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THE ROCKEFELLER [INSTITUTE
FOR MEDICAL RESEARCH
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Besründet von Paul Sorauer.
Herausgegeben
von
Professor Dr. ©. von Kirchner.
Stuttgart.
VERLAG von EUGEN ULMER.
ruckerei Ungeheuer &
Inhaltsübersicht.
Ackermann, A. J. Empoasca mali und E. rosae dem Apfelbaum in den
Ver. Staaten schädlich . : :
Adler, Lebensweise und Fortpflone ie de "Schmarotzers der Kohlweiß:
ringsraupe, Apantheles glomeratus >
Ainslie, €. N. Cephus einetus dem Getreide in en Biadten schädhech
Alexander, W. P. Opuntien in Australien schädlich . i ;
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Arthur, J. ©. Zwei gefährliche Roste, welche die Ver. Staaten ee
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das Versagen der Kupfervitriolbeize EYE
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293035
Seite
\
IV Inhaltsübersicht.
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Bertrand, G. Einwirkung des Chlorpikrins auf höhere Pflanzen .
— —- Bedingungen, die die Aktivität des Eegenühet höheren
Pflanzen verändern können
— —, Broeg-Rousseu et De dnril Be sschande Warkun von
OBlokbikein auf die schädlichen Käfer Calandra oryzae u. Tribolium navale
.- Vertilgung des Reiskäfers Calandra oryzae durch Chlorpikrin
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Bespritzung von Pfirsichen und Reben mit Karbolineum
Bezzi. Neuer spanischer Zweiflügler
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)
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ET 22 er. Din HER,
er $ e
Inhaltsübersicht. V
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_ eampa pityocampa N RR N N.
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— — Über experimentell hervorgebrachte Bakteriengeschwülste der Kiefern 212
3 Dunkmann. Wirkung des Leuchtgases auf Pflanzen . . . 124
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Entwiekelung der Obstbäume . . BR a, NEL AR AR N
E son, HA, nn N: Kartoffelknollen. 249
VI Inhaltsübersicht.
Seit
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ihre Spezialisierung . . . . 23 ÜBER SE Set an: #8 Grail 61 122 RE
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Spezialisierung.
— — Zwei russische a erridien. Eine biologisch-systemat. Studie
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Falck, Richard. Über die Bewertung von Holz- und Pflanzenschutzmitteln
im Laboratorium und über ein neues Spritzmittel für d. Pflanzenschutz 117
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Gerhardt, K. Zur Theorie der Schutzmittel gegen , Tierfraß Bd Pin 230
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Inhaltsübersicht. VII
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201-304)... ... EIN 1 DR RS ER EEE a act A
— — Mykologische RR a Le N ER Beats 2240129, 720,7
SF
— — Über die Gattungen Schenckiella P. Henn. und Zukaliopsis P. Henn. 42 B AR
VIII Inhaltsübersicht.
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Pilzkrankheit als widerstandsfähig erwiesenhaben . . . ... 2... 137 ER
=, Die Stippfleckenkrankheit der Äpfel Wa. ..... 1... en der Se
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En oponlaoren und ihre Bekämpfung in der Landwirtschaft .
— ——- Einfluß der Wetterlage auf das Auftreten von Grapholitha dorsana
— —- Laria luteicornis Il. E ;
Knorr,L. Ein Versuch zur Bekämpfung BR ahlnernie‘
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— — Zur Biologie der Trifolien bewohnenden Uromycesarten .
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— ——- Der nordamerikanische Stachelbeermehltau im Jahre 1920 .
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Kölpin Ravn, F. Über d. Mosaikkrankheit u. verwandte Pflanzenkmnlehs }
— — Übersieht üb. d. Krankheiten der Gartenbaugewächse i. J. 1916u. 1917 198
Kornauth, K. Bericht über die Tätigkeit der staatllichen landw.-bakteriol. 2)
und Pflanzenschutzstation in Wien im Jahre 1919 . . 22.2. ...13
Ad,
Kurze Mitteilungen:
Aus Deutsch- Österreich
- Die Biologische Reichsanstalt f. Land: u. nseterischattr in Ber Dahlers
Landw. Hochschule in Bonn-Poppelsdorf
Niederländischer Phytopathologischer Dienst . AR
Kurtz,C. Wirksame Bekämpfung des Apfelblütenstechers
r Laibach, F. Untersuchungen über einige Septoria-Arten und ihre Rahigkeik
zur Bildung höherer Fruchtformen, III und IV. Mit 14 Abbildungen im
Text (Orig.) \ Ä
Laubert, R. Befall von Apfelbliiteh durch Koichltau i
—— — Bemerkungen über die Rostempfänglichkeit der Rosen .
= — Beobachtungen und Bemerkungen über die Fusicladium- Anfälligkeit
_ einiger Obstsorten . ET A BT a ee ee AR
— Die Blattfallkrankheit de J ohannisbeer- und Stachelbeersträucher
- — Die Platanenkrankbeit .
.— Eine noch zu wenig beachtete Kiankhet A Smbsies
— Laubfall und Wetter im November 1919 . i
— Rätselhafte Schäden junger Aralien- und Bvonymusblätte -
— Ringrisse an Äpfeln und Tomaten .
— Schmarotzerpilze und Pflanzen aus Balan en Mästren
— Ungewöhnlich frühes Auftreten des Apfelmehltaues
— Versuch mit Peronospora ,
— Was jeder Gärtner über die schädlichaten Kränkheiten unserer er
wächse wissen soll. .
Leefmanns, S. Lebensweise einer an "Orchidein ehsdlichen een N
Liehey. Ringartige Beschädigungen an Baumstämmen . ;
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; 'Schildlaus-Gesetzgebung vom wissenschaftliehen Standpunkt aus .
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— zweifür unsern Getreidebau wichtige Krankheiten
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144
144
158
han
X Inhaltsübersicht.
Lüstner, G. Starke Schäden an Fichten und Tannen, verursacht durch die
Blattlaus Myzaphis abietina Walker. BE ENNE
— — Über die bisher in den preuß. W einbau eealhen wissen-
schaftlichen Versuche zur Bekämpfung des Heu- und Sauerwurms
— — Zur Biologie der Plasmopara viticola .
— — Zwei wenig bekannte Walnußfeinde . $ uees EHE
Me. Colloch, J. W. Abänderungen in der Dauer a er nstandes
der Hessenfliege : g LINE FE A ER
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Moesz, G. Beiträge zur Kenntnis der Pilzflora von Polen. I. Mitteilung .
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Geschlechtsverhältnis des Rübennematoden RR IL ERNE
— —— Weitere Beiträge zur Kenntnis der Biologie der Gartenhaarmücke
(Bibio hortulanus) .
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Müller, H. €. u. Molz, E. Über das Da bei der Formal-
dehydbeize Ex Saatgutes. = k eh NOLSSEER
— — ——- — Weitere dreijährige Versuc hs zur Balfinpfüne Fiat durch
Pleospora trichostoma hervorgerufenen Streifenkrankheit der Gerste :
— —— — Weitere Versuche zur Bekämpfung der Rübenematoden mittels
des abgeänderten Fangpflanzenverfahrens
Seite
Inhaltsübersicht.
Munoz, C. B. Die Ananaskultur auf Cuba . :
- Muratet, H. Der ‚„Luzerne-Mohr‘ Colaspidema atrum .
Naumann, A. Botrytiskrankheit an Ribes aureum
— —- Eine eigenartig Mißbildung an Walnußfrüchten ;
— — Ergänzung zu dem Aufsatz ‚„Eigenartige Mißbildung an Welnuß:
früchten
Nedeltcheff, N. Eine neue Rebenkrankheit bei uns; die Bräune der Rebe :
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— — Die wichtigsten pflanzl. Sc hädlnde unserer len ichs ER
— — Prüfung von Beizmitteln gegen den Weizensteinbrand (Eeidversuehe) 2
— —- Untersuchungen über die Herabsetzung der Widerstandsfähigkeit
einer Pflanze infolge von Blattveriust
— —- Versuch mit Busch- und Stangenbohnen :
Papeu. Rabbas. Infektionsversuche mit Cystopus adidas 3
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EN Re
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XII Inhaltsübersicht.
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-—- — Xyleborus destruens Bldfd. schädlich für Djati (Tectona grandis) 77
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Inhaltsübersicht. XIII
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— — Sphaerolecanium prunastri in Italien ,... 234
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XIV Inhaltsübersicht.
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Inhaltsübersicht, XV |
Seite
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Be Tubeuf, C. von. Absterben der Ulmenäste im Sommer 1920 . . ; 252
— —- Rückinfektion mit Peridermiurn pini (Cronartium een)
von der Schwalbenwurz auf die Kiefer ; 55
— —- Schilderungen und Bilder aus nedamerikanischen Wäldern 115
— — Züchtung brandfester Weizen . N Re ee
} Tullgren, A. Die Wanze Mylabris en L. als Schädling an Getreide
und 'Gräsern......... 68
— — Über einen für den Anba von Kerbweiden een. Schädling,
Enura laeta Zadd. . . .. SO DE NO DEE ee TO
Turconi,M. Betreffs einer neuen Benin Krankheit EINE SEN PR eh
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Turesson, G. Mykologische Notizen IT. aan ikieola Thin‘, "Erbien
Beralen em... 26 oe CH a erkenne oz else
Turley, H. E. Neue, den Früchten schädliche Hyphomyceten auf dem
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tilleninseln Trinidad und Tobago schädliche Insekten . . . . ET
Umhauer. Der Einfluß des Frühfrostes 1919 auf unsere Obbsene, a
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Mit 1 Abbildung (Orig.) he 100
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— — Die Erkennung der Älchenkrankheit der Narzissen und die Be-
kämpfung der Krankheit in einer Partie, solange diese im Felde steht . . 61
— — Die Anwendung von Wärme als Bekämpfungsmittel einiger Blumen-
zwiebelkrankheiten . .. RAT
Vayssiere, P. In Marokko deh Kulturpiae Nehsdiiche Insopten 290
— —- Lithoeolletis platani, ein den Platanen in Frankreich schädlicher
Kleinschmetterling. . . . ..237
— — Verheerungen in einem roll, w durch. Debdase horsas 149
" Veitch, R. Die re schädlichen Insekten des Zuckerrohres auf den
Fidji-Inseln . . . . ER.
Versuche mit Rauch zum "Schütz der Pina gegen Rschiho.t. a eo
Vincens, F. Dem Reis in Indochina schädliche Kleinschmetterlinge . . . 262
Vivarelli, L. Ein dem Mandelbaum in Pe schädlicher Zweiflügler 261
Von der Obsternte 1920 . .... 140
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Wäsgler, F. Schutz der Erbsensaat gegen Sperlinge . . . . 2.2... . 147
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& Wahl, B. Zur Bekämpfung des Apfelblütenstechers . . . .......2.79
2.4 -Warnecke, G. Mitteilung über Lycaena alcon. . . . ......... 264
XVl Inhaltsübersicht.
| Seite
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breitung des Rostes in Australien . . . ER 3X
° Wehmer, ©. Leuchtgaswirkung auf Pflanzen. ia Be Wirkung BER Ge Er
auf das Wurzelsystem von Holzpflanzen; Ursache der Gaswirkung . . 34 hr
— — 5, Wirk. auf Holzpflanzen; Blausäure als schädlichster Gasbestandteil 36 u,
Wehnert, H. Der Kartoffelkrebs, seine rn und die Bekämpfungs- Eu
versuche im‘ Jahre 1919 ... . . 136
Weiß, H.B Thymalus fulgidus, ein an Pop mu an Inasdtals
eonttagosa lebender Käfer... : . 1. Vi. 2
\ — —- Tinea cloacella, aus Pilzen gezogen 5
W:eiB,‘H..B. u, Diekerson, E. L.: Die europäische Maulwurfsgrille, ein
eingeschleppter Schädling . .. ER oe
Weld, L. H. Charips leguminosa aus Abk Balz erzogen...) en
i% Wenck. Widerstandsfähige Sorten gegen Apfelmehltau . . . ........ 140
“ Werth, E. Phänologie und Pflanzenschutz (Orig.)... . . . s1
— —- Versuche über den Einfluß ungünstiger Einwirkungen aa Er Blüten,
und Fruchtbildung des Maus 29 RE ERNEST
— —- Versuche zur Bekämpfung des Kartoffelkebses Bo 242
West,E. Polyporus tsugae als Schädling an Tsuga casnad. in REN Ner, Staat, 221
Westerdijk, J. u. van Luijk, A. Die künstliche Kultur von Phoma-Arten 225
= — -—;— Die. Gloeosporien der Eiche und’der Platane.. . . -....... ...2.226
# — — — — Phytophthora erythroseptiea Peth. als Parasit von Atropa
a belladonna . .. ER LH
ai Weydemann, E. Meine Olsen did Schnästlans und de en EEE
NR Whetzel, H. H. Der gegenwärtige Stand des Bestäubens . . ... ..... 250
N Willer, A. Beobachtungen zur Biologie von Melasoma populi L..... 77
0 Wöber, A. Über die Giftwirkungen von Arsen-, Antimon- und Fluorver-
bindungen auf einige Kulturpflanzen . . . 36
— —— Versuche zur Bekämpfung des roten here ind: a Falken Mehl-
tauesder Reben 1919 . . . . 58
Wöber u. Wenisch. Versuche z. Bokämpk N: Bebonschäniiiie sh 1918 200
Woglum, R.S. Eine Dosierungstabelle für die Beräucherung von Citrus-Bäu-
men mit flüssiger Blausäure ._. 158
Wolff (Eberswalde). Entomologische Miele Nr. 11. Auto zur
Mitarbeit an der Erforschung d. Biolog. d. greßen u. kleinen Waldgärtners 77
Wormlad, H. Die Braunfäulekrankheiten der Obstbäume mit besonderer
Berücksichtigung zweier biologischer Rassen von Monilia cineres. . . 228
Wradatsch, G. Der Werdegang eines Käfers . . . 149 “
: Yagi, N. Vorläufige Bemerkung über die Biologie der Eyelmilbe has:
R glyphus echinopus . . . . een. 22 4
Zacher, F, Mitteilungen über Vorokang a. 2... We sr
— ——- Neue und wenig bekannte Spinnmilben . . . 2. .....2....258 e
—- — Schaben als Schädlinge in Gewächshäusern .. . . 2 .......'.....259 R
—— —- Untersuchungen über Spinnmilben . . . . 2 LE NEN 1 32
Zappe, M. P. Auftreten der europäischen PERS ie 159
Zedneck u. Gayer, ©. Die Auslesearbeiten der pbytotechet chen Blkion
zu Gayerovo, Brasilien ... I RN ED 57
Zellner, J. Zur Chemie erotronher PR ERe NER NS SEN HN ren}
Zweifler, F. Das Erdetragen im Weingarten . 2... „2... 0.2.67
Originalabhandlungen.
Der Pilz der Tomatenstengelkrankheit und seine
Schlauchfruchtform,
Von H. Klebahn.
Mit 10 Abbildungen im Text.
Im Herbst 1919 zeigte sich an mehreren Stellen des Hamburger
Landgebietes in verheerendem Maße eine dort bisher nicht vorhandene
oder nicht beachtete Krankheit der Tomaten. Sie befällt wesentlich die
Stengel und bringt die oberhalb der ergriffenen Stelle befindlichen
Teile rasch zum Absterben. Jüngere Stengel erkranken oft auch am
Grunde und fallen dann um. Von meinem Kollegen, Herrn Dr. E. Hein-
sen, der sich mit den Erscheinungen und dem Auftreten der Krankheit
beschäftigte, erhielt ich reichliches Material, das mir Veranlassung gab,
Untersuchungen über den sie verursachenden Pilz vorzunehmen.
Soviel ich sehe, wird die Krankheit zuerst von G. Massee!) er-
wähnt. Er nennt sie Krebs (Canker) und behauptet, sie auch auf Gurken
(eucumber) beobachtet, sowie sie von Gurken auf Tomaten und umgekehrt
von Tomaten auf „vegetable marrows" übertragen zu haben. Der Pilz,
eine Ascochyta, soll der Konidienform der von Großenbacher?) be-
schriebenen M ycosphaerella eitrullina entsprechen. Brooks und Price)
sowie Schoevers®) nehmen diese Bestimmung auf. Sie haben Rein-
kulturen gemacht und Impfversuche auf Tomaten ausgeführt, aber
nur in Wunden, Schoevers unter Anlegung von feuchten Verbänden,
so daß, da Konidienaussaat ohne Verwundung erfolglos blieb, es nieht
feststeht, ob der Pilz die primäre Krankheitsursache ist, und wie der
_ natürliche Befall zustande kommt. Perithezien wurden auf der Tomate
bisher nieht gefunden.
Impfversuche mit Konidien.
Wenn man abgeschnittene Rindenstücke der kranken, mit Pykniden
besetzten Tomatenstengel in Wasser legt, quellen die Konidien in langen,
dünnen, schwach bräunlichen Ranken hervor, und man erhält eine
Flüssigkeit, die zum Impfen geeignet ist. Man kann sie mit Hilfe eines
Pinsels oder eines Zerstäubers auf die Versuchspflanze übertragen.
Zu beachten ist, daß sie neben den gewünschten Konidien mehr oder
ı) Bull. of miscell. information. R. Botan. Gardens Kew, 1909. 292.
®) New-York Agric, Exp. Station Geneva. Techn. Bull. Nr. 9. 1909, 196.
») The new Phytologist. XII, 1913, 13.
£ +) Tijdschrift over Plantenziekten XXV, 1919, 174.
Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXXI. 1
2 Originalabhandlungen.
weniger reichlich andere Pilzkeime und auch Bakterien enthalten kann;
Störungen infolge dieser Beimengungen traten bei den Versuchen nicht
auf.
Es wurden geimpft:
1. Am 5. Oktober 1919 zwei ältere, in ganz kleinen Töpfen wach-
sende, in der Entwicklung zurückgebliebene Tomatenpflanzen
mittels des Pinsels am Stengel.
2. Am 18. Oktober: zwei große alte Tomatenpflanzen, die während
des Sommers Früchte getragen hatten, mittels des Pinsels am
Stengel.
3. Am 6. November: drei frisch herangezogene Stecklinge mittels
des Pinsels am Stengel.
4. Am 13. November: drei ebensolche Stecklinge mittels des Zer-
stäubers wesentlich am Stengel.
5. Am 16. November: sechs abgeschnittene, noch grüne Tomaten-
trüchte, und zwar
a) zwei ohne Verletzung durch Bestäuben mit der Konidien
enthaltenden Flüssigkeit,
b) zwei durch Anstechen der Oberhaut mit einer Nadel, die
in konidienhaltiges Wasser getaucht war, und
c) zwei durch Einbringen winziger Mengen des Myzels einer
Reinkultur in kleine Stichwunden.
6. Am 1. Dezember: ein frisch herangezogener Steckling mit den
in Versuch 5c auf der Tomatenfrucht erhaltenen Konidien
mit Hilfe des Pinsels.
Nach der Impfung wurden die Pflanzen unter Glasglocken gestellt.
Hier blieben sie, da die Tomaten den Aufenthalt im feuchten Raum gut
ertragen, bis zum Sichtbarwerden des Erfolges, der sich nach 6—8
Tagen zuerst zeigte. Sämtliche Versuchspflanzen erwiesen sich als
befallen. An den älteren Stämmcehen der Versuche 1 und 2 waren die
ersten Erscheinungen wenig deutlich; es entwickelte sich stellenweise
weißes Luftmyzel, das auch von Verunreinigungen herrühren konnte.
Nach längerer Zeit kamen aber, während die Pflanzen dauernd unter
den Glocken blieben, Pykniden zur Entwicklung, und zwar besonders
reichlich auf den alten Stämmcehen von Versuch 2.
Bei Versuch 3 und 4 und ebenso bei Versuch 6 zeigte sich der Erfolg
nach 5—6 Tagen in Gestalt kleiner, schwärzlicher Flecken der Oberhaut.
Teilweise vergrößerten sich die Flecken, ergriffen die Stengel nach und
nach in ihrem ganzen Umfange und brachten sie schließlich an den be-
tallenen Stellen zum Umbrechen. Zuletzt, nach etwa 14 Tagen, kam
es auch hier zur Bildung von Pykniden. Feuchte Luft, wie man sie durch
Überdecken von Glasglocken herstellen kann, fördert das Foröschıeiten
der Erkrankung und die Ausbildung der Pykniden. An trockener Luft
Rlekahn. Der Pilz der Tomatenstengelkrankteit. 3
wird die Pilzentwickeiung stark gehemmt, weil die Infektionsstellen aus-
trocknen.
Ven den Versuchen an Früchten hatten die mit Verletzung der
Oberhaut vorgenommenen unbedingten Erfolg, der Versuch 5a an un-
verletzten Früchten aber nur infolge des Umstandes, daß einzeln» kleine,
beschädigte und mehr oder weniger vernarbte Stellen auf den Früchten
verhanden waren. Es war snätim Jahre, und die zur Verfügung stehenden
Früchte bildeten nur einen kleinen, übrig gebliebenen Rest. Die unver-
letzte Oberhaut, wenigstens de: reifen Früchte, scheint also wider-
standsfähig zu sein. Um die Impfstellen herum verbreitete sich deı
Pilz, sowohl oberflächlich als weißliches Luftmyzel, wie auch im Taneın,
Am 21. November hatten die Pilzwucherungen teilweise 2 em: Nurch-
messer erreicht: devon entfiel ein äußerer, ®/, em breiter Saum auf
weißes Luftmyzel, während ie Mitte schwarz gewcıden war und Anfänge
von Pykniden zeigte. Nach und nach dehnte sich die schwarze Masse
über die ganzen Früchte au:.
Die Versuch: beweisen, Gaß der vorliegende Pilz die Ursache der
Tematenkrankheit ist. Ma: würde sie im allgemeinen auch als aus-
reichen.d ansehen, um daraus zu !olgern, daß der Pilz ein echter Parasit
ist. Es scheint mir aber nötig, hinsichtlich dieser Frage einen strengeren
Maßstab anzulegen und die Einwände zu beleuchten, die sich noch da
gegen machen lassen.
Parasiten im strengsten Sinne sind nur diejenigen Pilze, die imstande
sind, aus eigener Macht durch die unverletzte Oberhaut in ihre Nähr-
pflanzen einzudringen. Versuche, beidenen Verwundungen vorgenommen
worden sind, scheiden also rür den Nachweis des Parasitismus in diesem
Sinne aus. Auch der Versuch Nr. 3, bei dem die Konidien in Wasser
verteilt mit dem Pinsel auf die unverletzte Oberhaut aufgetragen wur-
den, kann nicht als voll beweisend gelten, da man nichv vermeide:. kann,
daß beim Aufbringen der Flüssigkeit mit dem Pinsel einzelne der Haare,
mit denen die Tomatenoberhaut bekleidet ist, abgebrochen werden, und
daß auf diese Weise winzige Wunden.oder abeestorbene Stellen entstehen,
die eine erste saprophytische Ansiedelung des Pilzes ermöglichen könnten.
Diese Getshren .cheinen bei dem Versuch Nr. 4, wo die Koi:idien mittels
des Zerstäubers aufgeblasen wurden, vermieden. Aber ganz ausgeschlos-
sen ist es auch bei diesem Versuche nicht, daß vor der Impfung einzelne
Haare durch Berührung beim Umpflanzen oder Gießen oder durch In-
sekten abgebrochen und dadurch kleine Wundstellen entstanden waren.
Es ist deshalb erforderlich, die Art des Eindringens der Keimschläuche
auch mikroskopisch zu untersuchen (s. unten).
Reinkultur aus Konidien.
Reinkulturen aus Konidien herzustellen gelingt ohne Schwierig-
keiten. Winzige Rindenstückchen mit wenigen Pykniden darauf wurden
OT NT TE a 9
4 Originalabhandlungen.
auf sterilen Objektträgern in einen Tropfen steriles Wasser gelegt, und
aus der konidienhaltigen Flüssigkeit wurden Impfungen des hängenden
Agartropfens von feuchten Kammern vorgenommen. -Als Nährboden
diente Salepagar). Die Aussaaten ergaben gleich beim ersten Versuch
in allen Fällen dasselbe Myzel. Die etwas schlängelig verlaufenden
Hyphen bestehen aus kurzzylindrischen Zellen, die etwa 3-4 mal
so lang wie dick, oft etwas gekrümmt, in der Mitte ein wenig dünner
und nach beiden Enden etwas rundlich angeschwollen sind, so daß
sie an den Querwänden schwach eingeschnürt erscheinen. Dem Bereich
der in einigen Fällen mit eingeführten Bakterien entwuchs das Myzel
sehr rasch, und in wenigen Tagen konnten Übertragungen auf die schräg
gelegte Agarschicht in Reagensgläsern gemacht werden, die gleichfalls
gleichartige Kulturen lieferten. Von dem sich bräunlich färbenden
Zentrum aus breitete sich das anfangs farblose, später auch bräunlich
werdende Myzel nach und nach durch den ganzen Agar aus. Oberfläch-
lich bildete es schlängelige Fäden und darüber ein Luftmyzel aus ein-
zelnen lockerbüscheligen Flocken von weißer Farbe. Stellenweise ent-
standen dann, besonders an der “Slaswand, dunkle, etwas sternförmig
aussehende Hyphenverknäuelungen, vielleicht Anfänge von Pykniden:
zur Ausbildung vollkommener Pykniden kam es aber auf Salepagar ?)
nicht. Solche entstanden jedoch nach etwa 8Tagen, wenn man dasMyzel,
wie in Versuch 5c, auf Tomatenfrüchte überimpfte, und wenn es in
Reagensgläsern auf sterilen Stengelstücken von Tomaten weitergezogen
wurde, auch in Reinkultur. Damit ist der Nachweis erbracht, daß das
Myzel dem Tomatenpilze wirklich angehörte.
Überwinterung.
Weitere Aufschlüsse über das Verhalten des Pilzes ergab die Über-
winterung. Ein Teil der befallenen Stengel wurde trocken im Zimmer
aufbewahrt, ein anderer Teil in einem großen Blumentopfe im Frrien,
jeder Witterung ausgesetzt. Die Pykniden an den trocken aufbewahrten
Stengeln entleerten im Frühjahr beim Einlegen in Wasser ihre Konidien
noch ebenso wie im voraufgehenden Herbst. Die Konidien erwiesen sich
als noch keimfähig und ergaben Reinkulturen, die den im Herbst herge-
stellten gleich waren. An den im Freien überwinterten Stengeln, die jetzt
ganz schwarz aussahen, waren gleichfalls massenhafte Pykniden vor-
handen, die zahllose Konidien entleerten. Auch diese keimten und er-.
gaben, wenn sie auch weniger rein waren, ohne besondere Schwierig-
keit Reinkulturen der „leichen Art. Nach längerem Feuchthalten
der überwinterten Stengel wurden zwischen den Pykniden aber auch
’ 1) Über das Verfahren vergl. Klebahn, Haupt- und Nebenfruchtformen
der Askomyzeten. Berlin 1918, S, 15 ff.
*) Brooks und Price (a. a. OÖ.) erhielten Pvkniden in Reinkultur auf
Tomatenagar.,
Klebahn. Der Pilz der Tomatenstengelkrankheit, h)
Porknicenpilz in Be ein Kae lungskreis ren.
Bin Reinkulturen aus Askosporen. i
Auch zur Herstellung von Reinkulturen aus den Askosporen ver-
wandte ich das schon wiederholt beschriebene Verfahren der feuchten
Kammern !), das es gestattet, die Entwicklung des Myzels von der Spore
‚an ohne Gefährdung der Reinheit der Kultur beliebig oft zu beobachten.
So lange ich nur wenige Sporen fand, mußte ich versuchen, aus ein-
zelnen durch wiederholtes Waschen mit sterilem Wasser möglichst
gesäuberten Perithezien den weißen Inhalt freizumachen und nach
_ voraufgegangener mikroskopischer Untersuchung Teile davon’in den
Agartropfen zu übertragen. Das Verfahren ist mühsam und ertordert
bei der Beurteilung besondere Vorsicht, brachte aber doch wiederholt
den gewünschten Erfolg. Bequemer und sicherer ließen sich Reinkulturen
_ erhalten, nachdem ich die Perithezien in größerer Zahl gefunden und
festgestellt hatte, daß sie ihre Sporen ausschleudern. Man trocknet
das in Wasser eingeweichte Rindenstückchen, in welchem man Perithe-
- zien vermutet, rasch äußerlich mit Löschpapier ab und bringt es sogleich,
z. B. durch Auflegen auf einen durchbohrten Objektträger, so über den
_ Agartropfen einer feuchten Kammer, daß die ausgeschleuderten Sporen
durch das Loch ausfallen. Zum Schutz gegen fremde Keime aus der
Luft kann man ein Stück steriles Papier darüberlegen. Nach kürzester
Frist, oft nach weniger als einer Minute, sind genügend Sporen aufge-
fallen. Man wählt feuchte Kammern mit möglichst wenig und verein-
‚zelten Sporen aus oder sticht einzelne Sporen mit etwas Agar heraus
und überträgt sie auf neue Agartropfen. Der Fortschritt der Eintwicke-
lung wird dann täglich geprüft.
‚Die Keimung der Sporen erfolgt rasch. Die Keimsohläucke treten
_ an den Enden oder auch seitlich hervor und können schon nach 24 Stun-
den 2—3 mal so lang sein wie die Sporen. Das Myzel, das daraus hervor-
_ geht, entspricht in seinem mikroskopischen Aussehen durchaus dem,
das aus den Konidien entsteht. Auch die Erscheinung der auf der
sehräg gelegten Agarschicht in Reagensgläsern herangezogenen Kul-
_ turen ist genau dieselbe, wie die der aus Konidien entstandenen. Man
überzeugt sich davon am besten an gleichalterigen Kulturen, die man auch
_ durch Abimpfen aus vorhandenen älteren erhalten kann. Die Überein-
= stimmung betritft auch die Entstehung der Myzelverknäuelungen,
; die oben als Pyknidenanfänge gedeutet wurden. Konidien wurden nicht
gebildet, weder in den Deckglaskulturen, noch in den größeren, ebenso-
‚enig wie in den konidiogenen Kulturen. Wenn aber Myzel aus den sporo-
2, H Klebahn,a. 8.0.
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6 Originalabhandlungen.
genen Kulturen auf sterile Tomatenstengelstücke, die sich in Reagens-
gläsern befanden, übertragen wurde, bedeckten sich die:e nach einiger
Zeit mit zahlreichen mit Konidien angefüllten Pykniden. Die ver der
Spore ausgehende Entwicklung führt also zur Konidienbildrng. Damit
ist der Zusammenhang zwischen den Perithezien und den Pykniden
bereits zur Genüge bewiesen. Die nachfoigenden Versuche bringen dafür
aber noch weitere Beweise.
Impfversuche mit Askospören.
Impfversuche mit Askosporen wurden zuerst mit einzeln freipräpa-
rierten Perithezien ausgeführt (April 1920). Da cie Perithezien und die
Pykniden äußerlich nicht zu unterscheiden sind, mußte jeder einzelne
Fruchtkörper, nachdem er wiederholt in neues, steriles Wasser über-
tragen worden war, auf dem Objektträger mit «er Nadel zerdrückt
und dann mikroskopisch untersucht weıden. Ergab sich das Vorhanden-
sein von Schläuchen, s> wurde die zerdrückte Masse mit einem Kapillar-
rohr aufgenommen und auf die Versuch:pflanze übertragen. Auf diese
Weise wurden 5 junge Tomatenpflanzen an zahlreichen Stellen geimpft.
Nachdem festgestellt worden war, daß die Sporen ausgeschleudert
werden, konnte die Impfung bequemer und zugleich so ausgeführt wer-
den, daß während derselben keinerlei Verletzung der Versuchspflanze,
eintreten konnte. Die Pflanzen wurden horizontal gelest und je ein Stück
Drahtnetz darüber befestigt. Auf diesem wurden dann geeignete, mit
Perithezien besetzte Stücke der überwinterten 'Tomatenstengel so an-
geordnet, daß die ausgeschleuderten Sporen auf die Stengel auffallen
mußten. An unter die Stengel gelegten Objektträgern wurde festgestellt,
daß wirklich Sporen geschleudert worden waren. Die Zahl der au? diese
Weise geimvften Pflanzen betrug 9. Endlieh wurden 3 Tomaten
pflanzen auf die Weise geimpit, daß kleine Mengen Myzel aus einer sporo-
genen Reinkultur an den Blattachseln den. Stengeln aufgelegt wurden.
Nach vorgenommener Impfung wurden die Pflanzen in allen Fällen
unter Glocken gestellt; sie blieben darunter bis zum Sichtbarwerden
des Eriolges oder auch noch länger. |
Sämtiiche hier beschriebenen Versuche hatten Erfcelg. Bei den
Versuchen der ersten Gruppe traten an den Impfstellen nach S—- 14 Tagen
schwarze Flecken auf. Bei den Versuchen der zweite Gruppe zeigten
sich kleine, schwarze Flecken zerstreut über die ganzen mit Sporen
bestreuten Teile der Stengel. Einzelne Infektionsstellen nahmen rasch
an Ausdehnung zu und tührten, namentlich wenn die Pflanzen dauernd
unter der Glasglocke blieben, bald zum Umbrechen der Stengel. In
allen Fällen kam es dann zur Ausbildung zahlreicher Konidien ent-
leeıendeı Pykniden auf den von dem Pilz befallenen Stellen. Die Ver-
suche zeigen also erstens, daß die Askosporen imstande sind, die Krank-
heit hervorzurufen, und zweitens, daß die Askosporenfrüchte und die
Klebahn. Der Pilz der Tomatenstengelkrankheit. A,
Konidienfrüchte in den Entwicklungsgang desselben Pilzes gehören.
Die Versuche der dritten Gruppe, die in der Absicht angestellt wurden,
den sicheren Beweis für die Zugehörigkeit der Pykniden zu den Peri-
thezien zu bringen, wären nicht mehr nötig gewesen. Der Erfolg war der-
selbe; nur kam es infolge des reichlicher und kıäftiger aufgebrachten
Pilzmaterials und infolge der feuchten Agarmasse zu einer rascheren
und kräftigeren Wirkung, so daß die Stengel an den Infektionsstellen
sehr bald umbrachen und sich dann auch sehr rasch mit Pykniden
bedeckten.
An den Tomatenpflanzen, die durch Ausschleudern der Sporen
geimpft worden waren, traten an mehreren Stellen auch auf den Blättern
Flecken auf, und auf diesen dann auch Pykniden Der Pilz ist also nicht
auf die Stengel beschränkt, sondern vermag auch die Blätter zu befallen
und sich auf ihnen zu entwickeln. Die Pykniden zeigten Andeutungen
einer Anordnung in ringförmigen Zonen um die Infektionsstelle.
Das Eindringen der Keimschläuche.
Es wurde schon oben darauf hingewiesen, daß der Pilz nur dann
als echter Parasit angesehen werden kann, wenn es gelingt, nachzu-
weisen, daß seine Keimschläuche imstande sind, in die unverletzte
Epidermis der Wirtspflanze einzudringen. Bei den im Herbst 1919
angestellten Versuchen mit Konidien konnte zwar leicht gezeigt werden,
daß die an den schwarzen Infektionsstellen unter der Epidermis verlau-
{enden Hyphen mit den auf der Epidermis sich ausbreitenden Keim-
schläuchen der Konidien in Zusammenhang stehen. Doch gelang der
Nachweis nicht, daß das Eindringen an vorher völlig unbeschädigten
Stellen erfolgt war. Die im Frühjahr 1920 mit Askosporen angestellten
Versuche brachten dagegen ein völlig klares Ergebnis. Von den mit
Askosporen bestreuten Stengeln wurden Epidermisstückchen abgezogen,
wenn sich das erste Auftreten schwarzer Pünktchen bemerkbar machte.
Die Untersuchung fand in Chloralhydratlösung statt. Neben den größeren
Infektionsstellen, wo sich das Myzel bereits weiter ausgebreitet hatte,
fanden sich noch zahlreiche Stellen, an denen die Keimschläuche erst
eben im Eindringen begriffen waren. Diese Stellen waren, wie die andern,
an der im aufgehellten Schnitt bräunlichen Farbe kenntlich, aber zu-
gleich daran, daß sich die Braunfärbung nur zuf eine oder zwei Epi-
der miszellen erstreckte. An solchen Stellen fand sich stets eine keimende
Spore über oder neben der gebräunten Zelle, und in diese selbst drang
der Keimschlauch, die Außenwand durchbohrend, ein. (Abbildung 1—D.)
Man konnte den Verlauf des Fadens bis an den Grund der Zelle und tiefer
verfolgen und die Höhenlage der einzelnen Teile mit Hilfe der Teilung
an der Mikrometerschraube genau feststellen. Zwischen der auf der
Kutikula liegenden Spore und den untersten Teilen des Fadens wurden
8 Originalabhandlungen.
Abstände von bis 13 „u gemessen (Abbild. 5). Die Braunfärbung der
Zellen ist mit der Ansammlung einer feinkörnigen Masse verknüpft,
welche das Zellenlumen bis auf den darin verlaufenden, heller erschei-
nenden Pilzfaden ganz ausfüllt. In Zellen, wo der Keimschlaueh noch
im Begriff steht, sich einzubohren, oder eben erst eingedrungen ist, findet
man diese Masse nur in Gestalt einer rundlichen, etwas gezonten An-
sammlung um .die Eintrittsstelle (Abb. 1 und 2). Offenbar handelt
es sich um eine Einwirkung der von dem Pilz ausgeschiedenen Enzyme
auf das Protoplasma; man gewinnt aber den Eindruck, als ob die Stoff-
nienge in der Zelle durch die Wirkung des Pilzes eine Vermehrung
ertahren hätte.
4 5
Abbildung 1-5: Askosporenkeimschläuche von Didymella lycopersici, in Epi-
dermiszellen von Tomatenstengeln eindringend. Abbildung 1 und 2: Anfänge
des Eindringens. Abbildung 3 und 4: der Keimschlauch bis an den Grund der
Epidermiszelle eingedrungen. Abbildung 5: Der Keimschlauch in das unter der
Epidermis liegende Gewebe vordringend. Die Zahlen geben die Einstellung der
Mikrometerschraube (u) an. Vergrößerung 510:1.
Beschreibung der Pykniden und Perithezien.
Die Pykniden (Abbild. 6) bedecken die befallenen Pflanzenteile,
Stengel oder Blätter, durch kleine Abstände getrennt, in großer Menge.
Sie sind mehr oder weniger kugelig und haben einen Durchmesser von
70—180 u. Die meist dünne Wand wird von 2—3 Schichten braunwan-
diger Zellen gebildet; sie öffnet sich, ohne eine besondere Papille auszu-
bilden, oben mit-einem rundlichen Loch®. Das Innere ist im reifen
Zustande ganz mit Konidien erfüllt. Diese sind farblos, teils einzellig
und dann kurz zylindrisch oder fast oval, 6—7 u lang, 3—31, u dick,
oder zweizellig, dann zylindrisch mit gerundeten Enden, dabei häufig,
sewebes frei.
sie gemischt vorkom-
men, sind sie ohne
mikroskopische Unter-
suchungnicht zu unter-
scheiden. Ihre Gestalt
ist unregelmäßig rund-
lieh, mitunter auch
kreiselförmig oder
_ Abbildung 7: Konidien
1-5 frisch in Wasser,
6-9 nach 24 Stunden
gequollen und keimend.
Vergr. 640:1.
En
Klebahn. Der Pilz der Tomatenstengelkrankheit. Fr 9
‚wand fast ein wenig eingeschnürt, 8-11 «u lang, 3—4,« dick (Abbild. 7).
Aus den in Wasser gelegten Pykniden quellen sie in langen Ranken
hervor. Die überwinterten Pykniden sind wesentlich von derselben Be-
:schaffenheit, aber durch Ver-
wittern des umgebenden Ge-
webes mehr oder weniger frei.
Sie scheinen, ähnlich den Peri-
thezien, aus sklerotienartigen
Gebilden hervorzugehen, in-
dem deren Markgewebe sich
umformt und in Konidien über-
geht, und zeigen gemäß dieser
Entstehung oft eine dickere
(bis 24 «) durch Lagen des
Markgewebes verstärkte Wand. / 374% RES
Die Perithezien (Abbild. 8)
treten nach der Überwinterung
auf und werden gleichfalls
durch Verwittern des
Von den über-
winterten Pykniden, mit denen
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Abbidung 8: Perithezien von Didymella lycoper siei.
Mikrotomschnitt. Vergrößerung 325:1.
_ mehr länglich; der Durchmesser beträgt 130—300 u. Sie gehen aus
- sklerotienartigen Gebilden hervor, in deren Markgewebe eine zunächst
mit Paraphysen sich anfüllende Höhlung entsteht, in die dann von
10 Originalabhandlungen.
unten her die Schläuche hineinwachsen. Ihre bis 50 « dicke Wand
besteht aus 3—4 Schichten braunwandiger Zellen und einem mehr
oder weniger großen Rest jenes Markgewebes; sie ist oben von einer un-
regelmäßigen Öffnung durehbrochen. Die Schläuche und die mit ihnen
gemischten Paraphysen entspringen vom ganzen Grund und von den
Seiten des Gehäuses und konvergieren nach der Öffnung zu. Die Schläu-
che (Abbild. 9) sind zylindrisch, dünnwandig, 70—95 u lang, 9—10 u
diek. Die 8 Sporen liegen ein- bis zweireihig und etwas schräg zur Längs-
richtung. Sie sind spindelförmig mit gerundeten Enden, durch eine an-
nähernd in der Mitte liegende Querwand zweizellig, an dieser Quer-
wand etwas eingeschnürt, dünnwandig, farblos,
16—18 u lang, 5%, —61, u diek (Abbild. 10). Die
Paraphysen sind fadenförmig, mehrzellig, 3—4 u
diek (Abbild. 9). Die Sporen werden ausge-
schleudert.
Bestimmung des Pilzes.
Für die Bestimmung des Konidienpilzes
kommen die beiden Gattungen Ascochyta und
Diplodina-in Betracht. Die gewöhnliche Unter-
scheidung derselben, Ascochyta blattfleckenbe-
wohnend, Diplodina stengelbewohnend, nicht
IK
Abbild. 9: Schläuche
und Paraphysen. j
Vergr. 640:1. wiegend auf den Stengeln lebt, aber auch auf den
Blättern wachsen kann. Diedicke?) bezeichnet
3 R a die Gehäusewand von Ascochyla als pseudopyk-
\ \) E nidial, die von Diplodina als parenchymatisch.
Danach ist es also am richtigsten, den Konidien-
fleckenbewohnend !), ist unzureichend. Es wurde
oben gezeigt, daß der vorliegende Pilz zwar voı-
Abbildung 10: Sporen.
pilz zu Diplodina zu stellen.
Vergr. 640:1.
Hollos®) hat als Diplodina Iycopersici einen
Pilz beschrieben, der nach der Diagnose?) so gut mit dem vorliegenden
übereinstimmt, daß ich die völlige Gleichheit für sehr wahrscheinlich
halte (vergl. die Angaben: Pyenidiis-210— 250 u; sporidiis eylindraceis,
utringue rotundatis, medio 1—septatis, non vel vix constrietis, 10 bis
15 :3—4 u. In caulibus siecis decorticatis).
') Vergl. Allescher, Pilze VI, 6% inRabenhorsts Kryptogamen-
Aora (1901); Lindau, Sphaeropsidales 366 in Engler und Prantl, Natürl.
Pflanzenfam. I, 1 (1900). .
°) Sphaeropsideae in Kryptogamenflora der. Mark Brandenburg IX, 372 ff.
(1915).
») Ann. mus. nat. Hung. 1907, 461.
*) Vergl. Saccardo, Sylloge XXII, 2, S. 1040 (1915).
Klebahn. Der Pilz der Tomatenstengelkrankheit, 11
Schoevers!), der den Pilz als Ascochyta auflaßt, zieht zwei Arten
heran, A. Iycopersici Brun. und A. socia Passer., meint aber, daß sie
seinem Pilze nicht entsprechen, da die Konidien des erstgenannten
zu klein seien (10 :2 «) und die des zweiten als nicht eingeschnürt be-
zeizhnet würden.
Ich halte die Übereinstimmung aller «rei Formen trotzdem für
möglich, da nach meinen Erfahrungen die Beschreibungen der Fungı
imperfecii mitunter sehr mangelhaft sind). Eine Entscheidung ist wohl
nur auf Grund der Vergleichung von Originalexsikkaten möglich.
Das Verhältnis des Pilzes zu Diplodina eit: ullina, mit der nach
Massees Vorgange Brooks und Price sowie Schoevers ihn in Ver-
bindung bringen, wird im Zusammenhang mit den Perithezien noch be-
besonders zu erörtern sein.
Erwähnt werden muß noch Phoma destructiva Plowr., die auf den
Früchten ganz ähnliche Erscheinungen hervorruft’), wie ich sie bei
der künstlichen Impfung von Früchten erhielt. Ich verdanke Fräulein
Prof. Dr. J. Westerdijk eine Reinkultur, die ich auf Salepagar über-
trug. Sie bildet hier zwar ähnlich aussehende Myzelausbreitungen,
wie die Diplodina, aber zugleich Pykniden, und ihre Konidien sind
erheblich kleiner und nur einzellig.
“Für die Bestimmung der Perithezien kommen die beiden Familien
der Mykosphaerellazeen und der Pleosporazeen und innerhalb dieser
die beiden Gattungen Mycosphaerella und Didymella in Frage.
Für Mucosphaerella werden das Fehlen der Paraphysen und die
büschelige Anordnung der Schläuche, d. h. deren strahliges Ausgehen
von der Mitte des Peritheziengrundes, als Kennzeichen angesehen.
Soweit die Arten Parasiten sind, scheinen sie meist Blattfleckenkrank-
heiten hervorzurufen. Ihre Fruchtkörper bleiben dem Gewebe einge-
senkt ?). Die bisher von mir untersuchten Arten zeigen dieses Verhalten).
Ein aus der Reinkultur sich ergebendes Merkmal scheint noch das zu
sein, daß das Myzel sich auf künstlichem Nährboden nur wenig aus-
breitet.
Von diesen Eigentümlichkeiten weicht der vorliegende Pilz in viel-
facher Beziehung ab. Er hat deutliche Paraphysen. Die Schläuche ent-
3:0.
?) Vergl. u. a, Septoria aesculicola in Klebahn, Haupt- und Neben-
fruchtformen S. 41 ff.
3) Brick, Zeitschr. f. Pflanzenkr. XXIX, 1919, 20.
‘) Vergl. Winter, Die Pilze II, 334 f.inRabenhorst, Kryptogamen-
flora (1887); Lindau, Sphaeriales 421 ff. mn Englerund Prantl, Die natürl.
Pflanzenfam. I, 1 (1897); Schröter, Pilze II, 528 ff. inCohn, Kryptogamen-
flora (1908).
5) Klebahn, Jahrb. f. wiss. Bot. XLI, 1905, 496; Zeitschr. f. Pflan-
zenkrankheiten XVIII. 1908, S; Haupt- und Nebenfruchtformen S. 39 ff. (1918).
12 Originalabhandlungen,
springen vom breiten Grunde und von den Seitenwänden der Peri-
thezien. Die Krankheitserscheinungen an der Tomate haben nicht das
Aussehen von Blattfleckenkrankheiten, wenngleich Fleckenbildung
mit dem Befall verknüpft ist. Die Fruchtkörper werden mit zuneh-
mendem Alter aus dem Gewebe frei, ein Umstand, den einige Autoren
als besonders kennzeichnend für gewisse Pleosporazeen ansehen. In
künstlicher Kultur zeigt der Pilz ein starkes W achstum, durch das bald
der ganze Nährboden ausgefüllt wird.
Aus alle dem geht hervor, daß der Tomatenpilz keine M yeosphaerella
ist. Er muß vielmehr in die Gattung Didymella gestellt werden, wennauch
aus dieser bisher keine parasitischen Arten bekannt geworden sind.
Für Beziehungen zu den Pleosporazeen könnten auch das Aussehen
‚der Perithezienwand und das Entstehen des Schlauchlagers in einem
paraphysenerfüllten Hohlraum des ursprünglich sklerotienartigen Frucht-
körpers geltend gemacht werden !).
Es war nötig, diesen Gegenstand eingehend zu erörtern, weil,
wie bereits oben bemerkt, der 'Tomatenpilz nach Massee?) der Asco-
chyta entsprechen soll, die nach Großenbacher?) zu Mycosphaerella
citrullina gehört. Dieser Pilz ruft nach Chester*), ©. O. Smith’) und
Großenbacher an Melonen (C’ucumis melo) und Wassermelonen
(Oitrullus vulgaris) ähnliche Erscheinungen hervor, wie der Tomaten-
pilz an den Tomaten, und scheint auch noch auf einige andere Kürbis-
gewächse mehr oder weniger leicht überzugehen. Die Annahme Mas-
sees gründet sich auf Versuche, über die nur gesagt wird, daß sie in Kew
ausgeführt worden seien und in erfolgreichen Übertragungen des Pilzes
von Gurken (cucumber plants) auf Tomaten und von Tomaten auf ‚‚vege-
table marrow plants‘ €) mittels der Konidien bestanden hätten. Es ist
nicht ohne Beispiel, daß so verschiedene Pflanzen wie Kürbisgewächse
und Tomaten von einem und demselben Pilze befallen werden. Bedenken
muß aber der Umstand erwecken, daß Großenbacher die Perithezien
seines Pilzes nicht nur als M ycosphaerella bestimmt, sondern sie auch aus-
drücklich als paraphysenfrei (‚‚aparaphysate‘‘) bezeichnet”) und in der
allerdings recht unvollkommenen Zeiehnung®) auch nichts von Para-
'‘) Vergl. hierzu Haupt- und Nebenfruchtformen S. 172.
IA. 2,0: N
Aa
'; Delaware Exp. Station. 5th annual report. 1893, 75; Bull. Torr.
Bot. Olub X VIII, 1891, 373
’) Delaware Exp. Station. Bull. 70, 1905. .
°, Nach Vilmorin-Andrieux, Les plantes potageres S.209 (2. Aufl. Paris
1891) ist Vegetable marrow eine Kürbisabart, englischer Schmeerkürbis, courge
A la moelle, nach Muret-Sanders, Enzyklopädisches Wörterbuch der engl. und
deutschen Sprache S. 1331, C’ucurbita ovifera. i
‘)A..a..0, 8.’ 226:
°\ A. a. O. Taf. IV, Abb, B.
Klebahn. Der Pilz der 'Tomatenstengelkrankheit. 13
physen andeutet. Er gibt ferner an, daß die Perithezien bereits gleich-
zeitig mit den Pykniden auf den kranken Stellen der im übrigen noch
srünen Stengel auftreten, was bei dem Tomatenpilze nicht beobachtet
wurde.
Auf Grund dieser beiden Umstände würde man die beiden Pilze
unbedenklich für verschieden und den Tomatenpilz für eine neue Art
erklären können, die dann als Didymella Iycopersiei zu bezeichnen wäre.
Die Behauptungen Massees nötigen aber doch zu einer genaueren Unter-
suchung des gegenseitigen Verhältnisses, und Mycosphaerella eitrullina
wäre wegen der Ähnlichkeit mit dem Tomatenpilze in der Konidienform
daraufhin nachzuprüfen, ob sie nicht doch Paraphysen bildet und daher
in die Gattung Didymella zu stellen ist.
a:
b
(& Impfversuche auf Kürbisgewächsen.
Um wenigstens den Versuch zu machen, die vorliegende Frage
zu entscheiden, führte ich im Juli und August 1920 die folgenden Imp-
fungen aus. Zu umfangreicheren Versuchen waren in dieser Zeit die
“ erforderlichen Pflanzen und auch genügende Mengen von Perithezien
nieht mehr zu beschaffen.
l. In Wasser verteilte Konidien wurden mit dem Pinsel und mit dem
Zerstäuber aufgebracht auf die Stengel und Blätter von 8 Tomaten.
2 Melonen (Oueumis melo), 1 Gurke (Oucumis sativus) und 2 Citrullus .
vulgaris!).
2. Denselben Versuchspflanzen wurde in den Blattachseln Myzel
aus Reinkulturen aufgelegt.
3. Die Perithezien auf überwinterten Tomatenstengeln wurden über
Be, 4 Tomaten, 2 Melonen, 2 Citrullus zum Sporenausschleudern aus-
Rx gelegt.
Sämtliche Tomaten erkrankten mehr oder weniger, die meisten
stark. Von den Gurken und Melonen wurde keine angegriffen. Von den
Oitrullus-Pflanzen zeigte sich eine aus Versuch 1 und eine aus Versuch 3
befallen ; an der ersten waren auf zwei Blättern, an den anderen auf einem
Blatt ein paar vom Rande ausgehende Faulstellen vorhanden, auf denen
Pykniden mit zweizelligen Konidien auftraten. Die Stengel blieben auch
'an den Citrullus-Pflanzen gesund. Das Auflegen von Myzel hatte nur
bei den Tomaten Erfolg.
Es ist auf Grund dieser Versuche nicht möglich, zu einem glatten
Urteil zu kommen. Da die Gurken und Melonen völlig unversehrt
blieben und auch an Citrullus die für Mycosphaerella eitrullina wesent-
lichen Krankheitserscheinungen der Stengel nicht hervorgebracht wur-
!) Eine der aus dem botanischen Garten entnommenen Pflanzen war als
Oitrullus colocynthis bezeichnet, aber nach dem Laube von ©. wulgaris (schwarze
Wassermelone) nicht verschieden.
14 Originalabhandiungen.
den, wird man die Gleichheit der beiden Pilze kaum daraus herleiten
können. Andererseits ist nicht zu bestreiten, daß der Tomatenpilz
sich auf Citrullus unter gewissen Umständen zu entwickeln vermag.
Daraus braucht die Gleichartigkeit der Pilze nicht unbedingt zu folgen;
es ist denkbar, daß er auf den durch irgend einen Umstand geschädigten
oder abgetöteten Blatteilen von Citrullus einen geeigneten Nährboden
findet, ohne imstande zu sein, gesunde Blätter anzugreifen. Bis auf
weiteres scheint es alsc berechtigt, an der Verschiedenheit der beiden Pilze
festzuhalten.
Beziehtiireen zu den verwandten Askomvzeter.
Le) Z ? u
Durch die vorliegenden Untersuchungen ist der Zusammenhang
einer Didymella mit Diplodina- oder Ascochyta-Konidien einwandfrei
und auf verschiedenen Wegen nachgewiesen. Dieses Ergebnis veranlaßt
zu einer Umschau über die verwandten Pilze und die deren Entwickelung
betreffenden Angaben.
Die Zugehörigkeit einer Ascochyta zu Didymella, und zwar zu D.
inelonis Pass., behauptet bereits Potebnia!). Dieser Zusammenhang,
durch das gleiche Aussehen des aus Askosporen und des aus Konidien
gezogenen Myzels bisher nur ungenügend begründet, gewinnt jetzt
erheblich an Wahrscheinlichkeit. Zugleich wird man die Frage stellen
müssen, ob nicht Großenbachers Myecosphaerella citrullina derselbe
Pilz ist wie diese Didymella melonis.
Fuckel' ?) und Schroeter?) nehmen, allerdings ohne Beweis-
gründe anzugeben, die Zugehörigkeit von Phoma-Pykniden zu Didy-
mella an, und zwar beide Autoren zu D. superflua (Auersw.) Sacc.,
Schroeter auch zu D. commanipula (Berk. und Br.) Sacc., und Bre-
teld'!) erzog aus Didymella superflua in Reinkultur Pykniden mit
zylindrischen einzelligen Konidien, die also wohl eine Phoma gewesen
sein können. Diese Annahmen und Beobachtungen, die den hier gewon-
nenen Befunden widersprechen, lassen sich vielleicht doch damit in
Einklang bringen, wenn man sich vergegenwärtigt, daß auch die Pyk-
niden des Tomatenpilzes mitunter vorwiegend einzellige Konidien
enthalten. Überhaupt hat ja die Erfahrung gelehrt, daß die Zellenzahl
der Sporen nur in beschränktem Grade als unterscheidendes Merkmal
von Wert ist.
Über die Konidien der nächstverwandten Gattung Didymosphaeria,
die sich durch die dunkle Färbung der Sporen unterscheidet, ist nech
') Annales mycologiei VIII, 1910, 51 und 63.
2) Symb. myc. 102 in Jahrb. d. nassauischen Vereins für Naturkunde XXIII
und XIV, 1869 und 1870,
») Pilze II, 348 in Cohn, Kryptogamenflora (1908).
*) Untersuchungen aus dem Gesamtgebiete der Mykologie X, 220 (1891).
Klebahn. Der Pilz der Tomatenstengelkrankheit. 15
weniger bekannt. Brefeld!) hat die aus D. brunneola Nießl und D.
acerina Rehm erhaltenen Konidien nicht näher bestimmt. Hinsichtlich
der von anderen Beobachtern?) mit D. populina Vuil!. in Verbindung
gebrachten Konidienzustände fehlen sichere Grundlagen.
Was umgekehrt die zu Ascochyta gehörenden Schlauchfrüchte
betrifft, so ist ein Zusammenhang mit Mycosphaerella außer für A.
eitrullina auch für andere Arten behauptet worden. Der Erbsenschäd-
ling Ascochyta pis? Lib. soll zu Mycosphaerella pinodes (Berk. u. Blox.)
Stone, die auf Melilotus lebende 4A. lethalis Ell. u. Barth. zu M. leihalis
Stone gehören?). Da als Konidienzustände von Mycosphaerella bereits
Septoria, Phleospora, Ramularia und Cercospora sicher bekannt sind?),
würde es nicht überraschen, wenn auch Ascochyta- oder Diplöodina-
Arten dazu gehörten. Trotzdem scheinen die Fragen berechtigt, erstens,
ob die Ascochyta- bezw. Diplodina-Arten unter sich genügend über-
einstimmen, um in eine und dieselbe Gattung gestellt zu werden ?),
und zweitens, ob die mit Ascochyta in Verbindung gehrachten M yco-
sphaerella-Arten mit Recht als Mycosphaerella angesehen werden. Was
Myeosphaerella pinodes betrifft, so erwähnt Stone zwar keine Para-
physen, und in die Abbildungen der Perithezienschnitte sind zwischen
die nur vereinzelt angedeuteten Schläuche keine Paraphysen eingezeich-
net: aber die allerdings sehr undenutlichen Mikrophotographien zeigen
neben den Schläuchen eine gewisse Streifung, die man vielleicht doch als
Paraphysen deuten könnte. Es ist also nicht ganz ausgeschlossen, daß
diese Myecosphaerella doch eine Didymelia wäre. Hinsichtlich der Myco-
sphaerella eitrullina ıst derselbe Gegenstand oben bereits erörtert. Die
ganze hier angeschnittene Frage erfordert eine genauere Untersuchung
der als M ycosphaeı ella citrullina, pinodes und lethalis beschriebenen Pilze.
Über das Verhältnis der Gattung Didymella zu den übrigen Ange-
hörigen der Familien der Pleosporazeen und der Mykosphaerellazeen
läßt sich aus den vorliegenden Erfahrungen einstweilen wenig Neues
ableiten.
Die Ähnlichkeit der vorliegenden Didymella mit Mycosphaerella
weist auf eine vermittelnde Stellung zwischen Myeosphaerella und Pilzen
wie Pleospora hin. Hinsichtlich des Vorhandenseins von Paraphysen
reihen sich auch die bisher zu Stıgmatea gestellten Pilze, die ich Sphae-
t) A. a. 0. 219.
®2) Prillieux und Delacroix, Bull. soc. myc. V, 1889, 124; VIII, 1892,
26. — Vuillemin, Compt. rend. Bd. 108, 1889, 632; Revue mycol. 1892, 90.
3) Stone, Annales mycologici X, 1912, 564. — Melhus, Phytopathology
III, 1913, 51. — Vaughan, Phytopathology III, 1913, 71.
‘, Klebahn, Haupt- und Nebenfruchtformen 127 ff.
5) Verel. das Verhalten von Gloeosporium, Haupt- und Nebenfruchtformen
313 ff, und 383 ff.
16 Originalabhandlungen.
rellopsis!) genannt habe, an Didymella an. Auch die typische Stigmatea
robertiani hat Paraphysen. Sowohl die Mykosphaerellazeen wie die
Pleosporazeen umfassen in ihrer bisherigen Umgrenzung recht verschie-
denartige Pilze; es sei nur auf Didymella, Venturia, Pleospora ver-
wiesen. Bau und Entwickelung sind aber noch bei viel zu. wenigen
genügend bekannt, um schon jetzt eine Umordnung möglich erscheinen
zu lassen.
Das Auftreten und die Verbreitung des Tomatenkrebses
bei Hamburg.
Von E. Heinsen.
Anschließend an die Untersuchungen des Herrn Professor Klebahn
über den Tomatenkrebs und hinweisend auf meine Notiz im praktischen
Ratgeber Nr. 1, 1920, möchte ich über das Auftreten und die Verbreitung
des Schädlings einige Bemerkungen hinzufügen.
Am 20. September 1919 wurden mir durch den praktischen Rat-
geber kranke Tomatenpflanzen, die in den Vierlanden kultiviert waren,
zur Untersuchung eingeschickt. Die Pflanzen waren stark verpilzt,
doch fehlte jede Fruchtform. Auf mein Ersuchen erhielt ich dann
durch die Herren Inselmann und Michelsen reichlicheres Unter-
suchungsmaterial; gleichzeitig teilten sie mir mit, die Krankheit trete
so bösartig auf, daß eine weitere Kultur unmöglich sein würde, wenn der
Schädling nicht zu bekämpfen wäre. Die Gefahr veranlaßte mich zu
einer lokalen Besichtigung in Neuengamme, in welcher Ortschaft ich
Anfang Oktober verschiedene Züchtereien besuchte. Beobachtet wurde
die Seuche auch in Curslak, Horst, in der Böge und in Kirchwärder.
In letztgenannter Ortschaft soll sie schon vor Jahren, geringer. schädi-
gend, aufgetreten sein. Sie hat sich bis Bergedorf ausgedehnt. und zwar
fand ich hier auch auf Geestboden den gleichen Pilz.
Die Erde, auf der die Tomaten wuchsen, war überall von gleicher
Beschaffenheit, ebenso waren Stalldüngung und Kalkung die völlig
gleichen; trotzdem zeigten sich auf dem einen Gemüseland alle Pflanzen
gesund, auf einem anderen, unmittelbar daneben gelegenen, eine große
Anzahl von ihnen krank. Es gab Kulturen, in welchen 50, ja sogar 70 %
der Tomaten infolge des Pilzschädlings abgestorben waren oder doch
schon in der Welke standen. Die Tomatensorten: Holländische Trauben-
tomaten, Lukullus, Sunrise, Alice Roosevelt und Dänischer Export
waren gleichmäßig ergriffen. Die Bezugsquellen der Samen sind verschie-
den. Das Auftreten des Pilzes wurde 1919 von den Züchtern zuerst
bei Anfang der Fruchtbildung bemerkt (es starben zu dieser Zeit schon
!, Haupt- und: Nebenfruchtformen S. 168.
Heinsen. Das Auftreten und die Verbreitung des Tomatenkrebses, 17
Pflanzen ab), doch mögen die ersten schwarzen Pilzfleckchen übersehen
sein. Ich stellte fest, daß die Einwanderung des Pilzes nicht etwa von
wundgeriebenen Bindestellen ausging und ebenso wenig von den Wund-
flächen der beschnittenen Zweige. Die Züchter meinten, bemerkt zu
haben, daß die Flecken an der Sonnenseite zahlreicher erschienen als
an der beschatteten; doch fand ich dies nicht bei meiner Aufnahme
bestätigt. Günstig für die Erhaltung der Tomaten scheint mir aber zu
sein, ihnen einen möglichst luftigen Standort zu geben; jedenfalls zeigte
sich der Pilz an solchen Plätzen weniger. Nach Angabe der Besitzer
greift die Krankheit am schlimmsten bei naßkalter Witterung um sich,
Auffallend ist, wie plötzlich und heftig der Schädling auftritt. Es
wird behauptet, daß die Pflanzen zuweilen im Lauf von 24 Stunden
welken, von einem Tag zum anderen; doch mögen in solchen. Fällen
die ersten Anfänge der Krankheit übersehen sein. Einer der Pflanzer
hat den Versuch gemacht, durch sofortiges Entfernen der befallenen
Tomaten die gesunden zu retten, hat aber der Seuche damit keinen
Einhalt gebieten können. Gerade auf dem Felde, wo diese Vorsichts-
maßnahme getroffen wurde, gingen noch nachträglich fast sämtliche
Pflanzen zugrunde.
Die Äcker erkrankter Tomatenkulturen. zeigen folgendes Bild:
Herdweise steht welkes Kraut neben frischem. Ich sah Plätze, wo
5, 20, 50 und mehr Pflanzen abgestorben waren, umgeben von gesunden;
eine Reihe erkrankter neben einer Reihe völlig gesunder Tomaten.
In solehen Krankheitsherden stehen oft einzelne völlig lebenstrisch
gebliebene Pflanzen. Der Grund, warum diese verschont geblieben sind,
ist nicht ersichtlich.
Die an den Strünken auftretenden kleinen Flecke verschmelzen
ungeheuer schnell und bilden große schwarze Stellen, die bis zu 6 cm
und darübeı anwachsen können. In vielen Fällen dehnen sich die Flecken
stengelumtassend aus, doch können sie auch einseitig bleiben. Der Be-
fall erfolgt gewöhnlich dicht über dem Erdboden; hier treten die Flecken
im allgemeinen auf, doch kommen sie auch am Stamm in beliebiger Höhe
vor. An den schwächeren Seitenästen, den Blättern und Früchten
bemerkte ich damals den Pilz nicht. Vorzugsweise gern scheint sich der
Parasit in den Winkeln der Verzweigungen einzunisten, wo sich aus
dem punktartigen Fleck oft in zwei oder drei Tagen eine mehrere Zenti-
meter große Stelle entwickeln kann. Schon bei ganz geringer Ausdehnung
der Krankheit tritt ein Welkwerden des Krauts ein, und die Züchter wol-
len beobachtet haben, daß dies oft schon nach zwei oder drei Tagen
geschieht. Die großen Stellen zeigen eine Einsenkung (Schrumpfung)
der Rinde; in scharter Linie hebt sich das gesunde vom erkrankten Ge-
webe ab, und der Pilz wächst mit gleicher Geschwindigkeit in die Tiefe
wie er dies an der Oberfläche tut. Selbst bei sehr kleinen Flecken kann
Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXXI. 2
18 Originalabhandlungen,
das Myzel schon bis zur Mitte des Stammes vorgedrungen sein. Mikrosko-
pische Untersuchungen ergaben dies mit Sicherheit. |
Als ich im Frühjahr 1920 die Vierlande besuchte, bemerkte ich schon
am 14. April in den Treibkästen vereinzelte kranke Pflanzen. Wenige
Wochen später trat der Pilz auch in Warwisch aut, wie Herr Professor
KRlebahn konstatieren konnte. In allen Fällen sah man die vom Schäd-
ling verursachte Schwärzung nur hart über dem Erdboden oder dicht
unter demselben. Nach der Verpflanzung, in der Zeit von meinem ersten
zu meinem zweiten Besuch, Ende Mai, schritt die Krankheit kaum vor-
wärts. Erst Anfang Juli erhielt ich die Nachricht von einem stärkeren
Auftreten des Tomatenkrebses. Bei der Besichtigung fiel es mir auf,
daß sich die erkrankten Stellen nur dicht über dem Erdboden vorfanden,
niemals an den obern Teilen der Pflanze, auch sei bemerkt, daß stärkere
Schädigungen (bis zu 50 %) auf solchem Gartenland auftraten, das im
Vorjahre seuchenfrei war: umgekehrt aber, daß auf dem Boden, der
1919 als Krankheitsherd galt, jetzt fast ausnahmslos gesunde Pflanzen
standen. Leider finde ich nach vierwöchiger Abwesenheit das Bild völlig
verändert. Wie im Vorjahre zeigt sich der Pilz fast auf allen Ländereien,
auch dort, wo der Besitzer den Boden sauber hielt und alle Abfälle ver-
nichtete. Die schwarzen Stellen sind jetzt nicht nur am Strunk, dicht
über dem Boden, sondern treten, wie damals, auch in den oberen Teilen
auf. Es scheint, als würden alle Sorten gleichmäßig befallen; ich kann
keine als widerstandsfähig empfehlen. Das naßkalte Wetter im Juli und
August ist also wieder in diesem Jahre von schädlichem Einfluß gewesen.
In Horst erkrankten die Tomaten auf schwerem, feuchtem Boden,
während die auf leichtem, sandigem Land ausnahmslos gesund blieben.
Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß wir es mit einem echten Boden-
pilz zu tun haben.
Durch Entfernung des untern, kranken Teils der Pflanze und Neu-
bewurzelung derselben wäre vielleicht eine Möglichkeit gegeben, einen
Ersatz für die absterbende zu schaffen, da sich der Pilz nach meiner
Beobachtung nur in sehr seltenen Fällen wieder zeigt. Selbstverständ-
lich müßte der Ableger auf seuchenfreien Boden verpflanzt werden.
Eine größere Anzahl Keimpflanzen, die einer Saat von Tomaten ent-
stammen, bei welcher sich im Jahre 1919 der Pilz sehr heftig bemerkbar
gemacht hatte, sind von mir in den Gewächshäusern der Bot. Staats-
institute Hamburgs in Zucht genommen worden. Bis zur Stunde ist
noch keine einzige dieser jetztin Fruchtreife stehenden Pflanzen erkrankt.
Die Mittel, die zur Bekämpfung des Schädlings angewendet wurden,
haben sich bisher wenig wirksam erw iesen. Am besten bewährte sich
noch eine frühzeitige Anwendung von Kupferkalkbrühe. Versuche,
die ich augenblicklich anstelle, werden hoffentlich weitere Aufklärung
über das Verhalten des Pilzes und über die Möglichkeit seiner Bekämp-
fung bringen.
=
BR
2
NER,
S chaffnit. Eiweißerdalkaliverbindungen zur Erhöhung de: Haftvermögens. 19
Mitteilung aus der Hauptstelle für Pflanzenschutz an der
Landw. Hochschule Bonn -Poppelsdorf.
Von E. Schaffnit.
Die Anwendung von Fungiziden und Insektiziden scheitert bei un-
günstigen Witterungsverhältnissen bekanntlich daran, daß sie durch
Regen leicht wieder abgewaschen werden und nicht zur Wirkung gelangen.
Auf ihre Wirkung bei feuchter Witterung, die Voraussetzung für die Ent-
wieklung und Ausbreitung der meisten Pilze ist, kommt es aber gerade
an. Der übliche Kalkzusatz genügt nicht, wenn nicht, wie bei der Her-
stellung der Borcdelaiser Brühe, eine chemische Umsetzung des Kalks
stattfindet. Aber auch dann wird die Haftfähigkeit der Kupierkalk-
mischung beeinflußt von physikalischen Verhältnissen, der Feinfiockig-
keit der Brühe usw.
Die bisher als Haftmittel für Spritzbrühen hauptsächlich verwand-
ten Stoffe, wie Harzölseifen, Melasse und andere Stoffe sind wasserlöslich
und werden daher bei Regen ebenso wie Kalk abgewaschen. Von den
Seifenbrühen ist außerdem bekannt, daß sie die Funktionen des Blattes
beeinträchtigen und den Blüten- und Fruchtansatz der Pflanzen hemmen
oder ganz verhindern. Über andere Stoffe, die von Perraud!) außer
Seifen versucht wuıden, sagt Hollrung?°): „Perraud hat eine größere
Anzahl soleher Zusatzmittel (getrocknetes Blut, Eiweißpulver, Klebe-
gummi, Kleister, Dextrin, Wasserglas, Melasse, Tonerdesilikat, Kelo-
phonium) geprüft und gefunden, daß völlig unbrauchbaı für den erstreb-
ten Zweck sind: Stärkekleister, Dextrin, Eiweiß, getrocknetes Blut,
Tonerdesilikat. Einigermaßen brauchbar waren Seife, Wasserglas, Me-
lasse, Klebegummi, Mehlkleister“. Es steht also außer Zweifel, daß ge-
eignete Haftstoffe für Pflanzenschutzmittel fehlen, und es ist Veranlas-
sung vorhanden, nach solchen Umschau zu halten und solche herzustellen.
Die Forderungen, die an ein ideales Haftmittel gestellt werden
müssen, sind folgende: 1. Das Insektizid bzw. Fungizid muß durch das
Haftmittel derart auf der Blattfläche festgehalten werden, daß es durch
Niederschläge nicht oder doch schwer abgewaschen wird. 2. Es muß
die Eigenschaft besitzen, aus einem in der Spritzflüssigkeit löslichen
Zustand nach der Verteilung auf der Blattfläche in unlöslichen über-
zugehen. 3. Es darf die Assimilationstätigkeit und die Entwicklung der
Pflanzen nicht hemmen.
!) Journal d’agricult. prat. 1889. Il 814. 1. 229,
®) Hollrung, Die Mittel zur Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten.
2. Auflage, Berlin, P. Parey, Nr. 132.
20 Originalabhandlungen.
Die unter 2 genannten Eigenschaften sind unter den kolloidalen
Stoffen zu suchen und zwar in der Gruppe der Eiweißkörper, der Albu-
mine, Globuline, Proteide usw.. wenn sie in bestimmte chemische Ver-
bindungen übergeführt werden. Die Versuche, Eiweiß als Haftmittel
zur Anwendung zu bringen, sind nicht neu. Schon Perraud (vergl.
oben) hat versuchsweise getrocknetes Blut und Eiweißpulver (vermutlich
getrocknetes Hühnereiweiß) als Haftmittel, aber ohne Erfolg verwendet.
Diese Eiweißstoffe behalten auch nach der Verteilung der Spritzfküssig-
keit und dem Eintrocknen auf dem Blatt ihre Löslichkeit und werden
daher durch Niederschläge abgewaschen; man ist infolgedessen nicht
zu ihrer Anwendung übergegangen. Nun hat eine Anzahl von Eiweiß-
stoffen die Eigenschaft, mit Erdalkalien Verbindungen einzugehen,
die beim Eintrocknen unlöslich werden. Die Eiweißverbindungen mit
Natrium- oder Kaliumhydrat oder Ammoniak behalten ihre Löslichkeit
nach dem Eintrocknen, während Erdalkalien, wie Kalk, sie zwar in was-
serlösliche, beim Eintrocknen jedoch in unlöslichen Zustand übergehende
Verbindungen überführen. Noch geringere Löslichkeit als die Kalkver-
bindung besitzen die Baryumsalze.
Im Hinblick auf diese Eigenschaft wurden nun Versuche mit Ei-
weißerdalkaliverbindungen angestellt und gefunden, daß sich insbeson -
dere die Kaseinkalkverbindung als vorzügliches Haftmittel bewährt
und allen an ein solches zu stellenden Anforderungen entspricht. Kasein
wird hergestellt aus der Milch, entweder durch Eigensäuerung oder Aus-
fällen mit Säuren, wie Salzsäure, Essigsäure usw., oder aber durch
Labkoagulation. Das ausgefällte Milcheiweiß wird durch Auswaschen
mit Wasser und Befreiung von Fett gereinigt und getrocknet. Mit Erd-
alkalien gemischt und mit etwas Wasser angerührt, liefert es eine schlei-
mige Masse, die man der Spritzflüssigkeit zusetzt. Ein Ausführungs-
beispiel mag folgendes sein: Man wägt 20 8 staubfein gepulvertes Kasein
ab, mischt es in der Reibschale mit etwa 5 & scharf geglühtem Kalzium-
oxyd, gibt langsam 150—200ccm Wasser zu und läßt eine halbe Stunde
stehen. Nach dieser Zeit ist eine diekschleimige Masse entstanden,
der man nach und nach unter Umrühren soviel Wasser zusetzt, bis sie
dünnflüssig geworden ist. Die Flüssigkeit trägt man in 100 Liter Schwein-
furtergrünbrühe oder Bordelaiserbrühe usw. ein, rührt gut durch und er-
hält die gebrauchsfertige Mischung.
Durch den Zusatz des Haftmittels zur Bordelaiserbrühe usw. wird
auch eine erheblich feinere Verteilung der Spritzflüssigkeit erzielt.
Zum Nachweis des Haftvermögens wurden folgende analytischen
Bestimmungen ausgeführt: .
1. Versuch.
Am 16. Juli wurden Rebstöcke mit einer Lösung von kolloidalem
Kupfer (Curtakol) behandelt. Die Herstellung erfolgte nach Anweisung
'Schaffnit. Eiweißerdalkaliverbindungen zur Erhöhung des Haftvermögens. 21
des Herstellers durch Autlösung von 660 g Curtakol in 160 Liter Wasser.
Für die erste Versuchsreihe wurde der Lösung 500 g gelöschter Kalk,
- für eine zweite 2 %, Haftmittel zugeiügt. In einer dritten Serie wurde
nicht gespritzt, sondern das Kupferpräparat mit dem gepulverten Haft-
mittel gemischt auf die Blätter in taufeuchtem Zustand derart verstäubt,
daß genau so viel Kupfer auf die gleiche Stockzahl kam wie in den beiden
ersten Versuchsreihen.
Nach 16 Wochen wurden die Blätter von meinem Assistenten,
Herrn Dr. Lehmann, auf ihren Kupfergehalt untersucht. Zu diesem
Zweck wurde 1 kg Weinlaub getrocknet, pulverisiert und zu jeder Kupfer-
bestimmung auf jodometrischem Wege 20 g der Trockensubstanz ver-
wendet. Das Ergebnis war folgendes:
1. Kupfergehalt von Blättern, die ohne Zusatz von Haftmittel
bespritzt waren, 0,005 g.
2. Kupfergehalt von Blättern, die unter Verwendung von
Haftmittel bespritzt waren. 0,011 g
3. Kupfergehalt von Blättern, die unter Zusatz von Haftmittel
bestäubt waren, 0,018
Der Kupfergehalt, der later, : von Haftmittel Be
Blätter war also mehr als doppelt so hoch als der von Blättern, die
ohne Zusatz von Haftmittel behandelt waren. Die. bestäubten Blätter
enthielten sogar mehr als die dreifache Menge Kupfer, ein Ergebnis,
Jas Veranlassung gibt, der Bestäubung, die ja vor allem erhebliche
wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt, erhöhte Aufmerksamkeit zuzu-
wenden.
Il. Versuch.
Am 15. April wurden behaarte Stackelbeeren 14 Tage nach deı Blüte
mit einer in der bekannten Weise hergestellten Uraniagrünbrühe (100 g
Uraniagrün + 500 g gelöschten Kalk + 100 Liter Wasser) behandelt;
in einer zweiten Versuchsreihe wurden der Brühe 2 % Haftmittel zuge-
setzt.
Am 15. Mai wurden für jede Bestimmung 0,5 kg frische Stachel-
beeren getrocknet usw. In je 10. g der Trockensubstanz wurde der Ge-
halt an Arsen titrimetrisch bestimmt. Die Früchte. die unter Zusatz
von Haftmittel mit der Arsenbrühe bespritzt waren, enthielten 0,00023 g
arsenige Säuıe, die Früchte, die ohne Zusatz von Haftmittel bespritzt
waren, nur 0,00016 g aısenige Säure.
Also die gleichen Verhältnisse wie im ersten Versuch.
III. Versuch,
Um zu prüfen, welche Menge der Spaitzflüssigkeit unmittelbar
auf dem Biatt festgehalten wird, und welche Menge durch das Abtropien
verloren geht, wurde eine Arsenbestimmung sofort nach der Bespritzung
22 Originalabhandlungen,
„nd nach dem Abtrocknen der Spritzflüssigkeit ausgeführt. Am 14. Mai
wurden zu diesem Zweck halbausgewachsene Koblblätter in gleicher
Weise wie die Stachelbeeren mit Uraniabrühe bespritzt, und zwar in
einer Versuchsreihe onne Haftmittel un: in der zweiten unter Zusatz
von Haftmittel. In je 10 g der lutttrockenen Substanz einer Durch-
schnittsprobe wurden nachgewiesen: :
1. Nach Zusatz von Haftmitteln 0,00243 g arsenige Säure,
2. Ohne Zusatz von Haftmitteln 0,00079 g arsenige Säure.
Aus sämtlichen Analysen geht hervor, daß die Blätter wesentlich
größere Mengen des Fungizids und Insektizids enthielten, die mit diesen
unter Zugabe von 2%, Haftmittel zur Spritzbrühe behandelt worden
waren, als solche, die ohne Zusatz der Kaseinkalkverbindung bespritzt
waren.
Vor Kriegsausbruch betrug der Preis für Kasein 0,70 MH für das
Kilo. Augenblicklich ist er aber derart hoch (14,00 .M für das Kilo),
daß man vorerst von seiner Anwendung wird absehen müssen. Auch
Blutalbumin ist zu tener. Unser Augermerk ist zur Zeit daraut ge-
riehiet, einen Körper zu tinden, der die gleichen Eigenschaften wie das
Kasein besitzt und gleichzeitig so hillig ist, daß seine Anwendung wirt-
schaftlich erscheint. Gelingt dies, so eröffnet sich die Aussicht, daß
künftigim Verbrauch an Bekämpfungsmitteln durch Verwendung schwä-
cherer Brühen oder durch Vermeidung wiederholt notwendiger Besprit-
zungen erbeblich gespart werden kann. Weiterhin werden dann Versuche
im großen auszuführen sein, um den Wirkungswert der Bestäubung
an Stelle der Bespritzung zu prüfen. Das Bestäubungsveifahren schei-
terte seither daran, daß das Fungizid durch Regen abgewaschen wurde
und nicht genügend zur Wirkung kam.
Nz»chschrift. Während der Drucklesung vorstehender Ver-
öffentlichung erschien in Heft Nr. 18/23 des Zentralblattes für Bak-
teriologie II. Abtl. vom 6. Januar 1921, S. 490 ein Referat über eine
Mitteitung von Müller-Thurgau über ‚erhöhte Haftfestigkeit der
Bordeauxbrühe (Schweizer Zeitschrift für Obst- und Weinbau, Jahrg. 28,
1919)“. Dieser Mitteilung zufolge hat Müller-Thurgau ähnliche
Versuche mit Kasein ausgeführt und durch dessen Zusatz erhöhte
Haftfestigkeit des Fungizids erzielt.
Eine Beobachtung über Apfelmehltaubefall und seine
Beziehung zur örtlichen Lage.
Von Hermann Losch,
"Am 12. September 1919 besichtigte ich im Auttrag der Württ.
Landesanstalt für Pflanzenschutz mehrere Obstgüter bei Grunbach
IL
“
Sr
y
Find
Losch. Eine Beobachtung ber Apfelmehltaubefall. 23
im Remstal, woher uns starkes :Auftreten des Apfelmehltaus gemeldet
worden war. Bei dieser Besichtigung fiel mir ein kleineres Baumstück
dadurch besonders auf, daß es ganz ungleichmäßigen Mehltaubefall
zeigte.
Das Baumgut liegt am Hang in südöstlicher Lage an einem rechts-
seitigen Seitentaleinschnitt des Remstales. Der Boden besteht aus
Keupermergel. Früher war es ein Weinberg. Oben beginnt es etwa
in halber Höhe des Hanges, unten grenzt das Stück an Baumgüter mit
Wieswuchs an, die mit alten hohen Obstbäumen bepflanzt sind und unter
mäßiger Neigung zur Talsohle hinabreichen. Das ganze Baumstück
ist mit Halbhochstämmen gleichen Alters der Sorte „Schöner von Bos-
koop‘ bepflanzt.
Es zeigte sich nun im oberen Teil des Baumstückes sehr starker
Mehltaubefall, der allmählich nach unten abnahm und ganz unten
nur noch sehr gering war.
Die Lage am Hang nach Südosten bringt im oberen Teil des Baum-
stückes ziemlich starke Sonnenbestrahlung mit sich. Der Me;geiboden
ist locker und heiß. Im unteren Teil erscheint die Sonne später und die
Strahlen fallen nicht in so steilem Winke! aut. Den untersten Teil
des Stückes beschatten außerdem die alten Hochstämme der angrenzen-
den Baurmgüter eine Zeitlang während des Vormittags. Wir haben also
im oberen Teil eine ausgespiochen heiße, trockene Lage, die nach unten
allmählich weniger heiß und feuchter wird.
Mit der Abnahme der heißen Lage geht die Abnahme des Mehltau-
befalles ganz augenfällig parallel. Nach Rebholz!) ‚leiden am Mehltau
besonders Äpfel mit hellgrüner Blattfarbe und mit graufilzigen Blättern,
wie die Sorten Landsberger Reinette, grüner Fürstenapfel, Bismarck
und Kaiser Alexander und diese vor allem in warmen Lagen‘. Schaff-
nit und Lüstner?) stellten bezüglich des Apfelmehltaus, Podosphaera
leucotricha, eine geringe Anfälligkeit von Ananas-Reinette und Jakob
Lebel, eine sehr große der Sorte Bismarck fest.
Entweder haben wir es in unserem Fall mit einer direkten Wechsel-
beziehung zwischen Mehltaubefall und Lage (Sonnenbestrahlung bezw.
Schatten) zu tun oder mit einer indirekten insofeın, als die Sorte ‚‚Schö-
ner von Boskoop“ einen feuchten Boden verlangt ?) und deshalb in heißer
Lage vielleicht auch größere Anfälligkeit für den Mehltau zeigt. Nach
gütiger mündlicher Mitteilung von Herrn Landesökonomierat Sch ö n-
', Hiltner, Pflanzenschutz nach Monaten geordnet. (Verlag E. Ulmer.
Stuttgart.) S. 111.
?) Schaffnit und Lüstner, Bericht über das Auftreten von Feinden
und Krankheiten der Kulturpflanzen in der Rheinprovinz im Jahre 1915
Bonn 1916.
3) Württ. Obstbuch. (Stuttgart 1905, Verlag d. Württ. Obstbauvereins)
S. 107 und 113.
24 Originalabhandlungen.
berg, der reiche Erfahrungen im Obstbau besitzt, steht diese An-
schauung ganz im Einklang mit seinen sonstigen Erfahrungen mit
dieser Sorte, welche in heißer Lage, vor allem infolge mangelhafter
Wasserversorgung, nicht gut gedeiht und so für Krankheiten empfäng-
licher wird.
Die Beobachtung von Osterlamm !) stellt bezüglich des Eichen-
mehltaus ähnliche Verhältnisse fest. Danach wurden beschattete Eichen-
pflanzen nicht befallen, während ganz in der Nähe stehende unbe-
schattete empfindlich litten. Es zeigte sich dies an einem Saatkamp,
auf welchem einige Beete ungejätet blieben und das Unkraut dabei die
doppelte Höhe erreichte als die Richen und diese beschattete. Auch beim
Waldfeldbetrieb wurde die Erfahrung gemacht, daß Eichen, die im
Schatten der mannshohen Maispflanzen standen, vom Mehltau verschont
blieben, nachdem sie in früheren Jahren sehr unter der Krankheit ge-
litten hatten, während nicht beschattete auch jetzt noch sehr heftig
mitgenommen wurden. Nach Neger?) ist die Konidienbildung beim
Eichenmehltau an den im Licht stehenden Sprossen gegenüber solchen
in einem Dunkelraum stehenden weit üppiger, obwohl in beiden Fällen
sich ein reiches, weitausgebreitetes Myzel gebildet hatte. Damit steht
im Einklang, daß der Eichenmehltau bei sonnigem Wetter, sowie an
freien Plätzen (Blößen, Kahlschlägen) eine viel üppigere Entwicklung
erfährt als bei trübem Wetter und im Schatten des Bestandes.
Ob und wie weit diese Beziehungen zwischen Befall und Außenbe-
dingungen allgemein auch für den Apfelmehltau gelten, müßte durch
weitere Beobachtungen und Versuche mit verschiedenen Sorten und
an anderen Orten festgestellt werden.
Die Sporen der Getreidebrandpilze sind nicht giftig.
Von Dr. E. Baudy:.
Durch einige Arbeiten wurde schon nachgewiesen, daß die Sporen
der (etreidebrandpilze, also auch des Schmierbrandes, Tilletia tritiei,
nicht giftig sind, wie früher manche tierärztliche Schriften veröffentlich-
ten; und doch wieder tauchen Nachrichten auf von ihrer Giftigkeit
und Schädlichkeit für den tierischen Organismus. So ist auch in der letz-
ten Zeit die Nachricht verbreitet worden, daß ‚‚man mit brandigem Ge-
treide Kücken nicht füttern darf, da ihr zarter Organismus nicht wider-
standsfähig ist. Oft hat der Genuß eines brandigen Getreides den Tod
!) Österlamm, Beiträge zum Kampf gegen den Eichenmehltau. Erdes-
gete lapok (Forstl. Blätter). Heft VII, 1912.
”) Neger, F. W., Der Eichenmehltau (Microsphaera Alni [Wallr.] var-
quercina). Natw. Zschr. f. Forst- u. Landw. 13. Jahrg. S. 1—30, 1915.
Baudys. Die Sporen der Getreidebrandpilze sind nicht giftig, 25
als Folge. Für das erwachsene Geflügel ist besser, wenn wir ein solches
Getreide vor dem Verfüttern überbrühen“.
Ich machte zwei ‚Jahre hindurch Fütterungsversuche mit Sporen
des Getreidebrandes und setze sie nun fort. — Die ausgeführten Ver-
suche mit weißen Mäusen, Kücken und Kaninchen sind in der vom Jahre
1915 unten angeführten Arbeit enthalten). Die Kücken wurden 7 Wochen
gefüttert und bekamen so viel brandiges Getreide, wie es in der Praxis
nie vorkommt, denn die Weizenkörner waren in eine schwarze Masse
des Brandes eingehüllt: trotzdem hatten aber die Kücken ununterbro-
chen Freßlust, wuchsen und nahmen an Gewicht zu, so z. B. vom 4. Juni
bis 25. Juni 1912 stieg das Gewicht um 51 g. Binnen der 7 Wochen,
wo die Versuche mit ihnen gemacht wurden, waren sie munter, so daß
man von einem Zeichen der Krankheit nicht sprechen konnte. Beim
Schlachten waren die Kücken dick, mit reichlichem Fett unter der Haut,
wie auch auf den Gedärmen. Das Sezieren aller Versuchstiere wurde von
Doz. M. U. Dr. Ant. Schönfeld durchgeführt. Beim Ausweiden der
Küchlein waren die Lunge, Leber, Herz und Niere, Gedärme ganz
normal, von einem schädlichen Einfluß konnte nicht die Rede sein.
Die Gedärme waren eher anämisch als katarrhisch. Der ähnliche Fall
war bei den Mäusen und Kaninchen, denen es bei diesen gefürchteten
Sporen ganz gut ging, sie verloren nicht die Freßlust, wuchsen rasch und
die Mäuse vermehrten sich sogar normal.
Verschiedene Warnungen vor Giftigkeit des Brandes in den landwirt-
schaftlichen Zeitungen veranlaßten mich zu diesem Brand zurückzu-
kehren. In meinem Arbeitszimmer, bei Versuchen mit Tieren waren so
viele solcher Sporen, daß die Lutt mit ihnen fortwährend gesättigt war,
weil beim Wägen, Wenden und Durchsieben des Getreides so viele Sporen
in der Luft wirbelten, daß sie gerade so wie ein anderer Staub die Nasen-
schleimhäute zum Niesen reizten; ich konnte sie aber auch tatsächlich
im Schleim der Schleimhäute feststellen, fand sie sogar in Mund und
Augen, also an Stellen, wo sie ein passendes Medium zum Keimen hatten
und eine Entzündung verursachen konnten.
Da ich mich für diese Sache interessierte und bei meinen mikro-
skopischen Mehl- und Backversuchen, jetzt hauptsächlich in der Zucker-
bäckereiproduktion, immer reichliche Schmierbrandsporen fand und
finde, stellte ich an mir selbst Versuche an, ob sie nicht auf den mensch-
liehen Organismus wirken, der doch verschieden von dem tierischen ist.
Deswegen besorgte ich mir 9,5 g brandige Körner, die ich im Mörser
samt den Weizenhülsenresten leicht zerrieb und gab dies in 10 dkg
Weizenmehl, welches unter Zugabe von etwas Zucker, Fett und Wasser
am 3. Jan. 1919 gebacken wurde und 18 dkg wog. Das Gebäck war ganz
liehtschwarz, porös, aber sehr bröckelig. Den 1. Februar morgens um
2) Siehe E. BaudyS, Nejedovatost snöti obilnych (Zemödälsky Archiv 1915),
26 Originalabhandlungen.
Ss Uhr aß ieh auf hungrigen Leib fast die Hälfte des Gebäcks mit Wasser,
da ich die widerlichen Teile nicht schlucken konnte; damit ich diesen
widerlichen Geschmack beseitigte, mußte ich den Absud gebrannten
Kornes nachtrinken. Um 10 Uhr trank ich wiederum Wasser, um den
sich meldenden Magen zu stillen. Schmerzen verspürte ich aber keine,
obzwar ich hoffte, daß wenn der Brand einen schädlichen Einfluß auf
den menschlichen Organismen hat, er sich am besten im verdauenden
Magen zeigen würde. Zu Mittag hatte ich sehr guten Appetit zum Essen,
deı in den letzten "Tagen ganz gefeh\t hatte, weil ich immer nach Genuß
des Brotes nach 2 Stunden Darmkrämpfe und einen schmerzlichen
Stuhlgang hatte; der Boden war also für Versuche sehr geeignet. Nach
dem Mittagsmahl um 2 Uhr nachmittags nahm ich Y, des brandigen
Gebäcks zum Kaffee und am 2. Februar morgens aß ich den Rest, ohne
den geringsten schädlichen Einfluß. Ich spürte keine Darm- und Magen-
schmerzen, im Gegenteil hatte ıch einen größeren Apyetit zum Essen.
Am 2. Februar war aber der Stuhlgang gegen den normalen härter
und am 3. Februar eine schwache, schmexzlose Verstopfung und eine
schwache Bildung von Gasen. In den .Fäkalien waren die Sporen des
Schmierbrandes vollkommen unversehrt, auch die Haut der Sporen war
wohlverhalten. Die unverdauten Hülsenteile gingen gleichfalls mit den
Fäkalien fort. sodaß es möglich ist, die Art des Getreides zu bestimmen,
in meinem Falle den Weizen: wie ersichtlich, ist diese Cellulose in un-
serem Verdauungstrakt such nicht im geringsten verdaulich. Es ist
eine Verschwendung mit dem Futter, wenn die Approvisationsämter-
den Konsumenten Mehl und Kleie zuteilen, die zwar ein passendes Futter
fürs Vieh sind, aber ein wertloses Nahrungsmittel für den menschlichen
Organismus. Die Herren, welche anempfehlen, das Getreide so hoch aus-
mahlen zu lassen, und meinen, daß auch das Stroh für uns ein Ersatz-
mittel ist, sollten Versuche an sich selbst ausführen, und ich glaube,
daß ihnen die Lust vergehen würde, etwas Ähnliches zu behaupten.
Ich nahm eine so große Merge von Sporen des Schmierbrandes
ein, wie sie nicht einmal in dem schlechtesten Mehl vorkommen, und ohne
irgend einen schädlichen Einfluß auf die Gesundheit, deswegen erkläre
ich noch einmal, daß die Sporen des Getreidebrandes, also
auch des Schmierbrandes, für den tierischen Organismus
nicht giftig und auch für den menschlichen gar nicht
schädlich sind.
Pott!) gibt an, daß der Genuß des Brandes die Peristaltik der Ge-.
därme schädigt, daß als Folge eine ammoniakanische Gärung und Ge-
rinnen des Magnesium-Ammonium-Phosphates zu Darmsteinchen ein-
') Dr. E. Pott, Handbuch der tierischen Ernährung und der landwirtschaft-
lichen Futtermittel. I, 1904.
Referate. 27%
trete; da müßte das Vieh nur lauter Brand zu sich nehmen, damit
diese Verletzung in den Gedärmen entstehen kann.
Eriksson!) und nach ihm Sorauer?) sagen, daß die Sporen
des Streifenbrandes (Ustilago longissima) gittig sind, ‚wenn man das
Rindvieh mit frischem Gras (Süßgras) füttert. Das Sübgras wächst
bei uns aut feuchten Stellen, namentlich längs der Gewässer; es ist ein
schlechtes Futteı. Der Streifenbrand ist schon seit der jungen Entwicke-
lung de: Pflanze auf den Blättern sehr und überall verbreitet. Da kann
man tatsächlich bei größerem Verfüttern den schädlichen Einfluß auf
den tierischen Organismus feststellen, wie es Köpke anführte. In
seinem Falle wirkten sie auf den tierischen Organismus tödlich. Köpke
behauptet, daß hier das chemische Gift wirkte und daß sich die Intoxi-
kation mit den Pilzen einstellte. Endlich sagte er, daß die Vergiftung nach
dem Genuß des befallenen Süßgrases mit Streifenbrand entstanden sei,
Diese Veigiftung ist aber nicht durch den Streifenbrand verursacht
worden, sondern durch Glykoside, welehe die jungen Pflanzen des Süß-
grases enthalten, gerade so wie bei Sorghum und noch anderen Gräsern.
Der Gehalt an diesen Glykosiden schwankt in der Pflanze nach den kli-
matischen und pedelogischen Einflüssen. Aus diesen Glykosiden ent-
wickelt sich im Magen Blausäure. welche die Ursache der Vergiftung ist.
Referate.
Molisch, Hans. Pflanzenphysiologie als Theorie der Gärtnerei. Dritte,
neubearbeitete Auflage. ‚Jena, Gustav Fischer. 1920.
Das vortreffliehe Lehrbuch von Molisceh, welches innerhalb vier
Jahren drei Auflagen erlebt hat, bedarf nur eines wiederholten Hinweises,
aber keiner Empfehlung mehr. Die neue Auflage ist genau durchgesehen,
an einigen Stellen ergänzt und um mehrere Kapitel bereichert. Das Ge-
biet der Pathologie wird vielfach berührt oder auch eingehender behan-
delt. So findet man die Wirkungen des Kalkmangels (S. 5) und die Kalk-
feindlichkeit (S. 7) besprochen, die C'hlorose infolge von Eisenmangel
und ihre Heilung (S. 8), den durch kärgliche Ernährung verursachten
Zwergwuchs (S. 34), das richtige Begießen (S. 71), die Ringelungen
und ähnliche Wunden und ihre Folgen (S. 74), saprophytisch oder
parasitisch lebende Blütenpflanzen (S. 95), die Wirkungen stagnierender
Bodennässe (S. 117). den Baumschnitt (S. 161— 170), die Herbeiführung
von vorzeitigem Laubfall durch mangelhafte Wasserzufuhr, stagnierende
Bodennässe, Lichtmangel, Tabakrauch und Frost (S. 1885—195), das
1) J. Eriksson, Giftiges Süßgras, Glyceria spectabilis von Ustilago longis-
sima befallen. (Zeitsch. f. Pflanzenkrankheiten. X. 1900, S. 15.)
») P. Sorauer, Handbuch der Pflanzenkrankheiten. II. 1908. S. 313.
28 Referate.
Abfallen von Blütenknospen, Früchten und Zweigen (S. 195). Der
vierte Abschnitt (S. 197—210) behandelt das Erfrieren und Gefrieren
der Pflanzen. Ferner sei aufmerksam gemacht auf die Abschnitte
von der infektiösen Panachierung (S. 241), der Altersschwäche (S. 254),
der Parthenokarpie (S. 260), der Unterdrückung der Blütenbildung
durch Lichtmangel, Wärmemangel, Wärmeüberschuß, große Feuchtig-
keit und üppige Ernährung (S. 267 — 269), endiich von den gefüllten Blü-
ten (S. 271— 277). Die vorzügliche Ausstattung des Buches verdient
besonders hervorgehrben zu werden. 0,8:
Miehe, H. Taschenbuch der Botanik. Zweiter Teil: Systematik, Mit 114
Abb. 2. Aufl. Leipzig, Werner Klinkhardt. 1920.
Dem früher hier (BA. 30, 1920, 5.281) angezeigten 1. Teildes Miehe-
schen Taschenbuches der Botanik schließt sich der zweite in derselben
Ausführungan. Er wird sich bei Vorlesungen ebenso nützlich und bequem -
erweisen, ist den Bedürfnissen der Studierenden sehr entsprechend und
kann angelesentlich empfohlen werden. Den Pilzen sind die Seiten 12
bis 20 und die Abbildungen 21-36 gewidmet. Die Spaltpilze bilden,
geschieden in Trichobacteriaceae und Schizomycetes (was Ref. nicht ganz
glücklich erscheint) zusammen mit den Uyanophyceae die Klasse der
Schizophyta, die zwischen Pilzen und Myxomyceten eingeschoben ist,
aber wohl riehtiger an den Anfang des Systemes oder wenigstens vor
die Algen zu stellen wäre. OR
Franee. Der Parasitismus als schöpferisches Prinzip. Zentralblatt f.
Bakter. u. Par., II. Abt. Bd. 50.8. 54-64,
Verf. bespricht die form- und funktionsändernden Einwirkungen
parasitischer Lebensweise; er stellt für den Parasitismus folgende
„Gesetze auf:
1. Die Anpassungen an die parasitische Lebensweise sind bei ver-
schiedenen Klassen des Tierreichs und sogar bei Tier- und Pflanzenreich
oft konvergent. So kehren die Saugnäpfe der Trematoden und Hiru-
dineen bei parasitischen Crustaceen und (vereinfacht) bei parasitären
Protozoen wieder; wurzelähnliche Fortsätze bei Gregarinen (Protozoen),
Örustazeen und Schmarotzerpilzen: morphologische Konvergenz. Als
physiologische Konvergenzerscheinung wird die Spezialisierung der
Bandwürmer und der Rostpilze auf ganz bestimmte Wirtsorganis-
men gedeutet, ebenso die Tatsache, daß sowohl Bakterien als auch
parasitische Würmer den von ihnen befallenen Organismus zur Bildung
von Antikörpern veranlassen, =
2. Die durch die Lebensweise bedingten Neuschöpfungen am Leibe
des Parasiten überwiegen bei weitem die Reduktionen. Verf. wendet
sich gegen die ‚allgemein übliche Autfassung‘‘, daß der Parasitismus
Referate. 29
Ze
zum „typischen Verfall und zur regressiven Metamorphose führe“,
“indem er auf die relative Seltenheit der Rückbildung von Sinnes- und
Bewegungsorganen und Organen des Nahrungserwerbs hinweist, und
führt einige Beispiele von Neuerwerbungen durch Parasitismus .an.
So die feinverzweigten, den ganzen Körper durchziehenden Fortsätze
des Saugrüssels der darmlosen Rhizocephalen, den komplizierten Saug-
apparat der Blutegel, die Hakenkränze der parasitischen Plattwürmer
usw. Neben diesen morphologischen findet er zahlreiche physiologische
Neuanpassungen, z. B. die in sauerstoffreiem Medium stattfindende
Atmung der Darmparasiten, die der intramolekularen Atmung gleich-
zustellen sei, die Bildung von ‚Antidigestionsfermenten‘‘, vermittelst
deren die Darmschmarotzer dem Pepsin und dem Trypsin widerstehen.
3. Der Parasitismus wirkt fortpflanzungsanregend. Erstens tritt
eine ungeheure Vergrößerung der Geschlechtsorgane und Vermehrung
der Geschlechtszellen ein (die jährliche Eiproduktien von Ascaris lum-
bricoides beträgt das 1740fache des Körpergewichts — 1 Uredospore
des Getreiderosts bringt über 300 Milliarden Sporenabkömmlinge
_ hervor), zweitens werden im Dienst der Fortpflanzung ganz neue
ÖOrganformen geschaffen. Beispiele: die 5 Arten von Fortpflanzungs-
zellen der Rostpilze (Uredo-, Teleuto-, Aecidiosporen, Spermogonien
und Sporidien\ und der Formenzyklus in der Entwicklung von Faseiola
hepatica, sowie die merkwürdigen ‚‚Tierehen‘ von Schistosomum haema-
tobium und Diplozoon yaradoxum.
Zum Schluß führt Verf. die hochdifferenzierten parasitischen
Würmer phylogenetisch auf freilebende Ahnen zurück, die durchweg
einfacher organisiert sind, und behauptet das gleiche für die hypotheti-
schen Ahnen der Rost- und Brandpilze. Somit stellt er fest, daß der
Parasitismus einer der wichtigsten Faktoren in der Entwicklung der
lebenden Natur ist. v. Bronsart.
Schenk, P. J. Cursus in Plantenziektenleer bestemd voor eene streek
met cultuur van fruit en grove groenten. (Lehrgang der Pflan-
zenkrankheiten, bestimmt für eine@egend mit Obst-
und Gemüsebau.) Assen 1919—1920. 32 S.
Die Abhandlung enthält eine kurzgefaßte, aber sehr reichhaltige
und gründliche Darstellung der für den Obst- und Gemüsebau wichtigen
Krankheiten und Beschädigungen der Kulturpflanzen in Anlehnung an
dasLehrbuchvon van den Broek und Schenk. Es werden die durch
die unorganische Umgebung der Pflanzen, durch Tiere und durch Pilze
verursachten Krankheiten und Beschädigungen besprochen. Am Schluß
folgt ein Bericht über die im letzten Jahr erhaltenen Ergebnisse der
Bespritzungen mit Karbolineum gegen Läuse, Milben und verschiedene
Schmarotzerpilze. O2.KR.
30 Referate.
Feucht, Otto. Zur Entstehung ‘des Harfenwuchses der Nadelhölzer.,
Naturwiss. Zeitschrift für Forst- und Landw. 1919. 17. Jahrg.
S. 137—139.
‚Allgemein nahm man an, daß sich einzelne Äste auf dem umge-
worfenen, aber nicht entwurzelten Stamme senkrecht aufrichten, wo-
durch parallele Sekundärstämme gleich den Saiten einer Harfe auf dem
liegenden oder schiefen Stamme entstehen. Die Tochterstämme sollten
sich also stets aus den vorhandenen Ästen erster Ordnung entwickeln.
Verf. sah im Schwarzwalde eine andere Entstehungsart: Die Weißtanne
entwickelte aus schlafenden Knospen Triebe nach oben, während die
alten Äste schlaff zur Erde hängen. Matouschek, Wien.
Correns, C. Vererbungsversuche mit buntblättrigen Sippen. Ill. Veronica
gentianoides albocincta. IV. Die albomarmorata- und albopulverea-
Sippen. V. Mercurialis annua versicolor und xantha. Sitzungsber.
d. Preuß. Akad. Wiss. 1920. Stück VI/VII. S. 212—240. Figuren.
Die genannte Veronica-Form ist eine echte Weißrandform (keine
Periklinalehimäre), bei der die Weißkrankheit weder dureh eine Anlage
vererbt noch direkt durch die farblosen (nicht wie bei f. typica grünen)
Samenanlagen übertragen wird. Die /pomoea imperialıs albomarnorata
und Tropaeolum marus albopulvereum sind2 weißbunte konstante Sippen,
die mit den dominierenden fypica-Sippen ganz regelmäßig spaltende
Bastarde bilden. Bei der f. albo-pulverea ist nur das Mosaik viel feiner
als bei der f. albomurmorata. Bei Mercurialis annna gibt es außer einer
zantha-Sippe eine f. versicolor, die zuerst fast reingelhist und später, von
der Spitze ab, normal grün wird. Auch sie ist rezessiv gegen die
!ypica-Sippe und spaltet aus dem Bastard normal ab.
Matouschek, Wien.
Stomps, Theo J. Über zwei Typen von Weißrandbunt bei Oenothera
biennis L. Zeitschr. f. indukt. Abstammungs- und Vererbungslehre.
22. Bd. 1920. S. 261— 274.
Der erste Typus ist so charakterisiert: Das durch Mutation ent-
standene albumarginate Individuum erzeugte einen grünen Seitensproß,
der sich dauernd grün erhielt; aus durch Selbsthestäubung von den
weißrandigen Zweigen gewonnenen Samen kamen nur ganz weiße,
bald absterbende, aus den Samen des grünen Seitensprosses nur grüne
Keimlinge zum Vorschein: die Kreuzung weißrand X grün gab Anlaß
zu einer vegetativen Aufspaltung der F ,-K eimpflanze in grüne und weiße
Zellenkomplexe usw. Diese vegetative Mutation hatte in allererster
Jugend in der äußeren, den äußeren Teil der Rinde erzeugenden Tochter-
zelle einer ursprünglich gewiß vorhandenen und sich periklin teilenden
‚„Periblem-Scheitelzelle‘‘ stattgefunden, indem eine für die Entwick-
Referate, 31
Be ung des Chlorophylifarbstoffes unentbehrliche Eigenschaft plötzlich
in den latenten oder inaktiven Zustand übertrat, und zwar aus einem
besonderen ‚.perlabil‘“ genannten Zustande. — Der zweite Typus
könnte als weißrandige Pflanze ein auf sexuellem Wege durch Mutation
entstandener erster Repräsentant einer neuen konstanten weißrandigen
Rasse sein. — Im dritten Typus könnte eine Zwischenrassenvaria-
bilität im Spiele sein und das Weißrandbunt ein Zwischenrassenmerkmal
wie die Drehung einer gelegentlich gefundenen : Valeriana officinalis
lorsa. Matouschek, Wien.
Gimesi, N. A Bidens tripartitus elzöldült viragzata. (Vergrünung
der Blütenköpfchen von B.t.) Botanik. Közlem, Budapest.
1920, X VIII. S. 16—21.
Verf. fand in Ungarn eine vireszente Pflanze mit sehr auffälliger
grünlicher Farbe der Infloreszenzen. An Stelle der zwei transversalen
Zähne waren 2 gut ausgebildete grüne Blätter, die den Kelchblättern
gleichwertig sind, was der studierte Gefäßbündelverlauf ergab. Diese
Kelcehblätter entwickelten sich besser bei den abnormen Blüten mit
gut entwickelten Fruchtkuoten, bei solehem mit niedrigem Knoten
ist der Griffel stärker entwickelt, d. h. verlaubt. Die Hauptursache
aller dieser Erscheinungen war ‚die mit der Vergrünung der Pflanze
zusammenhängende gesteigerte Lebenstätigkeit, deren Zweck die Siche-
rung des Daseins der Pflanze war. Matouschek, Wien.
Goupin, Henri. Sur les causes de l’elongation de la tige des plantes etiolees.
(Über die Ursachen der Sproßverlängerung etio-
lierter Pflanzen.) Compt. rend. hebd. d. sceanc. de l’Acad.
d. sci. Paris. Bd. 170. 1920. S. 189—191.
Aus verschiedenen Kulturen von Lupinen kommt Verf. zu der An-
sicht. daß die Wachstumsverlangsamung der Lichtpflanzen hervor-
gerufen wird durch die Sekretion eines wachstumshemmenden Stoffes
von Seiten der Chloroplasten. Matouschek, Wien.
Laubert. Laubfall und Wetter im November 1919. Deutsche Landwirt-
schaftliche Presse 47. 1920. S. 17.
Durch eine am 2. November 1919 beginnende 21, wöchige
Periode völlig winterlichen Wetters wurde der Laubfall in Norddeutsch-
land, soweit er nicht bereits erfelgt war, jäh unterbrochen und um
mehrere Wochen verzögert, da die Blätter größtenteils erfroren waren.
Laubert.
32 s Referate.
Becker, K. Ernst. Untersuchungen über die Ursache der Sterilität bei
einigen Prunaceen. Dissert. Halle a. S. 1920. 43. S. 8°. 1 Tafel.
Bei einem Teile der Prunaceen ist die Sterilität auf die Umbildung
der Fruchtblätter in laubblattartige Gebilde zurückzuführen. Bei
Formen mit normalen Fruchtblättern wird ein Embryosack ausgebildet:
da der Nucellus abstirbt, geht ersterer infolge Abschneidens der Nah-
rungszufuhr zugrunde. Bei Prunus cerasifera und Pr. cer. myrobalana
sowie bei den meisten Pr. fruticosa-Varietäten waren zeitweilig reite
Früchte vorhanden. Bei den ersteren sckeinen klimatische Ursachen
vorzuliegen, die Sterilität der übrigen dürfte auf zwei verschiedene
Ursachen zurückzuführen sein: Man hat es mit Bastarden zu tun, wofür
die teilweise Zurückbildung und ancrmale Entwicklung des Pollens
sprechen, oder man hat es zu tun mit Mutanten oder Mutantenkreuz-
ungen. Früher reichfruchtende Prunus-Bäume können ganz steril werden
und nur verkümmerte Früchte produzieren, wie sie bei den Pr. fruticosa-
Varietäten der verschiedenen Standorte beschrieben wurden und zum
Teile auch dem Verfasser vorlagen. Die unteren Zweige produzierten
‚schon längere Zeit in ihrer Fertilität geschwächte Pollenkörner. die
Bienen bringen sterilen Pollen von den unteren Blüten zu den oberen.
Nach Eintritt der Blütenfüllung wurde an den unteren Zweigen über-
haupt kein Pollen erzeugt und so die Pollenübertragung nur auf die
oberen fertilen Blütenzweige beschränkt. Dieser Pollen ist fertil. sodaß
die Bäume wieder reiche Früchte tragen. Wahrscheinlich haben nur die
anteren Äste eine Mutationsperiode durchgemacht, die durch steigende
Unfruchtbarkeit des männlichen Geschlechtes zur völligen Sterilität
und zur Umwandlung der Staubblätter in Blutenblätter führt. Die
oberen Zweige bleiben davon unberührt. So kauın die Sterilität der ge-
nannten Prunaceen auf Belegung mit unfrachtbarem Pollen zurück-
geführt werden, oder auf Mutation fertiler Formen in sterile, wo dann die
Sterilität nicht nur auf das-männliche Geschlecht beschränkt geblieben
ist, sondern auch das weibliche betroffen hat. Matsuschek, Wien.
Löschnig, J. Die Verkümmerung der Aprikosenblüte. Zeitschrift für
Garten- und Obstbau. Wien. 1920. I. Jg. S. 27—28. Figuren.
Um Wien begannen die Aprikcsen am 1. April (1920) zu blühen.
Einzeine Bäume ließen einen großen Teil der Blüten fallen. Es
handelt sich um eine Verkümmerung des Stempels: Griffel sehr kurz
oder verkümmert; durch eine eigenartige Krümmung der Staubgefäße ist
die Narbe von der Außenwelt abgeschlossen, eine Befruchtung unmöglich.
Nach kühlen regenreichen Jahren fallen viel mehr Blüten ab als nach
sonnig-warmen. Lichtmangel fördert die Störung. Die Sorte spielt eine
geringe Rolle. Verf. glaubt, die Ursache der Erscheinung liege im Mangel
Ex ir
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Be We u
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Referate. 33
an Phosphorsäure des Bodens. Ähnliche Beobachtungen liegen bei
manchen Pflaumenarten (z. B. Königin Hortensia) auch vor. Gesellt
sich die erwähnte Erscheinung zu diehtem Stande der Obstbäume,
so müßte man vorbeugen, da die Ernte sichtlich verringert wird.
Matouschek, Wien.
Kölpin Ravn, F. Om Mosaiksygen og beslaegtede Plantesygdomme. (Über
die Mosaikkrankheit und verwandte Pflanzenkrank-
heiten.) Nordisk Jordbruksforskning. 1919. SA. 24 8.
In diesem Vortrag wird eine zusammenfassende Darstellung unserer
Kenntnisse über die Mosaikkrankheit des Tabaks gegeben, als deren
Erreger Verf. einen ultramikroskopischen Organismus ansieht. Weiter
werden die Panachierungen besprochen, die entweder ansteckend und
nicht erblich oder erblich und nicht ansteckend sein können. Den
Mosaikkrankheiten schließt sich die nordamerikanische Kräuselkrankheit
der Zuckerrüben an, während die Ptirsich- Gelbsucht sowohl ansteckend
wie durch Samen übertıagbar ist. Die Kartoffel-Blattrollkrankheit
sieht Verf. als ansteckend, durch einen ultramikroskopischen Erreger
verursacht und durch Pfropfung wie durch Samen übertragbar an.
Zum Schluß wird die Wichtigkeit der al Krankheiten für die
Vererbungslehre betont. OR
Schultz, E. S. and Folsom, Donald. Transmission of the Mosaic Disease
of Irish Potatoes. (Übertragung der Mosaikkrankheit
der Kartoffeln.) Journ. of agric. Research. Bd. 19, 1920,
S. 315—337. 7 Tat.
Die Übertragung der Mosaikkrankheit wurde durch Knollen, Pfropf-
ungen, Pflanzensaft und Aphiden unter verschiedenen Bedingungen
ausgeführt, besonders unter den auf dem Felde durch Insekten herbei-
geführten. Die Ansteckung wurde durch Übertragung von Saft zwischen
verschiedenen Varietäten herbeigeführt. Ohne Ergebnis waren die Ver-
suche, die Krankheit durch Fliegen, Koloradokäfer, Zerschneiden der
Knollen mit einem vorher zum Schneiden kranker Knollen benützten
Messer, durch Berührung mit Pflanzenknollen, Wurzeln und Zweigen
zu übertragen.. Im Erdboden, der im Vorjahr mosaikkranke Pflanzen
getragen hatte, erfolgte keine Ansteckung. Bekämpfung der Blattläuse
und vielleicht einiger andern Insektenarten ist die wichtigste Maßregel
zur Verhinderung der Erkrankung anfälliger Sorten. OLE:
Hiltner, L. Versuche über die Ursachen der Blattrollkrankheit der Kar-
toffel. 2. Weitere Beobachtungen über die „Stärkeschoppung“‘ in
blattrollkranken Kartoffelstauden. Prakt, Blätter f. Pflanzenbau u.
Pflanzenschutz. 1919. S. 15—19.
Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXXI.,
3
34 Referate.
Schon 1918 berichteten Hiltner und Gentner (Prakt. Blätter f.
Pflanzenbau und Pflanzenschutz, Nr. 11/12) über einen im Oktober
1910 durchgeführten Versuch, der ergeben hatte, daß aus den Blättern
rollkranker Kartoffeltriebe, die am abgeschnittenen Ende in reines Lei-
tungswasser eingetaucht wurden, im Gegensatze zu gesunden Trieben
während der Nacht die Stärke nicht abwanderte, daß aber diese Abwan-
derung auch aus kranken Sprossen glatt vor sich ging beim Eintauchen
derselben in eine 1 %ige Chlorkaliumlösung. Diese Versuche wurden in
den folgenden Jahren fortgesetzt und erwiesen 1913 abermals den Zu-
sammenhang der Stärkeschoppung mit der Rollung der Blätter; zugleich
ergab sich ein Zusammenhang der Blattrollung mit der Art der Düngung.
Auch weitere Beobachtungen deuteten darauf hin, daß die Rollkrankheit
zurückzuführen ist auf eine Störung der Stärkewanderung. ARE
Artschwager, E. F. Histological Studies on Potato Leafroll. (Histioloe.
Studienüber die Kartoffelblattrollkrankheit.) Journ.
agrie. Research. XV. 1918. S. 559- 570. 2 Phot.
Die anatomischen Veränderungen erkrankter Pflanzen findet man
besouders im distalen Stengelende (,‚Phlo&mnekrose‘‘): Aufspaltung
der Zellwände unter Bildung von Interzellularräumen, Gelbverfärbung,
Umwandlung in Kutin. Mehr verschont bleiben Parenchymzellen und
Siebröhren. Die ‚„‚differenzierte‘‘ Nekrose ist auf gewisse Phlo@&mpartien
lokalisiert. Die vergleichenden Untersuchungen am europäischen und
amerikanischen Blattrollmaterial ergaben speziell für letzteres keinen
bestimmten Zusammenhang der äußeren Symptome mit den inneren
Gewebeveränderungen, ja oft ist keine nekrotische Erscheinung zu sehen.
Stärkeanhäufung im Blatte und Rötlichfärbung dieses deuten auf Be-
hinderung der Ableitung der Stärke. Auf mechanische Ursachen allein
darf man aber das Blattrollen und das charakteristische xerophytische
Aussehen nicht zurückführen. Matouschek, Wien.
Wehmer, €. Leuchtgaswirkung auf Pflanzen. 4. Die Wirkung des Gases
auf das Wurzelsystem von Holzpflanzen; Ursache der Gaswirkung.
Ber. d. Deutsch. Bot. Ges. Bd. 36, 1918. 8. 140—150, 1 Taf.
u. 5 Abb.
Der Verfasser berichtet hier über Versuche mit 3—7 jährigen
Topfpflanzen einiger Laub- und Nadelbäume (Linde, Ulme, Ahorn,
Buche, Hainbuche, Abies- und Picea-Arten, Eibe u. a.). Die Wirkung
des Gases wurde im Mai— Juni, September — Oktober und Dezember bis
Januar untersucht. 5
Im Frühjahr bez. Frühsommer verwelkten Blatt und Trieb
mehr oder minder rasch, weiterhin starben die ganzen Bäumchen von
oben her allmählich ganz ab; besonders empfindlich waren Edeltanne
Referate, 35
{junger Trieb) und Ulme (Welken begann nach 1— 2 Tagen). Das Gegen-
stück war die Linde (Blattfall und Verdorren nahmen Wochen in An-
spruch). Zwischen beiden stand ungefähr der Ahorn. Acht Tage Gas-
wirkung ließen alle Koniferen in den nächsten Wochen langsam verdor-
ren. Anders war die Wirkung im Herbst. Jetzt verloren Ulme und
Ahorn nur das Laub, alle anderen Teile blieben am Leben: ähnlich
Buche und Hainbuche, selbst wochenlange Gaszuleitung änderte
daran nichts. im Winter endlich reagierten die Bäumchen überhaupt
nicht. Zweige mit Knospen. Stämmchen. Wurzelsystem sahen wie
vorher aus. Eibe und Tanne waren auch nach vier Wechen noch frisch
grün. Verfasser schließt daraus, daß es sich bei Gasschädigungen kaum
um akut bezw. sehr intensiv wirkende Stoffe handeln dürfte. Das ver-
schiedene Verhalten, je nach der ‚Jahreszeit, zeigt also, daß nicht das Gas,
sondern der besondere Zustand der Pflanze das Ausschlaggebende ist.
Die Unterschiede sind Folge ungleicher Empfindlichkeit während der
Vesetationsperiode.
Zweifellos haben wir es nach Verfasser in erster Linie mit einer
Wurzelschädigung zu tun. Gerade junge, in der Entwicklung begriffene
Wurzeln sind meist sehr gasempfindlich. Ältere Wurzeln zeigen keine
sichtbaren Veränderungen. Immer wo eine schnelle Reaktion der ober-
irdischen Teile (rasches Verwelken des Triebes) herauskommt, wird
man das wohl als sekundäre Folge der Saugwurzelschädigung deuten
dürfen. im allgemeinen also auch bei krautigen Gewächsen.
Verfasser geht dann noch näher auf die Frage ein, ob das aufge-
nommene gashaltige Wasser tatsächlich auch direkt auf oberirdische Teile
— also nicht nur auf junge Wurzeln — nachteilig wirken kann. Der Be-
weis wurde durch Experimente mit abgeschnittenen frischen Zweigen,
die mit der Schnittfläche in gashaltiges Wasser tauchten, geliefert.
Zweige von Ilex starben zu jeder ‚Jahreszeit alsbald ab. Zweige der
Linde u. a. starben zwar im Frühjahr, doch nieht im Herbst. Auch bei
abgeschnittenen Blättern konnte Verfasser die schädliche Wirkung
des gasgesättigten Wassers feststellen. Wurzel- oder Lentizellenbildung
hei Zweigen verschiedener Holzarten fand nur in dem gasfreien Kontroll-
wasser statt. Die Bäumchenversuche wurden im Winter teils bei 4 bis
10°, teils bei Zimmertemperatur (15— 20°) gemacht, ohne einen Unter-
schied zu zeigen.
Entgegen der Ansicht von Sorauer kommt Verfasser zu dem Schluß,
daß bestimmte Stoffe des Leuchtgases und nicht die bloße Sauerstoff-
verdrängung die schädigende Wirkung ausüben. Von Gasbestandteilen
nimmt die Kulturflüssigkeit in deutlich nachweisbarem Grade zunächst
so gut wie ausschließlich die charakteristischen Geruchstoffe auf und bei
näherem Verfolg ergab sich unzweideutig, daß ihre schädliche Wirkung
mit dem Gasgeruch kommt und geht. Verschwindet z. B. in luftdicht
36 Referate.
verschlossenen Gefäßen der Geruch des Wassers oder der Gaserde,
dann hört auch in beiden Fällen die schädliche Wirkung auf Pflanzen auf.
Die Frage der chemischen Natur dieser schädlichen Stoffe möchte
der Verfasser in einer besonderen Mitteilung behandeln.
Losch, Hohenheim.
Wehmer, €. Leuchtgaswirkung auf Pflanzen. 5. Wirkung auf Holzpflanzen;
Blausäure als schädlichster Gasbestandteil. Ber. d. Deutsch. Bot.
Ges. Bd. 36, 1918. S. 460—464.
Der Verf. setzt hier die Mitteilungen seiner Veısuche über Leuchtgas-
wirkung auf Pflanzen fort. Er hatte festgestellt, daß Bäumchen,
denen im Winter Gas zugeführt wurde, zunächst nicht sichtbar reagier-
ten. Sie wurden überwintert, und da stellte sich heraus, daß mit einer
Ausnahme (Hainbuche) keines vonihnen austrieb. Sämtliche verdorrten
im Frühjahr allmählich. Nur die Hainbuche entwickelte die Hälfte ihrer
Knospen zu schwach beblätterten, im August noch lebenden Trieben.
Die schädliche Wirkung des Leuchtgases tritt hier also erst nach ver-
hältnismäßig langer Zeit ein; erst mit Ende der Winterruhe kommt
sie zum Vorschein.
Als Hauptträger der Be Wirkung des Leuchtgases konnte der
Verf. die Blausäure feststellen. Das Versuchsgas des Verfassers
enthielt sie in schwankender Menge bis zu 0,01 Vol. %. Die Blausäure
ist, wegen ihrer geringen Menge und weil sie aus gasgesättigtem Wasser
sehr rasch entweicht, sehr schwer nachweisbar. Den direkten Beweis
führte der Verf. durch Eliminieren der Blausäure aus dem Leuchtgas,
durch Waschen mittels Alkalis unter Zusatz von etwas Eisenvitriol.
So gewaschener Gasstrom hat auf keimende Kresse nicht die heftige
Wirkung wie der ungewaschene. Erst nach längerer Zeit beginnen
die Pflanzen zu kränkeln. Nach dem Verf. ist: dieses allmähliche Ab-
sterben offenbar auf scnstige schädliche Gasbestandteile, deren Art noch
nicht sicher feststeht (vielleicht Benzol, Schwefelkohlenstoff oder dergl.)
zurückzuführen.
Etwa 0,02 Vol. % von Blausäure tötete Keimpflanzen nach wenigen
Tagen ab. Die Erscheinung der ‚blauen Wurzeln‘ gasgeschädigter
Bäume (Berlinerblau-Bildung) ist durch die Ansammlung einer ge-
wissen Cyanwasserstoffmenge zu erklären.
Die Leuchtgasschäden der Praxis (durch unterirdisch, aus schad-
haften Leitungen entweichendes Gas) sind nach Verl. in erster Linie
als Folgen einer Rureverein durch Blausäure anzusehen.
- Losch, Hohenheim.
Wöber, A. Über die Eiftwirkung. von Arsen-, Antimon- und Fluorverbin-
dungen auf einige Kulturpflanzen. Angewandte Botanik. Bd. 2.
1920. 8. 161 —178.
Referate. 37
Der Verfasser stellte sich die Aufgabe, durch vergleichende Versuche
in Wasserkulturen und im Boden die Giftwirkung der Antimon- und
Fluorverbindungen zu ermitteln, und diejenige des Arsens in seinen
Verbindungsformen als arsenige Säure und Arsensäure festzustellen.
Als Versuchspflanzen dienten Feuerbohne, Saaterbse, Weizen, Gerste,
Roggen, Hafer und Mais.
Feuerbohne und Saaterbse erwiesen sich im allgemeinen am emp-
findlichsten. Bei Wasserkulturen waren Mengen von 0,001 g arseniger
Säure in 1 Liter Nährlösung unschädlich, 0,01 g verursachte starke
Schädigungen, und bei 0,1 g gingen die Pflanzen zugrunde. Etwas
weniger giftig wirkte Arsensäure und bedeutend weniger die Antimon-
verbindungen, wie auch Natriumfluorid. Bei Versuchen mit Vegetations-
sefäßen und bei Bestäubungen der Erdoberfläche mit den Giften zeigte
dagegen Arsensäure stärkere Giftwirkung als die arsenige Säure; sehr
viel weniger giftig war die antimonige Säure, etwas schädlicher als diese
die Antimonsäure. Kalziumfluorid erwies sich als ganz unschädlich,
Natriumfluorid als gefährlicher. Bei Bespritzungen der grünen Pflanzen-
teile mit 0,1 %igen Lösungen verätzte die Arsensäure die Blätter stärker
als die arsenige Säure, dagegen war das arsenigsaure Natrium schäd-
licher als das Natriumarsenat. Gegen Natriumfluoridlösungen sind die
Blätter unempfindlicher. Ö.K.
Ehrenberg, P. und Schultze, H. Zur Frage der Pochtrübenschäden im
Harze. Mitteil. der Deutsch. landw. Gesellsch. 1919. 34. Bd.
Stück 41/42.
Vom Oberharz gehen die Abfälle der Silbergewinnung seit langer
Zeit durch die Gewässer zu Tale, wo sie bei niedrigem Wasserstande
sich in kleineren Buchten als Sand- und Schlammbänke absetzen.
Diese werden bei Hochwasser weggerissen und auf Wiesen und Felder
abgelagert. Die Pflanzen daselbst kümmern oft, das weidende Vieh geht
mitunter ein. Verf. untersuchten die Bodenproben und fanden neben
Pb, Cu auch Zn und As in ziemlichen Mengen, sodaß die Ursache der
erwähnten Erscheinungen gegeben ist. Gegenmittel: Unterpflügung
und Düngung; Bindung der Arsensäure durch starke Gaben von CaCO ,
oder gelöschtem Kalk. Matouschek . Wien.
Seeliger, Rudolf. Über einige physiologische Wirkungen des Osmium-
tetroxyds. Ber. d. Deutschen Bot. Ges. Bd. 38, 1920. S. 176—194.
Schon verhältnismäßig niedrige Konzentrationen des Osmium-
tetroxyds wirken auf Weizenkörner schädlich: sie verzögern die Kei-
mung, verlangsamen das Wachstum der Organe und setzen deren end-
sültige Größe herab. 0...
38 Referate.
Byars, L. P. and Gilbert. W. W. Soil Desinfection with hot Water to
control the Root-Knot Nematode and parasitic Soil Fungi. (Boden-
desinfektion mit heißem Wasser zur Bekämpfung
des Wurzelälchens und parasitischer Boden pilze.)
U. S. Dep. of Agriculture Bull. Nr. 818. 5 Taf. Washington 1920.
Die mit einem leichten Sandboden in Töpfen angestellten Versuche
ergaben, daß Wurzelälchen (Heterodera radieicola), Rhizoctonie sp. un:
Pythium Debaryanum durch Untertauchen der Töpfe in 95°C warmen
Wasser für 5 Minuten, unschädlich gemacht werden konnten. Diese
Organismen können auch durch eine Gabe von 7 Gallonen 98° heißen
‚Wassers auf 1 Kubikfuß Boden oder von 5 Gallonen siedenden Wassers
auf 1 Kubikfuß Boden vollständig getötet werden. Bei flachen Ge-
wächshaustischen ergab eine Verwendung von siedendem Wasser im
Verhältnis von 7 Gallonen auf den Kubikfuß Boden die ausreichende
Ausschaltung der Schmarotzer. Für die Behandlung von Saatkästen
kann dieses Verfahren eine unmittelbare praktische Anwendung finden.
Ein weiteres Ergebnis dieser Behandlungen war in allen Fällen eine deut-
liche Erhöhung des Keimprozesses, der Größe und Kräftigkeit der
. Pflanzen im behahndelten Boden im Vergleich zu den andern. O.K.
Kraft, Adolf. Der Einfluß der Nährstoffe auf die Qualität der Kartoffel.
Arbeiten des Forschungsinstitutes für Kartoffelbaa. Heft 3. Ber-
lin 1920.
Die vom Verfasser vorgenommenen Untersuchungen eines bei Gießen
durchgeführten größeren Düngungsversuches lieferten den Nachweis.
daß die Qualität der Kartoffeln nieht nur von der Züchtung der Sorten.
sondern auch vom Einfluß der Nährstoffe abhängt. Die Kalıdüngung
wirkte infolge ihres Gehaltes an chlorhaltigen Nebensalzen ungünstig
auf den Trockensubstanz- und auf den Störkegehalt der Kartoffeln und
schien auch auf die Eiweißbildung in ihren Zellen einen nachteiligen Ein-
fluß auszuüben. Das Fehlen des Stiekstoffes setzt den Trockensubstanz-
gehalt, den Stärkegehalt und besonders den Proteingehalt herab. Über-
schuß an Phosphorsäure wirkte ungünstig auf den Stärkegehalt. Be-
züglich der Schortbildung zeigte sich, daß einseitige Kalkdüngung und
einseitige Kainitdungung den Schorf begünstigten; auch die einseitig
mit Knochenmehl la. und Thomasschlacke gedüngten Kartoffeln und
die mit Stalldung und Kunstdung gedüngten Abteilungen wiesen starken
Schorfbefall auf. Die mit Superphosphat gedüngten Kartoffeln waren
vollkommen schorffrei, ebenso erzeugte-einseitige Stickstoffdüngung.
Gründüungung und das Fehlen der Düngung schorffreie Kartoffeln.
Stalldung bewirkte geringen Befall. Bei den Geschmackspiüfungen trat
der Schorfbefall nirgends störend hervor. VER:
Referate. 39
Knorr, P. Versuchsergebnisse auf dem Gesamtgebiete des Kartoffelbaues
im Jahre 1919. Arbeiten des Forschungsinstitutes für Kartoffel-
bau. Heft 4. Berlin 1920.
Der Be:icht enthält auch einen Abschnitt über Krankheiten und
ihre Bekämpfung (S. 6°— 73). Bei Versuchen über die Anfälligkeit
von Rartoffelsorten gegen Krebs, ausgetührt von den Versuchsstationen
Rostock und Münster, ergab sich, daß die Paulsenschen Züchtungen
am krebswiderstandsfähigsten sind. Bezüglich des Einflusses der Steri-
lisation von Boden und Kartoffel auf den Ertrag kommt die Versuchs-
station Bernburg zu dem Ergebnis, daß jede Desinfektion von Naat-
knollen und Boden den Ertrag verminderte, am meisten die Boden-
desinfektion.. Versuche über die Mosaikkrankheit in Münster ergaben
keinen Einfluß der Auslese auf die Gesundung krankeı Bestände: setzt
= man den Ertrag von Knollen gesunder Pflanzen = 100, so brachten
: die leicht kranken 90,5 %, die schwer kranken 78,5 %,; mit steigender
Aussaatstärke oder mit steigendem Mutterkvollengewicht fiel (im
Gegensatz zu den vorjährigen Versuchen) der Befall. Die Verwen.ung
‚auch nur stärker durch Erdraupen geschädister Kartoffeln als Saatgut
ist wegen frühzeitig eintretender Fäulniserscheinungen an Knolle und
Stengel zu vermeiden. Beobachtungen an der Versuchsstation Münster
bezogen sich auf die Schorfempfindlichkeit verschiedener Sorten und die
Beziehungen zwischen Schorf und Säuregehalt im Boden. He
Seeliger, Rudolf. Die Abstoßung der primären Rinde und die Ausheilung
des Wurzelbrandes bei der Zuckerrübe (Beta vulgaris L. var. rapa
Dum.). Arbeiten aus der Biol. Reichsanstalt f. Laud- u. Forst-
wirtschaft. Pd. 40,.'1920. :8..141 21472 E Tat., 3 Abb: ım Text.
Die Untersuchungen führten zu folgenden Ergebnissen: Bei Ab
wesenheit parasitischer Pilze vollzieht sich die Abstoßung der primären
Rinde von Beta vulgaris ohne Verfärbung des Rindengewebes: bei An-
wesenheit parasitischer Pilze ist dagegen das Absterben der primären
Rinde stets mit einer braunen oder schwarzbraunen Verfärbung des be-
fallenen Gewebes verbunden. Leichte und schwere Infektionen zur Zeit
des Verziehens können sich so ähneln, daß ein Schluß auf den Grad der
überstandenen Infektion nicht möglieh ist. 0.K.
Löbner, M. Krankheiten der Tomaten. Prakt. Ratgeber im Obst- und
Gartenbau. 35. Jahrg. 1920. S. 4—5.
Unter der ‚Biattrollkrankheit‘' leiden am meisten Sorten mit
gerippten Früchten vom Aussehen der Alice Roosevelt. garız besonders
Schöne von Lothringen, während Lucullus, Stirling Castle nicht rollen.
Die Erscheinung vererbt sich. Kreuzungen von Schöne von Lothringen
und Lucullus sind aber wüchsis und fruchtbar. In der 2. Generation
N es er
BR) ıV EA gen ze m.
40 Referate.
treten jedoch 1. gesunde, nicht rollkranke Pflanzen von der Art der
Lucullus, 2. blattrollkranke Lothringer-Pflanzen, 3. Bastardpflanzen
auf. Bereits beim Auspflanzen im Mai sind die Roller und Nichtroller
der 2. Generation gut unterscheidbar. Laubert.
"6ertz, Otto. Über einige durch schmarotzende Cuscuta hervorgerufene
Gewebeveränderungen bei Wirtspflanzen, Ber. d. Deutsch. Bot. Ges,
Bd. 36, 1918. 8. 62—72.
Die vorliegende Arbeit des Verfassers bildet eine Ergänzung schon
früher veröffentlichter Untersuchungen (Jahrb. f. wiss. Botanik Bd. 56,
S. 123). In seinen experimentellen Cuscuta-Kulturen, die der Verfasser
an verschiedenen Pflanzen als Wirten für C’uscuta Gronovii Willd. auf-
z0g, wurden abnorme Gewebebildungen bei folgenden Pflanzen an-
getroffen: , Klsholzia cristata Willd., /mpatiens parviflora DU., Bryo-
phyllum calycinum Salisb., Portulaca oleracea L., Solanum nigrum L.,
Datura stramonium 1.
Die Ergebnisse der Untersuchungen sind folgende:
Die von den Cuscuta-Haustorien angegriffenen Pflanzenteile er-
leiden eine quantitative und, bei einigen Pflanzen, auch eine qualitative
Veränderung. Letzteres gilt vor allem für Solanum nigrum und Datura
stramonium. Auch bei Elsholzia eristata ist das anormale Gewebebild
einigermaßen auf eine Veränderung in der Natur der Gewebe zurück-
zuführen. Beinahe ausschließlich quantitativ sind die Gewebeverände-
rungen bei /mpatiens parviflora, Bryophyllum calycınum und Portulaca
oleracea. Im allgemeinen scheinen nach dem Verfasser sowohl Hemmungs-
bildungen als Meta- und Hyperplasien vorzuliegen. Die Hypertrophie
äußert sich dadurch, daß an die Stelle eines anatomisch-physiologisch
differenzierten Parenchyms ein verhältnismäßig homogenes Gewebe
‘ getreten ist, welches von oft abnorm großen, durch vermehrte Streckung
entstandenen Zellen gebildet wird. Diese Veränderungen waren stets
mit gehemmter Chlorophyliproduktion verbunden. Ohne deutliche
Grenze geht dieses abnorme Gewebebild in das für kataplastische Hyper-
plasie kennzeichnende über, indem die Zellen, unter dem Einfluß gestei-
gerter Volumvermehrung, zu lebhafter Teilung neigen, wodurch ihre
Anzahl vermehrt wird. Eine ganz neue, von den abnormen Verhältnissen
induzierte Gewebedifferenzierung tritt eigentlich nur bei Solanum
und Datura auf, wo sich gewisse Elemente zu Steinzellen (Sklereiden)
ausbilden, die als anatomische Einheiten nicht zu der normalen Zu-
sammensetzung dieser Pflanzen gehören. Dies deutet auf einen Ansatz
zu protoplastischer Hyperplasie oder den Fall abnormer Gewehedifferen-
zierung hin, der in extremer Form in den Cecidien liegt.
