthenschaft etwas kurz ausgefallen.) 

An einem jüngeren Exemplar ist der Stamm 4% cm hoch, 1% cm 
diek, die Blätter sind 9 em lang und 6% cm breit. 

'orm der Blätter und dem Bau der einzelnen Blüthen 
steht diese Art der Cotyledon orbieulata DC- nahe, unterscheidet sich 
aber durch den kurzen Stamm, die smaragdgrüne Farbe der Blüthen 
und den nicht so reich verzweigten, kürzeren Blüthenstand. 
 . Tafel-Erklärung: Fig. 1. Blumenkrone links durehsehnitten. 
2. Blüthe desgl. 3. Einzelnes Fruchtblatt im Längsschnitt (die Narbe 

muss nach links anstatt nach rechts). 4. Die fünf Fruchtblätter je 
mit einer Schuppe an der Basis. — (Analysen von L. W.) 


Drei empfehlenswerthe Birnen. 
Von Karl Mathieu. 


1. Alexandrine Douillard. Eine Tafelfrucht ersten Ranges 
und sehr bald reichtragende Pyramiden bildend, gedeiht sowohl auf 


 Quitte als auf Wildling in jedem nahrhaften Boden und liefert für 


% 
8 2. B. von Haage & S den Katalogen von für 


Wahrscheinlich ist der noch jetzt in den Erfurter Preisverzeichnissen, 
Spezialisten 


TE a Fe et. > 


— 3 — 


zur F kreselformigen und selbst rundlichen Form. Der Stiel ist etwa 
1—1% Zoll lang. Die Oberfläche der Frucht ist mit Beulen ver- 
sehen, ähnlich der hier auf den Märkten unter dem Namen Malvasier 
bekannten, glatt, hellgrün, bei der Reife in’s Hellgelbe oder Weiss- 
gelbe übergehend, zuweilen etwas rostig und auf der Sonnnenseite 
bei freihängenden, nicht beschatteten Früchten mit schön gerötheter 
Ba eisch ist weiss, schmelzend und mit vielem sehr 
zuckerreichen Safte bei vollständiger Reife versehen. Da die Schale 
sehr fein ist, so ist es nicht nöthig, dieselbe abzuschälen, was nur 
einen Verlust des Saftes herbeiführen würde. Bei dem Abreifen ist 
die Frucht zu überwachen, indem man nach und nach die sich zur 
Reife färbenden Exemplare abnimmt und auf dem Lager ihre voll- 
ständige Reife erlangen lässt, aber nicht zu dicht schichtet, da dure 
die dünne Haut leicht Faulflecke durch Stoss und Druck entstehen; 
am besten ist es, man giebt jeder Tafelfrucht ihren eigenen Platz 
auf durchlochter Unterlage. Ihre Reifezeit ist je nach der Witterung 
der Oktober, etwa die Mitte bis zu Ende, und hält sie sich bei 
guter Obstkammer bis in deu November hinein. Die Frucht ist 
französischen Ursprungs ‚und verdankt ihren Namen einem Obst- 
liebhaber Douillard, Architekt in Nantes, welcher sie aus Samen 
erzog. 

Fllen Appert. Obgleich die Frucht nur mittelgross wird, 
trägt der Baum so reichlich und fast jedes Jahr, dass die Meng 
der Früchte ne rg die geringere Grösse ersetzt; es ist ebenfalls 
eine Frucht ersten Ranges. Die Pyramide ist bei mir auf Quitte 
gezogen und Sr von ıinissigem Wuchse; auf Wildling oder 
Hochstamm würde der Baum jedenfalls einen grösseren Zug haben 
und kräftiger wachsen, daher eiguet er sich auf Quitte sehr gut zur 
Spindel, wo er sehr bald tragbar wird und leicht im Schnitt gehalten 
werden kann. Die Frucht ist rundlich, in der Reife mit weisslichem, 
feinstem und schmelzendstem Fleische nebst vielem zuekerreichen Safte. 
Die Reifezeit ist im August und eignet sich diese Sorte dadurch sehr 
gut für den Obstgarten, da die frühen guten Früchte stets für den 
Markt willige Käufer finden, weil um diese Zeit ‘der wirklich 
werthvollen Sorten nur sehr wenige sind. Auch diese Frucht ist 
französischen Ursprungs und wurde von Andr& Leroy in Angers 
welcher sie nach seinem Schwiegersohn Eugene Appert nannte, aus 
Samen gezogen. 

Thompson. Eine ganz ausgezeichnete Frucht. Der Baum 
bildet ziemlich normale und lichte Pyramiden, ist sowohl auf Quitte 
als auf Wildling fiott wachsend, bildet gute Hochstämme und eignet 


ER a ie a ne EEE Fa ET a ee A ER ER 1 4 DE ar =“ 33 
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—_ 366 — 


sich sehr gut zur Spalierform. Die Frucht ist gross, wenigstens: 
bei mir auf Quitte in gutem Boden und trug der Baum fast jedes 
Jahr reichlich, wenn nicht Frost ete. dazwischen kam. 


Mitte Oktober reif und dauert bis in den November unter günstigen 
Umständen. Die Frucht ist belgischen Ursprungs. Im Jahre 1820 
wurden von dem bekannten Pomologen und Sorten-Erzeuger Van Mons 
Reiser dieser Sorte unter Nummer an die Londoner Garten-Gesellschaft 
zur Probe gesandt, und nachdem der veredelte Baum Früchte getragen, 
nach dem Direktor des Obstgartens obiger Gesellschaft Thompson 
genannt, 

Alexandrine Douillard und Thompson sind in der Baumschule 
bei Späth zu haben, wenigstens sind sie im Kataloge aufgeführt; 
ebenso habe ich Herrn Gärtner, Baumschulbesitzer in Zechlin, 
Reiser der drei Sorten zur Vermehrnng und Anzucht übergeben. 


Der Meerrettigbau im Altenlande (Landärostei Stade) 


und sein Feind (Phaedon cochleariae). 


Herr Senator Holtermann in Bremen, Mitglied des Abgeord- 
netenhauses, hatte uns vor einiger Zeit einen Käfer, der sich auf 
dem Meerrettig, welcher im „Altenlande“ viel gebaut wird, massen- 
haft eingefunden hatte und weicher ihm von Herrn Dr. Köpke, 
Direktor der Ackerbauschule in Bremervörde zugesandt, übergeben. 
Herr Dr. Kuhn, unser Mitglied, bestimmte denselben als Phaedon 
eochleariae Fabr. Herr Dr. Köpke schrieb hierauf dem Herrn 
Senator Holtermann: | 

„Was und Umfang des Schadens betrifft, so bemerke ich 
darüber Folgendes: Der Meerrettigbau wird ziemlich stark betrieben 
in der dritten Meile des Altenlandes und auf der Eloinsel Finken- 

 werder. Es werden dort sicher 150 bis 200 ha Meerrettig angebaut 

und zwar vorwiegend von solchen Leuten, die den Ackerbau als 

= eine Art Gartenkultur betreiben; selten hat dort Jemand mehr als 
E. 0,12 bis 0,13 ha Meerrettig. Die Kultur ist ungewöhnlich einträg- 
lieh. Man zahlt für das Produkt auf dem Feld 600-1000 Mark 
pro ha, je nach der Güte der Waare. Der Meerrettig wird fast 

. sämmtlich nach England verladen. In neuerer Zeit fing man hier 

. und dort gr schon an, denselben in grösserem Maassstabe anzu- 


— 367 — 


sich von Jahr zu Jahr mehr und hat jetzt fast die ganze dritte 
Meile erobert. Die erste Generation tritt von Anfang bis Mitte Mai 
auf. Eine zweite hatte ich Gelegenheit, selbst zu beobachten und 
zwar im August bis Mitte Oktober. Ich sah Felder, auf denen auch 
nicht ein Blatt mehr vorhanden war. Auf einem Blatte traf ich 
mitunter 500— 600 Larven und daneben noch den Käfer an. Selbst- 
verständlich wird auf diese Weise die Vegetation vollständig gehemmt 
und die Meerrettigstangen bleiben so dünn, dass sie nicht mehr 
verkäuflich sind. Ich lasse jetzt den Käfer hier überwintern und 
werde rss Sommer Versuche mit demselben anstellen. Nun 
noch zwei en: 

4; Wäre nichts Genaueres über das Auftreten des Käfers in 
Molin in Böhmen*) zu erfahren und wie? Dort hat doch sicher ein 
Naturforscher die Lebensweise des Käfers genauer beobachtet und 
auch wohl beschrieben. 

2. Das Citat aus Kaltenbach sagt, dass dieser Käfer an den 
Blüthen des es grosse Verheerungen anrichte. Soll das 
heissen: Blätte 

er na blüht nämlich, wenn er wie im Altenlande 
kultivirt wird, sehr selten. Es kommt nur ganz ausnahmsweise auf 
dem Felde eine Blume vor. Die Beseitigung der Blüthen ware 
überdies ohne jeglichen Nachtheil — eher von Vortheil — für 
Ausbildung des Meerrettigs sein. — Sollte Herr Dr. W. Ihnen Re 
Monographie über unseren Käfer zugänglich machen, beziehungsweise 
auch nur angeben können, so würde er mich zu grossem Dank ver- 
verpflichten —.“ 

Eine Monographie über den Käfer, der zur Familie der Blatt- 
käfer gehört, ist uns leider nicht bekannt. Die Angabe in Kalten- 
bach bezieht sich allerdings auf die Blüthen, indess ist Phaedon 
cochleariae ein Käfer, der auf vielen Crueiferen und also auch auf 
deren Blättern vorkommt. 


Skizze einer weuen Vegetations-Formation 
Südamerika’s. 
Von Gustav Niederlein. 


Zwischen dem 35. und 43.0 15.' südlicher Breite und zwischen 
den Anden und dem atlantischen Meere in den Gebieten der 


pP 5 
Negro und Chubut liegt ein ca 30 000 Quadrat-Leguas grosses Land, 
das bis auf die Kriegs- unü ee des gegenwärtigen 
Präsidenten der Republik Argentina. Genera n Julio A. Roca, 
und seiner Feldherren (in den Jahren ee der unbekannteste 


*) Wir hatten Herrn Senator Holtermann von diesem in der Literatur 
angegebenen Falle Mittheilung gemacht. — Weitere Nachrichten aus anderen 
Gegenden wären uns sehr willkommen. D.R. 


a 


—_— 368 — 


ieronymus im Centrum und im Westen des riesigen Reiches bis 
auf das Hochplateau der Anden und mit Herrn Prof. Dr. Lorentz 
im Osten im schönen vom La Plata, Uruguay und Paranästrome 
umspülten Enire-Rios), in Brasilien und anderwärts kennen lernte. 
Zu den mit Herrn Prof. Dr. Lorentz vor und während der 
Revolution (resp. Bürgerkriege) ausgeführten, meist systematischen 
Detailarbeiten in dem auf Staatskosten in der Veröffentlichung 
begrifienen Reisewerke: „Informe cientifico sobre la espedieion del 
General Roca al Rio Negro“ und zu meinen in den diesjährigen und 


. 


auf. Von ihnen herab fliessen mit ungeheuren Erosionsmassen die 
Gewässer der erstgenannten Ströme so ‚ dass der rothe und 


patagonische Steinhochland ostwärts zum Oceane wälzen, während 
er erste, der Salzfluss, sie weit ab von den Geröll- und Kies- 
ablagerungen in der Sandsteppe von Tunuyan, der Stätte der Erd- 
beben, aufnimmt und sie dann durch eine meist trostlose, hier und 
da von Basalt- und anderen Eruptionsmassen durchbrochene Lager- 
stätte von Grand und Sand südwärts bewegt, bis er aufhört zu 


Znnen im Urre- lauguen, dem bitteren See, Weiterhin, östlich vom 
' Chadileobu, sind feinere kali-, magnesia- und kochsalzreiche Sande 


ehügel, in Mulden und endlosen Ebenen, häufig auf Tosca, 
üttet. Ans ihnen zu Tage treten zahllose Salzlagunen, die 
a Mugsandwäsien. des indian 


'ado nicht verlieren, ebenso- 


36 
wenig wie südlich vom Rio Negro im centralen Theile und im 


südöstlichen Ende der vormaligen Indianergrenze und die weiter 
nach Villa Mercedes sich ziehende Festungskette ist dann vielleicht 
momentan die beste Scheide zwischen der Steppe und den davo 
östlich gelegenen, auch Tausende von Quadrat-Leguas einnehmenden 
Pampas, welche letztere hier von namhaften Männern theilweis als 
eine Schöpfung des La Platastromes angesehen werden. Aus diesen 
grasbenarbten, wie ein in seiner gewöhnlichen Bewegung erstarrtes 
Meer erscheinenden welligen Flächen erbeben sich unweit der atlan- 
tischen Küste wie Klippen die meist aus Granit und metamorphischen 
Gesteinen gebildeten Sierras Volcan und Ventana. Aehnlich und 
noch mehr als Küstengebirge steigen südlich im Südosten zwischen 
den Rios Negro und Chubut die ebenfalls nur niedrigen und angeblich 
ebenso nackten Sierras Valcheta, Antonio u. A. empor und was 
endlich die Küste anbetrifft, so präsentirt sie sich nach Heusser und 
Claraz als ein %—2 Leguas breiter Saum salziger, häufig zu Dünen 
aufgetriebener Alluvionen. Tro tzdem die Sonne heiss, im 

glühend und verzehrend herniederscheint, = doch kalt der W eltenraum, 
der sich darüber verliert. Enorm gross ist die Rüskstrahlnng der 
Brdenwärme. Zudem bewegen vom südlichen Eismeere, vom Feuer- 
lande und von den Cordilleren ber heftige kalte ae die Atmosphäre. 
Mit Kies und Sand beladen stürzen sie herein, bauen hier Dünen, 
wühlen dort andere auf und Sandmassen ea aufhäufend und 
wieder über die Ebenen ausbreitend, stürmen sie weiter, bis sie 
zuletzt nur noch mit feinem Salz- und Sandstaub und zerriebenen 
Pflanzenresten über die Pampa brausen. Selten werden sie über- 
wältigt durch warme dunstgeschwängerte Lüfte, die ihnen aus den 
Tropen oder von der See entgegen wehen. Das sich öfters bildende 
Gewölk wird meist spurlos verjagt. Die trotzdem noch fallenden 
Niederschläge sind auch schnell, ohne nennenswerth in den Boden 


Konfiguration im Vergleich zu besprochenen Winden von ebenso 
untergeordneter Wirkung, wie im Vergleich zur Sonnenwirkung und 
Atmosphärenströmung in ihrer Beeinflussung der Physiognomie der 
Pflanzenwelt. Vor jenen mächtigen Naturgewalten treten auch die 
erwähnten noch wesentlichsten Faktoren, ein ‚verhältnissmässig 
starker Thau und Morgennebel wie das oft in geringer Tiefe meist 
auf Toseagrundlage ruhende Grundwasser, in den Hintergrund. — 
Kurz: Mit gewisser Dürre verbundene Dürftigkeit und Eintönigkeit 
ist der Ausdruck des Ganzen! 

Erklärliche Ausnahme machen die ae der Rios Limay 
und Nauquen innerhalb der Anden durch ihre Regenzone, welche 
das antarctische Waldgebiet Chile’s erzeugend, hier auch über kr 
massigen, sonst für paeifische Wolkenbildungen unüberstei 
Riesenwälle mit ihren theilweis in Schnee und Eis gehüllten Gipfeln 
und ihren da.und dort noch . thätigen Feuerschlünden reicht. Sie 

24 


unterhält vielleicht ein vom chilenischen recht verschiedenes Wald- 
ebiet — das Paradies der jetzt daraus vertriebenen Manzanas- 
Indianer mit Apfelbaumhainen, Araucariagehölzen und dergl. — Eine 
andere, aber dürftige Waldzone aus Alsarroba-., Quebracho-, Caldena-, 
Tala-, Chauar- und anderem Buschwald und Buschland — die östliche 
Monteformation des Herrn Pr of, Dr. Lorentz — zieht, überaus 
häufig von mehr oder minder dürftigen Weidetriften, wüsten Flug- 
sandstrecken, Salzlagunen ete. unterbrochen, aus den Bereichen der 
Sierras de Cördoba und San Luis in die centrale Steppe bis etwa 
zum Urre-lauquen. Westwärts vom Chadileobu und westwärts vom 
Rio Desaguadero und südwärts bis erde zu Sierra Roca steigt 
von den Abhängen der Cordilleren und vom Norden die westliche 
Monte (auch nach Prof. Dr. Lorentz die Vegetation der Wüsten- 
region*) herab. Im Osten liest bis eirca zum Bi chieo, :woselbst 
dann allmälig ein ne beginnt, die Pampa, welche ich 
eingehender im Vortrage in‘ der naturforschenden Gesellschaft zu 
Görlitz behandelte. W eiterhin noch, unweit vom Meere existirt nach 
Heusser und Claraz ein Streifen Dornbuschland. Im Süden aber, 
schon nördlich vom Rio Colorado und längs des grossartigen Eruptions- 
gebietes der Sierra Chachahue, Payen, Lucas und Roca, ganz besonders 
. aber im patagonischen Entre-Rios, auch jenseits des Rio Negro, theil- 
weis bis an den Rio Chubut befindet sich meine südliehe Monte- 
oder Grisebachsformation, die sich durch ARnIHER IN, die 
angedeutete Dürftiekeit und ziemlich auffallenden Reicht 
eigenthümlicher Cordillerenformen auszeichnet, doch Eh: wieder 
verschieden ist vom Dürftigsten aller hier zur Sprache kommenden 
Vegetationsggebiete, dem ‚patagonischen , das vom Süden Bu in sie 
greift und in Gestalt von öden Campos in sie springt. 


Die Kstellans des Gartenbauvereins zu Weissensee. 


Am 20. August d. J. veranstaltete der Junge und rührige 
Gartenbauyerein zu Weissensee bei Berlin NO. eine Ausstellung, 
deren einzelne Objekte z. Th, auf jeder agren Ausstellung sich 
hätten sehen lassen können und die bewiesen, dass die neue Gärtner- 
Kolonie zu Weissensee sich in guter Lage befindet. Fast Alles 
waren Marktartikel, aber in vortrefflichen Exemplaren, so die Kaiser- 
gruppe des Hoflieferanten G. Schmidt, gebildet aus Palmen, Dra- 
caenen etc., die Blattpflanzengruppe des Herrn W. König (früher 
bei Herrn Rav en&), Ordner der Ausstellung, bestehend aus Palmen, 


er Ka Kasckislapnesslkliuienn ER 
Bas ki ae Buenos Ayres 181 


- 371 — 


ne zugesprochen wurde u. s. w. Reizend nahmen sich 

er letzteren Kollektion ein Adiantum graeillimum, und ein Ad. 
Parkırenss Een beides wahre Schaupflanzen; unübertroffen waren 
aber auch die einjährigen Cyclamen des Herrn Pengel; wir maassen 
ein Exemplar mit 34 cm Durchmesser! 

Selbst gezogene treftliche Dracaena indivisa und Ficus elastica 
stellten ferner aus W. König sowie W. Schadow, ersterer ausser- 
dem selbst gezüchtete zweijährige Camellien und Latanien in 

vorzüglicher Qualität. Auch lie Myrten und Azaleen von G. Schmidt | 
(selbst gezogen) dürften nirgends schöner zu finden sein. — W. Kriede- 
mann lieferte Gesneriaceae, umsäumt mit Cyperus leptoclada?*) einer 
sehr gefälligen Pflanze, Bading ebenfalls Gesneriaceae, sowie Latänien, 
Sanch ae nobilis, hochstämmige Fuchsien, Coleus, Farne und Cy- 
clam A. Hasse Tydaea-Arten, A. Müller Pleetogynen und 
Caniellfen, Witzel Primeln, (die besten), Cyclamen, Pelargonien und 
hochstämmige Fuchsien (Goliath), Curio die besten Fuchsien, darunter 
auch eine Gruppe der neuen Charming, die übrigens ziemlich der 
Goliath ähnelt und auch im Wuchs nichts besonderes a 
hat; Porath schöne Georginen und Coleus, W. Sievers Rese 
Heliotrop, Haase-Pankow Gladiolus, Emil Thiele- Berlin Makart- 
Bouquets, endlich Schleinitz, Wolff und Hartke diverse Gemüse. 


Hochstämmige Stachelbeeren. 


In der Versammlung des Vereins vom 97. legte Herr 
Baumschulbesitzer Max Buntzel in Nieder Schönwäide, bei Köpenick 
ein vorzügliches Sortiment werk, die sämmtlich von Hoch- 

ämmen entnommen ware or. Herr Buntzel macht aus der. 
Anzucht von hochstäimmnig. et Stachel- und Johannisbeeren, 
die jetzt mit Recht so sehr beliebt geworden, eine Specialität und 
Bi von a besonders folgende Sorten: 

No. 1. = Berne Bronghton’s. Frucht sehı gross, roth, rund, 


6. elta, Williamson’s, kirschroth, sehr gr.,rund, behaart. 
»„ 7. Yellow Lion, Ward’s, die beste, früheste und süsseste. 
hochgelb, mittelgross, rund, behaart 
„ 13. Sproffon’s Goliath, roth, sehr gross, " länglich, glatt. 
„ 16. Plain long queen, blassgrün, sehr gross, elliptisch, wollig.. 
„ 20. Green yellow seedling, is gross und sehr voll tragend, 
ockergelb, elliptisch, glatt 
„26. u Crompton’s, grünlichweiss, .. gross, eiförmig, 


gla 
>48, Farben Glory, Berry’s, dunkelroth, elliptisch, wollig. 

*) Diese Pflanze wurde mir von Herrn König mit obigem Nam 
bezeichnet. Er fand sie auf einem Stamm von Ence erg: villosus 2 
Bouch& in Monatssch. 1879 S. 185, wo sie unter a ge -nata- 

lensis besprogkien i ist.) L. W. 


24» 


= ns Arztes Dr. .Rutenberg umgab, der auf Madagaskar erschlagen worden. 


— 32 — 


Unter den Neuheiten von Stachelbeeren sind die empfehlens- 
werthesten: 
No. 59. Tara Greenhalgh’s, rund (nicht an: wie die Be- 
schreibung des Züchters sagt), glatt, 
sr Da. UR Neubert, Busse’s, glatt, länglich” (nicht rundlich), 
sehr gross, gelb, von Busse in Cannstadt gezüchtet. 


Johann Maria Hildebrandt 7. 


(Schluss.) 


Er begab sich von Sansibar aus nördlich längs der Küste nach Pangani, 
Malindi und Lamu, um den besten Weg nach dem Innera zu erkunden, Die 
kürzeste Route von Lamu aus den Tuna-Fluss entlang nach dem Kenia war 
unmöglich, da Jie Furcht vor den Somälhorlen die Bildung einer Karawane 
verbiuderte. Fieber, Skorbut und sehr bösartige, fressende Gesclhwüre zwangen 
ihn, über Mombassa nach Sansibar zurückzukehren. Er fand user 
Aufoahme und Pflege auf dem englischen Stationsschiffe „London’ 
erst nach en Monaten gesundete er soweit, dass er im November ge 
seinen Plan, den Kenia zu durchforschen, wieder aufnehmen konnte Nun 
siedelte an nach Mombassa über, formirte seine aus 50 Mann be- 
stehende Karawane und brach am 10. Januar 1877 von Mombassa aus nach 
dem Ionern auf. Auf dieser Tour gelangte er bis Kitui in Ukamba. Nur 
drei Tagemärsche trennten ihn von seinem heiss ersehnten Ziele, dem Kenia. 
Allein diese drei Tagemärsche waren unmöglich auszuführen, da wilde 
an am Wege lagerten. Bei der Stärke dieser Horden war an einen 

waltsamen Durchtrruch. nicht zu denken, und als Hildebrandt durch fıied- 
liche Verhandlungen sich den Weg zu eröffnen sucht, verweig«rten ihm seiae 
Leute den PRSERSER Da seine Tauschwaaren zu Ende ging:n und ferner 
mehrere Mordversuche auf ihn unternommen wurden, so blieb ihm nichts 
weiter übrig, als den Rückmarsch nach der Küste re brane Obne sein 
Ziel, den Kenia, erreicht zu haben, aber mit reicher Ausbeute, besonders in 
botanischer, zoologischer und mineralogischer Beziehung, kehrte er im August 
1877 nach Sansibar zurück. Sein Körper war durch Fieber und andere 
Krankheiten, sowie durch die Anstrengungen der Reise in hohem Grade 
geschwächt und so verliess er Sansibar, um in der Heimath Genesung zu 
suchen. 

Am 13. November 1877 langte er in Berlin an. Hildebrandt’s Aufenthalt 
in Berlin währte diesmal vom 13. November 1877 bis zum 20. Februar 1879. 
Dieser Aufenthalt in der Heimath hatte den Reisen.len sehr gestärkt, und 
frisch und muuter trat er am 20. Februar 1879 seine dritte, seine letzte Reise 
nach Afrika an. Hildebrandt hatte sich diesmal Madagaskar zu seinem 
ee auserwählt. Zunächst aber war ihm die Aufgabe ges tellt 

worden, Licht über das Dunkel zu verbreiten, welches das Ende des Bremenser 


Hildebrand t begab sich über Triest, Aden und Sansibar nach Nosi-b&e, wo er 
April a ne gen ae rn er sein uni or wa, durch- 


_ 373 — 


Innern. Es gelang ihm, sichere Nachrichten über das Ende Rutenberg’s ein- 
zuziehen. Ausführlichere über diese Expedition giebt uns Hildebrandt in 
seinem in der Zeitsel:rift der Gesellschaft für Erkunde, Berlin 1880, S. 81, 
veröffentlichten Aufsatze „Westmadagaskar”. Die ungesunden klimatischen 
Verliältnisse der sumpfigen Westküste Madagaskar’s hatten unserem Hilde- 
brandt Fieber zugezogen und so war er nach seiner Rückkehr nach No.i-b& 
gezwungen, Heilung und Genesung im Hospital zu Helleville auf Nosi be zu 
suchen. Zwei Monate dauerte dies und leider war er dadurch ee, 
Nosi-b& und die ungesunde Westküste Madagaskar's zu verlassen, da die 
inzwischen eingetretene Regenzeit die Reise nach dem Ho anlaade nicht 
erlaubte. So war Hildebrandt gezwungen, bis nach Beendigung der Regen- 
zeit an der Westküste zu verweilen und erst im Mai 1880 trat: er seine Reise 
nach dem Innern Madagaskar’s an. Die Zwischenzeit benutzte Hillebrandt 
zu verschiedenen kleineren Ausflügen an der Westküste, von welchen der 
bedeutendste: „Ausflug nach dem Ambergebirge” von ihm selbst in oben- 
genannter Zeitschrift, Jahrgang 1880, beschrieben. Ende Juni langte Hilde- 
brandt schwer krank in Antananarivo, der Hauptstadt Ma-lagaskar’-, an. Die 
thatkräfige Hü'fe des Herrn Dr. med. Borchgrewinck, des Ch efs der 
norwegischen Mission auf Ma-lagaskar, die hingebende Pflege, die er im 
Hause und in der Familie dieses Herrn fanı!, sowie der Besuch der heissen 
Quellen in Sirab& in Betsil&o stellten Hildebrandt soweit wied:r her, dass er 
im Oktober 1880 seine Forschungen und Arbeiten aut’s Neue wieder auf- 
nehmen konnte, Er begab sich in das Waldg.birge östlich von An ananarivo, 
siedelte sich dort in einem B'ocklıause an und verlebte dort die Mona'e Oktober 
bis Dezember 1880, eifrig beschäftigt, seine botanischen und zoologischen 
Sammlungen zu vermehren. Nicht genug kann Hildebrandt die Fruchtbarkeit 
dieses Theiles von Madagaskar besonders während der Regenzeit rühmen, 
während er sich früher über die Unfruchtbarkeit der wald!osen Hochebene 
‚Central-Madagaskar’s ee beklagte. ae herrschte damals die trockene 
Jahreszeit. Im Dezember kehrte Hildebra nach Antananarivo zurück. 
Die Absicht, seine ee jetzt nach a dem Einschiffurgshafen 
an der Ostküste, zu bringen, hatte er wegen der Schwierigkeit des Transportes 
während der Regenzeit aufgegeben. Er veranstaltete vielmehr eine 
stellung in der Hauptstadt, welche von allen Europäern daselbst besucht 
wurde. Diese Ausstellung brachte ihm Einladungen von allen Theilen der 
Insel und diese wär. n.gewiss in hohem Grade für die Zwecke des Reisenden 
förderlich gewesen, wenn er dieselben hätte benutzen können. Im Januar 
1881 unternahm Hildebrandt eine weitere Forschungsreise nach dem Ankaratra- 
Gebirge. Allein der starke Regen zwang ihn, das Gebirge zu verlas-en. Er 
wandte sich nach Süd -Betsil&o und siedelte sich im Walde von Ankafina 
an, um dort zu sammeln. Von dort her datiren seine oben erwähnten beiden 
letzten Briefe. Hildebrandt muss wohl von Süd-Betsileo aus nach der Haupt- 
stadt zurückgekehrt sein. Das lässt wenigstens die ee des Telegramms, 
welches seinen Tod meldete, vermuthen.*) 


*) Aus ere Nachrichten über Hildebrandt und seire Reisen siehe in „Die Natur” 
von Karl aller, 1879, No. 39, 1820, No. 5 und 21, 1881, No. 7; ee 1878, 
No. 17 und 1 i 


DE ea 2 


— 374 — 


-.Wir fügen dem .Vorstehenden, nach den jetzt. eingelaufenen Briefen aus 
Madagaskar noch Folgendes über Hildebrandt’s letzte Reise und sein Ende hinzu, 
Hildebrandt verliess am 17 Januar cr. Antananarivo und wandte sich süd- 
wärts zum Ankaratra-Gebirge, einem vulkanischen Stocke, welcher den Granit 
Central- Madagaskar’s durchbrochen hat. Hier sammelte er viele Thiere und 
gute Pflanzen, besonders Erdorchideen; der unaufhörliche Regen aber, der 
während der Hoseset auf diesen Höhen herrscht, zwang Hildebrandt, in die 
Ebene hinabzusteigen. Das Gebiet jedoch einehien unserem Kalardeh so 
interessant, dass er die feste Absicht hegte, später dahin zurückzukehren 

Hildebrandt überschritt auf alle möglichen Weisen die Bäche und Flüsse, 
welche. seinen Weg kreuzten und traf am 12. Februar in Fianarantsöa, der’ 
Hauptstadt Süd-Betsil&o’s ein. Nach kurzem Auferthalte siedelte er sich. in 

einem Blockhause im Walde von Ankafina an, woselbst er sieben Wochen ver- 

weilte. Den grössten Theil der Reise, den Aufenthalt im Wa’'de und die Rück- 
reise verbrachte er in Gesellschaft eines Herrn Cowan ,‚ der ‚gleiche. Zwecke wie 
Hildebrandt RR und dem wir ausführlichere Mittheilungen über diese letzte 
Reise verdanken 

Hildebrandt hatte auf dieser ganz-n Reise sehr viel durch Kälte und- Nässe 
zu leiden und fort und fort stellt-n sich jene bösen Fieber mit Magenblutung:n 
wieder en. Oft war er, nach Angıbe seines Reisegesellschafters, des Herrn 
Cowan, dem Tode nahe. Doch war dieser Zustand ein wechselnder. Zeitweilig 
fühlte sich Hildebrandt, vom Fi ber frei, körperlich und. geistig vollkommen: 
wohl. In eine solche Zeit mag wohl gerade die Abfassung der anfangs erwähnten 
beide2 B iefe Bildebrandt’s fallen. Endlich b:trachtet n H ldebrandt und Cowan 
ihre Sammlungen an diesem Punkte für abgeschlossen und kehrt:n nach Fiana- 
rantsöa zurück Nach wenigen Rubetagen wurde die Rückreise nach Tananarivo 
beschlossen . Hildebrandt gab seine Absicht, weiter nach Süden vorzudringen, 
in auf seine schwankende Gesundheit auf. Ende April langten die. 
Reisenden En Hauptstadt an. Diese Reise. hatte sehr günstig auf Hilde- 
brandt’s Gesundheit eingewirkt, er fühlte sich bei der Ankunft in Ta. anarivo 
wieder wohl und- verschob leider seine bereits beschlossene Heimreise. nach 
Eur:pa bis Mitte August. Am 15. Mai erkrankte er abermals am Fieber. Die 
sorgfältigste ärztliche Hülfe, die treueste und hingebendste Pflege, die ihm 

etzt im Hause des Herrn Dr. Borchgrewinck zu Theil wurde, vermochte 
nicht, ihn zu retten. Am 29. Mai Morgens 3)/g Uhr verschied er, 

Durch die klimatischen ‘Verhältnisse bedingt, fand das Leichenbegängniss 
schon am andern Tage, Montag den 30 Mai, Nachmittags 4 Uhr, statt. Der 
Sarg war ganz mit Blumenkränzen bedeckt und konnte vor Blumen nicht gesehen 
werden. Alle norwegische und mehrere ‚englische Missionare, der französi:che : 
Konsul und mehrere der Kaufleut: waren anwesend. In der Kirche sprach der 
Superintendent der norwegischen Mission, Pastor Dahle. Am Grabe leitete der 
Dr. med. Borchgrewinck der zugleich Paster der G:meinde zu Antananarivo ist, 


_ 25 — 


-ichen Erde, die letzten Worte auf Hildebrandt’s Grab, obgleich aus fremdem 


Munde, in Hildebrandt’s ‚Sprache fallen. Es ist mir nicht vergönnt, Hildebrandt’s 
Verdienste um die europäische Wissenschaft weiter zu erörtern, noch zu würdigen. 
Hierzu fehlen Zeit und Dokumen'e. In der Heimath wird ihm das verdiente 
Lob gezollt werden. Acht Jahre in Ostafrika und seit ungefähr zwei Jahren in 
Madagaskar, durch Krankneit und Le’den nie entmut'higt, wirkte er unermüdlich 
für die Wissenschat. Er war ein Vorkämpfer europäischer Kultur in fernsten 
Ländern. Wie Livingtone und so viele Andere unter den Besten ereilte ihn 
das Loos der grossen Reisenden. Do:h er ist zu früh gestorben. Ein Trost 
aber wurde ihm und den Seinigen gewährt. Treue Pflege linderte seine Qualen 
und Freunde, zum Theil unbekannte Freunde umringen sein offenes Grab. 
Glückselig Diejenigen, die wie er im Bewusstsein erfüllter Pflicht die Augen 
schliessen könren. Sie haben ihr Werk gethan und die Nachwelt wird ibrer 
gedenken. Im Namen Deines fernen Vaterlandes, im Namen der europäischen 
Wissenschaft, im Namen der civilisirten Welt — für sie waren Deine letzten 
Grüsse — Johann Maria Hildebrandt sage ich Dir ein feierliches letztes Lebe- 
wohl! Ruhe sanft in Mad’gaskar’s Erde!“ 

So ruht denn unser Freund Hildebrandt auf dem norweg’schen Kirchhofe 
auf Ambatovinaky b i Antananaıivo. Ein grosser Euca'yptus-Baum senkt seine 
Zweige über sin fernes Grab. 

Berichtigung. S. 330 im Juliheft ist irrthümlich der 13. März als 
Geburtstag Hildebrandt’s angegeben; es muss der 19. März heissen. 

am ec, SER C 


Vermischtes. 


— Die Gesellschaft der Gartenfreunde bering’am 15. August die Feier 
ihres , Stiftungsfestes durch eine Exkursion mit Damen nach dem Eier- 
hät 


uschen elb-t abends das Soup'r eingenomme a e, 
— Der diesjährige WERE BSR findet v — 17. September 
eilbronn ei daselbst auch am 15 = siber = "General Versammlung 


bla Referent: Dr. H Müller-Thurgau, Docent für Bot anik und Dirig Ber der 
Versuchsstation der Kg talt u in Geisen- 
heima.Rh. 2) Welche Vorsichtsmaassreeeln wendet man an, um in den Frösten 
a pie Laeen die schädlichen Wirkungen ders+ ben möglichst abzuhalten 
a. hivsichtlich der Wahl der Traubensorten? Referenten: Ch. Oberlin, 
Gufsbesitzer und Reichskommissär für Phylloxera- Angelegenheiten in Beblen- 
im im Elsass und Prof, raas in Stuttgart; b. in Betreff des re 

6 Beta ni der Bearbeitung und & Düngung des Boden«? Referent: C. Wec 


es 
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Refere nt 
Berichterstatter über a 1876. edeaiie, .n stematische Räucherung des 
mten, 1843 Württ. Morgen (581 ha) grossen Weinbaugebietes der ne. 
Heilbronn 3) U-ber die geeienets’en Methoden zum Imprägniren der Rebp 
Referent: Rud. Göthe, Direktor der Königl. Preuss ; Lebeinstalt = Obst. Sn 
- \ i ? 2 45 Veber dan’ Rei a 


| Rn e 
Laubart eiten. R+feent: Dr. Müller-Thurgan. 5) U. brr einige wichtige Resultate 
der Rrbensaatkultur. Referent: Professor Dr. A. Bı B:ankenho:n, Präsident des 
‚deutschen Weinb»u Vereines in Karlsruhe (Baden). 

ll. Krankheiten und Feinde der age 6) Ueber den gegenwärtigen 
Stand der Pi: lloserafrage. Referent: Dr. J. Moritz, tz, Chemiker an der Versuchs- 
station der Ki Pr. Lehr nstalt für -Obst- und Weinbau in Gei-enheim a. 

er neues Verfahren zur Desinfektion son Pflanzen und Pfanzentheilen. 


R = 376 — 


Referent: Dr. F: König, Direktor der Kal. Ital. Ba me Klerggesa we 
Asti ah 8) Ueber die Bekämpfung der sog. Traubenkrankheit und bei 
Heu- oder Sauerwurmes. Referent: Hofıath Prof, Dr. J. Nesslen Vorstand der 
Grossh. Bad. ae Versuchsstation in Karlsruhe 
. Weinge nn 9) Ueber die Reihlen’schen Neuerungen bei der 
inbereitung. Ref: en GekonhmirBeth Mühlhäuser, Direktor der Kgl. Württ. 
hule in Wera, 10) Welchen Einfluss üben Trester und andere 
i t 


W. 3 Nenn. der Rückstände der Weihbafeitaung 13) Uebe 
die Verarbeitung von Trestern und Hefe auf weinsauren Kalk. Referent: Prof. 


ee überhaupt. 14) Welches ist der richtigste Ausbildungs- 

a enaer Genügen die heutigen Anstalten? Referent: 
her Mühlhäu 

ie s’ch durch Miteliedskarten ‚ausweinengen Me des Deutschen 
Weinbau-Vereines haben freien Zutri eneral-Versammlung. Zur Theil- 
nabme am Kongresse get “ See en Kongresskarten & 5 Mar k, welche 

on dem Kassier des Kom Herrn Kaufmann und Gem sinäheaih he 
Coy in un Ser 1: been, ab zu a ind. 

— Für den vom 29. August bis 3. Septem er rdeaux stattfinden- 
den Koblans. ‚Kongress ist seitens des Derfiches Reichen der Geh. Reg.-Rath 
Weymann deleeirt werden. 

_ _ 3 emeinde Heimersheim ar ee > nach der „Köln, V.-2.“ 
5 r Morgen grossen Weinb:rge das Vorhan densein der 
ee amtlich konstatirt worden. Zunächst Fi das Betreten des Distrikts 
ic or die weiteren => das ag vorgeschriebenen 
Maassregeln werden unverzüglie ereriff-n en. 
— Luscuta auf Phlox uf Phlox yabın“ zigee 


hen 
Garten zu Berlin seit mehre eren Jalıren, wie Herr Gar erlen Bere sr 


i t, eine Cuscuta (Seide) in äusserst lästiger Weise. Sie erwies sich als 
die gewöhnliche Cuscuta epit'y L.; auss ymian auch a 
kraut, Gin und namentlich auf Klee (Kl-eseide) viel vorkommt. 


Wir haben hier wieder einen Fall, wo ein einh-imischer Schmarotzer eine 
fremde, in diesem Fall eine nordamerikanische Pflanz*, befällt. L. 
ard. Chron.“ berichtet in der Nummer Kr 18. Juni d. J. nach 
der „‚Tines” von ee mit unseren Obstbäumen in Cenutral- 
Afrika, wohin im Dezember v. J. eine ikea den von Apfel-, Birn-, 
irsch-, Apriko:en-, Feigen-, Pa. aumen-Bäumen u. s. w. abgesendet wurde, 

die eine drei Monate | lange Reise so gut ee haben, „dass es nur 
weniger Tage bedurfte, um sie im neuen Vaterlande heimisch zu machen 
so a der Korrespondent der „Times! 

— In ders Nummer von ad Chr.“ lesen wir über die Kultur 


su oe sa aa sind nach den Märkten von Osaka unı Kotie gesandt 
rös-e der Orangenbäume ist gewöhnlich eine und dirselbe, 
: abe Sie Zahl der Früchte aut ihnen hängt von deren Grösse ab. Im Durch- 
aitt rechn et ir jeiseh, 150 Bey ‚auf ‚einen Baum und kann 2 mad Jen 


j = _  Ohin nesische Weine. Herr Planchon berichtet in der letzten Nr, 
von FAN” über in nö eben Chen Arten des Wein stocks, 


jere Vitis Roman eti. Diese 
der Schnee age legen ie und 


ne Er Fin DE Er 


könnten sie deshalb auch (vielleicht! Red) in den nördlichen Ländern 
Buropa's = Hype werden Chr.) 
Fuchs-Trauben. "Wir kennen wohl die Fabel vom Fuchs und den 
sauren Tranben, doch ist es uns neu, von Herrn Planchon zu hören, dass 
Cissus quadrangularis bei den Negern vom Senegal als Fuchs- oder Schakal- 
et bekannt ist. Gard. Chr.) 
elphinium Belladonna mit grossen schön azurblauen Blumen 
ilt in inEn eend als einer der schöns'en Blendlinge des Rittersporns und findet 
sowohl in upieD: als ei zu Beet-Einfassungen häufig Verwendung. Es 
dürfte insofern zu den Zwergformen zählen, als es kaum die Höhe von 90 cm 
rreicht. Belladonna blüht den ‚ganzen "Sommer über, nn sich aber, als 
sterile Hybride, nicht durch Samen vermelhren. (Wien. IM. Gart.-Z.) 
irtoer W. Arndt in Praust bei Danzig erinnert in der 
Denieheh n Gärtner-Zeitung” an die Gehölz Toredalt ung im Sommer, die 
durch Piropfen in die Rinde (Pelzen) mit halvreifen Trieben bei Kan den; 
chen, Eichen, Kastanien u. s. ie man sonstin kleinen Exemplaren 
unter Glas veredelt, sehr gut gelingt. "Herr Arndt sagt u. A. wörtlich: „Im 
Juli veredelte Linden hatten bereits im August kräftige Triebe gemacht, 
ebenso wuchsen Buchen und Eichen sehr gut. e Triebe reiften bis zum 
j 2. 


angen 

Nachtheil. Zu Edelreisern .. n junge, noch’ nicht verholzte Triebe. 
Die Blätter werden entiern das: die Blatt-tiele zum Schutz der Augen 
daran gelassen. Die ar geschieht gleichwie beim Pfropfen im 
Frühjahr. Die entblätterten Edelreiser bleiben ohne weiteren Schutz der 


en, 
geworden sind” (Vergl. den Artikel von R. Müller über diesen Gegens 
in gegenwärtigem yi er der Monatsschrift S. 359, auchS. 42 d.J .) 

— Eucalyptu n der Heilkunst. Ein italienischer Arzt, Dr. Rudolfi, 
kam bei einem heftigen Kersuee den Gedanken, einige Biätter des 
Bucalyptus globulus zu zeıkauen und den Se eichel niederzuschlucken und 

siehe da, nach Verlauf bes halkenı Stunde fühlte er, dass der Bi okatarrh 

verschwunden war. Alsersich etliche Tage darauf wieder erkältete, begann er 

abermals as Kauen mit Er m Erfolze. Jedenfalls ein Mittel, Er nicht schadet, 

es Karsreliek werth. er Handelssärtner Szicovi in Hamburg 

wurde von einem starken Schnupfen ee er kochte - einen Thee von 

den Blättern des Eucal yptus, trank eine Tasse voll von demselben und d nach 
sehr kurzer Zeit war seiu Schn Gugens Verschwu nden (Ham b. 6.2) 


Linden eingeführt. — Dendrobium Dalhousianum axt, tr. hort,, 


a 
den Kauten oder auf der ganzen Fläche Töthlich brobseneh od rötblich 
bronzen gefleckten en Nach dem Abfall der Blätter und der 
vollständigen Entwickelung der Sc heinknllen erscheinen die prachtvollen 
Blüthen. Perigonblätter ockerfa:big weisslich mit rosa verwaschen, besonders 

an den Rändern. Die Lippe ist herrlich gezeichnet und b:ldet den schöusten 
Theil der Blüthe. Sie ist in der Mitte gelb, vorn am e weiss mit 


Boden zu kultiv 
— Nach den. "bi -herigen. Bestimmungen, betreffen! die Gewährung von 
den 


Zollerl.ichterungen für Mühleufabrikate, wer: bei izen für 
80 kg, Roggen für 


70 kg iu das Auslaud Eu, oder zu einer 


—- 37: — : 


ö chen oder le ulıge gebrachten, a pe ra Getreide :her- 
gestellten, gebeutelten ‚Mehls 00 kg Getre side von dem Niederlageconto zoll- 


verhältniss für zu hoch gegriffen erachtet und Klage darüber geführt, dass 
in Folge dessen der Erlaxs des Getreidezolls zur Be eligurR des Mehl- 
exports in unzureichendem Masse erfolge. Insbesondere hat Vorstand 

es Verbandes deutscher Müller sich dalıin aus EeRpFVched, dass die wirkliche 
Ausbeute nieht über 75 pCt. bei Weizen und 65 pCt. bei Roggen be 

ie nun offiziös mitgetheilt wird, haben erneute Ermittelungen, die in dieser 
Beziehung veranlasst sind, die Beha auptung jenes Vorstandes dahin bestätigt, 
dass eine ‚höhere Ausbente als die letztbezeichnete nur hei Herstellung von 


beantragt, die Abschreibung von 100 kg Ge de auf eine Mehlausbeute von 
75. kg bei Weizen und 65 kg bei Roggen festzus 

' — Der Berliner Magistrat hat jetzt den Etat daR städtischen Wasser- 
werke pro 1881/82 genehmigt und schliesst derselbe in Einnahme und Aus 
gabe mit 4289500 Mark ab, In Ben Einnahmen firuriren 300 000 Mark für 
nach dem Was eg entnommenes Wasser. — Interessant sind die'grossen 
Summen, die von der Stadt für Wasser geopfert er, welches im öffent- 
lichen Interesse ae ahlung en wird. Die Bewässerung der öffent- 


lichen Gartenanlaeen erfor 2: m Wasser für 45000 Mark, der 
Sprinebrunnen auf dem Paı verzehrt nicht weriger als 150 000 cbm 
Wasser für 22 500 ark, die öffentlichen Be lürfnissanstlten verzehren für 


für 152000 Mar sser 
— Der stadt tische Ober- Inzenieur Alphand konstatirt, dass die Un- 
RNEneH auf den Pariser Promenaden sehr gross eworden, seitdem 
ederımann auf daneben zula se. Früher durften nur ehrbar aussehende, _ 
orderlic gekleide'e Personen den Tutleriengarten, das Ro's de Bonloene, 


25000 Mark, ie Ss ee für 79500 Mark, die Dig are.) Han 
te. 


Feen d.r gemeinsten Toon Eid es sch: imm ren a. - 
wor a Das verhäl DEE zahlrijiche Sr vermag nichts & 


asse; Das f r so aristokratische, nur von ordentlichen Teuten 
Desschtr Bois de one 5 ist jetzt das Hauptquartier von Franenzimmern 
der :schli Pa Gattung. (Voss, Ztg) 


— Tri nose in Deutschland. Trotz der grossen Sorgfilt. die fi in 
erg spesiell der Ueberwachun ‚dr Trichinose zugew wendet wird, 
r 


extellten Fieischbeschauer tie s'ch verringert, Nach der St, 


Sort. starben in Folge der Trichinose nach «en Angaben (ler Standesbenmten 
877 27 Personen, 1878 43 und 1879 26 Personen. Die Zahl der amtlichen 
ist ei t 1 in), 


nicht mehr als sechs Beuaains an einem Tıge u-tersuchen. Die Zahl der trichi- 
nösen Schweine hat zugerommen. 1878 kam’ ein damit hbehaftetes Thier‘ 
auf de 1879 bereitsauf 1630. In Berlin begann die Untersuchung 


erst vom 1 a» obligatorisch. zu sein. Im letzten Quartale 1879 


n ei 
n Stettin Waren unter 41 364 Speck- 
1:88), dazegen in Gütersioh fanden 11 
den n impor:irten Waaren keine, Mrichinen: (N. Fr. Pr.) 
rkenkäfer, BebeE 36 en letzten Jahren fast ganz 
im laufenden Jahre 


Tan ze,, &% Be Stürme am Schlusse. des: vorigen ‘Jahres Eure im Laufe des’ 


r sich ungeheuer eilae deshalb ist VOrehR "geboten. 


nung 

zufügen, dass auch die kleinen bäuerlichen EATyaIChE MRS ER Kant 

Se die bestehende Gefahr hi Reigen. und, wenn nötbig, zu kräftigem Eın- 

schreiten gegen dieselbe veranlasst w en. es En 2 des rare 

Mä an sonnigen Plätzen, an ‚älreren Käferlöchern etc. Fangbäume 

Na sofort entastet und dann, wenn sie mit Käferbrut besetzt sin von 
bis uni entrindet und die Rinde verbrannt werden 

Be hat man Anfangs August zum zweiten Male Fangbäume zu es 


(N, Fr. Pr.) 
EURE des Kornwurmes durch Chlorkalk. Der Chlorkalk 
muss: 5. sofort, d.h. im trockenen Zustande, verwendet werden, weil er bei 
längerem ee an der Luft zu viel Feuchtigkeit aufnimmt, ballig wird 


freie Bodenraum mit Chlorkalk bestreut, auch rings.um die Getr-idehaufen 
kann alk streuen und selbst, Getreide, aat reservirt, unbe- 
schadet des Kornes mit e was lorkalk untermi n ornw 


man den Kak wieder zusammenkehr:n und giebt eine frische Aufstreuung; 
diese Prozedur wird m al hinter einander wiederholt, und ist der Erfolg 
ein ausgezeichneter. e ganzen Unkosten stellten sich für drei überein- 
Kar liegende Schüttböden auf zehn bis zwölf Gulden Bee BY 


— Frankreichs Wein-Import. Frankreich, als das am meisten le 
Produzirende Land in. Europa. bekannt, hat in Folge der Verwüstungen 
bylloxera die Rolle gewechselt, indem 1880 der Wein- Import erheblich 
den Wein-Export überwog. ‘Nach oberflächlicher Schätzuug wurden 
136 Millionen Gulden Weine eingeführt, zeaBpeen blos für 107 Millionen 
Gulden. exportirt; ‚Frankreich bezog daher fast um 30 Millionen Wein me 
als sene Produktion lieferte. e-Pj. 


— Nikotingehalt der amerikanischen Tabakblätter. Die ee 
n Pease fa Sn in Keıtucky - Tabakblättern. 4,05, in ee 


beiten v. 
Havanna- Pe 4,21, in Tabakblättern, aus irren in 
g.zogen, 3,94 und. in "Cigarettentabak aus Virginia 3,93 LOHR. 
einer So rte Cigarren waren 2 pCt., in einer Sorte Kautabac 3a BE ki dieses 
) 


— Dauer der BERDIBE EHE der Samen. Die Samen bleiben um 
so länger ke eimfähg, je weniger Feuchtigk+it. sie enthalten; ölreiche Samen 
eg sich nur kurze Zeit. Auch en (der gut gereifte e und ve guter Witte- 

rung eingeerntrte Same sich länger halten als der nur. halbreife und nass 
einge brachte BR ar aufbewabıte, ei ‚seiner Hülle aufbewahrt, hält sich, 
der Same länger on er ger«inigt wurde. — Ueber die Dauer der Keim- 
fähirkeit der ver: leben Gelölz-, ee und Gemüsesamen dürft: n fol- 
gende Angaben nützlich’ und interessant sein: Der Same (er Aare. ver- 


nur ’/; Jahr. Ein Jahr nur halten sich die Gemüsesamen von Kerbelrü 
rbe u 


re. ch die Samen von 

Bohn enkraut, Hafer-, Schw und Zuckerwurz«l. Von Gehölzsamen halten 
sich nur ein setz Felsuhörn, E Birke, Weiss- =. KReE Base; essbare Kastanie, 
Sauer- und Kornelkirsche, Weissd De e, Tulpenbaum, Platane, Pflaume, 
ude und Ulme,. Vo zubln umen Ben halten. sich nur-ein Jahr: 
is picta, ee: rubi;ioosus, Arctotis brevicarpa, Aster tana- 

2 antik Koss us, Heracle eum, Linaria, Cliantbus Dampieri; 


’ 


liert am schnellsten sei..e Keimfähigkeit, derjenige ee Magıoo It sich: 


x 


N 


‚verliert sie ihre S er l. Sie kommt in zwei \V 
und e 


= 380 — 


1. 

Kohl- und Roberkeien ön Beta mit ihren Arten: ee Rothrüben 
ete. (5—6 J.), Sellerie (6 J.), hluck (6 J.), Kümmel (5 J.) u. s. w. Die Samen 
schütze man vor Mäusen! Deren Lieblingsgericht soll A der Same der 

Acacia Lophantba sein, der aber als Gilt wirkt und sie tödtet. 

— Zugleich möchten wir noch auf einen herrlichen nn 

Bench sufmerksam macher, auf Incarvillea Koopmanti, W.Lauche, eine 

r Klima ganz e Bignoniacee, deren prach'volle en rothe 

Blürhe erst im August erscheint und bis Ende September anhält, zu +iner 

Zeit Rn unsere Gärten zieren wiıd, in der nur ganz wenige a ee er 

blübe 0. H. (Voss, Z) 
.— 2 Die e Chayote (in Mexiko Chaiote) ist nach Ansicht des Enden Jos& 

de Viera y Clavijo (Verfasser des Diccionario de historia natural de las 

islas Canarias) Linne’s Cucumis prophetarum (C. indicus striatus Plesk PW.), 
nach dem Botanıker Colmeiro dagegen Se: hium edule Sw. er erstgenannte 

Naturfor-cher erklärt den Namen aus einer Ver en mit der Chate, 

Linne’s ehren Chate und beschreibt die Chayote wie folgt: Es ist eine Art 

Gurke, deren Stengel mE, vierseitig gerieft und st haarlos. Die 


. + „Bro es, herz'örmig, mit einzelnen Zähnchen besetzt, rauh und 
ielen waöhsen einige Gabe In heraus, die si er 
Rauken tl: &len und an Alles, was si assen können, anklammern. damit 


atze in die Höhe Taken und sich ausdelınen kann. Die Chayote 


zur Anjıflanzung an Gartenlauben. — Die Blütlien komme‘: aus den Achseln 
der Blätter hervor, sie sind sehr klein und blass. Das Ovarium 

weiblichen Blüthe verwandelt sich in eine Kürbisfrucht mit 10—12 Falten 
und eivigen weissen weichen Stachen, worin ein grösserer, längli her Kern. 
_ Die Chayote tıägt unbe reichlich. Einzelne Fıüchıe wiegen bis tüof Pfund. 
. e iet: H 4 a n * ie 


Törtch: n viel begehrt.**) — Die Pflanze ist dauernd und geiz im Winter 
'ari-tä einer weissen 
iner grünen. Die weisse wird grösser, das Fleisch. beider ist herr 
ich. 

— Aufbewahren der Eier. Will man Eier längere Zeit autbrwahren, 
so werden die in der kälteren Atmen ing Wer ausgewählt. Wiri das 
Ei i mit der Zung: feucht gemacht und 
findet man den spitzeren Theil Kal, während der andere eine gewisse Wärme 
behält, so ist das ein untrügli ches en dass sich das Ei lange halten 
wird, denn an den veriorbenen Eiern kein solch er Temperaturunter- 
schied wahrgenommen. (?) Unbefruchtete" "Eier erhalten sich längere Zeit, 
nor - befruchte'en viel schneller in Verwesung übergehen. Wird im 
Inıern ies bei einer Erschütterung eine Bewegu:g mit Geräusch wahr- 


ss 


® 
2 
© 
5 


area Fracht yos Rechten 


—_ 331 — 


umgekehrt, so dass dasjenige Ende, welches sich früher unten befand, dann 
nach oben zu stehen kommt. Das Eierbrett ist ein gewöhnliches, mit Löchern 
versehenes Brett, in welches die Eier hineinpassen und das man sich selbst 


dürfen, damit der Dotter stets in a Mitte bleibt, keine Erschütterung 
erleiden. (Wi der :die Nahrungsfälscher.) 
Ausstellungen. 


machen nochmals darauf aufmerksam, dass die grosse Hamburger 
linke vom 14. bis 18. September d. J. stattfindet. Programm beim 
Sekretär Schabert, Hamburg, Bohnenstrasse. 
— Die Ausstellung bei a A des 25jährigen Jubiläums des 
Schleswig Holsteinischen Gartenbauvereins in Kiel, welche wegen 


ultat des concours de la grande Ge generale et extra- 
ordinaire des produits de P’horticulture 1881 & Lie 


Personal- Nachrichten. 

— Unserem en dem Wirkl. Geh.-Rath Scholz, Staatssekretär im 
‚Reichsschatzamt, ia t das Grosskreuz des Königl. Sächsischen Albrechtsordens 
verliehen worden. 

en er Mitglied Dr. A. Blankenhorn in Karlsruhe ist zum Professor 


Use Mitglied, Obergärtner Georg Bergfeld, ist zum Eisenbahn- 
Obergärtner der Braunschweigischen Eisenbahn-Gesellschaft ernannt. 
e Louis van Houtte’s, geb. Wilhelmine Lefebvre 
(geb. - 1810) Tr ar en d. 7. zu Gendbrugge-lez-Gand. 
Literatur. 

— J. Borodin, Untersuchungen über die Pflanzenathmung. Erste Ab- 
hand ung. Sam 2 Tafeln (M&moires de l’aca:l&mie imperiale des sciences de 
St. Petersbourg, VII. Serie, Tome XXVIIH. No. 4) 8°, 54 S, St. Petersburg 
1881, Preis 7 Mark 80 Pf. 

— Dr estermaier, Ueber die Wachsthums-Intensität der Scheitel- 
zelle u und der jüngten Segmente. (S: paratabdruck au us Pringsheim’s Jahrbüchern 
für est erlegen, are Banı XIL) Berlin 1881. 8°, 38 S. Mit 1 Tafel. 

— E. Russ Ueber die Verbreitung der Ca allusplatten bei den Gefäss- 
pflanzen (Sep art. Zhan DE aus den Sitzungsberichten der Dorpater Natur- 
forscher- Gesellschaft, Jahrgang 1881.) 8°, 18 S. 

Dr. A. Tschir ch, Ueber einige Beziehungen des ‚anatomischen Baues 
der Assimilationsorgane zu Klima 
des BRAUSERCNE SPESEN rats. Mit einer Tafel. Halle a. S. 1881. 8°, 116 8. 

Dr. H. Grahl, en u mit Bohnen verschiedener Arten unter 

bdi 


Bericht Ns die har tigkei t des Fränkischen er 
Vereins im Jahre 1880. Nebst Mittheilungen aus den Sitzungsprotokollen 
des. Jahres ee und dem Verzeichuiss der Vereinsmitglieder. Würzburg 
1881. 8°, 

— Vieru Pe rg Ta Jahresbericht des Gartenbau-Vereins 
für Bremen und seine Umgegend 1880. Bremen 1881. 8°, 38 

— Vierter Jahresbericht ee ae schen ee lern 

der V: -Direktion für „8458, 


Riga, 1880, 8°. 


Rh I 


Hortieulturist, revidirt von Robinson, für Fruchttreiberei D. Thompson’s 


= '£ 
3% 


_ 392 — 


— Aarsberetning angaaende de offentlige Foranstaltringer til wer 
En Surgaiii i Aaret 8180. Udgivet af Landbruzsdirectoren. Kristiani 
861 
— The journal of the American Agricultural- Frage Vol. 1, No. 1. 
Joseph H. Reall, Secretary and Editor. New-Yor 260 S. 
x alıresbericht des ee Detanischen Taus-hvereiss. 
— M. Vilm Les produits agricoles non alimentaires. Rapports du 
jury International ie l’exposition Ten a 1873 & Paris (groupe V., 
Glass e 46). Paris 1881. 8°, 186 S. 
Ad. Targioni Tozzetti, Relazione intorno al lavori della R. Stazione 
in entomologia agraria di Firenze per gli anni 1877—78 (No. 34 der Annali 
een pn Firenze, Roma 1881. 8°, 1958. Mit drei litograph. Tafeln. 


Bezensionen. 


mas Moore, Curator of the Botanic Garden, Chelsea, Epitome 
of GurashinE With Dr Tori rat Ser on the ‚grineiples of horti- 


eulture by Maxwell T. Mas — Edinburgh, Adam and Charles Black 1881. 
80, 444 S. und vi: Io Holpschnite, 
Obiges Werk des Kurators des botanischen Gartens in Chelsea bei 


Lo:-don, der zugleich R-dakteur Yes Florist and Pomologist, sowie Mit- 


d.i. „Abriss“ des Gartenbaues; es ist aber weit mehr als ein solcher, soudern 
muss als ein Handbuch des Gartenbane, Dezwichn et werden. Ursprünglich 


seiner Freunde den Gegenstand in zum ei weiter Bearbeitung Kb 
selbstständig ber ageaeben: bie Grundlage bildete Dr. Neill’s von M’In- 
to:h revidirte Shlnnaling, die aber vielfach, der Neuzrit BREERIRIER. ver- 
ändert ist. s grös sere e über den Gartenbau nennt der EHRE 

Thompson’s Gardre ers’ Aisisia nt, das beste englische Buch ü prak- 
tischen Gartenbau, M’Intosh’s Book ofthe Garden (2 dicke Bände), Eee 3 


ulture under Glass, W. Thompson? s Treatise on the Grape Vine und A. 


F. Barron’s e über „Vines anu vine culture“ in Florist and Pomo! 
für sonstig, bstbau: Rivers’ Orcharı House, re Ve: en, und 
Dubreuil’s Abhandlung über Fruchtväume. Für umengarten: Hemsley’s 
rdy trees, shrubs etc, Burbridge’ N "Propagation and improve- 
ment of ceultivated plauts, Moore and "Jackman’s Clematis as a garden lower, 
Handbo f the fiower garden, Robinson’s llardy fowers 
und dessen > flowers, Dougl ardy flowers, sr Rose garden 
s and Rose culture mit dem Rose-Annual, das jedes Jahr 


erscheint, re William’ s Orchid Grower’s Manual, Burbridge’s Cool Orchids 


(ist übersetzt von Lebl), William’s Select. Ferns and Lycopods. Für Gemüse- 
kultur dern Early’s el High- -Class RICH Garden, sowie für Zimm GEAR 
omesti josiR ture. 


ebanit sein dürfte. Im Debrigen 

annähernd möglich, den reichen Inhalt hier zu klaren: Eine 

Zierde eg en Werkes ist die Einleitung - Maxwell Masters über die 
ge des Gartenbaues. Hier wird der Gartenbau mit Recht als 
die ‚Kunst Anwendung der Prinzipien er Ange ur teenan we .- die 
Pflanzenkultur bezeichnet (was übrigens . für die Landwirthschaft gilt), 


die aber ee den Ums are, unter deuen die Pflanzen ge Age Fand 


n, 
jire! Der Gärtner soll und kann die bedingungen, unter denen die 


ae im En, anitäststhen ua lebt, möglichst noch verbessern, ee. 


5 bloss die Natur nachahmen. 
| erg 


dann Artikel in diesem ersten u eg über die Architektur 
„Verwand:schaft derselben und. ; die 


sorpti ion von Wasser Erwähnung gethan) Vermebrung AuschKnoe n, Stecklinge, 
Veredeling etc. sowie die Befruchtung und Samenbildung, Kreuzun lles 
leider etwas kurz, aber im |_— Br Be ren Dann ba der zweite 


A. Bach denen Br en ‚Sc BEER und Heinemann, er 
Be besonders denen von Vilmorin, Andrieux & Co.,Paris. — Das 
obne Zweifel in ‚England d und Am erika, ar Freunde finden; alla 


aron 

of Victoria, Eucalyptograpbia A „deseriptive oe er, tbe Eucalyptus of 

Australia and the adjoining islands. I—VI. Decade. M«Ibourne 1879—1880. 
it r 


ist = rasche so schwierig, — er -— jetzt. ae Te ee 
.er sich eachälden ausdrückt, nur fraumentarisch geben kann. Die 
Gattung Eucalyptus ist von allen australischen Pflanzen behufs Bestimmung 


scheint und ferner daraut, dass Früchte und.namentlich Blüthen ni ht zu 
allen Zeiten von Reisenden zu erreichen siı.d (zumal die Bäume zum Theil 
eine riesige Höhe annehmen), weter weil das Bleiben oder Abfallen 


den ganzen australisch ontinent und Tasmanien, selbst nac den ostia- 
dischen Inseln, erkeledieee r Weise aber nicht nach Neu-Serland, verbreitet 


wenigen mplaren in europäischen Herbarien vorhanden, zu identificiren. 
ion Sr 1855 u und 1856 während der Expedition von August Gregory 


Lieht über sie zu verbreite en reg dies in den „Proceedings of 

the Linnean Society 1858, s. Später wurden die ausseıtropischen 

Arten in den Fragm. reg un 11. 32—71 (1860) beschrieben un. in 

beiden anf viele wichtige Charsktere, die gute Speziesmerkmale abgeben, 

zuerst aufmerk-am gemacht. Alle diese Unterlagen benutzte Bentham mit 

b«i seiner Bearbeitung der Spezies von Eucalyptus in der Flora australiensis 
185—261 (1 


66). Bentbam nahm als Gruppen-Unterschird der damals 


bekannten 140 Arten die Staubgefässe, namentlich die Staubbeutel, 
und das hat sich auch als entschied:n der natürlichen Verwandtschaft ent- 
end herausgestellt. Müller schlägt nur kleine Abänderungen vor. 
empfiehlt ( er von der Serie „Normales“ die Subserie arg pp zu trennen 
Serie „Orthostemoses“ aufzuführen. — Atlas sind 
— um nicht vorzugreifen — die Tafeln nicht nach diesem a: sondern 
zwanglos, unnummerirt an einander gereiht, damit Jeder = rn ordnen 
kann, sei es nach den Staubfäden oder nac em nsystem oder 
nach dem oa die I R+gierung von Westaustralien er zwei Dekaden, 


eıkes, wie e8 Er erfasser in der uneigennützigsten 


- 384 — 


Weise übernommen, aufzubürden. In Bezug auf den Gehalt den Werth 
des Holzes, der Rinde etc. bemerkt von Müller mit Recht das r vielfache 
Untersuchungen — nicht einzelve — hier zu einem richtigen Ergebniss führen 


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Kaiser as gros r Wi. tigkeit vu hat der Verluaneg mit grosser 
Genauigkeit die runs Literatur zu dem Zwocke verfolgt, — Die Tafeln 
scheinen in Kreidemavier lithographirt zu sein, sie haben ein etwas weiches 
Ansehen, geben aber die C' araktere doch scharf genug wieder und werden 


für alle Zeit:n von Babe Werth bleiben, wie überhaupt das ganze Werk 
‚ einen neuen Beweis von der Gedieg«nheit der Arbeiten nn Landsmannes 
liefert. Wir ee dasselbe allen Interessenten Ben u 
L ittmac 


*) Wir ergreifen hier die Gelegenheit, um unsere Angaben in in der kleinen hans „Die 
ner . u. auf.der Pariser Weltausstellung 1878“ dahiu zu berichtigen. Wir hatten 
rr Guilio: ze die Sachen geliefert, was wörtlich allerdings zeitig, sachlich 

Ze nieht yes er SW 


Inhalt: 
BarBefkrdarung des Garten er? in den önigl. Preuss. are 


Neuw: rs g 

Gartenfreunde Berlins am3.Juni 1881. S. 340. (Ausflug nach Werder. 
Edelweiss. Ixiolırion tataricum. Ausstellung 1883. Erfrieren 298 Coniferen.) 
— Desgleichen am 8. Juli 1881. S. 342. Ausstellung 1883. Garten- 


‚„ Landrosen (Schluss). S. 350. C. Mathi eu, Pilanzen- 
neuheiten (Bouvardia ed Neuner. Chionolc = Luciliae. Tecophilaea 
Cyanocro i i).. ‚8. 358. otho 


Ohlit er Tafel VD). S. 361 C. Math ieu, Drei empfrhlenswer'he Birnen, 
. «r Meerre ehe im Altenlande nen ‚Stade) und sein 
Feind ( Fhacdon cochleariae ae). S. 366. Nivderlein, Skizze einer 
2 


\ ! E) 
Beetinbeuveraie zu Weissensee. S. 370. — Hochstämmige Stachelbe*ren. 
S. ee: 3. 3 reg een er N em 3.375. — 
Ausstellungen. 1. — Persoual Nachrichten. $. 381 teratur. $. 381. 
‚Rezensionen. S, 382. 


a Re ae A TEE VER 


Monatsschrift 


des 
Vereines zur Beförderung des Gartenbaues 


in den Königl. Preussischen Staaten 


und der 


Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. 


Redakteur: 
Dr. L. Wittmack, 


General-Sekretär des en Custos des Museums Far Kgl. landw, Hochschule, 
. Professor an der Universität. 


Adresse d. Ver. z. Bef. d. Gart.: Adress es Schat ters, Rentier Sonntag: 

Berlin N., Invalidenstr. 42, ’ Berlin S., Alexandrinenstr. 51. 

Preis der a pro Jahrgang 13 Mark. Annoncen pro gespaltene Petitzeile oder 

deren Raum 30 Pf. r Mitglieder des range zur Beförderung des Gartenbaues nur die 

Hälfte. Rabatt bei iger Insertion 5 pCt., bei 6maliger 10 pCt., bei 12maliger 20 pCt. 
r Expedition der oe Berlin N, Invalidenstr. 42. 


No. 9. Berlin, im September 1881. 


Zweiter Nachtrag (1881) 


zur 5. Auflage 
des Katalogs der Bibliothek des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. 
Die verehrlichen re re een Redaktionen ete,, mit denen der 
Verein zur Beförderung des Gartenbaues im Tau schverhältniss steht, wollen 
diesen Nachtrag geichaii als Quittung Kane, Wir bitten zugleich, uns 
die fehlenden Jahrgänge von Zeitschriften freundlichst zuzusenden 
Der Vorktund: 


B. Chemie, Pflanzenernährung und Bodenkunde. 
. Biedermann’s Centralblatt für er und rationellen Land- 
MER. Jahrg. 1879— 8. 
Gümbel, C. W., Dr. Die ee nie Bayerns, (Eine 
Festrede am 28. 3. 77.) München, 1877. 
36. Berendt, G@., Dr. Die Umgegend von Berlin. Abhandlungen zur 
geologischen Specialkarte von Preussen etc. Band I., Heft 3. Berlin, 
1877. 


vs 
Do 


vo 
So 


8. 
37. Teichmann, F., Dr. Der junge Mineralog. Halle. 12. 
38. Bayer, Adolf, Dr. Ueber die chemische Synthese. (Festrede, gehalten 
'am 25. 7. 78.) München, 1878. 
25 


—_— 386 — 


= 
Ki=} 


. M eunier, Stanislaus,. Traite pratique de Chemie et de G£ologie 
agricoles. Paris, 1880. 12. 
40. Zittel, K. A., Dr. Ueber den geologischen Bau der lybischen Wüste. 
(Eine Festrede), München, 1880. 4. 
41. Heiden, Ed., Dr. Die Düngerlehre. Berlin, 1875. 


8. 
42. Heiden, Ed, Dr. Lehrbuch der Düngerlehre. 3 Bd. Stuttgart, 


1866— 1868. \ 
43. Oemler, P., Dr. Die landwirthschaftliche Bodenkunde, Berlin, 1874. 8. 
44. Jäger, H. Die Boden- und Düngerkunde für Gartenbau, Obst- und 
Weinbau. Hannover und Leipzig, 1876. 8. 
45. Schröder, Jul, Dr. Die Einwirkung der schwefligen Säure auf 
Pflanzen. ‘(Landw. Versuchsstationen 1873, Bd. 16, S. 447.) 


Db. Systematische Botanik. 


329. Göppert, H. R. Führer durch den botanischen Garten der Universität 
Breslau. 6. Aufl. Görlitz, 1878. 
236. Schomburgk, R., Dr. Report on the Progress and Condition of the 
Botanic Garden and Government Plantations. Adelaide, 1877—1880. Fol. 
266. Appendix Quarta ad indicem Seminum Horti Botanici Berolinensis 
Anni 1873 nebst 
Index Seminum in horto botanico Berolinensi Anni 1874—80 collectorum. 
281. Zabel, H. Systematisches Verzeichniss der in den Gärten der Kgl. 
Pr. Forstakademie zu Münden kultivirten Pflanzen. Münden, 1878. 8. 
282. Kiaerkson, M. Catalogus Filicum herb. hort. bot. Havniensis. (Beret- 
ning om Universitetets botaniske Have for 1871—73.) Kjobenhayn 1874. 8. 
283. Boeckeler, Otto. Die Cyperaceen des Kgl. Herbariums zu Berlin. 
(Separatabdruck aus der Linnaea, Band 35—41.) Band I und 2 
284. Schilling, Samuel. Grundriss der Naturgeschichte, Das Pflanzen- 
reich. Breslau, 1869. 8. 
285. v. Müller, Ferd. The Native Plants of Victoria. Part. I. Melbourne, 1879. 
236. v. Müller, Ferd. A descriptive Atlas of the Eucalyptus of Australia. 
Decade I. bis V. Melbourne 1879, 4. | 
287. Schomburgk, R,, Dr. On the Naturalised and other Plants in South- 
Australia. Adelaide 1879. Kl. 4. 
233. Schomburgk, R., Dr. On the Urari, the Deadly Arröw Poison of the 
Macusis, an an Indien Tribe in British Guinea. Adelaide, 1879. Kl. 4. 
289. Liebe, Th. Grundriss der speziellen Botanik. 2. Aufl. Berlin, 1879. 8. 
290. De Cannart D’Hamale. Monographie historique et litteraire des 
a“ Lis. Malines 1870. 8. 
. Engler. Araceae. (De Candolle’s M hiae Pl g Vol.H.) 
Paris 1879. 
übe, eler, r. C, Dr. 
ien (9 


Tot ae Sue a 


— 337 — 


293. v. Müller, Ferd. Index perfectus ad Caroli Linnaei Species Plantarum. 
Melbourne 1880. 8. 