Bere
Referate. | 41
Zunächst sind nach dem Verfasser die erwähnten Gewebeverände-
— rüngen mit intumeszenz- und kallusartigen Proliferationen zu paralle-
lisieren.
Die kausale Erklärung dieser abnormen Gewebebildungen ist nach
dem Verfasser noch eine offene Frage. Gewisse Merkmale deuten auf
Hemmungsbildungen, andere Kennzeichen wieder sprechen für eine vom
Schmarotzer herrührende wachstum- und entwicklungfördernde In-
duktion. Auch die Frage des Ausbleibens einer Wundperidermbildung
ist noch nicht geklärt. Losch, Hohenheim.
Moesz, @. Adatok Lengyelorszag gombaflöräjänäk ismeretehez. I. (Bei-
träge zur Kenntnis der Pilzflora von Polen. I. Mit-
teilung.) Botanikai közlemenyek. Budapest 1920, X VIl1.S. 22—28.
Um Lubartow, nördlich Lublin, fand Verf. eine größere Zahl von
niederen Pilzen. Erwähnenswert sind: Aposphaeria polonica n. sp. auf
entrindeter Stelle eines lebenden Stammes von Tilia platyphyllos.
28 Arten von Rostpilzen sind erwähnt; von Brandpilzen sah Verf.
nur Ustilago longissima (Sow.) als gemein auf Glyceria aquatica. Phyco-
myceten: Phytophthora infestans (Mont.) ist überall verbreitet ge-
wesen, wie auch Zrysibe polygoni DC. auf Lupinus angustifolius, Pseudo-
peziza trifolii (Bernh.) auf Trifolium pratense, Mycosphaerella innumerella,
(Kst.) auf Potentilla rupestris. M. aegopodri Pot. auf Aegopodium po-
dagraria, Bremia lactucae Reg. auf Arctium lappa. Leptosphaeria Mi-
chotii (Westd.) tritt auf der neuen Nährpflanze Rhynchospora alba auf,
Leptosphaeria (sp. nov.?) auf Blättern von Salix fragelis oberseits
inmitten weißer Flecken. Matouschek. Wien.
Keißler, Karl von. Systematische Untersuchungen über Flechtenparasiten
und lichenoide Pilze. I. Teil Nr. 1—11. Beihefte z. Botan. Zentralbl.
37. Bd. II. Abt. H. 2. 1920. S. 263—278. 1 Taf.
Verrucaria pyenostigma Nyl., parasitisch auf Baeomyces rufus,
muß Leptosphaeria pycenostigma Sacc. et D. Sacc. heißen, wozu L.
sphyridiana Wtr. als Synonym zu stellen ist. Auf gleicher Flechte lebt
Microthelia baeomycearia Linds., doch als Art zu streichen. Pharcidia
epistigmella Nyl., parasitisch auf Placodium festivum, ist nicht identisch
mit Ph. constrictella Müll. Cercidospora caudata Kst. =: Apiosporella
caudata Kßl. Xenosphaeria sphyridii Hazsl. und X. thelidi« Hazsl. sind
als Arten zu streichen, da die Diagnose unzureichend ist. Nesolechra
ericetorum (Flot.) Körb. (oder wegen des fehlenden Gehäuses richtiger
Phaeopsis ericetorum Vouaux) und Celidium ericetorum Rehm sind gute
AR Arten. N. thallicola Mass. ist identisch mit N. oxyspora Mass.; N. Bru-
riana Müll. Arg. wird als f. Bruniara (Müll.) Kßl. zu N. vitellinaria
Rehm gezogen. N. supersperma (Nyl.) Rehm gehört als var. zu N.
42 j R eferate.
vittellinaria. N. Halacsyı Stein ist identisch mit N. dispersula Rehm :
hieher gehört auch N. verrucariae Rehm. Melaspilea vermifera lieight. '
wird zu Spilomela (NSace.) Kßl. vro gen. gestellt. Phyllostieta cuto-
spora Vouaux, parnsitisch auf Parmelia caperata, gehört als var. zu
Ph. physevicola Kßl. KRosellinia Steineriana n. sp. auf dem Thaltus
vor hecanora solorinordes Stein im Kaukasus lebend, ist eine sehr gute
Art. R. aspera Hazsl. gehört zu Ft. alpestris Zopf als var. Leptosphaeria
gelligena n. sp., im 'Thallus von Parmeliu atrata Zahlbr., Sandwich-
Ius., erzeugt große schwärzliche Gallen, /. peltigera Vouaux bräunliche
kleinere Gallen auf emer Peltigera p., Jamaica. Die ersteren Gallen
tragen manchmal einzelne Rhizoiden. Ovrdlaria peltigerae n. sp., auf
Peltigera rufescens in N.-Österreich (Gallen abgebildet).
Matouschek, Wien,
Höhnel, F. von. Über die Gattung Leptosphaeria Ces. et de Not. Ber.
d. Deutsch. Bot. Ges. Bd. 36, 1918. S. 135—140.
Der Verfasser setzt auseinander, daß die zahlreichen Arten der
heutigen Gattung Leptosphaeria (von einigen Arten abgesehen, die fälsch-
lich in dieselbe eingereiht wurden) in zwei große Reihen zerfallen. Die
eine Reihe umfaßt die Arten der Sphaeriaceen-Gattung Nodulosphaeria
Rabenhorst 1858. die andere die Arten der dothidealen Gattung Lepto-
sphaeria es. et de Not. 1863 (s. strict.). In dieser Reihe finden sich alle
Übergänge von Formen mit einfachen, ganz perithezienähnlichen Do-
thithecien bis zu den deutlich stromatischen Formen von Syncarpella
Th. et Syd. 1915 und Rosenscheldia Spegazz. 1883. Die Nebenfrucht-
gattung dieser Reihe ist Plenodomus Preuß 1549 Leptophoma vw. H.
1915. - Loseh, Hohenheim.
Höhnel, F. von. Über die Gattungen Schenckiella P. Henn. und Zuka-
liopsis P. Henn. Ber. d. Deutsch, Bot. Ges, Bd. 36, 1918, S. 305
bıs 308.
Nach den Untersuchungen des Verfassers ist Schenckiella P. Henn.
1893 eine echte, sehr auffallende Asterineen-Gattung. Zukaliopsis
amazonica P. Henn. ist nach dem Verf. eine Myriangiacee und weiter
ist Myzomyriangıum Theißen 1913 gleich Zukaliopsis P. Henn. 1904.
Verf. hält es für einen unfaßbaren Fehler, daß Theißen und Sydow
zwei von einander völlig verschiedene Gattungen, eine echte Micro-
thyriacec (Schenckiella) und eine echte Myriangiacee (Zukaliopsis)
als nahe miteinander verwandt und als Agyrieen erklärten.
Verf. bemerkt dann noch, daß er kaum mehr daran zweifle, daß
. Zukaliopsis amazonica P. H., Z. Rickii (Rehm) v. H., Molleriella mira-
bilıs Wint., M. Sirih Zim., Capnodiopsis mirabilis P. Henn., Saccardia
Durantae Pat. et Leh., S. atroviridula Rehm und Thymatosphaeria
calami Racib. lauter nahe verwandte Myriangiaceen sind.
Referate. 43
Capnoaiopsis mirabilis P. Henn. 1902 ist nach Verf. nur ein Alters-
zustand von Ascomycetella punclordea Rehm 1901.
Was die oben genannten Pilze anlangt. so gehören sie nach Verfasser
in die Gattungen Zukaliopsis P. H. 1904: Molleriella Winter 1886;
Capnodiopsis P. H. 1902 (©. punctordea (Rehm) v. H. = €. mirabilis
P. H.; €. atrowiridula (Rehm) v. H.:; Saccardia Cooke 1878; (8. quer-
cina Cooke; S. Durantae Pat. et Lgh.) und Agyrona v. H. (= Ramosiella
Syd. 1917, Ann. mye. XV. Bd., 8. 254) mit der Grundart A. calamı
"Rac.)v..H.
Die Gattungen Capnodiopsis, Molleriella und Agyrona müssen
nach dem Verf. neben Saccardia und Dietyonella v. H. zu den Saccar-
‚diaceen gestellt werden. Losch. Hohenheim.
Höhnel. F. v. Dritte vorläufige Mitteilung mykologischer Ergebnisse (Nr.
201-304). Ber. d. Deutsch. Bot. Ges. Bd. 36, 1918. S. 309
bis 317.
Als Fortsetzung zu den 1917 im 35. Bd. der Ber. d. Deutsch. Bot.
Ges. S. 351 gemachten Mitteilungen teilt hier der Verf. weitere Ergeb-
nisse seiner Forschungen auf dem Gebiete der speziellen Mykologie mit.
| Loseh, Hohenheim.
Kirehner. 0. von. Die durch Pilze verursachten Krankheiten der Heil-
und Gewürzpflanzen und ihre Verhütung. Heil- und Gewürzpflanzen.
3. Jahrg., 1919/20. S. 155— 164.
_ An eine Zusammenstellung der durch Schmarotzerpilze verursachten
Krankheiten empfehlenswerter Heil- und Gewürzpflanzen schließt sich
eine Besprechung der Bekämpfungsmaßnahmen gegen diese Krankheiten.
Dabei wird besonders auf die Beachtung und Ausnützung gelegentlich
auftretender Rassen oder Einzelpflanzen, die sich durch größere Wider-
standsfähigkeit auszeichnen, hingewiesen und weiter über die Erfah-
rungen berichtet, welche über die Erhöhung der Widerstandsfähigkeit
‚durch geeignete Kulturmaßregeln vorliegen. OEK:
Magnus, Werner. Wund-GCallus und Bakterien-Tumore. Ber. d. Deutsch.
Bot. Ges. Bd. 36, 1918. S. 20—29.
Der Verfasser berichtet in der vorliegenden Arbeit über die Bezie-
hungen, welche nach seinen Untersuchungen zwischen der normalen
_ —_ Callusbildung auf Mohrrübenquerschnitten und den von Bakterien-
Tumoren erzeugten Neubildungen bestehen. Der Verf. legte etwa 34 em
breite Schnitte von Mohrrüben der Rasse Halblange Nantaiser Karotten
in große geschlossene Petrischalen, deren Boden mit feuchtem Fließpapier
bedeckt war, und zwar die einen mit der basalen Schnittfläche nach oben.
die anderen nach unten. Die Versuche zeigten. daß nur auf der dem Wur-
44 | Referate.
zelende zugekehrten Schnittfläche, ganz gleichgültig ob sie nach unten
gewendet dem feuchten Fließpapier aufliegt oder frei in den feuchten
Raum der Petrischale hineinragt, sich eine deutliche Kallusbildung ent-
wickelt. Diese Kallusbildung verläuft im wesentlichen in der Zone
des Kambiumringes und dehnt sich von dort öfters zentripetal aus.
Gleishzeitig stellte der Verfasser unter den gleichen Bedingungen Ver-
suche mit Mohrrübenscheiber an, die auf der nach oben gelegenen
frei in den feuchten Raum der Petrischale hineinragenden Seite mit .
Bacterium tumefaciens Smith infiziert waren. Im Gegensatz zu den
niehtinfizierten Rübenschnitten entwiekelten die infizierten fast stets,
ganz gleich ob die basale oder apikale Schnittfläche infiziert ist, nur
anf dieser deutliche Neubildungen. Der Kambiumring ist hier vielfach
zu mächtigen, die normalen Kallusbildungen um das Vielfache über-
treffenden Wucherungen ausgewachsen, die oft zentripetal auf die ganze
Innenzone übergreifen, aber auch nach dem Rindenparenchym zu aus-
strahlen. In diesem treten auch vielfach isolierte, perlartige Neubildungen
auf, die auf den Kontrollexemplaren fehlen.
.Für die Beziehungen zwischen Kallus- und Neubildungen durch
Bakterien ergibt sich aus den Versuchen des Verfassers, daß an dem für
die Kallusbildung prädisponierten Wurzelende wie an dem hiefür nicht
prädisponierten Sproßende der Rübe durch Bakterien an der Wundfläche
Gewebewucherungen hervorgerufen werden. Diese sind aber an dem
prädisponierten Ende gegenüber dem wicht prädisponierten wesentlich
gefördert und übertreffen zugleich um das Vielfache die normale Kallus-
bildung. Die Kallusbildung ist weitgehend von dem physiologischen
Zustande des Pflanzenteils und den äußeren Bedingungen abhängig.
Aus allen bisherigen Versuchen folgert der Verfasser, daß B. fumefaciens,
obwohl es in der Natur anscheinend weit verbreitet ist, dennoch nur
in seltenen Fällen imstande ist, spontane Neubildungen hervorzurufen.
Neben großen Bakterienmengen ist eine ganz spezielle Disposition
der Pflanze erforderlich. Diese Disposition scheint nach Verfasser
in den durch Verwundung bedingten und angeregten Neubildungspro-
zessen zu bestehen. Losch, Hohenheim.
Briosi, G. e Pavarino, L. Bacteriosi della Matthiolfa annua L. (Bac-
terium Matthiolae n. sp... (Eine Bakteriose bei M.a.). Atti
dell’ istituto botan. dell’ univ. di Pavia, II. ser. Vol. XVI. 1918.
S. 135—141. 2 Tafeln. |
Durch das genannte neue Bakterinm wird eine Kräuselung der
Blätter und ein Hinsiechen der Stengel hervorgerufen. Beobachtungs-
ort: Tieino. Die Tafel bringt auch das Krankheitsbild.
Matouschek, Wien.
Referate. 45
Jensen, Hj. De Lanasziekte en hare bestrijding. II. (Die Lanas-
krankheit und ihre Bekämpfung.) Proefstation voor Vor-
stenlandsche Tabak. Meded. Nr. 38. 1918/19.
Bei den Untersuchungen über die durch Phytophthora nicotianae
verursachte Lanaskrankheit des Tabaks wurde die Verunreinigung
des Wasser. mit Phytophthora-Keimen festgestellt. Die Infektions-
gefahr durch Wasser kann in den Tabakgärten groß sein, die durch
stillstehendes Wasser ist größer als die durch fließendes. Die durch
hineingeworfene Lanasstrünke hervorgerufene Infektionskraft des Was-
sers beruht weniger auf den Konidien oder Schwärmsporen des Pilzes
als auf abgelösten kleinen Teilchen der Strünke. Schon sehr wenig
Lanasstrünke genügen, um das Wasser reichlich zu infizieren, doch ver-
liert es bald seine Infektionskraft. Sie macht sich in fließendem Wasser
noch auf eine Entfernung von wenigstens 1000 m bemerkbar.
In stillstehendem Wasser wird die Phytophthora durch andere Organis-
men vernichtet. Zur Desinfektion des Bodens wird eine Behandluug
mit Kalk und Ammoniumsulfat empfohlen. VER.
d’Angremond, A. Bestrijding van Phytophthora Nicotianae in de Vorsten-
landen. (Bekämpfung der Ph. n. in den Vorstenlanden.)
"Proefstation voor Vorstenlandsche Tabak. Meded. Nr. 39. Mit
englischer Zusammenfassung.
Die Anbauweise des Tabaks in den Vorstenlanden weist darauf hin,
daß die Infektion der Pflanzen mit Phytophthora nicotianae durch die
Stengelreste erfolgt, die in den sog. Dessa-Kempost gelangen. Da sich
dessen Verwendung nicht umgehen läßt, wurde eine Methode gesucht,
ihn zu desinfizieren, und hierfür die Behandlung mit Schwefelkohlen-
stoff sehr geeignet gefunden. DK
Buchholz und Ekmann, 0. Über die Verbreitung der Brandpilze (Usti-
lagineae) im Ostbaltikum. Sitz.-Ber. d. Naturf. Ges. bei d. Univ.
Dorpat. XXVI 1920, S. 47.—70.
Im Gebiete sind besonders verbreitet: Ustilago hordei auf Gerste
und U. avenae auf Hafer; häufig ist auch U, nuda auf Gerste, seltener
U. laevis auf Hafer. Erstere erscheint öfters auf zweizeiliger Gerste,
besonders früh gesäter. Recht häufig ist auch T'illetia carves, selten
Ustilago tritici auf Weizen. Viel seltener ist Urocystis oculta auf Roggen.
Tilletia secalis fand man bisher noch nicht. Im Gegensatze zu Rost
zieht der Brand offen gelegene Orte vor. Wiederholte Samenbeize
- führte dazu, daß um Tuckum die Weizenfelder fast rein vom Brande
sind. Die Verunreinigung des Weizens durch Brandsporen ist stellenweise
sehr groß (in 1 kg 880 brandige Körner). Für ganz Osteuropa sind neu:
Ustilago Vuyckii Oud. et Beyer in Kapseln von Luzula pilosa, Entyloma
46 Referate.
calendulae (Oud.) De Bary auf der neuen Nährpflanze Erigeron acer,
Ent. microsporum (Ung.) Schrt. auf Blättern von Ranunculus repens,
Doassansio sagittariae (Wst.) auf Blättern von Sayittarıa. Außerdem
sind als neue Nährpflanzen zu nennen: Dianthus arenarius für Ustilago
vrolacea, Calamagrostisneglecta für Ürocystisagropyri. Bromusarvensis für
Ust. bromivora, Scilla Koenigi für Ust. Vailantii? (oder neue Art). Das
relativ feuchte Klima ist wohl die Ursache für die Arten-
armut der Brandpilzflora des Gebietes. Es werden im ganzen 41 Arten
auf 69 Wirtpflanzen angeführt: alle in Deutschland verbreiteten Arten
kommen auch im Ostbaltikum vor. Matouschek, Wien.
Henning, Ernst. Ätgarder mot sot ins havre och korn. (Maßnahmen
gegen den Brand an Hafer und Gerste.) Flugbl. Nr.
Centralanst. för Jordbruksförsök. 1920.
Gegen Haferbrand und Gerstenbrand wird die Formalinbeize
empfohlen und ihre Anwendung beschrieben. Gegen Gerstenflugbrand
kann die Warmwasserbehandlung angewandt werden, ferner die Auswahl
widerstandsfähiger Sorten, scharfe Sortierung des Saatgutes, frühzeitiges
Entfernen der erkrankten Pflanzen vom Felde und Entnahme des Saat-
gutes von brandfreien Feldern. OR.
Beck, Olga. Über eine Methode Her Saatgutuntersuchung auf Brand und
über das Versagen der Kupfervitriolbeize. Naturw. Zeitschr. f, Forst-
u. Landwirtschatt. 18. Jahrg., 1920. S. 83—99.
Es sollte die Frage untersucht werden, welche geringste Menge
von Brandgehalt am Saatgut noch genügt, um eine merkbare Stein-
branderkrankung an Weizen auf dem Felde hervorzurufen. Um zunächst
‚den Grad der Bebrandung des Saatgutes zahlenmäßig ausdrücken zu
können, wurde durch Wägungen und Zählungen festgestellt, daß ein
Brandkorn annähernd 4 Millionen Brandsporen enthält: von dem zu
untersuchenden Saatgut wurde durch wiederholtes Abwaschen der
Brandstaub entfernt, in einem bestimmten Volumen Wasser verteilt,
die Sporenmenge gezählt und in Prozenten der Sporenmenge eines Brand-
kornes für ein Weizenkorn ausgedrückt. Unter verschiedenen Verhält-
nissen und mit verschiedenen Weizensorten angestellte Anbauversuche
zeigten, daß ein beträchtlicher Brandbefall noch eintreten kann, auch
wenn das Saatgut mit freiem Auge betrachtet brandfrei erscheint und
auch auf dem Felde kaum Brand zu finden war. Daraus folgert die Ver-
fasserin die Notwendigkeit, die Saatbeize alljährlich als ständige Kultur-
maßregel vorzunehmen. Bezüglich des Erfolges der Kupfervitriolbeizung -
fand sich, daß er nicht nur der Kupferung der Sporen, sondern auch der
der des Saatgutes zuzuschreiben ist. Die gekupferten Weizenkörner
geben Kupfer an die auf ihnen haftenden Sporen ab, und dadurch wird
a
‚Referate. 47
«leren Entkupferung im Boden so lange verzögert, daß der Weizen sich
über das infektionsfähige Stadium hinaus entwickelt hat, ehe die Tilletia-
‚Sporen ihre Keimfähiekeit wieder erlangen. RR
Hadden, Norman G. The Uredineae of West Somerset. The ‚Journal
of Botany. LVIII. 1920. S. 37—39.
Ein genaues Verzeichuis der im Gebiete gefundenen Arten von
Uredineen. Matouschek, Wien.
Dietel, P, Über Puccinia obscura Schröt. und einige verwandte Puceci-
nien auf Luzula. Annales Mycologiei. 17. Bd. Nr. 1. 1919. S.48—58:
Die auf Luzula maxima lebende Pilzform hat man allgemein zu
Puecinia obscura Schröt. gerechnet. Diese sowie andere auf Zuzula-
Arten lebenden Puceinien studierte Verf. nach der variationsstatistischen
Methode (A. Hasler) und in Kulturversuchen: Die Identität der beider
Pilztormen auf L. camıpestris und L. ptlosa ist nachgewiesen; mit Rück-
sicht auf die Sporen-limensionen muß man auch ohne Versuche die auf
I. maultiflora lebende Form hieher rechnen, ferner die auf L. sudetica.
Zu P. obscura dürfte auch die Form auf L. Forster! gehören. Puceinia
luzulae maximae n. sp. lebt nur auf Z. maxima in Deutschland,-Öster-
reich, Schweiz und Britannien (Uredosporen 23-40 x 17—29 u) und
P: luzulina Syd.n. sp. nur auf Blättern von 2. alopecurus an der Magel-
lanstraße. Die Teleutosporen des erstgenannten neuen Pilzes können
noch im gleichen Jahre, wie die von P. obscura keimen, deren Aecidien
auch im Frühjahr zu finden sein werden. Aecidien von P. silvatica
Schröt: fand Verf. auch außer im Mai noch im Herbste vor. Die Teleuto-
sporen der letzteren Ärt, der P. obscura und P. buzulae maximae sind nicht
unmittelbar nach ihrer Entstehung auf den lebenden Blättern keimfähig,
die Pflauzenteile müssen erst abgestorben sein und die Sporen erst
eine Ruhezeit oder einen Wechsel von Austrocknung und Durchfeuch-
tung durchgemacht haben, bevor die Keimung eintreten kann. Wird
dieser Wechsel künstlich eingeleitet, ‘so gelang es Verf., die Teleutosporen
von P. graminis am 9. I.. die von Melampsora larici-capraearum am
16. XII. zur Keimung zu bringen. Es können vielleicht im Freien diese
Sporen, wenn sie zeitig gebildet werden, noch im gleichen Jahre bei
anderen Arten auch keimen, z. B. bei P. hyalina Diet.
Matouschek, Wien.
Eriksson, Jakob. Studien über Puccinia caricis Reb., ihren Wirtswechsel
und ihre Spezialisierung. Arkiv för Botanik. Bd. 16, 1920. Nr. 11.
S. 1-64.
In den Jahren 1898—1905 hat Eriksson am Experimentalfältet
(Stockholm) eine große Reihe von Infektionsversuchen mit skandina-
48 Referate.
vischen Formen von Puccinia caricıs in ihrem Teleutostadium ausge-
führt, die er jetzt vorlegt. Als Infektionsmaterial wurden 25 mit dem
Pilz behaftete Carex-Arten verwendet und in nicht weniger als 183
Versuchsreihen die Übertragung auf die Aecidien-Nährpflanzen Urtica
diorca und urens, Rıibes grossularıa, rubrum, nigrum und aureum vor-
genommen. Die Einzelergebnissesind in Tabellen übersichtlich zusammen-
gestellt. Je nach ihrem Herkunftsorte und nach der pilztragenden Carex-
Art zeigten sich teils nur Urtica-Arten, teils vorzugsweise Ribes-Arten,
teils endlich beide geeignet, als Aecidienträger zu dienen. Die aller-
meisten der untersuchten Pilzformen gingen nur auf Urtica-Arten,
und zwar speziell auf U. dioica, nicht aber auf Ribes-Arten, speziell
nicht auf R. grossularia über. Viel geringer war die Anzahl der Oarex-
Arten, deren Pilzformen sowohl auf Urtica- wie auf Ribes-Arten über-
siedelten. Pilzformen von einer und derselben Carex-Art waren, wenn
sie verschiedenen Ursprungs waren. bisweilen in dieser biologischen
Hinsicht verschieden. Eriksson führt diese Verschiedenheit darauf
zurück, daß in Schweden die allein Urtica ansteckenden Formen von
Puccinia caricis vorherrschend seien. Weitere, sehr interessante Ver-
suche, die aber zu verwickelt sind, um hier kurz wiedergegeben werden
zu können, wurden in fortlaufenden Geneıationen ausgeführt, die sich
über einen bis zu zwei vollen Jahrgängen erstreckten. Sie führten
zu dem Schluß, daß die Nährpflanzenart gelegentlich eine umgestal-
tende Einwirkung auf die Natur der darauf vegetierenden Pilzform aus-
üben zu können scheint, was mit den Erfahrungen von Marshall
Ward und Freeman über Puccinia bromina und von Freeman und
Johnson über Puccinia graminis in Übereinstimmung steht.
Die Ergebnisse der Untersuchungen von Eriksson stimmen im
großen und ganzen mit denen überein, die Klebahn mit den Carex-
Puccinien erhalten hat, nur daß die deutschen Fo:men mehr als die
skandinavischen an Ribes-Arten angepaßt sind und diesen gegenüber
eine viel größere Mannigfaltigkeit zeigen. Doch wird der Klebahn-
schen Annahme, daß das Erscheinen der Aecidien auf verschiedenen
Nährpflanzenarten nach Infektion durch eine Puccinien-Form auf eine
ungewollte Mischinfektion zurückzuführen sei, auf das bestimmteste
widersprochen. Aus seinen Erfahrungen schließt Eriksson, daß eine
Spezialisierung von Puccinia caricis im Uredo-Teleuto-Stadium exi-
stiert und daß sie oft an verschiedenen Örtlichkeiten in verschiedener
Weise durchgeführt worden ist; doch ist eine systematische Gruppierung
der zahlreichen Formen zu einem praktisch verwendbaren Schlüssel
nicht möglıch. Die Gruppierung der von ihm untersuchten Formen
nimmt Eriksson in folgender Weise vor:
Spezies 1. Puccinia caricis diffusa n. rom. Aecidium-Stadium
auf Urtica dioica und Ribes grossularia; Uredo-Teleuto-Stadium
auf 8 Carex-Arten.
h
|
|
Referate. 49
Spezies 2. Puccinia caricis-urticae n. nom. Aecidium auf Urtica
dioica; Uredo- und Teleuto-Stadium aut 18 Carex-Arten.
Spezies 3. Puccinia caricis-ribisn.nom. Aecidium auf Ribes-Arten.
Subspezies @). Puccinia caricis-ribis diffusa n. nom. Aecidium
auf Ribes grossularia und R. nigrum; Uredo-Teleuto-Stadium
aut Carex pseudocyperus.
Subspezies P). Puccinia caricis-grossulariae n. nom. Aecidium
auf Ribes grossularia; Uredo-Teleuto-Stadium auf 5 Carex-
Arten.
Subspezies 7). Puccinia caricis-ribis-nigri n. nom. Aecidium auf
Ribes nigrum.
f. spec. acuiae auf Carex acuta und Ü. stricta.
f. spec. paniculatae auf Carex paniculata und CO. paradoxa.
f. spec. ripariae auf Carex riparia und ©. acutiformis. O.K.
Gaßner. Untersuchungen über die Sortenempfänglichkeit von Getreide-
pflanzen gegen Rostpilze. Centralblatt f. Bakter. u. Par. II. Abt.
Bd. 49. S. 185 —243.
Insbesondere die Untersuchungen von Eriksson und Hennings
haben dargetan, daß es nicht angängig ist, von einer Rostanfälligkeit
oder -widerstandsfähigkeit schlechthin zu sprechen, sondern daß die
einzelnen Rostarten berücksichtigt werden müssen.
Verf. hat 1907—1910 im östlichen Südamerika, hauptsächlich auf
seinem Versuchsfeld Sayogo bei Montevideo (Uruguay) Beobachtungen
über die Empfänglichkeit von Getreidepflanzen für Puecinia graminis,
P.triticina, P. coronifera, P. maydıs gemacht. Da verschiedene Getreide-
sorten wohl stets eine verschiedene Entwicklungsgeschwindigkeit auf-
weisen, so muß bei der Vergleichung ihrer Rostempfänglichkeit auf
das Stadium ihrer Entwicklung Rücksicht genommen werden: ‚‚wirk-
liche‘ Rostempfänglichkeit ist von der „scheinbaren“, durch das Ent-
wicklungsstadium bedingten, zu unterscheiden. Ferner genügt nicht
eine einmalige Ablesung des Rostbefalls zu einem Zeitpunkt deutlichsten
Unterschieds im Befall der verschiedenen Getreidearten, sondern es
muß vielmehr während der ganzen Vegetationsperiode das ‚Rostver-
halten‘ der Versuchsptlanzen dauernd kontrolliert werder. Eine fernere
Schwierigkeit, exakte Resultate zu erhalten, liegt in der bisher allein
möglichen Methode, den Rostbefall und sein Fortschreiten auf der
Pflanze nach Augenmaß zu schätzen. Eine prozentische Berechnung
der befallenen Pflanzenoberfläche war zu Vergleichszwecken nicht
- brauchbar, weil einmal das Auftreten der Rostflecken auf der Blatt-
spreite maßgebend ist (P. triticina, coronifera, maydis), ein andermal
hauptsächlich Blattscheiden und Stengel befallen werden (P. graminis).
Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXXI. i
en rg
50 Referate.
Verf. stellt eine achtteilige Intensitätsskala auf, in der 0 = kein Rost-
befall. 8 = äußerst starker, die Pflanze abtötender Befall ist.
Mit Gerste (meist Originalsaaten deutscher Herkunft) angestellte
Versuche zeigten keinen Unterschied der Sortenempfänglichkeit für
P. graminis. Dagegen zeigten sich für Hafer große Verschiedenheiten :
mitteleuropäischer Hafer (Beseler II aus deutscher Originalsaat) wurde
nur wenig (d—1,1) von P. graminis befallen, Uruguayhafer jedoch recht
stark (5—6); dagegen war Beseler II gegen P. coronifera sehr stark
(7—8), Uruguayhafer nur schwach anfällig (2—3). Auch alle anderen
mitteleuropäischen Hafersorten zeigten ein ähnliches Verhalten wie
Beseler II. Immerhin lassen sich bei diesen europäischen Hafern unter-
einander wieder geringe Unterschiede in der Anfälligkeit für P. coronifera
wahrnehmen. Dieser Befund — starke Anfälligkeit der europäischen
Hafersorten für P. coronifera — stimmt mit der Tatsache überein, daß
diese Sorten in gewissen Gebieten Südamerikas, z. B. im La Platagebiet,
überhaupt nicht angebaut werden können, weil sie dort durch den Rost
abgetötet werden. Da sich im Versuch selbst beim 3. Nachbau mit
Beseler II keine Verminderung der Rostempfänglichkeit ergab, und nicht
anzunehmen ist, daß die südamerikanischen Landwirte sich der Mühe
einer Umzüchtung rostanfälliger Getreiderassen in widerstandsfähigere
unterzogen hätten, so ist es wohl wahrscheinlich, daß es sich bei dem
sogen. Urugayhafer um eine Sorte handelt, die von vornherein, bei
der Einfuhr schon, rostwiderstandsfähiger war und deshalb regelmäßig
weitergebaut wurde. Übereinstimmend mit den Versuchen des Ver-
fassers gibt G. L. Sutton (Hawkesbury, Neusüdwales) für auch bei
ihm stark rostbefallene europäische Hafersorten sehr kräftige dicke
Halme, üppiges Wachstum ' und starkes Lagern an, für die argentini-
schen Hafer jedoch feine, wenig lagernde Halme. Außerdem gibt Sut--
ton an, daß auch die algerischen Hafersorten sehr widerstandsfähig
gegen P. coronifera seien, überhaupt im Habitus der Pflanzen, im Aus-
sehen der Körner und in den Wachstumsverhältnissen dem südamerikani-
schen Hafer sehr ähnlich, also vielleicht nahe mit ihm verwandt sind.
Weizen wird im La Platagebiet von P. triticina und P. gramınis
befallen. Deutscher Winterweizen ist im südamerikanischen Winter
gegen P. triticina anftälliger (5—6) als deutscher Sommerweizen (3—4),
mit Zunehmen der warmen Jahreszeit verwischen sich die Unter-
schiede jedoch vollständig. Die Versuchsergebnisse mit P. graminis
litten unter der großen Verschiedenheit der Entwieklungsstadien zwi-
schen Sommer- und Winterweizen, da das Auftreten von P. graminis
mehr als das anderer Rostarten an ein bestimmtes Alter der Weizenpflanze
gebunden ist; immerhin konnte bei den angebauten deutschen Weizen-
arten eine stärkere Anfälligkeit für P. graminis am Winterweizen gegen-
über dem Sommerweizen festgestellt werden. Bei den einheimischen
Referate. 51
Sorten zeigte es sich nun, daß die an deutschen Weizensorten beobachtete
Gesetzmäßigkeit (höhere Anfälligkeit für P. graminis bei Winterweizen)
nicht allgemein gültig ist: eine dem europäischen Sommerweizen an
Vegetationsansprüchen und Entwicklungsgeschwindigkeit entsprechende
Weizenart zeigte bei weitem stärkeren Befall als ein subtropischer
Winterweizen. Als besonders anfällig beiden Rostarten gegenüber zeigte
sich der Sommerweizen Trigo del Chubut, während die Winterweizen Ri-
vetti Virguen gegen P. triticina, Mazamara gegen P. graminis bedeutend
widerstandsfähiger waren (letzterer bei: übrigens ziemlich hoher An-
fälligkeit gegen P. triticina). Bei späteren Versuchen zeigte sich auch
Mazamara. ziemlich anfällig für P. graminis, was aber wohl auf Be-
einflussung des verwendeten Saatgutes durch mangelhafte Nachreife
zurückzuführen war.
Versuche von 1909-10 über das Verhalten von Mais gegenüber
P. maydıs haben zu dem Ergebnis geführt, daß gesetzmäßige Bezie-
hungen zwischen Entwicklungsgeschwindigkeit der Sorten und ihrer
Rostanfälligkeit bestehen: die Sorten kürzester Vegetationsperiode
und früher Reife sind viel rostantälliger als Sorten langer Vegetations-
dauer und später Reife. Frühere Versuche (1907-08) zeigten keine
solehen Gesetzmäßigkeiten: dieser scheinbare Widerspruch ist wohl
folgendermaßen zu beheben: Zur Zeit des ersten Auftretens von P.
maydıs (September — Oktober) haben insbesondere die schnell reifenden
Sorten zum größten Teil das infektionsfähige Alter schon überschritten,
während die langsam reifenden Sorten zu dieser Zeit noch viele infek-
tionsfähige Teile enthalten; da sie aber von Natur relativ widerstands-
fähig sind, werden sie nicht stark befallen, während die frühreifen Sorten
dureh vorgeschrittene Entwicklung vor starkem Rostbefall geschützt
sind. Aus ganz verschiedenen Gründen ist hier also das Ergebnis das
gleiche.
Die von Carlton gemachte Beobachtung, daß P. maydis auf die
dem Mais nahe verwandte Teosinte, Euchlaena mexicana, übergeht,
hat sich, wenigstens für das Klima von Uruguay, nicht bestätigt.
In einem 3. Abschnitt bringt Verf. Beiträge zu dem noch immer
ungelösten Problem der Rostempfänglichkeit, im Anschluß an die im
vorigen Abschnitt dargestellten Versuchsergebnisse.
Einerseits müssen für die Verschiedenheiten der Rostanfälligkeit
gewisse innere Eigentümlichkeiten, eine ‚innere Disposition‘ der Nähr-
pflanzen verantwortlich gemacht werden, die im Verlauf der Entwicklung
der Pflanze gewissen Schwankungen unterliegt; so sind ältere Weizen-
pflanzen viel infektionsfähiger für P. graminis als jüngere, P. maydis
dagegen infiziert jüngere Maispflanzen stärker als ältere. Andererseits
sind die äußeren Lebensbedingungen der Nährpflanze, besonders die
klimatischen Verhältnisse, für die Rostempfänglichkeit wichtig. Einmal
52 Referate.
werden die Rostpilze direkt in Sporenverbreitung und Entwicklung
dureh die Witterung beeinflußt, zweitens indirekt, indem Wachstum
und Entwicklung auch der Nährpflanze von der herrschenden Witterung
abhängig ist und sich die Pflanzen je nachdem der Rostkrankheit gegen-
über verschieden verhalten werden. Auch das gleichzeitige Auftreten
einer anderen Rostart kann eine deutliche Änderung in der Disposition
herbeiführen.
Einige Autoren stellen die innere und die äußerlich bedingte Dispo-
sition als von einander unabhängig hin. Verf. hält dagegen die Rost-
anfälligkeit mancher Sorten für ein Produkt aus inneren Eigentümlich-
keiten der Pflanze und- der Einwirkung äußerer Verhältnisse, also für
die erblich fixierte Fähigkeit, unter gewissen äußeren Bedingungen
einen guten Nährboden für den Rostpilz abzugeben. Nach Baur ist
nicht eine Eigenschaft, sondern die Reaktionsweise des Organismus
das vererbbare Merkmal. Verf. führt als Beispiel die verschiedene Rost-
anfälligkeit der Winter- und der Sommerweizen an, wobei er betont,
daß die Unterschiede zwischen Winter- und Sommerweizen nicht in
der längeren oder kürzeren Vegetationsdauer liegen, sondern vielmehr
in der „Frosthärte‘ und dem ‚Kältebedürfnis‘‘ des ersteren gegenüber
letzterem (Gaßner, Jahresbericht d. Ver. f. angew. Botanik, Bd. 5,
S. 95, und Landw. Ann. Meckl. Patr. Ver. Bd. 52, Heft 13—14).. Eine
Abhängigkeit der Rostempfänglichkeit von morphologischen Merk-
malen wird im Anschluß an Biffen und Nilsson-Ehle abgelehnt,
vielmehr die Frage der verschiedenen Anfälligkeit als physiologisches
Problem aufgefaßt. Marshall Ward (1902) hat die Hypothese aufge-
stellt, daß bei mißlungenen Infektionen, d. h. wenn keine Sporenlager,
sondern nur verfärbte Flecken am infizierten Pflanzenorgan entstehen,
nicht ein ungenügender, sondern im Gegenteil ein übermäßig starker
Pilzangriff vorliegt, bei dem die Zellen vorzeitig abgetötet wurden
sodaß der Pilz ihnen keine Nahrung mehr entnehmen konnte. Verf.
beobachtete jedoch auf widerstandsfähigen Sorten ein Auftreten und
Wiederverschwinden solcher Blattflecken, auch Eindringen von Sporen-
schläuchen von Uredo coronifera ohne irgend welche Einwirkung auf die
Zellen der Wirtpflanze, die also offenbar dem Angriff gegenüber ‚‚total
immun“ war. Auch die Tatsache der Spezialisierung der Rostpilze
ist mit der Wardschen Hypothese schwer in Einklang zu bringen. Die
(totale oder partielle) Immunität gewisser Getreidesorten einigen Rost:
pilzen gegenüber wird von Neger und von Kirchner auf die Aus-
bildung von Schutzstoffen (Antitoxinen) in der befallenen Pflanze
erklärt — eine Hypothese, für die noch kein tatsächlicher Beweis geliefert
werden konnte. Verf. neigt dazu sie abzulehnen unter dem Hinweis
auf die außerordentlichen Verschiedenheiten der ganzen Stoffwechsel-
vorgänge im Tier- und Pflanzenreich und den Unterschied der Wirkung
Referate, 53
eines Parasiten auf den tierischen und auf den pflanzlichen Organismus.
Eher ist es möglich, daß an Stelle der hochmolekularen Eiweißsubstan-
zen der Antikörper sich Säuren oder andere, die Entwicklung der Pilze
hemmenden Substanzen in der Pflanze bilden. Endlich wäre denkbar,
daß die größere oder geringere Rostempfänglichkeit von der Zusammen-
setzung des Zellsaftes abhinge, die dem Pilze einen besseren oder
schlechteren Nährboden lieferte.
Solange die Physiologie der Rostpilze noch so wenig genau erforscht
ist, erscheint es jedoch nicht möglich, das Problem der Rostempfäng-
lichkeit befriedigend zu lösen. Es wird daher der Hauptaugenmerk
auf planmäßige Untersuchung der wirklichen Ernährungsverhältnisse
der Rostpilze zu richten sein. Einstweilen muß man sich mit der allge-
mein gehaltenen Fassung des Problems begnügen, die mit Nilsson-
Ehle die spezifische Rostresistenz als eine Folge der allgemeinen Kon-
stitution der Wirtpflanze ansieht. v. Bronsart.
Laubert, R. Bemerkungen über die Rostempfänglichkeit der Rosen.
Gartenwelt. 24. 1920, S. 29 —31, 56—59.
Es werden die Witterungsverhältnisse des Sommers 1919 in Bezug
auf den im allgemeinen nicht sehr starken Rostbefall der Gartenrosen
in Betracht gezogen. Im September wurden in Rosarien in Dahlem,
Steglitz (Stadtpark) und Berlin (Tiergarten) 231 Rosensorten auf
Rostbefall geprüft. Als Hauptergebnis der Beobachtungen wäre anzu-
führen: Von den Remontantrosen waren die meisten Sorten stark
rostkrank, aber auch manche nur mäßig bezw. fast gar nicht befallen. |
Umgekehrt waren von den so viel verwendeten Teehybriden zwar viele
stark bezw. mittelstark rostkrank, die meisten Sorten jedoch nicht
oder nur unerheblich befallen. Dasselbe gilt in noch höherem Maße
von den Teerosen. Noisette-, Monats-, Kapuzinerrosen recht rostwider-
standsfähig, Bourbonrosen teils mehr, teils weniger, Moosrosen z.'T.
stark rostanfällig. Polyantha- und Kletterrosen durchweg sehr wider-
standsfähig gegen Rost. Ein Verzeichnis gibt eine Übersicht über den
Grad des Rostbefalls der beobachteten 231 Sorten. Laubert.
Eriksson, Jakob. Die schwedischen Gymnosporangien, ihr Wirtswechsel
und ihre Spezialisierung nebst Bemerkungen über die entsprechenden
Formen anderer Länder. Svenska Vetenskaps. Handling. 59. Bd
Nr. 6. Stockholm 1919. 82. S. 8 Tafeln. 13 Textfiguren.
In Schweden kommen auf Juniperus communis zwei Spezies von
Gallertrostpilzen vor: Gymnosporangium clavariaeforme (Jacq.) D.C.
und G. tremmelloides (A. Br.) v. Tub. Die erstere Art bildet auf ver-
dickten älteren Wacholderästen Mitte Mai zylindrische, zungenähnliche,
gelbrote, nach Regen gequollene und hellgelbe Pilzkörper, die aus dicht
a en m Dr ET A u,
en aa a ee 7
Nr h RE
54 Referate.
gedrängten 2zelligen Sporen zusammengesetzt sind. Der zentrale
Teil der Pilzkörper besteht aus dünnwandigen, hellbraunen Sporen,
die peripheren Teile aus diekwandigen, tiefbraunen Sporen. Bei der
Keimung der diekwandigen Spore wächst aus jeder Teilzelle ein kurzes
Promyzel aus, das seitwärts Sporidien abschnürt. Bei der Keimung der
dünnwandigen Sporen bildet jede der zwei Zellen je einen langen Keim-
schlauch, der von seiner Spitze Konidie nach Konidie abschnürt.
Die schwedische Form des Pilzes bildet Aecidien (Roestelia lacerata)
auf verschiedenen Organen von (rataegus monogyna und U. nigra,
Oydonia vulgaris, seltener auf Pirus malus und P. communis zur Spermo-
sonienbildung. 3 Formen unterscheidet Verf.:
a) F.sp.crataegi. Aecidien auf Cr ataegus monogyna, oXyacantha usw.
(im ganzen 10 Arten), seltener auf O'ydonia vulgaris, Pirus communis,
Amelanchier canadensis und A. erecta. b) F. sp. pyri communis mit
Aecidier auf Pirus communis, gelegentlich auf Arten von Crataegus,
Öydonia und Amelanchier übersiedelnd. c) F. sp. amelanchieris mit
Aecidium auf 9 Amelanchier-Arten und seltener auf Crataegus-Arten,
nur aus Deutschland und Nord-Amerika bekannt.
Die zweite Art ist um Stockholm häufiger, bildet he
Stammwülste oder kleine Nadelpolster, beide zu großen, gelben Gallert-
massen nach Regen aufquellend. Pilzkörper mit zweierlei Sporen: die
diekwandigen haben ihre Teilzellen breit und fest zusammenschließend,
mit kurzen und dieken Promyzelien und seitlichen Sporidien keimend,
die dünnwandigen haben schmale und lose verbundene Teilzellen, mit
langen schmalen Schläuchen keimend, die an der Spitze Konidie nach
Konidie abschnüren. 5 Formen unterscheidet Verf.:
Form: | Aecidien auf: Andere Merkmale:
In Schweden zur Spermo-
gonienbildung auch auf
Cydonia vulgaris, Sorbus
aria, Pirus malus ge-
langend.
Sorbus aucuparia
(Roestelia cornuta).
1. £. sp. aucupariae (—=G.
juniperinum Aut.).
2. £. sp. mali. (= @. tre-
melloides Aut. = @.
mali-tremelloides Kleb).
amelanzhieris
amel. Fisch.).
831 sp.
(= 6.
4. f. sp. torminalis (— G.
torminali - juniperinum
Fisch.).-
5. f. sp. ariae (=. ariae- |
tremelloides Kleb.).
Pirus malus
(R. penicillat«)
Amelanchier vulgaris
auf Sorbus torminalis
und latifolia
auf Sorbus aria, seltener
auf S. chamaem.
Spermog.-Bildung auf
Oyd. vulg., Pirus commu-
nis, Sorbus aucupar.
Bisher nur aus Schweiz
und Deutschland bekannt.
Nur aus der Schweiz be-
kannt, selten auf Sorbus
aria, hybrıda und chamae-
mespilus übergehend.
Wie bei 3,
Referate. 55
Das spärliche Vorkommen und die große Entfernung der apfelan-
steckenden Form des Wacholderpilzes sowie die schwache Ansteckungs-
energie dieser Form passen nicht gut mit dem häufigen Auftreten von
Roestelia penicillata auf den Apfelblättern um Stockholm zusammen ;
vielleicht überwintert der Pilz in vegetativem Stadium in den Winter-
knospen deı Aecidienwiıte. Die farbigen Tafeln bringen pilzerkrankte
Organe und Pilzeinzelheiten. Matouschek, Wien
Eriksson, Jakob. Zwei russische Gymnosporangien. Einebiologisch-
systematische Studie. Arkiv för Botanik. Stockholm 1919.
Bd. 15. Nr.20. 8. 1—23.
Verf. konnte mit einem @ymnosporangium auf Juniperus oxycedrus,
gesammelt zu Jalta auf der Krim am 18. IV. 1903, Infektionsversuche
anstellen. Im Verein mit eigenen Untersuchungen über Arten dieses
Genus kommt Verf. zu folgender Gliederung des @. sabinae Dicks.:
1. F. sp. piri communis mit dem Aecidiumstadium ( Roestelia cancel-
lata) auf Pirus communis, betulifolia, elaeagrifolia, Michauzxii, nivalıs,
salicıfolia, sinensis, tomeniosa, wussuriensts. In den meisten Ländern
Europas vorkommend, nicht in Schweden.
2. F. sp. mespili (= @. confusum Plowr.) mit dem Aecidiumstadium
(Roestelia mespili) auf Mespilus germanica, Crataegus oxyacantha,
Cydonia vulgaris, nach Sydow auch auf Vertretern von Cotoneaster
und Pirus. Bisher nur aus Englard, Schweiz und Norddeutschland
bekannt. Nährpflanze des Teleutostadiums Juniperus sabina, nach
Sydew noch 6 Arten dieser Gattung. Nach den Infektionsversuchen
müßte der Krimsche Pilz auch hieher gehören, aber Teleutowirt ist eben
| J. oxycedrus, und dieser war nur wenig angeschwollen; man bedenke
auch, daß dieser Juniperus nur noch von @. clavariaeforme befallen wird.
Ä Letzterem wurden aber auch als Synomyma beigesellt: @. gracile Pat.
und @. oxycedri. Verf. hält vorläufig diese beiden @.-Arten für gesonderte
@ _ Arten und muß den Krimschen Pilz als @ymnosporangium owycedri n.sp.
bezeichnen, lediglich auf Grund der Dimensionen der dünn- und dick-
L. wandigen Sporen. — Aus Tauria meridionalis stammt Gymnosporangium
tauricum n. sp., Nährpfl. Juniperus excelsa, die des Aecidiumstadiums
; nach Experimenten Orataegus monogyna;, auf Cydonia vulgarıs ging
der Pilz zur Spermogonienbildung. Immun erwiesen sich Vertreter der
Gattungen Pirus, Mespilus, Amelanchier, Sorbus. Die Tafeln bringen
Krankheitsbilder. Matouschek, Wien.
Tubeuf, C. von. Rückinfektion mit Peridermium Pini (Cronartium ascle-
piadeum) von der Schwalbenwurz auf die Kiefer. Naturw. Zeit-
schr. f. Forst- u. Landwirtschaft. 18. Jahrg., 1920. S. 99—101.
26 Referate.
Zum erstenmal ist Verf. die Ansteckung einer jungen Pflanze von
Pinus siwestris durch Sporidien von Oronartium gelungen. Die Spori-
dien stammten von Uynanchum vincetoxicum, die Infektion erfolgte
Mitte August 1915 auf die noch grünen Sprosse und Primärnadeln
2jähriger Kiefernpflänzchen, und Ende September 1919 erschienen am
Stengel unter dem untersten Blattquirl die Spermogonien von Peri-
dermium pini. DIR:
Report on White Pine Blister Rust Control 1919, published by the American
Plant Pest Comittee. (Bericht über die Bekämpfung des
Weymouthskiefer-Blasenrostes 1919.) Bull. Nr. 4.
Die ungeheure Gefahr, welche den Weymouthskieferwäldern der
Vereinigten Staaten seit der Einschleppung des Blasenrostes aus Europa
droht, hat zu energischen Abwehrmaßregeln Veranlassung gegeben, die
in der Hand eines Komitees für Pflanzenkrankheiten liegen. Auf dessen
Anregung fand am 8./9. Dezember 1919 in Albany, N.-Y., die ‚5. Inter-
nationale Blasenrost-Jahresversammlung‘ statt, über deren Verlauf
zunächst ein Bericht erstattet wird. Die seit 1916 gesammelten Er-
fahrungen haben gezeigt, daß zur örtlichen Bekämpfung der Krankheit
die Ausrottung aller kultivierten und wildwachsenden Johannis- und
Stachelbeersträucher auf eine Entfernung von etwa 200—300 Yards
(183 — 274 m) von den Wevmouthskiefern genügt. Diese Arbeit wird im
. größten Maßstab ausgeführt und auf ihre Genauigkeit kontrolliert mit
dem Erfolg, daß in Kontrollbezirken, in denen 1916 und 1917 die Jo-
hannis- und Stachelbeersträucher ausgerottet worden waren, 1919 keine
neuen Ansteckungen von Weymouthskiefern mehr gefunden wurden.
In den Nordost-Staaten schreitet die Erkrankung mit reißender Schnel-
ligkeit fort: so war an einer untersuchten Örtlichkeit in New-Hampshire
auf einer Fläche von 72 Quadratmeilen der vierte Teil der Weymouths-
kiefern bereits angesteckt, und in Minnesota, Wisconsin, Ontario und
Quebec ist die Krankheit sowohl an schlagbaren Bäumen wie in jungen
Beständen weit verbreitet. Bei der Ausrottung der angepflanzten
Ribes-Sträucher zeigen sich die Besitzer im allgemeinen Interesse so
opferwillig, daß z. B. in New-Hampshire von 1023 Eigentümern nur 3
einen Ersatz für ihre vernichteten Sträucher verlangten. In der westlichen
Hälfte der Vereinigten Staaten und in Westkanada ist der Weymouths-
kiefer-Blasenrost noch nicht aufgefunden worden und dort würde seine
Bekämpfung wegen der Häufigkeit der Ribes-Arten in den Nadelwäldern
sehr schwierig, wenn nicht unmöglich sein; die Rettung der wertvollen
dortigen Kieferwälder hängt von der strengen Durchführung des Ein-
fuhrverbotes für fünfnadelige Kiefern und Ribes-Sträucher ab.
In dem Berichte folgen eingehende Angaben über das Auftreten und
die Verbreitung der Krankheit in den Vereinigten Staaten und über
Referate. 97
- die vollzogene Ausrottung der Ribes Sträucher. Es wurde im Jahre
1919 in den Nordost-Staaten eine Fläche von 252 114 Acres durch Aus-
rottung von 4 574 293 Sträuchern von Ribes befreit.
Über die im Jahre 1919 ausgeführten wissenschaftlichen Unter-
suchungen berichtet P. Spaulding. Sie galten besonders der Fest-
stellung, auf welche Entfernungen sich die verschiedenen Sporenformen
von Üronartium ribicola verbreiten können und begründeten die oben
erwähnte Maßregel einer Einschränkung der Entfernung, innerhalb
welcher die Ribes-Sträucher ausgerottet werden müssen. Nur ARibes
nigrum sollte wegen seiner besonderen Gefährlichkeit in einem erkrankten
Weymouthskiefernbezirk überhaupt nicht angebaut werden dürfen.
Versuche, durch Ausschneiden der erkrankten Stellen an Weymouths-
kiefern die Krankheit zu bekämpfen, hatten gute Erfolge, wenn der
.. Schnitt wenigstens in 14,” Entfernung von der sichtbar erkrankten
Stelle ausgeführt wurde.
G. P. Clinton und Florence A. MeCormick geben einen kurzen
Bericht über ihre künstlichen Ansteekungen von Pinea-Arten mit Cro-
nartium ribicola, über die in dieser Zeitschrift (Jahrg. 1920, S. 276)
schon berichtet wurde. 0.K:
Sehilbersky, K. Adatok a Daedalea unicolor biolögiajanak ismeretehez.
(Beiträge zur Biologie von D.u.) Botanik. közlem. Buda-
pest 1920, XVIII. S. 34—38. 1 Fig.
Ein Acer dasycarpum in einer Allee zu Budapest ließ viel früher
seine Blätter fallen, als bei den übrigen der Fall war. 11% Spanne ober
dem Erdboden saß der genannte Pilz. Er infizierte eine nekrotische
Stelle, tötete durch ein Enzym die Stammeszellen. wodurch diese
leblosen Zellen zur Hyphen-Ernährung geeignet wurden. Die Rinde des
Baumes war im Umkreise der erschienenen Fruchtkörper mit einer alka-
lischen Flüssigkeit imprägniert. Im Anfangsstadium der Holzfäule
waren auf den Zellwänden unregelmäßige Korrosionsfiguren zu sehen,
später erfolgte die gänzliche Auflösung und Verwesung der Lignin-
schichte. Daher kanıı Daedalea im lebenden, wenn auch physiologisch
abgeschwächten Holzkörper verderblich wirken. Die erwähnte Nässe-
erscheinung tritt auch auf Morus alba auf, wenn sie vom gleichen Pilze
befallen ist. Letzterer ist also ein Hemiparasit. In italienischen Wäldern
verursacht er beträchtlichen Schaden auf Fagus. Carpinus, Quercus.
Im Florenzer botan. Garten ging durch ihn Acer rubrum nach Jahren
ganz zugrunde. Matouschek. Wien.
Henning, Ernst, och Lindfors, Thore. Krusbärsmjöldaggens bekämpande.
(Die Bekämpfung des Stachelbeermehltaues.) Medd.
Nr. 208 fr. Centralanstalten f. försöksv. pa jordbruksomr. Avd.
f. landbruksbotanik. Nr. 20. Linköping 1920. 518.
a8 Referate.
Die Abhandlung gibt eine ausführliche und sehr gründliche Dar-
stellung der Ausbreitung und der Bekämpfung des amerikanischen
Stachelbeermehltaues Sphaerotheca mors uvae. Auf Grund der sorg-
fältig gesammelten Literatur wird das erste Auftreten des Pilzes in
Europa, sein Auftreten und seine Ausbreitung in Schweden geschildert,
dann von Bekämpfungsmaßregeln das Beschneiden und Ausrotten der
befallenen Stachelbeersträucher, die Züchtung widerstandsfähiger Sor-
ten und besonders ausführlich die Spritzmittel und die Spritzversuche
besprochen. Es folgen Abschnitte über den Einfluß der Lage und der
Düngung auf den Krankheitsverlauf und über die Wirkung gesetzgebe-
rischer Maßnahmen in Schweden und andern Ländern. Zuletzt wird
über die von den Verfassern während der Jahre 1916-1920 ausgeführten
ausgedehnten Bespritzungsversuche mit Formalin, Kupfervitriol, Sal-
petersäure, Kaliumpermanganat, Erysiphin und Kalkmilch berichtet.
Als Ergebnis dieser Studien und Versuche werden die empfehlens-
wertesten Bekämpfungsmaßnahmen gegen die Krankheit zusammen-
fassend angegeben. Neben den gesetzijichen Bestimmungen über Ver-
kauf und Transport von Stachelbeersträuchern und neben der geeigneten
Belehrung der Anbauer kommen folgende direkte Bekämpfungsmaß-
regeln in Betracht.
1. Im Herbst ist bald nach dem Laubfall die erforderlich gewordene
Ausrottung der Sträucher auszuführen und sind deutlich befallene Zweige
abzuschneiden. Das abgefallene Laub ist so vollständig als möglich zu
sammeln und zugleich mit allen weggeschnittenen Zweigen usw. zu ver-
brennen. Der Boden um die Sträucher ist mit frisch gelöschtem Kalk
zu kalken, umzugraben und von Unkraut zu reinigen. Schwer befallene
Sträucher bespritze man an einem heiteren, windstillen und frostfreien
Tage mit Formalin (1 Liter auf 40 Liter Wasser). Schwer befallene Sträu-
cher, die in ungünstigen, stark beschatteten Lagen wachsen, grabe man
aus und verbrenne sie. Wilde Stachelbeersträucher in der Umgebung
der Obstgärten müssen möglichst vollständig ausgerottet werden.
2. Im Frühjahr sind alle Stachelbeersträucher an einem regen-
und frostfreien Tage bei heiterem Wetter nach Weggang des Schnees
und vor Laubausbruch sorgfältig mit Formalin (1 Liter auf 40—60 Liter
Wasser) zu bespritzen. Unmittelbar vor dem Pflanzen sind die Stachel-
beersträucher — aber nicht ihre Wurzeln — für 2—3 Minuten in eine
Formalinlösung (bei ganz unbelaubtem Zustand 1:40, nach Beginn
des Laubaustriebes 1 : 100) zu tauchen. OÖ. K.
Wöber, A. Versuche zur Bekämpfung des roten Brenners und des fal-
schen Mehltaues der Reben im Jahre 1919. Zeitschrift f. d. landw.
Versuchswesen in Deutschösterreich. 23. Jg. 1920. S. 1—6.
Bekämpfung von Pseudopeziza tracheiphila: Versuchssorte ‚‚Spät-
rot‘, veredelt auf sehr anfälliger Monticola. Bewährt hat sich nach
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Referate. 39
Winterbehaudlung (Bestreichen des Holzes nach Schnitt und vor Laub-
ausbruch mit 40% iger Eisensulfatlösung) die frühzeitige und regelmäßige
Bespritzung mit Cu-Kalk (1,5%, d.h. auf 1 kg CuSO,.5H,0O 500 &
frischen (30). Kupferpasta Bosna und Cuprol-Pasta (beide 1,5%)
wirkten wie die genannte Brühe.
Bekämpfung von Plasmopara witicola: Versuchssorte ‚‚rotweißer
Veltliner‘ gemischt mit „grünem Veltliner‘; starker Befall. Zur Blatt-
erhaltung der Reben muß man ca. 2% ige (also höhere) Kupferbrühe
nehmen. Die oben genannten Brühen wirkten gleich gut; die Wirksam-
keit der (‘u-Zn-Brühe war bei Ersparnis von 50% Kupfersulfat recht
befriedigend. (Man beachte, daß Fr. Pichler, Wien, fand, Cu in Ver-
bindung mit Zn habe eine bedeutend stärkere Giftwirkung als reines
Cu). Das gleiche gilt bezüglich des kolloidalen Silberpräparates.
Matouschek, Wien,
Sehaffnit, E. Untersuchungen über die Brennfleckenkrankheit der Bohnen.
Mitt. d. Deutschen Landw.-Ges. 1920. S. 299 ff.
Der Aufsatz ist ein Bericht über die an verschiedenen Orten im
Auftrage der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft ausgeführten
Anbauversuche mit Bohnen. Der die Brennfleckenkrankheit hervor-
rufende Pilz @loeosporinm Lindemuthranum überwintert im Erdboden
und findet sich an erkrankten Samen; er kann sich saprophytisch
auf den verschiedensten pflanzlichen Stoffen entwickeln, als Schma-
rotzer ist er an Bohnen gebunden; seine Entwicklung wird durch feucht-
warme Witterung begünstigt. Hinsichtlich der Empfänglichkeit der
verschiedenen Bohnensorten liegen die widersprechendsten Angaben
vor; doch läßt sich im allgemeinen sagen, daß die Stämme „‚Flageolet‘'
durchwegs sehr anfällig, die Züchtungen ‚Hinrichs Riesen‘ weniger
empfänglich sind. Die Stangenbohnen zeigten eine wesentliche größere
Widerstandsfähigkeit als die Buschbohnen. Die Bekämpfung der
Krankheit sowohl durch Bespritzung des Laubes mit Kupferkalkbrühe
wie auch durch Beizung des Saatgutes hat noch keine wesentlichen
Erfolge erzielen können. MORE
Brandes. Anthracnose of Lettuce caused by Marssonia Panattoniana.
(Salat-Anthrakose, durch M. P. verursacht). Journal
agricult. Research. Vol. 13. 1918. Nr. 1.
„Anthraenose‘ oder ‚Shothole‘‘ oder ‚Leaf Perforation‘, auch
„Rust“ wird diese Krankheit in Amerika genannt. Sie wird nach allen
Richtungen hin genau beschrieben, auch der Schädling. Gegenmittel:
Verbrennen der erkrankten Pflanzen, richtige Fruchtfolge, Unterlassen
des Begießens der Pflanzeı: von oben her, Spritzen mit kupferhaltige::
Mitteln. Matouschek, Wien.
60 Referate.
Fischer, Ed. Über eine Botrytis-Krankheit der Kakteen. Schweiz. Obst-
u. Gartenbauzeitung. Jahrg. 22, 1920. S. 106—107.
Im Gewächshause des Berner botanischen Gartens wurden zahl-
reiche Exemplare von Mamillaria centricirrha und eine M. elegans
unter Erscheinungen einer vom Gipfel her im Stanıme abwärts dringen-
den Färlnis krank und starben ab. Sie enthielten ein Myzel, welches bei
Kultur Konidienträger von Bitrytis und schwarze Sklerotien eniwickelte.
Ö.K.
Edson, H. A, and Shapovalov, M. Temperature Relations of certain
Potato-Rot and Wilt-produeing Fungi. (Temperaturverhältnisse
&ewisser Kartoffelfäule und Welkekrankheit her-
vorbringender Pilze.) Journ. of agric. Research. Bd. 18,
1920. 8. 511—524.
Zu den Versuchen wurden Reinkulturen von Fusarium coernleum
Sace., F'. discolor var. sulphureum App. u. Wollenw., F. eumartii Carp.
F. oxysporum Schlecht., F. radicicola Wollenw., F. trichothecioides
\Wollenw. und von zwei Stämmen von Vertieillium albo-atrum Reinke
u. Berth. verwendet. Die Agarplatten wurden in Thermostaten zwischen
1--40° C mit Unterschieden von ungefähr 5° gehalten. Es zeigte sich,
daß zwischen den Temperaturverhältnissen einiger Kartoffelpilze in
Reinkulturen und der geographischen Verbreitung und dem jahres-
zeitlichen Erscheinen der Pilze ein gewisser Zusammenhang besteht,
der besonders deutlich bei Fusarium oxysporum und Vertieilium albo-
atrum ist. Eine Temperatur von ungefähr 40° F (4,5° C) wird die Fu-
sartum-Knollenfäulen während der Aufbewahrung in Schranken halten.
Die Empfindlichkeit von Vertieillium albo-atrum für hohe Temperaturen
legt die Möglichkeit einer Hitzebehandlung für angesteckte Saatknollen
nahe. Die Temperaturunterschiede können in gewissen Fällen als
brauchbares Hilfsmittel zur Unterscheidung von Pilzen dienen, die ver-
schiedene Temperaturbeziehungen aufweisen. VE:
Carpenter. Wilt Diseases of Okra and the Verticillium Wilt Problem.
(Welke-Krankheiten auf Okra und. das Vertiec.-
Welke-Problem). Journal agricult. Research. V. 12. Nro 9.
1918.
Auf Okra (Abelmoschus esculentus) gibt es zwei recht ähnliche
Welkekrankheiten, die nur durch Isolierung des Erregers voneinander
unterschieden werden können. Der eine ist Fusarium vasinfectum,
der andere Vertieillium albo-atrum. Etstere Krankheit ist gefähr-
licher im südlichen Anbaugebiete, die andere im nördlichen. Okra ist
emptindlich für Infektion mit dem genannten Vertieilium von Okra,
Antirrhinum, Solanum und Eierpflanze — und mit dem Fusarıum
Ba.
<=
Referate. 61
von Okra. Die Eierpflanze wird infiziert durch das Vertierlium von
der Eierpflanze, Okra und Antirrhinum. Beide Pilze sind gefährliche
Getäßparasiten von Kulturpflanzen. Bekämpfung: Samenwahl von
gesunden Pflanzen und Samendesinfektion mit Formaldehydlösung
1:240 durch 2 Stunden. Matouschek, Wien.
Bartels, €. 0. Auf frischer Tat. Beobachtungen aus der niederen Tier-
welt, in Bilderserien nach Naturaufnahmen. I. Sammlung: 15 Serien
mit 71 Abb., II. Sammlung: 10 Serien mit 74 Abb. Verlag E.
Schweizerbart, Stuttgart, 1919.
Ein neuartiges Werk: einen einzelnen biologischen Vorgang fort-
schreitend festzuhalten. Große Mühe, Ausdauer, aber auch Geschick
im Beobachten müssen sich vereinen, um so Vollendetes zu geben, wie
der Verf. es getan hat. Greifen wir den blattrollenden Rhynchites
betulae (Birkenblattroller) heraus. An 12 Aufnahmen wird der Käfer
beim Ausschneiden der Blattstücke dargestellt, beim Aufwickeln nach
innen dieser Stücke (zuerst das rechte, dann das linke), die Festmachung
der Endzipfel am Windungsschluß durch Eindruck des Rüssels, wo-
durch eine Lockerung der Tüte erfolgt, Eiablage im Innern dieser,
dann ein festeres Zuziehen der Tüte. Diese käme nicht zustande, wenn
das Blatt nicht welk würde; der Käfer wartet auch einmal im Innern
längere Zeit, um das weitere Weiken abzuwarten. Die 12 Aufnahmen
sind in natürlicher Größe reproduziert; die Zeiten zwischen den ein-
zelnen Aufnahmen sind notiert. Matouschek, Wien.
Toepffer, Ad. Nordasiatische und Nordamerikanische Weiden - (Salix-)
Gallen. Ein Beitrag zu ihrer Kenntnis und Verbrei-
tung. Beihefte z. Bot. Zentralbl. 37. Bd. II. Abt. H. 2. 1920.
S. 279—287.
Aufarbeitung des von 8. J. Enander gesammelten Materiales
aus Japan, Sibirien, Mandschurei, Amurprovinz, Amerika. Natürlich
ergaben sich viele neuartige Gallen und neue Wirtpflanzen. Die Arbeit
ist wichtig für die Kenntnis der Verbreitung von Weidengallen.
| Matouschek, Wien.
Van Slogteren. De bestrijding van enkele bloembollenziekten. (Die
Bekämpfung einzelner Blumenzwiebelkrankheiten.)
Weekblad voor Bloembollencultur. 27. Sept. 1918. S.-A.
— -— De herkenning van het aaltjes-ziek der Narcissen en de bestrijding
der ziekte in een partij, zolang deze te velde staat. (Die Erken-
nung der Älchenkrankheit der Narzissen und die
Bekämpfung der Krankheit in einer Partie, solange
diese im Felde steht.) Ebenda. 2. Mai 1919. S.-A.
39 Referate.
Van Slogteren. De toepassing van warmte als bestrijdingsmiddel van eenige
bloembollenziekten. (Die Anwendung von Wärme als Be-
kämpfungsmittel einiger Blumenzwiebelkrank-
heiten.) Ebenda. 19. August 1919. S.-A.
1. Die Älchenkrankheit der Narzissen, deren Auftreten in den
Niederlanden sich bis 1910 zurück verfolgen läßt, rührt in keinem Falle
von einer Ansteckung durch ringkranke Hyazinthen her, sondern ist
auf Einschleppung aus England zurückzuführen. Narzissen und Hya-
zinthen ließen sich gegenseitig nicht anstecken. Es ist deshalb kaum
eine Gefahr damit verbunden, auf Feldern, worauf kranke Narzissen
gestanden haben, Hyazinthen anzubauen, und auch ein allmählicher
Übergang der Narzissenälchen auf Hyazinthen ist kaum anzunehmen.
Bodendesinfektion zur Bekämpfung der Älchenkrankheit ist teils wegen
«er Kosten nicht durehführbar, teils nicht wirksam genug, und tiefes
Umgraben des Bodens, selbst bis zum Grundwasserstand, blieb ohne
Jen erwarteten Erfolg. Da die Älchen nur die oberflächlichen Boden-
schichten bewohnen, wäre ein Ausheben dieser in Erwägung zu ziehen.
Partien von Blumenzwiebeln, in denen älchenkranke vorhanden und die
deshalb wertlos geworden sind, braucht man nicht zu vernichten, wenn
es gelingt, die in ihnen noch lebenden Älchen abzutöten, ohne dabei die
Zwiebeln zu schädigen. In dieser Hinsicht hat Verf. sehr beachtens-
werte Ergebnisse durch Erhitzung der Zwiebeln in Luft von 44—45° C
während der Dauer von 24 Stunden erhalten, die sich auch in der Praxis
nutzbar machen lassen. |
2. Da es für den Züchter von größter Bedeutung ist, älchenkranke
Narzissen so früh als möglich zu erkennen und von solchen unterscheiden
zu können, die aus andern Ursachen erkrankt sind, werden die sehr
charakteristischen Merkmale der Älchenkrankheit ausführlich besprochen.
Sie zeigen sich an den Blättern und an den Zwiebeln. Je nach dem
Grade der Erkrankung kann man erstens solche Pflanzen unterscheiden,
deren Zwiebeln kein oder fast kein Laub getrieben haben, zweitens solche,
die deutlich und sogar bisweilen viele Blätter getrieben haben, deren
Blätter aber schwächer oder blasser, stark gedreht oder am Rande
verdickt oder ausgefasert sind und wenigstens teilweise sog. ‚‚Sprenkel‘
zeigen; drittens anscheinend gesunde Pflanzen. deren Blätter aber hier
und da Sprenkel zeigen. Diese ‚‚Sprenkel‘ sind für die Älchenkrankheit
sanz besonders bezeichnend: es sind kleine, unter der Oberhaut ver-
dickte Fleckchen von anfänglich meist lichterer Farbe, die dann auf-
reißen und in der Mitte gelblich und vertrocknet aussehen; zuletzt,
wenn die Blätter vergilben, sind diese Fleckchen noch von einem grünen
Hofe umgeben. Am deutlichsten treten diese Merkmale im zeitigen
Frühjahr hervor und sie gestatten Schlüsse auf die Zeitdauer und die
Heftigkeit des Befalles. Z. B. findet man an größeren Krankheitsstellen
|
|
Referate. 63
in der Mitte ausbleibende Zwiebeln, in der nächsten Zone gedrehte
Blätter und am weitesten außen nur mit Sprenkeln versehene Blätter.
Älchenkranke Zwiebeln sitzen mit ihren Wurzeln sehr fest im Boden.
Auf dem Durchschnitt sehen sie im Beginn der Krankheit noch gesund
aus, später zeigen sie Ringe und Flecke von gelbweißer bis brauner
Farbe, welche die Zwiebelschuppen durchsetzen, aber nicht immer
mit Sicherheit von andern Erkrankungen der Zwiebeln zu unterscheiden
sind. Sobald als möglich müssen erkrankte Pflanzen nebst mindestens
noch einer Reihe scheinbar gesunder Nachbarpflanzen ausgegraben
und samt dem Boden, in dem die Zwiebeln stehen, bis zur Tiefe der
Zwiebeln selbst unschädlich gemacht werden. |
3. Die Ringkrankheit der Hyazinthen und die Älchenkrankheit
der Narzissen können durch Anwendung höherer Temperaturen auf
die Zwiebeln mit Erfolg bekämpft werden. Es kann, wie es namentlich
in England üblich ist, durch Behandlung mit Wasser von 42—45° C
während 4 Stunden geschehen. Da sich dieses Verfahren aber nur für
kleinere Verhältnisse eignet, stellte Verf. Versuche über die Wirkung
warmer Luft an und fand, daß ein 24 stündiges Aussetzen der Zwiebeln
bei einer Temperatur von 42—50° C sehr gute Ergebnisse lieferte,
obgleich ausgetrocknete Älchen, wie sie auch zwischen den äußersten
trockenen Zwiebelschuppen vorkommen können, erst durch Tempe-
raturen über 60° C getötet werden. Auch die durch Pseudomonas -
hyacınthh Sm. verursachte Gelbrotzkrankheit der Hyazinthen wird
in den Niederlanden mit Erfolg dadurch bekämpft, daß die Zwiebeln
nach dem Ausgraben bei 21—29° Ü getrocknet werden; doch beruht
die Wirksamkeit dieser Maßregel darauf, daß einmal bei dieser, für die
Bakterienentwieklung sehr günstigen Temperatur die Krankheit an-
gesteckter Zwiebeln solche Fortschritte macht, daß man sie erkennen
und ausmerzen kann. und daß außerdem die Zwiebeln durch das Trocknen
den Angriffen des Spaltpilzes unzugänglicher werden. Da
Bagnall, Richard S. Brief Descriptions of new Thysanoptera. (Kurze
Beschreibungen vom neuen Thys.) Annals and Magazine
of Natural History, Ser. 8, XII. 1913, S. 290—299, XIII. 1914,
S. 22—31, 2x7 —297, XIV. 1914, S. 375—381, XV, 1915, S. 315
bis 324, 588—597, XVII. 1916, S. 213—223, 397—412; Ser. 9
Vol. I. 1918, S. 201—221. Figuren.
Als neue Arten bezw. Genera werden u. &. folgende exotischen
Schädlinge beschrieben: Retithrips bicolor (Vine thrips), Kuthrips (Ana-
phothrips) alternans (Maize thrips), Physothrips Lefroyi (tea-flower
thrips), Physothrips funtumiae (Rubber thrips, auf Funtumia elastica),
Ph. usitatus (in Blüten von Butew frondosa), Ph. antennatus (frißt die
Sporen der Hemileia vastatrix), Gynaikothrips Karnyi (von den Blatt-
64 Referate.
randrollungen des Piper nigrum), Orothrips australis (in Blüten von
Xanthorrhoea australis), Dicaiothrips proximus (auf Schoten von Cro-
talaria sp.), D. Greeni (auf Hülsen von Phaseolus), Anactinothrips di-
stinguendus (auf Blättern des Mango), Heliothrips femoralis BReut.
(Blätter von Litsea chinensis benagend), Fynaikothrips Uzeli (Zimmerm.)
auf Feigen, Ceratothrips brunneus (auf Cola-Früchten und -Blüten),
Odontothrips australis (von Papilionaceen-Blüten), Physothrips peculiarts
(auf Luzerne), Haplothrips wictoriensis (auf vielen Pflanzenarten),
H. robustus (auf Akazien usw.). H. tenuipennis (auf Tee und Rosen), Po-
dothrips duplicatus (auf Canna), P. propinguus (auf Cola). Eurhuncho-
thrips convergens (ebenda), Trichothrips longicornis (Gallenerreger auf
verschiedenen Pflanzen), Oryptothrıps Shavianus (in Akazien-Gallen),
Klinothrips femoralis (Kakao-Blätter), Krinothrips divergens (ebenda).
Alle diese Tierchen schädigen nur dann, wenn sie in größerer Zahl
auftreten. Die anderen, hier nicht erwähnten Arten wurden bisher nicht
als Schädlinge beobachtet. Matouschek. Wien.
Priesner, H. Zur Thysanopteren-Fauna Albaniens. Sitz.-Ber. d. Akad.
d. Wissensch. i. Wien. Math.-nat. Kl. Abt. I. 128. Bd. Wien. 1919.
S. 115—144. 5 Textfig.
Die Arbeit ist: wegen ihres reichen systematischen Inhaltes wichtig
für jeden Thysanopterenforscher. Außer einer größeren Zahl von neuen -
Formen wird folgendes Allgemeine erwähnt: Sali.w beherbergte auf
ihren Blättern viele Stücke von Physothrips Schillei, Tamarix oft
Liothrips Dampfi Karny; auf Phragmites und Oryza war stets Haplo-
thrips aculeatus Fabr. anzutreffen. Die Fruchtzäpfehen von Humulus
hupulus dienten Physothrips Friei Uz., Thrips tabaei Ld. und Haplo-
thrips aculeatus Fbr. zum Aufenthaltsorte; besonders zahlreich fand
sich in diesen T’hrips obsoletus Uz., der bisher nur auf dieser Pflanze
mit Sicherheit nachgewiesen ist. Ebenso werden die Gäste auf den
Blättern von Platawus und Quercus lanuginosa angeführt. Durch Kle-
-benbleiben an den drüsig behaarten Blättern von Niecotiana fanden
viele Thripse den Tod. Daß viele der in der Abhandlung erwähnten
Arten lästig oder schädlich sind, ist sicher, aber ein besonderes Augen-
merk hat Verf. darauf nieht gerichtet. Matouschek, Wien.
Priesner, H. Ein neuer Limothrips (Halid.) aus Steiermark. Entomolog.
Zeitschr., Frankfurt a. M., 33. Bd. 1919, Nr. 9.
Limothrips Schmutzii n. sp. ist dem L. cerealium Halid. sehr ähnlich.
unterscheidet sich von diesem aber durch 2 Dornen an den Seiten des
). Abdominalsegments und durch das symmetrische 3. Fühlerglied. Beide
Arten sind Getreideschädlinge.. Die neue Art stammt aus dem Schöckel-
gebiete bei Graz.’ Matouschek, Wien.
Referate. 65
Bagnall, Richard, S. On the Rubber Thrips (Physothrips funtumiae Bagn.)
and its Allies. (Über den Kautschukbaum-Thrips und
seine Verwandten.) Bullet. of Entomol. Research, IX. 1918.
S. 65—70. Figures.
Physothrips Marshallin.sp., Ph. funtumiae Bagn. 1913, Ph. Kellyanus
Bagn. 1916 sind jene Thripse, die, wenn sie in Menge auftreten, die
Blätter und Blüten von Kautschukbäumen zerstören.
Matouschek, Wien.
Bagnall, Richard, S. Ont wo Species of Physothrips (Thysanoptera) injurious
to TeainiIndia.e (Über zwei dem TeeinIndien schädliche
Artenvon Ph.) Bull.of Entomologic. Research, IX. 1918.8.61—64.
Physothrips setwentris n. sp. und Ph. Lefroyi Bagn. sind Schädiger
der Blüten des Teebaumes, wenn sie in Mengen auftreten.
Matouschek, Wien.
Van der Goot, P. Notes on oriental Aphididae. (Bemerk.über oriental.
Aphididen.) Tijdschrift voor Entomol. 61. Jg. 1918. S. 112—127.
Von den als neu angeführten und genau beschriebenen Arten
sind als Schädiger zu nennen: Trichosiphum Roepker, Singapore,
auf jungen Trieben und Blättern von Eurya sp. ; Oregma Muiri, ebenda,
auf Blättern von Amomum sp.; O. singaporensis, ebenda, auf Bambus-
Pflanzen häufig; O. sundanica, ebenda, auf Blättern und Stengeln
von Amomum sp.; Thoracaphis hongkongenstis, Hongkong, auf Blättern
einer Eiche. Außerdem sind einige Arten zu nennen, die Verf. in der
Schrift „Zur Kenntnis der Blattläuse Javas‘“ (Contr. a la fauna des
Indes neerlandaises, I. 3. 1917) als neu beschrieben hatte und die als
Schädiger oder zu mindest Belästiger anzusehen sind: 1. Zu Singapore:
Macrosiphoniella citricola, auf Blattknospen von Oinnamomum ; Micro-
myzus varvcolor, an dem epiphytischen Farn C'yclophora nagend; Aphis
malvoides, auf Blütenstielen eines unbekannten Strauches; Glyphr-
naphis bambusae, auf Blättern von Bambusa; Oregma rhapidis, auf
der Blattunterseite verschiedener Palmen, z. B. Cocos nucifera, Elaeis
guineönsis, Kentia Woodfordi.. 2. Zu Hongkong: T'horacaphiıs Tier,
auf der Unterseite der Blätter von Ficus benjumina; Greenidea arto-
carpi Westw., auf jungen Sprossen von Ficus sp.; Lachnus tomentosus
und Pineus pini (L.) Börn. auf Nadeln von Pinus sp.; Oregma minulta
und Melanaphis bambusae Full., auf Blättern von Bambusa, also auch
Arten, die in Europa vorkommen. Matouschek, Wien.
Haviland, M. D. On the Life-history and Bionomics of Myzus ribis L.
(Red-Currant Aphis). (Lebensweise der Blattlaus der
roten Johannisbeere.) Proc. R. Soc. Edinburgh. Bd. 39.
1919. S. 78—112.
Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXXlI. 2)
66 Referate.
Man findet diese Laus gewöhnlich in den roten Blasen der Jo-
hannısbeer-Blätter; doch ist nicht sicher, daß sie diese auch hervorruft.
Die Blasen entstehen, suwie die Knospen sich öffnen und bevor noch die
Blätter entfaltet sind. Sie scheinen durch Verletzungen zu entstehen,
also vielleicht durch die Stiche der Blattläuse, nicht durch etwa einge-
träufelten Speichel. Man findet die Läuse auch an Blättern ohne Blasen
und Färbung. Bereits die Stammütter sind etwas verschieden an grünen,
normalen und an roten, blasigen Blättern, und ihre Nachkommen
bleiben es auch; Ursache der Verschiedenheit scheint die Nahrung zu
bilden. Die Form an grünen Blättern ist offenbar identisch mit Myzus
Whitei Theob. und M. dispar Patch. Im Sommer wandert die Blattlaus
von der roten Johannisbeere an Labiaten (Galeopsis, Lamium), Veronica
und andere Unkräuter und ist also identisch mit Phorodon guleobsidis
Kalt., doch können die Geschlechtstiere an beiden Pflanzengruppen er-
zeugt werden. Nach freundlicher brieflicher Mitteilung von Herrn
Dr. Börner liegt hier eine Vermengungs vor; beide Formen leben im
Sommer auf Galeopsis und überwintern auf Ribes. Verf. geht dann
noch auf die Zahl der Generationen (bis 7 im Sommer), die Entwick-
lungsdauer der einzelnen Formen und die Feinde ein. von denen am
wichtig-ten die Braconide Aphidius ribis Haliday ist. Beste Bekämpfung
ist Spritzen zur Zeit, wenn sich die Knospen öffnen, mit Seifenbrühe,
Nikotinbrühe oder Petroleım-Emulsion gegen die Stammütter und
Beseitigung aller Lamium-, Polyyonum-. Veronica-Unkräuter usw.
aus der Nachbarschaft. Reh.
Feldt. Vorbeugungsmittel gegen Bohnen-Blattläuse und einige andere Er-
fahrungen mit Acker- und Puffbohnen in Ostpreußen. Mitteil. d.
Ver. z. Förderung d. Moorkultur ı. Deutschen Reiche. 1919.
37. J. 8. 37—40.
Diese Schädlinge treten stets zuerst am Rande des Bohnenfeldes
auf, dann breiten sie sich namentlich gegen die vor Wind geschützten
Seiten des Schlages aus. Daher benütze man möglichst freiliegende,
von allen Seiten dem Winde ausgesetzte Flächen und sorge für frühes
Erblühen. Ferner nehme man Sorten mit tiefem Blütenstand und
tiefem Hülsenansatz. 2 Stunden beize man die Saat in Uspulun und
lege sie 24 Stunden ins Wasser. Anpflanzenswert sind die Sorten
‚Grüne Mazagan‘ und ‚Weiße Büschelbohne‘. Ein weiteres Gegen-
mittel: Drillen der Saat in der Richtung N-S; drillt man O-W, so werden
die Pflauzen wohl höher, beschatten sich aber und die Ernte ist ge-
ringer; der Wind kann auch schwer durchstreichen. 60 cm breite Reihen-
entfernung! — Gegen Verunkrautung Aussaat von Karotten, Hanf,
Petersilie oder Koriander, welche Pflanzen die Blattläuse fernhalten.
Von allen Seiten umgebe man das Feld mit Frühkartoffeln.
Matouschek, Wien.
:
Referate. 67
Steven, N. M. Contributions to the Knowledge of the Family Chermesidae.
Nr. I. The Biology of the Chermes of Spruce and Larch and their
Relation to Forestry. (Beiträgezur Kenntnis derFamilie Ch.
Nr.1: Die Lebensweise der Ch. an Fichte und Lärche
und ihre Bedeutung für die Forstwirtschaft.) Proc.
R. Soc. Edinburgh. Vol. 37. 1916/17, S. 356—381.
Den Hauptteil der Arbeit bilden sehr interessante und wichtige
Untersuchungen über die Entwicklung und die Wanderungen der an
Fichte und Lärche lebenden Arten der Gattungen C'hermes (abietis Kalt.,
viridis Ratz.) und Cnephalodes (lapponicus Chol. und strobilobius Kalt.),
auf die bei ihrer Verwickeltheit hier aber nicht eingegangen werden kann.
Die nicht wandernden. parthenogenetischen, gallenerzeugenden Arten
beider Gattungen (die je zuerst genannte) sind für Fichte die weitaus
schädlicheren, aber nur dann, wenn ungünstige Boden- oder Witterungs-
verhältnisse die Bäume schwächen. An Lärche bewohnen die Wander-
formen von Ch. viridis die Stammrinde, von Un. strobilobius die Zweige
und Nadeln. Ihre Schädlichkeit wird wesentlich erhöht durch Anpflan-
zen der Lärche an ungeeigneten Orten und unter ungünstigen Bedin-
gungen. Als Vorbeugung hat es keinen Zweck, die eine Wirtpflanze
wegzulassen, der parthenogenetischen, nicht wandernden Formen
wegen. An befallenen Beständen ist eine Bekämpfung unmöglich.
Man kann nur Neupflanzungen von den Läusen reinhalten, indem
man die Baumschulpflanzen vor ihrem Versande und vor 1. April
(wenn die Eiablage beginnt) mit Blausäure räuchert, 1 Unze Cyankalium
auf 100 (engl.) Kubikfuß oder 1 Unze Cyannatrium auf 130 Kubikfuß.
Beschädigungen der Pflanzen fanden dadurch nicht statt. Reh
Dewitz, J. Die Immunsande. Landwirtschaftliche Jahrbücher. Bd. 53.
1919. S. 435—484. Mit Taf. VI.
Verf. gibt eine Zusammenstellung der Literatur über die für die
Reblaus immunen Sande, die um so dankenswerter ist, als vielfach
die Literatur in Vergessenheit geräten oder schwer zugänglich ist. Im
ersten Abschnitt wird eine zusammenfassende Darstellung der Erfah-
rungen mit den Immunsanden und der bisherigen Ergebnisse der über
sie angestellten Untersuchungen gegeben; im zweiten Abschnitt folgt
die ausführliche Besprechung von 28 Veröffentlichungen über diesen
Gegenstand OS,
Zweifler, Fr. Das Erdetragen im Weingarten. Landw. Mitteilg. für
Steiermark. 1919. S. 391/92.
Durch Abschwemmung und Bodenbearbeitung wird anı unteren
Rande der Weingärten die Veredelungsstelle zwischen Unterlage und
Edelreis mit Erde bedeckt und dadurch zur Wurzelbildung angeregt.
68 Referate.
Der Nährstoffreichtum der oberen Bodenschichten und die Nähe der
assimilierenden Blätter fördern die Wurzeln derart, daß die tiefer
liegende Bewurzelung der amerikanischen Rebe nach und nach verküm-
mert und der eigentliche Zweck der Veredelung vereitelt wird. Das
neue Wurzelsystem ist gegen die Angriffe der Reblaus weniger wider-
standsfähig und leidet anderseits infolge der seichten Lage stark unter
ungünstigen klimatischen Einwirkungen. Vermeidung dieser Erschei-
nungen: Periodische Freilesung der Weinstöcke bis unterhalb der
Veredelungsstelle, Entfernung der neu gebildeten Wurzeln gelegentlich
des Rebschnittes. Matouschek, Wier.
Lindinger, Leonhard. Die Belästigung der Obsteinfuhr durch die San-
Jose-Schildlaus-Gesetzgebung vom wissenschaftlichen Standpunkt aus.
Der Obstwart. 1920. Nr. 10.
Es wird auseinandergesetzt, daß die bisher gehandhabte Untersu-
ehung die Einfuhr von der Schildlaus besetzten Obstes nicht hindern
kann, daß eine Einschleppung des Schädlings durch Obst den Befall!
weder von Fruchtbäumen noch von andern Pflanzen zuı Folge gehabt
hat, daß die ganze Untersuchung also unnötig, außerdem unlogisch ist
und den Handel zwecklos schädigt. OR 2%
Weydemann, Elly. Meine Clivien, die Schmierlaus und das Spekulin.
Erfurter Führer. Jahrg. 1920. S. 45/46.
Wiederholte Bespritzungen mit Spekulin hatten gegen die Schmier-
laus vollen Erfolg. Matouschek., Wien.
Tullgren, A. Axsugaren Miris dolobratus L. (Leptoterna dolobrata L.)
ett hittills füga beaktat skadedjur pa sädesslagen och gräsen.
(Die Wanze M. d. als Schädling an Getreide und
Gräsern.) Meddel. 182. Centralanst. försöksväs. jordbruksomr.
Ent. avdeln. 33. 1919. 19 S. 18 Figuren (mit deutschem Auszug.)
Diese auch sonst in Schweden häufige Wanze trat 1917 auf Getreide
und einigen Wollgrösern in ungeheurer Menge auf. Blätter und Halme _
wurden weiß gefleckt, die Ähren dünn und leer und mit den Exkrementen
beschmutzt. Wanze in V—VII. Im Hochsommer werden die etwa
0 wurstförmigen, fast giashellen, 2 mm langen Eier in die untersten
Halmglieder abgelest, wo sie überwintern. Im Mai schlüpfen sie aus;
nach 6 Wochen sind die Wanzen geschlechtsreif. Zahlreiche Nabiden
traten mit ihnen auf, die wohl die jungen Wanzen aussaugen. Unter-
pflügen der Rückstände, aber auch der an Wegerändern, auf Weiden
usw. wachsenden Gräser vernichtet die Brut. Reh.
Referate. 69
Roepke, W. Hyalopeplus smaragdinus n. sp., eine neue Tee-Capside aus
Java. Treubia. Bd. I. 1919. S. 43—81. 5 Fig.
Genannte neue Wanze ist bisher erst in einigen älteren Teeptlan-
zungen Javas gefunden, wo sie die noch geschlossenen Blütenknospen
ansticht und Antheren aussaugt. Der Schaden ist gering. Die läng-
lichen, schlauchförmigen, wenig gekrümmten Eier werden einzeln
in noch geschlossene Blütenknospen gelegt, so daß der Eimund im
äußeren Niveau der Knospenhülle liegt. Die Jungen leben wie die
Alten und sind nach 6 Häutungen in 9—10 Tagen erwachsen. Durch
die Eiablage werden die Blütenknospen mehr beschädigt, als durch das
_ Saugen. Da die Teepflanze auf Java eingeführt ist, muß die Wanze
ursprünglich an einheimischen Pflanzen leben. Als Eier-Parasit sind eine
Chaleidide und eine Proctotrypide gezogen. Reh.
Den Doop, J. E. A. Gallobelicus nicotianae Koningsberger. Bull. van het
Deli Proefstation Medan, Sumatra. 12. 1919.
Gallobelicus nicotianae Kon. (= Leptoterna n. Kon. = Gallobelicus
erassicornis Dist.) ist eine „grüne Wanze‘‘ genannte Capside, die in
Deli den Tabak durch Ansaugen der jungen Blätter erheblich schädigt;
ausgewächsen erscheinen die Blätter dann durchlöchert. Es wird eine
Beschreibung der Wanze gegeben, ferner angeführt, was von ihrer
Lebensgeschichte bekannt ist, und über Bekämpfungsversuche durch
Bespritzungen mit giftigen Lösungen berichtet. Zu einem praktisch
verwendbaren Ergebnis führten diese bis jetzt noch nicht, weil die zur
Vergiftung der Wanzen erforderlichen Konzentrationen zu starke Ver-
brennungen der Blätter hervorriefen. BER
Sehumacher, F. Nomenklatorisches über die Schaumzikade Philaenus
spumarius L. Entomol. Mitteilung. Bd. 8. S. 191—195. Berlin 1919.
Der bekannte Schädling wird in neuerer Zeit oft Philaenus leuco-
phthalmus, Falleni und yramınis genannt. Verf. weist scharf nach, dab
diese Neubenennungen nicht begründet sind und daß der im Titel an-
gegebene Name zu Recht besteht. Matouschek. Wien,
Rostrup, Sofie. Rävehalemyggens (Oligotrophus alopecuri) Opträden i Dan-
mark og Forsög med Midler til dens Bekämpelse. (Das Auftreten
der Fuchsschwanzmücke O,a. in Dänemark und Ver
suche mit Mitteln zu ihrer Bekämpfung.) Tidsskrift
for Planteavl, 26. Bd. 1919. S. 37—5l.
In den meisten Proben von zur Untersuchung eingesendeten Frücht-
chen des Wiesenfuchsschwanzes (Alopecurus pratensis) finden sich
Larven von Oligotrophus alopecuri, die darin überwintern und in einem
großen Prozentsatz die mit der Saat vorgenommenen Behandlungen,
70 Referate.
wie Ausdreschen, Reinigen und Trocknen, bis zur Aussaat überleben.
Sie können, ohne daß das Saatgut beschädigt wird, durch trockene
Erwärmung auf 59—60° C während 35 Minuten, oder durch 9 stündige
Behandlung mit Schwefelkohlenstoff (1 g auf ] Liter Luft) vernichtet
werden. ER
Krauße, A. Forstentomologische Exkursionen ins Eggegebirge zum Studium
der Massenvermehrung der Cephaleia abietis L. Arch. Naturgesch.
83. Jahrg. 1917. Abt. A. 6. Heft. S. 46—49. 1919.
1917 und 18 trat im Eggegebirge in Westfalen die Fiehten-Gespinst-
Blattwespe massenhaft auf, zugleich mit der als Larve einzeln lebenden
C. arvensis Panz.; im ersteren Jahre fand man bis über 600 Larven
auf dem Quadratmeter. Befallen waren besonders die Bestandss-
ränder, deren Ausdehnung durch viele Kahlschläge stark vergrößert war.
Da im allgemeinen kein Kahlfraß stattfand, erholten sich die Fiehten
wieder. Etwa 20%, der Larven waren von Schlupfwespen befallen,
von denen Xenoschesis fulvipes Grav. und Homaspis narrator Grav.
die häufigsten waren. Weiter fing Verf. noch 13 andere Arten, aber ohne
Nachweis, daß sie in den Blattwespen schmarotzten. Ferner wurden
die Wespen „in Mengen“ von der Spinne Linyphia phrygiana ©. L. Koch
gefangen. Als Gegenmittel hat sich das Leimen nicht bewährt. Reh.
Tullgren, Alb. Om ett för odlingen av Korgpil vikgtigt Skadedjor (Enura
laeta Zadd.) (Über einen für den Anbau von Korbweiden
wichtigen Schädling, #1.) Medd. 180 Centralanst. försöksv.
jordbruks räddet. Entomolog. avdeln. Nr. 31. Linköping 1919.
12.8.9 Fig.
Es wird die in Schweden 1918 und 1919 als Korbweidenschädling
an Salix viminalis beobachtete Blattwespe Enura laeta beschrieben. Sie
macht durch ihre Gallen die Ruten unbrauchbar. Bekämpfung: absicht-
liches Stehenlassen längerer Stümpfe und nachträgliches Abschneiden
und Verbrennen derselben vor Winter, oder Verschmieren der Stummel-
enden mit arsenhaltigem Teer. Matouschek, Wien.
Friedrichs, K. Die Schlupfwespe des Rapsglanzkäfers. Zeitschrift f.
wiss. Insektenbiol. Bd. XV. 1919. 8. 119.
Die Schlupfwespe /surgus heterocerus Thoms. trat in Mecklenburg
1919 in Menge über den von Meligethes aöneus (Rapsglanzkäfer) besetzten
Rapsfeldern auf. Die Larven des Käfers werden mit Eiern belegt.
während sie in den offenen Blüten leben; die Parasitenlarve schlüpft
aus dem Ei zur Zeit, wenn der Wirt sich zur Verpuppung in die Erde
begibt. Aus dem festen braunen Kokon kommt eine kleine Zahl junger
Wespen nach einigen Wochen mit den jungen Käfern der neuen Gene-
Referate. FIR
ration zum Vorschein und pflanzt sich vermutlich im gleichen Jahre fort.
Die Mehrzahl verläßt den Kokon erst im nächsten Frühling, dann treten
die Schwärme der Wespen zugleich mit den überwinterten Käfern
auf. Die Vermehrungsenergie der Wespe ist also nicht bedeutend.
Matouschek. Wien.
Schulz, Ulr. K. T. Beiträge zur Biologie von Lariophagus distinguendus
Foerst. Sitzungsber. Gesellsch. Naturforsch. Freunde. Berlin.
1919. 8. 375—377.
Die Unterschiede der Geschlechter der genannten Schlupfwespe, die
ein Parasit des Kornkäfers Calandra granaria ist, werden genau ange-
führt. Die Larven des Käfers müssen erst eine bestimmte Größe er-
langen, ehe an sie ein Ei mit Erfolg abgelegt werden kann: auf die
Larve wird nur ein Ei abgelegt. Wo sich die Larve der Wespe ansaugt,
dort entsteht am Körper der Käferlarve ein brauner Fleck. Die Para-
sitenlarve wird ausgewachsen bis 3 mm groß, bläulich und ähnelt sehr
einer gewöhnlichen Fliegenmade: sie ist sehr beweglich und widerstands-
fähig. Die Larve war stets ausgewachsen,-ehe die Käferlarve ganz ver-
trocknet war. Die männliche Puppe des Parasiten ist viel kleiner als
die weibliche. Nach 10 Tagen schlüpft die Imago. Der Parasit begnügt
sich mit einer Käferlarve. Matouschek, Wien.
Weiss, H. B. and Dicekersou, E.L. The European Mole Criquet, Grylio-
talpa gryllotalpa L., an introduced pest. (Die europäische
Maulwurfsgrille, ein eingeschleppter Schädling.)
Journ. N. Y. ent. Soc. Vol. 26, 1918. S. 18—23. Pl. 6.
Die europäische Maulwurfsgrille wurde 1915. in einer Gärtnerei
zu Rutherford, N. Y., festgestellt, die viele Pflanzen aus Europa bezogen
hatte. Da sich die Grille bereits über mehrere acres Land ausgebreitet
hatte, muß die Einschleppunsg bereits einige Jahre alt sein. Sie kam fast
nur in leichtem Boden vor, der mit Gebüsch und Schattenpflanzen be-
wachsen war; der Schaden war merkbar, ohne daß dabei irgend eine
Pflanze vorgezogen wurde. Die Verf. berichten dann z. T. nach eigenen
Erfahrungen. mehr aber noch nach der Literatur, mit Ausschluß der
deutschen, über Lebensweise und Bekämpfung, ohne irgend etwas
Neues zu bringen. Reh.
Roenke, W. Mitteilung über die javanischen Maulwurfsgrillen. Treubia
Ba. I. 1919. S. 90—97. Taf. VIl. 1 Textfig.
Auf Java und zum Teil auch Borneo und Sumatra kommen 2 Maul-
wurfsgrillen vor, die größere Gr yllotalpa hirsuta Burm., 4) — 47 mm lang,
und die kleinere Gr. africana Pal.-Beauv., 26—36 mm lang. Bei ersterer
sind die Weibchen makropter, die Männchen apter, bei letzterer die
12 Referate.
Weibchen wie vorher, die Männchen z. T. brachypter. Erstere fliegen
abends oft, letztere zirpen laut, bei der großen Art sogar schreiend.
Sie sind überall häufig, in Kultur- wie in Wildland. In der Gefangen-
schaft weigerten sie sich rohe Kartoffeln und Mohrrüben anzunehmen.
Reh.
Goldschmidt, Richard. Intersexualitätund Geschlechtsbestimmung. Biolog.
Zentralbl. 1919. 39. Bd. S. 498—512.
Durch Kreuzung verschiedener geographischer Rassen desSchwamm-
spinners Lymantria dispar L. kanı in völlig regelmäßiger Weise Inter-
sexualität erzielt werden. Als ‚‚Intersexualität‘‘ bezeichnet Verf. die
Erscheinung, daß Individuen eines Geschlechtes in bestimmter Weise
und Reihenfolge Charaktere des anderen Geschlechtes annehmen;
je nach dem genetischen Geschlecht, das dem Individuum eigentlich
zukommt, kann man von weiblicher und männlicher Intersexualität
reden. Bei beiden Typen gibt es vollständige Serien, die von gerade be-
einnender Intersexualität durch alle Stufen hindurch bis zu völliger
Umwandlung in das andere Geschlecht führen. Jede Stufe ist wypisch
und scharf charakterisiert. Die Umwandlung betrifft sämtliche Organe
in bestimmter Reihenfolge, sekundäre wie primäre Geschlechtscharak-
tere. Die Kombination genetischer und en:wicklungsphysiologischer
Analyse hat die völlige Erklärung des Phänomens wie seine experimen-
telle Beherrschung ergeben. Die genetische Analyse zeigt. daß bei der
Bestimmung des Geschlechts weibliche wie männliche Geschlechts-
faktoren in: Spiele sind, ferner daß beiden eine gewisse Quantität der
Aktivität zukommt. die Stärke und Schwäche, allgemeine Potenz; end-
lich daß das Endresultat in Bezug auf das Geschlecht durch ein quan-
titatives Verhältnis beider bedingt wird. Ist es quantitativ abnorm
zugunsten einer Grurpe, so entsteht Intersexualität. Die Tatsache,
daß es geographische Rassen gibt, die sich in der Quantität der Ge-
schlechtsfaktoren unterscheiden, bietet ein bedeutungsvolles Problem
dar Diese Quanten sind cine Anpassung an die Zeitverhältnisse des
Lebenszyklus. Matouschek, Wien.
Frings. ©. F. Die heißen Jahre 1893 und 1911 in ihrer Wirkung auf die
Lepidopteren. Sitz.-Ber. nat. Ver. preuß. Rheinlande u. Westfalen.
f. 1914. D. S. 4-7. Bonn 1917.
1393 war von April an abnorm heiß, 1911 erst von Juli an. In
beiden Jahren flogen Schmetterlinge viel spärlicher als sonst, offenbar
infolge der Trockenheit. Falter, die normal als Raupe oder Puppe über-
wintern, erschienen bereits im Herbste. Im Jahre 1893 war die Flugzeit der
Schmetterlinge vielfach um 53 Wochen verfrüht; südliche Formen kamen
weiter im Norden vor; sonst 1-brütige Falter hatten 32 Generationen,
Referate. 18
wobei die der 2. Generation oft kleiner und melanotisch waren. Auf-
fallenderweise vererbte sich diese Zweibrütigkeit bei einigen Arten noch
bis in das Jahr 1913. Reh.
Stellwaag, F. Uraniagrün und Schweinfurtergrün im Weinbau mit Berück-
sichtigung der Erfahrungen im Jahre 1918. Der Weinbau der Rhein-
pialz 1:9195°-Nr.. 5.
100--150 g des genannten Giftes mit 1 kg Kalk genügen, um S0
bis 90% Heuwürmer zu töten. Noch günstiger liegen die Verhältnisse
bei der Sauerwurmbespritzung. Man spritze zweimal im Zeitzwischen-
raume von | Woche. Nur fehlerhafte Bereitung der Flüssigkeit oder
mangelhaftes Durcheinandermischen während des Spritzens sei Schuld
an Laubverbrennungen. Matouschek, Wien.
‘Crouzat, L. La pyrale, sa destruction. (Der Springwurmwickler,
seine Vernichtung). Rev. Viticulture. Paris. 1918. Nro. 1261.
S. 131—133.
In Frankreich arbeitet man gegen den genannten Schädling, Spar-
yanothis Pilleriane, auf Reben wie folgt: Heißwasser, Schwefeln unter
Glocken, Arsenbespritzung (bei Wanderung der Raupen auf den Stock),
starkes Ka!kstüuben um diese Zeit, Abkratzen der Borke. Bodenbearbei-
tung um die Reben kerum behufs Vernichtung der jungen Larven.
Knapp vor der Blüte soll jedes Blatt, das die Träubchen berührt, ent-
ternt werden. Matouschek, Wien.
'Strand, Embrik. Eine neue Tortricide aus Kiautschou. Entomolog.
Mitteilungen. IX. 1920. S. 30—32. 1 Fig.
Forstmeister Haß in Kiautschou hatte der Sammlung der Forst-
‚akademie Eberswalde Kiefernzweige aus den dortigen Aufforstungen
gesandt, die mit Eiern des ostasiatischen Kiefernspinners belegt waren.
Unter den in einem Glaskasten befestigten Zweigen fand Eckstein
den Falter und die Puppe von Zvetria vorana n. sp., die Verf. beschreibt
und abbildet. Die Art lebt auf Kiefernknospen wie BE. Buoliana Schiff.
| Matouschek, Wien.
Harukawa, Ch. und Yagi, Nob. Über die Lebensweise des Pfirsichtrieb-
bohrers Laspeyresia molesta Busk. I, Teil. Berichte d. Ohara-
Instit. f. landw. Forsch, in Kuraschiki, Japan, 1917. Bd. 1.
S. 151—170. 2 Taf.
Der Schädling, der dem eurcpäischen Pflaumenwickler Lasp.
funebrana Fr. sehr nahe steht und seit 1902 in Japan beobachtet wird,
befällt Pfirsich- und ‚‚Naschi‘-Bäume (japan. Birnbäume). Von den
befallenen Trieben verwelkt eine 3—4 em lange Spitze, die dann herab-
hängt; die Bäume schlagen zwar von neuem aus, aber die jungen Triebe
74 Referate.
werden auch betallen und sterben ab. Bis Ende August wiederholt sich
dies 2—-3 mal. Das Räupchen wandert an die Basis eines noch nicht
entfalteten Blattes, frißt sich ein und frißt das Mark abwärts aus. Da
bei .‚Naschi‘‘ die Triebe früher verholzen, so muß der Schädling auf
Früchte auswandern; sind solche nicht vorhanden, so bohrt er sich
in die Rinde ein und frißt wegen der Verholzung nur die Bastzone aus.
Bei Pfirsich, Pflaumenbaum und ‚‚Sand-cherry‘“ fehlt diese Fraßweise.
An Pfirsiehfrüchten bohrt sich die Raupe zwischen dem Fruchtstiele
und der Tüte in die Tüte hinein oder auch an anderen Stellen; das
Fruchtfleisch wird zerstört. Bei den Birnen werden auch die Samen an-
gefressen. Der Schädling bringt jährlich 5 Bruten hervor, die Raupen
der letzten Generation überwinteın. Seltener werden befallen: Kirsche,
Sakura, ‚„‚Ume‘, Apfel; Naschi werden erst Anfang August befallen.
Die Falter der letzten Brut eines Jahres erscheinen etwa Ende April
des nächsten „Jahres. Matouschek, Wien.
Harukawa, Ch. and Yagi, Nob. The Serpentine Leaf-Miner of the Peach
a Species of Lyonetia. (Der Schlangen-Blattminierer
des Pfirsichblattes, eine Art von ZLyonetia). Berichte
d. Ohara-Instituts f. landw. Forsch. in Kuraschiki, Japan. 1918.
BU.412,8.,335--349:.''1. Taf,
Der genannte Schädiger ist in Janan weit verbreitet und erzeugt
7 Generationen im Jahre. Die Färbung des Schmetterlings ändert sich
nach der Jahreszeit; die Tierchen der warmen Zeit sind weiß, die des
Herbstes tiefbraun. Die Raupe greift auch Blätter anderer Rosaceen
an; sie häutet sich zweimal, die ersien zwei Stadien haben keine Beine.
Der Schädiger ist mit Lyonetia Olerkella nicht identisch. An geschützten
Orten überwintert der Schmetterling. 4 Arten von Chalcididen werden
als Parasiten beschrieben. Die Tafel bringt Fraßbilder und die Entwick-
lungsstadien des Schädlines. Matouschek, Wien.
Harukawa, Ch. and Yagi, Nob. On the Life-History and Habits of a
Peach Leaf-Miner, Ornix sp. (Über die Entwicklung und
die Biologie eines Pfirsich-Blattminieres, Orniz sp.)
Bericht d. Ohara-Instit. f. landw. Forschg. in Kuraschiki, Japan.
1918. Bd. I. S. 325—333. 1 Taf.
Den japanischen Pfirsichblattminierer stellen die Verf. zu Ornix.
Er schädigt als Raupe auch die Blätter der Kirsche, Pflaume, Aprikose
und des Apfelbatmes. Im Puppenstadium überwintert er. Bekämpfung:
Verbrennen der herabgefallenen Blätter, da auf ihnen die Raupe sich
einspinnt. Ein gutes Mittel gegen die Raupen kennt man bisher nicht.
Die Tafeln bringen die Entwicklungsstadien, welche sehr eingehend
beschrieben werden. Matouschek, Wien.
je Referate. 75
Ritzema Bos, J. De gestreepte dennenrups (Trachea piniperda Panz. —
Panolis griseovariegata Goeze). Tijdskr. Plantenziekt. 26. Jahrg.
1920. S. 28-—60, 71—103, 113—115. Taf. 4,5.
Nachdem bereits 1915 die Forleule sich in Holland bemerkbar ge-
macht hatte, trat sie 1919 in großen Mengen auf und verursachte viel
Schaden; nach der gewöhnlichen Dauer ihrer Fraßzeit ist für 1920
ebentalls eine stärkere Vermehrung zu erwarten, falls nicht ungünstiges
Wetter die Piage beendet. Das gibt dem Altmeister der deutsch schrei-
benden praktischei Entsmologen Anlaß, den Schädling in einer geradezu
glänzenden Monographie zu behandeln, in der nicht nur dessen Lebens-
geschichte, forstliches Verhalten nsw. ausführlich geschildert sind,
sondern gerade auf allgemeine Fragen in einer Weise eingegangen wird,
wie sie nur bei so reicher langjähriger Erfahrung und so gründlicher
Kenntnis der Literatur möglich ist, wobei Verfasser allerdings noch
unterstützt wird durch die tatkräftige Mitarbeit der lebenden holländi-
schen Entomologen und Forstleute. Solche allgemeine Fragen sind na-
mentlich der Einfluß der Witterung auf Schädlinge im allgemeinen,
die Forleule im besonderen, der Einfluß der natürlichen Feinde und vor
allem auch das forstliche Verhalten der Forleule bezw. div Reaktion der
Kiefer auf deren Fraß. Nur hiervon sei erwähnt, daß Ritzema Bos
im allgemeinen recht optimistisch ist. Selbst Kahlfraß braucht bei
Kiefer, im Gegensatz zu Fichte, nicht zum Absterben zu führen; die
Kiefern können sich, falls nicht ungünstige Witterung es verhindert,
wieder begrünen und, wenn der Fraß sich nicht wiederholt, sich rasch
| wieder völlig erholen. Ritzema Bos warnt also vor zu raschem Fällen
kahlgefressener Kiefernbestände. — Wir können sonst hier nicht auf
Einzelheiten der reichen Arbeit eingehen, möchten nur jedem prakti-
schen Entomologen und jedem Forstmann raten, sie gründlich zu
| studieren; niemand wird sie ohne großen Gewinn wieder beiseite legen.
Reh.
a a ae u Er en
a 7 2 ur
| Krauße, Anton. Entomologische Mitteilungen Nr. 9. Über Dasychira
| pudibunda L. bei Eberswalde 1918. Zeitschr. f. Forst- und Jagd-
wesen. 5l. Jg. 1919. S. 445—447. Fig.
| Abbildungen des Fraßes der Raupe des oben genannten Schädlings
an der Rotbuche. Die im Gebiete beobachteten Eier, Raupen und Falter
zeigten insgesamt Polyederbefall. Trotz dieser Krankheit, die 1917
furchtbar wütete, fand 1918 wieder ein ziemlich starker Fraß statt,
nur daß diesmal die Peripherie des befallenen Gebietes mehr zu leiden
hatte. Viele Individuen der Dasychira scheinen gegenüber den Polyedern
immun zu sein. Der Massenfraß soll gewöhnlich nicht länger als
2 Jahre hintereinander andauern. Matouschek, Wien.
76 Referate,
Hubenthal, W. u. a. Kleine coleopterologische Mitteilungen. Entomolo-
gische Blätter. 15. Jg. 1919. 8. 243—254.
Ceutorrhynchus Javeti Bris. befrißt als Imago Anchusa offieinalis
und Borrago officinalis stark, nie aher Echium; die erstgenannte Pflanze
wird auch von (©. Aulei Beh. hefressen. @Galerucella tenella L.haust arg
auf Spiraea ulmaria, Alchimilla vulgaris und Potentilla anserina. Crid-
»orrhius quadrimaculatus L. hält sich nur auf Urtica diowca aut. Phyl-
lotreta vittula Redtb. befrißt oft stark Frühjahrs- und Wintersaaten -
‚von Getreide. Adoxus obscurus L. befrißt gleich charakteristisch Adoxa,
Oenothera und Fuchsia. Subcoceinella 24-punectata L. befällt außer
Caryophyllaceen auch Medicago und Berteroa incana. Khinoncus gra-
mineus F. beirißt Rumex hydrolapathum an den oberen Blättern.
Ceutorrhynchus suleicollis Payk. lebt als Larve auch im Wurzelstock
des Winterrapses. Die Käfer fressen kreisrunde Löcher in die Blüten-
blätter. Galerucella tenella L. nimmt Alchimilla und Speraea stark mit.
Sitones lineatus 1. zerstört gründlich den Wiesenklee, ebenso die Erbse;
ein Blattinnenfraß, oft sehr stark, findet erst in den späteren Sommer-
monaten statt. Ramphus pulicaris Hbst. fand Kleine nur auf Salıx ca-
prea;, der Fraß wechselt. Matouschek, Wien.
Leeimans, S. Levenswijze van een aan Orchideen schadelijke Crioceris sp.
(subpolita Motsch.?) Treubia Bd. I. 1919. S. 82—89. Taf. V, VI,
5 Textfiguren.
Larven und Imagines dieses auf Sumatra und Java gefundenen
Käfers verzehren an Orchideen mit Vorliebe die Blüten, aber auch, wenn
diese fehlen, Früchte und Blätter. Die mit dunkel grünlichem Schleim be-
decekten Eier werden an die Blüten oder ihre Stiele gelegt. Die nach
4-5 Tagen auskommende Lärve trägt am 1. Tage ihre Eischale auf dem
Rücken, dann bedeckt sie sich mit ihrem Kote. Nach 9—10 Tagen
verfertigt sie sich einen weißen schaumigen Kokon aus einer Ausschei-
dung des Mundes: in diesem bleibt sie 4-6 Tage; dann verpuppt sie
sich: nach 6-7 Tagen erscheint der Käfer, der noch 2—3 Tage in dem
Kokon bleibt. Reh.
Roepke. W. Thamnurgides myristicae, eine neue japanische Ipide (Col.:
Scolytoidea) aus Muskatnüssen. Treubia Vol. 1. 1919. S.23—29. 7 Fig.
In nieht ganz ausgereiften, infolge einer Pilzkrankheit vorzeitig
abgefallenen Muskatnüssen mit noch weicher Schale. wässerigem und
schwammigem Kerne findet man öfters ganze Kolonien dieses neuen,
etwas über 2 mm langen, kastanienbraunen Borkenkäfers. ‚Offenbar
durehbohren ein oder mehrere weibliche Käfer die Nußschalen und legen
im Innern des Kernes die Bruthöhle an‘, deren Form sehr unbestimmt
ist, und die angefüllt ist mit allen Stadien des Käfers. Es scheinen also
Referate. IT
mehrere, nicht scharf getrennte Generationen in einer Höhle zusammen-
zuleben. Ein Teil der Käfer verläßt die Nüsse durch Fluglöcheı. Nur
das Zentrum des Kernes ist ausgehöhlt, die Wandung bleibt erhalten.
In der Höhlung findet man auch regelmäßig offenbar parasitische Mil-
ben. Während nach Aussage eines Pflanzers auch beinahe reife Nüsse an
den Bäumen befallen werden, glaubt R., daß nur kranke, abgefallene Nüsse
angegangen werden; auch geräucherte und getrocknete Nüsse blieben
verschont. Gegenmittel: Möglichst tägliches Aufsammeln und Vernichten
der abgefallenen Nüsse. Reh.
Roepke, W. Xyleborus destruens Bidfd. (Col.: Ipidae), schädlich für Djati
(Tectona grandis). Treubia Vol.1. 1919. S.68—72, 15 Fig. (auf Taf.).
Genannter Käfer ist in Java ganz allgemein in alten, stark von
Krebs befallenen Kakao-Stämmen, in dem kranken erweichten Gewebe.
Ganz neuerdings ist er auch in gesunden, jungen Djati-Bäumen auf-
getreten. Aus diesem Anlasse gibt Verf. eine genaue Beschreibung
(mit Abbildung) des Käfers. Reh.
Herrmann, L. Kalk als Mittel gegen Drahtwürmer. Die Umschau. 23. Jg.
1919. S. 604.
Als Vorbeugungsmittel empfiehlt Verfasser das Einstreuen von
Kunstdünger im Herbste, oder noch besser von ungelöschtem Kalke,
wobei der Kalk direkt in den Boden einzuarbeiten ist. Wenn der Regen
den Kalk löscht, so werden die Larven unbedingt vernichtet.
Matouschek, Wien.
Willer, A. Beobachtungen zur Biologie von Melasoma populi L. Zeitschr.
f. wissensch. Insektenbiol. XV, 1919. S. 44—47, 65—73. Figuren.
Bei Melasoma populi und M. tremulae sind Unterschiede in den
Körpermaßen, der Zahl der Halsschilddrüsenporen und der Behaarung
der beiden Geschlechter vorhanden. Der Blattfraß ersterer Art an
Populus alba wird abgebildet; die Nahrungsaufnahme erfolgt meist
an der Blattunterseite. Käfer findet ması nur auf jungen Silberpappeln,
besonders auf einzelu stehenden. Die jungen Larven fressen zuerst
gemeinsam und schaben die Epidermis ab. Hat die Eiablage begonnen,
so wird sie ohne Unterbrechung fortgesetzt. Gelege von 40—60 Stück
sind auf der Blattunterseite zu sehen. Matouschek, Wien.
Krauße, Anton. Entomologische Mitteilungen Nr. 10. Die Arten, Rassen
und Varietäten der „Waldgärtner” (Genus Blastophagus Eichhoff 1864).
Zeitschrift f. Forst- und Jagdwesen. 52. Jg. 1920. S. 168 — 177.
Wolff (Eberswalde). Entomologische Mitteilungen Nr. 11. Aufforderung
zur Mitarbeit an der Erforschung der Biologie des großen und kleinen
Waldgärtners. Ebenda. S. 227-—247,
78 Referate,
Krauße beschreibt alle Arten und Formen der genannten Käfer-
gattung, wobei neue Varietäten aufgestellt werden. — Wolff schlägt
Mitarbeit in Bezug auf folgende Punkte vor: Eine einigermaßen volle
Entwicklung der zur Ablage gelangten Brut ist nur bein kleinen Wald-
gärtner (Blastophagus minor) zu finden, während die Brut des großen
(B. »iniperda) in sehr auffälliger Weise durch feindliche Faktoren
vor beendeter Entwicklung dezimiert wird. Die bisher bekannt gewor-
denen Feinde werden aufgezählt und besprochen. Den großen Wald-
gärtner und auch Orthotomicus laricis besiedelt die neue Milbe Calwola
sp. Kein Öleride ist als Feind des kl. Waldg. bekannt, da Olerus formi-
carius nur ein Feind des großen ist, der unter mehr Feinden zu leiden
hat. Typische ‚‚Brücken‘ in den Gängen treten nur an liegenden Brut-
bäumen auf. Es ist noch näher zu prüfen, ob auch andere Borkenkäfer
imstande sind, Markröhrenfraß zu machen. — Über Bohrlöcher: Wenn
nur ein blind endigender Gang gefunden wird, so wird es sich unter Um-
ständen um verlassene Winterquartiere handeln, die durchaus nicht
auf die Region des Wurzelhalses oder flach streichende Wurzeln be-
schränkt sind, vielmehr bis 1,5 m hoch am Stamm zu sehen sind. Die
Winterquartiere des kl. W. sind bisher unbekannt. Man trachte unbe-
dingt, alles gefällte oder absterbende Holz rechtzeitig zu schälen oder
aufzufahren; dann sind Fangbäume überflüssig. Die Brutgänge vom
gr. W. weisen bis 4 Luftlöcher auf, die beim kl. W. fehlen. Die Fluglöcher
des letzteren stehen in regelmäßiger Verteilung zu beiden Seiten der beiden
Wagegangarme, die des anderen sind über die Rindenoberfläche zerstreut,
von der sie in die dicht unter ihr (nie im Splint) liegende Puppenwiege
führen. Der kl. W. bohrt genau so oft in die Triebe ein wie der andere.
Der Markfraßkanal kann auch in den Abbrüchen fast ganz durch
kallöses Gewebe vurschlossen sein. Curphoborus minimus Fbr. liehtet
-die Kronen auch bedeutend; die Herbststürme werfen die mit seinen
Brutgängen besetzten Äste herab, welehe Abbrüche keinen Markröhren-
fraß aufweisen. Matouschek, Wien.
Simmel, Rudolf. Zur Lebensweise des Haselborkenkäfers (Lymantor coryli
Perris). Entomolog Blätter. 15, Jg. 1919. 8. 103—110. 1 Figur.
Der Käfer tritt in dem zu lebenden Zäunen verwendeten Hasel-
nußstrauchwerke auf den Hutweiden des Laasertales (Krain) oft auf.
Das Brutbild und die Ernährungsgänge liegen im Holze. Die Gene-
ration ist 1 jährig. Bei Kälterückschlag im Frühjahr können die Bruten
wochenlang ohne besondere Fortschritte bleiben, wodurch die Generation
über ein Jahr hinausgezogen wird, Der Fraß wird abgebildet, er geht
nicht tief. Ein Forstschädling ist der Käfer im Gebiete nicht, da er nur
abgestorbene Partien befällt. Ob er anderswo auch frische, nicht ab-
geschnittene Reiser des Strauches befällt, ‘wäre noch zu untersuchen,
Matouschek, Wien.
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Referate. 79
Kemner, N. A. Studier över Jordlopporna. I. Allmänna eller blä Jordloppan
(Haltica oleracea L.) (Studien über Erdflöhe I. Der Kohl-
erdfloh H.o. L.) Medd. 185. Centralanst. försöksväs. jordbruks-
om., Ent, avdel. Nr. 34. 17 S. 12 Fig.
— — De svenska arterna af släktet Haltica.. (Die schwedischen
Arten der Gattung H.) Ent. Tidskr. Äre. 40. 1919, 8.
143—165. 9 Fig.
Zwei ganz vorzügliche, der schwedischen entomologischen Ver-
suchsstation zu hoher Ehre gereichende, mit guten deutschen Zusammen-
fassungen versehene Arbeiten. Zuverlässige Bestimmungen der Haltica-
Arten sind ohne Untersuchung des Penis nicht möglich; die Männchen
machen: selten mehr als Y, der gesammelten Arten aus. Die schwedischen
Arten sind: Haltica oleracea 1., überall gemein auf Epilobrum angustr-
folium. nie auf Kreuzblütlern. Die gelben Eier werden von Anfang Juni
an in Häufchen ven 10— 15 auf die Blätter abgesetzt. Nach S— 10 Tagen
die Larven, die die Blätter sowohl von oben wie von unten skelettieren.
Puppen Ende Juli, Anfang August in der Erde. Nur 1 Generation;
Eiablage der Weibchen aber von langer Dauer, vielleicht in 2—3 Perioden.
Ausführlich wird nun noch auseinandergesetzt, wie diese Art zum Namen
„Kohlerdfloh‘‘ kam. H. brevicollıs Foudr. charakteristisch für junge
Haselsträucher. Eier zu 4-8 an die Blattunterseite, Anfang Juni;
Larven fressen unregelmäßige Löcher (die Käfer runde) in die Blätter;
Anfang Juli Verpuppung, Ende Juli die Käfer. FT. saliceti Wse. auf Eiche;
Biclogie wie vorher. H. Engströmi J. Sahlb. (= Iythri auct.) auf
Spiraea ulmaria. Ferner noch zwei für Kulturpflanzen nicht iu Betracht
kommende Arten. Die Larven aller Arten ınorphologisch gleich. Reh.
_Kurtz. Camillo. Wirksame Bekämpfung des Apfelblütenstechers. Landw.
Mitteil. für Steiermark. 1919. S. 212—213 und Zeitschr. f. Garten-
und Obstbau, Wien, I. Jg. 1920. Seite 36._
Wahl, B. Zur Bekämpfung des Apfelblütenstechers. Wiener Landwirtsch.
Zeite. 1920. 8. 12.
Aus der mehrjährigen Beobachtung von Kurtz ergibt sich als
ein sehr zutes Gegenmittel gegen den Schädling die Reinigung der
Baumstämme mit Kalkmilch und Bestreuen der Baumscheibe im
Februar mit entlaugtem Knoppernmehl (dem Abfall aus Ledergerbe-
reien), !, Scheibtruhe voll auf eine Scheibe. Der starke Geruch, die
Gerbsäure und der Tanningehalt halten alle Insekten ab, gegen den
Baumstamm zu wandern. Es verschwinden auch Regenwürmer, Enger-
linge, Mäuse und Maulwürfe, auch Ameisen, ebenso Moose und Un-
kräuter, an deren Stelle sich Gräser und Klee gut entwickeln. — Wahl
empfiehlt die Nachprüfung dieses Verfahrens.
Matouschek, Wien.
30 Referate.
Burkhardt. Untersuchungen über die Bekämpfung des Kornkäfers (Ca-
landra granaria L.) mittels Cyanwasserstoff. Zentralblatt f. Bakter.
u. Par. DH. Abt. Bd. 49. S. 77—91.
Nachdem die Blausäure sich als gutes Mittel zur Bekämpfung
von Mehlmotte, Läusen, Wanzen usw. erwiesen hat, hat man sie auch
gegen den Kornkäfer verwendet, der jedoch gegen die Vergasung sehr
widerstandsfähig ist und die übliche Gaskonzentration von 1 Vol.-Proz.
bei 12--15 Std. Expositionszeit vielfach lebend übersteht.
Verf. stellte Laboratoriumsversuche an, auf Grund deren er zu
folgenden Ergebnissen kommt:
In einem kleineren, diehten Raum werden alle Käfer bei 1 Vol.-
Prozent Cyanwasserstoff in 15 Stunden, bei 2 Vol.-Proz. in 6 Std. ge-
tötet. In der Praxis ist jedoch eine genügende Abdichtung der Räume
nicht zu erreichen, immerhin können bei 2 Vol.-Proz. Gas (was etwa
1 Vol.-Proz. im Laboratoriumsversuch entspricht) innerhalb 15 Stunden
die freiliegenden, d. h. an der Oberfläche der Getreidehaufen befindlichen
Kornkäfer mit ziemlicher Sicherheit abgetötet werden. Die in geringerer
oder größerer Tiefe des Getreidehaufens sich aufhaltenden Käfer entgehen
jedoch diesem Schicksal, da der Cyanwasserstoff in lagernde Getreide-
massen nur wenig einzudringen vermag. Für praktische Bekämpfung
des Kornkäfers eignet sich die Blausäure also noch nicht, wenn sie sich
auch gegen andere Schädlinge ausgezeichnet bewährt hat. v.Bronsart.
Schenk. P. J. Vogelcultuur ten bate de fruitteelt. (Vogelschutz zu
Gunsten des Obstbaues.) Tijdskr. Plantenz. 25. Jaarg.
1919. S. 161—173.
Der Verf. schildert ausführlich, wie er in der Gemeinde Schellink-
hout, West-Friesland, den Vogelschutz einführte, trotz mancherlei
Widerständen. Es wurden im ganzen 100 aus Brettern verfertigte
Nistkästen aufgehängt, sowohl in Obstländereien auf Grasland, wie in
regelrechten Obstgärten mit Buschobst als Unterkultur. In den Kästen
wurden im 1. Jahre 36 Bruten von Blau- und Kohlmeisen und Rot-
schwanz mit 313 Jungen hochgebracht, ein sicherlich gutes Ergebnis.
In 22 Kästen nisteten Sperlinge, deren Gelege aber zerstört wurden.
Zu erwähnen ist noch die Erfahrung, daß Meisen mit ihrem Brüten
nicht beginnen, bevor die Morgen-Temperatur nicht etwa 4—5° C be-
trägt. In einigen Kohlmeisen-Kästen wurden Puppenhäute von an-
scheinend Ringelspinner gefunden, die nach Ansicht des Verfassers ein-
getragen wurden, während Ref. eher glaubt, daß sich die Raupen hier
verpuppt hatten. Im Jahre 1918 stellten übrigens auch Stare den Ringel-
spinner-Puppen nach. — Der Bericht ist namentlich auch deswegen
beachtenswert, weil er zeigt, wie ausgezeichnet der ‚‚Phytopathologische
Dienst“ in Holland arbeitet. Reh.
Verlag von Eugen Ulmer, Stuttgart. — Druck von Ungeheuer & Ulmer, Ludwigsburg.
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Originalabhandlungen.
Phänologie und Pflanzenschutz.
Zur Einrichtung eines phänologischen Reichsdienstes.
Vortrag, gehalten in der Sitzung des Arbeitsausschusses des deutschen
Pflanzenschutzes, am 2. März 1921 von
Professor Dr. E, Werth,
Regierungsrat in der Biologischen Reichsanstalt.
Mit der Organisation des Pflanzenschutzdienstes in Deutschland
ist von Anfang an das lebhafte Bestreben einhergegangen, einen
Einblick zu gewinnen in die Beziehungen, die zwischen dem Auf-
treten von Pflanzenkrankheiten, besonders umfangreicheren Seuchen,
und den Witterungsverhältnissen in vielen Fällen zweifellos bestehen.
Wesentlich diesem Wunsche verdanken auch die Berichte über
„Krankheiten und Beschädigungen der Kulturpflanzen“ (in Berichte
über Landwirtschaft, herausgegeben im Reichsamte des Innern) ihre
Entstehung. Sie erschienen zuerst, als selbständige Veröffentlichungen
der Biologischen Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft, für
das Jahr 1905. In den ersten Jahren enthielten sie neben dem
Hauptteile über die der Anstalt gemeldeten Krankheiten und Schä-
digungen eine „Übersicht über die Witterung Deutschlands“ aus der
Feder eines Berufsmeteorologen. Vom Bericht über das Jahr 1908
an kam dazu noch eine Abhandlung über das pflanzenphänologische
Verhalten von Professor Ihne-Darmstadt, dem bewährten Organi-
sator des phänologischen Beobachtungsdienstes in Deutschland.
Während des fast zehnjährigen Bestehens des genannten Jahres-
berichtes ist es bei dieser Anordnung geblieben. Zu einem Versuche,
die Angaben über die Witterung des Berichtsjahres wie auch die
phänologischen Beobachtungen mit den Meldungen über das Auf-
treten von Schädigungen und Seuchen zu einem einheitlichen Ganzen
zu verflechten — um auf diese Weise evtl. ursächlichen Zusammen-
hängen auf die Spur zu kommen — ist man nicht übergegangen.
Zwar finden sich jeweils in dem Hauptteile der Berichte vielfach
allgemeine Hinweise auf die mutmaßlichen ursächlichen Beziehungen,
derart wie z. B.: „das im größten Teil Deutschlands im Hochsommer
einsetzende feuchte Wetter hatte eine ziemliche Ausbreitung der
Phytophthora zur Folge“, doch ist ein eindeutiger Beweis für einen
Zusammenhang zwischen Witterung und Auftreten von Pflanzen-
krankheiten nirgends aus den Angaben zu entnehmen. So bemerkt
Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXXI. [6
82 Originalabhandlungen.
auch R. Schander in einem auf der „Versammlung von Vertretern
der Pflanzenschutzorganisation im Deutschen Reiche in Bromberg*
August 1911 gehaltenen Vortrage, in welchem in einer Reihe von
Beispielen die Beziehungen zwischen Witterung und Krankheitsbefall
bei verschiedenen Kulturpflanzen gezeigt werden, ausdrücklich, daß
uns bis jetzt alle Unterlagen fehlen, „um derartige Verhältnisse
zahlenmäßig zu beweisen‘; und es wird der Wunsch nach einem
engeren Zusammenarbeiten zwischen der Organisation für Pflanzen-
schutz und den meteorologischen Instituten ausgesprochen.
Im allgemeinen konnten daher auch die Ergebnisse, die man
in Bezug auf die Frage des Zusammenhanges zwischen Wetter und
Pflanzenkrankheiten erzielt hatte, nicht sehr befriedigen. Und auf
mehreren Seiten war man geneigt, eine. — aus inneren entwicklungs-
geschichtlichen Ursachen heraus zu erklärende — Periodizität im
Auftreten der großen Pflanzenschädigungen zu sehen, der gegenüber
die Witterung nur mehr nebenbei einen gewissen Einfluß auf die
Höhe des Anstieges oder die Tiefe des Abfalles einer Seuche habe.
Dennoch wurde die Forderung wiederholt, Gang, Intensität und
Verbreitung einer Pflanzenseuche mit den Ergebnissen der an den
meteorologischen Stationen gewonnenen Beobachtungen während
längerer Jahre und in größeren Gebieten genauer zu vergleichen,
um die Beziehungen zwischen Witterung und Pflanzenkrankheiten
aufzudecken. Mit diesem vom Direktor der Biologischen Reichs-
anstalt gelegentlich eines Vortrages über die „Beziehungen zwischen
Krankheiten und Beschädigungen der Kulturpflanzen und der
Witterung und über die Methoden zu ihrer Verfolgung“ (Verhand-
lungen über den öffentlichen Wetterdienst im Reichsamt des Innern
am 6. Januar 1911) geäußerten Wunsche erging zugleich eine ent-
sprechende Anregung an das inzwischen gegründete Internationale »
Landwirtschaftliche Institut in Rom. Dementsprechend wurde auf
der vierten Generalversammlung dieses Instituts im Mai 1913 auf
ein Zusammenarbeiten der Meteorologie mit der Phytopathologie
hingewirkt „mit Rücksicht auf die jedem Landwirt geläufigen, in
ihren Einzelheiten aber wenig geklärten Beziehungen zwischen der
Witterung und den meisten Pflanzenkrankheiten und Schädlingen“.
Ein Jahr später machte das Attentat von Serajewo diesen weit-
gesteckten Plänen wie allen internationalen wissenschaftlichen Be-
strebungen ein jähes Ende.
So war man wieder auf die Arbeiten im Inlande angewiesen,
wo z. B. Weiß (Zeitschr, f. Pflanzenkrankheiten 1918) den Einfluß
von Nässe und Trockenheit auf das Vorkommen der wichtigsten
Krankheitspilze unserer Kulturpflanzen“ durch den Vergleich zweier
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Werth. Phänologie und Pflanzenschutz. 83
durch entgegengesetzte Witterungsverhältnisse ausgezeichneten
Sommer (1916 und 1917) mit Erfolg studierte.
Mit der Gründung eines Meteorologisch-phänologischen
Laboratoriums in der Biologischen Reichsanstalt Berlin-Dahlem
ist die Frage der Erforschung der Beziehungen zwischen Pflanzen-
krankheiten und Witterung in ein neues Stadium getreten. Es ist
damit nunmehr eine Zentrale geschaffen, welche auf dem Wege über
die allgemeine und spezielle (Schädlings-) Phänologie die im ganzen
Reiche (durch ein bereits bestehendes Meldekartensystem) zu regi-
strierenden Schädigungen und Krankheiten der Kulturpflanzen nach
Möglichkeit auf die ihr Auftreten verursachenden Witterungsfaktoren
zurückführen soll, um auf diese Weise neue und sicherere Handhaben
zur Bekämpfung der Schädlinge und damit zur Sicherung und Er-
höhung der für die Volksernährung notwendigen Ernteerträge zu
gewinnen.
Die Phänologie (d. i. die Beobachtung der jährlichen Entwick-
lungsphasen von Pflanzen oder Tieren) läßt sich wie angedeutet dem
gedachten Zwecke in doppelter Weise nutzbar machen. Einmal,
indem man die Krankheitserreger und Schädlinge selbst phänologisch
untersucht und ihr Verhalten im Laufe eines bestimmten Jahres oder
im Durchschnitte einer Reihe von Jahren in Parallele zu bringen
versucht mit den meteorologischen Elementen, d. h. mit dem Verlauf
bestimmter Isothermen (Linien gleicher Wärme), Isohyeten (Linien
gleichen Niederschlags) u.s.w. Es ist die Ausführbarkeit dieser
Arbeiten im wesentlichen eine Frage der zur Verfügung stehenden
Hilfskräfte. Sind Beziehungen vorhanden, so. müssen sie auf diese
Weise in befriedigender Schärfe aufgedeckt werden.
. Daß aber solche Abhängigkeiten von der Witterung bestehen,
können wir für eine ganze Reihe von Pilz- und anderen Krankheiten
mit Bestimmtheit sagen. Dazu einige Beispiele: Der Befall der
Fruchtknoten der Blüten unserer Obstbäume durch den Moniliapilz
dadurch, daß die betreffenden Blüten zum Absterben gebracht werden,
dürfte vornehmlich durch Spätfröste herbeigeführt werden. Aus
der Tatsache, daß der Erreger der Fusicladium-Krankheit der
Obstbäume genügsamer ist, als diese und eine Vorliebe für unaus-
gewachsene Teile zeigt, geht die Gefährlichkeit kühler Frühjahrs-
witterung hervor. Einer starken Verspätung des Frühlings folgt
eine verspätete Saat, die wiederum den Befall der jungen Saaten mit
Getreidefliegen begünstigt; dasselbe wird bei rechtzeitiger Saat
der Fall sein unter durch Trockenheit, Kälte u. a. verzögerter Ent-
wicklung. Ebenso wird in dem frühzeitigen Anbau der Getreidearten
ein Mittel zur Bekämpfung des Getreidehalmrostes (Puccinia
graminis Pers.) gesehen, da dann zur Zeit des Abfliegens der
84 Originalabhandlungen.
Äcidiensporen des Pilzes von der Berberitze, dem Zwischenwirt,
(Ende Mai, Anfang Juni) die Blattscheiden und Halme schon genügend
erstarkt und nicht mehr ansteckungsfähig sein sollen. Eine trockene
Witterung im Frühling und Frühsommer zieht eine starke Entwicklung
der Schwarzen Blattläuse (Aphis evonymi Fabr.) nach sich.
Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhange auch die Beobachtung,
daß nach dem regenreicheren Gebirge hin in Bayern „der Runzel-
schorf der Ahornbäume (Rhytisma acerinum Fr.) stärker und
häufiger aufzutreten pflegt als in der Ebene* (Weiß 1918).
In diesen und anderen Fällen handelt es sich nur noch darum,
den Zusammenhang so genau festzulegen, daß eine zweckdienliche
und rentabele Bekämpfung oder Vorbeugung ermöglicht wird, wie
eine solche heute in einem Einzelfalle, nämlich für den Falschen
Mehltau des Weinstocks, schon mit so großem Erfolg Tatsache ist.
In zahlreichen anderen Fällen werden erst die phänologischen Auf-
zeichnungen die Grundlage bieten oder doch wichtige Fingerzeige
abgeben für die Klarstellung der Biologie und Entwicklungsgeschichte
wichtiger und gefährlicher Krankheitserreger und Schädiger. Die
Phänologie der polymorphen Rostarten z. B. kann zur Aufdeckung
unbekannter Zwischenwirtpflanzen führen oder zur Feststellung der
uns wahrscheinlich dünkenden Tatsache, daß eine bestimmte Rostform
gegebenenfalls auch ohne den (in diesem Fall bekannten) Zwischen-
wirt den jährlichen Entwicklungsgang durchlaufen kann,
Wichtig ist natürlich auch die Phänologie der Unkräuter,
denn Gang und Tempo ihrer Entwicklung (unter verschiedenen Wetter-
und Bodenverhältnissen) sind ausschlaggebend für die- Möglichkeit
einer Unterdrückung der betreffenden Kulturpflanze oder einer
Mengung ihrer Samen oder Früchte mit denen der ersteren und da-
mit einer gefährlichen Verunreinigung der Saat. Aber nicht der
Entwicklungsgang absolut genommen, sondern im Verhältnis zu dem-
jenigen der in Betracht kommenden Kulturpflanze ist maßgebend ın
diesem Sinne. Daher ist auch die phänologische Beobachtung un-
serer Kulturgewächse eine berechtigte Forderung im Sinne der
Pflanzenschutzbestrebungen.
Schon 1911 hat Engelbrecht in einer der im Reichsamt des
Innern gepflogenen Verhandlungen über den Reichswetterdienst
empfohlen, methodisch den Verlauf der Witterung im Zusammenhang
mit dem Wachstum der Kulturpflanzen festzustellen. 1915 forderte
auch Hiltner, daß „alle wichtigeren Kulturpflanzen phänologisch
beobachtet werden“ und gab im gleichen Jahrgange des landwirt-
schaftlichen Jahrbuches für Bayern bereits eine ausführliche und
äußerst wertvolle Darstellung der Phänölogie des Winterroggens.
1918 publizierte dann Ihne auf Grund der Phänologie des Winter-
Werth. Phänologie und Pflanzenschutz, 35
roggens eine „Karte der Gebiete Deutschlands mit Getreidefrühernte
(Frühdruschbezirke)*.
Die phänologischen Beobachtungen am Roggen oder an belie-
bigen Kulturpflanzen — führt Hiltner des weiteren u. a. aus —
werden „zu einer wertvollen Ergänzung aller pflanzenschutzlichen
Bestrebungen, die sich auf die betreffenden Pflanzenarten beziehen.
Namentlich wenn in Zukunft beim Roggen und den anderen Ge-
treidearten genaue Daten nicht nur über den Blüteneintritt und über
den Beginn der Schnittreife, sondern auch über das Auftreten wich-
tiger Krankheiten und Schädlinge (s. oben) gesammelt werden, so
wird es möglich sein, die Ursachen dieses Auftretens besser zu er-
fassen als bisher. Was hier für den Roggen bezw. Getreidebau
ausgesprochen ist, gilt aber selbstverständlich auch für alle übrigen
Arten von Kulturpflanzen. Sie sämtlich, soweit dies überhaupt
möglich ist, auch in die phänologischen Beobachtungen miteinzube-
ziehen, wird daher für die Zukunft als eine wichtige Aufgabe aller
jener Stellen zu betrachten sein, die sich mit Pflanzenschutz befassen.“
Ist es bei phänologischen Beobachtungen über unsere Kultur-
pflanzen an sich nötig, zwischen den verschiedenen Sorten zu unter-
scheiden, da z. B. eine Frühsorte ein falsches Bild des phänologi-
schen Verhaltens und damit weiterhin des Klimacharakters einer
Gegend vortäuschen kann, wenn sie unmittelbar mit einer Spätsorte
derselben Kulturart eines anderen Landstriches verglichen wurde, so
“kann die Phänologie andererseits unmittelbar wichtig werden zur
Unterscheidung von Kultursorten und in dieser Hinsicht sogar
ein praktisch wertvolles Auslesemoment für den Pflanzenzüchter ab-
geben. Bei dem zu erstrebenden tieferen phänologischen Einblick
in die Verhältnisse von Kultursorten wie gleicher Weise der Schädi-
ger wird man gegebenenfalls von vornherein in der Lage sein zu
bestimmen, welche Sorte z. B. für den Anbau in einer bestimmten
Gegend unter bekannten klimatischen und Bodenverhältnissen sich
als möglichst widerstandsfähig und zugleich als genügend ertragreich
erweisen wird, ohne erst womöglich Jahre durch Fehlgriffe ver-
lıeren zu müssen.
Da es erst im Laufe vieler Jahre möglich sein wird, alle in
Frage kommenden Schädlingsarten nacheinander in den Kreis der
regelmäßigen Beobachtungen zu ziehen, so muß von vornherein da-
nach getrachtet werden, die jährlichen Entwicklungsphasen einiger
weniger allverbreiteter und allbekannter, leicht zu beobachtender
Pflanzen- und Tierarten aufzuzeichnen, die als typische Vertreter
bestimmter Lebensgemeinschaften gelten können. Man wird so einen
Maßstab gewinnen, von dem aus auch Schlüsse auf die Entwicklung
präktisch wichtiger (Schädlings-) Formen gezogen werden können,
S6 Originalabhandlungen.
für welche ökologisch ein mehr oder weniger analoges Verhalten
denselben äußeren Einflüssen gegenüber angenommen werden darf.
Damit tritt die allgemeine Pflanzen- und Tierphäno-
logie auch im Rahmen der Bestrebungen des Pflanzenschutzes in
ihr Recht. Sie ist imstande, uns eine an sich verborgen bleibende
Phase im Leben eines Schädigers anzuzeigen, der aus inneren ent-
wicklungsgeschichtlichen Ursachen ein Massenauftreten (eine „Seuche‘“)
nach einer bestimmten Zeitspanne folgen muß. So lassen z. B. nach
Hiltner (Landw. Jahrb. 1915) „die Daten für den Eintritt der
Blüte des Schneeglöckchens ..... einen auffallenden Zusammen-
hang mit dem Verlauf der in Bayern sich von Zeit zu Zeit einstellen-
den Feldmausplagen erkennen“. Es ist zu erhoffen, daß wir in ähn-
licher Weise auch für andere Schädiger Indikatoren gewinnen, die
uns in den Stand setzen, beizeiten einer sich vorbereitenden Pflanzen-
epidemie mit Bekämpfungs- und Vorbeugungsmitteln entgegentreten
zu können, so wie man heute z. B. in Baden die Peronospora-Be-
kämpfung nach der Inkubationkalendermethode bereits durchführt.
Ferner spielt die phänologische Beobachtung als Indikator für
die vereinigten Wirkungen von Klima (Wetter) und Boden auf
die Pflanze zweifelsohne eine bedeutende Rolle. Daß unter gleichen
klimatischen Verhältnissen der Boden für die Physiognomie und den
jährlichen Entwicklungsgang der Vegetation ausschlaggebend ist, ja
daß selbst in dieser Hinsicht klimatische Vergünstigungen durch die
Ungunst der Bodenverhältnisse mehr als aufgewogen werden können, -»
dafür lassen sich aus Heimat und Ferne charakteristische Beispiele
anführen. Im Einzelnen ist hier jedoch noch vieles zu klären: und
von besonderer Bedeutung werden sich dabei die phänologischen
Beobachtungen im norddeutschen Tieflande erweisen, wo mangels
bedeutenderer orographischer Differenzen und damit lokalklimatischer
Einflüsse, das phänologische Verhalten der verschiedenen Boden-
zonen klarer zum Ausdruck gelangen muß.
„Zweifellos sind auch Bodenverschiedenheiten, vielleicht in weit
mehr Fällen, als wir heute noch ahnen, ursächlich beteiligt am Aus-
bruch von örtlichen Pflanzenepidemien“ (Behrens 1911). Die
Taschenkrankheit der Zwetschen (Taphrina pruni Tul.) wie die
Rotfleckigkeit der Zwetschenblätter (Polystigma pruni Tul.) treten
auf kalkhaltigem Boden kaum auf, währen« sie auf kalkarmen Böden
oder bei gänzlichem Kalkmangel im Boden erheblichen Schaden an-
zurichten vermögen (Weiß 1918). Regenreiche warme Sommer be-
fördern die Entwicklung. des Phytophthora-Pilzes, des Erregers der
Kraut- und Knollenfäule der Kartoffel, sodaß sich auf schweren
Böden leicht 50°/ faule Knollen ergeben können; auf leichteren
Böden wird aber unter gleichem Witterungsverlauf auch die Bildung
Werth. Phänologie und Pflanzenschutz. 87
der Kartoffeln begünstigt, wodurch ein etwaiger Phytophthora-Schaden
wieder ausgeglichen werden und sich sogar ein guter Ertrag ergeben
kann.
Ich glaube, aus dem bisher angeführten geht die große Be-
deutung der Phänologie für die Bestrebungen des Pflanzenschutzes
genügend hervor. Die deutsche Landwirtschaft braucht nicht nur
einen Reiches-Wetterdienst, sondern auch, und zwar ebensosehr,
einen Phänologischen Reichsdienst!
Es ist nach dem Gesagten zu hoffen, daß es einem solchen mit
der Zeit gelingen wird, für die Zusammenhänge zwischen den klima-
tischen Schwankungen im Laufe der Jahre und der Zu- und Abnahme
wirtschaftlich wichtiger Schädlinge und Erreger von Krankheiten
unserer Kulturpflanzen Gesetzmäßigkeiten zu ermitteln, die eine
Voraussage von Massenauftreten und Epidemien und damit eine er-
folgreiche Bekämpfung ermöglichen dürften.
Für die Einrichtung eines einheitlichen phänologischen
Reichsdienstes bilden natürlich die vorhandenen Organisationen und
Beobachtungsnetze die wichtigste Grundlage. Hier ist zunächst die
sich über ganz Deutschland erstreckende Organisation von Ihne-
Darmstadt zu nennen, die im Anfang der 80er Jahre des vorigen
Jahrhunderts von Hoffmann-Gießen ins Leben gerufen wurde und
deren Beobachtungen seit 1884 jährlich in den „Phänologischen
Mitteilungen“ veröffentlicht werden. Die jeder nennenswerten öffent-
lichen Unterstützung entbehrende Organisation hat, wie allgemein
bekannt, bereits vorzügliche Resultate gezeitigt, die von Ihne
wiederholt auch der praktischen Landwirtschaft nutzbar gemacht
worden sind. Das Ihne’sche Beobachtungsnetz könnte namentlich
für den Norden Deutschlands vorteilhaft etwas engmaschiger gestaltet
werden. Es liegt nahe, zur Ergänzung an die Beobachtungsstationen
des preußischen meteorologischen Dienstes zu denken, deren
Wetterbeobachter ohnehin — wie es auch in anderen Staaten allge-
mein geschieht — zu phänologischen Beobachtungen aufgefordert
werden. Das einlaufende Material scheint allerdings bis jetzt nicht
veröffentlicht zu werden.
In Bayern besteht seit 1912 — unter der Hauptstation für
Pflanzenschutz in München als Zentrale — ein phänologischer Be-
obachtungsdienst, der verschiedene Organisationen umfaßt und deren
Leistungen oben bereits mehrfach gewürdigt wurden. In Württem-
berg wird der Phänologie schon seit langem von der meteorologi-
schen Zentrale (Statistisches Landesamt) volle Beachtung zuteil; die
jährlichen Aufzeichnungen werden, wenigstens für die wichtigsten
Stationen, im Deutschen Meteorologischen Jahrbuch, Württemberg,
veröffentlicht. Auch in Sachsen werden von der meteorologischen
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Zentralstelle aus phänologische Beobachtungen gesammelt und publi-
ziert. In Mecklenburg sind vom Staatlichen Statistischen Büro
zu Schwerin phänologische Aufzeichnungen veranlaßt und periodisch
der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden.
Nach den bisherigen Verhandlungen steht zu hoffen, daß alle
diese staatlichen und außerdem noch mehrere private (Vereins-)
Unternehmungen ihre Hilfe auch dem allgemeinen Deutschen phäno-
logischen Reichsdienste leihen werden, der in erster Linie eine un-
mittelbare Nutzbarmachung der Phänologie für die Landwirtschaft
und damit für die Ernährung des deutschen Volkes anstrebt.
Da es sich für den einzelnen Beobachter nur um relativ sehr
wenige Aufzeichnungen handelt, die sich auf einen Zeitraum von
vielen Monaten verteilen, so dürfte die Übernahme des phänologischen
Beobachtungsdienstes von niemanden als eine Last empfunden werden
können. Die Biologische Reichsanstalt in Berlin-Dahlem (Königin-
Luise-Straße 19) ist gerne bereit, einzelnen Interessenten wie nament-
lich auch naturwissenschaftlichen, gärtnerischen und landwirtschaft-
lichen Vereinen oder ähnlichen Organisationen, die über einen Stab
für derartige Beobachtungen durch Beruf oder Neigung geeigneter
Personen verfügen, jede nähere Auskunft zu erteilen, und würde für
die Nennung freiwilliger Mitarbeiter für den Phänologischen Reichs-
dienst sehr dankbar sein.
Was soll nun beobachtet werden? Dreierlei, und zwar:
1. aus der allgemeinen Pflanzenphänologie eine knappe Aus-
wahl charakteristischer Arten, die aber nach den bisherigen
Erfahrungen genügt zur sicheren Bestimmung der phäno-
logischen Phasen im Ablauf des Vegetationsjahres;
2, als Ergänzung hierzu eine kleine, nur 5 Punkte umfassende
Liste von Beobachtungen aus der Tierwelt; und
3. eine Reihe pflanzlicher und tierischer Schädlinge.
Mit den unter 3 genannten Beobachtungen sollen einstweilen
nur die Vertrauensleute der deutschen Pflanzenschutzorganisation
bedacht werden, und es dient dazu das bereits erwähnte Melde-
kartensystem.
Selbstverständlich steht es jedem Beobachter, je nach Neigung
und Muße frei, mehr Beobachtungen beizubringen (vgl. die Instruk-
tion Hoffmann-Ihne). Für die Beobachtungen werden Frage-
bogen mit Erläuterungen von der Biologischen Reichsanstalt aus-
gegeben.
Sehr wesentlich ist es, daß zur Herstellung eines zusammen-
fassenden Berichtes die phänologischen Aufzeichnungen von den Beob-
achtern oder den Organisationen der einzelnen Länder, von den Ver-
einen usw. der Zentrale der Biologischen Reichsanstalt möglichst
88 . Originalabhandlungen.
ar Te EM Se a le = Ar
Morstatt. Zur Ausbildung für den Pflanzenschutzdienst, 89
schnell zugänglich gemacht werden. Und zwar soll ein Bericht nicht
nur alljährlich unmittelbar nach Jahresschluß herausgegeben werden,
sondern in knapperer Form tunlichst auch je einer am Schluß des
Frühjahres und am Schluß des Hochsommers. Nur bei frühzeitigem
Erscheinen eines Berichtes wird derselbe von unmittelbarem prakti-
schen Nutzen sein können, das Interesse für die Phänologie wecken
und neue Beobachter werben. Als meteorologische Unterlage für
diese Berichte werden die kurzfristigen periodischen Witterungs-
berichte, wie die Dekadenberichte der Seewarte oder die von dem
im letzten ‚Jahre begründeten Meteorologischen Reichsausschusse
nunmehr herausgegebenen Monatsberichte u. a. genügen. Selbst-
verständlich wird man bei ausführlicheren wıssenschaftlichen Arbeiten,
z. B. über eine bestimmte Plage, wie Mäuse, Maikäfer, Phytophthora
oder anderes, wohl vielfach auf die täglichen Beobachtungen zahl-
reicherer Stationen zurückgreifen müssen. Soweit diese Daten nicht
ın dem Deutschen Meteorologischen Jahrbuch sich veröffentlicht finden,
werden sie ohne Zweifel an den meteorologischen Zentralstellen ab-
schriftlich zu erlangen sein.
Ich glaube, daß sich auf der angedeuteten Grundlage erfolg-
versprechend arbeiten läßt. Jedenfalls darf es begrüßt werden, daß
man bei der Neuorganisation der Biologischen Reichsanstalt das alte
Desideratum des Pflanzenschutzes — die Erforschung der Beziehungen
zwischen Krankheiten und Schädigungen der Kulturpflanzen und
der Witterung — nicht übersehen und der Phänologie als einer der
wichtigsten Grundlagen für die gesamte Biologie der Kulturpflanzen
einen gebührenden Platz eingeräumt hat.
Zur Ausbildung für den Pflanzenschutzdienst.
Von Dr. H. Morstatt,
Regierungsrat an der Biologischen Reichsanstalt.
Der deutsche Pflanzenschutz steht gegenwärtig in einer ent-
scheidenden Wendung nach der Seite praktischer Betätigung hin und
zugleich vor der Notwendigkeit inneren Ausbaues. Damit ist die
Frage der Vorbildung oder richtiger gesagt der Berufsausbildung
dringend geworden und es kann für ihre Klärung nur von Nutzen sein,
wenn sie von verschiedenen Seiten beleuchtet wird. Wir Deutsche
sind nun einmal so, daß wir auch die nur praktisch zu lösenden
Probleme erst theoretisch entscheiden wollen.
Im Folgenden soll nun ein Standpunkt vertreten werden, der
die Pflanzenpathologie als ein selbständiges Arbeitsgebiet der ange-
wandten Biologie, das sie in der Tat geworden ist, auffaßt. Es kann
daher nicht die Frage aufgeworfen werden, ob der Pflanzenschutz
90 . Originalabhandlungen.
eine Aufgabe entweder der angewandten Botanik oder der ange-
wandten Zoologie sei, da beide von diesem Standpunkt aus Hilfs-
disziplinen_des Pflanzenschutzes sind. Damit entfällt auch die Frage,
welche Anforderungen die beiden Hilfswissenschaften an die Vor-
bildung ihres Nachwuchses stellen wollen, und es ist nur zu fragen,
welche Anforderungen der Pflanzenschutz in Zukunft an die Aus-
bildung seines Nachwuchses zu stellen hat.
Das praktische Bedürfnis bedingt es, daß zur Ausübung des.
Pflanzenschutzes und zur Leitung von Pflanzenschutzstellen aller Art
eine deren Aufgaben entsprechende Vorbildung gehört. Es handelt
sich nıcht darum, ob Zoologe oder Botaniker oder Bakteriologe oder
Landwirt, sondern um eine gewisse Beherrschung des Gesamtgebietes.
Das Wort’Phytopathologie hat heutzutage meist eine abgewandelte
Bedeutung; in Deutschland versteht man darunter die Lehre von den
Pflanzenkrankheiten im weitesten Sinne, in Amerika im wesentlichen
die Lehre von den durch pflanzliche Organismen, insbesondere Pilze,
und durch Bakterien hervorgerufenen Pflanzenkrankheiten. Ur-
sprünglich muss es eigentlich die Pathologie der Grewächse, d. h. eine
botanische pathologische Anatomie und Physiologie bedeuten.
Fassen wir also Pflanzenpathologie im heutigen deutschen Sinne
als Erforschung der Pflanzenkrankheiten, gegenüber dem Pflanzen-
schutz alsihrer praktischen Anwendung zur Abwehr und Bekämpfung
der Krankheiten, so können wir in ihrer geschichtlichen Entwicklung
in neuerer Zeit drei verschiedene Phasen verfolgen. Sie begann mit
der Schädlingsforschung, die erst hauptsächlich auf dem Gebiete der’
Mykologie lag und sich allmählich auch auf eingehendes Studium
der Insekten und Bakterien erstreckte. Dann setzte eine Epoche
der Schädlingsbekämpfung, in erster Linie mit chemischen Mitteln ein.
Der weitere Verlauf führte dann zum Ausbau der Pflanzen-
pathologie nach der hygienischen Seite gegenüber der einseitig thera-
peutischen. Hierbei trat eine ganze Anzahl anderer Gesichtspunkte
und Richtungen hinzu. Von diesen gehören zu einer Epidemiologie
die Fragen des Einflusses der Witterung und anderer Faktoren der
Umgebung, wie z. B. des Bodens; der Wanderung und Verschleppung
von Krankheitserregern und ihrer Überträger; die Fragen der An-
fälligkeit und Widerstandsfähigheit der Sorten, woraus auf praktischem
Gebiete die Immunitätszüchtung hervorging; der Virulenz der Erreger‘;
ferner die sogen. biologische Bekämpfung, u.s.w. Mehr rein hygie-
nischer Art ist die Vorbeugung gegen Krankheiten durch entsprechende
Gestaltung der Kulturmassnahmen, wie Bodenbearbeitung, Schnitt,
Düngung, Fruchtwechsel; ferner durch Quarantäne und Saatgut-
kontrolle.
Morstatt. Zur Ausbildung für den Pflanzenschutzdienst, 91
So ergibt sich, daß der ‚‚Pflanzenpathologe‘‘ auch Hygieniker sein
muß, d. h. daß er mit dem ganzen Umfang einschlägiger Fragen ein-
schließlieh der Kulturmethoden vertraut sein muß, um bei der Bearbei-
tung von Krankheiten und Schädlingen überhaupt das Ineinandergreifen
verschiedener ursächlicher Momente zu übersehen und ihre jeweilige
Tragweite abzuschätzen. Erst in zweiter Linie ist er dann Spezialist für
ein bestimmtes Gebiet, sei es ätiologisch dasjenige der Pilze, Bakterien.
Insekten, Wirbeltiere, sei es Züchtung, Anwendung chemischer Mittel
u. dergl., oder seien es Schädlinge und Krankheiten bestimmter Kulturen,
wie Landwirtschaft, Obstbau, Weinbau, Forstwirtschaft, tropische
Nutzpflanzen.
Ganz allgemein betrachtet ist es die Erfahrung der im praktischen
Pflanzenschutz Tätigen — man bıaucht nur dieBerichte unserer Pflanzen-
schutzstellen durchzusehen —, daß bei den großen Aufgaben des
Pflanzenschutzes eine einseitige Schädlingsbekämpfung nicht aus-
reicht, sondern daß die gesamte Ökologie der Nutzpflanze durchgeprüft
werden muß, um den jeweils geeignetsten Angriffspunkt für die Be-
kämpfung von Krankheiten zu finden. Es gibt ja auch niehtparasitäre
Krankheiten und solche, bei denen der Parasit erst zu ermitteln ist oder
gegenüber den disponierenden Umständen eine sehr geringe Rolle spielt.
Dies gilt nicht nur für viele Pilze und Bakterien, sondern auch für eine
ganze Anzahl von Insekten. Bei den koloniebildenden kleinen Insekten
wie Blattläusen und Schildläusen gibt es ja in biologischer Hinsicht über-
haupt sehr nahe Parallelen zu den Pilzen; es sei hier nur an die unge-
schlechtliche Vermehrung, Pädogenese, besondere Überwinterungs-
formen, Wirtswechsel und dergl. erinnert.
Daher stimmt der angefochtene Vergleich mit dem praktischen
Arzte doch, sobald man den Pflanzenschutz von den Anforderungen
der Praxis aus und nicht vom einseitigen Standpunkt des Spezialisten
betrachtet. Der praktische Pflanzenpathologe muß tatsächlich in der
Lage sein, an Ort und Stelle eine Krankheitserscheinung oder Schädi-
sung zu beurteilen und seinen Rat zu geben. Das schließt die Tätigkeit
und Vorarbeit des Spezialisten ebensowenig aus wie in der Humanmedizin.
Ich möchte hierbei auch einmal unsere für die Praxis bestimmte Lite-
ratur erwähnen, die unter der Zerreißung in Zoologie und Botanik leidet.
Was soll z. B. de: Gemüsegärtner mit einem Hefte anfangen, das wohl
den Kohlgallenrüßler, aber nicht die Kohlhernie beschreibt ? Es ist ein
Unterschied, ob man ein Hand- oder Lehrbuch für den Pathologen oder
ob man einen praktischen Ratgeber schreibt. In ersterem ist die Tren-
nung der Disziplinen sehr wohl angebracht und durchführbar. aber in
letzterem ist sie nicht zulässig.
Der erwähnte Vergleich gibt aber auch eine weitere Lehre, die nicht
den Pathologen, sondern den Spezialisten betrifft. Damit, daß man
92 Originalabhandlungen.
Mykologe oder Entomologe vom Fach ist, ist man noch nicht eo ipso
für Pflanzenschäden zuständig. Vestigia terrent! Ich könnte Beispiele
datür anführen, was herauskommt, wenn man einen entomologischen
Assistenten mit Pflanzenschutzfragen ‚‚beauftragt“‘. Auch in den Tropen,
wo man doch meist noch eine recht primitive ‚Schädlings“-Forschung
im oben erwähnten Sinne betreibt, habe ich gefunden, daß man sich den
wichtigeren Fragen, sei es auf mykologischem oder entomologischem
Gebiet, gegenüber sehr schnell der Unzulänglichkeit der direkten Schäd-
lingsbekämpfung bewußt wird und stets auch allgemeinere Gesichts-
punkte der Prädisposition, der Witterung, der Kulturmethoden, der
Bodenfragen usw. heranziehen muß. Es kann z. B. nützlicher sein, beim
Kaffee die Hemileia und Antestia durch Beschattung, Baumpflege und
Düngung auf ein erträgliches Maß zurückzubringen, als mit Spritzmitteln
gegen sie einzuschreiten. Das schließt natürlich nicht aus, daß in anderen
Fällen auch chemische Mittel das nächstliegende und rentabelste sind.
Der Pflanzenschutz ist und bleibt eben in letzter Linie eine Rentabili-
tätsfrage.
Für den Vergleich mit der medizinischen Entomologie oder Para-
sitologie ist es zweckmäßig, sich die tatsächlichen Verhältnisse, die
uns in Deutschland nicht so nahe liegen, klarzumachen. Es handelt sich
gar nicht darum, ob Zoologen oder Mediziner die wichtigeren Ent-
deekungen gemacht haben, denn solche besonderen Leistungen sind eine
Frage des individuellen Talentes, unabhängig davon, von welcher Seite
her ein Arbeitsgebiet betreten wurde. ‚Mediziner und Zoologen arbeiten
hier zusammen; aber es ist klar, daß der Zoologe dabei die Rolle des
Spezialisten, des Sachverständigen für Sonderfragen innehat. Neben
den Namen der Zoologen, die man in diesem Zusammenhang erwähnt,
wie Grassi, Schaudinnu.a., müssen doch ebenso auch die der Medi-
ziner Manson, Roß, Koch usw. genannt werden. Und wenn z. B.
für unsere deutsche Schlafkrankheitstorschung noch kein besonderer
Zoologe angestellt war, so besagt das gerade, daß sie in erster Linie eine
Aufgabe für Ärzte ist. Man führt wohl auch die zoologischen Entdeckun-
gen an, die zur modernen Malariabekämpfung geführt haben. Aner-
kanntermaßen hat ja die Moskitenbekämpfung als Prophylaxe die
eigentlichen Erfolge gegen die Malaria erzielt, wenn auch die Therapie
im Einzelfalle nicht an Bedeutung verloren hat. Die Gesclichte der Er-
bauung des Panamakanals wird. hier das glänzende Musterbeispiel
bleiben und es ist wohl noch nicht genügend ‚bekannt, daß dort auf
hygienischem Gebiet größere Leistungen vollbracht wurden als auf
technischem. Aber die Sache liegt doch so, daß die Mediziner zuerst
auf die Zusammenhänge von Krankheit und Überträger stießen, und daß
heute nicht der Zoologe der Fachmann für die Sanierung im ganzen ist,
sondern der Hygieniker, wobei dann als Spezialist der Tiefbautechniker
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Morstatt. Zur Ausbildung für den Pflanzenschutzdienst, 93
ebenso wichtig geworden ist, wie der Zoologe. Auch hier war das Vorherr-
schen der Zoologie sozusagen ein Durchgangsstadium, wie es die
Mykologie bei den pilzlichen Pflanzenkrankheiten war.
Vorwürfe der Rückständigkeit, die gegen den Pflanzenschutz von
zoologischer Seite in den letzten Jahren oft erhoben wurden, könnten erst
dann als berechtigt erörtert werden, wenn sie von einer genauen Sach-
kenntnis ausgingen. Das war aber sehr oft nicht der Fall. Sie wurden
oft nur aus mangelnder Sachkenntnis erhoben. Es liegt mir am nächsten,
hier auf die Behandlung der Frage des kolonialen Ptlanzenschutzes hin-
zuweisen. Daß man von einer Sache nichts weiß, ist kein Grund, sie als
nicht vorhanden zu betrachten.
Das Verhältnis der Beteiligung von Botanik und Zoologie am
Pflanzenschutz, von dem die gegenwärtige Aussprache veranlaßtist, war
bisher rein in den Zufälligkeiten der geschichtlichen Entwicklung be-
gründet. Die Mykologie stand im Vordergrund, eine allgemeine Pflan-
zenpathologie gab es nicht, da die Landwirtschaft ihre Notwendigkeit
noch nicht empfand und man auf den Hochschulen ‚‚dem Fetisch der
reinen Wissenschaft‘, wie die Amerikaner sagen, anhing. Aber es hatte
sich doch auf anderen Teilgebieten eine angewandte Botanik entwickelt
und es gab praktische Mykologie, wogegen die Entomologie auf den
Hochschulen weder systematisch noch biologisch gefördert wurde und
in Deutschland auch, vom Forstwesen abgesehen, kein praktisches
Betätigungsfeld hatte. In England lagen die Verhältnisse anders; dort
haben die kolonialen Interessen die Entomologie begünstigt, während
die botanische Seite des Pflanzenschutzes vernachlässigt blieb und erst
neuerdings mehr Berücksichtigung findet. In Nordamerika ist die Ent-
wicklung dagegen im großen so verlaufen, wie sie sich in Deutschland
im Forstwesen gestaltete. Da es einen allgemeinen Pflanzenschutz nicht
gab, fiel der Pflanzenschutz an die Botaniker und Zoologen und wurde
getrennt weitergebildet.
Über die Notwendigkeit des Pflanzenschutzes treten zwar keine
abweichenden Meinungen mehr hervor, aber über den Umfang seiner
. Aufgaben, sowie über die bestehende Organisation herrscht doch ncch
viel Unk’arheit, um nicht zu sagen Unwissenheit, obwohl es an Ver-
öffentlichungen darüber nicht fehlt (z. B. Appel, Die Zukunft des.
Pflanzenschutzes in Deutschland. Angew. Botanik, Bd. 1. 1919. 8.
3—15.) Es darf aber heutzutage, wo der Anlauf zum endgültigen Aus-
bau des Pflanzenschutzes genommen ist, verlangt werden, daß man die
ihn betreffenden Fragen vem zentralen Standpunkte aus, nicht von der
Außenseite des zoologischen oder botanischen oder sonstigen Teilge-
bietes betrachtet. Dann werden sich auch dringende Aufgaben ergeben,
die man von außen noch gar nicht sieht, weil sie noch nicht genügend
in Angriff genommen sind. Ich habe schon früher darauf hingewiesen,
94 Originalabhandlungen.
daß die pathologische Pflanzenphysiologie ein solches wichtiges Gebiet
ist. Eher bekannt, aber in Deutschland ebenfalls vernachlässigt, ist
das Gebiet der bakteriellen Pflanzenkrankheiten.
Es wäre eine falsche Voraussetzung und eine Verkennung der Sach-
lage, anzunehmen, daß der Botaniker oder der Zoologe eo ipso für Pflan-
zenschutz zuständig seien. Es hendelt sich nicht um botanische oder
zoologische Vorbildung, sondern, wie die Verhältnisse in Deutschland
liegen, bei der allgemeinen guten natu:wissenschaftlichen Vorbildung,
um die Möglichkeit einer pflanzenpathologischen Berufsausbildung.
Diese besteht noch nicht, ja es gibt noch nicht eirmal ein Lehrbuch
dafür. Wir haben wohl Handbücher über Krankheiten und Schädlinge,
es gibt auch seit Jahren eine pathologische Anatomie, aber eine allge-
meine Pflanzenpathologie, die in alle Fragen des Gebietes einführt,
gibt es noch nicht im bescheidensten Umfange. Eine solche Einführung
in das Gesamtgebiet wäre Aufgabe des Hochschulunterrichts, und durch
ihn erst würde der Pflanzenschutz auf die richtige Grundlage gestellt und
‚dann hätten wir in kurzer Zeit auch ein Buch zu erhoffen, das den Außen-
stehenden zeigt, was eigentlich die Grundlagen des Pflanzenschutzes
sind. Solche Ideen, wie die smerikanische radikale Zerreißung in Phyto-
pathologie und angewandte Entomologie, werden dann unmöglich sein.
Gerade die Amerikaner empfinden ja gegenwärtig auch die Nachteile
einseitigen Spezialistentums, den Mangel des Urteils über komplexe
Probleme, die nicht von einer einzelnen Forschungsrichtung aus zu
. Jösen sind. (Vergl. u. a. Expt. Stat. Rec. 44. 1921, S. 101 ff.)
Wir fordern also nicht, daß man einseitig den Botaniker oder
Zoologen allein für zuständig erklärt, wir sprechen auch nicht diesen
wichtigsten Spezialgebieten die Existenzberechtigung ab, aber es muß
für die Zukunft eine Ausbildungsmöglichkeit verlangt werden, die den
Nachwuchs mit dem Gesamtgebiet vertraut macht, so daß er, abgesehen
von der Spezialisierung des einzelnen für seine besondere Arbeitsrich-
tung, die von der besonderen Art der Vorbildung abhängig bleiben wird,
doch seinen praktischen Aufgaben gerecht zu werden imstande ist.
Wie sich eine solche Ausbildung zu gestalten hat, ist eine Sache
für sich, die völlig von den Umständen im Einzelfalle abhängt. Im
vorstehenden sollte nur die prinzipielle Seite der Frage behandelt werden.
Perozid sowie Kupfervitriol gegen Oidium.
Von Dr. J. Bernatsky-Budapest II. Debröi-üt 15.
Die Literatur über die chemische Zusammensetzung des Perozids
sowie über dessen Anwendung gegen die Peronospora des Weinstockes
ist schon recht ansehnlick und es fehlt auch nicht an guten Zusammen-
fassungen über diesen Gegenstand, wie z. B. die von Lüstner „Über
Bernatsky. Perozid sowie Kupfervitriol gegen Oıdium, 95
“
die seither in Österreich und Deutschland mit Perozid angestellten
Peronospora-Bekämpfungsversuche und ihre Ergebnisse‘ !). Daß aber
Derezid nieht nur gegen Peronospora, sondern auch gegen Oidium
wirksam ist, davon ist nur wenig bekannt geworden. Eine diesbezüg-
liche Angabe stammt von mir her?). Auch in meiner ‚Anleitung zur
Bekämpfung der Peronospora usw.'‘3) ist eine kurze Notiz darüber
enthalten, daß sich’ Perozid gegen Oidium ausgezeichnet bewährt hat.
in beiden Fällen ist vom Oidium des Weinstockes die Rede.
Nun möchte ich noch darüber berichten, daß ich in meinen Ver-
suchen mit Perozid auch gegen das Oidium des Kürbisses tadel-
losen Erfolg erzielte. Es sei ausdrücklich betoat, daß es sich dabei
nicht um die auf den Cueurbitazeen so verbreitete und gefürchtete
Plasmopara cubensis, sondern um das in der Literatur dürftiger be-
sprochene und weniger bekannte Oidium handelte. Der echte Mehltau
ist in Ungarn auf Kürbis sozusagen allgemein verbreitet und in den
mittleren, aber auch westlichen Teilen des Landes gibt es kaum einen
größeren Gemüsegarten, in dem man im Laute des Sommers früher
oder später, zumindest aber gegen den Herbst zu, nicht Oidium aut
Kürbis vorfinden könnte. Der dadurch verursachte Schaden ist zu-
weilen sehr erheblich, jedoch wird das Abtrocknen der Blätter und
ganzer Pflanzen in Praktikerkreisen fälschlicherweise zumeist der
Trockenheit zugeschrieben. Seit mehreren Jahren beobachtete ich.
daß der Pilz alljährlich erscheint, wenn aueh nicht immer in demselben
Maße. |
Im Sommer 1920 hatte ich Gelegerheit, in einen größeren Gemüse-
garten Maßnahmen zur Bekämpfung der Krankheit treffen zu können;
die Krankheit hatte im vorhergegangenen Sommer beträchtlichen
Schaden angerichtet. Es wurd« in drei Parzellen je für sich mit Schwefel
gestäubt, mit Kupfervitriol (1 %) und mit Perozid (2 %) gespritzt,
den an Ort und Stelle festgesetzten Erfordernissen gemäß dreimal
im Laufe des Sommers. Alle drei Mittel hatten die g>wünschte Wir-
kung, aber die beiden Spritzmittel eine bessere als Schwefel, so daß
von’ der zweiten Behandlung an auch die Schwefeiparzelle gespritzt
wurde. Ein wesentlicher Unterschied in der Wirkung zwischen Kupfer-
vitriol und Perozid war nicht zu erkennen.
Bemerkt sei, daß eine Behandlung der Weintrauben mit Spritz-
flüssigkeiten äußerst schwierig ist; wenn die Weintrauben — weniger
wichtig ist das Laub — nicht gründlich bespritzt werden, so kann man
ı) Mitteilungen über Weinbau und Kellerwirtschaft, 1917 und 1918,
2) Über die in Ungarn gemachten Erfahrungen mit Perozid als Bekämp-
fungsmittel der Peronospora und des Oidiums. Prakt. Blätter f. Pflanzenbau u.
Pflanzenschutz, 1917, S. 19.
3) Zeitschr, f. Pflanzenkrankheiten, XX VIII. Bd. (1918), 1./2. Heft.
96 Originalabhandlungen.
von der Bespritzung wenig Erfolg erwarten. Dazu kommt noch, daß die
Spritzflüssigkeiten auf größeren Weinbeeren wenig haften. Deshalb
wird man in der Praxis — da,nun wieder Schwefel vorhanden ist —
doch lieber wieder zum Schwefel zurückgreifen, sobald es sich um die
Bekämpfung des Oidiums des Weinstockes handelt.
Kürbi: >ber und manche andeıe Pflanzen lassen sich ebenso leicht
spritzen wie schwefeln. Beim Kürbis sind hauptsächlich die Blätter
zu bespritzen, was sich sehr leicht durchführen läßt.
Es sei aber auch hier besonders bemerkt, daß das Perozid gut auf-
gelöst werden ınuß. Zu diesem Zwecke lasse ich es vorerst in einem Mörser
zerstampfen oder in einer Handmühle mahlen, erst dann wird es unter
beständigem Umrühren lange Zeit (auch stundenlang) mit Wasser gut
verrührt. Kalkzugabe erst nach erfolgter Auflösung, soviel wie der
Indikator anzeigt.
Es dürfte auffallen, daß sich in den erwähnten Versuchen auch
das Kupfervitriol als fungizides Mittel gegen Oidium als wirksam
erwies, wo doch in der Regel Kupfervitriol hauptsächlich gegen Perono-
sporazeen, Schwefel gegen Erysiphazeen zur Anwendung gelangt. Ähn-
liche Erfahrungen habe ich auch in Bezug auf das Oidium des Wein-
stockes. Nun glaube ich annehmen zu können, daß Kupfervitriol
sowie auch Perozid sowohl gegen endophytisckh als auch
gegen epiphytisch lebende Pilze sehr wirksam ist; inbezug
auf Schwefelpulver bleibt aber der Satz stehen, daß es nur gegen
Epiphyten, nicht aber auch gegen Endophyten Dienste leistet.
Ferner soll nicht außer Acht gelassen werden, daß in den Versuchen
der Schwefel in geringerem Maße seine Schuldigkeit tat als die
beiden Spritzmittel. Ob dies der verschiedenen Intensität in der Wirk-
samkeit der fungiziden Mittel oder andern Ursachen, vielleicht dem
Umstand zuzuschreiben war, daß der Schwefelstaub von den Blättern
der Kürbispflanzen eher verschwand als die Spritzmittel, kann ohne
weiteres nicht entschieden werden. Ich wäre aber auch auf Grund
verschiedener anderer Erfahrungen — besonders in Weingärten —
geneigt anzunehmen, daß gute Spritzflüssigkeiten, wie in erster Linie
Kupfervitriol und Perozid, wenn sie tatsächlich an die gewünschte Stelle
der Wirtspflanze gelangen und dortselbst haften bleiben, wirksamer
sind als Schwefel. Deswegen möchte ich in dem Falle, wenn die Wirt-
pflanze vom echten Mehltau hauptsächlich am Laube angegriffen wird
und hauptsächlich die Behandlung des Laubes notwendig ist, die
Spritzflüssigkeiten dem Schwefel vorziehen.
Bodenheimer. Zur Kenntnis der Chrysanthemen-Wanzen, 97
Zur Kenntnis der Chrysanthemen-Wanzen, sowie der
durch sie hervorgerufenen Gallbildung.
Von Fritz Bodenheimer z. Z. Portici.
In den Gewächshäusern bezw. Pflanzungen des botanischen Gartens
zu Köln wie der staatlichen Lehranstalt in Geisenheim trat in diesem
Jahre (1920) eine Gruppe von Chrysanthemen- Schädlingen sehr stark
auf, die von den Praktikern seit langem gefürchtet, von den Pflanzen-
pathologen nur wenig beachtet ist; es sind eine Reihe von Wanzen,
mit denen wir uns hier näher beschäftigen wollen.
Die wissenschaftliche Literatur über diesen Gegenstand ist ver-
hältnismäßig rasch erschöpft, da OÖ. Reuter in seiner Monographie
der Rhynchota gynınocerata für die meisten erwähnten Arten Chrysan-
themum als Nähipflanze nicht kennt, und auch in dem einen Fall,
wo er Chrysanthemum angibt, können wir mit ziemlicher Gewißheit
annehmen, daß er Ohrysanthemum leucanthemum, unsere Margarite,
nicht aber Chr. indicum meint. Zunächst ist das treffliche Heft Chiff-
lots ‚‚Maladies et Parasites du Chrysantheme‘, Paris 1904, anzuführen,
aut das wir weiter unten noch öfter zurückgreifen werden. Im Jahre
1911 geht Lind in einer „Übersicht über die Krankheiten der Garten-
pflanzen‘‘ (in Gartners Tidende 1911, Dezember, 16 ff., mir nur im
Referat Centralblatt f. Bakt., II. Abt., zugänglich) auch auf die Rhyn-
choten ein. Er findet, daß der Schaden, den diese Insekten verursachen,
verhältnismäßig unbekannt geblieben ist; Angriffe auf Pirus imalus
(Blätter und Früchte), Pirus communis, Morus, Ribes rubrum und
grossularia, Solanum tuberosum, Fragaria, Dahlia (Blätter und Blüten),
Chrysanthemum indicum und mawimnum, Hydrangea und Prunus
cerasus werden genannt. Lygus pratensis und Calocoris bipunctatus
sind die Arten, die Lind am häufigsten fand, seltener Nabis ferus u. a.
1912 berichtet Lindinger im Bericht Tätigkeit Abteilung für Pflanzen-
schutz 1912/13, Hamburg, über eine grüne Blattwanze, Zygus pabu-
linus, die Ohrysanihemum indicum stark durch Saugen schädige. 1914
endlich erwähnt Kornauth im Berient Tätigkeit k. k. landw. bakt.
und Pflanzenzuchtstation Wien, daß Lygus sp. auf Chrysanthemen
schädlich aufgetreten sei. Wir wollen nicht vergessen zu erwähnen,
daß auch in Nord-Amerika eine Anzahl Wanzenarten als Schädlinge
von Chrysantkemen bekannt sind: die Tingide Corythuca marmorata
Uhb., sowie die Capsiden Zygus pratensis L. und Halticus Uhleri Giard.
(Vgl. Reh in Sorauer, Handbuch der Pflanzenkrankheiten, Bd. 3,
1912.)
Um so dringlicher ist die Frage seit langem für den Praktiker ge-
wesen. In allen einschlägigen Werken wird hier immer wieder auf diese
Schädlinge hirigewiesen, ohne daß bis heute ein durchgreifendes Be-
Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXXI. 7
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98 Originalabhandlungen.
kämpfungsmittel noch die Biologie der Schädlinge hinreichend bekannt
geworden ist. Wer sich über die Bedeutung der Rhynehoten für die
Chrysanthemenkultur klar werden will, der findet an folgenden Stellen
Belege: Vilmorin, Blumengärtnerei, Berlin, 3. Auflage, 1596, Bd. 1,
S. 516; A. Chordonnier, Abhandlung über das großblumige Chry-
santhemum, Bailleul, 2. J., S. 57; Kirst, Gewächshausbetrieb, Frank-
turt a. O., 1913, 8. 125; Allendorf, Kulturpraxis der Kalt- und Warm-
hauspflanzen. Berlin, 3. Aufl., 1916, S. 105; u. a. m.
In dem erstgenannten Werke schreibt der erfolgreiche Chrysan-
themum-Züchter, Obersärtner Fr. Weber in Spindlersfeld bei Berlin:
„In trockenen, heißen Sommern tritt eine Wanzerart ganz massenhaft
auf, die gewöhnlich die allerjüngsten Triebspitzen angreift, sodaß
unterhalb eine Teilung der Triebe erfolgt. Sobald letztere anfangen
sich zu entwickeln, beginnt dieses Ungeziefer sein Zerstörungswerk
von neuem und die Knospenbildung ist dann meist in Frage gestellt;
ja, ganze Kulturen kann diese gewöhnlich im Hochsommer erscheinende
Wanze vernichten, wenn man sie gewähren läßt‘‘. Das Krankheitsbild
ist überall dasselbe: An Blättern und Stengeln weisen zahlreiche Pflanzen
schwarze Punkte zuf, die die Saugstellen der Wanzen bezeichnen.
Werden die Chrysanthemer schon hierdurch in ihrem Wachstum be-
hindert, so wird die wesentlichste Schädigung durch das Saugen an
den jungen Knospen hervorgerufen, da sich eine Narbe bildet, die mit
dem Wachstum der Blütenknospe ebenfalls an Größe zunimmt. deı
Blüte wie der größer werdenden Knospe so das Bild einer einseitigen
Verkimmerung auf der befallenen, einer Hypertrophie auf der gesunden
Seite gebend. Die Blüten werden hierdurch für Zierzwecke natürlich
völlig unbrauchbar. In Jahren stärkeren Befalls geht so ein Drittel bis
die Hälfte der ganzen Ernte verloren und der Gärtner ist außerdem noch
gezwungen, ständig Reservetriebe stehen zu lassen. Es ist erstaunlich,
daß diese häufige und praktisch bedeutungsvolle Gallbildung bisher
noch nicht als solche beschrieben worden ist. Wenigstens ist sie weder
in dem umfassenden Handbuch von Darbceux-Houard, noch in dem
Gallenwerke von Roß irgendwie erwähnt. Auch die Teilung infolge
Anstiehs der jüngsten Triebspitzen konnte ich vereinzelt beobachten.
Als Hauptschädlinge kamen in den erwähnten Fällen 2 Capsiden
und 1 Anthocoride in Betracht. Die Bestimmung erfolgte freundlichst
durch Herrn Dr. Gulde-Frankfurt a. M. In allen Fällen handelt es sich
um keine Chrysanthemen-Spezialisten, sondern um sehr polyphage
Arten. Es waren Lygus pabulinus Fall., Lygus pratensıs var. campestris
Fall. und Triphleps majuscula Reut. Chiftlot erwähnt als wichtigste
Schädlinge der Chrysantheimenkulturen Nordfrankreichs die Adelpho-
coris lineolatus Goere (-- Calocoris chenopodii Fall.) und Adelphocoris
vondalicus Rossi (= (. binotatus Bianch. und (. bipunctatus Burm.).
Bodenheimer. Zur Kenntnis der Chrysanthemen-Wanzen. 99
Die beiden Zygus- und Adelphocoris-Arten sind verhältnismäßig schlanke
Wanzen von 0,7—1 cm Länge und hell- bis dunkelgrüner Körperfärbung,
weshalb der Praktiker sie auch kurzweg als ‚grüne Fliege‘‘ zu bezeichnen
pflegt. Die Triphleps majuscula Reut. besitzt eme ähnliche Gestalt,
wird aber nur 0,4—0,6 em groß und ist von dunkelbrauner Färbung.
Ende Mai bis Mitte Juni ist der Erscheinungstermin der Wanzen, wenig-
stens der ihres fühlbaren Auftretens. Bei feuchter, kühler Witterung
vermehren sie sich nur mäßig, in warmen Sommern hingegen wächst
ihre Zahl ins Ungemessene. Bei Sonnenschein fliegen sie gerne von
Blüte zu Biüte und sind infolge ihrer großen Behendigkeit nur schwer
zu fangen. Abends oder morgens oder an feuchten Tagen findet man
sie kältestarr in die Blüten oder zwischen den Blättern verkrochen. Sie
sind von zartem Körperbau und man muß sich sehr hüten, sie beim Grei-
fen nicht zu erdrücken, insofern man Wert darauf lest, sie ganz zu er-
halten. Daß sie springen, wie Chifflot dies beobachtet hat, habe ich
nicht beobachten können. Mit ihrem Rostrum saugen die Imagines
an den Blättern, Triebspitzen und Knospen und. hinterlassen hier meist
eine kleine; punktförmige schwarze Narbe an der Saugstelle. Das Weib-
chen schadet ferner, indem es seine Eier veımittelst einer kurzen Leg-
röhre ins Parenchym legt. Nach Chifflot nähren sich die 2—3 mm
großen Larven, indem sie relativ beträchtliche Gänge im Parenchym
verursachen, so daß man sie mit den Gängen der Raupen von Grapho-
litha minutana, die im Innern des Stengels und der Knospe von Chry-
santhemum indicum winiert, verwechseln soll. Man findet im Sommer
stets alle Stadien beisammen. Es scheint demnach, als ob das Insekt
mehrere unregelmäßige Generationen im Jahr habe. In welchem Stadium
sie iiberwintern, ist nicht näher bekannt. Es scheint aber, als ob sicher
die Imagines einen Winter überdauern, vielleicht auch Eier. Ende
September bis Mitte Oktober, je nach der Witterung, verschwinden
sie von der Bildfläche, um im nächsten Jahre neue Schäden zu ver-
ursachen.
An Bekämpfungsmaßnahmen erscheint zunächst das Freihalten
der Kulturen von Unkraut sehr wichtig. Häufig wiederholtes Spritzen
mit Nikotinseifenbrühke, besonders um die Zeit des ersten Erscheinens
— also Mitte Mai bis Ende Juni —, verspricht .inigen Erfolg; weniger
die ebenfalls empiohlene Schwefelblume oder pulverisiertes Naphthalin.
Zur Zeit des ersten Auftretens kann auch das Abklopfen früh morgens
auf Leimfächer Erfolg versprechen. Für Treibhäuser empfiehlt sich das
Räuchern mit Blausäure und fraglos ist hier dieses Verfahren äußerst
zweckmäßig, zumal wir heute gute und einfache Verfahren für Treib-
häuser kennen, wie dieZyannatrium-Räucherung nach Andres Müller.
Noch eine andere Gruppe der höheren Rhynchoten wird den Chry-
santhemen, wenn auch im allgemeinen in weit geringeren: Grade, ge-
100 | Originalabhandlungen.
fährlich; es sind dies einige Zikaden. Von mir wurde die Cercopide
Philaerus leucophthalmus L. (= spumarius Fall.) beobachtet, Chiftlot
erwähnt ferner Aphrophora spuwmaria L. (= alni Fall.) sowie die Jas-
siden /divcerus scurra Germ. und Jassus atomarius F. Es sind alle
0,5—1 cm große Tiere.von graubrauner bis dunkelbrauner Färbung,
die infolge ihrer rein springenden Fortbewegungsweise — ganz abgesehen
„von den morphologischen Unterschieden — nicht Gefahr laufen, mit
ihren heteropteren Verwandten verwechselt zu werden. Die lmagines
saugen an Blättern und Stengeln, so daß bei starkem Befall die Blätter
welken und abgeworfen werden. Im Herbst legen die Weibchen Eier,
die in der Erde odeı in der Borke benachbarter Bäume überwintern.
Die jungen Larven nähren sich im Frühjahr von Pflanzensäften und
umgeben sich ‚wieich dies bei Philaenus leucophthalmus beobachten konnte,
mit einer Schaumhülle, die sich durch Vermengung der Analexkrete
mit der Luft bildet. Besonders stark soll die Sekretion im April sein.
Die Larven stechen mitunter auch die jungen 'Triebspitzen an, die dann
mehr oder weniger deformiert werden. Auch diese Zikaden sind polv-
phag. Für ihre Bekämpfung emipfiehlt sich daher ebenfalls das Frei-
halten der Kulturen von Unkraut und auch im übrigen kommen die-
selben Maßnahmen in Betracht wie bei der ersten Gruppe.
Eine neue Krankheit von Cephalanthus occidentalis L.
Von:J..; €. EnzUphot.
Mit 1 Abbildung im Text.
Im Jahre 1918 machte Verfasser im südöstlichen Teil des Staates
Missouri botanische Reisen und fand in der Nähe der Ortschaft Poplar
Bluff eine eigentümliche Krankheit auf Cephalanthus occidentalis L.,
welche bis jetzt unbekannt ist und welche bei näberem Studium sich
sehr wahrscheinlich als eine Mosaikkrankheit herausstellte.
Cephalanthus occidentalis gehört zu den Rubiaceen; ist meistens
' ein hoher Strauch, seltener ein kleiner Baum, von einer Höhe von 1--5m;
er wächst häufig an sumpfigen Plätzen an Seen und auch wohl auf höheren
Stellen. Die Gelände bei Poplar Bluff, wo die kranken Sträucher gefunden
waren, sind im allgemeinen flach, mit Ausnahme von einigen Sandhügeln,
welche nur einige Fuß höher sind wie das benachkarte Land. Das flache
Land ist aus fruchtbarem Lehmboden zusammengesetzt; die obere
Erdschicht wird rasch kompakt und bildet, wenn trocken, eine Kruste
mit verschiedenen Rissen. \
An verschiedenen Stellen dieser Gegend verschwindet das Wasser
nur zum Teil oder gar nicht und bildet ausgedehnte Sümpfe, welche häu-
fig von undurchdrirglichen Wäldern von Tazxodium distichum (L.)
Uphof. Eine neue Krankheit von Cephalanthus occidentalis L. 101
Richard, Nyssa aquatica L., Acer rubrum L., Salix-Arten und dem oben-
genannten Cephalanthus bedeckt sind.
Mit Ausnahme der Sandhügel wird das Land häufig im frühen
Sommer von dem Black River und dem St. Francois Riverüberschwemmt.
Auf diesem Gelände, welches gerade überschwemmt war, fand der
Verfasser verschiedene Exemplare von Cephalanthus occidentalis, deren
Blätter, stark ins Auge fallend, bunt waren, so daß sie selbst hinter den
schönsten buntblättrigen Gartensträuchern nicht zurückzustehen
brauchten.
Ganze Strecken waren von solchen buutblättrigen Sträuchern be-
deckt, alten wie jüngeren, während an anderen Stellen nur grünblättrige
Pflanzen zu finden waren. Es hatte den Anschein, als ob die Pflanzen
von einem bestimmten Mittelpunkt in dieser Gegend anfingen zu erkran-
ken, und dies ganz abhängig war von den Überschwemmungen des
Black River. :
Verfasser dachte alsbald an eine Mosaikkrankheit, und nach dem
Austall verschiedener Versuche dürfte dies wahrscheinlich der Fall sein.
Ein befallener Strauch sieht wie folgt aus: Die jungen Blätter, welche
Von-Mosaikkrankheit schwer befallener Zweig von Cephalanthusoceidentalis
!/a nat. Größe.
3—10 cm lang sind, sind wie die gesunden hellgrün, aber hie und da
mit einigen wenigen kleinen, hellen Fleckchen; wenn sie etwas älter
werden, ohne aber noch ihr volles Wachstum erreicht zu haben, werden
die Flecken immer deutlicher; sie sind ein paar Millimeter im Durch-
messer. Auf älteren Blättern werden sie größer; ihr Zentrum ist gelb.
Wenn die Blätter völlig entwickelt sind, werden diese Flecken statt
rundlich ganz unregelmäßig, da mehrere zusammentließen; auf alten
Blättern sieht man Flecken, wo zwei bis zu zwanzig sich vereinigt haben
102 Originalabhandlungen,
und die einen Durchmesser von 3--30 mm besitzen. Hierdurch bekommen
die Sträucher das schöne, buntblättrige Aussehen (siehe Abb.).
Die gelber, krankhaften Stellen können auf jedem Teile des Blattes
auftreten, am Grund, in der Mitte, an der Spitze, wie an den Haupt-
nerven. Auch die Blattstiele und die jungen Zweige entwickeln krank-
hafte, hellgrüüine Fleekcehen, welche nach Impfungen sich von dem-
selben Krankheitserreger hervorgerufen zeigten, wie die der Blätter.
Solche krenken Sträucher waren nur auf dem überschwemmbaren
lehmigen Boden zu finden, aber an den höheren Stellen.
Alle Tatsachen deuten hierauf hin, daß die Erkrankung die Ver-
nichtung der Chlorophylikörner zur Folge zu haben scheint. Weder
Pilze noch Bakterienarten und noch weniger Krankheitserreger aus dem
Tierreich waren zu beobachten; nach meiner Meinung ist die Erschei-
nung rein physiologisch und dürfte sehr wahrscheinlich eine Mosaik-
krankheit sein.
Ich will hier keine historische Übersicht über die Studien der Mo-
saikkrankheit geben, sondern nur kurz die belangreiehsten Arbeiten
für die verschiedenen Familien anführen.
Die meisten Arbeiten beziehen sich auf Solanaceen, wie Tabak
und Tomaten, von Albard (11), Mayer (1., 2., 3.), Westerdijk (17),
Woods (18), Chapman (8), Beyerincek (6) und anderen. Die Mo-
saikkrankheiten der Cueurbitäceen sind unter anderem beobachtet
worden von Gilbert (10), Doolittle (9) und Jagger (12); die der
Papilionaceen von Stewart und Reddick (16). Weiter beobachtete
Baur (4, 5) sie an Arten der Malvaceen, Oleaceen, Pemaceen
und Rutaceen. Harshberger (11) spricht über diese Krankheiten
bei Phytolascaceen und Kompositen und Brandes (7) bei
Gräsern. Keine Beobachtungen scheinen über Rubiaceen bekannt
geworden zu sein.
Bei einer anatomischen Untersuchung von gesunden und erkrankten
Blättern von Cephalanthus findet man keinen Unterschied im Bau der
Gewebe. Nach Beobachtungen von Obapman (8) gibt es Unterschiede
der kranken und gesunden Blätter bei der Tabakpflanze; sie werden
auf den beigegebenen Abbildungen deutlich dargestellt und können auch
vom Verfasser bestätigt werden. Einer der bedeutendsten Unterschiede
liegt darin, daß das Palissadenparenchym bei den kranken Blättern
nicht so kräftig entwickelt ist wie bei gesunden Pflanzen. Ein solcher
Unterschied ist bei (ephalanihus occidentalis augenscheinlich nicht vor-
handen; vielleicht kann das dadurch erklärt werden, daß die Blätter
in sehr jungem Zustand und nur äußerst wenig befallen werden und sich
zunächst annähernd normal entwickeln können, wodurch der Unterschied.
in den Geweben nicht sc deutlich hervortritt.
EN. -,
1 RR
AN At ur TB 5 A
Uphof. Eine neue Krankheit von Cephalanthus oceidentalis L.L 103
Von größerer Bedeutung sind die Veränderungen im Innern der
Zellen, welche nach ihren verschiedenen Stadien verfolgt werden können.
Auf dem Querschnitt eines Blattes, das eine Länge von 4—8 cm erreicht
hat, sieht man zwischen kranken und gesunden Pflanzen keinen Unter-
schied; die Chloroplasten haben alle dieselbe grüne Farbe. In etwas
älterer Blättern, welche schon deutlich helle Flecken zeigen, findet
man verschieduone Zellen, in welchen ein Teil der Chlorophyllkörner
viel heller grün ist. während andere Chloroplasten derselben Zellen, aber
‚in einem anderen Teil des Protoplasmas, normal gefärbt sind; diese hell-
srünen Chioroplasten findet man hauptsächlich in dem Teil der Zellen,
der nach der Mitte der Flecken zu liegt, von wo also die Krankheit aus-
gegangen ist. Augenscheinlich diffundiert das Virus von hier aus weiter
und ist imstande, durch Strömungen des Protoplasmas in der Zelle
zuletzt alle Choroplasten zu befallen. Diese Chloroplasten haben dieselbe
Größe wie die gesunden. Auch gibt es keinen Unterschied in der Strö-
mung des Protoplasmas. Verfasser beobachtete wiederholt, daß bei der
Teilung von Zellen, welche zum Teil schon erkrankt waren, beide Tochter-
zellen von der Mutterzelle gesunde wie erkrankte Chloroplasten mit
erhielten. Stark erkrankte Zellen, welche ganz entfärbt warep, zeigten
niemals eine Teilung, da die Blatteile in all diesen Fällen schon aus:
gewachsen waren. Die Chloroplasten in Zellen, welche nur wenig befallen
sind, teilen sich normal.
Später, wenn die Flecken größer und hellgrün werden, tritt em
deutlicher Unterschied nicht allein in der Farbe, sondern auch in der
Form der Chloroplasten auf; ihre [eilung geschieht sehr unregelmäßig
und das eine Tochterkorn kann bedeutend größer sein wie das andere,
was man sehr gut in allen Zellen des Palissaden- und des Schwamm-
parenchyms, wie auck in den beiden Schließzellen der Spaltöffnungen
beobachten kann. Die Strömung des Protoplasmas dauert jedoch fort,
wie an der Bewegung der Mikrosomen zu bemerken ist.
Das letzte Stadium der Infektion kennzeichnet sich durch die
sänzliche Degeneration der Chlorophylikörner und die Anwesenheit
von großen Stärkekörnern. Die Stärke liegt frei oder sie ist hie und da
von Chloroplastenteilen umgeben. An irgend einer Stelle findet man
in der Zelle eine formlose Masse von abgestorbenen Chlorophylikörnern.
Die Blätter sind an solchen Stellen sehr durchscheinend, und bei den
älteren Blättern zeigt die Mitte der Flecken, obgleich nicht immer,
tote Teile. Eshat allen Anschein, daß diese Krankheit keine bedeutenden
Nachteile für die Sträucher mit sieh bringt.
Das Virus, welches die Ursache der Erkrankung ist, diffundiert
leicht durch künstliche Membranen, so daß die Wahrscheinlichkeit
einer Mosaikkrankheit viel größer wird.
104 N Originalabhandlungen.
Verfasser hat verschiedene Impfungen ausgeführt. Hierzu wurden
die kranken Teile der Blätter ausgeschnitten und mit oder ohne Zusatz
von Wasser zerrieben, darn wurde die Ober- oder Unterseite des Blattes
ein wenig geöffnet, bevor sie mit den Virus befeuchtet wurden. Nachher
wurden die infizierten T'eile der Blätter für 3—4 Tage mit einem dünren
Stückehen Papier oder Bauinwoile bedeckt, um sie in dem heißen Klima
von Missouri vor einer direkten nachteiligen Verdunstung und Aus-
troeknung zu schützen. Von 24 Impfungen waren 18 erfolgreich; nur
solche Pflanzen wurden benutzt, welche in Gegenden wuchsen, wo die
Krankheit nicht zu finden war. Kurz zusammengefaßt ergaben sich die
folgenden Resultate.
Künstliche Blattinfektion mit Virus der Mosaikkrank-
heit auf Cephalanthus occidentalis am 20. Juni 1918.
Nummer Inku- Boden, wo
der Bedeckt mit BRsun die Sträucher Resultat
zeit ın
Versuche Tagen wuchsen
1 Baumwolle 10 Sumpf gut
2 Baumwolle 7 Sumpf gut
3 Baumwolle — Sumpf kein
4 Baumwolle 12 Sumpf gut
5 Baumwolle 15 Sumpf gut
6 Papier —_ Sandig kein
7 Papier 13 Sumpf gut
6) Papier 2 Sumpf | gut
5) Baumwolle = Sandig kein
10 Baumwolle 14 Sandig gut
11 Baumwolle en Sumpf kein
12 Papier 13 Sumpf gut
13 Baumwolle 15 Sumpf gut
14 Papier — Sandig kein
15 Papier 10 Lehm gut
16 Papier 10 Sandig gut
17 Baumwolle —_ Sumpf keın
18 Baumwolle 12 Sumpf gut
19 Papier 14 Sumpf gut
20 Papier 16 Sandig gut
21 Papier 11 Sandig gut
22 Baumwolle 10 Sumpf gut
23 Baumwolle 12 Sumpf gut
24 Baumwolle 120 Sumpf gut
Die kürzeste Inkubationszeit war hier also 7 Tage, die längste
16 Tage, während die häufigste zwischen 12 und 14 Tagen liegt. Die
Fälle, in denen keine Resultate erhalten wurden, waren wahrscheinlich
durch das rasche Austrockren der Wunden verursacht. |
u In ir Ze? hl
Uphof. Eine neue Krankheit von Cephalanthus occidentalis L. 105
Die nntiine, welche durch die Einimpfungen hervorgerufen wur-
den, waren dieselben wie in der Natur, nur waren die jungen Flecken
auf den Blättern nicht so regelmäßig rund.
Auch Impfungen von anderen Pflanzenteilen wurden an Blättern
vorgenommen, wie jungen Trieben, Blattstielen und Wurzeln und dazu
ein Aufguß von erkrankten und gesunden Pflanzen benutzt. Die
Erfolge lassen sich aus der folgenden Tabelle erkennen.
Künstliche Blattinfektion mit Virus verschiedener
Pflanzenteile von Cephalanthus occidentalis am 21. Juni 1918.
Nunmer Inku- | Boden, wo Virus oder
der Bedeckt mit AR nn dieSträucher Aufgußschalen Resultat
Versuche Tagen wuchsen . von
25 Baumwolle 10 Sumpf Wurzel gut
26 Baumwolle ) Sumpf Wurzel gut
27 Baumwolle = Sumpf Wurzel kein
28 Baumwolle 14 Sumpf Wurzel - ziemlich
29 Baumwolle — Sandig Wurzel kein
30 Papier 14 Sumpf Jungem Stamm gut
sl Baumwolle 11 Sumpf jungem Stamm gut
32 Baumwolle 15 Sumpf: altem Stamm gut
35 Baumwolle 13 Sumpf altem Stamm gut
34 Papier — Sumpf altem Stamm kein
35 Papier _ Sumpf alter Wurzel kein
36 Papier 15 Sumpf alter Wurzel schlecht
37 Papier 10 Sandig alter Wurzel gut
38 Papier 14 Lehm alter Wurzel gut
39 Baumwolle — Sumpf Blattstiel kein
40 Baumwolle 15 Sumpf Blattstiel ziemlich
41 Baumwolle 10 Sumpf Blattstiel ziemlich
42 Baumwolle 14 Sumpf Blattstiel sehr gut
43 Baumwolle — Sumpf gesunder Wurzel |kein
4 Baumwolle —- Sumpf gesunder Wurzel |kein
45 Baumwolle — Sumpf gesundem Blatt kein
46 Baumwolle — ‚Sandig | gesundem Blatt |kein
47 Papier _- Sandig gesundem Triebe [kein
48 Papier — Sumpf gesundem Triebe |kein
49 Baumwolle — Sumpf gesundem Blattstiel] kein
50 Baumwolle E= Sandig gesundem Blattstiell kein
Auch der Aufguß von kranken Teilen, der vorher einige Male durch
Br. ea VE Te 0 re A re ah Bf a ad ur 7 Lade u a Zn
ax u; ‘ .
eine Membran diffundiert hatte, erregte nach Impfung die Mosaikkrank-
heit wie in den anderen Fällen.
Die Leichtigkeit, mit der gesunde Pflanzen durch das Virus der
Wurzeln von krankhaften Individueu infiziert werden konnten, legt
106 Originalabhandiungen.
die Vermutung nahe, daß in der Natur die Krankheit durch den Boden
von Strauch zu Strauch weiter verbreitet wird, und zwar während
der Überschwemmungen des Black River. Ohne Zweifel kann das
Virus von Wurzeln aus, die durch Insekten oder auf irge:id welche andere
Weise beschädigt wurden oder verfaulten, durch den Boden verbreitet
werden. Verfasser hat leider keine Impfungen gemacht mit Aufguß
von Erde aus der Nähe der Wurzeln, wodurch diese Vermutung bestätigt
werden könnte. Aber die positiven Erfolge mit Aufgüssen von kranken
Wurzeln unterstützen die Annahme, daß es sich wirklich so verhält.
Auch Wurzeln von gesunden Pflanzen wurden mit Virus aus kranken
Wurzeln geimpft und darauf von diesen ersten nach 20 Tagen gesunde
Blätter beimpft, mit positivem Erfolge; namentlich zeigten von vier
Versuchen zwei die Mosaikkrankheit, der eine nach 12, der andere
nach 15 Tagen. Es sei hier bemerkt, daß kein anatomischer Unterschied
zwischen kıanken und gesunden Wurzeln zu finden war.
Getroc'netes Herbarmaterial, das eine bis zwei Wochen alt war,
konnte die Krankheit noch hervorrufen.
Das Virus wird getötet bei 100° G, aber noch nicht bei 60° GC;
jedoch ist die kritische Temperatur nicht festgestellt worden.
Belangreich sind ‘die folgenden Versuche. Teile von gesunden
Blättern unbefallener Pflanzen wurden zerrieben, uın freie Chloroplasten
zu erhalten. ‘Auf ein Deckglas wurde ein Tropfen davon aufgelegt
und mit etwas Wasser aufgefüllt, sodann ein filtrierter Aufguß von
Virus zugefügt. Dieser Versuch wurde im Licht gehalten und zugedeckt,
damit nichts verdunsten konnte. Nach fünf Stunden waren die Chloro-
plasten schon etwas heller grün und nach zwei Tagen waren sie gelblich
geworden; in den Kontrollversuchen, wo kein Virus zugesetzt worden
war, war kein Unterschied zu beobachten.
Neben obengenannten Versuchen wurden auch verschiedene andere
Pflanzen mit dem Virus der erkrankten Pflanzen beimpft, wie Hou-
stonia coerula L., Diodia teres Walt., alles Rubiaceen; weiter Erynyvum
prostratum Nutt., Xanthium canadense Mill., Helianthus orgyalis DU.,
Vernonia erinita Raf., Solidago arguta Ait., Ambrosia trıfıda L., Kupa-
torium altissimum L., E. coelestinum L., Salix longifoka Mühl., Populus
heterophylla L., Saururus cernuus L. und Fraxınus americana L., welche
alle in demselben Boden wuchsen und zwar in unmittelbarer Nähe
der erkrankten Cephalanthus occidentalis. Die Impfungen wurden mit
srößter Sorgfalt vorgenommen, waren jedoch immer ohne irgendwelchen
Erfolg.
Zusammenfassung.
1. Die Mosaikkrankheit von Cephalanihus occidentalis wurde nur
in der Umgebung von Poplar Bluff im Staate Missouri beobachtet,
und zwar im flachen Gelände, nieht in den höheren Teilen.
10.
11.
Uphef. Eine neue Krankheit von Cephalanthus oceidentalis L. 107
2. Die Verbreitung scheint von einem bestimmten Mittelpunkt
ausgegangen zu sein und ist abhängig von der Überschwemmung
der Flüsse.
3. Blätter, Blattstiele, Triebe und Wurzeln können befallen werden.
4. Junge Blätter zeigten nur hellgrüne kleine Flecken; bei älteren
Blättern werden sie gelb und größer; sie können dadurch zusam-
menfließen.
5: Das Virus desorganisiert das Chlorophyll, scheint aber direkt
keinen Schaden am Protoplasma anzurichten.
6. Es gibt keinen Unterschied in der anatomischen Struktur zwi-
schen befallenen und gesunden -Pflanzenteilen.
7. Das Virus kann leicht auf gesunde Pflanzenteile geimpft werden;
auch nachdem es durch eine Membran diffundiert ist.
8. Die mittlere Irkubationszeit beträgt 12—14 Tage.
9. Das Virus, welches freien Chloroplasten von Cephalanthus zu-
gesetzt wurde, hatte deren Entfärpung zur Folge.
10. In der Natur wird die Krankheit durch den Beden verbreitet:
das Virus aus beschädigten Wurzeln geht durch die Erde, haupt-
sächlich bei Überschwemmungen, und infiziert beschädigte
Wurzeln von gesunder Pflanzen.
11. Das Virus konnte nicht mit Erfolg auf verschiedene Pflanzen
arten geimpft werden.
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Die Perithecien des Eichenmehltaus in Deutschland.
Von Dr. J. Behrens.
Seit 1907 ist man in Europa auf einen Eichenmehltau aufmerk-
sam worden, dessen reiche Sporenbildung die befallenen Eichen-
blätter mit weißem Mehl überstaubt erscheinen ließ, von dem aber Kap-
selfrüchte nicht gefunden wurden. Nach den Veröftentliehungen scheint
er im genannten Jahre und in den anschließenden sich zunächst an
einzelnen Orten in den verschiedenen Staaten gezeigt, von diesen aber
hald sich ausgebreitet zu haben. In Deutschland, wo er 1907 an ein-
zelnen Orten beobachtet wurde (im Vogelsberg, in Unterfranken, an
einigen Orten Württembergs, bei Remagen), hatte er sich schon im
folgenden Jahre allgemein verbreitet, ‘so daß er, wie auch heute, kaum
irgendwo gefehlt haben dürfte, wo es Eichenbestände gibt. Die vom
Eichenmehltau befallenen Pflanzen zeigen ein so auffallendes Aussehen,
daß ein Übersehen in deu Jahren vor 1907 kaum glaublich ist. Mit
großer Wahrscheinlichkeit ist daher anzunehmen, daß in diesem Falle
der Gang der Pilzepidemie verhältnismäßig sicher verfolgt worden ist.
So häufig, ja gemein der Eichenmehltau nun geworden ist, so
reichlich er Konidien bildet, so selten ist die Bildung von Perithezien
beobachtet worden. Bisher sind meines Wissens unzweifelhafte Kapsel-
früchte des Eichenmehltaus nur einmal, 1911, in Cavillargues (Dep.
du Gard) von Arnaud und Foex?) gefunden worden. Der Fund ge-
stattete den Entdeckern, den europäischen Eichenmehltau mit dem
amerikanischen Eichenmehltau, Microsphaera quercina (Schwein.) Barr.
') Vgl. Krankheiten und Beschädigungen der Kulturpflanzen im Jahre 1907.
Berichte über Landwirtschaft, herausgegeben im Reichsamte des Innern, Heft 16.
Berlin 1909. S.161; Krankheiten und Beschädigungen der Kulturpflanzen im Jahre
1908. A. a. O. Heft 18. Berlin 1910. S.158. |
®) Comptes rendus de l’Acad. Paris 1912. Bd. 154. S. 1302.
N
wu
|
E
Ä
ME ll u Te a rn EN TOTER I ® a
rt
Behrens, Die Perithecien des Eichenmehltaus in Deutschland. 109%
= M. exiensa Cook et Peck zu identifizieren, den Salmon!') in seiner
Monographie der Erysipheen und in den Nachträgen dazu mit Micro-
sphaera alni (Wallr.) als M. alni extensa (Cook et Peck) Salm. vereinigt.
Die Zugehörigkeit früherer Wunde von Erysipheenperitheeien auf Eiche
zu dem ‚„Eichenmehltau‘ ist, soweit es sich nicht überhaupt um Phyl-
lactinia corylea handelt, um so fraglicher, als der durch überreiche
Konidienbildung und seine schlimmen Wirkungen auf das Wachstum
der jungen Triebe, besonders der Johaunistriebe, so auffallende ‚‚Eichn-
mehltau‘ erst seit 1997 beobachtet worden ist. Deshalb muß die Zuge-
hörigkeit sewohl der von von Passerini 1875 in Parma wie der von
Mayor?) 1899 in der Schweiz bei Genf gefundenen ‚„Microsphaera quer-
cina“ zum Eichenmehltau als zweifelhaft gelten. 1908 gibt Mayor °) auf
Eiche im westschweizerischen Jura die Mehltaupilse Microsphaera
alnı (Wallr.) und Phyllactinia corylea an, ohne sich uber die Beziehungen
dieser Arten zum ‚‚Eichenmehltau“ auszusprechen.
Bei Hildesheim war der Eichenmehltau im Jahre 1920 auf Eichen, so-
wohlauf jungen Bäumen alsauch insbesondere auf Stockausschlag, überall
häufig und fehlte auch auf dem Stockausschlag der Rotbuche nicht, wo
Eichenin der Nähestanden. Der Eichenmekltau warin der Gegend zweifel-
los die verbreitetste Art von den zahlreichen Mehltaupilzen, die ich im
Laufe des Jahres fand. Perithecien fehlten natürlich, wie gewohnt. Anı
9. Oktober indessen fiel mir in einer kleinen Eichenschonung am Nord-
hang des Tosmerberges an einer Stelle eines vom Mehltau fast bedeckten
Eichenblattes eine Gruppe von schwarzen Kapseln auf, die schon bei
Betrachtung mit der Lupe sich als Peritkecien erwiesen. Neben dunklen,
reifen Kapseln fanden sich an der Peripherie der Gruppe auch eine An-
zahl hell, gelblich und braun gefärbter unreifer Perithecien. Herr
Kollege Neger, dem ich mein Material übersandte, und der in der Lage
war, es mit Arnaudschem Originalmaterial zu vergleichen, bestätigte
freundlichst die Identität der gefundenen Perethecien mit denen,
die seinerzeit in Frankreich von Arnaud gefunden waren. Es
handelt sich auch hier um eine Microsphaera. Also kommt gelegentlich
auch in Deutschland der Pilz zur Perithecienbildung und -reife. Trotz
sorgfältigen Nachsuchens gelang es leider nicht, auf den stark vom Mehl-
tau befallenen Blättern der Eichen am Fundort noch eines zu finden,
das Perithecien getragen hätte. Das Vorkommen der Kapselfrüchte
schien sich auf ein einziges Blatt zu beschränken.
‘) A monograph of the Erysiphaceae. Mem. Torrey Botanical Club. 1900,
IX, S. 152. — Supplementary notes on the Erysiphaceae. Bulletin of the Torrey
Botanical Club, 1902, S. 108.
®) Vgl. Fischer, Ed., Schweizerische Zeitschr. f. Forstwesen. 1909. S. 10.
3) Bulletin Soc, Sci. nat. Neufchätel, 1908, Bd. 35, S. 43. (Nach meinen alten
Notizen zitiert.)
10 Referate,
Über die Ursache des Ausbleibens oder vielmehr der Seltenheit
der Perithecienbildung sind ja schon mancherlei Vermutungen geäußert,
die indessen bei einigem Nachdenken wenig, befriedigen. Insbesondere
kann ich mich nicht zu der Anschauung durehringen, als wenn klima-
tische Verhältnisse die Microsphaera extensa bei nns nicht zu der in
Nordamerika doch auch auf den europäischen Eichenarten regelmäßigen
Perithecienbildung kommen ließen. Wenn Microsphaera extensa_ hetero-
thallisch und nur eine Form davon nach Europa eingeschleppt wäre,
so ließe sich. das Ausbleiben der Fruchtkörperbildung verstehen. Selbst
das ausnahmsweise Vorkommen von Kapseln wäre verständlich unter
der Annahme, daß in Ausnahmefällen Oogonien und Antheridien an
dem gleichen Pilzindividuum gebildet werden, da ja die pflanzlichen
Individuen auch bei Trennung der Geschlechter potentiell beide Ge-
schlechter in sich enihalten, wenn auch in der Regel nur eines in die
Erscheinung tritt. Diese Annahme würde auch die reiche Konidienbil-
dung des europäischen Eichenmehltaues als Folge des fehlenden Vege-
tationsabschlusses durch Perithecienbildung (Korrelation) dem Ver-
standnis etwas näher bringen. Doch fehlt zu dieser Annahnie jegliche
Grundlage.
Referate:
Anonymus. Richtlinien für eine selbständig arbeitende Sonderabteilung der
Deutschen Obstbau-Gesellschaft für Schädlingsbekämpfung. Deutsche
Obstbauzeitung. 66. 1920. S. 64—65.
Von den für die Sonderabteilung in Frage kommenden Aufgaben
seien hier nur die folgenden genannt. Die Schädlingsbekämpfung ist
in zielbewußter Weise in zweckmäßige Bahnen zu leiten und die For-
schung der Wissenschaft und der Arbeitspraxis zum Allgemeingut zu
machen. Der Ausschuß soll die Vermittlungsstelle zwischen Wissen-
schaft und Praxis bilden. Die Deutsche Obstbau-Gesellschaft soll über
‚alle wichtigen Vorkommnisse auf dem Gebiete der Schädlingsbekämpfung
und Krankheiten auf dem laufenden gehalten werden. Prüfung neuer
Bekämpfungsmittel und Maschinen für den Pflanzenschutz. Anregung
zur Beobachtung und Prüfung neuer und neu auftretender Krankheiten
der Obstgewächse. Lehrgänge, die möglichst mit Unterrichtsversuchen
über die Bekämpfungsarten zu verbinden sind. Erleichterung des Be-
zuges von giftigen Bekämpfungsmitteln. Kleinere örtliche Ausbildungs-
lehrgänge über Anwendung neuer und altbekannter Bekämpfungs-
mittel. Verbreitung von anerkannt erfolgreichen Bekämpfungsmitteln,
Geräten und Maschinen zu billigen Preisen, Prüfung solcher Bekämp-
fungsmittel auf ihren Gehalt und ihre Preiswürdigkeit. Züchtung neuer
gegen Krankheiten und Schädlinge widerstandsfähiger Obstsorten und
Referate. YLE
Belehrung über wissenschaftliche Züchtungsgrundsätze. Errichtung
einer Vertriebsstelle von Geräten, Maschinen und Pflanzenschutzmitteln
und dere]. Laubert.
Correns, C. Pathologie und Vererbung bei Pflanzen und einige Schlüsse
daraus für die vergleichende Pathologie. Medizin. Klinik. 1920.
XVI. S. 364—369.
Wie alle Eigenschaften, so sind auch die pathologischen Zustände
dureh äußere und innere Ursachen bestimmt: erstere sind durch
das Milieu und die Ernährungsbedingungen gegeben, letztere sind
die Erbanlagen, gebunden an die Gene. Für die Entstehung des Merk-
mals sind beide nötig; für einen pathologischen Zustand sind aber bald
die einen, bald die andern Ursachen charakteristisch: daher gibt es
eıworbene pathologische Zustände (Tuberkulose) und ererbte. Die
Disposition einer Krankheitsursache gegenüber kann einen weitet Kreis
von systematischen Einheiten umfassen oder einen sehr engen oder gar
nur eine Sippe, deren einziger Unterschied gerade diese Disposition
sein kann. Die vererbte Disposition folgt den Mendelschen Regeln,
was in der Pflanzenzucht praktisch verwertet wird, z. B. fand Verf.
bei Mirabilis jalapa eine Delicata-Sippe, bei + #° sich schon so er-
kältend, daß sie das Laub langsam verliert; Bastarde mit der gewöhn-
lichen Sippe waren so resistent wie diese, spalteten aber in F, auf. Stoff-
wechselkrankheiten werden auch vererbt, z. B. Weißbuntheit (status
albomaculatus u.ä.). Infektiöse Weißbuntheit gibt es auch; hieher
gehören Gelbblättriekeit, Tabak Mosaikkrankheit. — Bei erblich patho-
logischen Zuständen gibt es 1. Störungen des Formenwechsels (Blumen-
kohl, /pomoea imperialis mit den f. stigmatanthera und reduplicata,
was mit Hyper-, Syn-, Brachydaktylie zu vergleichen ist), 2. Störungen
des Stoffwechsels bei Mirabilis jalapa-Sippen, bei denen die Blattfarb-
stoffe + oder ganz reduziert sind. Eine konstitutionelle erbliche men-
delnde Krankheit (Sordago) hat Verf. bei gleicher Art nachgewiesen,
nämlich eine Nekrose. Verf. schließt mit dem Satze: ‚Die neuen Ver-
erbungsgesetze geben uns kein Alexanderschwert in die Hand, um
den gordischen Knoten der Vererbung beim Menschen zu durchhauen,
sie lassen sich eher mit einem bescheidenen Pfriem vergleichen, mit
dem wir die Verschlingungen allmählich lockern und schließlich den
Knoten lösen werden‘. Matouschek, Wien.
Betten, R. Kampfbuch gegen Ungeziefer und Pilze.
In der von dem bekannten ‚Erfurter Führer im Obst- und Garten-
bau‘ herausgegebenen ‚„Gartenführer-Bibliothek‘“ sind unter obigem
Titel 2 Bändchen erschienen, Nr. 11 und Nr. 13. Ersteres mit dem
Untertitel ‚‚Winterkampf“ ist 116 Seiten stark mit 170 Textabbildungen,
112 Referate.
letzteres mit dem Untertitel „Kampf im Frühjahr und Sommer‘ 132
Seiten mit 230 Abbildungen. ‚‚Die vorliegende Arbeit will diejenigen
unterstützen, welche mit Ungeziefer und Pilz zu kämpfen haben. Sie
will ihnen zeigen, wie der Kampf planmäßig einzuteilen und durchzu-
führen ist. Nur ein planmäßiger Kampf kann dauernde Erfolge bringen,
und auch dieser nur dann, wenn mit der Vernichtung der Feinde die
Förderung der Pflanzengesundheit Hand in Hand geht‘, heißt es im
Vorwort. Die größeren Abschnitte des ersten Bändchens behandeln
die Einzelbekämpfung am Baum (am Stamm, im Holz), die General-
bekämpfung (Grundsätze: glatte Stamm-, Ast- und Zweigrinde, lichte
Baumkronen, Raum für Wurzel und Krone. Spritzmittel und Spritzen).
die Feinde unterm Baum und die Einzel- und Generalbekämpfung der-
selben, Vogelschutz (Nistgelegenheiten, Futterstellen), Einzel- und
Generalbekämpfung der schädlichen Pilze, die Bekämpfungsmittel.
Im zweiten Bändchen werden gesondert für April, Mai, Juni die Knospen-
und Blattschädiger, die Trieb- und Holzschädiger, die Fruchtschädiger,
die schädlichen Pilze, die Gemüsekrankheiten durch Ungeziefer und
Pilze, die Feinde im Boden, kurze Übersichten über die wesentlichsten
einschlägigen Arbeiten in den einzelnen Monaten, neuere Spritzmittel
usw. erörtert. Es sind eine große Zahl’ schädlicher Tiere, sowie verschie-
dene Pilzkrankheiten der Gartengewächse (Gemüse, Zierpflanzen und
besonders Obst) berücksichtigt und die dagegen anzuwendenden Maß-
nahmen angeführt. Die wissenschaftlichen Namen der Schädlinge
sind nur im ersten Bändchen beigefügt. Der Pflanzenpathologe wird
hier und da kleine Ungenauigkeiten finden, so sind z. B. auf Seite 86— 87
Nectria ditissıma und Nectria cinnabarina zusammengeworfen. Zu be-
dauern ist auch, daß manche Abbildungen infolge der jetzigen geringen
Papierqualität etwas mangelhaft ausgefallen sind. Mit Recht wird be-
sonders die große Bedeutung einer energischen Winterbekämpfung,
die im allgemeinen noch viel zu sehr vernachlässigt wird, betont und
auf die Wichtigkeit auf allgemeine Gesunderhaltung hinzielender Maß-
‚nahmen und Vermeidung von Kulturfehlern hingewiesen. Den Zweck,
gerade den Praktiker zur rechten Zeit zu einer energischen planmäßigen
Bekämpfung der Schädlinge anzuregen und ihm dafür brauchbare
Mittel und Wege zu empfehlen, vermögen diese verhältnismäßig recht
preiswerten und inhaltreichen Büchlein wohl zu eıfüllen. Laubert.
Laubert, R. Was jeder Gärtner über die schädlichsten Krankheiten unserer
Obstgewächse wissen soll. Mit 16 Abb. Gartenwelt. 24. 1920.
S. 49, 62, 73, 79, 91, 102, 113, 125, 141, 147, 160, 168, 180, 189.
In dieser Aufsatzreihe sind unter Berücksichtigung der neueren
Forschungsergebnisse folgende Krankheiten nebst den sie fördernden
bezw. hemmenden Einflüssen und den Bekämpfungsmaßnahmen be-
Referate. 113
handelt: Fusicladium des Kernobstes, Monilia, Nectria-Krebs, Apfel-
mehltau, Birnenrost, Taschenkrankheit der Zwetsche, Kräuselkrankheit
des Pfirsichs, Fusicladium des Steinobstes, Pfirsichmehltau, ameri-
kanischer Stachelbeermehltau, Stachelbeerrost, Blattfallkrankheit der
Johannisbeere, Erdbeeimehltau. Laubert.
Kornauth, Karl. Bericht über die Tätigkeit der staatlichen landw.-
bakteriol. und Pflanzenschutzstation in Wien im Jahre 1919. Zeit-
schrift für das landw. Versuchswesen in Deutch-Österreich. 5. H.
1920. Wien. 16 S.
Der rote Brenner breitet sich in den Weingärten ven Wien (19. Be-
zirk) stärker aus. Feldmäuse schädigten sehr, in Salzburg sogar, schen
im zeitigen Frühjahr. Wiener Firmen lieferten neue Mäusebekämpfungs-
mittel, Morbin und Fuchsol, beide zu etwa 24—26 %, Bariumkarbonat.
Das Rattenbekämpfungsmittel Piff Paff enthält 90 %, dieses Stoffes.
Die Bekämpfung des Ungeziefers in Obstgärten war durch den völligen
Mangel an gutem Obstbaumkarbolineum uad die beschränkte Ausgabe
von Tabakextrakt bedeutend erschwert. — A. Wöber berichtet über
die Umsetzung zwischen Kupfervitriol und Kalk in 3 Phasen; vergl.
hierüber diese Zeitschrift Bd. 29, 1919, S. 94 ff. — Fluornatrium (Verein
f. chem. und metallurg. Produkt. in Aussig a. E.) zur Bekämpfung
der Brandkrankheiten wirkte selbit in schwächsten Konzentrationen auf
die Keimkraft des Saatgutes. Reinperozid und Rohperozid der Firma
Kreidl iı Wien als Saatbeizmittel wirkte (entgegen den Resultaten
Stranaks) schlecht. Topfversuche mit dem Erreger des Kartoffelkreb-
ses zeigten, daß eine Anzahl von Unkräutern aus der Familie der Solana-
ceen und sogar Solanum lycopersicum in verseuchtem Boden vom Pilze
nicht 'ergriffen werden. Keine durchschlagenden Erfolge hatten bei
der Bekämpfung des nordamerikanischen Stachelbeermehltaues, der
sich im Norden von Wien inimer stärker ausbreitet, S.hwefelkalkbrühe
(300 g auf 10 H,O), Soda (0,5 %), Na-Silikat (0,5 %) und Na-Karbonat
(1%). Gegen ‚‚Roten Brenner“ und Peronospora blieb Kupfer-
pasta ‚„‚Bosna‘ der verwendeten Kupferkalkbrühe gleichwertig; Cuprol
war günstig. Gegen den Roten Brenner nützte am meisten eine Winter-
behandlung (Bestreichen der Stöcke mit einer 40 Yigen Eisensulfat-
lösung) kombiniert mit einer frühzeitigen Bespritzung mit Kupferbrühe
Mitte Mai. Gegen Zwetschenschildläuse (Lecanium corni) hatte vollen
Erfolg ein emulgierbares Petroleum, aus europäischen Mineralölen
gewonnen, und zwar in der Verdünnung vor 1 Teil Öl auf 20—25 Teile
‘ Wasser (Winterbekämpfung); guten Erfolg ein wasserlösliches Obst-
baumkarbolineum (10 %) der Fabrik Zmerzlikar in Wien, nicht aber
die Dendrinpasta (8 %,ig) der Firnıa Avenarius in Amstetten; „Venetan“
(Bayer u. Co., Leverkusen) bewährte sich als Sommerspritzmittel vor-
Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXXI. 8
114 S Referate.
züglich gegen Blattläuse auf Kraut (2 %ig), nicht aber gegen die Blut-
laus und die Larven der Trioza alacrie (Lorbeerblattfloh). Starke Schä-
digungen an Pflanzen verursachte das Dafertsche Diacetylen-Arsen-
trichlorid. Gegen Blattläuse hatte ein Absud von frischen Blättern
der Tomatenpflanze eine bessere Wirkung als der von trockenen. 1 %-
iges Obstbaumkarbolineum ‚„Kawe‘ der ‚Suchy-Werke“ in Wien
brachte keine Verbrennungsschäden hervor. Bei Stainz (Steiermark)
erwies sich die Frühjahrsbespritzung mit der dreifack verdünnten
Schwefelkalkbrühe als ein gutes Mittel gegen die ‚‚zerrissenen Stöske“
(Akarinose) des Weinstockes. Globol (Dichlorbenzcl) bewährte sich
infolge seiner zu langsamen Verflüchtigung richt als Ersatz des Schwefel-
kohlenstoffs bei der Reblausbekämpfung. Matouschek, Wien.
Schmid, A. Bericht der Zentralverwaltung der schweizerischen landwirt-
schaftlichen Versuchs- und Untersuchungsanstalten über die Versuchs-
tätigkeit in den Jahren 1913 bis 1919. Landwirtschaftl. Jahrbuch
d. Schweiz. 1919. Jg. 33. S. 513—528.
‘Mitteilung über günstige Wirkung bei Bekämpfung der Phyto-
zhthora infestans mit Cu-Salzlösuugen. Als Hauptursache des Auftretens
der Herzfäule bei Ruukelrüben mußte die Nachbarschaft einer staub-
reichen Straße angesehen werden (Käppeli und Morgenthaler).
Die Atmung und Assimilation wurde beeinträchtigt. Das Auftreten
einer an Herzfäule erkrankten zusammenhängenden Zore, die einem,
das Runkelfeld durchziehenden, alten Straßenlaufe folgte, läßt schließen,
daß neben anhaltender Trockenheit während des Sommers auch Boden-
einflüsse die Krankheit begünstigten. Neben Sortenauslese und Pflanzen-
wechsel zielen die als wirksam zur Herzfäule-Bekämpfung bezeichneten
Maßnahmen darauf hin, „dem Boden einen gewissen Wassergehalt
zu bewahren und die von der Pflanze verdunstete Feuchtigkeitsmenge,
namentlich während der ersten Entwicklungsperiode, nach Möglichkeit
herabzusetzen“. Mit dem Steinerschen Mittel zur Bekämpfung der
Kohlhernie wurden gürstige Erfolge erzielt. Matouschek, Wien.
Ferdinandsen, C. og Rostrup, Sof. Oversigt over Sygdomme hos Land-
brugets og Havebrugets Kulturplanter, 1918. (Übersicht über
die Krankheiten der Landbau- und Gartenpflanzen
im J. 1918). Tidsskr. f. Planteavl. 26. Bd. 1919. S. 683—733.
Mit den Kulturschäden stehen in Verbindung die späten winter-
lichen Nachtfröste, der sonnenreiche Mai, geringe Niederschläge im
Frühjahr und viel Regen im September. Von den Einzelheiten bemerken
wir hier nur: Gegen Schneeschimmel im Getreide bewährte sich gut
Heißwasserbehandlung oder 1, %,ige .Blausteinbeize, gegen Weizen-
stinkbrand 20 %ige NaCl-Lösung (6 stündige Beize). Die Krautfäule
PH a
u EEE a a a a Ze af. ii.
a «
Referate. 18
an den Kartoffeln wurde ersichtlich durch frühzeitige Kupferkalk-
bespritzung bekämpft. Gegen Blattläuse erwies sich als sehr gut die
Bespritzung mit Y, %iger Formalinlösung an Obst- und Beerensträu-
chern. Der Schaden an Kohlrabi durch übermäßige Nässe wird besonders
besprochen. Mäatouschek, Wien.
Laubert, R. Schmarotzerpilze und Pflanzenkrankheiten aus Polen und
Masuren. Zentralblatt für Bakteriologie, Parasitenkunde und
Infektionskrankheiten. 2. Abt. 52. Bd. 1920. S. 236— 244.
Eine Aufzählung von Schmarotzerpilzen und Pflanzenkrankheiten,
die 1915 bis 1918 größtenteils im nördlichen Polen gesammelt wurden.
Erwähnt seien Septoria pimpinellae nov. spec. bei Rozan 3. 7. 1916,
Ramularia absinthri nov. spec. bei Myszyniec 10. 1918, Isariopsis alboro-
sella (Desm.) Sacc., Haplobasidium thalictri Erikss., Darluca filum
(Biv.) Cast., Phoma anethi (Pers.) Sacc., Physalospora astragali (Lasch.)
Sace., 32 Puceinia-, 19 Peronospora-, 17 Septoria-, 13 Ramularia-Arten
u. a., charakteristische Blattdeformationen durch Frühlingsfröste an
Alnus glutinosa, Ulmus montana, Acer platanoides, Rubus idaeus. Be-
legstücke im Herbarium der Biologischen Reichsanstalt f. L. u. F.
Laubert.
von Tubeuf, ©. Schilderungen und Bilder aus nordamerikanischen Wäldern.
Naturwiss, Zeitschr. f. Forst- und Landwirtschaft. 17. Jg. 1919.
S. 1—44. 35 Fig.
Picea Engelmanni und P. pungens werden in Europa stark von
Chrysomyxa rhododendri und Ch. abietis befallen, welche Pilze aber
in Nord-Amerika fehlen. Dafür wird die erste Baumart von Peridermium
coloradense Diet. (Hexenbesenbildung) geschädigt. Bei P. pungens
erkranken die Knospen und jungen Sprosse durch Cucurbitaria piceae
Borthw. (Originalbilder nach Material aus Süd-Tirol), welcher Pilz
bisher außerdem nur aus Schottland und Böhmen bekannt geworden
ist. Vielleicht sind C. piceae und Ü. pityophila identisch; die Beziehung
dieser zu (©. pityophila var. cembrae.wäre erst durch Kultur zu entschei-
den. P. pungens trägt in Amerika auch Chermesgallen vom Aussehen
einer großen grünen Knospe. Bilder zeigen uns durch Wind stark her-
genommene Pinus arıstata, P. edulis und Juniperus scopulorum.
, Matouschek, Wien.
Pape, H. Brennesselschädlinge. Deutsche landwirtsch. Presse. 46. Jg.
1919. S. 528—530. 7 Fig.
. Eswerden besprochen: Cuscuta europaea L., Puccinia caricis (Schum.)
Reb. (die tiefgreifende Veränderungen der Fasern hervorruft; Riedgräser
- sind nächst den Brennesselfeldern zu vernichten, die befallenen Stengel
116 Referate.
der Nessel frühzeitig zu entfernen), Raupen der beiden Vanessa-Arten
und des Zünslers Syllepta ruralis Sc. Die Raupe des letzteren lebt in
eingerollten Blättern der Nessel und verpuppt sich auch in diesen Blatt-
hüllen. Die Raupen anderer Schmetterlinge schaden nur wenig. Orthezia
urticae L. (Nesselröhrenlaus) ist an dem schneeweißen Wachsüberzuge
gut zu erkennen. Mehr als diese schädigen Aphidae (Blattläuse) die
Pflanze. Trioza urticae L. (Nesselsauger) schädigt sehr durch Blattgallen.
Tachea hortensis Müll. (Landschnecke) frißt reichlich an Blättern.
Matouschek, Wien.
True, Black, Kelly, Bunzel, Hawkins, Jodidi and Kelly, E. Physio-
logical Studies of normal and blighted Spinach., (Physiologische
Studien an normalem und krankem Spinat.) Journal
of agricult. Research. Vol. 15. Nr. 7. 1919.
Es wurden bearbeitet: die Oxydasereaktion in gesunden und kran-
ken Pflanzen, die Kohlehydratbildung, die N-Umwandlung, der Aschen-
gehalt. In kranken Blättern fanden sich in größerer Menge Kohlehydrat-
anhäufungen als in gesunden, Letztere beruhen nicht in der Unfähigkeit
der kranken Pflanze Protein zu produzieren. Ir kranken Pflanzen zeigte
sich ein geringerer Prozentsatz Gesamtstickstoff und ein höheres Ver-
hältnis von ammoniakalischem Stickstoff. Matouschek, Wien.
Bertrand, Gabriel. Action de la chloropicrine sur les plantes superieures.
(Einwirkung des Chlorpikrins auf höhere Pflanzen.)
Cpt. rend. hebd. Acad. science. Paris 1920. t. 170. 8. 858—860.
— — Des conditions qui peuvent modifier l’activite de la chloropicrine
vis-a-vis des plantes superieures. (Bedingungen, die die
Aktivität des Chlorpikrins gegenüber höheren
Pflanzen verändern können). Ebenda S. 952 —954.
Piutti, A. Sur l’action de la chloropierine sur les parasites du ble et
sur les rats. (Die Wirkung des Chlorpikrins auf
Parasiten des Getreides und auf Ratten). Ebenda
S..854—856.
Die früheren und jetzigen Versuche Bertrands ergaben ein vor-
läufig abgeschlossenes Bild von der Wirkungsweise des Chlorpikrins:
1. Bei sehr starken Dosen (bis 200 g auf 1 cbm) sterben die Blätter
schnell ab, werden zuerst hart fixiert, behalten ihre Form, trocknen
am Stengel bleibend. Bei schwächeren Dosen (10—30 g) starke Plasmo-
lyse, indem sich von den Blättern Tröpfehen ablösen; das Grün der
Blätter geht ins Rötliche über, zuletzt ganz rot, hernach aber Verfär-
bungen dieser ins Gelbe oder gar Schwarze. Bei noch schwächerer Dosis
(einige Gramm) schwächere Plasmolyse,die Blätter bekommen bräunliche
Flecken und fallen nach Welkung ab, Also Erscheinungen wie bei
Pe
Wer
Referate. t.L72
Kältewirkung. Konstantes und sehr empfindliches Zeichen für die
Plasmolyse ist die Lösung von Geruchstoffen (Kirschlorbeer—Bitter-
mandelgeruch; Asperula odorata — Cumaringeruch). ‘Junge Blätter
sind weniger empfindlich als ältere; man kann also die Knospen lebend
‘erhalten und die Parasiten vernicht:n, ohne daß die Pflanze eingeht.
2. Bei Chlorpikrin kann man bei hellem Lichte oder Dunkelheit
experimentieren. Luftfeuchtigkeit oder die Blattfeuchte ist belanglos
(Unterschied gegenüber der Blausäure).
3. Versuchsobjekte waren: Birnbaum. Weinstock, japanischer
Evonymus, Flieder, Pappel, Ulme, Hafer, Klee, Kohl, Steinklee usw.
Piutti arbeitete mit schwächeren Dosen und fand:
1. Bei Behandlung von Getreide im großen und von Mehl (durch
mehrere Wochen, 20 ce>m auf 1 cbm , Temperatur 15--20 °) litt die Keim-
kraft des ersteren um 30 %, das Mehl war backfähig. Bessere Wirkung
als Schwefelkohlenstoff; Entzündlichkeit fällt weg. Mit Temperatur-
steigerung nimmt die Wirkung zu. Getötet wurden die Getreidepara-
siten Calondra, Tenebrioides, Laemophloeus ferrugıneus, Raupen von
Sitotroga cerealella, Plodia americana, Tinea granella, doch ist in der
Arbeit nicht angezeigt, ob alle Entwicklungsstadien der Käfer getötet
werden.
2. Ein verzinntes Eisengefäß enthielt 1,5 kg (900 cem) Chlorpikrin
und kam aufs Verdeck, von wo es durch Schläuche ins Schiffsinnere
(Fassungsraum etwa 900 cbm) auf Watte eintropfen konnte. 2 Stunden
30 Minuten war die Wirkungsdauer. Alle Ratten (vorher deren Flöhe)
gingen ein.
Man sieht, daß Chklorpikrin eine Zukunft hat.
Matouschek, Wien.
Gray, 6. P. and Hulbert. E. R. Physical and chemical Properties of
liquid hydrocyanid Acid. (Physikalische und chemische
Vorteile der flüssigen Blausäure.) Univ. Oalıf. Agric.
Experm. Stat.-Bull. 308. Juni 1919. S. 393—428. 4 Fig.
In Nordamerika findet die seit 1917 kommerziell als Räuchermittel
eingeführte Blausäure gegen schädliche Insekten eine immer weitere
Einbürgerung. Man stellt 20 ccm solcher Säure (96—98 %ig) in der
Wirkung praktisch 1 %,Na-Cyanid gleich. Unter der Zelteindeckung
wirkt die flüssige Säure am Boden am stärksten ein, während die gas-
förmige dies in der Baumkrone tut. Matcuschek, Wien.
Falck, Richard. Über die Bewertung von Holz- und Pflanzenschutzmitteln
im Laboratorium und über ein neues Spritzmittel für den Pflanzen-
schutz. Angewandte Botanik. 1. Bd. 1919. S. 177—185, 225—249.
Der Ausgangspunkt für das neue Spritzmittel ist das „Resinol M“,
bereitet von der chem. Fabrik F. Raschig in Ludwigshafen; es wird durch
118 Referate.
Kondensation aus Phenolen und Aldehyden hergestellt. Die Resinol-
kalkbrühe hat eine viel höhere Adhäsionskraft als alle anderen Brühen,
ihre Dauerhaftigkeit (Abwaschbarkeit und Klebkraft) ist keine geringere,
sie bildet auch sichtbare Überzüge. Namentlich wichtig bei Schutz
schwer benetzbarer Pflanzen (Bekämpfung der Kiefernschütte). Die
Resinolmagnesiumbrühe ist ganz neutral, zu empfehlen dort,
wo empfindliche Pflanzenteile vorliegen. Die Versuche mit Kartoffeln,
Obst, Wein, Nadelhölzern usw. ergaben nie einen Schaden.
we Matouschek, Wien.
Janson, A. Zur Frage des Entseuchens von Erdreich, Gartenwelt.
24. 1920. S. 70—71.
Bei der Anzucht von Pflanzen ist die Vermehrungskrankheit oder
Schwarzbeinigkeit am meisten gefürchtet. Ihr Auftreten wird be-
günstigt durch Verwendung unreifer, ungenügend verwester Erde,
mangelhafte Anlage der Beete, ungenügendes Lüften, Mangel an Licht,
Ansammlungen von Feuchtigkeit, Tropfenfall, Vergeilen der Pflanzen
infolge ungenügender Lüftung und schlechter Beleuchtung, zu engen
Stand, große Entfernung vom Glas, verschmutzte Fenster. Erhitzen des
Erdreichs auf 80° ist im großen schwer durchführbar. Durch Ver-
wendung kochenden Wassers wird die Erde zu naß. Besser ist Ein-
wirkung von Dampf, im großen jedoch viel zu umständlich und kost-
spielis. Außerdem wachsen die Pflanzen in derart entseuchter Erde-
nicht gut. Kalkdüngung vermindert die Kohlhernie zwar, verhindert
sie jedoch nicht ganz. Sie tritt auf anmoorigen, sowie tonigen Böden
viel weniger auf als aut humushaltigem sandigen Lehm. Zum Aus-
pflanzen sollen nur ganz gesunde kräftige Setzlinge verwendet werden.
Außerdem ist Verwendung von Agrikarbol, 11, Liter auf 10 qm, und
anderen chemischen Mitteln erfolgversprechend, doch kommen derartige
Mittel wegen ihres Preises nur für die Saatbeete in Frage. Für manche
Samen ist Uspulunbehandlung außerordentlich ratsam. Die Keimkraft
wird dadurch zwar nicht erhöht, doch wird bei vorhandener geringer
Keimkraft eine Schädigung durch Fäulniserreger und Schimmelpilze
verhindert. Laubert.
Braun, W. Das Obstbaum-Karbolineum. Illustr. Schles, Monatsschrift
für Obst-, Gemüse- und Gartenbau. 9. 1920. S. 22, 26—27.
Karbolineumanstriche von Frühbeetkästen, Spalierwänden, Ge-
wächshäusern haben ernstliche Schädigungen junger krautartiger
Pflanzenteile zur Folge, dagegen wurden bei alten Baumwunden, Krebs-
und Brandstellen, Frostplatten, Blutlausherden usw. gute Erfolge damit
erzielt. Es darf indes, besonders bei Bespritzungen, nur wasserlösliches
Karbolineum verwendet werden. Der Anstrich der Bäume soll im Februar
Referate. 119
mit 20—30 %, Karbolineum erfolgen. Dabei kann ein Zusatz von etwas
frischem Kuhdung, Lehm und wenig Tierblut gemacht werden. An-
fang Februar, sowie kurz vor dem Austreiben kann Kernobst mit 10%,iger,
Steinobst mit 5%iger Lösung bespritzt werden. Für Sommerbesprit-
zungen sollte Karbolineum nicht verwendet werden. Laubert.
Fürstenberg. „Uspulun‘. Gartenflora. 69. Jahrg. 1920. S. 149—150,
Nach fünfmal wiederholten Bespritzungen mit Y, iger Uspulun-
lösung im April-Mai erzielte F. an 4 Birnbäumen mit wenigen Ausnahmen
"fast fusicladiumfreie Früchte, während unbespritzte Bäume derselben
Sorte sehr stark durch Fusieladium befallen wurden. In anderen Fällen
war der Nutzen zweifelhafter, wofür F. die häufigen Regenfälle verant-
wortlich machen zu dürfen glaubt. Laubert.
Falk. Beizen der Gemüsesämereien. Erfurter Führer im Obst- und
Gartenbau. 20. 1920. S. 403—404,
Erbsen und Gurkensamen, die & Stunden inY, %iger Uspulunlösung
eingelegt waren, liefen viel besser auf und lieferten üppigere gesunde
Pflanzen und eine bessere Ernte als unbehandelte Samen. Laubert.
Rusell, E. J. The Work of the Rothamsted Experimental Station from
1914—1919. Control of Soil Organism and Pests. (Die Arbeit
der Rothamsted’schen Versuchsstation für 1914 bis
1919. Der Kampf gegen die Bodenorganismen und
die Krankheiten.) Journ. Board Agric. London. XXVI,
1919. S. 504—506.
Gegen Drahtwürmer im Erdboden hat sich Ammoniak recht wirk-
sam erwiesen, wobei auf den Wert der Schafhaltung und des flüssigen
Düngers hingewiesen wird. Chlorphenol erwies sich viermal so giftig
als Phenol, Dichlorkresol etwa 5 mal so giftig als Kresol.
Matouschek, Wien.
Rolet, A. Traitement simultane de la cochenille, de la fumagine et du
Cycloconium des Dliviers. (@leichzeitige Bekämpfungs-
versuche gegen die Schildlaus, den Honigtau und
den Cyeloconium-Pilz der Ölbäume,) Journal
d’Agric. pratique. Paris. 1919.. Tome 32. S. 413—415.
Die Versuche ergaben, daß Polysulfidbehandlungen (nach Vor-
schriften von Quercio und Savastano) bei Ölbäumen zur gleich-
zeitigen Bekämpfung der Saissetia oleae (schwarze Schildlaus), der durch
den Honigtau dieser angelockten Dacus oleae (Ölfliege) und des auf
diesem sich entwickelnden C'ycloconium-Pilzes wirklichen Erfolg haben.
| Matouschek, Wien.
120 Referate.
Stehlik, W. Bekämpfung des Wurzelbrandes bei der Zuckerrübe durch
ihre Züchtung. Österr.-ung. Zeitschr. f. Zuckerindustrie und
Landw. 47. Jg. 1918. S. 1—10.
Kalkmangel des Bodens oder der stark gelockerte Zustand des
Bodens vermögen den Wurzelbrand nach Beobachtungen des Verf.
nur dann hervorzurufen, wenn die Pflanze zu der Krankheit neigt; dieses
wurde auch bemerkt bei Entwicklung der ersten Jugendstadien der
Rübenpflanze bei 25° ©. Ein anfälliger Stamm wurde auf dem einen
Boden wurzelbrandig, auf einem anderen (im gleichen Jahre) nicht be-
fallen. Ein anderer wurde auf verschiedenen Feldern in einem Jahre
brandig, im folgenden auf keinem dieser Böden. Die erbliche Anfällig-
keit ist für die Züchtung sehr wichtig und sie kann mit Erfolg zur Auf-
zucht immuner Pflanzen verwendet werden. Matouschek, Wien.
Van der Wolk, P. C. Die Exkretion bei den Pflanzen. Naturwissensch.
Wochenschrift 1920. N. F. 19. Bd. S. 645 —651.
Verf. bespricht cie Frage im Anschluß an die Stahlschen Unter- .
suchungen von einem anderen Gesichtspunkte, vom Standpunkte der
Landwirtschaft. Die tropische landwirtschaftliche Wissenschaft krankt
an demselben Übel wie die europäische, da sie fast nur aus Phytopatho-
logie besteht. Bei der Keimung der Kokospalme erzeugen nach Verf.
die Wurzeln giftige Sekrete (‚interne Sekretion‘), welche den Faser-
bast der Frucht durchdringen, um dessen Stoffe als Nahrung aufzuneh-
men. Der Keimling schützt sich gegen diese Gifte durch Bildung von
Gegengiften. Das Vorhandensein von Wurzelsekreten bei Pflanzen
rückt die seltsamen Ergebnisse von Düngungsversuchen, die in Indien
zutage getreten sind, in ein ganz neues Licht: der Dünger macht die
genannten schädlichen Exkrete unschädlich, was auch in Bezug auf
die der Zwischengewächse gilt. Es wird vielleicht möglich sein, ven einer
neuen Theorie der Düngungslehre zu :prechen. Man beachte anderseits,
daß, da der Transpirationsstrom viele Schädlichkeiten mit sich heraus-
reißt, die Transpiration eine sehr große Rolle im Exkretionssysteme
der Pflanzen spielt. Die Tiere können ihren Exkreten leicht entfliehen,
was bei der Pflanze nicht der Fall ist. Ja man kann von einer ‚„Exkre-
tionstheorie des Blattfalles“‘ sprechen. Die Haarbildungen, Dornen,
die Rinde und andere Organe unterstützen in dieser Arbeit das Blatt.
Vieles muß da noch untersucht werden; jedenfalls muß die Physiologie
auf das Gebiet der Exkretion ihr Augenmerk richten. — Der Landwirt-
schaft werden die zu erhoffenden Ergebnisse auch ihr Gutes bringen.
Matouschek, Wien.
Referate. 131
ui
Ebert, W. Die Frostwirkungen der letzten Jahre in ihrem Einfluß auf die
Entwickelung der Obstbäume. Gartenwelt. 24. 1920. S. 478—480.
Außer einem starken Schädlings- und Krankheitsbefall hat sich
nach E. 1920 vielerwärts ein ungewöhnliches Nachlassen der Wuchs-
freudigkeit bemerkbar gemacht und zwar an älteren Obst-, besonders
Apfelbäumen. E. bespricht die verschiedenen Ursachen, die eine
Schwächung des Baumes, besonders seiner Wurzeln bewirken können,
wie Unterernährung, leichter sandiger Boden, mangelhafte Bodendurch-
lüftung, ungeeignete Unterlage usw. Die Schwächung wird verstärkt
durch abweichenden Witterungsverlauf, Hitze, Trockenheit, Kälte,
Feuchtigkeit. Auf diese Weise hat z. B. besonders der Winter 1916/17
mit seinen lange anhaltenden, starken, trockenen und späten Frösten
vielfach geschadet, aber auch die wechselreichen Winter 1917/18 und
1919/20. Dadurch sollen besonders die Wurzeln geschädigt und erkrankt
und geringer Austrieb und starkes Abwerfen der jungen Früchte be-
wirkt sein. Infolge von Eiweißstauung in der Rinde starkes Auftreten
von Monilia an Sauerkirschen. Durch geeignete Düngung vor allem
mit Kali, Kalk, Phosphorsäure und sorgsamste Bodenpflege, Beseiti-
sung von Unkraut und Grasnarbe soll eine Kräftigung der Wurzeln an-
gestrebt werden. Laubert.
Umhauer. Der Einfluß des Frühfrostes 1919 auf unsere Obstbäume.
Zeitschrift für Obst-, Wein- u. Gartenbau. 46. 1920. S. 146—147.
In Sachsen zeigten sich im Sommer 1920 an den Stämmen und
Ästen von Apfelbäumen vielfach Brandstellen auf der Rinde, die auf
Frostwirkungen des Herbstes 1919 zurückgeführt werden. Um derarti-
gen Schäden möglichst vorzubeugen, sollen Jauche- und sonstige Stick-
stoffdüngungen im Spätsommer unterlassen werden. Ferner wird an-
geraten: richtige Bodenlockerung, Vermeidung nasser, undurchlässiger
Böden, nötigenfalls Entwässerung, bezw. Hügelpflanzung, Kalkanstrich
mit Zusatz von wasserlöslichem Karbolineum, Ausschneiden der Frost-
‘wunden und Überstreichen mit Brei von Lehm und Kuhfladen, gute
Düngung und Bewässerung. Laubert.
Sparwasser, G. Stippige Äpfel. Mit 2 Abb. Erfurter Führer im Obst-
und Gartenbau. 21. 1920. S. 117—118.
Verf. hält das Stippigwerden, das meist nur an bestimmten Apfel-
sorten mit lockerem Fruchtfleisch auftritt, für eine Folge zu großer
Bodentrockenbeit im Hoch- und Nachsommer. Laubert.
Kaiser, P. Die Stippfleckenkrankheit der Äpfel. Erfurter Führer im
Obst- und Gartenbau. 21. 1920. S. 144—145.
Verf. macht nähere Angaben über das Auftreten und die Erschei-
nungen der Stippfleckenkrankheit, eine physiologische Erscheinung, die
122 Referate.
durch starke Wasserverdunstung bei ungenügendem Wasservorrat und.
-Zufluß hervorgerufen werde. Besonders stark neigen dazu: Harberts-
Renette, Ribston Pepping, Große Kasseler Renette, Goldgelbe Sommer-
renette, Gestreifter Beaufin, während Gravensteiner, Halberstädter'
Jungfernapfel, Edler Prinzenapfel, Ananas-Renette, Schöner von Nord-
hausen, Edelborsdorfer gar nicht daran erkranken sollen. Empfohlen .
wird: Ausliehten der Baumkronen, so daß die Erüchte möglichst nur an
der Außenseite hängen; bei anfälligen Sorten starkes Schneiden, starkes
Bewässern und Düngen und Auslichten der Früchte zu unterlassen; kein
zu spätes Ernten anfälliger Sorten; Aufbewahren in luftigen, nicht zu
trockenen Obstkellern, möglichst wenig berühren und bald verbrauchen ;
bei trockenen Räumen Einwickeln in Seidenpapier oder Einlagern in
trockenem Torfmull; gegebenenfalls Umpfropfen mit stippfleckenfreien
Sorten. Laubert.
Bier. Vom Platzen und Durchschießen des Kopfkohl. Erfurter Führer:
im Obst- und Gartenbau. 21. 1920. S. 185.
Das Platzen und Durchschießen tritt beim Kopfkohl besonders auf,
wenn der Kohl, nachdem sich die Köpte bereits geschlossen und fertig
ausgebildet haben, noch aut dem Felde stehen bleibt und auf andauernde
Trockenheit Regen, bezw. feuchtes Wetter folgt. Der Kohl muß daher
rechtzeitig geerntet werden, zumal die frühen und mittelfrühen Sorten.
Laubert.
Laubert. Ringrisse an Äpfeln und Tomaten. Mit 1 Abb. Erfurter
Führer im Obst- und Gartenbau. 20. 1920. S. 362—363.
Am Apfel Schöner von Boskoop zeigten sich im Sommer 1919 ring-
förmige Risse in der Schale, deren Entstehung Verf. auf eine durch
starken Wetterwechsel Ende Juni verursachte Entwicklungsstörung
zurückführen zu müssen glaubt. Ähnliche Risse wurden unter ähnlichen
Verhältnissen ım August 1912 an Tomaten beobachtet. Laubert.
Bier, A. Ursache des Eintrocknens der Blütenknospen und Abfallen der
Blätter bei Azaleen. Erfurter Führer im Obst- und Gartenbau.
"21. 1920. S. 289—290.
Ein Eintrocknen der Blütenknospen tritt bei Topfazaleen in Zu-
sammenhang mit vorzeitiger Triebentwicklung besonders infolge zu
warmen Standorts im Spätherbst und Anfang Winter ein. Bis zum
Januar sollten die Azaleen kühl, 0—6°, gehalten werden. Das vor-
zeitige Abfallen der Blätter ist meist die Folge ungenügender Boden-
feuchtigkeit und eines Austrocknens des Wurzelballens. Letzteres.
kann durch wöchentlich einmaliges Einstellen der Töpfe in Wasser ver-
hütet werden. Laubert.
| Referate. 123.
Taylor, Wm. A. Potato Black-Heart (Schwarzherzkrankheit der
Kartoffel.) U.S. Dep. Agric. Bur. of Plant Industry, Washing-
ton. DC. 8. III. 1918. S. 2—4.,
Eine Knollenerkrankung, die sich über Winter beim Transport in
überhitzten Räumen zur Frostzeit oder bei ungünstiger Lagerung
und ungenügender Durchlüftung der Lager einstellt. Abwehr: Ent-
sprechende Beheizung der Transportwagen, Doppelböden und -Wände
bei diesen. , Matouschek, Wien.
Bartz, H. Das Abstoßen der Pflaumen zur Zeit der Steinbildung. Garten-
welt. 24. 1920. S. 178—179.
Das Abstoßen der Pflaumen erfolgt nach B. meist, wenn dieselben
Haselnußgröße erreicht haben und in der Regel als Folge von Phosphor-
säuremangel. Es ist dann mit Thomasmehl oder Superphosphat zu
düngen. Auch Stickstoffdüngung (Jauche), sowie zu große Trockenheit
kann vorzeitiges Abstoßen der Früchte veranlassen. Laubert.
Poser, €. Über das Blattrollen der Tomaten. Gartenwelt. 24. 1920. S. 181,
Das Blattrollen der an sich sehr wärmebedürftigen Tomaten wird
nach Ansicht des Verfassers besonders durch nicht zusagenden Standort
verursacht. Es trat beispielsweise an der besonders anfälligen Sorte
„Schöne von Lothringen‘ in einem plötzlich gelüfteten, sehr heißen Ge-
wächshaus infolge trockener Zugluft auf. Abstellung der letzteren ver-
hinderte ein Fortschreiten der Krankheit. Auch auf einem Beet im Freien,
das starkem Luftzug ausgesetzt war, zeigte sich starkes Blattrollen.
Laubert.
Schoevers, T. A. €. Het Krullen van Tomatenbladeren. (Die Kräuse-
lung der Tomatenblätter). Tijdschr. over Planten-
ziekten XXV. 1919. Beiblatt. S. 11—12.
Durch Schneiden und Entspitzen wird das Wachstum behindert,
daher der Transport der Reservestoffe aus den Blättern zu den Früchten
(Tomaten) erschwert. Dies hat das nichtparasitäre Blattrollen der Pflanze
zur Folge. Matouschek, Wien.
Budach, Grünefeld, Löhrer. Gelblaubige Hortensien. Möllers Deutsche
Gärtner-Zeitung. 35. 1920. S. 99.
Eine krankhafte Gelblaubigkeit wird bei Hortensien besonders
durch eine ungeeignete, zu schwere oder zu dungreiche Erde hervor-
gerufen. Gegenmaßnahme: eine keinen unverrotteten Dung enthaltende,
moorerdereiche Erdmischung. Laubert.
124 Referate.
Dunkmann. Wirkung des Leuchtgases auf Pflanzen. Gartenwelt. 24.
1920. S. 411—412.
In Wohnräumen mit Gasbeleuchtung kränkeln alle Pflanzen, werden
unansehnlich, bekommen gelbe Blattränder, trockene Spitzen, gelbes
Laub, blaßgefärbte Blüten, kümmern und gehen über kurz oder lang
ein, besonders z. B. Primula obconica, O'yclamen, Pelargonien. Ver-
hältnismäßig lange widerstehen: Aspidistra, Ficus elastica, Aucuba
japonica, Billbergia nutans. Laubert.
Otto, R. Über die Einwirkung von Teerdämpfen auf den Kulturboden.
Bericht der Lehranstalt für Obst- und Gartenbau zu Proskau.
1919. Berlin. S. 86—90.
Die von den Ratibor-Planiawerken ausströmenden Teeröldämpfe
schädigen die Pflanzenwelt stark, nicht aber den Boden, der bei sach-
gemäßer Bearbeitung und Düngung normale Ernte liefert.
Matouschek, Wien.
Haselhoff, E. Versuche über die Wirkung von Flugstaub auf Boden und
Pflanzen. Landw. Jahrbücher Bd. 54. 1919. S. 289—319.
Eine grundlegende Arbeit, die viele Beobachtungsjahre umfaßt.
Die verschiedenen Gewächse zeigten sich recht verschieden widerstands-
fähig. Starken Ertragsverminderungen auf der einen Seite stehen
erhebliche Ertragssteigerungen auf der andern (bei Weizen und Ruukel-
rübe) gegenüber. Matouschek, Wien.
Gertz, Otto. Panachering hos Mercurialis perennis. En morfologisk,
anatomisk och mikrokemisk studie. (Panaschierung bei M.p.
Eine morphologische, anatomische und mikro-
chemische Studie). Botaniska Notiser f. ar 1919. Lund 1919.
Ss. 153— 164. Fig.
Bei Torup (südl. Schenen) fand Verf. die genannte Pflanzenart
mit panachierten Blättern: marginale, sektoriale und marmorierte
Panachierung. Durch die antagonıstischen, zwischeu den grünen und
niehtgrünen Blattspreitenteilen entstehenden Spannungen kommt es
zur Zerreißung der weißen Felder. Die Epidermiszellen weißer Blatt-
flächen sind stets kleiner und besitzen Zellwände, die parallel zur Span-
nungsrichtung verlaufen. Die Spaltöffuungen ar der Blattunterseite
weißer Teile sind spärli :her vorhanden, führten aber auch hier Leuko-
plasten und Stärke; oft waren sie anormal. Ferner sind reduziert:
Mesophyll, Interzellularsystem, Gefäßbündel. Bei Kultur von ab-
geschnittenen weißen Blattstücken auf 10 %iger Glykoselösung wird
Stärke auch in den übrigen Zellen gebildet. Der Eiweißgehalt ist in
Referate. 195
grünen Teilen größer, sodaß diese nach Millon-Nasse fleischrot werden,
während die ungefärbten wasserhell wurden. Matouschek, Wien.
Sehultz, E. S., Folson, D., Hildebrandt, F. M. and Hawkins, L. A.
Investigations on the Mosaik Disease of the Irish Potato. (Unter-
suchungen über die Mosaik-Krankheit der Kar-
toffel). Journ. agr. Research 1919. XVII. S. 247—273. 8 plat.
In Nord-Amerika ist die Krankheit stark verbreitet. Auf die Ver-
schiedenheiten der Krankheitsmerkmale haben Einfluß die Sorte und
die Umgebung. In der Praxis übertragen kranke Knollen die Krankheit,
sonst kann dies auch durch den Saft kranker Pflanzen auf gesunde
stattfinden. In den Blättern fällt der Gehalt an Stärke, der an Zucker
steigt. Blattläuse sind auch bei der Übertragung der Krankheit be-
teiligt, daher müssen sie ferngehalten werden.
Matouschek, Wien.
Esmarch, F. Beiträge zur Anatomie der gesunden und kranken Kartoffel-
pflanze. I. Anatomie der vegetativen Organe. Landw. Jahrbücher
1919. 54. Jahrgang. S. 101—206.
Bei Besprechung der Gefäßbündel behandelt Verf. auch die Phlo@m-
uekrose, wobei er Quanjers Ansicht ablehnt und behauptet, die ge-
nannte Nekrose sei eine Alterserscheinung und ein Zeichen der Not-
reife. Matouschek, Wien.
Steinemann, F. Kohl mit verkrüppelten Herzen. Gartenwelt. 24. 1920.
S. 481—482.
Nach dem 1920 massenhaft aufgetretenen Verkrüppeln des Herzens
der Kohlpflanzen entwickelten diese vielfach 3—5 neue Ersatztriebe.
Dadurch, daß diese bis auf den stärksten herausgeschnitten wurden,
wurden bei Weiß-, Rot- und Wirsingkohl noch tadellose Köpfe erzielt.
Die gleiche Methode war auch bei Kohlrabi von Nutzen, die nicht ver-
schnittenen bildeten mehrere kleine Knollen. Laubert.
von Treuenfels. Maserknollen an einer Chamaecyparis-Wurzel. Mitteil.
d. Deutsch. dendrol. Gesellsch. 1919. S. 319.
Die große Knolle hing mittels dünner Wurzel mit einer Chamaecy-
parıs Lawsoniana zusammen; sie maß 15 cm im Durchmesser, die
Wurzel 1 cm; erstere bestand aus 3 Teilen. Matouschek, Wien.
Naumann. Eine eigenartige Mißbildung an Walnußfrüchten. Mit 1 Abb,
Zeitschr. f. Obst-, Wein- und Gartenbau. 46. 1920. S. 118—119.
An einem Walnußbaum zeigten die Früchte an ihrer Spitze eine
abnorme Dünnschaligkeit, die Verf. als eine individuelle Eig«nschaft
126 Referate.
des betr. Baumes ansieht. — Es handelt sich um dieselbe nicht allzu-
seltene Erscheinung, die neuerdings z. B. von Schönberg (27. 1917.
S. 25—30), Linsbauer (26. 1916, S. 449— 451), Oberstein (Zentralbl.
f. Bakteriologie II., 45, 1916, S. 586—587), Memmler (Gartenwelt,
19, 1915, S. 623— 624) beschrieben und abgebildet ist. Laubert.
Naumann, A. Ergänzung zu dem. Aufsatz „Eigenartige Mißbildung an
Walnußfrüchten‘. Zeitschrift für Obst-, Wein- und Gartenbau,
46. 1920. S. 164—165.
Während in ein paar Fällen von Walnußbäumen, die Früchte mit
unvollkommener Schale geliefert hatten, nach Kalkdüngungen bessere
Früchte geerntet wurden, konnte die Erscheinung in anderen Fällen
nicht als Folge von Kalkmangel angesehen werden. Ein klares Bild
über die Ursache und Heilung der Deformation ließ sich noch nicht ge-
winnen. Außer Düngung und Bodenverhältnissen müssen auch klima-
tische Faktoren, besonders Spätfröste in Betracht gezogen werden.
Laubert.
Lingelsheim, A. Notizen über Fraxinus. Mitteil. d. Deutsch. Dendrolog.
Gesellsch. 1919. S. 78—82.
Eine größere Zahl von Bildungsabweichungen bei Arten der Gattusg
Frazi us wird angeführt. Sie betreffen: eine opuntienartige Gliederung
der Blütenris>en, behaarte Schößlinge, verschiedenartige Blattbeschaf-
fenheit und deren Anordnung, 3flügelige Früchte; Gallenbildungen,
die rceh nicht beschrieben wurden; bräznliche Stellen an Früchten,
vielleicht von Tieren herrührend. Matouschek, Wien.
Voß, G. Vergleichende Versuche zur Bekämpfung von Hederich und
Ackersenf mit chemischen Mitteln. Fühlings landw. Zeitg. 1920.
69. Jg. S. 226— 234.
In der Rheinprovinz tritt Hederich (Raphanus) namentlich im Nor-
den auf; Ackersenf (Sinapis) liebt schwerere, kalkhaltige Böden. Beide
treten besonders im Sommergetreide auf. Bestimmte Regeln über das
stärkere oder geringere Auftreten am gleichen Orte lassen sich aus
Beobachtungen nicht ableiten. Die von der Hauptstelle für Pflanzen-
schutz Bonn-Poppelsdorf ausgeführten Bekämpfungsversuche ergaben
die beste Wirkung bei 23—30°%iger Schwefelsäure, aber sie schadet den
Kulturpflanzen und Spritzen. Bei Anwendung von Streumitteln (Kainit,
Kalkstickstoff oder Gemische beider) genügt es nicht, daß genügend
Tau liegt, dieser muß auch genügend lange Zeit liegen bleiben, damit
die Mittel wirken können. Am sichersten bleibt-das Spritzverfahren
mit Eisen- und Ammonsulfat. Letzteres hat die Vorzüge, daß das Auf-
lösen einfacher ist als bei Eisenvitriol, dann erfolgt keine Schädigung
Referate. 127
‚des Hafers, es tritt auch eine erhebliche Ertragssteigerung an Korn und
Stroh ein. Matouschek, Wien.
Zellner, Julius. Zur Chemie heterotropher Phanerogamen (Letzte Mit-
teilung). Sitzungsber. d. Akad. Wiss. Wien. Abt. IL b, 128. Bd.
1919. S. 37—55.
Die Armut bezw. der völlige Mangel an Chlorophyll stehen in Kor-
relation zu der von den verwandten grünen Arten sehr abweichenden,
äußeren morphologischen Beschaffenheit; dahin gehört die meist weiche,
fleischigeoder wächserne Konsistenz und die Reduktion derBlätter, welche
infolge der fehlenden oder sehr eingeschränkten assimilatorischen Tätig-
keit ganz verschwunden oder zu Schuppen eingeschrumpft sind oder
in veränderter Gestalt anderen Zwecken dienen (Lathraea); damit in
Verbindung die Reduktion der Achsenorgane, Fehlen von Verzwei-
gungen, Bildung einfacher Schäfte, Rückbildung der mechanischen
Gewebe, Mangel an Verholzung. Infolge der Notwendigkeit, organische
Nährstoffe von außen aufzunehmen, tritt bei den Parasiten Verminde-
rung oder Fehlen des Wurzelsystems und Bildung von Haustorien,
bei den Saprophyten eigentümliche Umgestaltung der Wurzeln zu flei-
schigen, korallenförmigen Gebilden auf. Die Sexualorgane und Früchte
zeigen keine Abweichungen von der Norm, wohl aber die Samen (Ker-
ner). Der Wassergehalt ist gegenüber den Grünpflanzen wesentlich
erhöht. Mangel oder Funktionslosigkeit der Spaltöffnungen deuten auf
Einschränkung der Transpiration. Um trotz der eingeschränkten
Durchlüftung die Atmung zu fördern, sind oft kräftig wirkende Oxydasen
vorhanden. Unter den Mineralstoffen erscheint der Gehalt an K erhöht,
an Ca vermindert, der des Mg ebenso hoch wie in den Grünpflanzen.
Das Vorkommen von Mn dürfte mit den Oxydasen zusammenhängen;
Phosphorsäure ist in mittlerer Menge vorhanden. Mg erscheint deshalb
nicht vermindert, weil es für Befruchtung und Samenbildung sehr
wichtig ist; die relative Kalkarmut hängt mit dem Fehlen der assi-
milatorischen Tätigkeit zusammen. Die organischen Stoffe zeigen
qualitativ keine besonderen Abweichungen im Vergleiche zu den grünen
Pflanzen; die stoffliche Beschaffenheit der heterotrophen Phanerogamen
ist so wie die der Pilze in erster Linie nicht durch ihre besondere Ernäh-
rungsweise, sondern durch ihre systematische Stellung bedingt. In
quantitativer Beziehung ist eine Verschiebung zugunsten der wasser-
löslichen und da wieder besonders der kristalloiden, osmotisch wirk-
samen Stoffe zu bemerken; hierher gehören: erhöhter Prozentsatz
von Traubenzucker (und Mannit), von sauren organisch- und phosphor-
sauren Kalisalzen und von niedrigmolekularen N-Verbindungen (Amino-
säuren, Nitraten ?). Vielleicht wird dadurch ein genügend hoher os-
motischer Druck in den wasserreichen Geweben ermöglicht, der die
123 Referate.
Wasserzufuhr sicherstellt. Die Anwesenheit nicht assimilierter Nitrate
läßt sich aus dem Chlorophylimangel der Heterotrophen erklären; in
ähnlicher Weise bleibt die Synthese hochmolekularer Eiweißkörper
bei Chlorophylimangel unvollständig. Für die Langsamkeit bezw.
Unvollständigkeit der synthetischen Prozesse bei diesen Pflanzen
spricht auch das Vorkommen der Amylodextrinstärke (Monotropa,
Lathraea); anderseits wird aber Eiweiß in dem Samen, Stärke in den
dieken Schuppenblättern von Lathraea und in den verdickten Stengel-
endigungen von Orobanche gebildet. Höchst wahrscheinlich beziehen die
heterotrophen Phanerogamen ihre Nährstoffe in Form von Trauben-
zucker und einfachen N-Verbindungen, die Mineralstoffe vorwiegend
als organischsaure Salze und Phosphate. Die Aufnahme singulärer
Stoffe ist noch nicht klargestellt; nachgewiesen ist, daß. Orobanche
Muteli kein Nikotin aus der Tabakwurzel, Lathraea squamarıa kein
Amygdalin aus der Wurzel von Prunus padus aufnimmt. Studieren
muß man noch die Frage, ob nicht doch das Vorhandensein spezifischer
Stoffe die Wahl der Wirtpflanze von seiten des Parasiten in entschei-
dender Weise beeinflußt; vielleicht kommt man da zu Phänomenen,
die den Immunitätserscheinungen analog sind. Bezüglich der Art der
Stoffaufnahme: Auf dem Wege der Osmose allein findet sie nach Ver-
bindung des Parasiten mit dem Wirte sicher nicht statt; Fermente
dürften auch eine große Rolle hiebei spielen. Letztere müssen bei dem
Abbau der Humusstoffe zu verwertbaren Nährstoffen mitarbeiten,
für die Aufnahme von Mineralstoffen sind sie jedenfalls bedeutungslos.
Matouschek, Wien.
Sydow, H. und P. Mykologische Mitteilungen. Annales Mycologici.
1919. Vol. 17. S. 33—47. Figuren.
Neue Arten sind: Puccinia tetranthi (auf Blättern von Te-
tranthus litoralis, auf Haiti), P. halosciadis (auf Blättern und Stengeln
von Halosciades scoticus, lsland, in den Formenkreis der /. astrantiae
Klehbr.), P. Paulsenii (auf Blättern von Ligularia altaica im Altai-
Gebirge, bei P. exspansa Lk. stehend, aber größere Sporen, die dicht
punktiert sind), Peaidermium praelongum (auf Blättern von Pinus
Thunbergii, Tokyo), Perid. japonicum (ebenda auf gleichem Substrate,
wobei die Diagnose von Perid. Pini-densiflorae P. Henn. richtig gestellt
wird), Phaedimeriella curviseta ist ein Parasit in Diedickea singularıs
Syd. auf Blättern von Polyosma cyanea Elm. (Agusan, Philippinen),
Asterina diaphorella (sehr nahe bei A. laxiuscula stehend, auf Blättern
von Sideroxylon ferrugineum, auf Mindanao; die mehrfachen, von den
Philippinen stammenden und bisher unter A. „Taxiuscula Syd. zu-
sammengefaßten Asterina-Kollektionen sind nicht identisch, wenn auch
nahestehend). Die 4 Pilze Julella luzonensis P. Henn., J. intermedia
Referate. 129
Syd., Pleomassaria vlicina Syd. et Buttl., Pl. grandis Syd. werden unter
die neue Gattung Tiianella (Amphisphaeriacearum) gestellt. Xeno-
peltis philippinensis n. g. n. sp. lebt auf Grasblattscheiden auf der Insel
Philipin (Borsten das Gehäuse durchwachsend, Basal- und Deckschichte
sind kein zusammenhängendes Ganze). Ustilago Merrillii P. Henn.,
U. endotricha Berk., Uredo olivacea DC., Ustilago Nakanishikii P. Henn.,
U. Butleri Syd., U. emodensis Berk. und Stilbella olivacea Jaap werden
in die Gattung Farysia Rac. gestellt. Monoplodia magnoliae West.
auf Blättern von Magnolia grandiflora scheint ein C'oniothyrium zu sein;
dann muß Microsphaeropsis v. Hoehn. zu Monoplodia gestellt werden,
Kriegeria eriophori Bres. wird als Xenogloea Syd. n. g. bezeichnet, Ven-
iuriella Speg. 1909 als Neoventuria Syd. n. g., C'haetopeltis Sacc. als
Tassıia Syd. n. g., Anthrobotryum Rstr. als Gonyella Syd. n. g. Mwyco-
sphaerella Joh. muß in dem bisherigen Sinne beibehalten werden; Carla
Rbh. ist zu begraben. Gnomonia Höhn. ist als Synonym zu Guignardia
zu stellen, Hypospila Höhn. zu streichen. Mit Recht betont Verf., daß
bei Aufstellung neuer Gattungen auch die praktischen Umstände, nicht
nur die jeweilige Absicht, maßgebend sein sollen. — Polyporus albo-
luteus Rostr. ist nur T’rametes corrugata, P. Büttneri P. Henn. identisch
mit Poria ravenalae (B. et Br.) mit dem Substrate Palme, nicht Bambusa.
Matouschek, Wien.
von Höhnel, Franz. Mykologische Fragmente. Annales Mycologici.
1919. Bd. 17. S. 114—153.
Auf grünen Blättern von Ardisia fuliginosa lebt im Urwalde von
Tjibodas Phragmothyrvum fimbriatum n. sp. Die Lager des Lebermooses
Metzgeria furcata werden durch Pseudonectria metzyeriae Ade et Höhn.
zerstört (Rhön); ihre Sporen enthalten zwei spindelförmige Körperchen.
Sphaeria bryophila Rob. gehört zu Nectria; Nectria hippocastani Otth
sowie die Untergattung C'hiajaea Sacc. sind zu streichen. Miyakeumyces
bambusae Hara schmarotzt direkt auf den Blättern von Phyllostachys
bambusoides in Japan; er und Broomella Lagerheimi Pat. gehören zu
Calonectria oder besser zu Puttemansia. Neopeckia epispharia n. Sp.
schmarotzt auf dem Stroma von Hypoxylon rubiginosum; zu Neopeckia
gehören auch Amphisphaeria deformis Ell. et Langl., A. nitidula v. H.
und Otthia hypoxyloides E. et Ev. Sphaeria helicicola Desm. —
Sphaerella hederae Cke. = Sphaeria hederae Sow. gehört zu Lophia -
trema. Otthia Winteri Rehm gehört als Notreifezustand zu O'ucurbitaria
protracta. Otthia rubi n. sp. lebt in Frankreich auf Zweigen von Rubus-
Arten. Sphaeria cooperta Desm. gehört zu Anistomula und tritt nur
auf der Blattunterseite von Quercus coccifera auf; es gibt 5— 6. Anistom ula-
Arten, die auf Eichenblättern Europas und Nord-Amerikas vorkommen.
Leptosphaeria typharum (Desm.) Kst. ist eine gut entwickelte Form
Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXXI. 9
130 Referate.
der auf kleinen Gräsern auftretenden Leptoswhaeria culmorum Awld.
Die Arbeit enthält viele wertvolle Angaben, die hier nicht alle berück-
sichtigt werden können. Matouschek, Wien.
Saccardo, P. A. Notae mycologicae. Series XXlll. Fungi Philippinenses
a cl. Prof. C. F. Baker coilecti et communicati. (Mykologische
Notizen. Serie XXII. Pilze won den Philippinen,
sesammelt: und gesendet von Prof. ©. F. Baker).
Atti dell’ Accademia scientifica Veneto-Trentino-Istriana. Padova.
1919. Ser. III. Vol. X. S. 57—94.
Wir heben hier nur die parasitischen neuen Gattungen und Arten
heraus: I. Teleomycetae: Reyesvella anthomycoides Sacc.n. 8. n. Sp.
(Uredinearum) auf lebenden Blättern von Canarium sp., Uredo rhaphide-
phorae auf Blättern von Rhaphidophora Merrillii (vielleicht verwandt
mit Uredo Art-italiei (Reg.) Duby), Meliola nigro-rufescens n. sp., M.
lepisanthea aut Blättern von Lepisanthes sp., Ferrarisia philippina
Sacc. n. 8. n. sp. (Perisporiacee) auf Blättern von Merremia sp., Nec-
iriella maquilingica auf abgestorbenen Ästen von Leucaena glauca, Nec-
tria sordescens auf gleichem Substrate, Calonectria perprisilla auf Hal-
men der Reispflanze. II. Deuteromycetae: Phyllosticta Raimundi
auf Blättern von Sapinuus sp., Vermicularıa conferta aut Blättern
von Codiaeum variegatum, Diplodia lablab auf Stengeln von Dolichos
lablab, Trotteria venturioides Sacc. n.:g.n. sp. (Sphaerioidee) auf Blättern
von Soja hispida, Gloeosporium agatinum auf Zweigen von Agati yrandi-
flora, Pestalozzia gibberosa auf Blättern von Litsea glutinosa, Stemphylium
muriculatum auf dem Myzel von Meliola lepisanthea auf Blättern von
Lepisanthes sp., Helminthosporium maculosum auf Blättern von Litsew
Perrottetii, Myrothecium oryzae auf Spelzen der Reispflanze.
Matouschek, Wien.
Petrak, F. Mykologische Notizen. I. Annales mycologici. 17. Bd. 1919.
S. 59—100.
Phomopsis pustulata Sacc. von Ästen und Stocktrieben des Acer
pseudoplatanus wird zu Sclerophoma gestellt. Valsella puolyspora Nke.
und V. adhaerens sind nur vielsporige Formen der Valsa Auerswaldri
Nke. Phomopsis juglandina (Fekl.) v. H. tritt auch in einer Foım auf,
die mächtige Gehäusewände hat, die Gehäuse verwachsen miteinander.
Die Synonymik der auf lebenden Blättern von Trifokum repens und
Melilotus officinalis vorkommenden Stagonospora compta (Sace.) Diet.
wird genau angegeben, der Pilz muß St. melloti (Lasch) Petr. heißen.
Bei der Ausarbeitung einer ausführlichen Diagnose von Phleospora
Hrubyana Sacc. auf lebender Blättern von Spiraea« betont Verf. fol-
gendes: Die neuerdings zu Mycosphaerella (= Carlia Rabh. Bon.
Referate. 131
sensu Höhnel) gestellten Arten lassen sich am bester. auf die Gattungen
Septoria und Phleospora verteilen; in die zuletzt genannte Gattung
sind alle jene S-ptoria-artigen Pilze unterzubringen, die keine Frucht-
gehäuse bilden, also echte Melanconieen sind und heute bei CO ylindro-
sporium, Septogloeum oder Phleospora stehen. Oylindrosporium muß auf
die Neberfruchtform von Eintylona beschränkt werden. Es geht nicht an,
die Vervinigung der Nebenfruchtformen der Ustilagineen-Gattung
Entyloma mit denen der Askomyzeten-Gattung Mycosphaerella vorzu-
nehmen. Diaporthe spiculosa (Alb. et Schw.) Nke. und D. circumseripta
Otth sind. soweit sie auf Sambucus racemosa und nigra vorkommen,
identisch. Stigmatea moravica Petr. gehört zu Nectriella. Cytoplaco-
sphaeria rimosa (Oud.) Petrak ist der neue Name für Placosphaeria
rimosa Oud. Cytosporina rubi Died. muß C. ramealis (Desm. et Rob.)
Petr. heißen; sie schädigt die jungen Ranken von Rubus-Arten sehr.
Die . Spermogonienform ven Diaporthe Winter: wird zu Phomopsis
gestellt. Phomspsis erataegicola u. sp. befällt Äste von Orataeyus oxwya-
cantha (Mähren). Phoma chzmaeropis Cke. gehört zu Phomopsis. Cu-
eurbitaria moravicez Rehm 1913 gehört zu Karstenula: K. ligustrina
von Schößlingen von Ligustrum vulgare ist eine neue Art (Mähren). —
Die Arbeit enthält viele wertvolle Angahen, Verf. beobachtete seine Pilze
in der Natur und stellte auch Kulturversuche an. Er wünscht, daß
von Systematikern diese zwei Momente viel mehr berücksichtigt werden,
als es bis jetzt geschehen ist. Viele der erwähnten Arten und die anderen,
rein saprephytischen neuen Gattungen und Arten werden in den Exsik-
katenwerken (des Verf. erscheinen.
Matouschek, Wien.
Maffei, Luigi. CGontribuzione allo studio della Micologia Ligurica IV.
(Ein Beitrag zum Studium der Mykologie Liguriens
IV). Attı dell’ Istituto Botanico dell’ Univers. di Pavia. Il. ser.
Vol. XVI. 1916. S. 225—243. 1 Taf.
Neue Arten sind: Pleospora Briosiana auf lebenden Blättern
von Bianonia bucceinatoria, Phomopsis cocculi auf lebenden Bl. von
Cocculus lawrifolius, Macrophoma Yuccae auf denen von Yucca gloriosa,
M. einnamomi glanduliferi auf solchen von Cinnamoemum glanduliferum.
Die Tafel bringt die Krankheitsbilder und Einzelheiten der Pilze.
Matouschek, Wien.
Rangel, Eugenio. Fungos do Brasil, novos ou mal conhecidos. (Neue
oder wenig bekannte Pilze aus Brasilien.) Archivos
do Museu Nacional do Rio de Janeiro. X VIII. 1916. S. 100 bis
120. 3 Taf.
Neu sind: Puccinia Maublanchei aut Blättern von Paspalum
densum, Urcmyces panici sıngurmnalis, U. Puttemasii auf Setaria asperi-
NETT ER ER NINE u eg
132 Referate.
folia, U. nitooyensis auf Setaria sp., Uredo duplicata aul Panicum
sanguinale, U. cubangoensis auf P. mandiocanum, U. panici ma.cimi,
U. erotalariae vitellinae auf Crotalaria vitellina und C©. incana, M yco-
sphaerella stiomaphylla auf Stigmaphyllum ciliatum, Laestadia cumbucae
auf Myricaria plicato-costata, L. cabelludae auf Eugenia cabelluda, Co-
niothyrium trigonicolum auf E. uniflora, Septogloeum cestri auf Cestrum
sp., Cercospora sp. zuf Hugenia uniflora, C. brassicae campestris auf
Brassica rampestris und Phlaeophleospora eugeniae n. g.n. sp. auf Kuge-
nia uniflora. Die Tafeln bringen Pilzdarstellungen und Krankheits-
bilder. Matouschek, Wien.
Reinking, 0. A. Host Index of Diseases of economic Plants in the
Philippines. (Verzeichnis der Wirtpflanzen, besonders
der Kulturpflanzen, die auf den Philippinen von
Krankheiten befallen werden.) The Philippine Agricul-
turist. 1919. VIII. S. 38—54.
Um zum Studium der Krankheiten auf Kulturptlanzen — scweiv
' sie Pilze und Mikroorganismen zu Erregern haben — anzuregen und
um einen Überblick über diese zu geben, stellt Verf. ein Verzeichnis
der befallenen Kulturpflanzen auf, wobei eigene Beobachtungen benutzt
wurden. Die Anordnung ist nach folgenden Mustern zu ersehen:
Arachis hypogaea: Sclerotium-Stamm- und Wurzelfäule; Septo-
gloeum arachidis-Blattflecken. — Cucumis sativus: (ercospora-Blatt-
flecken; Pseudoperonospora cubensis-Mehltau; Rhizoctonia-Fruchtfäule.
Man ersieht aus dem Verzeichnisse, daß viele Krankheiten sich im
Gebiete eingebürgert haben. Matouschek, Wien.
Pribram, Ernst. Der gegenwärtige Bestand der vorm. Kräl’schen
Sammlung von Mikroorganismen. 1 Titelb. 17 Abb. auf 5 Taf.
Wien 8°. 1919. VIII. +148 S. 55 S. als Indices. Verlag des
A. Kräl’schen bakteriol. Museums Wien IX.
Eine Übersicht über den derzeitigen Stand der Krälschen Samm-
lung, die zugleich einen gediegenen Führer durch die Literatur vorstellt,
der es ermöglicht, sich ohne viel Zeitaufwand über die sehr vielen, in der
Sammlung als Reinkulturen aufbewahrten Mikroorganismen zu orien-
tieren. Uns interessieren hier besonders die Gruppen Herbicola und
Humicola (landwirtschaftlich wichtige Organismen, aus Pflanzen, aus
dem Boden, aus Nahrungsmitteln gezüchtet) und die Contagiosa (Sa-
prophyten und Parasiten, stammend aus Tieren und Pflanzen). Der
Nomenklatur ist die größte Sorgfalt zuteil geworden. Eine Begründung
für die Existenzberechtigung der Sammlung ist wohl unnötig zu geben,
man steht in einem großen botanischen Garten einzelliger Lebewesen.
Verf. bittet die wissenschaftliche Welt, ihm für die Kräl‘sche Samm-
Reforkte. 133
lung gezüchtete Kulturen zu senden, da ja die Sammlung der ganzen
Welt offen steht. Ich mache darauf aufmerksam, daß sehr viele phyto-
pathologische Mikroorganismen vorrätig sind. In der Preisliste erfährt
man näheres über die Preise für Reinkulturen. Musealdauerkulturen,
Mikrophotogramme, mikroskopische Präparate, Gläser, Wandtafeln
usw. Die Tafeln bringen Photogramme und die Glasformate für Kul-
turen. | Matouschek, Wien.
Pape, Heinrich. Die wichtigsten pflanzlichen Schädlinge unserer Öl-
gewächse. Deutsche landw. Presse. 46. Jg. 1919. S. 467—469. Fig.
Es werden eingehend besprochen: Cuscuta epilinum Whe., Oro-
banche ramosa L., der Keimlingsbrand an Raps und Rübsen (hervor-
gerufen durch Pythium de Baryanum Hesse), die Braunfäule (Pseudo-
monas campestris Pamm.), Krebs oder Sklerotienkrankheit (Sclerotinia
Libertiana Fekl.), Schwärze (Sporidesmium exitiosum Kühn), weißer
Rost (Uystopus candidus de Bary), falscher Mehltau \Peronospora para-
sitica de Bary\, echter Mehltau (Erysiphe communis Fr.), die Kohlhernie.
Sonnenblumen leiden durch Selerotinia Libertiana und Puceinia he-
‚dJianthi Schw. Beim Hanf sind erwähnenswert nur die Sklerotienkrank-
heit (Hanfkrebs) und die Keimlingskrankheit, beim Lein aber der Brand
(Asterocystis radicis de Wild., Fusarıum lini- Koll.), der Leinrost (Me-
lampsora lini 'Tul.), die Anthrakose (Gloeosporium lini), „‚toter Stengel‘
(Phoma sp. in Holland). Der Mohn leidet durch die Fußkrankheit
(noch. wenig erforscht), den falschen Mehltau {Peronospora arborescens
de Bary), den Brandpilz (Entyloma fuscum Schıt.), die Schwärzepilze
Dendryphium penicillatum Fr. und seine Verwandten.
Matouschek, Wien.
Löbner, M. und Müller, &. Gurkenkrankheiten. Praktischer Ratgeber
im Obst- und Gartenbau. 35. 1920. S. 78—79.
Als Vorbeugungsmittel gegen Oladosporium cucumerinum und Cor y-
nespora melonis empfiehlt Löbner Beizen der Samen mit 1,%iger
Uspulunlösung, Verwendung von gesunder Gartenerde, ev, Vermischen
der letzteren mit Uspulun, 1, g auf 1 kg Erde, gründliche Reinigung
des Treibhauses und der Wasserbecken vor der Benutzung. Müller
beobachtete eine Welkekrankheit an Hausgurken und vermutet einen
im Stengel wachsenden Pilz. Temperaturschwankungen beschleunigten,
. gleichmäßig warme Temperatur verzögerte das Fortschreiten der Krank-
heit. Laubert.
Bernard, Ch. Aanvullende mededeelingen over de wortelziekten van de
thee.e. (Ergänzende Berichte über die Wurzelkrank-
heiten bei der Teepflanze.) Mededeel. v. h. Proefstation
over Thee, 1919. Nr. LXI, a. Batavıa. S. 1—7.
134 Referate.
Die Pilzarten Ustulina zonata, Armillaria mellea, Rosellinia. Fomes
und Poria kommen entweder einzeln oder in Verbindiung miteinander
als Erreger der Wurzelkrankheiten der Teepflanze in Betracht. In einer
Arbeit (a. a. OÖ. Bd. LX) werden die Wurzelkrankheiten abgebildet
(10 Tafeln) und in vorliegender Schrift erläutert. Der Teestrauch kann
sich erholen, oder die Wurzel und damit die Pflanze geht ein, ganz oder
es bleibt ein seitliches Wurzelstück erhalten, das neue Ausläufer treibt.
Mathouschek, Wien.
Tureoni, Malusio e Maffei, Luigi. Note micologiche e fitopatologiche. Serie
seconda. 1. Un nuovo genere di Ceratostomaceae. II. Due nuovi
micromiceti parassiti della Sophora japonica Linne. (Mykologische
und phytopathologische Bemerkungen. 2. Serie. I. Eine
neue Gattung der Ceratostomataceen. ll. Zwei neue
parasitische Kleinpilze, Sophora jap. befallend.)
Atti dell’ Istit. botan. dell’ Univers. di Pavia. II. ser. Vol. XV].
1918. S 143—149.
Chaetocerastoma hispidum n. sp. tritt auf abgestorbenen Blättern
der Edelkastanie bei Varazze (Ligurien) auf. — Macrosporium sophorae
n. sp. erzeugt Blatttlecken auf Sophora japonica im bot. Garten zu
Pavia, G@üibberella Briosiana n. sp. ebenda auf Ästen des gleichen Baumes
Astflecken schlimmer Art. Matouschek, Wien.
Blunek, 6. Die Anpassung der Knöllchenbakterien an Nichtleguminosen.
Zeentralbl. f. Bakt. Bd. 51, 1920. S. 87.
In einer ‚vorläufigen Mitteilung‘ gibt Verf. ein Rezept, Knöll-
chenbakterien an Nichtleguminosen anzupassen, damit auch diesen
der Segen der Stickstoffspeicherung zugute komme.
Auf Grund einer Arbeit von Stutzer, Maul und Burri, denen
es gelang, Knöllchenbakterien auf einem Nährboden zu züchten, der mit
einer Abkochung von Senfkeimlingen hergestellt war (Infektion der
Senfpflanzen glückte nicht), und der Tatsache, dab bakterienhaltige
Anschwellungen auch an Wurzeln von Alnus, bei Eleagnaceen, Scrophu-
lariaceen und Labiaten gefunden worden sind (ob es sich bei diesen
allen um das Leguminosenbakterium Rhizobium Beyerinckii oder radi-
cicola handelt, steht noch dahin), glaubt er, daß es durch allmähliche
Anpassung erreicht werden kann, die Bakterien der Leguminosen zu
wirksamer Infizierung von Nichtleguminosen zu veranlassen. Dies
soll schrittweise erreicht werden, indem man die Bakterien zunächst
„bis zur Anpassung‘‘ auf einem Wurzelextrakt der zu infizierenden
Pflanze enthaltenden Nährboden züchtet, dann auf toten Wurzeln oder
Keimlingen oder auf ‚‚Wurzelbrei‘'; die so gezüchteten Bakterien ‚sind
nun, soweit dies möglich ist, gegen äußere Hemmnisse gefeit‘. Unter
Referate, | 135
äußeren Hemmnissen werden ‚zu starke Wurzeln (?), Schleimbildung,
Gifte, zu saure, oder alkalische Ausscheidungen, verschiedener Druck-
und Wassergehalt in den. Wurzeln‘ usw. verstanden. (Wie allerdings
Anpassung an letztere durch Züchtung auf toten Wurzeln oder gar auf
Wurzelbrei erreicht werden soll, ist Ref. nicht klar.) Nun müssen die
Bakterien an die Überwindung der in der infizierten Pflanze gebildeten
Antifermente gewöhnt werden, deren Anwesenheit Verf. auf chemischem
sowie auf optischem Wege festgestellt hat. ‚Aktive‘, d. h. ferment-
haltige Wurzelsäfte werden hergestellt, indem die Pflanze mit auf toter
Wurzel gezüchteten Bakterien infiziert wird. Nach einigen Tagen bis
Wochen wird dann die infizierte Wurzel zerhackt, mit frisch geglühtem
Quarzsand zerrieben und aus dem Brei durch Berkefeldfilter abfiltriert.
Dann werden Nährböden mit diesem „aktiven“ Wurzelextrakt her-
gestellt in steigenden Konzentrationen von 1—100 %. Endlich wird
die Virulenz der auf 100 %,igem Extraktnährboden gewachsenen Bakterien
durch ‚Pflanzenpassage‘‘ gesteigert; die zu infizierenden Pflanzen
werden durch Nahrungs- und Lichtentzug in ein Hungerstadium ver-
setzt, in dem offenbar die Infektion leichter gelinst.
Die Anpassung ist in den meisten Fällen möglich, ‚wenn nicht
unüberwindliche Hindernisse da sind‘.
Verf. verspricht Angaben. wieweit und bei welchen Pilanzen ihm
die Anpassung gelungen sei, in einer späteren Veröffentlichung, auf die
die Fachwelt aus verschiedenen Gründen gespannt sein dürfte.
v. Bronsart.
Pavarino, 6. L. Alcune malattie delle Orchidee causate da Bacteri.
(Einige Krankheiten der Orchideen, hervorgerufen
durch Bakterien). Atti dell’ Istituto Botan. dell’ Univ. di
Pavia. II. ser. Vol. XVI. 1918. S. 81—88. 1 Tat.
Bakterienkrankheiten auf Blättern erzeugt:
Bacterism. cattleyae n. sp. auf Caftleva Warner: und Ü. Hurıisoniae,
B. Krameriani n. sp. aut Oncidium Kramervanım,
B. Briosianum u. sp. auf Vanilla planifolia,
‘ Bacillus Farnetianus n. sp. auf Oncidıum ornithorhynchum,
Baecillus Pollacii n. sp. auf Odontoylossum cıtrosmum.
Die Krankheitsbilder sind abgebildet. Matouschek, Wien.
Rosenbaum, J. and Ramsey, &. B. Influence of Temperature and Preeipi-
tation on the Black Leg of Potato. (Einfluß von Temperatur
und Niederschlägen auf die Schwarzbeinigkeit der
Kartoffel.) Journ. agric. Res. 13. Vol. 1918. S. 507—513.
Hohe Niederschlagsmengen und niedrige Temperatur begünstigen
während der Entwicklungszeit das Auftreten der Kartoffel-Schwarz-
136 | Referate.
beinigkeit. Daher beschränken Trockenheit und Wärme die Krankheit:
Es ist sehr fraglich, ob der Erreger auf dem Felde überwintert.
Matouschek, Wien.
Goerper. Bacterial Blight of Soybean. (BakteriendürrederSoja-
bohue). Journal of agricult. Research. Vol. XVIII. 4. 1919.
p. 212—216.
Auf den Blättern der Sojabohne entstehen eckige, vereinzelte oder
zusammenfließende Flecken, licht, später dunkel gefärbt. Das gleiche
gilt für Blattstiele, Stengel und Hülsen. An den kranken Stellen ge-
legentlich bakterielle Ausscheidungen. Erreger der Krankheit: Bactervum
glycinum n. sp., das in Wunden eindringt. Mau muß widerstandstähige
Sorten heranzüchten. Matouschek Wien.
Knorr, L. Ein Versuch zur Bekämpfung der Kohlhernie. Praktischer
Ratgeber im Obst- und Gartenbau. 35. 1920. S. 344—345.
Weißkohl, Wirsing, Kohlrabi, die auf Saatbeeten und Pflanzbeeten
gezogen wurden, die vorher mit Cyanid-Schwefel-Kalkpulver beschickt
waren, zeigten weder Kohlmadenbeschädigung, noch Kohlhernie oder
solche nur an den Faserwurzeln. Zwei unbehandelte Kontrollpflanzen
waren dagegen stark durch Plasmodiophora geschädigt. Kohlrabi, in
dessen Pflanzlöcher etwas ‚‚Beka-Wurzelschutz‘“ eingestreut war, blieb
ebenfalls frei von Kohlhernie. Wirsing blieb auf Beeten, die mit einer
Brühe von Abfallkalk aus einer Gasfabrik, angeblich auch Cyanit und
Schwefel enthaltend, behandelt waren, gleichfalls gesund. Laubert.
Eggemeyer. Ein Entseuchungsversuch der Erde gegen die Kohlhernie.
Prakt. Ratgeber im Obst- und Gartenbau. 35. 1920. S. 264— 265.
Bei Bekämpfungsversuchen mit Kalk, Ruß, sowie Öyanid-Schwefel-
kalkpulver wurden keinerlei Erfolge gegen die Kohlhernie erzielt.
Laubert.
F. S. Wurzelkropf an Staudengewächsen aus der Familie der Kreuzblütler.,
Deutsche Gartenbau-Zeitung. 22. Jg. 1920. S. 66—67.
Auf einem Beet, auf dem vorher wurzelkropfkranke Blumenkohl-
pflanzen gestanden hatten, wurde etwa 4, von 120 Pflanzen Isatıs
glauca durch Plasmodiophora vernichtet. Auch an Aubrietia, Alyssum,
Arabis zeigte sich die Krankheit. Laubert.
Wehnert, H. Der Kartoffelkrebs, seine Verbreitung und die Bekämpfungs-
versuche im Jahre 1919. Landw. Wochenbl. f. Schleswig-Holstein.
1919. 70. Jg. 8. 1—8,
Negativen Erfolg brachten bei Bekämpfung dieses Krebses die
bodendesinfizierenden chemischen Mittel. Besser arbeiten die Versuche
Referate. 137
zur Züchtung widerstandsfähiger Sorten. Solche sind, auch auf krebs-
verseuchten Feldern, von 68 in 4 Jahren angebauten: Isolde, Brocken,
Hindenburg, Jubel, Amerika, Beseler, Paulsens Juli, Paulsens Ideal,
Magdeburger Blaue und Roland. Andere Sorten waren schwach oder
stark befallen; doch wechselt das Verhalten gegenüber dem Krebse |
in manchen Jahren sehr. Worauf dies: beruht, weiß man noch nicht.
Matouschek, Wien.
Kaiser, P. Der Kartoffelkrebs und Kartoffelsorten, die sich gegen diese
Pilzkrankheit als widerstandsfähig erwiesen haben. Erfurter Führer
im Obst- u. Gartenbau. 21. 1920. S. 249.
Als widerstandsfähigste Sorten gegen Synchutrium endobioticum
nennt Verf.: Arnika (von Kameke), Beseler (von Kameke), Brocken
(Breustedt), Danusia, Hindenburg (von Kameke), Ideal (Paulsen), Isolde
(Paulsen), Juli (Paulsen), Juwel (Richter), Lech (Dolkowski), Magde-
burger Blaue (Thiele), Marschall Vorwärts (Paulsen), Nephrit (Cimbal),
Rote Delikateß, Roma, Sechswochen, Tannenzapfen, Verbesserte (Breu-
stedt), Wohlgeschmack. Auf verseuchtem Land sollen Kartoffeln erst
frühestens nach 6 Jahren wieder gebaut werden. Alle Ernterückstände
von verseuchten Feldern sorgfältig sammeln und verbrennen. Keine
Saatkaıtoffeln von kranken Feldern verwenden. Verdächtige Knollen
nur gekocht oder gedämpft an das Vieh verfüttern. Laubert.
Potato Wart — a dangerous new Disease. (Der Kartoffelkrebs,
eine neue gefährliche Krankheit). U. S. Dep. Agric.
Circ. 22. 1919. 4 8. 3 Fig.
Aus Europa gelangte die Krankheit nach Peiinsylvanien und be-
dreht die ganze Union. Die größte Aufmerksamkeit ist beim Ausnehmen
(der Kartoffeln zu empfehlen und alle verdächtigen Fälle sind sofort zu
melden. Matouschek, Wien.
Stummer, Alb. Über einzelne Versuche zur Bekämpfung der Peronospora.
Allgem. Weinzeitung. Wien 1919. XXXVI. Nr. 42.
Unwirksam war Fluorkali 1, % und %%; Bariummanganat
(%—11, %ig) beschädigte Blätter und Trauben bis zur Vernichtung.
Kupferformiat wirkt pilztötend, verursachte auch Beschädigung. Eine
Pasta unbekannter Zusammensetzung bewährte sich gut.
Matouschek, Wien.
Lüstner, 6. Zur Biologie der Plasmopara viticola. Bericht der Lehr-
anstalt f. Wein-, Obst- und Gartenbau zu Geisenheim a. Rh. 1919.
S. 133. 1 Figur.
Nach Untersushungen des Verf. verzehrt; der Pilz die Stärke des
Rebenblattes, sowie es Phytophthora infestans mit der Stärke der Kar-
138 Referate.
toffelknolle macht. Es ist also Aussicht vorhanden, ih» auf »tärkehaltigen
Nährböden zu züchten, was Verf. versucht. Matouschek, Wien.
Kobel, F. Zur Biologie der Trifolien bewohnenden Uromycesarten.
Centralbl. £. Bakt. II. Bd. 52, 1920. S. 215—235.
Verf. hat 1918—19 im bot. Institut der Universität Bern Versuche
mit auf Trifolium-Arten vorkommenden Uromyces gemacht. Die Klee-
pflanzen entnahm er den Sektionen O'hromosemium, Euamoria, Lupi-
naster, Galearia und Eulagopus der Gattung Trifolium. Dabei zeigte
sich, daß die verschiedenen Spezies von Uromyces ausgesprochen pleo-
phag sind. Die untereinander nahe verwandten U. flectens, U. trifolii
hybridi und !/. trifolii repentis können Pflanzen aus allen 5 Sektionen
befallen; sie bevorzugen Kuamoria, am schwächsten ist der Befall bei
Uhromosemium. Offenbar ist der Chemismus der 3 genannten Pilze
sehr ähnlich; sie zeigen auch morphologisch weitgehende Übereinstim-
mung. U. trifolii beschränkt sich dagegen mehr aul die Sektionen
KEulagopus und Lupinaster.
Die untersuchten Pilze scheinen sich soweit zu spezialisieren, daß
die Wirtpilanzen stets einem gewissen Verwandtschaftskreis angehören.
Einzelne Arten innerhalb des Nährpflanzenkreises sind jedoch immun;
es sind das meist solche, die der Verwandtschaft nach am weitesten
vom Hauptwirt entfernt sind; diese Tatsache führt Verf. auf Verschie-
denheiten im Säuregehalt und in der Zusammensetzung des Eiweiß
der verschiedenen Arten zurück. Eine Erschwerung der Frage der Emp-
fänglichkeit sieht Vert. u. a. darin, daß das Nichtgelingen eines Infek-
tionsversuches sowohl auf Immunität als auf „Überempfänglichkeit“
beruhen kann; in letzterem Fall werden die infizierten Zellen sofort
getötet, ehe sie noch dem Pilz genügend Nährstoffe zu weiterer Ent-
‚wicklung bieten konnten.
Manche Kleearten, so Trifolium Thali, T. alpinum, T arvense u. a.
sind für fast alle Uromyces-Arten empfänglich: Sammelwirte, während
z.B. bei Trifolium medium in keinem Falle die Infektion gelang.
In morphologischer Hinsicht sind die untersuchten Pilze wenig
von einander unterschieden. Die Peridienaußenwand der Aecidien-
generation ist bei Uromyces minor etwa doppelt so dick wie bei den
übrigen Arten, die Teleutosporen sind kleiner als die der anderen, außer-
dem fehlen die Pykniden. Bei den Uredosporen von U. trifolii finden
sich 4—7 Keimporen, während die von U. trifolii repentis und U. tr.
hybridi deren nur 2—4 aufweisen.
Verf. stellt eine verwandtschaftliche Gruppierung der Arten auf,
nach der U. trifolii, U. trifolii hybridi, U. tr. repentis und U. flectens die
eine, U. elegans und U. minor die andere Gruppe bilden.
Referate. 139
Im Anhang werden einige-Versuche mit U. shiatus wiedergegeben,
aus denen hervorgeht, daß U. striatus, der sowohl auf den groß- und
kleinblühenden Medicagines, als auch auf gelbblühenden Kleearten und
Trifolium arvense vorkommt, eine einheitliche Art ist. v. Bronsart.
Rangel, Eugenio. Contribuicao para o estudo das Puccinias das Myrtaceas.
(Beiträge zur Kenntnis der Puccinia-Arten auf
Myrtaceen.) Archivos do Museu Nacional do Rio de Janeiro.
XVII. 1916. S. 121—126.
Neue Arten: Puccinia cambucae auf Blättern von Myrtcaria plicato-
costata, P. eugeniae auf Eugenia grandis, P. Brittoi auf Abbevillea mascha-
lantha, P. barbacenensıs auf Eugenia sp. —- Die Fundorte liegen in Bra-
silien. Matouschek, Wien.
Janson, A. Schwefelung gegen Mehltau. Gartenwelt. 24. 1920. 5. 279
bis 281.
Nach J. hat sich der präzipitierte Schwefel gegen Mehltau ‚‚mit
Sicherheit in zahlreichen Fällen bei Obst aller Art, Rosen, Chrysanthemen;
Evonymus und allen Freiland- und Treibgemüsen bewährt‘. Er sei
dem gemahlenen Rohschwefel und mehr noch der Schwefelblüte gegen-
über gleichwertig, in bezug auf Kaufpreis und Verbrauchsmenge aber
nur halb so teuer. Laubert.
Kasch, W. Erfolgreiche Bekämpfung des Echten Mehltaues an Weinreben
durch „Gel-Schwefel“. Möllers Deutsche Gärtner-Zeitung. 55.
1920. S. 223—224.
Verf. spritzte von Anfang Mai bis 9. August alle 10 Tage die früher
stark mehltaukranken Weinstöcke von 3 Weinhäusern abends mit einer
Lösung von anfangs 5 g, dann 10 g Gelschwefel der Firma E. de Haen,
Selze, auf 10 Liter Wasser. Es wurden danach große gesunde Trauben
geerntet. Auch gegen Stachelbeermehltau wurde 5 g Gelschwefel auf
10 Liter Wasser mit gutem Erfolg angewendet. Laubert.
Gold, H. Stachelbeermehltau und die wichtigsten Stachelbeersorten.
Erfurter Führer im Obst- u, Gartenbau. 21. 1920. S. 269—270, 278.
Gegen Stachelbeermehltau sind die Vorbeugungsmittel am wichtig-
sten: genügend Luft und Licht, gute Bodenlockerung, Kali- und Phos-
phor-, aber keine zu reichliche Stickstoffdüngung. Hochstämme leiden
weniger als Sträucher. Empfohlen wird die Spindelform, ferner Be-
schneiden im September, Verbrennen des Abfalls, im Winter mit 10 %,
Obstbaumkarbolineum, im Mai bis Juni mehrmals mit 2%iger Schwefel-
kalium- oder Formaldehydlösung oder auch Sodalösung spritzen.
Laubert.
140 Referate.
Laubert. Ungewöhnlich frühes Auftreten des Apfelmehltaues. Mit 2 Abb.
Deutsche Landwirtschaftl. Presse. 47. 1920, 8. 222—223.
Infolge des sehr zeitigen Frühjahrs konnte bereits am 30. März
auf den eben aus den Winterknospen hervorkemmenden jungen Apfel-
blättern, besonders an Cludius Herbstapfel, üppige Entwicklung von
Podosphaera leucotricha festgestellt werden. Aufforderung und Rat-
schläge zu schleuniger Bekämpfung. Laubert.
Laubert, R. Befall von Apfelblüten durch Apfelmehltau. Mit 1 Abb.
Gartenwelt. 24. 1920. S. 258—259.
Abgebildet und beschrieben werden durch Podosphaera leucotricha
verunstaltete Blüten des Wintergoldparmäne. Besonders zahlreiche
mehltaubefallene Blütenbüschel wurden am Weißen Astrachan, Cludius
Herbstapfel, Virginischen Rosenapfel, äußerst starker Mehltaubefall
der Triebe und Blätter an Cludius Herbstapfel, starker Befall derselben
an Landsberger Renette, Virginischem Rosenapfel, Weißem Astrachan,
Weißem Winterkalvill beobachtet, während sich roter Eiserapfel, gelber
Bellefleur, Baumanns Renette, große Kasseler Renette u. a. so gut wie
mehltaufrei zeigten. | : „Laubert.
Wenck. Widerstandsfähige Sorten gegen Apfelmehltau. Erfurter Führer
im Obst- und Gartenbau. 21. 1920. S. 261.
Manche Apfelsorten werden namentlich auf sandigen und trockenen
Böden besonders schlimm vom Apfelmehltau heimgesucht, z. B. Boiken-
apfel, Bismarckapfel, Ribston Pepping, Oberdieks Renette, oft auch
Landsberger Renette und Minister von Hammerstein, während als be-
sonders widerstandsfähig außer manchen Lokalsorten angeführt werden:
Jakob Lebel, Schöner von Boskoop, Rheinischer Winter-Rambour,
Graue Herbst- und Graue französische Renette, Rheinischer Bohnapfel,
Weißer Klarapfel, Charlamowsky. Allzu stark leidende Bäume sollten
mit gesunden mehltaufreien Sorten umgepfropft werden. Laubert.
Von der Obsternte 1920. Praktischer Ratgeber im Obst- u. Gartenbau.
35. 1920. 8. 376.
Nach Strohbusch-Glindow lieferten in dortiger Gegend Schöner
von Boskoop, Grahams Jubiläumsapfel, Werderscher Wachsapfel,
Fruchtbarer von Frogmore, Kasseler Renette, Nathusius Taubenapfel,
Roter Eiserapfel, Lord Grosvenor, Cousinot, Ontario, Doppelte Philipp,
Prinzeß Marianne, Esperens Bergamotte, Clairgeau, Muskatellerbirne,
Minister Dr. Lucius, Williams Christbirne, Clapps Liebling, Neue Poiteau
‚schöne schorffreie Früchte, während andere Sorten stark Fusieladium-
befallene rissige Früchte brachten, besonders Goldparmäne, Gute Luise
von Avranches. Nach Groß-Schlachters waren dort fusicladiumfrei:
Referate. 14}
Grüne Tafelbirne, Birne aus Tongern, Alexander Lucas, Jakob Lebl,
Baumanns Renette, Danziger Kantapfel, Nathusius Taubenapfel,
Potts Sämling, Ananas-Renette, Spätblühender Taffetapfel, Langer
grüner Gulderling, Borsdorfer Renette, Rheinischer Winter-Rambour,
Roter Bellefleur. Besonders empfindlich gegen Schorf und Monilia:
Harberts Renette, Landsberger Renette, Schöner von Boskoop, Winter-
Goldparmäne, Bohnapfel, Boiken, Hammerstein, Aderslebener Kalvill,
Roter Eiserapfel. Frei von Monilia: Nathusius Taubenapfel, Jakob
Lebl, Potts Sämling, Ananas Renette, Borsdorfer und Veilchen-Renette,
Roter Trierer Kochapfel, Weißer Herbst-, Weißer Winter- und Spät-
blühender Taffetapfel, Welsch Isnyer, Tiroler Glanz- (Glas-) Renette,
Nelkenapfel. Laubert.
Die Obsternte 1920. Praktischer Ratgeber im Obst- und Gartenbau.
35. 1920. S. 382—383.
Nach Strube haben sich in Köthen sowohl 1920 wie früher fusi-
cladiumfrei gezeigt: alle grauen Renetten, wie Parkers Pepping, Graue
Herbst-Renette, Brownlee-Renette, Burchards Renette, ferner Kanada-
Renette, Prinzenapfel, Blenheim, Ribston Pepping, Meringer Rosen-
apfel, Gelber Edelapfel, Berlepschs Goldrenette, Apfel aus Croncels,
Adams Parmäne, Kaiser Wilhelm, Grahams Jubiläumsapfel, Ontario,
Hubbardstons Sondergleichen, Deans, Manks, Keswicker Apfel, Rote
Sternrenette, Wagnerapfel, Schöner aus Nordhausen, Harberts Renette,
Kgl. Kurzstiel, von Birnen: Blumenbach, Neue Poiteau, Köstliche von
Charneu, Clairgeau, Hofratsbirne, Winter Nelis, Präsident Mas, Josephine
von Mecheln, Herzogin von Angoul&me, Windsorbirne, Dr. Jules Guyot,
Gellerts Butterbirne, Herzogin Elsa, Frau Luise Goethe, Direktor
Hardy, Graf Moltke, Tongre, Konferenz, Madame Dupius, Gräfin von
Paris, Vater Baltet, Charles Ernest, Bunte Julibirne, Gute Graue, Boscs
Flaschenbirne, Kamper Venus, Großer Katzenkopf, Vereinsdechantsbirne,
Alexander Lucas, Pastorenbirne, Le Lectier. Nach Beckel litten bei
Oberzwehren 1920 stark an Fusieladium: Diels Butterbirne, Hofrats-
birne, Colomas Herbstbutterbirne, Gute Luise, Alantapfell. Laubert.
Laubert, R. Beobachtungen und Bemerkungen über die Fusicladium-
Anfälligkeit einiger Obstsorten. Mit 6 Abb. Erfurter Führer im
Obst- und Gartenbau. 21. 1920. S. 149—151.
Unter keineswegs allzu günstigen örtlichen Verhältnissen zeigten
sich in dem Fusicladium begünstigenden Sommer 1920 in einer Obst-
anlage in einem westlichen Vorort Berlins am 12. Juli ganz oder nahezu
. Zusieladiumfrei: Gelber Bellefleur, Bismarckapfel, Cludius Herbstapfel,
Roter Eiserapfel, Grahams kgl. Jubiläumsapfel, Ülzener Kalvill, Weißer
‚Klarapfel, Kgl. Kurzstiel, Metzapfel, Peasgoods Goldrenette, Baumanns-
142 Referate,
Ananas-, Graue französische, Muskat-Renette, Alexander Lucas Butter-
birne, Rote Bergamotte, Birne von Tongres, Clapps Liebling, Frau
Luise Goethe, Gute Luise von Avranches, Gute Graue, Geisenheimer
Köstliche, Hardenponts Butterbirne, Holzfarbige Butterbirne, Marie
Luise, Olivier de Serres, Grüne Sommermagdalene, Sparbirne, Williams
Christbirne, während andere Sorten mehr oder weniger stark und Roter
Herbstkalvill, Forellenbirne, Grumbkower Butterbirne, Liegels Winter-
butterbirne, Weiße Herbstbutterbirne am stärksten befallen waren.
Einige zeigten sowohl besonders starken Fusicladium-, wie Mehltaubefall,
einige waren beiden Krankheiten gegenüber ziemlich widerstandsfähig.
Laubert.
Laubert, R. Eine noch zu wenig beachtete Krankheit des Steinobstes.
Deutsche Landwirtschaftliche Presse. 47. 1920. S. 403.
Außer der Monilia trat im Sommer 1920 vielfach das Fusicladium
cerasi ungewöhnlich stark auf, besonders an Sauerkirschen oft einen
sroßen Teil der Früchte verderbend. Als Bekämpfungsmaßnahmen
kommen großenteils dieselben wie gegen den Apfel- und Birnenpilz
in Frage. Laubert.
Harter. Pod Blight of the Lima Bean caused by Diaporthe phaseolorum.
(Hülsendürre der Limabohne verursacht durch D. ph.)
Journ. of agricult. Research. XI. 1919, Nr. 10. S. 390—394.
Die ‚„Podblight“-Krankheit ist wohl in Nord-Amerika einheimisch:
runde braune Flecken auf Blättern, fast reifen Hülsen und Stengeln;
auf erkrankten Partien viele Pykniden. Verwundungen sind für das
Eintreten der Infektion nicht notwendig. Sporentötend sind: ver-
dünnte Formalinlösung, Kupfersulfat, Hg-Chlorid. Bekämpfung: Saat-
gutauswahl. Saatgutbeize mit Kupfersulfat (1 %). Formalinlösung
(1 %) oder Hg Chlorid (1°/,0); 5—10 Minuten lang, hernach Abspülung;
ferner Bespritzung der Pflanzen mit Kupfersoda- oder Kupfersulfat-
kalk-Brühe. Matouschek, Wien.
Laubert, R. Die Platanenkrankheit.e. Mit 4 Abb. Gartenwelt, 24. 1920,
S. 357 —360.
Eine ausführliche Beschreibung der durch Gnomonia platani Kleb.
verursachten Krankheitserscheinungen, die als Welkekrankheit, Blatt-
nervenkrankbeit, Blattfallkrankheit, Spitzendürre und Platanenkrebs
bezeichnet werden. Die Schädigungen machten sich 192C vielerwärts
besonders stark bemerkbar. Mit Ausnahme der fast ganz gesund ge-
bliebenen Platanus orientalis var. insularıs Kotschy zeigten sich die ver-
schiedenen Platanen, Pl. racemosa Nutt., oceidentalis L., orientalis L.,
orientalis var. elongata Ait., acerifolia Willd., acerifolia var. pyramiıdalis
Referate. 143
Bolle, cuneata Willd. ziemlich gleich heftig befallen Gegenmaßnahmen
werden empfohlen. Laubert.
Tureoni, Malusio. Sopra una nuova malattia del Cacao (Theobroma
Cacao L.. (Über eine neue Kakao-Krankheit.) Atti
d. Istitut. bot. d. Univers. di Pavia. 1920. XVII. S.1—8. 1 Taf.
Physalospora theobromae n. sp. erzeugt eine Fleckenkrankheit
auf den Blättern der Kakao-Pflanze in den Kalthäusern des bot. Gartens
zu Pavia. Die Blätter sind auf der Oberseite stark angegriffen, sodaß
die befallenen Teile durchscheinend werden. In Gesellschaft der schädi-
senden Pilze treten folgende Pilzarten auf: Helminthosporium theo-
bromaen. sp. und Stachylidium theobromae n. sp. Die drei Arten werden
abgebildet. Matouschek, Wien.
Tureoni, Malusio. Intorno ad una nuova malattia dei Bambü, Bambusa
mitis Poir., B. nigra Lodd. e B. gracilis Hort. (Betreffs einer
neuen Bambuskrankheit.) Atti dell’Istitut. Botan. dell’Univ.
di Pavia. 1916. II. ser. Vol. XV. S. 245—252. 1 Tafel.
Auf den Stengeln der genannten Dambusa-Arten erscheinen kleine
Flecken, die herrühren vom Pilze Scirrhia bambusae n. sp. mit dem
Konidien-Stadium Melanconium bambusae n. sp. Die Pflanzen gingen
im bot. Garten zu Pavia ein. Matouschek, Wien.
Rosenthal, H. Etwas über Pfirsiche. Mit 2 Abb. Deutsche Obstbau-.
zeitung. 66. 1920. S. 24—-26.
Die einzelnen Pfirsichsorten werden in den verschiedenen Gegenden
ungleich stark von der Kräuselkrankheit befallen. In Rötha, Sachsen,
haben sich vollständig frei erwiesen : Proskauer Pfirsich, Eiserner Kanzler,
Präsident Griepenkerl, Dürgoyer Sämling, Perle von Muffendorf, Frühe
Luise, Frühe York, Frühe Hales, Frühe Alexander, Canadische Früh-
pfirsich, Briggs Mai, Waterloo ; wenig befallen: Rote Magdalene, Amsden,
Oberpräs. Schorlemer, Große Mignon; stark befallen: Sieger, Whedland,
Triumph, Urugay, Hiley, Sneed, Sallie Warrel, Galand, Carmen, La
France, Frühe Rivers, Jessy Kerr. Anfäliige Sorten werden dort mit
besseren Sorten umveredelt. Laubert.
Reuel, J. Fred. The Leaf-Spot Diseases of Alfalfa and red Glover caused
by the Fungi Pseudopeziza Medicaginis and Pseudopeziza Trifolii
respectively. (Die durch die Pilze P, m. und P. t. verur-
sachten Blattfleckenkrankheiten von Luzerne und
Rotklee.), U. S. Dep. of Agriculture, Bull. 759. 1919. 12. 8.
Beide Pilze studierte Verf. in Reinkulturen. Infektion: die keimende
Askospore durchdringst direkt die Cuticula und Epidermisschichte
144 | Beferate.
des Blattes. An abgestorbenen Blättern üiberwintert der Pilz, die Asko-
sporen erzeugen Neuinfektion im Frühjahre. Matouschek, Wien.
Luijk van, A. Gloeosporium Ribis (Lib.) Mont. et Desm. Mededeel. uit
het Phytopath. Labor. Willie Commelin Scholten, Amsterdam.
1920. IV. S. 22—25.
Der Pilz gehört als Konidienform zu Pseudopeziza ribis Kleb.
Außer gewöhnlichen Konidien sind auch Mikrokonidien vorhanden.
Das Studium der Exsikkatenwerke und die Kultur ergaben eine genaue
Diagnose des Pilzes und das Fehlen konstanter morphologischer Unter-
schiede zwischen Exemplaren, die von den verschiedenen Ribes-Arten
stammen. Die Fleckenbildung und Verteilung der Sporenlager auf den
Blättern ist folgende: bei Ribes aureum deutliche Flecken, bei R. grossu- |
laria Sporenlager auf beiden Blattseiten, bei R. nigrwum dasselbe, nament-
lich auf der Unterseite, bei R. rubrum Lager sehr selten auf der Unter-
seite. In den Reinkulturen auf Malz-Salep-Agar erschien auch die kleine
Konidienform. Sporen der Ribes-nigrum-Form (anfangs Juli gesammelt)
keimten auch nach Monaten gar nicht, wohl aber die der R. grossularva-
Form. Andere Eigenschaften der Kulturen werden einzeln beschrieben.
Matouschek, Wien.
Laubert, R. Die Blattfallkrankheit der Johannisbeer- und Stachelbeer-
sträucher. Mit 1 Abb. Erfurter Führer im Obst- und Gartenbau.
21. 1920. S. 197—198.
Anläßlich des 1920 vielerwärts so außergewöhnlich starken Auf-
tretens der Gloeosporium-Krankheit der Johannisbeer- und Stachelbeer-
sträucher werden die Erscheinungen, Bedeutung, Ursache und Be-
kämpfungsmaßnahmen dieser Beerenobstkrankheit besprochen.
Laubert.
Luijk van, A. Über Gloeosporium Tremulae (Lib.) Pass. und Gloeosporium
-Populi-albae Desm. Annales mycologici. 1919. Bd. 17. S. 110
bis 113. 1 Figur.
Beide Arten sind nach Verf. identisch, der Pilz wird Titaeosporina
tremulae (Lib.) nov. comb. genannt und findet sich auch auf Populus
canescens vor; er befällt stets lebende Blätter der 3 Pappel-Arten und ist
in Mitteleuropa bis Italien und Dänemark verbreitet. Das wichtigste
Merkmal der neuen Gattung: viele Sporen durch kurze, bEUckSUBrUBE
Verbindungsstückchen zu Komplexen verbunden.
Matouschek, Wien.
Steffen. Das Auftreten des Moniliapilzes an Kirschen. Praktischer
Ratgeber im Obst- und Gartenbau. 35. 1920. S. 166.
Als Bekämpfungsmaßnahmen empfiehlt St.: 1. Alle befallenen
Zweige bis 10 em ins Gesunde abschneiden und verbrennen. Größere
Referate. 145
Wunden mit Teer bestreichen. 2. Vor Austrieb mit Kupferkalkbrühe
oder Karbolineum-Kalkmilch spritzen. 3. Kräftige Ernährung, Kalk-
gaben. 4. Berücksichtigung weniger anfälliger kleinfrüchtiger Sauer-
kirschen (Delitzscher Preßkirsche, Lübecker Weinkirsche usw.). 5. Be-
seitigung aller Mumien. Laubert.
Naumann, A. Botrytiskrankheit an Ribes aureum. Zeitschrift für Obst-
und Gartenbau. 1919. S. 69— 71,
Die Krankheit tritt auch auf Ribes aureum, das oft als Unterlage
für Beerenobst dient, auf. Die Pfleglinge halte man luftig, trocken und
warm. | Matouschek, Wien.
Hopfe. Leptothyrium pomi, ein neuer Apfel- und Birnenschädling.
Handelsblatt für den deutschen Gartenbau. 35. 1920. S. 375.
An einem Apfel ‚Gelber Richard‘ und 6 Birnen ‚„Katzenkopf‘
aus der Obstplantage in Beelitz hatten sich schwärzliche Flecke gezeigt,
die von der Gärtnerlehranstalt Dahlem als Leptothyrium pomı erkannt
wurden. Laubert.
Turesson, Göte. Mykologiska Notiser II. Fusarium viticola Thüm.
infecting peas. (Mykologische Notizen. II. F.v, Erbsen
befallend.) Botaniska Notiser f, är 1920. H. 4. Lund 1920.
S. 113—125. Fig.
In der Pflanzenzuchtstation zu Svalöf erschien September 1918
eine Welkekrankheit von Gartenerbsen; am ärgsten litten die Sorten
„Non plus ultra‘ und ‚‚Stensärt‘‘. Die Basis des Stengels, welche zuerst
angegriffen wird, verfärbt sich ins Rötlichbraune, die parenchymatischen
Gewebe werden zerstört. Nebenbei treten verschiedene Schimmelpilze
auf; Feuchtigkeit fördert die Erkrankung. In der Kultur erschien
eine dem Fusarium viticola Th. nächst verwandte oder vielleicht iden-
tische Art. Infektion der Erde mit dem Pilze bringt die Erkrankung
hervor; das Wurzelsystem wird angegriffen. Stengelinfektion gelingt
durch Verwundung des Stengels und Belegen der Wundstelle mit dem
Pilze. Das sicherste Bekämpfungsmittel ist ein angemessener Frucht-
wechsel. Matouschek, Wien.
Mae Millan, H. @. Fusarium-blight of Potatoes under Jrrigation. Jour-
nal agric. Research. XVI. 1919. S. 279—303. 5 Taf.
Die durch Fusarium oxysporum hervorgeruferen Erkrankungen
auf dem Felde, welche zusammen die ‚„Fusarium‘“-Fäule der Kartoffel
ergeben, werden in folgende Stadien gruppiert: I. Stadium: Zerfall
der Saatgutstücke und der neuen Schosse vor ihrem Aufschießen über
dem Erdboden. II. Stadium: späteres Eingehen der jungen Pflanzen.
Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXXlI. 10
146 Referate.
III. Stadium: Absterben der älteren Pflanze und Infektion der neuen
Knolle. Die Infektion findet vom Boden aus durch Wurzel und Wurzel-
haare oder in den Saatgutstücken statt. Es gibt vorläufig nur 3 Wege
zur Abwehr: Auswahl widerstandstähiger Sorten, Schaffung besserer
Kulturbedingungen, Verwendung nur ganzer Knollen zur Aussaat.
Matouschek, Wien.
Nishikado, Yoshik. Studies on the Rice Blast Fungus. I. (Studien
überden Reiskrankheitspilz). Berichte des Ohara-Instit.
für landw. Forschg. in Kuraschiki, Japan. 1917. Bd. I S.
171—218. 2 Taf.
Die Pirieularia-Arten infizieren nur ihre Wirtpflanzen; als Sapro-
phyten aber gedeihen sie auf den Kulturmedien. Sporen werden auf
Reisdekokt erzeugt. In köhlehydrathaltigen Medien wird die Farbe der
Pilzkultur tief olivengrün oder dunkel gefärbt, in solchen ohne Kohle-
hydrate bleibt die Kultur weiß. 3 % Glukese fördert das Wachstum
der Kulturen sehr, 5—10 % hemmt es aber schon. Die von den Pilzen
erzeugten Pigmente sind löslich in Glyzerin und Wasserstoffperoxyd,
nicht aber in anderen gewöhnlichen organischen Lösungsmitteln. Bei
51—52° C sterben die Arten ab. Optimum für das Wachstum des Myzels
für Pirieularia oryzae 27— 29°C, Maximum 38— 40°, Minimum 16— 18°.
Für P. grisea und P. seiariae sind die Temperaturen niedriger als für
‚den obigen Pilz. In CO, wächst P. oryzae nicht. Alle Arten zeigen in
den Kulturen eine Lebensdauer über 400 Tage. Da die Sporen von
P. oryzae ihre Lebensfähigkeit vom Herbst bis zum nächsten Sommer
(8 Monate) beibehalten, sind sie die Quelle einer frühzeitigen Infektion.
Dieser Pilz ist die Ursache der ‚‚blast disease of rice‘‘, einer Krankheit,
die : unter dem Namen ‚imochi-byo‘ in Japan sehr verbreitet ist; P.
setariae befällt die Setaria (Italian millet), P. zingiberi n. sp. Zingiber
mioga und Z. officinale. Die Tafeln bringen Pilzfäden und Konidien
der genannten Arten. Matouschek, Wien.
Pritehard, Clark. The Control of Tomato Leaf-Spot; prevent the Diseases
by spraying. (Die Bekämpfung der Blattfleckenkrank-
heit der Tomate; vorbeugende Spritzung gegen die
Krankheit.) Bureau of Plant Industry. Circular 4. 1918. 15 S.
Die Bespritzung wird mit Bordeauxbrühe durchgeführt: 4 Pound
Kupftervitriol, 2 Pound gebrannten Kalk, 3 Pound Harz-Fischölseife
auf 50 Gallonen Wasser. Man spritze vorbeugend zweimal im Abstaride
von 10 Tagen. Besteht Ansteckungsgefahr von Nachbarfeldern, so
muß man sechsmal spritzen. Mato uschek, Wien.
Lorenz. Tomatenpilz, Cladosporium fulvum Cooke. Möllers Deutsche
Gärtner-Zeitung. 35. 1920. S. 115.
Referate. i 147
Verf. vermochte Cladosporium fulvum, das sehr verderblich im
Gewächshaus an Tomaten aufgetreten war, durch Spritzen mit 2%
Kupferkalkbrühe, starkes Schwefeln und Abschneiden der befallenen
Blätter nicht zu vertreiben. Laubert.
Spieckermann, A. Ein Zwergmausjahr in Westfalen. Landw. Ztg. für
Westfalen und Lippe 1919, S. 289.
von Seelhorst. Starke Getreideschäden durch die Zwergmaus
(Mus ‚nvinutus). Deutsche landw. Presse, 1919, S. 508.
In beiden Gebieten trat die Zwergmaus 1915 und 1919 auf Getreide
stark schädigend auf, besonders nächst Buchenwaldungen. Die Halme
werden dieht unter der Ähre abgebissen, die Körner verzehrt. Be-
kampfung: Zerstören der Nester durch Abmähen der Gräser und der
Unterhölzer am Waldesrande, Auslegen von Giftgetreide ebenda und
Abfangen der Mäuse in Gräben. Matouschek,. Wien.
Mahner. Das Erdziesel, Spermophilus citillus (L) Wagn. Land- und
Forstw. Mitteil., Prag, 1919. S. 118. |
Im Gebiete von Kaäden (W.-Böhmen) verursachte in den letzten
Jahren das Tierchen an Getreide und besonders an Rüben starke Schä-
den. Strychnin-Getreide empfiehlt sich zur Zeit des Nahrungsmangels
- im Winter und zeitigen Frühjahr, die übrige Zeit kommt nur das Ver-
fahren mit Schwefelkchlenstoff in Betracht. Beide Verfahren werden
erläutert. Matouschek, Wien.
Wägler, F. Schutz der Erbsensaat gegen Sperlinge. Erfurter Führer.
Ve: 20: 1919.58: 21:
7/um Schutze der Erbsen gegen Sperlingsfraß wird für den Anbau
im Kleiner das Bedeckei der in S—-10 cm tiefen Rillen ausgelegten
Erbsen mit Streifen aus möglichst durchscheinenden hellem Papiere
empfohlen, die durch Hölzchen und dergleichen am Boden befestigt
- werden. Matouschek, Wien.
Csörgey, Titus. Über die Saatkrähen in Törökkanizsa. Aquila, XXV.
Budapest. 1918. S. 197—199.
| Gryllus melas Charp. (schwarze Grille) schädigte in der 2. Maihälfte
einen Teil der Tomaten-, Tabak- und Kürbispflänzchen. Dem arbeiteten
kräftig entgegen die Krähen (Mageninhalt wurde untersucht) und
Weißstörche. Der Fruchtmais wire so dicht gesät, daß die überflüssigen
Pflanzen später zum Viehfutter ausgesichelt werden; so ergibt sich ein
Schutz gegen Drahtiwurm- oder Krähenschaden, wenn man den Samen
nachträglich eineggt und dadurch in eine Tiefe bringt, wo er vum Krähen-
schnabel nicht mehr erreicht werden kann. Ist. die Saat fingerlang
A ei 31
a SE he
ad
AN
148 Referate.
aufgewachsen, wird von den Krähen der meiste Nutzen gestiftet, indem
sie alle infolge Insektenfraß abwelkenden gelben Pflänzchen aushacken
und von ihren Wurzeln die Drahtwürmer oder Engerlinge entfernen.
Bei kalten Regentagen, aber auch bei langer Dürre, wobei die Insekten-
welt stark zurückgeht, sind die Krähen mehr suf Pflanzenkost ange-
wiesen. Einmal haben Saatkrähen die haselnaßgroßen unreifen Apri-
kosen in Menge abgezwickt; da liegtaber wohl nur ein ‚‚Spiel‘‘ von Seite
der Tiere vor. Rosenstare machen oft ähnliches mit den Blättern der
Robinia. Matouschek, Wien.
Lichey. Ringartige Beschädigungen an Baumstämmen. Mitteil. d. Deutsch.
Dendrol. Gesellschaft 1919. S. 310.
Nicht Erdmäuse, sondera Horuissen ringeln die Birkenzweige
und die des Flieders. Der Bast wird abgesagt, die Zweige sterben ab,
der Sturm bricht sie leicht ab. Der Bast wird. von der Hornisse zum
Nestbau verwendet. | Mäatcuschek, Wien.
Schulz, Ulr. K. T. Ergebnisse meiner Zuchtversuche an Anthonomus
pomorum. Entomol. Blätter. IV. 1920. 16. Jg. S. 16—20.
Nach Verlassen des Winterquartiers fressen 55 und 2 9 noch
14 Tage an den blühbaren Winterknospen, da sie kein Reservefett mehr
haben, und damit sie geschlechtsreif werden. Die abgelegte Eizahl
beträgt 20—46. Die junge Larve schlüpft normal nach 8—10 Tagen,
bei Stubentemperatur von 17—19° aber schon nach 6—6,5 Tagen.
Sinkt im Freien die April-Temperatur zeitweise auf 2°, so schlüpft sie
erst nach 14—15 Tagen. Erfolgt die Blütenöffnung während der ersten
Lebenstage der jungen Larve, so erzeugt sie sich ein Schutzdach da-
durch, daß sie die Staubfäden mit Kot verklebt. Oft waren Mittelbildungen
zwischen echter Mütze und dem Schutzdache vorhanden. Also bedarf
die Larve unbedingt eines Schutzes. In aufgegangene Blüten gesetzte
Larven gingen, manchmal auch infolge naßkalten Regens, zugrunde.
Junge Larven kriechen nach Würmerart auf der Bauchseite; bei älteren
entwickeln sich auf dem Rücken Wülste, die wie Scheinfüße benutzbar‘
werden; die Tiere liefen nun auf dem Rücken. Imagines lassen sich
leicht aus den roten Mützen ziehen. Die Jungkäfer schälten am liebsten
Blattsubstanz von Apfelblättern ab; sonst befressen sie nur Blätter
der Birne und von Pirus baccata. Das Winterquartier wird schon Ende
Juni bezogen, wozu die abgeschälten Baumrinden im Zuchtkasten be-
nützt werden; hier müssen sie feucht gehalten werden. Hat der Jung-
käfer nichts zu fressen, geht er nach zwei Wochen zugrunde.
Matouschek, Wien.
Smits van Burgst, C. A. L. Bracon discoideus Wesm., een
parasiet van den appelbloesemkever (Anthonomus pomorum L.). (B.
Referate. 149
d., ein Parasit des Apfelblütenstechers). Entomol.
Berichten uitg. door de Nederlandsche Entomol. Vereen. 1917.
$. MesisV.eNt. 97.8.1383.
R Es wird der Nachweis erbracht, daß die genannte Schlupfwespe
. ein häufiger Parasit des bekannten schädlichen Rüßlers ist.
Matouschek, Wien.
s Ritehie, W. The Structure Bionomies and forest Importance of Cryphalus
abietis Rz. Beschreibung, Biologie und forstliche
Wichtigkeit des BorkenkäfersC. o.) Ann. appl. Biol.
Cambridge. 1919. V. Vol. S. 170—199.
Der in Schottland immer häufigere Käfer kefallt Arten der Gattungen
Abies, Picea, Pseudotsuga; A. pectinata wird bevorzugt. Es werden nur
Äste im Schatten und kränkliche Bäume befallen.
Matouschek, Wien.
Guyton, T. L. Controlling Asparagus Beetles. (Der Kampf gegen
die Spargelkäfer) Ohio Agric. Exper. Stat.-Bull. Nr. 6.
Juni 1919. S. 197—199. 2 Fig.
Sobald die Spargelknospen aus dem Boden hervorbrechen, kriecht
der Spargelkäfer aus seinem Winterversteck hervor. Eidauer 3—8,
Larvenperiode 10—14, Puppenruhe 8 Tage, Puppen 21%, cm tief in der
Erde. 3 Generationen, die 2. im Juli, die 3. im August. Abwehr: Ab-
streifen mit der Hand, Stäuben mit frisch gelöschtem Kalk im Morgen-
tau oder Abkehren der Larven bei sehr heißem Wetter. Man lasse
einige mit Arsengiften bestäubte Fangpflanzen stehen, die dan zer-
stört werden müssen. 4 Pf. Bleiarsenat + 1 Barrel luftgelöschten Kalk
in Staubform, oder 2 Pf. Bleiarsenat in 50 Gallonen Wasser bezw. Bor-
deauxbrühe mit Zusatz von 2 Pf. Seife wurden angewendet.
Matouschek, Wien.
Vayssiere, P. Ravages causes par le Labidostomis hordei F. dans un
vignoble du Maroc. (Verheerungen in einem marokkani-
schen Weinberge, hervorgerufen durch ZL, A) Bull.
Soc. Entom. France. Paris. 1919. S. 190—191.
Der genannte Blattkäfer ging in Marokko von der Gerste auf ein-
| heimische junge Weinstöcke über, an denen er im Frühjahr die frischen
Schosse abfrißt; die eingeführten Weinrebsorten sind verschont. Sollte
sich der Käfer zu einem Rebschädling ausbilden, so müßte ihm mit
Arsenbespritzung auf den Leib gerückt werden. Matouschek, Wien,
ar
Wradatsch, &. Der Werdegang eines Käfers. Deutschösterr. Monatsschrift
für naturwiss. Fortbildung. XV. 1919. S. 80—83. Originalfig.
Eine Monographie der Subcoccinella 24-punciata, welcher Käfer
auf Saponaria officinalis in Menge lebt. Die Larve frißt nicht nur auf
150 Feferate:
den Blättern dieser Art, sondern auch auf denen von Medicago sativa. -
wo der Schaden sehr groß sein kann. Matouschek, Wien.
Lüstner, G. Zwei wenig bekannte Walnußfeinde. Bericht d. Lehranstalt
f. Wein-, Obst- und Gartenbau zu Geisenheim a. Rh. 1919.
S. 125—128. 3 Fig.
A. Die Walnußbaummotte Grucilaria roscipennell« Hüb. Die
Raupe rollt die Blätter so ähnlich zusammen wie es @. syringella am
Flieder und Liguster tut. Die Rollen werden derart im Innern ausge-
fressen, daß nur die Oberhaut der Blattoberseite und die Rippen erhalten
bleiben. Es kcmmt auch zum Zusammenspinnen mehrerer Blätter.
Der eingerollte Blatteil stirbt ab und schwärzt sich. Die Rollen be-
herbergen bis zu 4 Raupen Die Raupe erzeust auch oberflächlich
Blattminen, die aufplatzen. Die Verpuppung erfolgt anfangs Juni
in Blattfalten, den erweiterten Minenenden und dem umgeschlagenen
Blattrand. Das Einsammeln und Verbrennen der Blattrollen ist die
einzige Gegenmaßnahme. In Wallis und Süd-Tirol ist der Schädling
häufiger, in Deutschland selten.
B. Die Trapezeule, (’alymniatrapezinaL. Die Raupe frißt vom Rande
her oder in der Blattspreite Löcher auf Juglans regia und J. monophylle.
Bekämpfung mit Uraniagrün. Matruschek, Wien.
Slavik, Viktor. Die Nonne. Die praktische Nonnenkontrolle im Walde
und wie man den Nonnenschäden vorbeugen kann. Allgem. Forst-
und Jagdzeitg. Wien 1920. 38. Jg. Nr. 15. S. 96—99. Nr. 17,
S. 110—111.
Beobachtungsort: Svetlä a. d. Sazawa. Zentralböhmen. Verf.
spricht sich angesichts der gegenwärtig wieder brennenden Nonnenfrage
auf Grund eigener Beobachtungen und Studien folgendermaßen aus:
1. Die Regierung möge Abstand nehmen, von den Forstverwaltungen
zu verlangen, die Nonne durch Absammeln in allen Entwicklungsstadien
zu vernichten, ausgenommen das Vernichten der erst ausgekrochenen
Räupchen, solange sie noch in Spiegeln zusammensitzen, weil selbst
durch fleißigstes Sammeln nur 2—3 % und das noch zumeist kränk-
liche Nonnenraupen vernichtet werden. 2. Abstand nehmen von Durch-
forstungen in bereits befallenen Beständen, da solche, im August — April
durchgeführt, für die Bekämpfung gleichgültig sind, wenn sie aber
zwischen April— August ausgeführt werden, die Nonnengefahr direkt
fördern. 3. Sie möge den Verwaltungen die Ausführung der Nonnen-
kontrolle auftragen a) mittels Raupenkotfängern mit der Bericht-
erstattung bis Ende Mai und Ende Juni, b) mittels Absammelns der
Nonnen auf.stehenden Bäumen, Berichterstattung bis Ende Juli, e) mit-
tels Absammeln der Nonnen auf gefällten Bäumen, Berichterstattung
Referate. 151
. bis 15. Juni, d) mittels Eiersuche dort, wo die Kontrolle a—c nicht
durchgeführt wurde; Berichterstattung Ende Dezember. Die ad b—c
gesammelten Nonnen müssen eingezwingert werden, damit die der
Nonne schädlichen Insekten zur Entwicklung kommen. 4. Die Kontroll-
resultate sind genau zu verzeichnen und aufzubewahren; säumige
Waldbesitzer sind zu bestrafen, die Kontrolle müßte sonst durch ein
Inspektionsorgan vollführt werden. 5. Nonnenrevisionen sind vorzuneh
men. 6. Rechtzeitiger Einschlag von bedrohten Beständen, vor allem
des Nonnenherdes. 7. Nur Winterdurchforstungen sind in befalle-
nen Beständen vorzunehmen, sonst allgemein fleißige Durchforstungen
(1—3 qm auf 1 ha der ganzen Waldtläche). 8. Sofortige Meldung über
Nonnenanflug aus fremden Revieren und Durchführung der Kontrolle d
bis Ende Dezember. 9. Fangbäume gegen Borkenkäfer in allen befallenen
Beständen, die gänzliche Entrindung alles im diesen erzeugten Holzes
und raschester Einschlag und die Entrindung der kahlgefressenen
Bestände. 10. Popularisierung des Vogelschutzes; der Abschuß des
Eichelhähers und anderer nützlicher Vögel ist zu verbieten. 11. Förderung
der Begründung gemischter oder Laubholzbestände. 12. Für die Erzeu-
gung eines guten Raupenleimes zur Isolierung befallener Bestände zu
sorgen. 13. Die Verwendung von Kindern unter 14 Jahren zum Nonnen-
sammeln zu bewillisen. 14. Zwangsweiser Besuch der Nonnenkonferenzen,
der Vorträge und Exkursionen ist dem Forstpersonale anzuordnen;
Verbreitung leichtfaßlicher Schriften über die Nonne und die Wald-
kontrolle. — Es ist hier unmöglich, die Muster für die einzelnen Kon-
trollarten anzuführen, ebensowenig die Begründung für diese. Betont
sei, daß die Leimung gesunder Bäume unnütz ist und daß der Punkt 6
der wichtigste ist. Matouschek, Wien.
Paillot, A. Contribution a l’etude des parasites microbiens des Insectes.
Etude de Bacillus hoplosternus Paill. (Beitrag zum Studium
der parasitären Mikroben bei Insekten. Studie
über B.h.). Ann. Inst. Pasteur. 1919. Paris. 8. 403—419. 8 Fig.
Der genannte Bazillus erwies sich gegen die Raupen des Nessel-
falters, braunen Bären und des Goldafters wirksam, und tötete diese
- binnen 20—24 Stunden. Ringelspinnerraupen gingen schon 15 bis
18 Stunden nach der Infektion ein. Der Schwammspinner erwies sich
als immun, gegen Käfer wirkte der Bazillus weniger stark.
Matouschek, Wien.
Dufrenoy, J. Les formes de degenerescence des chenilles de Cnetho-
campa pityocampa parasitees. (Die Entartungsformen der
befallenen Raupen von C. p.) Cpt. rend. Soc. biol. Paris,
1919. Nr. 9. S. 288—289.
N 3 a a
152 Referate.
Bakterien verursachen eine Verflüssigung des Leibesinhaltes der .
Raupen des Kiefernprozessionsspinners; Mykosen aber bringen eine
Mumifikation bei gewisser Erhaltung der Organformen hervor. Die
Seuchenerreger bei den oben genannten Raupen sind: Streptococeus
pityocampae, Bacterium pilyocampae und Beauveria SP.
Matouschek, Wien.
Dufrenoy, J. Sur les maladies parasitaires des Chenilles procession-
naires des pins d’Arcachon. (DieSchmarotzerkrankheiten
der Kieferprozessionsraupen vonArcachon). Compt.
rend. Acad. Sc. Paris. 1919. Nr. 26. S. 1345—1346.
Gegen den Kiefernprozessiousspinner erwiesen sich die Schimmel-
pilze aus der Gattung Beauveria als sehr stark wirkend: Falter und
Raupen wurden nach Berührung mit Sporen solcher Pilzkulturen bald
mumifiziert, ebenso die Maikäfereier. Widerstandsfähiger erwies sich
die Raupe des Weidenbohrers, doch ging sie auch jedesmal ein.
Matouschek, Wien.
Lüstner. Über die bisher in den preuß. Weinbaugebieten angestellten
wissensch. Versuche zur Bekämpfung des Heu- und Sauerwurms.
Centralbl. f. Bakt. Abtl. II. Bd. 50, 1920. S. 88—175.
Auf Grund einer Aufstellung aller von 1898 an in den preuß. Wein-
bau;ebieten angewandten oder vorgeschlagenen Mittel zur Bekämpfung
des Heu- und Sauerwurms kommt Verf. zu der Ansicht, daß die meisten
der cbemischen Mittel und eine Anzahl neuerdings vorgeschlagener
mechanischer Maßnahmen (z. B. Fang mit Lampen, Fangbüchsen,
Klebbändern) sich nieht bewährt haben. Andere Mittel sind zwar an
sich wiıksam, können aber aus irgend welchen Gründen nicht praktisch
und in größerem Maßstab verwendet werden, wegen zu hoher Kosten
oder wegen Mangel an geschultem Personal. Die einzigen Mittel, die
sich als brauchbar erwiesen haben, sind Spritzmittel, die Nikotin und
Schmierseife enthalten. Beide sind Kontaktgifte, ersteres auch ein
Magengift. Infolge ihreı guten Benetzungsfähigkeit können sie schnell
in die Gespinste eindringen und mit Eiern und Würmern in innigste
Berührung treten, wobei sie teils durch Ätzwirkung, teils durch Ver- -
stopfung der Atemlöcher tödlich wirken. Schmierseifenlösung, die bei
3 %, schädigend auf die Reben wirkte, wird jetzt in 0,25 %iger bis 0,5 %iger
Lösung mit gutem Erfolg verwendet, Nikotinlösung in 1,5 % und 1%
Mischung. In Verbindung mit 1%iger Kupferkalkbrühe dienen beide
Stoffe auch zur Bekämpfung der Peronospora und von Botrytis cinerea,
Von fertigen Mitteln wirkt Elkotin eben so gut wie Nikotinseifenkupfer-
kalkbrühe, Golazin weniger gut; Nikotinpulver wirken nicht sicher,
da sie Tau oder Regen zu ihrer Lösung voraussetzen. Gegen die erste
> da
Pr -
*
x . \
Referäte. 153
Wurmgeneration wirkt die Nikotinseifenkupferkalkbrühe nicht so sicher
wie gegen die zweite, daher erklärt sich ihre späte Einbürgerung in die
Praxis, da man früher nur die erste Generation (den Heuwurm) damit zu
bekämpfen pflegte. Von der Bekämpfung des Sauerwurmes mit chemi-
schen Mitteln sah man ab, da man befürchtete, ihr Geruch und Ge-
schmack, insbesondere der des Nikotins, könne sich dem Wein mitteilen.
Es ist jedoch einwandfrei festgestellt, daß dies nicht der Fall ist, und der
ausgedehntesten. Benutzung der Nikotinseifenbrühen steht nichts mehr
im Wege. v. Bronsart.
‘Glindemann. Die Bekämpfung des Fichtennadel-Mark-Wicklers. Bericht
d. Lehranst. f. Wein-, Obst- und Gartenbau zu Geisenheim
a. Rh. 1919. S. 75—76.
Tortrix pygmaeana trat auf Picea pungens glauca und P. alba
zum zweitenmal stark auf, sodaß es zur Entblätterung ganzer Pflanzen
im Parke der Lehranstalt kam. Bekämpfung gelang halbwegs in der
Flugzeit des Schädlings im April mittels einer Quassia-Schmierseifen-
lösung von 800 g Quassiaspänen in 100 Liter Wasser gekocht und mit
800 g guter Schmierseife verrührt. Schwächere Lösungen waren ganz
‚erfolglos. Matouschek, Wien.
‘Sanders, 6. E. and Dustan, A. &. The Apple Moth and their Control
in Nova Scotia. (Der Apfelknospenwickler und seine
Bekämpfung in Neuschottland). Canada Dep. agric.
Entom. Res. Ottawa 1919. Bull. 16. 39. S. 14 Fig.
Von. den vier im Gebiete beobachteten Knospenwicklern richtet
Eueosma (Tmetocera) ocellana den größten Schaden an. Die vier Arten
werden in jeder Hinsicht miteinander verglichen. Ihre Räupchen über-
wintern hinter Rindenschuppen, an den Fruchtspießen und anderswo
am Baume. Erfolgreiche Abwehr: Zwei Spritzungen mit Na-Sulfid
und Kalkarsenat vor der Blüte; 75 % werden vernichtet, der Ertrag
um 22,5 % gesteigert. Bleiarsenat und Kalkzusatz ist auch so günstig.
Eine Na-Sulfidbrühe mit Nikotinsulfat- und Fischölzusatz vor der
Blüte wirkt gleichzeitig gegen die Wickler, Spannerraupen, den Apfel-
wurm usw. Die parasitierenden Schlupfwespen sind verzeichnet.
Matouschek, Wien.
'Smits van Burgst, C. A. L. Sluipwespen, gekweekt uit de dennenlotrups
(Evetria Buoliana Schiff.); Perilampus batavus n. sp. (Schlupf-
wespen, gezogen aus dem Kleinschmetterling E.B.;
Peril. batavus n. sp... Eintomol. Berichten uitg, door de
Nederland. Entom. Vereen. 1918. Deel V. Nr. 101. S. 63—64.
Die genannte Evetria wird außer von 13 Schlupfwespen auch von
‚der Chaleidide Perilampus batavusn.sp. besiedelt. Matouschek, Wien.
154 Referate.
Me Laine, L. S. The European Cornborer, Pyrausta nubilalis Hbn., a
new and most dangerous Pest. (Der europäische Mais-
zünsler P.n.,ein neuer undsehr gefährlicher Schäd-
ling). Agric. Gaz. Canada 1919. Bd. 6. S. 443 —446. 3 Fig.
Der Schädling wurde vor kurzem aus Europa nach Nerd-Amerika
eingeschleppt; deshalb gibt Verf. für die Landwirte eine genaue Be-
schreibung von ihm. Matouschek, Wien.
Europäische „Maisbohrer“, P. n.) Journ. Econ. Entom.
XII. 1919. S. 408—409.
Der genannte europ. Maiszünsler wurde 300 Meilen von allen übrigen
bekannten Iuvasionspunkten, im Erie County, gefunden. Vermutlich
Einschleppung durch die Eisenbahn. Im Staate NewYork ers:heint
mitunter nur eine Generation im Jahre. Matouschek, Wien.
Dendy. A. and Elkington, H. D. On the Phenomenon known as ‚„Webbing‘“‘
in stored Grains. (Über die Erscheinung, „das Gewebe“
senannt, auf lagerndem Getreide) Rep. Grain Pest
(War) Committee. R. Soc. London. 1919. Nro. 4. S. 14—17.
Durch Überwandern von Tausenden von Raupen der Ephestia
elutella (Mehlmotte) werden Haufen eingelagerten Getreides oberfläch-
lich mit einem schleierartigen Gewebe überzogen. Dieses Gewebe bildet
eine gute Falle für Getreidekäfer und andere Schädlinge. Die Raupen
verursachen am Lagerkorn nie sehr großen Schaden.
Matouschek, Wien.
Weiß, H. B. Tinea cloacella breed from Fungi. (7.c. aus Pilzen
gezogen.) Entomol. News Philadelphia. XXX. 1919. S. 251-252.
In Polyporus sulphureus auf einer Telegraphenstange in New-
Jersey wurde die Motte als neuer Bürger der U.S.A. festgestellt. Die
Art überwintert als Raupe und wird in Europa und Kanada auch in
Polyporus tsugae auf Hemlock und Kie’ern gefunden. Die verschiedenen
Entwicklungsstadien werden beschrieben. Matouschek, Wien.
Me Colloch, J. W. Variations in the Length of the Flax Seed Stage of
the Hessian Fly, (Abänderungen in der Dauer des Lein-
samen-Zustandes der Hessenfliege). Journ. Econ.
Entom. 1919. Vol. XII. p. 252—255.
Alle Entwicklungsstadien der Hessenfliege weisen bezüglich ihrer
Dauer eine weitgehende Variabilität auf, die bei der flachssamen-
artigen Puppe am größten ist. Der Unterschied in der Dauer des Puppen-
stadiums wurde zwischen 7 Tagen als Minimum und 182 Tagen als
Referate. , 155:
Maximum festgestellt. Die Puppe besonders ist gegen Witterungs-
extreme widerstandsfähig. Matcuschek, Wien.
Stäger, R. Einige Beobachtungen an der Made von Anthomyia rumicis
Bouche. Societas entomol. 1918. 33. Jg. S. 9—10, 15—16.
Die genannte Made erzeugt typische Blasenminen, die Verf. bei
Rumex alpinus auf der Fiescher-Alp in Oberwallis (1850 m) in Menge
sah. In seinem Berner Garten miniert die Made regelmäßig nur die
sroßen Grundblätter des R. obtusifolius. Die Larve frißt nur das
Palissadengewebe, sodaß das Blatt mit dem intakten Schwammparen-
chym weiter atmet und arbeitet; die abpräparierte obere Epidermis
schützt gegen Vertrocknung. Eine Mine enthält eine bis mehrere Maden,
da die Maden verschiedener Gelege beim Minieren zusammenstoßen.
Das Tier hat nur 1 Generation, das Lärvchen scht von der Stelle, wo
. das Ei auf der Blattunterseite liegt, direkt ins Palissadengewebe. Alle
Larven im Gange arbeiten auf einmal, dann wird eingehalten, verdaut —
und die Arbeit beginnt aufs neue. Die der Blattmine entnommene Made
dringt sofort in ein anderes Rumex-Blatt ein — und dies zu wiederholten
Malen. In der Natur wird dies kaum vorkommen, da das große Blatt
viel Platz für viele Maden hat. Matouschek, Wien.
Stokey, E. R. Anew Root Maggot Treatment. (Eineneue Bekämpfung
der Wurzelmade). Journal Econ. Entomolog. 1919.8. 219— 220.
Gegen die Larven der Phorbia brassicae (Kohlfliege) erwies sich
ein grünes Teeröl am besten. Anthrazenöl wurde mit 80 Teilen Erde ge-
mischt und um den Wurzelhals der zu schützenden Pflanzen sofort nach
dem Auspflanzen gestreut; 1 Gallone für 200 Pflanzen Boraxlösung,
NE sonst gegen Stubenfliegen nützt, erwies sich hier als zwecklos.
Matouschek, Wien.
‚Metcall, ©. L. Eumerus strigatus again. (Gegen E.) Entom. News
Philadelphia. 1919. Bd. 30. S. 170—174.
Erst seit 1910 fällt die genannte Narzissenfliege in Amerika auf.
Außer Narzissen werden Zwiebelgewächse, Iris, Hyazinthe, Ama-
ryllis befallen. Die Entwicklungsgeschichte der Fliege ist im Vergleiche
zu Merodon equestris geschildert. Bekämpfung: Verbrennen der be-
fallenen Zwiebeln, tiefes Bodenstürzen im September— Oktober.
Matouschek, Wien.
Sasscer, E. R.and Borden, A. D. The Rose Midge. DieRosenmücke).
U. S. Dep. Agric. Washingt. Bull. 778. May 1919. 8 S. 2 Fig.
Neocerata hodophaga zerstört Blüten und Laubknospen an Glas-
hausrosen. Gegenmittel Tabakräucherungen, Tabakstaubgaben dem
Boden oder Anwendung von 4—10 iger Petroleumemulsion.
Matouschek, Wien.
156 Referate.
Baudys. E. a Vimmer, Ant. O hälkäch a hälkotvorcöch na 6eskych ost-
rieich. (Über Gallen und Gallenerzeuger auf Oarex-
Arten des Landes Böhmen). Cäropis tesk. spolicu entomol.
Prag. 1919. 16. Jahrgang. S. 40—60. Viele Figuren.
Der Beginn einer monographischen Beschreibung der Gallen und
deren Erzeuger auf Carex-Arten des genannten Gebietes. Vorläufig
werden berücksichtigt: (arex remota, C. Davalliana, C. praecox (mit
vielen Gallen, darunter solche, die zurückzuführen sind auf Hormo-
myia Frireni Kff., H. Kneuckeri Kff. und eine neue Gattung und Art,
«lie vorläufig nicht benannt wird), €. Goodenoughnr (Erzeuger der mannig-
faltigen Gallen teils unbekannter, teils Pseudohormomyia granıfex Kff.,
Hormomyia Frireni, Dichroma gallarum, Dishormyia cornifex), ©. flacca
(Pleuroceeidia der Blätter, zum Teile auf bekannte Erzeuger, teils auf
die Gallmü:ke Amaurosiphon Baudysi Vim. n. sp. und Acrocecidia des
Stengels, teils auf Hormomyia cornifex zurückzuführen). — Die Figuren
bringen Gallen und deren Erreger im Einzelnen.
Matouschek, Wien.
Guyton, T. L. Nicotine Sulfate Solution as a Control for the Chrysanthe-
mum Gallmidge, Diarthronomyia hypogaea H. Lw. (Nikotinsulfat-
lösung Aur Bekämpfung der Chrysanthemum-Gall-
mücke D. h) Journal Econ. Entom. 1919. VII. Vol. Nr. 2.
S. 162—165. 1 Taf.
0,2% Nikotinsulfat mit Fischölseifenzusatz (1,03 auf 1 Gallone)
ist gegen die genannte Chrysanthemen-Gallmücke erfolgreich, wenn
die Bespritzuigen alle 4—5 Tage wiederholt werden und die ganze
Pflanze völlig benetzen. Matouschek, Wien.
Hawley, J. M. A Note on Temperature in Relation to Sciara coprophila
Lint. (Notiz über die Temperaturen bei der Entwick-
lung von S.c.). Journ. Econ. Entom. 1919. Vol. -12. 8. 271.
selegentlich der Beobachtungen über das Wachstum von Bohnen
bei verschiedenen Temperaturen ergab sich als das Vermehrungs-.
optimum für den genannten Schädling 76—91° F (24—33° C); der
Befall kann schon bei 60—65° F (15—18° C) Platz greifen, doch ver-
mehrt sich da das Tier recht langsam. Matouschek, Wien.
Laubert, R. Rätselhafte Schädigungen junger Aralien- und Evonymus-
blätter. Gartenwelt. 24. 1920. S. 289—290.
Nicht bloß an zahlreichen weichblättrigen Zier- und Nutzpflanzen,
sondern auch an der lederblättrigen Arala Stieboldii und Evonymus
japonica werden die jungen Blattanlagen durch Lygus sp. zuweilen
stark verunstaltet. Angeraten wird Absammeln der Schädlinge, In-
sektizide, nach Seibel auch wiederholtes Bestäuben mit Schwefel-
pulver. Laubert.
Referate. 157
Fluke, C., L. Does Bordeaux Mixture repel the Potato Leaf-Hopper ?
(Wirkt die Bordeaux-Brühe gegen den Kartoffel-
Blattspringer?) Journal Eecon. Entom. 1919. Vol. XI.
S. 256 —257.
Bordeauxbrühe mit Zinkarsenat gegen die Spitzenbräune durch
Empoasca mali (Blattseringer) auf Kartoffeln verspritzt, ergab bessere
Erfolge als Nikotin (,‚Black leaf 40°) und übt entschieden eine ab-
schreckende Wirkung auf den Schädling aus.
Matouschek, Wien.
Andres, Ad. Die Durchgasung von Gewächshäusern mit Blausäure zur
Vernichtung von Blattläusen und anderen Schädlingen. Die Garten-
welt 1919. 28. Jahrg. S. 189—140. |
Solche Versuche hat Verf. an Farnen, Kakteen, Pelargonium,
Geranium, Begonia usw. gegen Blattläuse und Pseudococeus eitri durch-
geführt. Er empfiehlt eine Dosierung von 0,2—0,3 Vol.-Proz. mit 1, stün-
diger Wirkungsdauer, wodurch diese Schädlinge getötet, die Pflanzen
aber nicht geschädigt werden. Zur Bekämpfung der Blutlaus sind
0,5 Vol.-Proz. und die Einwirkungsdauer von %-—1 Stunde nötig.
Matouschek, Wien.
Hodgson, R. W. Fighting the Walnut-Aphid. (Der Kampf gegen
die Wallnuß-Blattlaus). Exper. Stat. Record. Washington
D. ©. XLI. Okt. 1919. S. 457—460.
Gegen O'hromaphis juglandicola (Walnuß-Blattlaus) wird mit Erfolg
das Bestäuben mit einem Pulvergemisch aus 74 %, Kaolin und 24 %,
hydratisiertem Kalk (Ätzkalk), das mit 2 %, Nikotinsulfat besprengt
wurde, ausgeübt. Man verstäubte mittels eines 3 pferdigen Gasolin-
motors. Bei Aufwand von 2—3 Pfund für einen Baum wurden 95 %,
der vorhandenen Blattläuse getötet. So kann man täglich 20—40 Acres
behandeln; nach wenigen Minuten fallen die Läuse ab. Um den ‚‚neuen
Apfelwickler‘‘ gleichzeitig zu bekämpfen, füge man Bleiarsenatpulver
der obigen Mischung zu. Matouschek, Wien.
Lüstner, G. Starke Schäden an Fichten und Tannen, verursacht durch
die Blattlaus Myzaphis abietina Walker. Bericht d. Lehranst. f.
Wein-, Obst- und Gartenbau zu Geisenheim a. Rh. 1919.
S. 130—131.
In Wiesbader trat die Laus stark schädigend auf Prices pungens
glauca, in Baden-Baden an dieser, P. sitchensis, P. excelsa, Abies
coerulea und A. Engelmanni auf. Die Nadeln werden infolge des Saugens
braun und fallen ab (Mai). Bei Metz trat die Laus nach Börner 1916
auch auf P. alba auf. Bespritzungen mit Schwefelleber und Lysol
waren wirksam (bei hohen Bäumen leider nicht anwendbar), sonst
Referate.
0,0)
15
eignet sich auch Tabakextraktbrühe (1—2 %ig) und -Schmierseifen-
brühe (1%, kg Tabakextrakt und 1 kg Schmierseife auf 100 Liter Wasser).
Matouschek, Wien.
Lüstner, 6. Abnorme Eiablage der Schmierlaus der Rebe, Dactylopius
vitis. Bericht d. Lehranstalt f. Wein-, Obst- und Gartenbau zu
Geisenheim a. Rh. 1919. S. 1283—129. 1 Fig.
Sommer 1915 legten die Weibchen der Laus ihre Eier nicht, wie
normal, auf die Blattunterseite, sondern an geschützte Stellen der
Pfähle; die sackartige Hülle fehlte dabei. Die Eier bildeten kleine,
gelbliche Häufchen. Die Larven verteilten sich auf die Pfähle und von
da auf die Rebenblätter. 1916 (ein feuchteres Jahr) fand man nie die
Eier auf den Pfählen dieses Weinberges.. Matouschek, Wien.
Woglum, R. S. A Dosage Schedule for Citrus Fumigation with liquid
hydrocyanic Acid. (Eine Dosierungstabelle für die Be-
räucherung von Citrus-Bäumen mit flüssiger Blau-
säure.) Journal Econ. Entomol. 1919. XII. S. 357—363.
Vergleichende Versuche ergaben beim Kampfe gegen die Schild-
läuse Saissetia oleae, Ohrysomphalus aurantir und Lepidosaphes beekit,
daß erst 18 ccm von der flüssigen Blausäure in der Wirkung 1%, Na-
Cyanid gleichkommen. Die Topfmethode (Erzeugung des Gases aus
Na-Cyanid) erwies sich bei niedriger Temperatur und kleinen Bäumen
immer noch der Methode mit flüssiger Blausäure als überlegen.
Matouschek, Wien.
Hempel, Adolpho. Descripcäo de duas novas especies de Coccidas.
(Beschreibung zweierneuer Cocciden-Arten). Revista
do Museu Paulista, Sao Paulo. Bd. 11. 1919. S. 453—457. 1 Taf.
Eriococeus coffeae n. sp. schädigt KRaffesträucher bei Sao Paulo
und bewohnt meist die Zweige. Diaspis flava n. sp. lebt auf Blättern
von Waldbäumen in Campinas. Die Diagnose beider Schädlinge ist
englisch verfaßt. Matouschek, Wien.
Chittenden. F. H. Control of the Orion Thrips. (Thrips tabaci Lindem.)
(Kampf gegen den Zwiebelblasenfuß TA. t) U. S.
Dep. Agric. Washington. Farmers Bull. Nr, 1007. 1919. 16 8.
11 Figuren.
In der Union beträgt der jährliche Schaden an den Zwiebeln, hervor-
gerufen durch den genannten Blasenfuß, 450 000, an den Gemüsepflanzen
aus der Gruppe der Kreuzblütler und Kürbisgewächse 600 000 Dollars.
‚Reine Wirtschaft, geeignete Fruchtfolge, Bespritzen mit Nikotinsulfat.
Matouschek, Wien.
Referate. 159
Zappe, M. P. Occurrence of the European House Cricket in Connecticut
(Gryllus domesticusL.). (Auftreten der europäischen Haus-
srille.) 18. Rep. Connecticut. State Entom. for 1918. Conn, Agriec.
Exp. Stat. Bull. Nr. 211. 1919. S. 313—316.
Das Tierchen ist in (onneetieut ein Schädling. Es kann zum Ver-
schwinden gebracht werden durch einen Borax- und Sublimatköder
mit Mehl und Bananen. Matouschek, Wien.
Uzel, H. Der Tausendfuß Blaniulus qguttulatus Gerv., ein Schädiger
der Zuckerrübe. Zeitschrift für Zuckerindustrie d. Cechoslov.
Republ. 1920. Prag. XLIV. S. 299—300.
Auf einem Rübenfelde zu Neubydzow (Böhmen) traten Ende April
1920 Tausende von Exemplaren des genannten: Tausentüßlers auf.
Wie der Schädling Julus unilineatus Koch, so gelangt auch Blaniulus
mit Stallmist auf das Rübenfeld. Jablonowski teilte aus Ungarn
dem Verf. mit, daß die Tausendfüßler auch dort in Menge leben, wo auf
das Feld vom Ufergestrüpp oder vom Walde aus Laub herabfällt, das
in Fäulnis übergeht. Julus wandert in Ungarn kilometerweit von einem
Feld zum anderen. Verf. empfiehlt, das heimgesuchte Feld zu walzen,
weil der Zutritt zu den jungen Pflanzen oder keimenden Samen durch
den harten Erdboden hindurch erschwert wird. Das Sammeln des sehr
kleinen Blaniulus ist unmöglich; mit Kartoffel läßt er sich hinwieder
ködern, die Köderung mit toten Regenwürmern empfiehlt sich nur
-auf Gartenbeeten. Fr. Schmitt gibt an: Wo eine zweite Rübensaat
erfolgen kann, dort weiche man Rübensamen in einer Lösung von fünf
Teilen Bittersalz und 1 Teil Karbolsäure in 100 Teilen Wasser 20 Minuten
auf. Matouschek, Wien.
Yagi. Nob. Preliminary note on the Life-Period of the Bulb Mite, Rhizo-
glyphus echinopus. (Vorläufige Bemerkung über die
Biologie der Zwiebelmilbe Ah. e) Bericht d. Ohara-
Instit. £. landw. Forschg. in Kuraschiki, Japan. 1918. Bd. 1.
S. 349—360. 1 Taf. Figuren.
Die Milbe häutet sich in beiden Geschlechtern zweimal. Die Gene-
rationsdauer ist im August 10 Tage, im Juli 15, im Juni 20. Die Le-
bensdauer der Tiere ist stark von der Temperatur abhängig. Wirt-
pflanzen sind: Tulpe, Hyazinthe, Amaryllis, Lilie, Dahlie, Kartoffel,
Knoblauch, Roggen, Gerste, Weizen, Üentaurea jacea, Tragopogon
pratense, Ithyophallus impudieus, Orchideen, (anna, Paeonia und Wein-
stock. Auf den Wurzeln dieses fand Verf. zwischen den Phylloxera-
Larven auch die obengenannten Milben, Gamasus und Tydıus-Arten.
160 Referate.
Es ist sicher, daß Sporen von Fusarium-Pilzen durch die Milben über-
tragen werden. Die Hyphen des Pilzes können Milben abtöten.
Matouschek, Wien.
Het Stengelaaltje. (Das Stengelälchen), Phytopath. Dienst.
Vlugschr. 19. XII. 1919. Wageningen. 6 S.
Die Schadensbilder an den verschiedensten Kulturpflanzen, erzeugt
durch Tylenchus devastatrix. werden beschrieben. Beste Abhilfe:
Fruchtwechsel mit wenig anfälligen Pflanzen, z. B. mit Weizen, Gerste.
Kohl, Knollen- und Wurzelfrüchten, was namentlich bei schweren
Lehmböden ins Gewicht fällt. Sommerroggen leidet weniger als Winter-
roggen. Rasche Überdüngung mit Chilisalpeter hilft etwas; Einackern
ist bei starkem Befalle vorzuziehen. Dagegen ist die tiefgründige Boden-
bearbeitung zu verwerfen. Stets sind anfällige Unkrautpflanzen nicht
außer Acht zu lassen. Matouschek, Wien.
Byars, L. P. Experiments on the Control of the Root-Knot Nematode,
Heterodera radicicola (Gr.) M. I. The Use of hydrocyanic acid Gas
in loam Soil in the Field. (Versuche zur Bekämpfung
des Wurzelälchens AH. vr. 1. Die Anwendung des
Blausäuregases in lehmiger Erde). Phytopathology.
1919. S. 93-103.
Blausäuregas ist gegen das Wurzelälchen das beste Bodendesinfek-
tionsmittel, aber bei Lehmböden nicht von großer Bedeutung. Bei
anderen Böden bewährte sich das Gift in pulverföimiger und tlüssiger
Form gleich gut, 3690— 5400 Pfd. auf den Acre. Matouschek, Wien.
Ramsbottom, J. K. Experiments on the Control of Narcissuseelworm in
the Field. (Versuche zur Bekämpfung des Narzissen-
älchens im Freien.) Journ. Royal Hortic. Soc. London. 1919.
XLIV. S. 68—72. 1 Taf. 1 Fig.
Gegen Tylenchus devastatrix bei Narzissen haben sich Bodendes-
infektionen mit verschiedenen chemischen Mitteln als unzulänglich
erwiesen. Nach verseuchten Narzissen wird nur die Küchenzwiebel
von Älchen stark befallen, während die übrigen Pflanzen verschont blei-
ben. Es scheint die von Ritzema Bos vermutete Rassenspezifizierung
des Älchens stattzufinden. Matouschek, Wien.
Verlag von Eugen Ulmer, Stuttgart. — Druck von Ungeheuer & Ulmer, Ludwigsburg.
Originalabhandlungen.
Untersuchungen über einige Septoria-Arten und ihre
Fähigkeit zur Bildung höherer Fruchtformen. Ill und IV.
Von F. Laibach.
Mit 14 Abbildungen im Text.
III.
Septoria aceris (Lib.) Berk. et Br. und die übrigen Ahorn-Septorien.
Wie die auf verschiedenen Sorbus- und Pirus-Arten vorkommen-
den Septorien nach der ersten dieser Mitteilungen ') sich im wesent-
lichen durch die Sonderanpassung ihres Parasitismus an eine be-
stimmte Wirtspezies und nur wenig durch morphologische Eigen-
tiimlichkeiten unterscheiden, so finden wir eine Parallele zu diesem
Verhalten bei den Ahorn-Septorien. Auch auf der Gattung Acer
findet sich eine Anzahl Septoria-Arten, die in morphologischer Be-
ziehung eine so weitgehende Übereinstimmung zeigen, daß man un-
willkürlich auf ıhre Entstehung aus einer gemeinsamen Ausgangs-
form hingewiesen. wird.
Nach v. Höhnel?) sollen sämtliche (nicht weniger als 32) auf
Ahornblättern als Septoria, Septogloeum, Phleospora und Cylindrosporium
beschriebenen Pilze zur Gattung Septoria gehören und die europäischen
Formen nur drei Arten darstellen, nämlich Septoria acerina Sace. (auf
Feldahorn), S. pseudoplatani Roberge (auf Bergahorn) und 8. aceris
(lab.) B. et. Br. (auf Berg- und Spitzahorn).. Außerdem sollen die
als Gloeosporium acerinum Westend. und @!. acericolum Allesch. be-
schriebenen Pilze mit 1- und 2zelligen Konidien Kümmerformen der
Septoria aceris (lab.) B. et Br. sein‘). Derselbe Autor bringt an
anderer Stelle die Ahorn-Septorien mit Carlia-Arten in Zusammen-
hang), ohne eine nähere Begründung dafür anzugeben und ohne zu
9 Laibach, Zeitschrift f. Pflanzenkrankh. XXX, 212 ff. (1920).
°, Ber. d. Deutsch. Bot. Gesellsch. XXXIV, 315 (1920).
2,3... 0,,- 010;
*) a.a. O., 315. Nach v. Höhnel (Ber. d.. Deutsch. Bot. Gesellsch. XXXV,
627. 1917) soll Carlia Rabh.-Bon. —= Mycosphaerella Johanson sein. Vgl. dazu
die Bemerkung Petraks (Ann. myc. XVII, 70, Fußnote 2, 1919), der ich nur bei-
pflichten kann. Eine nochmalige Umbenennung der Mycosphaerella-Arten in
Carlia halte ich auch deshalb für überflüssig, da eine Aufteilung der Gattung
unbedingt notwendig und ja auch schon vorgeschlagen ist.
Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXXI. 1]
162 Originalabhandlungen.
erwähnen, welche der auf Ahornblättern bekannten (arlia-Arten als
Hauptfruchtform in Betracht käme. Von Diedicke!') waren schon
- vorher die entsprechenden Septorien in die Gattung Uylindrosporium
gestellt und ebenfalls drei europäische Arten unterschieden worden,
nämlich Ü, acerellum (Sacc.) Died. (auf Acer campestre), C. platanoidis
(Allesch.) Died. (auf A. platanoides) und ©. psendoplatani (Rob. et Desm.)
Died. (auf A. pseudoplatanus). Kürzlich hat dann Petrak°) die von
Diedicke fallen gelassene Gattung Phleospora wieder zu Recht be-
stehend erklärt und die Ahornpilze dieser Gattung zugewiesen.
Aus diesen Angaben ersieht man, daß die Synonymieverhältnisse
ebensowenig wie der- vollständige Entwieklungsgang der genannten
Pilze als geklärt betrachtet werden können, weshalb mir eine ge-
nauere Untersuchung wünschenswert erschien.
Den Anlaß dazu gab die Auffindung eines Ahornblattpilzes, den
ich im Oktober 1918 auf einer Exkursion nach dem Westerwald be-
obachtete. Ich fand ihn auf der Unterseite einiger schon zu Boden
gefallener Blätter mehrerer Bergahornbäume an der Straße Hachen-
burg-Korb, die im übrigen ihr Laub noch vollständig trugen. Es
handelte sich, wie sich später bei der mikroskopischen Untersuchung
herausstellte, um eine P’hyllostiet« mit bakterienartigen Konidien, die
sogleich bei mir den Verdacht erregte, daß sie als Spermogonienform
zu einem Askomyzeten gehöre. Auf den im Freien überwinterten
Blättern trat denn auch im Frühjahr eine Mycosphaerella auf, die
allen Anschein nach mit der Phyllostieta« im Zusammenhang stand.
Durch Infektionsversuche mit Askosporen wurde dann als zweite
Nebenfruchtform eine Septoria nachgewiesen, die ich auf meinem im
Herbst gesammelten Material nicht beobachtet hatte, aber im näch-
sten Herbst (1919) und vor allem im darauffolgenden Sommer (Anfang
August 1920) auf den Blättern kleinerer Bäume an einem Waldrand
in der Nähe des oben erwähnten Fundortes reichlich feststellte. So
konnten die im wesentlichen im Frühjahr 1919 schon feststehenden
Resultate in den nächsten Jahren nachgeprüft und vervollständigt
werden.
Die Konidienform.
Die Sommerform des Pilzes verursacht auf den Blättern des
Bergahorns unregelmäßige, kleine, nur ein bis wenige Millimeter im
Durchmesser messende, braune Flecken, die meist über das ganze Blatt
zerstreut sind und durch Zusammenfließen mehrerer einen größeren
Umfang annehmen können. Auf der Unterseite der Flecken, seltener
auf der Oberseite, entstehen zerstreut, in meist geringer Zahl die
2) Ann. mye. X, 486 (1912); Pilze IX, 840 (1915). x
°) Ann. myc. XVII, 80 f. (1919).
EB
. zylindrisch, gerade oder
Laibach. Untersuchungen über einige Septoria-Arten. 163
Fruchtlager. Beim Absuchen der Flecken mit der Lupe werden sie
leicht übersehen, da sie viel weniger auffällig sind als die der meisten
anderen Septoria-Arten. Es rührt dies von dem gänzlichen Fehlen
eines Gehäuses her. Auf dünnen Blattquerschnitten kann man sich
davon überzeugen und feststellen, daß die 110-140 « im Durch-
messer messenden, nur wenig in das Blattgewebe eingesenkten
Fruchtlager aus einer dünnen, basalen Hymenialschicht kleiner, farb-
loser Zellen bestehen, aus der die kurzen, spitzen Sterigmen hervor-
gehen (Abb. 1). Nach außen sind die Lager nur von der abgestor-
benen und später auf-
platzenden Epidermis be-
deckt. Die Konidien sind
I ET
NIE ff
meist etwas gekrümmt
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oder gewunden, nach den Y
£
Enden zu wenig ver-
jJüngt, farblos, fast aus-
nahmslos mit drei Quer-
wänden versehen und
an diesen meist etwas
eingeschnürt (Abb. 2). Die Größe beträgt 33—50 : 2'1/,—5 u. Wegen
des Mangels eines Gehäuses um die Konidienlager und wegen des früh-
zeitigen Aufreißens der sie bedeckenden Epidermis werden die Konidien
im Gegensatz zu denen anderer Sepforia-Arten sehr bald nach ihrer
Bildung frei und kommen auf die Oberfläche der Blätter
zu liegen, wo sie bei trockenem Wetter zu kleinen,
aber durch ihre rötliche Färbung auffallenden, wachs- ( \
artigen Krusten zusammenkleben. Man findet sie k j
Abb. 1. Septoria aceris. Querschnitt durch ein
Konidienlager. 20 :HE.
häufig schon in den ersten Stadien der Keimung, was
sich in einer Anschwellung der einzelnen Zellen
äußert. Auf solche Konidien beziehen sich daher
auch wohl die oberen Maße für die Dicke und die
stärkere Einschnürung an den Querwänden. Zwischen Abb. 2. Septoria
den abgestorbenen Zellen des Blattgewebes im Bereiche «is. a
der Flecken sieht man dünne, farblose Hyphen des Be
Pilzes verlaufen,
Die Benennung der Konidienform, die übrigens in allen Punkten
größte Ähnlichkeit mit der schon genauer untersuchten Phleospora ulmi
(Fries) Wallroth aufweist '), und ihre Synonymie sollen unten in einem
besonderen Abschnitt im Zusammenhang mit den übrigen auf Ahorn-
Arten beschriebenen septoriaartigen Blattpilzen behandelt werden.
'ı) Vgl. Klebahn, Jahrb. f. wiss. Bot. XLV, 492 ff. (1905).
164 Originalabhandlungen,
Die Mikrokonidienform.
Schon Ende Juli kann man an Blättern des Bergahorns, die
Septoria-Flecken aufweisen, beobachten, daß sich in der Nachbarschaft
der letzteren von Blattnerven begrenzte Felder dunkler färben und
sich dann, vor allem im durchfallenden Lichte, von dem übrigen
Blattgewebe scharf abheben, so daß die Blätter nun mosaikartig aus
dunkleren und helleren Teilen zusammengesetzt erscheinen. Das
wird im Herbste noch auffälliger, weil dann die unbefallenen Blatt-
partien heller werden und dadurch noch mehr mit den von Pilzmyzel
durchwucherten kontrastieren. Bei den neu entstandenen Blattflecken
handelt es sich nicht um neue Septoria-Infektionen, sie werden viel-
mehr offenbar von dem im Blattgewebe weiter um sich greifenden
Septoria-Myzel hervorgerufen. Auf der Unterseite der alten und neuen
Flecken treten dann im Herbst, wenn die Konidienlager schon meist
entleert sind und undeutlich zu werden beginnen, massenhaft kleine,
mit schwacher Lupenvergrößerung gut erkennbare, schwarze Pykniden
auf, die in kleinen Zwischenräumen dicht beieinander stehen, sich
auch nicht selten mit ihren Wänden berühren. Sie sind von etwa
kugeliger Gestalt oder manchmal auch von oben nach unten etwas
zusammengedrückt, messen 70—100 « im Durchmesser und durch-
brechen mit ihrer kurzen Mündung die Epidermis (Abb. 3). Die
Gehäusewand ist aus kleinen, braunwandigen, unregelmäßigen Zellen
zusammengesetzt, die im allgemeinen nur eine Lage bilden und naclı
innen in ein Hymenium übergehen,
dessen Struktur auch bei stärkster
Vergrößerung nicht scharf zu
erkennen ist. Der große Hohl-
raum im Inneren der Gehäuse ist
mit Mikrokonidien meist völlig
erfüllt. Untersucht man die Frucht-
körper im Wassertropfen unter
Abb. 3. Phyllostieta platanoidis. dem Mikroskop, so sieht man die
Querschnitt durch eine Mikropyknide. kleinen bakterienartigen Gebilde
265:1. in dichten Massen aus der Mün-
dung hervorquellen. Sie. stellen
winzige, zarte, hyaline Stäbchen dar, die an den Enden abgerundet
sind und den Eindruck machen, als ob sie in der Mitte etwas zu-
sammengezogen seien. Ihre Größe beträgt 3—5:0,5—0,75 u. Sie
liegen nach dem Hervorquellen nicht ruhig im Wassertropfen, sondern
zittern etwas hin und her, was ihre Bakterienähnlichkeit,noch erhöht.
Die Bewegung ist aber keine aktive, sondern beruht, worauf schon
Laibach. Untersuchungen über einige Septoria-Arten. 165
de Bary!') bei Besprechung der Spermatien der Askomyzeten hin-
gewiesen hat, auf der Quellung und Lösung der sie einschließenden
Grallerte im Wasser.
Von Saccardo’) ist als Phyllostieta platanoidis Sacc. auf abge-
fallenen Blättern von Acer platanoides und 4. negundo ein Pilz für
das nördliche Italien und Frankreich beschrieben worden, der später
von H. Sydow‘) in Brandenburg auf Blättern von A. pseudoplatanus
gesammelt und ausgegeben worden ist. Ich habe den Sydow schen
Pilz in einem Exemplar aus dem Herbar des Botanischen Museums
in Dahlem untersuchen und mich überzeugen können, daß er mit
unserem Pilze identisch ist. Auch die Diagnose Saccardos') paßt
recht gut auf ihn, während alle übrigen auf Ahornblättern beschrie-
benen Phyllostieta-Arten ’) wegen der Abweichung in den verschieden-
sten Punkten (Fleckenbildung, Pykniden, Konidiengröße und -gestalt)
nieht in Betracht kommen.
Die Askosporenform.
Während des Winters entwickeln sıch auf den Teilen der Blätter,
die mit den sich allmählich entleerenden und ımmer undeutlicher
werdenden Mikropykniden besetzt sind, die etwas größeren Perithe-
zien einer Mycosphaerella. Schon Anfang März kann man reife
Schläuche des Askomyzeten be-
obachten, reichlich werden aber die
Askosporen erst im April ausge-
schleudert. Doch hängt naturgemäß
das frühere oder spätere Reifen
sehr mit der Witterung und mit der
Art der Überwinterung der Blätter
zusammen. Auf dünnen (5—10 u
dicken) Blattquerschnitten läßt sich
der feinere Bau der Fruchtkörper Abb. 4 ‚Mycosphaerella latebrosa.
gut erkennen (Abb. 9. Sie sind Querschnitt durch ein Perithecium.
Ä e - 290 ;1.
von kugeliger Gestalt, in das Blatt-.
gewebe unterseits eingesenkt und nur mit ihrer kurzen Mündung
später hervorragend. Ihr Durchmesser beträgt 90-115 u. Wie
wohl bei allen typischen Mycosphaerella-Perithezien besteht auch hier
die Wand aus größeren, länglichen, braun- und ziemlich dickwandigen
'; Vergleichende Morphologie und Biologie d. Pilze usw., 260 (1884).
2) Mich. I, 360 (1879).
») Mye, germ. 912; leg.H. Sydow im Bredower Forst b. Nauen, 13. Okt. 1909.
*») Syll. III, 13 (1884).
», Von Allescher (Pilze VI, 15 ff.) wird nicht weniger als ein Dutzend
weiterer Ahorn-Phyllostieten aufgeführt.
166 Originalabhandlungen.
Zellen, die in meist zwei Schichten übereinander lagern. Nach der
Mündung zu werden sie «durch kleine, weniger gestreckte Zellen von
sonst ähnlichem Bau ersetzt. Ein oder mehrere Lagen den Wand-
zellen in Größe und Gestalt entsprechender, nur durch ihre dünneren
Membranen sich unterscheidender Zellen schließen sich nach innen
an und gehen am Boden des Fruchtgehäuses in ein nach der Mitte
schwach vorgewölbtes, kleinzelliges Gewebe über, aus dem ausge-
sprochen büschelartig die Schläuche entspringen
(Abb. 5). Letztere sind teils kürzer und ellipsoidisch,
teils, und zwar meist, länger und zylindrisch, unten
in einen kurzen Stiel zusammengezogen, mit einer
zarten, am apikalen Ende etwas verdickten Mem-
bran umgeben und messen 40—60 uin der Länge:
ihre Dicke beträgt entsprechend 10-—7 u (d. h. mit
der Länge nimmt die Dicke ab).
Die Sporen liegen im Askus seiner Längs-
achse parallel zu 3—4 nebeneinander und zu 1-3
Abb. 5. Mycosphae. übereinander, wobei meist die Enden weit über-
De Due einander geschoben sind. Zerdrückt man einen
Sohläuche SE 7 Aakus’ unter. dem Deckglas, so bleiben bei den
noch nicht ganz reifen Schläuchen die heraustretenden Sporen oft
bündelweise vereinigt, während sie später einzeln hervorquellen,
wobei sich die Schläuche bedeutend in die Länge strecken, wie
das ja schon Auerswald!) bei Sphaerella maculiformis beobachtet
hat. Die Sporen sind farblos, gerade oder schwach gekrümmt oder
ganz schwach S-förmig gewunden, von spindelförmiger Gestalt, nach
den Enden zu allmählich verjüngt, und zwar nach dem einen häufig
etwas stärker als nach dem anderen, in der Mitte mit einer Quer-
wand versehen und daselbst meist etwas eingeschnürt. Sie messen
in der Länge 20—30 « und sind in der Mitte 21% —3 u dick.
Was die Bestimmung des Pilzes anlangt, so kann es nicht
zweifelhaft sein, daß wir es mit Mycosphaerella latebrosa (Cooke)
Schroeter zu tun haben. Der Pilz ist zuerst von Cooke’°) ım Jahre
1866 beschrieben und abgebildet und dessen Beschreibung dann von
Winter), der ihn in der Nähe von Leipzig fand, ergänzt worden.
Die charakteristische Form der Sporen kommt in der Oookeschen
Abbildung gut zum Ausdruck, wenn auch die Einschnürung an der
(Querwand etwas übertrieben stark hervortritt. Hinsichtlich der
) In Gonnermann und Rabenhorst, Mvc. europ., Heft V und VI,
5 (1869).
?) Journ. of Bot. IV, 248, pl. LI. fig. 16 (1866). S,
8) Pilze II, 391 (1897).
Laibach. Untersuchungen über einige Septoria-Arten. 167
Sporengröße gehen die Angaben der verschiedenen Autoren etwas
auseinander. Cooke gibt für ihre Länge 50 «« an, während Winter
1S—21:3 u und Schroeter!) 20—24:2—3 u gemessen haben.
Die von den letzteren beiden Autoren angegebenen Maße für die
Sporenlänge sind etwas zu klein, während bei Cooke offenbar die
unteren Maße fehlen und die oberen sicher zu hoch angenommen
wurden,
Ich habe die von Winter bei Kleinzschocher (Leipzig) ge-
sammelten und inRabenhorst, Fungi europ. 155°, Rehm, Ascom.
541 und de Thümen, Myc. univ. 60, ausgegebenen Exemplare so-
wie an weiteren Exsikkaten Sydow, Myc. march. 678 (leg. Diedicke,
Steiger b. Erfurt, März 1908) und Krieger, Fungi. saxon. 1673
(leg. Krieger, am großen Winterberge, 16. Mai 1901) verglichen
und auch bei ihnen die Identität mit unserem Pilze festgestellt).
Von den übrigen auf Ahornblättern bekannt gewordenen Myco-
sphaerella (Sphaerella)-Arten ist Sphaerella septorioides (Desm.) Nießl °)
auf Acer campestre durch die Größe der Schläuche und Sporen durch-
‚aus verschieden. Von Sphaerella acerina (Wallr.) Fuck.') auf Acer
pseudoplatanus sind reife Fruchtkörper nicht beobachtet, sodaß eine
sichere Entscheidung nicht möglich ist. Der als Sphaeria acerina
Wallr. von Fuckel (F. rhen. 345) ausgegebene Pilz (Exemplar aus
dem hiesigen Senckenbergischen Botanischen Institut) enthält auch
nur ganz unreife Perithezien. Dementsprechend müssen auch die
Ansichten Kunzes’), der den Fuckelschen Pilz als Synonym zu
Sphaerella septorioides (Desm.) Nießl zitiert, sowie die Auerswalds‘)
und Winters’), die ihn zu Sphaerella punetiformis (Pers.) Sacc.
stellen wollen, als unbegründet gelten.
Ein als Sphaerella acerifera von Cooke°) auf Acer campestre be-
schriebener Pilz gehört, da er nur einzellige Sporen hat, nicht in
diese Pilzgattung. Er wird allerdings ebenso wie Sphaerella latebrosa
Cooke von Auerswald’) als (wahrscheinlich) synonym zu Sph.
maculiformis (Pers.) Auersw. aufgefaßt, wofür aber alle Grundlagen
fehlen.
ı) Pilze II, 334 (1897).
>) Soweit überhaupt Sporen in den (aus dem Botanischen Museum in
Dahlem stammenden) Exsikkaten gefunden wurden.
3) Desmazieres, Ann. sc. nat. 2. ser. VI, 81 (1846) unter Sphaeria.
‘) Wallroth, Fl. erypt. II, 770 (1853) unter Sphaeria.
», Fungi sel. exsicc. 242.
San an 0,54:
ya. a. O., 391.
®) a. a. O, 248.
ara, D
f
168 Originalabhandlungen.
Beweis der Zusammengehörigkeit der drei
Fruchtformen.
1... Das" regelmäßige. Nacheiwmander ıhresVor-
kommens auf demselben Substrat. Die Tatsache allein, daß
man auf einem während «des Sommers von einem parasitären Fungus
imperfectus befallenen Pflanzenorgan nach dessen Absterben im Herbst
eine Schlauchfrucht auftreten sieht, berechtigt keineswegs ohne
weiteres zu Schlüssen über einen genetischen Zusammenhang der
beiden Formen. Darauf ist oft genug hingewiesen worden, und das
beweisen zur Genüge dıe vielen später als falsch erkannten Kombi-
nationen aus älterer und neuerer Zeit. Immerhin können aber der-
artige Beobachtungen, wenn sie mit der nötigen Kritik angestellt
und über mehrere Jahre ausgedehnt werden, wenn neben den infizierten
auch entsprechende unbefallene Organe derselben Nährpflanze im
Herbst gesammelt, bis zum Frühjahr beobachtet und auf ihnen die-
selben Schlauchfrüchte dann nicht gefunden werden, häufig zu ganz
richtigen Vermutungen führen, wie z. B. die zahlreichen Angaben
OÖ. Jaaps zeigen, die großenteils durch die Nachuntersuchung Kle-
bahns bestätigt werden konnten. Derartige Mutmaßungen gewinnen
natürlich an Wahrscheinlichkeit, wenn es sich um Formen handelt,
die man ungezwungen einem in seinem vollen Entwicklungsgang
schon bekannten Pilze anreihen kann. Außerdem können besondere
Umstände den Nachweis vereinfachen. Das ist z. B. dann der Fall,
wenn sich die Schlauchfrüchte auf demselben Stroma entwickeln wie
die Nebenfruchtform oder wenn sie schon frühzeitig im Herbst auf
den noch deutlich erkennbaren, von der Nebenfruchtform hervor-
serufenen Blattflecken bezw. in deren unmittelbarer Nachbarschaft
entstehen. So, glaube ich, hätte sich die in meiner ersten Mitteilung
beschriebene Zugehörigkeit der Septoria sorbi Lasch zu Mucosphaerella
aucupariae (Lasch) Laib. wegen des frühzeitigen Auftretens der jungen
Perithezien allein aus der sorgfältigen Verfolgung der Entwicklung
des Pilzes auf seinem natürlichen Substrat ohne Zuhilfnahme der
Reinkultur und des Infektionsversuches konstatieren lassen, vor
allem bei Berücksichtigung des schon bekannten Entwicklungsganges
der nahe verwandten Septoria piricola Desm.
So einfach lagen aber die Verhältnisse bei den Ahorn-Septorien
nicht. Denn hier treten die Schlauchfrüchte verhältnismäßig spät
auf, weil zwischen die Konidien- und Askosporenfrüchte noch die
im Herbst erscheinende Mikrokonidienform eingeschoben ist, wodurch
das Auftreten der jungen Perithezien hinausgeschoben und leicht
übersehen wird. Nachdem ich nunmehr aber mehrere Jahre hinter-
einander mit voller Regelmäßigkeit in der Nachbarschaft der Septoria-
Laibach. Untersuchungen über einige Septoria-Arten. 169
Flecken die in ihren Umrissen ganz ähnlichen Phyllostieta-Flecken
auftreten sah und auf letzteren dann bei dauernder Beobachtung
derselben während des Winters stets die Entstehung der jungen
Myeosphaerella-Perithezien beobachtete, auf unbefallen gewesenen
Blättern dagegen nicht, bin ich von dem Zusammenhang der drei
Pilztormen vollkommen überzeugt.
Für die Mikrokonidienform bleibt diese sorgfältige Beobachtung
und Verfolgung der Entwicklung auf den Blättern leider das einzige
Beweismittel. Denn die Mikrokonidien erwiesen sich als nicht keim-
fähig, auch ließ sich ihre Entstehung in den aus Konidien oder Asko-
sporen erzogenen Reinkulturen nicht nachweisen, wie sie Klebahn ))
bei Mycosphaerella hippocastani beobachtet haben will. Gerade deshalb
hielt ich aber eine mehrmalige Nachprüfung meiner schon im Winter
bezw. Frühjahr 1919 gemachten Befunde in den folgenden Jahren
für notwendig. Zur Stütze meiner Auffassung ließe sich allerdings
noch anführen, dab auch bei anderen mit Myeosphaerella-Arten in
Zusammenhang stehenden Septorien ganz ähnliche Mikropykniden
beobachtet worden sind‘). Hinsichtlich der Zusammengehörigkeit
der Konidien- und Askosporenform ergaben aber die Reinkulturen
und Infektionsversuche weitere wichtige Beweisgründe.
2. Reinkulturen. a)Konidiogene. Die Keimung der Koni-
dien erfolgt im Wassertropfen schon am Tage nach der Aussaat, auf
Pflaumenagar etwas später?). Die Keimschläuche treten zunächst
ansschlieslich an den Enden der Konidien und zwar an dem einen
gewöhnlich etwas früher als an
dem anderen hervor; nur wenn die
letzte Konidienzelle abgestorben
ist, was gelegentlich vorkommt,
findet die Keimung am Ende der
nächsten gesunden Zelle statt. Die
Keimschläuche sind dünn und in
sehr charakteristischer Weise an Abb. 6. Keimende Konidien.
ihrer Austrittsstelle umgebogen, 385 :1.
wie ich es bei allen anderen unter-
suchten Septorien niemals beobachtet habe (Abb. 6). Erst nach
einigen Tagen werden auch in der Nähe der durch die Schwellung
") Haupt- und Nebenfruchtformen d. Askomyzeten I, 58 (1918).
?, Außer bei M. hippocastani auch bei M. ulmi; vgl. Klebahn, Jahrb,
f. wiss. Bot. XLI, 479 (1905).
>»), Um die Keimung im Wassertropfen und auf Nähragar in derselben
feuchten Kammer beobachten zu können, wurden die Konidien mitunter außer
auf dem Agartropfen in der Mitte des Deckglases noch in einem oder mehreren
Tröpfehen Wasser daneben ausgesät.
170 Originalabhandlungen.
der Konidienzellen noch deutlicher hervortretenden Querwände weitere
Keimschläuche gebildet. Das so entstehende farblose Myzel breitet
sich langsam aus, zeigt aber immerhin doch noch ein etwas schnelleres
Wachstum als das der Septoria sorbi. Je einzelnen sich vielfach
verästelnden Hyphen verlaufen in, charakteristischen Schlangenlinien.
Nach etwa 14 Tagen entstehen an dem hyalinen Myzel auf kurzen
Trägern Konidien, anfangs einzeln, später zu mehreren (Abb. 7);
schließlich liegen sie klumpenweise an einzelnen Stellen der Kulturen
zusaınmen. Sie ähneln in Form und Größe den
Septoria-Konidien, nur daß man die drei Wuerwände
nicht immer deutlich erkennen kann. Nunmehr sieht
man stellenweise bräunliche Myzelverknäuelungen
auftreten, an denen starke Konidienbildung ertolgt.
Sie wandeln sich allmählich in lagerartige Frucht-
körper von unregelmäßiger Gestalt um, die nur am
Rande mit emer braunen, zarten Hülle umgeben,
oben aber offen sind. Die Konidien werden in ihnen
in solch großer Zahl gebildet, daß man ihre Ent-
stehung nicht mehr genauer verfolgen kann. Auf
Pflaumenagar wird freie Konidienbildung nicht be-
an dünnenHyphen obachtet, dagegen werden hier Pykniden mit voll-
in konidiogener Kommenerer, aber immerhin auch zarter Wand gebildet,
Reinkultur. die bei Druck massenhaft die Konidien entleeren,
PT Einige Zeit nach der Aussaat überzieht sich die kleine
Deckglaskultur mit schneeweißem Luftmyzel.
Abb. 7.
Konidienbildung
Größere Kulturen in Reagenzgläsern habe ich bisher noch nicht
gezogen. Es wurden zwar mehrere Male aus den Deckglaskulturen
Myzelpartien auf die schiefe Agarschicht in Reagenzröhren über-
tragen, sie wuchsen aber werkwürdigerweise auf derselben nicht
weiter. Ob der Pflaumenagar ihnen nicht sonderlich zusagte, oder
worauf die Sistierung des Wachstums sonst beruhte, habe ich
noch nicht feststellen können. Da die Deckglaskulturen für die Be-
urteilung des Zusammenhangs der Schlauchfrüchte mit der Konidien-
form durchaus ausreichende Anhaltspunkte boten, habe ich vorläufig
keine besondere Mühe auf das Heranziehen von größeren Kulturen
verwandt, zumal ich beabsichtige, später das Verhalten sämtlicher
untersuchten Sepioria-Arten in Reinkultur noch einmal vergleichsweise
zusammenzustellen.
b) Sporogene. Wenn man Abbildung 6 mit 8 vergleicht,
welch letztere die Keimung der Askosporen am Tage nach ihrer
Aussaat auf Pllaumenagar darstellt, so fällt sogleich die. Ähnlichkeit
der ersten Keimungsstadien der beiden Sporenformen auf. Besonders
Liabach. Untersuchungen über einige Septoria-Arten. 171
charakteristisch und ganz abweichend von dem Verhalten der anderen
Septoria-Arten ist bei beiden das (für die keimenden Konidien schon
oben erwähnte) Umbiegen der Keimschläuche kurz hinter der Aus-
trittstelle. Es sieht aus, als ob sie
sich in den Agar einbohren wollten,
und . tatsächlich scheint dies bis zu
einem gewissen Grade der Fall zu sein.
Man wird solchem an sich ge-
ringfügig erscheinenden Merkmale
keine große Bedeutung zuzuschreiben
geneigt sein; wenn man aber die
Konidien so vieler Arten derselben Gattung auf demselben Nähr-
boden hat keimen sehen — bisher habe ich mindestens 20 Seploria-
Arten in Reinkultur beobachtet —, dann wird das Auge für ein
solch charakteristisches Verhalten einer Art geschärft, und so be-
trachte ich die Übereinstimmung der Konidien und der Askosporen
in ihrer ersten Entwicklung auf künstlichem Substrat als ein sehr
wichtiges Beweismittel ihrer Zusammengehörigkeit. Ich muß sogar
gestehen, daß mir, als ich zum ersten Male die Konidien keimen
sah und mich dabei der früher beobachteten Keimung der Askosporen
erinnerte, der Zusammenhang nicht mehr zweifelhaft war.
In der Tat ist dann auch, ganz wie ich erwartete, «das weitere
Verhalten der sporogenen Reinkultur ein der konidiogenen ganz ent-
sprechendes. Fruchtkörperbildung habe ich zwar noch nicht im
ersteren beobachtet. Aber nach I4tägigem Wachstum, also auchı
verhältnismäßig spät, tritt im Wassertropfen
anfangs vereinzelt, später massenhaft Konidien-
bildung an freien Hyphen in ganz gleicher Weise
Abb. 8.
Keimende Askosporen 385:1.
wie bei den aus Konidien gezogenen Kulturen
auf (Abb. 9). Auch auf Pflaumenagar ist das
Verhalten ganz entsprechend: Bräunung der
älteren Kulturteile und schließliche Überziehung | \
derselben mit weißem Luftmyzel. Auch die Pa
sporogenen Kulturen wollen auf der geneigten n
Agarfläche im Reagenzrohr nicht rasch vorwärts- Abb. 9. Konidien-
kommen, sodaß ich vorläufig auch hier von Be che aeg
. Reinkultur 610:1.
weiteren Versuchen Abstand nahm.
3. Infektionsversuche. Aut zwei kleine Topfpflanzen
von Acer pseudoplatenus ließ ich am 14. April 1919 die Askosporen
von Mycosphaerella latebrosa in reichlicher Menge aufschleudern. Die
Pflanzen wurden dann zunächst einige Tage unter eine Glasglocke
gestellt und dann abwechsend frei, abwechselnd bedeckt im Gewächs-
172 Originalabhandlungen.
haus gehalten und von Zeit zu Zeit untersucht. Am 10. Mai traten
auf einigen Blättern braune Flecken auf, und nach kurzer Zeit wur-
den auf einigen von ihnen ein paar Sepforia-Konidien festgestellt.
Im Frühjahr 1921 wurde der Versuch wiederholt. Da ich nie-
mals auf den überwinterten Blättern Septoria Konidien gefunden
hatte, so wurden «diesmal kleine Blattstückchen mit möglichst. viel
Perithezien mittels eines Skalpells in einem größeren Wassertropfen
zerkleinert und zeruuetscht, sodaß eine Unmenge Sporen nachher in
lem Tropfen Wasser vorhanden war. Dann wurde mit einem Pinsel
die Sporenaufschwemmung, die zwar die Myeosphaerella-Sporen nicht
völlig rein enthielt, aber sicher frei von Septoria-Konidien war, auf
einzelne Blätter mehrerer kleiner Versuchspflanzen von .Icer pseudo-
platanus oberseits aufgestrichen. Das geschah am 21. Mai. Über die
Versuchspllanzen wurden Gläser gestülpt und häufig, mindestens alle
2 Tage gelüftet, wobei immer durch Füllen mit Wasser die dumpf
gewordene Luft ausgetrieben wurde. Schon Anfang Juni bemerkte
man kleine, braune Flecken, die mit der Zeit schärfer hervortraten
und den Septoria-Flecken entsprachen. Am 20. Juni wurden auf der
Unterseite einzelner dieser Flecken einige Fruchtlager festgestellt,
aus denen die typischen Septoria-Konidien in rötlichen Massen aus-
getreten waren.
Durch die Reinkulturen und die wiederholtertolg-
reich ausgefallenen Infektionsversuche ist demnach
bewiesen, daß die auf dem Bergahorn vorkommende
Septoria und der als Mycosphaerella lutebrosa beschrie-
bene Askomyzet nur zwei verschiedene Entwicklungs-
zustände desselben Pilzes sind. Die sorgfältige Be-
obachtung und Untersuchung der Entwicklung des
Pilzes auf den toten Blättern im Spätsommer und
Herbst hat aber ferner die Überzeugung in mir reifen
lassen, daß auch die als Phyllosticta platanoidis be-
schriebene Mikrokonidienform in den Entwicklungs-
kreis desselben Pilzes gehört.
DerName der Konidienform und ihr Verhältnis
zu den übrigen auf der Gattung Acer beschrie-
benen Septoria-Arten.
Während die Bestimmung. der Schlauchfrüchte und der Mikro-
pykniden keine Schwierigkeiten machte, liegen für die Konidienform
die Synonymieverhältnisse, wie schon oben erwähnt, sehr kompliziert.
Das hat in erster Linie seinen Grund in der mangelhaften Abgren-
zung der Gattungen Septoria, Phleospora, Septogloeum und Cylindro-
Laibach. Untersuchungen über einige Septoria-Arten. 173
sporium, die es mit sich bringt, dab oft derselbe Pilz unter ver-
schiedenen Gattungsnamen beschrieben worden ist. Nach dem heuti-
gen Stand unserer Kenntnisse können — damit stimme ich v. Höhnel
vollkommen bei — diese vier Gattungen, denen ich außerdem noch
Ihabdospora (auch nach ihrer neuen Charakterisierung durch Diedicke)')
hinzufügen möchte, nicht nebeneinander aufrecht erhalten bleiben.
Ihrem Hauptunterscheidungsmerkmal, der Ausbildung des Gehäuses,
kann nach den Untersuchungen Klebahns, Potebnsas u. a.
nicht mehr der systematische Wert beigemessen werden, den es im
Saccardoschen System besitzt. Man könnte leicht aus den Gattungen
thabdospora, Septoria, Sentogloeum und Cylindrosporium eine lücken-
lose Serie von Arten zusammenstellen, angefangen mit solchen,
deren Gehäuse ringsum geschlossen sind, bis zu solchen mit oben
ganz offenen Fruchtlagern. Da irgendwelche Grenzen zu ziehen, ist
ganz willkürlich.
Im besonderen halte ich die Arten der Gattung Ahabdospora (im
Sinne Diedickes) für nichts anderes als für besondere Entwick-
lungszustände von Septoria-Arten, nachdem ich feststellen konnte,
daß die von vielen Septorien (z. B. S. scabiosicola) ) auf dem toten Sub-
strat im Laufe des Winters und Frühjahrs gebildeten Pykniden viel
vollkommener entwickelt sind als die auf den lebenden Organen im
Sommer entstehenden und den von Diedicke an Phabdospora-Gehäuse
gestellten Anforderungen vollständig genügen‘). Für das Verhältnis
der beiden Gattungen Septogloeum und Cylindrosporium zueinander, die
sich nur durch die Dicke der Konidien unterscheiden sollen, ıst es
bezeichnend, daß die seit ihrer Bearbeitung durch Klebahn) m
ihrem Entwicklungsgang genauer bekannte Phleospora ulmi (Fr.)
Wallroth, die sich zweifellos in jeder Beziehung aufs engste an die
Ahorn-Septorien anlehnt, von Diedicke’) in die Gattung Septo-
gloeum versetzt wird, während er letztere zu Cylindrosporium stellt.
Man kann ungezwungen wenigstens die meisten Sepfogloeum-Arten bei
Oylindrosporium unterbringen. Während nun weiter Diedicke
‚Phleospora mit Septoria vereinigt und eine scharfe Grenze zwischen
Septoria und Cylindrosporium ziehen will, macht Petrak‘) den
!) Ann. myc. X, 483 (1912); Pilze 1X, 423 (1915).
2) Laibach, Zeitschr. f. Planzenkr. XXX, 219 (1920).
3) Ich habe auf diesen Punkt bei der Besprechung der Septioria scabiosicola
(a. a. ©.) hinzuweisen versäumt, komme aber bei später zu behandelnden Sep-
toria-Arten, die sich entsprechend verhalten, darauf zurück.
4) Jahrb. f. wiss. Bot. XLV, 492 ff. (1905).
5) Pilze IX, 836 und 840 f.
°%, Ann. myc. XVII, 71 (1919).