294. Baenitz, C., Dr. Leitfaden für den Unterricht in der Botanik. 2. Aufl, 
Berlin, 1879. 8. 

2% Baenitz, C., Dr. Handbuch der Botanik in populärer Darstellung. 

Berlin 1880. 8. 

296. Berge, Herm., Dr. Pflanzenphysiognomie, Berlin 1880. 8. 

297. Salomon, Carl. Wörterbuch der botanischen Kunstsprache für Gärtner ete 
Stuttgart 1881. 12. 

299. Sachs, Julius, Dr, Lehrbuch der Botanik, 4. Aufl, Leipzig 1874. 8. 

300. Seubert, Moritz, Dr. Grundriss der Botanik. Leipzig und Heidelberg, 


11.8; 
301. Müller, Carl, Dr. Das Buch der Pflanzenwelt. Leipzig, 1869. 8. 
302. Steudel, E. Th. Nomenclator Botanicus. Stuttgart und Tübingen, 


40. 8. 
303. Heyer und Rossmann. Phanerogamen-Flora der grossherzogl. Provinz 
Ober-Hessen. Giessen. 1860. 8, 
304. Baillon, M., H. Nouvelles Observations sur les Olinia, Paris, 1878. 8. 
305. Eisen ab; H., Dr. Uebersicht der bisher in der Umgegend von Cassel 
ERBETEN Pilze. Cassel, 1878. 


E. Pflanzengeographie, Reisen, Statistik ete. 
45. v. Humboldt, Alex. Ansichten der Natur. Band 1 u. 2, Stuttgart und 
Tübingen, 1826. 12. 
46. Mineral Map and General Statistics of New South Wales. Australia. 


Sydney, 1876. 8. i 
47. Koch, Karl. Nachklänge orientalischer Wanderungen. (Posthume Blätter). 
Erfurt, 1881. 8. 


48. Grisebach, A. Gesammelte Abhandlungen und kleinere Schriften zur 
Pflanzengeographie. Leipzig, 1880. 8. 


F. eignen Pflanzenproduktion, Landwirthschaftliche 
Pflanzen- und Samenkunde. ete. 


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0 
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je) 


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Akademie der Wissenschaften. Band 13. München, 
22. Zeitschrift des landw. Vorsine in Bayern. (Neue Folge). 12., 13., 14. 
J München, 1878—80 
28. Monatsschrift des Vereins zur s Belkharuug des Gartenbaues etc. Jahrg. 
21-24. Berlin, 1878—1881. 
29. Ver ungen des Vereins zur Beförderung des Gewerbefleisses in 
Preussen. Jahrg. 57, 58, 1878—1879. Nebst Sitzungsbericht. 
35. , 36, Jahresbericht der böhmischen Gartenbau-Gesellschaft in Prag. 
36. Verhandlungen des botanischen Vereins der Provinz Brandenburg. Jahrg. 
19-22. Berlin, 1877—80. 8. 
41. Mittheilungen des Vereins für Land- und Forstwirthschaft im Herzog- 
thum Braunschweig. Jahrgang 1873—1880, 
44. 21., 22. und 24. Jahresbericht des Gartenbau-Vereins für Bremen und 
seine Umgegend. (Der 21. Jahresbericht zugleich Festbericht über die 
‘ Altmanns-Feier). Bremen, 1878—1830 
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1878, 1879. Darmstadt, 8. 
67. Bericht über die Thätigkeit des fränkischen Gartenbauyereins im Jahre 
1878, 1879, 1880. Würz 8. 
2 Der Gartenfreund, Mittheilungen aus s allen Fächern des Gartenbaues. 10. 
und 11. Era Wien, 1877/78. 


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1533. 


a 
Görlitz, 


ed 


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rung des Ackerbaues, der Natur- und Landeskunde in Brünn. 58, 59, 
60. Jahrg. Brünn, 1878—1880. 


. Monatsberichte der Obst-, Wein- und Gartenbau-Sektion der inkhrisch. 


schlesischen Gesellschaft für Ackerbau, Natur- und Landeskunde. Jahrg. 
1878—1880. Brünn, 


. Rechenschaftsbericht des Vereins für Kragen und eine vom 


1. April 1876 bis 31. März 1878. Meinige 


1878. 
12947, 18 and 19. Bericht der yiongeweee Bahr für Natur- und 


Heilkunde, Giessen, 1878/188 
und 18. Jahresbericht = Gartenbau - Vereins der Oberlausitz. 
1879. 


15. Jahresbericht des oberschles. Gartenbauvereins in Oppeln für 1880. 


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Verein der Rheinpfalz. Dürkheim, 1868—77 


. Jahresbericht über die Thätigkeit des Gartenbau-Vereins zu Potsdam. 


1878/79, 1879/80, 1880/81. 


. Andre, €. J., Dr. Verhandlungen des naturhistorischen Vereins der 


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. Zeitschrift des landwirthschaftlichen Vereins für PREHEENEINER: Bonn, 


1878—1880. 


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Mittheilungen der ökonomischen enheh ie das Königreich Sachsen. 
Jahrgang 1877/78— 1879/80, 
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. Müller, E. H. Berichte über die Verhandlungen der Sektion für Obst- 


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1877—1880. 


. Jahresbericht des a Central-Vereins für Gärtner und Gartenfreunde 


zu Breslau für die Jahre 1877/78 


. Monatsblatt des Gartenbau Ferse für Schleswig--Holstein. Sahigdig 
Kiel. 


1861—18374 (unvollständig). 4., 1875—1880. 8. 


. Verhandlungen und Arbeiten dir ökonomisch -patriotischen Societät der 


Fürstenthümer Siebe und Jauer. 1877—1 880. 


Er 
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— 5% — 


Verhandlungen und Mittheilungen des siebenbürgischen Vereins für 
heit gergi zu Hermannstadt. Jahrg. 2—4, 6, 10,12, 15, 19, 
‚28, 29, 30. (1879). 


h Volke der zoologisch- botanischen Gesellschaft. Band 25, 26, 


27, 28. 29, 30. (1880). Wien 


. ‚Landwirthschaftlicher Bericht für Ohio. Jahrg. 1876, 1877. 8. 
. Mittheilungen des K. K. Steiermärkischen Gartenbau-Vereins. Jahrg. 


1877—18830. Graz. 

5.—7. Jahresbericht und SE der K. K. önologischen und pomo- 
logischen Lehranstalt in Klosterneuburg. 1879/1881 

Klar & Thiele. Berliner Blätter für Botanik, Gärtnerei und Land- 
wirthschaft. Berlin, 1877—1879. 


. Haus- und Wirthschafts-Kalender des landw. Vereins in Bayern für das 


Jahr 1880 und 1881. München. 


. Monatsschrift des Gartenbau-Vereins zu Bonn. Jahrg. 2—4. 1878— 1880. 
. 2. Jahresbericht des Riga’schen Gartenbauvereins für 1878, 1879, 1880. 


Riga, 
a: Garten- und Obstbauzeitung. Jahrg. 1 u. 2. 1878/1879. 


4. 
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vereine. 2., 3. und 4. Jahrg. 1878, 1879, 1880, 


. Pfeiffer, Otto, Flora, Zeitschrift für den gesammten eng Jahrg. 


1879. Wien, 1879. 
Conwentz, H., Dr. Schlesische Gartenbau-, Forst- und landwirthschaft- 
liche Ausstellung zu Breslau 1878. 


. Katalog der schles. Gartenbau-, Forst- und landwirtschaftlichen Aus- 


stellung vom 13.—22. September 1878. Breslau, 1878, 


. Jahresbericht des Gärtnervereins der Stadt Hannover. 1878. 8, 
. 1. Bericht des Gartenbauvereins „Flora“ in Arnstadt. Arnstadt, 1879, 8. 


E Jahresbericht über die Thätigkeit des Obst- und Gartenbauvereins im 


. 2. und 3. Jahresbericht des SEHEN DEINEN, arte Nadia 


Stuttgart, 1879, 1880. Ki. 8 
Bericht über die Thätigkeit des Vereins für Gärtner und Gartenfreunde 
für die Jerichow’schen Kreise Burg und Genthin 1879. Genthin, 1880. 


.. Jahresbericht des deutschen Weinbau -Vereins 1878/79, 


Just, L., Dr. Bericht über Jie Samenprüfungsanstalt im Jahre 1879. 


De, 1880, 


= Gerland, BE, Di. 26. :wmd ne BEE des Vereines. für Natarkınde 


t über die 2. Versammlung des westpreussischen Beine: 
chen Vereins zu Marienwerder am 3, Juni 1879. 


266. 


er} 


267. 


[I 


121. 


BU ee 


Schriften der beinrfprithenden Gesellschaft in Danzig. Bd IV.. Heft 4, 
Bd. 5. 1880. 
Michel, Ed. Die grosse Gartenbau-Ausstellung in Cassel 1880. 1881. 


Pb. In fremden Sprachen. 
Almanach de l’Ain. Bourg, 1879—1881. Kl. 8, 
Bulletin de la federation des sociöt6s d’horticulture de Belgique. Liege, 
1877—1879. 


. Memoires of the Bost n society of natural history. Vol. II, Part. ILL, IV, 
. Proceedings of the Boston society of natural history. Vol. 19, 20. 


Boston, 1876. 


. Memoires de la sneiete imperiale des sciences ‚naturelles de Cherbourg. 


Band 21, 22. 


Bulletin of the Essex Institution, Salem. Vol. IX.—XIL 1877-1879. 8 


‚Journal (and Proceedings) of the Linnean society. Vol. 16. London, 1878. 


. Annales de la societe d’horticulture de Maine et Loire, Angers, 1877—79., 


Bulletin de la societe imperiale des naturalistes de Moscou. 18771880. 
Annals of the Lyceum of natural history of New - York. (Fortsetzung 
der Annalen des Lyceums of Natural history.) Vol. L, 1880, 


. Journal de la societe centrale d’horticulture de France, 1878, 1879. 


Proceedings of the Academy of natural sciences of Philadelphia, eig 
1877—1880. 
Proceedings of the american philosophical society. Vol. XVD. 8. 


. Catalogue of the american philosophical society. Library Part IH. 


Philadelphia, 1878. 
Annual report of the board of regents of the Smithsonian Institution. 
1876—1879.. Washington. 


8. 
5. Smithsonian miscellaneans collections. Vol. 13 — 22, Washington, 


1878—18831. 


. Smithsonian contributions to knowledge. Vol. 22—23. Washington, 


1880/1881. 


.. Report (Annual) of the commissioner of agriculture 1877. Washington, 1878. 


Tijdschrift nitgegeven door de Nederlandsche Maatschappij ter bevordering 
van Nijverheidt, Handlingen en Mededeelingen. Alfering 1878-1880. 
Correspondance botanique. Liste des jardins, des chaires et des musdes 
sg ” monde 1877. Liöge, 1877. 8. 


. Bullettin en ern Vol. I. u. W. 


er yarien 


Burvenich, Fr. etc. Bulletin Farboricaltere, de florieulture et de eul- 


ture potagere. Gand, 1878/1880, 
Bulletin du congr&s ET de botanique et Shorkicaliure. Tenu 
% Amsterdam le 7.—11. April 1865. Rotterdam, 1866, 


8, 
‚Catalogue de Vexposition generale d’agrieulture et ühsrkenikure par le 
gouvernement 


Gand-Ducal. eisen 1875. 8 


133. 


os 
{er} 


I 


© 
” 


— 398 — 


De Tentoonstelling van internationalen Tuinbouw in 1877 te Amsterdam. 
Amsterdam, 1877. 8 


. Catalogue de l’exposition national de 1880. 3° section horticulture, 


Bruxelles. 12, 


Qa. Periodische (Zeit-) Schriften. 
Flora oder allgemeine botanische Zeitung. Jahrg. 36, 37, 38. 1878—80. 


. Regel, Dr. Gartenflora. Jahrg. 27, 28, 29. Stuttgart, 1878— 1880. 
. Frauendorfer Blätter. Jahrg. 1878—80. 


Gewerbeblatt aus Württemberg. Jahrg. 1878-80. 
v. Nathusius und Thiel. Jahrbücher für wissenschaftliche Land- 


wirthschaft. Band 7, 8, 9. Berlin, 1878—80. 
. Landbote, der steierische. Organ für Landwirthschaft und Landeskultur. 
—1880. 


Jahrg. 1878— 


. Garcke, Dr. Linnaea. Journal für die Botanik in ihrem ganzen 


Umfange. Jahrg. 1878/79. Bd. 35. Berlin, 

Jahresbericht des naturhistorischen Vereins „Lotos“ für 1878. 28, Jahrg. 
der Zeitschrift „Lotos“. Neue Folge, I. Bd., 1830. 

Neubert, W. Deutsches Magazin für Garten- und Blumenkunde, 
Jahrg. 1878—1880. Stuttgart. 


. Oberdieck, J. G. C. und Lucas, Ed. Pomologische Monatshefte. 


(Neue Folge). Jahrg. 4, 5, 6. Stuttgart, 1878-1880 


& eg es für Landwirthschaft. Jahrg. 1, 2, 3. 


Stuttgart, 187 

Giebel, C., 5 SS Zeitschrift für die gesammten Natırwiseen, 
Dritte Folge, Bd. IL.—V. Berlin, 1878—80. 

Zeitung, botanische. Jahrg. 36, 37, 38. Leipzig, 1878—80, 

Otto, E. Neue allgemeine ee Garten- und Blumen - Zeitung. 
Jahrg. 34, 35. Hamburg, 1873— 


Zeitung, illustrirte Garten-, der ah Flora. Jahrgang 22, 23 


Stuttgart, 1878—79. 


. Krafft, Guido, Dr. Oesterreichisches landw. Wochenblatt, Jahrgang 


4, 5, 6. 1878-80, 


Stoll, R. Wiener- Obst- und ER, Jahrg. 3, 4, 5. u 
.1878—80. 


Russ, C., Dr. ni Dürigen. Isis, Zeitschrift für alle naturwissen- 


schaftlichen Liebhabereien. Jahrg. 1878-80, Berlin. 


v.Babo und Stoll, R. Der Obstgarten. Jahrg. Ber ei 1879, 
1880. 8. 


Qb. In fremden Sprachen. 


6. Morren,Ed. Belgique horticole, Annales de botanigue et d’horticulture, 
Vol. 28, 29, 30. Liöge, 1873-80. 
Botanical magazine. ‚Vol. A 35, 36. Bond, 1878— 1880. 


een 


12, 
16. 
It, 
31. 


wo 
= 


41. 


. Süsser Königsapfel. 


Br 


Flore des Serres et des Jardins de l’Europe. Vol. 22, 23. Gand, 1877—81. 
The Florist and Pomologist. Jahrg. 1878—1880. London, 
Gardeners Chronicle n. ser. Vol. IX.—XIV. 1878—1880. Fol. 
Carriere, Revue horticole 1878—1880. 

l 


Paris 
. The Gardeners Monthly and horticulture Ke 'Vol. 20— 22. 


Philadelphia 1878—80. 


. Witte, H. Sieboldia, Weekblad voor den Tuinbouw in Nederland. 
80. 


4.— 6. Jahre. Leiden, 1878— 
Lemaire, Ch. et Verschaffelt. L’Ilustration horticole. Vol. 11 u. 
13. Gand, 1864 und 1866 


. Linden, J. L’Ilustration horticole, revue mensuelle des serres et des 


jardins 1878/1880. Gand, 1878— 


. Pynaert. Revue de l’horticulture bei et etrangere. Vol. 4-6, 


Gand, 1878—1880. 
Bernardin, Camille. Journal des Roses. 1878—1880. 

Hogg, R. The Journal of horticulture cottage gardener and home 
farmer. Vol. 36—38. N. Serie Vol. I. London, 1879-80 


Anhang. 
B. Arnoldi’sche Sammlung von Obst-Nachbildungen. 
I. Aepfel. II. Birnen. 


. Quittenförmiger Gulderling. 103. Von Lade’s Butterbirne, 
2 


104. Die Graslin, Graslin’s Butterbirne. 
105. Hochfeine Butterbirne, 
Baumann’s Reinette. 106. General Tottleben. 


uittenförmiger Gulderling. 


145. Schöner von Boskoop. 107. Gestreifte Amanlis Butterbirne. 
146. Steierischer Winter-Borsdorfer. 108. Meissener Zwiebelbirne, 

147. Sommer-Kronenapfel. 109. Frühe Schweizer age 
148. Grosser Mönchsapfel. 110. Köstliche von Svi 

149. Henzen’s Bean 111. Madame Treyve. 

150. Elsener pigeonartige Reinette. 112. Rostizerbirne. 

151, Dechant nei 113. Gute Charlotte. 

152. Waltmann’s Schlotterapfel. 115. Mayr’s frühe Butterbirne, 
153. Munson’s Süssapfel. II. Pflaumen. 

154. Braunauer Rosmarin. 43. Damascene von Mougeron. 
155. Alfriston 44. Gelbe Eierpflaume. 

156. Wikenburger Citronen - Reinette. 45. Ungarische Dattelzwetsche, 
157. Wellin 46. Dörell’s grosse Zwetsche. 


ee Rudolph von Oester- 47. Rothe Diapree. 
reich. . 48. Grosse gelbe Dattelzwetsche, 


Pe: 


Sparmannia afiicana L. flore pleno. 
(Tiliaceae. Trib. Tilieae.) 
(Hierzu Tafel VI.) 


Gattungs-Charakter: Sparmannia*), L.fil.Suppl.41. Hook et Benth, 
Gen. pl. I. 235, Kelehblätter 4, Kronenblätter 4, an der Basis nackt, 
Staubgefässe zahlreich, frei, dem nicht erhöhten Blüthenboden inserirt, 
die äusseren ohne Staubbeutel, nach oben wellig oder perlschnurförmig, 
die Antheren tragenden mit holperigen Staubfäden: Antheren eiförmig, 
Fruchtknoten 4fächerig, Scheidewände oben oft unvollständig, Fächer 
vieleiig; Griffel einfach, Narbe gezähnelt. Kapsel kugelig, von 
starren Borsten stachelig, fachspaltig Aklappig, vielsamig oder durch 
Verkümmerung 1—2samig. Samen klein, verkehrt eiförmig, Samen- 
schale krustenartig; Eiweiss fleischig; ars gefaltet oder fast 
gerade; Cotyledonen herzförmig-kreisrund, ziemlich flach. — Sträucher 
oder Bäume, mit weichem sternförmgen "Filz bedeckt. Blätter herz- 
förmig, gezähnt oder gelappt. Blüthen in doldenförmigen kleinen 
Cymen (gabelig), endständig, von kurzen Bracteen umhällt. Blüthen 
"weiss; Staubgefässe anders gefärbt. Arteuzahl 3, im tropischen und 
im südlichen en Alrika. 

Spezies-Charakter: S.. afrieana L. fl. Zweige abwechselnd, 
San dicht here, gross, herzförwig, selappt, an aufrechten 

en hängend, Blüthen in doldenförmigen Cymen an den jungen 
De den Blättern gegenüber, Blü then vor dem Aufblühen 
niekend, später aufrecht. Bl üthen schneeweiss, Kelch weiss, wie 
die ganze Pflanze (ausgenommen die Blum enblätter) weichhaarig. 
Blumenblätter bald nach der Blütbe wie der Kelch zurückgesehlagen. 
Die äusseren Staubgefässe umgewandelt, kürzer als die purpurnen 
fertilen Staubfäden, gelb, gewunden oder an der Spitze gebogen. ohne 
Antheren, aber it purpurnen Spitzen wie diese. Ganze Pflanze 
mit einem geschmäcklosen Schleim erfüllt. 

Nach Bot. M „X 


lungen ausserhalb London’s abgegeben wurde. „Obwohl sie“, heisst 
daselbst, ee noch eine seltene Planze is t, wird s sie es 5 vielleicht 


‘Die gefüllte Form sah Herr R. Brandt (Charlottenburg) in 
As und hat dei sich durch ihre Einführung in Deutschland 
ıbermals ein Verdienst erworben: — Die Staubgefässe bieten alle 


2 “= Benannt en ur des schwedischen Reisenden Andr, Sparrmann, 
br -hreibu Ba unter Sem Aue: Resa til goda 
10 E 


RN ae HF UR 
RT AN NE: E 
2 ee fe NER, » Fra 
1 > “ 
4 


welcher hervorgeht, dass sie damals wenig bekannt und schon 
vernachlässigt war, heisst es: „Während der Monate April, Mai und 
uni, wenn die Pflanze in Blüthe ist, sieht man an ruhigen warmen 
Nachmittagen bei Sonnenschein die Staubgefässe herunterhängen und 
zusammengehäuft, als wenn sie der Ruhe geniessen; giebt man ihnen 
dann einen kleinen Stoss mit dem Finger, so trennen sie sich von 
einander und breiten sich in einer halbkugeligen Form aus“. — 
Lindley bemerkt am Schluss, dass diese Sensibilität ihm neu sei, 
die Pflanze selbst verdiene aber alles ihr gespendete Lob. 
Ueber die Kultur der gefüllten Sparmannia schreibt mir Herr 
Brandt Folgendes: 
ie Sparmannia africana fl. pl. ist von leichter Kultur. Die 
Stecklinge, zu welchen man kleine Seitentriebe verwendet, wachsen 
im Monat März sehr leicht. Die in Lauberde eingepflanzten bewurzel- 
ten Stecklinge entwickeln sich auf einem lauwarmen Kasten freudig. 
Nachdem die Pflanzen richtig durchwurzelt und an die Luft gewöhnt 
sind, verpflanzt man sie in grössere Töpfe und giebt ihnen eine 
kräftige, nahrhafte Komposterde; ist dieselbe zu bündig, so fügt man 
er Erde ein Achtel nd hinzu, Mistbeeterde ist weniger 
brauchbar, denn ich habe gefunden, dass sie zu leicht ist, sie hält 
die Feuchtigkeit nicht genug an; dagegen ist guter abgelagerter 
enlehm mit Sand sehr zu empfehlen; verwendet man letzteren 
dazu, so Nee man durch Unterlage für einen guten Abzug Sorge 


“und halte ich dies für vortheilhafter, als die jungen bewurzelten 


58° R. Im Sommer verlangen ‘die Pflanzen reichlich Wasser, 
dagegen im Winter so wenig wie möglich. An der Riviera blüht 
er | | «386 


— 4108 — 


die Sparmannia vom November bis zum April und ist dort ein sehr 
beliebter Blüthenstrauch. 

Erklärung der Tafel: Figur 1, Kelehblätter; Figur 2, 3, 5 und 7 
Staubgefässe im Uebergange zu Blumenblättern; Figur 4, ein nor- 
males Staubgefäss; Figur 8, normale Blumenblatt; "Figur 9, Nek-. 
tarien, z. Th. auch in Blumenblätter übergehend. (Analyse von L. W.) 

‚mack. 


Gaillardia pieta var. Lorenziana. 


(Hierzu eine Abbildung.) 


Gaillardia pieta (Familie der Compositae — Senecionideae) ist 
als eine der schönsten Zierpflanzen des freien Landes beliebt und in 
den Gärten viel VRESREIGN. Obwohl in günstigen Verhältnissen 

= zweijährig und selbst 


blattartigen, am Rande 
dreizähnigen Blüthen zu- 


purpurroth kolorirtsind. 
Im Laufe der Zeit hat 
diese Art mehrere 
Farben -Varietäten er- 


marginata, var. sulph. 
Figur 1 : Gaillardia pieta var. Lorenziana. bekannt geworden sind. 
Schon vor acht bis zehn Jahren liess sie auch die Neigung 
en die .. des Strahls, bisweilen auch die der Scheibe 
ausgezo richt, terförmig erweiterte, regelmässig vier- bis 
fünfspaltige Röbrenklüthen umzubilden. Aber Blumen solcher Art 
zeigten sich immer nur sehr vereinzelt und mangelhaft entwickelt, 
meistens nur mit zwei Reihen Kan Röhrenblüthen. Alle Versuche, 
‚diese Form zu vervollkommnen und bis zu einem gewissen Grade 
zur Beständigkeit zu erheben, blieben lange Zeit fruchtlos. 
0,.,.,Dem Handelsgärtnereibesitzer Chr. Lorenz in Erfurt, welcher die - 
a Gärten bereits mit mehreren Gartenblumen ersten Ranges beschenkt 
hat, wie Dianthus Heddewigii diadematus, Viola trieolor Kaiser 
ip Wilhelm,  Gomphrena. oben nana compacta, u. a, ist es endlich 
zen, das Ziel zu ‚erreichen. In der Gaillardia pieta var.. 


u 


Lorenziana offerirt er eine Form, welche sich nicht nur durch gleich- 
mässige röhrige Entwickelung des grössten Theils der Blüthen zu 
einem schön abgerundeten Ganzen auszeichnet, sondern auch bis zu 
einem befriedigenden Grade samenbeständig geworden ist. Dabei 
erreichen die Blumen einen Durchmesser von 7—9 cm! Aber 
noch mehr -— von ihr hat er sechs ausserordentlich schöne Farben- 
varietäten erzogen, welche dem a der gewöhnlichen Varietäten 
entsprechen: wein nroth, weiss gespitzt — amaranthroth, goldgelb 
gespitzt — goldgelb, Schlund Er — goldgelb, Schlund "amaranth- 
roth —- purpur, goldgelb gespitzt — reingelb. Auch diese Farben- 
varietäten sind bis zu einem gewissen Grade konstant geworden. 
Für sich allein oder mit einander gemischt geben sie höchst elegante, 
durch ihre warme Färbung sehr effektvolle Blumengruppen. Gaillardia 
pieta var. Lorenziana wird von allen Autoritäten der Blumistik, die 
sie zu sehen Gelegenheit gehabt, als eine der vorzüglichsten Nositäten 
der Neuzeit bezeichnet, und der Züchter schätzt sich glücklich, 
nunmehr in den Handel geben zu können, mit der Zuversicht, ai 
. werde Anerkennung und viele Freunde finden. Diese prachtvolle und 
sehr zu empfehlende Neuheit wird der Züchter Chr. Lorenz in Erfurt 
inseinem imDezember erscheinenden Detail-Kataloge wie er offeriren: 
Sortiment in 6 Sorten a 40 Korn 
1 6 0 : = = 
1 Portion gemischt, enthlt. 100 ei, Ai 1,50. 
1 a ; : BB 9, > Un 
Wiederverkäufern wird auf Verlangen eine besondere Offeite 
zugesandt. — Der Same wird nur in versiegelten Paqueten versendet. 


Die Inndwirthschaftliche NIE in Hannover 
6.—23. Juli 1 


Die landwirthsch. Ausstellung in Hannover bot nicht allein 
dem Tbierzüchter durch die prächtigen Pferde, die vorzüglichen Rinder- 
racen, die trefflichen Schafe etc. ein höchst anziehendes . sie 
gewährte a uch dem Pflanzenzüchter eine grosse Befriedigu 5 dur ch. 
die Voraledns einer grösseren Zahl vortrefflich kultivirter  Getreide-, 
Futter- und Handelspflanzen, sowie durch Darlegung der wissen- 
schaftlichen Arbeiten auf diesem Gebiet. In tel gene hatten 
besonders einerseits das Kgl. landwirthsehaftl. Institut zu Göttingen 
(Direktor: Prof. Drechsler) durch eine er geordnete 
Sammlung der landwirthschaftlichen Kulturpflanzen ete. viel bei- 
getragen, andererseits die Moor-Versuchsstation in Bremen (Dirigent: 
Dr. Fleischer) und die mit dieser Station verbundenen nn 
schattlichen Vereine zu Lilienthal und zwischen Hamme und Wüm 
sowie mehrere Private durch lebende Proben von den Fosachsteldern 
Auch der Forstmann fand DR Material zu seinem Studium vor, 
weniger jedoch der Gärtner, denn der Gartenbau war leider etwas 
1 26* 


— 404 — 


schwach , wenn auch in meist sehr tüchtigen Leistungen vertreten. 
Der Grund hiervon mag einestheils darin liegen, dass das Komite 
anfangs Platzmiethe von den Gärtnern verlangte, andererseits 
arin, dass ungeeignete Lokalitäten für die Pflanzen bestimmt 
waren, endlich wohl auch darin, dass die beiden in der 
Stadt Hannover domilizirten Gartenbau - Vereine, wie es scheint, 
nicht so freundschaftlich Hand in Hand gehen, wenn gilt, Aus 
stellungen ee wie das z. B. in Berlin Hnckiichofrene 
in Berlin der Fall i i 
ühmend muss Rn hervorgehoben werden, dass die Königl 
Hofgärten zu Herrenhausen aus allen Kräften beigesteuert hatten, 
um die Ehre des Gartenbaues zu retten. Ausser ihnen waren es 
noch hipndere die v. Alten’sche Gartenverwaltung (Obergärtner 
A. Beyer), Linden vor Hannover (Caladien und Farne), Eu 
rauns, Hannover (Coniferen, Lorbeern), Peter Smith & 
Bergedorf bei Hamburg (Coniferen), Asmuth Müller, ie 
(Blattpflanzen, Fuchsien), P. Hirt, Uelzen (Begonien) und namentlich 
F. Sperling, Hildesheim (Fettpflanzen, Lorbeern, Pelargonien, 
Agave xalapensis [blühend, 2 m hoch!], Hortensien, Araucarien), 
sowie die Aussteller des trefflichen Gemüse und die der sehr schönen 
Blumen-Arrangements, welche einen gewissen Erfolg erringen halfen. 
Die Forstwirthschaft stand diesmal in ausserordentlich nahem 


die Moorkulturen hatten ein grosses Interesse für den Gärtner, 
. bier von einem Diciusshultnbeaitäer: Heırn H. €. A. Helle- 
| in men und Moörende (Amt Lilienthal) die schönsten 
Coniferen: auf Moorboden et ausgestellt waren. Der Vate 

des Horrn Hellemann ist, wie s beri chtet worden, nach Holland 


die also den Gärtner. ge angehen. ausgestellt waren. Auc 
In 


auf unseren meilenweiten Mooren: ähnliche Kulturen von Coniferen, 
Aucuben, Lorbeern und anderen immergrünen Sachen anlegen, wie 
in Holland geschieht? Herr Hellemann hat den besten Beweis 
geliefert, dass es möglich ist. Prächtige Abies Nordmanniana, Abies 
nobilis glauca, sowie viele andere gewöhnlichere Arten, Thuja etc., 
2 gen dies. Von Neuheiten sahen wir hier Abies Williamsonii, 
a blaugrün, und Thuja oceidentalis argentea a, wenn 
wir Ssiche irren, von Herrn Hellemann selbst gezog 
= Die ee hatte aus ihren verschi hisdeme Ver: 
sfeldern, deren sie gegen 100 in den Keen Theilen 
nordwestlichen Deetgchlen besitzt, etwa Kubikfuss gros 


— 405 — 


resp. Düngemittel zu zeigen. Wir werden in einem besonderen 
Artikel über diese wichtigen und interessanten Kulturen berichten, 
ebenso über die erwähnten von der Braunschweigischen forstlichen 
Versuehsstation ausgestellten exotischen Holzarten. Hier aber seien 
noch erwähnt die von dem Landes-Direktorium zu Hannover (ver- 
treten durch Provinzial- Forstmeister Quael-Faslem, Hannover) 
aus den Forstkulturen resp. Forstgärten der Forstanlage Oerrel-Lintzel 
(2866 ha gıoss) vorgeführten Pflanzen , welche behufs Darstellung 
des Wurzelbaues und der Wurzelverbreitung auf tiefgelockertem 
Boden in mit Wasser gefüllten Glaskübeln ausgestellt waren, so dass 
man die reiche Verzweigung der Wurzeln sehr gut studiren konnte. 

Und nun zu einigen Details der Ausstellung. 

a. Hundert blühende und nicht blühende Pflanzen in Kollektionen. 
Der Kgl. Berggarten zu Herrenhausen (Oberhfg. Wendland) glänzte 
hierbei, wie nicht anders zu erwarten, an eine reiche Samınlung 
"Palmen und anderer Schmuckpflanzen, so z. B. Palmen: Pritchardia 
Martiana, Veitchia Johannis, Ravenea Hildebrandtüi, Chamaedorea 
stolonifera , Euterpe sp., Calyptrogy ne Ghiesbrechtii, Rhapis flabelli- 
formis fol. var. ete.; Orchideen: Brassia verrucosa, Oneidium Went- 
woıthianum; Aroideen: Philodend.on Lindeni (blühend !), Anthurium 
Waroequeanum, Blätter von der Grösse und Schönheit des A. regale 
oder cristallinum, aber viel schmäler, eine herrliche Neuheit; ferner 
notirten wir: Vriesia Boteri (Vriesia Glazioviana, diese riesige 
Bromeliacee, sahen wir im Palmenhause zu Herrenhausen blühend), 
Dyckia remotiflora, Bowiaea volubilis, Campanula turbinata etc. 

Kunst- und Handelsgärtner Sperling in Hildesheim führte vor: 
Agave xalapensis blühend, mit 2 m hohem Schaft; die in Aehren 
stehenden Blüthen haben dunkelpurpurrothe Stäubgefässe (mit.gelbem 
Pollen), so dass der ganze Blüthenstand schwärzlich purpurn erscheint, 
Pavonia Wioti, eine neue Malvacee mit schön rothen Staubfäden, 
Drymonia speciosa Mart., diese herrliche Gesneriaceae, mit 20 —30 
weissen trichterförmigen Blumen, schon als Blattpflanze schön, Phor- 
mium Colensoi, sehr schön, mit ‘zwei Blüthenrispen, Ananassa 
pinangensis fol. var., sehr gut kultivirt, Zimmerpalmen etc 

b. Kollektion von 50 Warmhauspflanzen. Die v. Alten’sche 
Gartenverwaltung (Obergärtner A. Beyer), Linden von Hannover 
ge hier ein Er em Aroideen und ein des ne, 

Coniferen, 100 Stück, in 50 Arten, Gebr. Brauns, Hannover 
und ee Hildesheim. 

d. 25 Stück neuester fire: Gebr, Brauns und Peter 
Smith & Co., Hamburg. Wir notirten, namentlich aus letzterer 
Sammlung: Abies Engelmanni, graublau, fein nadelig, A. balsamea 
Hudsoni, Picea Parryana glauca, Juniperus rigida, Thuja oceidentalis 
aurea, Abies bifolia rt an den Kurztrieben kurze, an den Lang- 
trieben lange Nadeln 

e. Kollektion von 50 Blattpflanzen: Asmuth Müller, Bremen, 
Aphelundra Leopoldi, Phormium Colensoi blühend, Ph. Cookii fol. var. 
Mit. schö önen Lorbeern und einem ren schmückten Gebr. 


a 


Brauns den Platz vor der Börse des neuen Viehhofes, auf dessen 
Terrain die Ausstellung stattfand. 

Pelargonien in vorzüglicher Schönheit lieferte F. Sperling in 
Hildesheim, darunter Diamant, mit sehr lebhaftem Bronee-Rand und 
schön rosa Färbung, Freak of nature, Fuchsien A. Müller in 
Bremen, Coleus, Caladien ete F. und H. Heike, Gräfl. v. Bennings- 
sen’sche Gartenverwaltung in Banteln. 

Die neuen Kreuzungen zwischen Begonia discolor und rex hatte 
Paul Hirt in Uelzen ausgestellt, der aus der Begonien- Kultur 
bekanntlich eine Spezialität macht und selber solche Kreuzungen 
ausgeführt hat. Bei den Knollenbegonien züchtet Hirt besonders 
auf aufrechte Blumen und schöneres Laub. Ein reiches Sortiment 
Fettpflanzen hatte wiederum F. Sperling, Hildesheim, gesendet, 
ein ähnliches Küster, Hannover, ferner sah man von Ersterem eine 
Gruppe Araucarien’ und eine do. der neuen Hortensie, Thomas Hogg. 


Stadthagen. (Schluss folgt.) 


Die rationelle Bewirthschaftung des Moores 
erläutert durch die Moor -Versuchsstation zu Bremen 
auf der Hannover’schen landwirthschaftlichen Ausstellung. 


Auf der land- und forstwirthschaftlichen Austellung zu Hannover 
- vom 16.—24. Juli 1881 stellte die Moor-Versuchsstation in Bremen 
(Dirigent: Dr. M. Fleischer) in Verbindung mit dem landwirthschaft- 
lichen Verein zu Lilientbal und dem zwischen Hamme und 
Wümme höchst interessante Proben von Kulturgewächsen, die auf 
Moorboden erwachsen waren, aus. Die Moor-Versuchsstation, die 
1877 errichtet ist, hat besonders den Zweck, eine rationellere 
Benutzung des Moores für den Pflanzenbau herbeizuführen, die alte 
Brandkultur einzuschränken und die Benutzung des Düngers, sowohl 
des natürlichen wie des sogenannten künstlichen in wissenschaftlicher 
Weise zu fördern. Zu dem Zwecke hat die Moor-Versuchsstation an 
nahezu 100 Orten des nordwestlichen Deutschlands in den verschieden- 


chsenen Pflanzen unter grossen Mühen zur Ausstellung 
Die Vorderseite der Kästen war nicht aus Holz, sondern 
so dass eine Beurtheilung des Bodens »gut möglich war, 


— #47 — 


Die einzelnen Objekte zeigten achlagand die Wirkung der 
schiedenen Düngemittel, wie sich aus folgenden, den beriglichen 
ar re Angaben ersehen läss 

ng des Seeschlicks. ee Amt Osterholz. 


Höhen- Sandboden. Höhe der 
Hafer. (pro ha berechnet) Pflanze ca. 
Frühjahr 1881: a) 150 000 ke Seeschlick er Stalldünger . . . . „en m 

r 0,75 
2. Wirkung des Mergelns. Löninekaudeh. Amt Lilienthal. 
Veen-Kultur auf abgetorftem Hochmoor. — Roggen 
1881:a) 50000 kg Lehmmergel mit 550 kg ne (von 
Hoyermann in Hoheneggelsen, 1 Sn osphor- 
säure ca. 16 Pf.) und 600 k Kaini a 
b) ohne Mergel, aber Superphosphat ana Kainit . Bi ” is 
c) mit Phosphorit und Kainit 
3. Wirkung der Sandbeimengung. Wö benadork Amt Lilien, 
thal. Dammkultur auf abgetorftem Hochmoor, angelegt im 
Frühjahr 1878 
Y Beuddeckt (Dammkultur nach Rimpau). 4000 
600 kg roher Mejillones-Guano, 1160 kg Kain 
kg Chilisalpeter; 
1880 4450 kg Uelzener ren ıc Ai BREITEREN 
b) Sandmischung ur). Düngung wie ad a. 1,50 „, 
4. Wirkung des Besuchlicke "Wörpedort, abget. Hochmoor. 
Hafer. 
er a en ea 
\ a a ee 
ER > 2 r >» 
5. Wirkung des Seeschlicks mit Mineral- Düngung 
bei Klee und Gräsern auf abgetorftem, bis dahin völlig 
un Br Wörpedorf, abgetorftes Hochmoor. Wiese. 
Seeschlick; 
188; 200 hp ee Ne r phosphorsaurer Kalk, 600 k 4 Here 
Kräftiger Bestand von Rothklee un d’Thymoth 
6. Wirkung des Brsnnehs: ohne Düngung, auf Rnchweiin. 
Sn Amt Osterholz 
tand von Bu chweizen . . 0,50 m 
& Wirkung Be Kalkan Borrreihe. Erbsen. 
4000 kg, gebrannter Kalk, 1234 kg Kainit, 350 kg 
aeg ee au 150 ne schwefel- 
; ures Ammon R ae m 
8. nr vorige, ae ohne Kal . 
9. Wirkung der, 'Mineral- Denssne auf das "Ers ae 


ec Futterpflanzen. Wörpedorf, Bewässerungswiese 


(Grasmoor). 
Düngung 1880: 320 kg Mejillones-Guano, 640 kg Kainit. Zoe und sehr viel 


820: „ a as Lo, 

weniger gute haar 
keine. Nur DE DegBen, Binsen 

und schl Case. 
Weiter wurde hingewiesen aut den Nutzen Vivianiis 
(phosphorsaures Eisen), dieser blauen erdigen Masse, die sich öfter 
im Maorland findet, so im Amt Lilienthal unter 2 m hohem mäch- 
a Hochmoor-Grastorf. i 


— 48 — 


enthält er nur 27,7 pCt. Wasser. 
Der Boden unterhalb des Moores ist sehr verschieden in seiner 


Güte. Meistens findet sich darunter ein feiner weisser, an und für 
sich steriler Sand. Da wo Hochmoor auf Marschboden liegt, scheint 


„Därg“ das Mittelglied zu bilden. Die unmittelbar darunter liegen- 
den Marsch-Schichten („Maibold“ oder „Gifterde*) sind reich an 
die bei 


| eren Marschschichten hinunter gewaschen 
wurde. Folgende Tabelle zeigt diese Verhältnisse: 
Aschengehalt iu der Trockensubstanz von: 
; Untergrund Uebergang Marschboden, 
des Kehdinger Moores zu untauglich : tauglich 
(sog. Darg). Marschboden. “ (Maibold, Gifterde). (Wühl- od. Kuhlerde). 
Kali, sn. 0,10 2 2 


. 
Y 


%r 3 
Kalk . 2.027, 0,15 a 0,97 4,41 
Phosphorsäure . 0,01 0,05 0,08 0,13 
(Stickstoff: . . . 1,13 — u — 
enthält lem schwefel- 
- saures Eisen-Oxydul, freie 
Schwefelsäure u eie 


| zersetzl 
Ausser den landwirthschaftlichen Produkten war auch eine 


Ä Sammlung von Gartenprodukten und Zierpflanzen, die auf Moorboden 


N ul dia. 


Re ee 


Herr Dr. Knüppling, Oekonom zu Jacobidrebber, zehn ähnliche 
Kästen wie die Moor-Versuchstation, enthaltend zehn Kulturgewächse 
eigener Moor-Damm-Kultur, dabei ausser Getreide auch Weisskohl, 
Blumenkohl ete 

Auch der landwirtschaftliche Verein Meppen leistet in der 
ha des Moores höchst Anerkennenswerthes. Von ihm stammte 

e Anzahl. zweijähriger Eichen, erwachsen zu Schöninghsdorf ‚auf 
wilden 7m tiefem Hochmoor, bei schlechter ‚Entwässerung (da der 

' Süd-Nord-Kanal nicht bis dahin ausgedehnt), und doch % m hoch; 
ferner fanden sich von ihm Nadelhölzer vor, sowie Kartofleln etec. 

' mit Kunstdünger, Rüben ete. mit Stalldünger gebaut u. s. w. Einen 
Begriff von der kolossalen Tiefe des Moores erhielt man durch einen 
Moorausstich, der aus der Er Tiefe des Moores bei Schöninghs- 
dorf entnommen war. Er maass mit dem Untergrunde (letzterer 
war nur in schmaler Schicht x vorhanden) are weniger als 5 m; an 
der tiefsten Stelle misst aber das Moor 

Viele kostbare Schätze in Form wertivaiien RRRRIIRT sind 


der Oberkrume bei rationeller Bewirthsehaftung zu gewinnen. Dazu 
beizutragen ist Aufgabe der Moor-Versuchsstation und sie hat in den 
wenigen Jahren ihres Bestehens, Dank der Rührigkeit ihres Dirigenten 

und ihrer sonstigen Beamten, bereits Ausserordentliches geleistet. 
Nicht verschweigen möchten wir aber, dass die erste Anregung zur 
Gründung dieser Station besonders mit von unserm Mitgliede, Herrn 
Ministerial-Direktor Mareard gegeben wurde, demselben, dem jene 
Gegenden das grossartige Kanalnetz verdanken, mit Hülfe dessen es 
möglich ist, vielen der entferntesten Moorgegenden schiffbare Ver- 
bindungen mit den westdeutschen Nordseehäfen und mit Holland, 
behufs Absatzes der Produkte und Rückeinfuhr von zu bieten. 

L. Witt 


Ueber Kali-Düngung. 
Von 6. Lubatsch. 


Viele unserer Mitglieder werden sich des sorkreiliishen Blumen- 
kohls erinnern, den Herr Kunst- und Handelsgärtner Lubatsch in 
Zossen in der Oktobersitzung 1880 des Vereins zur Beförderung des 
nn ausgestellt hatte. Derselbe war mit Kali gedüngt und 
theilt uns Herr Lubatsch Folgendes über diese Düngung mit: 

„Den einen Theil des Quartiers hatte ich mit Kompost gedüngt, 
d. h. mit Abfällen aus dem Garten, aber ohne jede Beimischung 
von thierischem Dung. Das Resultat war sebr günstig, Ein zweiter 
Theil wurde mit frischem Stallmist gedüngt, dann Kalisalz über- 
gestreut und dasselbe eingehackt; auch bier war das Resultat 
ausserordentlich ‘gut. Den letzten Theil des Quartiers endlich hatte 
ieh mit Kompost, Stalldung und Kalisalz gedüngt und gab der Ertrag 

dem der beiden ersteren nichts nach. Die Grösse des Quartiers 
betrug ungefähr einen Viertelmorgen. Leider kann ich das Quantum 


— 40 — 


des verbrauchten Kalisalzes nicht genau ee ich habe es aber 
so übergestreut, als wenn man rec cht stark s 

erner hatte ich ver Kartoffeln noch aifre kanal mit Kalisalz 
gemacht. Das eine Quartier war im Jahre 1879 mit Kohl bepflanzt 
gewesen; im Jahre 1880 streute ich Kalisalz darauf, etwa so stark 
als wenn man doppelt dicht säet, und bestellte das Land mit runden 
weissen Lübbenauer Kartoffeln. Der Ertrag war über alles Erwarten 
gut. Das andere Quartier war im Jahre 1879 mit frischem Mist 
gedüngt, dann mit Sechswochen-Kartoffeln und nachher noch ei 
Grünkohi bepflanzt worden. Im Jahre 1880 wurde es stark m 
Kalisalz bestreut und mit rothen Fürstenwalder Kartoffeln estalie 
Die Kartofieln zeigten ein ganz vorzügliches Wachsthum und ich 
glaubte einen grossen Ertrag zu erzielen, was sich aber leider ganz 
zum Gegentheil wendete. Ein Scheffel Aussaat gab nur vier Scheffel 
Ernte zurück, während bei den weissen Lübbenauer Kartoffeln das 
Verhältniss ungefähr auf einen Scheffel Aussaat achtzehn Scheffel 

rtrag war. 


Bei Gurken habe ich ebenfalls Kalisalz und frischen Stalldung 


ich ein Stück Land graben lassen, dann am 10. September 1879 den 
Spinat gesäet und gleich darauf das Kalisalz gestreut, wonach beides 
zusammen untergehackt wurde.. > Base war doppelt so stark 
gestreut als der Spinatsamen; aber vom Spinat ging nur ein Zehntel 
auf, der übrige Samen keimte erst im 1 Fr ühjahr des nächsten Jahres. 
Ich glaube demnach, dass das Kalisalz den Keimprozess verhindert 
oder doch verzögert. — Die Landwirthe gebrauchen hier sehr viel 
Kalisalz zum Düngen von Runkelrüben und haben ers gute Erträge, 
noch bessere auf Wiesen. 


Die weissen Rosen.*) 


In der Juli-Nummer des „Journal des Roses“ hat Herr Fr. Jost 
in Tetschen eine sehr interessante Abhandlung über weisse Rosen 
geliefert, welche mir so wichtig erschien, dass ich dieselbe zu Nutz 
und zu Frommen sowohl der Li iebhaber, als auch der praktischen 

er Mieiait übertra ge. & Es werden unter den Pas 


e. = Auf Wunsch des u n Karl Mathieu bringen wir nn sagt im 
eutschen Garten“ er Artikel bei der Wichtigkeit des Geg 
ı zur he ar Leser der Monatssc hrift. 
sich nachtr ml 
.d. J. der 


err Jost diesen Artikel 


ee 


Es ist eine angen Haerage wech dass selbst in den grossen 
Sammlungen, besonders aber bei den Liebhabern, alle möglichen 
Schattirungen von vol zum nreröih während der ‚Blüthezeit 


nur spärlich zu finden sind. Dies hat seinen guten Grund; denn 
sehr oft erhält man auf die Frage: wesshalb ist diese und jene 
weisse ausgezeichnete Rose nicht in der Sammlung? die Antwort: 
sie hat zu schwachen Wuchs, sie gedeiht nicht in meinem Garten. 
Wenn ich hier von weissen Rosen spreche, so muss ich vor 
allen Dingen bemerken, dass ausser den rein weissen Rosen man zu 
dieser Saar auch die hellen rosa und lachsgelben rechnen muss. 
n Grund der Entschuldigung einiger Rosisten für das Nicht- 
gedeihen ist, dass die weissen Sorten nicht so ee und hart 
wie die rothen sind. Diese allgemeine Regel kann nicht bestritten 
werden, und ich weiss aus Erfahrung, dass der geringste Fehler der . 
Unterlage auf das Edelreis schädlich wirkt. Indessen giebt es auch 
Ausnahmen, und der Zweck meiner Bemerkungen ist, den Liebhabern 
der Rosen eine Reihe von kräftig wachsenden Sorten zu liefern, und 
sie zu ermuthigen, dem Mangel ‚der Verschiedenheit in den Farben 


fen. 
'Zuvörderst behaupte ich, dass die Rose Souvenir de la Mal- 
maison (Beluze), welche von keiner, wie bekannt, durch ihre immer- 
währende Blüthezeit übertroffen wird, für den Gärtner unersetzbar 
ist, und in keinem Garten fehlen darf. Daher komme ich auf diese 
seit 37 rn bekannte Schönheit nieht zurüc 
sse Rosen, welche in keiner Sammlung fehlen sollten, 
bezeichne "ich die nachfolgenden: 
ifera. Baronne de Maynard (Lacharme), Boule 2 
' neige (Lacharme), Coquette des Alpes (Lacharme), Coquette 
blanches (Lacharme), Capitaine Christy ecke) Candide ee 
Dr. Henon (L. Lille), Duchesse de Magenta (Guillot pöre), Imperatrice 
Euge£nie (Oger), Elisa Boölle (Guillot pere), Jeanne d’Arc (Verdier), 
ouise d’Arzens (Lacharme), Mme. Liabaud (Gonod), Mme. Martin 


ae ae ae n möchte ich als ner 

ag hinzufügen. Mabel Morrison (Broughten), Thyra Eaantich 
(Ch. Verdier), Mme. Vidot (Eug. Verdier), Mme. Rivers (Guillot p£re), 
und die schönen neuen Mme. Oswald de Kerchowe (Schwartz) und 
Julius Finger (Lamarche), schöner als eye Christy (C. M.) 

. Rosa Noisettiana. Aimee Vibert (Vibert), Mme. Francois 
Pittet ee ), Mlle. Anne Cotte (Guillot), (Anne Marie Cöte). 
beiden letzten sind keine eigentlichen Noisette, sondern 


— 412 — 


Noisettehybriden, wie Coquette des blanches, Perle des blanches, 
Mme. ee de Rougement ete.. 

sa borbonica. Blanche Lafitte (Pradel), Mrs. Bosanquet. 
Hier Aare ig die wirklich sehönen Csse. de Barbantane (Guillot 
N) und Reine de l’ile de Bourbon (Manger) 

Rosa semperflorens. Ducher (Ducher), “Blane unique 
(Schwartz) und die neue Mme. Pauvert (Ducher), fast wie Blane 
unique (C. M. 
> E. Rosa Thea. Alba rosea. Tinten Pirola (Vve. Ducher), 

Melanie Willermoz (Lacharme), Marie Guillot (Guillot fils 

Ausserdem die vorzüglichen Theerosen: Duchesse Mathilde (Gross- 
herzogin Mathilde), Niphetos (Bougöre-Breton), Sombreuil (Moreau 
Robert) (C. M.) 

Sämmtliche angeführten weissen oder weissschattirten Rosen 
sind dankbar blühend, man erlaube mir nur in Bezug auf ihre Grösse 
und zer und in Hinsicht ihres Wuchses einige Bemerkungen. 


= 
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© 
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&D 
[07 
& 
3 
= 
D 
© 
mn 


ir ziehen diese Sorten seit. einer Reihe von Jahren mit vielem 
Erfolge, und besonders die im Jahre 1874 erschienene Perfection 
es blanches, und die Mme. ‚Frangois Pittet vom Jahre 1878 verdienen 
ri ee Jah 
eniger üppigem Wuchse, aber ohne Fehler der Form und 
der Reinheit der farbe sind: Baronne de Ma nard, Duchesse 
de Magenta, Imperatrice Eugenie, Elisa Boölle, Mme. Liabaud, Mme. 
Martin de Besse,. Marie Boissee, Princesse Imperial Clotilde, Mme. 


Von kräftig em Wuchs, aber nicht ganz rein weisser Farbe, sondern 
sehattirt Bar ‚sind: Ca .. Christy, Jeanne d’Are (sehr guter 
Geruch), Alba rosea, Semiram 
Die Rose Mme. Lac Erg welche zur gleichen Klasse gehört, 
obgleich sehr gerühmt als vorzüglich und neuerdings in Th. Nietner’s 
Werk „Die Rose“ empfohlen, hat bei uns seit sechs Jahren er 
nicht entsprochen. Die Form dieser Rose soll untadelig, die Far 
= rein weiss mit Bars schattirt sein,. indessen ist diese Rose so ar 
‚gefüllt, das immer währenden - Sonnenseheins in der Blüthezeit 
n On Bi bei entgegengesetzter Witterung in der Knospe 
 beg 
lben Tadel verdient Perle blanche, sie erträgt nieht den 


’ 


e ı Fehler besitzen leider auch einige der schönsten sehr 
‚gefüll ‘wie z. B. Duchesse de Vallombrosa, General a 
Duchesse. ee Comtesse de Serenye, Mme. "Boll, N 

Bene Mar Marix, Mr. Journaux, Gleire de Santenay 'ete nd 


‚Noman, Mme. Bellenden Kerr, Mile. Bonnaire, Virginale, Blane unique. 


er in der Blüthe und öffnet sich überdies ; sehr schwer. 


und 
de bus Mlie. Cee. Berthod und die‘... 
laM faulen bei ‚Jängere em Regenwetter 


Bu, 


auf, sind daher in diesem Falle für unser Klima unpassend, wenn 
wir nicht die Kultur, unter Glas (oder wie unser werther Kollege 
Wendt unter Regen- und Sonnenschirm) für sie vorzieben. (C.M.) 


I 
Jahre von Herrn Lacharme in den Handel gebracht, und welche eine 
Verbesserung der Cap. Christy sein soll, kann ich dies weder bejahen 


- noch verneinen. Ich kann nur bemerken, „dass sie allem Anschein 


nach eine sehr gute Rose sein wird, (Sie ist es in der That. ©. M.) 
ine sehr schöne, sehr kräftig wachsende weisse Rose ist ausser- 
dem Dr. Henon, welche grosse weisse, im Centrum grünschattirte 
Blumen besitzt. 
ere de St. Louis, weiss mit leichter Gelbrosafärbung, ist 
bezaubernd, wächst kräftig, ist aber leider weniger gefüllt in der 
Blume als die Anderen. 

Sehr Eule weisse Rosen sind noch Candide, Mme. Alfred de 
Rougemont und Lady Emily Peel, alle drei kräftig wachsend, 
besonders die beiden letzten, ana sehr oft ist, besonders in der 
Knospe, die weisse Farbe mit zu vielem Roth oder Rosa gezeichnet. 

Olga Marix, kräftig im Wuchs, ist gut, hat aber eine starke 
lachsgelbe Schattirung : 

Die alte bekannte Bourbon- Rose Blanche Lafitte, obgleich 
von keinem tadellosen Weiss, ist sehr zu empfehlen, da sie von 
üppigem Norm und sehr reichblühend zum zweiten Male 

Aimee Vibert und Mlle. M. Anne Cöte besitzen der ehichät 
guten Eigeischeiten, wesshalb sie, besonders die Erstere, überall 
verbreitet sind. 

s die Theerosen Willermoz und Marie Guillot betrifft, so kann 
ich disgelhen nicht als rein weisse empfehlen, da sie einen ee 
Schein haben. Indessen der Wuchs ist kräftig und die Haltung und 
Form der Blumen prachtvoll; diese beiden Rosen verdienen in der 
rt den Namen Musterrosen, und sind seit langer Zeit meine 

iebling 

Die weisse Theerose, welche so oft und so überschwenglich in 
der letzten Zeit, obgleich schon sehr alt, angepriesen worden, soll 
eine der besten sein. Mir ist es nicht möglich, sie zu beurtheilen, 
da sie in unserer Sammlung fehlt. 

Jedenfalls meint der Verfasser die Rose Niphetos. Sie ist wohl 


jetzt den meisten Gärtnern bekannt, ebenso vielen Liebhabern. Sie 
Laub 


ist eine Musterrose ersten Ranges, rein weiss, mit schönem 

und kräftigem Wuchs. Sie hat nur den einen Fehler, dass sie sich dem 

Auge schlecht darstellt, denn durch ihre Grösse und Schwere hängt sie 

herunter, der Blumenstiel ist. für die Blume nicht kräftig genug, sie 
erselben i 


aufrecht zu tragen, wie dies bei der Nebenbuhlerin derselben, 


Grossherzogin Mathilde stattfindet. Es sind dies zwei ganz ver- 
‚schiedene Thee-Rosen, beide rein weiss und sehr gross. Eine fran- 
zösische Rosengärtnerei versendet rege unter den Synonymen 


von em = Be e, ser _ echte rossherzogin 
Mathilde und die ultheiss’schen 


— 44 — 


Rosengärtnerei zu Nauenheim zu haben sind. Beide Thee-Rosen sind 
Musterrosen und Jedem, der sich dafür interessirt, zu empfehlen. Von 
schönem Rahmweiss, ist sie von sehr üppigem Wuchse, den ganzen 
Sommer blühend, hart im Winter und lässt sich sehr gut treiben: sie ist 
nicht so gefüllt, wie die vorhergehenden, dagegen kommt jede "Blume 
ohne Fehler auf; sie blüht in gehäuftem Blüthenstande, und ist in 
diesem Falle zum Schneiden für Blumengeschäfte ausgezeichnet, und 
in ‚der Knospe oder halb’entfaltet obne Gleichen 0 

dem ich ‚schliesse, will ich nur noch bemerken , dass sowohl 


arüber dann veröffentlicht würden, um zu sehen, wie Klima und 
Lage des Landes ihren Einfluss auf jede Rose ausüben. Da wir im 
Besitz einer vollständigen Rosensammlung sind und jährlich Neues 
azufügen, werden wir uns die Freiheit nehmen, später unsere 
Bemerkungen Ihnen zuzustellen. 
um uss und zur Ergänzung des Artikels erlaube ich mir 
den geehrten Herrn Verfasser noch auf vier ebenfalls weisse Rosen 
aufmerksam zu machen, welche er jedenfalls auch kennt und aus 
irgend einem Grunde nicht mit aufführte. Ich thue diese Bemerkung 
mehr in Bezug auf den Liebhaber als auf den Rosisten, weil der 
Liebhaber und Sam mler auch weissen Rosen, welche nur einmal 
blühen, gewiss eher einen Platz gönnen wird, als der auf den Ertrag 
der öfter blühenden Rose angewiesene Geschäftsgärtner. Die vier 
Rosen sind: Erstens, die schönste Rose in Form, Farbe, Wuchs und 
Härte, Rosa damascena, Madame Hardy. Diese Rose, welche zwar 
nur einmal blüht, ist nichtsdestoweniger sehr vielen sogenannten 
emontant-Rosen vorzuziehen, da sie nur von wenigen derselben in 


en welche ohne Decke dem strengsten Winter trotzt, schönen Wuchs 
und prächtiges Laub hat, und von schönster, reiner, weisser Farbe 
ist. Hochstämme sowohl wie niedrige Str äucher in Blüthe machen 
sich a, und keine Rose übertrifft sie an Blüthenfülle. In 
se, jedoch etwas weniger hart (in diesem Winter erfror 
sie bis über die Erde, freilich eine Ausnahme), ist Mme. Plantier, 
eine alte Bastardrose, ebenfalls nur einmal blühend, von rein weisser 
Farbe, üppigem Wuchse und sehr reich blühend, und sehr schönes 
Laub tragend. ee . hat das Gute, dass man u dornenlosen 
Zweige sehr gu hohen Blumensträussen verwen kann, 
dieselben Bi Ihr Teiche lebhaites Grün sehr zur Bildung solchen 
 Strausses ‚beitragen. Sie ist ganz hart, nur in diesem Winter litt 
sie, aber auch nur bis zum Schnee. Zwei weisse Rosen, allbekannte 
ne ler „Gärten, wenigstens der früheren, ‚hier jetzt leider 
al osa. eentifolia alba (R. unica) und Rosa museosa 
tifole u weisse Moos- Rose. Es sind dies 


® 


—- 45 — 
zwei Ka die sehr bekannt, aber Se sehr aut, weder bei 
Liebhabern noch bei Rosengärtnern zu finden sind. Der Grund 
davon ist, dass die remontirende Rose Hieselhen: Posen soll, es 
aber sehr oft nicht thut. Beide Rosen sind so winterhart wie nur 
noch die damascena und gallica var., ebenso ist gegen die Farbe 
und den Wuchs derselben wenig auszusetzen, obgleich wir durch 
die neuen Züchtungen sehr anspruchsvoll geworden sind, und findet 
sich Der oder Jener vielleicht hierdurch beeinflusst, es mal wieder 
mit diesen alten Lieblingen, im BEER zu den jetzigen een 
ete. Rosen, worunter ja viele nur als Eintagsfliegen figur zu 
versuchen, "und sich des Geruches und der Schönheit einer Centiolie 
oder Mo os-Rose zu erfreuen. 
rein weisse Rose wäre ar noch La neige, eine 

R. provineialis, nicht remontirend, zu erwähnen, welehe ebenso hart 
wie die vorigen, jetzt aber sehr selten "ist C. Mathieu. 


Die Sudanrebe. 


Vor Kurzem machte die absprechende Kritik über diese mit 
so viel Enthusiasmus begrüsste Entdeckung Lecard’s die Runde 
durch alle Fachblätter, und die von fachmännischer Seite angeführten 
Bedenken schienen so überzeugend, dass fast allgemein die gehegten 


loxera heimgesuchten Weingärten gefunden zu haben, aufgegeben 
wurden. P. Renaud veröffentlicht jedoch im Journal d’agriculture 
progressive vom 28. Mai einen Bericht, der verdient, auch in en 
weinbautreibenden Gegenden Berücksichtigung zu finden 

sich die darin angeführten Daten bewähren, so verdient die W jchtig- 


keit der Sache immerhin die Mühe eingehender Versuche. Wir 


lassen im F sg einen kurzen Auszug seiner interessanten Dar- 
legung folge 
Das emndine Interesse sowohl des Publikums als der betheilig- 
ten Kreise folgt der Entwieklung der aus den von L&card gebrachten 
Samen der Sudanrebe gezogenen Pflanzen, die theils im botanischen 
arten zu Bordeaux, theils bei Ferrus, einem Beamten der fran- 
zösischen Südbahn ebendort, kultivirt werden. Was aber wichtiger ist, 
die auf diese Weise der so mit allgemeinstem Aufsehen begrüssten 
Entdeckung L&card’s zugewandte erhöhte Aufmerksamkeit brachte 
zur unerwarteten Kenntnis, dass diese Reben ya seit mehreren 
botanische 


Jahren in Frankreich gezogen werden. Der Garten von 
Paris besitzt hiervon fünf Arten, und ein Planzenlieblaber, Roche 
von Marseille, schreibt, Testen gemacht, an den teur 


Vigne Americaine, Pulliat ‚ dass er erstgenannte Rebenart bereits 


Gegend nicht einjährig, wie dies Lecard in seiner Beschreibung 
angiebt. Die Ranken, obgleich sie sehr spät erst die Blätter ver- 


Haren, leben fort; im Winter 1818/80, der bekanntlich ausserordent- 


a Rn ne tn 
ee 

Bu 
ri i 


— 46 — 


lich streng war, überstanden selbe eine Temperatur von — 15 Grad 
ganz gut, während die nebenan gepflanzten Reben aus Amerika der 
Kälte erlagen. Die Anpflanzung geschah durch Knollen, die bereits 
im eısten Jahre Früchte trugen, im zweiten Jahre durch Samen, 
die im Verhältnisse von 90 pCt. kamen, ohne dass Bastardirungen 
vorkamen. Der Fruchtertrag ist nach den bisherigen Erfahrungen 
ausserordentlich reich; die Früchte kommen in Büscheln von 15—20 

B 


toffel 3—5 Knollen, die ähnlich der Kartoffel länglich, auf etwa 

einen Centimeter von eicander entfernt, in wagerechter Lage, gleich- 

sam wfe eine Wurst durch eylindrische Fäden in der Stärke einer 

dünnen Schnur mit einander verbunden sind. Das Laub ist ausser- 
ordentlich dicht, von schönem Hellgrün, wie das der Sologner Rebe, 

aber. ohne jegli« ‘he Schattirung und unverändert bis zum Abfall (in 

* diesem Jahre Ende November). Kein Insekt, besucht oder lebt auf 
| diesen Reben. Niemals fand der Berichterstatter selbst bei sorg- 
Aare Untersuchung in der 1878 angelegten Samenschule auch 

nur die Spur einer Phylloxera. Doch trotz dieser vorzüglichen Eigen- 
schaften, trotz des reichen Fruchtertrages glaubt Roche nicht, dass 


grosse Dienste leisten könne, obgleich der Traubensaft in ihrer 
Heimath von den. Negern sehr geschätzt wird. Diese Rebenart blüht 
das ganze Jahr, von Mai bis November, je nachdem sich eben die 
Ranken verlängern, und bedeekt sehr rasch die Wände. In Folge 
dieser interessanten Mittheilungen wurde Roche aufgefordert, ein- 
gehendere Berichte über diese Pflanzen einzusenden, welchem Ver- 
langen er auch nachkam und Folgendes hierüber veröffentlichte: 

„Ich erhielt einige wenige Knollen durch Vermittlung eines 
meiner Freunde, welcher einem der zahlreichen Comtoirs in Sierra 

in 


eine jener Karawanen, welche aus Inner-Afrika zur Seeküste ziehen. 
Be Geerntet wurden die Knollen auf den Höhen der Umgebung einer 
kleinen Hüttenstadt (Falabah), 6- bis 700 km im Innern Afrikas. 


reiten verstünden, sowie Wein, den sie hochschätzen, erzeugen und 
aus den F rüchten Confituren herstellen, die gar nieht zu verachten 
wä 
Um möglicherweise eine botanische Beschreibung oder eine 
Zeichnung dieser Pflanze zu erleichtern, will ich einige Anhalts- 
. punkte über deren Wachsthum und Aussehen beifügen. Die Sudan- 
‚rebe heftet: ja mit Leichtigkeit an den Mauern fest und bedeckt 
‚Ihr Holz ist schlank, wie jenes der ephenartigen 
er ae welche die Aussenseite unse rer Schlösser 
ihre Entwicklung erreicht, liefert « sie Blüthen 
erlass von Mai bis November, Die Blattfarbe 
jene der er Rebe, ‚aber das an 


gar keine Aehnlichkei 
N 


mit der Bekanntgabe der Entdeckung der Sudanrebe verknüpft wurden 
durchaus nicht in der Art gerechtfertigt, in derselben einen wirk- 
lichen Ersatz unserer heimischen Reben zu finden; allein immerhin 
ist diese Pflanzengattung vielleicht berufen, im unserer Obstkultur, 
falls Versuche ihre Acclimatisirbarkeit in höhere Lagen nachgewiesen 

aben, eine nicht unwichtige zu Rolle spielen; denn ihre enorme 
Schnellwüchsigkeit, leichte Kultur und Verwerthuag der Produkte zu 
verschiedenerlei Gebrauche lassen es sehr wünschenswerth erscheinen, 

‚dass auch bei uns, insbesondere in den südlicheren Lagen, eingehende 
 Anbauversuche angestellt würden. (N. F.Pr) 


Holz und Rinde verwüstende Insekten 

an Obstbäumen. 

Der Woeber’sche Wickler. (Tortrix Woeberiana Fabr.) 
(Mit einem Holzschnitt.) 


YH4 et des vignes, 
histoire naturell», moeurs, degats, moyens de les combattre, suivi d’une etude 


schnitt gedachtem Werke und werden wir in den nächsten Nummern noc 
einige bringen. Von demselben Verfasser erschien: Les ravageurs des foräts, 

hist. nat, etc. wie oben. Paris, Rothschild. 1876, 120%, 398 S. 110 Holz- 
schnitte und ei leau über alle in Frankreichs Forsten vorkommenden 
Insekten. 5. A er | 


A 


— 48 — 


Die Raupe dieses kleinen mottenähnlichen Nachtschmetterlinges lebt 
nicht wie die verwandte Tortrix (Carpocapsa) .pomonana m 
Fleisch verschiedener Früchte, sondern verbirgt sich unter der Rinde 
und macht im Splint Gänge, aus denen ein röthlicher Staub hervor- 
kommt, der das Vorhandensein des Thieres offenbart. Gewöhnlich 
findet sich an der Mündungsstelle eines Ganges ein gummiartiger 
Ausfluss, welcher den Baum schwächt und sein Absterben herbei- 
führen kann. Diese Tortix greift nur Steinobstbäume an: Pflaumen, 
Kirschen, -Pfirsiche, Aprikosen, Mandeln. In den Gegenden, wo 
flaumen und Kirschen im Grossen angebaut werden, gilt sie als 
sehr es Die Beups | ist blassgrün, Kopf, Füsse und Hals 


2 igur 18: Der Woebersche Wickler (Tortrix Woeberiana Fabr.) 
braun. Im September verwandelt sie sich unter der Rinde in eine 
Puppe und das vollkommene Insekt erscheint im Juni des nächsten 
ahres. Schmetterling mit goldigen Flügeln, mit zwei kleinen bläu- 
lichen Strahlen; mit schwarz und weiss gesprenkeltem Auge. 
'on anderen im Stamme oder er der Rinde lebenden Insekten 
finden sich bei: 


1. Aprikosenbaum: keine. 

2. Mehlbeere: keine 

3. Mandelbaum: Seolytns we ae ung 

4. Kirschbaum: Scolytus pruni . rugu 

5. ‚Himbeere: Tipula oleracea, Kriebeimücke, ii, Made, 
2—3 cm lang, En auch Erdbeeren, Gemüse und Blumen 
an der Wurze 

An den Sen > Himbeeren Sure Kazn kleine 

Fliege, Lasioptera obfuscata Macq. holzig 

6. Birnbaum: Scolytus een en eylin- 
driea L. (Bockkäfer). 

5 apEIDinD: Dieser leidet viel mehr als der Birnbaum von 


: HOrkOnER käfern. Besonders sind erneuern, Scolyptus 
_pruni und S. destructor, 
. Beid 5 


* 


— 419 — 


Die grosse Ausstellung s 
des Gartenbau-Vereins für Hamburg, Altona und Umgegend 
vom 14.—18. September 1881. 


Ein Agenen Bild bot sich am Morgen des 14. September 
den Besuchern der Hamburger Ausstellung dar. Die grosse Aus- 
stellungshalle, deren Ansicht und Plan wir im Juliheft d. J., Seite 
322 ff. gegeben, strahlte im Feolärelande; um durch Se. Majestät 
den Kaiser, den Kronprinzen, die Kronprinzessin, den Prinzen 
Wilhelm und alle die höchsten und hohen Herrschaften ihres Gefolges, 
darunter den Grafen Moltke, würdig inaugurirt zu werden, In der 
That, es war ein erhebender Moment, als gegen 12 Uhr Se. Majestät 
der Kaiser, am Arme die Frau Kronprinzessin führend, unter dem 
jauchzenden Zurufe einer dicht gedrängten Menge das Portal der 

alle betrat und sichtlich überrascht von den riesigen Dimensionen 
des Gebäudes wie von dem ungemein geschmackvollen, grossartigen 
Arrangement dann elnstiächen Schrittes die Haupttheile der Aus- 
stellung unter Leitung des Vorstandes durchwandelte! 