174 Originalabhandlungen.
Trennungsstrich zwischen Septoria und Phleospor«a und vereinigt
Septogloeum und Oylindrosporium mit letzterer Gattung — eines so
willkürlich wie das andere!
Ich halte daher die Vereinigung der fünf erwähnten Gattungen
unter dem Gattungsnamen Seploria, wobei natürlich ganz abweichende
Formen, wie wir sie z. B. bei Cylindrosporium finden, anderwärts
unterzubringen wären, zur Zeit für das Gegebene. Wenn eine Auf-
teilung der an sich schon sehr umfangreichen Gattung später einmal
vorgenommen werden soll, dann muß sie jedenfalls nach anderen
Prinzipien erfolgen, wofür vielleicht das Verhalten der Arten
in der Reinkultur sowie die in ihrem Entwicklungsgang schon voll-
kommen bekannten Formen Richtlinien zu geben imstande sind.
Die zweite Schwierigkeit, Ordnung in die verwickelte Synony-
mie der Ahorn-Septorien zu bringen, besteht darin, daß für einzelne
Arten mehrere Wirte angegeben werden, ohne daß festgestellt worden
wäre, daß die auf den verschiedenen Nährpflanzen gefundenen Pilze
auch wirklich identisch sind. Bezüglich dieses Punktes konnte es
schon Diedicke:) durch Vergleichen der Konidiengrößen der auf
den verschiedenen Ahorn-Arten beschriebenen Pilze wahrscheinlich
machen, daß jede Wirtspezies nur eine Sepforia-Art beherbergt.
Schließlich hat man, um die Verhältnisse noch komplizierter
zu gestalten, die auf den verschiedenen europäischen Acer-Spezies
vorkommenden Septorien je nach ihrem Auftreten auf den Blättern
oder Keimblättern der betreffenden Nährpflanzen wieder unter ver-
schiedenen Namen herausgegeben. Daß das unzulässig ist, wenn
keine weiteren Grundlagen dafür vorhanden sind — und das ist nicht
der Fall —, bedarf keines Hınweises.
Ich habe, um mir ein eigenes Urteil über die Beziehungen der
in Betracht kommenden Pilze zu bilden, eine größere Zahl von
Exsikkaten untersucht, wobei ich auch eimige als Ascochyta- und
@loeosporium-Arten herausgegebene Formen in die Untersuchung ein-
schloß, letztere wegen des von v. Höhnel vermuteten Zusammen-
hangs mit Septoria aceris (Lib.) B. et. Br.
Um allerdings das Verhältnis der Pilze zueinander ganz ein-
wandfrei zu klären, wären Wechselinfektionen notwendig gewesen.
Da mir aber frisches Material nur von dem Pilze auf dem Bergahorn
zur Verfügung stand, während es mir bisher trotz mancher Be-
mühungen nicht gelungen ist, die Septorien der anderen Ahornarten
(vor allem des Feld- und Spitzahorns) aufzufinden, so mußte ich
mich auf einige Versuche mit dem ersteren Pilze beschränken:
!) Ann, myc. X, 4851 (1912). &
°®) Ber, d. Deutsch. Bot. Gesellsch. XXX VI, 316 (1916).
mt
\
Laibach. Untersuchungen über einige Septoria-Arten. 175
Am 14. April 1919 wurden neben einigen Pflanzen von Acer pseudoplatanus
{s. S. 171) auch je zwei Pflanzen von A. platanoides und A. campestre geimpft,
indem ich Sporen von Mycosphaerella latebrosa auf einzelne Blätter aufschleu-
dern ließ. Jeglicher Erfolg blieb auf beiden letzteren Versuchspflanzen aus.
Im August 1920 wurden dann entsprechende Versuche mit Konidien des
Bergahornpilzes angestellt. Das Datum wurde nicht genauer protokolliert.
Wieder blieben sämtliche Pflanzen unbefallen, aber auch bei den Bergahorn-
pflanzen, von denen auch einige zur Kontrolle geimpft worden waren, blieb der
Erfolg zweifelhaft, da zwar einzelne Flecken, aber keine Pykniden beobachtet
wurden.
Am 21. Mai 1921 wurden einzelne Blätter je zweier Pflanzen von A. plata-
noides, A. campestre, A. macrophyllum und A. saccharinum mit Sporenauf-
schwemmungen von Mycosphaerella latebrosa bestrichen, und ein weiterer Ver-
such in ganz entsprechender Weise am 20. Juni 1921 mit anderen Pflanzen der
gleichen Spezies (sowie zwei Pflanzen von A. rubrum) angesetzt. Bei dem
ersten der beiden Versuche zeigten schon Anfang Juni fast sämtliche geimpften
Blätter von A. platanoides kleine, eckige, braune, mit hellerem Rande umsäumte
Flecken, die den auf den gleichzeitig geimpften Bergahornblättern entstandenen
(s. S. 172) nicht unähnlich waren. Bis zum 10. Juli waren aber keine Frucht-
gehäuse aufzufinden. Alle übrigen Versuchspflanzen zeigten keine Spur eines
Septoria-Befalls. Bei dem zweiten Versuch war zur selben Zeit noch kein Er-
folge zu konstatieren.
Man muß bei Infektionsversuchen negativen Ergebnissen gegenüber
skeptisch sein, zumal wenn wie hier auch der Erfolg auf der Haupt-
nährpflanze nicht immer deutlich ist. Deshalb möchte ich die Frage,
ob die Septoria des Bergahorns neben ihrer eigentlichen Nährpflanze
auch andere Ahornarten zu infizieren vermag, nicht als endgültig
entschieden "betrachten. Jedenfalls spricht der Ausfall der Versuche
aber nicht gegen die Auffassung einer scharfen Spezialisierung des
Pilzes. Eine weitere Stütze erhält sie durch das Ergebnis der
Prüfung der Exsikkatee Von auf Ahornarten gesammelten Pilzen
lagen mir aus dem Botanischen Museum in Dahlem folgende vor
und wurden einer genaueren Untersuchung unterzogen:
Von Acer pseudoplanus L.
a) Ascochylta aceris Lib. :
1. Aus dem Herb. Dr. O. Pazschke; leg. Auerwald, Ort? Zeit?
b) @loeosporium acerinum West.
2. Krieger, F, sax. 1138; leg. Krieger, Polenztal (Sächs. Schweiz),
8. Juli 189.
3. Flora der Provinz Brandenburg 945; leg. ?, Triglitz, 9. August 189.
Nach einer von Diedicke bei der Untersuchung des Exsikkates, April
1913, beigefügten Angabe soll der Pilz von OÖ. Jaap gesammelt sein,
was zweifellos stimmen wird.
e) Gloecsporium aceris (West.).
4. Sydow, Mye. march. 3883; leg. H.Sydow. Muskau, O.L. Park, Aug. 1983.
\
176 Originalabhandlungen.
d) Phleospora aceris (Lib.) Sacc. 3
5. Krieger, F, sax. 450; leg. Krieger, Nossen, 23. Juli 1886.
6. Aus dem Herb. Dr. OÖ. Pazschke; leg. Krieger, Nossen, Aug. 1889,
7, Sydow, Myc. germ. 90; leg. H. Sydow, Finkenkrug b. Nauen
Okt. 1909 (‚in Gesellschaft von Phyllostieta platanoidis Sace.“).
e) Septoria acerina Sacc.
8. Roumeguere, F. gall. 2050; eomm. Brunaud, Saintes (Charente-
Inferieure), Aug. 18831. Als Nährpflanze wird, offenbar fälschlich, Acer
campestre angegeben.
Septoria incondita Desm.
9. Roumeguetre, F. gall. 3364; leg. Gallet, Dreux (Eure-et-Loire),
Aug. 1884.
Septoria pseudoplatani Rob. et Desm.
10. Allescher et Schnabl, F.bav. 238; leg! Schnabl, München (Groß-
hesselohe), Juli 1894.
Eine nicht näher bestimmte Septoria.
ll. leg. Neger, Ramsau, Zeit?
f
—
—
g
h
u
Von .Icer campesire L.
Gloeosporium acerinum All.
12. Kabät et Bubäk, F. imperf. exscicc. 527; leg. Schnabl, Harlaching
(nächst München), Nov. (Jahr ?).
Gloeosporium acerinum West.
13. Thümen, Myec. univ. 9; leg. Passerini, Parma, August 1874.
ec) Phleospora aceris \Lib.) Sacc.
14. Allescher et Schnabl, F. bav. 679, leg. Weiß, Freising - Weihen-
stephan, Nov. 1897.
15. Kabät et Bubäk, F. imperf. exsice. 175; leg. Kabät, Masov (nächst
Thurnau), Böhmen, 26. Sept. 1903. -
a
b
d) Septogloeum acerinum (Pass.) Sacc.
16. Sydow‘, Myc. germ. 1275; leg. Ludwig, Lothringen, am Fahrberg
bei Forbach, 4. Sept. 1913.
e) Septoria aceris Berk. et Br.
17. leg. Auerwald.,, Leipzig, Zeit?
f) Septoria incondita Rob.
18. Rabenhorst, F. europ. 1959; leg. Fischer, Stralsund, Ende Aug.
und Sept. (Jahr ?).
Von Acer platanoides L.
a) Gloeosporium acericolum Allesch.
19. Sydow, Myc. germ, 1270; leg. Vogel, Brandenburg, Schloßpark zu
Tamsel, 15. Sept. 1913.
b) Phleospora acerinum (Lib.) Sace.
20. leg. Krieger, Nossen, 1. Okt. 1892.
c) Septoria apelala Allesch.
21. Leg. Schirajewski, Ross. centr.,? (unleserlich) und Tambow,
12. Juli 1912,
d) Septoria seminalis Sacc.
22. Sydow, Myc. march. 4396; leg. P. Sydow, Berlin, Klein »Machnow,
Mai 189.
Laibach. Untersuchungen über einige Septoria-Ärten. 1:77
e) Sphaerella acerina Fuckel.
23. Leg. Dr. Thomas, Berchtesgaden, Sept. 1874.
Von Acer negundo L.
Soeptoria negundinis E. et E, Ei
24. Ellis and Everhart, North americ. F., Sec. Series, 2859; leg,
Dearnes, London, Canada, Aug. 1892.
Von Acer pennsylvanicum L. (A. striatum Duroi).
Septoria acerina Pk.
25. Ellis, North americ. F, 625; Adirondack Mts., N.-Y.
26. Aus dem Herb. Farlow; Shellburne, N. H., Sept. 1883.
27. an ARNISBD:
28. Se hdur And Harle, Boom, F. 110; coll. A. B. and A.C. Seymour,
Granville, Mass., 18. Aus! 1888.
Von Acer saccharinum 1.
a) Septoria acerina E. et E.
29. Ellis and Everhart, North. americ. F., Sec. Series, 2591; leg. Grout,
Newfane, 5. Okt. 1892.
b) Septoria saccharini E. et E.
30. Seymour and Earle, Econom. F. 114; leg, Dearness, London,
Canada, Sept. 1891.
3l. Shear, New York F. 380; leg. Ellis, Alcove, N. Y., 189.
Außerdem konnten aus dem Herbar des Senckenbergischen
Botanischen Instituts in Frankfurt folgende Exsikkate verglichen
werden:
Von Acer pseudoplatanus L.
Ascochyta aceris Lib.
32. Libert, Pl. erypt. Arduenn, 54; Herbst, ohne Fundortsangabe.
Von Acer campestre L.
a) Ascochyta aceris Fuck.
33. Rabenhorst, F., europ. 1756; leg. Passerini, Parma-Vigheftio
Aug. 1873.
b) Ascochyta (Cheilaria) aceris Lib.
34. Fuckel, F., rhen. 474; Eberbach, Herbst.
c) Septoria aceris (Lib.) B. et Br.
36. Rabenhorst, F. europ. a leg. Passerini, Vigheffio b. Parına,
Sommer 1875.
Von Acer sp. ‚offenbar 4. campestre L.).
Septoria aceris Berkl.
37. Fuckel, F. rhen. 499; Herbst, ohne Fundortsangabe.
Von Acer platanoides L.
Septoria aceris Berk. et Br. f. aceris platanoidis.
33. Thümen, Herb. myc. oecon, 344; leg. v. Thümen, Bayreuth,
Sept. 1875.
Von Acer dasycarpum Ehrh. = A. saccharinum L.).
Phleospora aceris (Lib.).
39. Rabenhorst, F. europ. 3480; leg. Trelease und Seymour, Madison,
Wisconsin, 2. Sept. 1885.
Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXXI. 12
178
Originalabhandlungen.
Als Ergebnis der vergleichenden Untersuchung der Exsikkate
konnte festgestellt werden, daß sämtliche als Ascochyta (Cheilaria) und
Gloeosporium bezeichneten Pilze (außer Nr. 3) nach der Fleckenbildung
und der Beschaffenheit der Konidien nichts mit einer Septoria zu tun
haben und sicherlich auch nicht in ihren Entwicklungskreis gehören.
Dagegen können alle übrigen Pilze, soweit überhaupt Konidien ge-
funden wurden !), (einschließlich des als @loeosporium acericolum Allesch.
ausgegebenen in Nr. 3) in die Gattung Septoria, wie ich sie im Ein-
klang mit v. Höhnel umschreibe, gestellt werden und zeigen
weitestgehende Übereinstimmung in der Ausbildung der Konidienlager
und der Zellenzahl ihrer Konidien — sie beträgt fast durchweg
vier —. Außerdem aber stellte sich heraus, daß die auf derselben
Acer-Spezies herausgegebenen Pilze hinsichtlich der Größe ihrer
Konidien untereinander übereinstimmen und sich von den auf anderen
Nährpflanzen vorkommen-
den, soweit wenigstens die
| europäischen Arten in Be-
tracht kommen, scharf
unterscheiden, wenn auch
& die. Maße etwas trans-
2 gredieren.
Die Größe der Koni-
dien bei den auf Acer pseudo-
Abb. 10.
Konidien aus einigen der untersuchten Exsikkate.
a) Septoria aceris Berk. et. Br. auf Acer campestre. Herb.
Dr. O. Pazschke ; leg. Auerswald.
b)-Phleospora aceris (Lib.) Sacc. auf Acer platanoides.
Sydow, Myc. March. 4069.
ce) Septoria acerina Pk. auf Acer pennsylvanicum,
M. Farlow.
d) Septoria saccharini E. et E. auf Acer saccharinum. Shear,
Herb.
platanus ausgegebenen Pil-
zen schwankt in der Länge
zwischen 30 und 44 u, ın
der Dicke zwischen 2 und
31, u, ist also: im Durch-:
schnitt etwas geringer als
New-York Fung. 380. bei meinem frischen Mate-
rial. Die Nummern 6 und vor
allem 7 enthalten neben der Septoria die Mikrokonidienform Phyllostict«
platanoidis Sacc. Die Konidien der Pilze auf Acer campestre messen
in der Länge 17—31 uw bei einer Dicke von 3%—5 u’), während die
entsprechenden Maße für die Spitzahorn-Septorien 41—69:2—3 u sind.
Sowohl auf den Blättern des Feld- wie des Spitzahorns wurden in einigen
der untersuchten Exsikkaten die Pykniden der Phyllostieta platanoidis
mit den charakteristischen Mikrokonidien gefunden (z. B. in 17 und 23).
560:1.
2) Das war nicht der Fall bei Nummer 4. Auch die Nummern 1 und 30
stellen nur dürftiges, für die Untersuchung wenig geeignetes Material dar.
2) Nur bei dem von Kabät gesammelten Material in Nummer 15 waren
die oberen Maße für die Konidien nicht unerheblich größer (19—40:4—5'/2 u).
Laibach. Untersuchungen über einige Septoria-Arten. 179
Daraus und aus dem Ausfall der Infektionsversuche darf man
wohl mit Recht den Schluß ziehen, daß jede unserer drei häufig-
sten europäischen Ahornarten ihre eigene Septoria beherbergt, die sich
in morphologischer, aber auch wohl in biologischer Beziehung von
den anderen unterscheidet.
Der Bergahornpilz ist zuerst von Frl. Libert!) auf dieser Nähr-
planze gesammelt und als Ascochyta aceris herausgegeben worden. Für
denselben Wirt haben ihn 20 Jahre später Berkeley und Broome’)
als Septoria aceris beschrieben und den Libertschen Pilz als Synonym
angeführt. Er muß daher Septoria aceris (Lib.) Berk. et Br. heißen
' und nicht, wie es in der Literatur durchweg geschieht, 5. pseudoplatani
Rob. et Desm. Letzterer Pilz, der im Jahre 1847 von Desmazieres?)
als 5. pseudoplatani Rob. ı. herb. beschrieben worden ist, muß als
Synonym zitiert werden. Außerdem haben als Synonyma zu gelten:
Oylindrosporium pseudoplatani (Rob. et Desm.) Died., Ann. myc. X, 486
(1912); Diedicke IX, 840 (1915); Septoria epicotylea Sacc., Malpighia
X1314 (1897); .Syll., XIV. 972°(1899);: Allescher VL: 720 (190}).
Septoria incondita ce. acericola Desm., Ann. sc. nat. 3. ser., XX, 95 (1853),
und ZPhleospora aceris (Lib.) Sacc., Syll. III, 570 (1884), kommen
nur zum Teil als Synonyma in Betracht, da für diese Pilze außer
dem Bergahorn auch der Spitz- bezw. Spitz- und Feldahorn als Nähr-
pflanzen angegeben werden. Daß auch Septogloeum herceynicum Syd.,
Ann. myc. III, 233 (1905), von Diedicke®) hierhergezogen wird,
entbehrt der Begründung, da es sich hier um einen Pilz auf einer
nicht näher bestimmten Acer-Art, jedenfalls aber keiner europäischen
— es wird „4. ? dasycarpum angegeben — handelt.
Der Name des Pilzes auf Acer campestre ist Septoria acerella Sacc.,
Syll. III, 479 (1884); Allescher VI, 720 (1901). Syn.: Septoria acerina
Sacc., Mich. II, 102 (1882). Septoria seminalis Sacc., Mich. II, 167
(1882); Syll. III, 478 (1884); Allescher VI, 719 (1901). Oylindro-
sporium acerellum (Sacc.) Died., Ann. myc. X, 486 (1912); Diedicke
IX, 840 (1915).
Ob Septogloeum acerinum (Pass.) Sacc., Mich. Il. 541 (1882), auch
als Synonym zu gelten hat, möchte ich nicht entscheiden. Origi-
nalmaterial von Passerini stand mir nicht zur Verfügung.
Nach dem von mir untersuchten in Myc. germ. 1275 ausgegebenen
Material (Konidien 17—32:3—31, u, meist drei, bei den kleineren
zwei Querwände) würde ich es unbedenklich tun.
») Pl. erypt. Ard. Nr. 54 (1850).
®, Ann, Mag. Nat. Histor. 2. ser., V, 379 (1859).
®) Ann. sc. nat. 3. ser,, VIII, 21 (1847).
*) Pilze IV, 841 (1915).
180 Originalabhandiungen.
Der auf dem Spitzahorn vorkommende Pilz ist als Septoria pla-
tanoidis (Allesch.) zu bezeichnen. Syn.: Septoria seminahs var. plata-
noidis Allesch., Hedwigia XXXV, 34 (1896); Syll. XIV, 971 (1899);
Allescher VI, 719 (1901). Cylindrosporium platanoidis (Allesch.) Died.,
Ann. myc. X, 468 (1912); Diedicke IX, 840 (1915); Phleospora plata-
noidis (Allesch.) Petrak, Ann. myc. XVII, 71 1919). Septoria sama-
rigena Bub. et Krieg., Ann. myc. X, 49 (1912).
Bei Septoria apetala Allesch., Ber. d. bayer. bot. Gesellsch. U,
9 (1892), hält es Diedicke!) für fraglich, ob sie wegen der etwas
kleineren Konidien (40 —50:2—2,5 u) hierher gehört. Originalmaterial
ist auch im Privatherbar Alleschers, wie mir mitgeteilt wird,
nicht mehr vorhanden, sodaß sich eine sichere Entscheidung nicht
treffen läßt, wiewohl es mir kaum zweifelhaft erscheint, daß auch
dieser Pilz hierher gehört. Trotzdem aber würde ich dem oben ge-
nannten Artnamen den Vorzug geben.
Was die untersuchten Exsikkate der amerikanischen Pilze
anlangt, so stimmen’ zunächst die unter dem Namen Septoria acerina
Pk. auf Acer pennsylvanicum ausgegebenen durch die viel größeren
Flecken und die schwach sichelförmig gekrümmten Konidien (Größe
30—43:11,— 21, u) vollkommen unter sich überein und unterscheiden
‘sich, vor allem durch das erste Merkmal, scharf von allen übrigen
Ahorn-Septorien, Bemerkenswert ist, daß bei den Nummern 26 und
28 neben der Septoria auch wieder zahlreich ein der Phyllostieta
platanoidis vollkommen entsprechender Pilz gefunden wurde. Ähn-
licher in der Fleckenbildung sind den europäischen Ahorn-Septorien
die als Septoria acerina E. et E., S. negundinis E. et E. und S. saecharini
E. et E. bezeichneten Formen. Ihre Konidien zeigen keine scharfen
Unterscheidungsmerkmale, die Länge schwankt zwischen 30 und 45 u
bei einer Dicke von 1!/, bis 2 u. Bei dem letzteren Pilze finden
wir neben den ziemlich geraden mehr schwach gewundene Konidien,
bei beiden ersteren dagegen mehr. schwach sichelförmig gekrümmte.
Septoria acerina E. et E. und S. negundinis E. et E. könnten identisch
sein. Doch lassen sich die Beziehungen mit Sicherheit nur mit frischem
Material unter Verwendung des Infektionsversuches klären, weshalb
ich mich auf diese kurzen Bemerkungen beschränken will.
Charakteristisch für alle Ahorn-Septorien, auch für die ameri-
kanischen Arten, ist neben der Unvollkommenheit in der Ausbildung
ihrer Fruchtgehäuse die Konstanz in der Zellenzahl ihrer Konidien,
die durchweg vier beträgt, sowie ihr häufig zu beobachtendes gemein-
sames Vorkommen mit der Phyllosticta platanoidis. Das läßt auf nahe
!) Ann, myc. X, 468 (1912).
As
Laibach. Untersuchungen über einige Septoria-Arten. 181
verwandschaftliche Beziehungen sowie auf eine Gleichartigkeit des
Entwicklungsganges aller schließen, wie er bisher durch diese
Untersuchungen allein für Septoria aceris (Lib.) Berk. et Br. auf
Acer psendoplatanus festgestellt werden konnte.
Ey:
Septoria apii (Briosi et Cav.) Chester und 8. petroselini Desm.
Unter den Namen Septoria petroselini var. apü Briosi et Cav.,')
S. apii Chester’) und Phlyctaena Magnusiana (All,) Bresad.°) sind im
Jahre 1891 in Italien, Nordamerika und Deutschland drei Pilze auf
Sellerieblättern herausgegeben worden, deren Identität heute feststeht
und die jetzt fast allgemein den Namen 8. apäü führen. Nur über
die Autorbezeichnung bestehen noch Unstimmigkeiten. Man findet
Briosi et Cavara,?) Chester’), (Briosi et Cav.) Rostrup®) und (Briosi
et Cay.) Chester”) als Autoren angeführt. Da die beiden italienischen
Forscher den Pilz jedenfalls zuerst ausgegeben haben und zwar als
var. apii der Septoria petroselini Desm., Chester aber noch im selben
Jahre den Namen 5. apii vorgeschlagen hat, ist der Name 8. apri
(Briosi et Cav.) Chester allein berechtigt.
Das stark schädigende Auftreten und die weite Verbreitung des
Pilzes, die sich vielleicht heute über alle Sellerie bauenden Länder
erstreckt, sind sicherlich jüngeren Datums. Sonst hätte man schon
früher aus gärtnerischen Kreisen Klagen gehört, und sonst wäre er
den älteren Mykologen wohl kaum entgangen, zumal andere Blatt-
pilze des Selleries, wie Cercospora apii Fres. und Puceinia apii Corda
um dıe Mitte des vorigen Jahrhunderts häufig beobachtet worden sind,
man also den Pilzen dieser Kulturpflanze auch schon früher seine
Aufmerksamkeit zugewandt hat. Damit ist natürlich nicht gesagt,
daß Septoria apiüi nicht schon lange vorher auf dieser uralten Kultur-
pflanze aufgetreten ist, jedenfalls aber nicht in auffälliger Stärke.
Über die Ursachen der schnellen und weiten Verbreitung des Pilzes
in den letzten Dezennien können wir nur Vermutungen äußern. Da
© 9) Briosi e Cavara, 1 Funehi parassiti delle Piante coltivate o utili
Fasc. VI, Nr. 144 (1891).
2) Bester. F. D., Bull. Torr. Bot. Club, XVIII, 372 f. (1891). Das die
Arbeit enthaltende Heft 12 ist am 9. Dezember 1891 erschienen.
») Allescher et Schnabl, F. bav, 188 (1891).
‘) Klebahn, Jahrb. Hamb. wiss. Anst. XXX, 3. Beiheft, 20 Ke
2 Diedicke, Pilze IX, 427 (1915).
) Klebahn, Zeitschr. f. Pflanzenkrankh. XX, 10 (1910).
Ä Dorogin, Bureau f. Mykol. u. Phytopathol. d. wiss. Aussch. d. Land-
wirtschaftsminist. i. Petersburg I, 57 tf. (1915), russisch; zitiert nach dem Referat
im Bot. Centralbl. OXXXVII, 11 (1918).
182 Originalabhandlungen.
infiziertes Saatgut als ein wesentlicher Faktor bei der Übertragung
in Betracht kommt, hängt sie vielleicht mit der stärkeren Zentrali-
sation des Samenbaus und Samenhandels zusammen.
Wegen seiner unter Umständen stark schädigenden Einwirkungen
auf die Nährpflanze hat der Pilz seit seiner Entdeckung eine Reihe
von Bearbeitungen erfahren. Vor allem durch die Arbeit Klebahns!)
und meine eigenen Untersuchungen ?) ist man über sein Verhalten auf
dem natürlichen Substrat sowie seine Entwickelung auf künstlichem
Nährboden genauer orientiert. Bisher ist es aber noch nicht gelungen,
seine Schlauchfrüchte aufzufinden. . Daher hielt ich es für angebracht,
dem Pilze auch weiterhin meine Aufmerksamkeit zu schenken. Wenn
ich dabei trotz aller Bemühungen noch nicht die höhere Fruchtform
feststellen konnte, so wurden doch in anderer Richtung ganz in-
teressante Ergebnisse erzielt, über die ich im folgenden berichten
möchte.
Bei der Behandlung der S. apii kann man die auf Petersilie
parasitierende S,. petroselini Desm. schwer unberücksichtigt lassen.
Handelt es sich doch hier, wie schon die Entdecker des Selleriepilzes
mit Recht annahmen, um eine sehr nahe verwandte Art. Als Schäd-
ling spielt sie allerdings trotz ihrer weiten Verbreitung nicht die
Rolle wie S. apii.
Zwei verschiedene Stämme der Septoria apii.
Schon im Jahre 1913 war mir aufgefallen, daß das durch
5. apii hervorgerufene Krankheitsbild bezüglich der Fleckenbildung
und der Entstehung der Pykniden ein verschiedenes sein kann. „Oft
entstehen sie schon“ (die Pykniden), schrieb ich damals’) „in einem
noch ziemlich parasitären Stadium des Pilzes, ehe noch die Blatt-
flecken sichtbar werden, . . ... Vielfach treten jedoch auch
zuerst die Flecken auf, und erst nachträglich entstehen auf ihnen
die Pykniden.“ In den folgenden Jahren konnte ich wiederholt die-
selbe Beobachtung machen.*)
Das veranlaßte mich, die Frage zu prüfen, ob wohl das Auftreten
des Pilzes unter zwei verschiedenen Formen auf äußere Faktoren
zurückzuführen sei’ oder auf dem Vorhandensein zweier konstanter
Ya ©;
®) Laibach, Beilage z. Progr. d. Wöhler-Realgymnasiums z. Frankfurt a. M.
Nr. 577 (1914).
aa. 12T,
‘) Dorogin hat in der oben zitierten Arbeit zwei Septoria-Arten auf
Sellerie unterschieden, die er als S. apii (Br. et Cav.) Chester var. Magnusiana
(Allesch.) Dorog. und S, apii.graveolentis Dorog. bezeichnet hat. Über die Be-
rechtigung hierzu dürften die folgenden Ausführungen einiges Licht verbreiten.
BR
Laibach. Untersuchungen über einige Septoria-Arten. 183
Rassen beruhe. Dazu war es nötig, festzustellen, wie sich die beiden
Typen bei möglichst gleichartiger Gestaltung der äußeren Entwick-
lungsbedingungen verhielten. Das konnte auf dem natürlichen Sub-
strat geschehen, noch größere Konformität der äußeren Bedingungen
läßt sich aber auf künstlichen Nährböden erreichen, und so mußte
vor allem auch das Verhalten in der Reinkultur untersucht werden.
Als mir im August 1917 auf einem Selleriebeet (Sorte
„Prager Riesen“) neben lauter Pflanzen, die nach dem nichttlecken-
bildenden Typ, den ich weiterhin kurz als Typ P („punctiformis*)
bezeichnen will, eine Pflanze auffiel, die ausschließlich die flecken-
bildende Form, Typ M („maculiformis“), beherbergte, sich aber weder
in der Sorte, noch durch ihren Standort oder ihre Entwicklung von
den anderen unterschied, nahm ich mir die erstere Pflanze und eine
der anderen mit und kultivierte sie zunächst eine Zeitlang in Töpfen
unter Glas. Die jüngeren, neu infizierten Blätter der beiden Pflanzen
zeigten genau das gleiche Bild, die der einen wurden immer nach
dem Typ M, die der anderen nach dem Typ P infiziert.
Am 4. Oktober wurden dann zwei gleich alte und möglichst
gleich starke Pflanzen einer anderen Selleriesorte („Kurzlaubiger
Apfel“) mit Konidienaufschwemmungen je einer der beiden Pilzformen
geimpft und unter Glas weiterkultiviert. Am 19. Oktober waren bei
der einen an dem Rande eines Blattes auf noch völlig grünem Ge-
webe Pykniden entstanden, die ihre Konidien in Ranken austreten
ließen; am 22. Oktober waren die Blätter mit Pykniden übersät,
aber keine Fleckenbildung zu konstatieren; am 24. Oktober rollten
sich die Teilblättchen ein und vertrockneten an den befallenen Stellen,
die bis drei Viertel der Blattflächen ausmachten. Die Pflanze war
mit Konidien der Form P geimpft worden. Bei der anderen Pflanze,
deren Blätter ich mit einer Konidienaufschwemmung des M-Typs
bespritzt hatte, war vom 18. Oktober ab Fleckenbildung zu beob-
achten, ohne daß Pykniden- auftraten; am 22. Oktober hatten sich
die Flecken vermehrt und vergrößert; am 24. Oktober war besonders
ein Blatt ganz mit gelbbraunen Flecken bedeckt, aber immer noch
nichts von Pykniden zu entdecken; am 1. November wurden die ersten
noch unreifen Pykniden auf den Flecken sichtbar. Erst in den fol-
senden Tagen traten die Konidien in Ranken aus.
Daß für möglichste Gleichartigkeit der Bedingungen gesorgt
wurde, braucht nicht betont zu werden. Immerhin konnten in den
Feuchtigkeitsverhältnissen der Luft Unterschiede bestehen, weshalb
bei der Fortsetzung der Versuche, bei denen die Jungen Blätter neu
geimpft wurden, der Feuchtigkeitsgehalt entsprechend variiert wurde,
ohne daß jedoch ein anderes Resultat zu erzielen war.
18} Ori ginalabhandlungen.
Da ferner die Möglichkeit bestand, daß das frühzeitige, starke
Auftreten von Pykniden in dem einen Fall der Verwendung einer
größeren Zahl von Konidien zuzuschreiben war, wurde am 4. Januar
1918 ein Topf mit Keimpflanzen (Sorte „Erfurter Markt“) mit.Koni-
dien der Form M, ein zweiter derselben Sorte mit denen der Form P
geimpft, wobei dafür gesorgt wurde, daß die mit einem Pinsel auf-
gestrichene Konidienaufschwemmung bei dem ersten Versuch das
Mehrfache an Konidien enthielt als bei dem letzten. Die am 22, Ja-
nuar sichtbar werdende Infektion war naturgemäß in dem einen Fall
entsprechend: stärker als in dem anderen. Trotzdem war der Unter-
schied auch hier deutlich erkennbar. Die von der P-Form befallenen
Pllänzchen zeigten keine Flecken und enthielten reichlich Pykniden
auf ihren noch grünen Keimblättern. Bei den anderen waren am
selben Tage schon viele Keimblätter vertrocknet, die Pykniden
standen zerstreuter, und verschiedene Flecken zeigten überhaupt
Abb. 11. Teil eines Sellerieblattes, Abb. 12. Teil eines Sellerieblattes,
stark befallen von Septoria apü f. befallen von Septoria apii f. maeuli-
punctiformis. Etwas verkleinert. formis. Im selben Maßstabe ver-
kleinert wie Abb, 11.
noch keine Pykniden. Die Abbildungen 11 und 12 zeigen deutlich
die Unterschiede in dem von den beiden Stämmen hervorgerufenen
Krankheitsbild.
Zwingen schon diese Versuche zu dem Schluß, daß wir es mit
zwei verschiedenen Stämmen zu tun haben, so zeigten dies die Rein-
kulturen noch deutlicher. Die Gewinnung von solchen war bei dem
M-Typ etwas schwieriger als bei dem P-Typ, weil auf den Flecken
sich bald Fäulnisbakterien einstellen und die Konidien verunreinigen.
Trotzdem gelang es nach einiger Zeit, von beiden Stämmen »Rein-
bi
re ee
Laibach. Untersuchungen über einige Septoria-Arten. 185
kulturen herzustellen und, nachdem diese einmal gewonnen waren,
von jedem Stamm, von einer Einzelspore ausgehend, einen Klon zu
züchten. j
Die beiden Klone wurden vom 17. November 1917 ungefähr
2 Jahre lang weitergezüchtet (21 Abimpfungen, darunter zweimal
auf die Nährpflanze) und zeigten stets mit einer nachher zu be-
‘ sprechenden Ausnahme folgende scharfen und völlig konstanten
Unterschiede:
1. Während die Keimung der Konidien beider Stämme auf
künstliche Substrat etwa gleichzeitig erfolgte und zwar in reinem
Wasser und auf Agar ohne Nährstoffzusatz etwas früher als auf
Pflaumen- und Möhrenagar, war das Wachstum der Keimschläuche
und des daraus sich entwickelnden Myzels bei dem M-Stamme ein ganz
bedeutend schnelleres und ausgiebigeres als bei dem P-Stamme. Bei
ersterem wurde im Wassertropfen in einem bestimmten Falle am Tage
nach der Keimung bis zu 0,92 mm lange, bei letzterem bis zu 0,33 mm
lange Keimschläuche gemessen. Auf Pflaumenagar waren, um ein
weiteres Beispiel anzuführen, Konidien der beiden Stämme gleich-
zeitig (1. März 1918) ausgesät worden; 2 Tage nach der Aussaat
waren die M-Konidien noch nicht gekeimt, nur ihre Zellen etwas
angeschwollen, die P-Konidien dagegen hatten schon kurze Keim-
schläuche getrieben. : Tags darauf wurde aber bei den ersteren bis
zu 0,4 mm lange, bei den letzteren nur bis zu 0,1 mm lange Keim-
schläuche fest gestellt.!)
Besonders schön läßt sıch das verschieden schnelle Wachstum
des Myzels verfolgen, wenn man auf dem Agartropfen einer feuchten
Kammer die beiderlei Konidien mittels einer Platinnadel auf zwei
parallelen Strichen aussät. Einige Tage nach der Keimung hat das
M-Myzel den ganzen Zwischenraum zwischen den beiden Strichen
durchwachsen, während das P-Myzel noch nicht die Mitte erreicht hat.
2. Dieses stärkere Wachstum des M-Myzeis hält weiterhin kräftig
an, so daß ältere auf der schiefen Agarfläche eines Reagenzrohres heran-
gezogene Kulturen immer unähnlicher werden. Die des M-Stammes
sind einen Monat nach der Übertragung aus der feuchten Kammer
4 cm in die Länge gewachsen, die P-Kulturen nur 1,5 cm. Die Er-
hebung über den Agar hängt sehr von der Beschaffenheit des Nähr-
bodens ab. Auf wenig konsistenten Nährböden erheben sich die
M-Kulturen nur wenig über den Agar und wachsen von vornherein
stark in die Breite, auf trocknerem, festerem dagegen wachsen sie
bis zur gegenüberliegenden Wand des Reagenzrohres, um sich erst
') Auch die Wachstumsgeschwindigkeit der Keimschläuche ist in Wasser
'in den ersten Tagen bedeutend schneller als auf Nähragar.
Ft)
186 Originalabhandlungen.
dann in die Breite auszudehnen. Die Abbildung 14 zeigt die Kul-
turen der beiden Stämme etwa 1!/, Monate nach ihrer Übertragung
in Reagenzröhren, daneben eine gleichalte Kultur von 8. petroselini.
Abb. 13. Gleichalte Kulturen des P- und M-Stammes von Septoria apii,
2!/s Monate nach Übertragung auf die Nähragarschicht einer Petrischale 1:1.
Die P-Kultur ähnelt
in ıhren Größenver-
hältnıssen einer Kul-
tur von 8. petroselini
mehr als der M-Kultur,
3. Der M- und
P-Stamm unterschei-
den sich ferner durch
die Fähigkeit zur Bil-
dung von Konidien an
freien Hyphen. Bei
dem M-Stamme konnte
solche niemals be-
obachtet werden,
selbst nicht auf nähr-
stoffarmem Substrat:
in reinem Wasser
Abb. 14. 1'/s Monate alte Kulturen der Septoria oder auf Acar ohne
apii, Stamm P (links) und M (Mitte), und der 8. Nöhrstofsnsntz Hier
petroselini, alle drei auf dem gleichen Nährboden hilc BE 15
EEE RL EREN yildet dagegen der
(Pflaumendekoktagar) iu Reagenzröhren gezogen 1:1. 5 Y
andere Stamm ebenso
wie 8. petroselini!) in reichlichstem Maße freie Konidien. Die freie
Konidienbildung tritt am 4. bis 5. Tag nach der Keimung ein. Mitunter,
') Ob bei letzterem Pilz auch mehrere Formen auftreten, kam mir manch-
mal so vor, bisher hatte ich aber nur einen, der dem P-Typ der S. apii entspricht,
in Kultur.
Daibach. Untersuchungen über einige Septoria-Arten. 187
besonders wenn man Konidien aus Reinkulturen zur Aussaat ver-
wendet, findet schon am 2, Tage die Bildung freier Konidien statt,
und zwar entstehen sie dann direkt an den angeschwollenen Zellen
der Mutterkonidie. Dasselbe beobachtet man an in Deckglaskulturen
entstandenen Konidien, wenn sie am Ort ihrer Entstehung selbst
wieder keimen. Viel weniger reichlich ist die freie Konidienbildung
auf nährstoffreichem Substrat wie Pflaumenagar, mitunter fehlt sie
hier sogar ganz,
4. Ältere Kulturen (Abb. 13) sind nicht nur in ihrer Größe,
sondern auch noch in anderen Punkten voneinander verschieden.
Besonders charakteristisch ist die tropfenartige Ausscheidung weiß-
licher, später ziegel&elber Konidientröpfchen an der ganzen OÖber-
fläche der P-Kulturen, der völlige oder fast völlige Mangel derselben
in den Kulturen des M-Stammes. Es ist dies ein Merkmal, das sich
in allen Kulturen und auf den verschiedenen Nährböden als völlig
konstant erwies.
Keine scharfen Unterschiede zeigten sich dagegen in der Größe
der Pykniden und der Konidien.
Aus diesen Beobachtungen auf dem natürlichen und
künstlichen Substrat geht hervor, daß von dem Pilze
Septoria apii zwei Formen existieren, die eine mit ge-
ringem Myzelwachstum, aber mit der ausgesprochenen
Tendenz zu frühzeitiger und reichlicher Pykniden-
entwicklung und zur Bildung von freien Konidien in der
Reinkultur, die andere mit.der Neigung zu größerem
Flächenwachstum des Myzels, die sich auf den Blättern
der Nährpflanze durch das Hervorrufen von Flecken
äußert, später beginnender und spärlicher Pykniden-
bildung und gänzlichem Mangel der Fähigkeit zur Koni-
dienentwicklung an freien Hyphen in der Reinkultur.
Es ıst möglich, daß die beiden Stämme der 5. apü nicht die
einzigen sind, die sich isolieren ließen, nach gelegentlich beobachteten
Krankheitsbildern zu urteilen, sieht es vielmehr so aus, als ob die
Spezies noch aus einer größeren Zahl von Klonen zusammengesetzt
sei. Ich habe mich aber auf die Isolierung der beiden besonders
markanten Typen beschränkt.
Nach den bisher in der Systematik der Fungi önperfeeti maß-
gebenden Prinzipien der Klassifizierung würde man die beiden Stämme
als getrennte Arten oder wenigstens als Varietäten auffassen müssen,
Eine Beobachtung in den Reinkulturen des P-Stammes scheint aber
zu einer anderen Auffassung zu zwingen. In der 17. Abimpfung
einer P-Kultur machte sich nämlich nach etwa 1!/, Monate langem
188 Originalabhandlungen.
Wachstum im Reagenzrohr an dem unteren Rande ein flächenartiges,
halbkreisförmiges Auswachsen des Myzels bemerkbar, Der Halb-
ınesser dieser von dem gewöhnlichen P-Typ deutlich verschiedenen
Kulturpartie betrug nach einiger Zeit etwa !/, cm. Da es sich um
einen Klon handelte und eine Verunreinigung mit dem anderen
Stamme völlig ausgeschlossen war — derartige Verunreinigungen
kommen bei einigermaßen vorsichtigem Arbeiten überhaupt nicht vor,
dagegen können sich natürlich gelegentlich Schimmelpilze einschlei-
chen ---, so war das Verhalten dieser Reinkultur sehr auffällig. Ich
isolierte aus dem fremdartigen Kulturteil einen neuen Stamm, den
ich P, nannte, und konnte konstatieren, daß er in bezug auf Wachs-
tumsschnelligkeit des Myzels und Bildung von freien Konidien eine
Zwischenstellung zwischen den beiden anderen Stämmen darstellte.
Vor allem entstanden bei der Impfung der Konidien dieses neuen
Stammes auf Sellerieblättern zunächst Flecken und erst dann die
Pykniden wie bei dem M-Stamme, dagegen erhielt man im hängenden
Wassertropfen unter dem Deckglas freie Konidienbildung, aber weit
spärlicher und schwerer als bei dem P-Stamme.
Ich neige daher zu der Auffassung, daß die fleckenbildende
Form der S. apä durch Klonumbildung [im Sinne E. Lehmanns!)]
aus der nichtfleckenbildenden Form entstanden ist. Letztere zeigte
niemals Rückschläge zu der ersteren, und so oft und unter so ver-
änderten Bedingungen ich die freie Konidienbildung erzwingen wollte,
sie schlug immer fehl. Man kann demnach die eine Form zum min-
(desten als eine Dauermodifikation der anderen auffassen.
Es fragte sich, ob bei parasitären Fungi imperfeeti bezw. den als
Hauptfrüchte von solchen in Betracht kommenden Askomyzeten etwas
Ähnliches schon früher beobachtet worden ist. Wie ich bei der
Durchsicht der Literatur finde, hat Carbill?), über einen analogen
Fall von Dimorphismus bei Coniothyrüum pirinum Sheldon berichtet.
Er konnte einen reichlich und einen spärlich fruktifizierenden Stamm
isolieren, von denen der letztere durch „sporting“ aus ersterem her-
vorgegangen und völlig konstant geblieben sein soll.
Daß gewisse Imperfekten-Gattungen aus verschiedenen Stämmen
bestehen, die in der Fähigkeit der Ausbildung bestimmter Frukti-
fikationsorgane sich unterscheiden, geht auch aus den Beobachtungen
Shears und Woods’) an den zu @lomerella-Arten als Nebenfrucht-
formen gehörigen Gloeosporien hervor. Nach ihnen sollen bestimmte
Stämme desselben Pilzes leicht, andere schwer oder gar nicht zur
!) Centralbl. f. Bakt. usw. I. Abt. LXXVII, 296 (1916).
°), Americ. Journ. Bot. II, 249—467 (1915); zitiert nach dem Referat im
Bot. Centralbl. OXXXI, 569 (1916). N
>) U. S. Dep. Agrie., Bur. Plant Ind., Bull. 252 (1913).
Laibach. Untersuchungen über einige Septoria-Arten. 189
Bildung von Perithezien zu bringen sein. Wenu man daher zu einer
derartigen Gloeosporium-Art die zugehörige (lomerella erhalten will,
so gelingt dies nur durch Isolierung eines zur Perithezienbildung
geeigneten Stammes, nicht durch Variieren der äußeren Bedingungen,
speziell des Nährbodens. Diese Auffassung gewinnt durch meine
Beobachtungen an 5. apii an Boden. Vielleicht erklärt sich das
Nichtauffinden der Schlauchfrüchte bei vielen Septorien dadurch, daß
bei ihnen nur schwer oder überhaupt nicht mehr Perithezien bildende
Rassen vorliegen. Dann hätte natürlich das Variieren der äußeren
Bedingungen wenig Erfolg.
Es lag nahe, nachdem ich von demselben Pilze zwei so wohi
charakterisierte Stämme erhalten hatte, zu versuchen, ähnliche Mixo-
chimären herzustellen, wie sie Burgeff!) bei Phycomyces gewonnen
hatte. Natürlich ist die Technik, die dieser Autor bei seinem Objekte
anwandte, wegen der Zartheit des Myzels hier nicht durchführbar.
Aber man konnte vielleicht die Neigung, in Reinkulturen Anasto-
mosen zu bilden, für diesen Zweck benützen. Wenn es gelang.
Hyphen der beiden Stämme zum Fusionieren zu bringen und dann
die betreffende Fusionsstelle zu isolieren, um sie für sich weiter-
zuzüchten, so wäre es von hohem Interesse gewesen, die Entwicklung
‚eines solchen Mischmyzels weiter zu verfolgen,
In der Tat gelang es auch mit Sicherheit, solche Fusionen zu
beobachten, wenn man die Konidien auf zwei parallelen Strichen im
Hängetropfen aussäte und das sich entwickelnde Myzel sich dann
auf der Agarbrücke zwischen den beiden Stellen begegnete. Leider
traten aber die Fusionen erst dann auf, wenn der Nährtropfen schon
ziemlich aufgezehrt und das Hyphengeflecht so dicht war, daß man
zwar noch die einzelnen Hyphen nach ihrer Ursprungsseite verfolgen
konnte, aber eine sichere Isolierung unmöglich war. Derartige Fu-
sionen traten übrigens auch auf, wenn der Stamm M oder P mit
S. petroselini in derartigen Mischkulturen gezogen wurde, wurden
jedoch nicht beobachtet, wenn andere Septoria-Arten z. B. S. humuli
West., S. oenotherae West. als Partner dienten.”)
Leider sind die Septoria-Arten nicht zu bewegen, in Reinkulturen
Perithezien zu bilden, sonst wäre auch der Versuch von größtem
Interesse gewesen, die beiden Stämme zu kreuzen. Voraussetzung
wäre natürlich, daß sie auch bei Züchtung aus Askosporen ihren
Charakter bewahren, was natürlich gar nicht vorauszusagen ist. Der
Versuch wäre vielleicht so auszuführen gewesen, daß man Konidien
') Flora, CVII, 259 ff. (1915); CVIIL, 353 ff. (1915).
°®) Vgl. meine vorläufige Mitteilung, Ber. d. Deutsch. Bot. Gesellsch.
XXXVIL, 247 ff. (1919).
190 Originalabhandlungen,
oder Sporen der beiden Stämme gemischt ausgesät und nach Bildung
veifer Peritbezien einzelne Perithezien oder Schläuche isoliert hätte.
Es kann dann nicht allzu schwierig sein, eine größere Zahl Sporen
eines Peritheziums oder mehrere Sporen eines Schlauches isoliert
weiterzuzüchten, um zu sehen, ob eine Mendelspaltung stattgefunden
hat. Da die Myzelien der beiden Stämme zu Fusionen neigen, so
darf man wohl bei der nötigen Häufung der Versuche mit der
Möglichkeit, gelegentlich Kreuzungen zu erhalten, rechnen. Es wird
daher auf das Vorkommen und die Isolierung gut unterscheidbarer,
konstanter Stämme bei leicht in Reinkulturen zur Perithezienbildung
schreitenden Askomyzeten für die Folge besonders zu achten sein.
Einwandfreie Versuche sind in dieser Richtung meines Wissens
noch nicht gemacht worden. Das einzige, was ich in der Literatur
darüber finden konnte, sind zwei kurze Mitteilungen von Edgerton!),
der mit zwei Stämmen einer Glomerella experimentiert hat und Kreuz-
befruchtung beobachtet haben will, was aber noch sehr fraglich er-
scheint. Besonders interessant wäre auch eine Kreuzung zwischen
zwei Rassen eines Askomyzeten, die sich biologisch durch ihren
Wirtekreis unterscheiden. Daß es parasitäre Pilze gibt, die in Rein-
kultur zur Perithezienbildung zu bringen sind, ist längst erwiesen.?)
Vergebliche Versuche, dieSchlauchfrüchte der Septoria
apii und 8. petroselini zu erhalten.
Weder in Reinkultur noch durch Überwinterung der mit Septoria
«pi oder 8. petroselini befallenen Pflanzenorgane ist es einem der
Autoren, die sich mit diesen Pilzen beschäftigt haben, gelungen, die
Schlauchfrüchte aufzufinden. Ich habe seit 1913 beinahe jeden Herbst
(mit Ausnahme der drei ersten Kriegsjahre) Blätter, Blattstiele oder
Stengel von Sellerie, die von der Septoria stark befallen waren, zur
Überwinterung in verschiedener Weise ausgelegt, ohne jemals eine
MHycosphaerella auf den iberwinterten Teilen im Frühjahr zu erhalten.
Da die oberirdischen Teile des Sellerie leicht vergänglich sind,
wurden auch verschiedene Jahre hindurch stark mit S. petroselini be-
haftete Petersilienstengel überwintert oder im Frühjahr im Freien
Pflanzen, die zur Samengewinnung gedient hatten, untersucht, aber auch
resultatlos. Iın Herbst 1918 wurde eine geschoßte Selleriepflanze,
deren Stengel und Blätter stark mit Septoria-Pykniden besetzt waren,
ins Kalthaus gebracht und dort weiterkultiviert, die Infektion griff
9 Science, New Ser., XXXV, 151 (1912); Amerc. Journ. Bot. I, 244 ff. (1914).
°) z. B. Marssonina juglandis, die Nebenfruchtform der Gnomonia leptostyla,
nach Klebahn (Zeitschr. f. Pfllanzenkrankh. XVII, 2235, 1907), sowie eine Reihe
von Gloeosporium-Arten, die mit Glomerelia in Zusammenhang stehen, nach
Shear und Wood (a.a. O.).
eh FE ae a 4 Al an 21 are
Laibach. Untersuchungen über einige Septoria-Arten. 191
nicht weiter um sich, offenbar weil die Bedingungen für die Ver-
breitung der Konidien (Tau, Regen etc.) fehlten. Einzelne Stengel
starben bald ab und mumifizierten. Aber auch so war keine Peri-
thezienbildung zu erreichen, In allen diesen Fällen handelte es sich
um die P-Form der S. «pi. Nachdem ich den anderen Typ gefunden
hatte, lag es natürlich nahe zu prüfen, ob er vielleicht eher zur
Bildung von Schlauchfrüchten neigte. Material fand ich im Herbst
1919 im hiesigen Botanischen Garten, wo ein großes Selleriebeet
(„Prager Riesen“) völlig rein mit der M-Form befallen war. Aber
auch hier hatte ein Überwintern der infizierten Blätter und Blatt-
stiele keinen Erfolg.
Intektionsversuche mit Konidien von Septoria apii und
5. petroselini.
Um die Empfänglichkeit einzelner Sorten des Sellerie und der
Petersilie gegenüber Septoria apii und 8. petroselini zu prüfen sowie
um ihr Verhalten anderen Umbelliferen gegenüber festzustellen,
wurden (vor allem im Sommer 1917) folgende Versuche angestellt:
1. Im Mai 1917 wurden Keimpflanzen folgender Selleriesorten mit Konidien
der S. apiiv geimpft und waren etwa 14 Tage darauf ganz gleichmäßig stark
befallen: Bleichsellerie (Sorte?), Kurzlaubiger Apfel, Delikateß, Imperator,
Frankfurter Kohlrabi, Erfurter Markt, Prager Riesen, Schneeball.
2. Keimpflanzen einer einfachen und einer krausen Sorte der Petersilie
wurden von S. petroselini in gleich starkem Maße infiziert. (Impfung am 26. 8.
17, Beginn der Infektion am 11. 9, 17).
3. Da Klebahn!) mit Konidien der S, apiiö eine schwächere Infektion
auf Keimpflanzen von Anethum graveolens und Daucus carota erkalten haben will,
wurden in einer größeren Schale Samen von Sellerie, Möhre und Dill gemischt
ausgesät (die Selleriesamen waren wegen ihrer längeren Keimdauer vor der
Aussaat einige Tage in Wasser eingeweicht worden). Am 7. 8. 17 wurden die
Keimpflanzen mit Konidienaufschwemmungen von S. apii geimpft. Am 20. 8.
waren sämtliche Selleriekeimpflanzen infiziert, die Möhren- und Dillkeimlinge
dagegen völlig frei. Die Pflanzen wurden noch längere Zeit meist unter Glas-
glocken weiter kultiviert, aber niemals auch nur eine Spur einer Infektion auf
Daucus und Anethum erzielt.
Ein entsprechendes Resultat wurde in einer Schale von Keimpflanzen von
Petersilie, Möhre und Dill nach Impfung mit S. petroselini erhalten. Die Peter-
silienkeimlinge wurden mit der Zeit sämtlich befallen und starben ab, die übrigen
blieben unbefallen.
4. Nach meinen früheren Untersuchungen geht S. apii nicht auf Petersilie
und S. petroselin‘ nicht auf Sellerie über. Klebahn?°) erwähnt eine zweifelhafte
Infektion auf Petroselinum sativum durch Konidien von S. apii. Viele Versuche,
besonders mit S. petroselini, bestätigen durchaus meine früheren Resultate. Am
3. 9. 17 wurden von zwei Schalen mit Keimpflanzen von Apium graveolens,
Petroselinum sativum und der systematisch nahe stehenden Trinia glauca —
ı) Jahrb. d. Hamb. wiss. Anst. XXX, 3. Beiheft, 23 (1912).
9.3.8.0,
192 Originalabhandlungen.
Samen der letzteren hatte ich mir bei Mainz gesammelt — die eine mit Konidien-
der S. apii, die andere mit denen der S. petroselini geimpft. Am 17. 9. waren
in der ersten Schale nur die Selleriekeimlinge befallen, in der zweiten nur die
Petersilienpflänzchen. Am 22. 9. zeigte aber in letzterer auch ein Teil der
Trinia-Kotyledonen eine schwache Septoria-Infektion. Allerdings waren die mit
Pykniden besetzten Trinia-Keimblätter schon abgestorben, und es ließ sich nicht
mehr mit Bestimmtheit sagen, ob das durch die Infektion geschehen war. Da-
nach scheint es aber so, als ob $. petroselini nicht ganz so scharf spezialisiert
ist wie S. apii. Vielleicht stimmt auch damit eine Beobachtung überein, die ich
im Spätsommer 1917 machte. Auf einem Beet septoriakranker Petersilie fanden
sich zwei abgestorbene Pflanzen von Aethusa cynapium (mit reifen Samen),
deren Stengel stark mit Septoria Pykniden besetzt waren. Wie eine mikrosko-
pische Untersuchung ergab, stimmten die in ihnen gebildeten Konidien mit
denen der Septoria petroselini überein. Da ich sonst auf Aethusa cynapium
niemals eine Septoria beobachtet habe, liegt es nahe anzunehmen, daß auch diese
Umbellifere in geringerem Grade gegenüber S. petroselini anfällig ist. Infektions-
versuche verliefen allerdings negativ.
Bei Versuchen, die zur Feststellung der Infektionsfähigkeit der Konidien
von S. petroselini gegenüber Apium graveolens (19. 7.; 23. 8.; 2. 9. 17) teils mit
Konidienaufschwemmungen, teils durch Auflegen stark mit Pykniden besetzter
Blattstückchen angesetzt wurden, konnten mitunter vereinzelte Flecken. niemals
aber Pyknidenbildung beobachtet werden.
5. Ergebnislos verliefen auch Infektionen he die zu verschiedenen
Zeiten des Sommers 1917 mit Konidien von S. apii (aus Reinkulturen, P-Stamm)
gemacht wurden, bei folgenden Umbelliferen (Keimpflanzen): Aegopodium poda-
paria, Anthriscus silvestris, Carum carvi, Coriandrum sativum, Eryngium pla-
num, Helosciadium nodiflorum, Heracleum sphondylium, Pastinaca sativa, Pim-
pinella sawifraga, Seseli annuum, Stlaus pratensis.
Aus diesen und einigen weiteren gelegentlichen Versuchen
erhellt, daß Septoria apii auf den Sellerie scharf spezialisiert ist, die
einzelnen Kultursorten jedoch gleich stark zu infizieren vermag, daß
ferner 5. petroselini an Petersilie scharf angepaßt ist, vielleicht aber
auch, wenn auch nur in schwächerem Grade, einige andere Umbelli-
feren (Trinia glauca, Aethusa eynapium), aber sicher nicht Apium gra-
veolens befallen kann.
Einige Richtlinien für die Bekämpfung der Sellerie-
krankheit.
Bei dem großen Schaden, den der Selleriepilz bei trühzeitigem,
starkem Auftreten der Kultur dieser Pflanze zufügen kann, sei es mir
gestattet, einige Bemerkungen über die Infektion, die Ausbreitung
und die Bekämpfungsmöglichkeit hier anzufügen.
Aus den eben mitgeteilten Infektionsversuchen ergibt sich, daß
für den Sellerie eine Infektionsgefahr von anderen bei uns wild-
wachsenden oder kultivierten Umbelliferen aus nicht besteht. Nach
meinem nunmehr über eine ganze Reihe von Jahren ausgedehnten
Beobachtungen ist vielmehr der wichtigste Faktor für das Auftreten
- Laibach. Untersuchungen über einige Septoria-Arten. 193
der Krankheit in den zuerst von Klebahn an den Früchten beobach-
teten Pykniden des Pilzes zu erblicken. Daß. die in den letzteren
enthaltenen Konidien in lufttrockenem Zustande monatelang ihre
Keim- und Infektionskraft bewahren können, hat mir ein Versuch,
den ich im Jahre 1917 anstellte, gezeigt. Stark mit Pykniden be-
setzte, abgestorbene Selleriekeimpflanzen wurden von Mitte ‚Januar
ab im Laboratorium trocken aufbewahrt, Ende Mai waren die Koni-
dien noch keim- und infektionsfähig, erst Anfang Oktober waren sie
sämtlich abgestorben. Daraus ergibt sich die wichtige Forderung,
kein Saatgut von der letztjährigen Ernte zu benutzen, mindestens
aber solches, iiber dessen Alter man Genaues nicht weiß, vor der
Aussaat mit einem erprobten Mittel (z. B. 2°,iger Kupfervitriol-
lösung, Einwirkungszeit 24 Stunden) zu beizen. Für fast noch wich-
tiger aber halte ich es, daß die Samenzüchter auf das Genaueste
darauf achten, daß sie zu Samenbau nur völlig gesunde Pflanzen be-
nutzen, weil man so allein auch nur gesundes Saatgut erhält. Hier
wird fraglos am meisten gesündigt, da man bei Untersuchung von
Samenproben verschiedenster Sorte und Herkunft fast immer mehr
oder weniger Septoria-Pykniden an den Früchten feststellen kann.
Ich habe die Überzeugung gewonnen, daß allein durch Beob-
‚achtung dieser beiden Vorsichtsmaßregeln die Krankheit wirksam
bekämpft werden könnte, und halte die Gefahr einer Infektion von
der Erde der Saat- und Pikierbeete aus sowie später im freien Land
für gering. Denn man findet oft nebeneinander im Sommer gesunde
und stark befallene Selleriebeete und kann dann immer feststellen,
daß das Saatgut verschiedener Herkunft ist. Ich habe ferner ın
Frankreich im Jahre 1916 die Krankheit auf Ackerland, das sicher
niemals vorher zur Selleriekultur benutzt, vielmehr ganz frisch in
gärtnerische Bearbeitung genommen worden war, stark auftreten
sehen. Hier kann nur Einschleppung durch das aus Deutschland
bezogene Saatgut in Frage kommen, da die jungen Pflanzen an Ort
und Stelle in neu eingerichteten Frühbeeten herangezogen worden
waren. Wie gering oft die Infektionsgefahr im freien Lande ist,
dafür spricht folgende Beobachtung: Auf einem Gartenbeet, auf dem
Sellerieknollen mit stark kränkem Laub bis zum Frühjahr eingemietet
waren und auf dem dann Sellerie. angebaut wurde, blieben den
ganzen Sommer über sämtliche Pflanzen gesund, um erst im Spät-
herbst, vielleicht von einem kranken Nachbarbeet aus, befallen zu
werden. Im übrigen ist auch die Gefahr einer Ansteckung ge-
sunder Beete von in der Nähe liegenden kranken unbedeutend und
macht sich gewöhnlich erst im Herbst bemerkbar, wenn eine stärkere
Schädigung der Pflanzen nicht mehr in Frage kommt.
Zeitschrift f. Pflanzenkrankheiten. XXXI. 13
194 Originalabhandlungen.
Natürlich spielen die Witterungsverhältnisse für die Ausbreitung
eine große Rolle: trockenes Wetter kann sie sehr hemmen, regneri-
sches fördert sie stark.
Ist die Krankheit einmal in einem Beete aufgetreten, dann ist
die Bekämpfung schwierig. In den letzten Jahren wiederholt auf
kleineren Beeten angestellte Versuche haben mir gezeigt, daß das
von Dorogin!) empfohlene Mittel, die kranken Blätter zu entfernen,
von dem ich mir zunächst auch einigen 'Erfolg versprach, völlig
versagt. Obwohl die Entblätterung sehr gründlich und bei trockenem
Wetter vorgenommen wurde, trat mit dem Eintritt feuchter Witterung
die Krankheit auch sehr bald wieder in alter Stärke auf.
Frankfurt a. M, Botanisches Institut, Juli 1921.
Schädlinge an der Sojabohne.
Von Dr. von Wahl-Augustenberg.
Es ist nıcht ohne Interesse zu beobachten, ob und in welchem
Maße eine neu eingeführte Pflanze im neuen Anbaugebiete von tierischen
und pflanzlichen. Schädlingen befallen wird. Im allgemeinen wird
ja angenommen, daß solche Ankömmlinge, da sie nicht die ihnen
eigenen Schädlinge aus dem Heimatlande vorfinden, gar nicht oder
nur wenig zu leiden haben würden. Bei rein parasitären Krankheiten
ist das auch verständlich, sofern nicht die Keime mit den Samen
der neuen Kulturpflanzen eingeführt worden sind.
Im Laufe von 3 Jahren hatte ich in Augustenberg Gelegenheit,
an einigen Sorten der Sojahohne (Soja maxima (L.) Piper), die bisher
in Baden nicht angebaut wurde, eine Reihe von Schädlingen fest-
zustellen‘). Dabei ergab sich, daß parasitäre Pilze, die ja meist an
bestimmte Kulturpflanzen angepaßt sind, nur vereinzelt auftraten.
Es wurden bisher nur Zrysiphe polygoni D. C., der an Erbsen
alljährlich auftretende polyphage Mehltaupilz, und die an vielen
Pflanzen parasitierende Selerotinia Libertiana Fuck. beobachtet. Tierische
Schädlinge waren dagegen sehr häufig, und zwar konnten alle an
Buschbohnen in diesen Jahren festgestellten auch an der Sojabohne
gefunden werden, so daß die folgende Liste, ausgenommen Tychea
phaseoli und die Wirbeltiere, für beide Kulturpflanzen gilt.
aaO.
°®) Ein Teil der Schädlinge wurde von mir selbst bestimmt. Die Blasen-
füße und die nicht näher bezeichneten Insekten wurden der Biologischen Reichs-
anstalt zur Bestimmung übersandt. Das zur Verfügung gestellte Material genügte
aber leider nicht zur Bestimmung aller Schädlinge.
SR
Wahl. Schädlinge an der Sojabohne. 195
Schon die ersten "Keimlinge der Sojabohne, die bei uns Ende
April bis Anfang Mai aus dem Boden kamen, zeigten starke Schä-
digungen. In erster Linie waren hieran die kleine Garten-Weg-
schnecke (Arion hortensis Fer.), dieschon Reh als gefährlichen Schäd-
ling bezeichnet, und Drahtw ürmer (Agriöotes lineatus L.) schuld; außer-
dem fanden sichEngerlinge (Melolontha vulgarisF.)‚vereinzelteAcker-
schnecken (Agriolimax agrestis L.) und Asseln der Gattung Porcellio
und Oniscus. Wegen der Gartenwegschnecke mußten in einem Jahre
zwei Sorten durch neue Keimpflanzen ersetzt werden, die dann durch
Spritzung mit Uraniagrün geschützt wurden. Die kleine Schnecke
wohnt bekanntlich in den Regenwurmröhren und unternimmt von
dort meist nachts ihre Streifzüge. Von Interesse war es, zu beob-
achten, daß längs einem häufig begangenen Wege die Regenwurm-
röhren fehlten und daher die Randpflanzen von Regenwürmern
(Lumbrieus terrestris L.), die die angefressenen Pflanzen in den Boden
ziehen, und von den Schnecken verschont blieben. Regenwürmer
scheuen ja Erderschütterungen. Die oben erwähnten Drahtwürmer und
Engerlinge brachten noch die Pflanzen zum Absterben, als sie schon
50 cm hoch und am Wurzelhalse verholzt waren. 1916 gingen einige
Sojabohnenpflanzen Ende Juli durch Wurzelläuse (Tychea phaseoli
Pass.) zu Grunde.
Von Käfern traten Mitte Mai auf: die Erdflohkäfer Phyllotreta
nemorum L. und Psylliodes chrysocephala L.; außerdem traß an den
Blättern eine Sitones-Art. Von Ende Juni an wurden mehrere Blasen-
fußarten beobachtet, und zwar: Thrips physopus L., Thrips longieollis
Uzel, Thrips discolor Hal. (?), Thrips major Uzel, Thrips albopilosa Uzel,
Aeolothrips fasciatus L., Aeolothrips alboeinctus Hal., Smymothrips biuneinata
Uzel, und Baliothrips dispar Hal. Diese Insekten wurden sämtliche
nit einer Pinzette von den Blättern abgehoben. Sie stellen sich,
sobald man sıch ihnen mit der Hand nähert, wie die Tierläuse auf
den Kopf, sodass sie leicht zu fassen sind. Es wurden nur solche
Blasenfüße abgelesen, diebeim Saugen beschäftigt waren. Die Insekten
schädigen die Busch- und Sojabohnen nicht unerheblich und ver-
ursachen ein Vergilben und Spreufleckenbildung. Außer diesen
Schädlingen saugten an den Pflanzen noch Wanzen (ZLygus pratensis
Fall. und eine andere nicht bestimmte Art), Läuse (Siphonophora
ulmariae Schk.) und vereinzelte Zikaden.
In August jeden Jahres nahmen die Spinnenmilben
(Epitetranychus althaeae Hanst.) überhand und schädigten besonders
zwei Sorten, Frohnleiten und eine ungarische Sojabohne, sehr stark
und riefen ein vorzeitiges Vergilben der Blätter hervor.
1:96. | Kurze Mitteilungen.
Weit größer als der Schaden durch niedere Tiere, war der
durch höhere angerichtete. Da unser Versuchsfeld eingezäunt ist,
traten in Augustenberg nur Mäuse auf und zwar wurden nur Acker-
mäuse (Arvicola arvalis) gesehen. Es ist jedoch möglich, daß auch
andere, wie die Hausmaus dabei tätig waren. Die Hülsen wurden
von den Nagern herabgezogen und die Samen herausgefressen. Sorten,
die später geerntet werden sollten, waren vollkommen der Hülsen
beraubt. Ebenso schädlich wie die Mäuse sind bei uns zu Lande
Rehe, Hasen und Kaninchen, die die Pflanzen ganz abfressen, wie
Beobachtungen in verschiedenen Gebieten Deutschlands ergeben haben.
Man sieht aus dieser Zusammenstellung, daß die Sojabolıne
zwar nicht unter den Schädlingen ihrer Heimat leidet, jedoch eine
große Anzahl von Schädlingen verwandter Pflanzen vorgefunden hat,
die ıhre Wirtschaftlichkeit im Großen in Frage stellen.
Kurze Mitteilungen.
Die Biologische Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft in
Berlin-Dahlem gibt ein „Nachrichtenblatt fürden deutschen
Pflanzenschutzdienst“ heraus, welches monatlich erscheint,
und dessen erste Nummer vom 1. Juli 1921 uns vorliegt. Das Blatt
will, wie der Direktor der Biologischen Reichsanstalt, Prof. Dr. Appel,
in einem einführenden Aufsatz ausführt, die durch die Forschung auf
dem Gebiete der Pflanzenkrankheiten gewonnenen Ergebnisse rasch
der Praxis zugänglich machen und die Organısation des praktischen
Pflanzenschutzes über ganz Deutschland ausbreiten und weiter aus-
bauen. Es sollen einschlägige Gesetze und Verordnungen veröffent-
licht, kleinere Aufsätze über wichtige Fragen des Pflanzenschutzes
gebracht und über die gemeinsamen Versuche der Pflanzenschutz-
Stationen berichtet werden. Auch größere Aufsätze über neuzeitliche
‘Fragen des Pflanzenschutzes sind vorgesehen, und die erste Nummer
enthält bereits einige solche.
Von derselben Reichsanstalt ist gleichzeitig eine von Regierungs-
rat Dr. H. Morstatt bearbeitete „Bibliographie der Pflanzen-
schützliteratur“ für das Jahr 1920 (Berlin bei P. Parey und
J. Springer. 718.) herausgegeben worden. Die Übersicht enthält nur
Titel, und behandelt das Gesamtgebiet des Pflanzenschutzes in den
4 Abschnitten: Allgemeines, Krankheiten und Ursachen, geschädigte
Pflanzen, Maßnahmen des Pflanzenschutzes.. Den Schluß bildet ein
Autoren-Verzeichnis. In Zukunft sollen entsprechende Zusammen-
Referate. 197
stellungen der Jahresliteratur jeweils im ersten Vierteljahr des
Jahres herausgegeben und die Literatur der Jahre 1914—1919 nach-
geholt werden. Redaktion.
Aus Deutseh-Österreich. Das Bundesministerium für Land- und
Forstwirtschaft in Wien hat eine staatliche Rebenzüchtungs-
station in Klosterneuburg b. W. in Verbindung mit dem
önologisch-pomologischen Institut (Höhere Staatslehranstalt für Wein-
und Obstbau) ins Leben gerufen, die unter der wissenschaftlichen
Leitung Prof. Dr. L. Linsbauer’s steht, während Weinbau-Öber-
inspektor Reg. Rat Fr. Kober die praktische Leitung derselben
übernommen hat.
Am 31. Oktober 1919 ist in Wien eine „Österreichische
Pflanzenschutz-Gesellschaft“ gegründet worden, von der vor
kurzem der Tätigkeitsbericht über das erste Geschäftsjahr erschienen
ist. Die Gesellschaft stellt sich satzungsgemäß folgende Aufgaben:
1. Durchführung des praktischen Pflanzenschutzes auf modernster
Grundlage.”
2..Zeitgerechte Bereitstellung der jeweils besten und erprobtesten
Pflanzenschutzmittel zu angemessenen Preisen.
3. Popularisierung der Ergebnisse der fachlichen Forschung.
4. Mitarbeit an systematisch veranlagten und großzügigen ver-
gleichenden Versuchen zur Schädlingsbekämpfung.
. Finanzielle Förderung aller wissenschaftlichen Pflanzenschutz-
aktionen.
Zur Aufklärung der Landwirtschaft- und Gartenbautreibenden
verbreitet die Gesellschaft zahlreiche Artikel aus Fachzeitschriften,
Bekanntmachungen usw. Der Tätigkeitsbericht beweist, daß sich
die Gesellschaft dieser Aufgaben mit großem Eifer und Erfolg an-
genommen hat. Redaktion:
or
Referate.
Graebner, Paul. Lehrbuch der nichtparasitären Pflanzenkrankheiten.
Berlin, P. Parey, 1920. Groß 8°. VII+ 333 Seiten, 244 Textabb.
Gelegentlich der Besorgung der 4. Auflage des I. Bandes von So -
rauers Handbuch der Pflanzenkrankheiten ergab sich dem Verf. die
Gelegenheit, die Herausgabe des vorliegenden Lehrbuches unter Ver-
wertung der Sorauerschen Abbildungen anzuregen. Verf. griff da das
Wichtigste aus der Literatur und den eigenen Beobachtungen, was
zur Beurteilung der Kulturverhältnisse notwendig ist, heraus und
198 Referate.
bot es den Studierenden in verständlicher Form dar. Wir können hier
auf Einzelheiten unmöglich eingehen, sondern beschränken uns darauf,
die Gruppierung der besprochenen Krankheiten zu geben:
I. Krankheiten durch ungünstige Bodenverhältnisse: Luftarmut
im Boden, Wasser- und Nährstoffmangel und anderseits Überschuß
an solchen. II. Durch Luftfeuchte und -Bewegungen erzeugt: über-
mäßig feuchte, zu trockene Luft. III. Durch zu wenig oder zu viel
Wärme oder Licht hervorgerufen. IV. Wunden an Stammen, über-
jährigen und jährigen Achsen, künstliche vegetative Vermehrung.
V. Schädliche Gase und Flüssigkeiten. VI. Enzymatische Krankheiten
(Panachierung, Mosaikkrankheiten, Gummi- und Harzfluß). Das Lehr-
buch wird ob der gediegenen Darstellung seinen Weg finden.
Matouschek, Wien.
Kölpin Ravn, F. Oversigt over Havebrugsplanternes Sygdomme i 1916
og 1917. (Übersicht über dieKrankheiten der Garten-
baugewächse i. J. 1916 und 1917). Tidsskr. for Planteavl.
Bd. 26. 1919.
Aus dem ausführlichen Bericht sei folgendes erwähnt: Durch
Pseudomonas tumefaciens verursachte Anschwellungen wurden an
jungen Stachelbeerzweigen und an Himbeerstengeln beobachtet: Wurzel-
läuse (Schizoneura fodiens) an Johannisbeersträuchern verursachten
Bräunung der Blätter. An Himbeeren ist die von Didymella applanata
hervorgerufene Stengelkrankheit sehr häufig, ein Welken der Triebe
rührte von Fusarium salicis her. Die Erdbeermilbe Tarsonemus fragariae
ist überall in Dänemark verbreitet. Apfel- und auch Birnbäume wurden
an Blättern und Früchten durch die Wanzen Calocoris bipunctata,
Lygus pratensis, L. calmi und Orthotylus nassatus beschädist. O-K:
Zedneck und Gayer, C. Die Auslesearbeiten der phytotechnischen Station
zu Gayerovo, Brasilien. A Lavoura. Jg. 23. Rio de Janeiro 1919.
S. 12—18. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1920. S. 25).
Die südamerikanische Hafersorte Excelsior erwies sich als voll-
ständig rostfest, während verschiedene nordamerikanische Sorten
sehr anfällig waren. Die Erbsensorten Alderman, Duke ot Albany,
Telephon, Champion of England, Abarrowfat wurden von Erysiphe pistı
vollkommen vernichtet. Die Kartoffelsorte Silesia vereinigte großen
Ertrag und gute Beschaffenheit mit Widerstandsfähigkeit gegen Krank-
heiten. 0. K:
AL u
Referate. 199
Munoz, Cinarte B. Die Ananaskultur auf Cuba. Estac. exper. agron.
Santiago de las Vegas. Bol. Nr. 45. 1919. (Nach Bull. mens. d.
Renseign. agric. 1920. S. 1425.)
Unter Krankheiten und Schädlingen hat die Ananas in Kuba
wenig zu leiden. Bemerkenswert sind folgende: „Breite Ähre“ ; die Pflanze
entwickelt keine mittleren Blätter und keine oder eine mittelmäßige
Frucht; man führt die Krankheit auf ungenügende Düngung zurück
und rät zu ihrer Bekämpfung eine stickstoff- und phosphorsäurereiche
Düngung an. ‚„Verwelken‘; die Wurzeln nehmen eine abnorme Ge talt
an, die Blätter werden erst rot, dann gelb, endlich dunkler und ver-
trocknen: die Ursache der noch wenig bekannten Krankheit scheint
in einer fehlerhaften Bodenbeschaffenheit zu liegen. Die Ameise Sole-
nopsis geminata Fabr. und die von ihnen gepflegte Schildlaus Pseudo-
coccus citri Risso; die Ameisen richten besonders großen Schaden an,
wenn sie ihre Nester unter den Wurzeln anlegen; man kann sie mit einer
Petrolseifenbrühe vertreiben. OR
Calvino, M. Desmodium leiocarpum, eine Riesen-Futterpflanze für Cuba.
Estacion exper. agron. Santiago de las Vegas. Cuba. Boletin
Nr. 45.. 1919. 24 8. 7 Fig. (Nach Bull. mens. d. Renseign,
agric. 1922. S. 1399.)
Die Leguminose Desmodium leiocarpum G. Don, in Südbrasilien
einheimisch und auf Kuba versuchsweise angebaut, wird hier wie in
Mexiko wenig von Schädlingen befallen. Beobachtet wurde eine Blatt-
laus, die aber bald durch Cyeloneda sanguwinea verzehrt wurde, ein
Pseudococcus und einige C'hionaspis-Arten sowie Raupen; junge Pflan-
zen wurden durch eine Diplodia-Art getötet. OR.
Bernard, Ch. Teekultur in Niederl.-Indien. Revue gener. des Sciences.
Jg. 30. Paris. 1919. S. 56—521. (Nach Bull. mens. d. Renseign.
agric. 1920. S. 243).
Die größte Plage für die Teepflanzungen auf Java ist die Wanze
Heliopeltis sp., in manchen Distrikten verursacht auch eine gelbe Milbe,
Brevipalpus sp., bedeutenden Schaden; die rote Spinne, Tetranychus sp.
ist fast ohne Bedeutung. Die Wurzeln werden oft von Pilzen befallen,
die von in Zersetzung begriffenen Pflanzenteilen auf sie übergehen und
die Teesträucher zum Absterben bringen. Raupen, Blattläuse und ver-
schiedene Pilze greifen die Blätter an. VER.
200 Referate.
Schribaux, E. L’ecimage des bles contre la verse. (Das Stutzen
des Getreides als Mittel gegen das Lagern). La terre
vaudoise, 1920. S. 176—179.
Um das Lagern der Herbstsaaten hintanzuhalten, sind sie bei 30 cm
Höhe auf 15 em einzukürzen und dies ist gegebenenfalls zu wiederholen.
Der Strohertrag wird wohl dadurch gedrückt, aber die Menge und Güte
des Kornes steigt. Die ältesten Triebe werden zugunsten der anderen
verzögert, die Ährenentwicklung wird gleichmäßig. Bei Hafer ist des
raschen Schossens wegen der richtige Zeitpunkt der Einkürzung sorg-
fältig zu wählen. Matouschek, Wien.
Wöber und Wenisch. Versuche zur Bekämpfung pilzlicher Rebenschäd-
linge im Jahre 1918. Mitteil. über Weinbau und Kellerwirtschaft.
19202 8,259, u.269.
Ramatoschwefel und Melior hatten keinen Einfluß, Grauschwefel
eine kleine Unreinheit im Geruch und fein gemahlenes Na Fe eine kleine
Verzögerung der Gärung. Das Kalziumkarbid gab zwar reinschmeckenden
Wein, doch waren die Trauben und der Most unrein im Geruch und
Geschmack. Ein gemahlenes Kalziumsulfit gab ekelhaften Geruch
und Geschmack auch beim Wein und verzögerte stark die Gärung.
Natriumthiosulfat-Lösung konnte durch Zusatz von 200 g Schmierseife
(auf 100 Liter) haftbarer gemacht werden, doch wurden die in der Blüte
verspäteten Beeren beschädigt. Die gemeinsame Bekämpfung ven
Peronospora und Oidium mit Kupferkalk-Natriumthiosulfat-Brühen
muß knapp nach der Blüte erfolgen, weil infolge des sich später bildenden
Wachsüberzuges die Brühen von den Beeren abrinnen und erfolglos
bleiben. — Versuche beim ‚‚roten Brenner‘: Dieser trat stark in unbehan-
delten und mit Zinkpasta (4 Y,iges Zn Fe, zu 40 %,) bespritzten Stöcken
auf. Eine Schädigung des Laubes erfolgte nicht, aber die Zerstäuber
wurden verstopft. Bosnapaste, Caprol und Kupferkalkbrühe gaben
bei der vorzeitigen Bespritzung sichere Resultate. Normale Peronospora-
Bekämpfung genügt ebensowenig wie die bloße Winterbehandlung mit
40 % Eisenvitriol oder das Entfernen des Laubes. Den besten relativen
Erfolg gab die Kombination: Vorzeitige Bespritzung mit Behandlung
mittels. 40 %, Eisenvitriol und der Entfernung des Laubes und Schnitt-
holzes. Die Winterbehandlung mit 10 % H, SO , scheint nicht so gün-
stig zu wirken wie das Eisenvitriol. Matouschek, Wien.
Müller. Über die Aussaat und weitere Verwendung des gebeizten Weizens.
Zeitschrift der Landw.- Kammer f. Prov. Sachsen. 1920. Heft 1.
8. 14-16.
11 Can A ae ı De a ae
4
er cu
H
Referate. 901
Bei der Aussaat gebeizten Weizens achte mian sehr auf richtige
Einstellung der Säemaschine, da sonst zu kleine Mengen gesät werden.
Man bewahre nie gebeiztes Saatgut bis zur nächsten Aussaat, da die
Keimfähigkeit sehr geschwächt wird und Gefahr einer Nachinfektion
besteht. Mit Formalin gebeizter Weizen kann vermahlen werden; man
kanı mit Kupfervitriol, Uspulun und Fusariol behandeltes Saatgut
verfüttern, wenn es gewaschen und getrocknet wird. Mit Corbin behan-
delter Weizen verliert nach S wöchiger Lagerung seine Wirkung gegen
Vogelfraß und kann geschrotet und anderem Futter beigefügt werden.
Matouschek, Wien.
Hollrung. Wodurch können Mißerfolge bei der Getreidebeizung hervor-
gerufen werden? Deutsche landw. Presse 1920. S. 183—184.
Als Ursachen für Mißerfolge bei Getreidebeizung gibt Verf. an:
Anwendung eines falschen Mittels, unzulässige Veränderungen am Beiz-
verfahren, Verfälschungen des Beizmittels, Vorhandensein schädli:her
Bestandteile im Beizmittel, zu schwache oder zu starke Konzentration
der Beizflüssigkeit, Verwendung falsch zeigender Thermometer bei der
Heißwasserbehandlung, mangelhafte Benetzung der Saat mit dem Beiz-
stoff, Nichtfreisein der Saat von unverletzten Brandkörnern (Brand-
butten), Unterlassen des Vorwas.hens, zu große Kälte der Beizflüssigkeit,
Unterlassen der raschen Abkühlung der Saat nach der Heißwasserbeize,
Schimmeln des Saatgutes beim Zurücktrocknen, Frostwirkungen
während des Zurücktrocknens des Saatgutes, starke Beizempfindlich-
keit des Saatsutes infolge der Witterungsvorgänge bei der Reifung,
stark verletztes Saatgut, Stattfinden von Nachversuchen, Auftreten
reichlicher Regenfälle nach der Einsaat.
Matouschek, Wien.
Bespuiting van Perzik en Druif met Garbolineum. (Bespritzung von
‘ — Pfirsichen und Reben mit Karbolineum). Tijdsskr.
over Plantenziekten. 1920. S. 21—23.
Pfirsiche sind gegen Karbolineumbespritzung empfindlicher als
der Weinstock: Behandlungszeit 15. XII. bis 15. I.; Lösungsstärke 5 %;
gute Wirkung gegen Schild-, Blattlaus und Spinnmilbe. Die Weinrebe
verträgt sogar bis 8 %, Karbolineum, aber nur dann, wenn mit diesem
der Baum nicht eingeschmiert, sondern nur mittels feinen Zerstäubers
bespritzt wied. Matouschck, Wien.
202 Referate,
Arnaud, 6. Modification de la methode de traitement au sulfate de fer
dans la Jutte contre la ‚‚chlorose“‘ des plantes ligneuses. (Ab-
änderung der Behandlungsweise mit Eisensulfat
als Bekämpfung der Chlorose der Holzgewächse).
Revue de Viticulture. Jg. 26. 1919. S. 325—330. (Nach Bull.
mens. d. Renseign. agric. 1920. S. 454).
Verf. empfiehlt auf Grund von Versuchen, die er mit chlorotischen
Birnbäumen und kanadischen Pappeln anstellte, zur Heilung der Chlo-
rose in Löcher des Stammes oder der Äste nicht Kristalle von Eisenvitriol,
sondern eine aus fein gepulvertem Eisenvitriol und Olivenöl hergestellte
Salbe einzubringen. ORDASS,
Me Indoo, N. E., Sievers, A. F. und Arbot, W. 5. Die Leguminosen
der Gattung Deguelia (Derris) und ihre Verwendung im Kampfe gegen
Insekten und andre sehädliche Wirbellose. Journ. of agric. Research.
Bd. 17... 1919: ,8..177— 200... Nach” Bull mens. d. Renseren.
asric.. 1920. 8. 148).
Im Handel kommt als Insektizid das Wurzelpulver von Duguelia
elliptica Taub. und D. uliginosa Baill. vor. Nur diese beiden von 6 unter-
suchten Arten der Gattung Duguelia erwiesen sich in den Versuchen der
Verf. als wirksam, und zwar wirken sie als Magen- und Kontaktgift.
Ein mit pulverisierbarer Substanz gemischter Alkoholauszug bewährte
sich gegen Blattläuse, Larven von Leptinotarsa decemlineata und die
Räupchen von Hyphantria cunea. Auch die Brauchbarkeit des Handels-
pulvers wurde gegen verschiedenartige Insekten erprobt, war aber nicht
allen gegenüber gleich. BERESE
Gu6rin, P. et Lormand, Ch. Action du chlore et de diverses vapeurs
sur les vegetaux. (Einfluß des Chlors und verschiedener
Dämpfe auf’ die Pflanzen). Cpt. rend. hebd. des seances
de l’acad..d. sciences. 1920. t. 170. S. 401—403.
Schädliche Wirkungen aut Pflanzen infolge von Gasangriffen
im Weltkriege wurden in verschiedenen Zeitschriften ohne kritisches
Studium veröffentlicht. Verf. untersuchten genau die Wirkung der Gase
Chlor, Salit, Bromazetor , Chlorpikrin und Yperit auf die Topfpflanzen
Aucuba japonica, Phillyraea angustifolia, Hortensia, Ohrysanthemum,
Pelargonium, Primula, Tradescantia, Zuckerrübe, Hafer, Hanf, Leis
und Tabak. Konzentration 1 :5000, 4000, 2000; Einwirkungsdauei
120, 60, 30 Minuten. 1—2 Stunden lang widerstanden die Pflanzen;
dann verloren sie die Blätter, erzeugten aber neue; die Pflanzen wurden
normal. Absterbeursache in den Blättern war Plasmolyse; diese erfolgt
besonders rasch bei Verwendung ven Chlorgas. Matouschek, Wien.
Referate. 203
Maquenne, L. et Demoussy, E. Surl’absorption du caleium par les racines
des plantes et ses proprietes antitoxiques vis-a-vis du cuivre. (Über
die Absorption des Caleium durch die Wurzeln der
Pflanzenundüber dessen antitoxischeEigenschaften
gegenüber dem Kupfer.) Cpt. rend. hebd. Acad. sciences.
Paris. 1920. 170. Bd. S. 420—425.
Warum wirkt da Ca als Gegengift gegenüber dem Kupfer und
anderen Schwermetallen ? Verf. entwickeln folgende Ansicht: “a ver
hindert selbst in größeren Mengen nicht, daß Cu durch die Pflanzen-
wurzeln aufgenommen wird urd nach oben diffendiert. Das Cu verhin-
dert nicht die Assimilation des Ca; das Cu ist also nicht deshalb giftig,
weil es die Pflanze eines der wichtigsten Elemente beraubt. Die ent-
giftende Eigenschaft des Ca ist physiologischer Natur und besteht darin,
daß es die Pflanzenentwicklung begünstigt, ihr dadurch eine größere
Widerstandsfähigkeit verleiht und Jurch Vergrößerung des Volumens,
in dem die Cu-Diffusion vor sich geht, jede gefährliche Anhäufung
des letzteren verhindert. Eine dureh Cu vergiftete Wurzel verfä:bt sich
und wächst nicht weiter; ist aber genügend Kalk da, so erscheinen
bald viele farblose Würzelchen. Versuchsobjekt: Samen von grauen
Wintererbsen, auf Sand in Schalen gezogen. — Die gegebene Ansicht
klärt so manches bei Anwendung von Cu-haliigen Bekämpfungsmitteln
auf. Matouschek, Wien.
d’Oliveira, Jose Duarte. Sur la transmission de la fasciation et de la
dichotomie a la suite de la greffe de deux vignes portugaises.
(Über die Übertragung der Verbänderung und
Gabelung infolge von Pfropfung bei portugie-
sischen Reben). Compt. rend: hebdom. Acad. Scienc. Paris.
1920. 170. Bd. S. 615—616.
Um Porto wurde auf Vitis riparia rupestris 3309 eine portugie-
sische Rebe Goncalo Pires gepfropft, die sich durch konstant verbänderte
Zweige, fast alle gegabelt, auszeichnete. Auf die Rebe pfropfte Verf.
‘die Varität Albino de Souza, die früher nie Fasziation und Gabelung
besaß. Nach Pfropfung auf Goncalo Pires zeigte das Edelreis Verbände-
rung und Dichotomie wie der Stamm. Matoushek, Wien.
Brenner, M. Nagra växtabnormiteter. (Einige Pflanzenabnormi-
täten). Meddel. af societ. pro fauna et flora Fennica. 45. H.
1918/19. Helsingfors 1920. S. 33—41. 2 Fig.
Es werden besprochen: Picea excelsa f. oligoclada Brenn. in ver-
schiedenen Kombinationen, und Abnormitäten von Phrladelphus coro-
204 Referate.
narius, wobei dichotypische Menstrositäten geradezu als Lebens-
rettungsmittel der betreffenden Individuen aufgefaßt werden. Eine
durch Insektenangriffe verursachte Blumenmenstrosität bei Vicia
craccd. Matouschck, Wien.
Schultz, E. S., Folsom, Donald. Hildebrandt, F. M. und Hawkins,
L. A. Beobachtungen über die Mosaikkrankheit der Kartoffel in
den Ver. Staaten. Journ. of agric. Research. Bd. 17. 1919. S.
247—274. 8 Taf. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1920.
>r3ll).
Die bezeichnenden Kennzeichen der Krankheit an den Blättern
können durch äußere Einwirkungen oder durch Sorteneigentümlich-
keiten abgeändert oder weniger kenntlich werden. Knollen von kranken
Pflanzen übertragen die Krankheit. Durch Pfropfen eines gesunden
Zweiges auf eine kranke Pflanze oder eines kranken Zweiges auf eine
gesunde kann die Krankheit in den gesunden Organen hervorgerufen
werden. Sie wird durch Impfung einer gesunden Pflanze mit Saft
von einer kranken, sowie durch Vermittelung der Blattläuse übertragen.
Anscheinend veranlaßt die Mosaikkrankheit eine Vermehrung des Zucker-
gehaltes und Verringerung des Stärkegehaltes der Blätter. Ein wirk-
sames Mittel, der Ausbreitung der Krankheit entgegenzutreten, war
das Ausreißen der kranken Pflanzen, ehe die Blattläuse sich vermehren.
0:-Ke
Stevenson, J. A. Die Marmorierung (,Mottling Disease‘) des Zucker-
rohres auf Porto-Rico. Journ. Dep. Agric. of Porto Rico, Bd. 5,
1919. S. 3—76. 7 Fig. 3 Taf. (Nach Bull. mens. d. Renseign.
aorLc., 1920. 2.7880).
Die genannte Krankheit breitet sich auf Porto Rico immer mehr aus
und hat i. J. 1918 einen Schaden verursacht, der auf 2 500 000 Doll.
geschätzt wurde und auf die Verringerung der Ausbeute an Zuckersaft
zurückzuführen ist. Alle einheimischen Zuckerrohrsorten sind befallen
worden, unter den fremden eingeführten befinden sich sehr empfängliche
und auch widerstandsfähige. Bei Beginn der Krankheit tritt eine Mar-
morierung der Blätter auf, später welkt der ganze Stock und auf den
Halmen erscheinen graue, eingesunkene Stellen; im Verlauf von 3 Jahren
steigern sich die Krankheitserscheinungen und die Stöcke sterben ab.
Boden und Witterung, Düngung und Kultur sind obne Einfluß auf die
Krankheit, die man auch nieht künstlich übertragen kann. Bakterien
und Pilze, die man auf den kranken Blättern oder Halmen findet, siedeln
sich erst nachträglich an. Übertragen wird die Erscheinung durch Ver-
A
Referate. 205
wendung kranker Stecklinge für Neuanlagen, doch auch durch noch
nicht näher festgestellte Vorgänge. Im Erdboden hält sich die Krankheit
nicht und desralb findet auch eine Ansteckung an den Wurzeln nicht
statt. Man muß die Krankheit als eine infektiöse Chlorose ansehen.
die durch ein Virus oder einen ultramikroskopischen Organismus her-
vo:gerufen wird. Der Sereh-Krankheit ist sie ähnlich, aber nicht gleich,
und auch von anderen ähnlichen Erkrankungen des Zuckerrohres
läßt sie sich unterscheiden. Zur Bekämpfung kann man nur die Ver-
wendung gesunde, Stecklinge und die Vernichtung kranker Stöcke
empfehlen; in Zukunft kommt der Anbau widerstandsfähiger Sorten
in Betracht. | DK,
Söderberg, F. Sektorial panaschierung hos Juniperus sabina. (Sek-
toriale Panaschierung bei J. s.).. Svensk bot. Tidskrift.
1920. Bd. 14. S. 92—93. 1 Fig.
Verf. beschreibt ein Exemplar der Pflanze, deren Seitentriebe
zum Teile panachiert sind, und zwar gehen letztere in bestimmter Reihen-
folge nach den Richtungen des Raumes vom Hauptaste aus.
Matouschek, Wien.
Orton, W. A. Streak Disease of Potato. (Streifenkrankheit der
Kartoffel). Phytopathology X. 1920. S. 97—100. 1 Taf.
In den Staaten New-York, Wisconsin und Maine wurde 1912 eine
„Streifenkrankheit‘“ auf Kartoffelstauden beobachtet. Europäische
Sorten, z. B. Faktor, sind empfänglicher als amerikanische. Obwohl
die Krankheit gelegentlich rasch und heftig um sich greift, so ist bei den
meisten Sorten doch der zugefügte Schaden gering.
x Matouschek, Wien.
Neger. Gesichtspunkte für die Bekämpfung der Blattrollkrankheit der
Kartoffel. Landw. Brennerei-Zeitg. Prag. 1920. S. 71—74.
Ursache der Krankheit ist nachVerf. das Versagen der Ableitung der
Stärke, welche Stoffwechselstörung durch entsprechende Sorten.
‘ Böden und Düngungen zu bekämpfen ist. Auf die Stärkeleitung haben
den größten Einfluß die Temperatur und Individualität. Nur in nassen
und. kühlen Jahren sich als immun erweisende Sorten sind von Wert.
während unter den in warmen Sommern als nicht anfällig erkannten
Sorten manche in anderen Jahren versagen. Wichtig ist auch eine
ausgiebige Durchlüftung; der Einfluß des Düngers ist bisher noch
nicht genau geprüft worden. Armut an Diastase bzw. die Unwirksamkeit
dieser kann man durch Salzzusätze beheben; in manchen Gebieten
fördert Kalkarmut die Krankheit. Matouschek, Wien.
206 Referate.
Herrmann. Die züchterische Bekämpfung der Blattrollkrankheit der
Tomate. Die Gartenwelt 1920. S. 126.
Die Widerstandsfähigkeit gegen die Blattrollkrankheit ist bei der
Tomate eine erbliche Eigenschaft. Es wurden feste Individuen der Sorte
„Parason“ durch Auslese gezogen. Matouschek, Wien.
5 oO
Moreillon, M. Die Mistel auf der Roßkastanie.e Journ. for. suisse.
Jg. 70. 1919. S. 164—165. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric,
1920. 8: 319).
Schöne Büsche von Viscum album wurden 1918 in einem Park
auf Aesculus hippocastanum gefunden. OR
Heß, E. Die Mistel auf dem schwarzen Walnußbaum (Juglans nigra).
Schweizer. Zeitschrift f. Forstwesen. 1920. 71. Jg. S. 1—2. 1 Tat.
Während die Mistel auf Juglans regia überhaupt noch nicht gefunden
wurde, erscheint sie auf J. nigra doch, wenn auch sehr selten. Verf.
sibt eine Abbildung eines Baumes in einem Parke im Dorfe Champagne
(Waadtländer Jura) mit 2 Mistelbüschen. Ob der größere Gehalt an
Juglandin und Nueitanin das Gedeihen der Mistel auf J. regia erschwert,
ist noch eir.e offene Frage; zu beachten ist, daß die Säfte der J. nigra
eine weniger adstringierende Wirkung zeigen als die der J. regia.
Matouschek, Wien.
Alexander, W. P. Opuntien in Australien schädlich. Commonwealth of
Australia, Inst. of Science and Industry. : Bull. 12. Melbourne
1919. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1920. S. 1503.)
Obwohl sich mehrere Opuntia-Arten, besonders O. inermis, in ganz
Australien eingebürgert haben, sind sie zu einer eigentlichen Plage
nur in Queensland und Neu-Südwales geworden. Dort nehmen sie
eine Fläche von fast 9 Millionen Hektar ein, viel mehr als die gesamte
angebaute Fläche. Man sucht sie auszurotten durch Zerquetschen
mit Walzen oder durch Verbrennen, durch Bestäuben oder Bespritzen
mit arsenhaltigen Substanzen, auch durch Einführung ihrer natürlichen
Feinde, wie Coccus indicus Green, Hehx aspera und Achatina fultica.
DAR:
Nicolas, G. Sur la respiration des plantes parasitees par des champig-
nons. (Über die Atmung der Pflanzen, auf welchen
Pilze schmarotzen). Cpt. rend. Bull. Acad. Scienc. Paris
1920. t. 170. 8. 750 -751.
Referate. 207
Bei Endophyten ist die Intensität der Atmung der vom Parasiten
befallenen Organe größer, bei den Ektophyten kleiner als bei gesunden
Pflanzen. Der Respirationsquotient CO, ist aber bald größer, bald
kleiner, bald gleich dem der gesunden Pflanzen. Dies erklärt Verf. so:
Die Endophyten (Puccinia, Melampsora, Phragmidium) erzeugen
Hypertrophie und Hyperplasie der Zellen und das Herbeiströmen von
Kohlehydraten, wodurch Bedingungen geschaffen werden, die einer Ver-
größerung der Atmungsenergie günstig sind. Bei den Ektophyten
(Erysiphe) wird die Turgeszenz der Wirtpflanzen vermindert, also wird
die Atmungsintensität geschwächt. Ähnlich erklärt Verf. das Verhalten
des Respirationsquotienten. Matouschek, Wien.
Falck, Richard. Über die Sporenverbreitung bei den Ascomyceten.
I. Die radiosensiblen Discomyceten. Mykologische Untersuchungen
und Berichte. Zweites Heft. Jena 1916. 145 S. 2 Taf. .14 Abb.
Die Arbeit hat das Studium des Sporenauswerfens und der Sporen-
verbreitung bei den morchelartigen Discomyceten zum Gegenstande.
Manche der Ergebnisse können aber auch auf andere Discomyceten
und verschiedene sonstige Pilze Anwendung finden. So wird z. B.
das Aufsteigen von Sporen mit der erwärmten Erdluft untersucht
und dabei auch auf allgemeinere Verhältnisse hingewiesen. ‚An Ver-
suchen, die mit Rhytisma acerinum ausgeführt wurden, ist an aufgestell-
ten Fanggläschen nachgewiesen worden, daß bei eintretender Beson-
nung Rhytisma-Sporen von der Erdoberfläche aufsteigen, selbst wenn die
Früchte von mehreren Lagen welker Blätter lose bedeckt sind. Diese
Frühjahrsansteckung kommt für viele Pflanzenkrankheiten in Betracht,
deren Erreger als ausdauernde Winterfrüchte an den abfallenden Pflan-
zenteilen überwintern oder abfallen und dann im Frühjahr bei Zunahme
der Bodentemperatur fruchten. Unter den Basidiomyceten sind dies
vorzugsweise die Uredineen, deren Teleutosporenlager wohl auch in
kleinen Erdhöhlen fruchten können.“ VER
von Höhnel, Franz. Mykologische Fragmente. Annales mycologici.
1920-2Bd:218. ‚8... 11-97.
Diatrype tristicha de Not. wächst auf Rosa-Zweigen in Nord-Amerika
und wird zum Typus der neuen Gattung Valseutypella gestempelt:
knolliges, hartes Stroma ohne eigentliche Mündungsscheibe, parallel
angeordnete Perithezien. Hypocrea vitalbae B. et B. ist identisch mit
Ceriospora xantha Sacc., Kreissleria v. H. 1918 gehört zu Broomella
Sacc. 1383, wobei die Vertreter letzterer Gattung revidiert werden.
Nectria annulata ist eine dothideale Hypocreacee. Leptosphaeria tha-
208 Referate.
lictri Wtr. gehört zu Sceleropleella. — Macrospora Fuck. 1869 = Clathro-
spora Rbh. 1857. — Dothiora elliptica Fuck. von der Sumpfheidelbeere
gehört zu Leptodothiora, Rehmiellopsis conigena Bub. zu Hariotia. Auf
dünnen Weidenzweigen im Wiener Wald lebt Dothideopsella salicella.
n. sp. Auf Spartium-Zweigen leben Physalospora euganea Sacc. und
Macrophoma spartiicola B. et Vogl.; erstere gehört zu Physalospora.
letztere zu einem neuen Genus. NMycosphaerella asteroma (Fr.) ist ein
suter Vertreter der Gattung, Asteroma reticulatum (DC.) Chev. ist eine
unreife Trabutinee; die im Blattinnern von Polygonatum schmarotzende
Sphaerella asteroma (Fı.) Kst. gehört aber zu Phloeosporina. Sphaeria
arundinacea Sow. ist ein Vertreter von Rhopographus. Auf Cornus alba
lebt Sphaeria corni Sow., die zu Anisochora gehört. Zu Scirrhia stellt
Verf. die Phyllachora agrostis Fuck.; Physalospora phormii Schröt.
und Fusarium phormii gehören in denselben Entwicklungskreis. Auf
Embelia-Blättern in Java leben die neuen Arten Phyllachora embeliae
und Ph. secunda. Phyllostictina murrayae Syd. ist die Nebenfrucht
einer Phyllachorinee. — Die Arbeit enthält viele Einzelheiten und
Besprechungen von Gattungen, z. B. Sphaerulina Sace. und Pleosphae-
rulına Pass. Matouschek, Wien.
Bresadola, &. Selecta mycologica. Annales mycologici. 1920. Bd. 18.
Nro. 1/3. 8.26—70. Figuren.
Von niederen Pilzen als Schmarotzer erwähnen wir folgende
neue Arten: Septoria Greschikii auf Blättern von Brunella grandiflora.
Cicinnobolus humuli Ftr. £. n. hesperidis in Oidium erysiphoides auf
Bl. von Hesperis inodora, Gloeosporium mirabilis auf Stengeln von
Mirabilis jalapa, Septogloeum ailanthi auf Bl. von Adlanthus glandulosa,
Ramularia asplenii auf Wedeln von Asplenium ruta muraria, R.
vincetowici auf Pl. von Vincetoxicum officinale, R. cylindroides Sacc.n. v.
Greschikii auf Bl. von Pulmonaria mollissima, Cercosporella Torrendiv
auf Bl. von Ranunculus muricatus, Passalora aterrima auf Hymenium
einer Telephoree auf Bambuszweigen, Fusicladium aconıti auf Bl. yon
Aconitum Clusii, Phylloedia aurantia auf dem Hymenium von Lenzites
flaccida. Dazu eine große Anzahl neuer höherer Pilze (Polupor us, Len-
zites, Poria, Trametes, Merulius, Corticium usw.), von denen sicher
ein großer Teil stamm- oder holzschädigend sein dürfte. Viele Be-
merkungen betreffen die Synonymik. Matouschek, Wien.
Stevens, F. L. Dothidiaceous and other Porto Rican Fungi. (Dothi-
deaceen und andere Pilze aus Porto-Rico). The
Botanical Gazette 1920. Vol. 69. S. 248—257. 2 Taf. 1 Fig.
Referate. 909
Folgende neue Pilze erzeugen Flecken auf lebenden Blättern,
die abgebildet werden, im Gebiete: I. Dothideales: Uleodothis pteridis
auf Pteridıum caudatum, Dothidella porloricensis auf Gleichenia, D.
flava auf Lithachne paueiflora, Il. Seirrhiineae: Catacauma ocoteae
auf Ocotea leucoxylon, ©. palmicola auf Thrinax ponceana, Catacaumella
gouaniae auf Gouania polygama, Phaedothopsis eupatorii auf Eupato-
rium portoricense, Halstedia portoricensis n. g. n. sp. aut Sideroxylon
foetidissimum; Ill. Perisporiales: Dimerina monensis auf Jacquinia
barbasco, Gloniella rubra auf Arthostylidium multipicatum, Guignardia
justicrae auf Justicia verticillaris, G. tetrazygiae auf Tetrazygia Sp.,
G. nectandrae auf Nectandra coriacea?, Zignoella algaphila auf Cepha-
leuros virescens auf Artocarpus ineisa, IV.Sphaeropsoidales: Phyllo-
stieta bonduc auf Caesalpina bondue. Matouschek, Wien.
Sydow. H. und P. Weitere neue Micromyceten der Philippinen-Inseln.
Annales Mycologici, 1920. Bd. 18. S. 98—104.
Neu sind: Meliola Colladoi auf Blättern von Arytera sp., M. in-
compta auf Bl. von Phytolacca dinina, M. Reinkingii auf Bl. von Hippo-
cratea sp., Diaporthe lagunensis auf Stengeln von Allamanda Hender-
sonii, Mycosphaerella homalanthi auf Bl. von Homalanthus alpinus,
Leptosphaeria marantae auf Bl. von Maranta arundinacea, Phyllachora
maquilingensis auf Bl. von Polyalthia (an der infizierten Stelle wird
das Blatt doppelt so dick, außen keine Fleckenbildung sichtbar), P’haeo-
dothis polystoma auf Bl. von Derris sp., Asterinella venusta auf Bl. von
Anazagorea luzonensis, A. elaeagni auf Bl. von Elaeagnus philippinensis,
Phomopsis conspicua auf Bl. von Alpinia sp., Colletotrichum glirieidiae
auf Bl. von Glirieidia sepium, Oladosporium microsp:lum auf Bl. von
Cissamgelus pareira, Bactrodesmium mastigophorum auf Bl. von Pa-
rashoria plicata, B. coryphae auf Corypha sp., Isariopsis Colladoana auf
Cissampelus pareira. — Die saprophytischen Arten eıwähne ich hier
nicht. Matcuschek, Wien.
Palm, Bj. Eenige ziekten, waargenommen aan de tarwe op Java.
(Einige am Weizen auf Java beobachtete Krank-
heiten). Instituut voor Plantenziekten en Cultures. Mededee-
lingen van het’ Laboratorium voor Plantenziekten. Nr. 34.
Batavia 1918.
Es werden besprochen und durch Abbildungen erläutert der Weizen-
flugbrand Ustilago tritici Rostr., der Kornschorf Gibberella Saubinetiv
Sacc. — Fusarium rostratum App. u. Wollenw., die Helminthosporium-
Zeitschrift f. Pflanzenkrankheiten. XXXI. 14
210 Referate.
Krankheiten und die Nigrospora-Krankheit Nigrospora javanica Zimm.
Zwei Helminthosporium-Arten, H. gramineum Erikss. und H. genicu-
latum Tracy u. Earle, bringen in Java nur eine Erkrankung der Spelzen
und Körner, nicht der Blätter hervor, sind übrigens wirtschaftlich von
keiner Bedeutung. OK:
Bernard, Ch. en Palm, B. Over de door schimmels veroorzaakte wortel-
ziekten van de theeplant. (Über die durch Schimmelpilze
verursachten Wurzelkrankheiten der Teepflanze.)
Mededeel. van het Proefstation voor Thee. Nr.61. Batavia 1918.
I. Im ersten Abschnitt gibt Ch. Bernard eine Einleitung und biblio-
graphische Übersicht; S. 3—17.
Il. Die Wurzelkrankheiten der Teeptlanze behandelt B. Palm in
einem hier abgedruckten Vortrag. Man unterscheidet den braunen
Wurzelschimmel Hymenochaete noxia, den roten Wurzelschimmel Poria
hypolateritia, den weißen Wurzelschimmel Fomes lignosus, den sog.
Spaltkrebs Armillarıa mellea, die durch Rosellinia-Arten verursachten
schwarzen Wurzelschimmel und die Wurzelkragenkrankheit Ustulina
zonata. Die Merkmale dieser Krankheiten werden in zwei Schlüsseln
übersichtlich zusammengestellt. S. 18—26.
Ill. Von B. Palm werden ausführlicher besprochen .Poria hypolate-
ritia, Armillaria mellea und Hymenochaete noxia. NS. 27—33.
IV. Ch. Bernard schildert den Wurzelkragenschimmel Ustulina
zonata. 8. 34—41. ORRE
Brittlebank, €. €. Für Victoria (Australien) neue Krankheiten des
Salates und der Passifloren. ‚Journ. Dep. of Agric. of Victoria.
3d. 17. Melbourne 1919. S. 626—629. (Nach Bull. mens. d.
Renseign. agric. 1920, S. 317).
Die durch Marssonia perforans Ell. u. Ev. hervorgerufene Anthra-
kose des Salates trat in’Melbourne an Salat auf, dessen Same aus den
Ver. Staaten bezogen worden war; die befallenen Pflanzen wurden
vernichtet.
Passiflora-Stengel zeigten eine schwere Erkrankung durch Bo-
irytis cinerea, die ihren Ausgang von den Stellen nahm, wo die Stengel
durch Befestigung mit Drähten Verletzungen erlitten hatten; an unver-
letzten Stellen konnte eine Ansteckung nicht erzielt werden. Eine ähn-
liche Krankheit, die von Verletzungen der Pflanze an der Bodenober-
fläche ausging, rührte von Sclerotinia sp. her, die aber keine Schlauch-
früchte hervorbrachte. DRS
Referate. 911
Rorer, J. B. Krankheiten des Avocato-Birnbaumes (Persea gratissima)
in Trinidad. Bull. Dep. of Agric. Trinidad and Tobago. Bd. 17.
32. Pe1l,21919.:8..1321337 2 Tat. . (Nach. Bull. mens. d. Ren-
seign. agric. 1920. S. 591).
Da neuerdings der Avocato-Birnbaum auf Trinidad häufiger ange-
pflanzt wird, lenkt Verf. die Aufmerksamkeit auf die an ihm vorkom-
menden Krankheiten. Die einzige bisher beobachtete schwere Erkran-
kung der Früchte ist eine Anthrakose, die durch Gloeosporium mangt-
ferae oder eine sehr nahe stehende Art hervorgebracht wird. Ihr Aussehen
wird beschrieben und zur Bekämpfung häufiges Bespritzen mit Bordeaux-
brühe empfohlen. Das Absterben junger Zweige von der Spitze her
wird durch Diplodia cacaoicola verursacht, einen Pilz, der wahrscheinlich
nur an Wundstellen sehr junger Organe eindringen kann, die von dem
Gloeosporium herrühren. OHRE
Griesbeck. Die Erreger der Schwarzbeinigkeit bei Kartoffeln. Fühlings
landw. Zeitg. 69. J. 1920, 8. 37—39.
Für alle Fußkrankheiten der Kartoffel macht Verf. die unterirdi-
schen Wühler (Wühlmäuse, Mäuse, Maulwürfe) verantwortlich, die
Stengelverletzungen oder Bloßlegungen verursachen. Die Bakterien
kommen erst sekundär in Betracht.
Matouschek, Wien.
Bauer (Worms). Die Erreger der Schwarzbeinigkeit bei Kartoffeln. Füh-
lings landw. Ztg. 1920, 69. Jahrg. S. 194—195.
A. Griesbeck kommt (a. a. O. H. 1/2) zum Ergebnis, die Ursache
der Schwarzbeirigkeit sei nicht auf pilzliche Erreger, sondern auf Ver-
letzungen durch Mäuse und andere größere Tiere zuruckzuführen. Dem
widersprechen aber eigene Beobachtungen des Vert. bei Auslese von
kranken Stöcker bei einem Sortenanbau. Lembkes Staudenauslese
litten unter der Krankheit sehr, während Böhmsche Züchtungen sich recht
widerstandsfä hig zeigten. Schädigusg durch Mäuse trat nicht auf,
daher muß man wohl die Ursache de: Krankheit im Saatgute selbst
suchen. Matouschek, Wien.
Rapp, €. W. Das Altern der Bohnensamen als Bekämpfungsmittel der
Bakteriose (Bacterium phaseoli). Science. N. ser. Bd. 50. Lancaster.
Pa. 1919. S. 568. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1920.
S. 458).
Bei den auf der Versuchsstation Oklahoma angestellten Unter-
suchungen wurde die Beobachtung gemacht, daß die Verwendung
alter Samen das beste Bekämpfungsmittel der durch Bacterium phaseoli
212 Referate.
verursachten Bakteriose der Bohnen ist. Bei 4—5 Jahre alten Samen
ist die Keimfähigkeit zu sehr herabgesetzt, aber 2—3 Jahre alte Samen
gaben befriedigende Resultate, da die Krankheit unterdrückt wird
und die Keimfähigkeit der Samen noch genügend ist. ORAE:
Smith, E. F. und Mae Gulloch, L. Bacterium solanacearum den Bohnen
schädlich.” Sience. N. Ser. Bd. 50. 1919. S. 238. (Nach Bull.
mens, d.: Renseign. agric. 1920. S. 145).
In Florida (Lynn Haven) trat im Juni 1919 eine Krankheit an Boh-
nen auf, bei der Blätter und Blattstiele welkten und sich bräunten,
die Wurzeln braune Flecke zeigten und die Holzpartien in Stengeln
und Wurzeln dunkel verfärbt waren. Diese enthielten in den meisten
Fällen Spaltpilze, welche sich als Dacterium solanacearum herausstellten.
Impfversuche mit Reinkulturen bewiesen, daß das Bacterıum Bohnen
und Phaseolus lunatus rasch ansteckte und zum Absterben brachte.
Auch Erbsen erkrankten, aber langsamer und weniger heftig. Sojabohnen
und Vigna sinensis sind ebenfalls der Krankheit unterworfen. Tabak-
und Tomatenpflanzen, die zur Kontrolle angesteckt wurden, zeigten die
für B. solanacearum kennzeichnenden Krankheitsmerkmale. O8
Dufrenoy, J. Sur les tumeurs bacteriennes experimentales des pins.
(Über experimentell hervorgebrachte Bakterien-
geschwülste der Kiefern). Comptes rend. Acad. d. sc. Paris.
Bd. 169. 1919. S. 545-547. (Nach Bull. mens. d. Renseign.
agric. 1920. S. 148).
Die von Pinus maritima bekannten Bakterien-Tumoren kommen
im Dep. Hautes-Pyrenees auch auf P. silvesiris und P. laricio vor und
lassen sich durch Impfung mit dem Spaltpilz künstlich hervorrufen.
O.R.
Gentner, Georg. Eine Bakteriose der Gerste. Centralblatt f. Bakter.
II. Abt. 50. Bd. 1920. S. 428—441.
Es wird eine neue Krankheit beschrieben: An Knoten, Basis
und an oberen Gliedern der sprossenden Halme zeigen <:ich schwarz-
braune Flecken; die Blätter werden braunfleckig und sterben; Ähren
schartig, Körnerentwicklung schlecht, die Körner weisen Risse auf.
Erreger: Bacillus cerealum, der in Kulturen einen roten Farbstoff,
Geißeln und Sporen besitzt. Er kann Stärkekörner und Zellhäute
im Samenkorn auflösen, nicht aber die Samenschale und echte Zellulose.
Die Zersetzungsprodukte bestehen, wie der Farbstoff, meist aus Dex-
Referate. 913
trinen. Letztere sind ein gutes Nährmedium für andere Bakterien
und Pilze, die Begleiter der Erreger sind. Übertragung in trockenen
Jahren durch das Saatgut; die Krankheit geht bei feuchter Lagerung
von erkrankten Körnern auf gesunde über. Es wird zunächst Gerste,
seltener Roggen und Weizen befallen. Matouschek, Wien.
Coerper. F. M. Bacterium glycineum n. sp. auf Sojabohnen (Glycine
hispida) in den Ver. Staaten. Journ. of agric, Research. Bd. 18.
1919. -S. 179—193. 8 Taf. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric.
1920=5.:1022);
Seit mehreren Jahren wurde in Wisconsin eine schwere Bakteriose
der Sojabohnen beobachtet, die auch an andern Stellen der Ver. Staaten
vorkommt. Sie gibt sich an den Blättern durch kleine eckige, vereinzelte
oder zusammenfließende Flecken zu erkennen, die in den Anfangs-
stadien hell und durchscheinend, später sehr dunkel sind und ausfallen;
es erscheint auf ihnen bei genügender Feuchtigkeit eine Bakterien-
ausscheidung in Form kleiner Tröpfehen von blasser Farbe, die zu
Körnchen oder Schüppchen eintrocknen. Gleichzeitig treten auf Blatt-
stielen, Stengeln und Hülsen Beschädigungen auf. Als Erreger der Krank-
heit wurde ein Spaltpilz, Bacterium glycineum n. sp., erkannt, der chne
vorherige Verletzung in die Gewebe der Wirtpflanze eindringen kann.
Er wurde isoliert und in Reinkulturen gezüchtet und ist imstande,
in einer wässerigen Aufschwemmung der Pflanze aufgespritzt die
Kıankheit hervorzurufen. Das Optimum seiner Entwicklung liegt bei
24—26° C, das Maximum ungefähr bei 35°, das Minimum wurde nicht
festgestellt, doch findet bei 2° Ü noch eine langsame Entwicklung statt;
gegen Austrocknung ist der Schmarotzer empfindlich. Er dringt durch
die Spaltöffnungen ins Blattparenchym ein. Da Untersuchungen
über seine Überwinterung und Verbreitung noch ausstehen, kann man
vorläufig zur Bekämpfung der Krankheit seine Hoffnungen nur auf
den Anbau widerstandsfähiger Sorten setzen. OR.
Köck, Gustav. Die Gefahr des Kartoffelkrebses für Deutsch-Österreich.
Wiener landw. Zeitg. 1920. 70. Jahrg. S. 291—292.,
Schluckenau in Nord-Böhmen ist seit Jahren durch den Kartoffel-
krebs verseucht. Verf. hat 1918 auf einem Felde daselbst Versuche
über die Anfälligkeit einiger Kartoffelsorten angestellt; sie ergaben:
Die Sorten Topach und Lech (Originalsaatgut von der Zuchtstation
Dolkowski in Galizien) waren fast immun gegen den Krebs; bei , Hinden-
burg‘ waren von 55 Stauden 2 befallen, bei der Sorte Wohltmann alle.
214 Referate.
Bei Topfversuchen, in Wien ausgeführt, erwiesen sich als krebsfest
Lech, Cedon, Dido, Agat, Eunice; anfällig waren: Neurose, Mona,
Promyk. »is jetzt ist Deutschösterreich frei vom Kartoffelkrebs.
Matouschek, Wien.
Burgeff, H. Über den Parasitismus des Chaetocladium und die hetero-
caryotische Natur der von ihm auf Mucorineen erzeugten Gallen.
Zeitschr. f. Botanik. XII. 1920. S. 1-35.
Keimen Chaetocladium-Sporen mit Mucor-Sporen auf gleicher
Platte, so eilt letzterer Pilz im Wuchse voraus, die Spitzen des anderen
Myzels wachsen auf die Hyphen des Mucor zu und legen sich auf sie;
in der Spitze des C'h. sieht man jetzt 3—-8 Kerne. Es kommt zur Fusion
der Zellen. Die ursprünglich dem CA. zugehörige Zelle (‚‚Gallenzelle‘‘)
wird blasıg und verzweigt sich; die in der Galle vorhandenen kleinen
Kerne sind aus dem Mucormyzel eingewanderte, die ihre Färbbarkeit
verloren haben, wohl aber wichtige Funktionen erfüllen dürften. Ähnlich
vollzieht sich die Infektion des Mucorträgers. Auf die äußerst interes-
santen zytologischen Einzelheiten kann hier nicht näher eingegangen
werden. Je größer die Nährbodenkonzentration ist, um so stärker
wird M. vom Ch. chemotropisch angezogen; die Hyphen des letzteren
üben auch einen Reiz bei Berührung aus. Der „Schrörfkopf“ hat die
Funktion, die Plasmahaut des Mucor für den Durchgang der nötigen '
Stotfe permeabel zu machen. Vielleicht hat man es mit einem sikyoti-
schen (= Schröpfkopf-) Parasitismus zutun. Matouschek, Wien.
Aumiot, J. Rajeunissement et perfectionnement de la pomme de terre
par semis, par hybridation et par selection des mutations gemmaires.
(Verjüngung und Verbesserung der Kartoffel durch
Sämlinge, BastardierungundAuswahlvonKnospen-
mutationen). Comptes rend. Acad. d’Agric. de France. Bd.5.
1919. S. 905—910. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agrıc. 1920.
S. 364).
Mehrere Kreuzungen der Sorte Bolivienne sind widerstandsfähig
gegen die durch Phytophthora infestans hervorgerufene Krautfäule.
Die i. J. 1915 und 1916 erhaltenen Knospenmutationen von Solanum
Commerscnii sind ebenfalls widerstandsfähig, die des Jahres 1916 zu-
gleich sehr ertragreich. 0.:K:
N ta
a3os=s
Referate. 215
Westerdijk,. Johanna und van Luijk, A. Phytophthora erythroseptica
Peth. als Parasit von Atropa belladonna. Mededeel. uit het Phytopath.
Labor. Will. Commel. Scholten, Amsterdam. 1920. IV.S.31—32. Fig.
Der Pilz verursacht eine Kartoffelfäule; Verf. fanden ihn als Ur-
heber einer Wurzelfäule bei der Tollkirsche: typische Welkekrankheit
mit gebräunten Gefäßen um den Wurzelhals, in denen das Myzel sitzt.
Dieses entwickelt sich gut auf Kirschdekokt mit Agar (Oogonien,
Antheridien) und auf Hafermalzagar. Wenn man ein Stück der Agar-
kultur ins Wasser bringt, erhält man Sporangien. Überimpfung des
Atropa-Pilzes auf Kartoffelknollen gelang. Infektionsversuche bei
Atropa-Wurzeln konnten nicht ausgetührt werden. Geschlechtsorgane
und Sporen des Pilzes sind abgebildet. Matouschek, Wien.
Palm, Bj. Onderzoekingen over de Omo Lyer van den Mais. (Unter-
‚suchungen über die Lyer-Krankheit des Mais. In-
stitut voor Plantenziekten en Cultures. Meded. van het Labo-
ratorıum voor Plantenziekten. Nr. 32. 7 Taf. PBatavia 1918.
Die Symptome der Lyer-Krankheit des Mais in Java können in
3 Typen eingeteilt werden: 1. Die befallenen Pflanzen bleiben klein
mit schmalen Blättern, sind gelb oder grünlichgelb und legen sich wegen
des mangelhaften Wurzelsystems oft um. 2. Die sonst normal ent-
wickelten Pflanzen zeigen auf den Blättern gelbe, von einer gemeinsamen |
Basis ausgehende Streifen. 3. Die kranken Pflanzen sind von normalem
Aussehen; nur ihre untersten Blätter zeigen schmale, scharf begrenzte
Streifen von gelber oder brauner Farbe, die selten in ihrem unteren Teil
zusammenfließen.
Die Krankheit wird von Sclerospora javanica Palm (8. maydis
Butler p. p., Peronospora maydıs Racib.) hervorgerufen, von der man
bis jetzt nur Konidien-Fruktifikation kennt; die von Raciborski
beschriebenen Dauersporen gehören zu einem Paramaecium, die von
Rutgers für diese Art angegebenen Chlamydosporen und Oosporen
zu einem Pythium. Die Mais-Sclerospora von Britisch-Indien, die Butler
beschrieben hat, ist nicht identisch mit der javanischen und S. maydis
Butler zu nennen; sie kommt auch auf den Philippinen vor. Die Ko-
nidien von S. javanica keimen mit einem Keimschlauch, der durch
eine Spaltöffnung in das Blatt eindringt; sie behalten ihre Infektions-
kraft ungefähr 1 Tag, wenn sie auf dem Blatt liegen, und scheinen sie
in 4 Tagen verloren zu haben, wenn sie auf oder in dem Boden liegen.
Sie werden mit Hilfe des Windes verbreitet und können weiter als 2 km
transportiert werden, ohne ihre Ansteckungskıaft zu verlieren. Ihre
beschränkte Lebensdauer wird durch ihre große Menge aufgewogen.
216 Referate.
Das bisweilen in den Maissamen autgefundene Myzel ist nach den ange-
stellten Versuchen nicht imstande, die Krankheit hervorzurufen. Die
Inkubationszeit dauert gewöhnlich 10 bis 20 Tage, doch auch einen
Monat. Die Anfälligkeit von Zea mays ist im Keimpflanzenzustand
ziemlich groß und erhöht sich, bis 3 oder 4 Blätter gebildet sind, um
sich nachher wieder zu verringern, sodaß eine 3 Wochen alte Pflanze
nicht mehr anfällig zu sein scheint. Nach der Feststellung, daß die
Krankheit nur durch die Konidien verbreitet wird, ist von der Boden-
desinfektion kein Erfolg zu erwarten, und da Bespritzungen mit Fungi-
ziden erfolglos waren, scheint die aussichtsreichste Bekämpfung der
Krankheit darin zu liegen, daß auf größere Strecken der Anbau von
Mais während eines bestimmten Teiles des Jahres untersagt wird.
OISE
Subramaniam, L. S. Pythium Butleri n. sp., eine auf verschiedenen
Kulturpflanzen in Indien schmarotzende Peronosporacee. Mem. Dep.
of Agric. in India. Bd. 10. Calcutta 1919. S. 181--194. 6 Taf.
(Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1920. S. 757).
Eine in verschiedenen Gegenden Indiens auftretende Verwelkungs-
und Fäulniskrankheit an jungen Pflanzen von Tabak, spanischem
Pfeffer, Ingwer und Melonenbaum wurde, wie Ansteckungsversuche
zeigten, durch eine neue Art von Pythium verursacht, die Verf. P.
Butleri nennt. Am Ingwer verbreitet sich die Krankheit durch die Ver-
wendung angesteckter Rhizomstücke zu Neuanpflanzungen, selten
durch Infektion vom nassen Boden aus. Bei Tabak und spanischem
Pfeffer kann man durch Verbrennen der in den Saatbeeten vorhandenen
trockenen Kräuter den Boden desinfizieren. OÖ. K.
Brittlebank, 06. C. Phytophthora sp. als Schädling von Papaver nudi-
caule in Victoria, Australien. ‚Journ. Dep. Agric., Victoria. Bd. 17.
Melbourne 1919. S. 700. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric.
1920.8. 891).
In einem Garten wurde angebautes Papaver nudicaule L. von einer
Krankheit befallen, bei der Blätter und Blütenstiele welken und absterben.
Sie wird durch eine nicht näher bestimmte Art von Phytophthora her-
vorgerufen und kann durch Bespritzen mit Kupfersodabrühe bekämpft
werden. OÖ. K.
Referate. 97.
Hiltner, L. Über die Ursachen des vermehrten Auftretens des Stein-
brandes des Weizens und die gegen ihn zu treffenden Maßnahmen.
Mitteilg. d. Landesanstalt f. Pflanzenbau und Pflanzenschutz
1. München. Landwirtsch. Jahrbuch f. Bayern. 1920. 10. Jg.
S. 39—65.
Der Stein- oder Stinkbrand des Weizens ist 1919 in Bayern in so
starkem Maße aufgetreten, wie es seit Jahrzehnten richt mehr der Fall
war. Bei bis 75 % befallenem Weizen entstanden infolge vorherigen
Waschens viele Kosten, um nur ein genußfähiges Mehl zu erzeugen.
Am größten war der Befall in Niederbayern, am niedrigsten in Ober-
franken und Schwaben. Die genannte Erscheinung erstreckt sich aber
auch über ganz Mitteleurcpa. Die Ursache des so starken Auftretens des
Steinbrandes liegt in der Verzögerung der Entwicklung des Weizens bis
zum Eintritt des Schossens infolge der ungünstigen Witterung, der langen
Ausreifungsdauer, dem Fehlen der künstlichen Düngemittel, der schlechten
Beschaffenheit des Stallmistes, namentlich aber in der völligen Unter-
lassung der. Beizung oder der Anwendung ungeeigneter Mittel. Ein deır
Steinbrand stets beseitigendes Mittel gibt es leider nicht. Als beste
Mittel empiiehlt Verf. das Sublimoform und Weizenfusariol, weil sie
durch ihre Wirkung gegen Fusarium auch das Auflaufen, die Entwicklung
und Über winterung der Pflanzen begünstigen. Als uneıläßlich erweist
sich ein von den Gemeinden ausgehender Beizzwang. Das Saatgut muß
in Zukunft von den Saatguterzeugern und Lieferanten fertig gebeizt und
lagerfest getrocknet geliefert werden.
Matouschek, Wien.
Peglion, V. Das Verhalten einiger Weizensorten gegenüber dem Stein-
brand. Rendic, d. sed. d. R. Accad. dei Lincei, Cl. di scı. fis.,
mat. e nat. Bd. 28. 1919. S. 398—400. (Nach Bull. mens. d.
u.
Renseign. agrıc. 1920. S. 755).
Unter 34 Proben von brandigem Weizen waren 14 aus der Prov.
Bologna stammende von Tilletia triticı befallen, die übrigen; die aus den
Provinzen Ferrara, Bologna, Modena und Ravenna kamen, von T.
laevis. Besonders widerstandsfähig war die Sorte Cologna, welche rasch
keimt. Bei Verzögerung der Keimung infolge niederer Temperatur
durch Aussaat im November wurde aber auch diese Sorte nach künst-
licher Ansteckung zu 33,6 % brandig; immerhin in einem geringeren
Prozentsatz als 13 andere zum Vergleich angebaute Sorten. OER:
218 Referate.
Darnell-Smith, @. P. und Ross, H. Trockenbehandlung der Weizen-
körner mit Kupferkarbonat zur Bekämpfung des Steinbrandes. Agric.
Gaz. of New-South-Wales. Bd. 30. 1919. S. 685—692. (Nach
Bull. mens. d. Renseign. agric. 1920. S. 585).
Um die bekannten Nachteile der Kupfervitriolbeize zu vermeiden,
stellten die Verfasser Versuche mit Behandlung des Saatgutesauftrocknem
Wege durch Bepudern der Körner mit RKupferkarbonat im Verhältnis
von 2°/,, an. Nie erhielten beim Anbau auf dem Felde sehr gute Erträge
und betonen die verschiedenen Vorzüge des von ihnen empfohlenen
Verfahrens. | 05%
Strampelli, N. Versuche über den Steinbrand des Weizens (Tilletia
tritici).. BRendic. sed. R. Accad. dei Lincei, Cl. di scı. fis., mat.
e nat. Bd. 28. 1919. S. 151 —153. (Nach Bull. mens. d. Renseign.
agrıc.. 1920. 8. 585).
Bei künstlicher Ansteckung wurden in Topfversuchen alle geprüften
Weizensorten vom Steinbrand befallen. Zur Infektion der Keimpflanze
ist unmittelbare Berührung der Brandsporen mit dem Korn erforderlich.
OR
Melhus, J. E. und Durrell, L. W. Beobachtungen über den Kronenrost
des Hafers in lowa, Ver. St. Agric. Exp. Stat. Iowa, Research
Bull. 49. 1919. S. 115—-144. 6 Fig. (Nach Bull. mens. d. Renseign.
asrıe. 1920: 8.812).
Um zur Aufklärung der großen Ungleichmäßigkeiten im Auftreten
des Hafer-Kronrostes beizutragen, studierten die Verf. verschiedene
Entwicklungsbedingungen des Pilzes, den sie Puccinia coronata Uda.
nennen. Das Temperatur-Minimum für die Keimung der Uredosporen
ist 1°C, das Optimum 17— 22°, das Maximum 35°. Die Keimfähigkeit
der im Gewächshaus gezogenen Uredosporen schwankte von weniger
als 5 bis zu 90 %. Zur Keimung müssen sie sich in Berührung mit
tropfbarem Wasser befinden, am besten auf einer Wasserschicht an der
Luft; deshalb gelingen Ansteckungen besser, wenn Sporen auf betaute
Pflanzen gestreut, als wenn sieim Wasser suspendiert aufgetragen werden.
Gewöhnliches Wasser hatte eine merkliche Giftwirkung bezüglich der
Keimung, gefördert wurde diese durch Zusatz von Vaseline oder Paraffin-
öl. Uredosporen, die auf ganz jungen, schwer erkrankten Pflanzen
gebildet waren, keimten weniger gut als solche von der Reife nahen
Pflanzen. Ruhige, feuchte Luft begünstigt das Ausreifen der Uredo-
sporen. Solche, die bei 13—20° C trocken aufbewahrt waren, zeigen
nach 6—7 Tagen eine erhöhte Keimfähigkeit.
Yin -
EN en a
Referate. 219
Die Azidien des Hafer-Kronenrostes werden auf der einheimischen
Rhamnus lanceolata und der eingeführten Rh. cathartica gebildet, aber
weder auf Rh. frangula, noch auf der in Iowa wachsenden Rh. alnifolia.
DIRE
Dowson, W. J. Hervorbringung von Weizensorten für die Hochebenen
von Britisch Ostafrika durch Kreuzung und Auswahl. Nairobi, Brit.
East Africa, Dep. of Agric. Bull. Nr. 4. Nairobi 1919. S. 1—16.
(Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1920. S. 932).
Zur Gewinnung von rostfesten und zugleich ertragreichen Weizen-
sorten wurden seit 1910 auf den Äckern des Lord Delamare und auf der
landw. Station Kabete bei Nairobi Kreuzungen ausgeführt zwischen
dem italienischen, ganz rostfesten Rietiweizen und schwarzrostfesten
ägyptischen Weizen mit andern Sorten. Aus den Kreuzungsprodukten
konnten 5 Formen isoliert werden, die rostfest und zugleich von bestem
qualitativen und quantitativen Ertrage sind. Es sind Rieti x Thew.
Früher Rieti x Thew, Rieti x Red Fife, Ägyptischer Nr. 3 x Yellow
Fife und Ägyptischer Nr. 3 x Nut Cut. Einige dieser Hybriden werden
bereits im großen und mit Erfolg an vielen Orten angebaut. O. RK.
Bisby, 6. R. Short Cycle Uromyces of North-America. (Nordameri-
kanische Uromyces-Arten mit abgekürztem Ent-
wicklungsgang). The Botanical Gazette 1920. Bl. 79, 8.
193—217. 1 Taf.
Eine Monographie derjenigen-Gruppe von Urom yces-Arten in Nord-
Amerika, die nur Teleutosporen und manchmal auch Pykniden besitzen.
Uredosporen findet man nur sehr selten zwischen den Teleutosporen.
Die Wirtpflanzen sind für:
Uromyces heterodermus Syd. . . .» . . . 4 Erythronium-Arten
DUrboukiniieola Arch. ...: 2. 0... "me Bauhinia-Arten,
Waramaicensis Vest. „2... 2.0... Seiser Bauhınna-Arten,
U. abbrewiatus Arth. . . .. . 2..2..20..2 Psoralea-Arten,
U. Tranzscheli Syd.. .. ......... einige Huphorbia-Arten.
Usnevadensis Hark... . .. ..... „ee Drumnula suffrutescens,
Demarsines Diet... .....22.0., 2 2 Ardhsıo. Comupressa,
U, solidaginis (Sf.) Nießl . 2 Solidago-Arten,
(nicht endemisch im Gebiete),
U: amoenus Syd.: 2.2... ..... 0.0.0... 4 Anaphalıs-Arten,
U. rudbeckiae Arth. et Holw. . . .. . . Rudbeckia laciniata,
U. bidentis Lagerh. . . 2 Bidens-Arten.
Die Tafel bringt die nürert dies re Matouschek, Wien.
2320 Referate.
Bailey, M. A. Puceinia malvacearum and the Mycoplasma Theory. (P. m.
und die Mykoplasma-Theorie.) Ann. of Botany, Vol. 34.
Nr. 134, 1920, S; 173—200.
Verf. fand, daß das Premyzel der Teleutosporen normale Sporidien
oder oidienartige Zellköiper erzeugt. Eriksson meint nun, die nor-
malen Sporidien werden nur auf Pflanzen gebildet, die in Gewächshäusern
überwintert haben, wo das Myzel also nicht zerstört ist; die im Frei-
lande überwinterten Teleutosporen scllen mit Oidien keimen. Da letztere
keine Infektion hervorbringen, so kommen die 'Teleutosporen für eine
Überwinterung des Malvenrostes nicht in Betracht — und dies erklärt
er durch seine bekannte Mykoplasmatheorie. Vf. zeigt nun, daß die
Oidienkeimung immer auftritt, wenn die Teleutosporen in sehr feuchtem
Substrat keimen, daß sie also mit der Überwinterung im Freien nichts
zu tun hat. Die Oidien sind überdies genau so infektionstüchtig
wie die Sporidien. Es wurde ferner’ geprüft, ob Malvenpflanzen, bei
denen eine Infektion von außen ausgeschlossen ist, rostfrei werden.
Die Pflanze konnte durch einen Tubus wohl die Wurzeln in die Erde
schicken, die ihr von oben zugeführte Luft konnte infolge eines Watte-
filters keimfrei gemacht werden. Es trat keine Infektion der 11 Ver-
suchspflanzen in der einen Versuchsreihe ein, was also zu Ungunsten
der Erıkssonschen Hypothese spricht. Matcuschek, Wien.
Bintner, J. Beobachtungen über die Milchglanzkrankheit in England.
R. Botan. Gardens Kew. Bull. of mise. Inform. Nr. 6-7. London
1919. S. 241—263. 1 Taf. 8 Fig. (Nach Bull. mens. d. Renseign.
agric. 1920. S. 588).
Es werden zwei Arten des Milchglanzes (Silberglanzes, silver leaf)
unterschieden, der echte, der am häufigsten vorkommt und von Stereum
purpureum hervorgerufen wird, und der verhältnismäßig seltene falsche,
der in einem physiologischen Schwächezustand der Pflanze seine Ursache
hat. Äußerlich unterscheiden sich beide kaum voneinander, doch ist
beim echten immer eine Braunfärbung des Holzes auf dem Querschnitt
erkennbar und die obere Blattepidermis löst sich leicht ab.