Mit seltener Meisterschaft hatte Herr Julius Rü ppel (in Firma 
Peter Smith & Co., Hamburg und Bergedorf) den Plan des Arrange- 
ments entworfen und es verstanden, dem Ganzen den Eindruck der Voll- 
endung aufzuprägen, obwohl die Halle erst etwa zu zwei Drittel fertig- 
gestellt und die beiden nordwestlichen und südöstlichen Flügel 


Böschung bis zur Mitte hinab und erzielte der Künstler ee 
den Eindruck, als ob die riesige Längsachse noch viel grösser wäre, 
als sie es an "sich schon ist. Drei grosse Rasenflächen, mit Blumen 
und Blattpflanzen bestellt, bildeten die Kae in dieser Längs- 
achse, eine im vorderen, eine im hinteren und eine kreisrunde im 
mittleren Theil, während an den beiten, sich geschmack volle Gruppen 
aus blühenden und nicht blühenden Pflanzen hinzogen. Der nord- 
westliche Flügel (Plan S. 325 links) diente mit seiner Rückwand 
zur Aufstellung der Kaisergruppe, während gegenüber, im südöst- 
lichen Flügel die Musikkapelle ihren Platz erhalten hatte. 
Unendlich gross waren die Mühen der Aussellungs-Kommission 
gewesen, um bis zur letzten Stunde diese Halle, die für Gartenbau- 
ee so geschaflen, wie wohl kaum eine zweite in der Welt 
‘wenn nicht vielleicht die riesige Höhe etwas zu grosse Dekorations- 
pflanzen verlangt — wenigstens annähernd fertig zu stellen, aber 
der Dank aller Besucher, ‚der Dank der ganzen deutschen Gartenbau- 
‚welt wird alle Betheiligten für > vielen Sorgen und Anstrengungen 
sagte Private wie Handelsgärtner hatten gewetteifert, um 
t den schönsten Erzeugnissen ihrer Kulturen die Räume zu 
äckn ‘und unmöglich ist es, auch nur annähernd eine aus- 
- führliche Besprechung der einzelnen Gegenstände folgen zu lassen. 
Erwähnen wir zunächst der res, die bei dieser Gelegen- 
Eu 


— 420 — 


heit ertheilt wurden. Wir rechnen dazu vor allem auch die aller- 
höchsten Anerkennungen, die von Sr. Majest ät dem Kaiser selber 
gespendet wurden 

err Konsul Ferdinand Laeisz, Präses ds Gartenbauvereins 
erhielt den Kronenorden 3. Klasse, der Kaufmann Herr Adolph 
Spihlmann, der unermüdliche Schatzmeister des Vereins, dem man 
in Gemeinschaft mit dem ersten Sekretär, Herrn J. Wilhelm Schabert, 
ganz besonders die Errichtung der Ausstellungshalle verdankt, den 
ROTER 4, Klasse, der Architekt Herr Gustav Kirchenpauer, 

äuch das an demselben Tage eingeweihte neue un der 
che Seewarte erbaut, den rothen "Adlerorden 4. Klas 

Die Jury ertheilte u. A. folgende Preise: In erster Reihe dem 
Herrn Julius Rüppell „in besonderer Anerkennung seiner Verdienste 
um das so ausserordentlich gelungene Arrangement der Ausstellung“ 
einen Staatspreis (goldene Medaille des Hamburger Staates). Ferner 
dem Herrn Fr. Kramer „gleiehfalls in besonderer Anerkennung seiner 
Verdienste um das Zustandekommen der Ausstellung“ eine goldene 
Vereinsmedaille. Sodann Herrn F. L. Stueben, Kunst- und Handals- 
gärtner Hamburg, einen Staatspreis, Herrn R. M. Sloman desgl., 
Herrn Emil Neubert, Kunst- und ee Hamburg, desgl., 
unserem Mitgliede, dem Obstzüchter Herrn F. G. Warnecke in 
Burgdamm bei Burg-Lesum desgl. (dessaiba erhielt im Ganzen 24 
Preise für Obst!), Herren Gebrüder Seyderbelm, Blumenhändler, 

amburg, desgl., Herren Kunst- und Handelsgärtner Makoy in 
Lüttich desgl. 

Ganz besonders geschmackvoll waren die zahlreichen Gruppen. 
Links vom Eingang eine sogenannte gemischte Gruppe des Herrn 
Kunst- und Handelsgärtner Neubert (eines ausgezeichneten Züchters 
von Amaryllideen-Bastarden), in der besonders die vielen Franziscea- 
rege die Herr ubert ziemlich kalt EINEIMIIR, auffielen, 


gärtner He Tümler. 

Im Kintergrunde deckte die Wand eine Gruppe des Herrn Hell 
‚(Obergärtner H. Thee) aus Palmen und Cycadeen ete., während vor 
ihr, den Hauptpunkt in der Längsachse bildend, eine herrliche, 
‚gemischte Gruppe aus ia rm des Herrn Etatsrath Dr. Baur 
am: Blankenese (Obergärtn r Mitglied Bösenberg) ‚Platz 
 gefund den Ess Sie erhielt den höchsten Acaanı reis: an er 
eda 300 Mark! Links im runde In sich 


a Fröhle, dann folgten prächtige 


Da Be ae A a a 
r = % ; 


Gräfl. Hardenberg ’schen Gärtnerei bei Nörten elektr 
Runtzler, unser Mitglied) ete. Zwei wichtige rn nn; sich 
im linken Flügel: in der Mitte des Hintergrundes die mächtige Kaiser- 
gruppe aus dem botanischen Garten (Direktor Profsskor Reichen- 

bach fil., Obergärtner Donath und Holtz) in ihr die Statue Sr. 


‘Majestät in Lebensgrösse, umschattet von den herrlichsten Palmen, 


die ihr frisches Grün besonders dem Umstande verdankten, dass 
siealljährlich zur Sommerfrische in’s Freie im Halbschatten auf- 
gestellt wurden, und daran anschliessend eine Gruppe der seltensten 
Pflanzen von Herrn Heinrich von-Ohlendorff. 

Das Wichtigste auf der ganzen Ausstellung waren aber die 
Neuheiten, die Goniferen und das Topfobst. A nennen 
für heute nur die sechszehn neuen, von Herrn L. J. Makey & Co. 
in Lüttich eingesandten, noch nicht im Handel befindlichen 
1881er Pflanzen: 1) Anoecetochilus Krameri Borneo n 

mit grüner Längs- und Queeradern, eine sehr hübsche Blattorchideen, 
dnehen 2) A. Meinerti, Sumatra, heller; 3) Aralia Mas-. 
angeana Brasilien, Minas "Geraes, Blätter gefiedert, Blättchen 
3lappig, scharf gesägt, ziemlich "glänzend grün; 4) Croton 
Leopoldi Neu-Guinea 1880, Blätter schmal, lineal,  braungrün, 


‘ jüngere gelb, Rand roth, Flecke gelb oder röthlich braun; 5) Croton 


Regeli, Blätter breit, vorn dreilarpig, Mittellappen spitz, seitliche 
Lappen abgerundet, ähnlich wie Cr. Disraeli: 6) Dracaena Kegel- 
jana, jedenfalls von Dr. indivisa gefallen, schmalblättrig mit gelb- 
grünem Mittelstreif, hübsch, verspricht eine gute Marktpflanze zu 
werden; 7) Dracaena Massangeana aus Brasilien, Prov. Goyaz, 
eine Neuheit ee idee Blätter. breiter als bei voriger, 
schön übergebogen, ca. em breit, mit breitem hellgrünen Mittel- 
streifen, sehr gefällige Erscheinung (Einen em schönen Anblick 


‚gew währte die neue Aletris fragrans fol. aureo var. des Herrn 


L. Klissing in Barth, Porimbru. die auch Arien breiten gelben 
Nittelstreifen. und nur etwas sclimälere Blätter besitzt.) 8) Eugenia 
azioviana Brasilien (junge Pflanzen 25 Fres.), Blätter dicht, 
zweizeilig, eiförmig,- beiderseits spitz, klein, kaum 1 cm lang; 
9) Marattia Morei Norfolkinsel, Wedel sehr feinblätterig, noch 
eins 10) Mierostylis Lowi, Borneo, Blätter ae (15 Fres); 
11) Nid 'ularium splendens“ puncta tu m Para, von der Haupt- 
art nur durch wenig hervortretende Bere Tapfen auf den 
Blättern abweichend; 12) Nidularium Bernardi, Para; 13) Paul- 
linia Hooibrenki, Brasilien, (25 fr.) Blätter gefiedert, Federn drei- 
zählig, F iederblättchen ei-herzförmig,, ‚entfernt gekerbt, mit grauem 
Anflug auf der Oberseite; 14) Phrynium Debheiası; Brasilien, 
(25 fr.) Blätter mit mattgelben Schrägstreifen, etwas verwaschen 
aussehend; 15) Pitirophyllum. CTillandsia) 'senile, Mexiko, eine 
höchst interessante kleine Bromeliacee mit kurzen, ganz se malen, 
übergebogenen, grauschuppigen, dicht spiralig angeordneten und 
gedrehten Blättern; 16) Tilandsia van der Wouweri, Mexiko, 
BIRIRE: ziemlich schmal, ebenfalls grauschuppig. 
(Forts setzung folgt.) 


x 


auge 


Das Luzerneälchen, Tylenchus HATenSBeARIN 
ein neuer Feind der Landwirthsch 
Von Professor Dr. Julius Kühn, NS a5. 
(Uns freundlichst zum Abdruck übersandt.) 

August vorigen Jahres sendete mir der General-Sekretär 
des landwirthschaftlichen Vereins für Rheinpreussen, Herr Dr 
Havenstein, erkrankte Luzern- und Rothkleepflanzen, in denen er 

zahlreiche Anguillulen gefunden hatte. Er theilte zugleich mit, in 
der Oertlichkeit, aus welcher diese Pflanzen stammten, sei an re 
und Hafer die Wurmkrankheit bisher noch nicht beobachtet worden, 
und stützte hierauf die Vermuthung, dass die in der Luzerne und 
dem Klee vorkommenden Anguillulen von den in dem Roggen, Hafer, 
Buchweizen und der Karde RE Stockälchen, Tylenchus 
devastatrix m., verschieden sein möc 
Die übersendeten Luzern- und Rot OAhE Diane zeigten zahl- 
reiche verkümmerte Triebe. Zuweilen hatte sich die Knospe nur 
‚zu einem rundlichen oder eiförmigen, weisslichen, gallenartigen Ge- 
bilde entwickelt, meist jedoch war es zur Aus il ung von Trieben 


verdickt. Kleinere Triebe waren von durchaus weisslicher Farbe, bei 
anderen war dies nur am unteren Theile der Fall, während der 
obere Tbeil mehr oder weniger grüne Färbung bervortreten liess. 
Die an solchen Trieben vorhandenen Blättchen zeigten sich meist 
verkümmert und oft nur schuppenförmig entwickelt. Die Verdiekung 
der abnormen Triebe kann bei der Luzerne das Vierfache des nor- 
malen Durchmesers erreichen. In den Geweben der erkrankten 
Theile fanden sich massenhaft: Anguillulen vor, die bei näherer Unter- 


welche ich nach ihrem Entdecker benannt habe. Ich lasse zur 
näheren Begründung die spezielle eier | folgen. 

ylenchus Havensteinii nov. spec. — „Körper glatt, schlank, 
im Querschnitt rund, nach vorn verjü üngt und am Mundende ab- 
gestumpft; durchscheinend, bei auffallendem Lichte von weisser Farbe. 
Die Länge desselben beträgt bei beiden Geschlechtern ziemlich 
gleichmässig 1,21—1,56, im Mittel 1,43 mm; die Breite in der 


Spalte der Scheide bis zur Schwanzspitze 0,23-—0,29, im Mittel 
0,26 mm und erreicht damit nicht ganz 1; der mittleren Körperlänge 
derselben; bei den Männchen misst die Entfernung vom Ende der 
Geschlechtstheile bis zur Schwanzspitze 0,086 — 0, 111, im . 
0,095 mm oder circa % ihrer mittleren Körperlänge — 
Wurzeln und Trieben von Luzerne und Rothklee schmaro rat: fi 
Im Vergleiche mit den Roggen- oder Stockälchen, Tylenchus 
er devastatrix m., zeigt sich zunächst in der allgemeinen Körper- 
’ :baffenheit wie in dem Verhältnisse der Schwanzlänge zur Körper- 
1 grosse en Br die absoluten Maasse 
ern die D kürzesten Luzerneälchen 


ae Serena, 


Fin 
2 A 

TER u 

RES 


er 


mit denen der längsten Stockälchen zusammenfallen. Dagegen ist das 
Luzernälchen durehschnittlich länger und schlanker. Die a 
und nur ausnahmsweise vorkommende Länge, ee inc früher = 
Tyl. devastatrix (form. Dipsaci) fand, betrug 1,42 m abe 
auch bei den mir gegenwärtig zur "Disposition islandbs lebenden 
Anguillulen aus Kardenblättern kein höheres Längenmaass gefunden. 
Als Mittel für Tyl. devastatrix ergab sich 1,23 mm, gegen das Mittel 
für Tyl. Havensteinii = Sn mm; die letzteren sind also durch- 
schnittlich um eirca % länger. Dabei ist der Querdurchmesser ihres 
Körpers alien geringer. Früher fand ich das Maximum 


Tyl. Havensteinii. Letzteres hat mithin durchschnittlich eine nicht 
grössere Breite als ersteres und ist doch erheblich länger! — Der 
für die Gattung Baer era e Mundstachel ist bei dem 
Luzerneälchen eher etwas kleiner trotz der grösseren Körperlänge. 
Bei der Scheide des llliehen Stockälchens findet sich zu beiden 
ey: der Spalte eine mehr oder weniger deutliche Aufwulstung; bei 
cheiden der Luzernälchen habe ich eine solche Aufwulstung 
nieht wahrnehmen können. 
Während das Stockälchen nur auf leichten euren empfind- 
licheren Schaden hervorruft, tritt das Luzernälchen auch auf reichen 
bündigen Böden in hohem Grade. verderblich 2 Ob dieses noch 
andere Nährpflanzen als Luzerne, Medicago sativa, und Rothklee, 
Trifolium prat-nse, heimsuchen kann, ist noch zu ermitteln; ea 
muss weitere . orschung in Bezug at: letztere Pflanze noch e 
Aufklärung bringen. Es wird nämlich bereits von Schwerz re 
leitung zum praktischen Ackerbau“, 2. Band, 1825 erschienen) 
erwähnt, dass der Klee in dem „Lande um die Städte Kempen, 
Dahlen etc.“ an dem „Stock“ leide; und an Eng Krankheit 
leiden daselbst „nebst dem Klee auch Rogg Hafer und Buch- 
weizen“. Da nun die „Stockkrankheit“ Fr Teesannlen Pflanzen 
sr von Tylenchus devastatrix hervorgerufen wird, so muss ent- 
n dem Verbreitungsgebiete des Stockälchens auch gleichzeitig 
Tyl Eee vorkommen, oder der Rothklee kann beiden Schma- 
rotzern zur Nahrungspflanze "dienen und leidet in der einen Gegend 
durch das Stockälchen, in der andern durch das Luzerneälehen. Zur 
Entscheidung dieser Fra ge sind im Garten des hiesigen landwirth- 
schaftlichen "Instituts die erforderlichen Versuche bereits eingeleiles 
— ieh werde über die Ergebnisse derselben später berichten. >" 
o das Luzerneälchen ee auftritt, wirdı/man 
den Anbau von Luzerne und Rotlhklee während eines Zeitraumes 
von mindestens zehn Jahren knet müssen. In,denl meisten 
Fällen wird auf luzernefäbigem Boden auch die Baparestie gedeihen, 
und diese dürfte dann namentlich in ihren besse de erangen 
(„zweischürige“ Onobrychis sativa Hifora Aid. 3 dreischür ige“ 
s. maxima Werner) einen einigermassen, befriedi genden. Erst 


— 4214 — 


Die Blüthezeit der Pomaceen 1831 
im Kgl. botanischen Garten zu Berlin, 
Von Th. Wenzig. 
Herr Th. Wenzig schreibt uns: 
nmerkung unter dem Verzeichniss der Prioritätsnamen der 
Pomaceen (8.179 d.J.) bemerkten Sie, dass Ihnen weitere Notizen über 
die Blüthezeit der Pomaceen erwünscht seien. Gestatten Sie, dass auch 
ich, zumal mein Beobachtungsort der Kgl. botanische Garten gewesen 
ist, en 2. diesjährige Blüthezeit berichten darf. 
abnorme Verlauf dieses Frühjahres in Bezug auf die Tem- 
peratur ee auch abnorme Erscheinungen in der Blüthezeit. 


Erst am 18. Mai beginnen Malus tatarica ht., Pirus baccata 
ee cerasi'era Tausch, —n valgari Er Aınelanchier 
rotundifolia Lam., A. asiatica v. 8. d Z., Sorbus Chamemespilus 


Crantz zu blühen, nachdem am 13. Mai Cydonia ; sedanion: Amelanchier 
-sanguinea, ovalis und Botryapium ihre ee ehren haben, 
Am 24. Mai blühen Pirus Ringo, P. Tor . Kaido, P. flori- 
bunda v. S., Pirus Pollveria L., Sorbus ai Willd., " Mespilus 


nigra mit laxiflora. Am 30. Mai Cydonia vulgaris, Malus coronaria, 
Sorbus graeca, arbutifolia mit melanocarpa, S. americana Willd., 
S. hybrida und quercifolia, S. seandica und S. . Pers, 
Mespilus reg M. succulenta Schrader, M. amurensis Wg., M 
monogyna ‚ Azarella und granatensis, Cotoneaster ikea und 
C. lueida v. . Schldt Am 4. Juni Mespilus germanica, M. Crus Galli, 
auch var. salcifolia und prunifolia, M. pinnitifida Bunge, Cot. bacil- 
laris . Am 7. Juni Mesp. Crus Galli var. Fontanensiana, 
Cotoneaster Pyracantha Spach. Am 13. Juni Mesp. melanocarpa 


numularia und = racemiflora. Am 18. Juni M. tanacetifolia und 
tomentosa P. Koe 
Also späte Entwickelung der Blüthen, dann, begünstigt durch 
trockenes warmes Wetter, eine sehr rasche zusammengedrängte, 
Vielleicht interessirt es Sie, zu hören, dass der über Mannes- 
grösse hohe Strauch von Mespilus pinnitifida Bunge im botanischen 
Garten an Stelle der früheren mehr birnförmigen Früchte dieses 


Ereen und utscht habe. Nach den aus dem Pet Sersburger 
Herbar ee Inne OR (Apfelfrucht) kann ich nu 


FREE der nirren und Pomaceen. 
Rn Wenzig- Berlin. | 
Die kahlen Zwige a den abgefallenen Nadeln. der Ärken hr 

a, Larix, u Spdrus, in Jen en gewähren nicht nur 


blick, we nn ‚en 3 a 


kein richtiges Bild der Pflanze. Nach mehrfachen Versuchen, z.B. 
Brühen und Aufkleben, oder Eintauchen in Alkohol während 24 
er die mir kein günstiges Resultat gaben, entschloss ich mich 
zu dem "nachfolgenden Verfahren, welches sich als praktisch erwies. 
Die Zweige werden, nachdem die Nadeln der jungen anne eine 
härtere Consistenz gewonnen ‚(ich sammelte vom 20. bis 30. Juni 
1880) zwischen nicht trocknem Papier 48 Stunden hindurch re 
scharf gepresst, damit die Nadeln sich flach legen; dann die Ze 
und Nadeln auf der einen Seite mit einer Lösung von Gel 

mittelst eines weichen Haarpinsels (auf einer flachen Schüssel) reichlich 
bestrichen, auf einem halben Bogen starken geleimten Papieres mit 
einer handgrossen Bleiplatte so lange angedrückt, bis Zweig und 
Nadeln haften, und an der Luft getrocknet, In dieser "Weise 
behandelte ich; Cedrus ‘Deodara Loud., C. Libani Barr., Larix 
europaea DC., rossica Henke, microcarpa Poir., sibirica v. Ledeb., 
Picea excelsa 'Lk., P. rubra LE Morinda Lk. RE Lamb.) 

pP: 


Die a der. Gelatine bereitete ich, indem ich. diese in so viel 
Wasser unter Erwärmen löste, dass die Lösung nach einem Stehen 
von 24 Stunden zu einer Gallerte erstarrte, . zum Gebrauche mit 
einigen Tropfen Wasser wieder erwärmt wu 

Die Pomaceen verlangen ein eh Verfahren. Das 
Papier zum Trocknen muss auf dem Backofen scharf getrocknet 
sein, wird in den ersten 3 Tagen 2—3mal täglich gewechselt, in den 
darauf folgenden 5 Tagen einmal täglich. Hierauf lässt man die 
Zweige noch 8—10 Tage in trocknem Papier bei schwacher Pressung, 
bis auch das Holz der Zw eige trocken ist, damit die Blätter später 
nicht kraus werden. Die Dornen bei Mespilus werden an der Basis 
umgebogen, die weissen Blüthen durch weisses Papier en den 
Blättern geschieden, die Aepfelfrüchte selbst bei Pirus baccata 


Verticalabschnitte zu machen und zwischen weisses Druckpapier 
besonders zu legen. Die Aepfel müssen knochenhart werden, dann 
halten sie sich vorzüglich und werden auch obne Sublimat nicht von 
Insekten zerstört. Die Früchte von Sorbus trocknen am schwierigsten. 
(Botan. Centralblatt vn No. 19, 1881.) 


Ueber Kultur und Zubereitung der. Bananen. 
‘Von Johann Maria H.ldebrandt. 
Bei Gelegenheit der Vorlegung von Früchten einer Musa para- 


disiaca violacea var.*) aus dem Garten des Herrn Kommerzienrath 
'Gruson, Buckau-Magdeburg, in der Versammlung des Vereins zur 


e Herr Perring hält diese Varietät für entschieden imposanter im 
se, als Musa Ensete, da sie ihre Blätter weiter oben trägt. 


—_ 426 — 


Beförderung des Gartenbaues am 27. November 1878 (s. Monatsschr. 
1879, S. 2), sprach unser leider nun verstorbenes korrespondirendes 
Mitglied über Kultur und Zubereitung der Bananen in Ostafrika. 

ie Kultur ist nach ihm höchst einfach: Man nimmt ein Stück 


hübschen Schatten, da meist sechs, oft zehn bis zwölf Stämme aus 
einem Wurzelstocke hervortreten. "Gewöhnlich tragen sie im zweiten 


Zeit einen Fruchtstand. Man schneidet die Früchte bereits meistens 
etwas vor der Reife ab, da bei völliger Reife nicht nur die Menschen, _ 
sondern ganz besonders auch die Affen und andere Thiere sehr 
lüstern darnach sind. “Ganz eigenthümlich ist die Art, wie man sie 


Sind sie so allmählich nachgereift, so werden sie zu 
Markt gebracht. — Man kann die Bananen auch grün vor der Reife 
verwenden. Sie werden dann entweder einfach in ein Kohlenfeuer 
gelegt und geröstet, was sehr schnell von Statten geht und in 
ihnen einen ausserordentlich süssen Geschmack entwickelt, oder 
sie werden, wenn sie noch jünger sind, auch wohl in Stücke 


Mehl benutzt. Am beten Sgehaicaken die Früchte, wenn man R 
abschält, mit Eier kuchenteig umwickelt ünd leicht bratet. Aus den 
Bananen lässt sich auch ein angenehmes Getränk bereiten. Wenn die 
Früchte recht reif und die Schale schon schwarz geworden, zieht 
man die letztere ab, zerquetscht die Frucht, thut sie in ein Gefäss 
mit Wasser und lässt es drei bis vier Tage stehen, worauf die 
Flüssigkeit einen sehr angenehmen Geschmack angenommen. Will 
man dies Getränk berauschend machen, su thut man einen Gährungs- 
öl u W.) von Kigelia africana oder Rinde von Rhamnus 

bri Br. oder Blätter von R. paueiflorus Hochst hinein. 
Alle diese Bemerkungen mr sich auf Musa paradisiaca, 
die Art mit kleineren Früchte 
e Früchte von Musa sapientum (Plantain der Engländer) 
sind grösser und haben eine sehr zähe Schale; sie werden nicht roh 

. gegessen, sondern meist geröstet zu Mehl verarbeitet. Oft 
erreichen sie eine Länge von 4; m; sie sind etwas sichelförmig und 

führen wegen ihrer Form auch den Namen „Elephantenrüssel“*). 

; Aus der Asche der Blüthenstandsachse bereitet man ein ziemlich 
scharfes Salz, welches man zum Würzen der Speisen verwendet, 
auch an Schnupftabak thut. Der Stengel oder Stamm der Pflanze 

wird an zn und Schafe kriege Auch auf den Schiffen Eakkat 


ich ohtäschlich wird TB i a 
| ARNBRUEE bezeichuet. LW. 


man das Vieh mit den in Stücke zerschnittenen Bananenstengeln 
und hält sich dies Futter ziemlich lange. Mit den Blättern werden 
zuweilen die Dächer gedeekt, doch nicht häufig, da die Blätter nicht 
lange dauern. Mehr verwendet man sie zu Schattendecken. Auch 
als Ruhelager sind die Bananen wegen ihrer grossen Blätter sehr 
ui verwendbar: zwei Bananenstämme (mit den Blättern) werden 

der Länge nach ee oben ein dritter quer als Kopfkissen — 
dann ist das Lager fer 


Die Florblumen des Herrn Möhring zu Arnstadt. 


Von Alters her schon haben der Gemüsebau und die Blumenzucht 
in Tbüringen eine bemerkenswerthe Stelle eingenommen. Seit zwei 
Decennien sind dieselben jedoch zu einer so bedeutenden Blüthe 
gelangt, dass jetzt grosse Flächen zum Zwecke der Samenzucht 
angebaut werden. Gleichen Schritt mit diesen Kulturen hat aber 
auch die Vervollkommnung der Arten gehalten, auf welche die 
Gärtner grosse Aufmerksamkeit verwenden. 

Neben Erfurt ist es besonders Arnstadt, wo die Samenzucht in 
grösserem Maassstabe betrieben und Vorzügliches auf diesem Gebiete 
geleistet wird. Wir hatten Gelegenheit, uns von den vorzüglichen 
Astern, Zinnia, Balsaminen der dortigen Gärtnerfirma C. G. ein 
zu überzeugen, welche in den verschiedensten Formen und Far 
in diesem schon über 50 Jahre bestehenden Geschäfte kultivirt 
werden. Besonders auffallend sind die Riesen-Kaiser-Astern, deren 
Blumen 12 cm und darüber im Durchmesser halten und "welche 
durch herrlichen Bau und zarte Farben sich auszeichnen. Auch die 
Truffauts Paeonien-Pyramiden-Astern des Herrn Möhring, von 
welchen wir Blumen von 10 em Durchmesser und ehe Bau 
sahen, verdienen die vollste Beachtung: Von werg- 
Chrysanthemum - Astern sahen wir ebensogrosse vorzüglich geformte 

Inpten sowie auch von Kugel-Pyramiden-Astern 

sser diesen werden noch Zwerg-Astern, Zwerg-Pyramiden- 
erg Boltze’s Bonquet-, Röhr-, Kugel- Paeonien- ‚Kranz-und Kronen- 
Imbrique-Pompon-, Rosen-Astern etc. in den besten "Varietäten kultivirt. 
Vorzüglich gefüllte Zinnia und Balsaminen, sowie Phlox Drummondi 
hatten wir gleichfalls Gelegenheit, von dieser Form kennen zu lernen. 
Eine besondere Speeialität von C. G. Möhring sind noch, wie 
bekannt, Nelken, Levkoyen, Goldlack, welche in grossen Quantitäten 
daselbst gezogen werden und sich des besten und verbreitetsten 
Rufes erfreuen. — Wir lassen hier die Liste der uns übersandten 
ner und Sorten folgen. 

. Kugel-Astern. Blumen kugelig geröhrt, 8-9 em Durch- 
messer. - Bau der Pflanze verzweigt auseinander gehend. 45 em hoch. 
Von diesen waren in der Send ung fol gende Farben vertreten: blass- 
schwefelgelb, en indigoblau, reinweiss, violettroth, lillarosa, 
leı 


r 


— 412383 — 


2. Kugel-Pyramiden-Astern. Blumen sehr vollkommen, 
8—9 cm Durchmesser. Bau der Pflanze stark verzweigt von um- 
gekehrt pyramidaler Form 50 cm hoch, Farben: dunkellilla, 
dunkelkarmoisin Band, blasefleischfarbig, karmin, indigoblau, fleisch- 
farbig rosa, weiss. 

ruffauts Paeonien- (Perfection) Pyramiden-Astern. 
Blumen von echtem Päonienbau, 10 cm Durchmesser. Pflanze stark _ 
verzweigt. Pyramidenbau, 45—50 em hoch. Farben: bläulichkarmin, 
rosa mit lilla Schein, indigoblau Band, weiss mit lillarosa, dunkel- 

violett, dunkelblutrot h. 

ietoria-Pyramiden-Astern. Blumen sehr vollkommen 
gewölbt. Die Blumenblätter dachziegelförmig über einander liegend, 

8—10 cm Durchmesser. Bau der "Pflanze verzweigt, 35—40 cm. 
Farben: karminrosa, weiss, im Verblühen lasurblau, dunkelblau, 
pfrsichbläthe-blaslila, karmoisin. . 

5. Riesen-Kaiser-Astern. Blumen von enormer Grösse und 
led: Füllung, 10—12 em Durchmesser. Pflanze einstengelig, 
m hoch. Farben: weiss, im Verblühen lasurblau, fleischfarbig, 
dunkelblau, pfirsichblüthe, lasurblau, kupferig rosa 
6. Grossblumige Zwerg- Chrysanthemum- -Astern. Blumen 
gut gefüllt, 8— m Mu Durchmesser. Pflanze gedrungen, 20 cm 
hoch, stark verzw Farben: kupferig Seharla, hellblau, dunkel- 
rosa, dunkelblau, Hlncefleischfarbig, lilla 
7. Phlox Drummondi. In folgenden Varietäten: alba, rein- 
weiss, rosea, schön rosa, coccinea, feuerroth. Leopoldi, roth mit 
weissem Stern, atroviolacea, dunkelviolett, rosea albo oculata. Rado- 
witzii, rosa, weiss gestreift; R. Princesse royale, violett, weiss gestreift; 

R. Wilhelm I., karmoisin, weiss gestreift; R. chamoisrosa; R. variabili, 

Shiefscblau: atropurpurea, dunkelpurpur. 
Zinnia elegans fl. alba. Verschiedene Varietäten 
Rosen und Camellia-Balsaminen. Verschiedene Varietäten. 


Neue Rhododendron. 


= Emil Liebig (vormals L. L. Liebig) in Dresden versendet soeben 

Me den 42. Jahrgang seines Kataloges. Derselbe zeiehnet sich durch 

| bekannte grosse Reichhaltigkeit in Azaleen, Camellien und Rhodo- 
und sind di iele . 


Geist); Rosamunde (rosa), Ludwig Leopold Liebig (dunkel scharlach), 
ag (purpur), wie mit Recht bemerkt ist, längst zu Lieblingen 
‚der Handelsgärtner wie Liebhaber geworden 

onders aufgeführt sind die sog. Wilhe Ima-Rhododendr on, 
gezogen vom Hofgärtner J. B. Müller in Cannstadt durch Befruch- 


che _ gesprenkelte Zeichnung besitzen, und ‚jetzt ia grösserer 
vorhanden sind. Ausserdem ist aber ı ich auf. die 
on I zu machen. 


und blühen 


TEN sie & Er ® 


Po als junge Pflanzen reichlich. Eine einzige Pflanze genügt, u 
n Gewächshaus oder Zimmer mit süssem Wohlgeruch zu erfüllen. 
esonders re Mina ade sind die Sorten: Suave (Liebig) 
weiss, Comet (Liebig), weiss mit gelber Zeichnung, und die neuen 
Züchtungen von BE Davies: Countess of Sefton, weiss mit rosigem 
Anhauch, gekräuselt, Lady Skelmersdala, weiss, trichterförmig, Miss 
Davies, weiss, glockenförmig, praecox, zart hell-Iilla (blüht schon i im 
Januar, duftet aber nur schwach) ete. Die Rhododendron- Sorte 
Elegantissimum (Davies) soll eine Kreuzung zwischen Azalea mollis 
und einem grossblumigen Rhododendron sein, weiss, wohlriechend; 
R. roseum odoratum soll gleiche Abstammung haben. 


Vermischtes, 

— Wie lange bleibt Pannen Senne imBoden? Dr. Hade- 
lich und Dr. Moritz berichten im „Weinba ya die Untersuchung eines 
Bode der ein Jahr vorher zur Vertilgun ng der Reblaus mit Schwetel- 
kohlensioff behandelt worden war. Der Schwstelkohlenstof war in ,—1m 


koblenstoff wurde eine eiserne Röhre in ein 1 m tiefes Loch gesteckt, mittelst 
eines Be Luft durch diese Röhre gesaugt, ec alkoholische Kali- 
lauge zu durchstreichen hatte; auf diesem Wexe wurde dann nachweisbar 
das Verleihe von Schwefelkohlenstoff Ban Die Oberfläche des 
Versuchsfeldes war in keiner Weise künstlich Fe ga gehalten worden. 
N. Fr. Pr.) 


— Der Winter 1879/80 in Frankreich. Prillieux berichtet: Pinus 
maritima erfror in den centralen Theilen, blieb aber nahe an der See Ag 
Unter den Fruchtbäumen war der zärtlichste die Mandel, daun folgte 
Apıiköse und Pfirsich. — Pflaumen und Kirschen litten fast gar nicht. Aepfel 

irnen waren je nach den Varietäten sehr verschieden, in den era 
entstand mehr Schaden als auf den Höhen, dagegen litt das Getreide mehr 
auf der Höhe, weil hier der Wind die schützende Schneedecke wegfegte. 
‚ Wintergerste und Hafer litten mehr als Weizen. Von letzt-rem eek «lie 
die seit wie it in gewissen Distrikten gebauten Sorten länger als die 
u eingeführten 6. Ch. i 


Ausstellungen. 

rankfurt a. M. Gartenbau-Gesellschaft. Allgeme Gartenbau- 

5 vom 1. Mai bis 15. Oktober 1881, en aus einer permanenten 
und t mporären Ausstellungen und Ausstellung des Verbandes rheinischer 
Bertenban -Vereine. Dritte temporäre oder Becher: a. Ausstellung 

von Pflanzen, Blumen, Obst ete., zugleich Ausstellung "des Verbandes 

rheinischer Gartenbau-Vereine vom 15. Se eptember bis "1. Oktober 1881; 
b. ‚allgemeine Obstausstellung vom 1.—15. Oktober 1881. 
— Der Obst- un rterbau-Verein zu Leobschütz veranstaltet . 

5. Oktober cr. eine Ausstellung von Obst, Obstprodukten und Obst) 

geräthre: Die Anmeldungen bierzu siod bis” spätestens den 28. Septem er 
an den Sekretär des Vereins, Obergärtner Srauwald in Leobschütz, ein- 


zureichen. 
Porssmal-Naniziehiben: : 
— + Unser Mitglied, der Garten-Inspektor R. Becker, früher in Miecho- 
witz, zu Carlsruh Öberschlesien, am 17. August d. J. nach langen en 
zu B a en ge 
Prins, e Dame, die ‚sich. ‚dureh ibren Bra Wohlthät 
esonders ann ges 


a ei die a 


=, 200, 


H 
leider auch diese kostbare es ne zu werden o bleibt in 
anz Berlin nur noch eine einzige gröss s Privat Örchileensammlung, die der 
Frau Geh, K.-Rath Ba (GartenDircktar Gaerdt). 
— 7 Unser Mitglied, der pensionirte Gärten-Direklor Becker. 


Literatur. 
— Verwaltungsbericht des Magistrats Kar pro u ee vn). 


Bericht en das Mä:kische ont ial-Mus 6 S. mit einem Plan 
— Fr. Sensenhauser, Sammlung endet Origival-Ve DEE und 
Abhandlungen aıf dem ebie ete - Gartenbaues. Gärtne au Fachorgan 


zunächst für das interessepolitische Gebiet, als auch für Kul tur-Angelegen- 

heiten, sowie zur Anbahnung einer allgemeinen geistigen Vereinigung zur 

Hebung und Wa ahrung der gesammten gärtnerischen Interessen. Berlin, 

nn heit ’sche Buchhandlung 1881. (Abonnementspreis für eine Serie 
er 


) 
v. Müller, Plants of Northwestern-Australia. Perth, 
Richard Be Ar ee Fol 19 S.' 


Rezensionen. 
— F. A. Knight, Das Ganze der Ananaszucht oder die verschiedenen 


age, herausgegeb:n von 
Johannes Wesselhöft, Verfasser des „Rosenfreundes“ Mit neun in den 
‚eingedruckten Abbildungen. Weimar, 1881. Bernhard Fr. Voigt. 8. 

> 99 S.— In en Theile des vorstehenden Werkes findet der Ananas Kultivateur 
eine Be tnleche Zusammenstellung aller verschied:nen, bei einzelnen 


lands und Oesterreichs dem Verfasser die nöthigen Angab-n g-liefert.. Ganz 
besonders instruktiv ist die aus Oberhofgärtner Tatter’s „Anleitung zur 
Obsttreiberei“ Satan Schilderung der Herrenhauser Methode und die 
er ge eh. ubildecesn n-Rath Krupp in Essen Obereärtner: Bete) 


— J. Wesselhöft, Der, Rosenfreund. Fünfte vermehrte Auflage. Verlag 
306 S., 


von B. F. Voigt, Weimar. 40 Abbildungen. Das bekannte Buch 
über die Anleitung zur aller der Rosen v Wesselhött, dem bewährten 
Züchter und K sen ngensalza, erlebte di Auflage 
in diesem Jahre s ist eigentlich überflüssig, welches sich 
d mehrerer A bewährt und von Vielen nutzbringend befunden 
en, oa lobend zu empfehlen, Indessen, da es vielleicht doch noch 
Manchen giebt, der noch nicht im Besitze dieses Werkes sein sollte un 
chtet, sich für sei e ein brauchbares anzuschaffen, so 
will ich kurz den Inhalt dieses Leitfadens mittheilen, und en, 
die neue Auflage viele Käufer 


ist ein braver ‚Arbailenspl, kein Paradepferd, ein Stück in 

} che Weck dabet A den Ei che re oder An Bi biolathek, 
un gut, und Jedermann glich 

3, ‚der Namen an ee Er 


abgerechnet, welche bei der Korrektur wohl übersehen wurden, so dass Jeder, 

welcher in Bezug der Namen in fremden Sprachen unsicher ist, die 
der im Werke verzeichneten Sorten Role für seine Namenhölzer abschreiven 
kann, was man leider nicht von theuren Werken mit schönen Abbildungen 
ann, sondern wo gerade das Gegenteil stattfindet, und ein 


bekannten Herrn Fr. Schneider Il. in n Wittstock gewidmet, und sind auch 
seine Abstimmungen der besten Rosen mit aufgenommen. Der Inhalt ist 


& 


beschaffenheit, Dungstoffe für das Land, das Aa der Rosen, 
Beschneiden, die verschiedenen Verrichtungen im Laufe des Jahres Schutz der 
Rose im Winter, ihre Den lung als Hochstamm, als Säulenform, Busch 
-u.8.w. 2) Die Kultur der Rosen i m Topfe u den eerreng Zwecken; 


Das 
Treiben der Rosen im Topfe sowohl als im freie tale, in Kästen u. s. w; 
5) Die Feinde der Rose und die een Rs: 6) Beschreibung der 
verschiedenen Rosenfamilien und Spielarten, und Lis te im Werke vor- 
kommenden und meist jetzt noch kultivirten Rosen. . Mathieu. 


Hülfsunterricht für jüngere Gärtner. 


Der Hülfsunterricht für jüngere Gärtner wird auch im kommenden 
he ringe von dem Verein zur Beförderung des 
Garten und der Gesellschaft der Gartenfreunde im Lokale 
der andyisthechafilichen Hochsehule, Invalidenstr. 42, unentgeltlich 
ertheilt werden und zwar finden Montags von 7—9 Uhr die Vorträge, 
Dienstags alle 14 Tage vou 7—8 Uhr Anleitungen zum Entwerfen 
von Plänen für Geübtere unter Leitung des . ne 
Neide und Mittwochs alle 14 Tage von 7—9 Uhr Uebungen im 
Zeichnen unter Leitung des Herrn Stade Öbergrier Hampel statt. 
Anfang Montag, den 17. Oktober, resp. den 18. und 19. Oktob..d. J. 

Aufnahmekarten & h Mark Mittwochs und em von 5 
bis 8 Uhr im Lesezimmer des Vereins, Invalidenstr. 42, spätestens 
am Montag den 17. Oktober von 6% —7 Uhr. — Das ausführliche 

rogramm wird den Herren Gärtnereibesitzern ni dieser Nummer 
zugestellt und bitten wir dieselben recht dringend, ihre jungen Leute 
zum Hören der Vorlesungen aufzufordern und sie zu regelmässigem 


Besuch ae 
r Verein Die Gesellschaft . 
zur belardlaruny des Gartenbaues. der Gartenfreunde Berlins. 


Aufforderung zur Betheiligung ander Obstausstellung 
zu Frankfurt a. M. 
vom 1. bis zum 15. Oktober 1881. 
Der Vorstand erhielt folgendes Schreiben: 
rn na haft, Berlin, 3. September 1881. 

Die Gartenbau-Gesellschaft zu Frankfurt a. M. beabsichtigt, bei 
Gelegenheit der in Verbindung mit der allgemeinen Patent- und 
Musterschutz- Ausstellung daselbst stattfindenden Gartenbau- Aus- 
‚stellung in der Zeit vom 1. bis 15. Oktober d. J. zur Hebung der 


re 


a 


nz FRI I Wa ee 


— 42 — 


deutschen Obstkultur eine besondere Obstausstellung zu veranstalten. 

amit der dabei beabsichtigte Zweck erreicht wird, ist es erforderlich, 
dass die gedachte Ausstellung möglichst‘ reichlich beschickt wird, 
und die Verwaltung der vorbezeichneten Gartenbau- Gesellschaft hat, um 


demselben gleichzeitig anheim, auf die Beschickung der Ausstellung 
ei den Vereinsmitgliedern hinzuwirken. Die Verwaltung der 
Gartenbau-Gesellschaft habe ich veranlasst, dem Vorstand das, 
Zwecks der Ausstellung aufgestellte Programm mitzutheilen, sofern 
dies BR etwa schon geschehe en 

r Minister für, Landwicthschaft, Bee und Forsten. 


ftr.: Marca 
Anden Vorstand Hier 
des Vereins zur Beisrderang des Gartenbaues ete. : 


Wandergärtner 
Diejenigen, welche im Iaufenden Herbst ihre "Obstbäume Hlochstäunmie 
und Formbäum me) von einem tüc en Wandergärtner schneiden lassen 
wollen, werden ersucht, dies gefl. Gnbenkämt dem Kgl. Hofgarten-Director 
Jü % ee sdam, Sanssouci, anzuzeigen. Der Wandergärtner ist auch in der 
anderweitig mit Rath und That 2 ur Seite zu stehen. — Preis pro Tag 


= een ee (1881) zur 5. DET des Katalogs der 
Bibliothek des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. 
. Wittmack, Se ei alle (Mit Tafel VID. a ke 
Gaillardia pieta var. Lorenziana, (Mit Abbildung). S. 
L. nach, Die land wirthsehaftliche Ausstellung in Hannover. 5 103. 
Witt ack, Die rationelle Bewirthschaftung des Moo S. 406 
c DER Ueber se ‚5. 409. — €. Mae Die weissen 
Rosen. S. 410. — Die Sudanrebe. S. 415. Holz und Rinden ver- 
wüstende Insekten. S. 417, = Die grosse Ausstellung des Gartenhau- 
Vereins für Hamburg, Altona u und Umgegend. S. 419. — Prof. Dr. Kütze, 
Das Peg onen Tylenchus Havenstricii. $. 422. — Th. Wenzieg, Blüthe- 
zeit der Pom ar S. 424. — Th. Wenzig, Einlegen der Coniferen und 
) . 424. — J. 1 i 


429 | ten. $. 429. | 
S. 430. — Hülfsunterricht für jüngere Gär S. 431. 
Aufforderung u Bing an der Obstbau Aubstellang pr run 
S. 431. anderzärtner. $. 432, 


ii es - Ordnung 
für die Versammlung ereins zur Beförderung des Gartenbaues 
am Mittwoch, 


den 28. ee 1881, Nachmittags präcise 4 Uhr, 


Palmenhause es botanise hen Gartens. 
») ee age ei Obstbäume durch aan, (Referent 
2) Bericht über die ng? eo 
3) über ein h Holland (Referent Herr von Saint- 
= Baul-Ulaire) | 


für Forst, und Obst- Kultur i in Margelan. 
re Gä mmend: ee inter. | 


Monatsschrift 


des 
Vereines zur Beförderung, des Gartenbaues 


in den Königl. Preussischen Staaten 


und der 


Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. 


Redakteur: 
Dr. L. Wittmack, 


General-Sekretär des gran. Kerne a nen der Kgl. landw. Hochschule, 
« Profes n.der Universität. 


Adresse a, Ver. z. Bef.d. Gart.: Adresse Ye Schatzmeisters, Rentier : asp 
Berlin N., Invalidenstr. 42. Berlin $., Alexandrinenstr, 


Preis der Monatsschrift pro Jahrgang 13 Mark. Annoncen pro gespaltene Petitzeile oder 

deren Raum 30 Pf., für Mitglieder des Vereins zur ginn des Gartenbaues nur die 

Hältte. een bei Smaliger Insertion 5 pCt., bei 6maliger 10 pCt., bei irialigir 20 plt. 
Annahme in der Expedition der Zeitung: Berlin 'N, gain tr. 42, 


No. 10. Berlin, im Oktober 1881. 


Carl David Bouche 7. 


Am 27. September d. J. verschied nach kurzem Leiden unser 
hochgeschätztes Ehrenmitglied, der Kgl. Garten-Inspektor 
Herr Carl David Bouche, 
a des Kgl. botanischen Gartens zu Berlin, geb. zu Berlin den 
4. Juni 1 Br 
‚ Oktober ward die im offenen Winterhause des botanischen 
ragt im schönsten Pflanzen- und Blumenschmuck aufgebahrte Leiche 
unter m ganz ausserordentlich zahlreichen Gefolge auf dem Zwölf- 
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wird für alle Zeiten in die Annalen des deutschen Gartenbaues mit goldenen 
Lettern eingetragen sein. Der Verein aber schätzt sich glücklich, eine 
Biographie des gefeierten Mannes noch aus dessen eigener Feder im 
Juliheft der Monatsschrift d. J. $. 331 haben bringen zu können. 

Der Vorstand des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. 


44. — 
648. Versammlung des Vereins zur Beförderung des 
Gartenbaues in den Königl. Preuss. Staaten. 
Verhandelt Berlin, den 27. Juli 1881. 


Das Protokoll der vorigen Sitzung hatte ausgelegen und wurden 
Einwendungen dagegen nicht erhoben. 

1. Direktor widmete dem verstorbenen korrespondirenden 
Mitgliede des Vereins, dem Afrikareisenden Johann Maria Hilde- 
brandt warme Worte der Anerkennung und erhoben sich die Ver- 
en zum Zeichen der Theilnahme von ihren Sitzen. 

I. Die Jahresrechnung war von den Revisoren ordnungsmässig 
‚geprüft ode, die drei unwesentlichen Monita waren inzwischen 
erledigt und -ertheilte die Versammlung dem Kassenführer Decharge. 

TI Ausgestellte Pflanzen: Herr Baumschulbesitzer Buntzel, 
Nieder-Schönweide an Köpenick, hatte ein Sortiment vorzüglicher 
Stachelbeeren se Ya lt, die sämmtlich von Hochstämmen geerntet 
waren und ward Herrn Buntzel, der aus der Kultur hochstämmiger 
Stachelbeeren eine Spezialität macht, dafür seitens der Preisrichter, 

. Herren Amtsvorsteher Gaertner, C. "Mathieu und C, Lackner ein 
 Ehrendiplom zu Theil. Die Namen der besten Sorten werden 
besonders veröffentlicht werden, 

Der Kgl. botanische Garten hatte wie gewöhnlich eine reiche 
Fülle seltener, schön blühender Gewächse resp. Blattpflanzen zur 
Schau gestellt: und wird Herr Iaspektor Bouch& darüber besonders 
berichten. 

Herr Schotte legte Zweige der Golderle vor. Die Mutterpflanze 
‚hat er vor zehn Jahren von Linden in Brüssel bezogen und in der 
damaligen Villa Henckel (jetzt Sr. Kgl. Hoheit dem Prinzen Karl 
gehörig) am Pfingstberge bei Potsdam angepflanzt, woselbst sie sich 
ziemlich gut entwickelt hat und jetzt alle Jahre Samen trägt. Von 
diesen geben ca. 25 pCt. die er Varietät wieder und ist dies 
also ein interessanter Fall der Kons 

Herr Held legte aus dem Fee der Firma Metz & Co. 
Blüthen von Tidaea rear Heine“ vor, die das Etablissement 
vor drei Jahren von Lemoine in Nancy bezogen. Die Pflanze i 
ganz besonders desshalb zu gehe ‚ weil sie den ganzen Winter 
über blüht, obwohl die ersten Blumen schon jetzt erscheinen. Die 
Blüthen stehen allerdings etwas locker, aber es finden sich oft fünf- 
zehn an einem Exemplar, dabei sind sie sehr schön gezeichnet. 

Herr Bouch& bemerkt hierzu, dass eine ältere Sorte: „Perle 
des Tidea“, die er von Laurentius in Leipzig s. Z. bezogen, sich 
„auch durch langes Blühen auszeichne. _Wenn man Stecklinge davon 
acht, so blühen sie ebenfalls den ganzen Winter, | 
Herr Lubatsch aus Zossen legte selbst gezogene Hyazinthen- 
'Tulpenzwiebeln von vorzüglicher Qualitä möchten wir 
Aufmerksamkeit „der. Interessenten ‚auf 


diene, neue Beuphädle. 


’ EEE TE. AR R GE 
+ v; x 


IV. Erster Gegenstand der Tagesordnung war die Frage: 

„Ist jede einzelne Tabakspflanze jetzt steuerpflichtig?“ 

Im Allgemeinen war man der Ansicht, dass zur Zierde in Gärten 
gezogene Tabakspflanzen unmöglich Steuer zahlen könnten. Herr 
Held bemerkte, dass Tabakspflanzen, die in verschiedenen Sorten 
auf einem kleinen Versuchsstück gezogen waren, steuerpflichtig 
gewesen seien, ebenso theilte Herr Rotter, welcher nebst dem 
Geschäftsführer des deutschen Gärtnerverbandes, Herrn Ludwig 
Möller, der Sitzung beiwohnte, noch nachträglich mit, dass in 
Erfurt die zur Samengewinnung gezogenen Pflanzen "versteuert 
werden mussten. 

Im gemeinen sagt das neue Gesetz (No. 1321) über die 
Besteuerung a Tabaks vom 16. Juli 1879 (Reichsgesetzblatt 1879, 
S. 245) nichts darüber, ob Tabak, der zur Zierde gezogen wird, 
steuerfrei ist oder nicht. Ebenso wenig findet sich etwas darüber 
in den arena eg pe ap htrag zu No. 13 des Central- 
blattes für das Deutsche Reich, den 17. März 1880, S. 153), noch in 
den betreffenden eeremerge (Centralblatt für das Deutsche 
Reich VIII, den 4. Juni 1880, S. 327); auch in den maassgebenden 
Kreisen hat man die Frage noch nieht entschieden, wie auf Erkun- 
igung an amtlicher Stelle sich ergab. Die Anzeigepflicht aber 
besteht (nach Ansicht der Behörden), denn $ 3 des betreffenden 
Gesetzes sagt: „Jeder Inhaber eines mit Tabak bepflanzten Grund- 
stückes (Tabakspflanzer) . . ist verpflichtet, der Stenerbehörde des 
Bezirks bis zum Ablauf des 15. Juli die bepflanzten Grundstücke 
einzeln nach ihrer Lage und Grösse genau und wahrhaft schriftlich 
anzugeben. In Betreft der nach dem 15. Juli bepflanzten Grund- 


aber die Pflanzung in geraden Reihen mit gleichen Abständen der 
einzelnen Pflanzen von einander innerhalb der Reihen, und mit gleichen 


Bodengewächsen gemischt gebaut werden. Das Alles sind Dinge, 
die der Gärtner, der Tabak zur Zierde baut, nicht erfüllt. Man sieht 
auch aus dem ganzen Text Gesetzes und der Ausführungs- 
bestimmungen, dass Ziertabak nicht gemeint ist. Immerhin thut 
aber jeder Gärtnereibesitzer wohl gut, um allen Weiterungen aus dem 
Wege zu gehen, die Anmeldung zu machen (dies ist die Ansicht 
der r Oberbehörde), dann wird bei einer Besichtigung sich leicht heraus- 
stellen, ob der Tabak nur zur Zierde, oder zum gleichzeitigen Verkauf 
dient. Selbst kleine Flächen sin: m schon steuerpflichtig. Für Grund- 
stücke von weniger als 4 a tt nach $ 23 statt der im $ 2 


1882 und folgende 45 M. für 100 kg fermentirten Tabak) eine 
Besteuerung nach der Fläche ein und zwar pro qm für 1880 2 Pf., 


pr 
für 1881 3 Pf., für 1882 und die folgenden Jahre 4,5 Pfennig. 


Durch besondere Anordnung der Steuerbehörde können 2 jedoch auch 


> RO ee far ® = ba 3 Yr Ka y e A 


— 436 — 


solche Pflanzungen der Entrichtung der Gewichtssteuer unterworfen 
werden. Dass einzelne Pflanzen steuerpflichtig sind, steht nicht im 
sera = ist diese Auffassung wohl nur dadurch entstanden, dass 
nach $ 6 die Steuerbehörde befugt: ist, vor Beginn der Ernte zu einer ı 
für den Inhaber des Grundstücks verbindlichen Feststellung derjenigen 
Blätterzahl oder derjenigen Gewichtsmenge zu schreiten, welche 
mindestens zur Verwiegung gestellt werden muss. Dies kann durch 
Zählen der Pflanzen und der Blätter einiger Durchschnittsexemplare 
geschehen. Der Tabak, der zur Samengewinnung kultivirt wird, ist 
als steuerpflichtig anges sehen. 
Zweiter Gegenstand der Tagesordnung war die Frage: 
„Wie erzieht man am besten Champignons im Keller?“ 
m Allgemeinen war man der Ansicht, dass alle Bedingungen 
der Champignonkultur in einem gewöhnlichen Hauskeller Fa 
seien. Der Champignon verlangt Wärme, trockene Luft und eine 
gewisse Feuchtigkeit des Erdreiches Ist letzteres zu er so. 
schrumpft er ein, ist es zu nass, so verfault er, oft in einem Tage: 
Zugluft ist streng zu vermeiden 
ouche& berichtete, dass er in dem Souterrain des Palmen- 
hauses in den Nischen rings um die Heizkammer, wo eine Temperatur 
von ca. 12°R. herrsche, massenhaft Champignons gezogen habe. 
Im Herbst liess er kurzen Pferdedung hineinbringen und dann Brut 
darüber breiten. In München sollen die Kellner und Kellnerinnen 
die Champignons unter den Betten ziehen! Einer seiner Bekannten 
zog sie im Pferdestall in einem Kasten, der in einer dunkeln Ecke 
stand. Im botanischen Garten bildeten sich auf dem Dünger zwischen 
den Staudenbohnen die Champignons oft zu Tausenden, die übrigens 
meist alle von den Maden einer kleinen Fliege angestochen waren. ' 
Da kam einst ein Gewitterregen und urplötzlich waren die Cham- 
pignons verschwunden und das Mycelium ebenfalls. (Zu grosse 
Nässe tödtet den Pilz.) 
err Krüger berichtete, dass in dem Keller des vom ver- 
storbenen Feldmarschall Grafen v. Wrangel bewohnten Hauses auf 
dem Pariser Platz s. Z. Champignons in Ferne a Miro 
Es wurde Dung hineingebracht, darauf E und diese Brut 
gethan. Der Haufen war ca. 1 m hcch, = m 5 At ua 4 m Se 
 Sorgfältig wurde für Feuchtigkeit und Wärme gesorgt, sowie jede 
Zugluft abgehalten; zu. letzterem Zwecke legte man Strahbündel vor 
die Thür und Fenster 
VI Herr Prof. Dr Frank legte vorzeitig abgefallene Linden- 
blätter vor, die aus Fürstenried bei München an den Generalsekretair 
eingesandt waren. Die Ursache des Abfallens war hier ein kleiner 
Pilz, Ascochyta tiliae, der sich sonst meist nur auf der Blattspreite 
| u Linden findet und dort braune Flecke veranlasst, hier aber auf 
iel ü ns war. An Pintahen wird etwas Achnliches 


Siehe übrigens auch den Artikel an re mg von 1. Klar, i 
ehr. 1881, ee % au 


a Et a Ta ni 


% 


ee 


Hırrn Bouche zeigt sich auch an Prunus Padus eine 


besten thut man die Lauge, deren Concentration man vorher durch 
einen kleinen Vorversuch bestimmt haben muss, um den Pflanzen 


. 


nicht zu schaden, in einen grossen Bottich, legt einige Bretter oder 


menge Holzasche unter die umgebende Lohe. Man nehme am besten 
1, alte Lohe, Y, getrocknete und ! frische, dann wird man den 


Lohe thue und so den Pilz abhalte. 

Herr Wredow fragt, welche Asche die beste sei, wahrscheinlich 
doch die von Buchen und Eichen. In der Mark brenne man aber 
meist Kiefernholz. 

Herr Bouch& bestätigt, dass die Buchenasche bekanntlich am 
reichsten an Kali sei, doch erfülle die von Kiefern auch den Zweck. 

Herr Reinhold Gärtner macht darauf aufmerksam, dass es 
leider sehr schwer sei, selbst an kleinen Orten reine Holzasche zu 
erhalten. : i 

Von anderer Seite wurde noch Petroleum gegen Hausschwamm 
empfohlen, sowie das von Vilain & Co. in Berlin fabrieirte „Myco- 
thanaton“. Ferner wu:de berichtet, dass beim Abbruch des Steue:- 


N 3 A, 
Ir 
IR 


—_— 48 — 


vorgefunden, dass er wie riesige Tropfsteingebilde 1--2 m von der 
Decke herabhing 
err Wittmack schilderte das neue Palmenhaus in Hannover 
d legte eine von .Herrn Oberhofgärtner Wendland freundliehst 
übersandte Photographie desselben vor. — Alsdann berichtete er über 
den Gartenbau und die verwandten Fächer auf der landwirthschaft- 
lichen Ausstellung zu Hannover. Beides wird nebst den dazn 
gemachten Bemerkungen ER abgedruckt werden. 
ufgenommen wur 
a. als Ehrenmitglied: ya Wirkliche Kaiserlich Russische 
Staatsrath und Direktor des botanischen Gartens, Herr 
r. Ed. Regel in St. Petersbur 
b. Alk wirkliche Mitglieder: 1) Herr Sch; Edmund Lehmann, 
Dresden, 2) der Obst- und Gartenbau-Verein in 
Leobschütz. 
2. u. 8. 


(gez.) Sulzer. (gez.) Wittmack. 


Versammlung der Gesellschaft der Gartenfreunde 
- Berlins. 
Verhandelt Berlin, den 5. August 1880. 


Der Vorsitzende eröffnete die Sitzung damit, dass er durch den 
Schriftführer das Protokoll der vorigen Sitzung verlesen liess, gegen 
dessen Inhalt kein Einspruch erhoben wurde. 

Der Tod zweier gu langjährigen Mitglieder, des Herrn 
Kanzleirath Hoffmann und des Herrn Kunst- und Landschafts- 


voller Weise zu gedenken und ehrten die ne es Mitglieder 
auch ihrerseits das Andenken der Vorgenannten durch Erhebung 
von ihren Plätzen 
Wirklicher Geheimer Ober- Regierungs-Rath Heyder, 
welchen die Gesellschaft der Gartenfreunde in dankbarer Anerkennung 
seiner Verdienste um die gesammte Gärtnerei, sowie auch ganz 
besonders um unseren Verein zu seinem 50jährigen Amtsjubiläum 
beutüekinscht hatte, stattete in einem längeren Sehreiben, welches 
zur Verlesung gelangte, seinen Dank für diese Beglückwünsehung ab. 
Mit Freuden wurde die Mittheilung begrüsst, wonach das Kais. 
Oesterreichische Ministerium der landwirthschaftlichen Angelegen- 
‚heiten in Wien sich: bereit erklärt hat, bei vorher angemeldeten 
' Sendungen von Pflanzen, deren Ur rsprung, aus nicht von der Reblaus 
. verseuchten Gegenden nachgewiesen, eine .. NEE der 
Reblaus-Konvention zur Anwendung zu 
H Kunst- ‚und Obergärtner Besehrocht hatte ein Exemplar 
us „RC L.garparen“ ss t, welches. Bieh, durch das 


\ — 439 — 


lebhafte Kolorit seiner Blätter vortheilhaft auszeichnete, ingleichen 
fand das von demselben zusammengestellte Bouquet von in den 
mannigfaltigsten Farben blühenden „Dianthus chinensis“ allgemeinen 
Anklang. Der Vorsitzende dankte dem Aussteller und bemerkte, 
dass er so schöne Gruppen von Coleus, wie er sie auf der letzten 
Ausstellung in Greifswald vertreten gesehen, noch nirgends an- 


be. 
er Vertreter der Firma Werner in Hamburg offerirt den 
Cocosfaserabfall in der Gärtnerei. Ueber die Verwendbarkeit 
dieses Abfalls ist vor wenig Monaten ausführlich gesprochen worden 
und empfieblt auch heute der Vorsitzende, der mit diesem Material 
schon längere Zeit mit Erfolg arbeiten lässt, eine grössere Verbreitung 
dieses Abfalls.. Trotz dieser Empfehlung fanden sich keine Besteller, 
da der Preis für mehrerwähnten Abfall sich zu hoch stellt; bei 
Bezug einer Lowry, welche 180 Centner fasst, kommt der Centner 
auf M. 2,50 zu stehen. Das aus der Faser hergestellte Material 
zum Anbinden von Bäumen bot mehreren der Anwesenden wie 
Herrn Hofgärtner Hoffmann und Herrn Obergärtner Fintelmann 
Veranlassung, darüber zu diskutiren, welches Material sich am besten 
zum Anbinden der Bäume eigne, ob das eben erwähnte, oder die 
Lederstreifen, welche man meistentheils in den Alleen ete. anwendet. 
Da die Ansichten der Diskutirenden zu weit auseinander gehen, 
erbot sich Herr Hoffmann, mit den Bändern von Cocosfaser sowie 
mit Lederstreifen zu arbeiten und s. Z. über das Zweckmässigere 
und Billigere ausführlich zu berichten 

Darauf geht Herr Hoffmann zu seinem Referate aus der 
neuesten Gartenliteratur über, erwähnt die in der Otto’schen Garten- 
zeitung abgedruckte Abhandlung über Kultur der Tuberosen, lässt 
sich. des Weiteren über die in Regel’s Gartenflora enthaltenen neuen 
Alpinen „Erythraea pulchella“, „Saxifraga oppositifolia“ aus und 
schliesst seine interessanten Mittheilungen mit einer Abhandlung 
über „kubus“. 

Herr Späth bedauert, dass der Brombeere bei uns leider nicht 
die Aufmerksamkeit geschenkt, deren sie sich anderswo, namentlich 
in Amerika zu erfreuen habe, rathet auch die schwarze Johannisbeere 
anzupflanzen nnd zu kultiviren, da das aus der Frucht bereitete 
Gelee gegen Halsleiden, der aus den Blättern bereitete Thee sich 


als Blutreinigungsmittel trefflich bewährt haben. 

Herr Hoffmann giebt der schon vielfach laut gewordenen 
Ansicht, dass die Vereinsbibliothek nieht so ausgenützt werde, wie 
es im Interesse der Gärtnerei zu wünschen, auch seinerseits Ausdruck 
und rathet, die verschiedenen Zeitschriften bei den Mitgliedern in 


sich Betheiligenden sich verpflichten, über interessante Kultur- 
Neuheiten ete. ausführlicher zu berichten, als es ihm bisher in den 
Sitzungen möglich gewesen. Auf diese Weise würde das in den 
Bücherspinden liegende todte Kapital wenigstens zinsbar angelegt. 


et A ae 


werden. Der Wunsch des Herrn Hoffmann wird den Herren 
Lackner, Wredow und dem Antragsteller zur Berücksichtigung 

bei Berathung über die Abänderungen der Grundbestimmungen 
überwiesen. 


der Clematis nicht näher eingegangen werden. Herr Späth bemerkt 
hierzu, dass die Clematis sich von Jahr zu Jahr grösserer Aufnahme 
i lik 


aber für zweckmässiger, diese auf ca. 30 Sorten zu beschränken. 
Um kräftige und schöne Clematis zu erzielen, dürfe mit dem Dünger 
nicht gegeizt werden und hat bei seinen Kulturen die Anwendung 
flüssigen Kuhdüngers sich als ganz vorzüglich bewährt, 


Ueber die i 
Ursachen der Unfruchtbarkeit der Obstbäume 
und die Mittel, diese zu heben.*) 
Vortrag, 
‚ gehalten am 6. Dezember 1880 im Gartenbau-Verein für Hamburg, Altona und Umgegend 
von Otto Lämmerhirt, , 
Geschäftsführer des Landes- Obstbau-Vereins für das Königreich Sachsen, 


0. zu kränkeln und dass er dann in keiner Weise den Erwartungen 
u entspricht, welche wir an ibn zu stellen uns für berechtigt hielten. 
Wollen wir uns deshalb gleich von vornherein vor Enttäuschungen 
bewahren, so müssen wir uns zuerst die Frage beantworten: „Woher 
sollen wir unsere zu pflanzenden Bäume beziehen und wie sollen 
p“ 


aus meiner früheren 
öhenlage von 113 m 


ume 
sden, also aus einer H = 


Fr FINE, ns 3 
Aa EAN, 
% 


2 


..d. M. bezogen und nach den hohen Gebirgslagen des Erzgebirges 
in eine Höhenlage von gegen 550 m verpflanzt, gut fortgewachsen 
sind, wenn für die allmähliche Akklimatisation diejenigen Vorsichts- 
maassregeln getroflen wurden, welche ich zu diesem Zweck der 
Sendung gedruckt beifügte. Dieselben bestanden darin, dass man bei 
der Pflanzung selbst, in diesem Falle, die alte’ Bauernregel beachtet, 
den Baum so wieder zu setzen, wie er in der Baumschule gestanden 
hat, d. h. Südseite nach Süden u. s. w., dass dann der junge Baum — 
wird er im Herbst gepflanzt und es ist diese Pflanzung, frühzeitig 
im Oktober vorgenommen, in dem Falle allemal anzurathen, da im 


P Ä 
so entstehen so häufig dann en welche für den jungen 


Pflänzling verhängnissvoll werden und ihn zum Absterben bringen — 


m Frühjahr gepflanzt, sogleich 
nach der ee an Stamm re an Zweigen mit einer Mischun; 


von Lebm, Wasser und Rinddung zu bestreichen, um eine zu starke 


Ausdünstung der Säfte, durch die schärferen Gebirgswinde hervor- 
en zu verhindern. 

nen ganz wesentlichen Schaden 'hatte früher dem Obstbau das 
alte Vorartheil gebracht, man müsste seine Bäume, um einen guten 
Erfolg zu haben, aus Baumschulen mit möglichst geringen Boden- 
verhältnissen beziehen; ein solcher Baum würde, käme er wieder 
in gleiche Verhältnisse, ungestört weiter wachsen, käme er aber in 
bessere, diese nur um so "freudiger acceptiren. "Allein die Nach- 
theile haben sich bei solchen Bäumen bald gezeigt, sie sind meist 
Krüppel geblieben, denn sie hatten nicht Reservestoffe genug, um 
in ersterem Falle erst etwas zusetzen zu können; im andern Falle 
konnten sie aber, da sich bei ihnen die Zellen und Gefässe nur e 


Br hatten, nicht die Menge der zuströmenden Säfte verarbeiten, 


e Zellen wurden gesprengt und der Schwächling siechte langsam, 
ber sicher dahin 

Was nun die Erziehung der Bäume in der Baumschule selbst 
anbelangt, so wor Gottlob zum Nutzen der Abnehmer jetzt andere 
Anschauungen bei derselben maassgebend als in früheren Jahren. 


physiologie jetzt sehr wohl, dass die Blätter an den Seitentrieben 


'gar wichtige Faktoren für die Ernährung des jungen Baumes sind, 


welche deshalb nicht allein, wo sie durch die Bodenkraft re gelmässig 
hervorgerufen, so lange geschont und in ihrem Wachsthum nur 


beschränkt werden müssen, bis der Theil des jungen Baumes, wo 
sich. dieselben ae reichlich ER ist, sondern wir sind in 


—: 42 — 


‚solehen Baumschulen, welehe den Holztrieb nicht ‚sehr befördern, 
gezwungen, das Austreiben der Seiten - Knospen beim Kernobst 
durch den Schnitt künstlich hervorzubringen und nennen dann diese 
Erziehungsmethode die Dietrich’sche; sie stützt sich auf die Er- 
fahrung, dass wir wohl wissen, dass der durch die Wurzeln auf- 
genommene rohe Nahrungssaft (Wasser in Verbindung mit den aus 
dem Erdboden gelösten Salzen) mittelst der Diffusionskraft durch 
die zuletzt gebildeten Gefässbündel des Splintes nach den ober- 
irdischen Theilen des Stammes geführt wird, um sich in den Blättern 
mit dem Kohlenstoff, welcher aus der, aus der Luft ae 
Kohlensäure im Chlorophyll der Blätter durch Einwirkung des Sonnen- 
liehtes ausgeschieden (zersetzt) ist, zu Kohlenstoffhydraten, a 
sächlich Zucker, Stärkemehl und Pflanzenschleim umzubilden, also dort 

erst zum eigentlichen Nahrungssaft zu werden, welcher sich allein nur 
SE als Stoff zum weiteren Aufbau des Pflanzenkörpers zu dienen. 


unserer Bäume ebenso wichtig als die Wurzeln derselben, welche 
aus dem Boden die rohe Nahrung schöpfen. 

Wir schneiden deshalb junge Kernobstbäume in der Baumschule 
in dem genannten Falle in ihren Leitzweigen im Herbst soweit zurück, 
dass wir mit Bestimmtheit darauf rechnen können, es werden sich 
die Gipfelknospen zu einem ebenso kräftigen Leittriebe entwickeln, 
als der des vorangegangenen Jahres gewesen ist; es werden sich 
aber auch die stehen gebliebenen Seitenknospen zu Trieben mit 
kräftigen Blättern ausbilden, welche nun die richtige Vertheilung des: 
Nahrungssaftes ihrerseits übernehmen, und den jungen Baum normal 
gebildet werden lassen, d h. unten an den Wurzeln stärker als oben 
nach der Krone zu. Da sich nun beim Steinobst, hauptsächlich bei 
den en entgegengesetzt dem Kernobst, fast aus sämmtlichen 


Durch diesen Rückschnitt indgien wir aber auch das Wurzel- 
vermögen und schaffen so dem Baume eine reichliche Anzahl von 
Faserwurzeln, welche die Hauptfaktoren zum guten Gedeihen desselben 
nach dem Verpflanzen bilden, Es ist wohl auch selbstverständlich, 
dass seitens der Obstbaumzüchter der grösste Werth darauf gelegt 
wird, dass ‚die dem jungen Bäumehen dureh das Entfernen der Seiten- 


0. Werth gelegt; sah ich doch z. B. in diesem Jahre in einer. sonst so 
renommirten Baumschule diese Arbeit Ende September vornehmen, 
- ohne auch nur durch Anwendung von Baumwachs dafür Sorge zu 
ie Auen, “reg solche Wunden gesund verheilen können. Werden nun 
ä 


| Schärfere Fröste e ein, so können wir uns gar nieht, wundern, wenn 
ich bei Aepfelbäumen krebskranke Stellen Bee ja ich bin der 
it, dass eine me Anzahl kre bskranker Bäume die Veran- 


m Herbst noch verpflanzt und es treten halbwegs 


‚Wenn | dies en 


nun, ring Versammlang, die Bedingungen sind, welche der 
Baum s on aus der Baumschule zu seinem ferneren Gedeihen mit- 


es ruyang noch mancherlei glückliche Umstände zusammenwirken, 
wir uns einer regelmässigen Fruchtbarkeit unserer Obstbäume 

re wollen, und das Nichtbeachten dieser Umstände macht es 
nun, dass so häufig über die Unfruchtbarkeit unserer Obstbäume zu 
klagen ist 

Es soll deshalb heute meine Aufgabe sein, in Ihrer geehrten 
Versammlung diese verschiedenen Ursachen in gedrä rängter Kürze z 
besprechen, um Ihnen, geehrte Versammelte, vielleicht hie und da 
einen nützlichen Wink ee zu können, Ihnen Aufschluss zu geben 
über manches Hinderniss, welches Ihre Bäume in ihrer Bestimmung 
Frucht zu bringen beeinträchtigt, denn nur, wenn Sie im Stande sein 
werden, diese Ursachen zu erkennen und aus dem Wege zu räumen, 
werden Sie erst die rechte Freude an Ihren Bäumen erleben. 

Die ie können nun hervorgerufen werden: 

äussere Umstände und hierher gehören: 


3: Unzuträglichkeiten des Klimas und der Lage für die an- 
gepflanzte Sorte. 

2. Ungeeigneter Boden oder Bodenarmuth. 

3. Trockenheit des eu sowie des Untergrundes. 

4. Frostschäden, welche o häufig mit der Blüthe des Baumes 
zusammenfallen und I vernichten. 

5. Insektenfra 
Il. liegen stehn im Organismus des Baumes selbst und zw 

1. im Saftüberfluss, wodurch eine zu sehr es Br 
thätigkeit im a hervorgerufen wird; u 

2 


. in. der Erschöpfung desselben durch vorang: egangene Frucht- 
barkeit, Fin urch dann seine Lebensthätigkeit allzusehr ge- 
schwächt i 

: Unzuträglichkeiten des Klimas und der Lage für die 

angepflanzte Sorte. 
wä hrend es einleuchtend ist, dass in einem milden Klima alle, 
selbst die feineren Obstsorten gedeihen und ihre grösste Vollkommen- 
heit erhalten, so wird man sich durch einen Versuch leicht davon 
überzeugen können, dass solche Sorten, in höhere kalte Gebirgslagen 
versetzt, wenn auch nicht alljährlich, so doch recht häufig, im jungen 

Holze erfrieren werden, da hier nicht die nöthige Wärme "vorhanden, 

um dasselbe auszureifen: in Folge dessen tragen diese Sorten nicht 

und der Zweck der Anpflanzung würde ein verfehlter sein. Die 

Erfahrung lehrt aber, dass sich in Süddeutschland und der Schweiz 

noch schöne Obstwaldungen i in einer Höhenlage zwischen 800—1000 m 

befinden, während in Mitteldeutschland wohl zwischen 550-1000 m 

diese Grenze zu suchen ist. Es sind dies Sorten, die sich insbesondere 

noch wirthschaftlich gut verwerthen lassen und sich durch Frucht- 
barkeit und EEE während der Bläfhe auszeichnen und 


been 


_ 


Auswahl .. Sorten für die betreffende Lage zu suchen ist und dass 


ri 


desshalb unter dem Colleetivnamen „Wirthschafts - Obstsorten“ zu- 
sammengefasst werden. 

an nimmt nun in der Regel an, dass das Gedeihen unserer 
Obstsorten mit dem unserer Kulturgewächse Schritt halte und spricht 
deshalb von einer Region des Weinstockes, wo dieser ohne irgend 
welchen Schutz es Winter ausdauert und Kimmt an, dass hier 


‚sorten ebenfalls noch” gedeihen, Pfirsich und Aprikosen aber bedürfen 


hier schon des Schutzes einer Mauer oder einer schützenden Hülle. 
In der Region des Winterroggens, soweit solcher noch mit Erfolg 
angebaut werden kann, wird sich der Anbau von härteren Wirth- 
schafts-Obstsorten noch in exponirteren Lagen gut lohnen, während 

in der Region des Hafers auch der Obstbaum nur ein Fremdling 
bleiben wird, wenigstens nur noch im Schutz der Wirthschaftsgebäude 
wird gezogen werden können. 

Mir scheint es aber, dass. ‚weniger die Höhenlage selbst für das 
Gedeihen der Obstanlage und für die Auswahl der anzubauenden 
Obstsorten maassgebend sein kann, als vielmehr die örtliche Lage 
der aIUE selbst in dieser. Es kann eine den ‚nördlichen und 


een bietet, In diesen Gebirgsthälern es dann die süd- 
westlichen, südlichen und südöstlichen ee sofern man für 
das Gedeihen der Obstbäume durch Anle von Fangdämmen für 
das Wasser Sorge getragen hat, vorkreifliche "Obetlagen =; wie man 
sich in jedem Gebirgslande davon überzeugen kann. Da aber bei 
den süd@stlichen Abhängen im Frühjahr der Vebergang von Kälte 
zu Wärme ein allzu schroffer ist, indem diese von der Morgensonne 
am ehesten getroffen werden, so sind für diese Lage besonders 
age Sorten zum Anbau anzuem een: Gewähren nun schon 


Meeres ausgesetzt sind, unerlässlich, und wir wissen ja, dass die 


 Sehutzhecken in Holstein und Ostfriesland, sowie in Amerika keinen 
anderen Zweck haben als den, niederen Kulturgewächsen. diesen 
Schutz zu bieten und müssen dieselben zum Schutz für den Obstbau 
a werden. Wir sehen also hieraus, hochverehrte Anwesende, 


Geheimniss der Rentabilität des Obstbaues in der richtigen 


es nicht der Be Da ist, diese Sortenauswahl für allzuweite 
zu wollen. An u: der ee Vicggrasen 
V ı Sachsen, dess 


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Bezirksvereine sich auf das Gebiet je eines Amthauptmannschaft- 
lichen Bezirkes erstrecken, sind wir nun mit der Zeit in der glücklichen 
Lage durch die Obstausstellungen, welche nunmehr in den älteren 
Vereinen vier Jahre lang hinter einander, auch in den für den Obstbau 
nicht günstigen Jahren akteiiaiden haben, diejenigen Sorten in 
Erfahrung zu bringen, welche für jeden Bezirk am sichersten tragen. 
Indem wir nun dieses Sortiment in Normalfrüchten bei den in der 


Jahre z. B. habe ich 14 097 solcher Reiser an die Mitglieder unseres 


zu schützen. Es sollte auch jeder Obstzüchter, sofern er nicht selbst 

in der Lage ist, zu beurtheilen, was für Obstsorten er für seine 

Zwecke verwenden soll, bei dem Bezug seiner Bäume nicht unter- 

lassen, den Baumschulenbesitzer über seine Boden- und klimatischen 

Verhältnisse zu informiren, um denselben in den Stand zu setzen, 

Jarnach “lb Auswahl der zu sendenden Bäume zu treffen. 
(Fortsetzung folgt.) 


Die landwirthschaftliche Ausstellung in Hannover 


vom 16.—23. Juli 1881. 
(Schluss,) 


Dass Herr H. Wrede, Lüneburg, der Specialist für Stief- 
mütterchen, mit einem hübschen Sortiment abgeschnittener Blumen 
nicht fehlte, ist selbstverständlich; recht gut nahmen sich auch die 
Bindereien von G. Haverbeck, H. Peter, J. gel en 
abschattirtes Nelkenbonguet) aus; das schönste war aber voll- 
ständi ii Tafel-Dekoration von Herm. Pressel; die dekorirten Toiletten 
und eg sind weniger nach dem Geschmack des Referenten. 

üse war Eee ar ae Claus Cordes 
auf Wihelmbune dem wir jedes Mal auf der Hamburger Ausstellung 
begegnen, fehlte auch hier nicht: weiter bekierkten wir Fr. Dre chsler 
zu Ahrbergen b. Sarstedt, Pietschmann, Hannover, Dr. Graf Görtz. 
ren, in Wiegersen bei Harsefeld, ‚sowie ganz besonde rs Friedr. 
Uelze in List bei Hannover; letzterer hatte einen vortreflichen 
Sellerie eigener Zucht ausgestellt, der viel weisser ist, als Non plus 
ultra, ferner sehr schönen mooskrausen Blätterkohl (Neuheit von 
1880 von Gebr. Dippe, Quedlinburg), ge' srausten Blätterkohl von 


h 
Pelletier fand man hier, der nach Angabe des Ausstellers gekocht (!) 
und mit Eiersauce recht gut schmecken soll. Die Gemüse-Kollektion 
des Herrn Alex Aird von den Danziger Rieselfeldern fand sich in 
der landwirthschaftlichen Produktenhalle ausgestellt. 


— 46 — 


Ganz vortrefflich waren die Frühkartoffeln vertreten. Der Kgl. 
Grosse Garten (Oberhofgärtner Tatter), Herrenhausen, lieferte 25 
Sorten, unter denen eine lange, die sogen. „Grabbelkartoffel“*) durch 
ihre ungemein glatte weisse Schale und ihr schönes Ansehen besonders 
auffiel. Sie ist nach Herrn Tatter die geeignetste zum Frühtreiben, 

. Wrede, Lüneberg, stellte 72 Sorten aus, darunter Deegens Nieren- 
Kartoffel, Gloire de Baltimore, Climax ete. Auch Graf Görtz- 
Wrisberg, Dr. phil., zu Wiegersen bei Harsefeld hatte sehr gute Kar- 
toffeln, eine verbesserte frühe eschenblättrige, Woodstocks kidney, 
sowie eine blasse frühe runde rothe ete., ausserdem auch Runkel- und 
Steckrüben, Goldrunkeln mit einem Ertrag von 420 Ctr., Mammuth 
mit 430 Ctr., Swedish Turnips, Steckrüben, oder dort Sweede-Saat 
genannt, mit 320 Ctr. Ertrag pro Morgen ausgestellt. Das reich- 
haltigste Sortiment von Kartoffeln fand sich in der landwirthsch. 
Produktenhalle; -es stammte von den Herren Fr. v. Gröling & Co. 
in Berlin und umfasste 100 sehr gut etiquettirte Sorten. 

Ganz vorzüglich waren die Melonen und Gurken unseres 
Mitgliedes, des Herrn Oberhofgärtner Tatter, Herrenhausen: Tatter’s 
neue gelbe Treibgurke eigener Zucht, länglich, fast eylindrisch, -hell- 
goldgelb, Herrenhausener weisse Treibgurke, Noa’s Treibgurke, 53 cm 
lang, 13 cm Durchmesser, und Sion House. 

Allgemeines Aufsehen erregte ferner die Kollektion Beeren- 
obst ete. unseres Mitgliedes, des Herrn Oberhofgärtner A. Bayer, 
Herrenhausen; nicht weniger als 212 Sorten Stachelbeeren hatte er ein- 
gesandt, darunter Lions Provider, sehr gross, roth, Mount Pleasant, sehr 
gross, grün, Iwo to one, Tiger, Oldham, wohl die grösste, ebenso 
noch gute Glaskirschen (Lauermann), ferner Erdbeeren, La Constante, 
James Veitch, Myatts Seedling ete., endlich ein Sortiment schönen 
Topfobstes. 

Die schönsten Pfirsiche waren vom Oberhofgärtner Tatter: 
Bellegarde, Violette hätive, T&ton de Venus, P&che de Malte sind 
die Sorten, die als früheste zu empfehlen; auch die zwölf Weintrauben 
von demselben waren vorzüglich. 

Mit Obstbäumen und Rosensträuchern erschienen: F. Kracke, 
Hannover, H. Brinekmann, Hainholz bei Hannover, G. Wollen- 
weber, Stadthagen und A. Fischer, Entenfang bei Hannover. 

Beiläufig sei hier erwähnt, dass die unter Leitung des Ober- 
hofgärtners Bayer stehende „Obstplantage“ zu Herrenhausen etwa 
20 ha umfasst; der Boden enthält in ca. 50-60 em Tiefe eine 
Schicht gänzlich undurchlässigen Lehms resp. Thons, so dass das 
ganze Terrain auf 2% m Tiefe rigolt werden muss! — Für Spargel 
.. ist übrigens der Boden ausgezeichnet, von einem reichlichen Morgen 


2 (25 a) wurden im laufenden Jahr 1200 kg Spargel a M. 1,50 ver- 


kauft, mithin ein Bruttoertrag von 1800 Mark! 
„Interessant war auch eine Sammlung von Pflanzen, die mit 
künstlichem Dünger (Nährsalz) im Zimmer kultivirt waren, aus- 


er ar 


gestellt von dem Fabrikanten solchen Nährsalzes, Adolf Schröder, 
Göttingen. Unter anderen befand sich darunter eine Chamaerops 
Fortunei, die seit dem Juli 18380 in Wasser kultivirt En dem 
man kleine Mengen Nährsalz zugesetzt. Sie war damals dem Ein- 
gehen nahe, hatte nur drei fast abgestorbene Wurzeln, Re jetzt 
aber einen kräftigen Wuchs. Auf unsere Bemerkung, dass das 
Nährsalz im Allgemeinen zu theuer sei, bemerkte uns Herr Schröder, 
dass die einzelnen Substanzen für Topfkultur in sehr reinem Zustande 
angewendet werden müssten, und in der That zeigten seine Proben 
von saurem phosphorsaurem Kalium, saurem phosphorsaurem Am- 
monium phospnorsaurem Eisenoxyd diese Reinheit in vorzüg- 
lichem 
and wirchechartlich - gärtnerische Pflanzen hatten u. A. 
die Herren Fr. von Gröling, Berlin, in der bereits erwähnten 
treftlich etiquettirten Kartoffelsammlung geliefert; zugleich hatten 
dieselben auf dem Versuchsfelde des Ausstellungsplatzes eine grosse 
Zahl von Kartofieln im Frühjahr ausgelegt, damit dieselben jetzt 
besichtigt werden konnten. Es geschah letzteres jedoch nur von 
Wenigen und ist ja auch Mitt e Juli an den Kartoffeln noch nicht 
viel zu sehen; überhaupt a das Publikum dem Versuchsfelde 
fast gar keine Aufmerksamkeit und all’ die viele Mühe, die sich 
mehrere Aussteller gegeben, war fast vergebens 
Sehr gute Futterrunkeln waren von dem Gute Linden, dem Geh. 
Rath von Alten, Präsidenten des land- und forstwirthschaftlichen 
Hauptvereins für den Landdrosteibezirk Hannover gehörig, ausgestellt; 
ebendaher war auch das schöne Sortiment von ca. 40—50 Sorten 


Arcideen waren einige ganz besondere Sehaupflanzen, z. B. Anthurium 
acaule, A. Hügelianum, A. intermedium 

Ausserordentlich üppig waren die Exemplare der Halm-, Hülsen- 
und Hackfrüchte, die Alex Aird von den Danziger Rieselfeldern 
eingesandt hatte. Boden- und Wessehe waren beigegeben, ebenso 
ein grosser Plan der Rieselfelder von Danzig, der den Besuchern der 
internationalen Ausstellung für Hygienie und Rettungswesen in 
Brüssel 1876 und der Naturforscherversammlung in Danzig 1880 
schon in guter Erinnerung. 
- . Bämereien und Getreide. Mit ganz besonderem Eifer hatten 
sich die Samenhändler, desgl. auch die Händler resp. Fabrikanten 
von Düngemitteln und Futterstoffen betheiligt. Wir nennen hier nur 
die Namen der ersteren: Conrad Appel, Darmstadt, S. S. Eichen- 
berg, Göttingen, J. H. Lembke, Kiel, Probsteier Getreide und 
Kleesamen, unter Kontrole der Samen - Kontrolstation stehend, vor- 
zügliche Qualität, sehr rein, Stoltenberg & Richter zu Laboe in 
Holstein, Probstei, vortreffliche Proben von Probsteier Getreide in 
 Garben und Körnern. Während bis vor wenigen Jahren nur der 
Probsteier Saatroggen und theilweise Weizen Gegenstand lebhaften 
Handels war, hat man jetzt auch ERROR: die Zucht von Hafer 


und Gerste zur Saat sorgsamst zu betreiben, auch die des Weizens 

zu erweitern. Als Probsteier Weizen werden jetzt zwei Sorten 

verkauft. Die eine ist die alte, mit gelbröthlichen, theils mehligen, 

theils etwas glasigen Körnern. Die mehligen stammen von braunen, 

unbegrannten Aehren, dem Nordstrander Weizen, die glasigen von 

braunen begrannten Aehren, dem Saalweizen, welche beide seit 

Alters her in der Probstei gemengt gebaut werden. Die andere ist 

eine neuere Sorte, der sogenannte Probsteier Weissweizen. Dies 

ist nachgebauter Shirrefl’s squarehead (Shirrefi’s viereckiger), eine 

bekanntlich sich durch sehr dichte, viereckige Aehre und weisses Korn 

auszeichnende Sorte. Während die engliche Originalsaat dieses Weizens \ 

oft auswintert, soll das bei dem nachgebauten nicht der Fall sein. 
eiter sind zu nennen die Firmen J. Weduwe, Leupen & Sohn, 


‚Aber auch die Landwirthe selbst hatten weit mehr, als man er 
gewöhnlich auf Produkten - Ausstellungen sieht, beigesteuert. So E 
Geh. Rath v. Alten, Linden, ausser den Runkeln Getreide mit ver- 
schiedener Düngung, Friedr. Elsmeyer, Hustädte bei Melle, Roggen, 
sogenannten Angelweizen, und kurzen Rispenhafer, auch Gerstenhafe: 
genannt, der landwirthschaftliche Zweigverein Kirchrode-Wülfel, : 
vertreten dure eg.- und Landes-Oekonomie-Rath Brügmann, Ss 


eine grosse zweizeilige Gerste, ein Winter- und ein Sommerhafer, 

& sowie eine Wickerbse als Daugziner Speeialität bezeichnet waren. 
3 Der Gutspächter Haesler in Esbeck, Station Freder, Hannover, 
stellte sibirischen Roggen, den er seit 28 Jahren baut, aus, mit 

 Halmen von ca. 2% m Höhe. Besonders interessant waren ferner 
die vorzüglichen Haferproben, speciell der Hafer von Joh. Kylberg 
in Osteräng, Schweden, d 


Be nal: Re SS 
3 RAETERIN, 
Es 
3 


—_ 19 — 


zusammengestellte grosse Sammlung von Typenmustern sämmtlicher 

zur Vermahlung kommender Weizen- und 
Roggensorten der Welt, ausgestellt von der Wesermühle in 
Hameln. Für den Fachmann bot sich hier Gelegenheit zum ein- 
gehendsten Studium der sep Sorten der gewöhnlichen, 


u. wie des Triticum durum, turgidum ete., und des Roggens, 
n ihren Variationen nach den schieläniten Erdgegenden 
L. Wittm ack, 


Acer macrophyllum Pursh, grossblättriger Ahorn. 
VonL. Wittmack, 
(Hierzu Tafel VILU) 


Species - Charakter: Acer macrophyllum Pursh fl. Amer. 
septentr. I, 267 (1814). — De Candolle Prodr. I, 594. — Hook., 
Fl. bor.-amer. t. 38. — K. Koch, Dendrologie I, 528. — Lauche, 
Deutsche Dendrologie 455. Junge Aeste und Zweige ungestreift, 
schwärzlich braun, "glatt, Blätter Sch gross, handförmig fünflappig 
oder 5theilig, uchten abgerundet, die einzelnen Lappen, nament- 
lich der mittlere dreilappig, und entfernt buchtig gezähnt: 
auf .der Untereäite behaart, in den Aderwinkeln gebärtet. Stiel 
lang. Blüthen grünlich gelb in langen aufrechten, schliesslich 
aber übergebogenen ee ‚ Staubgefässe rauh behaart, Frucht- 
knoten st behaa rucht aufgetrieben, mit steifen Haaren 
besetzt, Flügel wenig rei an der Basis verschmälert, in der 
Mitte am breitesten. — Nordwestliches Amerika, am Kolumbiafluss und 
im nördlichen Kalifornien. 

Der grossblättrige Ahorn findet sich - Weitem nicht so häufig 
angepflanzt als er es verdient. Ein schönes Exemplar findet sich 
im Borsig’schen Garten zu Berlin und were wir die Originale 
zu unserer Abbildung der Güte des Vorstehers dieses Gartens, des 

errn Kgl. Gartenbau-Direktor Gaerdt. Das betreffende Exemplar 
steht frei auf dem Rasen und bestätigt arten was W. Lauche 
in seiner Dendrologie von diesem Ahorn sagt: „Er zeichnet sich 
besonders durch seine schöne ae Belaubung aus und ist 
als Einzelpflanze von grosser 

Die Blätter ei einen ok von 25 cm, ja zuweilen 
von 30 cm. Sie ähneln etwas denen unseres Acer Pseudoplatanus L., 
sind aber weit kur und unterseits stets behaart. Auch die 
Trauben und die Flügelfrüchte haben Vieles mit denen’ des la 
blättrigen Ahorns gemein, sind aber weit länger, bis 30 cm lan 

und sehr dicht äne Früchten besetzt. Die 4—5 em langen Flügel 
stehen wenig von einander ab und gleichen darin denen der klein- 
blättrigen Form des Acer Pseudoplatanus, bei welcher die Flügel 
auch wenig von einander abstehen. Die Früchte sind aber zum 
Unterschiede von Acer Pseudoplatanus auch zur Reifezeit behaart und 
zwar sehr stark. Im Vaterlande soll Acer maerophyllum bis 20 m 
hoch ._— das Exemplar im onen g’schen gr hat nach 


— 450 — 


Mittheilungen des Herrn Gaerdt eine Höhe von ea. 6 m und einen 
ronen-Durchmesser von 5 m, eine Stammstärke von 0,35 m in 1m 
Entfernung von der Erde. Herr Gaerdt erhielt dasselbe als kleines 
Pflänzchen von Ottolander und Hooftmann zu Boskoop im Jahre 1868. 
Erklärung der Tafel: Figur 1, Habitusbild, nat Gr. Figur 

2, reife Frucht, n. G. Figur 3, Fruchtknoten im Längsschnitt. 
Fig. 4, Pollen, 0,042 mm im Durchmesser. Fig. 5, älteres Blatt, n. G. 


Die grosse Ausstellung 
des Gartenbau-Vereins für Hamburg, Altona und Umgegend 


vom 14.—18. September 1881. 
(Schluss.) 


hatte aber Herr Heinrich v. Ohlendorff, Hamburg (Obergärtner 
Drazdak) ausgestellt; sie ist ausgezeichnet durch zwei Sporne an der 
Mündung des Bechers, 

Von weiteren Neuheiten sind zu nennen: zwölf Bastarde von 
Caladium Chantini und Colocasia sp. Brasilien, ausgestellt vom 
Herzog v. Palmella (Obergärtner Jacob Weiss), Lissabon, durch 
Dr. E. Götze, Inspektor des botanischen Gartens in Greifswald. 
Diese waren aber so klein und in so mässiger Kultur, dass sich 
wenig darüber sagen lässt. Herr Obergärtner Kramer bezeichnete 
als die beste eine weiss gestreifte und eine mit rother Blattfläche. 
(Namen trugen die Pflanzen noch nicht.) Ferner drei neue Bouvar- 
dien: Alfred Neuner, the Queen und Rosalinde von F, Szirovi. 
Drei neue Kalthauspflanzen lieferte Asmuth M üller, Bremen: 
' Toxicophloea spectabilis. Blätter länglich, braun. Coprosma 


0 Stokli (Rubiacene), Blätter länglich stumpf, Ränder fast parallel, 


dunkelgrün mit breitem gelben Mittelstreifen, ‚stark glänzend, 
entfernt einem buntblättrigen, ganzrandig | 
ytum elatum elegans pictum; Blä 


en Ilex ähnlich, und Chloro- 


— 41 — 


een: Eine neue Dracaene, die schon erwähnte Aletris 
rans aureo variegata: C. J. Klissing, Barth, Pommern. Drei 
Be Coniferen: Peter Smith & Co., Hamburg und Bergedorf: 
Picea Parryana glauca superba, sehr schön, Ghamaecyparis 
nutkaönsis aureo variegata, Juniperus canadensis aurea; eben- 
falls die Gräfl. A. Kielmannseggischen Baumschulen zu Gülzow bei 
Lauenburg a. Elbe (Obergärtner E. Lesser): Juniperus japonica 
aureo variegata, Cryptomeria. japonica cylindrica (Nadeln 


glauca. Drei neue Begonien: Paul Hirt, Uelzen, der a 
ae schöne Begonien ausgestellt (s. Monatsschrift 1881, S. 406). 
Drei neue Fuchsien: Asmuth Müller, en, ER Ho ee. 
(Boucharlat) ähnlich Schneewittchen, gefüllt, Kele men- 
krone weiss, Melibocus (1881 Klein) Be blau, elek Teen) 
gefüllt, Blume weiss. 
Eine neue Züchtung führte Herr Gustav Godeffroy (Ober- 


Vallota purpurea von hohem Werth ausgestellt: eine ungemein 
leuchtende, ganz niedrige Varietät, die als V. p. bicolor bezeichnet 
war. Letzterer Name, wegen des weissen Grundes der rothen Blüthe 
gegeben, erscheint uns zwar kaum passend, da das Weiss nur wenig 
hervortritt, aber die Pflanze an sich ist sehr empfehlenswerth. — 
- Weitere neue Züchtungen lieferten Carl Hamann, Altona er 
Pelargonien) und Sauber & Müller (Rivinia laevis- [humilis] fo ; 
ährend im Innern des Glaspalastes die gemischten Kar: Blatt- 
zen-Gruppen dem Ganzen den Stempel der Grossartigkeit und 
Bhosken aufdrückten, waren es im Freien die Coniferen, die da 
Zeugniss ablegten von dem glüc klichen Seeklima - Hamburgs und 
von der Beliebtheit, deren sich immergrüne Gehölze daselbst erfreuen! 
Allerdings fragt sich, ob die Produktion nicht den Bedarf schon 
übersteigt; es will uns scheinen, als wäre es kaum möglich, dass 
alle die neu auftretenden Firmen lohnenden Absatz für ihre Produkte 
finden, und wenn wir recht unterrichtet sind, ist dem nicht blos 
bei jüngeren, sondern selbst bei renommirteren Firmen so. 

Die stattlichsten Coniferen zeigte Herr J. C. Jürgens, Nien- 
stedten: Chamaecyparis (Cupressus) Lawsoniana (ca. 5 m hoch!) 
Abies nobilis glauca, A. Engelmanni glauea, Seiadopitys verticillata, 
3 m hoch, schön pyramidal, Thuja oceidentalis pyramidalis aurea, 
4 m hoch, 2 m Durchmesser!, Thuja oecidentalis globosa Jürgens, 
2m Durchmesser, Tsuga Hookeriana Murr. , graugrün, un 
pisifera filifera Veitch (etwas sparrig), P. Jeffreyi, Nadeln zu 3, 
15 cm lang, sowie Picea excelsa inverta Carr., ‚die Hängefichte) 
weniger schön als merkwürdig. 

Reicher an Zahl war die Ausstellung der Heıren Peter Smith 

.Co., Hamburg-Bergedorf, da sie sich bei mehr Konkurrenzen 
betheiligt hatten und rühmend hervorzuheben war bei ihnen die 
gute Eti tiquettirung der asp die sonst z. Th. zu wünschen übrig 

26* 


ee 
er) N 


492 — R 


waren etwas kleiner als die Jürgens’schen, aber in vortrefflicher 
Kultur, so s. B. Abies nobilis argentea, Picea Aleockiana, Abies 
numidica hort. etc. | 
Auch Zwerg-Coniferen waren von ihnen (wie von C, Born) “ 
ausgestellt, darunter Abies balsamea Hudsoni Bon., Picea excelsa * 
parviformis hort. (unglücklicher Name!), die alte P. excelsa Clan- 3 
brasiliana Loud. ete.; das Interessanteste war aber ihre Gruppe von 25 . 
Abies in mindestens zehn Arten, Mit gut kultivirten Coniferen traten $ 
ferner ©. Born, Othmarschen, C. Sehlobohm, Eidelstedt bei Altona, 
Joh. v. Ehren, Nienstedten, John Carlsson in Farmsen, die Gräfl. a 
Hardenberg’sche Gartenverwaltung etc. in die Schranken. Letztere “ 
lieferte u. A. die besten fünf Araukarien. R 
Wie die Coniferen, so erinnerten auch die zahlreichen Topf- 
obstbäume an Verhältnisse, wie man sie sonst in England zu sehen 


;ewohnt ist. Allen voran standen die des Herrn R. M. Sloman, 
(Obergärtner Lüdicke), Othmarschen, die des Herrn L Lippert 4 
(Obergärtner Hartmann) und des Herrn Joh. Wesselhoeft (Obg. : 
Dubbert); aber auch die von G@. Hesse (Obergärtner Voss), “ 
] 


. L. Behrens (Obg. F, Bartels), Konsul D Schutter etc. waren a 
sehenswerth. R. M. Sloman hatte nicht weniger als 45 (!) Apfel- E 
pyramiden, acht Birnpyramiden, acht Pfirsichpyramiden und drei 
Pfirsichhochstämme ausgestellt und erhielt für «diese Sammlung in 


Gemeinschaft mit den schönen Farnen, wie erwähnt, die goldene ; ee 
Staatsmedaille. Seine Duchesse Pitmaston war 12 em lang. ; 
ormbäume und Hochstämme — ohne 


. lang auf dem Bod 
Gehölze lieferte Fr. 


n . kurren 
= fie Gekamm 


—_- 53 — 


grosse silberne Medaillen, sowie 9 kleine silberne Medaillen, dazu 
noch Geldpreise! Sein Kaiser Alexander- Apfel mass 36 cm Umfang 


und wog fast 500 gr; eine Traube West St. Peter, die rg für's Kalt- 


haus, 1 kg, die 24 Trauben seines Sortiments 13% k 
usserdem zeichneten sich mit Obstsortimenten, Weitranben etc. 
aus: H. L. Newman (zwei goldene Medaillen), F. a Re, ® 
Schabert, G. rdekher (Obergärtner F. AOL DETEN > WE 
Michelsen (Obsthändler), P. Gudert, Tönning, H. C. Harmsen, 
C. Schlobohm, C. H. Duwe, F. C. Vo EWagk, unser Mitglied 
F. Hafner, Radekow (sieben Preise), L. Lippert, E.L. Behrens, 
J Wesselhoeft, C. Million, Lübeck ete. F. Ehrenberg leste 
ag Schr von einer Diospyros Kaki-Sorte „Persimon Mikado“ 
aus. Es ist nach ihm eine nene Sorte von grosser Schönheit und 
Güte, gelb von Farbe, frisch, getrocknet, EEE und kandirt 
gleich me 
emüse war gut, kam aber neben dem schönen Obst 
und a herrlichen Blumen-Arrangements weniger zur Geltung. Wir 
nennen von Ausstellern besonders: Fr. Vollstedt in Husum, unser 
Wise H. Wrede in Lüneberg, Claus Cordes in Wilhelmsburg, 
C. v. Horn, Billwärder, Ed. Wolters in Dortmund, Graf W. 
ER Wrisberg, Wiegersen, Hannover, Fr. C. Pommerencke, 
A. W. Höbbel, Hamburg, H. Stuhrmann, Rhiensberg bei Bremen 
(190 Sorten Kartoffeln) e 
ie ungemein age es von Blumen- Arrangements zu 
beschreiben, ist ganz unmöglich; zu unserer Freude können wir 
aber konstatiren, dass Ha darin seit drei Jahren bedeutende 
Fortschritte gemacht hat. Den ersten Preis für den schönsten 
Blumenkorb erhielten Starck und Berger, für den zierlichsten 
Blumenkorb unser Mitglied J. D. Dencker, Hamburg, Eimsbüttel, 
für den besten von Blumen arrangirten Tafelaufsatz Gebr. Seyder- 
helm, desgl. von Blumen und Pflanzen @. Desebrock, für ein 
Ball- Bouquet Starck und Berger, für ein Strauss- Bongust, ohne 
Draht, dieselben; für = Vasen-Bouquet Gebr. Seyderhelm, für 
ein Braut-Bouquet C. Friedrich, für einen Brautkranz Wwe. 
Röhl, für einen da (leider in Berlin wenig üblich) W. Rischer, 
Leipzig, für einen Haarputz Gebr. Seyderhelm. Letzteren ward 
für ihre Gesammtleistung die goldene Staatsmedaille zu Theil. 
on abgesehnittenen Blumen sind die schönen grossen Astern 
der Herren Peter Smith & Co. und des Herrn Fr. Spittel, 
Arnstadt, die Georginen des letzteren, die Gladiolen des Herrn 
Thomas, Dresden, und des Herrn Spittel zu nennen 
Erwähnen wir nun noch einiger besonders hervorragender Gegen- 
stände, so sind es Dipladenia amabilis von Herrn Heinrie 
v. Ohlendorff, eine kletternde Apocynaceae, der ae Echites 
nahe stehend, mit grossen trichterförmigen rosarothen Blumen, die 
in der Weise wie. Lapageria gezogen, im Topf sich sehr gut aus- 
nahm. Ferner Fuchsia procumbens, Vitis reticulata fol. var. 
„mnd Mikania violacea, drei hübsche Schlingpfanzen, nicht 


Syn, 


schmalblätterig), album und floribundum, Dieffenbachia Parlatorei, 
Anthurium magnificum, Odontoglossum Roezlii, Dieffenbachia Leo- 
poldii (mit weissem Mittelnerv), D. Jaequini var. pieta, Croton 
Disraeli, Caladium metallicum (sehr schön), Dracaena brasiliensis 
ısehr breitblätterig), Vanda gigantea, Sarracenia Chelsoni, Cattleya 
Aucklandi (?), grün, mit braunen Querstreifen, Lippe rosa, A. Andre- 
anum(!), Cypripedium Veitchii, Tillandsia tesselata. 
Von ganz besonderer Merkwürdigkeit und Schönheit war eine 
buntblättrige Ananassa Porteana von Herrn C.H. Wätjen (Obg. 
ehle). Dieselbe hatte fructifieirt, war wieder durchgewachsen und 
trieb oben nun im Schopf fast ebenso lange bunte Blätter, wie unten. 
Möglicherweise dürfte sich dieser Durehwachsungsprocess, der ja bei 
Ananassa die Regel ist, aber wohl selten so schön zum Ausdruck A 
kommt, noch einmal wiederholen. e 


N 
dr RE 
N Deere En 


Otto Deseniss, Hamburg, 
Ad. Klengel (Gärtner F. L, Kreutzfeldt), Marienthal, die Palmen 


J. F. Bauer, Schwachhausen bei Bremen, desgl. die von Hirt, 
Uelzen, welehe von ganz besonderer Schönheit waren, die Farne des a 
errn Stange etc. ete. Unter den Teppichbeeten erhielt ds ds 

Herrn H. L. B. Warnecken den ersten Preis. 
un eine zwar unscheinbare, aber doch sehr wichtige Sache: 


den Reizker, den Mousseron ete. im 
lbs 


AU RER U BEN $ 


en 
NEN 
ER 


h praktische 
ter und der Vertilger der verheerenden Schwämme“ (die 


_ 45 — 


beschrieben. Wir glauben, dass sie eine Zukunft hat, denn so gut 
wie es gelingt, die verschiedensten Pilze auf Pfaumendekokt, Brot ete. 
. zu ziehen, wird es re gelingen, sie im Gewächshause unter den 
Stellagen 'ete. zu züchten. 
Als Be Beispiel einer schwierigen Zimmerkultur 
seien zwei Dionaea muscipula genannt, die Frl. Heuvels gezogen. 
on diversen Gegenständen nennen wir den Raphiabast des 
ig ehe, Fr. Pommerenke u. A. Herr Höbbel übergab 
robe von einer kleinen Insel bei Reunion, an der man 
deutlich sah, dass dieser Bast die Epidermis von Palmblättern (Raphia 
angolensis u. a. Arten) ist; ferner die Schattendecken von der 
Mechanischen Rohrgewebe- Fabrik us Mahn & Kuhlmann, 
a age (Preis 42 Pf. pro qm, wenn 1—2 Halme in jeder Masche, 
2 Pf., wenn 2—3 Halme), den ohne Anka von E. Werner & Co., 
or "das vorzüglich konstruirte ARTIeEDNE und transportable, 15 m 
lange und 5 m breite Fruchthaus (das sich übrigens auch als 
gewöhnliches rg; eignet) Bi Ed. Zimmermann, Altona, 
eizapparat von R. O, Meyer, die schöne erg im Mittel- 
punkt der Anstellung von H. Pohl & Co., Berlin 
Zum Schluss sei bemerkt, dass das Obst für Ge Kaiserliche 
Tafel bei dem Diner im J enisch’schen Hause zu Hamburg am 14. 
September von unserem Mitgliede, Herrn Dr. Chrysander in Berge- 
dorf bei Hamburg geliefert war. Derselbe erzielte in diesem Sommer 
eine Pfirsich von 32 em Umfang und 430 g Gewicht! 
re L. Wittmack. 


Ueber das Abfallen der Lindenblätter, 
veranlasst durch Ascochyta Tiliae. 
Von Prof. Dr. Frank. 

Es ist bekannt, dass Laubbäume, ‚besonders Linden, manchmal 
schon im Hochsommer ihr Laub verlieren, nachdem dasselbe vorzeitig 
gelb geworden ist. Diese Erscheinung kann verschiedene Ursachen 

haben, unter denen die Sommerdürre und die auf der Unterseite'der 
Blätter lebende rothe Milbenspinne (Tetranychus telarius) die häufig- 
sten sein dürften 

Um eine andere Krankheit handelte es sich in einem im Juni 
dieses Jahres zu Fürstenried bei München beubachteten Falle, der 


ausnahmslos, dass der Blattstiel gebrochen war, und zwar lag die 
Bruchstelle an wechselnden Punkten, meistens ungefähr in der Mitte 
des Stieles oder auch ziemlich nahe der Blattfläche, oft auch in der 
Nähe der Basis des Stieles, und immer zeigte sich das Bruchende 
als eine kranke Stelle, wo ‘der Stiel meist in seiner ganzen Dicke 
bleich, mürbe und brüchig geworden war. Augenscheinlich war diese 
veränderte Beschaffenheit die nächste Ursache des Abbrechens an 
dieser Stelle gewesen. Denn vielfach zeigten die Stiele auch noch 


Be 


an anderen Punkten dieselben kranken Stellen in geringerer Aus- 
dehnung und schwächerem Grade. In der Regel war die kranke 
Partie von dem gesunden Theile des Stieles durch eine dunkelbraune 


\ 


bis schwarze Färbung abgegrenzt, und 


ie 
Erkrankung erschienen als ein kleiner Fleck von der nämlichen 


dunklen Farbe, auf dessen Mitte bei weiterer Ausdehnung das Aus- 
bleichen und Mürbewerden seinen Anfang nahm. 

Die Ursache dieses Absterbens des Gewebes ist ein Schmarotzerpilz, 
welcher in jeder kranken Stelle zu finden ist, nämlich die schon früher 
auf Lindenblättern beobachtete Aseochyta Tiliae Lasch (Spilosphaeria 


stehen bleibt; in diesem Falle zeigen sich auf den Rippen die 
beschriebenen dunklen Stellen, und auch in der Blattmasse entstehen 
rundliche, bleiche oder bräunliche, dunkelgesäumte dürrwerdende 
Flecken. Während dies also das gewöhnliche, minder schädliche 
Auftreten des Parasiten ist, zeigt der in Rede stehende Fall, dass 
der Pilz auch die Blattstiele befallen und dann wegen des daraus 


der Fleck ist. Es sind kleine, von einem Pilzfadengeflecht gebildete, 
unmittelbar unter der Epidermis nistende Behälter, die auf ihrem 


je ‚eine farblose, ellipsoidische, einzellige, 0,009 bis 0,011 mm lange 

Spore ab. Der Innenraum des Spermogoniums ist daher mit zahl- 

reichen Sporen erfüllt. Die Decke desselben, welche aus der Epidermis 

und einer mit dieser innen verwsbten sehr dünnen Schicht von 

0. Pilzfadengeflecht besteht, zerreisst sehr bald unregelmässig, wo-lurch 

die Sporen nach aussen gelangen und sich weiter verbreiten können. 

Es ist bis jetzt noch unbekannt, ob aus diesen Sporen der Pilz von 

. neuem entstehen und auf diese Weise die Krankheit sich verbreiten 

kann. Ebensowenig wissen wir darüber etwas, wie der Pilz über- 

'_ wintert und wie die Krankheit ihren ersten Anfang in jedem Jahre 

nimmt. Es ist zu vermuthen, dass der Parasit ausser den Spermo- 

gen Born Sn vollkommnere, nämlich eine Ascosporenfrucht besitzt; 
a. e “ ee 


elches ‚diese ist, wo und zu 


assregeln zur Bekämpfung 


a Er 


nale Zeit sie. zu suchen ist, 


# 


Die Zwiebelmade (Anthomyia des 


und die Mittel zu ihrer Vertilgun 


Wer in grösseren Mengen die gew eig Zwiebel (Allium Cepa) 
mit ihren Spielarten: die braunrothe wendische (besonders im Spree- 
walde, in Lübbenau viel gebaut), die gelbe “ind die weisse Bolle, die 

unkelrothe braunschweigische u. s. w,, sowie den Porree (Allium 
orrum), und die zusammengesetzten Zwie beln, wozu die Schalotte 
(A. ascalonicum), die Rocambolle (A. Seorodoprosum), der Knoblauch 
(A. sativum), der Schnittlauch (A. Schoenoprasum) und die Winter- 
bolle (Hohllauch, A. fistulosum) gehören, für den Markt baut, wird 


iebeln S 
übergegangen und mit vielen weisslichen kleinen Maden bedeckt 
finden. Diese Maden sind die Larven der Anthomyia antiqua Meig. 
(ceparum), welche hauptsächlich .die gewöhnliche Zwiebel (Bolle) 
heimsucht, und die Larven der A. platura, welche den Porree un 
die zusammengesetzten ‘Zwiebeln, besonders die Schalotten, angreift. 
In manchen Jahren sind sie häufiger als soast, und scheint besonders 
ein trocknes Frühjahr, wie das diesjährige, einen ‚grösseren Einfluss 
auf die Verbreitung dieses Uebels auszuüben, als ein durch reichliche 
Niederschläge feuchtes oder nasses, Ebenso scheint altes, lange 
kultivirtes und dadurch sehr humusreich gewordenes Gartenland 
dieser Plage mehr ausgesetzt, als frisch in Kultur genommenes und 
tief rajoltes. Nach englischen Berichten ist in diesem Jahre England 
ganz besonders von diesem Zwiebelfeind heimgesucht und hat man 
dort die verschiedensten Mittel versucht, der Pest Einhalt zu thun 
und die Larven zu vertilgen. Ich lasse "daher nachstehende Kultur- 
verfahren und Mittel nach dem „Garden“ vom 16. Juli d. J. folgen, 
zur Versuchsanwendung auch bei uns, da re vielleicht neu 
und nicht überall bekannt oder versucht worden i 

Als ein sehr es etregge Mittel wird das an ‚gerühmt. 
Mr. Mac Kinlay wandte als einziges zuverlässiges, Sand mi 
Petroleum gesättigt and zwischen die Bollen oder Zwiebeln gesäet 
und nachher tüchtig mit Wasser überbraust, an. Er versuchte 
zuerst den unmittelbaren Erfolg des Petroleums, indem er mehrere 
Larven der Fliege in einen Topf mit einigen jungen Zwiebeln that. 
Am dritten Tage, nachdem die Zwiebeln sowohl als die Larven sich 
erholt hatten, tröpfelte er drei Tropfen Petroleum in den Inhalt des 
Topfes und nach 24 Stunden fand er mit dem Vergrösserungsglase 
sämmtliche Larven, zwei ausgenommen, todt. Kalkwasser hatte 
nicht diese Wirkung, sondern erst nach längerem Gebrauch wurde 

n 


Petroleum in sechs Gallonen Wasser und, nachdem er 2— 
vorsichtig die Mischung über das angegriffene Beet mit einer Brause 
gleichmässig vertheilt hatte, war die Plage beseitigt. Bei trockenem 
Wetter muss das Oel aber mit Vorsieht benutzt werden, ‚da es die 
| Fan. leicht verbrennt. 


IR 


_— 458 — 


Ein zweites Mittel ist Russ und Holzasche. In Brahan Castle 


Theile trockenen Russ und zwei Theile Holzasche untereinander, un 
streute die Mischung, nachdem sie durchgesiebt worden, in die 
Aussaatrinnen sowohl als über das ganze Land. Der Erfolg war 
eine gute Ernte und wenig Verlust durch die Made. 
ach Mr. Malcolm Dunn ist seine Kulturmethode wie folgt: 
Nachdem das Land rajolt oder zweimal gut gegraben, auch im Herbst 
gedüngt und die Stelle für die Zwiebeln stets gewechselt (also nie- 
mals zwei Ernten auf demselben Flecke), theilte er das Land in 
Furchen und liess es so den Winter über liegen. Im nächsten Früh- 
jahr, früh im März, wurden die Furchen wieder mit der Grabforke 
(ein engliches Gartenwerkzeug, welches bei uns nicht zum Graben 
gebräuchlich, aber in schweren und verunkrauteten Böden, durch 
Quecken, Geissfuss (Aegopodium Podagraria), verunreinigt, viel brauch- 
arer als unsere Spaten) geebnet, die Oberfläche angetreten, geharkt 
und die Zwiebeln in Reihen, einen Fuss auseinander, gesäet. Sobald 
die Pflanzen etwa sechs Zoll Höhe erreicht, wurden sie auf 3—5 Zoll 
Weite verdünnt, je nachdem sie üppig wuchsen, und erhielten eine 
Kopfdüngung von trockenem Russ während eines feuchten Morgens. 
uf diese Weise erzielte er stets eine gute Ernte ohne Verlust 
durch die Made. 

Als drittes Mittel empfiehlt Mr. Mac Laren eine Auflösung 
von Alaun in Wasser als billiges und sicheres Mittel. Die Verluste 
waren danach nicht so gross als ohne dies; Seifenwasser, reichlich 
dem Beete 2—3 Mal gegeben, soll die Zwiebeln des Mr. Loney eben- 
falls von der Made befreit und ihm zu guten Ernten verholfen haben. 

Taschenberg in seiner Entomologie für Gärtner giebt über 
die Lebensweise der Anthomyia Folgendes an: „Die F liege erscheint 
aus den überwinterten Puppen im April und begattet sich. Das 
befruchtete Weibchen legt jetzt, und von den folgenden Generationen 
später, seine Eier an die Blätter der Zwiebeln, dicht über der: Erde. 
Die ausgeschlüpfte Larve bohrt sich durch das Blatt ein, geht 
zwischen ihm und dem folgenden hinunter in die Zwiebel bis zum 

Kuchen und arbeitet hier Gänge, welche bald die Fäulniss der Zwiebel 
veranlassen, weil zahlreiche Maden zugleich das Zerstörungswerk 
‘ betreiben. Die äusseren Blätter verrathen durch ihr Gelbwerden 
die Gegenwart des Feindes. Die Made bohrt sich zur Verpuppung 

ıeraus und geht in die benachbarte Erde. Weil schon höchstens 


re 


mehrere Generationen möglich und die Made fast den ganzen Sommer 
hindurch da in den Zwiebeln anzutreffen, wo sie einmal verbreitet ist.“ 
Da man nun mit Russ, Kohlenstaub, Asche ete. versucht, die 
Fliege von dem Eierlegen an den mit "obigen Stoffen bedockten 
jungen Pflanzen abzuhalten, so würde dies auch gelingen, wenn 
einige Stellen unbestreut liesse, um diese als Fallen für die Eier 
ablegenden hinzustellen. Nachdem die jungen Maden nun an diesen 
Stellen an den Bollen ihre Zerstörung begonnen, braucht man nur 
sämmtliche kranke Pflanzen aufzuziehen und sofort mit den Maden 
zu verbrennen, um auf diese Weise die anderen Zwiebeln ohne 
Weiteres einzuernten. Ebenso mag auch ein tägliches Absuchen der 
Zwiebelreihen sich verlohnen, indem man die kranken Pflanzen auf- 
zieht und verbrennt. Carl Mathieu. 


Die in Norddeutschland kultivirten Juglandeen 


systematisch skizzirt 
von Th. Wenzig. 


Die Kurkularade DC. mei ee sich von den nn nahe- 
stehenden Cupuliferen (Betula, Alnu ory arpin ‚ Fagus, 
Castanea, Quercus) durch das Fehlen er Nebenblätteßen, Era ein 
Ovarıum mit unvollständigen Scheidewänden und durch ein auf- 
rechtes Eichen. 

n zu den Juglandeen gehörendes Geschlecht: Engelhardtia 
Leschen. ist in den Tropen der alten Welt — Java, tindien — 
heimisch, bei uns (Norddeutschland) mithin im Freien nicht kultivir- 
bar. Desto besser gedeihen die Arten der drei anderen Geschlechter: 


seit dem Jahre 1877 die bei Berlin, Potsdam ‚ Werder 
(Alt-Geltow) kultivirten Arten dieser Familie beobachtet, neuerdings 
die amerikanischen er meist von Engelmann und Hooker 
gesammelt und gesandt, auf d ee Herbarium (Berlin) 
eingesehen und meine Studien gestützt a 
r6ee Michaux, Histoire des achres red de /’Amerique 
septentrionale Paris 1810, 
North American age I. mit den den Zeichnungen Figur 30, 
31, 33, 35, 36, 
Nuttall, Genera Sehr of North American (1818) II. 
The North American Sylva (1854). 
Asa Gray, A manual of the Botany of the North United States (1867). 
Hooker, Flora Boreali-Americ. (1840). 
Emerson, Report on the trees and shrubs of Massachuets. Boston 
184 Mit guten Abbildungen. 


— 460 ° — 


Da der Grossmeister der Botaniker Nordamerika’s, Professor 
Asa Gray, bei den Arten der Gattung Carya nicht speziell auf die 
i aceen — Crataegu i d 


entgegengesetzte Fall) bin ich ihm darin gefolgt, um so mehr, da 
die Original-Exemplare der Autoren selten vorhanden sind. Dagegen 
füge ich die Nummern der grossen, Blüthe und Frucht tragenden 
Bäume und Sträucher der Königl. Landesbaumschule in Alt-Geltow 
bei Werder bei, die beste Gelegenheit, sich von der Erscheinung 
der Art zu überzeugen. Um jedoch nicht ganz die Synonymie zu 
übergehen, gebe ich die von Nuttall in seiner „North American 
Sylva“ angeführte, 


Juglans L. 
EAUEBER: männliche: in Er Kätzchen, Kelch 5— REN 
Staubgefässe 14—36 
weibliche: in, kurzen Kelch 4theilig, ober- 
ig, Blumenkrone 4theilig, zwei lanzett- 
frmige, zurückgekrümmte, papillös gewim- 
te Narbe 
Frucht: eine Drupa = Steinfrucht mit einem’zum Theil schwam- 
migen Pericarpium (Fruchtschale), die Nussschale 
runzelig oder unregelmässig gefurcht. 
Blätter Hehe wie auch die der andern 
beiden Gattung 
1.J.regiaL. Unsere Wallnus 
Blättch en 7—9, länglich er glänzend, kahl, ganzrandig, a 
Er ze riechend, jung unten auf der Mitlelrippe mit an 


Frucht: Ängelrad Nusssteinschale fast glatt 
erland: Persien. Bei uns seit langer Zeit kultivirt. 
ie ge var.: laciniata hortorum, imperialis ht., eine 
Varietät der Gärten mit sehr re Blättchen, die 
meist eine ungetheilte Basis zeigen, erst bei dem vor- 
letzten Blattseitennerv (vom Stielchen aus) beginnt die 
altung. Am Grunde des Blattes sind die Blättchen 


a 


- Jaubung gewährt einen prachtvollen Anblick. Schöne’ 
wa or in der Kgl En in Alt-Geltow 
erder und im Un bare bei Potsdam. 
Auch ein J. regia var.: monophylla wird in Gärten gezogen. 
2. 1. a ir graue Nuss. J. ale Michaux. 
Er ter-Nut — Butternus 
= Blättchen ar länglich eiförmig, an der Basis ae 
stumpf, an der Spitze lang zugespitzt, gesägt, un ig. 
Junge Zweige, ganz junge Blätter, Blättetiele 
2... wollig mit klebrigen Haaren. 
Knospe kurz, oval, graufilzig. | 
iche { Aehre age und ı mit. Ze ns wie die von 


Frucht en eiförmig, zugespitzt, klebrig- braun- 


218: 
Nüssschate tief gravirt und rauh wie ein Reibeisen, mit 
zerrissenen Längsfurchen. Nuss 2zellig an der Basis. 
Baum von 30—50 Fuss Höhe mit grauer Rinde und weit aus- 
gebreiteten Zweigen. Das Holz (hochgeschätztes Nutzholz, wie 
auch das der anderen Arten von J uglans) heller braun wie das von 
J. nigra. Blüht im Mai, Frucht reif im September, ge ebenso 
wie die der folgenden "Art nicht so schmackhaft wie die vo 
J. regia. No. 1342 der Kgl. L.-B. in Alt-Geltow, im botanischen 
Garten (Berlin), Sanssouei (Potsdam). Häufig in den Wäldern 
Nordamerika’s. Nuttall berichtet in seiner „North American 
Sylva: „Zufolge eines Versuches, veröffentlicht in dem Massa- 
chusets "Agrieultural Journal, ist der Saft des Butternussbaumes 
im Stande, ebensoviel Zucker zu liefern, wie der Ahorn. Vier 
Bäume geben in einem den neun Quart, aus welchem man 
1Y Pfund Zucker gewi 
. cinerea var.: rare des Berliner botanischen Gartens 
trägt F rüchte, welche %—% so gross sind, wie die der gewöhn- 
lichen J. cinerea 
3.J. nigra L. Black-Nut — schwarze Nus 
(In K. Koch’s Dendrologie ist irrthümlich diese Nuss als 
Butternuss bezeichnet, entgegengesetzt der Bezeichnung 
der Autoren des Heimathlandes Amerika. 
Blättchen. 15—16, länglich eiförmig, breiter wie die von 


= 


blättchen 4 oft. Ganz junge Blätter sind mit grauem 
Filze bedee 
Knospe kurz, neh, ee 
Weibliche Aehre wie bei J. ein 
Frucht sphärenrund, rauh pun ktirl, 
Nussschale gerunzelt, Nuss 4zellig an der Spitze und Basis. 
Ein hoher schöner Baum mit schwärzlich brauner Rinde und 
kostbarem purpurbraunem Holze, welches mit dem Alter in’s 
Schwarze übergeht. Sehr schöne alte Bäume im botanischen 
arten zu Berlin, Kgl. Landesbaum-Schule. 

Auf der Pfaneninsel bei Potsdam ist ein J. nigra, dessen Früchte 
die Form von’ J. einerea annehmen (mehr birnförmig als run 
Blüht im Mai, Frucht reif im Oktober. Der Same enthält weniger 

fettes Oel, als der von J. einerea, aber mehr als der von J. regia. 
Vaterland: Nordamerika, selten in den Oststaaten, gemein in den 
Weststaaten. 
4. J. mandschurica Maximowicz. Bull. de l’acad. de St. Peters- 
bourg XV, p. 127 (1857). 
Da leider das Exemplar des botan. Garten eingegangen, gebe 
ich die Beschreibung es K. Koch’ s Dendrol. I, p. 599: 


— 492 — 


„Blättchen 7—9paarig, länglich, das unterste Paar eirund, schwach 
gezähnt, unten weichhaarig, hautartig. Endknospe nackt 
verlängert, seitliche übereinander. Blätter 19” lang. 
Die sitzenden Blättchen 2” breit, 3%” lang.“ 

Vaterland: Amur. 
5.d. rupestris Engelmann. Sitgreaves report of an exped. down 
Zun and Kolorado River. 111 tabl. 15 und 16 (1853). 
fructicosa hortorum. 


030—0,050 m lang und 0,002-—-0,003 m bre 

Weibliche Aehre kürzer wie die von J. einerea und nigra, aber 
änger wie die von J. regia. Blüht im Mai. 

No. 1363 in Alt-Geltow, im botanischen Garten zu Berlin. 

Strauchartiger Baum. Vaterland: Kalifornien. 

6.J. nana des Berliner botanischen Garten. 

Blättchen 15—17, lang 0,055—0,060 m, breit 0,017—0,015 m, 
lanzettlich, dichter gesägt wie bei J. rupestris, doch sind 
auch hier die Zähne nach der Spitze des Blattes gerichtet, 
auf der Unterseite in den Achseln der Blatt- 
nerven weisslich gebärtet. Junge Zweige und Blatt- 
stiele sind mit dichterem Filze bedeckt, als bei J. rupestris. 

Strauch im Berliner botanischen Garten. Vaterland: Texas? 

(Schluss iolgt.) 


Vorkehrungen gegen die Reblausgefahr. 


Die Gefahr der Vernichtung des europäischen Weinbaues durch 


die Phylioxera wird von Tag zu Tag eine grössere, da die.-Kolonnen 
dieses Feindes der Weinkultur raschen Schrittes vorrücken und die 

.. Erfahrung den Beweis erbracht hat, dass auch in denjenigen Ländern, 
welehe sich frei oder nur wenig durch die Reblaus infieirt glaubten, 

_ wie Oesterreich-Ungarn, Italien und Spanien, die Zahl der Reblaus- 


' Suchen unzweifelhaft bedeutend steigern, denn eine neue 
eckung eines Infektionsheerdes bestätigt in den meisten Fällen, 


Irgan des. deutschen Weinbau-Vereins VI, 8.101 und 109. 


=  heerde eine sehr bedeutende ist. Dieselbe wird sich bei gründ- 


N a 


— 463 — 


dass m Ansicht, durch den Versandt von Reben sei das gefährliche 
Insekt nach einer Menge noch unbekannter Punkte eier 
Bumcce, eine richtige ar 


a 

Anagen von verschiedenen nördlicher aeg Infektionsheerden, so 

. bei Tallisieu, Klosterneuburg u. s. w. erbracht, woselbst das 

Klima dem unseren ‚entspricht gu durch mit Reben "eingeschleppte 

Phylloxeren die Weinberge in gröserem Umfange zum Absterben 

gebracht wurden.? Das neuerdings konstatirte Auftreten der Reblaus 
bei Neuenahr mahnt nunmehr zu doppelter Vorsi 

a selbst unter den klimatisch günstigsten Verhältnissen Nord- 
amerika’s gestattet das OADERRER der Phylloxera den Anbau 
der europäischen Reben nicht!? 

Das keine unserer der Reblaus zu widerstehen vermag, 
wurde mehrfach bewiesen.) Alle bis jetzt zur Vertilgung der Phyl- 
loxera in Vorschlag eg chemischen und mechanischen Mittel 
haben die auf sie gesetzten Hoffnungen theils gar nicht realisirt, 
theils sind sie, wie Rs Unterwassersetzen der Weinberge von sehr 
beschränkter Anwendbarkeit. Es scheint nur eine Methode der 
Bekämpfung der Eeblaus allgemein möglich und diese besteht in 
der Anpflanzung derselben widerstehender Rebsorten, welche 
entweder direkt oder indirekt, indem sie als Pfropfunterlagen dienen, 
gestatten, die Weinkultur trotz dem Vorhandensein des gefährlichen 
Insektes zu betreiben, und sind die in dieser Hinsicht in Frankreich 
erzielten Resultate ganz ausserordentlich befriedigende.’ 

Wenn auch von Seiten des deutschen Reiches und der Weinbau 
treibenden Nachher Shusten das Möglichste zur Auffindung und Ver- 
nichtung etwa vorhandener Phylloxera-Ansiedelungen geschieht, so 
ist es jedoch geboten, dass man sich hiermit nicht begnügt, sondern 
es wird dringend erforderlich, zeitig dafür Sorge zu tragen, dass, 
wenn trotz aller Vorsicht die Gefahr über deren einbau herein- 
brechen sollte, man derselben gegenüber gerüstet dasteht und hierzu 
scheint in erster Linie geboten, eine hinreichende Anzahl von wider- 


2) Annalen Jder Oenologie, wissenschaftliche Zeitschrift des deutschen Wein- 
bauvereices VI, ae Kt 364. Bericht über den rigngn Art Kongress 
in Fre ah i. Br. 877, S. 108. Weinbau III, 348, 48, VI, 76. Bericht 
über den deut en Weinbau Kongress in Koblenz ers; 84 

3) Bericht über Ben deutschen Weinbau-Kongress in Würsburg 1878, S. 84. 
Annalen der ologie 188 u. ff. 

4) Annalen der De VI, 471, VII, 349, Weinbau III, 231, 327, IV, 22. 
Bericht über den deutschen Weinbau-Ko ngress in Kreuznach 1876. 2 s.3 

= 5 a Freiburgi. Br. 1877, 
Tg 1878, 5 25. 

ee) Annalen der Venologie, VIL 343, 349, 360, VIIL 18 
Ber. üb. d. deutschen Weinbau -Kongress sim hreiurg Br 1877, S.87, 93, 104. 

© » . Würzburg 1878, S. 76. Weinbau VL49. 


—_— 464 — 


standsfähigen Reben zu erziehen, welehe es für die Zukunft ermög- 
lichen, trotz dem Vorhandensein der Phylloxera die Kultur der Rebe 
zu betreiben, mögen solche nun direkt ein geniessbares Getränk 
liefern oder als Pfropfunterlagen für die nicht resistenten Rebsorten 
dienen.‘ 

Es giebt jedoch nur ein Mittel, widerstandsfähige Reben ohne 
Gefahr der Verschleppung der Phylloxera in hinreichender Zahl zu 
beschaffen, und dieses besteht in der Anzucht von solchen aus 
dem Samen widerstandsfähiger Weinstöcke. Bei Gelegenheit der 
Weinbau-Kongresse in Trier 1874,” Colmar 1875,9 Freiburg i. Br. 
1877,9 Würzburg 1878'% und Coblenz 1879,'D dem internationalen 
Weinbau-Kongress in Lausanne,'® in zahlreichen Abhandlungen un 
Cirkularen Dr. Blankenborn’s,'” bei vielen Versammlungen von 
wissenschaftlichen und praktischen Oenologen anderer Länder wurde 
die Wichtigkeit der Saatkultur widerstandsfähiger Reben in ein- 

gehendster Weise besprochen. 


lieferten die hierbei gewonnenen Erfahrungen den Beweis, wie noth- 
0... wendig es ist, die Traubenkerne aus zuverlässigen Quellen zu beziehen, 
denn durch eine Aussaat von mehreren Centnern Rebenkerne wurden 
nur 10 bis 12000 Sämlinge erhalten.'® Die erhaltenen Taylorsämlinge 
‚ erwiesen sich jedoch, in durch die Phylloxera infieirtem Gebiet in 
Armeillere (Südfrankreich) angepflanzt, als widerstandsfähig,'® einzelne 
derselben brachten schon nach drei Jahren Früchte, ja ein solcher, 
welcher im März 1874 gesät wurde und ohne Schnitt wuchs, ergab 
im Jahre 1879 die grosse Zahl von 171 Trauben und Träubehen 
mit einem Zuckergebalt von über 17 pCt. Dieser Sämling hatte im 
_ Jahre 1880 210 Früchte.'% Es ist dieses gewiss ein interessantes 
und höchst wichtiges Resultat gegenüber der vielfach verbreiteten 
Ansicht, die Traubensämlinge seien meist wenig oder garnicht 
fruchtbar, resp. erst nach 8 bis 10 Jahren im Stande, Früchte her- 
vorzubringen, 
Das hinsichtlich der Ausbeute ungünstige Resultat ist weniger 


dass die Traubenkerne durch irgend einen Umstand ihre Keimfähig- 


©) Ber. über d. deutschen Weinbau-Kongress in Würzburg 1878, S. 83. 
s Ann.d.Oen. V,S. re Im Sep.-Abdruck: B.ü.d.d. W.-K. Trier 1874, S. 30, 
en 


anne 1877. 
Annalen der Oenologie VI, 
289, 291, VIEL, 1 u. f£, 167 u. ff, 283, 289, 296. 


EN En re a % en En Te m 

en ae 5% Re, Re rn Be 

E " fr N WR F es BE HEN. 
i Se h 


= 46 = 


keit verloren hatten. Eine im Jahre 1876 bezogene Quantität Samen 
erwies sich beispielsweise als ein ausgezeichnetes Material zur An- 
zucht, denn die aus den Kernen hervorgegangenen Sämlinge wuchsen 
dicht wie Kresse aus der Erde.!” 

Ueber die Ursache, warum die aus Amerika zu uns gelangenden 
Samen ihre Keimfähigkeit verlieren, sind verschiedene Ansichten 
geäussert worden, allein es dürfte vorerst nicht möglich sein, eine 
Entscheidung in dieser Frage zu treften. C. Hamböck!® schliesst 
aus seinen Untersuchungen, dass die wenig zweckmässige Behand- 
ang der Samen den Verlust der Keimkraft bedinge und zwar die- 
selben entweder mit der Maische zu lange stehen, mit den Trestern 
zu lange liegen, oder aber, was das Wahrscheinlichste sei: beim 
Seetransport allzugrossen Temperaturschwankungen in dürftig ver- 
schlossenen Räumen ausgesetzt, resp. vor Feuchtigkeit in was immer 
für einer Form schlecht bewahrt sind. 

s ist mithin, wenn die Versuche der Aufzucht widerstands- 
fähiger Reben aus Samen Erfolg versprechen sollen, absolut erforder- 
lieh, die Traubenkerne aus zuverlässigen Quellen zu beziehen und für 
entsprechende Vorsichtsmaassregeln während des Transportes Sorge zu 
‚tragen. Die kolossale Bedeutung, weiche die zeitige Beschaffung wider- 
standsfähiger Reben durch Aussaat der Kerne der Reblaus resistenter 
Sorten gegenüber der Phylloxerafrage hat, gab denn auch in ver- 
schiedenen Weinbau treibenden Staaten den Regierungen, Behörden, 
Weinbau-Lehranstalten und einzelnen Privaten Veranlassung, diese 
Sache zu fördern. 

In Oesterreich hat die Weinbauschule in Klosterneuburg durch 
Aussaat von Samen eine grosse Zahl widerstandsfähiger Reben erzogen 
und beabsichtigt für die Folge diese Methode in ausgedehnterem 
Maassstabe anzuwenden.!” Ungarn beabsichtigt Saatkulturversuche 
in grösserem Maassstabe zu unternehmen und sandte behufs Erhebung 
von Samen einen Delegirten nach Amerika. Italien hat mit einem 
Aufwand von über 20000 Mark grössere Quantitäten von Rebsamen 
kostenfrei vertheilt und sucht ferner die Anzucht von widerstands- 
fähigen Reben aus Samen durch Ausschreibung ansehnlicher Preise 
' zu fördern.? In Frankreich werden sowohl von Lehranstalten als 
Privaten bedeutende Mengen von Traubenkernen ausgesät und die 
aus denselben erhaltenen Sämlinge dienen als widerstandsfähige Pfropf- 
unterlagen bei der Neuanpflanzung durch die Phylloxera zerstörter 
Weinberge.?? Spanien hat Saatkulturversuche in grossem Maassstabe 
veran und in Russland hat die Weinbauschule in Yalta (Krim) 
‚eine grosse Zahl von Sämlingen erzogen.?? ee, 


1%) Ann.d.Oen, VII, 25. Weinbau IV, 112, 
18) Weinbau VI, No. 15. ES 

ı Ser e i 
es, ” een $ 

21) Annalen der Oenologie VII, 343, 349, 359. Bericht ü. d. d. W.-K.in Würzburg, 
re oe - . -1878,8.%6, Weinbau VLS.4, 
we, o PO Y SB ! 


NEE 


Die vorstehend erwähnten Momente, sowie die Aufzuchtsversuche 
in genannten Ländern geben auch für die sonstigen Weinbau treibenden 
Kreise dringende Veranlassung, der Anzucht widerstandsfähiger Reben 
aus Samen eine grössere Aufmerksamkeit zuzuwenden, als es bisher 
der Fall war. enn auch von verschiedenen Seiten" grössere oder 
geringere Mengen von Samen zur Aussaat gebracht wurden,’” so 
kann hierdurch der Sache nicht Genüge geleistet sein, denn entweder 
war das Resultat der Aussaat ein sehr ungünstiges oder die Zahl der 
erhaltenen Sämlinge ist eine so geringe, dass sie, wenn die Phylloxera 
in dortigen Weinbergen eingeschleppt wird, dem Bedürfniss durchaus 
nicht zu a Aare vermag. 

m -Vorstehenden dürfte der Beweis erbracht sein, dass es 
zur Erhaltung des Weinbaues nothwendig ist, dass die Regierungen 
der Weinbau treibenden Staaten der Aufzucht widerstandsfähiger 
Reben aus Samen ihre Aufmerksamkeit zuwenden und dieselbe zu 
fördern suchen, sei es durch kostenfreie Vertheilung von Samen 
resistenter Weinstöcke an die Weinbau- Lehranstalten, Weinprodu- 
centen u. s. w, oder durch Ausschreibung von Preisen für in dieser 
Hinsicht erfolgende Bestrebungen. 

In erster Linie ist es nn erforderlich, zur Beschaffung des 
amens aus zuverlässigen Quellen in Amerika zeitig die” ent- 
rechenden Schritte zu thun, denn die dort erfolgenden massenhaften 

Bestellungen bedingen bei spät ergehenden Aufträgen eines Theiles 
möglicherweise einen Mangel an "Samen, anderen Theiles müssen 
‚jedoch, wie erwähnt, bei deren Gewinnung ‚entsprechende Vorsichts- 
maassregeln angewendet werden, damit sie überhaupt im Stande 
sind, den Zweeken, zu denen solche dienen sollen, gerecht zu werden. 
| "Von Seiten des Blankenhorn’schen Institutes, welches auch 
bereits in früheren Jahren grössere Quantitäten von Samen theils 


a Bestellung zu betheiligen, dass eine entsprechende Quantität 
von Samen übernommen werden soll, um solchen in irgend einer 
geeignet scheinenden Weise zur Aussaat bringen zu lassen. Wir 


bald mittheilen zu ı wollen, . welche Entscheidung in dieser Frage 


as Schliesslich erlauben wir uns wiederholt darauf hinzuweisen, 
‚dass sich die Anlage von Rebsaatschulen sehr empfiehlt, da “8 

orten vor kürzerer oder längerer Zeit aus Samen entstan 
Es ist ‚mehr als seien dass der see in 


ee Vorschlag zurückkommen, nach welchem sich die Anlage 
n Gemeindesaatschulen empfehlen dürfte. 
Der Prä Bee des deutschen Weinbau-Vereines, 
Carlsruhe in ‘Baden. Pit Dr A, -Bisakanhöru. 


Die Obst-, Gemüse- und Blumen- Ausstellung 
in Neumarkt (Schlesien). 


Am 27., 28. und 29. September hatte der Verein für ‚Obst- und Garten- 
bau im Kreise Neumarkt eine Ausstellung von Obst, Gemüse und Blumen im 


gegangen ware! 

hieraus ein überraschend Fi Resultat des mit so geringen Mitt eln begonnenen 

Unternehmens. Der Jahresbeitrag der Mitglieder beträgt nämlich nur 1,50 M. 

und hierfür werden noch viele Zeitschriften gehalten. Jedoch ehren mehrere 

Gönner des Vereins durch werthvolle Prämien in Höhe bis zu 30 Mark die 
tü 


ee kräflig unterstützt. 


em Eingange zum Saale waren zwei mächtige 90jährige Agaven 
des klisre Grafen von Carınör-Paiekan aufgestellt, beim Eintritt in den Saal 
bot sich dem Auge ein überraschendes Bild dar, links eine sn Blattpflanzen 
(meistens vorzüglich kultivirte Begonien) 2 Dominium Leuth Mitte 
des Saales eine grosse Gruppe der schönsten und he Palmen und 
Blattpflanzen des Herrn green ee . Blumerode (Bruder des 
verstorbenen Geheimen Kommerzienraths in Berlin), im Hintergrunde das mit 


Nadelhölzern (leider nur aus dem Walde) goschmückte Theater, dessen den 
 -Baak-i Bü 


Majestät des Kaisers, umgeben von einer Gruppe Kalthaus-Pflanzen, die 


w 
Anblick dar. Der Aufgang zu ren wa war durch ca. 70 cm im 


en Instit 
dem Verein gütigst zur Disposition gestellte Sortiment von Aepfeln und 
ca, 100 Sorten, aufgestellt. 
An den Wänden des Saales standen ringsum Tische mit Obst und 
Früchten, . die Seite an der Kolonade links vom Eingange zierten die ver- 
schiedensten.. Gemüse der Dominien Jorschendorf, Zieserwitz etc. Alsdann 


2) Bericht: über den ARE Wein] Pie Bongress in Eohlins 1880, S. 62. - 
. Ampel 


ogt, Berichte (n. F.) 1879, 8: 24. 
‚30* 


# 


WE 


folgte an der Längsseite des Saals ein Obstsortiment des Dominium Leuthen, 
vorzügliches Tafelobst in ca. 50 Sorten, ferner verschiedene Neumarkter Aus- 
steller ar ‚schönem Obst, dann Dominium Gross - Peter witz, Besitzer Graf 
Limburg-Stirum, mit ca. 100 Sorten Aepfel, Birnen, Pfirsichen und Wein. 
Hieran nn sich ein Obstsortiment, namentlich schöne Pfirsichen enthaltend, 
des Kammerherrn Major von Stösser, Rackschütz, hierauf ee 
Aussteller mit Sorten ohne Namen etc. Am Aufsange zur Bühne rechts 
hatte Herr Gutsbesitzer Ecke, Tschammendorf, einen Tisch mit in Hon ng ein- 
gelegten reg umgeben von einem selbstgezüchteten Sortiment Tafelobst 
ausgestellt, w wohl bei ie EHRE besser hätte berücksichtigt werden 
Önnen. Aa die Herren Päastoren Dr. Hübner und Dengler, Neumarkt, 
hatten prachtvolles Tafelo st und Weintran ben nebenan ausgestellt, neben 
diesen Herr Rittergutsbesitzer Wuthe, ara An der lLängsseite des 
Saales den Fenstern gegenüber war auf einem er ein richtig bestimmtes 
Sortiment Obst des Lehrer Töpler und ein Tat, s Steuer-Inspektor Bern- 
kopf ausgestellt; den Tisch zierten Topfpflanzen, u x von Neu- 
; Hieran reihten sich Tische mit Obst- und Gemüse-Collektionen 
der Neumarkter Gemüsehändler und verschiedener Grundbesitzer Neumarkts 


er Umgegen 
„ ey einen Blick auf die. Mittelgruppe ee Herrn Ravene, welcher 
auch a m Tische vor derselben ein Sortiment Obst und einen pracht- 


vollen reich auf das Geschmackvollste geziert mit Rosen, eg etc. 
ausgestellt hatte. Wenn bemerkt wird, dass Herr Raven& auc einzi 


waren une a es denselben Se ‚bis nächs: 
ihren gestrengen Herrn Interes ge Liebe F Garkenktn st en 
Prämürt den: 


2. Benin a Verena are silbernen Medaille, und 20 Mark für 
den Gärtner, für die beste Kollektion Obst etc. 
3. Steuer-Inspektor Bernkopf, silberne Medaille, sowie 1 Kunde’sches Messer 
| und Schleifstein, für Baumschulbetrieb. ; 
4. Dominium Leuthen, Besitzer Herr Pringsheim, silberne Medaille 


Ä i volles = der Ausstellung, ein Messer für Seeaeiaiiek Obst- 


Dominium Jerschendort bronzen a ie a a 
ı (Rosenkranz in in Reseda), ein Messer für : ste 


EBD 


10. Dominium Rackschüitz, bronzene Medaille und Ehrenpreis des Herrn 
Ravene, Messer und Garten scheere, für beste Kollektion Pfirsich. 
Ausserdem wurden noch sechs bronzene Medaillen und sechs Messer 
resp. Gartenscheeren, sowie elf Anerkennungsdiplome an verschiedene Aus- 
steller vertheilt. Dass eine so reiche Prämiirung möglich war, verdankt der 
Verein ausser der rend ” th wur der bereits genannten 
Herren Graf Limburg-Stiru ode noch der baren Unterstützung 
nn Herren von Lösch, nt (30 Mark) ER Rendant Scholz, Neu- 
arkt (5 M 


Ausserdem wurde das Vereinsvermögen in Höhe von = scan 
geopfert. Stadt. und Kreis Neumarkt hatten eine Unters 
mangelnder Fonds abgelehnt. Doch nach dem age arg der Austelung 
sieht der Verein der Zukunft getrost entgegen, n ch w 
erinnert, dass bei der letzten Ausstellung 1876 Ar eine Tischen mit Obst 
nur wenige Dracaenen und Fuchsien die TED der Ausstellung unter- 


Die re ternagh in ee er 
—5. Oktober 1881 


Nachdem nun die Ausstellung geschlossen, ist es an der Zeit, a 
speciellen Bericht über dieselbe zu geben. Nach allem, was man über di e- 


selbe hört, ist dieselbe nach allen Richtungen hin recht zufriedenstellend 


au usgefallen. Man bedenke nur, dass erst am 4. September beschlossen wurde, 
eine Ausstellung zu veranstalten und wir können sagen, dass in den vier 
Egg vom Vorstand, der a . und Finanzkommission Ma Fee) 
Es war ja nicht möglich, mal schon ein vollkommenes Bild v. 
Obstkul 


Hs "Stande der tur im an Kreise zu bieten, aba enhähemd 


war dasselbe vorhanden, wie sich jeder Besucher der Ausstellung Mare 
haben wird. Es gilt n un un auf dem betretenen Wege weiterzugehen 
. das geschieht, was wir von a so den Obst- und irtakee - 


fester Teberzeugung erwarten, erden wir in einigen Jahren viel erreicht 
haben. Der Obstbau wird mit aba sserem Verständniss und also auch mit 
grösserem Nutzen betrieben werden. — Das schönste und bestbenannte Obst 


war von dem Pomologen und Ne Te Kniep in Duderstadt, Provinz 

Hannover, eingesandt worden. Vorwiegend waren es Aepfel und zwar in 
irt. Obwohl die Früchte ni. 