Beim echten Milchglanz bilden sich lufthaltige Zwischenräume
unter der Cuticula und die Zellgewebe trennen sich leicht voneinander,
was Verf. als Folge der Einwirkung eines unter dem Einfluß des Pilzes
gebildeten giftigen Stoffes ansieht, der von den wasserleitenden Bahnen
in die Blätter geleitet wird. Im Holz des Stammes, der Äste, Zweige
oder Wurzeln, worin das zarte Pilzmyzel enthalten ist, tritt eine Braun-
färbung auf. Die erste Ansteckung erfolgt oberirdisch oder selbst in der
Nähe der Bodenoberfläche, aber auch an oberflächlichen Wurzeln,
Referate. 22:
die eine Verletzung erlitten haben; beschränkt sich die Krankheit auf
einen Ast, so ist das ein Zeichen, daß der Pilz den Stamm noch nicht
ergriffen hat, treten an einem gesunden Baum kranke Triebe auf, so
sind erst die Wurzeln befallen, während das Erscheinen gesunder Triebe
auf kranken Pflanzen eine Erkrankung der Zweige oder des Stammes
bei gesundem Wurzelsystem beweist. Die Fruchtträger des Stereum
sind überall, wo man sie findet, zu vernichten; erkrankte Äste so abzu-
schneiden, daß alles angesteckte Holz entfernt wird und die Überwallung
leicht erfolgen kann; das Abfallholz ist trocken aufzubewahren. Unter
den Zwetschen sind Yellow Pershore Plum und Early Rivers der Krank-
heit gar nicht oder sehr wenig unterworfen, Brompton Plum und Common
Plum sehr anfällig. Kochäpfel von weichem Typus unterliegen dem Milch-
glanz mehr als andere Sorten.
Der falsche Milchglanz ist an mikroskopischen Merkmalen
leicht kenntlich. Eine Auflösung der Mittellamellen und Trennungen
der Blattzellen findet nicht statt, aber die Grünzellen sind arm an Chloro-
plasten n Pilzhyphen und eine Braunfärbung des Holzes sind nicht vor-
handen. Die Krankheit findet sich gelegentlich an Apfelbäumen (Gre-
nadier und Bramleys Sämling), C’amellia sasanqua, Koeleria paniculata
und seltener an Kirschen, Pfirsichen und Zwetschen. Sie verschwindet
bei guter Pflege. OR
West, Erdman. Polyporus tsugae als Schädling an Tsuga canadensis
in den Vereinigten Staaten. \Mycologia. Bd. 11. Lancaster, Pa.,
1919. S. 262—266. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1920.
S. 318).
Seit einer Reihe von Jahren wird das Absterben von Tsuga cana-
densis in Pennsylvanien durch eine Holzfäule beobachtet, die sich in
Begleitung von Polyporus tsugae Overh. einstellt. Zahlreiche abgestorbene
oder dem Absterben nahe Bäume bei New-Brunswick (New-Jersey)
zeigten sich von P. Schweinitzii, P. abietinus, zumeist aber von P.
tsugae befallen, der in vielen Staaten der Union häufig vorkommt. Die
durch ihn hervorgerufene Holzzersetzung kennzeichnet sich als eine
Fäule des Splintes, der im Frühjahrsholze zahlreiche weiße Spalten
und im ganzen zerstreute schwarze Flecke zeigt. OR.
Stahel, Gerold. Auslese des Kaffee- und Kakaobaumes in Surinam,
Niederländisch-Guyana. Dep. v. d. Landbouw in Surinam. Bull.
Nr. 36. 1919, S. 1—23. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric.
1920. 8. 32),
Gegen die durch Marasmius perniciosus hervorgerufene Kräusel-
(Krulloten-) Krankheit des Kakaobaumes erwies sich ein Baum als
widerstandsfähig, der deshalb zur Weiterzucht benutzt wurde. O. KR.
239 Referate.
Traverso, @. B. Exoascus urpurascens als Ursache der Lepra, und
Septoria rhoina als Erreger der Pocken des Sumach (Rhus coriaria).
Staz. sper. agr. ital. Bd. 52. 1919. 8. 213—226. (Nach Bull.
mens. d. Renseign. agric. 1920. S. 313).
In Sizilien (zwischen Castrofilippo u. Naro) trat an Rhus coriaria
eine bisher in Italien noch nicht beobachtete Krankheit auf, die Lepra
genannt wird und sich durch rotbraune Färbung der Blätter und nach-
folgendes Absterben der jungen Zweige kennzeichnet. Sie wird durch
Exoascus purpurascens Sacc. hervorgerufen, einen Pilz, der bisher
erst auf Rhus copallına in den Ver. Staaten und vielleicht auf Rh. py-
roides in Südafrika beobachtet worden ist.
Bei Girgenti fand Verf. eine andere Erkrankung von Rh. coriarva,
die ebenfalls für Italien neu ist und von ihm Pocken genannt wird.
Die Blätter vergilben leicht und bedecken sich mit anfangs rotbraunen
Pünktchen, die sich später vergrößern und in der Mitte absterben
und blaß werden; zuletzt erscheinen auf diesen Flecken die Pykniden
von Septoria rhoina Sacc., die früher nur von Rh. cotinus aus den Ver.
Staaten bekannt war. | O3
Lopriore, &. und Secalia, 6. Über das Rotwerden der Sumachblätter.
Staz. sper. agr. ital. Bd. 52. 1919. S. 227—237. (Nach Bull.
mens. d. Renseign. agric. 1920. S. 315).
Die von Traverso als Lepra bezeichnete Krankheit wurde von
Lopriore 1907im Westen von Sizilien, nachher von Scaliaan der Küste
des ‚Jonischen Meeres beobachtet, und wird jetzt als Rotwerden näher
beschrieben. An den erkrankten Pflanzen sterben entweder die ober-
irdischen Teile vollständig ab, oder die vertrockneten Triebe werden
durch neue ersetzt, und die Pflanze kann sich erholen, wenn diese nicht
von neuem angesteckt werden, was in feuchten Jahren und auf frischen
Böden vorkommt. Die Ansteckung vollzieht sich bei raschem Verlauf
in 10—15 Tagen und geht von der Blattspindel oder vom Mittelnerv
eines Blättchens aus. Angesteckte Blätter zeigen eine purpurrote
Farbe und leichte Verdickung, werden dann rosenrot und vertrocknen
rasch. Als Erreger der Krankheit stellten die Verfasser Exoascus pur-
purascens NSacc. fest. Das wirksamste Bekämpfungsmittel ist Bespritzen
mit Bordeauxbrühe. O0: K.
Peglion; V. Beobachtungen über die Perithezienform des Eichenmehl-
taues. Rendic. sed. R. Acc. dei Lincei, Cl, di sc. fis., mat. e nat,
Bd. 28. 1919. S. 197—198. (Nach Bull. mens. d. Renseign.
agric. 1920. 8. 313).
Auf einer jungen, vom Mehltau befallenen Eiche fand Verf. am
15. Okt. 1919 zahlreiche sehr kleine Perithezien auf beiden Blattseiten
Referate. 993
zerstreut, besonders auf der oberen. Beim Nachsuchen fanden sich
bei Bologna an Qu. pedunculata und Qu. lanuginosa in großer Zahl
Schlauchfrüchte, die Verf. für die von Mecrosphaera quercina Burr.
hält. OR
Köck, Gustav. Der nordamerikanische Stachelbeermehltau im Jahre 1920.
Zeitschr. £. Garten- und Obstbau. 2. Folge: Obst- und Gemüse-
bau. I. Jg. S. 41—42. Wien 1920.
Schon in der zweiten Hälfte des Monates April zeigte sich 1920
der Befall deutlich in den Plantagen entlang der Abhänge des Wiener
Waldes zur Donau. Die Früchte konnten schon Ende Mai geerntet wer-
den. Die 3-jährige Beobachtungszeit ergibt folgendes Bild des Grades
der Widerstandsfähigkeit bezüglich der Sorten: |
Kein Befall: amerikan. Gebirgsstachelbeere. Sehr schwacher
Befall: Maurers Sämling, Jolly Printer, grüne Riesenbeere, frühe
Rote, L’Imperiale verte. Sehr starker Befall: Greifensteiner Rote,
Lady Delamare, Kolumbus, weiße Triumphbeere, Peace Maker. Die
anderen Sorten zeigten mäßigen oder stärkeren Befall.
| Matouschek, Wien.
Köck, G. Der nordamerikanische Stachelbeermehltau auf Johannisbeeren.
Wiener landw. Zeitg. 1920. 70. Jg. S. 362. |
Von Wien nordwärts an den Gehängen des Wiener Waldes am rech-
ten Donauufer steht bis jetzt die Johannisbeere ganz gesund zwischen
stark erkrankter Stachelbeere. Südwärts bei Mödling aber, in einem
Garten, der zu einem vom Walde umgebenen Forsthause gehört, trat
1920 Sphaerotheca mors uvae zum erstenmale auf Johannisbeere auf;
die Stachelbeere war bis zum vorigen Jahre noch rein. Auf der Jo-
hannisbeere treten die filzigen Pilzbeläge auch auf den Blattstielen auf
und gehen von da auf die Blattrippen über; dadurch werden die Blätter
gelb verfärbt und fallen vorzeitig ab. Dies alles ist bei der Stachelbeere
“nicht der Fall. Matouschek, Wien.
Stevens, Frank Lincoln. The Genus Meliola in Porto Rico. Illinois
biological Monographs. Vol. II. . Nr. 4. 1916. 86 8. 5 Tat.
Diese Monographie gibt eine systematische Beschreibung der bis-
her auf Porto Rico aufgefundenen Arten der Perisporiaceen-Gattung
Meliola, welche lauter Arten enthält, die auf Blättern, seltener auf
Stengeln der verschiedensten Pflanzenabteilungen schwarze Flecken
224 Referate.
hervorbringen. In Saccardeos Sylloge sind 234 Arten und Varietäten
beschrieben, später kamen noch 6? hinzu; von Porto Rico waren 20 auf
25 Wirtpflanzenarten bekannt, während in der vorliegenden Mono-
graphie 95 Arten und 6 Varietäten beschrieben sind, darunter 62 neue
Arten und Varietäten, auf 171 Wirtpflanzen. So stellt diese Arbeit
eine große Bereicherung unserer Kenntnisse der Gattung dar, doch ist
sie eines Auszuges nicht fähig. Auf die Artbeschreibung folgt noch eine
übersichtliche Aufzählung der Wirtpflanzen, die sich auf 35 Familien
verteilen. Die nach Photos reproduzierten Abbildungen sind weniger
gut als man sonst an den nordamerikanischen Veröftentlichungen ge-
wöhnt ist. OR;
Dana, B. F. Vorläufige Beobachtungen über die Fußkrankheit von Weizen,
Hafer und Gerste. Science. N. ser. Bd. 50. Lancaster, Pa. 1919.
S. 484—485. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1920. S. 537).
Im östlichen Teile des Staates Washington (Ver. Staaten) trat
am Weizen und Hafer, weniger an Gerste, eine Fußkrankheit auf,
bei der an dem die Halmbasis beschädigenden Pilze keinerlei Frukti-
fikationen aufgefunden werden konnten, die aber wahrscheinlich von
Ophrobolus graminis Sacc. oder einer nahestehenden Art herrührt. ©. K,
Schellenberg. Zur Bekämpfung des Rotbrenners. Schweizer. Zeitschr.
f. Obst- und Weinbau 1920. S. 139.
Wegen der trockenen Witterung und des schwachen Auftretens
der Peronospora wurde im Vorjahre die Zahl der Bespritzungen oft bis
auf zwei beschränkt; der Verf. glaubt darin und in der verspäteten
ersten Bespritzung die Ursachen der scheinbaren Mißerfolge der Rot-
brennerbekämpfung suchen zu müssen. Frühzeitige Bespritzung in
dei: dem Rotbrenner ausgesetzten Lagen ist unbedingt durchzuführen.
Matouschek, Wien.
Reuel, J. Fred. Yellow-Leaf Blotch of Alfalfa caused by the Fungus
Pyrenopeziza Medicaginis. (Gelbfleckigkeit der Luzerne-
blätter, verursacht‘ dureh den Pilz. P.: m.) Journal
agricult. Research. XIII. 1920. S. 190—196.
Die Schädigung ist eine zweifache: eine direkte, da die Blätter
langsam absterben, eine indirekte, indem die Blätter für andere Or-
ganismen empfindlicher werden. Infektion erfolgt nur durch Askosperen.
An toten Blättern überwintert deı Pilz. Bevor die Schlauehfrüchte
ausgebildet werden, mähe man die befallenen Felder ab, die Blätter
sind zu vernichten. Matouschek, Wien.
Be
Br
Referate. 225
Briosi, Giov. e Farnetti, Rodolfo. Sull’ „avvizzimento dei Germogli del
Gelso“. (Über das Welken der Triebe des Maulbeer-
baumes). Atti dell’ istituto botan. dell’ universitä di Pavia,
Milano. XVIM. f. 4. 1920. S. 185—202. 14 Tafeln.
Phoma pyriformis n. sp. und Coniothyrium mororum n. sp. erzeugen
eine starke Erkrankung der Blätter und Zweige der Maulbeerbäume.
Die Blätter kräuseln sich und fallen ab, die Bäume sehen wie kahle
Koptweiden aus. Die anatomischen Veränderungen im Zweige bestehen
in einer Bräunung des Gewebes. Matouschek, Wien.
Brown, J. 6. Rot of Date Fruit. (Fäule der Dattel). The Bota-
nical Gazette 1920. Vol. 69. S. 521—529. 5 Fig.
In Arızona kommt es zur Mumifikation von Datteln; sıe fallen
ab und liegen auf dem Boden. Die Figuren zeigen kranke Frucht-
stände und die fortschreitenden Stadien der Mumifikation, die durch
Alternaria sp. eingeleitet wird; hernach stellen sich die Saprophyten
Aspergillus und Penieillium ein, welche das Fleisch der Frucht angreifen.
Dies beweisen die Kulturen und Infektionen.
Matouschek, Wien.
Turley, H. E. Neue, den Früchten schädliche Hyphomyceten auf dem
Markt von Chicago. Science N. Ser. Bd. 50. 1919. S. 375 —376.
(Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1920. S. 147).
Als Fäulniserreger wurden auf Äpfeln Botrytis sp., auf Pompel-
musen Polyscytalum sp. und Fusarıum sp. aufgefunden. OR.
Westerdijk, Johanna und van Luijk, A. Die künstliche Kultur von
Phoma-Arten Mededeel. uit het Phytopathol. Labor. Willie Commel.
Scholten, Amsterdam. 1920. IV. S. 26—30.
Die angestellten Kulturen ergaben: Einige Arten wachsen seit Jahren
auf Kirschsaftagar (Phoma richardiae Mey.), auf Würzeagar und Kar-
toffel (Ph. fietilis Del.) und auf Möhren (Ph. conidiogena Schn.). Sie
bilden alle viele Sporen in Pykniden; rosa Sporenschleime bedecken oft
den ganzen Nährboden; auch Dauerzellen (Kettensporen oder Gemmen)
entstehen. Zythia elegans Fr. erzeugt auch Pykniden und hat in der Kul-
tur größte Ähnlichkeit mit den saprophytischen Phoma-Arten. Anders
die Pflanzenparasiten: nur recht dünnes Luftmyzel und schwarzes Myzel,
nie Dauerzellen und Pykniden; zuletzt schwindet bei trägem Wachstum
jegliches charakteristische Merkmal. Es fruktifizieren diese Arten
Zeitschrift f. Pflanzenkrankheiten. XXXI. iD
2926 Referate.
auf dem oberen Ende der schief erstarrten Agarschichte eines Kultur-
röhrehens. In Lindnerschen Rollkulturen bildet Ph. betae Pykniden,
sogar nach Überimpfung aus zurückgegangenen Kulturen. Für sie be-
währte sich am besten ein Extrakt von Phaseolus lunatus (abgekocht,
filtriert, mit wenig Stärke). Pykniden erscheinen nach 23 Tagen be-
sonders an den Berührungsstellen mit Glas. Nur bei Ph. apii gelang es
auch bei den sonst vorteilhaften Hafermalzrollkuliuren nicht, Pykniden
zu erzeugen. Stets muß man wieder Sporen aus den Pykniden über-
impfen, nicht das Myzel. Ein kurzes parasitisches Wachstum der
Ph. betae in ihrer Nährpflanze Zuckerrübe bringt die Fähigkeit hervor,
Pykniden in Reinkultur zu bilden, sogar wenn man von solchen Kul-
turen ausging, die seit Jahren keine Pykniden mehr gebildet haben. —
In der Literatur besteht eine geringe Einheitlichkeit in der Umgrenzung
der Gattungen Phoma, Zythia, Phomopsis, Plenodomus. Die Kulturen
zeigen aber, daß innerhalb einer Gattung ein deutlicher Unterschied
zwischen den saprophytisch und parasitisch lebenden Arten besteht.
In den Kulturen ersterer findet man oft Pseudopykniden, welche diese
Arten mehr in die Nähe der Melanconieen bringen.
Matouschek, Wien.
Westerdijk, Johanna und van Luijk, A. Die Gloeosporien der Eiche und
der Platane. Mededeel. uit het Phytopath. Labor. Willie Commelin
Scholten, Amsterdam. 1920. IV. S. 3—21. Fig.
Nachdem 17 Gloeosporium-Arten nach der Literatur erläutert
werden, kommen Verf. zu den Schlüssen: @. septorioides Syd. und
@G. suberis Roll. gehören nicht zu Gloeosporintm. Mit @. quercinum sind
als identisch zu betrachten: @. nerviseguum b. quercus Fuck., @. umbrtr-
collum Mass., @. intumescens Bub. et Kab., @. marginans Bub. et Syd.
Für @. gallarum Reh., @. cecidophilum Trot. und @. divergens Peck
sind nähere Untersuchungen erwünscht. Auf Grund der viel bedeuten-
deren Sporengrößen sind die Arten @. Shiraianum Syd., @. cinerescens
Bub. und @. variabilisporum Bub. als solche zu erhalten. — Die Rein-
kulturen ergaben: Die Eichengloeosporien von Quercus peduneulata,
coceinea und rubra variieren innerhalb weiter Grenzen, namentlich
bezüglich der Sporengröße; dennoch müssen die Formen als @. quer-
cinum zusammengefaßt werden. @. nerviseguum ist eine gute Art, da
das Platanengloeosporium viel weniger variabel ist. Identisch sind
damit Myxosporium platanicolum Ell. et Everh., Discella platyspora
Berk. und D. platani Oudem. — Die Eichenpilze gedeihen am besten
auf Hafermalzagar (am Boden schwarze Hynhengeflechte, auf ihnen
Sporenlager mit rosa Sporenschleim, auch Pykniden). Auf Pepton
Referate. 27T
(1%), Glukose (3%), Saccharose (2 %): stromatische faltige Myzel-
decke, Sporen bildend. In Petrischalen zonenartiges Wachstum der
Myzelien. Schlechter bewährte sich Würzeagar und Obstdekokte.
Matouschek, Wien.
Meier, F. ©. Control of Watermelon Anthracnose by spraying. (Be-
kampiune..der Anthrakese.der «Wassermelonen
durch Bespritzungen). U.S. Dept. Agrieult. Circ. 90. Bur.
Plant Industry. III. 1920. 11.8. 8 Fig.
Die Wassermelonenanthrakose durch Colletotrichum lagenarium,
deren Krankheitsbild und Schaden gekennzeichnet werden, wird durch
Bespritzen mit Kupferkalkbrühe erfolgreich bekämpft. Die Angaben,
wann und wie zu spritzen ist, sowie die Erörterungen der erforderlichen
Behelfe (Spritzen usw.) ist vorangestellt. Auf 0,4 ha genügen 50 Gal-
lonen Spritzflüssigkeit, was samt den Arbeitskosten einem Aufwand
von 95 Cts. entspricht. Matouschek, Wien.
Kolkwitz, R. Pflanzenphysiologie. 5. Monilia cinerea. Als Beispiel für
die Demonstration einer leicht auszuführenden Fruchtinfektion. Aus
der Natur. 1920. 16. Jahrg. .S. 244—246. Figuren.
Der genannte Pilz schädigt die Kirschen im Freien am meisten;
geringeren Schaden rufen Botrytis cinerea, Penicilliwm glaucum, Hefe-
pilze und Bakterien hervor. Verf. studierte die Iufektion von Kirschen,
ausgeführt in Gefäßen. Eine völlig unversehrte Kirsche wird auch
nach 6 Tagen trotz Berührung mit der pilzkranken nicht angesteckt.
Hat aber die Frucht eine Verletzung in der Haut, so erfolgt die Infektion
bald; die Schnelligkeit, mit der sich der Herd in der Kir:uhe ausbreitet,
hängt außer von der Wärme und Feuchtigkeit vielfach von der Kirsch-
sorte ab; leichter werden zum mißfarbigen Zersetzen die süßen, weiche-
ren Früchte gebracht als die festeren und säuerlichen. Bei letzteren
kommt es nur zur oberflächlichen Besiedlung von Pilzen an klaffenden
Wunden. Auf zuckerhaltiger Nährgelatine wächst der Pilz als williger
Saprophyt. Im Freien kann er die Früchte schließlich so stark durch-
setzen, daß er sie mumifiziert. Ähnliche Versu he lassen sich mit Monilia
fructigena an der Birne anstellen. Matouschek, Wien.
228 Referate.
Wormald, H. The „Brown-rot‘‘-diseases of Fruit Trees, with special
Reference to two biologie Forms of Monilia cinerea Bon. Il. (Die
Braunfäulekrankheiteu der Obstbäume mit beson-
derer Berücksichtigung zweier biologischer Rassen
von M.c.II.) Ann. of Botany. Bd. 34.1920. S. 143—171.
Monilia cinerea f. mali ist auf Äpfel beschränkt, bringt hier eine
Welkekrankheit der Blüten hervor und dringt von den infizierten Blüten
in die Zweige ein, wo Geschwülste entstehen. M. cinerea f. pruni kommt
in der Natur nur auf Pflaumen und Kirschen vor. Infiziert die Form
die Apfelblüten, so tötet sie diese, dringt aber in die Zweige nicht ein.
Die erstere Form erzeugt in sterilisiertem Apfelextrakt ein kräftiger
oxydierendes Enzym als die andere Form. Darauf beruht nach Verf.
die verschiedenartige parasitäre Wirkung der beiden Rassen auf Apfel-
bäumen. — Wie kann man M. frutigena von M. cinerea in der Natur
und in der Kultur unterscheiden ?
M. fructigena: M. cinerea:
Pusteln ledergelb grau, kleiner als jene.
Konidien 21x13 u Winterkonidien 11,5%X XS u
Sommerkon. 17 x 11 u.
Ein 600— 1200 «langer Konidien- Frühzeitige Verzweigung des
keimschlauch entsteht auf Pflaumen- Schlauches; an einer oder meh-
agar, bevor Verzweigung auftritt. reren Stellen ist er knieförmig
gebogen.
Gleichartiges Wachstum auf der Kul-_ Zonenförmiges Wachstum,
turplatte mit Pflaumenextraktagar; äußere Begrenzung eingekerbt.
äußere Begrenzung ganzrandig oder fast so.
Pusteln im Winter unfruchtbar oder Im Winter viele Pusteln und
tote Konidien bildend. Konidien.
Matouschek, Wien.
Pollacei, Gino. La Sporotricosi delle Pesche. Nuova malattia mani-
festasi in Liguri. (Die Sporotrichose der Pfirsiche,
eine in Ligurien neu auftretende Krankheit). Atti
dell’ Istitut. Botan. dell’ Univers. di Pavia. Milano. XVII. f. 5.
1920. S. 203—208. 1 Tat.
In Ligurien (Albenga-Loano) tritt die neue Krankheit auf den
Früchten des Pfirsichbaumes auf; die Früchte erhalten Flecke und
werden wertlos. Erreger: Sporotrichum persicae n. Sp.
Matouschek, Wien.
Referate. 2929
Burkholder, Walter H. The dry Root-Rot of the Bean. (Die trockne
Wurzelfäule der Bohne)., Cornell Univ. Agric. Exp. Stat.
Memoir 36. 1919. S, 1003—1033. 2 Taf. 3 Fig.
Die Krankheit ist an den angebauten Bohnen im Staate New- York
allgemein verbreitet und sicher schon seit längerer Zeit vorhanden.
Sie befällt verschiedene Arten von Phaseolus, Vigna sinensis und Dolichos
biflorus, und hat in den letzten 10 Jahren Verluste herbeigeführt, die
öfter auf etwa 25 % des Ertrages geschätzt wurden. An jungen Pflanzen
tritt zuerst eine rötliche Färbung an der Hauptwurzel auf, die sich dann
bräunt und welkt; auch auf die Seitenwurzeln geht die Erscheinung
über, nach ihrem Absterben bilden sich Ersatzwurzeln, die sich teils
erhalten, teils auch zugrunde gehen. Die oberirdischen Teile der Pflanze
bleiben im Wachstum zurück, sehen aber zunächst normal aus, erst
um die Zeit des Fruchtansatzes fallen sie durch dessen Geringfügigkeit
auf und auch die Blätter werden oft gelb und fallen ab; eine eigentliche
Welkekrankheit ist die besprochene nicht. Sie wird durch Fusarıum
Martii £. phaseoli n. f. verursacht, dessen morphologische Eigentümlich-
keiten, Verhalten bei Reinkultur und Lebensweise näher angegeben
werden, und das dureh Impfungen und Rückimpfungen als Erreger
der Krankheit nachgewiesen wurde. Der Pilz lebt im Boden, er wird
um so gefährlicher, in je kürzeren Zeiträumen Bohnen auf demselben
Feld im Anbau wiederkehren, aber er verschwindet auch nach langer
Zeit nicht. In Saatbeeten und Gewächshäusern läßt sich wohl eine
Bodendesinfektion mit Formaldehyd durchführen, aber die Versuche,
auf dem Felde das Fusariuwm unschädlich zu machen, verliefen erfolglos.
Dagegen fand sich unter verschiedenen Sorten der hauptsächlich ange-
bauten Weißen Markbohne eine, die den Namen ‚‚Flache Mark“ erhielt,
welche eine große Widerstandsfähigkeit gegen die Wurzelfäule zeigte,
und Kreuzungen dieser Form mit der weißen Markbohne eröffnen die
Aussicht, daß sich aus ihnen noch weitere widerstandsfähige Sorten
ergeben werden. OD.
Haskell, Royal J. Fusarium Wilt of Potato in the Hudson River Valley,
New-York. (Fusarium-Welke der Kartoffeln im Tale des
Hudson-Flusses). Phytopathology Bd. 9. 1919. S. 223—260.
3 Tat.
Eine Welkekrankheit der Kartoffeln, die im Sommer 1914 im süd-
lichen Hudson-Tale bedrohlich auftrat und sich von der sonst beobach-
teten durch etwas andere Erscheinungen an den Knollen unterschied,
wurde in ihrer Ursache dennoch auf Fusarium oxysporum zurückgeführt.
Die Krankheit wird durch kranke Knollen übertragen, hauptsächlich
aber erfolgt die Ansteckung vom Erdboden aus. Das Optimum für das
230 Referate.
Wachstum des Pilzes liegt bei 26—32° C, das Maximum bei 40°C, des-
halb wird die Ausbreitung der Krankheit vor allem durch hohe Boden-
temperaturen begünstigt, wie sie im Sommer eintreten, und ist als
Abwehrmaßregel möglichst frühes Auslegen möglichst früher Sorten
anzuraten. OR:
Gerhardt, Karl. Zur Theorie der Schutzmittel gegen Tierfraß bei
Pflanzen. Biolog. Centralbl. 1920. 40. Bd. S. 241—248.
Verf. vergleicht die Anschauungen Stahls mit denen Heiker-
tingers auf dem erwähnten Gebiete. Nach Verf. beginnt Stahls
Problem erst da, wo für Heikertinger die Frage bereits gelöst er-
scheint. Beide Forscher erkennen die Spezialisation im Tierreiche als
Tatsache vollkommenan; Heikertinger nimmt diese alsetwasschlecht-
weg Gegebenes, Stahl macht sie erst wieder zu einem Aufgegebenen,
indem er nach dem Zustandekommen dieser Erscheinung fragt. Stahl
mißt den von ihm gefundenen Schutzmitteln keinen absoluten, sondern
nur einen relativen Wert bei. Heikertinger ist Anhänger des Agnosti-
zismus; -die Wissenschaft braucht aber für die innere Verknüpfung
und Ordnung der Einzeltatsachen zu einem einheitlichen Ganzen die
Hypothese. Diese ist aber nicht, wie Heikertinger meint, eine sach-
lieh unbegründete Spekulation, sondern eine Grundlegung, die aus
eugstem Zusammenhange mit den Erscheinungen aus diesen durch
das exakte Experiment erwachsen ist. Heikertingers Anschauung
erhält einen psychischen Anstrich und nähert sich damit der vitalisti-
schen, die er an anderen Stellen bekämpft. Dies ist der Gedankengang
des Verfassers. Die grundsätzlich verschiedenen Anschauungen der
beiden Forscher werden sich abklären müssen, — es ist nach Ref. auf
diesem Gebiete gewiß hiemit noch nicht das letzte Wort gesprochen
worden. Matouschek, Wien.
Kleine, R. Begünstigung der Entwicklung schädlicher Insekten durch
Chenopodiaceen und ihre Bekämpfung in der Landwirtschaft. Zeitschr.
f.. wissenschaftl. Insektenbiologie, 1920. XV. S. 142— 146.
Ohenopodium album ist im Getreidefelde nicht gefährlich, da das
schneller wachsende Getreide das Unkraut bald überwächst; in Rüben-
feldern läßt die ausgedehnte Hackkultur das Unkraut nicht aufkommen,
Die eigentlichen Brutstellen sind die Kartoffelschläge. Hier haben sich
auf dem genannten Unkraut ausschließlich niedergelassen: Pegomyia
hyoscyami 8z. (= Anthomyia conformis) (Rübentliege); selbst ihr vor-
geschrittener Madenfraß auf der Rübe ist schwer zu erkennen, erst wenn
die Larve das Blatt verläßt, dann verfärben sich die Blasenminen schn ell
Referate. >31
ins Braune. Der erste Befall tritt dann ein, wenn die jungen Rübenpflan-
zen 4 Blätter entwickelt haben (größter Schaden); die anderen zwei
Generationen bringen bis in den Oktober Schaden. Die verzogenen
Rüben muß man in Haufen werfen, mit Erde bedecken oder verfüttern.
Die sonstigen Gegenmittel gegen den Schädling sind bekannt. Blito-
phaga opaca und B. undulata Mül. erzeugen schweren Fraß, da die
schwarzen Larven die Blätter direkt auffressen. Hier darf das Feld so
lange nicht gestört werden, bis die jungen Herztriebe keinen Fraß mehr
zeigen, also bis die Larve zur Verpuppung in die Erde gegangen ist.
Dann erst verziehe man die Rüben und lasse die kräftigsten stehen.
Ist das Feld von der Rübenfliege und den genannten Aaskäfern zugleich
befallen, so richte man sich doch nach den zuletzt gegebenen Winken.
Cassida nebulosa geht erst sekundär auf die Rüben über, wo sie aller-
dings auch recht schädlich sein kann. Aphis rumieis. L. entzieht sich
leider allen Bekämpfungsmitteln. Matouschek, Wien.
Veiteh, R. Die wichtigsten schädlichen Insekten des Zuckerrohres auf
den Fidji-Inseln. Bull. Entomol. Research. Bd. 10. I. S. 21-39.
London 1919. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1920. S. 154).
Mit einer Aufzählung der wichtigsten Schadinsekten werden bio-
logische Beobachtungen und Bekämpfungsmittel angeführt. Die be-
sprochenen Arten sind: Rhabdocnemis obscura Boisd., Zuckerrohr-
Bohrkäfer; Trochorrhopalus strangulatus Gyl., kleiner Zuckerrohr-
Bohrkäfer; Rhopaea vestita Arrow, weißer Wurm sandiger Böden;
Rh. subnitida Arrow, weißer Wurm der Alluvial- und Rothügel-Böden;
Adoretus versutus Har., Rosenkäfer; Simodactylus cinnamcmeus Boisd.,
Zuckerrohr-Drahtwurm; Lacon stricticollis Fairm,, gelber Drahtwurm;
Cirphis unipuncta Haw., Zuckerrohr-Heerwurm; ©. Loreyi Dup., Zucker-
rohr-Heerwurm; Trachycentra chlorogramma Meyr., Zuckerrehr-Bohr-
motte; Cosmopteryx n. sp., Zuckerrohr-Blattminierer; Perkinsiella
vitiensis Kirk., Blatthüpfer; Aleurodes cosmata Mark., Zuckerrohr-
Mottenlaus: Pseudococcus bromeliae Behe., Zuckerrohr-Schildlaus; Lo-
custa damica, ÜUyrtacanthacris guttulosa Walk. OK:
Ulrich, W. F. Dem Avocato-Birnbaum (Persea gratissima) auf den
Antilleninseln Trinidad und Tobago schädliche Insekten. Bull. Dep.
of Agric., Trinidad and Tobago. Bd. 18. 3. Teil. 1919. S. 129 — 131.
3 Taf. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1920. S. 461),
Während erwachsene Bäume von Persea gratissima nur wenig
und gelegentlich durch Schildlöuse und. Schmetterlingsraupen beschädigt
werden, sind die jungen Pflanzen den Angriffen vieler schädlichen In-
232 Referate.
sekten ausgesetzt. Beobachtet wurden die Formiciden ‚Solenopsis
geminata und Cremastogaster brevispinosa. Die erste ist jungen Pflanzen
nicht nur durch das Hegen der Schildläuse, sondern auch durch Abnagen
der Rinde der Stämmchen und Zweige sehr schädlich ; sie wird bekämpft
durch Vernichten der Nester, kann auch durch Klebringe von den
Pflanzen abgehalten werden. Die zweite Ameise benagt die Rinde nicht.
Unter den Schildläusen ist Pulvinaria pirıformis am häufigsten; ferner
kommen Aspidiotus destructor, Saissetia nigra, Pseudococcus nipae
und P. eitri vor; sie können durch ihre natürlichen Feinde oder direkt
durch Nikotinseifenbrühen bekämpft werden. Die Raupen des Schmet-
terlings Stericta albifasciata fressen die jungen Blätter und die Blüten
und leben in durch seidige Fäden versponnenen Nestern, aus denen
sie sich bei Beunruhigung an einem Faden herablassen. Von geringerer
Bedeutung sind Selenothrips rubrocinctus, Heliothrips haemorrhoidalis
und Aleurodiscus neglectus. Or
Jarvis, E. Der Erdnuß in Queensland schädliche Insekten. Queensland
Agric. Journ. Bd. 12. Brisbane 1919. S. 200—204. 1 Tat. (Nach
Bull. mens. d. Renseign. agric. 1920. 8. 761).
In Queensland (Meringa bei Cairns) wurden folgende Schädlinge
der Erdnuß (Arachis hypogaea) beobachtet. Pseudococeus sp., mit P.
trifolii Forbes sehr nahe verwandt oder übereinstimmend, befiel massen-
haft die unterirdischen Organe und namentlich auch die Früchte, die
von den Schildläusen dicht bedeckt waren. Die Raupen eines Zünslers
aus der Gattung Glyphodes, oder einer sehr nahe verwandten, ver-
spannen die Blätter und fraßen die jungen Triebe. Raupen von Laelia
sp. (Lymantridae) fraßen an den Blättern, von Chloridaea assulta Gn.
und Oh. obsoleta F. an jungen Blättern und Trieben. Die Heuschrecken
Atractomorpha crenaticeps Blanch. u. Oyrtacanthacrıs sp. beschädigten
die Blätter. Der Scarabaeide /sodon puncticolle benagte die Stengel
dieht unter der Bodenoberfläche. Den gelagerten Erdnüssen werden der
Zünsler Homoeosoma vagella Zell., der Käfer Tribolium ferrugineum
Fab. und der Käfer Carpophilus sp. schädlich. O.R
Jegen, 6. Die Bedeutung der Enchytraeiden für die Humusbildung.
Landwirtsch. Jahrbuch d. Schweiz. 34. Jg. 1920. S. 55—71. Fig.
Die Enchytraeiden; sind sehr kleine Oligochaeten und leben in Menge
in jedem Boden, der Pflanzenreste enthält und nicht ganz trocken ist.
Mittels Speichels vermögen sie diese und auch Nematoden in eine schlei-
mige Masse überzuführen. Setzte Verf. zu nematodenkranken Erdbeeren
Referate. | 238
diese Würmer hinzu, so gesundeten die Pflanzen stets, sofern die Erd-
beerpflanzen nicht schon zu stark angegriffen waren. Im letzteren Fall
treten schon Mikroben bei der Fäule in Tätigkeit und die geschädigten
Pflanzen werden vollends von den Enchytraeiden zersetzt.
Matouschek, Wien.
Staub, W. Der Ohrwurm (Forficula auricularia) als Schädiing der Birn-
blätter. Schweiz. Obst- und Gartenbauztg. 1919. S. 313-314.
(Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1920. S. 154).
Bei Bern wurden die Larven des Ohrwurmes dabei ertappt, wie sie
zur Nachtzeit die Blätter eines jungen Birnbaumes durchlöcherten
und skelettierten. ORTE:
Bazile, @. Experiences de lutte contre le criquet pelerin (Schistocerca
tatarica). (Versuche zur Bekämpfung der Wander-
Weuschreeke,S.t.). 2 /Comptiessrend. Acad. ,d. sc: Paris.
Bd. 169. 1919. S. 547—549. {Nach Bull. mens. d. Renseign.
agrıc, 1920. S. 151).
In Algier wurden Versuche zur Vertilgung der Wanderheuschrecke
vermittelst des Flammenwerfers gemacht, die zwar kostspielig (300
bis 400 Franken für 1 ha) waren, aber sehr rasch wirkten. Weniger zu
empfehlen ist die Verwendung giftiger Gase, die weniger wirksam,
umständlicher und für Menschen gefährlich ist.
OK.
Paoli, &. Der Kampf gegen die Heuschrecken im Capitanat i. J. 1919,
La Propaganda agricola. 2. ser. Jg. 11. Bari 1919. S. 184—137,
(Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1920. S. 150).
Die Heuschrecken Dociostaurus maroccanus traten i. J. 1919 in
großer Menge auf und wurden durch den Verf. mittels Bespritzungen
von Natriumarsenit (0,75—2 %ig) oder Ausstreuen von mit einer
4—6 %igen Lösung desselben. Stoffes vergifteter Kleie erfolgreich be-
. kämpft. Besondere Vorzüge hat Zinkphosphat, wenn es allein oder mit
Mehl vermischt ausgestreut wird, doch nur gegen junge Insekten, die
auf niedrigen und von Tau befeuchteten Pflanzen beisammen sitzen,
angewendet wird. ER
kamakrishna Ayyar, T. V. Die Schildläuse Südindiens. Agric. Res.
Inst. Pusa. Bull. 87. Calcutta 1919. S. 1-50. 16 Taf. (Nach
Bull. mens. d. Renseign. agric. 1920. S. 319).
254 Referate.
Ein Verzeichnis aller bisher aus dem südlichen Indien bekannt
gewordenerp Schildlaus-Arten mit Hervorhebung der wirtschaftlich
wichtigen. Es bringt 129 Arten, von denen nur 40 vorher aus Süd-
indien bekannt waren und 18 neu sind. DIS:
Savastano, L. Die Schildlaus lIcerya Purchasi und der Käfer Novius
cardinalis, ihr natürlicher Feind, in ihren Beziehungen zu den Legu-
minosen Genista aetnensis und Spartium junceum in Sizilien. R.
Staz. sperim. di Agrumicolt. e Frutticolt. Acireale. Boll. 37. 1919.
S. 1-4. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1920. S. 322).
Auf den östlichen Hängen des Ätna wird Genista aetnensis in hohem
Grade von der Schildlaus /cerya Purchasi befallen und zum Teil ver-
nichtet, weil der Käfer Novius cardinalis die Schildlaus auf dieser
Pflanze nicht angreift. Der Käfer setzt nämlich seine Eier nur an der
Unterseite breitblättriger immergrüner Pflanzen oder allenfalls an son-
stigen, vor der Sonne geschützten Organen ab, und solche, zur Eiablage
geeignete Stellen fehlen auf Genista aetnensis. Ähnlich verhält es sich
mit Spartium junceum in der Umgebung von Messina, das wegen des
Ausbleibens des Käfers dort gleichfalls von der Schildlaus bedroht ist.
DER
Silvestri, F. Die Mandelschildlaus (Eulecanium coryli). Boll. Labor.
di zoologia gener. e agrar. della R. Scuola sup. d’Agricolt, ın
Portici. Bd. 13. 1919. 8. 127—192. 34 Fig. (Nach Bull. mens.
d. Renseign. agric. 1920. S. 597).
Ausführliche Beschreibung und Darstellung der Entwicklung,
Lebensweise und des Vorkommens der Schildlaus sowie ihrer natürlichen
Feinde. OHR:
Poutiers, R. Prospaltella Berlesei in Frankreich. Bull. Soc. entomol,
de France. Nr. 18. Paris 1919..S. 334—335. (Nach Bull. ‚mens.
d. Renseign. agric. 1920. S. 760).
Nachdem man 1918 im mediterranen Frankreich das Auftreten der
Maulbeer-Schildlaus (Diaspis pentagona) beobachtet hat, ist nun auch
ihr Schmarotzer Prospaltella Berlesei festgestellt worden. GR
Silvestri, F. Sphaerolecanium prunastri in Italien. Boll. zool. gener.
e agr. R. Scuola sup. d’Agric. in Portici. Bd. 13. 1919. S. 70—126.
38. Fig. (Nach Bull. mens, d. Renseign. agric. 1920. S. 460).
Die Schildlaus Sphaerolecanium prunastri Fonse. wird nach Gestalt
und Lebensweise beschrieben. Sie wurde in Italien in Calabrien, Cam-
Referate. 235
panien, Apulien, den Abruzzen, den Marken, Umbrien und Süd-Sar-
dinien beobachtet. Mit Vorliebe bewohnt sie Prunus spinosa, sodann
die angebauten Zwetschenbäume und nach einigen Angaben auch Pfir-
siche. Unter ihren natürlichen Feinden sind zu nennen die Coceinelliden
Exochomus quadrıpustulatus L. und Hyperaspis campestris Hbst. (die
ihrerseits von der Chalcidide Homalotylus flaminius Dalm. befallen
werden), ferner die Chalcididen Coccophagus scutellaris Westw., €.
Howardi Masi, Phaenodiscus aöneus Dalm., Aphicus punctipes Dalm.
und Microterys lunatus Dalm. OK:
Sahlberg, John. Enumeratio Hemipterorum Heteropterorum faunae
Fennicae. Editio secunda aucta et emendata. Bidrag till Känne-
dom of Finlands Natur och Folk. 1920. H. 79. Nr. 2. S. 1—227.
Es versteht sich, daß vorliegende Aufzählung aller in Finnland
auftretenden ungleichflügeligen Schnabelkerfe auch alle schädlichen
Arten enthält, wobei auf die Verbreitung und den Schaden gebüh-
rende Rücksicht genommen wird. Matouschek, Wien.
Nilsson, N. H. Neue, durch Kreuzung und Auslese zu Svalöf (Schweden)
erhaltene Sorten von Weizen, Roggen und Hafer. Sveriges Utsädesför.
Tidskr. Jg. 24. Malmö 1919. S. 116—117. (Nach Bull. mens. d.
Renseign. agric. 1920. S. 219).
Die Weizensorte Birgitta 086, entstanden aus einer Kreuzung von
Smaa-Weizen mit Extra-Squarehead II, ist sehr widerstandsfähig gegen
die Angriffe von Crcadula (Jassus) sexnotata. OR:
Ackerman, A. J. Empoasca mali und E. rosae dem Apfelbaum in den
Ver. Staaten schädlich. U. S. Dep. of Agric. Bull. 805. Washington
1919. S. 1—35. 5 Taf. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric.
1920. S. 1333).
Die Jasside Empoasca malı Le Bar. sticht die jungen Endblätter
der Apfelbäume an, die zusammenschrumpfen. Im südlichen Pennsyl-
vanien bringt sie 3 Generationen hervor, überwintert im erwachsenen
Zustande, und die Weibchen setzen die Eier an der Blattunterseite ab.
Die Art wird häufig mit der ebenfalls an Apfelbäumen lebenden #. rosae
L. verwechselt, die aber nur 2 Generationen erzeugt und als Ei über-
wintert; sie erscheint im Frühjahr etwa einen Monat früher als E. mali,
lebt auf Kosten der unteren Blätter und bringt auf diesen weiße oder
gelbe Flecken hervor. Sie ist den Angriffen von Schmarotzern viel mehr
ausgesetzt als X. mali, da ihre Larven von einer Dryinide, ihre Eier von
936 Referate.
Anagrus epos Gir. und A. armatus Ashm. var. nigriventris Gir. befallen
werden. Eine unmittelbare Bekämpfung beider Empoasca-Arten kann
im Nymphenstadium der ersten Generation durch Nikotinsulfat-Seifen-
brühe erfolgen. VAR;
Linnaniemi, W. M. Deltocephalus striatus L.. Meddel. af societ. pro
fauna et flora Fennic. 45. H. 1918/19. Helsingfors 1920. 8. 2.
Die genannte Hemiptere trat 1918 in 10 Kirchensprengeln in
SW-Finnland auf Körnerfrüchten verheerend auf, was früher nie der
Fall war. Namentlich wurden geschädigt: Weizen. Roggen, Hafer.
Manchmal waren die Verheerungen vollständig. Die Schäden beliefen
sich auf mehrere Millionen Mark. Matouschek, Wien.
Distant. W. L. Ampera intrusa n. gen. n. sp., ein zwischen den Körnern
von gespeichertem Reis in Java entdeckter Schnabelkerf. Bull. Entom.
Research. Bd. 10, I. S. 41. London 1919. (Nach Bull. mens. d.
Renseign. agrıc. 1920. S. 153).
Beschreibung der genannten Lygaeide. OR
Caffrey, D. J. und Barber, Geo W. Chlorochroa Sayi, ein Schädling
des Weizens und anderer Pflanzen in den Ver. Staaten. U. S. Dep.
of Agric. Bull. 779. 1919. S. 1—135. 13 Fig. (Nach Bull. mens.
d. Renseign. agric. 1920. S. 1030.)
Seit 1911 verursacht der Rhynchote Chlorochroa Sayi Stal in der
(Gegend zwischen den Gebirgen und im Südwesten der Ver. Staaten
sroße Schäden am Weizen und andern angebauten Pflanzen, indem er
die eben gebildeten Blütenstände verschiedener Getreide ansticht und
aussaugt. Infolge der Verwendung weiter Weideflächen für den Ge-
treidebau sind dem Insekt seine natürlichen Nährpflanzen entzogn
worden und es ist auf angebaute Pflanzen übergegangen, aut denen
es sich ausgebreitet hat. Bevorzugt werden von ihm Weizen, Gerste
und Roggen, doch greift es auch Luzerne, Baumwollstaude, Erbsen,
Bohnen, Kohl, Tomaten,. Salat und viele wild wachsenden Pflanzen
an. Die überwinterten Imagines kommen zu Beginn des Frühlings
hervor und setzen ihre Eier an ihren Winterquartieren ab, die auskom-
menden Nymphen nähren sich von jungen Pflanzenteilen, wandern dann
im erwachsenen Zustand auf die Getreidefelder und greifen die sich
entwickelnden Blütenstände an. Im Jahre werden 3 Generationen
und manchmal eine teilweise vierte durchlaufen, von denen jede etwa
in 50 Tagen vollendet ist. In der zweiten Hälfte des Jahres wird die Zahl
Referate. 237
der Insekten durch einen Eierschmarotzer Telenomus Ashmeadi und zwei
Schmarotzer der Erwachsenen, Gymnosoma fuliginosa und Ocypterodes
euchenor, sehr verringert. Die Überwinterung erfolgt im Imaginalzu-
stand unter Unkräutern oder allerhand Abfall; harte Winter führen
eine starke Sterblichkeit der Tiere herbei, während in normalen Wintern
mindestens 95 % an geschützten Orten überleben. In diesem Zustand
müssen sie durch Umgraben des Ackers oder Verbrennen deı Unkräuter
und Abfälle auf den Feldern und deren Umgebung vernichtet werden.
OR!
Barbey, A. Stenolechia gemmella, ein in der Schweiz den Eichen schäd-
licher Kleinschmetterling. Journ. forestier suisse. Jg. 70, 1919.
S. 129—131. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1920. S. 155).
Der Wickler Stenolechia gemmella Zell. (Poecilia nivea Haw.), der
bereits früher in der Schweiz beobachtet war, hat sich über das ganze
Land verbreitet und befällt Quercus pedunculata und sessiliflora, an
deren Zweigen er 2—6 em lange Gallen hervorbringt. Nach Verf. ent-
wickelt er im Jahre nur eine Generation. OR:
Vayssiere, P. Lithocolletis platani, ein den Platanen in Frankreich
schädlicher Kleinschmetterling. Bull. Soc. entom. de France. 1919.
S. 262. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1920. S. 156).
In und um Fontainebleau minierten die Räupchen der genannten
Schabe in Platanenblättern. Sie haben eine Sommergeneration. O. R.
Flint, Wesley P. and Malloch, John R. The European Corn-Borer and
and some similar native Inseets. (Der europäische Mais-
bohrer „und einige "ähnlicher „einheimische. In:
sekten). State of Illinois, Departem. of registrat. and educat.
Division of the Natural History Survey, Bull., Vol. XIII. art. 10.
1920. S. 285—305, Figur.
Pyrausta nubilalis Hüb. wurde in Nord-Amerika zuerst auf einem
Maisfelde bei Boston, Massach., Sommer 1917 gefunden; seither breitet
sich der Schädling immer mehr aus. Ia Eurcpa schädigt die im Stengel
behrende Raupe den Mais (besonders), Hirse, Hanf und andere Pflanzen-
arten, bis zu 50 %, Schaden anrichtend. Bis 117 Rauper fand man
in einer einzigen Pflanze. Verf. zeigt die Schädigungen am Mais (aus-
sehöhlter Stengel, Abknicken der Ähre, den Fraß am Kolben). Verwandt
mit dem Schädlinge sind: 1. Pyrausta obumbratilis (‚„‚smardweed-borer),
238 Referate.
deren Raupe in Amerika 15 Pflarzenarten aus den Gattungen Amaran-
tus, Polygonum, Abutilon, Datura, Helianthus, Solidayo, Lactuca usw.
befällt. 2. P. penitalis (‚nelumbo-borer‘). 3. P. caffrevi n. sp., gefunden
in einem Maisfelde des Gebietes, Nährpflanze aber noch unbestimmt.
Matcuschek, Wien.
Vuillet, A. Parasites de la pyrale du mais (Pyrausta nubilalis).
(Schmarotzer des Hirsezünslers, P. n.). Bull. Soc. entom.
de France. Nr. 17. 1919. S. 308—309. (Nach Bull. mens. d.
Renseign. agric. 1920. S. 593).
In Frankreich wurden als Schmarotzer des Hirsezünslers die Tachi-
niden Paraphorocera senilis Rond. und Lydella stabulans Mg., außerdem
noch eine unbestimmte Diptere und zwei unbestimmte Hymenopteren
gefunden. OA
De Stefani, T. Myelois ceratoniae und Ephestia calidella, den Karuben
in Sizilien schädliche Kleinschmetterlinge. Staz. sperim. di Agri-
colt. e Frutticolt., Acireale. Boll. 37. 1919. S.5—6. (Nach Bu)!
mens. d. Renseign. agric. 1920. S. 324).
Die beiden Zünsler legen ihre Eier einzeln an die reifenden Früchte
von Üeratonia siligua, die Räupchen bohren sich durch ein kleines
Loch ins Innere und zerstören das Fruchtfleisch, dann verlassen sie die
Früchte, um sich in Schlupfwinkeln zu verpuppen. Myelovs ceratoniae
kommt auch an Datteln, trocknen Feigen, Rosinen und Früchten
von Uydonia japonica vor, Ephestia elutella an trockenen Feigen und
Rosinen sowie an Kork. OR,
Chittenden, F. H. Corcyra cephalonica, ein den Kakaobohnen und andern
aufbewahrten pflanzlichen Erzeugnissen schädlicher Kleinschmetterling
in den Vereinigten Staaten. U. S. Dep. of Agric. Bull. 783
Washington 1919. S. 1—15. 2 Fig, 5 Taf. (Nach Bull. mens.
d. Renseign. agric. 1920. S. 895).
Seit Oktober 1911 beobachtete man in Pennsylvanien Schädigungen
der Kakaobohnen durch die Raupen eines Kleinschmetterlinges, der
später als die ‚‚Reismotte‘““ Corcyra cephalonica Staint. bestimmt wurde.
Das Insekt ist aus verschiedenen Ländern eingeschleppt worden und hat
sich an den Kakao gewöhnt, ist im übrigen zur Omnivorie geneigt.
Es pflanzt sich wahrscheinlich während des ganzen Jahres fort. Die Larven
bedecken ihr Nährmaterial mit einem dieken Überzug von seidigen Fäden.
Die Magazine, in denen sich der Zünsler eingenistet hat, müssen sorg-
fältig gereinigt und desinfiziert werden. OK
Referate. 939
Gautier, Cl. et Riel, Ph. Apanteles Gabrielis n. sp., hymenoptere para-
site de Pionea forficalis. Bull. Soc. entom. de France. Nr. 17.
1919. S. 309—312. (Nach Bull. mens. d. Renseign, agric. 1920.
S. 595).
Bei Lyon wurden i. J. 1919 die Kohlpflanzen heftig vom Kohl-
zunsler Pronea forficalis angegriffen. Etwas weniger als die Hälfte
der Raupen waren von der für die Wissenschaft neuen Braconide Apan-
teles Gabrielis befallen. Im Gegensatz zu den meisten andern Arten
der Gattung schlüpfen die Schmarotzer aus den Raupen, wenn diese
ungefähr die Hälfte ihrer Größe erreicht haben. IE
Faes, H. Psyche graminella, in der Schweiz gelegentlich dem Weinstock
schädlich. La Terre Vaudoise. Jg. 11. 1919. S. 435—437. (Nach
Bull. ment. d. Renseign. agrie. 1920. S. 323).
Im Mai 1919 wurden bei Sitten (Wallis) die Triebe der Reben
in einem Weinberg auf etwa 400 qm von den Raupen des Sackträgers
Psyche graminella vollständig abgefressen. Der Schmetterling war als
Rebenschädling bisher aus der Schweiz nicht bekannt, und seine Raupen
den wohl nur dann auf den Weinstock übergehen, wenn ihre ge-
wöhnliche Nahrung, die Gräser, infolge von Trockenheit ausgehen
oder zu hart werden. OR:
Bertrand, @.. Broeg-Rousseu et Dassonville. Action comparee de la
chloropierine sur les coleopteres nuisibles Calandra oryzae et Tri-
bolium navale (= T. ferrugineum). (Vergleichende Wirkung
von Chlorpikrin auf die schädlichen Käfer C.o. und
T. n.).. Comptes rend. Acad. des sei. Paris. Bd. 169. 1919.
S. 1428—1430. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1920. S. 459).
Tribolium navale fand sich an Mais, der von (alandra oryzae heftig
angegriffen war, fraß aber nur an solchen Körnern, die vorher schon
von der Calandra verletzt waren. Bei der Bekämpfung der Calandra
mit Chlorpikrin stellte sich heraus, daß durch das angegebene Ver-
fahren Tribolium nicht mit abgetötet wurde. Weitere Versuche
zeigten, daß dieser Käfer eine größere Widerstandsfähigkeit gegen
Chlorpikrin besitzt als Calandra und daß zu seiner Abtötung eine wenig-
stens 24 stündige Einwirkung des Giftes erforderlich ist. OK:
Heikertinger, Franz. Untersuchungen über die Standpflanzen der Blü-
tenkäfergattungen Meligethes, Brachypterus und Brachypterolus (He-
terostomus). Entomolog. Blätter 1920. 16. Jg. S. 126—143.
Unter den Erdflöhen (Haltieinen) fand Verf. monophage und
oligophage Arten, nicht aber polyphage oder gar pantophage. Bei den
Meligethinen weisen die Larven eine ausgeprägtere Abhängigkeit
240 Referate.
von bestimmten Fraßpflanzen auf, als dies bei den wanderlustigen
Imagines der Fall ist. Während eine Haltieinen-Imago, deren Larve
an Kruziferer oligophag war, bei ihrem Erwachen aus dem Winter-
schlafe bereits frisch entwickelte Keimpflänzchen von Kruziferen (die
Imago ist ja nur Blattfresser) vorfindet und daher ihr Larven- und
Imaginalleben hindurch an einer und derselben bestimmten Gruppe
von Nährpflanzen festhält, ist die Image des Meligethes, dessen
Larve an denselben Kruziferen erwachsen ist, ein Pollenfresser, sie muß
den Pollen in Frühjahrspflanzen suchen; und der Käfer, der im ersten
Frühlinge den Pollen verschiedener Pflanzen verzehrte, wird auch
später solchen verschiedener Pflanzen nicht verschmähen. Daher ist
die Polyphagie erklärt. So fand Verf. den bekannten Rapsschädling
Meligethes aöneus als Käfer auf 34 Pflanzenarten (zwei- und einkeimblätt-
rigen), recht häufig auf Brassica oleracea, doch auch häufig auf Lepidium
draba, Sinupis alba und 8. arvensis, Raphanus raphanistrum.
Matouschek, Wien.
Gunn, D. Phryneta spinator, ein den Obstbäumen und andern Gewächsen
in Südafrika schädlicher Käfer. Agric. Journ. of South Africa.
Bd. 10. Johannesburg 1919. S. 11-25. 14 Pig. (Nach Bull.
mens. d. Renseign. agric. 1920. S. 764).
Der genannte, zu den Cerambyciden gehörige Käfer ist in der süd-
afrikanischen Union, Rhodesien, Englisch Ostafrika, Nyassaland und
dem belgischen Kongostaat verbreitet, schädigt in erster Linie Weiden
und Feigenbäume, aber auch zahlreiche andere Holzgewächse dadurch,
daß die Larven im unteren Stammteil und auch in den Wurzeln zahlreiche
Gänge graben. Eine auf dem Insekt schmarotzende /saria hat für die
Bekämpfung keine Bedeutung. Die im Stamm enthaltenen Larven
kann man durch einen eingeführten spitzen Draht töten, die in den Wur-
zeln lebenden durch Eingießen von Paraffinöl oder Schwefelkohlenstoff
in die Bohrlöcher. Um die Eiablage am Stamm zu verhindern, umgebe
man im Oktober den Stamm mit einem engmaschigen Drahtgewebe.
Unkräuter sind zu vertilgen, schwer befallene Feigenbäume und Weiden
auszurotten. De
Muratet, H. Le „negril de la luzerne“ (Colaspidema atrum). (Der
„Luzerne-Mohr“, C.a.). Comptes rend. Ac. d’agric. de France.
Bd, 5. Paris 1919. S. 970—972. (Nach Bull. mens. d. Renseign.
agrie.:1920. S. 321).
Die Larven von Colaspidema atrum griffen bei Toulouse Blätter
und Stengel von Kartoffeln, Bohnen und Petersilie, auch die Köpfe
der Margeriten an. Sie waren offenbar von Luzernefeldern in den
Garten eingewandert. OR.
Verlag von Eugen Ulmer, Stuttgart. — Druck von Ungeheuer & Ulmer, Ludwigsburg.
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3
Kurze Mitteilungen.
An der Landw. Hochschule in Bonn-Poppelsdorf hat das preu-
ßische Landwirtschaftsministerium eine ordentliche Professur für
Pflanzenschutz errichtet, die dem Prof. Dr. E. Schaffnit über-
tragen wurde. Im Ausland bestehen schon seit Jahren Lehrstühle für
Pflanzenschutz, und es ist ein erfreuliches Zeichen, daß man auch in
Deutschland die Bedeutung des Pflanzenschutzes anerkennt und sich .
entschlossen hat, Lehrstühle für unsere Disziplin zu schaffen. -
Der niederländische .„‚Phytopathologische Dienst‘ veröffentlicht,
ähnlich wie andere Pflanzenschutzstellen, Flugblätter mit Einzel-
schilderungen von Pflanzenkrankheiten und ihrer Bekämpfung, die sich
durch Gediegenheit des Inhalts und Klarheit der Darstellung in gleicher
Weise auszeichnen. Die zuletzt erschienenen sind: 18. Bekämpfung des
Stein- und Staubbrandes bei Weizen und Gerste. 19. Das Stengel-
‚älchen (T'ylenchus devastatrıx). 20. Das Rüben- und Haferälchen (Hete-
rodera Schachtii). 21. Das Wurzelälchen (Heterodera radicicola). 22.
Getreiderost. 23. Fleckenkrankheit der Bohnen. 24. Fleckenkrankheit
der Erbsen. 25. Rübenwurzelbrand. 26. Älchenkrankheit bei Zwiebel-
pflanzen. 27. Die Krebskrankheit der Kartoffeln. OR.
Referate.
Riehm, E. Die Regelung des Handels mit Pflanzenschutzmitteln. Ange-
wandte Botanik. Bd. 2. 1920. S. 302—308.
Es wird über den Stand der Angelegenheit bei uns und in andern
Ländern berichtet. Eine gesetzliche Regelung besteht in den Vereinigten
Staaten, der Schweiz und Sachsen, doch eignet -sich wohl keine dieser
Verordnungen zu unveränderter Annahme. Zu fordern ist, daß nur ge-
geprüfte Pflanzenschutzmittel im Handel sein dürfen, daß sie ständig
kontrolliert werden und daß sie nur in Originalpackungen gehandelt
werden dürfen. OrK.
Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXXI. i 16
942 Referate.
Appel, 0. Bericht über die Tätigkeit der Biologischen Reichsanstalt für
Land- und Forstwirtschaft im Jahre 1919. Berlin 1920. 172 S.
Die sehr zahlreichen Mitteilungen, welche dieser Bericht enthält,
eziehen sich größtenteils auf das Gebiet der Pflanzenkrankheiten und
les Pflanzenschutzes.
Werth, E. Versuche über den Einfluß ungünstiger Ein-
wirkungen auf die Blüten- und Fruchtbildung des Mais.
Alle die normale Ernährung der Maispflanze herabsetzenden Umstände
(schlechter Boden, starke Konkurrenz) verursachen das Entstehen
von Kümmerpflanzen, die in den Vegetationsorganen und in der Aus-
bildung der Blüten reduziert sind, aber nie eine Vermännlichung der
Pflanzen zeigen. Vielmehr kommt es bei den extremsten Kümmer-
pflanzen zur Bildung rein weiblicher Exemplare, von denen wieder die
extremsten einen endständigen weiblichen Blütenstand entwickeln.
Zweigeschlechtige Blütenstände entstehen nur unter normalen Ernäh-
rungsbedingungen und fast auschließlich als Zwischenformen zwischen
männlichen und weiblichen Terminalständen der seitlichen Basalsprosse.
Nur an diesen finden sich auch zweigeschlechtige Blütenstände mit
Brand.
Werth,E. Versuche zur Bekämpfung des Kartoffelkreb-
ses. Von 53 geprüften Kartoffelsorten wurden 22 nicht vom Krebs be-
fallen. Im Zusammenhalt mit den Versuchsergebnissen des Vorjahres
ıst nun bereits eine größere Anzahl von Sorten bekannt, die stark zu
vollkommener Immunität neigen.
Riehm, E. Prüfung von Pflanzenschutzmitteln. In Labo-
ratoriumsversuchen wurde festgestellt, daß die Sporen von Tilletia
tritiei durch zerstreutes Licht und durch Lösungen von Kalziumnitrat
in ihrer Keimung gefördert werden. Wenn bei Formalinbehandlung
die Steinbrandsporen unmittelbar getrocknet werden, so werden sie
nicht getötet, sondern erleiden nur eine Keimverzögerung. Diese kann
durch nachträgliche Behandlung mit verdünnten Giften, wie Montanin
(ein zur Holzkonservierung bestimmtes Fluorpräparat) wieder rück-
gängig gemacht werden. Deshalb ist es notwendig, die Sporen durch
das Tauchverfahren bei der Beizung abzutöten.
Die Prüfung einiger neuer Steinbrandbekämpfungsmittel bezeg
ich auf Albertol, Fusafine, ein Quecksilberpräparat der Hiag-Kon-
stanz, Corbin und Hoppin.
Die Verwendung von Fluorverbindungen im Pflanzenschutz. Ver-
‚uche mit zahlreichen Fluorverbindungen ergaben, daß die Steinbrand-
bekämpfung mit Ammoniumbifluorid am aussichtsreichsten ist.
Schlumberger. Versuche über den Einfluß von Ver-
letzungen auf Entwicklung und Ertrag der Kulturpflanzen.
Bei Pferdebohnen kann unter günstigen Verhältnissen ein vollkommenes
Referate. 233
Ausheilen der durch Verletzungen erlittenen Schäden stattfinden,
da sie eine außerordentlich große Regenerationsfähigkeit besitzen.
Roggenpflanzen, an denen am 24. V. alle entfalteten grünen Blätter
entfernt worden waren, blieben in der Entwicklung wesentlich zurück;
Quetschungen der Ähren vor dem Heraustreten aus der Blattscheide
hatten Schartigkeit zur Folge: Knickung der Halme braucht nicht not-
wendig mit dem Absterben der Ähren verbunden zu sein.
Pape. Versuche mit Busch- und Stangenbohnen. Von
Gloeosporium Lindemuthianum wurden im allgemeinen die Buschbohnen
stärker befallen als die Stangenbohnen; die Anfälligkeit einzelner Sorten
wechselte in 3 Versuchsjahren; der Samenertrag schwankte bei den
meisten Sorten in den einzelnen Jahren; der Befall war je nach den
Jahren verschieden stark. Dichter Stand der Bohnen begünstigt die
Brennfleckenkrankheit. Stärker erkranktes Saatgut von geringerer
Keimfähigkeit wurde durch Beizung (mit Formaldehyd, Perozid, Subli-
mat, Upsulun) kaum verbessert, sondern vielfach noch mehr verschlech-
tert; bei schwächer erkranktem Saatgut von guter Keimfähigkeit
dürfte dagegen Beizung meist von Nutzen sein.
Pape. Prüfung von Beizmitteln gegen den Weizenstein-
brand (Feldversuche). Einen völlig brandfreien Bestand gelang es
nur durch Behandlung mit Formaldehyd und mit Uspulun zu erzielen.
Furfurol erwies sich wie bei früheren Laboratoriumsversuchen als un-
geeignet zur Steinbrandbekämpfung. Die Versuche mit Ferrozyanna-
trium und Ferrozyankalium hatten noch kein klares Ergebnis. |
Pape. Untersuchungen über die, Herabsetzung ‚der
Widerstandsfähigkeit einer Pflanze infolge von Blattver-
lust. Es wurden Versuche mit Ackerbohnen (Vieia faba) inbezug
auf ihre Empfänglichkeit für eine durch Fusarıum tubercularioides Sacc.
hervorgerufene Erkrankung angestellt. Diese befällt junge Pflänzchen
entweder am Hypokotyl und macht sie fußkrank, oder bringt die ersten
jungen Blätter und die ganze Pflanze zum Absterben. Die Versuchs-
pflanzen wurden in kleinen oberflächlichen Wunden mit Sporenmassen
oder Myzel des Pilzes beimpft und nachher in Luft von verschiedener
‘ Feuchtigkeit gehalten; die Hälfte der Pflanzen war ihrer Blätter beraubt
worden, die andere Hälfte unversehrt geblieben. Ganz allgemein trat
die Ansteckung bei den entblätterten Pflanzen leichter ein, machte
schnellere Fortschritte und brachte eine größere Anzahl von Pflanzen
zum Eingehen als bei den nicht der Blätter beraubten Pflanzen.
Pape und Rabbas. Infektionsversuche mit Oystopus can-
didus Pers. ergaben, daß sich durch Konidien des auf Capsella bursa
pastorıs wachsenden Pilzes nur wieder dieselbe Nährpflanzenart, nicht
aber Brassica napus, Raphanus sativus, Raphanus oleiferus, C'heiranthus
cheiri, Sinapis arvensis und Sisymbrium sinapistrum anstecken ließen.
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944° | Referate.
Peters. Krankheiten des Tabaks. Der ‚Schwamm‘ der
Keimpflänzchen wird durch Pythium de Baryanum Hesse hervorgerufen.
Thielavia basicola Zopf rief an Tabakkeimlingen einen Wurzelbrand
hervor, wenn das Infektionsmaterial von wurzelbrandigen Tabaksetz-
lingen stammte, nicht aber wenn es von kranken Lupinen gewonnen war.
Eine wurzelbrandartige Erkrankung in Deutschland wurde durch eine
der Sclerotinia nicotianae Oud. et Kon. nahestehende Art und durch den
Vermehrungspilz Moniliopsis Aderholdi Ruhl. erregt. Eine Kräuselkrank-
heit in Kamerun rührte wahrscheinlich vom Saugen von Insekten her.
Laubert. Ein Versuch mit Peronospora zeigte, daß eine Übertragung
des Pilzes durch 3 Jahre alte Samen auf Erophila und Spergula nicht
stattfand.
Schwartz. Der Stand der Mäuseplage in Deutschland
1919. Die zusammenfassende und durch eine Übersichtskarte erläuterte
Darstellung gründet sich auf die bei den einzelnen Pflanzenschutzstellen
eingelaufenen Meldungen. Eine Vorhersage über den voraussichtlichen
Verlauf der Feldmäuseplage dürfte sich ermöglichen lassen, wenn es
gelingt, die Berichte aus den einzelnen Pflanzenschutzbezirken über die
Mäusevermehrung während des Vorjahres und zu Beginn des Jahres
gleichzeitig zu erhalten. |
Schwartz. Versuche mit Ersatzstoffen zur Bereitung
von Lockspeisen für Ratten und Mäuse. Brauchbar sind Fisch-
mehl, Lein- und Rapskuchenmehl bei geeigneter Verarbeitung zu Ge-
mischen.
Schwartz. Prüfung von Bekämpfungsmitteln. Kaninchen-
tabletten haben einen viel zu hohen Preis. Sokialkuchen waren gegen
Mäuse wirksam. 'Venetan bewährte sich gegen Aphis mali und die Räup-
chen von Recurvaria sp., aber nicht gegen Aphis evonymi und dieRaupen
von Euproctis chrysorrhoea und Aporia cralaegi. Der Raupenleim
Veterinol wirkte auf Goldafterraupen abschreckend, hielt sie aber nicht
fest. Kalziumpolysulfidlösung und Kalziumhydratlösung sind gegen
Schildläuse ebenso gut brauchbar wie Schwefelkalkbrühe.
Schwartz und Baunacke. Das Auftreten der Maikäfer
im Jahre 1919. Alle erreichbaren Berichte wurden gesammelt, das
Auftreten der Maikäferauch aufeiner Kartedargestellt. Indessen bleiben
noch viel zu große Lücken, um eine befriedigende Gesamtübersicht
geben zu können.
Börner und Blunck. Zur Lebensgeschichte des Raps-
glanzkäfers. Seit dem Frühjahr 1919 wurden eingehende Studien
über den Rapsglanzkäfer Meligethes aöneus insbesondere in der Umgegend
von Naumburg a. S. ausgeführt. Dieser Käfer findet sich nur auf Kreuz-
blütlern und schreitet nur auf solchen aus der Verwandtschaft der
Senfartigen zur Fortpflanzung. Die Käfer kopulieren von Anfang
Referate. 245
April an, das Weibchen legt die Eier einzeln oder zu mehreren in die
Blütenknospen und kann im ganzen bis über 400 Eier absetzen. Diese
schlüpfen nach 1—2 Wochen aus, die Larven zeigen nur 1 Häutung
und verpuppen sich nach 2—4 Wochen in der obersten Böodenschicht.
Nach 10—16 Tagen erscheinen die Käfer, die ohne eine weitere Gene-
ration hervorzubringen im Boden überwintern und durchschnittlich
‘ein Alter von 9—14 Monaten erreichen. An offenen Blüten fressen die
_ Käfer im allgemeinen nur Pollen, Staubblätter, Nektar und Kronblätter
und beeinträchtigen den Fruchtansatz nicht. Aber bei Raps und Rübsen
werden die Blütenknospen der Winterung, ehe offene Blüten zur Ver-
fügung stehen, durch Betressen erheblich geschädigt. Die Larven er-
nähren sich vornehmlich vom Blütenstaub und sind kaum schädlich.
Ein nicht unbeträchtlicher Teil der Blütenbeschädigungen, die dem
Rapsglanzkäfer zugeschrieben worden sind, beruht auf anderen Ursachen
(Schwäche der Blütenanlagen, Botrytis-Fäule, Saugen der Kohlblatt-
läuse, Erdflohfraß u. a.). Als Bestäuber spielt der Rapsglanzkäfer
eine nicht unwichtige Rolle, wenn auch ein besonderes Anpassungsver-
hältnis hierfür nicht zu erkennen ist. Die wichtigsten Feinde des Käfers
sind 4 kleine Schlupfwespenarten, Diospilus oleraceus, Isurgus morio-
nellus, I. heterocerus und eine noch unbestimmte /surgus-Art. Bei der
Bekämpfung des Käters handelt es sich nur um die Verhütung seines
frühen Knospenfraßes, und das läßt sich einmal durch Anwendung
von Fanggeräten und von Giftlösungen, worüber Untersuchungen noch
im Gange sind, außerdem aber durch Anbau von solehen Rapssorten
erreichen, die frühzeitig, rasch und gleichmäßig abblühen.
Börner und: Blunck. Beitrag zur Kenntnis der Kohl-
und Rapserdflöhe. Nach den Ergebnissen der in der Naumburger
Zweigstelle der Biologischen Reichsanstalt ausgeführten Untersuchungen
‚wird die allgemeine Biologie und die Schädlichkeit der Kohlerdflöhe
(Phyllotreta) und der Rapserdflöhe (Psylliodes) geschildert. Von den
Phyllotreta-Larven werden Abbildungen der Schwanzschilder gegeben
und der Fraß von Phyllotreta-Arten an Blättern abgebildet. Die zahl-
‚reichen Einzelheiten sind eines Auszuges nicht wohl fähig.
Börner. Wanderungen der Johannisbeer- und Kirschen-
blattläuse. Es wird gegenüber Haviland die Verschiedenheit von
M yzus ribis L. und M. galeopsidis Kalt. betont; erstere kann als Blatt-
laus der roten, die zweite als die der schwarzen Johannisbeere gelten,
obgleich beide sich auch auf anderen Ribes-Arten entwickeln können.
Rhopalosiphum affine n. sp. erzeugt an der roten Johannisbeere auf-
fällige Blattnester, ihr Wanderflug ist noch nicht aufgeklärt. Die Vir-
sinogenien der Kirschenblattlaus Myzoides cerasi F. leben auf Galium-
Arten.
246 Referate.
Zacher. Untersuchungen übeı Spinnmilben. Es werden
weitere Beiträge zur Unterscheidung der Spinnmilbenarten gebracht,
die man früher meist als Tetranychus telarius L. zusammenfaßte, während
diese Art doch nur auf Linden und Ahorn vorkommt. Verfasser gibt
eine Aufzählung der bisher beobachteten Spinnmilbenarten und ihrer Nähr-
pflanzen, macht Angaben über ihre natürlichen Feinde, über die Schädi-
sungen der Nährpflanzen und über die Überwinterung einiger Arten.
Zacher. Mitteilungen über Vorratsschädlinge. Die Klei-
stermotte Endrosis lacteella Schiff. und die Samenmotte Hofmanno-
phila pseudospr etella Stt. beschädigten Bohnen und Erbsen, letztere
auch Lupinen. Vom Kornkäfer Calandra granaria L. wird der Hafer
nur sehr selten, vom Reiskäfer Ü. oryzae L. etwas öfter angegangen;
beide ziehen die anderen Getreidearten vor. Infolge der Mit-
teilungen, daß in manchen Gegenden das Einbringen von Heu auf
die Samenböden als Schutz gegen den Kornkäfer angesehen wird,
wurden Versuche mit Cumarin angestellt, die für eine Schädlichkeit
dieses Stoifes für die Käfer sprachen. Versuche über die Einwirkung
von Monochlorbenzol auf Korn- und Reiskäfer hatten nur teilweise
befriedigende Ergebnisse. Auf die Gefahr der Einschleppung des Ge-
treidekapuziners Rhizopertha dominica F. mit australischem Getreide
wird aufmerksam gemacht.
Thiem. Der Frostspanner und seine Bekämpfung im
Niederungsgebiet der Weichsel bei Marienwerder (Westpr.)
im Herbst 1919. Beobachtungen über die Abhängigkeit des Auf-
tretens des Schädlings von äußeren Bedingungen, über die Wirksamkeit
der Leimringe und über die Eiablage. |
Scherpe. Die Beeinflussung der Keimfähigkeit von
Sämereien durch die Behandlung mit gasförmiger Blau-
säure. Sämereien von Roggen, Weizen, Gerste, Hafer, Klee und Erbsen,
die 24 Stunden lang 1—2 Vol. %, Blausäure ausgesetzt worden waren,
litten bei normalem Feuchtigkeitsgehalt nicht in ihrer Keimfähigkeit.
Scherpe. Ersatzmittel für Schwefelkalkbrühe. Als solche
könnten Kalziumsulfhydrat und Kalziumpolysulfid in Betracht kommen.
Behn. Über ein neues Bodenbehandlungsmittel zur
Förderung des Pflanzenwachstums. Das Mittel ‚Delassol“
‚übte bei vorläufigen Versuchen in ungedüngter Erde eine ertragsteigernde
Wirkung.aus und wirkte auch in gedüngtem Boden anscheinend günstig.
DK;
Schaffnit und Lüstner. Bericht über das Auftreten von Feinden und
Krankheiten der Kulturpflanzen in der Rheinprovinz in den Jahren 1918
und 19. Bonn 1920. -117 S.
2 Referate. 247
Aus dem umfangreichen Bericht ist folgendes besonders zu erwähnen.
Bei Versuchen über die Hederichbekämpfung zeigte die sicherste Wir-
kung das Spritzverfahren mit Eisenvitriol und namentlich mit Ammon-
sulfat, welches leichter zu handhaben ist und den Haferertrag steigerte;
außerdem wird das Streuen eines Gemisches von 5 dz Kainit und 0,7 dz
Kalkstickstoff auf den Hektar empfohlen.
Rhabarberpflanzen zeigten infolge der Einwirkung von Chlorgas
eine weitgehende Fleckennekrose der Blätter, die rotviolett, dann braun
‚gefärbt wurden und abstarben.
Als Bekämpfungsmittel der Blattläuse kommt besonders Venetan
als Ersatz für die früher gebräuchlichen Spritzmittel (Schmierseife,
Quassiaseife, Tabakextrakt) in Betracht, ist aber zu teuer.
Die im Jahre 1919 in der Rheinprovinz durch Getreidebrand ver-
ursachten Verluste werden auf 15 Millionen Mark geschätzt.
Wertvoll sind die Beobachtungen über die Rostanfälligkeit ver-
schiedener Getreidesorten, weraut hiermit hingewiesen sei.
Zur Bekämpfung der Stockkrankheit des Roggens (T'ylenchus dıpsacı
Kühn) wurden Versuche zur Bodendesinfektion mit Cyannatrium ge-
macht, die sehr guten Erfolg hatten ; ebenso erwies sich Stickstoffdüngung
als schr wirksam gegen die Älchen.
‚ Unter zahlreichen gegen die Kohlhernie (Plasmodiophora brassicae)
geprüften Bekämpfungsmitteln bewährte sich das Pflanzen in einer
mit Humuskarbolineum, Steinerscher Masse, Schlick, Cyanidaschwefel-
kalkpulver oder Uspulun behandelten Erde; doch ist das Verfahren im
feldmäßigen Betrieb zu teuer.
Auch, sonst enthält der Bericht viele wertvolle Beobachtungen und
Erfahrungen über die Bekämpfung von Krankheiten und Schädlingen,
über die Widerstandsfähigkeit verschiedener Sorten usw., und sei des-
halb der eingehenden Beachtung aller empfohlen, die sich für den prak-
tischen Pflanzenschutz und seinen weiteren Ausbau interessieren.
Ö.K.
Ferdinandsen, €. og Rostrup, Sofie. Oversigt over Sygdomme hos Land-
brugets og Havebrugets Kufturplanter i 1919. (Übersicht über
die Krankheiten der Kulturpflanzen des Land- und
Gartenbaues ı. J. 1919.) Tidsskr. for Planteavl. Bd. 27. 1920.
S. 399 — 450.
Aus dem Jahresbericht über die in Dänemark beobachteten Krank-
heiten dürfte folgendes hervorzuheben sein.
Die Gallmücke Cecidomyia nasturtii, welche die Kräuselkrankheit
der Kohlrüben und Turnips verursacht, wurde zum ersten Mal in Däne-
mark im September 1919 beobachtet.
248 Referate.
Die Schwarzbeinigkeit der Kartoffeln (Bacillus phytophthorus),
die stellenweise bis zu 25 %, der Pflanzen befiel, wird nach übereinstim-
menden Beobachtungen nur durch das Pflanzgut, nicht vom Boden aus
übertragen.
Am Fuß eines alten eingehenden Birnbaumes tanden sich die Frucht-
körper von Polyporus applanatus, der wahrscheinlich hauptsächlich
an deı Zerstörung des Baumes beteiligt war. Wanzenarten aus den
Gattungen Calocoris und Lygus, feıner Atraciotomus mali richteten an
Triebspitzen und Früchten der Apfelbäume Schaden an.
An den Wurzeln von ‚Johannisbveeren, weniger von schwarzei
Johannisbeeren, am seltensten von Stachelbeeren, deren Blätter braune
Ränder bekamen oder abfielen, fanden sich ın großer Menge Blattläuse
Schrzoneura ulmi, die im Juli und August die Rüstern verlassen und an
die Ribrs-Wurzeln wandern.
Hypochnus solani trat an Tomaten auf, die nach an dem Pılze
erkrankten Kartoffeln auf demselben Feld angebaut waren.
Rhabarber wurde von der bisher in Dänemark noch nicht beobach-
teten Peronospora Jaapiana befallen.
An Weiden wurden Wurzelhalsgallen durch Pseudomonas tumefaciens
hervorgerufen. OÖ. K.
Plantenziekten, waarmede rekening moet worden gehouden bij de veld-
keuring. (Pflanzenkrankheiten, auf die bei der Feld-
besichtigung Rücksicht genommen werden muß.)
Verslagen en mededeelingen van den Phytopathologischen Dienst
te Wageningen No. 11. Wageningen 1920. 3 Taf.
Aufzählung und kurze Beschreibung der wichtigsten Krankheiten
des Getreides, der Hülsenfrüchte, von Klee, Rübe und Flachs mit Her-
vorhebung derjenigen, auf die besonders zu achten ist, und mit Angabe
der Bekämpfungsweise. OK.
Burkholder, Walter H. The Effect of two Soil Temperatures on the
Yield and Water Relations of healthy and diseased Bean Plants.
(Die Wirkung zweier Bodentemperaturen auf den
Ertrag und den Wasserverbrauch gesunder und
kranker Bohnenpflanzen). Ecology. Bd.1. 1920. S.113—123.
Zu den Versuchen dienten Bohnenpflanzen, deren Wurzelsystem
einen Befall durch den Wurzelfäulepilz Fusarium Marti phaseoli
erlitten hatten, im Vergleich zu gesunden Pflanzen. Ein Teil der Bohnen
wurde bei annähernd gleichbleibender Bodentemperatur von 18° C,
der andere bei 26° © gehalten. Wie zu erwarten,, stellte sich eine Be-
n
Referate. 249
_
ziehung zwischen dem Gewicht der geernteten Samen und dem Wasser-
verbrauch während der Entwicklung der Pflanzen heraus. Von den
bei einer Bodentemperatur von 18° C gehaltenen Pflanzen ergaben
die gesunden eine durchschnittliche Samenernte von 5,9 g, die kranken
von 2,75 g; bei einer Bodentemperatur von 26° © lieferten die gesunden
Pflanzen 7,40 g, die kranken 3,89 g Samen durchschnittlich. Auf die
Schwere des Krankheitsbefalles hatten die Versuchstemperaturen
keinen Einfluß; die Höhe des Samenertrages war bedeutender bei der
höheren Temperatur. Man wird das Optimum der Bodentemperatur
für Bohnen ungefähr bei 22—26° Ü zu suchen haben. ODE:
Edson, H. A. Vascular Discoloration of Irish Potato Tubers. (Gefäß-
bündelverfärbung der Kartoffelknollen). Journ. of
agric. Research, Vol. 20. 1920. S. 277— 294.
Mißfarbige Gefäßbündel am Spitzenende der Kartoffeln sind kein
Beweis für die Anwesenheit von Schmarotzern; sie waren oft steril,
und aus normalen Geweben wurden oft Pilze isoliert. Die aufgefundenen
Organismen waren 720 Mal Fusarium, 615 Mal Alternaria, 241 Mal
Bakterien, 147 Mal Verticillium, 104 Mal Penicillium, 91 Mal Colleto-
trichum, 12 Mal Rhizoctonia, S7 Mal verschiedene. Von 3203 Proben,
die mit Ausnahme von 161 sämtlich von verfärbten Geweben stammten,
ergaben 1352 keinerlei Pilzwachstum. Die Feldversuche bewiesen,
daß Gefäßverfärbung oder Pilzangriff an der Mutterknolle keineswegs
auf Krankheit bei der Nachkommenschaft schließen läßt, ebensowenig
ihr Fehlen auf deren Gesundheit. Nicht die Knolle, sondern der Boden
hat offenbar den größeren Einfluß auf die Entstehung der Krankheit.
Ausgepflanzte Knellenspitzen lieferten bei der Ernte einen etwas höheren
Prozentsatz von kranken Pflanzen als Basalenden, offenbar weil die
Spitze mit geringerer physiologischer Widerstandsfähigkeit ausgerüstet
ist. Die Pflanzen zeigten eine deutliche Fähigkeit zur Wiedergenesung,
die je nach Sorte und Einflüssen der Umgebung verschieden war. O.K.
Stevano, V. Ein guter Direktträger: Duranthon. Riv. di Ampelografia.
Jg. 1. Alba-Livorno 1920. S. 989—103. (Nach Bull. mens. d.
Renseign. agric. 1920. S. 967).
Die direkt tragende Hybride Capitaine Duranthon, seit 20 Jahren
in der Prov. Cuneo gebaut, zeigt neben andern großen Vorzügen eine
fast absolute Reblausfestigkeit und ‚große Widerstandsfähigkeit gegen
Pilzkrankheiten, indessen ist eine vorbeugende Bespritzung und Be-
stäubung zur Blütezeit immerhin erforderlich. Gegen Trockenheit
ist die Sorte empfindlich. DER.
250 Referate.
Whetzel, H. H. The present Status of Dusting. (Der gegenwärtige
Stand des Bestäubens). Proc. Second Ann, Meet. New-York
State Horticult. Soc. 1920. S. 45-75.
Es wird eine große Anzahl von Versuchen zum Vergleich der Wir-
kung des Bestäubens und des Bespritzens mitgeteilt, die vom Verfasser
und anderen seit 1912 ausgeführt worden sind. Gegen Apfelschorf
und Apfelmotte waren beide Methoden gleich wirksam, bezüglich der
Krankheiten und schädlichen Insekten des Pfirsichs gab nur bei der
Braunfäule das Spritzen ein wenig bessere Wirkung als das Stäuben,
im übrigen erwiesen sich beide wieder als gleichwertig. Die Kosten
dürften sich für beide Verfahren gleich hoch stellen. OÖ. K.
Matruchot, L. und See, P. Action de la chloropierine sur des crypto-
games diverses. (Wirkung des Chlorpikrins auf ver-
schiedene Kryptogamen), Comtes rend. d. se. Soc. de
Biologie. Bd. 83. Paris 1920. S. 170—171. (Nach Bull. mens. d.
Renseign. agric. 1920. S. 754).
In einem mit Dämpfen von Chlorpikrin gesättigten abgeschlossenen
Raume wurden Konidien und Chlamydosporen von Hypomyces ochracea
nach 30 Minuten getötet, Sporangien von Mucor mucedo, Konidien von
Botr ytıs cinerea und Sklerotien von Sclerotium echinatum nach 3%, Stun-
den, Arthrosporen von Nocardia sp., Konidien von Penicillium sp.
Arthrosporen von Amblyosporium sp. und Perithezien von O'haetomium
bostrychodes zwischen 5 h 40° und S h. Bei einem Gehalt von 10 cg
Chlorpikrin in 1 Liter Luft wurden alle genannten Pilze im Laufe von
48 Stunden getötet mit Ausnahme des Amblyosporium, welches die Einwir-
kung einer doppelten Dosis 42 Stunden lang erforderte. Man kann aus
diesen Versuchen schließen, daß das Verbleiben von Pilzen im allgemeinen
in einer mit Chlorpikrin gesättigten Luft während eines Zeitraumes
von 5 Stunden ausreicht, um sie abzutöten. OHR:
Bruttini, A. Bericht über die Schwefelkalkbrühe oder die Calciumpoly-
sulfide als Insektizide und Fungizide.e Rom 1920. 36 S. 6 Fig.
(Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1920. S. 595).
In der Gasanstalt von Rom wird eine Schwefelkalkbrühe unter Ver-
wendung des bei der Bereitung des Leuchtgases gewonnenen Schwefels
hergestellt und unter der Bezeichnung ‚Supersolfo“ in den Handel ge-
bracht. Es wird eine Reihe von tierischen und pflanzlichen Schmarotzern
aufgetührt, gegen welche die daraus hergestellte Brühe wirksam sein
soll. DK,
Referate. 251
Richey, F. D. Wirkungen der Behandlung von Maiskörnern mit Formal-
dehyd. Journ. Americ Soc. of Agronomy. Bd. 12, Washington
1920. S.49—53. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1920. S. 930).
Um der Entwicklung von Pilzen an Wasserkulturen von Mais
entgegenzutreten, stellte Verf. Versuche über die Einwirkung von Formal-
dehyd auf Maiskörner an. Durch Behandlung der Körner mit Formalde-
hydlösungen von 5, 15 und 25 cem auf 1 Liter Wasser wurde die Ent-
wieklung von Pilzen auf den Pflanzen merklich veriingert. Die Lebens-
fähigkeit des Saatgutes wurde bei Einwirkung ven 5 %igem Formaldehyd
weder bei der Keimung in Wasser noch in Sand beeinträchtigt; bei
15 % zeigte sich kein schädliche: Einfluß auf die Keimpflänzchen
im Wasser, wohl aber im Sand; 25 % wirkten vernichtend. Zur Des-
infektion von Maiskörnern kann 2stündige Behandlung in 5 %iger
Lösung mit folgender Einwirkung von Formaldehyddämpfen während
2—24 Stunden empfohlen werden. ORER:
Müller, H. €. und Molz, E. Über das Nachspülverfahren bei der
Formaldehydbeize des Saatgutes. Deutsche Landw. Presse. 47. Jg.
1920, Nr. 38.
Die Versuche zeigten, daß die bei einer Beizdauer von 15 Minuten
am Winterweizen sich ergebende Schädigung des Saatgutes durch ein
1 Minute dauerndes Wasserbad vollkommen beseitigt werden kann,
was aber bei erheblich längerer Beizdauer nicht mehr der Fall ist. Die
Keimfähigkeit bezw. der Feldauflauf wird durch die Nachspülung
günstig beeinflußt, aber auch die pilztötende Wirkung der Formal-
behydbeize (gegen Steinbrand und Streifenkrankheit) vermindert. O.K.
Proefnemingen met rook, ter beseherming van gewassen tegen nacht-
vorsten. (Versuche mit Rauch zum Schutz der Pflan-
zen gegen Nachtfrost.) Verslagen en mededeelingen van
den Phytopathologischen Dienst te Wageningen Nr. 15. Wa-
geningen 1920. 4 Taf.
Zur Rauchentwieklung besonders geeignet war Torfmull mit rohem
‘'Naphthalin getränkt, aber die Kosten der Räucherung betrugen auf
1°C Temperaturerhöhung, 1 ha und 1 Stunde für das Material 40-30 fl.
RER. OR;
Graffin, L. Sur la disparition de l’orme sous les gaz de querre. (Über
dasVerschwinden der Ulmeinfolgeder Kriegsgase).
Comptes rend. d. se. Acad. d’Agrie. de France. Bd. 6, 1920.
S. 609. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1920. S. 1164).
Unter den in Frankreich im Kriege verwendeten giftigen Gasen
hat von allen Waldbäumen die Ulme am meisten gelitten und viele sind
abgestorben. 0..K,
252 Referate,
Puttemans, A. Alteration des grappes de raisin au Bresil. (Beschä-
digungder Weintraubenin Brasilien.) Bull. Soc. Pathol.
veget. de France. Bd. 7, 1920. S. 34—36. (Nach Bull, mens. d.
Renseign. agric. 1920. S. 1163.)
In den Staaten S. Paolo und Rio de Janeiro wurde ein Teil der
Traubenbeeren der Isabellenrebe (Vitis labrusca) vor der Reife miß-
farbig und welk und leicht abfaltend. Verf. sieht die Ursache der
Erscheinung, die nicht auf einen Schmaiotzer zurückzuführen ist, im
Raummangel der reifenden Beeren und unzureichenden Längenwachs-
tum der Beerenstiele, sodaß die Beeren durch gegenseitigen Druck
sich vom Stiele lockerten und abrissen. OR
von Tubeuf. Absterben der Ulmenäste im Sommer 1920. Naturw.‘'
Zeitschr. f. Forst- und Landwirtschaft. 18. Jg. 1920. S. 228—230.
Das Absterben von Zweigen und Ästen ist durch ein überreiches
Blütenjahr veranlaßt worden. O0:
Jordi, Ernst. Arbeiten der Auskunftstelle für Pflanzenschutz an der
landw. Schule Rütti. Jahresb. d. landw. Schule Rütti-Zollikofen
pro 1919/20.
Fortgesetzte Gefäßversuche über die Blattrollkrankheit der Kar-
toffeln ergaben, daß die kranken Pflanzen nur 51 %, des Knollenertrages
ven demjenigen gesunder Pflanzen lieferten. Duıch ungleiche Düngung
konnte die Blattrollkrankheit nicht hervorgerufen werden. Aus seinen
bisherigen Versuchen schließt der Verf., daß das Blattrollen durch
mehrere Ursachen hervorgeruten werden kann und daß dies besonders
Störungen ım Stoffwechsel der Pflanze seien. OHR
Nedeltcheff, N. Une maladie nouvelle sur la vigne chez nous. (La
brunissure de la vigne.) (Eine neue Rebenkrankheit bei
uns; die Bräune der Rebe). Rev. instit. de recherch.
agronom. en Bulgarie. Sofia 1920. I. J. S. 189-191.
Seit 1919 zeigt sich die genannte Krankheit an einzelnen Orten
Bulgariens. Am meisten angegriffen werden gerade die Sorten, welche
am meisten Trauben erzeugen, z. B. Gamsa, Pamite, Misquette Rouge
et Damiat. Um Pleven waren Weintrauben von 6-71, kg Schwere
im Jahre 1919 nicht selten — dies deutet darauf hin, daß die Kräfte
der Pflanze erschöpft sind und sie dann der genannten Krankheit unter-
liegt. Es handelt sich also wie Ra vaz meinte, um eine physiologische
Wirkung. Viala war der Ansicht, daß die Krankheit durch Plasmodio-
phora sp. hervorgerufen werde. Matouschek (Wien).
Referate. 253
Doolittle, S. P.E The Mosaic Disease of Cucurbits. (Die Mosaik-
krankheit der Cucurbitaceen) U. S. Dep. of Agriculture
Bull. No. 879, Nov. 1920. 69 S. 10 Taf.
Die ausführliche und sehr sorgfältige Arbeit verdient eine eingehende
Besprechung, deshalb soll im folgenden die Übersetzung der Zusammen-
fassung gegeben werden.
Die Mosaikkrankheit der Cucurbitaceen ist’ in den Vereinigten
Staaten offenbaı seit beinahe 20 Jahren vorhanden, blieb aber bis 1914
unerkannt. Sie erscheint sowohl im freien Felde wie in Gewächshäusern
in fast allen Gegenden, wo Cucurbitaceen eine Bedeutung für den Handel
besitzen. Fast alle angebauten Cueurbitaceen sind für die Krankheit
empfänglich, aber die Gurkenernte scheint besonders in den Zentral-
staaten und den Ausfuhrgegenden des Südens am ernstesten ergriffen
zu werden. Die erkrankten Pflanzen bekommen eine gelbe Sprenkelung
der jungen Blätter in Begleitung von einem ıunzeligen oder blumen-
kohlartigen Aussehen. Die älteren Blätter werden schrittweise gelb
und sterben ab, sodaß der untere Teil des Stengels kahl wird. Diese
kahlen Stengel endigen in einen rosettenartigen Haufen von zwergigen
Blättern, welche dicht am Boden liegen wegen der Verkürzung der Blatt-
stiele und Stengelglieder. Mosaikfrüchte der Gurke sind grün und gelb
gesprenkelt und entwickeln oft dunkelgrüne warzige Auswüchse. Auch
der Sommer-Krummhalskürbis zeigt ein gesprenkeltes und warziges
Aussehen, aber die Früchte der meisten andern Cucurbitaceen sind
wenig verändert. Fast alle Arten und Varietäten der Gattungen ('ucum is,
Cucurbita, Lagenaria, Luffa, Momordica, Trichosanthes, Ecballium,
Benincasa, Micrampelis und Sicyos sind für die Krankheit empfänglich,
nur die Citrullus-Arten scheinen teilweise widerstandsfähig zu sein.
Die pathologische Anatomie der Mosaikblätter zeigt eine bestimmte
Veränderung der normalen Gewebe in die der gesprenkelten Blätter. Die
Palissadenzellen der grünen Partien solcher Blätter sind länger und
schmäler als die entsprechenden Zellen in den gelben Partien. Das
Schwammgewebe ist in den gelben Bezirken dichter und die Chloro-
plasten sind etwas kleiner als die in den grünen Blatteilen. Ähnliche
Unterschiede zeigen sich in den unmittelbar unter der Epidermis be-
legenen Zellen gesprenkelter Gurkenfrüchte, alle andern Gewebe der
Frucht sind aber von normalem Aussehen. Der Bau der Stengel und
Wurzeln der Mosaikpflanzen unterscheidet sich nicht von dem gesunder,
Mit dem Mosaik ist kein sichtbarer verursachender Organismus
verknüpft, und von den Bodenverhältnissen scheint die Krankheit
unabhängig zu sein. Der Saft der Mesaikpflanzen enthält einen An-
steckungsstoff oder Virus, der gewisse bestimmte Eigenschaften besitzt.
Der ausgepreßte Saft von Mosaikpflanzen wird nicht ansteckend, wenn
254 Referate.
er über 70° C erhitzt wird. Das Ansteckungsvermögen wird auch ver-
nichtet durch 0,5%ige Kupfersulfatlösungen und Quecksilberchlorid
1:2000. Auch eine 10%ige Chloroformlösung macht das Virus unwirk-
sam, aber weder 5%iges Chloroform noch 10 %iges Toluol waren wirksam.
Der Saft von Mosaikpflanzen kann auf 1: 10 000 verdünnt werden und
behält doch sein Ansteekungsvermögen. Filtration des ausgepreßten
Saftes durch ein Berkefeldfilter hebt dieses Ansteckungsvermögen nicht
auf, aber Chamberlandfilter haben das Filtrat ansteckungsunfähig ge-
macht. Der ausgepreßte Saft ven Mosaikpflanzen bleibt selten länger
als 24 bis 48 Stunden infektiös, und durch Austrocknung wird das Virus
rasch zerstört. Der Ansteckungsstoft besitzt, soweit festgestellt, viele
Eigenschaften eines lebenden Organismus, und es erscheint möglich, daß
die Krankheit durch einen ultramikroskopischen Parasiten verursacht
wird.
Das Mosaik ist höchst ansteckend und kann durel Einführung des
ausgepreßten Saftes oder zerquetschter Gewebe von Mosaikpflanzen in
leichte Wunden gesunder Pflanzen hervorgebracht werden. Impfungen
können an jeder Stelle in Stengel oder Blättern, einschließlich der Blatt-
haare, ausgeführt werden. Die Ansteckung kann auch durch die Frucht
hervorgerufen werden, doch gelang sie nie, wenn das Virus in Wurzeln
oder Blütenteile eingetührt wurde. Die ersten Symptome der Krankheit
zeigen sich unabänderlich an den jüngsten Blättern oder Früchten,
und die Empfänglichkeit der Pflanze scheint in enger Beziehung zu ihrem
Alter und ihrer Wachstumskraft zu stehen. Das Virus verbreitet sich
von der Impfstelle aus durch die Pflanzen und ist 24 bis 48 Stunden
früher überall in Blättern und Stengeln vorhanden, als irgend welche
sichtbaren Symptome erscheinen. Darin liegt ein Beweis dafür, daß das
Getäßbündelsystem der hauptsächlichste Verbreitungsweg in der Pflanze
sein mag.
Die Übertragung unter den Bedingungen im Freien kann im Fall
der Gurken während der Arbeiten des Auslichtens, Verziehens oder
Hackens stattfinden, oder auch bei der Entfernung kranker Zweige,
die mit gesunden Pflanzen verflochten sind. Gurken-Insekten gehören
zu den wichtigsten Überträgern der Krankheit sowohl im Freien wie im
Gewächshaus. Die Melonen-Blattlaus (Aphis gossypii Glov.) und deı
gestreifte und der 12punktige Gurkenkäfer (Diabrotica viltata Fabr. und
D. duodecimpunctata Oliv.) sind die am meisten beteiligten Insekten.
Von Bienen ließ sich nicht nachweisen, daß sie die Krankheit
übertragen.
Es ließ sich zeigen, daß die Krankheit den Winter im Boden nicht
überlebt, und es liegt kein Beweis dafür vor, daß die gestreiften Gurken-
käfer oder andere Insekten eine Quelle der ersten Infektion im Früh-
jahr wären. Ausgedehnte Feldversuche mit Samen von Mosaikpflanzen
Betetate. 255
und Beobachtungen im Freien und im Gewächshaus beweisen, daß
vielleicht in seltenen Fällen Ansteckung durch den Samen stattfinden
kann.
Die Mosaikkrankheiten von Tabak, Tomate, Bohne, Kartoffel,
Phytolacca decandra und verschiedenen anderen Pflanzen greifen die
Gurke nicht an. Impfungen dieser und anderer Pflanzen mit Ausnahme
der Cucurbitaceen (ausgenommen Martynia) mit dem ausgepreßten Saft
mosaikkranker Cucurbitaceen haben ebenfalls negative Ergebnisse
geliefert.
Die wilde Gurke (Micrampelis lobata) wird von einer mit der der
Gurke übereinstimmenden Mcsaikkrankheit befallen. Kranke Pflanzen
dieser Art wurden in Wisconsin und Indiana mindestens zwei oder
mehr Wochen eher gefunden als die Krankheit an den angebauten Gurken
erschien. Deı Fraß des gestreiften Gurkenkäfers an der Micrampelis
seht von der Zeit seines Erscheinens an und später unmittelbar von den
wilden Pflanzen auf die gebauten Gurken über. So tritt also eine unmittel-
bare Übertragung von der wilden Wirtpflanze auf die angebaute während
der frühen Jahreszeit ein. Die Quelle der ersten Ansteckung der Micram-
pelis ist nicht sicher, indem die Einflüsse, welche bei der angebauten
Gurke offenbar ausgeschaltet sind, wahrscheinlich auch bei der wilden
Wirtpflanze ausgeschlossen sind. ‚Dagegen bietet die wilde Wirtpflanze
die bestimmteste bis jetzt entdeckte Quelle für die ursprüngliche An-
steckung der Gurken dar.
Von Bekämpfungsmethoden wurden geprüft 1. Entfernung der
erkrankten Pflanzen, sobald sie gefunden werden; 2. Bekämpfung der
Gurkeninsekten, die ein ausgedehntes Verbreitungsmittel für die Krank-
heit sind; 3. Auffindung von Gurkensorten, die mosaikfest sind; 4. Ab-
sperrung der Pflanzen, um die Insekten fernzuhalten. Keine dieser
Methoden hat sich ganz wirksam und zur Anwendung im Freien brauch-
bar erwiesen. Im Freien hat sich die Entfernung der kranken Pflanzen
als von geringem Wert erwiesen, außer den ersten Fällen früh in der
Jahreszeit, weil die Ansteckungsquellen 1 bis 3 Tage früher vorhanden
sein können als sie aufgefunden werden. Auch bei der besten möglichen
Insektenbekämpfung bleiben genug Käfer übrig, um eine weite Aus-
breitung der Mosaikkrankheit zu ermöglichen. Alle Bemühungen,
der Krankheit widerstehende Gurkenstämme ausfindig zu machen,
haben negative Ergebnisse geliefert. Die Verwendung von Käfigen ist
für wenige Pflanzen im Hausgarten möglich, aber auf größeren Feldern
nicht ausführbar. Im Gewächshaus ist die Abhaltung der Insekten
und die Entfernung der Mosaikpflanzen möglich, und diese Bekämpfungs-
maßnahmen haben sich als sehr wertvoll erwiesen. Befriedigende Be-
kämpfungsmaßregeln im Freien haben notwendigerweise die Auffindung
bestimmterer Tatsachen bezüglich der Quellen der ersten Ansteckung
256 Referate.
zur Voraussetzung. Es müssen die Bedeutung der wilden Wirtpflanzen
für die Überwinterung der Mosaikkrankheit, die Möglichkeiten einer
Ansteckung durch Samen kranker Pflanzen und die Beziehung der
Insekten zur Überwinterung noch weiter studiert werden, ehe die An-
gabe wirksamer Bekämpfungsmittel gemacht werden kann. 0. Ki
Vayssiere, P. Insectes nuisibles aux plantes cultivees au Maroc. (In
Marokko den Kulturpflanzen schädliche Insekten).
Bull. Soc. entom. de France. Nr. 18. S. 340—342. (Nach Bull.
mens. d. Renseign. agric. 1920. S. 757).
Hauptsächlich auf Grund eigener Sammlungen stellte Vertasser
ein erstes Verzeichnis der in Marokko den Kulturpflanzen schädlichen
Insekten zusammen. Unter den Orthopteren ist Schistocerca latarica. L.
die ärgste Plage des Landes, wogegen Dociostaurus maroccanus Thunb.
kaum mehr in Betracht kommt; @Gryllotalpa vulgaris L. ist sehr ver-
breitet. Käfer: Tropinota crinita Charp. frißt die Blüten von Acker-
bohnen, Schwertlilien, Rosen u. a.; Cassıda viridis L. auf Artischocken,
wenig verbreitet; Colaspidema atrum Oliv., dessen Larven die Luzerne
schädigen; Labidostomis hordei F. auf Reben; Capnodis tenebricosa Ol.,
Larve den Pfirsich- und Kirschbäumen sehr schädlich; Laria pisorum L.
auf Erbsen; Larinus afer Gyll, und L. flavescens Germ. den Artischocken
sehr schädlich; Lixzus scabricollis Bohem. auf Runkelrüben; Xyleborus
dispar F. massenhaft an Kernobstbäumen. Schmetterlinge: Zeuzera
pirina L. eine Plage der Obstbäume; Leucania unipuncta Hw. auf
Wiesen; Sesamia nonagrioides Lef. auf jungem Zuckerrohr; Phthorimaea
operculella Zell. auf Kartoffeln, nach den Heuschrecken der größte- Feind
der marokkanischen Kulturen; Phyeita diaphana Stgr. auf Ricinus;
Earias insulana Gn. auf Baumwolle; Lita ocellata Boyd. auf Runkel-
rüben. I
Smyth, E. Graywood. Der Baumwollstaude auf der Insel Porto-Rico
schädliche Insekten. Entom. News. Lancaster, Pa. 1920. S. 121
bis 125. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1920. S. 1032.)
Von den aufgeführten Schädlingen sind von größerer Bedeutung:
Alabama argillacea, zu deren Bekämpfung anstatt der zu teuren
Bespritzung mit arsenhaltigen Mitteln die Ausrottung der Unkräuteı
Urena lobata und Malachra rotundifolia empfohlen wird, weil es die
Haupt-Wirtpflanzen des Schädlings sind. Heliothrips haemorrhoidalis
wurde zum ersten Mal als schädlich an den Kapseln beobachtet. Sehr
häufig werden die Kapseln von Pseudococcus virgatus befallen. Aphis
gossypii wird durch zahlreiche Schmarotzer in Schranken gehalten.
BRERS
er
. - es y .) Rn Bea
Fi
Referate. 257
Mansfield-Aders, W. In Zanzibar den Kulturpflanzen schädliche Insekten.
‘Bull. Entom. Research. Bd. 10. 1920. S. 145— 155. 3 Taf. (Nach
Bull. mens. d. Renseign. agrie. 1920. S. 1028).
Junge Pflanzen von Eugenia caryophyllata wurden durch Termes
bellicosus getötet.
Die häufigsten und schädkalten. Feinde der Kckospalme sind
Oryctes monoceros und ©. boas, welche hauptsächlich 21, bis 3 Jahre
alte Exemplare angreifen und zerstören. Bekämpfung dire Fangen
‚der Larven in mit faulendem Abfall der Bäume angefüllten Gräben;
natürliche Feinde der Larven sind einige Säugetiere und Vögel. Von
seringerer Schädlichkeit sind Aspidiotus destructoru.a. A., Hemichionaspis
minor, Cerataphıs lataniae, Rhina amplicollis, Diocalandra frumenti,
Rhynchophorus phoenicıs, Termes bellicosus.
In ähnlicher Weise werden die schädlichen Insekten der Baumwollen-
'staude, des Mais und Sorghum, der Gemüsepflanzen und Obstbäume,
Schattenbäume, Gehölze, sonstiger Nutzpflanzen und aufbewahrter
vegetabilischer Produkte aufgezählt. OR
Müller, H. €. und Molz, E. Weitere Versuche zur Bekämpfung der
‚Rübennematoden (Heterodera Schachtii A. Schmidt) mittels des ab-
geänderten Fangpflanzenverfahrens.. Landw. Jahrbücher. Bd. 54.
1920. S. 747 —768.
Im Verfolg ihrer früheren Versuche, die Vernichtung der Fang-_
pflanzen anstatt durch die zahlreichen und kostspieligen Gespannarbeiten
wie sie das Kühnsche Verfahren erfordert, durch Bespritzung mit Eisen-
vitriollösung auszuführen, fanden die Verfasser, daß die Abtötung der
Fangpflanzen mit Erfolg durch eine 30%ige Eisenvitriollösung oder ein
anderes Unkrautbekämpfungsmittel erfolgen kann. Die Wirkung des
Eisenvitriols beruht darauf, daß nach dem rechtzeitigen Abtöten der
oberirdischen Organe zwar noch einigeWeiterentwicklung der Nematoden
in den Wurzeln stattfindet, die aber bei den Weibchen keine Eierent-
wicklung mehr zuläßt. Von den Nematoden wandert nach dem Abtöten
der oberirdischen Organe ein Teil aus; dafür erfolgt aber auch noch eine
Einwanderung in den Wurzeln. Zur Aussaat der Fangpflanzen ist
nicht Drillsaat, sondern Breitsaat anzuwenden. GR:
Molz, E. Versuche zur Ermittlung des Einflusses äußerer Faktoren auf
das Geschlechtsverhältnis des Rübennematoden (Heterodera Schachtii
A. Schmidt). Landw. Jahrbücher 1920. 54. Bd. S. 769--791.
2 Fig. 3 Tat.
Das Geschlechtsverhältnis des Rübennematoden wird stark durch
trophische, von seiner Wirtpflanze ausgehende Einflüsse beherrscht.
Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXXl1. 17
258 Referate.
Eine starke Düngung mit Rübenblätterkompost oder verrottetem
Pferdemist hat das Geschlechtsverhältnis des Wurmes zugunsten der
Weibchen verschoben; das starke Vorkommen dieser an Stellen. wo
Solanum nigrum als Ruderalpflanze gedeiht, findet dadurch eine gute
Erklärung. Dagegen wurde durch abnorm starke Überdüngung mit
Pferdemist oder -jauche, durch welche die Pflanzen ungünstig beeinflußt
wurden, die relative Zahl der Männchen erhöht. Dies tritt auch ein bei
Ausraubung der Bodennährstoffe infolge zweimaliger Heranzucht
von Wirtpflanzen bei erhöhter Dichtsaat, ferner bei überhaupt starker
Dicehtsaat, bei kümmerlicher Heranzucht, durch künstliche Verkleine-
rung der Assimilationsflächen der Kulturpflanzen. Die Pflanzenrasse
' hat großen Einfluß auf das Geschlechtsverhältnis, da speziell Zucker-
rüibe die Entstehung des weiblichen Geschlechts fördert. Schädlich wird
der Nematode, wenn eine rasche Aufeinanderfolge nemätodenfreund-
licher Pflanzen im Fruchtwechsel eintritt. Starke Düngung mit N-
haltigen und humosen Stoffen, auch mit Rübenblättern, fördert in glei-
cher Weise wie die Zuckerrübe selbst die Entstehung des weiblichen
Geschlechtes des Nematoden, was gleichbedeutend ist mit stärkerer
Vermehrung und Ausbreitung dieses Schädlings.
Matouschek, Wien.
Zacher, Friedrich. Neue und wenig bekannte Spinnmilben. Zeitschr. f.
angew. Entomologie. 1920. SA.
Als neue Arten werden beschrieben: Paratetranychus gossypii auf
Baumwollblättern in Togo; Tetranychus salicicola auf Salix-Arten und
Populus candicans bei Berlin und auf Rügen; T. viennensis auf Apfel-,
Birn-, Süß- und Sauerkirschbaum bei Wien und Berlin. Neue Stand-
orte und verbesserte Beschreibungen werden angegeben für Para-
teranychus pilosus ©. et F., P. ununguis Jac., Schizotetranychus schizo-
pus Zacher, Tetranychus carpini Oudem., T. telarius L., T. Ludeni
Zacher. 0:K:
Priesner, Hermann. Beitrag zur Kenntnis der Thysanopteren Oberöster-
reichs. 78. Jahresber. d. Museum Francisco-Carolinum in Linz,
1920. 'S. 50—63.
Die jahrelange Untersuchung cines Alpenlandes auf Thysanopteren
hin ergab, daß die vertikale Verbreitung dieser eine recht bedeutende ist;
6 Arten fand man noch bei 2300 m Höhe (Dachstein). Der Arten- und
Individuenreicehtum nimmt mit zunehmender Höhe ab. Thrips robustus +
ist auf die Alpen beschränkt und findet sich stets in Blüten von Gentiana
Referate. 239
Clusii vor. Auf Getreide wurden 14 Arten, manche in Mengen, bemerkt.
Aptinothrips rufus Gm. tritt auf Gräsern das ganze Jahr hindurch
in Unmenge aut. Taenvothrips frontalis Uz. ist immer ein Nelkenschäd-
ling, T. Schiller Pries. verursacht Blattkrümmungen an Betula. Neue
Arten sind: Thrigs praetermissus (Nährpflanze bisher unbekannt)
und Frankliniella tristis auf Rasen. Die Arbeit enthält eine Menge
Einzelheiten. Die meisten der 98 Arten fand man außer an den schon ge-
nannten Pflanzen noch vor auf Leguminosen, Compositen, Lein, Hopfen,
Frühjahrspflanzen, Wolfsmilch, auf Blättern ven Laubbäumen.
Matcuschek, Wien.
Zacher, Friedrich. Schaben als Schädlinge in Gewächshäusern. Garten-
flora 1920. S. 165—168. Mit 2 Abb.
Einige tropische Schabenarten treten bei uns nicht selten inGewächs-
häusern auf, wo sie durch Befressen zarter Pflanzenteile Schaden an-
richten; so namentlich die amerikanische (Periplanets americana L.)
und die indo-australische Schabe (P. australasiae F.). Außerdem fand
Zacher in Gewächshäusern des Botanischen Gartens zu Dahlem auch
die surinamische Schabe (Leucophaea surinamensis L.). Zur Vertilgung
dieser Schädlinge empfiehlt sich das Ausstreuen von mit Mehl ver-
mischtem Fluornatrium in ihren Schlupfwinkeln. OR
Herbert, F. B. Die Schildlaus Ehrhornia cupressi auf Cupressus macro-
carpa in Kalifornien. U. S. Dep. of Agric. Bull. 838. Washington
1920. S. 1-22. 6 Taf. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric.
1920. S. 1182).
Die als Schatten- und Zierbaum sehr viel angebaute Üupressus
macrocarpa wird in Kalifornien, besonders am Meerbusen von San Fran-
zisko von der genannten Schildlaus befallen und so schwer geschädigt,
daß die Bäume im Laufe einiger Jahre absterben. Die Laus ist von
ihrer ursprünglichen Nährpflanze Libocedrus decurrens auf Üupressus
macrocarpa übergegangen und befällt auch Ü. arizonica und Ü. guada-
lupensis. Die Eiablage beginnt im Frühjahr und dauert den Sommer
über an. Die Weibchen sind im Herbst ausgewachsen und überwintern,
die Männchen erscheinen am Ende des Herbstes und sterben nach der Be-
gattung ab. Zur Bekämpfung eignen sich Bespritzungen mit Petroleum.
seifenbrühe. ARE
Gaumont, L. Eine in Frankreich den Rosen schädliche Blattlaus. Bull.
Soc. entom. de France. 1920. 8. 26-31. 4 Fig. (Nach Bull.
mens. d. Renseign. agric. 1920. S. 1180.)
Außer dem häufigen und sehr schädlichen Macrosiphum rosae L-
kommt in verschiedenen Gegenden Frankreichs an Rosen noch die eben-
260 Referate.
falls schädliche Blattlaus vor, die zuerst als Lachnus rosae Cholodk.
aus Thüringen beschrieben worden ist. Verf. hat ihren ganzen Ent-
wicklungsgang verfolgen können und versetzt sie in die neue Gattung
Maculolachnus als M. rosae. O:.K;
Takahashi, R. Neophyllaphis podocarpi n. gen. n. sp. auf Podocarpus -
macrophylla in Japan. Canad. Entomol. Bd. 52. London 1920.
S. 1920... 1. Fig. (Nach; Bull.’ mens. dd. "Renseien” Aerıc
1920. $. 763).
Die mit Phyllaphis Koch zunächst verwandte Blattlaus wurde
bei Tokio aufgefunden. Eigentümlich ist, daß das ovipare Weibchen
und das Männchen geflügelt sind. OHR:
Weld, L. H. Charips leguminosa n. sp. aus Aphis Bakeri erzogen.
Entom. News. Bd. 31. Lancaster, Pa. 1920. S. 14—16. (Nach
Bull. mens. d. Renseign. agric. 1920. 8. 593).
Die genannte Oynipide ist wahrscheinlich nicht ein Schmarotzer
von Aphis Bakeri Cowen, sondern von dessen Schmarotzer Aphelinus
lapsiligni How. Sie wurde in Idaho, Ver. Staaten, beobachtet. O. K.
Drake, C. J. Nezara viridula in Florida. @uart. Bull. State Plant
Board of Florida. Bd.4. Gainesville 1920. S. 41—94. 33 Fig.
(Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1920. S. 1178.)
Die in der alten und neuen Welt verbreitete, besonders in tropischen
und subtropischen Gegenden vorkommende Schildwanze Nezara wviri-
dula L. richtet an verschiedenen angebauten Pflanzen in Florida dadurch
Schaden an, daß sie die Pflanzenteile, besonders jugendliche Organe
und heranreifende Früchte ansticht und aussaugt. Sie liebt namentlich
Papilionaceen und Cruciferen, Bohnen, Vigna sinensis, Raphanus-
und Brassica-Arten, befällt aber auch Kartoffeln, Bataten, Hrbiscus
esculentus, Agrumen, Carya pecan u.a. Die zu Gainesville (Florida)
angestellten Beobachtungen zeigten, daß etwa die Hälfte der Tiere
während der Wintermonate auf den Pflanzen verbleibt, ohne sich zu
vermehren, während die übrigen in Schlupfwinkeln überwintern. Vom
April an findet man die Eier, die in 1-3 Gruppen von je 46—126 meist
an der Unterseite von Blättern abgelegt werden. Sie schlüpfen nach
4 Tagen aus und die 5 TLarvenstadien sind in weiteren 24 Tagen
durchlaufen; jährlich werden 4, in wärmeren Gegenden wahrscheinlich
5) Generationen erzeugt. Besonders bei warmer Witterung geht die
Entwicklung sehr rasch vor sich. Im Freien hat die Wanze 6 Feinde,
“
Referate. 261
deren wichtigster Euthyrrhynchus floridanus ist, 3 sind Schmarotzer
auf den Erwachsenen, 2, die neue Arten darstellen, auf den Eiern. Die
Schmarotzer der Erwachsenen sind 2 Dipteren, Trichopoda pennipes
und weniger häufig Sarcophaga sternodontis. Die befallenen Exemplare
gelangen meistens nicht zur Eiablage, oder sie legen in beschränkter
Menge Eier, die mit denen des Schmarotzers belest sind.
Wenn wichtige Kulturen von der Wanze angegriffen werden, ist
es am besten, sie am frühen Morgen oder an kühlen Tagen mit Netzen
wegzufangen; in Kulturen von Agrumen und Carya pecan ist das Ab-
schneiden der Deck- oder Futterpflanzen von Nutzen. Als Fangpflanzen
können von Ende Herbst bis Anfang Frühling Raphanus und Brassica
oleracea var. acephala, im Sommer Crotalaria usaramoensis Verwendung
finden. OHR:
Vivarelli, L. Ein dem Mandelbaum in Apulien schädlicher Zweiflügler.
La Propaganda agricola. 2. Ser. Jg. 12. Barı 1920. S. 26—27.
(Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1920. S. 897).
In der Prov. Bari fielen im Februar 1920 große Massen von Blüten-
knospen und Blüten des Mandelbaumes ab, an deren Fruchtknoten sich
die Larven einer Cecidomyide vorfanden. Es dürfte sicb um einen
Gelegenheitsschmarotzer handeln, der bei vorzeitigem Ausschlüpfen
in dem warmen Winter keine andere Nährpflanze auffinden konnte.
Bekämpfung: Sammeln und Verbrennen der abgefallenen Knospen
und Blüten. OR:
Bezzi. Nuovo Diptero de Espanna. (Neuer spanischer Zwei-
flügler). Boletin de la Sociedad Entomolog. de Espanna.
1920. t. III. S. 115—126. |
Aus Cecidien von Artemisia herba-alba ‚zu Zaragoza zog Veıf. die
neue Diptere Ptiloedaspis Tavaresiana n. g.n. sp. Die Unterschiede
gegenüber der Gattung Oedaspıs sind angegeben.
Matouschek, Wien.
Molz. E. Weitere Beiträge zur Kenntnis der Biologie der Gartenhaarmücke
(Bibio hortulanus L.). Zeitschr. f. angew. Entomologie. Bd. 7.
1920. S. 92—96. 3 Textabbildungen.
Auf einem mit Stallmist gedüngten Kartoffelschlag wurden die
Knollen vorzüglich dort, wo Pferdemist zur Düngung verwendet worden
war, durch die Larven von Bibio hortulanus. unter der Schale stark
zerfressen. Jedoch vermögen sie die Kartoffeln nur an solchen Stellen
anzugehen, wo die Schale verletzt worden ist. An dem auf die Kartoffeln
262 Referate.
folgenden Winterweizen wurden die im Boden liegenden Körner im No-
vember von den Larven ausgefressen. Mit arseniger Säure vergiftete
Kartoffelschalen können als Giftköder für die Larven benutzt werden.
Zum Schluß wird eine Beschreibung des charakteristischen Aussehens
der Bibio-Larven gegeben. DIR:
Jarvis, E. Dem Zuckerrohr in Queensland schädliche Schmetterlinge.
Queensland Bureau Sugar Exp. Stat. Divis. of Entomology. Bull.
Nr. 9. Brisbane 1920. S. 5—16. 1 Taf. ‚(Nach Bull. mens,
d. Renseign. agric. 1920. S. 1280.)
Es werden besprochen: die von den Blättern des Zuckerrohres
sich nährenden Raupen von COirphis Loreyi Dup., Mocıs frugalis F.,
Melanitis leda L., Padraona hypomoloma Lower, Anthela acuta Walk.,
Ophiusa melicerte Drury und von einer noch nicht bestimmten Psychide
aus der Verwandtschaft von Hyalarcta. OR:
Ihaveri. T. N. Zwei in Indien den Kulturen schädliche Schmetterlinge.
The Agricultura, Journ. of India. Bd. 15. Caleutta 1920. S. 181
bis 184. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1920, S. 1173.)
In verschiedenen Gegenden Indiens wurden i. J. 1919 die Kulturen
von Mais, Pennisetum typhoideum, Paspalum scrobiculatum, spanischem
Pfeffer, Reis u. a. durch die Raupen der Eulen Prodenia litura und
Cirphis Loreyi heimgesucht, deren nächste Generation aber durch
Tachinen-Befall und heftige Regen erheblich eingeschränkt wurde.
Es wird Näheres über die Lebensweise und die Bekämpfung der Schäd-
linge angegeben. DER.
Vineens, F. Dem Reis in Indochina schädliche Kleinschmetterlinge. Bull.
agric. de I’Inst. scient. de Saigon. Jg. 2. 1920. 8. 97—105.
2 Taf. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1920. 8. 1177.
Die Reisfelder in Cochinchina werden von den Raupen der Zünsler
Schoenobius incertellus Wlk., Chilo suppressalis Wlk. und Onaphalo-
crocis medinalis Guen. heimgesucht, von denen aber der letzte nur un-
erheblichen Schaden anrichtet, weil er von Schmarotzern wirksam in
Schranken gehalten wird. Die Raupen der beiden erstgenannten zer-
stören die jungen Triebe und verursachen ein Verkümmern der Rispen;
Sch. incertellus überwintert am Grunde der Stoppeln, Oh. suppressalis
geht dagegen nach der Reisernte auf die benachbarten Unkräuter
iiber. Aus dieser Lebensweise ergeben sich die Bekämpfungsmaßregeln.
C. medinalis frißt in die Blätter lange Streifen, die zuerst von der stehen
bleibenden Epidermis der Unterseite zusammengehalten werden, später
aber zerreißen. 0:2
Referate. 263
Kleine, R. Einfluß der Wetterlage auf das Auftreten von Grapholitha
dorsana F. Zeitschr. f. wiss. Insektenbiol. 1920. XV. S. 259-9260.
Beobachtungen im Erbsenanbaugebiete Brinkhof bei Stettin er-
gaben: Ist der Boden kräftig, das Frühjahr früh und treten Nieder-
schlage zur Reifezeit nicht allzu zeitig ein, dann steht dem Anbau früher
Erbsensorten nichts im Wege. Wo aber der Juli die größten Nieder-
schläge des ganzen Jahres bringt und wo Seenebel auftritt, dort ist der
Anbau unsicher. Einmal (26. Juli) mußte man mit dem Einfahren
der Erbsen wegen zu regnerischem Wetter aufhören, 14 Tage blieben die
Erbsen auf dem Felde liegen, bis sie wieder abgetrocknet waren. Diese
nach dem Regen geernteten Erbsen wiesen einen Grapholitha-Fraß von
20 %, auf. Der Befall hat erst nach dem Regen stattgefunden, die Samen
sind wieder zum Aufquellen gebracht worden und die kleinen Raupen
kennten sie befressen. Matouschek, Wien.
Schmitt, Gornel. Die Zucht von Tachyptilia populella aus Espenblatt-
Wickeln. Entomolog. Zeitschr. 39. Jg. 1920. S. 50—51.
Bei Lohr a. M. sah Verf. an den Blättern der Zitterpappel Ende Mai
1919 sehr viele Blattwickel: der Saftstrem gelangte ungehindert ins
Blatt, das also lange grün blieb. Das innen befindliche Räupehen weidet
ein großes Stück der Blattoberfläche ab, die beschädigte Stelle verfärbt
sich ins Schwarze. Mitbewehner der Wickel waren Tettix-Zikaden,
Blattläuse, Ameisen und Ohrwürmer, der Rüßler Dorytomus tremulae,
dann Schmarotzerpuppen. Die Aufzucht ergab den Kleinschmetterling
Tachyjptilia populella und die Schlupfwespe Microgaster stictieus. Das
zeitige Ausschlüpfen der Motte (Ende Juni bis 18. Juli) legt den Gedanken
an eine zweite Generation nahe, aber Verf. konnte in der Folgezeit
neue Blattwickel nicht finden. Matouschek, Wien.
Blanchard, E. Cheimatobia brumata nuisible aux cerisiers dans la vallee
du Rhöne, France. (Ch. b. den Kirschbäumeu im Rhone-
tal Schädlich). La vie agricole et rurale, Jg. 9. Bd. 16.
Paris 1920. S. 169. (Nach Bull. mnns. d. Renseign. agric.
1920:,8..7.03),
Behandung des Bodens unter stark befallen gewesenen Kirsch bäu-
men mit Schwefelkohlenstoff hatte wohl eine Verringerung der an den
Leimringen gefangenen Weibchen des Frostspanners zur Folge, genügte
aber nicht. ONE
Speare, A. Neue Studien über Sorosporella uvella, einen auf Noctuiden
schmarotzenden Pilz. Journ. of agrie. Research. Bd. 18. 1920,
S. 399—439. 6 Taf. (Nach Bull. mens, d, Renseign. agric,
1920. S. 759).
264 _ Beferate.
Die Entwicklungsgeschichte des Pilzes Sorosporella wvella Gd.,
der im Osten der Ver. Staaten und in Kanada als Schmarotzer auf Noc-
tuiden auftritt, wurde an Reinkulturen und durch Ansteckungsver-
suche eingehend festgestellt. Nach Entwicklungsweise der Konidien-
träger und Bildung der Konidien gehört der Pilz nicht zu den Ento-
mophthorales, sondern zu den Hyphomycetes Verticillieae. Er bringt
Dauersporen mit verdickter Wand (Chlamydosporen) und zartwandige
Konidien hervor; eigentümliche hefeartige Zellen leben im Blut der
befallenen Insekten und hängen entwicklungsgeschichtlich mit den
andern Stadien zusammen. Sie mischen sich mit den weißen Blutkörper-
chen und vernichten sie. Der Pilz läßt sich auf künstlichen Substraten
leicht kultivieren. In gewissen Fällen entwickeln sich sowohl auf künst-
lichen Substraten wie bei der Kultur der Chlamydosporen in der feuchten
Kammer Isarta-artige Fortpflanzungsorgane. Die von Sorosporella
wvella hervorgerufene Eulenkrankheit ist leicht übertragbar, sodaß man
bei Laboratoriumsversuchen rasch eine Sterblichkeit von 60—90 %
erzielt. OASE
Adler. ‚Lebensweise und Fortpflanzung des Schmarotzers der Kohlweiß-
lingsraupe, Apantheles glomeratus L. Aus der Natur, 1920, 16. Jahre.
Heft 7, S. 236—243.
Die genannte Schlupfwespe belegt mit ihren Eiern nur die eben
ausschlüpfenden Räupchen des Kohlweißlings, nie die älteren oder die
Eier. In eigenartiger Stellung beharrt die Wespe bis zu 30 Sekunden
auf der Raupe; nach dem Verlassen des Opfers sucht sie sich sofort
ein neues auf. Die Zahl der Eier in der Raupe beträgt S—32. Die Wespe
besucht das Räupchen nur so lange, als diese die Eischalen frißt; sobald
‚sie die Blattsubstanz des Kohls aufnimmt, stößt sie etwas von dem
grünen Nahrungssaft gegen die Wespe ab. Diese krieclit längere Zeit
auf dem Blatte, um die Flüssigkeit wegzuwischen (Reinigungsprozedur).
Die Schmetterlingseier brauchen zu ihrer Entwicklung im Sommer 8 bis
9 Tage. In kühlem Raume kann die Entwicklungsdauer verlängert
werden; dasselbe gilt von den glomeratus-Kokons, die 6—8 Tage zur
Entwicklung brauchen. Matouschek, Wien.
Warnecke, 6. Mitteilung über Lycaena alecon. Entomolog. Zeitschr.
34..Jg. 1920. S. 55 —56.
Der Schmetterling legt die Bier an die Blüten von @entiana-Arten
ab. Die junge Raupe bohrt sich durch den auf der Blüte aufsitzenden
Boden des Eies direkt in den Fruchtknoten der Blüte ein, wo sich 3—2
Räupchen aufhalten. September verlassen sie durch ein in die blauen
Blütenblätter gefressenes Loch die Futterpflanze und begeben sich zur
Referate. 265
Überwinterung in den Boden. Im Herbst gibt es auf dem Kelche der
entfalteten Blüten weiße Eier, dicht darüber die Ausgangslöcher der
überwinterungsreifen Raupen. Die Raupe ist als Ameisenraupe
anzusehen, doch weiß man über die Symbiose noch nichts Genaues.
Matouschek, Wien.
Blair, K. 6. Dem Mandelbaum in Palästina schädliche Insekten. The
Entom. Month. Magaz. 3. Ser. Bd. 6 (56). London 1920. 8. 13.
(Nach Bull. mens. d. Renseign, agrie. 1920. S. 764).
Beobachtet: wurde die Buprestide Capnodis carbonaria Klug, deren
Larven zwischen Holz und Rinde der Wurzeln und des Stammendes
Gänge bohren und die bisher als Schädling des Mandelbaumes an-
scheinend noch nicht bemerkt worden ist; die Scolytide Eecoptogaster
amygdali Guer. und die Blattlaus Tuberodryobrus persicae Cholodk,
OÖ. K.
_
Suarez, C. Coceineila sanguinea auf Cuba. Rev. de Agric., Comercio
y. Trabajo. Bd. 3. La Habana. 1920. 8.75. (Nach Bull. mens.
d. Renseign. agric. 1920. 8. 1172.)
Der genannte Käfer, der auf Cuba sehr häufig ist, nährt sich in seinem
Larvenzustand von Blattläusen verschiedener Pflanzen und vermehrt
sich besonders in der trockenen Jahreszeit, wenn auch die Aphiden
am zahlreichsten sind. OR.
Saalas, Uunio. Über die Borkenkäfer und den durch sie verursachten
Schaden in den Wäldern Finnlands. Helsingf. 1919. 8°. Finnisch.
374 S., 2 Karten, 13 Tafeln. S. 377—415: deutsches Referat.
Im. Anschlusse an seine große Arbeit über die Fichtenkäfer
Finnlands (s. diese Zeitschrift, Jahrg. 1919, S. 228) untersuchte Ver-
fasser die Wälder seines Heimatlandes auf Borkenkäfer. In allen
Wäldern untersuchte er jeden einzelnen Baum in bestimmten, den
Wald in verschiedenen Richtungen durchkreuzenden Streifen von 2 m
Breite. Die Länge der Streifen betrug zusammen 27869 m, das Ge-
biet also 55738 qm. Für jeden Baum wurden notiert: Waldtypus,
Baumart, Dicke in Brusthöhe, Stellung, Gesundheitszustand, gefundene
Insekten, Baumteil, an dem sie lebten, ihre Häufigkeit, biolog.
Beobachtungen. Es bildet vorliegende Arbeit daher wohl die um-
fassendste Untersuchung über die Borkenkäfer, die je angestellt wurde,
und es ist nur zu bedauern, daß sie in einer so wenig bekannten
Sprache abgefaßt ist. Allerdings bringt das ausführliche Referat,
das unterstützt wird von einer Übersetzung der wichtigsten, in den
Tabellen vorkommenden Worte, die wichtigsten Ergebnisse. Aber das
ist doch nur ein Ersatz. An Kiefern wurden in Finnland 19
Borkenkäfer-Arten gefunden, von denen die beiden wichtigsten sind:
266 Referate.
Blastophagus piniperda und minor, die beiden Waldgärtner. Sie sind
ungleich häufiger und primär in den Trieben vollkommen gesunder
und lebenskräftiger Bäume, viel spärlicher und sekundär als Stamm-
brüter, und zwar vorwiegend an Bäumen, die durch mehrere Jahre
andauernde Kronenbeschädigungen stark geschwächt und halb abge-
storben sind. Am häufigsten findet man sie in der Umgebung von
Waldbränden und von Verkehrszentren, wo die vom Feuer leicht be-
schädigten Bäume bezw. das aufgestapelte Brennholz ihre Vermehrung
begünstigen. . Ihre Beschädigungen erstrecken sich nur etwa %—1,
höchstens bis 2 km weit von den Brutzentren. Holzscheite haben
als solche nur geringe Bedeutung. — Die anderen Arten sind sekundär
oder selten; nur /ps suturalis ist von größerer Bedeutung, da er durch
Feuer beschädigte Kiefern zum Absterben bringt. — An Fichten
leben in Finnland 27 Borkenkäfer; der wichtigste ist Dendroctonus
micans, der ausnahmslos an lebende Bäume geht, die aber oft etwas
pilzkrank sind; der häufigste ist /ps typographus, gewöhnlich sekundär.
Fichten-Borkenkäfer sind am häufigsten in Gegenden, in denen vor
einigen Jahren starker Windbruch hauste; 2—3 Jahre darnach ist
ihre Verheerung am stärksten, dann abnehmend. Herde sind noch
überzählige, absterbende Fichten, von Schnee geknickte oder beim
Abholzen liegen gebliebene Wipfel, abgehackte Zweige, brand-
beschädigte Fichten, nicht aber, im Gegensatz zu den Kiefern,
Stümpfe. —In Lärchen brüten 3 Borkenkäfer, in Pinus Murrayana,
Picea alba und Pseudotsuga Douglasi nur FPityogenes bidentatus. Jm
unteren Stammteile stehender Nadelhölzer leben 3 Arten, echte
Wurzelbrüter sind Dryocoetes autographus und 4 Hylastes-Arten. —
An Birken ist Scolytus Ratzeburgi ziemlich häufig und z. T. sehr schäd-
lich, besonders nach Sturmschäden und Waldbrand. An anderen
Laubbäumen leben unter der Rinde 11 Arten, sekundär oder selten.
Holzbrüter kommen eine Art in Nadelhölzern, 3 in Laubhölzern
vor. Da die Larvenzeit für die Bekämpfung wichtig ist, wird sie
für die verschiedenen Arten tabellarisch zusammengestellt. 9 Tafeln
enthalten vorzügliche Fraßbilder, die übrigen 4 solche beschädigter
Waldteile. Die ersten Kapitel enthalten ausführliche Literatur-
Übersichten und -Zusammenstellungen, von denen die letztern auch
für nichtfinnische Leser von Wert sind. Die ganze Arbeit gereicht
dem Verfasser und dem finnischen Staate, die in so schwerer Zeit
derartige Veröffentlichungen herausbringen können, zu großem Ruhme.
RE Reh.
Froggatt, W. W. Leptops Hopei, ein dem Apfelbaum in Neusüdwales
schädlicher Käfer. Agric. Gaz. of New-South-Wales. Bd. 31.
1920. S. 58—60. 1 Fig. 1 Taf. (Nach Bull. mens. d. Renseign-
agric. 1920. 8. 897).
e
ENTF,
ei x v
x
Referate. 267
Die Larven des Käfers nähren sich von dickeren Wurzeln der Apfel-
bäume, deren Rinde und oberflächliches Holz sie abnagen, sodaß sie
absterben. Die entwickelten Käfer fressen an eben auskommenden
Trieben der Reben und Obstbäume. Die Eier werden auf die Ränder
von Blättern geklebt, die Larven steigen am Stamm herab in den Erd-
boden an die Wurzeln, die Imaginere kommen Anfang September bis
Ende November aus dem Boden. Eine einfache Abwehrmaßregel be-
steht im Anlegen einer Art von umgekehrtem Trichter in etwa 30 cm
Höhe des Stammes und wöchentlichem Absammeln und Vernichten
der sich dort verkriechenden Käfer. Zum Abtangen der herabsteigenden
Larven kann man hoch über dem Erdboden Klebringe anlegen. Auch
Bespritzungen mit Bleiarseniat werden die Käfer auf der Belaubung
töten. OK
Marshall, Guy A. Schädliche Curceulioniden aus Südafrika. Bull. Entom.