Grösse hatten, so waren sie dennoch recht schön entwickelt; die Familien der 

Goldreinetten, FL Borsdorfer, der Mandel- oder Ta ubenäpfel, der grauen 

Reinette sprachen ganz besonders d schauer ämmtliche Früchte 

sind von Chausseebäumen und dürften unsere Chausseeaufseher sich nın dem 


ten Beispiele zufolge auch veranlasst fühlen, sich mehr wie bisher der 
d i den 


Pflege der Obstbäume zu widmen, auch sich genügend Kenntniss von 
für das Klima brauchbaren Sorten zu verschaffen. Herr Kniep erhielt für 
seine hervorragenden Leistungen im Obstbau eine silberne Vereinsmedaille 


tut zı . 
rn Stoll eingesandt. Es waren alles Sorten für rauhe Lagen passend, 
ie recht Ei Sorten; fr: die Tafel und für wirkkachäfllicher Busch 
passend, war ses Sortiment er Konkurrenz. rr Hauptmann Braune 


und ae a: wofür: ders. u ten Preis, die 
‚silberne EEE 


erhielt. Herv: ee en ente set noch Bey 


f 


—_— 10 — 


Maurermeister Schnurpfeil in an Stage ana ‚Vereinemedaille), Herr 

Mühlenbesitzer . in Königsdorf (bronzene Staatsmedaille), Herr Robert 
eis in Wannowitz (bronzene erainamb daille), Herr Takes Drosdek in Soppau, 

Herr Kühnel in Dirschel, die Gemeinden Leisnitz, Königsdorf, Turkau, Zauch- 

witz, Löwitz, die Herren Erbrichter Gröger und Ortsvorsteher Plener in 
e 1 i C Gröbni 


0 

dem Obstbau liebenden Publikum zum Studium ü übergeben und 

längs der Hinterwand im Saale placirt. Herr Kunstgärtner Schmidt in men 

dorf sandte ein Fruchttableau in Form eines Sternes ein. Hier alle 
Obstsorten in schönen Exemplaren vertreten. Jeder Beschauer dürfte den 

Wunsch gehegt haben, Besitzer dieses Obstarrangements zu werden. Bei der 
a Auktion gelangte Herr Kaufmann Rack in Besitz den Sehr schöne 
‚Gemüse hatte Herr Grundbesitzer Wrozdek Hi ee Ratibor 
eingesandt, was allge r Hotelier‘ Weichert 
hatte prachtvolle Obst- und ER mare (icenes Fabrikat) ausgestellt, 
dieselben waren fast ununterbrochen von den Besuchern der Auss stellung um- 
lagert, man konnte sich daran kaum satt Bra Die Landwirthschaftsschule 
zu Brieg hatte ausser Konkurrenz grosse Getreide-, Kartoffel- und Rüben- 
% sortimente ausgestellt. Dieses Sortiment war höchst instruktiv und zeugt von 
dem grossen Fleisse und der Sachkenntniss des Kultivateurs und Ordners 

dieser Sammlung es und Gartenbaumlehrer Stämler in Brieg). 

e Dekoration des Saales war von den Herren Unger und Hempel in recht 

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; ausgestellt, welcher reissenden Absatz fand. Herr J. N, Berliner hatte selbst 
fabrieirten Himbeersaft dem Publikum zur Beurtheilung der Güte ausgestellt. 
Die Firma Wirtz & Zimmermann in Mühlheim am Rhein erhielt für O Obstgelee 
eine bronzene Vereinswedaile; ter Meer und Weymar in Klein-Heubach a. M. 
hatten die Ausstellung mit einer Kollektion Tafel- und Süssäpfel, ganz delikatem 
Apfelgelee und Dörrobst beschickt. Leider langte diese Sammlung erst 
= einundeinhalb Tag nach Eröffnung der Ausstellung an, konnte also an Re 
en Aneenabuug. nicht Ksellnehmen. Die Buchhandlung von ©. Kothe hatte 
Br e gr ung von gediegenen Werken über Obst- und Gartenbau zur 
nat i Rh * 


an : en für Fee Leis u je eine silberne Vereins- 
jedaille. be gr Herren en Dittmar, Messerwaarenfabrikanten in 
nn, r praktisch konstruirte und geschmackvoll ausgestattete 
ischeeren, rim etc, Die Herren Kunst- und Handels- 
, in Leobschütz tz und Arlt in ‚Altendorf eigen 
n in vor sliche: 1a i 


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N 


Quecksilber- Thermometer 
mit. verstellbarem Kontakt und elektrischer Alarm-Vorrichtung, 
D. R.-P. No. 13 166. 
Von Hermann Kolbe, Ingenieur, Halle a. S. 
(Hierzu eine Abbildung.) 
Das Thermometer besteht aus einem gewöhnlichen Thermometer- 


rohr, dessen Quecksilber - Gefäss 

nicht als Kugel oder Cylinder, ee: 
sondern als Linse ausgebildet ist. 

Ein Platindraht a ist am unteren 1 DRP 
Ende des Rohres eingeschmolzen Ra Ntbb 


und steht stets mit dem Queck- 

silber in Verbindung, während ein 

zweiter Platindraht b, am oberen 

Ende des Rohres eingefügt, nur bei 

einer bestimmten Temperatur vom 

ern berührt wird. Steht 
eine 


Fr elektrische Glocke mit diesen 
beiden Platindrähten a und b in 
Verbindung, so wird letztere in 
Thätigkeit versetzt werden, sobald 
das Quecksilber den oberen Platin- 


ment, in dieser  augenblicklichen 
Situation, also ein . gewöhnliches 
Maximal - Thermometer mit fest 
stehendem Kontakt. 

Wird jedoch durch eine ae 

' vorrichtung k ein Druck a 

‚als Linse ausgebildete Onecksilber- 
Gefäss e ausgeübt, so wir 
Folge der Elastieität des Glases. 
eine Volumen-Verringerung des- 
selben stattfinden und das dadurch 
aus der Linse en Queck- 
silber in das Thermometer - Rohr 
treten, somit der Abstand zwischen 
Quecksilber und Platindraht b auf 
rein mechanischem Wege ganz 
unabhängig von der TOBDELANR: f 

verändert, . ‚Figur 19: Quecksilber. Thermometer etc. 

Durch dieses willkürliche Verändern des Abstandes zwischen 

und Quecksilber ist man aber in den Stand aaa 


| MN), 


. 


stücken i und h sind einerseits die Platindrähte a und b, anderer- 
hat den Zweck, bei angespannter Klemmvorrichtung, d. h. also bei 

ermometer würde im Gewächshaus oder dem zu kon- 
trolirenden Raum Aufstellung finden, die Batterie, aus zwei Leelanch6- 


Elementen bestehend, sowie die elektrische Glocke dagegen vielleicht 
in der Wohnung des Gärtners. Die Füllung der Elemente besteht 


letzteren Fall mag die Angabe genügen, dass für ein Gewächshaus 
ö m Theil 


D ver h ein 
 Kontrol-Thermometer, welches das Steigen der Temperatur über 


einen beliebig einzustellenden Temperatur-Grad, sowie ferner d 
Fallen derselben einen ebenfalls beliebig einzustellenden 
„peralur-Grad absolut sicher, auf jede Entfernung hin hörbar 


= 


A 


— 43 — 


Zu oda Thermometer wird eine genaue Anleitung zum Auf- 
stellen And Verbinden der einzelnen Theile beigefügt, so dass 
jeder einigermaassen intelligente Arbeiter die Montage ausführen 

ei grösseren Anlagen bin: ich gern bereit, Projekte und 
Kostenanschläge, nach eingesendeten Plänen, kostenlos auszuarbeiten, 
i i lassen. 


Der Preis dieser Thermometer beträgt inel. zwei galvanischer 
Elemente und Rear ae ‚mit Ausschalter, aber exel. KElmnE 
und Verpackung ab Ha . 

1 Mesa) fermameter M. 28--40 

1 Minimal- »....M. 32—45 } je nach Ausstattung. 

1 Max.-u.Minimal- „ M. 45-60 | % 

Für letzteres Thermometer: sind wa zwei, durch den Ton 

verschiedene Glocken im Preis einbegriffen 


An die Mitglieder des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues 
unentgeltlich abzugebende Sümereien. 


Unser verehrtes korrespondirendes Mitglied, si ame A RDUtE 
Direktor des botanischen Gartens zu Adelaide als freundlichst 
Sämereien zur Vertheilung übersandt und een Ar ‚hiermit unseren 
herzlichsten Dank dafür. Meldungen bis 31. Bi bei Herrn Professor 
L. Wittmack. Es wird dringend gebeten, nur die Nummern aufzuschreiben. 
Kösels decurrens . (Mimoseae, Trib, Acacieae.) 
discolor Willd. 
lunata Sieb, 


« 
Br 
= 


olia. 
nantha Benth. * 


. Callistemon u: D. C. (Myrtaceae). 

\ i i Li (Capparidaceae.) 
11. Cassia eremophylla (Caesalpi: i EREREH Trib.“ Cassieae), 
12. Casuarina tephrosperma (Casuarinea 

. Chorizema Angerer (Papilionaceae, Trib. Podalyrieae). 

ec. var, vari ent 
15. Clianthus punicens Soland. (Papilionaceae, Trib. Galegeae.) 
16. Comosperma vir 
17. Elaeodendron Be Forst. (Celastrineae,) 
18. Eucalyptus coccifera Hook. (Myrtaceae, Trib, Leptospermeae,) 
; coriacea A. Cunn, 


Ki 
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S 
3 
Be 
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» = 
). to 
i = ale Labill 
2 „ Gunnii Hoo ; 
23. = marginata S 
24. ».. „ obliqua L’Herit 
? s » patens, 
26. en robusta Sm. 
2 " rostrata Schlecht. 
28. R siderophloia Benth, 
29, 3 i Ps Ar il. 
30. 


er? Frenela Fin ns "Coniter, Trib, Capri), 


— 4714 — 


32. Grevillea robusta Cunn, (Proteaceae, Trib. Grevilleae.) 
3. Hakea laurina R. Br. (Proteaceae, Trib. Grevillear.) 
„ multilineata var. grammatophylla Meisn. 
85: „  saligna Knight. 
. Hardenbergia Comptoniana Benth. (Papilionaceae, Trib. Phaseoleae.) 
f monopbylla Benth. var. alba. 


he 


” 

” » » „, Purpurea. 

: enosporum flavum F. Müll. (Pittosporeae). 

. Jacksonia scoparia. 

Lomatia heterophylla (Proteaceae, Trib. Embothrieae). 

. Melaleuca ericifolia Sm. (Myrtaceae, Trib. Leptospermeae.) 
;; ypericifolia Sm. 

. Monotacca lanceolata. 

- Oxylobium Callistachys Benth. (Papilionaceae, Trib. Podalyrieae.) 

. Panax elegans F, Mue (Araliac 

. Petalostyles labichioides R. 

; Pittosporum undulatum Vent. (Pittospo ? 

. Sterculia acerifolia A. Cunn. (Sterculiaceae, Trib. Sterculieae). 

Ba versifolia i 

. Swainsonia Greyana Lindl. (Papilionaceae, Trib. Galegeae.) 

. Tecoma australis R. Br. (Bignoniaceae, Trib. Tecomeae.) 


eae. 
Br. (Caesalpiniaceae, Trib. Cassieae.) , 
reae 


ya CyU EyU pn HE He en 
Yu Das D . «‘ 


Vermischtes. 


e 

Argenteuil pflanzt man den Spargel 1 m weit auseinander 

i a, auc festigt man 

bei ] d i ine Anzahl 

Hor wa Spargelpflanzen wurde nach Berliner Methode gebaut. Diese 
| arın ibe. it si ief 


’ 


aben 
werden. Die Pflanzen kommen in den Gräben zu so stchen, dass die Spargel- 


er 
ım Jahre en 
ım sechsten (Herr Seid 
Herrn Drawiel er 23, Vogı 
4-86 Jahre, bei Herrn v. Laer in Pankow 36 Jahre, bei Herrn Gaerdt 
| auche wurde von anderer Seite als bester Di für 


: 


& N 


Eee a a re 


e um „Blaue“ etwas und giebt jeder Klaue einen Eimer, ein zu 
bi ee Aemöntich im Frühjahr. Beachtenswerth erscheint das Ver 
ahren des Herrn Schumann in Dölitz bei Lei eipzig. Derselbe säet im Januar 
die Spargelsamen auf ein Mistbeet aus, piquirt sie einige Male, pflanzt sie 
Ende Mai in’s Freie und erhält so im Au ugust bis 2 m hohe starke Stauden. 
Will man Spargelpflanzen = einer Spargelanlage verwenden, so empfiehlt 
sich, nur rss, nicht zwei- oder gar dreijährige zu v enden. 
ueeh ene Er beeren aaa nde März in den Berliner 


erdbeeren und ist es am besten, diese aus Samen zu ziehen, da sie dann viel 
besser tragen. In Schlesien zieht man vielfach eine Varietät der Monats- 
erdbeere, die keine Ausläufer bildet. — Eine er ist auch die von Herrn 
J. Klar, zn gezüchtete ren Flei 

— Bohn Von Treibbobnen ist die härtes te die bunte Usenburger, 
die weisse Isenburger ist schon zärtlicher, die „Kaiser Wilhelm“ noch mehr. 

— Ran te edelster Rosen. In der usschuss-Sitzung wurde von 
einem der Sekten sten Rosenzüchter, Herrn Drawiel, darauf aufmerksam 
gemacht, dass die in der Rangliste edelster Rosen von Herrn Fr. Schneider I. 
a en zehn besten Treibrosen sich vielleicht für kleinere Orte in der 
Provinz, nicht aber: für Berlin eignen. Jules Margottin gilt in Berlin als zu 
gewöhnlich; man erhält für das Dutzend abgeschnittener DR zwei 

1 f, 


ark, eine einzige Blume von Marie Baumann en 50-60 Von 
anderer Seite (Herrn C. Mathieu) wurde aber zu bedenken gegeben, _ 
man von Jules Margottin oft bis 30 Blumen in könne, Mari 


Baumann meist nur 5—6. err ackuar hatte mit Duc deifast gu er 
olge, die Rosen waren erst im Herbst in Töpfe ge anzt und brachten 


einjährige Pflanzen 3—6 Blumen, die pro Stück mit 60 Pfg. bezahlt wurden. 


(Aus den Sitzungen der vereinigten Ausschüsse für Gehölz- und Obstzuc 


alle Exemplare gin in. D e 

nahe verwandten Eraser ein verschieden m so auffälliger 

ist, dass sich Hamamelis virginica auf Corylus veredeln lässt, also auf eine 
„ die botanisch seit entfernt von ihr steht und nur ä 


Pflanze 
Achnlichkei hat Br 
ern Bouch& wachsen alle Olea-Arten auf Ligustrum gut, das 
Merkwürdigste ist aber, dass der ee der doch sonst niedrig bleibt, 
dann oft viel höher wird. So ist z. ea americana im botanischen 
Garten auf Ligustrum veredelt und hat a Exemplar bereits eine Höhe von 
3 m, dabei ist die schw ae Unterlage ebenso eu geworden 
auf ein influs 


starkwüchsigen Linden auf T., ehe. Kae er, aber beim 'ede! 
von Fraxinus rc oder F. Ornus auf F. excelsior, Aesculus 
i ird die ren stärker als die 

er Kegel. Thier. i 


.lutea a ippocas um. a wird 
Veredelung. (Sehr schöne "Beispiele se im Garten 


schule . Berlin.) — In m wurden einmal, wie de Sohn des Her 
Hofgärtner. Singer uns eibt, durch Versehen eines Arbeiters 

Arten > Ftachmus veredelt, tat auf Ligustrum. Sie gediehen auch > 
gingen aber bald wieder ein. 


Re 0 


‚das Harz verbreitet keiinbe angenehmen Geruch. Gerade die hellgrüne 
Parbe war es, welche Herrn Bolle und Herrn Lauche vor ca. zehn Jahren 
zur Entdeckung der Bhuma ih . den Beständen des Wildparkes bei Potsdam 
führte, die Zapfen wurden mme elt und binnen Kurzem hatte die Königl. 
Landest Sıtischale zu Alt-Geltow ca. 9000 junge Pinus rigida, die aber leider 
wenig Käufer fanden und Schall später nicht weiter kultivirt wurden. 
Herr Bolle aber zog aus demselben Samen auf seiner Besitzung Scharffen- 
berg gegen 100 Stück, die jetzt eine kleine Schonun a en.» Sie a er 


! 8 
. sehr langsam in der Jugend, die erö össte Kälte aber ficht sie nicht a 


uf- 
tallend ist auch, dass sie nach anne a oregelich viel; Stock- 
zusachläe reiben, ähnlich wie P, c haar ie 
edulis hat auf Shareibep "bei Berlin en Et Due 
(as) sn ehe gut ei trotz 20° R. Kälte. Sie wächst Wes 
gebirge und werden die Samen im Va terlan de Fe Pihlen ı gegessen. 
cq S 


rer a em Varietät Ar Pinus Pumilio vor, die sich so säulen 
BmeiR. zn wie us hibernic 

ee Poir. (P- Banksi siana Lamb,) die in den en 
Gegenden n Nordamerikas are er sich im Vaterlande in Form 


eines rundlichen auf Boden ausbreiten und nn die hohe 
Schneedecke gewiss daselbst rg sr Schutz beitragen; auf Scharffenberg 
ist. ein. Exemplar 1879/80 erfroren, ein anderes Exem mplar, das im Topf 


ar, 
gestanden und im Frühjahr 1880 ausgepflanzt wurde, ist im Marche Winter 
gesund, geblieben, wahrscheinlich weil es besser angew urzelt war. 
ungen des Winters 1880/31 in Scharffenberg. Während 


x en G n 
bei Berlin Bambusa latifolia zu ar Pe Leichter würde 


" sich Phylistachis | bambusoides eahnse er) dazu ae welche, einfach 


übel oder dergl. bedec kt, sehr gut a aus ne Diese Pflanze 


Beau Gehen Boden, sie macht dann immer neue Ausläuf rundi in Bonn 
hat en, .a blüht hal bis ins Wasse a Auf ep Boden 


man: gefund 
bleibt sie niedrig und blüht bald, worauf sie dann abstirbt. Das erg 
Er useen nac] ' war au 


m 
"stehen ee schön 


1 begosse 
tomeria japonica im Freien, Herr ‚Bolle die Photo- 
grösseren in Norddeutschland im Freien ausdauernden 

Diese sontlich. ‚Bahnhof der 


en, Be aber ac nur "kle in. ‚ZB . 


Pe 


N En REN a I RER RS EN an 


ET 2 


früher zwei gestanden haben, was auch Herr A. Fintelmann bestätigt, 
ebenso Herr Gaerdt. — Auf Scharffenberg i st ein grösseres Exemplar, das 
bereits 6 m hoch war, im Winter 1876/77 bei einem Spätfrost Ende Februar 
erfroren. Die kleineren auf einem sandigen Hügel entwickeln sich zwar sehr 
langsam, sind aber bis jetzt vollkommen gesund geblieben. Auf demselben 
Terrain steht auch eine Wellingtonia, die freilich die ie get SUPEEEEnN 
darauf macht, 100 m hoch zu werden; sie erfriert freilich aber n 


Die Reblaus in Bonn. Bei der am 4. Oktober d J. durch Herrn 
Dr. „Moritz, den aerlerren sar der Königl. tiger GR in Sachen der Reblaus- 


Bela tark haft war. Die nö Ye Versichlantansrägela sind sofort 
ergrHen Sue orden 

Die Obstausstellung in Werder vom 23.—26. September erfreute 
sich eines sehr regen Besuchs, der besonders am Sonntage den 
25.-September ein fast überreicher war. Zu den Gästen der Ausstellung 
ählten ausser dem Oberpräsidenten Staatsminister Dr. Achenbach auch der 
Sea Graf Eulenburg; im Auftrag des landw. Centralvereins der 
z Brandenburg nahm der ee Dr. Freiherr von Canstein 
ei eseielkutig in een Das ultat der Berathungen der Jury ist 
folgende gewesen: der er rste e Preis, die silberne Staatsmedaille, ist 

ei 


saEedse 


Albert Frentzel und Fr. Schmidt, die goldene Medaille der he 

C. Behrendt, silberne Medaillen August assin sen. and Fr. rg ge 

Ehrenpreis des a Rene paper Central-Vereins C. Schmalfeld, d Ser ae 
cha 


Kühne. „ Ausserdem ı gelangten 44 Gelap reise zur Vert ung. 

; weitii ie le in diesem Jahre richtete der Storka im ne 
Bee Garten - Berlin grosse Verwüstungen an. War die Gewalt desselben 

” Sommer hauptsächlich der Westseite‘ (dem sogenannten er Yerderblich 
gewesen, wo mehrere Gleditschien, eine e Robinie, eine Loorbeerpappel u. s. w., 
meist Bäume von 4—6 cm Durchmesser in der Zeit von Kar re air 
El theils w 'entwurzelt und da gar 


bra und Dh A beide ca. 35 cm im Durc esser, vier Birken, 


2,2. ‚ent elt oder umgebrochen; mehrere andere Bäume verloren ein 
ihrer Aeste, so be Pterocarya inifolia auf den Moorbeeten, 
welche diesen Som arg gelitten hatte. Am meisten zu beklagen 
t jener alten Weymuthskiefer, die ste 

: den Gärten besuch otaniker und Gartenfreunde erregte. Sie hatte 
hr eine Höhe von fas inen Umfang von 3 m erreicht; di ging, 
ge der grosse Kurfürst habe sie eigenhändig ge zt, was jedoch deshalb un- 

= möglich ist, weil E ar einer Weymuthskiefer 1705 a 

i Amerika eingeführt wurde; jedenfalls aber der Baum einer der ältest. 
= in eig angepflanzten sein.*) ee richt viele Bäume schon einen grossen 
“ hres Laubes verloren und er Ve dessen dem Sturm nur eine geringe 
Angriffsfläch e geboten, so würde der nr ‚wohl noch ein viel’ "un 

(V. 2.) 


gewesen sein. 
& ua I An Ag nu Ace nei er ai 


2 Be 


Ge a at >| een ln 
ch a 
re a Ra 


— 4138 — 


Personal-Naehrichten. 


— Unser Mitglied Professor Dr. A. Eichler ist zum auswärtigen 
Mitgliede es Linnean ernannt. “nie Zahl dieser Mitglieder ist auf 
50 Ma er 


+ rühmlichst bekannte Inspektor des botanischen ee zu 

Tübingen, ne Ho rel u - 24. September in Stuttgart in Folge eines 
Schlagflusses im 57. Leben 

—r+r "hr Rene Kleinert, Vorsteher der Grossherzoglichen Landes- 

baumschule zu Marie e bei Weimar, starb naeh 47jähriger Amtsthätigkeit 

x daselbst im Alter von "2 Jahren am 30, August d. J. am Lung et für das 


auf einer, nach der Hamburger HB 5,5 ha > nt Bu 
belegenen Pflanzungen näher kenn 

ultur, dem eisernen Fleiss und “dar E een Kleinert 
zu überzeugen. W. 
Robert J. Veitch in Exeter End) hat _. zweiten Sohn, Peter _ 
‚der erste Sohn r 1880 auf einer Reise nach Neu eeland) in sein Geschäft 
mit een ist die Firma Bash der Deutschen arten jetzt 


biseratur 


— Rothe, Tyge. Here ante kulturer. Foeredrag, holdt i den natur- 
ran: Forening i Kjöbe ek wErgr -; Tidsskrift för popul. Fremstill. 
af Naturvidenskaben Dei. „Kiobenliayn 8,5 

— Eichler, A. W. Prof, Direktor 35 Belenächer Gartens ete., Bericht 
über die Arbeiten und Vale en im Königl. and Garte ten und 
w 


nd de : 
Besonders abgedruckt aus dem Jahrbuch des Kgl. Dee Gartens nad 
botanischen Museums zu Berlin. I. XS. Berlin, 1881. Gebr. ee 
— Ders, la tl des neuen botanischen Museums. _Desgl. 
einer - Tafel un schnitten. 
- Da Ge Fr Inflorescenshulbillen. Desgl. mit einer Tafel, 
— Ders., ‚Ueber Beisprosse ungleicher Sa Desgl. 
—_ Be um Verständniss der Weinrebe. Desgl. mit einer Tafel 
— Ders, Ueber Mi Schlauchblätter von Gehen Yollicnlarle Desgl. 
mit une Holzschnitt, 
ban, Ign, Dr. Geschichte des Kgl. botanischen Gartens und des 
Ki B: eh zu Berlin nebst einer Darstellung des augenblicklichen 
Zustandes dieser Institute. Bean abgedruckt aus: Jahrbuch des Kgl. 
und botanischen Museums 4: Berlin IL) Mit 2 Tafeln. 
Berlin 1881, Gebr. E Borntraeger (Ed. Eggers). 8, 
ne - Geert, August van, Jconographie der diacher Azaleen. Monatliche 
.  Ausgabı dung. Bere ibung der besten alten und neuen 
= en enthaitend. Preis 24 Mark pro Jahr für zwölf em nz 
ne en der Alpenflora, herausgegeben vom Deutschen und Oester- 
!penyereine, nach der Natur gemalt von Anton Hartin er, Fr 
'W. von Della en Carl Ger Gerold’s Sohn in win 


Da a Se 
ae Ben ! 


— Müller, E, H,, Stadtrath, Bericht über die aeg gie der Section 
für Obst- Be "Gartenbau der chlesischen Gesellschaft für vaterländische 
Kultur in Breslau im Jahre 1880. 5 

— Urban, Ign,, Di Dis Bestäubungseinrichtungen bei den Lobeliaceen 
nebst einer Monogra der afrikanischen Lobeliaceen-Gattung Monopsis. 
Mit zwei ee Ar era aus dem Bre des botanischen 
Gartens und botanischen Ban ums ir erlin 

axwell T. Masters, On the Conifers of Han (Extracted from the 
ET Society’s Journal- Dany, XVII.) 8, 46 S. Mit Holzschnitten 
und zwei lithographirten Tafe 

— Niederlein, Gustav. Finige ang weine Resultate einer argen 
Eschin Expedition nach dem Rıo negro (Patagonien). (Separ. at-Abdruck 
aus Band XVII der Abhandlungen der naturforschenden Gesellschaft zu 


ea 8, ee 

— Falk ‘Dr. Ueber das Verhalten einiger Fermente im thierischen 
nahe (Sepat at-Abdruck aus Virchow’s Bee für re Sussie 
und a DS Bud für klinische Medizin. . Band. 81.) 


C. trich, Franz Wilhelm Sieber, „on ı Beitrag a Geschichte 
der Bokaaik Mn Jahren. (Separat-Abdruck). 98. 


Bossastenen. 


h. Nietner, Kgl. Hofgärtner, Gärtnerisches Skizzenbuch, Berlin, 
Verlag von Paul Parey. Folio, 1881 VII. He gu 
Das gärtnerische Skizzenbuch giebt in dem VII. Heft wiederum recht 
anmuthige Skizzen. Einer Beschreibung mit 5. über die Entstehung und 
weitere Entwickelung des Thiergartens bei Berlin folgt eine Ansicht‘eines 
: e E ärt 


zu Versailles ausgeführt. Auch die Skizzen eines Portierhauses, Ruhesitzes ete. 
sind recht niedlich. Die Skizze „Pleasure-ground nach Motiven einerlittauischen 
Besitzung” ist sowohl in. der geometrischen Gliederung wie in der ölz- 
. gruppirung nicht recht glücklich durchgeführt. Die regelmässige Anlage vor 
dem ohngebäude > ist im Verhält tniss zu diesen zu gross und in der ( ee 


den gegebenen Verhältnissen g per ee nung ge 


a" 
es wirklich ist, was zu vermeiden gewesen wäre. Vielleicht ist re ohne 
ältni haben, die 

littauische Besitzung zu ERBE nachgeahm H 


ee 
„Ersuche Sie freundlichst, Mu den botanischen Namen der 
Pflanze mitzutheilen. Sie scheint wild zu wachsen, da sie sich seit mehreren 


ri immer wieder findet. Sie macht stärkere Knollen es Er ne 
a Ist Thladiantha dubia ra ‚eine Cucurbitaceae aus der 

Umgegend von Peking, eit mehreren Jahren im botanischen Garten zu 

Berlin verwildert ist. Vielleicht . Sie dieselbe v von dort erhalten. 


ntwort: Ei Garen 
Inspektor Bouch6 als ee Dersicifolie fl. albo pleno, gefüllte pfirsich- 
ttrige Sloskenbines, eine ganz alte Gartenpflanze bestimmt worden. Trotz 
ürfte man sie ‚aber, wenn sie wirklich sich so ©o gut treiben le, 

. W. 


we 


'Winter- Ausstellung des Vereins! 


Wir beehren uns, wiederholt auf die im Are 1882 bevorstehende 
Winter-Ausstellung aufmerksam zu machen, rogramm ist im 
d.J. Seite 151 ee ae auch im Gensalsekr deren Berlin N., Invaliden- 
strass 


ar Vorstand des Vereins zur Beförderung des Kartenbaues. 
Inhalt: Nachruf an Carl Bene Bouch&. S. 433. — 648. ne 


des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den nigl. 
Preuss. Staaten. $ a . (Ausgestete Pflanzen. Golderle, Tidaea Ste er- 
Keller. Abfalıe der a anzen. de ee im 


ins am 5. Au Ayeren 1881. S. 438. (Reblaus-Konvention. 

en „Royal purpurea“. Cocosfaserabfall. Benutzung der Vereins- 

bibliothek.) — Otto Lämmer hi rt, Ueber die Ursachen der Unfrucht- 
» ; j ; 


u. k h a 
bau - Vereins für Hamburg, Altona und Umgegend (Schluss). S. 450 — 
Base Ueber das irn — Tindenblätter veranlasst durch Ascochyta 
’S. 455. c. eu, Die Z wiebelmade (Anthomyia antiqua) 
e Mittel zu dährer Verklaune S. 17: — Th. Wenzig, Die in Nord- 
er herri d kultivirten Juglandeen. S. 459. — Vo kehranen gegen die 


Reblausgefahr. = 462. — Die Obst-, Gemüse “und Blumen-Ausstellung in 
Neumar S. 467. — Die Ausstellung in Leobschütz. S. 469. — Queck- 
silber - mans eter mit verstellbarem Kontakt und elektrischer Alarm- 
Vorrichtung. (Mit Abbildung.) S.471. — Kae bzugebende 
'Sämereien. S.473. — fange sonen S. 474. — Personal - per. 
4 78. — Literatur. $.478. — Rezensionen. S. 479. — Sprechsaal S. 4 
s un: - Ordnung 


ins zur Beförderung des Gartenbaues 


am Mittwoch den den 2 ı Oktober pe Nachmittags präcise 4 Uhr, 


Königl. Iandvirthschaftichen Hochschule, 
Invalidenstrasse 
1) U U re der Fre durch Stecklinge (Referent 
üt 18 R 
2) Neue Brakertande in Aegypten ee Herr P. eher) 
3) Turkestans Anst ür Obst- und Weiukultur in Mar 
4) Geschäftliches (Winter-Austellung 


Borichligung 

A in Aufsatze des Herrn Carl Mathieu, S..414 des vorigen 

Heftes, sind aus Versehen zwei Zeilen ausgefallen. Es muss Zeile 2 

von oben nach empfehlen heissen: Ebenso ist die vom Ver- 

a fasser nicht genannnte Sombreuil sehr zu empfehlen. Von 
. schönem Rahmweiss e 

n ze! art von SER muss es statt Nauenheim N auheim 


Monatsschrift 


Vereines zur Beförderung des Gartenbaues 


in den Königl. Preussischen Staaten 


und der 


Gesellschafl der Gartenfreunde Berlins. 


Redakteur: 
Dr. L. Wittmack, 


General-Sekretär des Farm, Custos des a Dr der Kgl. landw. Hochschule, 
. Professor an der Universität. 


Adresse d. Ver. z. Bef.d. Gart.: Adresse seines Schatzmeisters, Rentier og 
ßerlin N., Invalidenstr. 42, Berlin $., Alexandrinenstr. 


Preis der Monatsschrift pro Jahrgang 13 Mark. Annoncen 58 re Petitzeile oder 

deren Raum 30 Pf., für Mitglieder - Prag zur Beförderung des Gartenbaues nur die 

Hälfte. Rabatt bei Smaliger Insertion ‚ bei 6maliger 10 2 Ct, bei BrugE 20 ptt. 
Annahme in der Expedition u Er: Berlin N, Invalidenstr. 2, 


No. 1. Berlin, im November 1881. 


649. Versammlung des Vereins zur Beförderung des 
Gartenbaues in den Königl. Preuss. Staaten. 


Verhandelt Berlin, den 28. September 1881. 


Das Protokoll der vorigen Sitzung hatte ausgelegen und wurden 
See ee dagegen nicht erhoben 

er Direktor eröffnete die durch die ‚Nachricht von dem am 

Tage Socke: erfolgten Tode des Kgl. Garten-Inspektors Herrn Carl 


Ehreinetefüden Herrn Carl David Bouch6&, das uns alle bei dem 
Betreten der Stätte seiner langjährigen Wirksamkeit ergriffen, 
Ausdruck gebe. Was die Wissenschaft an ihm verloren, werden 
Sie alle wissen. Er war ein Mann reich an Kenntnissen, ein feiner 
und sebarfer Beobachter der Pflanze und ihres Lebens, er war aber 
zugleich ein praktischer Gärtner im besten und edelsten Sinne des 
Worts und wusste seine reiche Erfahrung zu nutzen nach jeder 
Richtung hin. Zugleich war er ein Lehrer in dem weitesten Sinne 
und viele Mitglieder des Vereins werden ihm a Dank nachrufen 
für es was sie von ihm gelernt haben. 
i 31 


a 
ir ae 


ER 


—_— 412 — 


s unser Verein an ihm verloren, brauche ich kaum zu 
schildern. Er gehörte unserem Bunde seit dem Jahre 1843 an und 
seit drei Dezennien hat er den regsten Antheil an unseren Ver- 
sammlungen genommen. Die Veröffentlichungen des Vereins legen 
dafür das beredteste Zeugniss ab. — Bei dem Schmerzlichen dieses 
Trauerfalles glaube ich, dass es in Ihrem Sinne liegen wird, wenn 
wir beute die auf der Tagesordnung stehenden Punkte nicht be- 
sprechen, sondern die Sitzung schliessen, nachdem wir nur zuvo 
noch einige geschäftliche Angelegenheiten erledigt haben. — Die 
Versammelten erhoben sich zum Zeichen der Theilnahme von ihren 
Sitzen | 


Zum Ehrenmitgliede wurde hierauf vorgeschlagen: 
Herr Alphons Lavallde, Präsident der Soeiete centrale 
d’horticulture de France, zu Paris; 
zu wirklichen Mitgliedern: 
1. Herr Kunst- und Handelsgärtner van der Smissen in 
Steglitz bei Berlin; 
2. Herr Baumschulbesitzer A. Kadow in Genthin; 
3. Herr Gutsbes. H. B. Warnecken in Burgdamm bei Lesum. 
Alsdann wurde ein Dankschreiben des Wirklichen Staatsraths 
Dr. Regel für seine Ernennung zum Ehrenmitgliede, dann desgl. 
ein Dankschreiben des Ehrenmitgliedes, Herrn Wirkl. Geh. Ober- 
Regierungs-Rath Heyder für die bei Gelegenheit seines 50jährigen 
Jubiläums demselben vom Verein überreichte Vermeil-Medaille nebst 
Adresse verlesen. 
Ausgestellte Pflanzen waren zahlreich vorhanden: 
err Brandt hatte eingesandt: 1. Pelargonium peltatum 
Mad. Crousse. Es blüht diese Sorte den ganzen Sommer, ist 
zwar nicht so gefüllt wie andere peltatum, aber der viel leichtere 
Habitus verleiht ihr einen grossen Werth als Bouquetblume; Blüthe 
fleichfarben mit pfirsichroth nuaneirt. 2. Eine Varietät der Begonia 
inearnata rosea, die sich durch dankbares Blühen auszeichnet. 
Die Blumen sind nicht sehr gross, aber dunkler als die gewöhnlichen 
und kommen früher. 3. Eine Theerose „Madame Jos. Schwart z“. 
Sie soll von der Comtesse de Labarthe (Bernede 1857) ab- 
stammen, ist rosa in Färbung und sehr willig im Blühen. Die 
vorgeführten waren kleine Sommerstecklinge, die schon reichlich 
Knospen zeigten. 4. Salvia involuerata var. Bethelii, vom Verein 
bezogen. Diese Pflanze ist wegen ihrer rosa purpurnen Deekblätter 
sehr zu empfehlen, sie eignet sich sowohl zur Topt- wie zur Gruppen- 
Kultur und blüht sehr lange. 
Herr W. Wendt lieferte ganz vortreffliche Exemplare von 
Cyelamen, die, obwohl erst zehn Monate alt, allgemein als aus- 
. gezeichnete Kulturpflanzen bezeichnet wurden. © 
„Herr W. Perring besprach die von den Herren Gebr. Lorenz 
Erfurt eingesandte Gaillardia picta var. Lorenziana (s. Monats- 
ift. September-Heft 1881, 8. 402). Den Anwesenden erschien die 


in 


x 


Era an en a 


— 4853 — 


Wunsch aus, dass noch angenehmere, reinere Farben gezogen werden 
möchten. 

Her Lubatsch, Zossen, der sich seit mehreren Jahren u. A 
mit der Verbesserung der Gurken befasst, legte das Resultat seiner 
Bemühungen in seiner extra verbesserten Schlangengurke vor, wie 
auch die Sorten, aus denen sie entstanden. 

Herr Wittmack übergab einen mächtigen, ca. %; m hohen mit 
reifen scharlachrothen Beeren bedeckten Fruchtstand von Gunnera 
chilensis Lam., G. scabra R. et P., vom Schillerplatze in Berlin, den 
Herr Stadt-Obergärtner Hampel ihm zur Verfügung gestellt. "Herr 
G. Fintelmann bemerkte hierzu, dass die herrlichen Exemplare 
der Gunnera auf dem Schillerplatze zur Zeit ihrer Pflanzung drei- 
jährige Sämlinge waren, die in Sanssouci aus dort gewonnenen 
Samen erzogen waren. In der Jugend wächst die Gunnera ausser- 
ordentlich langsam. Herr Professor Eichler wies darauf hin, dass 
G. scabra R. et P. eigentlich G. chilensis Lam. heissen muss. 

Herr 0. Neumann stellte (zu spät eingegangen für die Kon- 
KU Tritoma Mac Owani.d. ak. aus, eine höchst empfehlens- 
werthe Form: sie ist niedrig, blüht als Sämling schon im ersten 
‘Jahre id ist im Freien wie im Topf ein dankbar Blüher, 

Die Preisrichter: Herren Brasch, 6. Fintelmann und Lackner 


silberne Medaille, den Pflanzen des Herrn R. Brandt den Monats- 
reis und dem Herrn Lorenz in Erfart. für seine Bemühungen um 
die Züchtung neuer Sorten (Gaillardia pieta Lorenziana) ein Ehren- 
diplom zu. 
2. “ S. 
(gez.) Sulzer. (gez.) Wittmack. 


Versammlung der Gesellschaft der Gartenfreunde 
Berlins. 
Verhandelt Berlin, den 9. September 1881. 


Nach Eröffnung der Sitzung durch den Vorsitzenden und nach‘ 


Verlesung des Protokolls der Sitzung vom 5. August tritt man in 
die Tagesordnung. 

Herr Hofgärtner Hoffmann berichtet über den Ausfall des 
diesjährigen Stiftungsfestes und schildert die Feier desselben als eine 
höchst gelungene 

Der Vorsitzende verlost ein Schreiben des Herrn Ministers für 


Landwirthschaft ete. vom d. M., worin der Vorstand veranlasst 
wird, bei Versinsufkliadein auf die Beschiekung der in der 
Zeit vom 1.—15. Oktober er. in Frankfurt a. M. stattfindenden 


Obst-Ausstellung hinzuwirken; ferner ein Schreiben des Präsidiums 
dpa Deutschen Weinbau-Vereins, womit dasselbe das Programm für 
31* 


RENTEN 
i 
; n u 


— 454 — 


den Weinbau-Kongress in Heilbronn vom 14,—17. September d. J. 
übersendet. 


nicht nur fäulnisswidrig, sie verhindert auch das Eindringen der 
Luft und bewahrt so das Obst vor dem s. g. Einschrumpfen. 

Herr Bluth pflichtet dem Ebengesagten bei, empfiehlt auch die 
Anwendung doppelt geglühten Kohlenstaubes, wie solcher von Herrn 
Runge hierselbst zu beziehen, wünscht jedoch Mittel ausfindig 
gemacht zu sehen, wodurch der Allgemeinheit, namentlich in diesem 
obstreichen Jahre, auf einfachere und billigere Weise genützt wird. 

err Brettschneider räth, das Obst in Kleie oder in Kohlen: 
staub aufzubewahren. 
riese zu Gross-Camin konservirt sein Obst in Kellern 
und ist es ihm gelungen, selbst feinere Obstsorten bis zu unseren 
im April stattfindenden Ausstellungen in schönem Aussehen und 
u Aue 


Obstes in büchene Tonnen, welche mit Papier ausgefüttert sind, hat 
sich als ein gutes Konservirungsmittel bewiesen; das so aufbewahrte 
Obst hält sich aber, aus den Tonnen genommen, nicht lange 

Herr Späth konservirt sein Obst in eigens zu diesem Behufe 
angefertigten aus Latten bestehenden Spinden in Kellerräumen. I 
den Spinden sind leicht herauszunehmende Tabletten angebracht, um 
‚von Zeit zu Zeit und ohne grosse Mühe kontroliren zu können, o 
fehlerhaftes Obst vorhanden. Kellern, welche an der Nordseite 
gelegen, giebt er zur Aufbewahrung des Obstes den Vorzug vor den 
an der Sonnenseite gelegenen. 

ie Frage: „Sind schon Versuche angestellt, das Obst in der 

Weise zu konserviren, wie man Gemüse oder Kartoffeln aufbewahrt ?* 
wird dahin beantwortet, dass man in Russland dergleichen Versuche 


Sä N. (nicht von Kiefernholz, des Harzgeruches wegen) auf- 
geschichtet. Neben dem Holzkohlenpulver und der Kleie ete. dürften 
Strohbäcksel, Flachsspähne, Mehl und andere trockene Stoffe, als zur 
Konservirung in hier zu erwähnen sein 

r hats. Z. im Altenburgischen Aepfel und Birnen 
in en re mit Häcksel angefüllt waren, in der Weise 
aufbewahrt, dass er die Fässer, nachdem das Obst in denselben 


Früchte auch nicht so leicht dem Erfrieren nes sin 

Was die Aufbewahrung der Pflaumen anlangt, so rathet Herr 
Strenger, hartschalige Pflaumen in Steintöpfen acht Tage vor ihrer 
vollständigen Reife zwischen trockenes hartes Laub aufzuschichten 
und diese Behälter mit Schweinsblase zu umgeben, ein Ver- 
fahren, wodurch die Pflaumen sich oft drei Monate und länger 
gut, frisch und wohlschmeckend erhalten haben. Se me 

ethoden des Konservirens lassen sich aber nur bei spätem o 
'Winterobst anwenden, nicht aber bei Frühobst, "welchas sich Fa 
schwerlich konserviren lassen dürfte 

In obstreichen Jabren, wie das diesjährige, ist es zu empfehlen, 
das Obst — wie in Süddentschland — zu dörren oder zu backen, 
und dürften die Kosten für eine solche Darre sich schon in einem 
Jahre mit den aus dem gedörrten Obst erwachsenden Einnahmen 
vollständig decken. Allgemein sprach sich der Wunsch aus, dass 
die Obstanzucht immer grössere Dimensionen annehmen möge, und 
dass es Sache der gärtnerischen und landwirthschaftlichen Vereine sei, 
auch ihrerseits, wie durch Petitionen höheren Ortes dahin zu wirken, 
dass die Regierungen die Bepflanzung von Allen und anderen dazu 
ET Orten mit Obstbäumen anordnen 

Zu dem letzten Punkte der Tagesordnung übergehend, so liest 
Herr Bluth aus einer Zeitschrift „Gemeinnützige Vorträge“ eine 
Abhandlung vor, die in fast zu scharfer Weise das Lehrlingswesen 
bei den Gärtnern beleuchtet. Da die Zeit ziemlich vorgerückt ist, 
das Thema aber volle Berechtigung für eine längere Berathung und 
Besprechung beanspruchen darf, wird dasselbe in einer der nächsten 
Sitzungen diskutirt werden. 

Wegen der Mitte, September in Hamburg stattäinderider Aus- 
stellung wird die nächste und für dieses Jahr letzte Exkursion auf 
‚Freitag, den 23. d. Mts., und zwar nach den Späth’schen Baum- 
schulen festgesetzt. 

Ausgestellt war von Herrn Bluth ein schönes Exemplar einer 

„Phoenix farinifera“, die sich durch eleganten Wuchs und dadurch 
vor P. leonensis und reclinata auszeichnet, dass sie härter als diese; 
ausserdem hatte derselbe Aussteller zwei vortreffliche Exemplare 
von en zur Ansicht mitgebracht. Diese waren von ihm in 


— 46 — 


Töpfen gezogen und bemerkt Herr Bluth dabei, dass die Sanchezien 
ausgepflanzt sich nicht gut halten. Neben dem Dank der Gesellschaft 
errang sich Aussteller den Monatspreis, 


Verhandelt Berlin, den 7. Oktober 1881. 


pn . 


Verdiensten hob er auch die Liebenswürdigkeit hervor, mit der der 


un 

Bouch& zu ehren, erhoben sich die Erschienenen von ihren Plätzen. 
Von eingegangenen Korrespondenzen - sei hier das Programm 

der Direktion der Obst- und Gartenbauschule zu Bautzen erwähnt, 
welche mit dem 10. d. Mts. einen Kursus über Obstverwerthung 
beginnt. Die Vorträge werden sich u. A, auf das Dörren des Obstes, 
das Konserviren der Früchte erstrecken und an diese werden sich 


Offerte von König & Folzer zu Colmar im Elsass, in welcher au 
eine neue eiserne Topfpresse aufmerksam gemacht wird. 
Hierauf wendet sich Herr Hofgärtner Hoffmann seinem Vor- 
trage über die Hamburger Ausstellung zu. Da Herr Referent diesen 
Vortrag bereits zu besonderen Artikeln in dem „Deutschen Garten“ 
verwendet hat, dürfte es überflüssig erscheinen, denselben hier — 
wenn auch nur bruchstücksweise — folgen zu lassen. > 
Einige der Herren Besucher der Hamburger Ausstellung, welche 
. in der heutigen Sitzung anwesend waren, hielten mit ihren Beiträgen 
über qu. Ausstellung nicht zurück, stellten Vergleiche über die 
diesjährige und die zu Ende der 60er Jahre in Hamburg stattgehabte 
Ausstellung an und gaben ihr Urtheil über die in den Hamburger 
Baumschulen vorgefundenen und die in den diesseitigen arena rr 


pe ‚aber auch an dieser Stelle gelassen werden, dass es — wie 


nn Referent in 


“ 
a, 


a A a a einge 
I EN 
£ eu 4 


—_— 471 — 
und dass sie durch dieses Zusammengehen es stets möglich maenv:. 
werden, rag grossartige Ausstellungen zu enge 

Zu der Halle’schen Ausstellung vom 18.— September cr. 
rn so dominirte in dieser namentlich Spalierobst und unter 
den Gemüsen vorzügliche Kahlrabi, sowie ein umfangreiches aus 
125 Sorten bestehendes Kartoffel-Sortiment. Unter den Obstsorten 
waren es die sog. Stettiner Mohrenäpfel (rother Eiserapfel), kon- 
servirt aus dem Jahre 1880, welche den diesjährigen Mohrenäpfeln 
weder an Aussehen noch an Aroma nachstanden 

err Kunst- und Obergärtner Hintze hatte eine halbgefüllte 
Primula chinensis, aus einem Steckling gezogen, ausgestellt, die durch 
ihre Kultur sowie durch ihren Blüthenreichthum einen angenehmen 
Anblick gewährte. 

Her ggebrecht hatte in die heutige Sitzung zwei schön 
kultivirte, reichlich blühende Lobelien, aus Samen gezogen, gebracht, 
wofür dem Herrn Aussteller der Dank der Gesellschaft zu Theil wurde. 

Ein Schreiben des Pankow-Schönhausener Gartenbau-Vereins, 
worin derselbe bat, dass man dahin wirken möchte, dass der 
Bezug der Haideerde aus dem Grunewald nicht mit so grossen 
Schwierigkeiten und Umständen verknüpft sein möchte, wird in 
Erwägung gezogen. Die Gesellschaft der Gartenfreunde konnte aber 


se anzubahnen. 
ber einen in der „Vossischen Zeitung* vom 5, Oktober cr. 

enthaltenen Artikel betr. "das Aufbewahren der Pflanzen ete. von 
Privaten seitens der Gärtner, zu dem ein von einem früheren 
Mitgliede unserer Gesellschaft in derselben Zeitung gebrachter gärt- 
nerischer Artikel Veranlassung gegeben, ging man zur lages- 
ordnung übe 

Herr Kunst- und Handelsgärtner Neumann erinnerte an die 
noch ausstehenden Berichte über die Erfolge mit den aus Vereins- 
mitteln angekauften und verschiedenen gärtnerischen Mitgliedern 
überwiesenen Sämereien 

um Schluss wurde durch Herrn Späth der Herr Hofgärtner 
Schulz aus Skerniewiece bei Warschau als Mitglied angemeldet. 


Verhandelt Berlin, den 21. Oktober 1831. 


r Tod eines er ältesten Mitglieder, des um die Ein- 
hochverdienten a 


Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin vor, in welchem derselbe 

im Allerhöchsten Auftrage der Gesellschaft für die gelegentlich des 

Geburtstages der Kaiserin dargebrachten Glückwünsche dankt: 
Baden-Baden, den 8. Oktober 1881. 


dankbar entgegen genommen und lassen dem Vorstand Allerhöchst 

Ihre besondere Erkenntlichkeit für die Ihrer Majestät erwiesene 

Aufmerksamkeit und die Versicherung Ihrer steten Anerkennung 

aussprechen. 

Im Allerhöchsten Auftr.: (gez.) von dem Knesebeck, 
Kabinets-Sekretär Ihrer Majestät der Kaiserin-Königir. 
Wie schon in dem Protokolle der Sitzung vom 9. September c. 
angedeutet, hatte ein Aufsatz aus der Zeitschrift „Gemeinnützige 
Vorträge“, das gärtnerische Lehrlingswesen betreffend, Veranlassung 
‚gegeben, hierüber in eine Diskussion einzutreten. An derselben 
betheiligten sich vornehmlich die Herren Bluth, Hofgärtner Hoff- 
mann, Wredow, Späth, Driese, Brettschneider und Haber- 
mann. Zu einem Resultate gelangte man aber in der heutigen 
Sitzung nicht und wird die Diskussion in der nächsten Sitzung 
fortgesetzt werden. Nach dem Abschlusse derselben hat sich Herr 
Hoffmann erboten, über das gärtnerische Lehrlingswesen im Zu- 
sammenhange und nach Maassgabe der Diskussion in dem Vereins- 
organ zu sprechen. 
err Wendt sen. hatte eine Sammlung gut kultivirter, schön 

und reich blühender Cyelamen persicum ausgestellt, wofür ihm der 
Monatspreis zuerkannt wurde. 


Die in Norddeutschland kultivirten Juglandeen 
systematisch skizzirt | 
von Th. Wenzig. 
‚(Sehluss.) 
- Carya Nuttall = Hickorynuss. 
(Juglans L. Willd. Michaux). : 
'  Blüthen: männliche: Kätzchen zu drei gestellt mit gemein-- 
er samem Endstiel oder büschelig. Kelch 
dreitheilig, Staubgefässe 3— 6, meist 4, behaart. 
weibliche: kleine Aechre, Kelch krautartig, 4spaltig. 
Narbe zum Theil scheibenförmig, 2lappig, 
Lappen 2getheilt. 
Frucht: Drupa — Steinfrucht. Pericarpium holzig, sich 
ee 4klappig öffnend, Nuss meist etwas 4kantig, mit 


 _ ..__ebener runder Oberfläche. Sternhaare als Bekleidung. 
ännliche Kätzchen in Büscheln. Frucht verlängert läng - 
lich. Nussschale dünn. Nuss unten 2ellig. Blätt- 


schal 


— 489 — 


1.C. olivaeformis Nutt. Pecan Nut = Pekan 
Nut eu in North American Sylva: Erlalı: angustifolia Ait. 
an Muhl. J. olivaeformis Willd. 

Blättchen En 13—15 länglich lanzett, (etwas) sichelförmig, 
allmälig zu einer dünnen Spitze spitz auslaufend, gesägt, 
auf der Unterfläche sebr klein behaart, fast kahl werdend. 
Auf der Unterseite der Blätter sind die Nerven deutlicher 
und stärker behaart. ee bräunlich kahl oder 
schwach mit Haaren besetzt. 

‚Frucht länglich, ohne hervorstehende Kanten. 

Nuss braun, olivenförmig, glatt, mit eher .dünner Sch 

Kommt von Nordamerika bei uns in den Handel als Pokaniunn? >, 

und ähnelt im Geschmack mehr der Haselnuss. 

Auf der Pfaueninsel bei Potsdam ein junger Strauch aus Be 

Akklimatisations-Verein, botanischer. Garten (Berlin 

Ongen Frost empfindlich, friert er in Massachusets oft ab, treibt 

aber von Neuem aus der Wurzel. 

In Nordamerika: In den Flussgründen von Illinois südwärts. 

IH. Männliche Kätzchen zu drei gestellt mit gemeinsamem 
 Endstiel. Frucht kugelrund oder oval. Nuss 
. mehr oder weniger 4kantig, an der Basis 4zellig. 

a. Faschterhare sich schnell lkend in vier dicke, bei der 
Reife harte, holzige Klappen. Same wohlschmeekend. 
Die Hiekorynuss > Sen Handels. 

2, 6 :alba Nutt. Weisse „Hicko J.squamosa Michaux. Shell Bark 
oder ShagB ark, ER REETE Rauhrinden-„Hickory“. 

Blättchen (3) 5 grössere, wie die.von C, tomentosa und C.- 
sulcata, die drei oberen 0,160 m lang und 0,060 m breit, 
verkehrt eiförmig länglich, die zwei unteren viel kleiner, 
alle fein gesägt mit breiten Sägezähnen, ag zulaufend, 
zugespitzt. Das Endblättcehen mit kurzem Stiel, 
anderen sitzend mit ungleicher Basis. Das Blatt selbst ve 
gestielt. Die jungen Blätter unten behaart, besonders 
stark an den Nerven und am Rande, Blattstiele und 
Nerven der a. stark. graufilzig. 

Kubeye braun, ova was filzig. Die inneren Knospen- 
schuppen dran gross (wie bei Magnolia), und bleiben 
stehen, bis die Blüthe sich völlig entwickelt hat. 

Kätzchen kahl. 

Frucht kugelrund oder eingedrückt. 

Nuss weiss, etwas flach, schwach Eat kugelcan, ein wenig 
S itz, die Schale der Nuss eher dün 

Grosser schöner Baum mit rauher, in u Streifen und Platten 
abblätternder Rinde und kostbarem Holze. Die Nuss die 
Hauptnuss des Handels in re Blüht im Mai. 
Nordamerika, gemein in Massach 
No. 1340, 1360 in DIESEN, Kahhere Bäume im botani- 
schen Garten. 


Wa he ges Aare de WE A A 
ie # 


— 4490 — 


3.C. TER Nutt. Filzige „Hiekor 
Mocker Nut nn Betrügernuss, ie Hart = Weissharte 


„Hieckor 

Blättehen 7—9, an der Basis wie C. alba, die drei oberen 
0,130 m lang und 0,030 m breit, lanzettverkehrteiförmig, 
die unteren kleiner. Die Sägezähne, die Spitze des 
Blättehens wie die der C. alba. Die jungen Zweige sowie 
die Unterseite der jungen Blättehen filzig, harzig riechend. 

Knospe und innere Knospenschuppen wie bei C. 

Die männlichen Kätzchen filzig. Die Antheren blutroth 
bis braunröthlich. 

Frucht kugelrund oder eiförmig. Schale sehr dick, hart und 
rauh. Nuss braun, kugelrund, nicht zusammen- 
gedrückt, 4kantig, gegen die gering zugespitzte 
Spitze hin, sehr dick sechalig. 

Der Same enthält mehr fettes Oel, wie der von C. alba, 

Die Rinde des ziemlich hohen Baumes nicht rauh oder — 

die des alten Stammes rauh und zähe. Holz wie das 

‚von ©. alba. Blüht im Mai. No. 1356 und 1349 in 

Alt-Geltow. Vaterland Nordamerika: Trockene Wälder 

Neu-England bis Virginia und Kentuky und südlicher. 

maxima Nutt. Früchte so gross als ein mässiger Apfel. 

ir in der Nähe von Philadelphia und am Inselsee 
n Süd-Carolina. 
kr C. kufente "Nutt. Juglans laciniosa Michau 
Western Shell Bark Hickory = = Westlicher Schalenrinden- 


» 


„Hickory“ 
Thick Shell Bark — Diekschalenrinde- „Hiekory“. 
Blättehen 7—9 meist kleiner und schmaler wie die von C. 
a und tomentosa, Endblättehen kaum oder etwas 
gestielt, an der Basis ungleich, nach der Spitze zugespizt, 
gesägt, unten reich mit Sternhaaren bekleidet, die 
auch im Alter bleiben. 
Knospe und innere re wie bei C. alba. 
Männliche Kätzchen k vo. 


dick. Nuss gross 040—0 ‚050 m . gew wöhnlich 


von gleich angenehmem Geschmack wie der von C. alba 
Die Rinde gleicht der von C. alba, das Holz. ist hell 
gefärbt und hart. 

No. 1358 in Alt-Geltow. Vaterland Nordamerika: Pen- 
ee bis WISRBEIR a Baal cher 


" Mitte ae Se hin Anügelig een Kanten). 
süßer ‚ehe oder weniger Be Die Rinde 
a > | 


N Ban SEE an Sa ER ER RE 1 ET A Be a ES DEE a En a ae hist 
2 Er ar F hai x N 
F 4 


— 491 — 


5.C. Pe Nutt. Pig Nut = Ferkelnuss, Broom = Bese 
„Hickory“. ©. hr Du Roi, Torr., J. alba Wangsikiete, 
Muhl. ‚J. ovata und J. obeordata Wangenheim nach A. Gra 
Blättchen 5, länglich oder verkehrt eiförmig lanzett und 
schmaler zulaufend, schwach sichelförmig, lang zu- 
gespitzt, gesägt, kahl, wie auch die jungen Zweige. 
Knospe braun, oval, kahl, innere Knospenschuppen wie bei C. 
tomentosa, aber schmaler und rascher abfallend. 
Männliche Kätzchen kahl. Blüht im Mai 
Frucht feigenförmig, kreiselförmig, birnförmig, länglich oder oval. 
Nuss länglich oder oval mit einer dieken Steinschale. Der 
Same schmeckt zuerst ölig angenehm, dann bitterlich. 
Die Rinde des Stammes ist rauh, das Holz sehr zähe, 
röthlich oder dunkelgefärbt. Vaterland: Nordamerika, 
gemein in Waldungen. No. 1344 in Alt-Geltow. 


mp Hiekory = Sumpf-„Hickory“. 
Blätichen 7 —i1, lanzett oder länglich lanzett, zugespitzt, schmaler 
wie die der vorigen Arten, gesägt, kahl (jung weichhaarig). 
Schuppen der langen, schma len gelben Knospe klappig in 
aaren, fallen bei der Entwickelung der Blätter ‚ab. 
Blüht im Mai 
Männliche Kätzchen kahl. 
Frucht kugelrund, mit sechs schmalen Kanten, klein, gläniand 
rün oder gelblich grün, oben mit kleinen Nähten. 
Nuss kugelrund, kurz zugespitzt, weiss, glatt, mit dünner 
Schale. Der Same schmeckt zuerst angenehm, bald aber 
ee bitter. 
ie es Stammes ist zähe und glatt, das Holz 
wird in ne weniger geschätzt. Vaterland: Nord- 
amerika, sehr häufig auf feuchtem Boden, ebenso die 
folgende Abart 
No. 1348 und 1362 in Alt- Geltow, mehrere Bäume im 
botanischen Garten (Berlin). 
tica Wg. C. aquatica Nutt. Juglans aquatica 
hair. Water-Bitter-Nut = Wassas Bitlernnne, 
Weicht von der Hauptart ab durch schmalere und länger 
zugespitzte Blätter, sowie durch röthliche Nuss 
No. 1350 in Alt-Geltow, im botanischen Garten Berlin), 
in Potsdam Pfaueninsel und Neuer Garten 


m 
FO 
„m 
=) 
8 
3 
(er) 
2 


| Juglans alba odorata Marshall. Die Nuss von der 


08» & i 
Grösse be Muskatnuss mit einer dünnen Schale, Form we der 


— 412° — 


Nuss von C. tomentosa. Blättehen 5—7, Länge 4—8” oder 9”, 
breit 2—31%”, kahl, reichlich und klein gesägt, unten mit Oeldrüsen. 
Baum von 60—80° Höhe. An den Ufern des Schuykill in der Nähe 
von Philadelphia und häufig in den feuchten Waldungen nahe bei 
West-Chester. 

Juglans (Carya) myristicaeformis Michaux hist. d. arbr. for. de 
l’Amer. sept. ], p. 211, t. 11 (The nutmeg Hiekory Nut = die Muskat- 
nuss = Hickor rynus 5). Juglans Pecans Walter ist nach Nuttall 
North American Sylva) vielleieht nichts weiter als Ü. porcina, ein 
rtheil, dem man mit Rücksicht auf die Abbildung von Frucht 
und Blatt bei m. beipflichten muss. 

rocarya Kunth. Flügelnuss. 

Weibliche Blüthen in langen Aehren, eine Aehre an der 
Spitze des Zweiges, Vier männliche Kätzchen. Frucht: Drupa 
oder Steinfrucht. Pericarpium dünn, geflügelt. Die Früchte 
fallen mit den sehr lang ausgewachsenen Aehrenstielen 

R zugleich ab, Nuss kahl (bei Engelhardtia ne, runzlich, im 
Vergleich zu dem kleinen Samen gross, etwas schwammig. 
1.P. eaucasica C. A. Meyer. Kaukasische Flügelnuss. 

Blättehen 9,12, 14, 16, lang 0,070—0,090 m, breit 0,025—0,30 m, 

änglich, etwas zugespitzt, ee der Basis "ungleich (die 

älteren oft herzförmig), feingesägt. Die jungen Zweige, 

Blattspindel, der Mittelnerv anf der Unterseite der Blätter 

rostfarben filzig durch Sternhaare, ebenso die ganz jungen 

Blätter. Auf der Unterseite sind die Blätter in den Winkeln, 

die durch die Seitennerven entstehen, weiss gebärtet. Der 

‘ Filz verschwindet, aber die Bärtehen bleiben, wenn die 

Blätter älter werden 

Knospen ähnlich wie ‚Carya amara, aber an Stelle - ae 
Filzes tritt ein rostfarbener. Vaterland: Kaukas 

Hohe Bäume im botanischen ren Potsdam, Pfandhs 

insel, auf der Terrasse vor dem neuen Orangeriegebäude 

We Sanssouci; Rgl. ie: in Alt-Geltow bei 


Ueber 
en von Zamioeuleas Loddigesii Decne. 
aus ihren Fiederblättchen‘). 
Von Prof. Dr. A. Engler. 

Die Gattung Zamioeulcas und die ihr nahe stehende Gonatopus, 
beide in Zanzibar heimisch, gehören unter den auffallenden Formen 
ei der Araceen zu den merkwürdigsten. Zamioculcas Loddigesii besitzt 
' einfach gefiederte und Gonatopus Boivini dreifach gefiederte, den 

Blättern. von Angelica sylvestris ähnliche Blätter, deren einzelne 


a. Ans Englers s Botanischen Jahrbüchern, Bd. I, 2. Heft, ur | 


Pe a Te a RER A An te er u DE 


— 49 — 
Blättchen wie die der Fiederblätter von Robinia von selbst abfallen. 
Diese Erfahrung hatten die Kultivateure bald bei der Einführung 
dieser Pflanzen zu ihrem Leidwesen gemacht. i r meines 


denselben nach einigen Tagen eine Anschwellung an dem basalen 
nde, welche schliesslich mit der Bildung eines 1,5 em dicken 
Knöllchens endete. Natürlich lag es nahe, diese Blättchen jetzt in 
die Erde zu setzen und bald traten aus dem Knöllchen zwei Knospen, 
neben und unterhalb derselben Wurzeln hervor. Die Blättchen sind 
bis 7 cm lang und 2,5 em breit; sie sind dieker als die Blätter 
von Laurus und der meisten anderen immergrünen Gewächse, sie 
sind also reich an plastischen Stoffen. Das Blättehen behält sein 
dunkles Grün während der ganzen Zeit, in welcher es sich selbst 
überlassen, dem Boden locker aufliegend, auf seinem nur 2—3 mm 
breiten basalen Ende zu dem starken, stärkereichen Knöllchen 


werden, “a Herr Hild anfangs dem Vorgang keine Beae tung 
geschenkt hatte: jedenfalls waren die Blättchen wenigstens 14 Tage 
sich selbst überlassen gewesen. Eine andere Frage, die künftig noch 
zu entscheiden ist, ist die, ob die Anlagen von Knospen und Wurzeln 
schon an dem freiliegenden Knöllchen, oder erst, wenn dasselbe in 
die Erde gesetzt wird, auftreten. Bei den jetzt in Kultur befind- 


Erde gesetzt sind, dass das Blättchen vertikal steht, sind diese noch 
so grün, wie zuvor und die Knöllehen haben schon einen Durch- 
messer von nahezu 3 cm erreicht; Wurzeln treten an den verschiedenen 
Stellen ihrer oberen Hälfte hervor. Die Knospen treten meist 
unmittelbar neben dem scheinbaren Ende des Blättehens auf (ich 
sage scheinbar, weil das frühere Ende des Blättchens zu dem Knöll- 
chen angeschwollen ist); sie stehen neben den Kanten und vor der 
Rückseite des Blättchens; einzelne Knospen entwickeln sich aber 
auch gegen die Mitte des Knöllchens. Die Knospen entwiekeln erst 
einige Niederblätter und darauf ein Fiederblatt mit zwei Fieder- 
blättehen. Die Basis des ersten Niederblattes wird bald von einem 
Würzelehen durchbrochen. Wiewohl mir Samenpflanzen von Zamio- 
euleas nicht bekannt sind, so möchte ich doch glauben, dass deren 
erstes Laubblatt nicht schon getheilt ist; denn selbst die ersten 
Blätter der Keimpflauzen von Amorphophallus sind ungetheilt. Da 


— 44 — 


ich aber mehrfach bei Araceen beobachtet habe, dass die Sprosse, 
welche aus den Achseln von höher entwickelten Blättern hervor- 
treten, selbst auch wieder höher entwickelte Blätter hervorbringen, 
als die in den Achseln von niedriger entwickelten Blättern ent- 
stehenden Knospen*), so glaube ich auch hier die vorgeschrittene 
Gliederung des ersten Blattes darauf zurückführen zu müssen, dass 
das die Knospen gebärende Blatt selbst schon in der Gliederung 
vorgeschritten war. 

Durch Vöchting’s exaete Bearbeitung der Erscheinungen des 
von den Praktikern schon längst in so ausgedehnter Weise aus- 
gebeuteten Reproductionsvermögens der Pflanzentheile und durch die 


Der besprochene Fall verdient insofern besondere Beachtung, als die 
Knöllehenbildung unterbleibt, wenn die Blättchen an dem gemein- 


an der Basis des losgelösten Theiles aufgehalten, sich ansammeln; 
die Stoffe, welche sonst an der Hauptknolle und in den Blattachseln 
zur Verwendung gekommen wären, finden nun ihre Verwendung an 
dem kleinen Knöllchen, an welchem Wurzeln und Knospen übrigens 
eine ziemlich unregelmässige Anordnung zeigen. 


“ar 2.23% 2 ms 


am Blatt der Victoria regia Lind, 
angestellt im Dresdener botanischen Garten 1880. 
Von Prof. Dr. 0. Drude. 
(Aus der „Isis“,) 


Vietoria regia ist durch die Geschwindigkeit ihrer Blatt- 
entwickelung berühmt und in dieser Hinsicht auch schon mehrfach 
Gegenstand genauerer Untersuchungen geworden, wovon besonders 

die sehr sorgfältig ausgeführten Tabellen Cas pary’s (Flora 1856) 
und die ebenfalls im Dresdener botanischen Garten gewonnene Ent- 
.  wiekelungstabelle der meisten auf einander folgenden Blätter einer 
. Pflanze von Seidel (Abhandl, der Leop. Carol. Akad., Bd. XXXV) 
 Zeugniss geben. Wenngleich diese Untersuchungen für die in 
stehende Pflanze an sich ein Material enthalten, welches nicht ver- 
ssert zu werden braucht, so ging doch schon aus Caspary’s in 


% 


Er Bi, 
A ee 


— 45 — 


stündlichen Messungen mit einem Holzstabe ermittelten Zuwachs- 
geschwindigkeiten hervor, dass Victoria regia merkwürdige Un- 
gleichmässigkeiten in den Wachsthumsgrössen ihrer rasch sich 
entwickelnden Blätter zeigt, welche, man mag darin eine jedenfalls 
stark verdeckte periodische Zu- und Abnahme aufsuchen wollen oder 
nicht, jedenfalls unabhängig von den das Pflanzenwachsthum in 
erster Linie regulirenden äusseren Faktoren: Licht, Wärme und 
F ee auftreten. 

I dieser Hinsicht schien es lohnend, die Unregelmässigkeiten 
im Tönsesschailinn der Blätter, die sogenannten stossweissen 
Wachsthumsänderungen, zum Gegenstande einer neuen sorg- 
fältigen Untersuchung zu machen, welche glücklicher Weise an die 
anerkennenswerth vielfältigen und sehr ausführlich publieirten Wachs- 
thumsmessungen Caspary’s anknüpfen konnte und sich daher auf 
eine mit verfeinerten Wachsthumsmessern ausgeführte kürzere, aber 
in möglichst kleinen Ablesungszeiten sich bewegende Messung 
beschränken durfte. Die nachfolgenden Untersuchungen sind daher 
auch nur an einem Blatte. während dessen stärkster mittlerer Ent- 
wiekelungsgeschwindigkeit angestellt, nachdem an dem nächst älteren 
Blatte die Brauchbarkeit der Apparate und der Messungsmethode 
erprobt war; eine kürzere Kontrolmessung an dem nächst jüngeren 
Blatte ergab die Zuverlässigkeit aus der vorbergegangenen 
Hauptmessung abgeleiteten Resulta 

Den Kernpunkt der kesaching sollten, wie schon hervor- 
gehoben, die stossweisen Wachsthumsänderungen bilden, welche bisher 
nur wenig die Aufmerksamkeit der Experimental- Physiologen auf 


u 
erhalten. Diese Feinheit der Ablesung, erzielt durch eine starke 
Vergrösserung des wahren Zuwachses unter Anwendung von ungleichen 
Hebelarmen oder Spiegelapparaten, eig: aber den Nachtheil, auch 
die nicht im Längswachsthum Versuchspflanzen liegenden 
Störungen in gleicher Vergrösserung ee zu ierası wodurch 
die Genauigkeit der Resultate beeinträchtigt werden mu 

Gerade deswegen, weil Victoria ein so kussetartentlich” starkes 
Längswachsthum in ihren Blättern besitzt, dass ein nur mässig 
vergrösserndes er schon pro Minute einen sehr bemerk- 
baren Ausschlag zeigt, eignet sie sich besonders gut zu Unter- 
suchungen über Wachsthumsstösse, welche in ganz kurzen Zwischen- 
räumen auftreten, und sie erlaubt e eine hier ger der an ihr 
gewonnenen esultat te, vorausgesetzt, dass für Pflanzen mit starkem 
oder schwachem Längswachsthum Tehelben His aipetschen Prineipien 
gültig sind. Die beiden angewendeten Auxanometer („Zeiger am 
Bogen“ nach Sachs“*), mit gewohnter Geschicklichkeit von a 


*) Auxanometer = Zuwachsmesser. — **) Arbeiten des botanischen 


— 496 — 


Oskar Leuner, Mechaniker am Königl. Peiytesheiku in etwas. 
modifieirter Weise hergestellt, lieferten demnac auch nur eine acht- 
fache Vergrösserung des Zuwachses und erwiesen sich bei Kontrol- 
versuchen ebenso wie bei dem Hauptversuche sehr zuverlässig. — 
Als besonders günstiger Umstand für. die Wahl von Victoria zu 
Wachsthumsversuchen ist noch hervorzuheben, dass bei ihr als Wasser- 
pflanze die Einwirkung der Temperatur und Feuchtigkeit für nicht 
zu lange Zeiträume ziemlich konstant erhalten werden kann, und 
dass auch wirklich diese beiden äusseren Faktoren bei dem Haupt- 
versuche sich nur sehr langsam und stetig änderten; die Belsuchtun 
war natürlich den Schwankungen zwischen Tageslicht und nächtlicher 
Dunkelheit in dem Vietoriahause unterworfen: um so leichter aber 
konnte entschieden werden, ob das Schwanken der äusseren Faktoren, 
und besonders also der wechselnden Helliskeit am Tage, die Grösse 
der Wachsthumsstösse beeinflusse oder nicht, da während der Nacht- 
stunden bei konstanter künstlicher Beleuchtung alle äusseren Faktoren 
sich kaum merkbar änderten; am Tage dagegen trat durch die 
zuweilen einfallenden Sonnenstrahlen eine erhebliche Lichtintensitäts- 
schwankung ein, die eich natürlich auch in der ehr hei 
bemerkbar machte. 
Es wurden zwei >“ genannten Auxanometer bestellt, welch 
t dem wachsenden Blatte durch dünne, über frei be weglie 
Rollen laufende Platindrähte in Verbindung gesetzt waren; das 
eine zeigte das Längswachsthum des ganzen Blattstieles an, das 
zweite gleichzeitig das des Blattstieles plus dem der Lamina von 
Centrum bis zur Spitze; die Differenz zwischen beiden 
Ablesungen ergab also das Längswachsthum der halben Lamina. 
Hierin bestand ein besonderer Vorzug des Versuches, dass an zwei 
| verschiedenen Theilen eines und desselben Blattes gleichzeitig von 
s einander unabhängige Längswachsthumsmessungen angestellt wurden, 
= so dass an und für sich zu ermitteln war, ob die stossweisen 
Wachsthumsänderungen in beiden Theilen des Blattes gleichzeitig 
oder en gleichsinnig oder entgegengerichtet oder über- 
in ng oder von einander unabhängig Shen 
esungen beider Auxanometer erfol in Zwischen- 
A von genau fünf Minuten, und gleichzeitig ca. h. unmittelbar 
nach ihrer Ablesung) lic jedes Mal eine Ablesung der Wasser- 
temperatur in der Umgebung des Beobachtungsblattes der Victoria 
(mit Fernrohr abeesen). A ferner die der Luft über dem Versuchs- 
blatte, die des feuchten Thermometers zur Ermittelung der psychro- 
.  metrischen Differenz und eine Notiz über die Beleuchtung. In dieser 
Weise wurden, nach sechsstündiger Vorprobe, die zur Herstellung 
. einer sehr detaillirte n Wachsthumskurve benutzten Ablesungen = 
 Hauptversuches in ee Reihenfolge vom 4. August 
‚ehmittags 4 Uhr bis zum 6. August Vorm. 4 Uhr vorgenommen. 
Bediener 36 Kuren hatte das zum ı Versuch BENEHWERIER 


En 


= 4 0 


Blatt seine Hauptstreekung vollendet und wuchs zum Schluss des 
Versuches langsamer; es war sein Stiel in dieser Zeit, wie die 


Differenz des Auxanometers II und I ermittelt, 284,8 mm, also fast 
gleich viel. Die stündlichen Mittel waren 62,6 resp. 63,3 mm am 
Kreisbogen der Auxanometer, in wahrer Zuwachsgrösse also 7,8 mm 
sp. 7, m, woraus die bedeutende Grösse des durchschnittlichen 
Ausschlages bei den fünfminutlichen Ablesungen ersichtlich wird. 
Um nun zu gewonnenen Resultaten überzugehen, mag 
zunächst erwähnt werden, dass die Wachsthumsschwankungen in den 
nach fünf Minuten Zwischenpause gewonnenen Ablesungen oft relativ 
noch viel bedeutender sind, als sie nach der Tabelle Caspary’s aus 
den stündlichen Ablesungen hervorgingen, Die in kurzen Zeiträumen 
gewonnenen Wachsthumsgrössen des diesjährigen Versuches lassen 
überhaupt erst ein Verständniss der Wachsthumsstösse in Caspary’s 
stündlichen Ablesungen zu, da man sieht, dass es bei Summirung 
von je zwölf fünfminutlichen Ablesungen zu stündlichen ganz vom 
Zufall abhängt, ob starke Stösse in letzteren Zahlen zum Vorschein 
kommen oder nicht, da sich die Stösse in den kürzeren Zeiträumen 
ausgleichen oder aber auch aufeinander häufen können. 
Zeit (5. August Zuwachs der Lamina pro Stunde 
i inBogentheilen. berechnet. 


12h 0° 7,6 mm \ 
5’ 7,5 
10° 5,9 
15° 7,0 
23, 9” 
30° 113 Br 
35° 2 
40° 9,5 
45° 9,0 
50° 14,5 
55‘ 10,7 
1h 0° 8,0 mm 
5 9,3 
10° 7,1 
20, 70 
25° 3,8 sg 
30° 4,8 ; 
35° 12,6 
40° 10,7 
45/ 8,7 
50° 9,7 
55° 9,0 


— 498 — 


So zeigen z. B. die oben stehenden Zuwachsgrössen für zwei 
Mittagsstunden unter sich ziemlich bedeutende Verschiedenheiten und 
geben ein gutes Bild von den stossweisen Veränderungen der Wachs- 
thumsintensität, da sie von 14,5 um 12h 50° auf 3,8 mm um ih 95° 
fallen, um sich alsbald fast zu gleicher Höhe wieder zu erheben. 
Summirt man aber diese Zuwachsgrössen auf volle Stunden, so ergeben 
sich unter einander nur wenig verschiedene Zahlen, so dass, wenn 
wirklich nur stündlich abgelesen wäre, das Bild eines ziemlich 
ruhigen Wachsthums dadurch entstanden wäre. Wenn nun auch 
ebenso oft in den Stundensummen ein den Partialwerthen im 


unter den bei diesem Versuche gegebenen Verhältnissen konnte 
an noch schneller aufeinander folgende Ablesungen nicht gedacht 
werden, 3 


gesetzt, scheinen vielmehr unabhängig von einander zu sein; hald 
wird das Steigen der Wachsthumsintensität im Stiel von einem Fall 
derselben in der Lamina begleitet, bald umgekehrt, bald fallen oder 
steigen beide zunächst in ähnlicher Weise, um alsbald die Wachs- 
thumskurve wieder eigenartig umzugestalten. Diese Unabhängigkeit 
des Wachsthums verschiedener Theile eines und desselben Blattes 
. scheint sehr lehrreich und wiehtig zu sein. 

Sachs hat die Meinung aufgestellt, dass die Amplitude der 
Wachsth. ung is ’ pP s 


Wachs nn abhängie sei von der ruhigen oder sprungweisen 


er 


äusseren Faktoren; diese Meinung bestätigt sich nicht _ 
re Nabe ie. 


ERS ae N 
Ne a 


— 49 - 


Zeit (6. August Zuwachs der Lamina Zuwachs des Stieles 
nachMitternacht). in Bogentheilen. in Bogentheilen. 
Ih 45° 


6,0 6,2 
50° 6,0 8,9 
55° 6,3 3,9 
2h 0° 7,3 3,3 
5’ 8,4 2,5 
10‘ 10,0 4,0 
15‘ 15,6 2,2 
20’ 18,2 2,8 
25 16,0 4,4 
30° 14,2 5,6 
35’ 12,0 2,3 
40° 9,8 3,0 
45’ 7,2 3,5 
50° 6,5 4,5 
55’ 6,4 2,6 
3 0 4,3 4,4 
5° 6,0 3,0 
10° 4,5 5,0 
15‘ 4,7 4,1 
20° 4,8 2,9 
25’ 4,5 4,3 | 


Stiel nach Mitternacht; die Temperatur des Wassers änderte sich 
während der hier notirten Zeit nur um 0,1 C., die der Luft sank 


2. D. von den im ersten Beispiel zu Tage tretenden, durch die 
Gleiehmässigkeit des Aufsteigens und Herabsinkens und darin kann 

an eine gewisse Bestätigung der Meinung von Sachs suchen, da 
i ; t 


— 500 ° — 


Das Resultat dieser Beobachtungen besteht also Kann 
in dem Aufwerfen einer Frage, nämlich der nach dem & 

der bedingten Abhängigkeit jener stossweisen een 
welche die Messungen an Vietoria ergeben haben. Es ist jedenfalls 
schon wichtig genug, dass die Wachsthumsphysiologie veranlasst 
wird, bei den jetzt so vielfach ausgeführten Wachsthumsmessungen 
die Methode nach Maassgabe des Auftretens der Stösse abzuändern 
und letzteren die Aufmerksamkeit mehr als zuvor zuzuwenden. 
Dass ein tieferes Verständniss dieser Schwankungen die Lehre von 
der Mechanik des Wachsthums ee fördern wird und 
dass letztere, nachdem sie im vergang Decennium so reiche 
Resultate erlangt hat, auch auf diesem Gebiete rasch wird konn 
müssen, ist kaum zweifelhaft. — 

Die bei den Versuchen angewendeten Apparate waren vom 
Vortragenden zum Zweck der Demonstration flüchtig zusammen- 
gestellt; sie sollten der Sektion zum Beweise dienen, dass durch die 
Neuschaffung einer physiologisch-botanischen Abtheilung am Kgl. 
Polyteehnikum eine wesentliche Ergänzung zu den bisher vorhandenen 
botanischen Sammlungen eingetreten ist, und dass sich schon jetzt 
in Dresden die Mittel finden und unausgesetzt vermehrt werden, um 
auf dem in der Neuzeit so rasch emporblühenden und reiche 
Früchte tragenden Gebiete der Experimental-Physiologie Original- 
Untersuchungen anzustellen. 


Getrocknetes Obstmus. 
Ein Beitrag zur Obstverwerthung. 
Mitgetheilt von E. Michelsen, Direktor der Landwirthschaitsschule in Hildesheim. 


Im Laufe des Monats September d. Js. sandte mir die Frau 
Pastorin Klener in Nienstedt.bei Gronau a. d. L. (Provinz Hannover) 
ein Glas mit Obstmus und zugleich in Kuchenform drei Proben von 
‚getrocknetem Obstmus, entstammend den Jahrgängen 1870, 1875 

und 1879. Da der Haltbarkeit der gute Geschmack 
zer Fabrikats entspricht, so habe ich die BR Einsenderin um 
nähere Mittheilung und zugleich um die Erlaubniss der "Veröffent- 
liehung gebeten, welehen Wünsehen dieselbe im nlerrede der Sache 
nachgekommen ist. Nachstehend lasse ich die mir zugegangenen 
‘ Mittheilungen folgen: 

In Jahrgängen wie der diesjährige, welche einen überreichen 
Obstsegen bieten, pflege ich schon seit langer Zeit das wenig halt- 
bare Frühobst ( Aepfel und Birnen) zu Obstmus einzukochen resp. 
einzutrocknen. Diese Methode ist von: doppelter Wiehtigkeit, wenn 

die Entfernung von der Stadt und die verhältnissmässige Weı 
| Frege der Frucht den Verkauf in, rohem Zustande verbietet. 
‚epfel sowohl wie Birnen werden geschält und ausgekernt; denn 
, dass die Schale etwas Bitleres an sich hat und lasse mir 
 Ansetzen n 


Bee RR ea 


— 501 — 


ersten Himpten*) 2—3 1 Wasser, oder auch Fliedersaft; letzterer ist 
gesund, trägt zur Konservirung bei, schadet dem Geschmack nicht 
urd macht das Fabrikat dunkler. Darauf, wenn die Masse erweicht 
ist, setze ich nach und nach weitere 5—6 Himpten, je nach Grösse 
des Kessels, zu, jedoch ohne Wasser. Nächstes Jahr, resp. bei dem 
nächsten Einkochen, werde ich versuchsweise am Tage zuvor einen 
Himpten ganz kleiner Aepfel und Fallobst mit Schale und Kernhaus 
weich kochen, Fliederbeeren zusetzen, die Mischung auf der Obstpresse 
durch pressen und diesen Saft statt Wasser zum Ansetzen benutzen. 


an 
härten. Auf diese Weise wird auch das Sommerobst, welches oft 


_ vollkommen gut erhaltene Probe des eingetrockneten Muses aus dem 
Jahre 1870 (!) giebt allerdings den besten Beweis für diese Be- 
 hauptung. 1. | 
Da man ferner immer nur so viel von dem Muskuchen auflöst, 

wie man gerade braucht, so geht nichts verloren, während das nur 
in Töpfen eingekochte Mus rasch verzehrt werden muss. In feine 
Scheiben geschnitten, mit heissem oder kaltem Wasser bedeckt, löst 
sich die getrocknete Masse in wenigen Stunden auf. Will man 
rasch ein Kompot haben, so kann man es auf Feuer, bei Umrühren, 


hinein. Sehr schön und dauerhaft ist auch getrocknetes Kirschmus, 
doch giebt es diese Frucht bei uns selten in Ueberfluss. 

Wenn ich aus dem getrockneten Mus Obstsuppe bereiten will, 
rühre ich dasselbe nach dem Auflösen durch ein feines Sieb. Die 
übersandte Probe besteht reichlich zur Hälfte aus Aepfeln und Birnen. — 


*) Ein hannover’'scher Himpten fasst 31—32 I. 


— 502 — 


Weise nutzbar machen lässt. Etwaige weitere Specialfragen von 
Hausfrauen wird Frau Pastorin Klener im Interesse der Sache 
gewiss zu beantworten die Güte haben.*) 


Neuheiten pre 188182 von Ernst Benary, Erfurt. 
Ammobium alatum grandifiorum. 


als die des alten Ammobium alatum. Nach Aussage ihres Züchters 
us Samen, und wird diese Be- 
hauptung allerdings dadurch bestätigt, dass die Körner bei weitem 


Aquilegia Vervaeneana atroviolacea plenissima (Benary). 


Unter den vielen in unseren Gärten kultivirten Akelei-Arten 
gehört Aquilegia Vervaeneana unbestritten zu den schönsten, denn 


mit gelb panachirte Belaubung, welche sich auch aus Samen "ganz 
treu reproducirt. Die von mir erzielte Neuheit unterscheidet sich 
von der alten Form, welcae leidlich gefüllte braunrothe Blumen 
bringt, durch ihre diehtgefüllten tiefvioletten Blüthen, welche 
ganz prächtig mit den bunten Blättern kontrastiren. Liebhaber von 
Stauden und speciell von Aquilegia-Arten werden an dieser Züchtung 
sicher Gefallen finden. 


Gaillardia piota Lorenziana. 

Fast alle Organe der gärtnerischen Presse haben diese Neuheit 
ausführlich besprochen; ich kann daher annehmen ‚ dass meine 
Geschäftsfreunde mit der ihr von dem Züchter ertheilten Beschreibung 
bekannt sind. Aus eigener Anschauung kann ich: jedenfalls 


E von Bedeutung und bleibendem Werthe handelt. Dieselbe wird 
sich zweifellos in der Gärtnerwelt unter dem Namen „gefüllte 
‚Gaillardia“ einhürgern, wenn auch die Blumenbildung keine Füllung 
ch Mittheilung des Herrn Lt. E, Müller, Rendanten der landwirth- 
2 Hochschule in Berlin, wird Mus in der Niederlausitz allgemein 
uchen eingetrocknet resp. gebacken. a D. R, 


— 508 — 


im strengen botanischen Sinne des Wortes ist. Die offerirte Samen- 
mischung wird Varietäten in etwa sechs verschiedenen Färbungen, 
besonders schwefelgelb, goldgelb, era amaranthroth und weinroth, 
hervorbringen. Die Pflanzen können u lang andauernden Gruppen 
vortheilhaft verwendet werden. Die ers, langstieligen 
Blumen sind sehr werthvoll für Bouquets. 


Myosotis alpestris robusta grandiflora. 

Alle Alpen -Vergissmeinnicht- Sorten übertrifft diese nene Varietät 
bei weitem an Grösse der Blumen, welche himmelblau mit scharf- 
markirtem gelbem Auge erscheinen. Auch unterscheidet man dieselbe 
sofort durch den robusten, kandelaberartigen Bau der Pflanzen. Die 
genannten beiden Eigenschaften zeigen sich konstant bei den Samen- 
pflanzen, so dass dieses distinkte und wirklich schöne ein sich 
bald, besonders bei den Marktgärtnern, einbürgern wird 


are leuchtend karmin (Benary). 

Ei anz d ganz konstante Färbung eigener Zucht, 
welehe noch in is Rittersporn-Gattung vertreten ist; sie über- 
‚ trifit an ne wohl die meisten der bis jetzt vorhandenen 
Farben. Es ist ein feuriges Hoch- oder Karminroth, mit welchem 
sich bei richtiger Verein brillante Effekte erzielen lassen, 


Phlox Heynholdi globosa albo rosea (Benary). 

s muss wiederholt betont werden, Eu die Phlox Heynholdi 
sich nicht zur Freiland- Kultur eignen; man muss sie vielmehr in 
kleinen Töpfen heranziehen und zur Blüthe ee dann werden sie 
durch ihren überaus reichen und lang andauernden Flor. auf den 
Blumen- Märkten immer mehr Anklang finden. Besonders gilt dies 
on den wegen ihres u. kugeligen Baues mit „globosa“ 
bezeichneten Varietäten, zu welchen sich meine neue Züchtung 
gesellt, welche ihre ae "weisslich rosa Bläthen ganz treu aus Samen 
bervorbringt. 

Phlox Drummondi hortensiaeflora alba. 

Eine reinweisse Form des so allgemein ee Phlox Drum- 
mondi hortensiaeflora, welcher diesem sowoh abitus wie in den 
grossen Blüthendolden genau gleicht. Diese Neuheit unterscheidet 
sich sehr vortheilhaft von dem als „Schneeball“ bekannten weissen 
Zwerg-Phlox durch ihren unvergleichlich grösseren Blüthenreich- 
thum, viel robusteren Wuchs und weit geringere Empfindlichkeit 
gegen ungünstige Witterungs - Einflüsse, Es ist obne Zweifel der 
schönste bis jetzt erschienene reinweisse Phlox., 


Zwerg-Wunderblume, Een Mirabilis Jalapa var. Tom Thumb. 
ore albo (Benary). 

Mit besonderer ee übergebe ich diese Züchtung dem 

Handel, denn es- ist wohl anzunehmen, dass eine aus Samen konstante 


— 504 — 


anz niedrige Jalapa allen Blumenfreunden ebenso willkommen sein. 


schneeweissen Blumen und mit jener gelblichen Belaubung, die den 


. 


eigen ist. Es liegt auf der Hand, dass es in wenigen Jahren 


Viola tricolor maxima „Lord Beaconsfield”. 


Die Grundfarbe der Blumen dieses reizenden Stiefmütterchens 
ist purpurviolet, nur das oberste Petal geht in’s Weissliche über, 
was der ganzen Blüthe ein frisches Ansehen verleiht. Von den von 
mir offerirten separaten Farben steht azurblau der neuen Varietät 
am nächsten, von derselben jedoch durch die bedeutende Grösse der 
Blumen übertroffen. Dieses höchst effektvolle und selten schöne 
Pensee wird bald, namentlich für Bouquets, zu den gesuchtesten 
gehören. 

Primula chinensis fimbriata cristata nana rubra. 

In jeder Hinsicht ist diese neue das Pendant zu der vor zwei 
Jahren eingeführten weissblühenden Varietät mit dem malvenartigen 
krausen Blatt. Diese Gattung verdient wegen ihres niedrigen Wuchses 
den Namen „Miniatur-Primeln“ und ist besonderer Beachtung werth. 

Ä Neues Ziergras. Briza spicata. 

Schon dureh ihre aufrecht stehenden Blüthenährchen unter- 
scheidet sich diese reizende Species, welche nur ea. 20 cm hoch 
wird, wesentlich von den bisher bekannten Zittergras-Arten. Die 


Briza media. Diese Neuheit wird sich als eıne ganz vorzügliche 


Acquisition ‘zu dem Sortimente für Bindereien benutzter Gräser 
ausweisen, denn nieht nur eignen sich die Blüthenrispen aus- 
gezeichnet zu diesem Zwecke, sondern es ist auch bis jetzt eine 
ähnliche Form nicht vorhanden. ! / 


Gemüse-Neuheit: Tomate „President Garfield”. 
der grossen Anzahl von Tomaten-Sorten, welche in neuerer 


schöne 


® 
sr 


# 


ae 1 


gemeines Aikahen erregen und gewiss überall befriedigen wird. 
Tomate Prs. Garfield stammt aus Serbien, sie ist ausgezeichnet 
durch üppigen Wuchs und ungewöhnliche Fruchtbarkeit und erreicht 
unter nicht zu ungünstigen Witterungs- und Bodenverhältnissen die 
Höhe von 2,50 m. Die Früchte, welche mir s. Z. vorgelegen haben, 
hatten ein Gewicht von 900—1200 g, doch können dieselben nach 
Aussage des Züchters, an dessen Zuverlässigkeit ich nicht zweifle, 
bis zu 1500 gr schwer werden, besonders wean man an einer Pflanze 
nur wenig Früchte zur Entwiekelung gelangen lässt. Trotz ihrer 
enormen Grösse reift die Frucht ganz gleichmässig und birgt nur 
wenige Samen, so dass der Durchschnitt eine fast ganz gleichmässige 
Fläche prächtigen, zarten Fleisches zeigt, welches sich durch vor- 
züglichen würzigen Geschmack noch besonders auszeichnet. Für 
Ausstellungszwecke dürfte diese Neuheit vorzugsweise geeignet sein. 


Rosenschulen und Rosenzüchtung. 


Von Fr. Schneider Hl. in Wittstock. 
i (Aus dessen Rangliste edler Rosen.) 


Es ist nicht Patriotismus, sondern volle, ungetrübte Wahrheit, 
wenn ich behaupte, dass sic ch viele deutsche Rosenschulen in jeder 
Beziehung mit den besten französischen und belgischen messen 
können, sowohl was den Umfang der Schulen, die Qualität, Wozu 
ich gute Wurzelbildung, glatte, gerade, biegsame Stämme, schön- 
geformte Kronen, sorgfältige. Etiquettirung u.a. m. rechne, als: auch 
was das Sortiment anbetrifft. Ich kenne eine grosse Zahl von Rosen- 
schulen aus eigener Anschauung, nicht vom Hörensagen, z. B. die 
der Herren Simon-Louis in Plantieres, Lambert & Reiter in 
Trier, Haack & Müller in Trier, Harms in Eimsbüttel, Bau- 
mann & Söhne in Martin Müller in Strassburg, 
Görms in Potsdam u. a. Ich habe in den genannten Schulen 
anze Quartiere tadelloser Stämme gefunden, wie "ich sie in Frank- 
reich nicht besser sah, nicht einmal auf der Wellsusehiling zu Paris, 
ie doch das Non plus ultra dessen aufwies, was französische Züchter 
ee konnten. Ich habe die deutschen Produkte mit dem Besten, 
was ich je gesehen, mit den Soupert & Notting’schen Rosen 
verglichen, mit den Stämmen van Hauke s (gezogen in schwerem 
Lehmboden) und van Schampheler’s in Wetteren (vorzüglicher 
oden) und bin von meinem Urtheil über deutsche Rosenanzucht 
nicht ig ae 
Aber nicht nur in Fi Anzucht von Hochstämmen stehen Hoalache 
Eiabliesemente mit ‚den französischen auf gleicher Stufe, auch in 
der Vermehrung der Buschrosen (niedrig, auf Wurzelhals” veredelte 
oder wurzelechte Rosen), ein Zweig der Rosenanzucht, der in 
Frankreich so ausgedehnt betrieben wird, dass ganze Gemeinden 
sich damit beschäftigen, können deutsche Gärtner mit den fran- 
nk, and zwar mit den renommirtesten, konkurriren. Was- 


tt, 


— 506 — 


endlich die Massenanzucht anbelangt, so stehen auch darin unsere 
grossen deutschen Rosengärtner keineswegs hinter den berühmtesten 
Pepinieristen Frankreichs zurück. ie Zahl von 100000 Ver- 
edlungen, deren Besitz sich L&veque et fils in © sur-Seine 
rühmen, erreichten deutsche Rosenschulen aueh. Nicht nur die 
obengenannten Firmen leisten in der Massenanzucht Grossartiges, das- 
selbe gilt auch ie den Gebrüdern Schultheiss in Steinfurth- 
Nauheim, von Kölle in Augsburg, Franz und C. G. Deegen 
in Köstritz, ne in Weilburg u v. a. Ich fand in Brankecich 
absolut keinen Glauben, als ich diese Thatsache französischen Rosisten 
mittheilte. 
Es war meine Absicht, ein Bild des Umfanges und der Bedeutung 
% der deutschen Rosenanzucht zu geben, ich verfuhr leider nicht 
praktisch und die Sache scheiterte. Ich” hatte nämlich im Sinn, die 
Firmen deutscher Rosengärtner zu veröffentlichen, ihren msatz, 
ihre Anzucht, das Areal ihrer Schulen, den Fläc henraum ihrer Ver- 
mehrungshäuser und Kästen; allein gerade daran, dass ich die Namen 
der Firmen veröffentlichen wollte, "zerschlug sich mein Vorhaben. 
Gärtner, die nur eine mässig grosse Vermehrung haben, glaubten, 
ihre Kunden würden sich zu den bedeutendsten Produzenten” wenden, 
wenn ich publizirte, dass bei N. N. 300 000 Veredlungen zu kaufen , 
seien. Ich zweifle nun zwar an der Richtigkeit dieser Behauptung, 
denn wer einmal bei Harms, Wendt oder Görms kauft, der wird 
nicht zu Kölle, Jacobs oder Schultheiss gehen, nur weil diese 
‚Herren mehr heranziehen, sondern sich lediglich nach der Art und 
Weise riehten, wie er bedient worden ist. Also noch einmal sei 
resumirend bemerkt, ich machte Fiasco und erhielt von 150 Frage- 


zusammengestellt, Die Berichterstatter gehören den kleinen und 
den grössten Produzenten an und obgleich das Resultat der geringen 
Betheiligung wegen nur ein unvollkommenes Bild von der Ausdehnung 
deutscher Rosenanzucht giebt, so will ich es dennoch mittheilen, da 
‚berechtigte Schlüsse Kof. die Bedeutung der deutschen Rosenkultur 
daraus gezogen werden können, 

ie 18 Rosengärtner verfügen über ein Areal von 49 ha 92 a 
Rosenschulenland; ihre Gewächshäuser, Vermehrungshäuser für Rosen, 
Vermehrungskästen , Rosentreibhäuser nehmen einen Flächenraum 


N 


Freien 1325 400 0 Stück, an Hochstämmen 332 200 Stück heran; sie 
setzen den grössten Theil dieser Rosen in Deutschland ab, je edoch 
auch einen nicht unerheblichen Theil in Frankreich, Oesterreich, 

_ Ungarn, Russland, England, Dänemark und der Schweiz (wieviel 

‚ konnte ieh nicht ermitteln, da ich die Antwort erhielt, diese Frage 
sei sehr „undelikat“); sie verkaufen für 8500 Mark. abgeschnittene 
obgleich die neigen bemerken, dass der Handel mit ab 
Rosen nich t ihr Göschäftsnweis er sie vermehren im 

i ‚ Remont: 120 Thee- und 


— 507 — 


Noisette- und 30 Sommer-Rosen; für neue Rosenvarietäten aus 
Frankreich verwenden sie jährlich 9430 Mark, doch muss bemerkt 
werden, dass mehrere ihre Neuheiten von Soupert & Notting, 
andere von deutschen Rosisten, wie Haack & Müller, Lambert 
und Reiter, W. Kölle u. a. beziehen. Welche Summe nach 
England für englische Züchtungen geht, ist nicht bemerkt worden. 

Obige Angaben werden-ein nicht uninteressantes Streiflicht ‘auf 
den deutschen Rosenhandel werfen; ich gedenke in diesem Jahre 
eine umfangreiche: Statistik zu liefern, da hoffentlich das Vorurtheil, 
mit dem ich im vorigen Jahre zu kämpfen hatte, mir, nicht wieder 
hemmend entgegen treten wir 

Wenn nun die deutsche Rosengärtnerei der französischen und 
belgischen in der genannten Weise völlig ebenbürtig ist, warum 
versucht sie & nicht auch mit der Anzucht neuer Varietäten 
deutscher Rosen 

Welche grossen Summen für Neuzüchtungen nach Frankreich 
gehen, erhellt zur Genüge aus folgenden Zahlen. In den letzten 
zehn Jahren, 1871 - 1880, sind jährlich ca. 70 - 80 neue Rosensorten 
nach Deutschland importirt worden; das macht ca. 700 Varietäten, 
welche, da jede neue Rose mit 25 Franes bezahlt wird, einen Werth 
von 17 500 Frances (für je ein Exemplar des Sortiments) repräsen- 
tiren. Rechnen wir nun den ganzen Bezug aller deutschen Rosen- 
gärtner und Liebhaber ersten Ranges, so ergiebt sich eine kolossale 
Summe. Der bekannte Züchter E. Verdier hat allein 160 Sorten 
in den Handel gebracht, Beluze 20, Guillot p&re 90, Lacharme 
60, Liabaud 50, Ducher und Vve. Ducher 110, Damaizin 40, 
Guillot fils 60, Pernet 40, Gonod 50, Levet 50, Schwartz 30, 
Vigneron a ‚Nabonnand 1877 und 1878 34 , also i in zwei Jahren 
allein 34 Sort Die grosse Wohlbabenheit renommirter Züchter 
spricht für die. Einträglichkeit des Handels mit Neuheiten 

England, das in gärtnerischer Beziehung so hoch . steht, hat 
bereits angefangen, in der Züchtung neuer Varietäten glücklich und 
erfolgreich mit Frankreich zu konkurriren. Leider kenne ich die 
englischen Rosengärtnereien nicht aus eigener Anschauung, nur aus 
den Berichten meiner F reunde; aber ich besitze alle englischen 
‚Sämlingsrosen und darf mir daher ein berechtigtes Urtheil erlauben. 
‘Sodann verweise ich auf das sehr günstige Urtheil, welches Guillot 
fils, Levet und andere renommirte französische Rosisten im Journ: 
des Roses über die englischen Züchtungen fällen. Diesen glänzenden 
Erfolg verdankt England nicht einzig und allein dem regen Streben 
seiner Gärtner und Rosenliebhaber, sondern in erster Linie der 
Wirksamkeit zweier Gesellschaften, der Bon = Hortieultural Society 
und der National Rose Society, die grossartige Rosen-Ausstellungen 
im ganzen Reiche arrangiren und für aa Züchtungen hohe 
Preise erheilen. England hat in einem Dezennium diesen glänzenden 
Erfolg erzielt, an dem Gärtner wie Liebhaber partizipiren 

Die Zeit ist vorüber, in der englische Rosisten nach Frankreich 
see dort neue Rosen kauften, sie mit englischen Namen ehläraies 


— 508 — 


und in ee Handel brachten. Elisabeth Vigneron, Firebrand, Duchess 
of Edinburgh, Egeria, Lord Beaconsfield, Black - Prince, or 
er = ete. sind beispielsweise Züchtungen, die in England 
im Handel erschienen 
Nachstehend führe ich die neuesten englisehen Züchtungen auf: 
. Paul: Reynolds Hole 1872, Cheshunt Hybrid 1872, Wilson 
Saunders 1874, Duke of Connaught 1875, Sultan of Zanzibar 1876, 
Robert Marnock 1878, John Bright 1878, Marquis of Salisbury 1879, 
Glory of Cheshunt 1880, Duke of Teck 1880 ünd Brightness of 
Cheshunt 880 
Chr. Turner: Reverend Camm 1874, Miss Hassard 1874, 
‚Royal Standard 1874, Oxonian 1874, Mrs. Baker 1875, Dean of 
Windsor 1878, Dr. Sewell 1879, Harrison Weir 1879 und Mrs. 
Harry Turner 1880. | 
Davis: Penelope Mayo 1878 
Mittchel: William Warden 18 
Paul: Peach Blossom java, u of Waltham 1875, Star 
of Waltham 1875, Magna Charta 187 6, Red Dragon 1878, Pride of 
en 1880, Masterpiece 1380, Crown Prince 1880 und Little 
Gem 
Cranston: Sir Garnet Wolseley 1875 und Miss Jowitt 1880. 
Laxton (Liebhaber) : Marchioness of Exeter 1877, Emily Laxton 
1877, Riebard Laxton 1878, Mistress Laxton 1878, Charles Darin 
18 879 und Dr. H Hogg 1880. 
Reverend Pochin (Liebhaber): Mary Pochin 1880 
H. Bennett (Liebhaber): Beauty of Stapleford 1879, Duke of 
 Connaught 1879, Duchess of Connaught 1879, Duchess of West- 
' minster 1879, Jean Sisley 1879, Hon. George Baneroft 1879, 
Michael Saunders ne Pearl 1879, Viscountess Falmouth 1879 
und Her Kerip 
Captain ariaey (Liebhaber): Earl of Beaconsfield 1879. 
Broughton (Liebhaber): Mabel Morrison 1877. 
Postans (Liebhaber): a an 1878, Countess of Rosebery 
1879 und Ducliess of Bedford 1879 
| Es ist hier nicht der Ort, a auf den Werth dieser Rosen 
einzugehen, ich verweise auf ihre Stellung in der Rangliste und auf 
meine Artikel in verschiedenen Gartenzeitungen. 
: ie steht es nun um die Züchtung neuer Rasen striekkien in 
Deutschland? Von den 328 Berichterstattern wissen nur sehr wenige 
etwas von deutschen Züchtungen und doch ist der Anfang bereits 
gemacht durch G. Vogler, Ruschpler, Geschwind, Lobedantz, 


— 509 — 


sirend über eine auftauchende rasen Züchtung herfallen. Neulich 
hob ich gelegentlich die Züchtungen Elze’s in Zerbst: Perle von 
Zerbst, Kaiser Wilhelm (nicht Rn schpler), Kaiserin Augusta 
(nieht: Soupert & Notting) ete. hervor, da schrieb einer unserer 
bedeutendsten Rosisten ad marginem dazu: „Unsinn!“ Die Elz 
schen Rosen, obgleich 1872 in den Handel gebracht, sind so RE 
bekannt, dass nur vier Berichterstatter sie besprochen, und doch 
sind sie besser als hundert alten Unchaegeien Sorten, die wir noch 
immer mit grosser Sorgfalt kultivir 

Als ich vor zwei Jahren zur Anzucht deutscher Varietäten auf- 


das Thema behandelten: „Bei uns in Deutschland ist die Züchtuug 
unmöglich, wir haben weder englisches noch französisches Klima.“ 
„Noch vor wenigen Jahren,“ schrieb mir W. Paul, dem ich meine 
Korrespondenz mittheilte, „behauptete man bei uns allgemein, in 
England würde man nie eine gute Rose zu Wege bringen, es fehle 
eben das französische Klima.“ Der Erfolg hat das Unbegründete 
dieser voreiligen Behauptung zur Evidenz klar gelest. Geschwind 
und Döll sind in ihren bekannten Schriften für deutsche Rosen- 
züchtung eingetreten; sie hapen auf die Resultate der deutschen 
Georginenzucht in Köstritz ete. hingewiesen, aber ohne Gehör zu 
finden. Geschwind’s Züchtungen „wollen nichts sagen“, schrieb 
einer unserer ersten Rosisten an mich. „Wäre Gesehwind mit 
einer La France aufgetreten, hätte er “ mehr Anklang gefunden,“ 
urtheilte ein kluger Liebhaber. Solche absprechenden Kritiken 
fördern nicht. 

Ich habe wohl kaum nöthig, darauf besonders aufmerksam zu 
machen, dass Deutschland Gegenden genug besitzt, in denen mit 
Vortheil und sicherer Aussicht auf Erfo lg im Freien Sämlingszucht 
edler Rosen betrieben werden kann. Was den unermüdlichen,, nie 


Orten nieht möglich. sein? Soupert & Notting experimentirten, 
liessen sich durch die ersten Misserfolge nicht eng beob- 
 achteten fleissig die rg der Zuchtrosen und ihr emsiges, 
mit grosser Sachkenntniss und Intelligenz gepaartes Bemühen ist 
vom besten Erfolg gekrönt worden, ihre Züchtungen sind in Deutsch- 
land ebenso geschätzt und beliebt, wie die guten französischen Rosen. 
h muss denn durchaus im Freien gezogen werden? Es ist 
das eminente, nicht hoch genug zu schätzende Verdienst Henry 
Bennett’s in Stapleford, eines Rösenliebhabers, seinen Landsleuten 
und allen Rosisten überhaupt den Weg gezeigt zu haben, mit 
absoluter Sicherheit reifen Sarnen von Remontant-, sogar von Thee- 
und Noisette-Rosen zu erhalten; gezeigt zu haben, wie man kreuzen 
muss, sogar Remontant-, Thee-, Noisette-, Bourbon- und Moosrosen 
un in 


so ) t un 
Resultate künstlicher Züchtung, als. Stammbaumrosen (Fedegres- 


— 510 — 


Roses), wie er sie Bi Recht nennt. Im Vergleiche mit La France 
stehen sie zurück, sind aber gute Rosen, von denen einige sicher 
allgemeine Tarkreitung finden werden, wie Duke of Connaught etc, 
Ich unterlasse es, hier näher auf diesen G 
verweise auf meine Uebersetzungen aus der Times, dem Florist a 
Pomologist, dem Journal of Hortieulture und anderen englischen 
Fachschriften. 
h empfehle nun die Angelegenheit der Anzucht deutscher 
Rosenvarietäten der deutschen gärtnerischen Presse, deren einmüthiges 
irken, deren Verdienst um die Hebung des heimischen Garten- 
baues nicht hoch genug angeschlagen, nicht laut und emphatisch 
genug gepriesen werden kann. Ieh empfehle diese Angelegenheit 
den deutschen Gartenbau-Vereinen, von denen einige bereits der 
Rosenzucht spezielle Fürsorge widmen, wie die Vereine zu Augsburg, 
Gotha, St. Johann- Saarbrücken, Bremen, Frankfurt a. M., Wiesbaden, 
Wittstock, Darmstadt, Potsdam, Würzburg, Greifswald, Braunschweig, 
Arnstadt u m. 

Der landwirthschaftliche Provinzialverein für die Provinz Branden- 
burg und die Niederlausitz, einer der wenigen landwirthschaftlichen 
Centralvereine Deutschlands, welche auch dem Gartenbau ihre warme 
Fürsorge und ihr volles Interesse zuwenden, hat mich zu folgendem 
gig nee ermächtigt: 

auptdirektorium des landwirthschaftlichen Provinzial- 
vereins für die Mark Brandenburg und die Niederlausitz zu Berlin, 
repräsentirt durch die Herren Ritterschafts-Direktor F. v. Wed ell- 
Malchow, Präsident des deutschen, Landwirthschaftsraths, des‘ 
‚entralvereins ete., und en gie Freiherr von Canstein, 
Generalsekretär genannten Vereins, setzt aus: I. eine grosse, massiv 
goldene Medail ille für die beste Rose en Zücht U. ein 
grosse silberne Medaille für die zweitbeste Rose deutscher Zucht. 
Diese Preise sind in öfientlicher Konkurrenz auf einer Rosenschau 
‘zu erringen. Anmeldungen nimmt der Verfasser der Rangliste ent- 
gegen. Die Konkurreriz-Ausstellung findet statt, sobald eine genügende 
Anzahl von Meldungen eingegangen ist. Die A a der er 
. kurrenz-Rosen kann auch auf Wunsch in irgend einer gröss 
Gartenbau- Ausstellung, die ein Verein Nord- und Mitteldeutschlands. 
ArALEirn stattfinden. Die Jury wird aus Gärtnern und Liebhabern 


Berlin, 1. Januar 1881. 


Das Hauptdirektorium des landwirthschaftlichen Provinzial-Vereins 
= für die Mark Brandenburg und die Niederlausitz. 


- Auch der Verein für Citenben und Landwirthschaft zu Witt- 
sg setzt eine grosse Verdienstmedaille für eine gute deutsch> 
Üme aus und n a seinem Beispiele recht viele deutsche 

folgen 1 wert Era ner Braga Niet und 


— bll — 


An’s Werk denn, deutsche Rosisten, deutsche Gärtner und 
Rosenfreunde, es gilt, ‚der deutschen Rodenzucht auf deutschem Boden 


es gilt, der deutschen Handelsgärtnerei eine neue Einnahmequelle zu 
öffnen, es gilt, einen friedlichen Wettkampf mit Nachbarn zu bestehen, 
welche die Rosenzucht als ihre Domäne betrachten, R gilt, den fran- 
zösischen Rosisten, die so absprechend über deutsche Gartenkunst 
urtheilen, zu zeigen, was deutsche Rosisten zu Teistan vermögen, es 
gilt, Ruhm und Ehre zu erwerben! 


Ueber die 
Ursachen der Unfruchtbarkeit der Obstbäume 
und die oe diese zu heben, 
: rag, 
gehalten am 6. Dezember 1880 im a Verein für Hamburg, Altona und Umgegend 
von Otto Lämmerhirt, 
Geschäftsführer des Ländes- Obstbau-Vereins für das "Königreich Sachsen. 
(Fortsetzung.) 

Ungeeigneter Boden oder Bodenarmuth. 

Der Oben bedarf wie jede andere Pflanze für seine normale 
en einer gewissen Tiefe der Erdkrume, von mindestens 

—2 m Tiefe, deren Zusammensetzung der Art sein muss, dass die 
Wurzeln 0. Baumes darin Nahrung aufnehmen k können. 

Ist der Boden nahrungslos, so kränkeln die Bäume und bleiben 
bee Dasselbe ist der Fall, wenn der Untergrund undurch- 
lassend, so dass ein tieferes Eindringen der Wurzeln nicht. möglich 
ist. In dem Falle bleiben dann Bäume mit tiefer gehenden Wurzeln 
ohne Ertrag, während Bäume mit flacher gehenden Wurzeln, besonders 
bei Anwendung der Hügelpflanznng, noch leidlich g ; 
Wir wissen nun freilich, dass nicht alle Obehiien die gleichen 

Ansprüche an die Bodenverhältnisse machen, und müssen diese se 

verschiedenen Ansprüche bei, Auswahl der "Obstarten für eine neue 

 Obstanlage in Berücksichtigung ziehen, wenn wir von vorn herein 
uns eines Erfolges versichern w 

nimmt nun im Allgemeinen an, dass der Apfelbaum in 

weiten Tialebänien am besten gedeiht, sowie an Abhängen, die gegen 
West, Ost und Nord gerichtet "sind, auf den gegen Süden gerichteten 
Abhängen findet er nicht die zu seinem Gedeihen benöthigte Feuchtig- 
keit; er will einen fruchtbaren, tiefgründigen, mässig feuchten Boden, 
ohne allzu kiesigen Untergrund, welcher das Wasser zu leicht dure u 
lässt, ist aber auch empfindlich gegen schweren, ng 
thonigen Untergrund, wo dann die Wurzeln an stauender N 
leiden. Ein milder lehm- oder nicht zu strenger kalkreicher Tr 
boden sind dem Apfelbaum am Se In magerem armen 
Boden a er geringe Erträge. Im Sandboden kommt er, wenn 


— 512 — 


‚genügende Feuchtigkeit im Untergrund ist, noch fort, will aber hier 
eine regelmässige Düngung haben. ei dem Birnenbaum hat man 
einen Unterschied zu machen zwischen den grossfrüchtigen saftreichen 
Tafelfrüchten und den gewöhnlichen Wirthschaftssorten; während 
erstere zur Ausbildung ihres butterhaft weichen Fleisches "noch mehr 
Ansprüche an den Boden machen als der Apfelbaum und insbesondere 
einen tiefgründigen und feuchten Untergrund verlangen, auch Schutz 
vor Stürmen, so nehmen die Wirthschaftssorten mit: geringerem 
Boden vorlieb und kommen noch auf trockenen Plätzen fort, wo der 
Apfelbaum erkranken würde. 

Der Süsskirschbaum verlangt einen durchaus trockenen, Br 
keineswegs mageren Boden; auf einem tiefgründigen warmen Le 
boden, oder mit Mergel und Kalk gemischten Sandboden, wenn ah 
diesem zeitweilig mit Düngung nachgeholfen wird, giebt er die 
höchsten Erträgnisse, verlangt auf festem, unten feuchten Boden 
ein öfteres Auflockern der Baumscheibe, da sonst der Baum leicht 
am Gummifluss leidet, und sind seine Erträgnisse auf höheren Lagen 
gesicherter als im Thale, da dort das Holz besser ausreift, auch die 

‘ Blüthe zurückgehalten wird. Die Zwetschen und Pflaumen können 
von allen Obstarten die meiste Feuchtigkeit ertragen, eignen sich 
deshalb zur Bepflanzung von Wiesen, Bach- und Flussrändern und 
sind für eine Düngung sehr dankbar. Die geringsten Ansprüche an 
den Boden stellt der Nussbaum, indem er noch oft an hohen Berg- 
abhängen in schlechtem Geröllboden zu ansehnlicher Stärke heran- 
ne, und gute Erträgnisse AIRPAERh, während er im Thale zu leicht 


& 


Boden diesem die für das Gedeihen dieser Pflanze nothwendigen 
Nährstoffe allmählig entzieht und diese selbst dem Boden nicht durch 
üngung in reichlichem Maasse zugeführt werden kann, und aus 
diesem Grunde den Fruchtwechsel als selbstverständlich hinnimmt, 
so glaubt man doch dieses Naturgesetz einzig und allein beim Obstbau 
-  unbeachtet lassen zu können und daher die so häufigen Misserfolge 
bei Nachpflanzungen. Man hat deshalb bei Ergänzungen alter: 
abgängiger Obstbäume zu beachten 
Innehalten der richtigen | Pfanzweite, 10-12 m bei 
8 folgender Pflanzweise: Man setze, wenn möglich, den neu 
ıden Baum an ae ne wo noch im Boden die meisten 
warten ai. also in en der vorher bestandenen 


— 513 — 


Bäumen unter Benutzung der kräftigsten Pflänzlinge und Beachtung 
der äussersten Vorsichtsmaassregeln bei der Pflanzung selbst, besonders 
das Auswerfen sehr grosser Baumlöcher und Herbeischaffung frischen 
Pflanzbodens. 

. Den Wechsel in den Fruchtarten, verwende also dert, wo 
Kernobst gestanden hat, wenn es die Bodenverhältnisse irgendwie 
gestatten, Steinobst und umgekehrt. 

erwende bei der Pflanzung zur Untermischung unter den 
Pflanzboden einen Dünger, welcher reich ist an Kali und Phosphor- 
säure und dies ist, indem man Holzasche mit Kloakendünger und 
dem zur Pflanzung verwendeten Boden gehörig vermischt. 
3. Trockenheit des Standortes sowie des Untergrundes. 
Wir wissen, dass der Baum die ihm durch die Wurzeln aus 
dem Boden zugeführten Nährstoffe nur in flüssiger, gelöster, gas- 
mi Form aufnehmen kann und wo ein Mangel an Boden- 
feuchtigkeit die Entwicklung der Gase im Boden verhindert, da 
bleiben die Nährstoffe desselben unaufgelöst, sie sind deshalb für 
en Baum nutzlos und die Unfruchtbarkeit der Bäume ist die 
unausbleibliche Folge in solchem Boden. Oberdieck ‘spricht sich 
arüber sehr zutreffend in seinem letzten Werke „Deutschlands beste 
Obstsorten“ dahingehend aus 
| „Durch die in langen Jahren fortgesetzten, in ziemlicher Aus- 
dehnung gemachten Erfahrungen, welche dureh Hunderte eingesammel- 
ter Beobachtungen bestätigt sind, ist es mir gegenwärtig nicht mehr 
ich, sondern völlig gewiss geworden, dass bei den meisten 
Obstsorten es ziemlich einerlei sei, ob man sie in leichten oder 
schweren, ja selbst thonigen Boden pflanzt; dass dagegen die rag- 
‚barkeit und die Güte einer Obstsorte, wenn auch nicht in allen 
ällen, so doch immer in erster Linie von der Menge der im Boden 
vorhandenen Feuchtigkeit bedingt wird!“ 
Steile Bergabhänge i 
leiden am öftesten Mangel an Bodenfeuchtigkeit, da die im starken 


der Bäume erzielt werden, so ist ausser einer guten Planirung des 
Standortes der Obstbäume auch für eine Zuführung des Regenwassers 


en. 

usserdem trägt nicht allein: in soleher Lage, sondern auch 
überall das Eingraben von Drainröhren um den Baum, in der Ent- 
fernung angebracht, wo die Wurzelfasern zu suchen sind, dazu bei, 
dem Baum möglichst leicht Wasser zuzuführen, sei es, dass man 
ingiessen von Wasser bewerkstelligt, sei es, dass alle 


 Ynlerzrund ein, so macht sich dies im Gipfel alter Obstbäume 
durch das Trockenwerden der obersten Spitzen bemerkbar, wie auch 
a 8. 


— 5ld — 


die Fruchtbarkeit des Baumes -sofort nachlassen wird. Soll hier 
Abhülfe geschehen, so muss an Kopf und Fuss zugleich nachgeholfen 
werden, oben durch Verjüngung der Baumkrone, unten durch eine 
tüchtige Wasserzufuhr, die oft in solehen Fällen Wunder thun wird. 

Allerdings lehrt "die Erfahrung, dass es einzelne Obstsorten 
giebt, welehe gegen die Trockenheit im Boden weniger Empfindlichkeit 
zeigen und wird man deshalb gut thun, bei Bepflanzung trockener 
Lagen sich folgender, auch für diesen Zweck N Sorten zu 
bedienen; nach der Reifezeit geordnet sind e 

Aepfel: 

Weisser Astrachan, Virginischer Rosen-Apfel, Langtons Sonder- 
gleichen, Danziger Kant-Apfel, Geflammter weisser Kardinal, Gold- 
reinette von Blenheim, Gold-Parmaine, Atlant- Apfel, Purpurrother 
Cousinot, Reinette von "Orleans, Baumann’s Reinette, Grosse Kasseler 
Reinette. 

Birnen: 

Gute graue, Williams Christ, Madame Treyve, Amanlis B. B., 
Holzfarbige B. B, Esperens Herrnbirn, Marie Louise, Holl. Feigen- 
birn, Bose’s Flaschenbirn, Napoleons B. B., Bacheliers B.B. , Josephine 
von Mecheln. 

4. Frostschäden, welche häufig mit der Blüthe zusammen 
fall 


en, 
vernichten oft in einer Nacht die Hoffnungen auf die Fruchtbarkeit 
- Jahres, wie wir leider auch in diesem Jahre wiederum erfahren 
ussten, indem sie häufig mit der Zeit der Obstblüthe zusammen 
fallen; dies findet seine Erklärung darin, dass die im Süden der 
nördlichen Erdhälfte durch die fast senkrecht stehende Sonne stark 
erhitzte und wegen ihrer grösseren Leichtig'seit in die Höhe steigende 
Luft nach dem Nordpol zuströmt, von wo aus die dortige kältere 
Luft zuerst aus Noraost, später aus Nordwesten den Weg über 
-unsere Gegenden hin nach dem Aequator zn nimmt, um den Iuft- 
verdünnten Raum auszufüllen, welcher dort durch "Aufsteigen der 
warmen Luft entsteht; die Eisdecken der nordischen Flüsse und 
die Eisberge des Polarmeeres beginnen sich durch Aufthauen zu 
lösen, werden durch die Strömung mehr nach Süden getrieben und 
erniedrigen durch ihr Schmelzen die ohnehin Bun niedrige Tem- 
peratur der zu uns abströmenden Winde noch m 
Für Mitteldeutscehland fällt im Durchschnitt die Zeit der stärksten 
_ Abkühlun ung auf den 12. und 13. Mai, Pankratius und Servatius. 
Tritt noch klarer il und ruhige Luft hinzu, welehe die 
: Ausstrahlung der Bodenwärme begünstigen, so entstehen nun die 
schädlichen Nachtfröste und wir sehen dann Blüthen und Frucht- 


sd, "welcher eh im Innern der Pflanze beim Erfrieren ee 
währe d der ‚Na ee vor " sich Et so ist in 


Bi 


dass die Zellen der Pflanze durch den Frost zerrissen wurden, sondern 
man erklärt sich den Vorgang auf folgende Weise: 
Die Pflanzen verdunsten fortwährend durch ihre Blätter eine 
gewisse Menge von Wasser, welche durch das im Zellensafte ent- 
n 


nicht so schnell nachströmen, als es verdunstet, so trocknen die 
obersten Zellenschichten der Pflanze aus und diese stirbt ab. Zum 
Emporsteigen des Saftes in der Pflanze bedarf es einer gewissen 
Temperatur derselben; bei starker Abkühlung des Zellensaftes und 
zum ei dessen Erstarrtsein zu Eis wird der Ersatz des ver- 


Beschützen derselben vor den schnell wärmenden Sonnenstrahlen 
verlangsamen, so wird mancher Schaden wieder ausgeheilt werden 
können. Durch Bedecken der blühenden Spaliere oder Anwendung, 
von Räucherung werden wir bei der Kultur im Kleinen uns wohl 


Obstertrag nur hoffen können, wenn zum Anbau Sorten gewählt 
werden, die eine möglichst verschiedene Blüthezeit haben. Für 
solche Lagen aber, von denen wir wissen, dass sie oft von Spät- 
frösten heimgesucht werden, wie z. B. Thäler, feuchte Niederungen 
u.s. w., werden wir nur solche Sorten zum Anbau verwenden 
dürfen, welche sich als besonders widerstandsfähig gegen Frostschäden 
zeigten und haben wir sowohl im vergangenen Jahre als auch in 
' dem von 1876 genaue Studien machen können. 

Die I. Abtheilung hat ihre Widerstandsfähigkeit auch in diesem 
Jahre wiederum bewiesen. Es sind dies von Aepfeln: Virginischer 
Rosen-, Gravensteiner, rother Herbst - Calville, Danziger Kant-, 
Goldparmaene, Weisser Taffet-, rother Stettiner, Muskat - Reinette, 

. Kurzstiel, Champagner-Reinette, gr. Rheinischer Bohn-A., gr. 


BB; 
Im Jahre 1876 nicht unter den widerstandsfähigen Sorten 
genannt, als solche 1880 aufgeführt sind: Von Aepfeln: Rother und 


wollen, gegen die wir in den Kampf zu treten haben, und es würde 
den Ring Ä 


a die Anlegung von Klebgürteln am Stamme, um die Weibehen beim - 
= Hinaufkriechen abzufangen. Die Gürtel müssen, um lange ihre 


den Schädlingen hier sprechen. Nur auf die drei hauptsächlichsten 
Repräsentanten möchte ich Ihre Aufmerksamkeit lenken und zum 
Kampf gegen dieselben auffordern, denn hier nützt nieht der Kampf 
eines Einzelnen gegen die Masse, er ist nicht im Stande, die Thiere 
aus der Welt zu schaffen, nur der Kampf der Gesammtheit wird im 
Stande sein, die Thiere in die engen Schranken zurückzuweisen, 
wodureh sich ihre Anwesenheit ertragen lässt 

Der erbarmungsloseste Feind des Obstbaues ist die Spannerraupe, 
auch Fresser ete. genannt, welche oft ganze Bäume im Frühjahr 
kahl frisst und dadurch unendlich sowohl den Wuchs schädigt als 
auch die Unfruchtbarkeit der Bäume auf Jahre hinaus verursachen 
kann, es ist die Larve eines Nachtschmetterlings, des Frostspanners, 
Geometra brumata. Im Spätherbst, wenn bereits Fröste eintreten, 
in ‘der Regel von Ende Oktober bis Anfang Dezember, sieht mau 
zur späten Abendstunde, meistens bis 10 Uhr Abends, kleine, 10 mm 
lange, schmutzig braungraue Fälterchen fliegen und die Obstbäume 
umschwirren. Es sind dies die Männchen der Frostnachtschmetter- 
linge, welche die ungeflügelten, wenige Tage später erscheinenden 
Weibehen aufsuchen. Von ähnlicher Farbe, haben dieselben nur statt 
der Flügel rudimentartige Ansätze oder Anhängsel, aber dafür stark 
entwickelte Füsse, welche sie befähigen, längs des Stammes hinauf- 
zukriechen, auf welchem sie nun vereinzelt oder in kleinen Partien 


h 
und den Blattstielnarben 200-300 Eier absetzen. Die kleinen 
Eier sind sehr schwer aufzufinden und aus ihnen entwickelt sich 
Anfang Mai, oft auch schon früher, eine für den Obstbau sehr 
schädliche Raupe, die „Spannerraupe“. Im ausgewachsenen Zustande 
ist sie 25 mm lang und hellgrau, seltener bräunlich. Sie sind 
ungemein gefrässig und benagen die zartesten Blüthenknospen, die 
Blüthen, Blätter u. s. w. In den Monaten Mitte Juni bis Juli lassen 


m 
_ verpuppen, um im Herbst wieder als Schmetterling zu erscheinen. 


Wie stark sie sich besonders in trockenen Jahren vermehren, geht- 
daraus hervor, dass ein Obstzüchter in Süddeutschland im Jahre 
1879 bei 83 Kern- und Steinobstbäumen an Klebgürteln in der Zeit 
vom 3.—28. November 2558 Männchen und 1159 Weibchen gefangen 
hat, also durchschnittlich am Baume 14 Weibehen. Diese würden 
bei durchschnittlicher Ablegung von 300 Eiern, 4200 Raupen das 
Leben gegeben haben, . welche genügt hätten, sowohl Blüthen als 


Blätter Be age Vernichtungsmittel des Thieres sind das tiefe 


Jmgraben der Baumscheiben, soweit der Kronenumfang reicht, im 
Anfang des Herbstes, wodurch die Puppen zerstört werden. Ferner 


ebfestigkeit zu behalten, aus solchen Stoffen bestehen, die diese 
genschaften bei Frost und starkem Wind nicht verlieren. Es sind _ 


— 5l7 — 


das des Lehrers Becker nur durch seinen hohen Preis, nicht aber 
durch seine Re Klebfähigkeit auszeichnet. 

Als ganz gut ist eine Mischung nach Dr. Nessler’s Recept 
erkannt: weisses Harz 500 g, Stearinöl 200 g,  Schweineschmalz 
200 g, die zusammengekocht werden. Da aber die Bereitung 
ziemlich umständlich, das Gelingen derselben aber auch von Zu- 
fälligkeiten abhängt, so ratbe ich bei Bedarf im Kleinen zum Ankauf. 
Nur ist zu bemerken, dass die Masse auf starkes, zuvor geleimtes 


Streifen und der Lehm zu entfernen und die in Unmassen darunter 
und darin gefundenen Schädlinge zu verbrennen. 
(Schluss folgt.) 


Ixiolirion (Amaryllis) tataricum Pall. 
Amaryllidaceae, 
(Mit Tafel IX.) 


Gattungs- Charakter (nach Regel): Ixiolirion Fisch. Perigon 
blumenkronenartig, oberständig, 6blätterig oder 6tkeilig, oder die 
er blätter bis zur Mitte in eine Röhre verwachsen, oben frei, die 

seren in eine oft an der Basis gebärtete Spitze auslaufend. 
Staubgefässe 6, dem Perigon eingefügt; Staubfäden abwechselnd 
kürzer. Ovarium unterständi (wie bei allen Amaryllidaceae, im 
Gegensatz zu den Liliaceae), dreifächerig; Ovula zahlreich; Griffel 
fadenförmig, Narben 3, pfriemenförmig, zurückgekrümmt. Kapsel 
3fächerig, fachspaltig, 'klappig, vielsamig. Pflanzen mit Zwiebeln, 
uapR. Blättern und beblättertem vielblumigem Stengel. 

I. tataricum Pall. Blätter des Perigons zu Anfang in eine 
a Bi Röhre zusammenneigend, an der Spitze ausgebreitet 
oder zurückgebogen, später ganz ausgebreitet — Blüthen violett blau. 

«. typieum. Staubbeutel aufrecht, 3—-5 mal länger Pr ER 
— I. tataricum et typicum  Rgl. pl. Semenoy. n. 
 Amaryllis tatarica Pall. it III. p. 727 t. D 1, 1776. — I. Ballasi Fisch 
et Mey. in Ledeb. fl. ross. IV, 116. — Regel, Gartenfl. 1873 t. 775 
Fig. 3 und 4. Amaryllis montana Redoute Lil. t. 241. — Ixiolirion 
montanum Lindl. bot. reg. 1844 t. 66. — Kth. enum. p. 817 
I. tataricum und montanum Roem. et Schult. syst. VIL I. p. 752. 

. intermedium Rgl. (l. e.); Staubbeutel ne gerade, dann 
ee oder nur an der Spitze zurückge 

y. Ledebouri Rgl. (l. e.); Staubbeutel a 3—5 Mal länger 
als breit, bald schraubenförmig zurückgerollt. Rgl. Gartenfl. 1880, 
p: 193 t. 1014. — 1. Ledebouri Fisch. et Mey. in suppl. ad fi. alt. 
n. 293. — Ledeb. fl. ross. IV, 117. — I], tataricam Kth. enum. V, 
818. — Amaryllis tatarica „georsi Beschreib. des R. Reichs III, .4, 
890. — Ledeb. fl. alt. Il, 

d. ern lea gerade, länglich, 2—3 länger 
als breit. - 1. Pallasi Rgl. Gartenfl. 1877, p. 226 t, 910, 


\ 


— bl — 


Als zweite Art fügt Regel, der die Gattung in Gartenflora 1880 
193 einer Revision unterworfen, die wir in Obigem wiedergaben, 
nich Au 

Kolpakowskianum Rgl. Perigonblätter unten in eine 

enge lin oale Röhre verwachsen, oben frei, abstehend zurückgekrümmt, 

lineal lanzettlich, 3nervig, oder seltener nach der Blüthe an der 

Basis von einander gelöst. Blüthen bläulich oder ge en — 
Kolpakowskia ixiolirioides Rgl. Gartl. 1878, p. 294, 

Nach gründlicher Durchmusterung aller Ei A der 
Gattung Ixiolirion kommt Regel, Gartfl. 1880, $. 193 zu dem Resultat, 
dass alle nur Formen einer Art sind, mit Ausnahme des J. Kolpa- 
kowskanium. Indem wir wegen des Näheren auf Regel’s eitirten 
Aufsatz verweisen, wollen wir nur bemerken, dass alle Formen sehr 
schöne Zierpflanzen sind, die selbst den Petersburger Winter 
im Freien aushalten. Sie verlangen nach Regel einen sonnigen 
Bere und sandige lockere Erde, dann blühen sie im Sommer 
reic 

User Abbildung ist nach einem Exemplar gefertigt, das Herr 
F. Späth, Besitzer der L. Späth’schen Baumschulen zu Berlin, 
‚uns übergeben und haben wir uns an Ort und Stelle von der 
Schönheit dieser Pflanzen überzeugt. Bei Herrn Späth werden diese 
Blumen wie die meisten Zwiebelgewächse behandelt, nach dem 
Welken der Blätter herausgenommen und im Oktober wieder in die 
Erde gebracht. Diese wird der Vorsicht halber mit einer leichten 
Decke versehen, was vielleicht nach den Erfahrungen in Petersburg 
kaum nöthig wäre, wenn nicht bei uns oft der Schnee im Winter 
re Auch in der Revue hort. 1880, S. 310 findet sich eine schöne 

Abbildung von unserem Ixiolirion, dort als I. Pallasii bezeichnet (die 
Staubbeutel sind hier z. Th. kur rz, z. Th. lang), ebenso in Fl. d. serr. 


XXI, p. 9. Der Stengel ist verzweigt, die Blätter gerade, stark 


rinnig, 20—35 cm lang, bald an der Spitze trocken werdend, 
Blüthenstiel bis.50 cm hoch, glatt, Blüthenstand doldig, von drei 
linealen Hochblättern umgeben, welche ilın in der’ Jugend umhüllen. 
umen glockig auf steifen Fer. Perigonblätter blauviolett, bald 
3 heller, bald dunkler, unterseits mi t einem breiten dunkleren Streifen, 
=... in nit ar ihm entsprechenden dunkleren Linien. 
ee L. Wittmack. 


Die Obst- und Gemüse-Ausstellung in Halle a.8. 
Vom Hofgärtner M. Hoffmann. 


s Die Obst- und Gemüse-Ausstellung, als letzte Special- Abtheikang 


geringer Bethigung seitens der Aussteller (im 
€ für Obs ee n 


I = ran en Halle a. S. (24.—29. September er.) 
dem Derseborenen, 
ıd viel Spa ierobst 


ie 
x 


—- 519 — 


jenes einfacher Hochstämme resp. Pyramiden, deren Produkte sich 
bedeutend in der Minderzahl befanden. Namentlich excellirten die 
Aepfel folgender Kollektionen: Dr. Allihn, Merzien bei Cöthen (39 
Aepfel und 18 Birnen), in der u. A. uns auch eine Birnquitte, als 
Halle’sche Akklimatisation bezeichnet, vorgeführt wurde, welche, von 
der sogenannten portugiesischen Quitte abstammend, s, Z. vom Stifts- 
hauptmann Büttner importirt, im Fleisch ergiebiger, wenn auch 
weniger aromatisch als die Apfelquitte sein soll; eine desgl. von 
Fr. Henneberg. Stadtrath a. D., (ernrode in Anhalt (broncene 
Medaille), mit 53 Aepfeln und 105 Birnen; eine desgl. vom Garten- 
Inspektor Lauche, Abtnaundorf bei Leipzig (52 Aepfel und 37 
Birnen); ein desgl. von Dr. Harang-Halle mit besonders schönen 
Exemplaren vom gelben Erdapfel, Pariser Rambour, Winter-Gold- 
Parmäne; an Birnen: holzfarbige Butterbirn, Colomas Aremberg, 
grosser Katzenkopf, Winter-Dechantsbirn. Alle vier Sortimente 
erfreuten sich einer ganz besonders korrekten Nomenklatur. Ferner 
eine grössere Kollektion des landwirtbschaftlichen und Gartenbau- 
Vereins zu Aschersleben; Plantage Wettin: 62 Aepfel und 30 Birnen; 
Wirth-Nordhausen: 52 Aepfel und 43 Birnen; Brukau-Üöthen: 61 
Aepfel und 50 Birnen; eine Kollektivgruppe Aepfel von Römer, 
Gebr. Mumme, Fr. Struben, Deesdorf bei Cöthen (ehrende An- 
erkennung); ein kleiner Zweig mit 6-7 vollkommen ausgebildeten 
schönen Früchten Kaiser Alexander von’ Gutsbesitzer Bestehorn, 
Bewitz bei Cönnern; ein Korb Gravensteiner vorzüglicher Art von 
‘  _Hädicke-Sennewitz (ehrende Anerkennung), — irma -Lungers- 
hausen-Naumburg hatte ein ganz vorzügliches Sortiment Weintrauben, 
. A. Pariser und rother Gutedel, Portugieser, früher Leipziger 
(Seidentrauben) und Fraukenthaler ausgeleet; Gärtner Grüttner, 
Dominium Roitzsch, ein vorzügliches Sortiment (28 Aepfel und 32 
Birnen, sowie 24 Weintrauben) leider mit mangelhafter Bezeichnung; 
E. Berend-Halle: 36 Birnen, welche im Ausstellungsgarten gewachsen 
waren (ein ehemaliger Obstgarten). Zimmermeister Werther-Halle 
hatte prächtige Pfirsiche (Spalierobst); C. Ulrich- Halle gut kultivirte 
Monatserdbeeren in Töpfen (ehrende Anerkennung); A. Sperhacke- 


-Tautenhain bei Eisenberg eine Kollektion 1880er sog. Mohren-Stettiner 


wurde; ausserdem ein Fruchtkranz von Fräulein Vogel-Hollsdorfs, 

der sehr geschmackvoll arrangirt, mit einer ehrenden Anerkennung 
ausgezeichnet wurde. 

Das vorzüglichste Sortiment Spalierobst hatte das Rittergut 

en a. S., Excellenz von Krosigk, Obergärtner 

Günther, aufzuweisen (32 Aepfel, 25 Birnen und 24 Weinsorten), 


weisser Winter-Calville, Reinette du Canada, R. Baumann, Menagere 
(Hausmütterchen), Kaiser Alexander, beide Aepfel II, Qualität, 
Winter-Goldparmäne, Schiebler’s Taubenapfel; an Birnen: B, Clair- 


ee 


Winnigstädter Spitzkraut, weisser Braunschweiger, rother Berliner, 
weisser Schweinfurther Kopfkohl, Wirsing des vertus, kleines blut- 


zwar von 125 Sorten in sechszehn Gruppen, sämmtlich in Exemplaren 
auf der Ausstellung vertreten. 

\icht minder hervorragend war auf diesem Gebiete die Gemüse- 
Kollektion des landwirthschaftl. und Gartenbauvereins zu Aschersleben, 
enthaltend 32 Krupp-, 26 Stangenbohnen, 13 Stück Puffbohnen, 
12 Zwiebelarten, 22 Schaal-, 8 Zucker- und 10 Markerbsensorten, 
sowie 33 Kartoftelarten, ausserdem Rüben, Sellerie, Porree, Kürbis, 
Runkel- und Zuckerrüben; eine desgl. von Ed. Glück, Garten der 
Provinzial-Irrenheilanstalt zu Halle, dessen Kohl, Rüben, Bohnen, 
Kürbi elonen, Gurken und Zwiebelarten sich die broncene 
Medaille erwarben; ein gleich ehrendes Zeugniss war dem Gärtner 
Grüttner, Dominium Roitzsch, für Kohlrabi, Kohl, Bohnen, Mohr- 
rübenarten zuerkannnt, Gemüse, das theilweise auf dem Rieselfelde 
der dortigen Zuckerrübenfabrik erbaut worden war. Firma Grass hof, 
Quedlinburg, hatte landwirthschaftliche Gemüse und Rübenarten in 
reicher Auswahl vorgelegt; Blümler-Steinfurth Zuckerrüben und 
Kartoffeln (broncene Medaille); Kopsel’s Nachf. Schade-Cöthen erhielt 
für sein 60 Nummern umfassendes Kartoffelsortiment die broncene 


plare 
Futter-, sog. Champion-Kartoffel, aus Schottland bezogen, welche sich 
dureh reichen Ertrag und besonders langes Kraut (zur Streu ver- 
wendbar?) auszeichnete; Gutsbesitzer Penneman n-Plätz mit einer 


vom Obersteiger Kaestner-Grube Wilhelm bei Cöthen im Kübel 
‚gezogen; aussergewöhnlich grosse Kohlrüben von J. Pape-Altsalze; 
veisser Sommerrettig in der Grösse von Kohlrüben von Eidner- 
ırende Anerkennung); ein blauer Kohlrabi von J. @läser- 
zwölf, ganz normal entwickelten Köpf.n. Eine 


— 521 — 


vorzügliche Leistung, welche wir uns am Schluss unseres Berichtes 
zu erwähnen gestatten, bestand in Erfurter Zwerg-Blumenkohl des 
Herrn Gutsbesitzer Hopfe-Erfurt, der mit einer silbernen Medaille 
entsprechend ausgezeichnet wurde. 


Vermischtes. 