Research. Bd. 10. 1920. S. 273—276. 1 Taf. (Nach Bull. mens.
d. Renseign. agric. 1920. S. 1029.)
Folgende 4 neuen Arten von Cureulioniden werden beschrieben :
Protostrophus planatus an jungem Orangenlaub in Transvaal; P.
noxius an jungem Weizen fressend im ÖOranjefreistaat; P. instabilis
an jungem Orangenlaub in Transvaal; Eremnus horticola an Dahlia
und Chrysanthemum im Oranjefreistaat. OK.
Scheidter, Franz. Schlagruhe und Rüsselkäfer. Forstwiss. Uentralbl.
1920. 42. Jg. S. 149—150.
Die Wertlosigkeit der Schlagruhe beleuchtet Verf. vom Gesichts-
punkte der Biologie des großen Rüsselkäfers. Da die Jungkäfer zu ver-
schiedenen Zeiten auskommen, im zweiten, event. im dritten Jahre,
so wäre eine zwei- oder besser dreijährige Schlagruhe nötig. Trotz
dieser stellen sich nach Auspflanzung der Schlagflächen die Käfer viel-
fach in Menge auf den Kulturflächen ein und vernichten jede frisch
gesetzte Pflanze, denn: man hat übersehen, daß der Käfer zur Begattungs-
zeit (Frühjahr) ein ganz ausgezeichneter Flieger ist, was Verf. nach-
weisen konnte. Bei Aufgeben der Schlagruhe muß man die Maßnahmen
der Vorbeugung und Vernichtung intensiver anwenden. In dieser Hin-
sicht empfiehlt Verfasser Bestreichen der Einzeleflanzen mit Leim,
Teer oder besser Protektin oder Böhms Pflanzenschutzfest oder mit
Kalk, vermischt mit Lehm. Absammeln der Käfer im Frühjahre vor
der Begattung oder Eiablage; Stöcke sind zu Langstöcken umzuwandeln;
über dem Boden Plätzung, die geplätzte Stelle mit frischer Rinde zu
belegen, unter der sich die Käfer ansammeln. Die belassenen Stöcke
268 Referate.
reichen zum Fange für den ganzen Sommer aus. Im folgenden Jahre
sind andere Fangmittel anzuwenden. Eine möglichst restlose Stock-
rodung wäre wohl das beste. Matouschek, Wien.
Kleine, R. Laria luteicornis JIl. Entomologische Blätter. 1920, 16. Jg.
S. 187.
Als Nährpflanze dieses Käfers wird nur Vicia angustifolia angegeben ;
Verf. zog ihn aber aus Samen von Lens esculenta (Linse). Sie stammten
aus Nord-Frankreich. Die Linse war innen schmal kreisförmig ausge-
fressen, doch so, daß von außen nichts zu sehen war. Beim Ausbohren
des Käfers werden der Nabel und damit die Kotyledonen nur selten ver-
letzt; das Ausbohren findet stets im Winkel von 45° gegen den Nabel
zu statt. Der Käfer schneidet ein halbkreisförmiges Segment an der
Peripherie aus, nur so groß, daß er gerade hindurch kann.
Matouschek, Wien.
Campbell, Roy E. Bruchus rufimanus in Kalifornien. U. S. Dep. of
Agric. -Bull. 807. S. 1-22. 6 Fig. 1 Taf. Washington 1920.
(Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1920. S. 760). |
Der Ackerbohnen-Samenkäfer Bruchus rufimanus Boh. ist in den
Ver. Staaten erst 1909 festgestellt worden, war aber wahrscheinlich
schon seit etwa 1888 vorhanden. In Kalifornien richtet er an den Acker-
bohnen so großen Schaden an,daß man deren Anbau einschränken mußte.
Der Käfer hat jährlich eine Generation: Eistadium 9— 18 Tage, Larven-
stadium 10—15 Wochen, Puppenzustand 7—16 Tage, Imago 1—8
Monate. Die Eier werden an die grünen Hülsen von Mitte März bis
Mitte Mai ahgesetzt, die Larven sind im August bis Oktober erwachsen,
die entwickelten Käfer kann man vom August bis zum Juni des nächsten
Jahres beobachten. Die befallenen Samen haben eine um 20—40 %
geringere Keimfähigkeit als unversehrte. Wirksame natürliche Feinde
des Käfers sind in Amerika nicht bekannt. Eine anderthalbstündige
Einwirkung einer Temperatur von 77—82° Ü tötet alle in den Samen
steckenden Käfer; Schwefeldämpfe waren unwirksam, Schwefelkohlen-
stoff im Verhältnis von 112 g auf 1 cbm tötet im verschlossenen Be-
hältnis die Käfer. In 2 Jahre alten Samen waren die Käfer abgestorben.
Auf dem Felde werden die späten Saaten der Ackerbohnen (nach 1. März)
viel weniger befallen als die frühen (November bis März). OK.
Paddock, F. B. und Reinhard, H. J. Bruchus quadrimaeulatus in Texas
an Vigna catjang schädlich. Texas Agric. Exp. Stat. Bull. 256.
1919. 92 S. 6 Taf. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1920.
8. 1509)
Referate. 269
Überall wo in Texas Vigna catjang angebaut wird, richtet der Samen-
käfer Bruchus guadrimaculatus an allen Sorten der Leguminose erheblichen -
Schaden an: Unter günstigen Verhältnissen kann sich der Entwicklungs-
sang des sehr fruchtbaren Käfers von der Eiablage bis zum Ausschlüpfen
der Imago aus der Puppe in weniger als 3 Wochen abspielen, und in
magazinierten Samen geht die Vermehrung das ganze Jahr hindurch
vor sich; man beobachtete 9 Generationen im Jahre. Die Larve wird
von dem Schmarotzer Bruchobius laticeps Ashmead, das Ei von Uscana
semifumipennis Gir. befallen. Zur Verhütung weiteren Befalles sind die
eingeernteten Samen in dicht schließenden Behältern aufzubewahren
und durch Einwirkung einer Temperatur von 63°C während 15 Minuten
oder durch Behandlung mit Schwefelkohlenstoff von dem Käfer zu be-
freien. OK:
Bertrand, G., Brocg-Rousseu et Dassonville. : Destruction du „charancon
du riz“ (Calandra oryzae) par !a chloropierine. (Vertilgung
des Reiskäfers C.o. durch Chlorpikrin). Comptes rend.
Acad. d.'sc. Paris. Bd. 169. 1919. S. 880—882, (Nach Bull.
mens. d. Renseign. agric. 1920. 8. 152).
Die beste Art der Anwendung von Chlorpikrin ist, 20—25 g davon
auf je einen im geschlossenen Raum ausgelegten Sack zu gießen und bei
10—12° etwa 20 Stunden zu belassen. OHR:
Manzek. Zahlreiches Vorkommen von Anthonomus rectirostris L. En-
tomolog. Blätter. 1920. 16. Jg. S. 187—188.
Die Untersuchung einer Partie wertlos aussehesder Sauerkirschen
ergab, daß 85 %, der Kirschkerne vom Käfer besetzt waren. Er kommt
sonst nur auf der Traubenkirsche vor. Matouschek, Wien.
Rostrup, Sofie. Jordioppeangrebet i 1918. Jordloppernes Levevis og
Forsög med deres Bekaempelse. (Der Erdflohbefall ’ı. J. 1918.
Lebensweise der Erdflöhe und ein Versuch ihrer
Bekämpfung). Tidsskr. for Planteavl. Bd. 27, 1920. S. 216—286.
11 Fig. 1 Taf.
Mit Ausnahme von Psylliodes chrysocephalus auf Turnips und Kobl-
rüben und von Chaelocnema concinna auf Rüben gehören alle in Däne-
mark an landwirtschaft!ichen Nutzpflanzen vorkommenden Erdfloh-
käfer der Gattung Phyllotreta an, von der sich Ph. nemorum,der gemeinste,
Ph. undulata, Ph. sinuata, Ph. atra, Ph. nigripes und Ph. cruciferae
auf Kreuzblütlern, Ph. vittula auf Sommergetreide, besonders Gerste,
finden. Im Sommer 1918 fand in großen Teilen Jütlands und überall
270 Referate.
auf den Inseln ein ungemein schwerer Angriff auf die Kreuzblütler statt,
der seine Ursache in der heißen und trockenen Witterung des Früh-
sommers, in dem sehr ausgedehnten Anbau von Kruziferen und auch
in gewissen Anbaumethoden hatte. Es wurden zur Bekämpfung Fang-
maschinen verschiedener Konstruktionen angewendet, mit denen bei
sorgfältigem Gebrauch große Mengen von Käfern gefangen wurden;
sie waren aber während der Samenkeimung wenig wirksam, sondern
erst bei etwas größeren Pflanzen. Die Bekämpfung mit verschiedenen
Chemikalien hatte keinen merklichen Erfolg, nur Tabakextrakt war in
einigen Fällen ziemlich wirksam.
Die Arbeit enthält eine sorgfältige Darstellung der Entwicklung
und Lebensweise der Käfer, sowie der Art der durch sie oder ihre Larven
verursachten Beschädigungen. OHR:
Froggatt, W. W. Cosmopolites sordidus, ein den Bananen in Australien
schädlicher Käfer. Agric. Gaz. of New-South-Wales. Bd. 30. 1919.
S. 815—818. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1920. S. 323).
In Neu-Süd-Wales trat, wahrscheinlich mit jungen Bananen-
pflanzen aus Queensland eingeschleppt, der oben genannte Käfer auf.
Er setzt seine Eier an der Bodenoberfläche auf die Bananen ab, die Larven
graben Gänge in die Basis der Pflanze, wodurch, wenn sie in Menge
auftreten, die Gewebe schwammig werden und die Pflanze zugrunde
geht. In den Gängen verwandeln sich die Larven in Puppen. OÖ. K.
Weiß, H. B. Thymalus fulgidus, ein an Polyporus betulinus und Daedalea
confragosa lebender Käfer. Entomol. News. Bd. 31. Lancaster, Pa.
1920. S. 1—3. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1920. S. 592).
Die Fruchtkörper von Polyporus betulinus an Birken und von
Daedalea confragosa an Weiden, werden in verschiedenen Gegenden
der Ver. Staaten von den Larven des oben genannten Käfers zerfressen.
OK.
Crespo, M. A. Ein der Kokospalme schädlicher Käfer auf der Insel Porto-
Rico. Revista de Agric. de Puerto Rico. Bd 4, 1920. S. 47—48.
(Nach Bull. mens. Renseign. agric. 1920. S, 1133.)
Auf Porto-Rico wird der Nashornkäfer Strategus quadrifoveatus
den Kokospalmen schädlich. Seine Larven nisten sich in abgestorbenen
Bäumen ein, die Käfer bohren tiefe Gänge im Stamm junger Pflanzen.
Sie vollziehen ihre Entwicklung in 12—13 Monaten. Man kann die
Larven vernichten, indem man sie durch faulende Abfälle anlockt
und diese allmonatlich durchsucht. OK:
Referate. 371
Maulik, S. Ein der Ölpalme an der Goldküste schädlicher Käfer. Bull.
of entom. Research. Bd. 10, 1920. S. 171—114. 3 Fig. (Nach
Bull. mens. d. Renseign. agrie. 1920. S. 762).
An der Goldküste tritt auf der Ölpalme Hlaeis guineensis ein zu den
Ohrysomehdae Hispinae gehöriger Käfer als Schädling auf, der als
neue Art Coelaenomenodera elaeidis beschrieben wird. Er wurde durch
Massenentwicklung plötzlich gefährlich; seine Larven bohren Gänge
in die jungen Triebe, die erwachsenen Käfer fressen die jungen Blätter.
OR
Decoppet, M. Le Hanneton. Biologie, Apparition, Destruction. Un siecle
de lutte organisee dans le canton de Zurich. Experiences recentes.
(DerMaikäfer. Biologie,Erscheinen,Vertilgung. Ein
Jahrhundert organisierten Kampfes im Kanton
Zürich. Neue Erfahrungen). Lausanne und Genf, Payot
et Co.1920. 133 S. 10 Taf. 41 Karten. 4°.
Auf Veranlassung des eidgen. Departements des Inneren erschien
das vorliegende, vom Vorstand der Abteilung für Forsten, Jagd- und
Fischereiwesen verfaßte Buch, welches wichtige Untersuchungen über
die Lebensweise, die Flugjahre und die Bekämpfung des Maikäfers ent-
hält. Es ist dem Andenken Oswald Heers gewidmet, der die grund-
legenden Beobachtungen in der Schweiz ausgeführt und das regelmäßige
Einsammeln der Käfer im Kt. Zürich veranlaßt hat. Es bezieht sich
lediglich auf Melolontha vulgaris.
Nach einer Einleitung über die Lebensgeschichte des Maikäfers
folgt der Hauptabschnitt des Buches: Beitrag zur Kenntnis des Maikäfers,
Untersuchungen über die Biologie und das Erscheinen der Maikäfer im
Kt. Zürich. Hier wird nachgewiesen, daß die Flugjahre unabhängig
von Witterung und sonstigen Lebensbedingungen für jede Gegend ganz
bestimmt, und ursprünglich und typisch dreijährig sind; nur im Norden
Europas und in einigen Alpentälern kommen wegen der Kürze der
Vegetationszeit vierjährige vor. Nach ihrer Hauptgegend werden in
der Schweiz das Basler Flugjahr (1920, 1917, 1914 usw.), das Berner
(1921, 1918, 1915 usw.) und das Urner Flugjahr (1922, 1919, 1916 usw.)
unterschieden, die für bestimmte Gebiete ganz konstant sind und sich
nur ändern können, wenn in einer Gegend das herrschende Flugjahr
verschwindet und allmählich durch ein anderes ersetzt wird. Auf Grund
der im Kt. Zürich seit fast 75 Jahren regelmäßig durchgeführten Er-
hebungen läßt sich feststellen, daß hier zu Beginn des 19. Jahrhunderts
das Berner Flugjahr herrschte, gegen 1840 durch das Urner fast voll-
ständig ersetzt wurde, und daß dieses seit 1910 wieder abzunehmen be-
einnt, sodaß es jetzt fast im ganzen Kanton wieder durch das Berner
ersetzt ist. Nach den Sammelergebnissen wird der Umfang der einzelnen
“
‘
12 Referate.
BS,
Flugjahre im Kt. Zürich besprochen und der Einfluß von Boden und
Klima auf die Entwicklung der Maikäfer erörtert. Weiter werden
Beobachtungen über die Zeit des Erscheinens, Kopulation, Eiablage,
Ausschlüpfen der Larven und über die verschiedenen Bodentiefen,
in denen sich die Engerlinge aufhalten, mitgeteilt. In den folgenden
Kapiteln werden die natürlichen Feinde der Käfer und der Engerlinge
und die unmittelbaren Vertilgungsarten besprochen.
Der nächste Hauptabschnitt berichtet über die Bekämpfungsver-
suche des Verfassers in der Baumschule zu Farzin. Zur Bekämpfung
der Engerlinge ist Schwefelkohlenstoff am besten geeignet, gegen die
Käfer kommt allein das Einsammeln in Betracht, doch muß dieses wäh-
rend der ganzen Flugzeit und auch in den Jahren zwischen den Flug-
jahren ausgeführt werden. Bekämpfungsversuche mit parasitischen
Pilzen und Bakterien ergaben bisher noch keine Erfolge.
Am Schluß finden sich ausführliche Literaturangaben, kantonale
und eidgenössische Verordnungen zur Maikäferbekämpfung, eine Über-
sicht zur Bestimmung der Larven der Melolonthidae und Tabellen über
das Käfersammeln im Kt. Zürich. Auf 6 Tafeln sind die Einzelheiten
der Larven und Käfer dargestellt; eine farbige Tafel gibt schematisch
die Entwicklungsweise eines Maikäfers mit 3 jähriger Flugzeit wieder.
Das ganze Werk ist prachtvoll ausgestattet. 9...
Moznette, &. F. Anomala undulata, ein der Mangifera indica in Florida
schädiicher Käfer. Quart. Bull. State Plant Board of Florida.
Bd. 4. Gainesville 1920. S. 95-98. 1 Fig. (Nach Bull. mens
d. Renseign. agric. 1920. S. 1181),
In Florida wird Anomala undulata Mels. bisweilen durch die große
Menge, in der sich der Käfer an den Blütenständen einfindet, die er
durch Anstechen und Abfressen schädigt, sehr gefährlich; sammelte
man doch bei einmaligem Schütteln eines Baumes 1300 Käfer. Sie
fressen nur bei Nacht und verbergen sich bei Tage in Erdlöchern; ihre
Larven sind noch nicht bekannt. Sie fressen auch an den Blüten von
Persea gratissima, entblättern Bohnen und werden zahlreichen andern
krautigen und holzigen Pflanzen schädlich. Zur Bekämpfung werden
Bespritzungen mit Bordeauxbrühe empfohlen, der Seife und Zinkarsenit
oder Bleiarseniat zugesetzt ist. OÖ. K.
Ainslie, ©. N. Cephus cinctus dem Getreide in den Ver. Staaten schäd-
lich. U.S.Dep. of Agrie. Bull. 841. Washington .1920. S. 1 bis
27. 16 Fig. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agrie. 1920. S. 1176.)
Die Halmwespe Cephus cinctus Norton ist in den Ver. Staaten ein-
heimisch und scheint ursprünglich Elymus- und Agropyrum-Arten
Referate. 213
bewohnt zu haben, ist jetzt aber im Begriff, ‚sich auch auf andere Gräser
und namentlich auf Getreide in den nordöstlichen Staaten auszubreiten.
Man findet das Ei des Insektes entweder in der Höhlung des Halmes
oder in einer durch die Legröhre hergestellten Vertiefung. Die Larve
frißt im Halminnern und schneidet ihn zuletzt so weit an, daß er umbricht,
bleibt aber im stehen bleibenden Teil und verstopft dessen Öffnung
mit Abfällen; im folgenden Sommer erscheint die Imago. Die Wespe
ist den Angriffen der Chalcidide Pleurotropis utahensis Gwfd. und der
Braconide Microbracon cephi Gahan ausgesetzt, die aber nur an wild
wachsenden Gräsern gefunden worden sind. Die Bekämpfung besteht
in mindestens 12—15 cm tiefem Unterpflügen der Stoppeln. €. cinctus
ist oft mit dem aus Europa eingeschleppten, dieselbe Lebensweise
führenden ©. pygmaeus L. verwechselt worden, der aber westlich vom
Mississippi nicht vorkommt. OR:
Gahan, A. B, Trachelus tabidus, eine in die Ver. Staaten eingeschleppte
europäische Halmwespe. U.S.Dep. of Agric. Bull. 854. Washing-
ton 1920. S..1—18. 2 Taf. (Nach Bull. mens. d. Renseign.
aerie,, 1920:.°8::1175.)
Die aus England als Schädling bekannte Cephide Trachelus tabidus
Jur. hat sich, wie 1918 festgestellt wurde, in den Staaten New-Jersey,
Virginien, Delaware, Maryland, Pennsylvanien und New-York ausge-
breitet und befällt hier vorzugsweise den Weizen, doch auch den Roggen.
Ihre Larven nisten sich am Halmgrunde ein und nagen den Halm von
innen her bis zur Epidermis durch, so daß er umbricht. Als Schmarotzer
der Wespe wurde eine Chalcidide aus der Gattung Pleurotropis aufge-
funden. Zur Bekämpfung muß die die Larven enthaltende Stoppel
nach der Ernte tief untergepflügt und auf das Getreide folgend ein der
Halmwespe nicht unterworfenes Gewächs angebaut werden. IR
Tavares Da Silva, J. Synergariae ou les Cynipides commensaux d’autres
Cynipides dans la Peninsule iberique. (Synergarien oder die
Einmieter unter den Öynipiden bei anderen Oyni-
piden auf der iberischen Halbinsel). Mem. par la Soc.
Portugaise des scienc. natur. Lisbonne 1920. ser. Zool. VIII-+
77 8. 2 planch.
Nur die Gattungen Synergus, Saphonecrus, Ceroptres und Peri-
chistus unter den Cynipiden sind als Einmieter bekannt; die ersteren
3 Gattungen leben in von anderen Cynipiden erzeugten Eichengallen,
letztere in Rosengallen. Viele Bestimmungstabellen; bei jeder der
vielen Arten wird genau angegeben, in welchen Gallen diese — soweit
Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXXl. 18
274 Referate.
es die iberische Halbinsel betrifft — gefunden wurden. Da eigene
Züchtungen vorliegen, wird die Arbeit zu einer grundlegenden. Neue
Arten (die neuen Subspezies übergehen wir hier) sind: Synergus ibericus,
S. gallaicus und S. insuetus in Gallen von O'ynips Kollari, S. maculatus
in einer Galle auf Quercus pedunculata. Die Tafeln bringen Einzelheiten
von Fühlern. Matouschek, Wien.
Sinz. Über das Auftreten der Fichtenblattwespe (Nematus abietinum
Hrtg.) im Naunhofer Walde. Tharandter forstl. Jahrbuch. 71. Bd.
1920. S. 194—214.
Zum 26. Male hat 1919 die genannte Wespe im Naunhofer Walde
gefressen, diesmal so stark, daß in Wiederholungsfalle der größte
Teil der schon sehr geschwächten Fichten absterben würde. Durch
die Wasserentziehung für die Stadt Leipzig kränkeln die Fichten über-
haupt und für die im Boden 1—4 cm tief in einem Kokon überwinternden
Larven scheint ein günstiger Zustand eingetreten zu sein. 1894—1903
gab es eine konstante Zunahme des Schädlings, dann abwechselnd eine
solehe und Abnahme, seit 1917 Zunahme. Die Wespe hat sich von We-
sten nach Osten mit der herrschenden Windrichtung verbreitet. Es
werden auch nicht verschont Picea pungens und Varietäten, P. stitchensts
und P. Engeimanni; fast verschont (wegen des aromatischen Geruches)
bleibt P. alba. Bekämpfung: Meisen und Ringeltaube leisten nicht viel,
die Stare arbeiten besser, werden aber, wenn der Eichenwickler auftritt,
mehr von ihm angezogen. Leimringe, Bespritzen der Fichtenkronen
mit Heufelder Kupfersoda waren nicht erfolgreich. Bespritzung einer
jüngeren Kultur (und nur in einer solchen möglich) mit Schweinfurter-
grün war erfolgreich. Im Winter 1919/20 waren viele Larven krank,
vom Pilze Botrytis tenella befallen, oder von einer Zehrwespe geschädigt,
oder sie besaßen schmutziggelben jauchigen Inhalt.
Matouschek, Wien.
Schips, M. Über Wanderameisen. Naturwiss. Wochenschrift. 1920.
19. Jg. S. 618—619.
Iridomyrmex humilis (‚argentinische Ameise‘‘) wurde aus ihrer
Heimat, Süd-Amerika, nach den Ver. Staaten verschleppt, wo sie jetzt
eine ernste Plage geworden ist. Seit den 80er Jahren des vergangenen
Jahrhunderts wurde sie auf der Insel Madeira bekannt, dann in Lissabon
und Porto. Mit Vorliebe hielt sie sich in menschlichen Wohnungen auf,
wo sie alles Genießbare vertilgte oder zerstörte. Gegen andere Arten
ist diese kleine Ameise unduldsam, sie vertrieb die Hausameise Pher-
dole megacephala. 1920 trat sie in Süd-Frankreich, auf Schiffen einge-
schleppt, in gewaltiger Menge auf, sie unterminiert die Kulturen, ver-
Referate. 275
zehrt Feldfrüchte und Konfitünorräte, vernichtet Bienenstöcke und
belästigt Hühner. Auf 16 ha Feld bei Cannes wurden alle Pflanzungen
zerstört. Sie geht über Wasserläufe hinweg, urchquert das Petrol,
übersteigt die Klebbande auf den Leichen der vordersten Kolonnen.
Alle Maßnahmen gegen das weitere Vordringen des gefährlichen Schäd-
lings waren bis jetzt wirkungslos. Matcuschek, Wien.
Marchal, P. et Poutiers, N. Sur la presence, en France, du formicide
nuisible Iridomyrmex humilis. (Über das Vorkommen der
Ameise I. h. in Frankreich). Comptes rend. d. se. Acad.
d’Agric. de France. Bd. 6, 1920. 8. 315. (Nach Bull. mens. d.
Renseign. agric. 1920. S. 892).
Bei Toulon und noch mehr bei Cannes ist die sogenannte argen-
tinische Ameise in erheblicher Ausdehnung aufgetreten; ihr Aussehen,
die Lebensweise und die in andern Ländern gegen sie angewandten
Bekämpfungsmaßregeln werden besprochen. Ra:
Gollinge, W. E. Untersuchungen über die Ernährung wilder Vögel.
Journ. of the Board of Agric. Bd. 25. 1918/19. S. 668—691,
1444— 1462. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1920. S, 594).
Die in England ausgeführten Untersuchungen des Magen- und Kropf-
inhaltes bezogen sich auf 17 Vogelarten in 4468 ausgewachsenen und 761
jungen Exemplaren und wurden nach der einzig zuverlässigen gewichts-
analytischen Methode durchgeführt. Danach sind der Haussperling
(Passer domesticus) und die Ringeltaube (Columba palumbus) absolut
schädlich und müssen bekämpft werden; die Saatkrähe (Corvus frugi-
legus) und der Sperber (Aceipiter nisus) sind in zu großer Zahl vorhanden
und deshalb schädlich; die Misteldrossel (Turdus viscivorus) ist örtlich
zu zahlreich; Lerche (Alauda arvensis), Grünspecht (Gecinus viridis),
Turmfalk (Falco tinnunculus) und Kibitz (Vanellus vulgaris) sind her-
vorragend nützlich und zu schützen. Ebenso nützlich sind Dohle (Cor-
vus monedula), Goldammer (Emberiza ceitrinella), Kohlmeise (Parus
maior ssp. Newtoni), Blaumeise (Parus caeruleus ssp. obscurus), Sing-
drossel (Turdus musicus) und Wacholderdrossel (Turdus pilaris). Trotz
der Schäden, die er verursacht, sollte der Fink (Fringilla coelebs) nicht
beeinträchtigt werden. Der Star (Sturnus vulgaris) ist in zu großer
Zahl vorhanden, sodaß sein Schaden den Nutzen überwiegt. OÖ. K.
Collinge, W. E, Beobachtungen über die Nahrung des Ziegenmelkers
(Gaprimulgus europaeus) in England. Journ. Min. of Agric. Bd. 26.
London 1920.. S. 992—995. (Nach Bull. mens. d. Renseign.
48710. 1920,°8...893).
IV
|
[or]
Referate.
Untersuchungen des Mageninhaltes von 62 Exemplaren des genann-
ten Vogels zeigten, daß er (Mai bis September) von Insekten lebt.
Die Mageninhalte bestanden zu 88 % aus landwirtschaftlich schädlichen
und zu 12% aus indifferenten Insekten. Wegen seiner Nützlichkeit
ist deshalb der Vogel gesetzlich zu schützen. BR:
Sciaceca, N. In der Ackerbohne schmarotzende Larven. La Propaganda
Agricola. 2. Ser. Jg. 12. Bari 1920. 8. 126—128. (Nach Bull.
mens. d. Renseign. agrıc. 1920. S. 1026.)
Bei Bari, sowie schon früher bei Cassino und auf Sizilien wurde der
Befall von Ackerbohnen-Orobanchen (Orobanche eruenta Forsk.) durch
weiße, fußlose, 5—8 mm lange Larven beobachtet, welche von der Basis
des Stengels nach aufwärts bis in die Blüten Gänge bohrten und den
Schmarotzer zum Absterben brachten. KO BBE AS:
Kobel, F. Das Problem der Wirtswahl bei den parasitischen Pilzen Mitt.
d. Naturf.-Ges. in Bern. 9. Febr. 1920.
Dem Verf. scheint die Hauptbedeutung für die Wahl von Wirt-
pflanzen durch parasitische Pilze den Eiweißstoften zuzukommen,
deren es eine unübersehbare Mannigfaltigkeit gibt. Serodiagnostische
Untersuchungen werden vielleicht zur Lösung dieser Frage beitragen
können. D#K:
Clinton, George P. New or unusual Plant Injuries and Diseases found
in Connecticut, 1916—1919. (Neue oder ungewöhnliche
Schäden und Krankheiten an Pflanzen in Connec-
ticut 1916—1919 gefunden). The Connecticut Agric. Exp.
Stat. New Haven, Conn. Bull. 222. S. 397—482. Tat. 33-56.
Der Bericht zählt in alphabetischer Reihenfolge der Wirtpflanzen
die vom Verf. für, bemerkenswert gehaltenen Pflanzenkrankheiten und
Schädigungen mit Ausnahme der Insektenbeschädigungen auf, knüpft
daran längere oder kürzere Erörterungen und gibt zahlreiche Abbil-
dungen von den beobachteten Erscheinungen. Als beachtenswert
seien genannt:
Mais: Anthrakose der Blätter durch Oolletotrichum graminicolum Wilson ;
Wurzelfäule durch Phytophthora cactorum Schroet.; durchsichtige
Flecken auf den Blättern. |
Bohne (Phaseolus vulgaris): Bakterien-Welkekrankheit.
Erbse (Pisum sativum): Wurzelfäule durch Phytophthora cactorum
Schroet. und Fusarıum sp.
Referate. IR.
Kartoffel: Schwarze Herzen, Hohlheit, netzige Nekrose und Rauhschalig-
keit der Knollen; Kräuselkrankheit; Blattrollkrankheit: Mosaik-
krankheit; Fadentriebe;: Durchwachsen der Wurzelstöcke durch
die Knollen.
Apfelbaum: Bakterienflecke der Früchte; Weichfäule der Fiüchte durch
Phytophthora cactorum Schroet.; Rindenkrebs durch Myzosporium
corticolum Edg.; Zweigmißbildung und Krongallen durch Pseudo-
monas tumefactens Stev.; Kernfäule durch Polyporus admirabilis
Pk. und P. und durch P. galactinus Berk.
Birnbaum: Weichfäule der Früchte durch Phytophihora cactorum Schroet. :
Frostknoten der Zweige.
Pirus americana: Blattrost durch Roestelia cornuta Fr.
Ptirsich: Krebs durch Valsa leucostoma Fr.
Weinstock: Traubenfäule durch Pythium hydnosporum Schroet.
Stachelbeere und Johannisbeere: Blasenrost durch Oronartium ribicola
Fisch.
kibes nıgrum: Blattflecken durch Septoria ribis Desm.; Rost durch
Aecidium grossulariae Schum.
Rıbes odoratum: Anthrakose der Früchte durch Glomerella eingulata Sp.
und v. Schr.; Blasenrost durch Cronartium ribicola. Fisch.
Himbeere (Rubus-Arten): Gelbrost durch Gymnoconia. interstitialis Lag.
Brombeeren (Rubus-Arten): Gelbrost durch (aeoma nitens Schw.
Gurke und Melone: Eckige Blattfleeken durch Bacterium lacrimans
Sm. u. Bryan.
Spargel: Anthrakose der Stengel durch Colletotrichum sp.
Kohl (Brassica oleracea): Schwarzbeinigkeit durch Phoma lingam Desm.
Chinesischer Kohl (Brassica pekinensis): Blattdürre durch Alternaria
brassicae var. macrospora NSacc.; Blattflecken durch Oercosporella
albo-maculans Saecc.; Weichfäule durch Baeillus carotovorus ‚Jones.
Spinat: Umfallen der Keimpflanzen durch Pythium de Baryanum Hesse.
Möhre (Daucus carota): Rübenfäule durch Selerotinia Libertiana Fekl.
Sellerie (Apium graveolens): Wurzelfäule durch Pythium de Baryanım
Hesse; Runzelung der Blätter.
Zwiebel (Allyum cepa): Gelbfüßigkeit durch Fusarium sp. und Bakterien ;
Weißringigkeit; verschiedene Mißbildungen.
Tabak: Weichfäule durch Bacillus carotovorus Jones; Rote Wurzelfäule.
Kiefer (Pinus-Arten): Schwarzfäule der Blätter durch Sphaeropsis
malorum Berk.; Hexenbesen: Gelbfleckigkeit der Zweige.
Douglasfichte (Pıcea mucronata): Grauer Schimmel der jungen Triebe
durch Botrylıs cınerea Pers.
Eichen (Quercus-Arten): Rotfäule durch Gephalothecium roseum Uda.;
Weißfäule durch Fomes igniarius Gill. und F. Ewerhartii Sp. u.
v. Schr.
278 Referate.
Juglans cinerea: Spitzendürre durch Melanconvum oblongum Berk.
Hickory (Carya-Arten): Fomes connatus Gill.; Hexenbesen.
Ahorn (Acer-Arten): Fomes connatus Gill.
Pappel (Populus-Aıten): Krebs durch Dotichiza populea Sacc. u. Briand.
Roßkastanie (Aesculus hippocastanum): Blatt-Anthrakose durch @lo-
merella cingulata Sp. u. v. Schr.
Weiß-Esche (Fraxinus amerrcana): Blatt-Anthrakose durch Gloeosporium
aridum Ell. u. Holw.; Rost durch Aecidium fraxini Schw.
Lonicera japonica var. Halliana: Kıongallen durch Pseudomonas tume-
faciens Stev.
Tulpen: Weißfleckigkeit der Blütenblätter.
Lathyrus odoratus: Wurzelfäule durch Phytophthora cactorum Schroet.
und Fusarium Sp. | OR
Paine, 8. G. und Bewley, W. F. Bacillus lathyri (?) als Schädling der
Tomaten in England. Journ. of Min. of Agric. Bd. 26. London
1920. S. 998—1000. (Nach Bull. mens. d, Renseign. agric.
1920. S. 889). |
Die sog. Streifenkrankheit der Tomaten richtet in England bisweilen
erheblichen Schaden an, indem sie junge und erwachsene Pflanzen,
hauptsächlich in Treibhäusern, befällt. Ihr Hauptmerkmal ist das Auf-
treten von braunen, getrennten oder zusammenfließenden Streifen
auf den Stengeln, braunen Flecken auf den schließlich sich verkrümmen-
den Blättern und unregelmäßigen, eingesunkenen, hell oder dunkel-
braunen Flecken auf den Früchten. Gewöhnlich werden die Pflanzen
unterirdisch befallen und der die Krankheit hervorrufende Organismus
durch saugende Insekten übertragen; doch können auch oberirdische
Organe durch solche Insekten oder durch Schneiden mit einem. infi-
zierten Messer angesteckt werden. Als Erreger der Krankheit wurde
ein Spaltpilz aufgefunden, der dem Baeillus lathyrı Manns und Taubenh.
sehr nahe verwandt oder gleich ist. Verschiedene Sorten sind von un-
gleicher Anfälligkeit. Überfluß an Stickstoff und Mangel an Kalium
setzen die Widerstandsfähigkeit herab. Zur Bekämpfung der Krank-
heit verwende man keine Samen von. kranken Pflanzen, sterilisiere den
Boden der Saatbeete durch Hitze, vermeide eine Ansteckung beim Be-
schneiden und kräftige die Pflanzen durch gute Pflege. Or
Artschwager, Ernst F. Pathological Anatomy of Potato Blackleg. (Pa-
thologische Anatomie d. Kartoffel-Schwarzbeinig-
keit). Journ. agric. Research. Vol. 20, 1920. S. 325—330. 2 Tat.
An Schwarzbeinigkeit erkrankte Kartoffelpflanzen zeigen eine Ver-
mehrung von: stark verholzten Gefäßbündelelementen und die Um-
Referate. 279
bildung eines Teiles oder der meisten Parenchymzellen der Rinde und
des Markes zu Sklereiden. Zugleich treten, besonders in den Blattzellen,
Proteinkristalle auf. Zu der Untersuchung wurden nur Pflanzen ver-
wendet, die in den trockenen westlichen Teilen von Colorado gewachsen
waren. OSIE:
Me Culloch, L. Weizenkrankheit durch Bacterium atrofaciens n. sp.
Jour. of agric. Research. Bd. 18, 1920. S. 543—552. 2 Tat.
(Nach Bull. mens. d, Renseign. agrie. 1920. S. 1164).
In verschiedenen Gegenden der Ver. Staaten und von Kanada
wurde eine neue Bakteriose des Weizens entdeckt, welche Spelzen und
Körner befällt. Die Spelzen zeigen meist im unteren Drittel, doch auch
in ganzer Ausdehnung, eine bräunliche bis schwarze Färbung, die sich
bisweilen auf ihre Innenseite beschränkt, und die eingeschlossenen Körner
zeigen verschiedene Grade von unvollkommener Ausbildung. An den
verfärbten Teilen findet sich in großer Menge ein Spaltpilz, der isoliert
und durch mehrfache Überimpfungen als Ursache der Eıkrankung
nachgewiesen wurde. Er erhielt den Namen Bacterium atrofaciens.
Auf junge Weizenpflanzen geimpft bringt er eine Eıkrankung der
Blätter hervor. 91:%
De aardappelwratziekte in Nederland. (Die Kartoffelkrebskrank-
heit in Holland.) Verslagen en mededeelingen van den Phy-
topathologischen Dienst te Wageningen Nr. 16. Wageningen
1920. 5 Taf.
Aus der mit guten Originalabbildungen versehenen Abhandlung
über den Kartoffelkrebs sei erwähnt, daß die Krankheit in Holland
zum ersten Mal im Herbst 1915 in Winschoten (in der Nähe deı Ost-
grenze von Holland) entdeckt wurde, doch war sie dort bereits seit min-
destens 8 Jahren vorhanden. Bei weiterem Nachforschen fand sich
der Kartoffelkrebs 1916 und 1917 noch in 3 benachbarten, von Win-
schoten höchstens 9 km entfernten Orten und 1918 auch ın größerer
Entfernung bei Emmen, ebenfalls an der Ostgrenze. Über die Ein-
schleppung konnte nichts mehr festgestellt werden. RO
Jones, Fred Ruel, and Drechsler, Charles. Crownwart of Alfalfa caused
by Urophlyctis aifalfae.e (Wurzelkrebs der Luzerne, ver-
ursacht durch U. a.). Journ. of agric. Research. Vol. 20.
1920. S. 295 —323. 10 Taf.
Die Krankheit entsteht durch die Ansteckung ganz junger Knospen,
deren Blattorgane sich zu Abnormitäten umbilden, ohne die ausgebil-
deten Gewebe der Wurzel oder des Stengels in Mitleidenschaft zu ziehen.
280 Referate.
Die Ansteckung findet nur im zeitigen Frühjahr statt und ist in Nord-
kalıfornien Ende März oder Anfang April leicht zu erkennen. In be-'
wässerten oder reich gedüngten Gegenden erreichen die meisten Gallen
zeitig im Sommer die Höhe ihrer Entwicklung und verfallen dann rasch,
während einige wenige bis zum nächsten Frühjahr erhalten bleiben.
Die reichliche Entwicklung der Krankheit in den Gegenden, wo sie jetzt
vorkommt, hängt offenbar mit der übermäßigen Düngung zu der Zeit,
wo die Ansteckung stattfindet, zusammen; deshalb wird man zur Be-
kämpfung zu dieser Zeit Kopfdüngung nach Möglichkeit zu vermeiden
haben.
Von großem Interesse sind die Untersuchungen der Verf. über die
Entwicklungsweise von Urophlyetis alfalfae. Der Thallus des Pilzes
zeigt zweierlei Bestandteile, kreiselförmige Zellen und Dauersporen.
In den ersteren, welche die unmittelbare Entwicklung des Pilzes dar-
stellen, ist eine Anzahl von Scheidewänden vorhanden, welche einkernige
peripherische Segmente von einer vielkernigen Zentralmasse abtrennen.
Von jedem der Segmente entwickelt sich eine Hyphe von beschränktem
Wachstum, und diese bringt den Kern in ihr anschwellendes Ende, welches
eine neue kreiselförmige Zelle zweiter Folge darstellt. Bei voller Aus-
bildung tragen- die Kreiselzellen an ihrem Gipfel ein verzweigtes Hau-
storium, dessen kurzer Achsenteil an seiner Spitze in eine kugelige
Enderweiterung ausproßt, und in diese wandert die vielkernige sporo-
gene Protoplasmamasse, um die Dauerspore herverzubringen. Letztere
ist durch 9— 15 verzweigte, in einer Zone zwischen Äquator und distalem
Pol angeordnete Haustorien gekennzeichnet. Die Auflösung der zarteren
Zellwändc in der Nähe der jungen Kreiselzellen führt zur Ausbildung
von Höhlungen im hypertrophierten Gewebe, in denen die Dauersporen
schließlich enthalten sind. OR;
Gardner, M. Peronospora parasitica auf Kohlrüben. Phytopathology.
Bd. 10, 1920. 8. 321—322. (Nach Bull. mens. d. Renseign.
agric. 1920. S. 1167).
Auf eingeernteten und zum Verkauf gebrachten Kohlrüben (Dras-
sica rapa) in Lafayette (Indiana) fanden sich vom Wurzelhals ausgehende
hellbraune bis ganz schwarze Verfärbungen des Fleisches, die sich als
verursacht durch Peronospora parasitica herausstellten. Durch Über-
tragung der Konidien ließen sich junge Pflänzchen von B. rapa, aber
nicht von B. cam pestris var. napobrassica und Cheiranthus cheiri (? ra-
venelle) anstecken. ©. :K.
Peyronel, B. Blepharospora terrestris auf weißen Lupinen schmarotzend.
Rendic. sed. R. Accad. dei Lincei. Cl. di scı. fis,, mat. e nat.
Bd. 29, 1920. 8. 194197. . (Nach Bull. mens. ’d. Benseien:
agrıc. 1920. S. 1167).
Referate. 2s1
Junge Pflanzen von Lupinus albus wurden in der Gegend des Sees
Regillus von einer Wurzelfäule befallen, die von der bisher aus Florida
bekannten Phytophthora terrestris Sherb. herrührte. Verf. stellt den
Pilz aber in die Gattung Blepharospora. RE
Thomas, €. €. Ustilago coicis in den Ver. Staaten. Phythopathology.
Bd. 10, 1920. 8. 331—333. . (Nach Bull. mens. d.. Renseign.
agric. 1920. S. 1169).
Der genannte Brandpilz wurde an einer Pflanze von Coix lacrima
Jobi, die aus Samen von Mindanao erzogen war, beobachtet als erstes
Vorkommen in den Ver. Staaten. VER
Dana. B. F. und Zundel, G. L. Sphacelotheca Reiliana auf Mais.
Phytopathology. Bd. 10, 1920. S.328—330. (Nach Bull. mens. d.
Renseign. agric. 1920. S. 1166).
Im Staate Washington wurde 1919 der genannte Brandpilz zum
ersten Mal auf Mais beobachtet, wo er die Sorte „Thaylers yellow dent‘
bis zu 40 % der Pflanzen befiel. Er ergriff Kolben und männliche
Blütenstände, nicht selten an derselben Pflanze beide, doch auch nur
einen von beiden. OR
Tubeuf, C. von. Züchtung brandfester Weizen. Naturw. Zeitschr. f.
Forst- und Landwirtsch. 18. Jg. 1920. S. 290— 311.
Dureh die Untersuchungen von Tubeufs, Kirchners und Heckes
ist der Nachweis geliefert worden, daß es brandempfängliche und brand-
feste Weizensorten gibt. Obgleich Verfasser schon vor langer Zeit darauf
hingewiesen hat, von welcher Wichtigkeit es ist, aus weniger brand-
empfänglichen Sorten brandfeste Linien herauszuzüchten, ist dieser
Weg zu einer erfolgreichen Bekämpfung des Weizensteinbrandes bis
jetzt nicht beschritten worden, sondern man eibt sich allgemein mit
der Beizung des Saatgutes zufrieden. Seit 1910 hat aber Verf. diese
Arbeit selbst in Angriff genommen und, nachdem sich Dividenden-
Winterweizen als aussichtslos erwiesen hatte, aus bayerischem Land-
weizen durch Massenauslese und darauf folgende Individualauslese
eine weißährige, brandfeste Linie gezüchtet. Die Versuche wurden
in Weihenstephan ausgeführt, durch Kontrollversuche im forstlichen
Versuchsgarten zu Grafrath bei München und zum Teil auch in Füßen
bestätigt, und die gewonnene Sorte wird nun, nachdem die Untersuch-
ungen i. .J. 1920 abgeschlossen worden sind, von anderer Seite verwertet
und weitergezüchtet werden. AREHN.
982 Referate.
Fischer, Ed. Zwei gramineenbewohnende Puceinien. Sitzungsber. Bern
Bot. Ges. 11. Okt. 1920.
Vorläufige Veröffentlicbung von Puceinia distichophylli auf Tri-
setum distichophyllum im Saastal, und P. arrhenathericola auf Arrhena-
therum elatius in Bern. O.K.
Fischer, Ed. Mykologische Beiträge 18—20. Mitt. d. Naturf. Ges. in
Bern aus dem Jahre 1920. Bern 1920. S. 137—155.
Der 20. Beitrag behandelt die Heterözie von zwei auf Polygonum
alpinum wohnenden Puceinien und stellt durch Kulturversuche fest,
daß P. nitidula Tranzschel ihre Äzidien, wie schon bekannt war, auf
Heracleum-Arten und außerdem vielleicht auch auf Carum carvı bildet;
dagegen P. polyoni alpıni auf EREeIORN yllum silvestre und vielleicht
auch auf Carum carvi. 0.
Kunkel, L. 0. Further Data on the Orange-Rusts of Rubus. (Weitere
AngabenüberdieorangefarbenenRostevonRubus).
Journ. of agric. Research. Vol. 19. 1920, S. 501—512. 4 Taf.
Der Verfasser hatte früher (vgl. diese Zeitschr. Bd. 30, 1920, S. 28)
die Ansicht begründet, daß auf den nordamerikanischen Rubus-Arten
zwei verschiedene orangefarbige Rostarten vorkämen, die sich im Aus-
sehen kaum von einander unterscheiden, nämlich Gymnoconia inter-
stitialis Lag. auf den Fimbeerartigen und Caeoma interstitiale Schw.
auf den brombeerartigen Rubus. Ihre Aecjdien ((aeoma) unterscheiden
sich durch die Keimungsweise ihrer Sporen, die im ersteren Falle ein-
fache direkte Keimschläuche, im zweiten Promycelien mit Sporidien
hervorbringen. Durch weitere Untersuchungen werden die Einwürfe
Atkinsons widerlegt, der die verschiedene Keimungsweise auf Tem-
peratureinflüsse zurückführen will und alle auf Rubus vorkommenden
Orangeroste für dieselbe Art erklärt.
In der Umgebung von Washington wachsen beide Formen durch-
einander, aber Tleleutospoern (Gymnoconia) werden nur auf Himbeeren,
niemals auf Brombeeren gefunden. Bei verschiedenen Temperaturen
zwischen 0 und 30° keimen beiderlei Aecidiosporen (Caeoma) gleich-
mäßig gut, aber die des Himbeerrostes immer mit Keimschläuchen, die
des Brombeerrostes immer mit Promycelien. Auch ist in den beiderlei
Sporenlagern im frischen Zustand ein geringer Farbenunterschied vor-
handen: der Himbeerrost ist xanthingelb, der Brombeerrost cadmium-
orange. Im großen Durchschnitt genommen sind die Sporen des Him-
beerrostes etwas kleiner, eckiger und länglicher als die des Brombeer-
rostes. Schließlich wird auseinandergesetzt, weshalb man die Form
mit direkter Keimung für ursprünglicher ansehen muß als die mit
Promycelkeimung. O.K.
Referate. 283
Arthur, J. 6. Zwei gefährliche Roste, welche die Vereinigten Staaten
bedrohen. Science. N. Ser. Bd. 51. Lancaster, Pa. 1920.
S. 246—247. (Nach Bull. mens. d. Reinseign. agric. 1920. S. 1023).
Verf. lenkt die Aufmerksamkeit auf Uredo arachidis, der in Süd-
amerika weit verbreitet ist und einen gefährlichen Rost auf Arachis
hypogaea hervorruft; ferner auf Puccimia Pittieriana, den Erreger
einer Rostkrankheit der Kartoffeln und Tomaten auf Costa-Rica und
in Equador. OR:
Waterhouse, W. L, Wichtigkeit des verwilderten Weizens für die Aus-
breitung des Rostes in Australien. Agric. Gaz. of New-South-
Wales. Bd. 31, 1920. S. 165—166. (Nach Bull. mens. de Rens-
eign. agric. 1920. S. 1165).
Es werden Beobachtungen angeführt und besprochen, aus denen
hervorgeht, daß in Neusüdwales der verwilderte Weizen sehr zur Aus-
breitung von Puccinia Iriticina und P. graminis durch Uredosporen
beiträgt. OR:
Schoevers, T. A. C., van der Lek, H. A. A. en van Poeteren, N. De
loodglansziekte onzer ooftboomen. (Die Milchglanzkrank-
heit unserer Obstbäume.) Verslagen en mededeelingen
van den Phytopathologischen Dienst te Wageningen. Nr. 10.
Wageningen 1920. 2 Taf.
Beschreibung der Milchglanzkrankheit, die außer an Obstbäumen
auch an Johannisbeere, Stachelbeere, Roßkastanie, Platane, Esche,
Buche, Birke, Syringe, Rosen, Prunus triloba, laurocerasus und lusi-
tanıca, Goldregen, Philadelphus, Spiraea, Cercis beobachtet wurde:
Beschreibung des die Krankheit verursachenden Pilzes Stereum pur-
pureum, und Angabe der Bekämpfungsmaßregeln. Diese bestehen
im Aufsuchen kranker Bäumchen in den Baumschulen, Verhinderung
ihre: Verkaufes, Vorsicht mit der Unterlage für Veredelungen, baldigem
Verbrennen erkrankter Stämme oder Äste und Aufsuchen und Ver-
nichten der Fruchtträger des Stereum im Freien, in Wäldern, Parks
‚und dergl. OFR.
Puttemans, A. Sur la presence de l’Oidium du chene au Bresil. (Über
das Auftreten des Eichen-Oidium in Brasilien.) Bull.
Soc. pathol. veget. de France. 1920. Bd. 7, S. 37—40. (Nach
Bull. mens. d. Renseign. agric. 1920. S. 1171.)
Im Oktober 1912 wurde das Eichen-Oidium in S. Paolo und Cam-
pinas auf Quercus pedunculata Ehrh., im April 1913 im Staate Rio de
Janeiro auf Qu. palustris Dur. beobachtet. Zweifellos liegt eine Ein-
schleppung aus Europa vor, vermutlich über Madera durch Schnell-
dampfer, auf denen sich keimfähige Konidien erhielten. SIR:
284 Referate.
Nowell, W. Rosellinia pepo, dem Kakaobaum auf der Insel Trinidad
schädlich. Bull. Dep. of Agrie., Trinidad and Tabago. Bd, 18,
1920. 8. 178—199. 5 Fig. (Nach Bull. mens. d. Renseign,
agric. 1920. 8. 1024).
Auf den Kleinen Antillen treten mehrere ZRosellinia-Arten als
Erreger charakteristischeı Wurzelerkrankungen an kultivierten und halb-
kultivierten Pflanzen der verschiedensten Art auf. Besonders geschädigt
werden der Kakaobaum (auf allen Inseln), der Kaffeebaum (auf Guade-
loupe und Martinique), Cirus auwantifolia (auf den neuen Rodungen
von Domingo) und Maranta arundınacea (im Innern von St. Vincent).
Die Krankheit des Rakaobaumes wird in der Regel durch Rosellinia
pepo heıvorgerufen und durch die Wurzeln absterbender Schattenbäume,
wie Artocarpus incisa, Persea gratissima und Inga-Arten übertragen.
Im besonderen auf Trinidad wurde Rosellinia pepo festgestellt, während
Kaffeebaum und Ctrus aurantifolia durch diese Art und R. bunodes
befallen werden. In den neuen Rodungen gehen die ersten Fälle gewöhn-
lich von stehen gelassenen Stümpfen aus und verbreiten sich von Baum
zu Baum längs der Wurzeln oder an der an sich zersetzenden vege-
tabilischen Stoffen reichen Bodenoberfläche. Ein befallener Baum kann
allmählich durch fortschreitende Erkrankung. der Wurzeln oder rasch
infolge der Zerstörung der Rinde am Wurzelhals absterben. Der Pilz
drinst in Rinde und Holz ein, und seine Konidien erscheinen jeweils
sehr schnell, wenn das Myzel nach außen hervortritt. Später, und bei
R. pepo langsam, bilden sich die Perithezien. Um der Krankheit vorzu-
beugen, müssen die Bäume, Baumstümpfe, der Boden usw. der Luft
und der Sonne ausgesetzt werden; befallene Bäume sind zu verbrennen,
ihre Wurzeln auszureißen und zu verbrennen, der Boden zu kalken
und deı Einwirkung der Luft auszusetzen, gesunde Baume von den
kranken durch Gräben zu: isolieren. OR
Kirby, R. S. and Thomas, H. E. The Take-all Disease of Wheat in
New-York State. (Die Fußkrankheit des Weizens im
Staate New-York). Science, N.S. Bd. 52. 1920. S. 368—369.
Im Juli 1920 wurde in East Rochester, N. Y., zum ersten Mal
für Amerika mit Sicherheit Ophiobolus graminis Sacc. nachgewiesen,
der auf einem kleinen Fleck an rotem Winterweizen eine Fußkrankheit
hervorbrachte. OR,
Müller, H. G. und Molz, E. Weitere dreijährige Versuche zur Bekämp-
fung der durch Pleospora trichostoma (— Helminthosporium gramineum)
hervorgerufenen Streifenkrankheit der Gerstee Fühlings landw.
Zeitung. 69. Jg. 1920. S. 321—331.
Referate. 385
Die Streifenkrankheit der Gerste greift immer weiter um sich, und
in der Provinz Sachsen waren in den letzten Jahren Fälle, in denen die
Ernteverluste über 50 %, hinausgingen, ziemlich häufig. Die Ergebnisse
ihrer Versuche zur Bekämpfung der Krankbeit durch Beizung des Saat-
gutes werden von den Verfassern folgendermaßen zusammengefaßt:
1. Bedingt brauchbar sind Corbin und Uspulun (mit 17,5 % Queck-
silbergehalt), die geeignet sind, bei mäßigem Befall die Krankheit nieder-
zuhalten. Bei starkem Befall scheint nur das neue Präparat der Saccharin-
fabrik A.G. in Magdeburg-Südost, das vorläufig die Bezeichnung Ko. 6
trägt, ausreichende Wirkung zu besitzen, um die Streifenkrankheit
restlos zu beseitigen. Der Ernteertrag wurde durch die drei Präparate
erhöht. Ko. 6 steigerte nicht nur die Körnerernte, sondern auch ganz
erheblich den Strohertrag.
2. Kupfervitriol, nach dem Kühnschen Verfahren angewandt,
war auch bei starkem Befall ziemlich (nicht restlos) wirksam, schädigte
aber nachhaltig den Feldauflauf; nach dem Benetzungsverfahren
(1%ig) angewandt, war es von unbefriedigender Wirkung.
2. Unbrauchbar zur Bekämpfung der Streifenkrankheit der Gerste
sind: Formaldehyd, Fusariol und Sublimoform. OR;
Fitzpatriek, Harry Morton. Monograph of the Coryneliaceae. (Mon o-
graphie der Coryneliaceen).: Mycologia. Vol. 12, 1920.
Nr, 4—5. 7 Taf.
Die Coryneliaceen sind eine vorzugsweise in den Tropen und Sub-
tropen einheimische, fast ausschließlich parasitisch lebende Ascomyceten-
familie aus der Gruppe der Sphaeriales, ‚die bisher nur unvollkommen
bekannt war. In der vorliegenden Monographie wird eine allgemeine
Charakteristik der Familie und ihrer Verwandtschaftsbeziehungen,
sodann eine eingehende Beschreibung der Gattungen und Arten gegeben,
von denen die meisten auf Podocarpus-Arten schmarotzen. Es werden
4 Gattungen unterschieden: Caliciopsis mit 3 Arten, Sorcia Giesenh.
mit 1 Art, Tripospora Sacc. mit 1 Art, und Corynelia Fr. mit 9 Arten,
von denen 5 neu aufgestellt werden. Die Arten sind abgebildet, die
Diagnosen in englischer Sprache abgefaßt. 05.K,
Jagger, Ivan C. Sclerotinia minor n. sp., the Cause of a Decay of
Lettuce, Celery and other Crops. (S. m., die Ursache des Ab-
sterbens von Salat, Sellerie u. a. Nutzpflanzen).
Journ. of agric. Research. Vol. 20, 1920. S. 331—333. 1 Tat.
Der genannte Pilz ist schon seit 1900 bekannt, wurde aber von
der ähnlichen Sclerotinia Libertiana Fuck. nicht unterschieden. Fs
286 Referate.
wird eine englische Diagnose der neu aufgestellten Art gegeben. Bekannt
ist ihr Vorkommen in Massachusetts, New- York, Pennsylvania und Flo-
rida. OÖ. K.
Lindfors, Thore. Studier över fusarioser. I. Snömöge) och sträfusarios
tvenne för var sädesodling betydelsfulla sjukdomar. (Studien
über Fusariosen. I. Schneeschimmel und Halm-
fusariose, zwei für unsern Getreidebau wichtige
Krankheiten). Medd. Nr. 203 fran Öentralanst. f. försöksväs.
pa jordbruksomr. Bot. avdel. Nr. 19. Linköping }920.
Die Abhandlung enthält eine sorgfältige Darstellung der beiden
genannten Krankheiten auf Grund der kritisch besprochenen Literatur
und eigner ausgedeknter Untersuchungen des Verfassers. Auf diese
letzteren soll hier näher eingegangen werden.
I. Schneeschimmel. Der diese Krankheit hervorrufende Pilz
ist in fast allen Fällen Fusarium minimum Wollenw. mit der Schlauch-
frucht Calonectria graminicola Wollenw. Auch in Schweden wurde
dieser Pilz in Hunderten von Fällen festgestellt, und nur in geringem
Umfange trat F. culmorum auf, vielleicht auch noch andere Arten. Der
Pilzangriff auf die Wintersaat des Roggens wird begünstigt, wenn vor
Anfang der Winterruhe Schneefall eintritt; alsdann bilden sich durch die
Atmungswärme der Pflanzen Hohlräume zwischen Boden und Schnee-
decke, durch die Luftfeuchtigkeit und den Mangel an Luftwechsel und
Licht werden die Pflanzen geschwächt, der Pilz aber gekräftigt. Ähnlich
wirkt im Frühjahr langes Liegerbleiben des Schnees an gewissen Stellen.
Das Alter des Saatgutes spielt keine Rolle, sondern nur der Grad seınes
Befalles mit Fusareum. In der Frage, ob die Ansteckung der jungen
Saat vom Saatgut oder vom Boden ausgehe, stellt sich der Verfasser
auf den Standpunkt von Hiltner und Ihßen, wonach der Einfluß
der Saatgutinfektion erwiesen ist. Im gut bearbeiteten Boden dürtte
sich der Pilz nicht lange erhalten können, und aus keiner der untersuchten
Bodenproben konnte bisher Fusarıum minimum gezüchtet werden.
Dagegen entsprach bei den 4 Jahre hindurch angestellten Versuchen
im wesentlichen der Grad des Befalles mit Schneeschimmel demjenigen
der Fusarium-Infektion des Saatgutes. Allerdings kann der Pilz auch
bei geringem Befall des Saatgutes gefährlich werden, wenn seine Ent-
wieklung durch äußere Verhältnisse ungewöhnlich begünstigt wird,
Unter den Getreiden wird Winterroggen oft sehr stark geschädigt,
Winterweizen ganz selten befallen; eine verschiedene Anfälligkeit der
geprüften Roggensorten trat nicht hervor.
Unter den Bekämpfungsmitteln spielt die Beizung des Saatgutes
weitaus die wichtigste Rolle. Von den bisher empfohlenen Beizmitteln
haben sich unzweifelhaft die quecksilberhaltigen, Sublimat und Uspulun,
Referate. 287
am besten bewährt; wegen ihrer Giftigkeit ist aber ihre Anwendung
(in Schweden) mit Schwierigkeiten verbunden. Chinosol scheidet wegen
seiner Unwirksemkeit, die Warmwasserbehandlung wegen ihrer Un-
handlichkeit aus. Weiter zu prüfen waren noch Formalin und Kupfer-
vitrıol. Außer den genannten 4 wirksamen Beizmitteln erstreckten ich
die Versuche des Verfassers im Laboraterium und im freien Felde noch
auf Eisenvitriol, Kaliumpeımanganat und Chlorkalk. Sie ergaben für
Roggen folgendes: Formalin- und Kupfervitriolbeize wirkten bei ver-
schiedenen Roggensorten sehr verschieden; Formalin setzte meistens
die Keimfähigkeit bedeutend herab, Kupfervitriol weniger. Sablimat
und Uspulun verringerten nie die Keimfähigkeit und erhöhten oft die
Triebkraft. Kaliumpeımanganat war nicht schädlich, Chlorkalk erst
bei 15 Minuten langer Einwirkung. In den Feldversuchen bestätigte
sich die ungünstige Wirkung des Formalins, auch Chlorkalk und Kupfer-
vitriol drückten die Zahl der sich entwickelnden Pflanzen herunter.
Sublimat und Uspulun zeigten sich allen anderen Beizmitteln bedeutend
überlegen, deswegen sollten in Schweden die ihrer Anwendung entgegen-
stehenden gesetzlichen Bestimmungen abgeändert weıden. Solange das
nicht der Fall ist, muß man sich mit Kupfervitriol bebelten; von For-
malin ist dagegen für die Roggenbeizung entschieden abzuraten. Beim
Beizen ist das Tauchverfahren anzuwenden, und zwar mit 0,1%igem :
Sublimat und 1%igem Kupfervitriol 15 Minuten, mit 0,25%igem Uspulun
1 Stunde. Scharfe Sortierung des Saatgutes unterstützt die Wirkung
deı Beizung, weil die kleinen verschrumpften Körner vornehmlich von
Fusarium befallen sind.
II. Halmfusariose. Mit diesem Namen bezeichnet Lindfors
die von Fusarium verursachte Form der sog. Fußkrankheiten (von ihm
Halmfäulen genannt) des Getreides, die sich im Unterschied von den
durch Ophiobolus oder Leptosphaeria erregten darin äußert, daß die für
diese bezeichnenden schwärzlichen Pilzüberzüge am Halmgrunde fehlen,
dagegen die Pflanzen oft unter Rötung des Halmes notreif werden und
häufig am Halmgrunde eine dunkle Verfärbung oder rötliche Punkte
und Polster zeigen. Die Krankheit befällt hauptsächlich Weizen und
Hafer, aber auch Roggen und Gerste. Sie wird in der überwiegenden
Mebhızahl deı Fälle, die Verf. untersuchte (in 8°— 99 %) durch Fusarinm
culmorum hervorgerufen, sonst noch durch F. rostıatum, F. metachroum,
F. subulatum und F. minimum. Der letztgenannte Pilz, der Urheber
des Schneeschimmels, kommt demnach als Erreger der Halmfusariose
kaum in Betracht. Die Untersuchungen von Saatgut und von Boden-
pıoben führten zu dem Schluß, daß man bei der Halmfusariose sowohl mit
Saatgut- wie mit Bodeninfektion zu rechnen habe, und dies wurde
auch durch Kulturversuche mit gebeiztem Saatgut in stark mit Fusarium
infiziertem Boden bestätigt. Bezüglich des Einflusses äußerer Bedin-
288 Referate:
gungen auf die Entstehung der Krankheit dürfte feststehen, und auch
die Erfahrungen des Verfassers bestätigen es wieder, daß Blachfrost
im zeitigen Frühjahr das Auftreten der Halmfusariose begünstigt. Im
übrigen aber sind die vorliegenden Angaben über den Eintluß der Witte-
rung wenig übereinstimmend. Nach den Beobachtungen von Lindfors
ist für das Zustandekommen der Ansteckung feuchtes Wetter erforder-
lich, dann aber beobachtet man schwere Erkrankungen in Schweden
gerade in trockenen Sommern, weil der Halmbefall die Leitung des Tran-
spirationswassers in der Getreidepflanze hemmt. Zum Fusarium-
Befall der Körner bedarf es wieder größerer Feuchtigkeit, wie sie außer
durch Regenwetter namentlich bei Lagerung zur Verfügung steht.
Hinsichtlich des für den Körnerbefall kritischen Zeitpunktes sprechen
die Infektionsversuche des Verf. mit Fusarium culmorum an Sommer-
weizen dafür, daß die Ansteckung hauptsächlich kurz nach deı Blüte,
nicht aber an den reifenden oder schon reifen Körnern erfolgt. Alle
Umstände, welche eine Schwächung der Getreidepflanze zur Folge
haben, sind geeignet, das Auftreten der Halmfusariose zu fördern;
Versuche des Verfassers über einen etwaigen Einfluß alkalischer oder
saurer Düngung blieben ohne Ergebnis. Bezüglich der Anfälligkeit oder
Resistenz verschiedener Getreidesorten gegenüber der Krankheit wird
°
auf die Untersuchungen von Akermann (s. diese Zeitschr. 1920,
S. 167) verwiesen.
Wenn auch der durch die Halmfusariose verursachte Schaden sich
mit dem des Schneeschimmels nicht messen kann, so ist doch ihre wirt-
schaftliche Bedeutung nicht zu unterschätzen. So kam dem Verf. ein
besonders heftiger Befall von Hafer in Södermannland zur Kenntnis,
in dem der Ernteausfall aut wenigstens Y, geschätzt werden mußte;
und bei seinen eigenen Versuchen wurden Ernteverluste bis zu 11 %,
festgestellt, die zum großen Teil auf schwächerer Ausbildung der Körner
erkrankter Pflanzen beruhten. Die Beizung des Saatgutes, die ja in
jedem Fall gegen Bıand und bei Wintergetreide auch gegen Schnee-
schimmel vorgenommen werden muß, ist kein genügender Schutz gegen
die Halmfusariose, weil hier die Ansteckung auch vom Boden aus er-
folgt. Deshalb müssen die Getreidestoppeln sogleich nach der Ernte
abgebrannt oder mit Kalk bestreut und untergepflügt werden. Dazu
kommt rationeller Fruchtwechsel, richtige Vornahme von Drainage,
Anbau und Düngung. 0a,
A.
Aaskäfer 231.
Abbevillea maschalantha
139.
Abelmoschus esculentus
Abfallen von Knospen 28.
Abfallkalk 136.
Abies 34, 149. Vgl. Tanne.
— coerulea 157.
— Engelmanni 157.
— pectinata 149. Vgl.
Edeltanne, Weißtanne
Abstoßen von Früchten
123.
Abutilon 238.
Acer 161, 172, 174, 178,
278. Vgl. Ahorn.
— campestre 162, 167,
E79, 1.00, 11052178,
179. Vgl. Feldahorn.
— dasycarpum 57, 177
179.
— macrophyllum 175.
— .negundo 165, 177.
— pennsylvanicum 177,
32878,.180.
— platanoides 115, 162,
698 21,095:..17 65.107,
178. Vgl. Spitzahorn.
— pseudoplatanus 130,
162,
ID eld,
Fl V ol,
ahorn.
— rubrum 57, 101, 175.
- saccharinum 175, 177,
178.
-- striatum 177.
Achatina fultica 206.
Ackerbohne 66, 243, 256,
268, 276. Vgl. Pferde-
bohne, Viecia faba.
Ackerbohnen-Samen-
käfer 268.
Ackermäuse 196.
Feldmaus.
Ackerschnecke 19.
Ackersenf 126. Vgl. Si-
napis arvensis.
Aconitum Clusii 208.
Adelphocoris lineolatus
98
1,09,.4118,
Berg-
Vgl.
— vandalicus 98.
Adoretus versutus
Adoxa -76.
Adoxus ebscurus 76.
- Aecidium fraxini 278,
— grossulariae 277.
231.
168,..167,1.71;
Sachreeister,
Aegopodium podagraria
41, 192.
Aeolothrips albieinetus
195.
— fasciatus 19.
Aesculus hippocastanum
206, 278. Vgl. Roß-
kastanie.
Aethusa
Agati grandiflora 130.
Agrikarbol 118.
Agriolimax agrestis 195.
Agriotes lineatus 195.
Agropyrum 272.
Agrumen 260, 261.
Agyrona 43.
calami 43.
Ahorn. 34,. 35, 84, 161;
162, .:174,0779.3779;
246, 278. Vgl. Acer.
Ahorn-Septorien 161 bis
181.
Ailantus glandulosa 208.
Akarinose 114,
Akazie 64.
Alabama argillacea 256.
Alauda arvensis 275.
Albertol 242.
Alchen 62, 63, 247.
ÄAlchenkrankheit 61, 62,
63,.241.
Alchimilla vulgaris 76.
Aleurodes cosmata 231.
Aleurodiscus neglectus
DE
Allamanda Hendersonii
209.
Allium cepa 277. . Vgl.
Zwiebel.
Alnus 134.
— glutinosa 115.
Alopecurus pratensis 69.
Alpinia 209.
Altern 211.
Alternaria 225, 249.
— brassicae 277.
Altersschwäche 28.
Alyssum 136.
Amarantus 238.
Amaryllis 155, 159.
Amaurosiphon Baudysi
156.
Amblyosporium 250.
Ambrosia trifida 106.
Ameisen 79, 199, 232,
263.
— argentinische 274,275.
Amelanchier 54, 55.
— canadensis 54,
cynapium 192. |
Amelanchier erecta 54.
| — vulgaris 54.
' Ammoniak 119.
' Ammoniumbifluorid 242.
Ammoniumsulfat 45, 126,
Dan.
Amomum 65.
Ampera intrusa 236.
Amphisphaeria deformis
12,9:
— niıtıdula 129.
Anactinothrips
guendus 64.
Anagrus armatus
— 'epos 236.
Ananas 199.
Anaphalis 219.
Anaphothrips 63.
Anaxagorea luzonensis
209.
Anchusa ofticinalis 76.
Anethum graveolens 191
Anisochera 208.
Anistomula 129.
Anomala undulata
Anthela acuta 262.
Anthomyia conformis
230.
“— rumieis 155.
Anthonomus pomorum
148. Vel. Apfelblü-
tenstecher.
— rectirostris 269.
Anthrakose 133, 210, 211,
DONAU OF ION, ELSE
Anthrazenöl 155.
Anthriscus sılvestris 192.
Anthrobotryum 129.
Antidigestionsfermente
29.
Antikörper 28, 53.
distin-
236.
272.
| Antimon BORN:
Antimonige Säure 37.
Antimonsäure 37.
Antirrhinum 60, 61.
Antitoxine 52.
Apantheles Gabrielis 239.
— glomeratus 264.
Apfel 23, 24, 55, 74, 121,
1228140, 141, 2142;
14857 198522245
228,1 230 248,
N AT
Vgl. Pirus malus.
Apfelblütenstecher 79,
148, 149.
Apfelknospenwickler 153.
Apfelmehltau 22—24,
113, 140.
290
Apfelmotte 250.
Apfelschorf 250.
Fusicladium.
Apfelwickler 157.
Aphelinus lapsiligni 260.
Aphieus punctipes 235.
Aphiden 33, '65, 116.
Aphidius ribis 66.
Aphis Bakeri 260.
evonymi 84, 244.
gossypii 254, 256.
malı 244.
malvoides 69.
rumieis 231.
Aphrophora alnı 100.
— spumaria 100.
Apiosporella caudata 41.
Apium graveolens 191,
192, 277. Vgl. Sellerie.
Aporia crataegi 244.
Aposphaeria polonica 41.
Aprikose 32, 74, 148.
Aptinothrips rufus 259.
Arabis 136.
Arachis hypogaea
232, 283.
Aralia Sieboldii 156.
Aretium lappa 41.
Ardisia compressa 219.
— fuliginosa 129.
Arion hertensis 195.
Armillaria mellea 134,210.
Arrhenatherum elatius
Vgl.
132;
282.
Arsen'36, 37, 70, 73, 149,
206.
Arsenige Säure 21, 232,
37,26B:
Arsenigsaures Natrium
37.
Arsensäure 37.
Artemisia herba alba 261.
Arthrostybdium multi-
plicatum 209.
Artischocke 256.
Artocarpus incisa 209,
284,
Arvicola arvalıs 196.
Arytera 209.
Ascaris lumbricoides 29.
Ascochyta 1, 12, 14, 15,
174.
aceris 175, 177, 179.
lethalis 15.
lyeopersici 11.
pisi 15.
-— socia 11.
Ascomycetella punctoi-
dea 43.
Aspergillus 225.
Aspidiotus destructor
232, 257.
Aspidistra 124.
Asplenium ruta muraria
208.
1
Sachregister,
Asseln 195.
Asterina diaphorella 128.
— laxiuscula 128.
Asterinella elaeagni 209.
— venusta 209.
Asterocystis radieis 133.
Asteroma reticulatum208.
Atmung 206, 207.
Atractomorpha crena-
ticeps 232.
Atraetotomus mali 248.
Atropa belladonna 215.
Aubrietia 136.
Aucuba japonica 124,
202.
Avocato-Birnbaum 211,
231. Vgl. Persea gra-
tissima.
Azalee 122.
B.
Bacillus carotovorus 277.
— cerealium 212.
— Farnetianus 135.
— hoplosternus 151.
lathyri 278.
phytophthorus 248.
Pollaei 135.
Baecterium atrofaciens
279, r
Briosianum 135.
cattleyae 135.
glyeinum 136,
Krameriani 135.
lacrımans 277.
matthiolae 44.
phaseoli 211.
pityocampae 152.
solanacearum 212.
tumefaciens 44.
Baeomyces rufus 41.
Bakterien 28, 227,
DIE
Bakteriendürre 136.
Bakterienflecken 277.
Bakteriengeschwülste 43,
212.
Bakteriose 44, 211, 212,
213,2 20.9:
Baliothrips dispar 195.
Bambusa 65, 129, 143,
208.
— gracilis 143.
— nigra 143.
Banane 159, 270.
Bandwürmer 28.
Bär, brauner 151.
Bariumkarbonat 113.
Bariummanganat* 137.
Bariumsalze 20.
Batate 260.
Bauhinia 219.
Baumschnitt 27.
Baumwolle 236, 256, 257,
258.
213.
249,
>
Baumwunden 118.
Beauveria 152.
Beerensträucher 115.
Begonia 157.
Beizen 200,
285.
Beizmittel 243.
Beka-Wurzelschutz 136.
Benincasa 253.
Benzol 36.
Berberitze 84.
Bergahorn 161, 162, 163,
172, 179,5.1.209- Vgl
Acer pseudoplatanus.
Berteroa incana 76.
Bespritzen 250.
Bestäuben 250.
Beta vulgaris 39.
Zuekerrübe.
Betula 259. Vgl. Birke.
Bibio hortulanus 261.
Bibliographie der Pflan-
zenschutzliteratur
196.
Bidens 219.
— tripartitus 31.
Biene 254.
Bignonia
131.
Billbergia nutans 124.
Biologische Reichsan-
stalt 196.
Birke 148, 266, 270,
Birkenblattroller 61.
Birnen is ran als
ee ge
L48,7198,.2025722%
233, DAS DS ONE
Vgl. Pirus commu-
nis.
Birnenrost 113.
Bittersalz 159.
Blaniulus guttulatus 159.
Blasenfüße 195.
Blasenrost 277.
Blastophagus 77.
— minor 78, 266.
— piniperda 78, 266.
Blattfallkrankheit 113.
Blatthüpfer 231.
Blattläuse 33,
ARD!
19553199; 201,
204, 247, 7263,
— schwarze 84.
Blattrollkrankheit 33, 34,
39, 40, 123, 205, 206,
DH DT.
Blattrunzelung 277.
Blattverlust 243.
Blaumeise 80, 275.
Blausäure 27, 36, 67, 80,
201,
243,
Vol.
buceinatoria
66,
197,
202,
265.
65,
116,
99." FIZ LIT DB
160, 246.
Blei 37.
!
Bleiarsenat 149, 153, 157,
DU TERDUL2:
Blepharospora terrestris
Blitophaga opaca 231.
— undulata 231.
Blumenkohl 111.
Blumenzwiebelkrank-
fi heiten 61, 62.
Blut 119.
. — getrocknetes 19, 20.
Blutegel 29.
Blütenfüllung 32.
Blutlaus: 113, 118,157.
Bodendesinfektion 38,
39745,262,.148,21:60)
BISSERL
Bodennässe 27.
Bodenpilze 38.
Böhms Pflanzenschutz-
fest 267.
Bohne 59, 156, 194, 195,
271622041247: 229,00,36,
2402 241,243, 246;
228. 255,.0260.2 272.
Vgl. Phaseolus.
Bohnenblattlaus 66.
Böorax‘ 155, 159.
Bordeauxbrühe =.
Kupferkalkbrühe.
Borkenkäfer 78, 149, 151,
265, 266.
Borrago offieinalis 76.
Bosna-Pasta 59, 113, 200.
Botrytis 60, 145, 225,
245.
— cinerea 152, 210, 227,
250, 277.
— tenella 274.
Brachypterolus 239.
Brachypterus 239.
Bracon discoideus 148.
Brand 46, 133, 201.
Brandfestigkeit 281.
Brandkrankheiten 113.
Brandpilze 29, 45.
Brandstellen 118, 121.
Brassica 260.
—- eampestris 132, 280.
— napus 243. Vgl. Raps.
— oleracea 240, 261, 277.
Vgl. Kohl.
— rapa 280. Vgl. Rübsen.
Bräune 252.
Braunfäule 133, 228.
Breite Ahre 199.
Bremia lactucae 41.
Brennessel 115, 116.
Brennesselschädlinge 115.
Brennfleckenkrankheit
59, 243.
Brevipalpus 199.
Bromazeton 202.
Brombeere 277, 282.
Bromus arvensis 46.
Sachregister.
Broomella 207.
— Lagerheimii 129.
Bruchobius laticeps 269.
Bruchus quadrimacula-
tus 268, 269.
— rufimanus 268.
Brunella grandiflora 208.
Bryophyllum calycinum
40.
Buche 34, 35, 147, 283.
Vgl. Fagus.
Buntblättrigkeit 30.
Butea frondosa 63.
Gr,
Caeoma interstitiale 282.
— nitens 277.
Caesalpinia bonduc 209.
Calamagrostis neglecta
46.
Calandra 117.
— granzria 71, 80, 246.
— oryzae 239, 246, 269.
Calcium 203.
Caliciopsis 285.
Calocoris 248,
— binotatus 98.
— bipunctatus 97, 198.
— chenopodii 98.
Calonectria 129.
— graminicola 286.
— perpusilla 130.
Calvolia 78.
Calymnia trapezina 150.
Camellia sasanqua 221.
Canarium 130.
Canna 64, 159.
Capnodiopsis 43.
— atroviridula 43.
—_.‚mirabilis 42, 43.
— punctoidea 43.
Capnodis carbonaria 265.
— tenebricosa 256.
Caprimulgus europaeus
275.
Capsella
243.
Carex 48, 49, 156.
— acuta 49.
— acutiformis 49.
— Davalliana 156.
— flacca 156.
— Goodenoughii 156.
— paniculata 49.
— paradoxa 49.
— praecox 156.
— pseudocyperus 49.
— remota 156.
— riparia 49,
— strieta 49.
Carlia 129, 130,161, 162.
Carphoborus minimus 78,
Carpinus 57.
Carpophilus 232.
Carum carvi 192, 282.
bursa pastoris
291
Carya 278,
— pecan 260, 261.
Caryophyllaceen 76.
Cassida nebulosa 231.
viridis 256.
Catacauma ocoteae 209.
— palmicola 209.
Catacaumella gouaniae
209.
Cattleya Harrisoniae 135.
— Warneri 135.
Cecidomyia 261.
— nasturtii 247.
Celidium ericetorum 41.
Centaurea jacea 158.
Cephalanthus occeiden-
talis 100—108.
Cephaleia abietis 70.
— arvensis 70.
Öephaleuros virescens
209.
Cephalothecium roseum
271.
Cephus einctus 272, 273.
— pygmaeus 272.
Cerataphis lataniae 257.
Ceratonia siliqua 238.
Ceratothrips brunneus 64. .
Cercidospora caudata 41.
Cereis 283.
Cercospora 15, 132,
— apiü 181.
— brassicae
132.
Cercosporella albo-macu-
lans 277.
— Torrendii 208.
Cestrum 132.
Ceuthorrhynchus Aulei
76.
— Javeti 76.
— suleiecollis 76.
Chaerophyllum
282.
Chaetocerastoma hispi-
dum 134.
Chaetocladium 214.
Chaetoenema coneinna
269.
Chaetomium
des 250.
Chaetopeltis 129.
Chaleididen 69, 74.
campestris
silvestre
bostrycho-
Chamaecyparis Lawso-
nıana 125.
Charips leguminosa 260.
Cheilaria aceris 177.
Cheimatobia brumata
263. Vgl. Frost-
spanner.
Cheiranthus cheirı 243,
280.
Chenopodiaceen 230.
Chenopodium album 230.
‚| Chermes 67.
292
Chermes abietis 67.
—- viridis 67.
Chermesgallen 115,
Chermesidae 67.
Chiajaea 129.
Chilesalpeter 160.
Chilo suppressalis 262.
Chinosol 287.
Chionaspis 199.
Chlor’ 202,247.
Chloridaea assulta
— obsoleta 232.
Chlorkalk 287.
Chlornatrium 114.
Chlorochroa Sayi
Chloroform 254.
Chlorose 27, 202,
Chlorphenol 119.
Chlorpikrin 116, 117, 202,
239, 250, 269.
.Chromaphis juglandicola
har
Chrysanthemum 97, 139,
2025267:
— indicum 97.
— leucanthemum 97.
— maximum 97.
"Chrysanthemum-Gall-
mücke 156.
Chrysanthemum-Wanzen
I7—100.
Chrysomphalus aurantii
158.
Chrysomyxa abietis 115.
— rhododendri 115.
Cicadula sexnotata 235.
Cieinnobolus humuli
208.
Cidnorrhius quadrimacu-
latus 76.
Cinnamomum 63.
— glanduliferum 131.
Cirphis Loreyi 231, 262.
— unipuncta 231.
Cissampelus pareira 209.
Citrullus 253.
— coloceynthis 13.
— vulgaris 12, 13,14.
Citrus 158.
— aurantifolia 284.
Cladosporium eucumeri-
num 133.
— fulvum 146, 147.
— microspilum 209.
Clathrospora 208.
Clerus formicarius 78.
Clivia 68.
Cnaphalocrocis medinalis
262.
Cnaphalodes 67.
— lapponieus 67.
— strobilobius 67.
Unethocampa pityocam-
pa 151.
Coceinella sanguinea 265.
232.
205.
Sachregister.
Coccophagus Howardi
234,
Coceulus laurifolius 131.
Coccus indieus 206.
Cocos nueifera 65. Vgl.
Kokospalme.
Codiaeum variegatum
130.
Coelaenomenodera elaei-
dis 27:
Coıx lacrima Jobi 281.
Cola 64.
Colaspidema atrum 240,
256.
Colletotrichum 249, 277.
— glirieidiae 209.
— graminicolum 276.
— lagenarium 227.
Columba palumbus 275.
Coniothyrium 129.
— mororum 225.
— pirinum 188.
— trigonicolum 132.
Corbin .201,. 242, '285.
Coreyra cephalonica 238.
Coriandrum sativum 192.
Cornus alba 208.
Cortiecium 208.
Corvus frugilegus 275.
— monedula 275.
Corynelia 285.
Coryneliaceae 285.
Corynespora melonis 133.
Corythuca marmorata 97.
Cosmopolites sordid. 270.
Cosmopteryx 231.
Cotoneaster 55.
Crataegus 54.
— monogyna 54, 55.
— nigra 54.
— oxyacantha 54, 55,
131.
Cremogaster brevispinosa
231.
Crioceris subpolita 76.
Cronartium asclepiadeum
55, 56.
— ribicola 57, 277.
Crotalaria 64.
— incana 132.
— usaramoensis 261.
— vitellina 132.
Cryphalus abietis 149.
Cryptothrix Shavianus
64
Cueumis 253.
— melo 12, 13. Vel.
Melone.
— sativus 13, 132. Vgl.
Gurke.
Cucurbita 253.
— ovifera 12.
Cucurbitaceen 102, 253,
255. Vgl. Kürbisge-
wächse.
Cucurbitaria moravica
131.
— piceae 112.
— pityophila 115.
—- protracta 129.
Cumarin 246.
Cupressus arizonica 259
— guadalupensis 259.
— macrocarpa 259.
Cuprol 59, 113, :200.
Curtakol 20, 21.
Cuscuta 40.
— epilinum 133.
— europaea 115.
— Gronovi 40.
Cyanid-Schwefelkalkpul-
ver 136, 247.
Cyankalıum 67.
Cyannatrıium 67, 99, 247.
Cyanophyceae 28.
Uyanwasserstoff 80.
Cyclamen 124.
Cyeloconium 119.
Cyeloneda sanguinea 199.
Cyelophora 65.
Cydonia 54.
— jJaponica 238.
— vulgaris 54, 55.
Cylindrosporium 131,
168, 74102,,.1372,° 173.
174.
acerellum 162, 179.
— platanoides 162, 180.
— pseudoplatani 162,
179,
Cynanchum vincetoxi-
: cuUmDHb:
Cynipiden 273.
Cynips Kolları 274.
Cyrtacanthacris 232.
guttulosa 231.
Cystopus candidus 133.
9,
je]
Cytoplacosphaeria rimosa
131...
Cytosporina ramealis 131,
— rubi. 131.
D.
Dactylopius vitis 158.
Dacus oleae 119.
Daedalea confragosa 270.
— unicolor 57.
Dahlia. 97, '159, 267.
Darluca filum 115.
Darmparasiten 29.
Dasychira pudibunda 75.
Dattel' 225,238:
Datura 238.
— stramonium 40.
Daucus carota 191, 277.
Vgl. Mohrrübe.
Delassol 246.
Deltocephalus striatus
236.
Dendrinpasta ı15.
Dendroetonus micans
266.
Dendryphium
tum 133.
Derris 202, 209.
Desmodium - leiocarpum
199;5°
Dessa-Kompost 45.
Dexstrin 19.
Diabrotica duodeeim-
punctata 254.
— vittata 254.
Diacetylen-Arsentrichlo-
rid 114.
Dianthus arenarius 46.
penicilla-
Diaporthe eircumscripta
131.
lagunensis 209.
phaseolorum 142.
spi ulosa 131.
Winteri 131.
Diarthronomyia hypo-
. gaea 156.
Diaspis flava 158.
— pentagona 234.
Diatrype tristicha 207.
Dieaiothrips Greenii 64.
— proximus 64.
Diehlorbenzol 114.
Dichlorkresol 119.
Diehotomie 203.
Dichroma gallarum 156.
Dietyonella 43. |
Didymella 12, 14, .16.
—- applanata 198.
— tommanipula 14.
— Iyeopersici 8, 9, 13.
—- melonis 14.
— superflua 14.
Didymosphaeria 14.
— .acerina 15.
- — brunneola 15.
—- populina 15.
Diedickea singularis 128 |
Di E9T-
Dimerina monensis 209.
Diocalandra frumenti257.
Diodia teres 106.
Diospilus oleraceus 245.
Diplodia 199.
— cacaoicola 211.
— lablab 130.
Diplodina 15.
— eitrullina 11.
— Iycopersici 10.
Diplozoon paradoxum 29.
Discella platani 226.
— platyspora 226.
Dishormyia cornifex 156.
Disposition 111.
Djatibaum 77.
Doassansia sagittariae 46.
Doeciostaurus maroceanus
233, 256.
' Edeltanne 33,
| Dothiora
Sachregister.
Dohle 275.
Dolichos biflerus
— Jablab 130.
Dorytomus tremulae 263.
Dothichiza populea 278.
Dothideaceen 208.
Dothidella -flava 209.
— portoricensis 209.
222.
| Dothideopsella salicella
208.
elliptica 2608.
Douglasfichte 277.
Drahtwurm 77, 119, 147,
148, 195.
— gelber 231.
Dryinide 2395.
Dryocoetes autographus
266.
Duguelia 202.
| — elliptica 202.
— uliginosa 202.
' Dünnschaligkeit 125, 126.
Durehschießen 122.
‘ Durchwachsen 277.
RE.
' Earıas insulana 256.
Eeballium 253.
Eecoptogaster 253.
Edelkastanie 134.
34.
Ehrhornia cupressi 259.
| Eibe 34, 35,
| Eiche 24, 65, 79, 108, 109,
| Eierpflanze 60,
129, 22257226, 23%
2772... Vgl. -Querceus:
Eichelhäher 451.
Eichengallen 273.
ı Eichenmehltau 24, 108
bis 110, 222, 283.
| Eichenwickler 274.
61.
Einmieter 273.
Eisenmangel 27.
Eisennatrium 200.
Eisenvitriol 59, 113, 126,
200, .202,.24% 257;
287.
Eiweiß 19, 20.
Eiweißerdalkaliverbin-
dungen 19—22.
Ektophyten 207.
Elaeagnaceen 134.
Elaeagnus philippinen-
sis 209.
Elaeis guineensis 65, 271.
Elkotin 152.
Elssholzia cristata 40.
Elymus 272.
Embelia 208.
Emberiza citrinella 275.
Empoasca malı 157, 235.
— rosae 235.
Enchytraeiden 232, 233.
Endophyten 206.
293
Endrosis lacteella 245.
Engerlinge 79, 148, 195.
Entyloma 131.
— calendulae 46.
— fuscum 133.
—- mierosporum 46.
Enura laeta 70.
Ephestia calidella 238.
— eluteella 154, 238.
Epilobium angustifolium
9. 2
Epitetranychus althaeae .
135.
Erbse 15, 37, 76, 119, 145,
147,.'194,. 198, 212,
236, 241, 246, 256,
263, 276.
Erdbeere 232, 233. Vgl.
Fragaria.
Erdbeermehltau 113.
Erdbeermilbe 198.
Erdetragen 67.
Braftliche 7.355.199, 7,233
245, 269.
Erdmaus 148.
Erdnuß 232. Vgl. Arachis.
Erdraupen 39.
Erdziesel 147.
Eremnus horticola 267.
Erfrieren 28.
Erigeron acer 46.
Eriococeus ceoffeae 158.
Erophila 244.
Eryngium planum
— prostiatum 106.
Erysiphe 207.
— communis 133.
— pisi 198.
— polygoni +41, 194.
Erysiphin 58.
Erythronium 219.
Esche 283. Vgl. Fraxinus.
Espe 263.
Etiolieren 31.
Euchlaena mexicana 51.
Eucosma ocellana 153.
Eugenia 139.
— ceabelluda 132.
— caryophyllata 257.
— grandis 139.
— uniflora 132.
Eulecanium coryli 234.
Eulenkrankheit 264.
192.
Eumerus .strigatus 155.
Eupatorium altissımum
106.
— eoelestinum 106.
—- portoriecense 209.
Euphorbia 219.
Euproctis chrysorrhoea
244. Vgl. Goldafter.
Eurya 65.
Euthrips alternans 63.
Euthyrrhynchus florida-
nus 261.
294
Evetria Buoliana 73, 153.
— vorana 73.
Evonymus 139.
:— japonica 117, 156.
Exkretion 120.
Exoascus purpurescens
222.
Exochomus quadripustu-
latus 235.
. F.
Fadentriebe 277.
Fagus 57. Vgl. Buche.
Faleo tinnunculus 275.
Fargbäume 78, 151.
Fangbüchsen 152.
Fanggeräte 249.
Fanggläschen 207.
Fangmaschinen 276.
Fangpflanzen 149,
261.
Farne 157.
Farysia 129.
Fasciola hepatica 29.
Fasziation 203.
Feige 64, 238, 240.
'Feldahorn 161, 174, 179.
Vgl. Acer campestre.
Feldbesichtigung 248.
Feldmaus 244.
Ferrarisia philippina 130.
Ferrozyankalium 243.
Ferrozyannatrium 243.
Feuchtigkeit 28.
Feuerbohne 37.
Fichte 67, 70, 75, 157,
266, 274. Vgl. Picea.
Fiehtenblattwespe 274.
Fichtengespinstblatt-
wespe 70.
Fichtennadel-Markwick-
ler.153.
Ficus 65.
— benjamina 65.
— elastica 124.
Fink 275.
Fischmehl 244.
Fischöl 153.
Fischölseife 156.
Flachs 248. Vgl. Lein.
Flammenwerfer 233.
Flechtenparasiten 41.
Fleckenkrankheit 241.
Fleckennekrose 247.
Flieder.. 117, 148,
Vgl. Syringe.
Fliegen 33.
Flöhe 117.
Flugstaub 124.
Fluor 36, 37.
Fluorkali 137.
Fluornatrium 113, 259.
Fluorverbindungen 242.
Fomes 134.
— connatus 278.
257,
150.
Sachregister,
Fomes Everhartii 277.
— igniarius 277.
— lignosus 210.
Forficula aurieularıa 233.
Vgl. Ohrwurm.
| Forleule 75.
Formalin (Formaldehyd)
Are lon eahlar sie);
A220 OR ID ADE
24377251, 285, 2287.
Fragaria 97. Vgl. Erd-
beere.
Frankliniella tristis 259.
Fraxinus 126. Vgl. Esche.
— americana 106, 278.
Fringilla coelebs 275.
Rrost 27, 12T, 251,288.
Frostknoten 277.
Frostplatten 118.
Frostspanner 246, 263.
Fruchtfäule 132.
Fuchsia 76.
Fuchsol 113.
Fuchssehwanzmücke 69.
Fungizide 19.
Funtumia elastiea. 63.
Furfurol 243.
Fusafine 242.
Fusariol 201, 285.
Fusariosen 286.
Fusarium 159, 217,
2DAIDN0, DR
286, 287.
coerulum 60.
eulmorum 286, 287,
288.
discolor 60.
eumarti 60.
lini 133.
Martıi 229, 248.
metachroum 287.
minimum 286, 287.
— oxysporum60,145,229.
phormii 208.
radıcola 60.
225,
278,
— rostratum 209, 287.
— 'salieis 198.
— subulatum 287.
—- trichotheecioides 60.
= tubereularioides 243.
vasınfeetum 60.
viticola 145.
Fusarium-Fäule 145.
Fusieladium 83, 113,
140,2.1441,.7142,
— aconitı 208.
— cerası 142.
Fußkrankheit 133, 211,
224, 243, 284,287.
G.
Gabelung 203.
Galeopsis 66.
Galerucella tenella 76.
Galium 245.
119, |
| Gibberella Briosiana 134.
Gallen 42, 61,
64, 67,
97..98,.119,:116,.1206,
156, 248,
DIA BOT,
Gallenzelle 214.
Gallobelicus erassicornis
69.
— nicotiana 69.
Gamasus 159.
Gartengewächse 112.
Gartenhaarmücke 261.
Gartenwegschnecke 195.
Gase, giftige 233, 251.
Geeinus viridis 275.
Gefäßbündelverfärbung
249,
Gefrieren 28.
Gefüllte Blüten 28.
Gegengifte 120.
Gelbblättrigkeit 111, 123.
Gelbfüßigkeit 277.
Gelbrost 277.
Gelbrotzkrankheit 63.
Gelbsucht 33. 5
Gemüsepflanzen 139, 159,
257.
Genista aetnensis
Gentiana 264.
-_Clusı 258
Geranium 157.
gerste 37, 45,
199.160;
261,
278.
273,
50,
is
22472300 24122
269, 284, 285,
Gerstenbrand 46.
Geruchsstoffe 117.
Geschlechtsbestimmung
Mor
Getreide 49, 64, 68, 76,
832 SH. 25 AIHllo-dalnze
1:26, 14752 154,200,
230, 236, 246, 248,
259,7 269,..2725 273;
288.
Getreidebrand 247.
Getreidebrandpilze 24
bis 27.
Getreidefliegen 83.
Getreidehalmrost 83.
Getreidekäfer 154.
Getreidekapuziner 246.
Getreiderost 29, 241, 247.
Gewebe 154.
Gewürzpflanzen 43.
— Saubinetii 209.
Giftgetreide 147.
Giftlösungen 245.
Gleiehenia 209.
Glirieidia sepium 209.
Globol 114.
Gloeosporium 15, 174,.
188, 189,190, »226.
— acericolum 161, 176,
178.
Re
Gloeosporium acerinum
16%.21.93:1.16:
— aceris 175.
— agatinum 130.
— arıdum 278.
—- eecidophilum 226.
— cinerescens 226.
— divergens 226.
— gallarum 226.
—- intumescens 226.
— Lindemuthianum 59,
243.
— lini 133.
— mangiferae 211.
—- marginans 226.
— mirabilis 208.
-— nerviseguum 226.
— populi albae 144.
— quercinum 226.
-— septorioides 226.
— Shiraianum 226.
— suberis 226.
— tremulae 144. »
— umbrieollum 226.
— variabilisporum 226.
erel 188, 189, 190.
— cingulata . 277, 278.
Gloniella rubra 209.
Glyceria aquatia 41,
Glyeine hispida 213. Vgl.
Sojabohne.
Glyphinaphis bambus. 62.
Glyphodes 232.
Gnomonia 129.
— leptostyla 1%.
— platanıi 142.
Gelazin 152.
Glodafter 151, 244.
Goldammer 275,
Goldregen 233.
Gonyella 129.
Gouania polygama 209.
Gracilaria roseipennella
150.
— syringella 150.
Grapholitha dorsana 263.
— minutana 99.
‚Gräser 68, 102, 129, 130,
AN, 2395, 289,727.
Greenidea artocarpi 69.
Gregarinen 28.
Grille, schwarze 147.
Gryllotalpa afriecana 71.
— hirsuta 71. |
— vulgaris 71, 256.
Gryllus melas 147.
— domesticus 159.
Gurke 1, 12, 13, 119, 133,
253,. 254, -255, 277.
— wilde 255.
Gurkenkäfer 254, 255.
Guignardia 129.
— justiciae 209.
— nectandrae 209.
— tetrazygiae 209.
Sachregister.
Gymnoconia
lis’ 277,2 282,
Gymnosoma fuliginosa
237.
Gymnosporangium 59.
— amelanchieris 54.
— arlae-tremelloides
— clavariaeforme 53,
- econfusum 55.
— gracile 55.
- Juniperinum 54.
TU
— mali-tremelloides 54.
- oxycedri 59.
—. sabinae 55.
- tauricum 55.
— torminali-juniperi-
num 54.
— tremelloides 53.
Gynaikothrips Karnyi 63.
— Uzeli. 64,
H.
Hafer
288.
Haferälchen 241.
Haferbrand 46.
Haftmittel 19, 20, 21, 22.
Hainbuche 34, 35, 3b.
Halnıfäule 287.
Halmfusariose 286, 287,
288.
Halosciades scotieus 128.
Halstedia portoricensis
209.
Haltica 79.
— brevicollis 79.
— Engströmi 79.
— lythri 79.
— oleracea 79.
— saliceti 79.
Halticus Uhlerı 97.
Hanf 66, 133, :202, 237.
Hanfkrebs 133.
Haplobasidium thalietri
115.
Haplothrips aculeatus 64.
— robustus 64.
— tenuipennis 64.
— vıetoriensis 64.
Harfenwuchs 30.
Hariotia 208.
Harzölseife 19, 146.
Hase 196.
Hasel 78, 79.
Haselborkenkäfer 78.
Hausameise 274.
Hausgrille 159.
Hausmaus 196.
Haussperling 275.
Hederich 126, 247.
Hefepilze 227.
Heilpflanzen 43.
interstitia-
ja En
37,020, Bar:
127, 198, 200, 202,
218, 219, 224, ..235,
236,. 246, 247,.'287,
Heißwasser 38, 46, 73,
114, 201.
Helianthus 238.
| — orgyalis 106.
Heliothrips femoralis 64.
— haemorrhoidalie 232,
256.
Heliopeltis 199.
Helix aspera 206.
Helminthosporium 209.
—- genieulatum 210.
- gramineum 210, 284.
— maculosum 130.
— theobromae 143.
Helosciadium nodiflorum
192,
Hemichionaspis
257.
Hemileia vastatrix 154.
Hemiptera 235.
Hemlocktanne 154.
Hemmungsbildungen 40,
41.
Heracleum 282.
— sphondylium 192.
Herzfäule 114.
Hesperis inodora 208.
Hessenfliege 154.
Heterodera radieicola
38, 160, 241.
— Schachti 241, 257,
Heterotrophe Phanero-
gamen 127, 128.
Heu 246.
Heuschrecken 232, 233.
Heuwurm 73, 152, 153.
Hexenbesen 115, 277,
278.
Hibiseus esculentus 260.
Hickory 278.
Himbeere 198, 277, 282.
Hippocratea 209.
Hirse 237.
Hirsezünsler 238.
Hirudineen 28.
Hofmannophila pseudo-
spretella 246.
Hohlheit 277.
Holzfäule 57, 221.
Homalanthus alpinus 209.
Homalotylius flaminius
235.
Homaspis narrator 70.
Homoeosoma vagella 232.
Honigtau 119.
Hopfen 259. Vgl. Humu-
lus lupulus.
Hoppin 242.
Hormomyia cornifex 156.
minor
» — Frireni 156.
— Kneuckeri 156.
Hornisse 148.
Hortensia 123, 202.
Houstonia coerulea 106.
Hülsendürre 142.
296
Hülsenfrüchte 248,
Leguminosen.
Humulus lupulus 64. Vgl.
Hopfen.
Humuskarbolineum
Hyalareta 262.
Hyalopeplus smaragdi-
nus 69.
Hyazinthe 62, 63, 155,159.
Hydrangea 97.
Hylastes 266.
Hymenochaete noxia 210.
Hyperaspis campestris
238.
Hyperplasie 40, 207.
Hypertrophie 40, 207.
Hyphantria cunea 202.
Hypochnus solanı 248.
Hypocrea vitalbae 207.
Hypomyces ochracea 250.
Hypospila 129,
Hypoxylon rubiginosum
129.
Vgl.
247.
T.
Ilex 35.
Immunsande 67.
Impatiens parviflora 40.
Inga 284,
Ingwer 216.
Inkubationskalender 86.
Insektizide 19.
Intersexualität 72.
Ipomoea imperialis 30,
111. -
Ips saturalis 266.
— typographus 266.
Iridomyrmex humilis
274, .2758.
Iris 155.
Isaria 240.
Isariopsis alborosella 115.
Isatis glauca 136.
Isodon puncticolle 232.
Isurgus 245.
—- 'heterocerus 70, 245.
Ithyphallus impudieus
1:59:
Al:
Jacquinia barbasco 209.
Jassus atomarius 100.
sexnotatus 235.
Johannisbeere 56, 66,
113, 144, 198, 248.
— rote 65, 66, 223, 245,
277, 283. Vgl. Ribes
rubrum.
— schwarze 245, 248.
Vgl. Ribes nigrum,
Johannisbeerblattlaus
245.
Juglans cinerea 278.
— monophylla 150.
— nigra 206.
— regia 150,
Walnuß.
206. Vel.
| — sabina ‚55,
Sachregister,
Julella intermedia 128.
— luzonensis 128.
Julus unilineatus
Juniperus #5.
— communis 53.
159.
| — excelsa 55.
- oxycedrus 55.
scopulorum 1159.
Instieik verticillaris 209.
K.
Käfer 255.
Kaffee 158, 211, :284.
Käfige 255.
Kamiıtı38n 1269. 249%.
Kakao! 64, 7072143: 221:
238. 284.
Kakteen 60, 157.
Kalidüngung 38, 126,139.
Kaliumpermanganat 58,
287.
Kalk 19, 20, 21,37, 38,
45,:1.98,:,73...104,7.86,
11.8,°.121,2.1206,136;
145, 149, 153, 157,
203, .267, 288.
Kalkarsenat 153.
Kalkfeindlichkeit 27.
Kalkmangel 27, 126, 205.
Kalkmilch 58, 79, 145.
Kalkstickstoff 126, 247.
Kalziumfluorid 37.
Kalziumhydrat 244.
Kalzıumkarbid 200.
Kalzıumnitrat 242.
Kalziumpolysulfid 244,
246, 250.
Kalziumsulfhydrat 246.
Ralzıumsulfid 200.
Kaninchentabletten 244.
RKaolın 157. EN
Karbolineum 29, 118,
LRIRET 2201;
Vgl. -Obstbaum-
karbolineum.
Karbolsäure 159.
Karotte 66.
Karstenula 131.
— ligustrina 131.
Kartoffel 33, 34, 38, 39,
66.80: 11 97018,.123,
1255. 199889 bl3 7,
145, 152,.159,°198
204.277205:8 234,
a
2A 222,
DDR DON
ANETTE
230,
249,
260,
283.
Kartoffelblattspringer
157.
Kartoftelfäule 60,
Kartoffelkrebs 39,
13617. 2er
DANS SAND ZI
215.
113,
214,
213, |
Karube 238.
Kasein 20, 22,
Kaseinkalkverbindung
20.
Kautschukbaum 65.
Kautschukbaum-Thrips
65.
Keimlingsbrand 133.
Keimlingskrankheit 133.
Kentia Woodfordi 65.
Kernfäule 277.
Kernobst 113, 119, 256.
Kibitz 275.
Kiefer +55, %564:.73.0.79
154, 212,265, 277.
Vgl. Pinus.
Kiefernprozessionsspin-
ner 152, 153.
Kiefernschütte 118.
Kiefernspinner 73.
Kirsche 74, 142, 144, 145,
DRS: 26%
DONE 20
Kirschenblattlaus 245.
Klebbänder 152.
Klebegummi 19.
Klebringe 232,2 1267.
Klee 76, 117, 138, 189
246, 248, Vol. Tri-
folium.
Kleie, vergiftete 233.
Rleistermotte 246.
Klinothrips femoralis 64.
Knoblauch 159.
Knochenmehl 38.
Knöllchenbakterien 134.
Knoppernmehl 79.
Ko, :6,:.285.
Köder: 159, 262.
Koelreuteria paniculata
221.
Kohl 22,117, 122, 125,
136, 160, 236, 239,
277. Vgl. Brassica
oleracea.
— ehinesischer 277.
Kohlblattlaus 245.
Kohlerdfloh 79, 245.
Kohlfliege 155.
Kohlhernie 114, 118, 133.
136.0 247.
Kohlmaden 136.
Kohlmeise 80, 275.
Kohlrabi 115, 125, 136.
Kohlrübe 247, 269, 280.
Kohlweißling 264.
Rohlzünsler 239.
Kokospalme. 120, ..257,
270. Vgl. Cocos
nucifera.
Koloradokäfer 33.
Kompositen 102, 259.
Koniferen 35. Vgl. Na-
delhölzer.
Korbweiden 70.
Koriander 66.
Kork 238.
Kornkäfer 71,
Kornschorf 209.
Krähen 147, 148.
Krälsche Sammlung 132.
Kräuselkrankheit 33, 113,
80, 246.
29132 22157244,
AUTO UT,
Kraut 114.
Krautfiäule 114, 214.
Krebs 77,71185:133,.277,
2718.
Kreissleria 207.
Kresol 119.
Kresse 36.
RKreuzblütler 79, 136, 158,
240, 244, 260, 269,
270.
Kriegeria eriophori 129.
Krinothrips divergens 64.
Kronenrost 218, 219.
Vgl. Puceinia coro-
nifera.
Krongallen 277, 278.
Küchenzwiebel 160. Vgl.
Allium cepa.
Kuhdung 119.
Kunstdung 38, 77.
Kupfer. 21, 37, 203.
— kolloidales 20.
Kupferformiat 137.
Kupferkalk-Natrium-
thiosulfat 200.
Kupferkalkbrühe (Bor-
deauxbrühe) 18, 19,
20,22, 59, 113, 115;
142, 145, 146, 147,
149,152, 157,200,
211,222, ,227, 272,
Kupferkarbonat 218.
Kupfersalze 114.
Kupfersodabrühe 142,
216, 274.
Kupfervitriol 46, 58, 94,
95,.-11&,- 142, 193,
201; .218, :254,:-385,
287. 5
Kupferzinkbrühe 59.
Kurbis-4, ,12,.95,.96,147,
235.
Kürbisgewächse 12, 158.
Vgl. Cucurbitaceen.
L.
Labiaten 134.
Lahkidostomis hordei 149
256.
Lachnus rosae 260.
— tomentosus 65.
6)
Lacon strietieollis 231.
Lactuca 238.
Laelia 232.
Laemophloeus ferrugi-
neus 117.
Sachregister,
Laestadia eabelludae 132.
—- eumbucae 132.
Lagenaria 253.
Lagern 200.
Lamium 66.
| Lampen 152.
Lanaskrankheit 45.
Lärche 67, 266.
Laria luteicornis
pisorum 256.
Larinus afer 256.
— flaveseens 256.
Lariophagus distinguen-
dus 71.
Laspeyresia funebrana 73,
— molesta 73.
Lathraea 127, 128.
— squamaria 128.
Lathyrus odoratus 278.
Laubfall 31.
— vorzeitiger 27.
Läuse 29, 80.
en. corni 113.
Lecanora solorinoides 42.
Leguminosen 134, 259.
Vel. Hülsenfrüchte.
Lehm 119, 267.
Leim 267.
Leimen 70, 151.
Leimfächer 99.
Leimringe 246, 263, 274.
Lein 133, 202,.259,. Vgl.
Flachs.
268.
Leinkuchenmehl 244,
Leinrost 133.
Lens esculenta 268.
Lenzites 208.
— flaceida 208.
Lepidium draba 240.
Lepidopteren 72.
Lepidosaphes Beekii 158.
Lepisanthes 130.
Lepra 222.
Leptinotarsa
ata 202.
Leptodothiora 208.
Leptophoma 42.
Leptops Hopei 266.
Leptosphaeria 41, 42, 287
culmorum 130.
galligena 42.
- marantae 209.
Michotii 41.
peltigera 42.
— pyenostigma 41.
sphyridiana 41.
thalietri 207.
typharum 129.
Leptoterna dolabrata 68.
— nicotianae 69.
Leptothyrium pomi 145.
Lerche 275.
Leucaena glauca 130.
Leucania unipuneta 256.
Leuchtgas 34, 35, 36, 124.
decemline-
297
Leucophaea surinamen-
sis 259.
Librocedrus decurrens
259.
Lichenoide Pilze 41.
Lichtmangel 27, 28.
Ligularia altaica 128.
Liguster 150.
Ligustrum vulgare 131.
Lilie 159.
Limabohne. 142.
Limothrips cerealium 64.
— Schmutzii 64.
Linde 34, 35, 246.
Tilia.
Vol.
| Linse 268.
Linyphia phrygiana 70.
Liothrips Dampfi 64.
Lita ocellata 256.
Lithachne pauciflora 209.
Lithocolletis platani 237.
Litsea chinensis 64.
—- glutinosa 130.
— Perrottetii 130.
Lixus scabricollis 256.
Lockspeisen 244.
Locusta danica 231.
Lonicera japonica 278.
Lophiatrema 129.
Lorbeerblattfloh 114.
Luffa 253.
Lumbrieus terrestris 195.
Lupine 31, 244, 246, 280.
Lupinus: albus 281.
— angustifolius 41.
224,
Luzerne 64, 143,
230,7. 24042290,.2 2.09
Vgl. Medicago.
Luzerne-Mohr 240.
Luzula alopecurus 47.
campestris 47.
Forsteri 47.
maxıma 47.
multiflora 47.
— pilosa 45, 47.
— sudetiea 47.
Lycaena alcon 264.
Lydella stabulans 238.
Lyer-Krankheit 215.
Lygus 97, 156, 248,
— calmi 198.
. pabulinus 97,98.
— pratensis 97, 98, 195,
198.
Lymantor coryli 78.
Lymantria dispar 72.
Vgl.
ner.
Lyonetia 74.
— Clerkella 74.
Schwammspin-
ı Lysol 157.
M.
" Maerosiphoniella eitricola
65.
298
Macrosiphum rosae 259.
Macrophoma cinnamomi
glanduliferi 131.
— spartiicola 208.
- yuccae 131.
Macrospora 208.
Maerosporium sophorae
134.
Maeulolachnus rosae 260.
Magnolia grandiflora 129.
Maikäfer 89,: 152, 244,
271, 272.
Mais 37, .51, 147,' ‚215,
216, 237, 238, 242,
2541. 257, .202,% 276,
281.
Maisbohrer 154, 237.
Maiszünsler 154.
Malachrarotundifolia 256.
Malvaceen 102.
Malvenrost 220.
Mamillaria centricirrha
. — elegans 60.
Mandel 261, 265.
Mandelschildlaus 234.
Mangifera indica 272.
Mango 64.
Maranta arundinacea
209, 284.
Marasmius perniciosus
221.
Margerite 240.
Marmorierung 204.
Marssonia Panattoniana
99. .
— perforans 210.
Marssonina juglandis
190.
Martynia 255.
Maserknollen 125.
Matthiola annua 44.
Maulbeer-Schildlaus 234.
Maulbeerbaum 225. Vgl.
Morus.
Maulwurf 79, 211.
Maulwurfsgrille 71.
Mäuse 79, 86, .89, 113,
211, 244.
Medicago 76, 139.
— sativa 150. Vgl. Lu-
zerne.
Meb1117,.159,..233,,259.
Mehlkleister 19.
Mehlmotte 80,
Mehltau “95, 132, 133,
129. 4142:%: 194,
— falscher 58, 84, 133.
Meisen 274.
Melampsora 207.
— lariei-capraearum 47.
— lini 133.
Melanaphis bambusae 65.
Melanconium bambusae
143.
Sachregister.
Melanconium oblongum
278.
Melanitis leda 262.
Melasoma populi 77.
— tremula 77.
Melaspilea vermifera 42.
Melasse 19. |
Meligethes 239, 240.
— aeneus 70, 240, 244,
Melilotus 15.
\ — offieinalis 130.
Meliola 223.
— Colladoi 209.
— incompta 209.
—- lepisanthea 130.
—- nigro-fuscescens 130.
— Reinkingii 209. ;
Melolontha vulgaris 195.
271, 272.Vgl.Maikäfer.
Melone 12, 13,277.
Melonenbaum 216.
Melonenblattlaus 254.
Mercurialis annua 30.
— perennis 124.
Merodon equestris 153.
Merremia 130.
Merulius 208.
Mespilus 55.
— germanica 55.
Metaplasie 40.
Meteorologie 82, 83.
Metzgeria furcata 129.
Micerampelis 253.
— lobata 255.
Mierobracon cephi 273.
Microgaster stietius 263.
Micromyzus varicolor 65.
Mierosphaera alni. 109.
extensa. 109, 110.
—- quercina 108, 223.
Microsphaeropsis 129.
Microterys lunatus 235.
Microthelia baeomycearia
41.
Milben 29.
Milchglanzkrankheit 220,
22], 283.
Minen 155.
Mirabilis jalapa 111, 208.
Miris dolobratus 68.
Mistel 206.
Misteldrossel 275.
Miyakeomyces bambu-
sae. 129.
Moeis frugalis 262.
Mohn 133.
Mohrrübe 43, 191, 277.
Vgl. Daueus.
Molleriella 43.
— mirabilis 42.
— Sirih 42.
Momordiea 253.
Monmilia' 2 83, 5119.2.12%
141, 142, 144.
— cinerea 227, 228.
Monilia fructigena 227,
228.
Moniliopsis
D4A4,
Monochlorbenzol 246.
Monoplodia 129.
— magnoliae 129.
Monotropa 128.
Montanin 242.
Moose 79.
Morbin 113.
Morus 97. Vgl. Maulbeer-
baum.
= 781ba 97.
Aderholdi
100=-108,;.'111,. 125;
P0A2H3 254, 2256
a7.
Mucor 214.
— mucedo 250.
Mumifikation 225.
| Mus minutus 147.
Muskatnus 76.
Mycosphaerella 11, 15,
12951:130, 161, #162,
199,290.
— aegopodi 41.
— asteroma 208.
— aucupariae 168.
-— eitrullina 4,12, 13,
14, 15.
— hippocastani 169.
— homalanthi 209.
— innumerella 41.
— latebrosa 165—-167,
171, 172, 175,
— lethalis 15.
— pinodes 15.
— stigmaphylla 132.
— ulmi 169.
Myelois ceratoniae 238.
Mykoplasmatheorie 220.
Myricaria plieato-co-
stata 132, 139:
Myrothecium oryzae 130.
Myxomyriangium 42.
Myxosporium corticolum
277:
— platanicolum 226.
Myzaphis abietina 157.
Myzoides cerasi 245.
Myzus dispar 66.
— galeopsidis 245.
— ribis 65, 245.
— Whitei 66,
N.
Nabiden 68.
Nabis ferus 97.
Nachspülverfahren 251.
Nadelhölzer 30, 118.
Naphthalin 99, 251.
Narzisse 61, 62, 160.
Narzissenälchen 62, 160.
Narzissenfliege 155.
Mosaikkrankheit 33, 39,
. Nectandra coriacea
Natriumarsenat 37, 233.
ı Obstgewächse 112,
Natriumeyanid 117, 158. |
Natriumfluorid 37.
Natriumkarbonat 113.
Natriumsilikat 113.
Natriumsulfid 153.
Natriumhiosulfat 200.
209.
Nectria 129.
— annulata 207.
— einnabarina 112.
— ditissima 112.
— hippocastani 129.
— sordescens 130. \
Nectria-RKrebs 113.
Nectriella 131.
— maquilingica 130.
Nekrose 111, 277.
Nelke 259.
Nematoden 232.
Nematus abietinum 274.
Neoceratarhodoph. 155.
Neopeckia 129.
— episphaeria 129.
eureyaphe podocarpi
260. '
Neoventuria 129.
Nesolechia Bruniana 4.
— dispersula 42.
— ericetorum 41.
— Halaesyli 42.
— oxyspora 41.
—- supersperma.- 41.
— thallıcola 41.
—- verrucarliae 42.
— wıtellinaria.. 41, 42.
Nesselfalter 151.
Nesselröhrenlaus 116.
Nesselsauger 116.
Nezara viridula 260.
Nichtparasitäre Pflanzen-
krankheiten 197.
Nicotiana 64.
Nigrospora javanica 210.
Nikotin 152, 153, 157.
Nikotinbrühe 66.
Nikotinseifenbrühe 99,
232.
Nikotinseifenkupferkalk-
brühe. 152, 153.
Nikotinsulfat 153,
197,..158,: 236.
Nocardia 250.
Noctuiden 263, 264.
Nodulosphaeria 42.
Nonne 150, 151.
Novius cardinalis
Nyssa aquatica 101.
156,
O.
Obstbäume 80, 83, 118,
121, 139, 228, 240,
256, 257, 267, 283.
Obaautikarbolineim
#132 114, 118, 139,
Sachregister.
153,
9%
Ocotea leucoxylon 209.
ÖOcypterodes euchenor
237.
, Odontoglossum citros-
mum 135.
Ödontothrips australis 64.
Oedaspis 261.
Oenothera 76.
| — biennis 30.
. Omo Iyer
Ohrwurm 233, 263.
Oidium 94-96, 200.
—- erysiphoides 208.
Okra 60, 61.
Olbaum 119.
Oleaceen 102.
Olfliege 119.
Ölgewächse 133.
Oligotrophus alopecuri69.
Ölpalme 271.
215.
Oneidium Kramerianum
1
—- ornithorhynchum
139.
Oniscus 195.
Ophiobolus 287.
— graminis 224, 284.
Ophiusa melicerte 262.
Opuntia 206.
—- inermis 206.
Orange 267.
Orchideen 76, 135, 159.
Oregma minuta 65.
— Muiri 65.
—- rhapidis 69.
— singaporensis 65.
— sundanica 65.
Ornix 74.
Orobanche 128.
— eruenta 276.
— Muteli 128.
— ramosa 133.
Orothrips australis 64.
Orthezia urticae 116.
Örthotomicus larieis 78.
Orthotylus nassatus 198,
Oryctes boas 257.
—- monoceros 257.
Oryza 64.
Osmiumtetroxyd 37.
Österreichische Pflanzen-
schutzgesellschaft
197.
Otthia hypoxyloides 129.
— rubı 129
— Winteri 129.
Ovularia peltigera 42.
Br:
Padraoma hypomeloma
262.
Paeonia 159.
Palmen 65, 129.
I
299
Panaschierung 28, 33,
124, 205.
Panicum mandiocanum
132:
— sanguinale 132.
Panolis griseo-variegata
75.
Papaver nudicaule 216.
Papilionaceen 64, 102,
260.
Pappel 117, 144, 278.
Vgl. Populus.
— kanadische 202.
Paraffinöl 218, 240.
Paramaecium 215.
Parasitismus 28, 29.
Paraphorocera senilis
238.
Paratetranychus gossy Di
258.
— pilosus 258.
— ununguis 258.
Parmelia atrata 42.
— caperata 42.
Parthenokarpie 28.
Parus caeruleus 275.
— maior 275.
Paspalum densum 131.
— scrobiculatum 262.
Passalora aterrima 208.
Passer domesticus 275
Passiflora 210.
Pastinaca sativa 192.
Pegomyia hyoseyami 230.
Pelargonium 124, . 157,
202,
Peltigera 42.
— rufescens 42.
Penicillium 225, 249, 250.
— glaucum 227.
Pennisetum typhoideum
262.
Periclistus 273.
Peridermium coloradense
115.
— japonicum 128.
— pini 55, 56.
—- pini densiflorae 128.
— praelongum 128.
Perilampus batavus 153.
Periplaneta americana
230:
— australasiae 259.
Perkinsiella vitiensis 231.
Peronospora 115, 244.
— arborescens 133.
Jaapiana 246.
— maydis 215.
— parasitica 133, : 280.
—— Y1t16018,7.806%.,94.:°95,
113, 137, 152, 200,
Perozid 94—96, 113, 243.
Persea gratissima 211,
231.7.'272,: 284.
' Pestalozzia gibberosa 130
300
Petersilie 66,
192,240.
Petroleumemulsion 66,
1132159, 9 293:
182,191,
Petroselinum sativum
191.
Pfeffer, spanischer 216,
262.
Pfierdebohne 242. Vgl.
Ackerbohne.
Pfirsich" 33; 74. 113,.143,
2022213228, 235,
0250,37 271.
Pfirsiehblattminierer 74.
Pfirsicehmehltau 113.
Pfirsichtriebbohrer 73.
Pflenzenschutz 81, 89
bis 94, 110.
Pflanzenschutzmittel 241,
242.
Pflaume 33, 74, 123, 228.
Vgl. Zwetsche.
Ptlaumenwickler 73.
Pfropfung 203.
Phaedimeriella eurviseta
1
Phaedotopsis eupatorii
209.
Phaenodiseus aeneus 235.
Phaeodotis polystoma
209,
Phaeopsis ericetorum 41.
Phänologie 81—89.
Pharcidia eonstrictella 41.
— epistigmella 41.
Phaseolus 64, 229,
Bohne.
—- Junatus”212,
— vulgaris 276.
Pheidole megacephala
DRAN
Phenol 119.
Philadelphus 283.
—- coronarlus 203.
Philaenus Falleni
— graminis 69.
— leucophthalmus 69,
100.
— spumarius
Phillyrea
202.
Phlaeophleospora euge-
niae 132.
Phleospora 15, 131, 161,
10201725 173,17
acerinum 176.
aceris 176, 177,
179.
Hrubyana 130.
platanoidis 180.
ulmi 163, 173.
Phloemnekrose 34, 125.
226.
69.
69, 100.
angustifolia
178;
Phloeosporina 208. ,
Phlycetaena Magnusiana
181.
Vgl.-|
, Phomopsis 131,
Sachregıster.
Phoma 14, 133, 225, 226.
—. anethı 115.
— apii 226.
— betae 226.
chamaeropis 131.
conidiogena 225.
destructiva 11.
fietilis 225.
lingam 277. .
pyriformis
— richardiae
= 225.
225.
226
—. eo6euli. 131.
conspicua 209.
crataegicola 131.
juglandina 130.
pustulata 130.
Phorbia brassicae 155.
Phragmidium 207.
Phragmites 64.
Phragmothyrium fimbri-
atum 129. ;
Phryneta spinator 240.
Phthorimaea opercu-
lella 256.
Phyecita diaphana 256.
Phycomyces 189.
Phyllachora agrostis 208.
— embeliae 208. .
— maquilingensis 208.
— secunda 208.
Phyllactinia corylea 109.
Phylloedia aurantia 208.
Phyllostachys bambu-
soides 129.
Phyllostieta 162,
169.
— bondue 209.
— eytospora 42.
physciicola 42.
platanoides 164, 165,
165,
| 172,°176,.178,. 180,
— Raimundi 130.
Phyllostietina murrayae
208.
Phyllotreta 245, 269.
ar atra 269.
— cruciferae 269.
nemorum. 195,
nigripes 269.
sinuata 269.
undulata 269.
vittula 76, 269.
Phylloxera 159. Vgl.
Reblaus.
Physalospora astragali
119:
— euganea 208.
— phormii 208.
— theobromae 143,
Physothrips antennatus
63.
— Frieci 64.
— funtumiae 63, 65.
— Kellyanus 65.
269.
Physothrips. Lefroyi 63,
65.
— Marshalli 65.
peculiaris 64.
Schillei 65.
setiventris 65.
usitatus 63.
Phytolacca decandra 255.
— dinina 209.
Phytolaccaceen 102.
Phytophthora 216.
cactorum 276,
278.
erythroseptica 215.
277,
— infestans 41, 81, 86,
SOHLE TOT AS
— nicotianae 45.
— terrestris 281.
Pieea 34, 149. Vgl.
Fichte,
— alba 153, 157, 266,
274,
— Engelmanni 115, 274.
— 'excelsa 157, 203.
— mucronata 277.
— pungens 115, 153, 157,
274.
— sitehensis 157, 274.
Brit ‚Baft 118:
Pilze‘ 4111, 112,154
Pimpinella saxifraga 192.
Pineus pini 65.
Pinus 57, 65, 277.
Kiefer.
aristata 115.
edulis 115.
larıcio 212.
Murrayana 266,
maritima 212.
silvestris 56, 212.
Thunbergii 128.
Pionea forficalis 239.
Piper nigrum 64.
Pirieularıa 146.
— grisea 146.
— oryzae 146.
— setariae 146.
— zingiberis 146.
PırusD9,2721,01%
— americana 277.
baccata 148. *
betulifolia 55.
communis 54, 55. Vgl.
_ Birne.
heagrifolia 55.
97.
Vol.
TR
malus 54,
Apfel.
Michauxii 55.
nivalıs 55.
salicifolia 55.
sinensis 55.
tomentosa 55.
ussuriensis 55.
Vol.
-Pisum sativum 276. Vel.
Erbse.
=” —— brassicae 136,
Pityogenes bidentatus
266
Plasmodiophora 252.
247.
Plasmopara ceubensis 95.
— vitieola 59, 137. Vgl.
Peronospora vit.
Platanenkrankheit 142.
Platanenkrebs 142.
Platanus 64, 226,
283.
— acerifolia” 142.
— .euneata 143.
— oceidentalis 142.
— orıientalis 142.
—- racemosa 142.
Plattwürmer 29.
Platzen 122.
Plätzung 267.
Plenodomus 42, 226.
Pleomassaria grandis 129.
— ılıeina 129.
Pleosphaerulina 208.
Pleospora 15, 16.
— Briosiana 131.
— triehostoma 285.
Pleuroceeidien 156.
Pleurotröpis 273.
237,
„=Zmtahensis 273.
Plodia americana 117.
Pochtrübenschäden
Eu
Pocken
Podocarpus 285.
— maecrophylla 260.
2239
aoü,
Podosphaera leucctricha
23, 140.
Podothrips duplicatus 64.
— propinqguus 64.
Poecilia nivea 237.
Polyalthia 209.
Polyederbefall 75.
Polygonatum 208.
Polygonum 66.
— alpinum 232.
Polyosma eyanea 128.
mars 208.
— abietinus 221.
— admirabilis 277.
— albo-luteus 129.
— applanatus 248.
— betulinus 270.
— Büttneri 129.
— galactinus 277.
— Schweinitzii . 221.
— sulfureus 154.
tsugae 154, 221.
Polyseytalum 225.
Polysulfid 119.
Polystigma pruni 86.
Pomaceen 102.
Populus 278.
— alba 77.
Sachregister.
Populus eanadensis 258.
| — canescens 144.
Placodium festivum 41. |
Placosphaeria rimosa131.
— heterophylla 106.
Porcellio 195.
Porıa 134,208
— hypolateritia
- ravenalae 129.
Portulaca oleracea 40.
Potentilla anserina 76.
210.
| — rupestris 41.
Primula 202.
- obeonica 124.
— suffrutescens 219.
Proctotrypiden 69.
Prodenia litura 262.
Prospaltella Berlesei 234.
Protektin 267.
Protostrophus
267.
— .noxius 267.
— planatus 267.
Protozoen 28.
Prunaceen 32.
Prunus cerasifera 32.
—-. cerasus 97.
— fruticosa 32.
— lusitanica 283.
— padus 128.
— spinosa 235.
— triloba. 283.
Pseudococeus 199,232.
— bromeliae 231.
—. citri 157. ,199 232.
— nipae 232.
— trifolii 232.
— virgatus 256.
Pseudohormomyia grani-
fex 156.
Pseudomonas campestris
133.
— hyecinthi 63.
— tumefaciens 198, 248,
27.1,2,2.08
Pseudotsuga 149.
— Douglasii 266.
Psoralea 219.
Psyche graminella 239.
Psylliodes 245.
— chrysocephala 195,
269.
Pteridium caudatum 209.
Ptiloedaspis Tovaresiana
instabilis
26!.
Pucemia "46 .14519207
— apü 181.
— arrhenathericola 282.
— astrantiae 128.
— barbacenensis 139.
— Brittoi 139.
—- bromina 48.
— cambucae 139.
— caricia 47, 48,49, 115.
— coronata. 218.
— coronifera 49, 50, 52.
— distichophylli 282.
301
Puceinia eugeniae 139.
— expansa 128.
— gramini: 47, 48, 49,
0 ala. 83er
— halosciadis 128.
— helianthi 133.
— hyalina 47.
— Juzulae maximae 47.
— luzulina 47.
— malvacearum 220.
—- Maublanchei 131.
— maydis 49, 51.
— nitidula 282.
— obseura 47.
— Paulsenii 128.
| — Pittieriana 283.
— polygoni alpini 282.
— silvatiea 47.
— tetranthi 128.
-» tritieina 49, 50,51,283-
Puftbehae 66.
Pulmonaria mollissima
268.
Pulvinaria piriformis 232.
Puttemansia 129.
Pyrausta caffreii
— nubilalıs 154,
238.
— obumbratilis 237.
— penitalis 238.
Pyrenopeziza medica-
ginis 224.
Pythium 215.
— Butleri 216.
— Debaryanum 38, 133,
244,: 271.
— hydnosporum
238.
237,
ZU.
Quassiaschmuerseifen-
lösung 153.
Quassiaseife 247.
Quecksilberchlorid 142,
254.
Quercus 57,
Eiche.
— eocceifera 129.
— 'eoceinea 226.
— lanuginosa: 64, 223.
— palustris 283.
— pedunculata 223,
DIA OA DS!
— rubra 226.
— sessiliflora 237.
R.
Ramosiella 43.
Ramphus pulicaris 76.
Ramularıa 15, 115.
— absinthu 115.
— asplenii 208.
— cylindroides 208.
—- vincetoxici 208.
Ranuneulus muricatus
208.
— repens 46.
21. MQIE
226,
302
Raphanus 260, 261.
— oleiferus 243.
— raphanistrum 240.
— sativus 243.
Raps 70, 76, :133, 240,
245.
Rapserdflöhe 245.
Rapsglanzkäfer 70, 244,
245.
Rapskuchenmehl 244.
Ratten 113, 116, 117, 244.
Rauch 251.
Rauhschaligkeit 277.
Raupenleim 151, 244.
Rebe 20, 21, 58, 59, ‚67,
68, 73,..84, 94, 95,
96,u113,. 114117,
118,137, 139,149,
152, 158, 159, 200,
201, 203,. 239, 249,
252, 267, 277.
Rebenzüchtungsstation
197:
Reblaus 68, 114, 249.
Recurvanrıa 244.
'Regenwürmer 79, 159,
ilo)aX
Reh 196.
Rehmiellopsis conigena
208.
Beıs.130, 146, 236, 262.
Reiskäfer 246, 269.
Reismotte 238.
Resinol M 117.
Resinolkalkbrühe 118.
Resinolmagnesiaumbrühe
118.
Retithrips biolcor 63.
Reyesiella anthomyeoi-
des 130.
Rhabarber 247, 248.
Rhabdocnemis obseura
231.
Rhabdospora 173.
Rhamnus alnifolia 219.
— cathartica 219.
— frangula 219.
— lanceolata 219.
Rhaphidophora Merrillii
130.
Rhina ampiieollis 257.
Rhinoneus gramineus 76.
Rhizobium Beyerinckii
134.
— radicicola 134.
Rhizocephalen 29.
Rhizoctonia 38, 132, 249.
Rhizoglyphus «eehinopus
199;
Rhizopertha
246.
Rhopaea subnitida 231.
— vestita- 231.
Rhophalosiphum affine
dominica
245.
Sachregister.
Rhopographus 208.
Rhus copallina 222.
— coriara 222.
—- cotinus! 222.
— pyroides 222.
Rhynchites betulae 61.
Rhynehophorus phoeni-
cis "297,
Rhyncehospora alba 41.
Rhytisma acerinum 84,
207.
Ribes 48, 49, 56, 57, 66,
245, 248,
— aureum 48, 144, 145.
—- grossularia 48, 49, 97,
144. Vgl. Stachel-
beere.
— nigrum 48, 49, 57,144,
277. Vgl. Johannis-
beere, schwarze.
— odoratum 277.
— rubrum: 48, 97, 144.
Vergl. Johannis-
keere.
Ricinus 256.
Riedgräser 115.
Rindenkrebs 277.
Ringelspinner 80, .151.
Ringeltaube 274, 275.
Ringelung 27, 148,
Ringkrankheit 62.
Ringrisse 122.
Robinia 148.
Roestelia cancellata 55.
— cornuta 54, 277.
— lacerata 54.
— mespili 55.
— penicillata 54, 55.
Roggen 37, 45, 84, 85,
199, 100821952255,
IR DAITDARTDAN,
273, 286, 237.
Rose 53, 64,..139,
DD 2233.
Rosellinia 134. 210,
alpestris 42.
aspera 42.
— bunodes 284,
—- pepo 284.
Steineriana 42.
Rosengallen 273.
Rosenkäfer 231.
Rosenmücke 155.
Rosenscheldia 42.
Rosenstar 148.
Rosine 238.
Roßkastanie 206,278,283.
Rostempfänglichkeit 49
bis 53.
207,
284.
Rostpilze 28, 29, 41, 49
bis 53. 84.
Rotbuche 75, 109. Vel.
Buche.
Rote Spinne 199. Vgl.
Spinnmilbe.
Roter Brenner 58, 113, a
200, 224. >
Rotfäule 277. Ri
Rotfleckigkeit 86.
Rotklee 143. Vgl. Trifo-
lium pratense.
Rotschwanz 80.
Rudbeckia laciniata 219.
Rumex alpinus 155.
— hydrolapathum 76.
— obtusifolius 155.
Runkelrübe 114, 124, 256.
Runzelschorf 84.
Ruß 136.
Rüsselkäfer 267.
Rüster 248. Vgl. Ulme.
Rutaceen 102.
S.
NSaatbeize 46, 59, 66, 113,
LIEDER;
251, 286, 258.
Saatkrähe 147, 148, 275.
Saccardia 43.
— atroviridula 42.
—+- Durantae 42,
—- quercina 43.
NSagittarıa 46.
Saissetia oleae 119, 158.
— nigra 232.
Salat! 210,236, 285:
Salat-Anthrakose 59.
Salit 202.
Salıx 61, 64, 101,
Vgl. Weide.
— caprea 76.
— fragilis 41.
— longifolia 106.
—- vıminalıs 70.
Salpetersäure 58.
Sambucus nigra 131.
— racemosa 131.
Samenmotte 246.
San-Jose-Schildlaus 68.
Saphonecrus 273.
Sapindus 130.
Saponaria offieinalis 149.
Sarcophaga sternodontis
261.
Sauerkirsche 121, 145.
Sauerwurm 73, 152, 153.
Saururus cernuus 106.
Schaben 259.
Schädlingsbekämpfung
110.
Schattenbäume 257, 284,
Schaumzikade 69.
Schenckiella 42.
Schildläuse 119, 201, 232,
a N
— schwarze 119.
Schistocerca tatarica 233,
256.
Schizomycetes 28.
43.
258.
Am ke
. Sehizoneura fodiens 198.
— ulmi 248.
Schizophyta 28.
Schizostomum haema-
tobium 29.
Schizotetranychus
zopus 258.
Schlangen-Blattminierer
TA,
Schlick 247.
Schmarotzerpilze 28, 29.
Schmetterlinge 72.
Schmierbrand 24—26.
Schmierlaus 68, 158.
Schmierseife 152, 158,
200, 247.
Schnabelkerfe 235.
Schneeglöckchen 86.
Schneeschimmel 114, 286,
287,. 288.
Schoenobius ineertellus
262.
Schorf 38, 39, 140,141.
Schröpfkopf 214.
Schutzmittel 230.
Schwalbenwurz 55.
Schwamm 244.
Schwammspinner 72,151.
Schwarzbeinigkeit 118,
schi-
135, 211, 248, 277, |
278.
Schwärze 133.
Schwarze Herzen 277,
Schwarzfäule 277.
Schwarzherzigkeit 123.
Schwarzrost 219.
Schwefel 96, 99, 139, 156,
200, 268.
Schwefelkalium 139.
Schwefelkalkbrühe
DAR A620.
Schwefelkohlenstoff 36,
AERO LIAET LE NEAT,
240, 263, 268, 269,
272.
Schwefelleber 157.
Schwefeln 73, 95, 96, 139,
Schwefelsäure 126, 200.
Schweinfurtergrün 20,
ae
Schwertlilie 256.
Sciara coprophila 156.
Scilla Koenigi 46.
Scirrhia 208.
— bambusae 143.
- Sclerophoma 130.
Scleropleella 208.
Sclerospora javanica 215.
— maydis 215.
Selerotinia 210.
—- Libertiana 133, 194,
211..:285;
—- minor 285.
— nieotianae 244.
Selerotium 132.
113,
2 Sachregister.
Sclerotium echinatum
250.
Sceolytus Ratzeburgi 266.
Serophulariaceen 134.
Seife 19, 149,. 272.
Seifenbrühe 66.
Selenothrips rubroeinetus
232.
Sellerie 181, 182, 183,
184, 190, 191, 192,
193, .2300,7.285.
Senf 134.
Septogloeum 131, 161,
172,7 17 LI
acerinum 176, 179.
ailanthi 208.
arachidis 132.
- cestri 132.
hereynicum 179.
Septoria 15, 115,
161—194.
acerella 179.
acerina 161, 176, 177,
178, EL LSV.
aceris 161—181.
aesculicola 11.
apetala 176, 180.
apii 181—194.
epicotylea 179.
Greschikii 208.
humuli 189.
incondita 176, 179.
negundinis 177, 180.
oenotherae 189.
petroselini 181—19%4.
pimpinellae 115.
piricola 168.
platanoidis 180.
— pseudoplatani 161,
176,179
— rhoina 222.
SV TIDIS AR
—. saccharini. 177,3 178,
180.
samarigena 180.
scabiosicola 173.
seminalis 176,
180.
sorbi 168, 170.
Serehkrankheit 209.
Sesamia nonagrioides
256.
Seseli annuum 192.
Setaria 132, 146.
— asperifolia 131.
Sieyos 253.
Sideroxylon ferrugineum
128.
— foetidissimum 209.
Silaus pratensis 192.