Feed “ie der Eae grosse Sturm v 15. Oktob ber 1881 hier 
angerichtet, volls’ändig beseitigt worilen Bi dr Beet des Neuen Sees 
werden die Aufräumungsarbeiten noch vierzehn Tage in Anspruch nehmen 
Im Ganzen hat j-ne rent dem Thiergarten 231 Bäume gekostet. 
Der grösste Theil, ca. 14 irekt umgebrochen, die übrigen hatten der- 
artigen Wurze!schaden erlitten, dass sie gefällt werden Dis sale en. Alle 

Bäume sind im Thiergarten selbst zerklaftert worden. t dem December 


erg 
3869 hat der Thiergarten einen Schalen ähnlicher Batentans Seagl zu ver- 
zeie Ben (Vos ) 
_ tilgung der Herbstzeitlose. Ein Landwirth schreibt hierüber: 
BEN rw eröffnete ich den Krieg gegen die Herbstzeitlose auf einer 


Wiese, welche stark überwuchert war, indem ich im Herbste von meinen 
Arbeitern alle Blü en abhrschi liess. Im nächsten Jahre war die Ent- 
wickelung der sog. Schlotte schon bedeutend schwächer. Im Herbst darnach 
ibe das Ab en meinem Hirtenbuben, welcher das Vie 

— der Wiese beaufsichtigte und zahlte demselben für Je 100 solcher Blüthen 

ä er Hand Er entspricht, einen Derselbe verdiente 
Sich auf wa: eine noch 15—20 Pfennig Trinkgeld täglich. e iese 
w rzer Zeit Bene die Schlotten ildung betrug in diesem 

nich 0 pCt. gegen frü zahl in dies erb 


J 

‚ pro 100 Blüthen zweı Pfennige, se sonst wegen des eg mia Standes 
der Blüthen der Lohn der Arbeit nicht mehr entsprechend wäre. Ich habe 
gefunden, dass diese Art der ee gung der Herbstzeitlose die billigste und 
am wenigsten beschwerlichste 

— An der kürzlich stat'gehabten Gubener Obstausstellung, die nur 
klein und mehr ein ae nkurrenz- resp. Prüfungsunternehmen des AIMiESR 
Gartenbau-Vereins war, haben sich betheiligt 40 Ansstellär mit c 


zur Ausstellung nach Frankfurt a. M. verschiedene Oistsorten gesandt 
worden. Wie verlautet, ist die grosse süborhe "Medaille auf diese Kollektion 
verliehen worden 
— „Tara- ‚mira“. Unter diesem Namen erhielten wir von unserm Mit- 
Herrn ilhelm Lan dau, der sich zur Zeit auf einer Reise um 


a sativa, Sans) aufrecht, bei uns aufsteigend, mit einzelnen, 
zerstreuten Haaren, 50—60 em lang, Blätter leierförmig fiederspaltig, selten 
die oberen fast einfach und eiförmig, Lappen entfernt grob gesägt oder 
es ‚Mittellappen lanzettlich eilanzettlich, seitliche meist schmal. Blumen 

e Hederich), blassgelb oder weiss, 20 mm Durchmesser. Kelch- 


kung (Nektarium 
der platte ‚Sebhgne! ist allein fast halb so lang als die Schote ca.l cm 
Die Kl - Mitte einen 


2 


— 512 — 


starken Nerven. Unangenehm ist bei dieser wie bei den meisten ost- 
indischen Oelsaaten aus der Familie der Cruciferen, dass sie bei uns meist 
am Boden liegen. 
nspähne. Gebr. Arzt, rege De zu Michelstadt 
a Hessen offenen Due Hornspä ähne ä Sack ca. 25 kg w enge per 50 kg 
8 Mark ab dort, kleine Hornstücke ir: 50 kg a a 12 Mark ab dort 
la ee tt zu era ichen. Fang verw wendet man Sol oder Pott- 
asche; letztere ist vorzuziehen. Man löst sie in Wasser auf und mischt die 
mit frisch gebrannte gas und gelöse chtem Kalk. Nachdem Beh die 
Miecang oe hat, giesst man die A Flüssigkeit 1 2 eine Flasche er 
Gebrauch. Der Kitt wird ee ich, wenn t dieser een 
benäss re wird. Drbefbinsofk Era ER a Glaserkitt mit Salpeter- gen 
Salzs so wird er nach Verlauf einer ge ebenfalls so weich, 
leicht. ahkfer rnt werden kann. Laugensalz aA ce beste Mittel zur En: 
fernung ersbeknster. ‚Oelfarbflecke auf Glastafe (Ilustr. Garten-Ztg.) 
Köhler iin Tula empfiehlt iu Regel’s "Gattenflorat für die Anzucht 
von Palmen aus Samen folgendes Verfahren: „In eine gewöhnliche, nicht 
= u flache Samenschale: stelle ich ein umgekehrtes Töpfchen. Auf den Boden 
der Same ns og re eine Lage feiner are Steinchen erg REDE 
.- es on cm). übrige Raum der mit rein teinem 
angefüllt, dach darf das Tö öpfehen nicht: dagiit bedeokt werden. 


Das Ga wird mit einem. ae eg dessen Oeffnung mit einem 
' Kork Ki e ‚werden Schale alsdann in einen weiten 
Untersatz auf Steinchen Ber 7 Holsklötechen Besehek Das G i 


anze wird 
einen a. een Kachelofen gestellt;-ist der Ofen zu heiss, so. 
man n en Ziegelstein ig ge umgekehrten Unt-rsatz Sue: 
legen. Nachdem die Palmensamen 2 cm tief in den Sand gebracht 
“ı.\ f) ZW tar. 


er lei 

a Bra Zustande sie Erich Belinda en. as habe Feites meist die Samen erst 

herausgenommen, wenn sie im Sande schon ein Blatt getrieben hatten. Ohne 

Nachtheil können sie sogar das van Biat im Sande treiben, der Nahrungs- 

stoff der a reicht offenbar 

Fo: rer des Seerhen Gartenbsu-Vereins«, bringt in 
> Kerteepen denz von Dr. Stähelin aus Algier, April 1881, eier 
Bub ze , Kartoflel- und Blumenkohlbau in dieser französise 
ie welche beide = eigenen einen enormen Ertrag abwerfen. „Die 

2 artoffeln“, angs September oder Ende August gepflanzt, _ 
Iktober # auf den un freilich ni nicht als reife ausgewachsene _ 

r sorge in der Schweiz wohnt ie sondern als 


e 


,„ dagegen in Butter ‚oder Oel chmort ine 
ondern. auch sehr E schmaekhait. a di natürlich. 
eselben Algier selbst. 

rt 


werden vier Ernten ai erzielt, was uns wunderbar klingt, bei dem aus- 
giebigen Boden Algeriens und der schnellen Vegetation jedoch ganz natürlich 
ist. Das Anpflanzen Beinkiche, wie in Deutschland und der Schweiz, gewöhnlich 
mit dem Pfluge und zwar ohne vorhergehende Düngung. Man kann sich von 
der Fruchtbarkeit des keineswegs r jungfräulichen Bodens einen Begri 
en, wenn man bedenkt, dass Verml hinter einander am gleichen Orte 
dieselben Sorten Kartoffeln gezogen werden, wobei, wie schon bemerkt, die 
a: t gelegten sich am besten entwickeln. Vielen Fleiss verwendet ati 


wiederholt wird and wa uch sehr ee ist. — Die ae Blumen- 


meistens durch Eingraben von Kom ee lägen nicht von animalischem, 

erreicht wird. Die städtischen Kehrichthaufen liefern ‚ wenn in Fäulniss 

übergegangen, ein schätzbares Material und werden dieselben auch fl.issig 

von den Gärtnern benutzt. Dann die Felder stets tüchtig gewässert 
n n 


afrikanischen Sonne, werd det en erwä ähnte ten Düngurg beginnt ein Wachs- 
th von dem wir hier in der Schweiz keine Idee haben; ganze Tage drehen 
Mauithiere die kreischenden Wasserpumpen, um grosse Bassins zu füllen, die 
‚dann ausschliesslich zur Bewässerung der Kohlpflanzen dienen,“ 
'— Das grosse in den Beni von J. Linden in Gent ist mit seinen 
in a 


Diebe hat, en zum Ad isteat tor (admini- 

; serien. 1 ine) ernannt. ne 6 Zeitschrift „Illustration ‚hortieole“* ist 
in den Ba der a übergegangen, was natürlich zu erwarten 

Zeitschrift besonders die Ben Einführungen des Linden’ Darren Eta- 


a abbildet ud ge 
— Das Etablissement Ch b Habe er & Co. in Hyeres ist ebenfalls an ei 
Actiengesellschaft „Societe anonyme des etablissements horticoles* über- 
gegangen. Bea hr ge 


 Personal- Nachrichten. 
Scha tzmeister des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues, 


ward vom Vorstande, der im Namen der Freunde des Jubilars eine schöne 
aeg nie Ale Herrn Paech, ch, Charlottenburg) überreichte, persönlich 
beglückwüns 


Literatur. 
ns Hauenschild, Das Tabaksmon onopol und das deutsche Volk, 
Breäisender Zeit- und Streitfr ragen, hera nn Yanele hass Dr. re Heft L) . 
8, ‚1881. Leipzig ee 2. ‚ Allgemeine Verl 44 S. 
ner öp ne en des Brovingia Landirhnchaig-Verins zu 
Bremervörde, Bel Bol, Lieferung. Stade, 1881. 8, 108 S. 


—_— 524 — 


— Bericht über die Thätigkeit des Fränkischen Garten- 
bau-Vereins im Jahre 1880. Nebst Mittheilungen aus den Sitzungs- 
protokollen des Jahres 1880; sodann dem Verzeichniss der Vereinsmitglieder. 
Würzburg 1881. 8, 73 

— Nicolaus Gaucher, Die rationelle Obstkultur und die Anlage von 
Obst-, Gemüse- und PIERBAtteN, Parkanlagen etc. Beschreibender und 
belehrender Katalog über Kern-, Steinobst- und Schalen-Obstbäume, Obst- 
sträucher, Johannis- und Senahelbocren: Himbeeren, Brombeeren, rer: 
Reben etc. Zugleich Hauptverzei chniss der Baumschulen der und 
Garte en von N. Gaucher in Stuttgart Auflage, Mit 99 Holz- 
schnitten, 3 Tafeln in re 2 Hihnanhirten Tafeln und 5 Tafeln in 
Farbendruck. Ben ee „86 S. Eine musterhafte Arbeit! 

- — Nachweisung Pre a Herzoglich Anhaltischen Forstverwaltung 
auf der Halle nchen Tocnate Au:stellung 1881, Gruppe I (Land- und Forst- 
wirthschaft) im Freien von den evierverwaltungen und der Herzoglichen 
ee zu Cöthen Auörestaliten lebenden Wal 
Parkgehölze 

— Bilküterangshericht für die Ausstellung von Gegenständen des Forst- 
und Jagdwesens auf der Gewerbe- und Ind a -Ausstellun ung in Halle a. S. 
Nach den Ausarbeitungen und Angaben der Aussteller zusammengestellt 
en von Kujawa, Kgl. Preuss. Perstneiber Magdeburg 1881. 
87 - 
— Sadebeck, R., Prof. Beoler nungen en Untersuchungen über die 
egetation in der Um mgebung von Ham (Separat-Abdruck aus. den 
Verbendtungen der Gesellschaft für ee 2 Hamburg I. Band 1881). 


ie Gärtner, Der Reisbau in Japan. (Separat - auge Fa dem 
Oesterreichischen lan dw. Wochenblatt, 1881, En 39 und 42). 

— R, Gärtner, Getreidebau un g des a = ın Ha nf; 
Fl achs und Oelsaaten in Japan. (Sepa a Alduck aus er Export.) Gedruckt 
bei Julius Sittenfeld in Berlin. 68. 

— Henry Potonie, "Aufzählung von Gelehrten, die in der Zeit von 
Lamarck bis Darwin Sr im Sinne der Descendenz-Theorie geäussert haben, 

t Bevorzugung der Botaniker uk aus der Oesterr. botanischen 
Zeitschrift 1881, No, 8 

Archivos do Museu nel do Rio de Janeiro 1878. Vol. Yil;, 
Rio de as: 4, 165 it sechs Tafeln 

— Congres de botanique et Tborticulture de 1880, tenu & Bruxelles du 
25 au 26 juillet. Bruxelles 1881. 8 (2 Theile in 1 Bande), 122 bezw. 103 > 
Mit einer lithographirten Tafel. 

—. RC. ee Die Kultur der Blumenzwiebeln und Koollen- 
gewächse (F. C. Heinemann’s Garten Bibliothek No. 8). Erfurt, Selbstverlag. 
S.® 47 S, mit Br Holzschnitten. — Wie alle früheren Schriften der Heine- 

schen bibliothek zeichnet sich auch die vorliegende as klare 
Bi Darstel ung in knapper Form aus und kann namentlich allen Lieb- 


len werden 
3 Be für wissenschaftliche Gartenkultur. Stuttgart, 
ee Eugen Ulm: 
Be En Max Kolb ‚Inspektor am Kgl. bee raus in München, 
Theorie des Gartenbaues. Mit 22 Holzschnitten. Preis 
W.Band. Dr. E. Lucas, Einleitung in das Studium ge Pomologie für 
un angehende Pomologen, ‚Freunde und Förderer der Obetkinde und Obstzucht. 
E ‚Mit 82 Beet De 


18 6 
r. Ei. en ucas, Die Lehre vom Baumschnitt. Für die 
deu en Gärten bearbeitet unter Mitwirkung von Fr. Lucas. 4. Auflage 
mit 4 lithogr Tafeln und 165 Holzschnitten Preis 6 M. 
IV. Band. W. ae 72 Hi Ren ein. De in Herrenhausen, ug 
‚erei. 7 M. 


a a a ee a RN Re 
ee el Fa Bea 


— 515 — 


and. Rudolf Geschwind, Beiträge zur Landschaftsgärtnerei. Die 
“ Felsen in , Gärten und Parkanlagen. "Anleitu ung zur Verschönerung natürlicher 
und Herstellung künstlicher Felspartien für Landschattsgärtner, Garten- 
besitzer, Foıstmänner und Archi non Preis 6 M, 

VI.Band. Carl Salomon, kgl. b Gartner in Würzburg, Handbuch 
der höheren Pflanzenkultur. Botanische Gärtn nerei. Beschreibung und Behand- 
Be der werthvollsten Gewächshaus- und Zimmerpflanzen, Mit 11 Holzschn. 

reis 10 

VII. Band. Dr. Dr Goeze, Er Garten-Inspektor in Sahmptönen, 
Pflanzengeographie für Gärtner und Freunde des Gartenbaues. — Zum e 
Male liegt mit diesem Buche ei Beterlien, en für Gärtner und Garte 
freunde bearbeitetes Werk über rag. ngeo en vor, wodurch eine Si: 


geschichte, Klima und Boden, ne Physiognomik der Gewächse, Pflanzen- 

wanderung, klar ed Pflanzenstatistik und Verbr zeitig der wichtigsten 
Pflanzenfamilien, hat ich bei den Vegetationsbildern in der er 
Abtheilung möcichet Inzelegen sein lassen, die besonderen durch Klim 
Vegetation und Boden.estaltung ren Rigenthümlichkeiten der Hakrpt- 
länder unserer Erde zu veranschaulichen 


Rezensionen. 


— Henry Vilmorin, Essai d’un Catalogue methodique et 
synonymique des prineipales varietes de Pommes de terre. Paris, 
Vilmorin, Andrieux & Co. 1881, 8°, 46 S. 

Wie der Vater des Verfassers, Herr Louis Yilmasiy 1850 
einen methodischen Synonymen - Katalo g der Weizen - Varietäten 
berausgab, der noch heute von grossem Werth, so hat es der Sohn, 
unser hochgeschätztes Ehrenmitglied, unternommen, einen ähnlichen 
Katalog für die Varietäten der Kartoffel zu veröffentlichen. Seit den 
Jahren 1814 und 1815 kultivirt die Firma Vilmorin, Andrieux & Co. 
im Auftrage der Societe centrale d’agrieulture de France ein Kartoftel- 
Sortiment, das sich im Laufe der Jahre natürlich ausserordentlich 
vermehrt hat. Bis 1873 wurde dasselbe nach der Far 
der Knollen in elf Abtheilungen eingetheilt, was aber bezüglich der 
Unterabtheilungen nieht ausreichte; ‘Henry Vilmorin hat nun ein 
ganz neues Eintheilungsprinzip hinzugefügt: die Farbe der im 
Dunkeln erzeugten Keime, die ganz konstant ist, ferner als 
untergeordneteres die Farbe der Blüthen. 

Sein ganzes System zerfällt in zwölf Abtheilungen mit 30 
Sektionen. Um ein er zu geben, sei die erste aufgeführt: 

eilung. Gelbe runde. ; 
. Sektion 1. 
Knollen gelb, rund. Klein oder mittel. 
Keime violett oder Sue getönt. 
Blüthen lila en f 
Bonne Wilhelmin . M. Ordinaire de la Colonge 1815*) 
(folgen die Sraian yme) 


*) Ist die aut 


— 56 — 


Dalmahoy ........ Ireland and Thomson 1878. 
Patorsons Albert... . Schwedische Sammlung 1867. 
Sektion 2. 
Knollen gelb, we org en oder gross. Augen tief. 
en stark, achsge Spass: und ae violett. 
Blüthen einge, a s verküm 
Shaw (Chave) ...... ie land 18 
(folgen die Synonyme, unter a in eine Dalmahoy von R. 
Dean 187 41 st.) 
Jaune ronde hative ... . Chevreuse 1851. 
(folgen die Synonyme.) 
Riz de M. Colas . Dr. Cenas 1876 ete. 


Wer da weiss, wie schwierig es ist, die Sorten unserer Kultur- 
pflanzen systematisch zu ordnen, wird dem Verfasser herzlichen 
r diese mühevolle Arbeit vieler Jahre. Der Verfasser 

sagt ee er hätte die Zahl der Sorten noch bedeutend vermehren 
können, wenn er noch einige Jahre gewartet hätte, da jetzt alljährlich 
viele neue Sorten hinzukommen. Aber gerade weil die neu hinzu- 
ommenden viele der alten verdrängen werden, erschien es ihm 
wünschenswerth, die alte Garde noch einmal zusammenzustellen. 
Und er hat das in höchst übersichtlicher Weise gethan, so dass wir 

sein Werk sehr warm empfehlen möchten W. 

DW. Bi ange ee des Königl. botanischen Gartens etc., 
Jahrbuch des Königlichen bo hen re und des botauischen useums 
2 T u 


botanischen uhen Berlins herbeigeführt und e n für beide e Institute erspriess- 


1 

( n im a D 
order ist endlich die langersehnte Concentration eines grossen Theils der 
hi 


Ve n 
doch mit den oreaere der bei pie Institute ausgeführt Bro Indess soll 


ü anderweitigen Beiträgen Aufn e um so wenig 
sein, als der I. Kustos ischen Museums, He rcke, 
> ie seither von ihm re: ift „Linnaea” mit dem laufenden Bande 
a essen oder vielmehr en m Jahrbuch zu verschm 


' wieder und be für gärtnerische Kreise ganz besonders 

i Genese a Be Kontor botanischen Gartens zu Berlin von Dr. 

an (zum ersten Male eine genaue authentische Schild «rung des früheren 
jetzigen Zustandes!), sowie die Besc hrei eibung des neuen ‚botanischen : 


eg ‚gro ung!) 
von . Prof. A. Eichler von Interesse ist. Inhalts-Verzeichniss 
A,W. Eichler, tree t über die Arbeiten und. Veränderaheen 
botanlsche. Garten d botanische: Een: Moseh «lkenin nd der Zeit vom 1. Apri 


ii botanisch und d ni 
te Se Dusahuarde ae une 


U. A, W. Eichler, Beschreibu ung des we botanischen Museums, 
Seite Re mit Tafel II und zwei Holz zsch 


13: Ders Ueber Beisprosse ungleicher Kersie Pae Seite 178— 187. 

V. Ders., Zum Verständniss der Weinrebe, Seite 188—192, Tafel 

VI. Ders., Ueber die Schlauchblätter von Cephalotus follieularis Lab, 
Seite 193—197. mit zwei Holzschnitten. 

VO. A. Garcke, Ueber die Gattung Pavonia, Seite 1 

VI Ruhmer, Die in Tuüringen bisher wild Teobacklaien und 
wichtigeren kultivirten Pflanzenbastarde , Seite 224— 259. 

IX. Ign. Urban, Die Bestäu ubungs- Einrichtungen "bei den Lobeliaceen 
nebst einer Monog graphie der afrikanischen Lobelien-Gattung Monopsis, Seite 
RE mit erg olzschnitten. 

RE ©.D rich, Franz Wilhelm Sieber, Ein Beitrag zur Geschichte 
der Botanik vor wi Jahren, Seite 278—306 

XI nry Potoni&, Anatomie der Lentie-Ilen der Marattiaceen, Seite 
307—309, mit . Holzschnitteh. 

XIL De Die Beziehung zwischen dem Kerr em und dem 
Stereom bei X Blattstielen der Filieineen, Seite 310—317 

XUI. P. Ascherson, Subflorale Axen als a: Seite 318—336, 
Tafel VI. 


M. Kuhu, Uebersicht über die Arten der Gattung Adiantum, 

Seite 337—351. 
— Praktischer Führer im Obstbau. Im Selbstverlag der Gärtner- 
Lehranstalt in na ae 1881. 8, 121 8. Der um den Obstbau so 
hochverdiente Heinrich Freiherr von Friesen bat; unensbitet von dem 


gemacht, einen Leitfaden zu bieten. Im allgemeinen Theil wird das Pflanzen, 
der Baumschnitt und die Düngung besprochen, im speciellen Aepfel, Birnen, 
Kirschen und Pflaumen näher durchgegangen, vor ‚Allem sehr nützliche 


welche die u hat, hervor. Das Buch ist übrigens durchaus l 
a Sachsen zu beschränken, es verdient überall gelesen zu 
werden 


— Dr. Ed. Lucas, . Schutz unserer Weinreben gegen die Zers'örun 
durch die ag Mit 10 Holzschnitten. Stuttgart, re Ullmer, 1882 
820 & 40 r 
, e gerade zur Fechten Zeit erschienene kleine Schrift, di das Pfropfen 
ben auf amerikanische Unterlagen empfiehlt und durch Wort und 
i ke von i 


ortz 
und zu veredelnden Rebsorte und eine amerikanische Rebsorte mit einander 
durch Veredelung vereinigt und beide rs ergo arme Kommt die 
sie di In itis vini 


1e urZze E i 
Stock erhält seine Nahrung dann von Vitis Labrusca, tritt die Phpylioxera 
nicht auf, so hat der Rebstock ei Wurzeln und wird um:so krättiger 
wachsen. Die im Texte angezogene Figur 10 fehlt r 
— Deutscher Garten- Zalenday r (begründet von Th. Rümpler in 
Erfurt) 9. Jahrgang 1882. ae Verlag von Paul Parey. 1882. — Der 
deutsche Gartenkalender ist in diesem Jahrgange durch manche interessanten 
nern u... bereichert worden. "Wir empfehlen der Beachtung besonders 
den Vegetationskalender und bitten die Rubriken auch DE gewissen- 


“ 


— 528 — 


haft auszufüllen. Die Professoren Hoffmann in Giessen oder Magnus in 
Berlin werden dann vielleicht die Daten benutzen. Neu sind die Pflanz- 
tafel zum Berechnen der Menge der Pflanzen, der Pflanzenbedarf für Gruppen, 


0 ’ 
Beete, Stückzahl einiger beliebter Blumen für Beete. Es folgen dann ein 
Aufsatz über Rasenanlagen, eine Tabelle über den Gebrauchswerth der 
Sämereien von Professor Nobbe und eine neue über Wasser-, Stickstoff- 
Wolff. 


e zur Berech- 
Baus des Ertrages von n hl, wenn die Angaben in anderen Maassen, 
. B. für 1 acre in buchel Ianten, von Prof. Kraemer in Zürich. 


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Inhalt: ‚649. Versammlungdes Vereins zurBeförderungdesGarten- 

aues in den Königl. Preuss. Staaten. S.481. (Bouche’s Tod. Aus- 

gestellte Pflanzen. Gaillardia Dicota var. Lorenziana. Gunnera chilensis). 
ersammlun i 


9. September 1881. S. 483, ae Tea x Frankfurt a. M. Kon- 
servirungsmethoden des Otstes). — Desgl. am 7. Okto ber 1881. S. 486. 
(Bouch&’s Tod. Hamburger Ausstellung. Ausstellung in Halle, Bezug 
von Haideerde aus dem Grunewald). — Desgl. am 21. Oktober 1881. 
S. ae (Reinecke’ s Tod. Gärtnerisches Leirlingswesen), — Th. Wenzig, 
Die kultivirt 488. — A.Engler 
Ueber Reproduktion von Boa Loddigesii ea aus ihren Fieder- 
ahwreng S. 492. — O0. Drude T 
ria Tegia Lin d S. 494. — E. Michelsen, Getrocknetes Obstmus. 

500. annjguheiten von Ernst Benary, Erfurt, 5.5022. Fr.SchneiderlI, 
Rosenschulen un d Rosenzüchtung 505. — Otto Lämmerhirt, Ueber 
die Ursachen Fran Unfruchtbarkeit der Obstbäume, und die Mittel, diese 
zu heben ep S. 511. — L. Wittmack, Ixiolirion (Amaryllis 
tataricum Pall. Amaryllidaceae. Mit Tafel IX.) 8. 517.— M. Hoffmann, 
Die Ubst- A Gemüseausstellung in Halle a. S. S. 518. — »igungs mei 
S. 521. — Persoval- Nachrichten. S. 523. — Literatur. S. 523 —  Reze: 
sionen. S. 525. 


die - ONUNE 
e Versammlung zur Beförderung des Gartenbaues 
am Mittwoch, den 30. "Bevanial 1881, Nachmittags präcise 6 "Uhr, 
im Bibliothekzimmer «es Vereins 
in der Königl. landwirthschaftlichen Hochschule, parterre. 
gang durch das westliche Gitter, dann an der Rückseite des 
äudes, Portal II 


1) Beschlussfassung über r den Beitrag des Vereins zu der für 1 
‘ seitens der gärtnerischen ectnk in und um Berlin heasichigten 
en gemeinsamen Ausstellung. 
des Vorstandes era bigrsienns der Vereins- Versamm 
lung a auf den Beste Sonntag im Mona t, Mittags v von 12—2 Uhr, 
8 Uh 


© 
: 
SE 


Monatsschrift 


des 
Vereines zur Beförderung des Gartenbaues 


in den König]. Preussischen Staaten 


und der 


Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. 


Redakteur: 
Dr. L. Wittmack, 


General-Sekretär des Year“ Custos des ei der Kgl. landw. Hochschule, 
0. Professor an der Universität. 
Adresse d. Ver. z. Bef.d. Gart.: Adresse nn Schatzmeisters, Rentier : ce 
Berlin N, Invalidenstr. 42. Berlin 8., Alexandrinenstr. 


Preis der Monatsschrift pro Jahrgang 13 Mark. oncen pro gespaltene Petitzeile oder 

deren Raum 30 Pf., für Mitglieder des ken zur rar ung des Gartenbaues nur die 

Hälfte. Rabatt - Smaliger Insertion 5 pCt., bei 6maliger 10 pCt., bei 12maliger 20 pCt. 
Anna in der Expedition der Zeitung: Berlin N, Invalidenstr. 42. 


No. 22. Berlin, im December 1881. 


Am 5. Dezember 1881 entschlief nach langen Leiden im 
76. Lebensjahre 

Herr Geh. Ober-Regierungsrath Knerk, 
vortragender Rath im Ministerium der geistlichen ete. Angelegen- 
rn Mitglied des Senates der Künste, Ehren-Doctor der Universität 

etc. — Vom Jahre 1858 bis 1872 hat der Verstorbene dem 
Se zur Beförderung des Gartenbaues als Direktor vor- 
gestanden und innige Dankbarkeit erfüllt noch heute die Mitglieder 
für sein reges Wirken. Der Verein wird ihm stets ein ehrendes 
Andenken bewahren! 
Der Vorstand des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. 


650. Versammlung des Vereins zur Beförderung des 
Gartenbaues in den Königl. Preuss. Staaten. 
Verhandelt Berlin, den 26. Oktober 1881. 


Der Director Herr Sulzer theilte der Versammlung mit, dass 
das langjährige Mitglied, der frühere Obergärtner ash) am 


— 50 ° — 


15. October d. J, seinen langen Leiden erlegen sei und erhoben sich 
die Anwesenden zum Zeichen der Theilnahme von ihren Sitzen. 

j m wirklichen Mitgliedern wurden vorgeschlagen : 

. Herr Baumschul-Besitzer Francois Luche in Klein- 
Flottbeck bei Hamburg. 
ır Prof. Dr. Frank, Berlin. 

I. an war von Herrn Carl Mathieu, Charlottenburg, 
ein Sortiment vortrefflicher Birnen, meist. an Formbäumen gezogen. 
Herr Mathieu, der ein grosses und richtig bestimmtes Sortiment 
besitzt und mit grosser Kennerschaft die neuesten Sorten würdigt, 
machte besonders aufmerksam anf Liegel’s Winterbutterbirne, 

rzogin von Angoul&me, Zephirin Gregoire, Hardenponts Winter- 
butterbirne, Bachelier, N ouvelle Filine, Blumenbach’s Butterbirne, 
Triomphe de Jodoigne, Nouveau Poiteau, Theodor von Mons, 
Alexandrine Douillard. (Siehe über letztere, wie über Eugene 
Appert und Thompson, Monatsschrift 1881 S. 364 4.) Die Preis- 
richter ER dem Aussteller für diese Sammlung den Monats- 

eis z 
ä ge dem legte Herr Mathieu Kermesbeerstauden, Phytolacca 
decandra L. mit Früchten vor, auch daraus bereiteten mit Zucker 
eingekochten Saft, der aber wegen seines weichlichen Geschmackes 
nicht viel Liebhaber fand. Zum Färben des Weins finden die 
Kermesbeeren bekanntlich vielfach Anwendung, ebenso können sie 
als ungefährliches Mittel zum Färben von Speisen dienen. Die 
Zange. Triebe sollen als Spargel, die Blätter als Spinat gegessen 
werden können, und wäre der Pflanze, die wenig Pflege erforde, 
e wohl eine ee ‚Au fmerksamkeit zu schenken 

Herr Dressler übergab eine Kartoffelstaude mit oberirdischen Es 


ukaeb: dass die Knollen keine Wurzeln, sondern verdiekte Sprosse, 
or tie freilich meist unterirdisch auftreten, sind. Desgleichen ne 
Herr Dressler ein thierisches Gebilde, den Süsswasserschwamm 
he ongillus ustris, vor, der einer der wenigen Süsswasserschwämme 
- Herr Witt mack zeigte durchwachsene Lärchenzapfen aus 
vor, 22 Nggr Herr Jacobsthal ihm freundlichst übergeben, 
‚von Populus euphratica Oliv, ‚Es ist dies 
;in der M 'eide | 


En a 


dem Museum der landwirthschaftlichen Hochschule freundliehst zum 
Geschenk gemacht. Jedenfalls dürfte dies die Varietät ovata sein, 
welche in De Candalle’s Prodomus XVI. 2 S. 327 als in Indien 
vorkommend aufgeführt wird, und ist es interessant, nachdem der 
Garab endlich lebend von Herrn Koopman in  Margelan an ker 
auche in Potsdam eingeschickt worden, u auch dem 
östlichsten Verbreitungsgebiet dieses Baumes Preken a Holzes 
davon zn sehen 
Il. Herr Hüttig hielt hierauf einen Vortrag über die Ver- 
mehrung der Obstbäume durch Stecklinge im Anschluss an de 
Aufsatz unter gleichem Titel im Vereinsblatt % = Mitglieder des 
deutschen Pomologen-Vereins 1880,81 No. 2 8. 
er Vortragende, wie die Versammlung, en der Ansicht, 
dass die bisherige Methode der Vermehrung der Obstbäume ganz 
rationell sei, diese neue aber sehr umständlich und bei Obstbäumen 
mit schwachwüchsigem Holz kaum auszuführen sein dürfte. Die 
Frage soll im Uebrigen dem Obstausschuss zur Berathung über- 
wiesen werden. 

V. Alsdann hielt Herr Professor Ascherson einen sehr inter- 
essanten Vortrag über neue Gräberfunde in Aegypten, welcher 
besonders ade werden wir 

V. Endlich verlas Herr Witt ttmack einen Aufsatz des Herrn 
Koopmann über die Kaiserliche Forst- und Gartenbauschule in 


argelan. 

NL Herr Dr. Jagor liess durch den General - Sekretair die 
Bekanntmachung in Londoner Blättern verlesen, dass die Teppich- ete. 
Pflanzen (bedding out plants). der Parks und öffentlichen Anlagen 
in London diesen Herbst ‚unentgeltlich an die ärmere Bevölkerung 
abgegeben werden sollten. Die Versammelten erachteten es für 
bedenklich derartige Pflanzen, mit deren Ueberwinterung der Gärtner 


ne vom Fach sehon Schwierigkeiten habe, Laien zu überlassen, so gut. 


\ 0... gemeint es auch sei. Da wäre das in Holland übliche Verfahren, 
rt Werther. 
#: e im Frühjahr den Arbeitern Stecklinge zu überlassen, viel empfehlens- 


1. Herr Kunst- und Handelsgärtner van der Smissen in 
Steglitz bei Berlin; 
2. Herr Baumschulbesitzer A. Kadow in Genthin; Er 
ER 3. Herr Gutsbes. H.B. Warneckeni in er bei Lesum 
= als wirkliche Mitglieder ER 
Su, 08 
ea) Wikmisk: , 


(em) Sulzer. 


WR; Hierauf wurde Herr Lavall&ee zum Ehrenmitgliede pro- 
und 


— 532 — 


Versammlung der Gesellschaft der Gartenfreunde 
Berlins. 


Verhandelt Berlin, den 4. November 1881. 


Der Vorsitzende eröffnete die Sitzung, liess dureh den Schrift- 
führer die Protokolle der Sitzungen des vorigen Monats verlesen und 
brachte das Schreiben des Königlichen Kammerherrn und Schloss- 
hauptmanns Herr von Normann vom 28. Oktober er., worin der- 
selbe den Dank Sr. K. K. Hoheit des Kronprinzen für die Höchst- 
demselben vor der Gesellschaft zum ee dargebrachten 
Glückwünsche ches und das dahin lau 

s Palais Wildpark, HS 98. October 1881. 
Seine Kaizerliche und Königliche Hoheit der Kronprinz hat 
die Glückwünsche, welche der Vorstand Höchstihm zum 18. Oktober 
ausgesprochen hat, mit besonderem Vergnügen empfangen und 
beauftragt mich, für diesen neuen Beweis freundlicher Theilnahme 
in Höchstseinsm Namen. bestens zu danke 
gez.) von Nofinath 
Kgl. en und Schlosshauptmann.* 
zur rer der Versammlung. 
r Verein Deutscher Studenten in Breslau hat um Mittheilung 
unseres Vereinsorgans gebeten; da voraussichtlich ein gleiches 
Schreiben an den Gartenbau-Verein gerichtet ist, dieser wie unsere 
Gesellschaft aber ein Organ haben, glaubt man, dass vorerwähnter 
Antrag bereits vom Gartenbau-Verein beantwortet sein wird. 

‚Herr Crass bemängelt das l.ocal, in welchem die Vorträge für 
junge Gärtner abgehalten werden, und hält es für gerathen, ein 
solches mehr in den Mittelpunkt der Stadt zu verlegen. Die von 

derrn Crass angeregten Mängel werden anerkannt und wird 
der Vorsitzende s. Z. dahin wirken, dass statt der landwirthschaft- 
lieben Hochschule ein geeigneteres Lokal gemiethet wird. 

Herr Hofgärtner Hoffmann trägt darauf an, dass für die 
Sitzungen unserer Gesellschaft ein behaglicheres Lokal als das in 
‚der Kommandantenstrasse 20, ausfindig gemacht werde. | 
Be rauf wird in die Tagesordnung getreten und wird der Antrag 

= auf Bewilligung einer antheiligen Summe für die im Jahre 1883 
zu veranstaltende grössere Ausstellung voraufgenommen. Der Vor- 


sei, dass auch Berlin dem Beispiele anderer Städte wie ne 
se Florenz, ne u. a. folge und in einer grösseren 
Me de Berliner 


ie 


m ein gemeinsames Handeln aller 
ischen Vereine - auch der ausserhalb 
Gärtner und se bei Zeiten 


sitzende setzte der Versammlung auseinander, wie es endlich ndr . 


re 


vo 


a Re ln 


welche in vorberegter Sache bisher gepflogen und stellte der Vor- 
sitzende den Antrag auf Bewilligung einer Summe von 3000 Mark 
aus der Vereinskasse, sowie auf Zeichnung einer Summe von 2000 
Mark zum Garantiefonds. 

Da der Schatzmeister Herr von Fürich bezüglich der ersteren 
Summe von seinem Standpunkte als Verwalter des Vereinsvermögens 
keine Enwendungen zu machen hatte, wurde der Antrag zum 
Beschluss erhoben uud wird s. Z. die Liste zur Zeichnung für den 
Garantiefonds ausgelegt werden. 

ie Diskussion über das gärtnerische Lehrlingswesen wurde 
fortgesetzt und erhielt ihren Abschluss in dem Beschlusse, dass 
seitens des Vereins an maassgebender Stelle dahin gewirkt wird, 
dass die Gärtnerlehranstalten junge Gärtner erst dann aufnehmen, 


Herr Hofgärtner Schulz zu Skerniewiece bei Warschau wird 
als Mitglied proklamirt und der gräflicbe Schlossgärtner Herr 
Schröter zu Quittainen als Mitglied seele 


Verhandelt Berlin, den 18. November 18831. 


Der Vorsitzende eröffnet die Sitzung, lässt das Protokoll der 
vorigen Sitzung verlesen und bringt zur Kenntniss der Versammlung 
ein Einladungsschreiben des Eberswalder Gartenbau-Vereins zur 
Feier des am 26. d. Mts. stattfindenden Stiftungsfestes. Eine Offerte 


- der Firma Reusch in Erfurt von Zink-Etiquetten, die, mit gewöhn- 
- lichem Bleistift beschrieben, mehrere Jahre die Schrift auf denselben 


ausgezeichnet lesen lassen, eirkulirt bei den Erschienenen. 

Eine Anfrage des Herrn Dr. Sorauer in Proskau bezüglich 
der Ringelkrankheit der Hyazinthen bietet Veranlassung, über diese 
Krankbeit näher zu sprechen und wird nach Lage dieser Besprechung 
Herrn m Sorauer Nachrieht gegeben werden. 

auf der einen Seite heisse, auf der anderen Seite und 


ERS War elek den Fussboden betrifft, kalte Sitzungssaal lässt 
Es iederum: an die Ermittelung eines geeigneteren Lokales denken 


Eine Anfrage des Herrn Garten-Inspektors Wredow, ob Jemand 
die "Rankrose rosa tureieca kenne, welche mit dunkelrothen Petalen 
versehen und ein gelbes Centrum habe und von wo dieselbe zu 


‚beziehen, wird dahin oeantwortet, dass rosa tureica synonym mit 
b 


rosa ioolar sei und si ich noeh in einem Garten in Weissensee 
rfinde. 


‚Darauf wendet sich Herr Neumann seinen Mittheilungen über 
den hierorts bestehenden Gärtnerverein zu, ‚giebt einige Exemplare 


der Statuten desselben herum und spricht seine Befriedigung über 
die Resultate dieser seit 1868 bestehenden Vereinigung aus. Er 
„ersucht die ‚Herren Prinzipale auf ihre Gehülfen dahin zu wirken, 

‚dass sich di er dieser Vereinigung anschliessen und die Sitzungen 

des Gärtnerverei g Ponnchen, Mehrere der anwesenden Herrn Gärtner 


— 534 — 


werden ihr möglichstes thun in dieser Hinsicht auf ihre Gehülfen 
moralisch einzuwirken und ihnen die Zeit zum Besuche der Sitzungen 
frei lassen; ein mehreres liesse sich aber nicht thun und müsse vor 
allem an das Ehrgefühl auch jeden jüngeren Gärtners appellirt 
werden, sich der Mittel zu bedienen, die ihm zu seiner Vervoll- 
kommnung geboten werden. Ein erfreuliches Beispiel von der Streb- 
samkeit junger Gärtner, denen es Ernst mit ihrer Fortbildung ist, 
führt Herr Kunst- und Handelsgärtner Schmerwitz (Potsdam) an, 


Schliesslich liess sich Herr Späth über die Erfolge, die er in 
diesem Jahre aus den aus Persien bezogenen Obstbäumen, nament- 
lich Aprikosen, Kirschen, Pflaumen erzielt, aus. 


Ueber die 
Ursachen der Unfruchtbarkeit der Obstbäume 
00 und die Mittel, diese zu heben. En 
oe a artran, ; 
ee ‚gehalten am 6. Dezember 1880 im Gartenbau-Verein für Hamburg, Altona und Umgegend 
ae von Otto Lämmerhirt, _ 
Geschäftsführer des Landes- Obsthau-Vereins für das Königreich Sachsen, 
(Schluss ) | 
Der zweite Schäd 
und Blüthen sich zu seine 


„der Brenner“ 


ehe sie nur zur 


die Blüthezeit i 


pechbıaun, 2 mm lan g, hat ein weisses Häckenschildekan und auf 
den Oberflügeln eine verwischte graue Schrägbinde. Die Käfer 
selbst schaden nicht allein durch den Knospenfrass, sondern die 
befruchteten Weibehen nagen ein Loch in die Blüthenknospen 
und schieben dann je mittelt des langen Rüssels hinein, aus 
welchem sich sehr schnell die weissliche Larve, bildet; können 
die Weibchen dieses Brutgeschäft ohne Unterbrechung fortsetzen, 
und tritt kalte Witterung ein, welche das schnelle Verblühen ver- 
hindert, so fallen oft die Blüthen eines ganzen Baumes dem Thiere 
zum Opfer. 
Nach dem regelmässigen Entwiekelungsgange braucht die Larve 
vierzehn Tage bis zu ihrer vollen Ausbildung, denn gleich nach 
Mitte Mai. findet ir in den’ braunen Blüthenknospen die Pupp 
aus welcher nach etwa acht Tagen der Käfer sich herausfrisst, der 
somit durehschnittlich fünf Wochen zu seiner Ausbildung vom Ei 
an bedarf. Er treibt sich nun, ohne Sehaden zu thun, den ganzen 
Sommer umher = nährt sich von jungem Blattgrün. Die Obst- 
sorten, welche spät und rasch treiben, auch gut geschlossene Blüthen 
haben, werden verhältnissmässig am wenigsten von ihm eg 
ebenso Bäume, die sich in gutem Kulturzustande befinde 
Alle empfohlenen Mittel, wie das Einsammeln we braunen 
Knospen, lassen sich ebenso wie das Abklopfen der Käfer nur in 
kleineren Verhältnissen bei Pyramiden und Spalieren anwenden. Beim 
Obstbau im Grossen wird das beste Schutzmittel eine gute Rindenpflege, 
Abscharren der älteren Rinde und Verbrennen derselben und der 
Herbstanstrich der Bäume mit einer Mischung von Kalk, Rindsblut, 
Rindsmist und Lehm sein, wodurch dem Käfer die Schlupfwinkel 
zur Ueberwinterung entzogen werden. Die Erneuerung des Kleb- 
‚gürtels, so lange es die Witterung gestattet, und das tiefe Umgraben 
des sog sind weitere Vorbeugungsmittel. 
e Frucht selbst nun zerstören die Larven der verschiedenen 
Wickler, z. B. bei Aepfel und Birnen, die des Apfelwicklers, Tortrix 
oder Carpocapsa pomonana, welche wir am Besten unter dem Namen 
„Obstmade“ kennen; bei den Pflaumen die des Pflaumenwicklers 
 Tortrix funebrana. Bei gar rer aber die Larve dr: re = 


.  Jinge sitzen wie. de a am Taxe ruhig ei sind a ‚den. 
Baumstämmen ihrer Farbe wegen ker. zu erkennen. Bei ein 
: er Dunkelheit fliegen sie umher, um sich zu eg Die 


egen i ihre Eier einzeln an die je x : 
i ungen Räupehen chen, nach8—10 
Frucht ein, ‚suchen das ‚Kernhaus 
t de er 
letztere, ur ir puppen, | 
er selbst aus der Ser 


— 536 — 


Ueberwinterung ein geschütztes Plätzchen, am liebsten hinter Rinder- 
schuppen, an schadhaften Stellen des Stammes, an oder in der Erde, 
aus oder .im Fall mit in die Obstkammern gebracht, in den Ritzen 
der Dielen oder der Balken, umspinnt sich mit einem weissen 
klebrigen Gewebe und überwintert hier. 

Als Vernichtungsmittel gelten: Das Einsammeln des herab- 
gefallenen, wurmstichigen Obstes. Das Anbringen von Tuchlappen 
um die Baumstämme zur Zeit, wenn sich die Larven zur Verpuppung 
begeben, oder das Anlegen von Klebgürteln, welehe aber nur oben 


wird. | ist die vorhin angegebene gute Rindenpflege ein 
Mittel, gegen die allzu starke Vermehrung des Thieres anzukämpfen. 
ir kommen nun en Ursachen der Unfruchtbarkeit des 


Wi zu 
Baumes, welche im Organismus desselben selbst zu suchen sind 
und hier ist 


Organen versehen worden, zu seine 

Blättern, zu seiner Fortpflanzung mit Blüthen und Früchten. Gemäss 
‚dieser Bestimmung finden-wir denn auch bei allen unseren Obstbäumen 
Holzzweige und Fruchtzweige bezw. Holztriebe eb 
Aus der Gipfelknospe sollen sich Holztriebe, aus den Seitenknospen 
‚aber Fruchtzweige bilden. In der gleiebmässigen Entwicklung nun 


zu erzeugen und zu 


- 


vorhanden ist 


Be 


Dieser Zustand wird nun häufig hervorgerufen: 

„Durch kühle, feuchte und solehe Böden, welche mit stickstoff- 
reichen Düngerstoffen stark gedüngt werde en, z. B. in den Gemüse- 
gärten. Eine Zufuhr von Kalk- und Bauschutt a Steingerölle 
wird das beste Mittel sein, kalte Böden wärmer zu machen, indem 
da die wärmere Luft leichter in den Boden dringen kann. Von 

. einer Luftdrainage durch senkrecht gestellte Drains verspreche ich 
mir in dem Falle ebenfalls viel. 

.In der Jugend des Baumes, insbesondere beim Birnbaum, finden 
wir häufig einen überaus üppigen Holztrieb und es ist deshalb 
nothwendig, durch einen rationell ausgeführten Rückschnitt der 
Kronenzweige in den ersten zwei bis drei Jahren nach der 
Pflanzung für eine normale Entwickelung der Knospen zu REN 

. Ist bei unserer ‚Zwergobstbaumzucht die Unterlage Schuld, wenn 
das Bäumehen in den ersten Jahren zu stark im Holztrieb or 
Frucht bringen will. Die Wildlingsunterlage befördert den Holztrieb 
anfänglich auf Kosten der Fruchtbarkeit, "hält den Baum aber bei 
Anwendung eines langen Schnittes der Leitzweige lange gesund 
und später tragbar. Die sogenannten Zwergunterlagen, wie Quitte 
für Birnen, Paradies- und Johannisstamm für Aepfel u. s. w., 
regen den Edelstamm zur früheren Fruchtbarkeit an. 

Bei zu stark in das Holz treibenden Bäumen muss es deshalb 


De 


td 


= 


langsam fliessender zu machen, mit einem Wort eine Saftstockung 
hervorzubringen. 

In früheren Zeiten bewirkte man dies mit einer Operation, 
welche man ünter dem Namen der „Zauberring“ kannte. Hierbei 
wurde ein Ring Rinde von verschiedener Stärke aus dem Ast ae 
den man zum Fruchtertrag zwirgen wollte; wenn man den 
meisten Fällen wohl hiermit zum Ziele kam, so wurden Ser doch 

auch häufig kranke Bäume dadurch gemacht. 

4 Ein langer Schnitt des Leittriebes, zu einer Zeit vorgenommen, 
wenn sich die Vegetation zu regen begi innt, etwa in der zweiten 
Hälfte April, ist ebenfalls ein Mittel, 4 Holztrieb zu Gunsten der 
Fruchterz rzeugung zu schwächen, denn hierdurch werden dem Baume 
eine Menge jm Jahre vorher aufgenommener Reservestoffe entzogen, 
welehe derselbe zu Gunsten des Holztriebes verwenden würde; der 
Saft wird ferner auf mehr Knospen vertheilt und in Folge dessen 
werden die aus den Seitenknospen entstehenden Triebe schwächer 
und tragen eher. Wir wissen, dass wir bei der Formbaumzucht 
ein sehr wirksames Mittel zur "Fruchterzeugung der Seitentriebe im 
Pineiren, d. h. Abkneifen der krautartigen Spitzen der en 
besitzen, weil hierdurch eine Saftstockung hervorgerufen wird. D 

selbe ist der Fall, wenn wir später das Drehen solcher Triebe. 


=  vornebmen. Operationen können wir ja aber freilich nicht bei 


unseren hochikaimiedi: Bäumen vornehmen, hier werden wir uns 
® am re an den Theil des Baumes halten, zu dem wir 
‚am leiehtesten ge we können und das. ‚sind die Wurzeln. en 


& fr trieb förderlich s 


— 538 — 


wir einem zu üppig wachsenden nicht tragenden Baum diejenige 
Wurzel oder Wurzeln, welche nach der Tiefe gehen und ihm eine 
allzu starke Menge Saft zuführen, so rufen wir dadurch eine Saft- 


' weit aus, um die shi angesetzten en zum Blähen 
zu bringen, die Früchte erlangen zuweilen auch wohl noch die Grösse 
einer Haselnuss, fallen dann aber ab. Es haben sich aber keine 
Holztriebe mehr ‚gebildet, welche die ferner nothwendigen Nährstoffe für 
Ernährung der Früchte bilden können. Es muss hier nun das 


Zuführung. eines eignen es zur Hosktnn Zeit, denn 
während eine Düngung, welche die Fruchtbarkeit befördern soll, am 
besten in der Zeit wirkt, wenn sich die Fruchtknospen bilden, also 
im Sommer, }Juni, Juli bis August, so ist eine Düngung, welche 
den Holzbetrieb befördern soll, besser im frühesten Frühjahr, am 
besten mit dem in den Boden einziehenden en oder in gebohrte 
ne zu geben, wo die Nährstoffe dann von den. Wurzeln auf- 
. genommen, mit dem zu dieser Zeit schnell Srkallranden Saft zu 
Bildungestoffen umgewandelt werden, 
in Düngerst = reich. an Stickstoff und Kali, wird dem Hals: 
| ‚ ein soleher reich an Kali und Phos- 


orsäure der Frochtbarkeit. 

nd rationell ist deshalb eine Düngung mit Jauche allein vor- 

gen omm da ihr manche als Nährstoffe des Baumes nothwendigen 

Bestandtheile fehlen. Eine Düngung, welche alle wichtigen Nähr- 

fe als Kali, Phosphorsäure und Stickstoff zugleich enthält, habe 

4 ich stets in en der Zusammensetzung gefunden: = 

leh nehme 1 Theil Wasser, 1 Theil Abtrittsdünger und auf | 

3 h se 2 kg schwefelsaure Kali- Magnesia m 
che und etwas Ofenruss. Die Mi 


zess durchgemacht und lasse ich nun 
utzung mit rip Theile Wasser verdü: 
n, es noeh eine Menge anı 


ieser Zeit hat sich das Kalı aufgelöst, de anche Re 
diese 


ea RE ER ET NE at ELSE 7 BE Be ae a a SE a Eee a ne N © 
RT ESEL TRE 


— 5359 — 


zufällig durch Samen aufgegangen, also so zu sagen, von der Natur 
selbst gepflanzt sind, so sehen wir, dass dieselben mit ihrem Wurzel- 
hals entweder mit dem Erdboden abschneiden, oft aber auch noch 
mit diesen über den Erdboden herausragen und finden, dass 
dies die gesundesten und käftigsten Bäume sind, wir werden 
desshalb dieses Verfahren der Natur nachahmen müssen, um gesunde 
und fruchtbare Bäume zu erhalten. Wenn nun die Unfruchtbarkeit 
der Obstbäume das eine Hinderniss, vielleicht das grösste ist dafür, 
dass unser Obstbau im Gross sen immer noch nicht überall zu dem 


bau haben, ihn machen möchten, nämlich zu einer Quelle des Wohl- 
standes für die ländliche Bevölkerung, so giebt es allerdings noch 
ein anderes Uebel, gegen welches hierbei anzukämpfen ist, ich meine 
den Geist unserer Zeit Wir wissen, dass auf dem Gebiete der In- 
dustrie das Bestreben vorherrscht, auf möglichst leichte Weise zu 
verdienen und dass sich das Bestreben auch in der Landwirtschaft 
geltend macht. Die Güter gehen jetzt öfter von einer Hand in die 
andere und jeder Besitzer sucht dem Boden in möglichst kurzer Zeit 
die höchsten Erträge abzuringen, sich nicht darum kümmernd, was 
sein Nachfolger vorfindet. Die Folge davon ist, dass auch in vielen 
Theilen unseres Vaterlandes der Obstbau nicht recht gedeihen will, 

man zehrt oft von den Früchten des Fleisses der früheren Zeiten, 

ohne daran zu denken, unseren Nachkommen das Gleiche zu bieten. 


Die Ursache, 
weshalb die importirten Lilien so schwer wachsen. 
Von Joseph Klar, Berlin. 


Vor mehreren Jahren betrieb ich einen ziemlich umfangreichen 
Import mit Lilium auratum, bei welcher Gelegenheit sowie auch 
bereits früher ich die Erfahrung machen musste, die sicher auch 

schon manchem der Herren Fachgenossen viel Geld gekostet, dass diese 
'importirten Lilien so schwer hier wachsen. Ich habe mir hierüber 
schon vielfach den Kopf zerhrochen, habe z. B. dem Material, in 
welchem die Knollen ankommen, also der Holzkohle ete., Schuld 
gegeben und meinen Lieferanten deshalb Ordre ertheilt, Sägespäne 
oder einen andern Artikel zum Verpacken zu wählen, ohne dass 
£ u aber zu einem besseren Resultat Bei Anwesenheit 
reunde, Herrn R. Müller, Obergärtner in Praust, 
ch auf, dieses me. | sprechen, und behauptete 
der der einzige. ‚Grund des. lecken Wuchses der betr. 
‚dem zu en Abschneiden der Wurzeln liege. 
0  Kesmaii, Et eg ig En x 


N ae ° 


 g.sunden Schuppen derselben zur Vermehrung, um auf diese Weise 


— 540 ° — 


edler ale, Alain mir Fracht gebracht bee erlaubte sich, 
— natürlich wie immer — ‚ohne dafür zu könn n“ mir zwischen 
dieses Sn zu re und ruinirte auf Ds "Weise 3 Exem- 
plare. Da fand ich nun zu meinem grössten Erstaunen, dass diese 
zertretenen Lilien sämm tlich herzfaul waren, was mich aufs Neue 


nommen werden dürfen, wie es ja immer leider aus Unkenntniss 
geschieht, namentlich, um recht viel in die Kiste hineinzubekommen 
an denke sich, eine Zwiebel, die wie die der Lilie stark 
fleischig ist, wird abgeschnitten, und zum Export in Kisten in 
Koklöniasehe, eingepackt und dann luftdieht verschlossen, um eine 
lange Reise zu machen, da kann man sich selbst sagen, dass die 
Wurzelsehnitte trotz Holzkohle ete., Schimmel ansetzen. Durch (die 
plötzlich eintretende Saftstockung "wird Fäulniss erzeugt, die später 
in das Innere der Zwiebel eindringt und das Herz tödtet, wenn 
auch die äussere Hülle der Zwiebel noch gesund erscheint. Durch 
das Tödten des Herzens geht aber mindestens die Blüthe für das 
erste Jahr verloren, die Knolle theilt sich, um sich zur Vermehrung 
anzuschicken (daher die Klagen, dass einige Pflanzen sich wohl 
‘gehalten haben, aber nicht blühten, ja womöglich nicht einmal 
rege Viele dieser schönen tanıeh nen noch ee zu 


vielleicht nach Jahren wenigstens ein Andenken gerettet zu haben. 
r Ansicht nach, wenigstens soviel ich erfahren habe, ist es 


2 gut, die Lilien in To; pfen ganz austrocknen zu lassen, da sie die 


a ' Wurzeln dazu nee um wieder Wurzeln zu machen, — Ob es 


u rentabel scheint, sich hier am Platze auf Anzucht dieser 


ospe zeigen, a Vorab mit : 
: Ich mache, mir eine gute Erdmischung von Bade 
olzkohle und. scharfem Sand, wiekle di 


Er 


erbsengross geworden, abnehmen und in Schalen legen kann, ohne 
die Pflanze dabei zu ruiniren resp. sie in der Blüthe zu stören. 
Es ist dies allerdings kein neues Verfahren, aber ich vermuthe, 
dass Mancher diese Methode doch nicht kennt. Zum Schluss rathe 
ich den Herren Importeuren, beim Abschluss von Lieferungen die 
Bedingungen mit aufzugeben, dass die Lilien mit möglichst vielen 
Wurzeln gesammelt und womöglich in derselben Erde versendet 


der Verkäufer bezahlen und er kann das um so eher, da die Erfolge 
auf diese Weise ganz andere und zwar günstigere sein werden. 


Die Weintreiberei in England 
und die Kultur der dazu gehörigen Reben. 
Von Paul Ullrich. 


Die Weintreibereien sind in Deutschland selten, oder nur mangel- 
haft vertreten, theils weil in unserem Klima die Traube im F reien eine 
gewisse 'Vollkommenheit erlangt, theils vielleicht, weil die südlichen 
Trauben die Lücken der „Nichttrauben-Saison“ ausfüllen, Be aber 
auch wohl wegen des Kostenpunktes. Trotzdem aber dürften einige 
Worte über diese interessante Kulturmethode vielleicht Eee 
sein, wenngleich, wie gesagt, der Mangel an Weintreibereien bei uns 
wenig oder gar nicht fühlbar ist. In einem Lande wie England, 
wo die Traube im Sommer im Freien nicht reift, ist die Wein- 
treiberei ein unentbehrlicher Hauptzweig der Gärtnerei, der selbst 
in den kleineren Gärten vertreten ist. Wiewohl die "Kultur der 
Reben eine bekannte ist, so will ich mir doch erlauben, Einiges 
darüber zu sagen. 

Um recht kräftige Reben zu züchten, ist es nöthig, dass das 
betreffende Stecklingsholz vollständig ausgereift und mit gut aus- 
gebildeten Augen versehen sei. Etwa Mitte December werden die 
Stecklinge geschnitten und zwar so, dass unterhalb und oberhalb 


dann in der Mitte gespalten und der Theil ohne Auge entfernt; der 
andere mit dem Auge versehene dagegen in eine sandige, aber 
nahrhafte Erde in kleine Stecklingstöpfe gelest, so dass die Schnitt- 
fläche nach unten, das Auge nach oben kommt; letzteres ist noch 
ein wenig mit Erde zu bedecken. Die Töpfe "bringt man in ein 
warmes Haus oder Kasten, am besten in eine Vermehrung, wo sie 
in das Vermehrungsbeet eingesenkt, kräftig angegossen und so lange 
geschlossen gehalten werden, bis sie austreiben, was übrigens sehr 
bald geschicht, wenn das. Beet die nöthigen Wärmegrade hat | 


er E Nachdem die Stecklinge gut bewurzelt sind, werden sie Seen in 
en: und kräftiger 


on a : ere Erde verpflanzt und wieder auf ein 
ee Beet in ein u geschlossenes Warmhaus eine wo sie u. 


Be 


mal täglich gespritzt werden. Mit dem Verpflanzen fährt man nun 
den ganzen Sommer fort. Sobald die Stecklinge durchgewurzelt 
sind, werden sie jedesmal verpflanzt und stets mit warmem Fuss 
versehen; im Spätsommer und Herbst wird das Haus stark gelüftet, 
damit das Holz gut ausreifen kann. Wenn man auf diese Weise 


in einem Jahre erzielen, welche gerade geeignet sind, um in Wein- 
treibereien angepflanzt zu werden. Die beliebtesten Weinhäuser sind 
in der Regel die mit gewölbten, auch die-mit schrägem Dache, bei 
denen das Licht nur von der Südseite hineinfällt, jedoch auch die 
‘mit Satteldächern, bei denen das Licht von Süd und Nord eindringt. 
Hauptsächlich ist darauf zu achten, dass die Häuser ziemlich erhöht 
stehen und nicht etwa mit dem Spiegel eines naheliegenden Wassers 
im selben Niveau liegen. Die Häuser mit ovalen und schrägen 
Dächern müssen auf der Südseite gewölbte Mauern haben, damit 
die Wurzeln der Stöcke bequem nach aussen dringen können. Um 
nun später den Wurzeln neue Nahrung zuführen zu können, wird 

eet von 2—2'% m Breite ausserhalb des Hauses gemacht, 


werden sollen, muss eine sehr eg sein; man erhält eine nelche 
durch Mengen von lehmiger Land- oder Rasenerde, noch besser aber 


von Schlamm, der jahrelang gelegen hat, mit gut verrottetem 
are a Kalk, Mauersteinabfall und, "wenn vorhanden, Holz- 
emei Der r sogenannte Mutterboden wird 1m tief aus den 


nr ünger, der nicht so leicht verwest und empfehlen sich dazu 
u. a, auch Knochen, Lumpen, Abfälle von Wollspinnereien und 
ähnliche Stoffe. Dann kommt die Erdmischung, nachdem sie. 3—4 
ya durchgearbeitet worden ist, darauf. Wenn die Wurzeln der 
“ SiDeRe mii lie Zeit in die Tiefe dringen, so finden sie dort reichliche 
und gute } | | 


zu 
'komn Bis sie so weit vorgeschritten sind, finden sie die 

n ersten Wachsthum nöthigen Stoffe nr in der gemischten 
Er Nachdem so der Boden vorbereitet. werden die Reben in einer 


e Wurzeln selber sorgfältig ausgebreitet, und die 
Beschaftenheit zurückgeschnitten. Jetzt a man 
Wärmegraden an een und sowie die Reben 

ur Zn Temperater: Sorgfältig x 


us 


Sommer meistens das Dach des Hauses und werden erst dann 
pineirt, damit sie kräftiger werden und besser ausreifen; natürlich 
wird dabei das Giessen und Spritzen nach und nach eingestellt. Bei 
Eintritt des Frostes werden die kräftigsten bis zu 1 oder 1Y» m, die 
schwächeren jedoch bedeutend mehr zurückgeschnitten und nun 
beginnt das Reinigen der Reben, welches ein sehr sorgfältiges sein 
muss, hauptsächlich wenn die Reben älter sind und rauhere 


Schlupfwinkel finden. Gewöhnlich bürstet man die Stöcke zweimal 
mit Seifenwasser ab und überstreicht sie mit einem Brei von Lehm, 
Schwefel und Kuhfladen. Sobald der Brei trocken ist, werden die 
eben umgebogen und mit Erde bedeckt. — Beim nächsten Treibea 
kann man "die "gefrorene Erde durch warmen Pferdemist erweichen; 
sobald das geschehen, wird der Mist wieder entfernt und die Heizung 
tritt in Thätigkeit. Die längeren Reben werden in wagerechter Lage 
angebunden, der Boden tüchtig gelockert und durchgegossen, dure 
mehrfaches "tägliches Spritzen werden die Augen bald geweckt und 
durch die wagrechte Lage der Reben die Seitenaugen gezwungen, 
auszutreiben. An ihren Trieben werden sich schon "Blüthen zeigen, 
die jedoch bei den schwächeren entfernt werden, um in den nächsten 
Jahren reichlicher zu ernten und jetzt die Säfte dem Stocke allein 
zu Gute kommen zu lassen. Sollte ein Auge nicht austreiben 
wollen, so hilft man demselben durch einen kleinen Einsehnitt nach. 
Sind nun die Augen alle ausgetrieben und haben eine Länge von 
mehreren knete erreicht, so bindet man die Rebe in senkrechte 
Stellung. In den meisten Fällen und bei starken Reben bringt jeder 
Trieb zwei Blüthen, die schwächste davon wird entfernt, die Triebe 
aber 2—3 Augen über der Blüthe pineirt, vorkommende 'Blüthen am 
 Leittriebe, den man im Uebrigen ungehindert wachsen lässt, entfernt. 
Sobald der Wein zu blühen anfängt, wird die Temperatur noch 
erhöht, das Spritzen aber eingestellt. Desto sorgfältiger müssen 
I Wände und Fussboden feucht gehalten werden, denn nur 
ie Ameh. Aoschte Luft kann man das Ungeziefer fern halten. Die 
aneten schwellen ungemein schnell, und ‘wenn sie die Grösse einer 
‘grossen Erbse erreicht: haben, schreitet man zum Ausbeeren mittelst 
einer langen, spitz zulaufenden Scheere. Durch das Ausbeeren kann 
man der Traube eine regelmässige Form und den grösseren Beeren 
mehr Raum zur Ausbildung geben. Viele Gärtner spritzen den 
Wein so lange, bis die Trauben sich zu färben anfangen, jedoch 


mag das Wasser noch so reiu sein, Kalk setzt sich fast stets an die 


- Beeren und dieser ist sehr schwer abzuwaschen. Das Spritzen der 
Trauben nach dem ne een ja selbst schon nach dem uernraen 


—_ 54 - 


die Aufmerksamkeit auf das Fruchtholz, welches im nächsten Jahre 
Früchte liefern soll, im Allgemeinen aber ist wenig oder gar nichts 


verfährt, so kann man die ersten Trauben Mitte, ea Ende 
April zur Tafel liefern. Die besten und beliebtesten Borkan zum 
Treiben sind folgende: 


Alicante, Gros Colmar, 

Barbarossa, Golden Champion, 

Black Hamburgl, Lady Dowen’s Seedling, 
Black Museat of Alexandria, 
Buckland’s. ar Mrs. Pince’s Black Muscat, 
Chasselas de Fontainebleau,  Madresfield Court Black, 
Chasselas rouge, ' Raisin de Calabre, 

Dutch Hambro, Royal Ascot, 

Duke of Buceleuch, Royal Muscadin, 


Gros Guillaume (spät, aber sehr gross.) Trebbiano u. a. m. 

Einen wirklich imposanten Anblick gewährt der Eintritt in eine 
Weintreiberei während des Winters; wenn draussen die Natur todt 
und kalt daliegt, die Bäume uns kein grünes Blättehen zeigen, blüht 
‘es drinven lustig fort. Man staunt über die Nachahmung der Natur, 
sowie über die Kunst des Gärtners; aber diese Nachahmung über- 
trifft selbst bei Weitem: die Natur, denn die Resultate sind ansehn- 
lichere, als die im Freien erzielten. Interessant dürfte es sein zu 

erfahren, dass die grösste bekannte Traube 1875 in Edinburg vom 
Gärtner M. Curror in Eskbank, Dalkeith bei Edinburg, ausgestellt 
wurde; sie wog 26 Pfund 4 Ünzen engl. und war eine Trebbiano- 
traube. Das Gewicht der Traube grenzt an’s Unglaubliche und doch 
re es auf Wahrheit, aber selbst die Preisrichter und manche 

waren erstaunt darü ber. Trauben von 10 bis 15 Pfund sind 
keine Schtenheiten in England und Schottland. Um solche Resultate 
zu erzie 2: arf man die Stöcke nicht alle Jahre treiben. Sie 
' müssen hin und wieder einmal ruhen und daher ist es zweckmässig, 

'kann. 


2 rg zu haben, damit man wechseln 


& )a das frühe Treiben ein sehr kostspieliges ist, so kann man 
Sr auch auf andere Weise Trauben im Wi inter I a auch 

nicht ge derse ben Qualität, so doch immerhin gan Früchte. 
Wer: tz einer Treiberei mit Ausgehen Reben ist und 
R Se dieser anderen Methode Früchte erzielen will, der fange so 
ie möglich zu treiben an, schütze As Haus gegen die Früh- 
e und öffne die Ventilationsklappen Tag und Nacht. Erst 
Sonne zu em Kraft hat, und der Wein sich nicht mehr | 

lässt, ne man in Fersa Weise wie 


Be 


Ruhe kommen. Meistens nimmt man dazu schräg ablaufende Blech- 
aufsätze, welche dieht an das Dach des Hauses angesetzt werden 
können und somit den Regen weiter leiten, jedoch genügt ein ge- 
wöhnliches Strohdach auch in den meisten Fällen. Alle Blätter an 
den Stöcken, die nicht von selbst due sind, werden nun ab- 
geschnitten und die Rebe steht kahl und nackt da, ist jedoch mit 
schönen Trauben belastet, die man nun zu jeder beliebigen Zeit 
schneiden kann. — Tritt Frost ein, so wird ein wenig geheizt, so 
dass das Haus eine Temperatur von 7 bis 8 Grad Reaumur, hat. 

Fangen einige Beeren zu faulen an, so w Rn sie sofort mittelst 
der Scheere ausgeschnitten. Natürlich muss die Erde im Hause 
auch vollständig ausgetrocknet sein, denn nur auf diese Weise kann 
man die Trauben bis April, ja sogar bis Mai gut erhalten, und 
wenn sie auch nicht ganz so frisch und schön sind wie die frisch- 
getriebenen, so sind es dennoch Delikatessen in den Wintermonaten. 


Wie schützt man unsere Baumanlagen 
an ARBRTEIBEN in Parks und Gärten gegen die Verheerungen 
der Stürme? 
Vom Garten-Inspektor H, Fintelmann, Potsdam. 


Von nah und fern dringt zu uns die Trauerkunde von den 
ungeheuren Verheerungen, welche der Sturm in der Nacht vom 13. 
zum 14. Oktober d. J. an unseren Baumbeständen in Gärten, in 


Baumpflegern alle Bedingungen erfüllt werden, um 
nach inhäghlicher Kraft und fachmännischem Wissen diese” er- 
 heerungen zu verringern? Leider müssen wir auf diese mit Recht 
x: aufgeworfene rage in vielen Fällen eine verneinende Antwort geben. 

Was zunächst ‚unsere Baumanlagen an Strassen und öffentlichen 


a Fugen anlangt, so müssen wir danach streben, erstere von solchen 


i Gehölzgattungen herzustellen, welche überhaupt: keine zu grosse Höhe 


hohen Wuchse verhindert werden können. Während Eichen und 
Rothbuchen diesen Rückschnitt schwer oder gar ik ertragen, ist 


> derselbe bei Ahorn- und Ulmenarten, Linden, Rosskastanien. Weiss-. ö 


buchen, Platanen, vielen Weiden- und Pappelarten etc. mit Vortheil E 
2 anzuwenden. Nur muss dieser Rückschnitt in einem Lebensalter an 
on Am DRAMEN gende güa =. en Nas verstümmelt 


„Eine "Pianzwcie von 10-15 m wird in den 


öffentlichen 


— 546 — 


meisten Fällen keine zu geringe sein. Man pflanze die Alleebäume 
nieht zu diebt an tiefe Chausseegräben oder an zu steile Böschungen, 
wo sie, die Rolle von Prellpfählen nel an der Gleichmässig- 
keit der Bewurzelung verhindert we 

Ueberständige und aus Alter Burn Bäume an Strassen und 
öffentlichen Wegen beizubehalten, ist geradezu gefahrdrohend und im 
Falle des Umstürzens der Kommunikation hinderlich. Man veranlasse 
daher diejenigen Beamten und Personen, welehe mit der Aufsicht 
über die an Strassen. und öffentlichen Wegen befindlichen Bäume 
betraut sind, sich von der Anbrüchigkeit oder von .der Schadhaftig- 
keit der Bäume vor Eintritt der Frühjahrs- und Herbststürme zu 
überzeugen. Man gehe ferner gegen diese Personen mit Strenge vor, 
sobald ein Sturm, wie der in Rede stehende, solche innere Schäden an 
den Alleebäumen blos slegt, wie es leider jetzt vielfach geschehen ist. 
Derartige Baumruinen, wie wir sie gegenwärtig häufig an unseren 
öffentlichen Anlagen, Strassen und Promenaden antreffen, gereichen 
weder zur Zierde, noch zur Empfehlung der BORN 
gewiss aber den Vorübergehenden und Anwohnern oft zur Gef: 
Mit der blossen Ueberkleidung und Verdeckung der Schäden. an 
alten Bäumen an Strassen und öffentlichen Wegen ist zur Sicherung 
des Publikums und des Eigenthums nichts weiter geschehen, als eine 
blosse Unsichtbarmachung der drohenden Gefahr! Wo das Abholzen, 
Wegräumen und der Ersatz durch junge, kräftig vorgebildete Baum- 
exemplare dringend geboten, da ist ein oft nur müssiges Zusehen, 


werde bei der heutigen Frequenz unserer öffentlichen Verkehrswege 

a nicht am geeigneten Platze! — 
Rn Was nun die Verheerungen der Stürme an unseren Park- und 
a Gartenbäumen anlangt, so können diese die verschiedensten Ursachen 
haben, von denen ein Theil auch auf unsere Rechnung kommt. 
Die vom Sturm abgebrochenen oder umgeworfenen Bäume können 


Sa zunächst in einer Altersstufe befnden, so dass es 


würdige Bäume zu entfernen, die gerade an der Stelle, wo sie stehen, 
‚schwer zu ersetzen sind, = dar ihr Fehlen der Charakter des 
era theilweise oder ganz verändert wird. Ferner haben 


.- Mi = 


Existenz und Fortentwickelung nöthigen Raum geben. Wir dürfen 
auch nicht gewinnsüchtiger und gedankenloser Weise die alljährlichen 
Laubabfälle entfernen, und auf diese Weise die Bäume ihrer eignen, 
der Bewurzelung in 'hohem Grade zu Statten kommenden Boden- 
melioration berauben! Wo die Fortschaffung des gefallenen Laubes 
durch irgend welche Rücksichten bei Baumgruppen geboten, müssen 
wir dieses durch Zufuhr von künstlichen Bodenmeliorationsmitteln, 
namentlich durch Komposterden zu ersetzen suchen. 

Unser Bestreben muss dahin gerichtet sein, dass unsere Baum- 
gruppen in den Parkanlagen nickt aus Stangenhölzern und aus Mast- 
bäumen bestehen, sondern dass sie aus normal entwickelten und voll 
beasteten Exemplaren zusammengesetzt sind. Wo Licht und Luft 
fehlen, sucht ein Baum den andern an Längenwachsthum zu über- 
bieten. Letzteres werden wir dadurch am Besten verhinderu, wenn 
j ume in den Gruppen der zu seiner oberirdischen und 
unterirdischen Entwickelung erforderliche Raum gewährt wird. Man 
lasse also zur geeigneten Zeit die Durchforstungsaxt wirken, und 
nehme Abstand von der jetzt immer mehr und mehr zur Nutz- 
Anwendung gelangenden Heckenscheere! Durch ein derartiges, aller- 
dings vorsichtiges Verfahren wird man sich zu Zeiten des Sturmes 
vor vielem Schaden und vielleicht erst nach Menschenaltern zu er- 
setzenden Verlusten bewahren. ie bei der Durchforstung ent- 


Baumsträuchern auszufüllen, deren' Wurzeln weniger mit den Wurzeln 
der Bäume in Kampf gerathen werden. 

Die Verheerungen der Stürme an unsern Parkbäumen werden 
sieh auch an solchen Oertlichkeiten durch sogenannten Windfall sehr 
fühlbar machen, wo die obere Bodenschicht zu wenig mächtig, und der 
Untergrund aus irgend welchen Ursachen die Baumwurzeln am 
entsprechend tiefen Eindringen verhindert. Dasselbe tritt da ein, 


= wo der Untergrund für bestimmte Baumgeschlechter zu feucht ist. 


Ist es für uns unmöglich, diesen ea durchgreifend abzuhelfen, 
. 80 muss unser Bestreben im ersteren Falle dahin gehen, flach- 


 warzelnde Gehölzarten, im zweiten sich zu wählen, denen die 
ah Feuchtigkeit kein Hinderniss ist, ihre Wurzeln tief genug in den 


Boden zu senden 

An besonder rs den Set ausgesetzten Oertlichkeiten der 
Parkanlagen dürfen solche Gehölzarten, welche entweder durch 
Sprödigkeit oder durch Weichheit des Holzes vom Windbruche 
leiden, nicht zur Verwendung kommen. 

In die unmittelbare Nähe von Wasserläufen und Wasserflächen 
bringe man niemals Gehölzarten von zu hohem Wuchse, da solche 
Gehölze an diesen Oertlichkeiten nicht den ragen Raum 
zur Ausbreitung ihrer Ms haben 


— 548 — 


Anforderungen hierdureh erst in zweiter Linie Rechnung getragen 
werden sollte. Lassen sich alle Anforderungen vereinigen, so dürfte 
dieser Standpunkt der glücklichste sein. 

Frisch gepflanzte Bäume müssen in Rücksicht auf ihre noch 
nicht stattgefundene Bewurzelung mit den nöthigen Schutzvor- 
rie den versehen werden 

el wir gegen die empfohlensn Sicherheitsmaassnahmen, 
so a are jeder der nächsten Stürme die Lehre wiederholen, dass 
dafür gesorgt ist, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen. 


Die remontirenden Rosen 
nach ihren Hauptformen eingetheilt. 
. Aus, dem Englischen übertragen von C. Mathieu. 


(Typical roses. Read before the Western New-York Hortieultural 
Soeiety by Mr. H. B. Ellwanger. Siehe „Garden“, 23. Juli 1881.) 
Es wird für jeden sich dafür Interessirenden in vieler Hinsicht 
vortheilbaft sein, die Eigenthümlichkeiten, welche gewissen Familien 
der Remontant- "Rosen sowie anderen Rosengruppen, zukommen, 
kennen zu lernen. Es giebt einige Hauptiormen, wie die La Reine, 
‚Jules Margottin, Vietor Verdier, Geant des Batailles, Gruppen, welche 
ganz besonders durch ihre Kennzeichen sich ausprägen. Würde bei 
allen neuen Rosen angegeben, dass sie diesen oder jenen Ursprung 
haben oder zu einer gewissen Klasse gehören, so würde dies von 
grossem Werthe sein. Der, Baumschulbesitzer ist, mit wenigen 
Ausnahmen, nicht Willens, die Vermehrung einer Sorte vorzunehmen, 
welehe nicht Jeicht aus Steeklingen wächst oder schwachen Wuchses 
ist; er wünscht im Gegentheil gesunden kräftigen Wuchs in Ver- 
indung mit ausgezeichneter Farbe und s es, Form der Blume. 


Chriehen würden rn ae Bu zur 
; ietor Verdier ‚ete. Ep 
halt in 


stellen. Diese Form ‚macht starke und lange Triebe, durch rothe 
ziemlich kurze Stacheln von ungleicher Länge geschützt; die Blumen 
sind gross, oder sehr gross, von flachem Bau, sehr gefüllt, wohl- 


besitzen. Zu ihr gehören: Oderie Vital, Colonel de Rougemont, 
Mme. Boll, Boieldieu. Sie sind gute Herbstblüher. 
2.Die G6ant des Batailles-Form. Der Gründer dieser Ab- 
heilimg wurde von Nerard im Jahre 1846 gezogen, und besitzt 
ohne Zweifel R. borbonica Blut in seinen Adern. Die Farben 
halten sich in den Schattirungen von carmoisin, sind sehr reich und 
wirksam, indessen sehr flüchtig, da die Sonne ihnen bald ein ver- 
waschenes Ansehen giebt. Die Biumen sind gut gebaut, jedoch 
klein und ‚haben einen schwachen Geruch. Im Frühling und Sommer 
sind sie reichlich vorhanden, im Herbste jedoch in der Regel nicht. 
Die Triebe sind mässigen Wuchses, oder kurz aufrecht, sehr steif 
und mit zahlreichen röthlichen Stacheln bedeckt. Das Laub ist 
glänzend, dunkelgrün, dem Schimmel sehr unterworfen. Die Form 
ist schwer aus Stecklingen zu ziehen und leidet durch starken 
: Frost. Die bekanntesten Sorten sind Cardinal Patrizzi, Eugene 
“\ Appert, Lord Nelson, Empereur du Maroc, Louis Chaix, Arthur 
Be de Sansal, Evöque de Nimes, Mrs. Standish, Vainqueur de Solferino. 
3. Die Jules Margottin- Form. Jules Margottin in Bour 
la Reine bei Paris erzog im Jahre 1852 eine Rose, welche er unter 
seinem Namen in den Handel brachte. Er hatte schon früher 
stets Rosen aus Samen gezogen, doch kam keine dieser Sorte an 
Werth gleich. Das Holz ist hellgrau, die Stacheln scharf, manchmal 


das Blatt eingebogen, Blumen gross, sehr gefüllt, zuweilen flach, 
rg in den Fe von .. und er fast ohne 


R Therese Levet, 
de Cas 


= March ioness of Exeter, Ren de es 


#.Casi ambridge, ‚Rev. J 
Verdier-torm. Im Jahre 1852 ee 


anhkenk und'roth, die Triebe ziemlich stark und kräftig wachsend, 


es rn 28, € Csse Br "Sörenye, Dine: de Vallom brosa, Birch “ ee 
54 Morren, Egeria, Emily Laxton, John Hopper, Magna Char, #55 
 Mme. Gabriel Lnizet, "Mine. Lacharmme, Mme. Louis gr Asa ; 


“ 


den Handel gebracht. Jedcaalis ee 


* 


ae 


den hohen Rang der andern einnehmen. Schöne Farben allein 
machen noch keinen schönen Vogel, und ohne Zweifel ist der 
Geruch bei den Rosen, was der Gesang bei den Vögeln ist. Die 
Triebe sind ziemlich kräftig im Wuchs, straff, aufrecht, fast glatt, 
röthlich grün, hin und wieder mit röthlichen Stacheln. Das Blatt 
ist sehr gross, glänzend dunkelgrün, sehr schön. Die Blumen sind 
gross, gut gebaut, und herrschen die Schattirungen von rosa und 
fleischfarben vor. Diese Gruppe eignet sich am besten zum Treiben 
im Winter und sind folgende die Hauptsorten: Andre Dunand, 
Captain Christy, Chs. Verdier, Etienne Levet, Countess of Oxford, 
Hippolyte Jamain, Julius Finger, Mme. George Schwartz, Mme. 
Devert, Mme. Eug g. Chambeyran, Mme. L. Donadine, Mme. Max 
de la Rocheterie, Mile. Eugenie Verdier, Marie Cointet, Marie Finger, 
Mrs. Baker, Oxonian, President Thiers, Pride of Waltham, Rosy 
Morn, Souvenir du President Porcher. 

.Die La Reine-Form. Im Jahre 1844 brachte Laffay die R. de 
la Reine in den Handel. Diese Sorte übte während vieler Jahre 
die Herrschft aus, und selbst jetzt wird sie noch gern gekauft und 
als eine werthvolle Rose betrachtet, weil sie als Stamm einer nütz- 
lichen Gruppe unsere Achtung verdient. Das Holz ist hellgrün, 
hin und wieder mit Stacheln besetzt, Wuchs kräftig, Blätter ein- 
gebogen und blassgrün. Blumen in der Regel halbkugelförmig, gross, 
etwas wohlriechend, im Herbst gut blühend, ganz hart, und mehr 
Frost aushaltend wie die andern Formen, ausgenommen die Baron 


 Preyost-Form. Die Schattirungen sind in Rosa. Die Hauptformen 


sind: Anna de Diesbach, Antoiue Mouton, Auguste Mie, Belle Nor- 
mande, Francois Michelon, Gloire de Vitey, Laelia, Louise Peyronny, 
Mme. Alice a Mme. Nachury, Paul 3 Neyron, Reine du Midi, 
Ville de St. Den 

6. Die General Jacqueminot-Form. Im Jahre 1852 er- 
schien zum Erstaunen der Welt die Form, welehe jetzt als die 
werthvollste betrachtet wird. Der Gen. Jaequeminot, in reichem 
eg gekleidet, verlangt noch immer Ehrfurcht und Be- 
underun 


— 51 — 


burgh, Empress of India, Francois Fontaine, Gloire de Santenay, 
Marie Baumann, Marie Rady, Marechal Vaillant, Maurice Bernardin, 
Oriflamme de St. Louis, Pierre Notting, Prince Camille de Rohan, 
Prince de Poreia, Prince Arthur, Senateur Vaisse, Triomphe d’Amiens, 


'Triomphe des Beaux arts, Triomphe des Rosomanes, Xavier Olibo. 
Diese Form lässt. sich in Unterabtheilungen eintheilen, eiwa 
wie en 


e Charles - Lefebvre- Gruppe. Das Holz dieser ist ein 
leichten röthliches Grün, ebenso das Blatt, und dann und wann blass- 
rothe Stacheln. Die Blumen sind an der Kante wellenförmiger als 
ei den andern Abtheilungen, der Wuchs etwas weniger kräftig, 
das Holz glatter. Hauptsorten sind: Dr. Andry, Glory of a 
Harrison Weir, Horace Vernet, Lord Macaulay, Mme. de 
Besobrasoft, I Brassae, Mrs. Harry Turner, Paul Bi 
W. Meg Saunder 

b. Die Duke of Edinburgh-Gruppe. Das Holz ist langwüchsig, 
hellgrün, mlt einigen kleinen hellgrünen Stacheln besetzt, die Blumen- 
blätter sind Kleiner und nieht so dicht, wie die die der andern 

‚ Gruppen, auch verbrennen sie leichter in der Sonne. Es ist eine 
sehr schöne Gruppe in feuchten und kühlen Landstrichen, indessen 
giebt es wenige davon, welche unter unserer heissen Sonne gedeihen. 
Die bekanntesten davon sind neueren Datums und folgende: Brightness 
of Cheshunt, Dr. Hooker, Duke of Connaught, Duke of Teck,- Robert 
Marnock, Reynolds Hole, Sultan of Zauzibur, The Shah, 

e. Die Alfred Colomb- Gruppe. Der W uchs ist wie der der 
| Gen. Jacqueminot-Gruppe, die Stacheln sind etwas weniger zahlreich 
und haben einen gelblichen Sch in. Die Blumen sind kugelförmig, 

halten die Sonne besser aus und blühen reichlicher. Die folgenden 
Pa. en Ehoren zu dieser Gruppe: A. K. Williams, Fisher Holmes, 


fs Die Senaäteur a Brope, Der Wuchs ist mittelmässig, 
das Holz glatter, die Blumen vollkommener gebaut als die der andern 
Gruppen, a Blatt ist runder und vielleicht dunkler. Hauptsorten 
dieser sind: Mme. Vietor Verdier, Mr. E. Y. Teas, Mrs. Laxton. 

. Die Monsieur Bonsenne-Form. Diese ward 1864 durch 
Liabäud in den Handel gebracht und liefert uns die dunkelsten 
Rosen. Dem Anschein nach sollte man meinen, dass diese Form 
eine Kreuzung von der Geant des Batailles- Form mit der des 
Gen. Jacquerhinot wäre. Sie hat dunkelgrünes Laub, wenig Stacheln, 

macht etwas lange Triebe, blüht jedoch im Herbste nicht reichlie :h, 
dagegen sind die Blumen dieser Gruppe durch ihre sammetartigen 
Sehattirungen im Frühling prachtvoll. Die Form besteht aus 
‚folgenden: Baron Chaurand, Baron Bonstetten, Abel‘ Henry © 
a ern Jean Cherpin, Jean Liabaud, Jean Soupert, Prösident Leon 2: 
de St. Jean. e 


. ge es einige Rosen giebt, die für a dastehen, so 
ieselben doch keine Nachfolger, wie 2. B. Baronne e de Rothschild, 
Mabel Morien, ‚Caroline de und Andere. Bei a 


; a > genug ER zu erwir 


—_— 552 — 


Prüfung dieser Hauptformen wird man finden, dass keine derselben 
den höchsten Grad der Vollkommenheit erreicht, sondern dass die 
Alfred Colomb, Chs. Lefebvre und Senateur Vals -Poriaan in sich 
mehr Vorzüge vereinigen als alle Uebrigen. Von diesen Formen 
haben wir daher auch am meisten für die Zukunft zu hoffen, sie 
als die Eltern der einst zu erzielenden neuen Sorten zu betrachten ; 
deshalb sollten die, welche sich mit der künstlichen Befruchtung 


Verdier und einen weissen Alfred Colomb haben. 


' Die neue Berner Reblaus-Konvention 
vom 3. November 1881. 

Der Verein zur Beförderung des Gartenbaues und die Gesell- 
schaft der Gartenfreund& Berlins haben an die Gartenbauvereine 
Deutschlands ein Schreiben gerichtet mit der Bitte, eine beigefügte 
2 'etition unterzeichnen und schleunigst an das Reichsamt des Innern 
senden zu wollen. In dieser Petition wird dargelegt, dass .die neuen 
Bestimmungen für viele, namentlich kleinere Gärtnereien und Baum- 


"Weinbau - Interessenten , ken die neue eier noch .n 


[2 


 Aspiafum obliquatum Mett, 
var. Germinyi Linden. 
(Hierzu einen Holzschnitt.) 
„Spesier-Cbarukter; en Stamm 20 cm. 
t ‚ behaart. Wedel 3 Aa 15—20 breit, 


—_ 5535 — 


Wedel eire Länge von 60 cm bis 1 m, sind zierlich übergebogen 
und an der Spitze mit zahlreichen kleinen Wedeln besetzt, also 
eine proliferirende Form, wie sie sich jetzt vielfach bei Farnen zeigt, 
oder vielleicht richtiger gesagt, die jetzt mehr beachtet wird, weil 


Figur 20: Aspidium obliquatum Mett. 


* 


solche Borna Mode geworden. — Linden‘ stellte diese Pflanze 1880 
in Brüssel unter den sechs neuen Pflanzen aus, die ihm den ersten 
Preis eintrugen. Er glaubt, sie werde bald Marktpflanze werden, 
a denn ihre Kultur (im kühlen temperirten. Hanse) sei sehr leicht. 
en as: ‚pro Stück 10 Fr. 


a 2 


Iris susiana L. 
Fam. Iridaceae. 
(Hierzu Tafel X.) 


Speeies-Charakter: Iris susiana L. sp. pl, 55. Bot. Mag. 
91. Redoute Lil.t 18. Fl. d. serres 1087 —1088. Wurzelstock 
fleischig, knotig, sich weit ausbreitend; Blätter an der Basis ein- 


Rande Se ren so lang als ‚der aufrechte ea. %—1 


der Fläche a dt dem Nagel gebärtet ne 3. E Fire yelus 
Baker Syst. Iridae. in Journ. Lin. Soe, Botany XVI [1878] s. 142), 
in der Mitte schwarz, an den Seiten mit zahlreichen dunkelpurpurnen 
oder violetten Streifen durelizogen. Die drei inneren Perigonblätter 
aufrecht, gross, 10—15 em lang, zart, wellig, etwas zurückgebogen, 
weissgrau, oder bleigrau, mit schwärzlichem Adernetz durchzogen, 
Die drei blemaniiattarligen Narben kleiner, dunkelpurpurn, "die 
pfriemenförmigen Staubbeutel (wie bei allen Iris) bedeckend. Die 
Blume ist die grösste von allen Iris, eine Höhe von 19 em bei 
einem Durchmesser von 14 em erreichend. (Nachdem die erste 
Blume Pe erscheint meist noch eine zweite.) 
4 Diese alte, aber jetzt verhältnissmässig seltene Schw ertlilie, die 
"auch den Namen prächtige Iris, chalcedonische Iris, Trauertior, 8 
grossblumige persische Sehwertlilie, fürstliche Wittwe ete. führt, 
stammt aus der u von Susa in ger: wurde seit alter BR a: 


” 


ne 
Ueber die Kultur vs die Herren Metz & Co, deren der- 
zeitigem Obergärtner Held wir en Original unserer Abbildung 
en durch Herrn Koopman 
% Iris en gehört zu den Iriarien, welche frostfrei a unter’ 
r trockener Decke überwintert werden müssen, kommt jedcch 
ı dann en unserem rauhen Klima mur selten zur Bläthe, sd ee 
die geringe Verbreitung der überaus schönen Speeies zu- " 
sein wird. Am sichersten wird sie in Töpfen zur Blütbe 
st in. kräftige mit Sand vermischte Rasenerde 
sie im Kalthause oder. kalten. Kasten überwi 
ee beeinträchtigt. ‚die | 
über : 


’r schr. we cht Che 
'rühlingswärme die Vorclati 
Ser bis zur BR 
5 Thei des kı 


® 


Unentgeltlich 
an die Mitglieder des Vereins zur gr des Gartenbaues abzugebende 


Samen aus Westaustralien! 


n unsererem verehrten korrespondirenden Mitgliede Herrn Baron 
 Verree von Müller in Melbourne sind uns folgende Samen übersandt 
da 


_. wir ihm hiermit unseren herzlichsten Dan , eldungen 

. Dezember 1881. Die Proben sind, weil aus dem seltener 

ereheiegen West staustralien, von besonderem ert ür die S. 473 auf- 
L; 


geführten Sämereien erlischt der Anmeldetermin ebenfalls mit Sn 
ee J. 

53. Acacia SP., ee ee Ve Tri ra jener Gegend. 

54. Acacia Farnesiana Willd., Ga ascoyne Riv 

55. Acacia sp., Ga ar Be River. 

56. Acacia sp., EreeRgogR Rive 

57. Acacia sp., Tann ge Watte, Greenough River, 


58. do, do. 
59. Crotolaria Cunninghami, Gascoyne ‚River (Papilionaceae). 
0. Eu cerocarpa, Irwin Riv 


6 
61. Erythrina sp., Gascoyne River r Papilionacene). 
62. Grevilea RER Greenough 

63. Labichea sp., Greenough River (Caesalpiniaceae). 

64. Marianne Kahn, "Schöne Kletterpflanze (Pittosporaceae). 
65. Sesbania sp., Gascoyne River. 


Vermischtes. 
ber ausdauernde Gamers: schreibt die „Zeitschrift des 


sehweizerischen Gartenbau-Vereins“, 1881 IX., dass sie schon im vorigen 
Jahrhundert in europäischen Gärten eingeführ t und geschätzt waren; sie 
versehmanden aber wieder, und erst die zn _ hat ihren durch die 


ozu 'verdientem Ansehen verholfen. Gleich dusgöseichee t durch zierlichen 


Vuchs, ihre bläulich-grüne Belaubung und die er. nickenden Blumen 
gehören. besonders Pulmonaria virgivita und si ibiri a zu den werthrollsten 
‚usdauernden pflan 


ausdauernden Garten Ihre glückliehste ser fin sie 

: Gruppen singen — Be chützten halbschattigen Orten am Rande von 
Gehölz enlicher en ganz eehndien Effekt hervorbringen, — 
Als eigentlicher Eee der Gattung Pulmonaria kann die in der Schweiz und 


auch bei uns häufig vorkommende P. o ffieinalis gelten, die alljährlich im 


April und Mai an lichten Waldrändern i in Gemeinschaft - hübschen Anemone 
Bere red ABER röthlich blaue n Blüthen ocken entwi 2, ) 


irbung = ‚ welche um 
geht. Es ist das die eleganteste Form, deren Blüthezeit aber nicht sehr lange 
dauert. Schon im Juli stirbt die Pflanze bis auf den Boden ab, um erst im 
enden Jahre er auszutreiben. Wahrscheinlich ist dies der Grund, 
hi 


| eg die rn Art so oft aus den Gärten verschwindet. Man hält 


durch anhaltende 
nie en Blumen und ihren dee 


—_— 556 — 


diese Art treibt im Herbste wieder aus. — P. alpina, eine sehr zierliche 
Pflanze, wird 20—30 cm hoch und muss als Alpenpflanze kultivirt werden 
1; ihre in 


— P. davurica 20 cm 
glänzendere Färbung z: eigen als die irgend eine r rt. — P. oblongi 
folia, eine kürzlich ei ngeführte nordamerikan Se Art mit flei chen, 
a örmigen Blättern, wird 20- 30 cm hoch aba trägt dichte Binhenkask 
von leuchtend blauer Färbung; sie ist are ehr selt 
i chwachsenden Arten lieben im Alycrneisen eine halbschattige, 
as geschützte Lage und tiefgründigen, reichen Boden, entwickeln sich aber 
auch auf freien Gartenbeeten sehr schön. Der Wurzelstock n. aber während 
ö ckung i i i ö 


: 
'& 


virginica hjahrsfrö 
die meisten perennirenden Gewächse fordern . die Pu ee in Zeit- 
räumen von mehre n Theilen des Wurzelstocks und das Ver- 
pflanzen in frischen Boden. Par Aufgeführten alpinen Arten müssen aıs 
| r 


anzen beha: 

— Ueber den Raffiabast er Be Red.) sagt die sam 
des Schweizerischen Gartenbau-Vereines ‚XI, auf eine Anfrag 
jetzt in grossen Quan orti 


wild wachsenden Palme und besteht aus der Epidermis der unausgebildeten 

se narngn Der Stamm der as nee me wird 3—; Er hacı und BO TO zn 

Sg dick; in ausgewachsenes Blatt k ang werden. Der 10-12 cm 
Sn 5 Bi atts tiel trägt zu beiden Seiten eine Anzahl Fiedern, welche ungefähr 
a ten, schneide i 


ieb wird wie Palmkohl ge errie die Blatistiele 
Hü au verwendet, die nämlichen vn 


| e ; 

Der Baum stirbt t ab, nachdem er eine 
m hat, Misch jede 3—4 m lang ist und 
Männer de 


Die mer des schweiz, 
ve 


Ber 


Br 


uber BeaNgeN an am Rande von lserupper in Kan Kara gepflanzt, 
gewähren eine blühender Pflanzen einen wunderschönen Anblick, 
besonders da ee er ie gläı zende Färbung der Blüt then ar einem dunklen 
Hintergrunde zur or kommt. Im ge Chron.” wird eine Rhododendron- 
Gruppe erwähnt, in weiche etwa 15 mittelgrosse Zwiebeln von L. auratum 
gelegt ir Im dritten Sabre Be x Pflanzung trieb Sins dieser 
Zwiebeln ae Blüthenstengel, die zusammen 351 Blumen zählten! — Eine 
‚, andere Pflanze hatte vier tengel, wovon der Ar mit 76 ie kleinste 


einen Lehrkursus die technische Verwerthung des Obstes, in 
Vorträgen über das des Obs nd die Herstellung von Obst- 
konserven, über nee und die BebandInng des Obstweines mit 
praktischen Demo; tion abhalten. Für letzt nd die neuesten 

d Geräthe beschafft werden. Um bei der hohen wirthsc 
lichen Bedeutung des Obstbaues im Allgemeinen und chnischen Ver- 
we s im Besonderen eine zahlreiche Beth an 


wünsche 
gt ER: Vorgehen der echale zu ag, rain seitens der 
ärtner-Lehranstalt zu Potsdam Nachfolge fän 
— ar der Blumen. Die mannigfachen Farben na Blumen, Pe 
im Laufe En ahres unsere Augen entzücken, s Allgem 
einer grossen Zahl von Farbstoffen zu, obgleich die vielfach th theis durch er 
EI: Er theils durch künstliche Züchtung hervorgerufenen Veränderungen in 


Ansicht zweifelhaft nr eepe zu lassen. Neuerdings hat nun ein schweizer 


gerechtfertigt erscheinen lassen, dass Farben der Blumen das Chlorophyll, 
das Blattgrün, der Grundfarbstoff u aus welchem anderen, auch die ver- 
schied: nartigsten Farben, nur durch den Hinzutritt gemisse r oder 


er ich solche in is Pflanzensäften find:n Pose ra sind. 
So hat er aus den Blättern der ge m Alkohol eine violettgefär 
‚erhalten, welche dure urem Kali roth, 
kohlensaurem nes (Se da) bien he "bei stärkerem Zus: 


;e Flüssigkeit, die die Blumenzellen er, der 
jes Blatt 2; einen Bume ee “ 


_ 58 


BEER _ sich ae auch bei vielen Ban Blumenblättern e’h, 

uftleeren Raum gebracht werden ss man wohl an- 
ee Yame;: dee die Undurchsicht tigkeit der zarten Blumenblätter eine Folge 
der in den Zellen befindlic hen zahllosen siehe Luftbläschen ist. 


welche die Aussengebiete getheilt sind, die Arbeiten in a'ler Kürze b:gonnen 
erden, nachdem die bezüglichen Vo Ser Arte längst fertig gestellt sind und die 
Städtischen wenns die alsbaldige Ausführuug besc ossen haben. In diesem 
Stadium brin uztg.“ ee längeren Bericht über den Staud der 
Berliner ana isationbarbı iten, welchem wir kn Allg: meinen nur entnetmen 
wollen, dass das gesammte Werk in den fünf Radialsystemen im Gun rot. 
300 km ee mfasst, wovon etwa au: gemauerten 
Kanälen, der Rest aus Le ae von ee ihn besteht ährend 
in den adleleratamen 1-1V.,.d. weitaus grössten Theile der iu.neren 
Stadt, die Kanalisation sich ber. its weit Dr ein Sr ahr in re gelmässigem Betriebe 
befindet, ist as System V. n.ch im Rückstau Im Jahre 1877 in Angriff 
EN 0 


en hat, 
Betrieb auch dieses Systems noch während des Jahres 1881 z eröffnen. 
diese Thatsache sich verwirklicht, kann das Jaur 1881 als da Volleudungsjehr 


der Berlin: r Karalisation bezeichnet w erden, unter der Si setzung fre:lich, 
dass man dab:i nur an die entige en dt de ae Der bisher für 
Berieselungszwecke beschaffte rer b umfasst 2918 x uud die dafür auf- 
gewendete Ankaufssumme ist 1.582.800 "Mar Fk: (V. Ztg.) 
— Die Splauer Kultur - Blumentöpfe Im Aprilheft d. J. S. 163 
brachten wir die Beschreibnng und Snsclbet Tafel IV. Ps Abbildng der von 


dem Splauer Thonwerk bei Schmiedeberg, Reg.-Bez. Merseburg. hergestellten 
zeschmacl ‚Blumentöpfe, die sich neben ihrem künstlerischen Werth 


gen un sonders dadur 
' in ihnen wirklich kultiviren kann. Der auf dieser 
: Tote © rot jetzt durch Herrn Rudolf König, Berlin SW re erer :asse 226 
,‚ Beuthstr 
Sande. sativa en imparipinnata. H. Potonie legts dem Verein 


zur Beiö rung des Garte ra am 30. November 1881 eine Varietät von 
ic sativa L.“ vor. Bekanntlich ist bei den meisten Wicken das Endblättchen 
d latt h = . e - 


cm e der Ranke ‚in Endblättchen en hat, Die ee Varietät nn 
 Vieia sativa, die zu den Ranken enträgern gehö t, zeigt nun an Stelle der Baakı 
in kleines Endblättchen oder ein Spitzchen, so dans: diese Bildung sich als 


ie Frage vor, ob den- 


Ein geeigneter Fee et 
ie wurde im A:gust Er 


— 59 — 


noch den nachfolgenden Beitrag. Ausser der auf dem Bahnhofe der Station 
Wildpark bei Potsdam, vis a vis dem Perron auf dem Terrain der vormals 
a schen Gärtnerei sich en on nden Cryptomeria japonica, der einzigen 

en in re ‘schland im Freien susdauerend«n, befindet sich eine auf 


s und Taxus Gsohen umgebe en, wird niemals gedeckt, liefert 
alljährlich um die W: ihnachtszeit keimfähige Samen, von denen bereits®) mehrere 
Gen:ration: n von Sä mlingen existiren. Mehrere von diesen haben bereits die 
Höhe von 1Ys m erreicht und liefern wiederum Samen. Die alte Pflanze bat 

cine Höhe von 8 m, währerd die untere Stammstärke 121/, cm ist. 
» Wenzig. 
_ s französische Parlament in iegenlhumge nachstehenden "Artikel über 
den ar eeschen Weinbau. Noch 15 Jahren galt der Weinbau 
Frankreichs als eine dır örste Quellen. des Nationalreichthums. Die 
Aupflanzung von Weinbergen dehnte sich über einen grossen Theil unseres 


( 

in der Bereitung des Weins stetige Fortschritte gemacht. Die Entwickelung 
der Produktion er du'ch die Eisenbahnen begünstigt und mehrere reiche 
F ie Londo: kauften in Medoc und Burgund ansehnliche 
esitzungen. Chate u Lafitte wurde für 5 000 000 F rancs verkauft. Leville 
Tauzan, Bıane Cantenac, I sau, Beaucail'on, a. nel Durfort, Claus 


eine ungeheure ehe der Wein: infuhr aus allen Länderv, insbesondere 
aus Spanien. e Ursachen einer so grossen Abnahme sind verschiedener 
Art: der Frost der Vedaiienen Winter, ein massenhaftes Abfallen «ler Beeren 


ometersommer, welcher der Qualität unserer Weine gün tig zu 

werden verspricht, scheint für die Quantität nicht dasselbe zu thun. Von 
allen Seiten lan nfe en klägliche Nachrichten über das Umsichgreifen der 
i en in der 


Gironde, am h en wüthet. Von 172000 ha sind 136 000 angegriffen und 
g Er Hitze die Dü ind der ae g 
dieses mikroskopischen Insekt essen Ausrotturg die Wissenschaft sich 
bisher fast ohumächtig erwies, Seh förderlich. Der Sommer 1881 wird auch 
noch n r chemischen Verfahren: Sulfo-Carbonaten, 
Cyanhydraten, Insckten tödtender Mittel aller Art, dargethan haben. Sie 
vermögen nichts gegen ,‚ und sind so kostspielig, dass sie 


S n an 
2 2 Syndikate gebildet, welche 7000 ha von 450 000 in Behandlung n. 
Bessere Erfolge erzielte die ya garen ersetzung der in den Thälern gelegenen 
Weinberge, aber auch sie mit schweren sich alljährlich wiederholenden 
Ausgaben verbunden. Fe wurden unter Wasser gesetzt, so dass also 


= = 

nie: egen die Ph lloxera efunden zu haben. eses bestebt Be 

3 ee Ben A tsächlie b von dem Zu Prof. Planchon 

in Montpellier empfohle: en Pfropfung, welche de den Chemikern geZ 
scharf bekämpft wurde. In Montpellier hat man geschlossen, 

um zu ri ante bei n Experimenten der öffentlichen Gärten zurückzukehren. n 


Er der Fürsorge des He Holger Reuten ee we 3 


— 560 — 


isch un 
Shäter wurden diese Gärten ü Überdäsig a A verkauft Ser rin englische 
Anlagen verwandelt. Heute - ucht man sie wieder herzustellen, den 
ösi uem $ a 


‘ ied Bodenarten und verschiedenen Regionen Frankreichs 

(ler Phylloxera widerstehen? 2) lche näheren Umstände kin be der Wahl 

franz freiser zu berücksichtigen? Diese Frage ist eine sehr 

erwickelte, handelt es sich doch darum, Weinstöcke zu finden, welche der 

: Phylioxera Widers ke leisten und die mannichfachen Traubenarten tragen 

ine, unsere Roussillons, unse Ss, unsere 

gewöhnlichen er unsere Medo ocs, unsere weissen und rothen Graves 
unsere gner, unsere Weine aus der Tourraine und äu 

Weine aus Anjou liefern. Unsere Weinbergbesitzer gehen mit frischem 


el ü fe re worden und haben günstige Aufnahme gefunden, 
Noch vor wenigen Tag, agen sagte uns Herr Gaston Bazille, der in Südfrankreich 
s Sach undiger ren Ansehen geniesst, er hoffe dieses Jahr auf d. 
000 Francs Trauben 


ui im ae 1880 7000 ha mit amerikanischen Reben bepflanzt und 

u. Wissens ist im laufegden he Sr viel in dieser Richtung gethan 
n. oss. Ztg.) 

—- Leil’s „Illustrirte Gartenzeitung“ 1881 bringt in ihrem 9, Hefe die 

Abkläüne einer, wie es scheint tvollen, auch im Innern goldgelben- 


oft grösser, als sie die Abbildung zei; ha S 
u; leicht vertieft und mit einer ala Nah Sn Das 
steine met Fleisch ist feinkörnig und z 
; giebt in . ihrem |] . Hef ete die ers Abbildung 
die Liliput- een 


a Re RT DEE N ag 2 


a ne ee le a RE a er N, 
Be a eb ee H 


beziehungsweise Dr. A. Oehlkers Femininu’n sein soll, möchten wir damit 
trösten, dass nicht blos die von ihm angeführten Auto oren: Pe riage Decandolle, 
koff Haage & Schmidts Katalog, BE Tegge h das neueste Ver- 
zeichniss der Königfie Sr Landesbaumschule bei Paar Bes Leunis in der 
„Synopsis der are eng das Wort als Männchen behandeln, und dass 
in L utsch ym al (und ein 


in 
Register) weiblich, sonst aber männlich ist, Ausserdem machen wir, mit 


en Gartenzeitung“ 1881. X. überschrieben ist und zweimal wiederholt: 
> Gaillardia pieta var. Lorenzianum“. Auüc Andet sich in dem ee 
Hefte der „Garten-Flora“ S. 257 zweimal „Mist tress*) Bosanque Wir 
wiederholen: „Herr Emil Clausen tröste sich‘ 

— Bestes Mittel gegen Blattläuse. An der Königlichen Lehranstalt 
für Obst- und Weinbau in Geisenheim a. Rh. wurden im Laufe der letzten 
beiden Jahre Versuche mit den vielfachen Mitteln angestellt, welche man in 
den verschiedenen Fachschriften u Vertilgung der Blattläuse angezeigt det. 
Diese gen haben ergeben, dass ein n Theil der Mittel wohl die Blattläuse 
tödtet, aber auc riebe, namentlich die der Aepfelbäume, * peschädigt 

und bräun t, während: der andere Theil die Triebe nicht angre ift, aber auf 


die Blattläuse nicht oder nur unvollko Zufriedenstellende 
ge rden nun mit einem Mittel erzielt, welches Hofra essler 
arlsruhe erfunden und zur Bekämpfung des Sauerwurmes empfohlen hat. 
Die Flüssigkeit, deren EUER sogleich angegeben werden soll, fül 
en sogenannten Nähmas en-Oeler und be ui ee rege m das 
ebenso zeitraubende als ee Abwaschen der ottmals gekr: Dat 
Blätter der Triebe vornebm : all llenen Theile Die 


n zu müsse 
Läuse sterben sofort ab und werden sämmtlich getödtet, da sich die Flüssig- 
‚keit ähnlich wie Petroleum ausdehnt und vertheilt; Blätter und Triebe bleiben, 


n si ich i 
die schreckenartige Larve der Kirschblattwespe gute ‚Dienste. 


; Bat lautet nach dem ee landwirthschaftlichen Wochenblatte fol- 
lermasse 50 


g Schmierseife, 60 g Tabakextrakt, g 
Gan 


k ichen. 
mit Wasser gefüllt u uud toben gelassen. Die Seife löst sich so sehr leich 
weil die ten Theile sich immer nach unten neh, en Lösung wird 
dann mit den übrigen ng gemischt uud mit Wasser auf 1 1 verdünnt. 
Statt des Tabakextraktes man’ auch einen Aufgois von Tabak dar- 
ei 30g Tabak oder Tabakstaub, wie man ihn in den Fabriken erhält, 
en mit kochendem Waser übergossen, die Flüssigkeit nach dem Erkalten 
Ba: geseiht oder noch besser durch 


1 1 verdünnt.“ Wie aus Vorstehendem ersichtlich, Je 
en, oder theker herstellen lassen. 
Die Kosten ‚belaufen sich auf ca. 50 Pf, für den Liter und mi Liter. 
reicht man bei Anwendung des sparsamen. en. Nähmaschinen-Oelers sehr weit, a 
r ‚ versäume nicht, die Flüssigkeit vor dem Gebrauch gut umzı N 
Geisenheim a./Rh. e "Goethe, 
ar iin it uch gunr rg gechihen, en yird aber als Anden aus- 
gesprochen: "Mis-sis. Ws er 
a ee er en (milch nd ih ah 
Die Bd. 


—_— 562 — 


Rezensionen. 

— Dr. Franz König, Studien über die Desinfection der Pflanzen gegen 
die Phylloxera und andere Insecten. Mit 5 Holzschnitten. Stuttgart. Eugen 
Ulmer, 1882- 8°. 40 S. Preis 50 Pf. Der Verfasser, Director der Königlichen 
önologischen Ferschsstatfon: in Asti (Piemont), einem Ort, der bekanntlich 
berühmt i i äur 


n ägt Blaus 
um die zu ee en Pflanzen event. ganze Eisenbahnwagen zu desinfieiren 
um so re von den drückenden ee zu ee 
Diansime wirkt auf Pflanzen zwar auch gifti ig, ab eit weniger 
un a ih rden ie verschiedenen Methoden der RN erläutert, Be 
e Blausä für den betr. Menschen, der die Desiofection ausfüh 

;n nicht so > gefährlich “hingestellt, Wir möchten das aber doch nicht unter- 
schreiben. merhbin verdient sie Anregung des Herrn Dr. König volle 
Beachtu ne und“ w.itere eh 


d Gart, en 
Vor Dr. EBnail IKalender, Prä en Kern Ver ins tor Gartenkultur Are Botani 
176 S. 80. Preis elegant broch rt 1,50 M. Verlag von J. P. Ba = r in Kain. 
er sagt in seiver V 


re Gärtner halten zu können; letztere sind häu Beh wi gehalt ten 
. s ge 


en dann weniger eine allgemein Yerständiiche Kulturan we 

» eine katalogäbnliche Zusammenst schönst en und Börten. 

M üchlein soll beide Fehier v _ t bes i 
rT, noch weniger für den Millionair, sondern lediglich für Gartenbesitzer 
und Liebhaber, die ibre G en selb 1 ollen 
Es chreibt in thunlichster Kürze ale beliebten und empfehlenswerthen 
Pflanzen und Kramer und sind sämmtliche Gewä: ergangen, welche 
tig zu überwin! sind, und solche Blumen, deren ne year Schwi wierig- 


schwieri 
keiten Vietet.“ Der Kultur der empfohlenen Arten u: en ist die grösste 
Aufmerksamkeit gewidmet. Da der Verfasser sie selbst lange Jahre 


hindurch theils beobachtet, theils selbst gezogen hat, so ist jedem Garten- 
besitzer und Liebhaber eine gemeinverständliche Kult ehe 
tischer Brauchbarkeit geboten. Die i engarten schädlichen Feinde 


m Blu 
heiten der Zierpflanzen sind mit gleicher Sorgfalt wie in dem 
im Frühjahr d. J. erschienenen Werkchen „Der rationelle Gemüsebau“ 


a, 
arlSalom a Ba era der deutschen Pflanz. ennamen, ‚be eu 
ene 


Et besser gel tet hätte: „Wörterbuch der Vul, 
-. Weitem nicht bloss die deutschen, sondern viele fremde Namen ührt, 
Manche der angegebenen namen sind übrigens so ungebräuchlich, dass 
sie besser w geblieben und dafü ä Mottenstendel 


wi 
ılga owe 
mar 2, a Knorpoffarn. 2 Cibotium. Dagegen fehlen 
i Rübsenvarietät Kumku Amer, der 
: für Gurke, ir weht istktsre n sich das Wort Kümmer- 
' findet. Das eine Volthndigkeit auf 183 S. nicht zu nen ist selbst- e 


_ 563 


Inhalts -Verzeichniss. 


Verzeichniss der Mitriieder dss-Ve des Vereins zur Beförderung des 
nbaues pro 1881. 57, 

640. Versammlung nr zur Beförderung des Gartenbaues. 2 

64 » ” 49 


1. &> bi er) ”’ 

642. >) ” El 9 Ei} ” ” 
643. Er ” ” ” ’ ” ” 146 
2 Er ”„ Ei) ” ” 7? ” ” 193 
645. »? ” ” ” ” ”’ EL 24 1 
646. ’ ” ” 2 Ei ” R 289 
647. br} ” ” Er EL „7 ” 338 
„ ei ”’ ” Ei „ ” 34 
” = ” ” 9 Er} ” 481 


650. I AR 529 
Jahresbericht für das Verw altungsjahr 1880/81 des Vereins zur 
Beförderung des ee Kangnan vom Vorstan 293. 
Programm der zweiten Wint ee des ee zur Beförderung 
*. des Gartenbaues im Januar 1882 
krotukoll ee Preisrichter - Colleeinns der Winterausstellung 


Die erste Geuteche Winterausstellung in Berlin vom 15.—17. Januar 
1881. Von L. Wittmack. 34. 

Busiter Nachtrag zur er Auflage des ee der Bibliothek des 

ereins zur Beförderung des Gartenbaues. 

Verzeichniss dez ze = iea der Gartenfreunde 

erlins am 1. 

Versammlung der en der Gartenfreunde Berlins am 
19. November 1880 8; am 3. December 1880 10; am 17. December 1880 
52; am 7. Januar 1881 53; am 21. Januar 1881 55; am 4. Februar 1881 

18. 6; am 4. März 188 ‚ am 18. März 1881 

243; am 22. April 1881 245; am 6. Mai 1881 246; am 3. Juni 1881 346; 

am 8. Juli 1831 342;-am 5. August 1881 25: am 9. September 1881 4 83: 

am 7. Oktober 1881 486; am 21. Oktober 1881 487; am 4. November 1881 
am 18. November 1881 Bes = 

Pro ande für die Be hrigriier und Pflanzen- Ausstellung der Gesellschaft 

(der Garte m April 1881. 13. 
Die ‚Ausstellung der Sgselischänt Pe Gartenfreunde Berlins vom 
1 


. April 1 
: Ueber nr re m 2er Lindenblätter, veranlasst durch Ascochyta Tiliae, 


2 Acer naeropayilum R Pursh., grossblättriger Ahorn. (Mit Tafel VIIL) Von 


TE. Wit 
Amorphophallus re Linden et Andre. 328. ; 
Notiz über die Grössenverhältnisse der beiden Aroideen Amorphophallus 
Ririert Durieu er Muurphophalfey es ee Bl. Von 
en ha pidium obligatum 552. 
Die Ausstellung ve ‚harlottenburger Gakfenbas- Vereins in der 
Flora zu Charl, vo Mai 1881. 211. 


| Die Ausstellung von Kollendiree ER TE der Herr 
3: wei kim: IB An 1881. 

Die Aus stellu G b a 
> ] iandwirthechaftliche Tusstellung ! in , Hannover vom 16. 62. Juli i 


erren 2... 
Zoocher & Voorhelm ae ak in der Flora ee vom ei ee 


— 54 — 


Die grosse Ausstellung des Gart benz Vere für Hamburg, 
Altona und Umgegend vom 14. ER ee 1881. Von L. Witt- 
ze 19. 450. 

Die Obst-undGemüse- ee a Hallea.S. VonM. BR 518. 

Die Ausstellung in Leobschütz v. —5. Oktober 1881. 

D:e Obst-, Gemüse- und B ee in un 467 

Die Kultur oder Zucht der Balsaminen. Von Josrph Kla 

Ueber Kultur und Zubereitung der Bananen. Von J.M. Hildebrandt. 425. 

Wie schützt man unsere Baumanlagen an Landstrassen. ete, gegen die Ver- 
heerung :ürme. Von H. ee ep 545. 

Neue Begonien- -Kreuzungen von R. Bra 41. 

Berichte über die zum Versuch kulti ren Samen, Pflanzen und 


auueh Von R. Brandt, C. Schenk, R. Schultze und C. Mathieu. 


Biota ( Dhuya) orientalis L. in Central-Asien. Von Koopmann. 79. 
rei empichluswerthe Birnen. Von Carl Mathieu. 364. 
ufforderung zu barhtungen über die Blüthezeit der Pflanzen. Von 
Wittm a "2. 


L. 
ee zur ass hlngiung, der erg Von Dr. H. Poselger. 294, 
Bem gen dazu von Prof Dr. P. Magnus 
Blüthenkalender ie ei Potsdam. Von Th. Wenzi ig. 200. 
Die Blüthezeit der Pomaceen 1881 im Königlichen botanischen Garten zu 


- 


Bouch&, Carl David, a“ ner uf 433. 

Park Branitz. Eine Reiseerinnerun rung von M. Hoffmann. 169. 217. 247. 
Ueber Champignon- ee campestris) 2.0 cht. Von J. Klar. 123. 

Die Champion-Kartoffel. Von R. B 125. 

u ternata Kunth, ein neuer en (Mit Tafel VI.) yon 


ce 253. 
: ee mscrantha rubro- -marginata hort. L. de Smet. Von R. Brandt 
es und L. \ mack. Q 
5 Die er hen Arbeiten bei dem Denkmal der Königin Louise m 
5 arten ı bei Berlin. 13. 


ns Ari en der Coniferen und Pomaceen. Von Th. MAR: 424. 
Zur Pflege T Sn: is amazoni ca. aim nn 18: 


er Exemplarei 
; "Die Fl orblumen 2 Heırn MORFnE zu Aınstadt. is 


> 'Gaillardia picta var. Loren a. (Mit Abbildung). 2 
Was wurde Fu Zeit Carl’s dns Gran in den Gärten Enaiei VonL. NE E; 


ati in Ga BESSERE! in Guben. 86, 
Bert Ey zu I Kissen im Jahre 1881. Von Professor 
Tr 


N = 


Neue Kartoffelsorten. Von A. Bu:ich. 180. 

Nordamerikanische Kirchhöfe. Von H. Fintelmann. 267. 

Lapageria rosea et alba und Tabernaemontana Camassa. Von 
C. Mathieu. 

Licuala grandis Wendl. Von L. Wittmack. 259. 

Die ange, wesshalb die importirten Lilien so schwer wachsen. Von 


Das er aektchen. Tylenchus Havensteinii, ein neuer Feind der Landwirth- 
schaft. Von J. Kühn. 
Der BE eriekt igbau im Altenlande und se'n Feind (Phaedon eochleariae). 366. 
Der ne ft der Pflanzen und sein Nutzen. Von L. Witt mack.. 
300. 


343. 
Die Aetfineile rohen one des Moors, erläutert durch die Moorversuchs- 


= ar in Brem a u Hannover’schen landwirthschaftlichen Ausstellung. 
Wittm 
Neuheiten pro 188183 Be ri Benary ei Erfurt. 502. 
Neuheiten von Haage & Schmidt in Erfur 
Pfianzen-Neuheiten tee Alfred ea —_ Chionodoxa Lueiliae — Teco- 
agree ee 7 Ixiolirion tataricum — Prunus Pissar.i). Von 
Mathieu. 353. 


Obstausstellungen,'deren Zweck uni Nutzen. Von H.B. Warnecken. 278. 

Zur rationellen Ernährung der Obstbänme. Aufforderung von F. Tschaplo- 
itz 

Ueber die Ursache en der Unfruchtbarkeit der Obstbäume, und die Mittel, 

diese zu heben. Von Otto Lämmerhirt. 441. 511. 534 

Auswahl von Obstsorten, die sich zum u in er Gegenden der Nieder- 
elbe besonders eignen. Von Fr. Luche. 275. 

Der ee Obstbau in en Von H. B Warnecken. 228. 250. 

Getrocknetes Obstmus. Von E. Michelser. 500. 

Biss Haastii ge Mit Abbi ldung. 84. 


 Personal-Nachric 
Ed. Abel. 190. erkeniinehier R. Becker. 429. Eisenbahn - Obeıgärtner 
Bergfeld. 381. Dr. Berthold. 355. Pr re Dr A. Bu kenhorn. 381. Garten- 
inspector Carl David Bouche. 331. J. F. Drege. 190. Hofgärtner 

Dreher. er Erg Dr. A. W. Eichler es Dr. ORRR Eneroth. 286. Prof. 
Dr. A.B. 190. Funk. 233. „ Ghiebre.t, 233. Hofgärtner Giessler. 335. 
Dr RK ae 335. Hildebrandt, J. 329. 372. Garteninspector Er 
ea 478. Wwe. van Houtte, geb. re sel. Dr E. W: Klatt 2 


Dr. ® ans Horss Meyer. 35 W 
231 ann Nowo 190. au Sara Reichenheim, geb. Aue 429 
J. H. J. Reineke. 478. Prof. Matth. Jac. Schleiden. 335. Wir 
Scho) - Aare Rentier Sonntag. 523. Prof. Suhl, 190. Pr of. 


ias Teysmann. 95. Robert J. Veitch. 4 


=: Einige le für nördliches Klima, nebst einigen u Kultar- 
! : MW üll 


ee  Plantago Bismarckii DEU n. sp., von Gustav N aszie 
" RODIEERENED ain, das Schloss der Gräfin Guido Heukel 
“ Von 


bemerkungen. T 
Erleichterungen für den Pflanzen- Import nach Oesterreich- Se 834, 
Do 


> pP Ulri eh. 316. - 

ee aurea, hort. Linden, Fans ‚Araceae, . 357. a 

e Prioritätsnamen in in der Familie der Pomaneen. Yon Th. Wessie: ım. >: 
Sid - e kt und elegtrischer 


Hose inte Busse von W. Krauss & ei in Wien. a1 ae 
= ational a laus-Konvention. a 
ver 


— 566 — 
Rezensionen: 
Biedermann = Naley er für. Agrikultur- Chemie. 143. De: E Brin. 
IR meyer, Rt Fe en Array 239. Baron von Khrönksäute, SB 
\ Das Gan gelfise und ihrer Geheimnisse, - 239. Dr. A. W. A 


er, Fahrbuch Tu Köniichen botaniänhen Be und des botanischen 
n Berlin, Jahrg 526. A. Fahldieck, Der praktische 


u ro ; Die Krankheiten der Pfla H. Geitner, 

er Thiergaıten bei Berlin. 239. J. I ig F. C. Heinemann 

Die C & Heinrich, Erster Unterricht im gärtnerischen Plan 

zeichnen. 4 ; = Der Blumengarten. 56 ght, 

Das Ganze der zen 5 König, Studien über Desinfection. 
562 andwi aftliches Verblee 191. andb 

® des Öbstbaues. 381 . Alphonse Lavall&e, Arboret a ee 92. 


Dr. Ed. Lucas, Zum S einreben ge: 2: 
durch die Phyl'oxera. 527. Thomas Moore, Epitome of Garde Er ‚382. 24 
er aron F. v. Müller, Hasalyaitrenhin 383. Th. Nistnon Die Rose, ; 
ER ihre Geschichte, Arten, Kultur und Verwendung. 142. Th. Nietner, 
* s R Peters Bro € ür Gärtner 


uls 
E. de Puydt, Les Örchidken, Histoire Jeönograph, gi Des > gel, De- 
scriptiones plantarum novarım mi . 41. Salomon, 
Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen. 562. Prof. Di; A. Thaer, 
Die landwirthschaftlichen Unkräuter. 238. rin, Essai d’un 


nry Vilmorin 
Catalogue methodique et er des ee varietes des Pommes 
de terre. 525. J. Wesselhoeft, Der Rosen ud. 430. Wiesner, Bis 
Ei die Bedeutung der der Rohstofflehre. 47. Praktischer Führer a 
a Obstbau. Gäürtner-Lehran stalt, in Rötha. 527. Des 
ER Neue Rhododendron. Von Emil Liebig. 428. 7 
Die Anzucht von ee ae maximum, Cawtabiense etc. aus 
en. Von üll 
Zu den Bemerkungen über englische Treibrosen im Januarheft, S. 3. Von 


2 109. 
Rosen in Amerika. Von C. Mathieu. 113. N 
ee der edelsten Rosen von Fr. Schneie ir HM Von Carl Mathi ieu, 17. 
isten. Von 4 Schneider. 174. 


je Batnap: Von T. ee 255. 
se Deine: 257. 305. 

ijeu. 410. 

h nzücht “Von Fr. Schneider. 505. en 

Nee Rosen, "nach ihren Hauptformen eingetheilt. Von 

ieu. | 

africana L. dore pleno. (Mit Tafel Vin) Von L. Wittmack. A: 
ultur Sa umentöpfe. (Mit Tafel I V.) 163, 

zucht. Von L. Groth. 


— 567 — 


_Wachsthumsbeobachtungen am Blatt der Victoria En I Drude. 494. 
Ein neuer afrikanischer Weinstock. Von O. Hü 
Einige Mittbeilungen über die Geschichte des Weinnkooke "Yon 0. Hüttig. 212. 
Die Weintreiberei ir England und die Kultur der dazu gehörig n Reben. 
ic 541. = 


Di 

Ueber Reproduktion von Zamioculcas Loddigesii Deene. Von Engler. 492, 

Die un belmade N omyia antiqua) und die Mittel zu ihrer Vertilgung, 
El Mathie 457. 

Ueber Zwillingsfrüch ıte. Von L. Wittmack. 219. 

Sitzung der Tea Gesellschaft für vaterländische Kultur am 
18. Dezember 1880. 221. 

Sitzung des en Vereins der Provinz Brandenburg am 28. Januar 
1881. 


Aufruf zu Gunsten der durch Hochwasser geschädigten Gärtner Bremens. 87. 
Vermischte 
Chinesische Primeln. 90. rg ee 90. Pockig- oder Schorfig- 
werden der en el. 90. Neue Kartoffeisorten. 9%. Amerikanische 
Aepfel. 90. W aus Garte ntöpfen zu vertreiben. 91.. De 
garten im Park gr Schlos sses Laaken in Belgien. 91. “Poinsettia pulcher- 
rima. 91. Torfgrus er Sägespäne als Einfütterungsmaterial. 91. Zerstö- 
g des Mehlthaue 92. Landwirthschaftlicher Obstbau. in d«r Provinz 
Brandenburg. 136. "Waldban in der Provinz Brandenburg. He Viburnum 


es) 
5 
R 
an 
er 
-; 
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Ber 5 
=) 
Dez 
=: 
Ir) 
E 
{0 j=} 
un 
m 
= 
cr 


ung j' 

Schlossgarten von Nieder-Schönhausen. 235. Balsaminen-Kultur. DE a 

=  Hundswuth-Bacterie. 282. Die französische Parfünerie- Industrie. 282. Die u 

gelben Crocus und die Sperling‘. 284 Zwiliingszurke. 284. Abnorme er: 

Frübjahrswitterung in Tiflis. 284. Vertilgung der Schnecken. 284. Früheste 
Pfirsichsorte. 285. Chionanthus virginica L. 285. Anweisung zur Ver- 


regn. 334. ' 
334. Wie lange bleibt "Schwefelkablenst ff im Boden? 
uud Dr. Moritz. 429. Der Winter a in Frankreich. 429. Abgebildete ee 
ta auf Phlox. 376. ÖOringenkultar in Japan. 376. 
Kul © i ntralafrika. 


Chinesische Weine. 376. tur von ala nen ka. 376. 
llerlei en für Mühlenfabrikate. 377. Fuchstrauben. 377 
nium onna. 377. Gehölzverede im S 77. | 
n der 7. Etat der städtischen Wasserwerke in Be:lin pro 
1881/82. 378. Unsicherheit auf den ser Promenaden. 378. T 
u Der Fichtenborkenkäfer. 378. en d’s Korn 


wurmes durch Chlorkalk. 379. Frankreich’s Wein-Import 379. Nikotin- 
: t der amerikanischen Tabaksblätter. 379. Dauer der Keimfähigkeit 
ge) Samen. 379. Die ‚Chayote. Von C. von Gühlich. 380. Aufbewahren 


. Plan us ATI: 
ba Se se 475. Pinus rigida Mill. 475. Pinus edulis. 476, 
us hudsonica Poir. 476. Wirkungen des Winters 1880/81 in  Scharffen- 

476. 7D japonica im Freien. 476. Obsraussllung in 
degree 2 a ; Fa rg ge eg 
gen im 


a 


521. Gubener eng 521. Tara mira. 521. Glaserkitt zu er- 
ucht v men. art un: 


ichen. 522 n Palmen au 2 l- und 

Blumenkohl-Kul sag 22. Ueber ausda ulmonarien. 555. 

eber Raffiabast. 556. Japanische Goldlilien im Frei 56. Feinde 

der Champignons. 557. Farbe der Blumen. 557 er Kanalisation 

558. Splauer ur-Blumentöpfe 8. Vieia sativa var. impar a. 

en et onica. 558. Französischer Wei m 559. Goldpfirsich 
»ana. schlecht des 


ra: 560. Mittel gegen Bi attläuse. 561. alions der Beiträge zum 

Grabdenkmal u Professors Dr. Koch 96. 239. ‚288 Absonebende 
Samen. 47, 132. 555. Ehre echsaal. 95. 143. 479. NE has aus 
England. 83. Literatnr. 46. 47. 92. 141. 237. 287. 335. 381. 430. 478, 523. 


Verzeichniss a Tafeln und DENIBORBEN 
Fafehs & age pas rckii Ndrln sp. zu 8. 16. 
a l über Bewächshkuser zu 8. 71, 
0% DE rei Hilde brandtii Engl. zu S. 161 
IV Du ‚Splaner Kultur-Blumentöpfe zu 8. 163. 
hoisya ternata Kunth zu 


su Wl. Cotyledon a ehr marginata hort. L. de 'Smet zu S. 361. 
„VIEL Sparmannia african flore pleno zu $. 400. 
ie NIEREN Aeer Batroparie Pursh. zu S. 449, Wi ; 
» IX. Isiolirion (Amaryllis) tataricum Pall. zu 8. 517, RUE 
» X. Iris susiana L. zu S. 554. 


atentirter Rasenmäher von W. a & Co. in Wien 8. 261. 
ter. bst-Etikette te S. 280. | 


569 


Sachregister. 


x Fee Parsoniana 


aassreg: ER Russ! ands 151. 
449. 


eh; ge he 90, 
Gubener Waraschke 139. 


= araschken -Apfel 139. 
Agaricus campestris 123. 
Ahorn oscbiäitriger 449. 
Algier, Kartoffel- und Blumenkohl-Kul- 


Alocasia odora 242 

Amer iniadie Aepfel 9 

Ammobium alatum aaa rum 502. 
Ammosi 344. 

Ammoniakum 344. 

Amorphophallus campanulatus Bl. 119. 
Linden et 


2 328. 
Amorphophallu Rivieri Durieu 2. 119. 
i a 138, 
Auschwelligen ahin von Himber- 
Be 1° 118. 
“ "Anthonayin | antiqua 457. 
 Aquilegia Vervaeneana 
plenissima 502 


atroviolacea 


ch Kugelost 


Im 427. 
= Kugel-Pyramider-Astern 428. 
“ Riesen-Kaiser- 


st 
zent Abbe (Perfection) 


eo den 
: An Victoria. Pyramiden Astern 428, 

Es rn ie Be 

 Ausästen 


Ausstellungen 9 94. 140. 141. 189. 236. 


. 370. 381. 403. 419. 429, 431. 445. 
450. 467. 469. 477. 
Australische on in Sardinien 334. 


Bassia latifolia Willd. 234. 
Baumwachs 
Bantnanlagen, Schutz gegen Stürme 545. 
Beerenobst 4 

eggiatoa be 149, 

egouia incarata rosea 482. 

aragdina splendens 43. 

Begonien- Rrebsoblen 41. 
eh seleire 4 
Bewirthschaftung "des Moors 406. 
Biote nl b. 79, 
n 311 


Dn. ale Douillard 364, 
“ ee Appöre 365. 


mpso 
Birnen ai. Aepfel an einem "gungen 285. 
Birnen en ee 
Bittern 
Blattläuse, Mittel gegen 561. 
Blüthezeit der Gewächse 204. 
Pflanzen 112. 149. 
Bli üthenkalender era ums een 200, 

Blüthezeit der Pom rg 
Blum umen-Ausstellung 1883 290 341. 532. 
Blumenzücht-r in New-York 234. 
Blum:n, Es be derselben 557. 
Blutlaus 
Bohnen, unte Ilsenburger 475. 

„ holländische Schwert - Stauden- 
erg: 242. 


Bollytree 
Botanik, angewandte 318. 
Bouch®’s Tod 481. 486. 
Bouvardia Alfred Neuner 
Branitz 199. 217. 247. 
Breslau, u. Garten 318. 
Briza spieata 504. 


353. 


ere 439. 
repgag patulus nanus Sturm 43. 
Bullytree 305. 


Caladium Chantini 450. 

Camellien, Blüthe 2 

Carica 

Caricasatt 347. 

a . Nutt 489 

ara Nutt 491. 

er ale: du Roi 491. 
olivaeformis N uft 489. 


— 570 — 


Chinois 98. 290. 

Chionanthus virginica L. 285. 

Chionodoxa Luciliae 353. 

Chl orophytam a re ra 

Choisya ternata Kunth 253. 336. 

un en Jap ee Thnb. 2. 
» indi 2. 


eu 
5 matriariide se . 
sinense Sab. 


Citrus japonica 98. 
er re 103. 
“ yrtifolia 290. 


orte 93 
Clrdothrix 119; 
Clematis-Kultur 


ha 146. 
en maerantha rubro- marginata 
t. L. ” Smet 361 
Crenothr.ce 


; e 119, 
Crenvthrix ee 119. 
lve 284. 


us, geln 
Cryptomeria japonica 476. 558. 
Cu-umis prophe 


H Van 248. 


aan Huz 


Fichtenborkenkäfer 378. 

Fieus elastica Roxb. 3 

Flieder Br ke 49. 107. 

Florblum 

Formobs en Schnitt derselben 55. 

Frankreich’s Wein- Import Ba Weinbau 
379. 559. 


9. 
ee hen 3 

icladium pyrinum 8. 
Härten zur Zeit Carl's des Grossen 320. 
ee 2. Lehrlingswesen. 488. 533. 
Järtner 
3 lardia, uch var. Lorenziana 402. 

482 


Galactodendron utile 301. 
G 


Garcinia Morella Desr. ae 
Gartenbau in Guben 
Hg are ni ss 194. 242. 


et im Sommer 317. 
Gewächshäuser 24. 71. 104.166. 
ich 


Giftlatt 


Glaserkitt, Erweichang len 522. 
Gue ium decurren 


anische 556 
hoenieis Corda 102. 
rs ormation 
Gum tt 344. ) 
G arze 344. = 
Gurmers en 483. 


Halle, Obst-u, En üse-Ausstellung 518. 
nburger ea ie ıalle 323. 

Hamburger Au: stellung 486. 

Han ee ER ei084 

Haussch m 437, 

Hebradendron eambodgioides Graham 

Helleborus foetidus 51. 


Hymenula Platani 437. Levkoyen-Rittersporn 503. 
Jahre:bericht 1880/81 293. Licuala grandis Wendl. 259. 
Jmpatiens Balsamina L. 77. Lietzia brasiliensis 44. 

ere 81. Lilien, ar = 
Limonia tripar tit: 
Lindenblätter sen Abfallen 436. 


u a 
gs 

Hi 

B 

7 

er 


er 


ana L. 554. 
re a Wege 491. 
einerea L. 460. 


» 455. 
Ge ara ica Max. 461. are rn Humb. 304. 
„ 'nana 462. Lo'.bee 
„ .. nigra a. a nern fuchsioides 103. 
u TOFIR Luzerneälchen 
FE en Engeln, "ig Madagaskar-Bindebast 196. 
> i: j0sa ahwa 234. 
Juniperus kckan 7 - Maiblumen 148. 
= Ps aka 79. Vera 290 
Sabina 79. hot Glaziovii Müll. arg. 303. 


A 3sihrion Kolpakowekianum Rel. 518. Meerrettiiben 366. 
tat ricum 353. 517. Megarrhiza californica 44. 
@. ei m 517. _Mehlthau 92. 


. 343. 
Kaiser -Wilhe‘‘ a4 are Augosta- Jubel- Mirabilis Jalapa var. Tom. Thumb. flore 


stiftung 299. albo 
Ka'idüngung 409. itgliederverzeichniss 57. 67. 
Kalmia latifolia 128. er 


M 

Mo 
Katalogs-Nachtrag 385. M een rift 2 
Kartoff: M Ser Bewirlheniehng 406. 
Champion 90. 180. 125. N a 
Mu 
M 
M 


iusa paradisiaca 426. 
Frühkartoffeln 446. 


usa sapi ientum 426 
anaton 


Impe ator 183. (ycothan 457. 
um bonum 90. 183 yosotis alpestris robusta grandifl. 503. 
Schn: eflocke 99. Nachtfröste 103. 
 Kartoffelpfropfung 2 Nährsalz von Schröder 447.. 
Kartoffe ar Pockig “oder Schorfig- N:-lken, kranke 101. 
.. werd‘n Nepenthes biealearata 450. 
Kautschuk 8 301. Nertera dep essa 
.Keimfähigkeit der Samen 379. Neuhriten g ange & ung 43. 
Kurmesbrörstauden 330. n Ernst Benary 502. 
 Kernsaaten an rr und Stelle 227. _ Neu vahl des Vor tandes und der er 
Kigelia africana schüss 


Kirchboßnlagen!.Nordumerika2s) 267. Neuwahl a "Vo rstandes 339. 
' Kornwurm, Vertilgung desselben durch Niederlegen der Wälder 
‚Chlor kalk 379. 


Niketingehaltd. amerikanischen Tabaks-- 


“ 2 Kreslanfdes Saftes in den Pflanzen 345. blätter 379. 
 Kuhbaum 301. Obstausstellungen, deren Zweck und 
tzen 278. 


Obstbau in der Provinz Brandenburg 136. 
d 228. 250. 


ee Fee 34. Obstbau, in Norddeutschlae 


b:tbäıme an Chausseen 99. 


Ob 

 Vatko et Hildeb- 304. selben en 
th. 304, ein Unfru: ‚htbarkeit ders. al. 

511. 534. - 


Obstbäume i in : Contralafrika 36. 
& 484. 


ES Landolfia elastiea 
Landolfia et 
; en owariensis. Benav. 304. 
‚audrosen 350. 


eg rationelle Errährung der- eo 


Dan, Rss 437. 


Orange 289. 
Orangenkltur “ "Florida 98. 
n Ja 


‚Orang nkul pan 376. 
Fangenveredelung d8. 
Palm t aus Samen 522, 
Barkonlsgen. in Treptow 322. 

a 
Papaver eomniferum 344. 
Papayacin 347. . 


Er ao an Chausscen 100. 
489. 


uss 
Felgen peltafum Mad.Crousse 482, 
Bee Ai 235. 
Am 


285. 
# = doppelte Movtagne 128. 
.„» Early B.atric 285. 


Gol:-, von Fır e 560. 
ueseme Mignonne hätive 121. 
ee hätive 12 


Phlox 


572 


Phlox Drummondi grandiflora striata 
 Phlox Drummondi hortensiaeflora al- 
DE 


Populus euphratica Oliv. 530. 

Pothos aurea hort. Linden 357. 
Primeln, chinesis 

Primu!a rt kmbriate eristata 


i te hort. Bull 259. 
Plane Pissar ine ae: 

] aC. 4; Meyer 492. 
Pulmonarien, ee 555. 

Qur cksilber-Thermometer 471. \ 
1 

R 


61. 
sens:hrermaschine von Krauss & Co. 
292. 


Raphia Ruffia 556. 

Reblaus 89. 4 

Reblaus iu Bon: n 477, ö , 

Reblaus, Auftreten in Heimersheim 376. 
Reb blaus-Convention 7. 50. 56. 438. 528. 


Reblgnsslobapens in Bordeaux 376. 

Rechnu ale pro 1880/81 299, 

Reinecke’s Tod an. 

Rhamnus inebria; s R. Br. 426. 

R nus Eaneibers 'Hochst. 426. 

Rhodode Eee neue 
Rhododendron Cawtabiense 126. 
er a 126. 

ponticum 126. 

Rhus jüglandaefolia, 149. 

succedar 149. 


. Jean Liabaut 284. 


ceana 
Lord Beaconsfield 234. 
ouise Odier 1 

Madame Charles 283, 

Made Faicot 194. 284. 
Madame Marie Kuppeaheim 97. 
Marie Baumann 

Marie ecke £ 

rose 257. 


w 251. 
Reinhold Holes 284. 


The. se e Mad. Jos. Schwartz 482. 

Triomphe de besposition n 9. 

Trium mphe de Paris 284. 

weisse 410. 

in Amerika 2 
mmige 

; Rosenkultur 4. ne 548, 

Rosen, Anzucht 5. uer aus Sımen 255. 
u 


i4 
Rosentreiberei in ‚5 Petersburg 185. 
ee ne) 
 . Bägespäne 91. 

Samercicn, unentgeltlich abzugebende 


Fre RR 224. 
3. 


Salst, wilder 3 
'Salvia an var. Bethelii 482. 
Samoa-lIa 28. 7A. 


a Sapota Mülleri Belkrodo 305. 
% aaa eD- 490. 
ecken -Vertilgun 

Sel un älterer Bänos D3: 

Sch 


Bat Pflanzen vor dem Exfriere, 8, 
u Akute ee ee e 103. 
ee... hwefelkohlenstoff 


manıia africana kl plahs 242. 400, 
nne, röthe 437. 
inovitis Davidi 316. 

2 Kultur ölomenipteas.10 08. 


: Spargebau 2 224. 
'Sparmanuia 


a 


a laeustris 530. 

Spreewald 53. 

Slachlbeoren 81. 
Cro u Prince, Broughtons 37 1. 
m r’s Glory, Berry’s 371. 

Green Le Eee ng 371. 

Hochstämm 

Leveller, Beenkalähe 372. 


Y«llow Lio ard’s 370. 
Steuerpflichtigkeit de Tabakspflanzen 
5: 
Stinkasant an 
Stockälchen 4 
Be er Tbiergarten 521- 
415. 


u 
a 
SS 
B 
"® 


a rk 491. 
wen 491. 
Treiben im. 
Spree vulgari 
Syri vulcari er Charles X. 53, 
Syrin le s virginalis 35. 
Tahakspfanae, Steuerpflichtigkeit der- 


Tab nr gen C.massa 314. 

Base ira 521 u 

armer Cyanoerocus 353. Enz 

Teutlsre) 2 
eyss ie a 259. 

Thick SI Shell-Bark 190. 


Thuja gigantea 243. 
Thuya eg: 8. 
Thuya L. 


Thajopais boreali r isch, 242. 
Ti ne‘ 434. 

ea” 434. 
Tödten der Bäumedurch Quecksilber 199, 
Tomate „President Garfield“ 504. 


grus 
Tortrix Woeberiana Fabr. 417. 
Tox:cophloea spectabilis 450. 
Treiben des Fiieders 49. 


rosen re 
Trichinose in Deutschland 378. 


ry 
Tyleuchus derastatziz. 


422, . 
areas us Haven 422. 4 
hentgeitli iche Vertheilung von Pflanzen r 
in London 


a # 
Unfruchtbarkeit ‚der Obstbäume 40. 
Unsicherheit: auf den Pariser Prome- 
 naden 378. 
es m 


sen gamaiera Lam DL Ss 
Va =ada ; Boj. 304. 


pe 


Vahea senegalensis are Wasserwerke in Berlin 378. 
Vegetation in Südane 368. Weinbau-Congress in Heilbronn 375. 
Drabschrit mit = en in Aus erg 234° 
deutschen Garten. 291. 337. 339. 342. Weinstock, erg 
Vermehrungs: der Obstbäume a1 Weinsteck, ein neuer A 128. 
Verpflanzen Fe "Gewächs se des freien Weinreben aus Arieiniin IE: 

L Weintreiberei in England 541, 
Verpfanzen, "Zeit desselben 52. Wildbäume an rn 
Versuchsgarten in Treptow 322. Willughbeia spec. 

iburnum plicatum Miq. 137. Winter 1879/30 in Trankee ch 429. 
Vieia sativa var. imparipinnata 558. Winteraussteliung des Vereins zur Be- 
Vietoria regia Lind. 4 förderung des Garten arena Be AB, 
Viola Eeler „Lord Beaconsfield“ 504. R 
Vitis caribaea De. 232- Woeber’scher Wickler 
Vitis Chantinii 138. ee eibung ao Garten Den 97, 
Vitis Durandi 129. ; Zamioculcas Loddige ae 

 Vitis Faidherbüi 129. Zinnig ei ns fl. Abe 
Vitis Hardyi 129. Zollerleichterungen für Mühlenfabrikate 
Vitis Romaneti 376. Zwerg-Wunderblume 503. 
Vitis teutonica 128. Zwiebe u sn 
Volkswirthschaftara th 3. Zwillingsbo 221. 


Waldbau in der Provinz Besishene Zwillinestrüchte 219. 
Zwillingsgurke 284. 
Wandergärtner 43. 55. 298. 432. Zwillingsmelone 220. 


Mit diesem Jahrgange schliesst die Monatsschrift ab und we 
in ‚neuer ee orm als „Gartenzeitung* im Verlage von 
P erse as : dem wir den geehrten Interessenten für 
die rege Unterstü ung, die sie der Monatsschrift stets hab: vs 

eihen lassen, ecbinälichet danken, bitten wir sie, ihr Wohlwollen 
in wo möglich noch erhöhtem Maasse der „Gartenzeitung“ zuzuwenden. 
Die | des Vereins zur Beförderung des Garten- 
baues erhalten die „Gartenzeitung“ unentgeltlich und zahlen tür 
Annoncen, die der Verlagshandlung, Zimmerstr. 91, Berlin SW. 
direkt zugesandt werden, pro gespaltene Petitzeile nur 15 Pre 

Die Redaktion. 


Monatsschrift d. Ver. z. Bef. d. Gartenb. 1881. Taf. I. 


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Lichtdruck von H. S. Hermann. 
BERLIN. BEUTH-STR. 8. I 


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