Silber, kolloidales 59.
Silberglanz 220.
Silberpappel 77.
Simodactylus einnamo-
meus 231.
1:09,
131, |
303
Sinapis alba 240.
— arvensis 240, 243.
Singdrossel 275.
Siphonophora ulmariae
195.
Sisymbrium sinapistrum
243,
Sitones 195.
— lineatus 76.
Sitotroga cerealella 11%.
Sklerotienkrankheit 133.
Smymothrips biuncinata
195:
Soda 113, 139.
Soja hispida 130.
— maxima 194—1%6.
Sojabohne 136, 194 bis
196; -212,.,213.
Sokialkuchen 244.
Solanaceen 102, 113.
Solanum 60.
— (ommersoni 214.
— lycopersicum 113.
Vgl. Tomate.
— nigrum 40.
— tuberosum 97. Vgl.
Kartoffel.
Solenopsis geminata 199,
232.
Solidago 219, 238.
— arguta 106.
Sonnenblume 133.
Sophora japonica 134.
Sorbus 55, 161.
arıa 54.
aucuparia 54.
- chamaemespilus 54.
hybrida 54.
latifolia 54.
torminalis 54.
Sorcia 285.
Sordago 111.
Sorghum 27, 257.
Sorosporella uvella 263,
264.
Sortenempfänglichkeit
49, :50,. 51,33,
137, 140, 141,
143, 204, 205,
217,.219, 243,
Spaltkrebs 210.
Spaltpilze 28.
Sparganothis Pilleriana
59%
142,
213,
247.
Spargel 149, 277.
Spargelkäfer 149.
Spartium 208.
— junceum 234.
Spätfröste 83, 126.
Spekulin 68.
Sperber 275.
Spergula 244.
Sperling 80, 147, 275.
Spermophilus eitillus 147.
304
Sphacelotheca Reiliana
281.
Sphaerella acerifera 167.
= acerina..167,.0.177;
- asteroma 208.
— hederae 129.
- maculiformis 166.
— punetiformis 167.
- septorioides 167.
Sphaerellopsis 15.
Sphaeria acerina 167.
arundinacea 208.
bryophila 129.
— . cooperta, 129.
— .corni 208.
hederae 129.
— helicieola 129.
Sphaerolecanium pruna-
stri 234.
Sphaeropsis malorum 277.
Sphaerotheca mors uvae
58, 223. Vgl. Stachel-
beermehltau.
Sphaerulina 208.
Spilomela 42.
Spinat 116, 277.
Spinnmilben 195, 201,
246, 258.
Spiraea 130, 283.
— ulmarıa 76, 79.
Spitzahorn 161, 174, 179,
180: Vgl. Acer pla-
tanoides.
Spitzenbräune 157.
Sporenverbreitung 207.
Sporidesmium exitiosum
Sporotrichose 228.
Sporotrichum persicae
228:
Springwurmwickler 73.
Stachelbeere 21, 56, 58,
139, 144, 198, ‚223,
248, 277, 283. Vgl.
Ribes grossularia.
Stachelbeermehltau .57,
985..21192 01305993:
Stachelbeerrost 113.
Stachylidium theobromae
143.
Stagonospora
130.
— melloti 130.
Stammfäule 132.
STARS E97 AN 275.
Stärkekleister 19.
Stärkeschoppung 33, 34,
Staubbrand 241.
Steinbrand- 46, 217,
241, 24221243,
281.
Steinersches Mittel
2an.
Steinklee 117. Vgl. Me-
lilotus.
compta
218,
251,
114,
Sachregister,
Steinobst 113, 119, 142.
Stemphylium muricula-
tum 130.
Stengelälchen 160, 241.
Stenolechia gemmella
237.
| Stereum purpureum 220,
221, 283
Stericta albifasciata 232.
Sterilität 32.
Stickstoff 38,123,139,247
Stigmaphyllum ciliatum
132.
Stigmatea 15.
— mor vica 131.
— robertiana 16.
Stilbella olivaceae 129.
Stinkbrand 114.
Stippigkeit 121.
Stockkrankheit 247,
Strategus quadrifovea-
tus 270.
Streifenbrand 27.
Streifenkrankheit
29152.2. 787.284,
205,
25.
, Streptococeus pityccam-
pae 152,
Strychningetreide 147.
Sturnus vulgaris 275.
| Stutzen 200. '
Subeoceinella 24-pune-
tata: 76, 149.
Sublimat 159, 243, 286,
287.
Sublimoform 217, 285.
Sumaäach 222.
Sumpfheidelbeere 208.
Superphosphat 38.
Supersolfo 250.
Süßgras 27.
Syllepta ruralis 116.
Synearpella 42.
Synehytrium endebioti-
cum: 137.
Synergarien 273.
Synergus 273.
— gallaicus 274.
— ibericus 274.
— insuetus 274.
— maculatus 274.
Syringe 283. Vgl. Flieder.
T;
Tabak 33..45. 69, 103,
11591285 1477199,
202,212, 22,00. 244
255.
Tabakextrakt 113, 158,
DATEN
Tabakrauch 27.
Tachea hortensis 116.
Taechy ptilia populella 263
Taeniothrips frontalis
259.
— Schillei 259.
Tamarıx 64.
Tanne 157. Vgl. Abies.
Taphrina pruni 86.
Tarsonemus fragariae
198.
Taschenkrankheit 84,
113.
Tassıa 129.
Tausendfüße 159.
Taxodıum distichum 100.
Teetona grandis 77,
Tee 64, 65, 69, 133, 134,
199,210.
Teer 70, 145, 267.
Teerdämpfe 124.
Teeröl 155.
Telenomus Ashmeadi 237.
Telephoree 208.
Tenebrioides 117,
Tecsinte 51.
Termes bellieosus 257.
Tetranthus litoralis 128.
Tetranychus 199.
— carpini 258.
—. Ludeni "258.
— salieicola 258.
— telarius 246.
— - viennensis 258.
ı Tetrazygia 209.
Tettix 263.
Thamnurgides myristi-
cae 76.
Theobroma ca:ao 143.
Vgl. Kakao.
Thielavia basicola 244.
Thomasschlacke 38.
Thoracaphis fiei 65.
— hongkongensis 65.
Thrinax ponceana 209.
Thrips albopilosa 195.
discolor 195.
- longicollis 195.
major 195.
obsoletus 64,
physopus 9.
praetermissus 259.
robustus 258.
—>tabacı :64, 158.
Thymalus fulgidus 270.
Thymatosphaeria calami
42.
Thysanoptera 63,
258
Tierehen 29.
Tierfraß 230.
Tilia platyphyllos 41.
Tilletia caries 45.
— laevis. 217.
secalis 45.
— tritiei 24, 47, 217, 218,
242.
Tinea cloacella 154.
— granella 117.
Titaeosporina tremulae
144.
54
9
Titanella 129.
Tmetocera ocellana 153.
Tollkirsche 215.
Toluol 25 =
Tomate 1, 2, 3, 4, 6, ve
al
Sl 0 23 - 14,
DS An al,
2023528,
278.283.
Tomatenkrebs ], 16—18.
Tomatenstengelkrank-
heit 1—16.
Tonerdesilikat 19.
Torfmull 25].
Tortrix pygmaeana 153.
Toter Stengel 133.
Trachea piniperda 75.
Trachelus tabidus 273.
Trachycentra chloro-
188"
206,
255,
gramma 231.
Tradescantia 202.
Tragopogon pratensis
159.
Trametes 208.
— corrugata. 129.
Trapezeule 150.
Traubenkirsche 269.
Trematoden 28.
Tribelium ferrugineum
232, 2839.
— navale 239.
Trichobacteriaceae 28.
Trichopoda pennipes 261.
Trichosanthes 253.
Triehosiphum Roepkeib5.
Trichothrips longieornis
64.
Trifolium 138.
— elpinum 138.
— arvense 138, 139.
— medium 138.
— pratense 41.
Rotklee.
— repens 130.
— Thalii 138.
Trinia glauca 191, 192.
Trioza alacrıs 114.
— urticae 116.
Triphleps majuscula 98,
99
Vgl.
Tripospora 285.
Trisetum distichophyl-
lum 282.
Trochorrhophalus stran-
gulatus 231.
Trockenheit 123.
Tropaeolum majus 30.
Tropinota crinita 256.
Trotteria venturioides
130.
Tsuga canadensis 221.
Tuberodryobius persicae
265.
Tulpe 159, 278.
Sachregister,
Turdus musicus 275.
— pilaris 275.
— vIiscivorus
Turmfalk 275.
Turnips 247, 269.
Tychea phaseoli 194, 195.
Tydius 159.
Tylenehus devastatrix
6052
— dipsaci 247.
U.
Uleodothis pteridis 209.
Umer 3A 2a.
Vgl. Rüster.
Ulmus montana 119.
Ultramikroskopische
Organismen 33, 205,
2 DE
Ungeziefer 111, 112, 113.
Unkräuter 79, 84, 99,
100, SS an,
240, 262.
Uraniagrün 21, 22,73,150.
Uedineen 47, 207.
Uredo arachıdis 283.
to!
— arı italici 130.
— cerotalariae vitellinae
132.
— cubangoensis 132.
— duplicata 132.
— olivacea 129.
— panici maximi 132.
— rhaphidophorae 130.
Urena lobäata 256.
Uroecystis agropyri 46.
— oecculta 45.
Uromyces 138, 219.
— abbreviatus 219.
— amoenus 219.
— bauhiniicola 219.
— bidentis 219.
— elegans 138.
— flectens 138.
— heterodermus 219.
— jamaicensis 219.
—- minor .138.
—- myrsines 219.
— nevadensis 219.
— nitrooyensis 132,
— paniei sanguinalis13i.
— Puttemansi 131.
— rudbeckiae 219.
— solidaginis 219.
— striatus 139.
— Tranzschellii 219.
— trifoliı 138.
— trifolii hybridi 138.
— trifolii repens 138.
Urophlyctis alfalfae 279,
280.
Urtiea dioica 48, 49, 76.
— urens 48.
Uscana semifumipennis
269.
305
Uspulun 66, 118, 119,
133 20,13 ATE
285, 286, 287.
Ustilagineae 45.
Ustilago avenae 45.
— bromivora 46.
— Butleri 129.
— ceoieis 281.
— emodensis 129.
— endotricha 129.
— hordeı 45.
— laevis 45.
— longissima 27, 41.
— Merrillii 129.
— Nakanishikii 129.
—nudan A,
= Stritien 450209:
— Vailantıı 46.
— vıolacea 46.
— Vuycki 45.
Uskulins zonata 134, 210.
Vs
Valeriana officinalis 31.
Valsa Auerswaldii 130.
— leucostoma 277.
Valsella adhaerens
130.
— polyspora 130.
Valseutypella 207.
Vanellus vulgaris 275.
Vanessa 116.
Vanilla planifolia 135.
Vaseline 218.
Venetan 113, 244, 247.
Venturia 16.
Venturiella 129.
Verbänderung 203.
Vergrünung 31.
Verjüngung 214.
Vermehrungskrankheit
118.
Vermehrungspilz 244.
Vermicularia conferta
130.
Vernonia crinita 106.
Veronica 66.
— gentianoides 30.
Verrucaria pyenostigma
41.
Vertieillium albo-atrum
60, 249.
Verwelken 199.
Veterinol 244.
Vicia angustifolia 268.
— cracca 204.
— faba 243. Vgl. Acker-
bohne.
Vigna catjang 268, 269.
— sinensis 212, 229, 260.
Vineetoxicum officinale
208.
Virus 104, 105, 106, 107.
205% 203. 294.
Visecum album 206.
306
Vıscum riparia 203.
Vögel 151, 257, 275.
Vogelschutz 80, 112, 151.
Vorratsschädlinge 246,
W.
Wacholder 53. Vgl. Ju-
niperus.
Wacholderdrossel 275.
Waldgärtner 77, 266.
— großer 77, 78.
— kleiner 77, 78.
Walnuß. 125, 126,
206.
Walnußbaummotte 150.
Walnußblattlaus 157.
Wanderameisen 274.
Wanderheuschrecke 233.
Wanzen 80, 97, 195, -248.
— grüne 69.
Wärme 62, 63, 70.
Wärmemangel 28.
Wärmeüberschuß 28.
150,
Warmwasser 62, 287.
Wasserglas 19.
Wassermelone 12, 227.
Weichfäule 277.
Weide 70, 208, 240, 248,
270. Vgl. Salix
Weidenbohrer 152.
Weidengallen 61.
Weinstock s.: Rebe.
Weißbuntheit 111.
Weißer Rost 133.
Weißesche 278.
Weißfäule 277.
Weißfleckigkeit 278.
Weißkrankheit 30.
Weißrandbunt 30.
Weißrandform 30, 31.
Weißringigkeit 277.
Weißstorch 147.
Weißtanne 30.
Weizen 37, 45, 46, 47,
50, 51, 114, 124, 159,
160, 201, 209, 213,
za a on a
239, 230 PANDA:
246, 251, 262,267.
DNB 2193 281
284, 286, 287, 288.
Weizenflugbrand 209.
Weizenfusariol 217.
Sachregister.,
Welkekrankheit 60, 133,
Vitis labrusca- 252.
145, 21982 219 268
229, 22822 IMDB!
Weymouthskiefer 56, 57.
Weymouthskiefer-Bla-
senrost 56.
Widerstandsfähige Sor-
ten 39, 43, 46,.50,.51,
Der 3 Alk le
1a alas all, ılker
20452 205,.206, 21%
AED
2A PDS
Widerstandsfähigkeit243.
Wiesenfuchsschwanz 69.
Winterbekämpfung 111,
nase:
Wirtswahl 276.
Witterung 81, 82, 83, 84.
Wolfsmilch 259.
Wuühlmaus 211.
Wundkallus 43, 44.
Wurm, weißer 231.
Würmer 28.
Wurzelälchen 38, 160,
241.
Wurzelbrand 39, 120, 244.
Wurzelfäule 132, 215,
DIN AB ORT 6r 2
278, 2831.
Wurzelhalsgallen 248.
Wurzelkragenkrankheit
210.
Wurzelkrebs 279.
Wurzelkropf 136.
Wurzelläuse 195, 198.
Wurzelmade 155.
Wurzelschimmel 210.
Wurzelsekrete 120.
X
Xanthium canadense
106.
Xanthorrhoea australis
64.
Xenogloea 129.
Xenopeltis philippinensis
129
Xenoschesis fulvipes 70.
Xenosphaeria sphyridii
ned
Xyleborus destruens 77.
— dispar 256.
Y.
Yperit 202.
Yucca gloriosa 131.
2.
Zea mays 216. Vgl. Mais.
Zehrwespe 274.
Zerrissene Stöcke 114.
Zeuzera pirina 256.
Ziegenmelker 275.
Zignoella algaphila 209.
Ziıkaden 100, 19.
Zingiber mioga 146.
— offieinale 146.
Zink 37.
Zinkarsenat 157, 272.
Zinkpasta 200.
Zinkphosphat 233.
Zitterpappel 263.
Zuckerrohr 204, 205, 231,
256, 262.
Zuckerrohr-Blattminierer
21%
Zuckerrohr-Bohrkäfer
var
Zuckerrohr-Bohrmotte
2318
Zuckerrohr-Drahtwurm
231%
Zucekerrohr-Heerwurm
231.
Zuckerrohr-Mottenlaus
231. {
Zuckerrohr-Schildlaus
231e
Zuckerrübe 33, 39, 120,
159, 20277 226:
Zukaliopsis 42, 43.
— amazonica 42.
— Rickii 42.
Zwergmaus 147.
Zwergwuchs 27.
Zwetsche 86, 113, 221,
235. Vgl. Pflaume.
Zwetschenschildlaus 113.
Zwiebel 155, 158, 241,
DrTale
Zwiebelblasenfuß 158.
Zwiebelmilbe 159.
Zythia 226.
— elegans 225.
ZEITSCHRIFT
For. —— für ——
Eflanzen
und Gallenkunde.
Begründet von Pauli Sorauer.
Herausgegeben
Professor Dr. ©. von Kirchner.
XXXlIl. Band. Jahrgang 1922.
ol6”
Stuttgart.
VERLAG von EUGEN ULMER.
>
Al
HER
Inhaltsübersicht.
Seite
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DER RN Ar RER SS #12 1103122 2 NE ET TDREERUEHERESTREREL EN)
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— — Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten in Kleingärten . . . .....18
— -— Die Wichtigkeit des Pflanzenschutzes und die Zusendung von er-
krankten Pflanzen . . . NER nn Le ARE RI 0 |
— — Drahtwürmer und der Schulz gegen sie. ... a Ad
— — Nachricht über die Entwicklung von Schadasekien 22951920°..,5,328
Sen Zaheus.tenebrioideR.. „in u nne ee N, 342
IV Inhaltsübersicht.
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—- —— Krankheit frisch aufbewahrter Weintrauben AR ee!
— — Neue oder seltene Krankheiten, beobachtet im 1. Halbjahr, 1921 al
--— Phoma Ferrarisii n. sp., Urheber des Tomatenbrandes in Piemont . 256
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- — Rhizopus nigricans auf Kürbissen ... ea REN Dr TOO
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TUST NIE a en Be RENTEN SEHE RAR Ne 2 N REES RER LT
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DAUTIOSUER LESEN RER EEE Te TR DEREN ET ES RREE RR
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167
265
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264
289
231
273
32
Inhaltsübersicht. _ VII
Seite
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u) ee RR 3 AN ST, AOEE
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— — -——- Empfänglichkeit der verschiedenen Ban Er die
Zersetzung durch Rhizopus nigrieans und Rh. tritici . . . . 2...
= — — Physiologische Untersuchungen über den Parasitismus mit
besonderer Berücksichtigung der Ausscheidung von Pektinase durch
Bhizeps #raibier U ee NR eh
Hartmann. Rauhreifschäden an Obstheundn bar re SE
Hase, A. Über die erste deutsche Forktonfomolapische KHeldsttien Re
Inhaltsübersicht.
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logisch-mykologischen Objekten. Serie I... ...2...
BETeker#Elr QBcidoldPiea.“..... 2 Da RN a
— — Die nomenklatorische Bezeiehnung von Üecidien unbekannter Er-
NT (ORT ken 521 2007 RR ae N N
Heikertinger, F. Phytoecia rufimana auf Sinapis, Sisymbrium und Ra-
[ERLERNTE DEN ua RE EUER Ce. un Sc ei SR EEE NENNE RETE)
-— —— Verzeichnis meiner bisher veröffentlichten Beiträge zur Kenntnis
ders Hltieiens N a u SE rar
Heinrich, C. Laspeyresia novimundi n. sp. AR rbsonrchädling SE A 2
— — Schmetterlinge in Texas, die man mit dem „Roten Kapselwurm‘‘ der
Baumwolle verwechseln kann. . . .... 2... a ER RN
Heinrich, M. Die Abhängigkeit der Keimtriebkraft vom einhediurn und
ihre Beeinflussung durch verschiedene Beizmittel . . . .: 0...
Heinricher, E. Arceuthobium oxycedri (DC.) M. Bieb. uf Cupressus
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Laubholzmistel mit der Tannenmistel zu gewinnen . . .. .
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Hemmi Takewo. Beiträge zur IKenntnis der und Physiologie
der japanischen Gloeosporien . . . . . BR : ER ME:
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VRdBCantguan ii. 2,0. WE SR: ech IN Share N AD NIER
ee Untersuchungen über die Wirkung von A nesiron als insekten-
tötende Mittel . . ... RE Vo i Ä 2
- Züchtung einer gegen ie Blattrollkrankheiten orstandefähisen To-
matensorte durch Auslese . . . STE EEE UN. 52V a.
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Dice Bl sBintomolofische.. Miszellen:: Hy Ass en EN
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des Brandbefalles des Weizens . . . . RR LEUN ae He
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— — Ein Beitrag zur Kenntnis südafrikanischer Borkenkäfer . .... .
— -— Heuschrecken der Gattung Leptophyes und ihre en an
Pfirsichblättern . . . 5 k :
Higgins, B. B. Mechhelogie Enter chiehlz einiger Any
ceten mit besonderer Berücksichtigung des Vorhandenseins und der
BunkuionnkvonYBpermatien.. 2...” 3 Arien N
140
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1188 . EEE CN IE Se NE RE
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— —- Über Bau, Stellung und Nebenfrüchte von Lasiobotrys . |
— —- Vierte vorläufige Mitteilung mykologischer Ergebnisse (Nr. 305—: 398)
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den Ver. Staaten ERBE le
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Chlorophorusannularıs Fairm. in Ponkmnw an. es a Tz
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XII Inhaltsübersicht.
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tau nicht befallen . . . . ITALIEN RERR, 315
Mangin,L.u. Vincens, F. Spirospora , gen. St n. ep. u Kata
Bien Y;‘.. RE a DD
Mann, H. H., Nasburkar, S. Di. u. Kuala ei S. Eine Milbenkrank-
heit der Kartoffel in Indien .. . a Re a ee:
Marchal, P. Der Entwicklungskreis der Blatlaus RE 150
— — Einführung des Marienkäferchens er onen in "Süd-
frankreich...» . . { 265
— — Einführung von Aline ae eines le schen. Sehmiandteöre
der Blutlaus, in: Hrankreich '.. .....0. RE RT 2 NENNEN)
Marconi, P. Für Venetien anzuratende Divelkiteisor ae 40
Marinucci, M. Erfahrungen mit der Be der de (Dacus
oleae) nach dem System Lotrionte . .. . 333
Marshall, G. A.K. Den Waldbäumen schädliche neue Biisselkäfer 8 aus dien 341
— — Neue Cureulioniden als Schädlinge an Kulturpflanzen . . . 162
Martin, J. F., Gravatt, G. F. u. Posey, G. B. Behandlung vom Blasen:
rost angesteckter Zier-Weymouthskiefern ... 249
Mason, T. G. Neue Untersuchungen über die Banwollensteinde A en
Kleinen Antillen, besonders auf St. Vincent . ... 220
Massalongo, ©. Beobachtungen und Betrachtungen a de Galle ar
Lonchaea lasiophthalma Macgq. BE 283
Matz, J. Die Gummosis des Zuckerrohres zum ersten Mal Ha Pasta, Biko
beobachtet . . . . - .128
— — Eine Wiselktanlheit des Kaffe af: der Takt Porto. Bio . 255
Maublanrc, A. u. Navel, H. ©. Ganoderma applanatum, der Ölpalme
(Elaeis guineensis) auf der Insel S. Thomas schädlich . . . . ..... . 251
XIV Inhaltsübersicht.
Seite
Meıinecke, E. P. Fakultative Heterözie bei Peridermium cerebrum u.
Peridernmiumasharkmessil.” 1.520 An ass N a RR ET
Grundprobleme:in‘der Eorstpatkölogie "Re es
Merker, G. Ein neuer Pilzschädling im Fichtenpflanzgarten . . ....61
Middleton, W. Neodiprion Lecontei, eine in den Ver. Staaten den Kiefern
schädliche, EHymenoptere Ih." a I ARE ee 22, SE RD
Miege, E. In Marokko beobachtete Pflanzenkrankheiten ee Aa
Miestinger, K. Pflanzenschutzmittel für den Gartenbau . . .... ...172
Vertileung der Materasselau nn a De oe
Min esy Is. B.. Blattklecken auf AUlmenn ar nn ee ae
Miller, D. \ ber Pemphigus populi transversus . . . In a
Mitchel!, D. J. Vergiftung von Rindvieh infolge der Y le von mit
Re, paspalı befallenem Paspalum in Südafrika. . . 2.2.2...
Mitteilungen.
Biclogische Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft . . . ....109
Mitteilung betr. Gallenkunde 1. 21 Raus MR EN ee re 1
Plantenziektenkundige Dienst "Wageningen . . ... 2 el... 2. 2.209
Tagung der angewandten Entomologen in Eisenach . . 2.2... ..108
zung 8 E
Mjöberg, E. Der Raupeniraß im Tabakbau an der Ostküste von Sumatra TU
GR SE RE LRIT
Moesz,'G. Pflanzengallen aus Polen: .o......r...%
Mokry. Die wahren Ursachen der Vermehrung der Nonne in Mitteleuropa
in den letzten Jahren . . . I DE RER N I EUR
Mokrzecki, 8. Agrılus NR Mars. als Rosenschädling in Bulgarien 274
Montemartini, L. Eine neue Krankheit von Aucuba japonica ... . . . 259
Moreillon, M. Cucurbitaria naucosa auf Ulmus montana . . . ..... 252
Moreira, ©, Cerococcus parahybensis Hemp. auf dem Kaffeestrauch . . 329
Morettini, A. Die Wirksamkeit pulverförmiger Mittel gegen den Steinbrand 316
-—— -——- Massenauslese und Auslese in reinen Linien zur Auffindung von
steinbrandfesten Typen des Noe-Weizens . .. . 2. 2... 0 2.02 2,244
- — Untersuchungen über das ‚„arrabbiaticcio" . . . ET ER A EN
Morgenthaler, OÖ. Eine Gallenbildung an salkrtzchen U SEITHER EL):
Morstatt, H. Bibliographie der Pflanzenschutzliteratur. Die Jahre 1914
DISS IL IE le u AN ARE HR 1 Ra RE SE RN TS KK!
— —- Bibliographie der ae) Das Jahr 21920 79
— — Die Entwicklung der Pflanzenpathologie und des Pflanzenschutzes 17
— — Die Schädlinge und Krankheiten der Kokospalme . . ......123
— — Unsere Obstbaumschildläuse a ; LER EL
— — Weitere Beobachtungen über das An er Wollane in en 82
Moznette, G. F. Ein der Oreodoxa regia in Florida schädlicher Schnabel-
Krk 1. Ne N RE RAN HER HART BES CR EIER
Müller, B. Das Tannensterben im Frankenwalde . . ° . 2... 3
Müller, H. ©. und Molz, E. Versuche zur Ermittlung des Wirk wertes
verschiedener Stoffe zur Bekämpfung der Rübennematoden in Schlamm-
Müller, Karl. Arsenbrühen als Ersatz für Nikotinbrühen . . ......36
Müller, K. (Augustenberg). Überaus starke Zunahme der Reblausverseu-
ehung in deutschen Weinbaugebieten . . t SEHR DE RE N ER
Müller, K. Zur diesjährigen Heu- und Saerminhela ping DE RO
Müller, K. u. Rabanus, A. Ein großer Fortschritt in der Schädlingsbe-
kamptung a an S RENNER RN URL REIEBRBT EEE IE EN
Müller-Thurgau. Zur Bekaipfine des Peronosporakrankheit der Reben 131
Inhaltsübersicht.
Müllers. Die Krankheit der Reben
Marn. J. M. Die Kronenbeschädigung des roßeh Weldeärt tners und
deren Einfluß auf den Kiefernzuwachs . ! .
Naidenoff, W. Laboratoriumsversuche zur Beirnpfung der F Sdinause
Nakayama Shonosuke. Auf Schildläusen in Japan schmarotzende Chal-
eididen . Da RER En
er; A. Die Phytoptoceeidien von Tilia und ihre Erzeuger
— ebanen aus Java. 3. Beitrag
— -—- Neue und wenig bekannte Eriophyiden Ha
— — Zur Kenntnis der Milbengallen einiger Aaerten Ed de er OB uBen
Nechleba. Erster, zweiter, dritter und letzter Nonnenbrief aus Böhmen
Neef, F. Über polares Wachstum von Pflanzenzellen EEE
Negre, M. u. Picard, F. a conicolana an Pinus ae var. te-
che in Frankreich :
Nemec, A. u. Stranäk, FE. Beiträge zur Reradria den ko&achen Finklusser
der Terpene auf die höheren Pflanzen R
Neresheimer, J. u. Wagner, H. Beiträge zur Bieronfaung dcr Mark
Brandenburg. XI.
Neumeister. Nonnengefahr für Sachsen
Nieschulz, O. Unsere bisherigen Kenntnisse von der F Iogllatenkrunkhei
der Pflanzen (Orig.) P RReN
Nilsson-Ehle, H. Einige gute ein er Tenserten, dürch genea-
logische Auslese oder vermittelst der Kreuzung erhalten FR R
— — Über Resistenz gegen Heterodera Schachtii bei gewissen Gerste aaten,
ihre Vererbungsweise und Bedeutung für die Praxis EIER
Nisikado, Y. Über eine durch Physalospora baccae Uav. verursachte
Krankheit der Weinbeeren REN EL SR NEE,
Nisikado, Y. u. Miyake, Ch. Behandlung des Reissaatgutes gegen die
Helminthosporiose. 1. Heißwasser-Behandlung
Novelli, N. Fusarium roseum in den reisbasuenden egonden Italiens ;
Oberstein. Eine neue Einrichtung zum Beizen von Saatgetreide
— -— Die neue Beizanlage System D. Wachtel-Breslau \
— —— Über ein Massenauftreten von Braconiden-Kokons in Bodenstand
schlesischer Rotkleesaat eie s
Osterwalder, A. Vom Pilz zum Borkenkäfer 2
— -—— Von der Weißfleckenkrankheit der Birnbäume
— — Zur Bekämpfung der Blatttleckenkrankheit der Ba
Packard, ©. M. u. Thompson, B. G. Tipula simplex und T. Quali Su
Wiesen und Äckern in Kalifornien. !
Paillot, A. Neurotoma nemoralis an Pre
— — Versuche, die Frostspanner vermittelst Enslefoott‘ zu bekämpfen 2
Palm, B. T. Die Tabak-Mosaikkrankheit eine Chlamydozoenkrankheit ?
— — Eine Gefahr für die Tabakkultur in Deli . {
Palm, B. T. u. Jochems, 8. C. J. Die Wurzelfäule des Besses
—_— ee und Schleimkrankheit auf Saatbeeten 2:
Palm, B.T.u. Vriend, J. Stengelverbrennung bei Tabak . :
Pantanelli, FE Über die Ursache der Mosaikkrankheit bei den Plänzen
Paoli, G. Laspeyresia molesta Busck. in Ligurien. ? ;
en ,‚ H. Beobachtungen bei Erkrankungen durch Baizy tis
—- — Die pilzlichen Schädlinge der Hülsenfrüchte, Kreuzblütler und en
rüben.
[bi
=
ISohE
DD vv DD
So
& =]
a
N
XVI Inhaltsübersicht.
Seite
Pape, H. Stärkeres Auftreten der Federbuschsporenkrankheit (Dilophospora
graminis Desm.) des Getreides in Deutschland . . ... 254
Parfentjew, J. Den Medizinalpflanzen in der Krim hädliche Insekten 260
Parisi, R. Pflanzliche und tierische Schmarotzer einiger Heil- und Gift-
pflanzeigier.t ; RE ALD,
Pater, B. Eine neuere Abnbemisre an De be r. { ) N ee
Patten, A. J.u.O’Meara,P. Die wahrscheinliche Ursache der durch Anwen-
dung von Calcium- und Magnesiumarseniaten hervorgerufenen Beschädi-
gung... - 175
Patterson, J. E. "En ne euch des Nudeln Bea varia
Milleri auf der Lodgepole-Kiefer in Yosemite-Nationalpark in Kalifornien 269
Peirson, H. B. Befall von Pinus strobus durch Lachnus stroki . . . 81
Peklo, I. Studien über die Inaktivierung der CO ,-Assimilation EN A
Chlorophylibildung . . 168
Peltier, G. L. Einfluß von nn rd Henchieksıt u das naeh:
tum von Pseudomonas citri, seiner Wirtpflanzen und auf die Entstehung
und Entwicklung der durch diesen Spaltpilz verursachten Krankheit
„Citrus canker“ .. 126
Peltier, G. L. u. Bderich, w. a De a Empfänglichkau der ver-
schiedenen Arten und der Hybriden der Gattung Citrus . . . ... .. 239
Penny, D. D. Cacoecia franeiscans an Äpfeln in Kalifornien . . . . . . 269
Peterson, A. Verhalten der Eier von Aphis avenae und A. pomi gegen ver-
schiedene ee besonders konzentrierte Schwefelkalkbrühe und
deren Ersatz .. 151
Pethybridge, G. H.u. Taktertyl H. A Eine ur eine neue Le von
Phytophthora verursachte Krankheit der Tomaten und anderer Pflanzen 130
Petri, L. Die Galle auf Capparis tomentosa Lam., erzeugt durch Discella
capparidis Pat. et Har. . . . PERF
— — Symbiontisch in Insekten labeontle BSktnen aß Bellonere pen 28
Potrak, Ei Mykolegısche' Beiträge/Tag Ra ea
Peuckert. Pfirsichsorten und Kräuselkrankheiten ... 136
Peyronel,B. Beobachtungen über die vollkommene Form des a Oichen 139
— —- Identität von Spirospora castaneae mit Acrospeira mirabilis . . . . 260
— —- Trichothecium roseum, der Pilz der Bitterfäule der Äpfel und Birnen 258
— — Überwinterung von Marssonia juglandis ... . RER U NORM!
Pillichody, A. Die Rotfäule der Kiefern im Val de one BR NR ER RR
— — Verschiedenes Verhalten gegen Windströmung . NER Pa ERS ARELT
—- — Von Spät- und Frühfrösten und über Frostlöcher . ... . 24
Pollacci, ©. Sporotrichum persicae n. sp. als Schädling des Pe in
Ligurien . . ee EDS
Poutiers, R. Die liege char Arial Be in nd Kr, 2 17208
— — Die Kartotfelmottein Tunis . . . 336
Pratt, O. A. Bodenpilze mit Bezug auf are Knrtotfellearlcheiene in Ss. Tao 42
Pritchard, F. J. Verhältnis der Roßnessel (Solanum carolinense) zur Blatt-
fleckenkrankheit der Tomate (Septoria lycopersici)
— — Züchtung gegen Welkekrankheit widerstandsfähiger or eo!
Pritchard, F. J. u. Porte, W. S. Wurzelhalsfäule der Tomate . . . . 125
Proceedings of the Conference on the European Corn borer held by Nathan
Association of Commissioners cf Agrieulture . . 2 2.22 2 2 22..:69
PStroß, F. Sualinpasta und Sualinpulver im Kampfe gegen die
Peronospora. un a ea ne ER Re ee BEE Tas Ne
dt Br ac
Puchner, Honigtau und Pilzbefall : MER
Puttemans, A. Gloeosporium bombaeis n. sp. u Bonbar insigne
Putterill, V. A. Krankheiten der Kulturpflanzen im Kapland
Quanjer, H. M. Die Degenerationskrankheiten der Kartoffelpflanze
-— — Führer für die Feldbesichtigung und die Zuchtwahl der Kartoffeln .
— — Neue Untersuchungen über das Blattrollen und verwandte Krankheiten
in Holland
Quanjeru. Fo@x. Reise zum Studi en KeeHolkrankheiteni in Ekankrei Ic h :
Rabanus, A. Wirken bei der Bekämpfung der Peronospora mit kupfer-
haltigen Mitteln Strahlungsvorgänge mit?
Rabbas. Bericht der Zweigstelle Aschersleben der Biolomzanen Bäiehs-
anstalt über die Versuche zur Bekämpfung der Ölfruchtschädlinge im
' Jahre 1920 . :
— — Die Rutenkrankheit A Himbeoreranch er
Rambousek, F. Die Motte Phlyctaenodes .
— — Prognose der Rübenschädlinge
Rankin, W. H. Handbuch der Baumlenlteren
Raybaud, L. ne von Ferrocyankalium als Erekande im Innern
von Pflanzen
Reh, L. Insekten- Minen in Blättern
Reichert, A. Entomologisches aus Miltiz 1918 .
Reichling. Die Buchenlaus Cryptococeus fagi Bärenspr. in we sowie
über ihre Bekämpfung . 5
Reinwaldt, E. Zur Säugetierfauna Betlande gr
Richter. Der Einfluß von Rhizoctonia solani auf den Keiklinseverlan DE
Kartofteln : .%
Riehm, E, Be ec heapon ad er ; ae
— — Die Krankheiten der landwirtschaftl. Kaltispilancen nd 1 Be:
kämpfung 5
— — Die Bikrankhenen Me ee. 1 i h
Riquelme Inda, J. Phloeosinus sp. als Zn dene :
Ritzema Bos, J. Die Korkringigkeit der Kartoffeln . !
— — Mein Versuchsfeldehen bei dem Institut für Piyrönathaledie , 3
Rivera, V. Beobachtungen über die von Fomes fulvus auf den Mandelbaum
ausgeübte Einwirkung Ber ;
Riviere, C. Saccharum spontaneum T. 3
Roberts, J. W. Eine durch Phyllosticta re ren es
heit an Prunus_ triflora
Rosenbaum, J. Macrosporium solani Ei: a Tomate ;
Rosenbaum, J. u. Sando, C. E. Beziehungen zwischen der Größe der
Tomatenfrucht und der Widerstandsfähigkeit ihrer Haut für Einstiche
und für die Ansteckung durch Macrosporium tomato .
Roß, H. Otto Jaap 7. (Orig.)
"— — Rosengallen .
— —- Weitere Beiträge zur Ban der ver later Miuckenballen: (Orig.)
Roth, J. Maifrostschäden an Exoten }
Rübsaamen, E. H. (f). Üeidomridensudten vır.
Ruschka, F. Chaleididenstudien. I. Teil
— —- Zur Morphologie und Systematik des Koks Ehalaidiers io.
phagus distinguendes (Fst.) Kurdj.
tutgers,A.A.L. Heveakrebs
Inhaltsübersicht. XVII
XVII Inhaltsübersicht.
Seite
Rytz, W. Ein gallentragender Polyporus . . . Re
1Saccardo, P. A. Mycetes Boreali-Americani a ei Doch 3. R. Weir (Spo-
kane, Washington) an. MCMXIX eommunicati . . . ER rer 2
Salmen, Joh. Eine gegen die Blutlaus unempfindliche s Apfelorte a
Salmon, E. E Mehltaufeste Hopfensorten . .. AR} SESAIE ..318
Salmon, E. 8: u. Wormald, H. Mehr oder weniger gegen a nn
schen Mehlkanı widerstandsfähige Johannisbeeren Ba 318
Sanders, G. E. u. Brittain, W. H. Veränderte Bordeauxbräne zur Eye
wendung .beim..Bespritzen der Apielbäume ... ......n. .%..3837
Sanders, G. E.u. Kelsall, A. Eine Kupferbestäubung.. . . . . . 37
— - —— Beobachtungen über Ursprung und gegenwärtige Ange iduns
einiger Insektizide und Fungizide . . . . . 34
Sanders, J. G. Eine europäische Schildlaus, in Penny ion bedrohlich
auftretend RR REN
Sannino, F. A. WARTEN nd Rheinköhen ala SIERT Te 54
Saunders, ©. B.. 4. Jahresbericht der Samenkontrollstation für England
UNIV OB ee ee) a eh LP EN ER er EEE
Savastano, L. Trockene Gummosis der Agrumen . 2 2.22.2222 2 2314
= Verbrühen der Agrumen . . . h RE era)
- Weitere Untersuchungen über te irnekane uhnosis ar Ben, 314
Savelli, R. Anomalien der Keimlinge und bei der Keimung von Nieotiana 39
Sawyer, W. S. Rhabdopterus picipes dem Apfelbaum schädlich . . . . . 162
Schädelin, W. Beiträge zum Kapitel Spätfrost . .. 25
Schaffnit,E. Untersuchungen über die Beinntlorkenkrankhenen Mer Bohn 143
- Zur Bekämpfung der Pilzkrankheiten des Getreidekorns . . . . . . 310
Schätzlein. ae mit verschiedenen Spritz-
mitteln . .-. ER aa de I RER he OR AR ES BEE NIERRERERE BERN He TE DEE RR RER
Schellenberg, H. 6 Das Absterben der Zweige des Pfirsichbaumes . . . 54
Scherpe, R. Die Aufgaben der Chemie im Pflanzenschutz . . ...,..112
Scheu-Alzey. Zur Bekampfung der Akarinose . . . 2 Ra ER
Schlecht, F. Versuche über die Befruchtung des ken BREI La ER a Rn ER
Schlumberger, O. Können Krankheiten der Kulturpflanzen mit Hagel-
schäden verwechselt werden, und kann Hagelschlag auslösend und
fördernd auf das Auftreten von Schädlingen wirken? .. . ‚216
— —— Die Wirkung des Hagels auf die Einzelpflanze und das V. alien des
Kulturpflanzen gegen Verletzungen in den verschiedenen Entwick-
lungsstadien und ihre Regenerationsfähigkeit ... 215
Schmidt; E.W. Über die Voraussetzungen zu einer erkölßreichen BeRe he
yon. Pilzkranikheiten. 1 (Ouies)mu aa. eg
Schmitz, H. Studien über Holzzerstörung. II. . ENTE RS ERS
Schoevers, T. A. ©. Ein für Cattleyen schädliches Ruferchen REN Re AN Li
— —- Neue Krankheiten, auf die geachtet werden muß . . . . .
Schribaux,E. Desinfektion der Baumwollsamen vermittelst trockener klitze 173
Schuhmann. Äschiges Holz . .. 28
Schultz, E. S. Eine übertragbare en. von RN herh Kouı
BEnLUndsAPurnip." RN ET RR 00
Schultz, E.S.u. Folsom, D. Blattrollen, Netznekrose und Fadentriebe bei
der. Kartottel,.. 7.4... EN Er VL ea RENT 1 a OS
Schwartz, M. Was ist PHANzEnehne PER UIRER RATE RE NG
Schwarz, M. B. Das Zweigsterben der Ulmen, enge sidenl uiid Pfirsich-
baue, 1: 1 0a na an a RE ET er
n
h
g
4
Inhaltsübersicht. XIX
Seite
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FALIVUSSVErerad1ola) oe N 1
Sedlaczek, W. Das Auftreten der Nonne in Böhmen im Jahre 1918 72
Seitner, M. Zwei neue Phloeophthorus-Arten aus der Herzegowina . . . . 77
Seitz, A. Zur Biologie einiger Lasiocampiden . . ... sone re AL
Sertz, H. Über die Wirkung von Fluorwasserstoff nd lim aut
die lebende Pflanze . . N NEE BE Dre)
Shavovalov,M.u. Edson, H. A Kartoffelknollenfäule bei Schwarzbeinig-
BKerunter Bewässerung. . Zu NE ee Bla
Siegler, E. H. u. Planck, H. K. Beobachtungen über die Biologie der
INDIEN OLE Et ERNEST EN TEE DD
Siemaszko, W. Fungi caucasiei novi vel minus cogniti. 1. Diagnoses
wo novarum ex Abchazia Circassiaque provenienttum . ......233
- - Pilzkundliche Notizen aus dem Gouv. Wilna . .. . : . 233
Sihler. Die Gespinstmotte Hyponomeuta evonymellus und rl "Tätigkeit
als Papiermacherin. . . : . Re e Sl 68
Silvestri, F. Beitrag zur Renata der ro ShmlartzBr der Singnikade 67
— —- Ceroplastes sinensis in Italien und Frankreich . . .. ........0..150
Smiley, E. M. Die Phyllostieta-Fleckenkrankheit des Löwenmaules . . . 56
Smith, E. F. Schwarzspelzigkeit des Weizens. . . s 44
Smith, E. F. u. Godfrey, G. H. Bakterien- Weilkokrenkheit von Bicinus
CORDTNUERIE SON N Er NER GN En EL en Ad
Sinith, E. F. u. Me. Kenney, R. E. B. Peronospora hyosevamıi in Florida
Und Georsien aub) Kabalt.. .. Wunde NE SE Ve or
Smith, E. F., Jones, L. R. u. Reddy, C. S. The black Chaff of Wheat 44
Snell, K. Beizungsversuche mit Trypaflavin. . . .. i 5 N . 306
Snell, W. H. Beobachtungen über die Beziehung von ae zur Aus
SAEUNMEVONPELONATLIULNETIDIEOLA N ee
Sorauer, Paul. Handbuch der Pflanzenkrankheiten. 4. Aufl. Erster Band.
Die nicht parasitären Krankheiten, bearbeitet von Paul Graebner.
Zweiter Band. Die pflanzlichen Parasiten. Erster Teil. Unter Mit-
wirkung von E. Riehm herausgegeben von G. Lindau . ... . ... 109
Spaulding, P. Untersuchungen über den Weymouthskiefer-Blasenrost . 249
Speyer, W. u. Kaufmann, O. Leben und Schädlicehkeit des Raps-Maus-
zahnrüßlers (Barıs coerulescens Scop.) . » 2»... EVER EN ER EN
Spierenburg, D. Eine unbekannte Krankheit an den en BEN ARE 1)
Stahl, ©. F. Über Biologie und Lebensweise von Eutettix tenella . . . . 264
Stauffer, H. Die Nematoden als Pflanzenschädlinge . .. . ..... ..0.....63
Steglich. Leinloleh (Lolium remetum), ein gefährliches Leinunkraut . ... 147
Stehli. Die Gespinstmotten.. . . { L RO
Stellwaag. F. Arsenmittel gegen Wein: N Öle baumschädlinse ER REST,
— —- Arsenmittel, Weinbaupraxis und Pflanzenschutz . . . . 2. ....'108
— — Die Schmarotzerwespen (Schlupfwespen) als Parasiten . . 2....2.80
-— — Die Traubenwickler (Heu- und Sauerwurm). (Clysia = UConchy-
lis ambiguella Hüb. und Polyehrosis botrana Schitfer.) 67
Stevens, E. L. Neue oder bemerkenswerte Pilze von Porto Rico . . . .. 43
— — Perithesien mit interaseieularem Pseudoparenehym . .......5
— — Helminthosporium sp. dem Weizen in Illinois schädlich . . . . . . 60
Stevens, F. L. u. Dalby, N. Some Phyllachoras from Porto Rico . . . . 56
— — -— Ein Parasit auf dem Baumfarn Cyathea . . . .. 2.2...
Stevens, H. E. Puceiniopsis caricae als Schädling des Melonenbaumes . . 58
XX Inhaltsübersicht.
R Seite
Stoa, T. E. Versuche mit Sommerweizen-Sorten in Nord-Dakota U. 8. . 316
Stranäk, Fr., Uzel, J., BaudyS, Ed. u.a. Mitteilung über die Krankheiten
und Schädlinge der Kulturpflanzen in Böhmen i. J. 1918 . . ...-.. 19
Stutzer. Der schädigende Einfluß der Säuren auf Pflanzen. . . .....2.30
Sundaraman, S. Der Brand der Kolbenhirse in Indien . . . . . 248
Sundberg, R. u. Trujillo Peluffo, A. Einführung und rung x von
Aphelinus mali zur Bekämpfung der Blutlaus in Urugay . ... . .. 264
Sydow, H. u. P. Die Pilze Mikronesiens aus der Sammlung Ledermann . . 43
Tatterfield, F. u. Roberts, A. W.R. Der Einfluß der chemischen Konsti-
tution auf die Giftigkeit organischer Verbindungen gegen Drahtwürmer 37
Tehon, L. R. Studien über einige Pilze von Porto Rico . . . . ...483
Thiele. Kolloidaler (flüssiger) Schwefel zur Bekämpfung des Mehlesugs 136
Thiem, H. Die Frostspannerplage im Niederungsgebiet der Weichsel bei
Marienwerder De und Beiträge zur Biologie des kleinen Frost-
spanners . . BORN RA BE RBENE RS SRESH SER 7 HERR Re DRS EEE On hr a een
Thurston, H. W. u. Orion, © B. Phytophthora sp. auf Päonien . . . . 241
Tietze,C. Ein neuer Rübenschädling . . .. 4.69
Tisdale, W. H. u. Griffiths, M. H. Unsere ee in Re Ver. Se
eingeschleppt . ... . 248
Bale,, BT): Bescheubimg‘ neuer Eoardaraysden aus den Wiener nsebung 191
Trägardh, I. Untersuchungen über das Auftreten der Nonne bei Gualöv 1915
bisn gl Er rt : Be RN. re 23 ER
— — Untersuchungen über den rollen Waldg bärtner Myelophilus piniperda 339
Treherne, R. C. Drahtwurmbekämpfung mit besonderer Bezugnahme auf
eine von den japanischen Pflanzern angewandte Methode. . . .... 74
Trotter, A. Das ‚Nerume‘ oder ‚‚Mal nero‘ (Schwarzwerden) des Wal-
nußanbaues . ; 2 NE Re NA
Trujillo Peluffo, Ar Pisoakh ots ik Schädling der Meistern RE lo.
Tschermak, E. Beiträge zur Vervollkommnung der Technik der Ba-
stardierungszüchtung der vier Hauptgetreidearten . . . ...55
— — Bruchidius obtectus, ein neuer gefährlicher raling unseres Fi
solenanbaues . . . U EEE
Tubeuf, v. Schutz des re gegen per BRNERENN NH s..,. 0a E
Tullgren, A. u. Wahlgren, E. Svenska Insekter. En orienteranda hand-
bok vid studiet av värt landsinsektfauna . . . !. „2 2.2.22... 64
Turconi, M. Betreffs der lombardischen Pilzkunde. I... ... VESREN!
Turconi,M.u. Maffi, L. Mykologische und phytopathologische Notizen er AR
Uichanco, L. Die Reiswanze auf den Philippinen . . . ..131
— —- Neue Aufzeichnungen über Arten von Psylliden auf dem Planner
Inseln mit Beschreibung einiger Entwieklungsstadien . . . BER TILIE
Unsamuno, L. M. de. Einige neue mykologische Angaben aus der Proxins
Oviedo, Spanien ... ; 125
Urbahus, -T, D. Brachonkeras ee eine u een in aa: ve
Staaten schädliche Hymenoptere . . . LINE mel;
— —- Der Erdbeerschädling Paria canella in ekiornien SER Ba
Uvarov, B. P. Revision der Gattung Locusta und neue Tiere über die
Periodizität und die Wanderungen der Heuschrecken . . . ...... 328
Uzel, H. Der Rübenzünsler Phlyctaenodes stietiealis L.. . . » ......69
Van den Berg, R. C. Desinfektionsversuch gegen Steinbrand bei Weizen . 48
Van den Broek, M.’ u. Schenk, P. J. Feinde der Gartenpflanzen... 15
Van der Bij!, P.A. Phyllostieta caricae papayae am Melonenbaum in Natal 255
Tu 4 0 Zu 2uue F
Inhaltsübersicht. RXRT
Mamder Bijl,:P.A, Soptoslat arachidis in Südafrika R
Van de Merwe, C. P. Lema bilineata in Süd-Afrika dem Tabak sc hadlich
Vayssiere, P. Einige Heuschrecken-Vernichtungsverfahren und ihre An-
wendung RR RES R nı. ZUC TE > N SE BROKER Error
Icerya Purchasi in der El un von Bari u B f
— Im Jahre 1920 in Crau durchgeführte Bekämpfung N sc hr 3C u n
Verhoeff, K. W. Zur Kenntnis der Clavicornia-Larven . . . . . -
Verkrüppelung der Kohlherzen ohne ‚Mitwirkung tierischer Schädlinge
Villedieu. Über die Rolle des Kupfers in den Fungiziden .
Vincens, F. Welkekrankheit von Crotalarıa in Tonkin . : RAR
Vogel, I. H. Beschädigung der Kohl-Samenträger auf Long- rd durch
Lontorchynehusguadridens: Panze Wirren
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Weimer, J. L. u. Harter, L. L. Atmung und Kohlenhydrat-Veränderung
ber Bataten’durch- Rhizopus tritia 7 SRH Re re }
m — — Glukose als Kohlenstoffquelle für gewisse an gelagerten Bi
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— — Wundkorkbildung bei der Ba Be, N u N
Weir, J. R. Beschädigung von Pinus er und P. aankorte dureh
Cenangium piniphilum n. sp. ; DE NK RN RR BEL
Thelephora terrestris, Th. fimbrista und Th. caryophyllea auf Jungen
Korstpflanzen m*.den. Ver.: Staaten ms een,
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spor& Sace.) in Tenessee und Kentucky „ . „2 nl. 2 wear.
Sclerospora philippinensis n. sp. als Erreger einer Maiskrank-
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. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
XXII Inhaltsübersicht.
Seite
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Phthorimaea (Lita) ocellatella Boyd . ... ne RE Sand
Willard, H. F. Opius Fletcheri als Schmarotzer von naettoeern ee
auf Hawai ... . 166
Wille, J, rin dis Schädlingsbelinplungsmittel in seinen ıW küneen
auf Tier und Pflanze . . . RE N
- Die biologische Ban. der Be in URuaar SE ARE RN 210!
— — Zur Chlorpikrirfrage bei Schädlingsbekämpfung . . 2.2.2... .. 231
Wilson, M. Botrytis Douglasü, neu für Schottland . . . . . . 145
— — Hypoderma pinicola an Pinus silvestris und H. strobicola an p. Strobus
var. nana in Schottland . ; 2
- nr pseudotsugäe n.sp. als rei a Proud 2
- Über die Krankheiten der Douglastanne in Schottland . . . ... . 25
W Pleite, G. N. Dem Kakaobaum in Dominica schädliche Tiere v2
Wolff, M. Notizen zur Biologie, besonders auch zur Frage des Verbreitungs-
modus von Eriophyiden (Gallmilben) . . . N N a nn.)
Wolff, M. u. Krauße, A. Die forstlichen bepidepteren BEE RR I
Wollenweber, H. W. Der Kartoffelschorf . . . . . RS,
— — Tracheomykosen und andere Welkekrankheiten et Kakre nn Ahrer
Abwehr .. 311
Woodworth, H. E. De den Katuröflareen ai kon Phone schädlichen
Insekten . -.... REBEL 51
Wülker. Parasiten nd Heide, us Sn ann Rüsselkafer AN EGHN'S)
Wurmstichigkeit bei Äpfeln und Birnen . . . RN}:
Zacher. Der Khaprakäfer, ein neuer side schadia a in Deulschland? 27.2
Lacher} E,..Dies.Reinde; der Syringen, .. vas M r
— -—— Drahtwürmer und ihre Bekämpfung 273
_ AR DEOREIE DD Vorratsschädlinge en 262
_- Tierische Schädlinge an Heil- und pen ee RR RAN A der
2: ed A. Das Knaulgras (Dactylis glomerata L.). . . . EEE
Zade. Ein neues Verfahren zur Bekämpfung des eensteinbreude: ER ER
Zanon, V. Earias insulana var. anthophilana in der Cyrenaika . . . . . . 158
— —- Polyphagie des Schmetterlinges Attacus eynthia in Italien . . A!
Zednecku. Gayer, C. Mitteilungen über die Tätigkeit der Phytotee Baze heh
Station Gayerovo in Brasilien . . . RR
Zikan, J. FE. Die ersten Stände von A Zikanı RbI. BORN NER NIE TR NE RER UNS)
Zillig, H. Der Heu- und Sauerwurm und seine Bekämpfung . . ....... 334
Zimmermann, Hans. Ergrünte Kartoffeln . . . . ER B08
— — Maikäfer und Engerling. Gesichtspunkte für ar Bekiestune EUIEES
— — Ölkäfer (Melo& proscarabaeus L.) als Schädiger von Rotklee . . . . 275
— — Pflanzenschutzdienst ın Mecklenburg ‚1920/21. . ...........2.....304
— _ Typhulapilzbefall der Wintergerste 1921 ...... 318
— Veränderungen der Kartoffelknollen als Folge der ion Wi itterung 220
Zöllner, H. Beschreibung des Eies, der Raupe, Puppe und der ver-
schiedenen Falterformen von Rhynehagrotis (Agrotis) Chardingi Bsd. 72
Zschokke. Neuere Erfahrungen auf dem Gebiete der Schädlingsbekämpfung . 19
Zweigelt, F. u. Stubenrauch, L. Merkblatt über Pflanzenschutzarbeiten
im Obstgarten Se a ET Er SE NEL RN NED RE KH a ARE
2
Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten und Gallenkunde - XXXII- 1/2.
Mitteilung.
Die an zahlreichen Stellen verstreuten Arbeiten aus dem Gebiete
der Gallenk unde (Cecidologie) bedürfen bei dem vielseitigen Interesse
für diesen wichtigen Zweig der Naturwissenschaften der planmäßigen
Veröffentlichung und Berichterstattung an einer einheitlichen Stelle.
Eine solche bietet sich im Rahmen der Zeitschrift für Pflanzen-
krankheiten. Die Schriftleitung hat deshalb beschlossen, unter
Mitarbeit von Prof. Dr. H. Ross in München-Nymphenburg, der
seit vielen Jahren auf diesem Gebiete tätig ist, der Gallenkunde, die
in der Zeitschrift bisher schon berücksichtigt wurde, von jetzt an in
ausgedehnterer Weise gerecht zu werden und ihr einen geschlossenen
Abschnitt zuzuweisen. In diesem werden Originalarbeiten, abge-
sehen von Fundortsverzeichnissen und rein systematischen Aufzählungen,
zum Abdruck kommen und Berichte über alle anderwärts erscheinen-
den Arbeiten veröffentlicht werden. Wir bitten daher die Verfasser von
cecidologischen Arbeiten, ihre jeweiligen Veröffentlichungen der Schrift-
leitung zugehen zu lassen oder ihr Titel und Ort der Veröffentlichung
anzugeben, damit eine möglichst rasche und vollständige Berichterstattung
gewährleistet wird. Eine Erweiterung des Umfanges der Zeitschrift
auf 24 Bogen im Jahre wird dem vermehrten Stoffe Rechnung tragen,
ohne daß das bisherige Arbeitsgebiet geschmälert wird.
Der Herausgeber.
Ueber eine Stoffwechselerkrankung an Apfelfrüchten
und deren Heilung.
Von Prof. Dr. L. Linsbauer.
[Mitteilungen aus dem Botanischen Versuchslaboratorium und Laboratorium für
Pflanzenkrankheiten am önologisch -pomologischen Institute (Bundeslehr- und
Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau) in Klosternenburg. — Neue Folge Nr. 13.]
Seit Jahren schon gelangten an mein Laboratorium Mitteilungen
über eine eigenartige Verkiimmerungserscheinung an Äpfeln der Sorte
Edelrot aus Südtirol. Nachdem ich endlich auch in den Besitz einer
größeren Anzahl solcher verkrüppelter Früchte gelangt war, konnte
ich daran gehen, der betreffenden Erscheinung näher zu treten. Über
die Ergebnisse meiner Erkundigungen und der angestellten Untersu-
Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXXlII. 1
2 \ L. Linsbauer.
chungen, sowie über das Resultat von Maßnahmen zur Beseitigung
der in Rede stehenden Abnormität sei im Folgenden kurz berichtet.
Die Musterprobe stammte aus Meran (Südtirol) von einem Gutsbesitzer,
dem ich auf meine bezüglichen Erkundigungen hin die im folgenden
mitgeteilten Angaben verdanke. Vorher aber sei das Äußere der krank-
haften!) Erscheinung beschrieben.
Das „Krankheitsbild“ und die näheren Umstände des
Auftretens der Anomalie. Das morphologische Bild, das die ab-
norm gestalteten Früchte darbieten, zeigt Abänderungen gegenüber
den normalen Äpfeln, die sich in Form und Größe sowie in Veränderungen
der Schalenbeschaffenheit äußern. Der typische Tiroler Edelrot-Apfel
wird folgendermaßen pomologisch beschrieben): Die Frucht ist 65
bis 60 mm hoch, gegen 60—64 mm breit bei mittleren Exemplaren.
(Sehr große Früchte sind 74 mm breit und 70 mm hoch). Das Gewicht
eines mittleren Exemplars beträgt 110—114 g. Größere Exemplare
sind sehı regelmäßig gebaut, rundlich-eiförmig, kleine Exemplare
sind dagegen mehr abgestutzt, kegelförmig, stielbauchig. Um den
Stiel sind die Früchte flach abgestutzt, so daß sie noch gut auf der Stiel-
fläche stehen. Die Wölbung der Frucht ist gleichmäßig, gegen den Kelch
zu nimmt sie etwas ab. Die Schale ist fein glänzend, hellgrün
gelblich, später gelblich weiß, wachsartig. — Dem gegenüber sind nun
die Früchte der kranken Bäume im Durchschnitte erstens kleiner und
zweitens in der Formbildung mangelhaft, zeigen also zwei Eigenschaften,
die pomologisch bezw. für den Marktwert der Ware sehr stark ins Ge-
wicht fallen. Es fällt namentlich auf, daß sie im Spitzenteile (Kelch-
teile) oft einseitig eingezogen sind, so daß sie spitziger zulaufen, als
die typische Form, und ferner, daß sie infolgedessen meist in diesem
Teile unsymmetrisch ausgebildet sind. Die Schale der unnormal entwik -
kelten Früchte weist an verschiedenen Stellen, meist aber um die Kelch-
partie herum, glänzend kastanienbraune, scharf begrenzte Flecken auf,
die zu größeren Partien zusammenfließen und dann eine meist einseitige
Hemmung des Apfelwachstums im Gefolge haben. Bisweilen sind die
kleinen Früchte schließlich fast ganz von einer braunen, schorfigen Kruste
bedeckt, innerhalb deren Rißbildungen auftreten, welche offenbar
wesentlich zur Saftarmut der Früchte mit beitragen können.
Die Tatsache des Auftretens der abnorm gestalteten Apfelfrüchte
wurde vom Einsender schon seit vielen Jahren in der Umgebung von
Meran beobachtet. Für sein eigenes Grundstück, von dem die Proben
stammen, gelten folgende Verhältnisse: Die Bäume haben daselbst
ein Alter von 16—20 Jahren, sind stark von Wuchs und sehen gesund
ı) „Krankhaft“ soll hiebei zunächst nur eine abnorme Gestaltungsweise der
Fruchtform bezeichnen.
2) C. Mader, Südtiroler Obstsorten.
re Fa De re nie
eine Stoffwechselerkrankung an Apfelfrüchten und deren Heilung. 3
_ zus, soweit sie eben nicht unter der Krankheit leiden, sind also, mit
Ausnahme der Früchte, ganz normal. Sie erhielten stets eine gute Pflege,
‚wie dies für Südtirol im großen und ganzen überall zutrifft, insbesondere
wurde auch überall für Bespritzungen mit Fungiziden und Insektiziden
gesorgt, auch Bestäubungen mit Schwefel an allen Exemplaren gleich-
mäßig vorgenommen. {
Der Boden ist sandiger Lehm von 40—80 cm Tiefe; darunter be-
findet sich Bachschotter. Grundwasser ist nicht vorhanden. Der Boden
wird als sehr gut bezeichnet. Alle 3—14 Tage findet Bewässerung statt.
Die Düngung bestand, solange die Bäume noch jung waren, meist
in Abortjauche und menschlichen Fäkalien, infolgedessen
die Bäume sehr ‚schön und fett‘‘ wuchsen. Der Besitzer scheint selbst
dieser Düngung einen Einfluß auf das Auftreten der verkrüppelten
Früchte beizulegen; denn er berichtet, daß seit sechs Jahren,
nachdem die Krankheit ununterbrochen mehr oder minder
stark aufgetreten war, einige Jahre hindurch gar kein Dünger
verabreicht wurde, und sonst nur mehr mit wenig Stallmist gedüngt
wurde, der auf den Baumscheiben ausgebreitet wurde. Nur im November
1912 wurde bei einem Teile der Bäume im Umkreise der Krone (also
wohl in der Kronentraufe) ein ringförmiger Graben gezogen und hier
der Dünger eingebracht, der etwa 10kg des 40%,igen Kalisalzes und]5 kg
Kalk je Baum (!) betrug. Aber auch hier traten einige kranke Exem-
plare von Bäumen auf. |
Endlich sei noch erwahnt, daß die Bäume in Reihen von 10—12
Stück stehen (Baum- und Reihenentfernung sind mir nicht bekannt,
dürften aber die landesüblichen sein). Weiter wird die interessante
Angabe gemacht, daß die stärksten und ‚fettesten‘ Bäume
am meisten leiden; schwache Bäume zeigten die Krankheit
noch nie. Ferner wurde mir mitgeteilt, daß diejenigen Bäume,
welche im sogenannten „Rastjahre‘ stehen, d. h. nur wenig
Fruchtansatz haben, immer stärker befallen sind. Von den
Bäumen eines bestimmten Grundstückes sind nicht alle gleichmäßig
erkrankt, sondern immer nur einzelne Bäume in der Reihe, trotzdem
alle Bäume in Bezug auf Pflege und Behandlung sonst ganz gleich
gestellt sind. Etwa 150 m: von dem Grundstücke entfernt, von
‘dem die kranken Proben stammen, stehen unter angeblich gleichen
Bedingungen Bäume der Sorte Edelrot, welche alle völlbg gesund sind.
Außerdem höre ich, daß einerseits verschiedene andere Sorten, obwohl
auf derselben Parzelle wie die kranken Edelrotbäume stehend, alle
gesunde, reine Früchte tragen, andererseits die Verkrüppelung der Früchte
nicht nur Edelrot betrifft, sondern, wie schon erwähnt, auch gelegentlich
auf anderen Sorten zu finden ist, deren Namen aber nicht angegeben
wurden.
4 L. Linsbauer.
Weitere Charakteristik der abnormen Früchte. Zur
weiteren Charakterisierung der Früchte wurde zunächst eine Reihe
von Gewichtsbestimmungen der frisch eingelangten Früchte 'ge-
macht, die in folgenden Tabellen zusammengestellt sein mögen. Die
erste Serie von Wägungen erfolgte an Früchten, die im September,
also zur normalen Reifezeit, vom Besitzer gepflückt. und sofort einge-
sendet worden waren. Danach ergaben sich am 16. September 1913
folgende Werte:
42 Stück ‚kranke‘ Äpfel wogen 11 Stück gesunde (normale) Äpfel
insgesamt 1764 g LIRD.S:
Demnach betrug das Durchschnittsgewicht
eines „kranken“ Apfels 42 g eines gesunden Apfels 106 g!).
Noch augenfälliger werden diese Zahlen, wenn man die Anzahl
der Äpfel berechnet, die in beiden Fällen auf 1 kg gehen: es sind dies
von den normalen Früchten rund 9 Stück, von den verkümmerten
aber etwa 24 Stück! Es wurde ferner das Gewicht der 3 kleinsten,
bezw. der 3 größten ‚„‚kranken‘‘ Früchte ermittelt; die Zahlen betrugen
13 g, 16 g, 21 g, durchschnittlich also 16.7 g für die kleinsten, 57 g,
74 g, S3 g, durchschnittlich 71.3 g für die größten der verkrüppelten
Früchte. Es zeigt sich also, auch wenn man den Durchschnitt der
Lebendgewichte der größten unter den abnormen Äpfeln mit dem
Durcehschnittsgewichte der normalen Apfelfrüchte vergleicht, ein ganz
bedeutendes Zurückbleiben der ersteren gegenüber den normalen reifen
Früchten.
Eine zweite Gelegenheit, Gewichtsbestimmungen de» frischen
Obstes vorzunehmen, ergab sich im nächsten Jahre zu einer früheren
Jahreszeit, nämlich am 10. Juli 1914. Es war interessant, die Gewichts-
differenzen für diese jüngeren Entwicklungsstadien der Früchte kennen
zu lernen.
Es wogen:
72 normale Früchte zusammen 2313 g,
also im Durchschnitt 29.7 eg je 1 Stück,
159 abnorme Früchte zusammen 3106 8,
also im Durchschnitt 19.5 & je 1 Stück.
(Von den gesunden Äpfeln gingen also etwa 34 auf 1 kg, von den
„kranken“ aber 51.)
Bestimmt man hier das Gewicht der drei kleinsten und der drei
größten Früchte bei den normalen und den verkümmerten Äpfeln,
so ergeben sich als Durchschnittsgewichte
ı) Nach Mader (a. a. O.) beträgt das durchschnittliche Gewicht 112 g,
was mit unserer Zahl sehr gut übereinstimmt und gleichzeitig beweist, daß die
uns vorliegenden „gesunden“ Äpfel tatsächlich normal ausgebildet sind, bezw.
von normalen Bäumen stammen.
- \
Über eine Stoffwechselerkrankung an Apfelfrüchten und deren Heilung. )
N
Q
für die 3 kleinsten normalen Früchte 20.7
>
er; 9Tobten s i 39.6 g
» 35 „ kleinsten abnormen ,, 6.4 8
3 größten RR 48.4 9
Die Gewichtsextreme der gesunden Früchte schwanken also zwischen
20.7 und 39.6 g, d. i. um etwa 91 % des kleinsten Wertes, während bei
den abnormen Früchten die entsprechenden Differenzen etwa 656 ®,,
ausmachen! Es schwankt also im vorliegenden Entwick-
lungsstadium das Durchschnittsgewicht der Früchte bei
den abnormen Bäumen innerhalb weitaus beträchtlicherer
Grenzen, als dies bei den Früchten der normalen Bäume
stattfindet!). Auf dieses Schwanken, diese Gleichgewichts-
störung in der Fruchtentwicklung möchte ich besonders
aufmerksam machen. Dagegen hat es weniger zu sagen, wenn
einzelne der größten abnormen Früchte sogar etwas schwerer als der
Durchschnitt der größten normalen Früchte sein kann; jedenfalls
sind die bei weitem leichtesten Früchte stets an den ‚„kran-
ken‘ Bäumen zu finden.
Wie groß die Unterschiede in den Gewichten in noch früheren
Entwicklungsstadien sind, kann ich aus Mangel an entsprechendem
Material nicht angeben. Vermutlich entwickeln sich die Unterschiede
schon sehr frühzeitig. >
Es ist zwar nicht möglich, einwandfrei die Entwicklung, welche die
Früchte im Laufe des Jahres genommen haben, dadurch zu ermitteln,
daß man die Gewichtszahlen des ‚Juli des einen Jahres mit den Sep-
temberwerten des Vorjahres vergleicht, da die sich ergebenden Diffe-
renzen wohl auch von den Witterungseinflüssen des Jahres und anderem
stark beeinflußt werden. Aber vielleicht ist doch ein roher Vergleich
gestattet. Ein solcher würde ergeben, daß gesunde Früchte vom Juli
bis September noch um etwa 257 % des Juligewichtes zunehmen,
während die Gewichtszunahme der abnormen Früchte für die gleiche
Periode nur rund gegen 115 % beträgt, d. h. mit anderen Worten,
daß die kranken Früchte jedenfalls in der Gewichtszunahme um das
doppelte hinter den normalen Früchten zurückstehen. Jedoch kann auf
den zahlenmäßigen Ausdruck dieser Erscheinung naturgemäß nach
dem oben Gesagten kein besonderes Gewicht gelegt werden.
Es wäre sehr interessant gewesen, die Atmungsintensitäten gesunder
und kranker Früchte miteinander zu vergleichen; derartige Ver-
suche wurden auch eingeleitet, mußten jedoch aus äußeren Gründen
vorzeitig abgebrochen werden. Vielleicht ergibt sich späterhin die
1) Die Durchschnittsgewichte der kranken Septemberfrüchte zeigen
Schwankungen von etwa 324 °/,, also um etwa die Hälfte des Betrages der noch
in Entwicklung begriffenen Äpfel.
6 L. Linsbauer.
Gelegenheit, dies nachzuholen, sowie auch Untersuchungen der osmo-
tischen Verhältnisse des Fruchtgewebes und der organischen Sub-
stanzen des Apfelsaftes (namentlich von Zucker- und Säuregehalt)
nachzutragen. Hingegen liegen mir Versuche vor, die Transpirations-
größen der beiden Fruchtkategorien zu bestimmen, welche im Juli
1914 zur Untersuchung eingeschickt worden waren. Von den großen
Früchten wurden je 5, von den kleineren Formen je 10 Stück zu den
Transpirationsversuchen verwendet. In der folgenden Übersicht gebe
ich die
24stündigen Transpirationsverluste in Grammen
von je 100 g Früchten verschiedener Kategorien.
„Gesunde“ täglicher
Früchte 1. Tag 2. Tag 3. Tag 4. Tag Durchschnitt
BroBr... RN. 0.53 0.50 0.49 0.51
Klein’. OR 0.70 0.70 0.69 0.71
„Kranke“ Früchte (
SToB. HR LUD 1.00 0.99 0.93 0.98
klein 7.00.0027 259 "5.69 5.50 5.46
(Ich: bemerke dabei, daß „kranke“ Früchte die Äpfel von den
anormale Früchte tragenden Bäumen bedeutet. Die Früchte standen
während der Versuchszeit in einem Zimmer mit einer Tagestemperatur
von ca. 25°C. Die Luftfeuchtigkeit wurde nicht besonders ermittelt.)
Wie aus diesen Zahlen hervorgeht, transpirieren die normal aus-
gebildeten Früchte am schwächsten, die ‚‚kranken‘“ stärker. In beiden
Fällen weisen die größeren Früchte geringere Transpira-
tionsverluste auf, als die kleineren Exemplare. Während
aber schon die größeren unter den abnormen Früchten stärker als die
kleineren normalen und fast doppelt so stark als die großen normalen
Äpfel transpirieren, steigt bei den kleinen verkimmerten Früchten
die Transpiration sprunghaft ganz kolossal. Daß die kleineren Äpfel
stets stärker transpirieren, kann außer mit dem in dieser Beziehung
ungünstigeren Verhältnisse von Oberfläche und Masse auch mit den os-
motischen Eigenschaften des Zellsaftes bezw. dessen Konzentrations-
verhältnissen zusammenhängen. Auch müssen anatomische Eigentüm-
lichkeiten, namentlich der fehlerhafte Schalenbau hier in Betracht ge-
zogen werden.
Ein weiteres und wesentliches Charakteristikum der normalen und
der anormalen Äpfel bildet endlich da‘ Ergebnis der chemischen
Analyse der Früchte. Für diese wurden Durchschnittsproben in
genügender Menge genommen und die Analyse auf die Bestimmung
der Elemente Stickstoff, Phosphor, Kali und Kalk hin vorgenommen.
Über eine Stoffwechselerkrankung an Apfelfrüchten und deren Heilung. 7
Die erste Analyse bezieht sich auf die Apfelsendung vom Herbst
1913. Die Ergebnisse verdanke ich Herrn Adjunkten Dr. R. Haid,
der mit Bewilligung des Direktors Hofrat W. Seifert die Versuche im
chemischen Versuchslaboratorium unseres Institutes durchführte.
I. Analyse der Septemberfrüchte.
Wasser-- Trocken |
gehalt substanz N P K Ca
Gesunde Äpfel 85.56 % : 1444% —!) 0.160 118 0.12
Kranke Äpfel 80.23. 9%, 1 Dee 510.103 571.984 0.12
Eine neuerliche Untersuchung wurde an den im Juli des folgenden
Jahres eingesandten Äpfeln vorgenommen und zwar wurde die Analyse
von Herrn Öberinspektor Dr. F. Pilz mit Bewilligung des Abteilungs-
vorstandes, Herrn Hofrates Reitmaier, an der landwirtschaft-
lich-chemischen Versuchsstation in Wien ausgeführt. Ich benütze die
Gelegenheit, um beiden Herren auch an dieser Stelle bestens hiefür
zu danken.
II. Analyse der Juli-Früchte.
Wasser- Trocken-
gehalt substanz N P RK Ca
Gesunde Äpfel 94.9% °51%..:08429020.33%: 195% ..0.28%
Kranke Aptel 89.1%..109%20.6395%.0:83.9%5 21.56.%-5.0.33%
Daß sich die Sommer- und die Herbstfrüchte nicht ganz gleich
in Bezug auf ihre Zusammensetzung verhalten, ist begreiflich. Leider
ist ein vollständiger Vergleich der Früchte der verschiedenen Ernten
nicht durchführbar, vor allem mit Rücksicht auf das Fehlen der so
wichtigen N-Bestimmung der I. Analyse.
‚Jedenfalls weisen, übereinstimmend in beiden Monaten, die gesunden
Früchte gegenüber den kranken den größeren Wassergehalt auf, was
nicht Wunder nehmen kann. Die gesunden J ulifrüchte haben einen
höheren Stickstoffgehalt als die kranken Äpfel dieses Monates. In Bezug
auf den Gehalt an Phosphorsäure stimmen die kranken mit den gesunden
‘Früchten jedesmal überein. .Der Kalkgehalt der kranken Sommer-
früchte ist etwas größer als bei den gesunden, während im Herbste
hierin Gleichheit herrscht. Hingegen ist der Kaligehalt der gesunden
und der kranken Julifrüchte wieder übereinstimmend, bei den
Herbstfrüchten ıber zugunsten der kranken Äpfel etwas gesteigert.
Es scheint also im großen und ganzen, soweit die Analysen ein Urteil
gestatten, nur im Wassergehalte und im Stickstoffgehalte (vielleicht auch
in Bezug auf Kali) ein deutlicherer Unterschied im Verhälten der ge-
sunden bezw. der kranken Früchte erkennbar.
1) Die Stickstoffbestimmung führte infolge des Bruches des Kolbens im
letzten Augenblick zu keinem Resultate.
8 L. Linsbauer.
Der Schaden. Was den Schaden anlangt, den die hier behandelte
Erscheinung hervorzurufen vermag, so muß derselbe als bedeutend
angesehen werden, da auf einzelnen Grundstücken bis zu 50 %, der an-
geptlanzten Bäume von obiger Krankheit ergriffen sind und solche Äpfel
im Herbste fast keinen Saft haben, also nicht einmal zur Mostbereitung
brauchbar sind; auch werden sie mehlig (wie mein Gewährsmann schreibt),
sind also für den Genuß ungeeignet und durch ihr häßliches Aussehen
sowie durch ibre verkrüppelte Gestalt fast ohne jeden Marktweıt.
Was diese Entwertung der Frucht für den Obstbau des in Rede
stehenden Gebietes von Südtirol bedeutet. läßt sich daraus entnehmen,
daß die Sorte Edelrot, durch ihre regelmäßige Tragbarkeit, geringe Emp-
findlichkeit gegen Pilze und sonstige gute Eigenschatten außerordentlich
beliebt, etwa ein Drittel der Gesamtanpflanzungen des südtiroler Ge-
bietes ausmacht.
Dazu kommt noch, daß die in Rede stehende Mißbildung nicht
bloß bei dem Einsender allein auftıitt, sondern von diesem in der ganzen
Gegend schon seit Jahren beobachtet wurde und nach seinen Mittei-
lungen auch an anderen Sorten vorkommen soll.
Die Krankheitsursache. Verkümmerungen und Verkrüpve-
lungen von Apfelfrüchten können bekanntlich verschiedene Ursachen
haben, ebenso das häufig damit verbundene: Aufplatzen der Schale.
‚Jedenfalls waren im vorliegenden Falle Pilze und Insekten als Ursache
der Mißbildung auszuschließen. Auch der Umstand, daß die Erstlings-
früchte junger Bäume noch nicht die normale Ausbildung erfahren,
trifft bei unseren 16—20 Jahre alten Bäumen nicht zu. Wieweit der bei
Erstlingsfrüchten ia Betracht kommende Mangel an Kohlehydraten
als Reservestoffen etwa von Eınfluß auf die Formbildung ist,
wäre noch zu untersuchen. In unserem Falle kann aber in diesem Zu-
sammenhange jedenfalls darauf hingewiesen werden, daß gerade die
im „Rastjahre‘' stehenden Bäume, d. h. diejenigen, die im Verjahre
reichlich getragen und dadurch ihre Reserven stark in Anspruch genom-
men haben, die in Rede stehende Abnormität der Früchte aufweisen,
freilich nur oder fast nur, wenn gleichzeitig die Mineralstoft-
ernährung abwegig geworden ist, wie aus dem folgenden hervor-
sehen wird. Nun werden aber auf demselben Grundstücke mit anschei-
nend gleichartigen Bodenbedingungen und trotz gleicher Behandlung
nicht alle Bäume krank. Das spricht jedenfalls dafür, daß auch in
den Bäumen selbst Bedingungen vorhanden sein müssen, welche sie zur
Krankheit disponieren. Welche näheren Umstände da maßgebend
sind, läßt sich, wenigstens derzeit, nicht ermitteln. Man könnte daran
denken, daß vielleicht nur solche Exemplare zu leiden haben, die schon
von Anfang an schwächlich waren. etwa indem sie von ihrerseits selbst
kranken Bäumen herstammten, wobei wieder entweder die Edelsorte
2 Se
-
Über eine Stotiwechselerkrankung an Apfelfrüchten und deren Heilung. I
oder die Unterlage in Betracht kommen oder die Herkunft derselben
von Einfluß sein könnte. Da Edelrot auf Wildlingen veredelt ist, diese
aber sehr verschiedener. Abstammung sein können, läßt sich vermuten,
daß der Ausgangspunkt für das ungleiche Verhalten der Bäume in der
verschiedenen Beschaffenheit der Unterlage zu suchen ist.
Auf alle diese Fragen kann und soll hier nicht näher eingegangen
werden, um so weniger, als die mit den Bäumen vorgenommene Be-
handlung zu einer sofortigen Besserung der Verhältnisse führte und
damit im vorliegenden bestimmten Falle jedenfalls der Praxis gedient war.
Hier sei nur daran festgehalten, daß es sich wohl, wie im nächsten Ab-
schnitte noch besprochen werden soll, um ungünstige Zusammensetzung
der den Bäumen zur Verfügung stehenden Mineralnahrung handelt»
von der der Anstoß zur Mißbildung der Früchte ausging.
Daß diese Auffassung berechtigt war, ergibt sich auch aus einer
mir erst später mitgeteilten Beobachtung des Grundbesitzers. Dieser
hatte nämlich auf seinem Grundstücke, auf dem die kranken Bäume
standen, eine Wiese (entsprechend der südtiroler Gepflogenheit des
Wiesenobstbaues), die gleichzeitig mit den kranken Bäumen in einem
früheren Jahre in folgender Weise gedüngt worden war: ein Teil der
Wiesenfläche wurde mit K.A.S. (Kaliammonsalpeter), der zweite mit
A.S. (Ammonsalpeter), der dritte mit Thomasmehl gedüngt.
Dabei zeigte sich nun folgendes interessante Ergebnis: Der erste
Schnitt (Heu) war auf allen 3 Parzellen gleich gut; beim 2. Schnitt
(Grummet) und beim 3. Schnitt (Pofel) zeigte sich aber ein gewaltiger
Unterschied: auf der mit K.A.S.- bezw. mit A.S.-Dünger behandelten
Teilfläche war der Ertrag nur mittelmäßig im Veıgleich zu dem mit
Phosphorsäure gedüngten Wiesenstück, auf dem der Ertrag beinahe
doppelt so groß war.
Man darf daraus wohl den Schluß ziehen, daß dem Boden Phos-
phorsäure mangelte, eine Folgerung, die durch die Düngungsergebnisse
bei den Apfelbäumen selbst vollauf bestätigt wird, wie aus dem nach-
folgenden Abschnitte hervorgeht; die Phosphorsäuremenge des Bodens
reichte eben nur für den ersten Schnitt aus, hatte sich aber für den
folgenden Wiesennachwuchs als zu gering ergeben.
Maßnahmen zur Behebung der Anomalie und deren
Wirkung. Mit Rücksicht auf die Darlegungen des vorigen Abschnittes
ergab sich von selbst die Folgerung, durch entsprechende Düngung
eine Verbesserung der Fruchtentwicklung zu versuchen. Da sich aber
infolge Zeitmangels die Analyse der Herbstfrüchte zu lange hinauszog,
um auf Grund derselben Maßregeln treffen zu können, die Düngung
aber nach den ortsüblichen Gepflogenheiten schon dringend geworden
war, konnten die Vorschläge, welche ich dem Grundbesitzer machte,
nur mehr allgemeiner Art sein. Von der Voraussetzung ausgehend,
10 L. Linsbauer.
daß die Stickstoffdüngung der Bäume nicht nur eine sehr reichliche,
sondern überdies fast ganz einseitige gewesen war, wurde dem Besitzer
geraten, derzeit auf fernere Stickstoffzufuhr vorübergehend zu verzichten
und Ergänzungsdüngungen mit Kali bezw. Phosphorsäure in den zur
Verfügung stehenden Formen anzuwenden und zur Kontrolle mehrere
Bäume ungedüngt stehen zu lassen.
Dieser Rat wurde auch im allgemeinen befolgt und vom Besitzer
selbst in folgender Weise (im Herbste 1913) zur Ausführung gebracht,
Die kranken Bäume, 15 an der Zahl, wurden in drei Gruppen geteilt:
die erste Gruppe (5 Bäume) wurde nicht gedüngt (Kontrollversuch);
die 2. Gruppe erhielt Kali und Kalk (2 Bäume), die 3. Gruppe endlich
wurde mit 'Thomasmehl und 18 %igem Superphosphat gedünst (8
Bäume).
Was die Phosphorsäuredüngung anlangt, so wurden im Spätherbste
etwa 10 kg Thomasmehl, im Frühjahre etwa Skg von 18 %ıgem Super-
phosphat verabreicht, wovon ein Teil in Bodenlöcher an der Kronen-
traufe, ein Teil als Kopfdüngung gegeben wurde. Bezüglich Kalı und
Kalk sind mir die verwendeten Mengen sowie die Art des Kalidüngers
nicht bekannt. Der Besitzer schreibt jedoch, daß die angewendete
Kalimenge vielleicht zu klein war, ohne anzugeben, worauf er diese Ver-
mutung stützt. Im übrigen habe ich außer Angabe der allgemeinen
Gesichtspunkte auf die Durchführung der Versuche im einzelnen keinen
Einfluß genommen, vielmehr sind diese vom Besitzer im einzelnen nach
seinem eigenen Ermessen durchgeführt worden
Das Ergebnis dieser Behandlung wurde mir im Juni 1914
bekanntgegeben. Der Versuchsansteller teilte mit, daß die Bäume der
ungedüngten Kontrollparzelle auch heuer wieder von der Krankheit
befallen waren, daß aber auch die Kali-Kalkdüngung keine Besse-
rung gebracht hatte. Das bewies auch das Aussehen einer reichlichen
Musterprobe, die jedermann ohne weiteres als von der ungedüngten
Parzelle stammend bezeichnet haben würde. Die Bäume hingegen,
welche eine Phosphorsäuregabe!) erhalten hatten, waren nach dem
Stande im Monat Juni bedeutend besser. Speziell war bei
jenen Baumexemplaren, die gerade im Tragjahre standen,
d.h. voller Früchte wären, von der Krankheit nichts mehr
zu sehen. Diejenigen Bäume aber, die im „Rastjahre‘ waren, d. h.
viel weniger Früchte trugen, zeigten die Krankheit zwar noch ein wenig,
aber nicht in dem Maße, wie die ungedüungten Kontrollbäume.
Diese unzweifelhaft günstige Wirkung der Phosphorsäuredüngung
einerseits, bezw. das Versagen der Kali-Kalkdüngung andererseits
ı) Wenn im folgenden kurz von „Phosphorsäure“ gesprochen wird, so ist
damit im allgemeinen der den Apfelbäumen verabreichte Phosphorsäuredünger
gemeint.
2:
Be
-Über eine Stoffwechselerkrankung an Apfelfrüchten und deren Heilung. 11
ließen es wünschenswert erscheinen, Früchte aller Kategorien in Bezug
auf die Stoffe N,P,K und Ca zu analysieren und miteinander zu ver-
gleichen. Es geschah dies mit Julifrüchten des Jahres 1914, an denen
sich die oben angegebenen Verhältnisse, namentlich die auffallende Bes-
serung bereits deutlich zu erkennen gaben. Ich verdanke die folgenden
Zahlen, wie schon erwähnt, der landwirtschaftlich-chemischen Ver-
suchsstation in Wien. Danach enthielten in Prozenten der Trockensub-
stanz:
N 1%; K ya
1. gesunde Äpfel ...: 03% 0.33% HE 008%,
Prkranke-Apteleon., 4... 0.6859% 0.88.95 1.90. 0.33 %
3. Mit K und Ca gerlüngte ;
Äpfel DR PO N 0.48%, a0 0.43 9,
4. Mit P gedüngte Äpfel 0.82% (RD, Du 9, 0.33 %
Ferner betrug der Wassergehalt
bei 1? 04.996.“ ber 2... 89.195: rber 3,2.91.0.%) bei 4.94.
(Die zur Analyse verwendeten Früchte stammten jeweils nicht von
einem Baume, sondern sind von allen Bäumen der einzelnen Versuchs-
parzellen genommen worden, um Durchschnittswerte zu erhalten.)
Vergleichen wir nun die einzelnen Elemente N, P, K, Ca in den
einzelnen Fruchtkategorien miteinander. Der Stickstoffgehalt ist
in den normalen Früchten am größten. Er sinkt in den abnormen
Früchten auf ein Minimum, nimmt aber nach der Rali-Kalkdüngung
zu und erreicht bei den mit Phosphorsäure gedüngten Bäumen genau
den Wert der normalen Früchte. Trotz der vermutlich stattgehabten
Überdüngung mit N, wodurch wahrscheinlich die Erkrankung hervor-
gerufen bezw. angeregt wurde, enthalten gerade die abnormen Früchte
am wenigsten von diesem Element. Die Zunahme des Stickstoffgehaltes
nach Kali-Düngung könnte vermuten lassen, daß durch diese Annäherung
an die Zusammensetzung der normalen Früchte diese letzteren auch in
ihrer morphologischen Ausbildung eine Besserung, d. h. eine mehr
oder weniger weitgehende Rückkehr zur Normalform aufweisen würden.
Dies war jedoch durchaus nicht der Fall.
Die Phosphorsäuremenge ist bei den gesunden, den kranken
und den mit Phosphorsäure gedüngten Früchten gleich geblieben,
nur nach Kali-Kalkdüngung gestiegen. Das Kali hinwiederum ıst
bei den normaler, den abnormen sowie den mit Kali gedüngten Äpfeln
in gleicher Menge vorhanden, steigt aber nach Phosphorsäuredüngung
etwas an. Was den Kalk anlangt, so sind die Differenzen zwischen nor-
malen und abnormen Früchten geringfügig, immerhin scheint der
Kalkgehalt der normalen Früchte am kleinsten zu sein; nach Phosphor
säuredüngung tritt derselbe Prozentgehalt ein, wie bei den anormalen
Äpfeln, nimmt aber nach Kali-Kalkzufuhr etwas zu. Somit erreicht
12 L. Linsbauer.
also der Stickstoff sein relatives Maximum bei den normalen Früchten
bezw. wiederum bei den mit Phosphorsäure gedüngten Bäumen, das
Kali bei denjenigen, welchen Phosphorsäure verabreicht worden war.
Phosphorsäure und Kalzium haben ein nicht scharf ausgeprägtes Maxi-
mum nach Kali-Kalkzufuhr.
Die Bedeutung der einzelnen Elemente für die normale bezw. die
abnorme Ausbildung der Früchte sowie die Düngerwirkung geht aus
dieser Betrachtung jedenfalls nicht sehr klar hervo . Die folgende Dar-
stellungsweise wird in dieser Hinsicht ein deutlicheres Bild geben.
Indessen bleibt schon Jetzt als Hauptergebnis bestehen,
daß die chemische Zusammensetzung der Früchte nach
Phosphorsäuredüngung derjenigen normaler Früchte sehr
nahe kommt: die Prozentzahlen vonN,P und Ca sind fast
gänzlich auf den Stand der Normaläpfel zurückgekommen,
ebenso der Wassergehalt (nur die Kalimenge hat gegenüber
den „gesunden“ Äpfeln etwas zugenommen), ein Verhalten,
da< der morphologischen Ausbildung der mit P-säure
gedüngten Baumfrüchte völlig parallel geht.
Die Hoffnung, vielleicht aus der Analyse der Blätter zu übersicht-
lichen Zahlen und besserem Verständnis zu kommen, hat sich nicht
erfüllt. Ich gebe im nachstehenden die durchschnittlichen Ergebnisse
wieder, die an Blättern der im vorhergehenden genannten 4 Friüchte-
kategorien bei der Aschenanalyse gefunden wurden.
Es enthielten die Blätter von
Asche N P K Ca
1. „gesunden‘‘ Bäumen . 411 2.16 0.32 0.78 1.54
2. „kranken“ Bäumen . 3.59 2.28 0.25 1.04 0.91
3. nach Kali Kalkzufuhr 38 2.42 0.28 1.06 1.45
4. nach Phosphorsäurezuf. 4.33 23.26 0.26 1.06 17
bezogen auf Trockensubstanz.
Auffallend ist der geringe Kaligehalt der Blätter der gesunden
Bäume und der niedrige Kalkgehalt der kranken Blätter. Von einer
weiteren Diskussion der Zahlen, die keine bestimmten Beziehungen unter
einander und zu den Analysenzahlen der Früchte aufweisen; sei hier
abgesehen. Es muß eingehenderen Untersuchungen vorbehalten bleiben,
Korrelationen zwischen dem Mineralstoffwechsel der Blätter und dem
der Früchte aufzusuchen. Wir bekommen jedoch sofort, wie schon früher
angedeutet, ein weit klareres Bild, wenn wir innerhalb jeder einzelnen
Fruchtkategorie das gegenseitige Verhältnis der Prozentzahlen für
N, P,K, Ca ermitteln und sodann diese Verhältnisse miteinander in Ver-
gleich setzen. Wird dabei die Menge des Ca =: 1 gesetzt, so ergibt sich für
-
Über eine Stoffwechselerkrankung an Apfelfrüchten urd deren Heilung. 13
INS IE Sr en CE 8}
BED en .. Drleteanleilnnn ,.5.5 l
kranker... SO RO TR |
nach K- ne, 2 a ee 7 PR
nachP-Dungung .. ... 2.427.741 RE £
Auch hier tritt die günstige Wirkung der Phosphor-
säuredüngung zahlenmäßig deutlich zutage; das Verhältnis
Nr Rrcarist fast genaurdasselbe, wie..bei: den von
allem Anfang an gesunden Früchten.
Vergleichen wir weiter zunächst nur „gesund“ und ‚krank‘ mit-
einander, so springt sofort in die Augen, daß nur die relativen
Mengen an Kali und Stickstoff eine Abweichung erkennen
lassen, insoferne sie in den kranken Äpfeln relativ, d. h. im Vergleiche
zu den übrigen Elementen, gesunken sind. Da das Verhältnis, in dem
das Element Phosphor bei gesunden und kranken Früchten zu N, K
und Ca steht, stets dasselbe bleibt, tritt wohl eine gewisse Bedeutung
des Kaligehaltes bezw. Stickstoffgehaltes in diesen Zahlen hervor.
Man könnte hieraus folgern, daß eine vermehrte Zufuhr von Rali!)
imstande sein müßte, diesen Mangel an Kali auszugleichen und zur Aus-
bildung normaler Früchte Anlaß zu geben. In Wirklichkeit aber hat
die Kalidüngung keine Besserung der Früchte bewirkt und denrelativen
Kaligehalt noch unter die Verhältniszahl der abnormen Früchte herab-
gedrückt.
Auch der in den abnormen Früchten verringerte Stickstoffgehalt
wird durch die K-Ca-Düngung nicht gebessert, sondern nimmt noch
etwas ab.
Ganz anders aber liegen in dieser Hinsicht die Verhältnisse, wenn man
die Wirkung der Phosphorsäuredüngung betrachtet: Der Stickstoff-
sehalt ist nunmehr annähernd auf den Stand der normalen
Früchte zurückgekehrt, hat sich ihm wenigstens deutlich
senähert. Außerdem ergibt sich auch die Tatsache, daß nach der
deutlich erkennbaren Besserung der Früchte infolge Phos-
phorsäuredüngung der relative Kaligehalt sofort zu der
ursprünglichen Kalimenge gesunder Früchte zurückkehrt.
Diese Tatsachen lassen wohl kaum mehr annehmen, daß der an-
scheinend vorhandene Einfluß der vermehrten Phosphorsäurezufuhr
auf die Ausbildung der Früchte doch nur ein scheinbarer, daß also die
Rückkehr zum normalen Verhalten der Früchte in Bezug auf Trocken-
substanzmenge und auf das relative Verhältnis der Elemente N, P, K
und Ca zueinander mehr oder weniger Zufall sei. Vollends überzeugend
dürfte aber die günstige Wirkung der Phosphorsäuredüngung werden,
ı) Eine Stickstoffdlüngung wurde aus den eingangs erwähnten Gründen
abgelehnt.
14 E: Tirsbausr
wenn man die nachstehend angeführten weiteren Feststellungen berück-
sichtigt. Zunächst muß daran erinnert werden, daß Kalidüngung auf '
das Aussehen der Früchte, was Größe, Form und Schalenbildung
anlangt, keinerlei begünstigenden Einfluß erkennen ließ. Hingegen
sind die Äpfel nach erfolgter Düngung mit Phosphorsäure
sofort auffallend gebessert; sie haben eine reinere, an manchen
Früchten tadellose Schale bekommen, ihre Form wurde
mehr oder minder normal, ihre Größe hat zugenommen,
so daß sie den gesunden Früchten fast gleichen oder ganz
nahe gekommen sind.
Auch die Gewichtsverhältnisse sind in demselben Sinne ver-
ändert worden: nur die Durchschnittsgewichte der mit Phos-
phorsäure gedüngten Äpfel weisen nahezu wieder dieselbe
Größe, wie die gesunden Früchte auf, während der Gewichts-
durchschnitt der kaligedüngten Äpfel fast genau denselben niedrigen
Wert der kranken, ungedüngten Früchte zeigt. Nachfolgende Übersicht
macht das ganz deutlich:
Durchschnittsgewichte der Äpfel:
ungedünst sedüngt
gesund krank mit Phosphor mit Kali
29.65 8 19.53 g 30.03 8 20.44 g
Eine weitere Stütze obiger Darlegung finde ich im Vergleiche der
Transpirationsgrößen der verschiedenen Fruchtkategorien, wobei
ich zum Vergleiche nur die großen Früchte der Proben heranziehe.
24stündige Transpirationsverluste in Grammen
von je 100 g Früchten in 4 tägigem Durchschnitte.
Gesunde. Früchte 2. 7 sure wer: 0:51
Kranke Früchten nr. een. 0:98
Nach, Kahdungung 0 We wen ©. 0.88
Nach Phosphordüngung . .... . .. 0.67
Es transpirieren also die kranken Früchte, wie schon früher an-
gegeben wurde, stärker, als die gesunden; aber auch bei den kaligedüng-
ten Früchten zeigte sich die Transpiration noch im selben Maße aus-
geprägt, wie bei den kranken Früchten, die keine besondere Düngung
erhalten hatten, und ist größer, alsnach Phosphorsäuredüngung. Letztere
bewirkte eine deutliche Annäherung an die Transpirationsgröße der
normalen, nicht weiter gedüngten Früchte.
In gleichem Sinne, wenn auch in etwas anderem Ausmaße, bewegt
sich auch die Transpiration der kleineren Äpfel in allen vier angeführten
Kategorien, so daß zum mindesten an eine Annäherung, wenn auch
noch nicht völlige Rückkehr, auch in dieser Hinsicht zu normalem Ver-
halten nicht zu zweifeln ist.
EN ar
\,
Über eine Stoffwechselerkrankung an Apfelfrüchten und deren Heilung. 15
Die unzweifelhaft günstige Wirkung der Phosphorsäuredüngung
erstreckt sich also auf die mehr oder weniger vollkommene Wiederher-
stellung des normalen Mineralstoffwechsels in den Früchten in Bezug
auf deren Zusammensetzung; doch nicht auf diesen allein. Auch die
physiologischen Vorgänge des Fruchtwachstums, sofern sie im Gewichte,
in der Größe und der Form der Äpfel zum Ausdrucke kommen, sind
: durch die Phosphorsäuredüngung wieder in normale Bahnen zurück-
g gelenkt worden und finden weiters Ausdruck in der Wiederkehr normaler
Sehalenbildung. Wie oben gezeigt, haben sich auch die Transpirations-
? srößen wieder dem normalen Zustande genähert. Diese stehen aber nicht
£ bloß mit der besseren oder schlechteren Schalenbeschaffenheit allein im
Zusammenhange; es wirkt bei ihrem Zustandekommen auch das Verhält-
nis von Masse zu Oberfläche mit und ferner spielen die osmotischen Be-
dingungen des Zellsaftes eine wichtige Rolle. Bedenkt man ferner,
daß auch der Wassergehalt nach der P-Düngung sich wieder fast auf
den Normalbetrag erhöht hat, die Trockensubstanzmenge aber wesent-
lich von den organischen Stoffen mitbedingt wird, so erkennt man deut-
lich, daß hier äußerst verwickelte Korrelationsbeziehungen vorliegen,
wobei deren einzelne Glieder offenbar zueinander unter normalen Um-
ständen in konstanten Verhältnissen stehen müssen. Nicht nur die dem
Pomologen geläufige morphologische Ausbildungsweise der Früchte,
sondern auch eine Reihe physiologischer (und anatomischer) Merkmale
(Zustände und Vorgänge) sind für eine bestimmte Apfelsorte charakte-
ristisch und offenbar tiefer im Stoffwechsel verankert, als man gemein-
hin anzunehmen gewohnt ist.
Alle diese hier kurz angedeuteten Wechselbeziehungen
müssen durch die Phosphorsäure beeinflußt worden sein
und zwar in der Weise, daß dadurch wiederum, und zwar
} bereits innerhalb einer einzigen Entwicklungsperiode,
| Übereinstimmung mit dem Normalzustande geschaffen
wurde, in einem Ausmaße, das wohl kaum vermutet weıden
konnte.
Kann somit die auffallend günstige Wirkung der Düngung mit
Phosphorsäure in unserem Falle als feststehende Tatsache betrachtet
werden, so bleibt doch noch die Frage nach der Erklärung derselben
bestehen.
Es wäre nun aber entschieden voreilig, der Phosphorsäure selbst
ohne weiteres eine spezifische Rolle bei der Ausbildung der Äpfel zuzu-
schreiben. Daß die Phosphorsäure im Boden ins Minimum gedrängt
worden war, läßt sich nicht nur aus der jahrelangen, einseitigen Über-
düngung mit Stickstoff vermutfcn, sondern geht auch aus den Ergebnissen
der Wiesendüngungsversuche {S. 9) hervor. Wenn auch Kali in unzu-
reichenden Mengen vorhanden gewesen sein mag (Bodenanalysen liegen
6 NL. Linsbauer. Über eine Stoftwechselerkrankung an Apfelfrüchten.
nicht vor), so geht doch aus den Zahlen der Seite 10 und besonders
der Seite 11 hervor, daß Kalizufuhr weder eine Besserung der Früchte
selbst, noch eine Annäherung an die Zusammensetzung der gesunden
Äpfel hervorbringen konnte: die Kalimenge der Früchte erreichte
trotz Kaligabe nicht das normale Ausmaß. Wohl aber wurde letzteres
durch Zugabe von Phosphorsäuredünger sofort (8. 12) auf das normale
Verhältnjs zurückgebracht. Diese Düngung hat also sichtlich die Auf-
nahmefähigkeit der Pflanze für das Kali gesteigert. Es ist jedenfalls
sehr interessant, daß aber doch verhältnismäßig nur soviel K in den
Früchten zu finden ist, als dem normalen Verhalten entspricht: die
Aufnahme ging offenbar regulatorisch nur soweit, bis ein Gleichgewichts-
zustand der Elemente N und K erreicht wurde, der auch zu einer Stabili-
sierung der physiologisch-morphologischen Vorgänge der Fruchtbildung
führte. Aber auch der relative Stickstoffgehalt der Früchte wurde
wieder normal gemacht. Aus den Erwägungen, die auf Seite 11 ange-
stellt wurden, ergibt sich aber die Tatsache, daß dem Stickstoffe keinerlei
ausschlaggebende Bedeutung für die äußere Ausbildung der Früchte
zugeschrieben werden kann.
Daraus ist aber zu folgern, daß es das Kali ist, dem ein
entscheidender Einfluß auf die normale Fruchtausbildung
zukommt, ein Schluß, der auch mit den in anderen Fällen gemachten
Wahrnehmungen der formativen Wirkung des Kaliumions übereinstimmt.
In diesem Zusammenhange sei weiter kurz auf die interessante Tatsache
hingewiesen, daß die Erkrankung besonders an den im Rastjahre
stehenden Bäumen zu beobachten war, also an Baumexemplaren,
die im Vorjahre durch reichliches Tragen ihre Reservestoffe erschöpft
hatten. Auch die Erscheinung, daß Erstlingsfrüchte junger Bäume
häufig nicht ihre endgültige, typische Fruchtausbildung zeigen, mag an
dieser Stelle herangezogen werden, um auf offenbar vorhandene Konnexe
zwischen der Assimilation und dem Kaliumion hinzuweisen.
Hier sind genaue, auf sorgfältige Versuche und Analysen gestützte
weitere Forschungen zur sicheren Aufklärung des Sachverhaltes jeden-
falls erwünscht und notwendig.
Man könnte es vielleicht auffallend finden, daß für die vorange-
gangenen Ableitungen nicht die Analyse reifer, sondern noch mehr oder
weniger unentwickelter Früchte zugrunde gelegt wurde. Demgegenübeı
möchte ich gerade den Umstand als besonders interessant betonen, daß
eben an den noch jüngeren, entwicklungsfähigen Früchten die auf-
gezeigten Tatsachen, namentlich das gegenseitige Verhältnis der Nähr-
stoffe N, P, K und Ca sich nachweisen ließ. Es erscheint sogar nicht
unwahrscheinlich, daß auch sonst gerade die Untersuchung jüngerer
Entwicklungsstufen in Bezug auf Stoffwechselerscheinungen mehr Auf-
schluß zu geben geeignet erscheint, als das Verhalten der ausgewachsenen
3
Berichte. 17
Organe. In einem früheren Zeitpunkte der Ausbildung mag wohl ein
Stadium der Empfindlichkeit, in Bezug auf Mineralstoffeınährung
wenigstens, gegeben sein, von dem es abhängt, wie die Endausbildung
der Früchte (oder vielleicht auch anderer Organe) erfolgt. Analogien
hiezu lassen sich außer bei Pflanzen auch im Tierreiche bezw. beim
Menschen finden. Dies hier näber zu verfolgen, liest nicht in meiner
Absicht. Es wäre jedenfalls sehr erwünscht, wenn im Gebiete von
Südtirol selbst von berufener Seite!) eingehende weitere Untersuchungen
über die hier dargestellte Erkrankung des Tiroler Edelrot-Apfels ange-
stellt würden und wenn ferner die Frage nach der Wirkung der Phos-
phorsäure bezw. des Kali auf Obstbäume neuerdings zum Gegenstande
eindringlicher Versuche gemacht würde. Hiezu sollen vorstehende Aus-
führungen eine Anregung geben. Ich selbst beabsichtige ebenfalls,
in diesem Sinne Versuche anzustellen.
Berichte.
Morstatt, H. Die Entwicklung der Pflanzenpathologie und des Pflanzen-
schutzes. Naturwiss. Wochenschr. N. F. Bd. 19. 1920. S. 817—822.
Die Anfänge der modernen Lehre von den Pflanzenkrankheiten,
ihre Weiterbildung und. die Entwicklung der verschiedenen Richtungen
innerhalb dieser Wissenschaft werden geschildert, sodann wird auf die
Ausbildung des praktischen Pflanzenschutzes in den Vereinigten Staaten
und bei uns eingegangen, endlich gezeigt, nach welchen Richtungen
ein weiterer Ausbau von Lehre, Forschung und praktischer Anwendung
auf diesem ‚Gebiete wünschenswert ist. Ö.K.
Gleisberg, W. Praxis und Pflanzenschutz. Nordd. Gartenfreund und
Kleintierzüchter. 2. Jg. 1921. S. 72—73.
Es wird eindringlich darauf hingewiesen, wie notwendig es ist, daß
unter den Praktikern die Kenntnis von der Organisation des Pflanzen-
schutzes und von ihrer nächsten Pflanzenschutzstelle weiter verbreitet
wird, und daß sie sich selbst in kleineren Ortschaften zu gemeinsamem
Handeln, Übernahme von Kosten, Einrichtung eines Versuchsfeldes
usw. zusammentun. ORG.
Dörfler. Pflanzenschutzfibel. Klein 8°, 93 Seiten. 1920. Landw. Verlag
Dillingen a. D. Bayern, 5 Mk.
Der größere Pflanzenzüchter wird, wenn ihm Krankheiten seiner
Kulturpflanzen zu schaffen geben, entweder die Handbücher übeı
ı) Ich denke dabei speziell an das Istituto agrario provinciale e Stazione
sperimentale in S. Michele. Ich fbenütze gerne die Gelegenheit, dem Leiter
dieser Station für seine Liebenswürdigkeit, für mich eine Analyse von Edelrot-
früchten durchführen zu lassen, auch an dieser Stelle besten Dank zu sagen.
Zeitschrift f. Pflanzenkrankheiten. XXXI. 2
18 Berichte.
Pflanzenkrankheiten zu Rate ziehen oder er wird sich direkt an eine
Pflanzenschutzstation wenden. Zur raschen Orientierung über Krank-
heiten anderer von ihm auch noch gezüchteten Pflanzen aber kann
er getrost zu der vorliegenden ‚‚Fibel‘ greifen. Matouschek (Wien).
Löbner, Max. Grundzüge der Pflanzenvermehrung. Leitfaden zum Ge-
brauch für Gärtnerlehranstalten und gärtnerische Fortbildungs-
schulen, sowie zum Selbstgebrauch. 5., neubearbeitete und ver-
mehrte Aufl. Berlin, Paul Parey, 1921. 68 8. Geb. Pr. 7 M.
Die beiden Abschnitte des Schriftehens, Vermehrung der Pflanzen
durch Aussaat und Vermehrung der Pflanzen auf ungeschlechtlichem
Wege, berühren sich fort und fort so eng mit den Fragen des Pflanzen-
schutzes und mit der Pflanzenhygiene, daß ein Hinweis darauf an dieser
Stelle am Platze ist. Die knappe Darstellung ist sehr inhaltreich und
zeugt von sehr gründlichem Wissen des Verfassers, sodaß das Erscheinen
dieser neuen Auflage im Interesse der gärtnerischen Kreise, für die das
Buch berechnet ist, nur begrüßt werden kann. OERE
Rankin, W. Howard. Manual of Tree Diseases. (Handbuch der Baum-
krankheiten.) 1918. New York. 398 S. Figs. 70.
Ein prächtiges, grundlegendes Werk über die Baumkrankheiten
in N.-Amerika. Die Europäer finden viele Belehrungen und sehen die
großen Aufwände, welche man behufs Bekämpfung der Krankheiten
im Westen ins Werk setzt. Matouschek, Wien.
Bestrijding van plantenziekten in kleine tuinen I. (Bekämpfung von
Planzenkrankheiten in Kleingärten.) Verslagen en meded. van
den Plantenziektenkundigen Dienst te Wageningen. Nr. 19. 1921.
Eine kurze, aber gründliche Anweisung zu den Maßnahmen, die
während der winterlichen Jahreszeit zur Bekämpfung von Pflanzen-
krankheiten in Kleingärten vorzunehmen sind. Behandelt werden:
Bekämpfung durch Vernichtung von kranken Pflanzenteilen und von
Insekten, Bespritzungen mit Karbolineum, die erforderlichen Werkzeuge
und Stoffe, Schonung von natürlichen Feinden und Vogelschutz. O.K.
Van den Broek, M. en Schenk, P. J. Vijanden van Tuinbouwgewassen.
(Feinde der Gartenpflanzen). Groningen. J. B. Wolters.
1921. 108 8.
Das Buch ist eine kleinere Ausgabe des ausführlicheren Lehrbuches
derselben Verfasser (vergl. diese Zeitschrift Bd. 29, 1919, S. 109) und
zeichnet sich durch dieselben Vorzüge aus. Es behandelt zuerst den
Einfluß ungünstiger Wachstumsbedingungen, dann in der Reihenfolge
der Wirtpflanzen die schädlichen Tiere und die Mittel zu ihrer Bekämp-
fung, endlich die Schmarotzerpilze und die Fungiziden. ODER:
Berichte. 19
Zschokke. Neuere Erfahrungen auf dem Gebiete der Schädlingsbekämpfung.
Mitt. der D. Landwirtsch.-Ges. 1921. S. 446—450.
Es wird zunächst auf die Wichtigkeit der Immunitätszüchtung
für den Wein- und Obstbau hingewiesen. Sodann wird über Versuche
berichtet, Blausäure gegen Schädlinge an lebenden Pflanzen zu ver-
wenden. Blausäuregas hat sich bei der Rebe als nicht anwendbar erwiesen
und Blausäurelösungen lassen sich in einer praktisch verwendbaren
Weise nicht herstellen. Mit Casudrat und Kurtakol wurden gute Er-
fahrungen gemacht, während die Wirkung von Perozid nicht zuverlässig
ist. Gegen Heu- und Sauerwurm bewährten sich Nikotinpräparate
und Arsenmittel, letztere besonders in der Form des Uraniagrünes; vor
der Anwendung der Elhardtschen Grüntafeln ist dagegen zu warnen,
weil sie an den Pflanzen starke Vergiftungserscheinungen herv orriefen.
Auch das Sturmsche Mittel ist jedenfalls ein Arsenpräparat.
Im elsässischen Weinbaugebiet hat sich seit der französischen
Annexion die Reblaus in erschreckendem Maße ausgebreitet. Die
Kräuselkrankheit der Rebe (Phyllocoptes vitis) hat in Süddeutschland
vielfach größeren Schaden angerichtet; Winterbekämpfung durch An-
strich mit Schwefelkalkbrühe hat sich dagegen am besten bewährt.
Der Baumweißling hat sich in der Pfalz seit 1918 ungeheuer vermehrt;
er muß durch Sammeln und Verbiennen oder Vergraben der Winternester
bekämpft werden. ODE
Stranäk, Fr., Uzel, J., Baudys, Ed. und Andere. Zpräva o chorobäch
a Skdeich rostlin kulturnich v Cechäch za rok 1918. (Mitteilung
über die Krankheiten und Schädlinge der Kultur-
pflanzen in Böhmen im Jahre 1918). Zemedelsky Archiv.
Prag. 1920. S. 80—96, 195—202. Figuren,
Folgende Unkräuter breiten sich erschreckend aus: Cardaria draba
(Prager Umgebung), Galinsoga, Avena fatua und Chenopodium album
in der Elbniederung, Sambucus ebulus bei Jitschin. Auf Hirse trat
Sphacelotheca panici miliacei (10 % vernichtend) auf. — Gegen die Feld-
mäuse bewährte sich das „Ratextrakt“, erzeugt im tierärztlichen Insti-
tute der tschechischen technischen Hochschule zu Kgl. Weinberge
(na Kozacu Nr. 3). Ein Kuchen dieses Extraktes wird in 1, Liter
warmen Wassers aufgelöst, in die Lösung schneidet man kirschgroße
Stücke älteren Brotes. Für 1 ha genügt diese Menge und 1%, kg Brot.
Zinkzyanid bewährte sich auch sehr gut, aber die Versuche mußten
unterbrochen werden. — Gegen die Saateulen-Raupen ging man mittels
eines Pulvers vor, das gewonnen war aus durch Tarichium megaspermum
Cohn zugrunde gegangenen Raupen oder mittels einer 2%igen Auf-
lösung von Zyankali in Wasser, namentlich auf sandigem oder leicht
20 Berichte.
durehlässigem Boden, wo 2 Liter der Lösung für 1 qm genügen. Macro-
‚ centrus collaris Sp. bewährte sich als ein arger natürlicher Feind dieser
Raupen. — Den Ziesel (bei Melnik in Menge erschienen) fängt man in
Drahtschlingen dann am besten, wenn er genug zu fressen hat. Er ist
im Lande ein typischer Schädiger der Rüben überhaupt. Sehr genau
behandelt Verf. den Kampf gegen Rhizoctonia violacea Tul. — Ein neuer
Schädiger der Kartoffeln in Böhmen ist der Krebs; er breitet sich nur
langsam aus. — Auf Apfelbäumen trat in Menge in vielen Gegenden
(auch in Mähren) die Raupe von Stimaelhis pariana auf; der Schaden
war beträchtlich. Auf Himbeersträuchern traten oft auf: Phragmidium
rubi idaei, Lasioptera rubi und der Käfer Byturus fumatus. — Um Prag
ist Gracilaria syringella sehr verbreitet. In Kapseln von Viola montana
erschien im Gebiete zum erstenmale Urocystis Kmetiana Magn. (bisher
nur aus Ungarn und Schweden bekannt). Auf Nadelbäumen waren am
häufigsten Lophodermium pinastri und Septoria parasitica (diese aut
Fichte). Matouschek (Wien).
Jahresbericht des Biologisch-Landwirtschaftlichen Instituts Amani für das
Etatsjahr vom I. April 1913 bis 31. März 1914. Zugleich ein
Rückblick auf die früheren Jahre. Beiheft Nr. 3 zum Pflanzer,
Jahrgang X. 1914. Daressalam. 115 S. mit 15 Tafeln und einer
Kartenskizze.
Mit einer Verspätung von 6 Jahren sind nunmehr wenige Exem-
plare dieses Berichtes nach Deutschland gekommen, der für die 1914
geplante Ausstellung in Daressalam bestimmt war und in zusammen-
fassender Weise das Institut Amani und seine Tätigkeit beschrieb. Er
ist die letzte Veröffentlichung des verlorenen deutschen Tropeninstitutes
und verdient daher wohl, der Vergessenheit entrissen zu werden.
Das Institut war im Jahre 1902 gegründet worden und hatte sich
unter der Leitung von Stuhlmann und A. Zimmermann neben den
älteren und berühmten Troperinstituten, wie Buitenzorg, einen geach-
teten Namen erworben. Auch in Deutschland war es allmählich be-
kannt geworden, wie die zunehmende Anzahl von wissenschaftlichen
Besuchern, von denen hier nur Robert Koch erwähnt sei, und der
Verkehr mit heimischen Instituten und Museen erwies. Durch seine
Lage in der Nähe der Küste war es auch für Studienreisende bequem
erreichbar, und es bot mit seinem von etwa 400—1108m Mehreshöhe
sich erstreckenden Gelände von Urwald und Pflanzungen ein Gebiet, das
zur Erforschung von Flora und Fauna wie zu den Versuchen mit tropi-
schen Nutzpflanzen gleich geeignet war. Die kurze Fahrt vom Hafen
Tanga führte durch den mehr und mehr von Pflanzungen abgelösten
Busch des Alluviallandes in das fruchtbare Vorgelände Usambaras und
dann durch eine Hügellandschaft in den Regenwald; Szenerien, die ihr
Berichte. 21
im zweiten Teil eine gewisse Ähnlichkeit mit der Fahrt von Colombo
nach Peradeniya gaben.
Der Bericht schildert nun Lage und Klima, Einrichtung und Auf-
gaben des Instituts und geht dann zur Tätigkeit der einzelnen Abteilungen
des botanischen, chemischen und zoologischen Laboratoriums über.
Davon sind besonders aus der botanischen Abteilung außer phytopatho-
logischen Untersuchungen die Arbeiten über Baumwollkulturen und
den Ceara-Kautschuk von A. Zimmermann anzuführen, während
K. Braun sich mit den Faserpflanzen, Medizinalpflanzen und den Kul-
turen der Eingeborenen befaßte und A. Eichinger die Düngungs-
versuche des Instituts, sowie Anbau- und Sortenversuche mit einjährigen
Gewächsen und das Studium der Weide- und Futterpflanzen durch-
führte. Die Düngungsversuche wurden früher auch vom chemischen
Laboratorium betrieben, dessen Tätigkeit sich außerdem auf zahl-
reiche Bodenanalysen und eine Menge anderer Untersuchungen über
Pflanzenprodukte ‚und Mineralien der Kolonie erstreckte. Zum Schluß
führt der Bericht die ungemein reichhaltigen Anpflanzungen tropischer
Nutzpflanzen, die den Anlagen zugleich den Charakter eines botanischen
Gartens gaben, auf. Er gibt somit einen vollständigen Überblick über
die Leistungen des Institutes im Frieden; was es im Kriege geleistet,
als es sich ganz auf die praktischen Bedürfnisse des von Zufuhren ah-
geschlossenen Landes und der 'Truppe einstellte, ist noch nicht beschrie-
ben und in der Heimat völlig unbekannt. Es sei hier nur darauf hinge-
wiesen, daß die Bestände an Chininbäiumen in Amani und anderen
Pflanzungen es ermöglichten, die Truppe mit Chinin zu versorgen.
Um noch auf den zoologischen Teil besonders einzugehen, der auch
unter dem Titel „Aufgaben und Arbeiten des zoologischen Labora-
toriums Amani‘ als Sonderdruck vorliegt, so ist zunächst zu erwähnen,
daß das Laboratorium in der Hauptsache auf den Pflanzenschutz ein-
gestellt war, neben dem die Beschäftigung mit tierischen Parasiten,
nützlichen Insekten und der Fauna etwas zurücktreten mußte. Hier
gibt der Bericht eine Übersicht über die Pflanzenschädlinge nach den
Gruppen: allgemeine Pflanzenschädlinge, Baumwollschädlinge, Kaffee-
schädlinge, Kakaoschädlinge,. Schädlinge der Sisalagave, Schädlinge
an Nutzhölzeın, Schädlinge der Gemüse- und Zierpflanzen, Schädlinge
an Kulturen der Eingeborenen, Saatgut- und Vorratsschädlinge. Dabei
sind jeweils die wichtigeren aus dem Laboratorium hervorgegangenen
Arbeiten erwähnt und die hauptsächlichsten Schädlinge sind auf einer
Tafel zusammengestellt.
Die vorzüglich gelungenen Tafeln geben im übrigen den Urwald.
das Institut und seine Anlagen, sowie einzelne Nutzpflanzen, wie Kaffee-
sorten, Cinchona, Vanille und dergleichen wieder.
Dr. H. Morstatt, Berlin-Dahlem.
22 Berichte.
Ritzema Bos. Mejn proefveldje bij het Institut voor Phytopathologie van
1906—1921. (Mein Versuchsfeldchen bei dem Institut für Phy-
topathologie.) Tijdschr. over Plantenziekten. 1921. S. 29 —44.
Auf einem 1000 qm großen Versuchsfelde beim genannten In-
stitute hat Verf. während seiner 14-jährigen Tätigkeit als Direktor
eine Reihe von Beobachtungen angestellt, die nunmehr im Zusammenhange
mitgeteilt werden. Es wurde oft beobachtet, daß kranke Pflanzen,
zur Beobachtung auf das Feld gepflanzt, gesundeten ohne besonderes
Zutun. Erfahrungen über Bodenmüdigkeit durch Nematoden, absicht-
liche Massenzucht von Mutterkorn und Übergang des Roggenmutter-
kornes auf andere Grasarten, Spritzversuche mit chemischen Mitteln
und Bekämpfung der Wurzelmaden mit Manganverbindungen, endlich
die Bekämpfung der Blattfallkrankheit Septoria petroselini var. apiı
bilden den Inhalt des vorliegenden Berichtes. Matouschek, Wien.
Gleisberg, W. Gefahren für den Kohlbau. Deutsche Landw. Presse.
47. Jahrg. 1920. S. 705—706. Mit Abb.
In den ausgedehnten Frühbeet-Gemüsekulturen des Kreises Leob-
schütz in Oberschlesien und seiner Nachbarschaft wird unter anderem
der Blumenkohl in steigendem Umfange von Schädlingen befallen, die
infolge des Massenanbaues, mangelnden Fruchtwechsels und fehlerhafter
Anbauweise sich in bedrohlicher Weise ausbreiten konnten. Die Hälfte
der Kohlbeete war 1920 von der Kohlhernie (Plasmodiophora brassicae)
verseucht, da neben mangelnder Kalkung die Strünke nach der Ernte
noch lange Zeit im Acker belassen oder gar. untergegraben werden.
Das Überhandnehmen der Kohlfliege (Anthomyia brassicae) erklärt
sich durch die Düngung mit frischem Stallmist, wie denn überhaupt
die meisten Gemüsekulturen an Stiekstoffüberschuß krankten. Vor
allem aber trug zu den großen Schädigungen die Drehmücke (Contarınıa
torquens) bei, deren madenförmige Larven am Stielgrunde der Herz-
blätter junger Pflanzen saugen und zu einer Schwarzfäule des Herzens
unter Beteiligung von Pilzen und Bakterien Veranlassung gaben. An
gekalkten Stellen trat der Schädling weniger auf. GER
Verkrüppelung der Kohlherzen ohne Mitwirkung tierischer Schädlinge.
Mit 1 Abb. Prakt. Ratgeber im Obst- und Gartenbau. 35. 1920.
S. 257—258.
Als Ursachen des Fehlens bezw. Verkrüppelns der Herzblätter der
Kohlpflanzen, das im Sommer 1920 ganz auffällig häufig und verbreitet
aufgetreten ist, werden von den Verfassern angesehen: schlecht ausge-
bildetes Saatgut, Erdflohfraß, Verwendung überständiger Setzlinge,
Bodenverkrustung, Contarinia torquens, Drahtwürmer. Laubert.
N
&
E-
er
Berichte. 23
; Zade, A. Das Knaulgras (Dactylis glomerata L.). Arbeiten d. Deutsch.
landw. Gesellsch. H. 305. S. 1—69. 1920.
Die genannte Grasart ist von Natur aus recht widerstandsfähig;
es kommt selten vor, daß ganze Pflanzen infolge Beschädigung durch
Pilze oder Tiere zugrunde gehen. Di; züchterische Auslese brachte
schon Stämme hervor, die in feuchten Jahren in unmittelbarer Nach-
barschaft von solchen, die vom Roste völlig rotbraun gefärbt sind, fast
gar nicht befallen sind. Die betreffenden Pilze sind: Uromyces dactylidis,
Puccinia gramimas, P. coronata (dieser die kleinste Rolle spielend).
Andere die Grasart befallende Pilze sind nach Beobachtungen des Verf.:
Olaviceps purpurea: dunkle Sklerotien an Stelle der Frucht,
Gloeosporıum dactylidis: kleine, braune Warzen auf den oberen Rispen-
ästen,
Epichloö typhina: Blattscheiden mit Filz röhrenförmig umgeben,
Oladochytrium graminis: in Blättern wuchernd,
Selerotium rhizodes (,‚‚Sklerotien-Krankheit“): Absterben der Blätter,
körnchenförmige Pilzmassen,
Erysiphe graminis: graufleckiger Schimmelüberzug auf Blättern,
Tilletia striaeformis (,‚Blätterbrand‘‘): Sporenlager auf Halm und Blatt,
mit dunklen Sporen,
Dilophospora graminis: selten, auf Blättern gelblich-schwärzliche Flecken
bildend,
Sphaerella recutita: Blätter graufarbig, dann vertrocknend,
Scolecotrichum graminis : gelbliche Flecken auf Blättern, welche verwelken,
Ovularia pulchella: rote Flecken auf Blättern,
‚Phyllachora graminis (,‚Blattschorf“): schwärzliche, schorfartige Blatt-
verdickungen,
Dilophia graminis: rötliche lange Flecken auf Blättern,
Bakteriose: Rispen mit gelblichem Schleim überzogen, der auch auf
Blatt und Stengel geht.
Nur einmal wurde Flugbrand beobachtet. — Tierische Schäd-
linge: Siphonophora cerealis (Blattlaus), häufig; T'ylenchus tritier (in
Gichtkörnchen Älchen); Tetranychus telarius (Blattdürre erzeugend).
Außer vielen Raupen und Maden (Minierer) auch Limax agrestis, Agriotes-
Arten, Erdraupen, Apamea testacea (Raupe einer Eule).
Matouschek (Wien).
Osterwalder, A. Vom Pilz zum Borkenkäfer. Mit 1 Abb, Schweizerische
Zeitschrift für Obst- und Weinbau, 30. 1921. S. 6—9.
Es wird eine Erkrankung eines Zwetschenbäumchens besprochen,
bei der Stamm und Krone abgestorben, die Wurzeln dagegen noch leben-
dig waren. Der untere Teil des Stammes war, anscheinend von der
Veredelungsstelle aus, von Pilzen, COlasterösporium u. a. befallen. In
24 Berichte.
dem infolgedessen absterbenden oberen Stammteil war Eccoptogaster
rugulosus eingewandert. Die Krone war verdorrt. Laubert.
Kaiser, P. Der praktische Champignonzüchter. Mit 16 Abbildungen.
Lehrmeister-Bücherei. Nr. 146. Verl. Hachmeister & Thal, Leipzig.
Das Büchlein will eine Anleitung zum Anbau von Champignons
sein. Die einzelnen Kapitel behandeln besonders die Rentabilitätsfrage,
geeignete Örtlichkeiten fü die Anzucht, die Champignonbrut, die
Vorbereitung des Düngers, Anlagen für den Winter, Anzucht im Sommer,
Feinde und Krankheiten S. 43—46, Ertragsfähigkeit und Verwertung.
Im vorletzten Kapitel sind berücksichtigt: Ratten, Mäuse, Kellerasseln,
Nacktschnecken, Tausendfüße, Champignonfliege (Sciara), der ‚„‚Holz-
pilz“, der ‚braune Langstiel‘‘ (Röhrenpilz), Folgen von Kulturfehlern.
Entsprechende Gegenmaßnahmen werden empfohlen. Laubert.
Rutgers, A. A. L. Heveakanker. (Hevea-Krebs). Mededeel. van
het Labor. voor Plantenziekt. Nr. 28. Batavia 1917. 49 S
15 Taf. 12 Fig.
Wildeman de, E. Krankheiten der Hevea. Caoutchouc et Guttapercha.
XVII. 1920. S. 10188— 10190.
In der erstgenannten Arbeit eine ausführliche Beschreibung des
Krebses. In der zweiten eine sorgfältige Besprechung de Literatur der
letzten Jahre betreffs der H evea-Erkrankungen und deren Bekämpfung.
Matouschek (Wien).
Pillichody. A. Von Spät. und Frühfrösten und über Frostlöcher. Schweiz.
Zeitschr. f. Forstwesen. 72. Jg. 1921. S. 33—40. 2 Taf. und Fig,
Beobachtungsort: Frostlöcher bei Le Locle (Joux Pelichet) auf
einer Wiesenfläche von 50 ha bei 1070 m im Jura. Frostfrei ist hier
eigentlich nur der Juli; der Mai ist noch Wintermonat. Es kommen
sehr starke Schwankungen der Temperaturextreme vor, z. B. 10. Juni
1900 Morgenminimum — 4°, Mittagstemperatur + 22°, im angrenzenden
Walde aber -+ 4°, bezw. --16 °. Für den 30. August desselben Jahres
wurden die Werte gefunden: — 6, +28, +2, +12. Noch deutlicher
sprachen Partien des waadtländischen Hochjura, besonders beidseitig
der Straße zum Marchairuz-Passe. Hier Depressionen links und rechts
(Pre de Biere und S&che de Gimel und S. des Amburnex), 1350 — 1400 m,
die chaotische Karrenfelder beherbergen, ihre kalte Luftschichte staut
sich der Bodentopographie gemäß zu wahren Seen an, deren Ufer meist
durch eine Randzone mit Krüppelvegetation bezeichnet sind (Tafel).
Im Innern der Mulden größere Fichtengruppen, deren Verkrüppelung
jeder Beschreibung spottet: bizarrste Kampfgebilde von 2—4 m Höhe,
mit Kurztrieben überdeckt, die allen Organen eine kugelige Form ver-
leihen. (Igelbürsten). Diese Triebe sind zu Hunderttausenden ent-
ich
ä
an
"Berichte. 25
wickelt und so dicht gefügt, daß man in sie kaum den Stock einzwän-
gen kann. Spärlichste Benadelung. Man könnte nur die Bergkiefer
hier zur Aufforstung verwenden. Matouschek (Wien).
Sehädelin, W. Beiträge zum Kapitel Spätfrost. Schweizer. Zeitschrift
t. .Forstwesen. 1920. 71. Jg. S. 329—344. 2 Taf. u. Textfiguren.
Beobachtungsort: Schattrain bei Bern; Zeit: Ende Mai bis 6. Juni
1918. Kahlschlag eröffnet dem Spätfrost in Frostlagen Tür und Tor.
In so geöffneten Frostlöchern können dieHolzarten nur unter dem Schutze
eines vorgewachsenen Schirmbestandes von frostharten Holzarten auf-
gebracht werden. Durch langsame natürliche Verjüngung und vor-
sichtiges Abdecken der Jungwüchse läßt sich der Spätfrostschaden
erheblich vermindern, unter Umständen sogar ganz vermeiden. Die
Fichte scheint im allgemeinen befähigt zu sein, nach Überwindung
der zeitlichen Periode und der örtlichen Zone, in der sie selbst schweren
Spätfrostschäden unterworfen war, obne dauernde wesentliche Einbuße
an Qualität sich weiter zu entwickeln, wobei die Zwieselbildung nicht
als wesentlicher Mangel gilt, weil dieser Mangel sich in den meisten Fällen
beseitigen läßt. Im Gegensatze zur Fichte wird die Rotbuche durch
schweren Spätfrost als bestandesbildender Hauptbaum dauernd dis-
qualifiziert. Innerhalb jeder Holzart gibt es Individuen, die bedeutende
Abweichungen von der Norm in der Richtung der Frostempfindlichkeit
und in der der Frosthärte aufweisen. Diese Eigenschaft sollte für die
Praxis im Sinne der wirtschaftlichen Zuchtwahl fruchtbar gemacht
werden. Für den Beobachtungsort konnte Verf. folgende Reihe fest-
stellen: Sehr frostempfindliche Holzarten: Walnuß, Esche, Rotbuche,
Tanne, fremde Eichen, Fichte; mäßig frostempfindlich: einheimische
Eichen, Bergahorn, Hagebuche, Ulme; frosthart: Weymouthskiefer,
gem. Kiefer. — Die Tafeln bringen Typen von Frostfichten, -tannen
und -buchen. — Bezüglich der Beschaffenheit einer erfrorenen Tannen-
triebspitze: Am Austreiben hinderte diese Knospe zunächst der Zu-
stand der inneren Knospenschuppen, die augenscheinlich tot zusammen-
getrocknet und gewissermaßen wie eine undurchdringliche Tüte über die
Triebanlage gestülpt waren, und verstärkt durch die äußeren Knospen-
schuppen, den beschädigten Trieb an der weiteren Entwicklung hinderten.
Oberflächlich betrachtet, sieht eine solche erfrorene Terminalknospe
aus als ob sie von Tortrix nigricana befallen und ausgehöhlt wäre.
Matouschek (Wien).
Roth, J. Maifrostschäden an Exoten. Centralblatt für das gesamte
Forstwesen. Wien 1920. 46. Jg. 8. 151-161.
Sehr beachtenswert ist jene sprunghafte, unberechenbare und des-
halb sehr gefährliche Wirkung der Kälte, die eintritt, wenn der Baum
in irgend einer Phase seiner Entwicklung einem Kältegrade ausgesetzt
26 Berichte.
wird, der mit dem jeweiligen Entwicklungsstadium nicht im Einklange
steht. Hieraus resultieren die Schäden der Früh- und Spätfröste, da
sich der Baum der abnormen "Temperatur nicht sprunghaft anzupassen
vermag. Verf. schildert die verheerende Wirkung des Spätfrostes in der
Nacht vom 21. auf den 22. Mai 1911 im 9 ha großen Arboretum der
forstl. Hochschule zu Selmecbänya, Ungarn, das in einem nach N.
nicht ganz geschützten Tale liegt: Abves alba litt viel stärker als alle
Exoten, unter den Pırcea-Arten am stärksten P. Engelmanni und P.
sitkaönsis, die graue Pseudotsuga mehr als die grüne, Pinus strobus gar
nicht, ebenso viele andere Pinus-Arten. Unbeschädigt blieben: Juni-
perus virginiana, Sequova gigantea, Ohamaecyparis, Thuja, Libocedrus
decurrens. — An Laubbäumen angerichteter Frostschaden wurde leichter
als bei Nadelbäumen ausgeheilt. Phellodendron litt nur so stark wie die
einheimischen Laubhölzer, Pterocarya rhoifolia fror bis auf den Boden
ab, trieb aber leicht aus. Quercus-Arten litten stark, ebenso Juglans,
Carya, Aesculus, Arlantus, Morus, Catalpa, Aralia, Castanea, Lirio-
dendron, Maclura, Platanus, @ymnocladus, da ein Schutzbestand fehlte.
Uydonia japonica, Betula und Prunus hielten sich gut.
Mazouschek (Wien).
Bißmann, 0. Behandlung und Heilung der durch Rauhreif und Schnee-
druck beschädigten Obstbäume. Deutsche Obstbauzeitung. 67.
1921.24 31.
Hartmann. Rauhreifschäden an Obstbäumen. Provinzialsächsische
Monatsschrift für Obst-, Wein- und Gartenbau. 22. 1921. S. 19-20.
Im Dezember 1920 wurde in Thüringen und im Harz an Obstbäumen
durch Rauhreif und Schnee ganz außergewöhnlich großer Schaden
angerichtet. Junge wie alte Bäume, besonders Birnen und Pflaumen,
wurden vielfach geradezu vernichtet. Es wird auf die Notwendigkeit
hingewiesen, durch schleuniges sachgemäßes Beschneiden, Verjüngen,
Umpfropfen usw. die nachteiligen Folgen nach Möglichkeit zu vermin-
dern. Laubert.
Kammeyer, H. F. Der Schneebruch im Oktober 1919 zu Proskau, Ober-
schlesien. Mit 2 Abb. Mitteilungen der Deutschen Dendro-
logischen Gesellschaft. 29. 1920. S. 311—312.
Als Ende Oktober 1919 starker Schneefall in Oberschlesien eintrat,
waren sehr viel Baumarten noch ziemlich belaubt. Dadurch trat besonders
an Bäumen mit großen Blättern ein äußerst verderblicher Schneebruch
auf. Manche Bäume brachen vollständig ab. Laubert.
von Greyerz. Über die Föhnsturmkatastrophe vom 4./5. Januar 1919 im
Berner Oberland. Schweizerische Zeitschr. f. Forstwesen. 72. Jg.
Nr. 1. 8. 2—11. 1921. 1 Kartenskizze. |
2% 2 j =
Berichte. 27:
Die barometrische Differenz zwischen Lugano und Basel betrug -
am Morgen des 5. I. 11,9 mm; es ist dies das größte beobachtete
Maximum überhaupt. Geschwindigkeit 60 km pro Stunde; Empor-
schnellen der Temperatur von 5 auf 12°, zugleich Fallen der relativen
Feuchtigkeit von 85 auf 30 %. Der Wind fiel sonderbarerweise im
Berner Oberlande in vielen kleineren und größeren Stößen schief und
sogar senkrecht von oben ein. Nur so ist es verständlich, daß der Be-
stand nördlich der Morelle wie eine Rosette ausgebreitet am Boden lag, die
Bäume also von einem Zentrum aus alle Radien zeichneten. Nasse
Partien litten zuerst unter Windwurf, z. B. wurden bei einem Gips-
trichter (Westflanke des Gerihornes) alle in ihm stehenden schweren
Fichten geworfen, ein Kranz gleichgroßer Randfichten blieb stehen.
Der Föhn warf in der ganzen Schweiz 1 Million Kubikmeter Holz. Zu-
erst fielen die rotfaulen Stämme; nur 10 % der Bäume überhaupt
wurden gebrochen, 90 % aber entwurzelt. Daher eine starke Beein-
trächtigung der Bodenbonität und Produktionsfläche. Durch das Ein-
sinken der Unterlage Verkrümmung und Rotholzbildung des noch
stehenden Holzes bevorstehend; Bodenverlagerung und Verheidung ist
die Folge. Mittel gegen Windschäden: Holzarten- und Altersklassen-
mischung. Man bedenke aber, daß die Luftstauung vor Hindernissen
den Wind zu sprungweisem Wirken zwingt. Die Lärche widersteht am
besten gegen Windwurf. Wertvoll ist ein Schutzstreifen von winter-
kahlen Hölzern (wenn auch Krüppelholz) am Fuß von Flühen und Fels-
bändern, der auch sonst gegen Steinschlag nützt. Stetsmuß auch Sicherung
der Front gegen die Grat- und Gipfelhöhen vorliegen.
Matouschek (Wien).
Pillichody, A. Verschiedenes Verhalten gegen Windströmung. Schweizer
Zeitschr. f. Forstwesen. 1920. 71. J. S. 154—155. 1 Taf.
Besprochen wird das verschiedene Verhalten zweier Pappelarten
gegenüber einer ständigen Windrichtung: eine 30jährige Allee, auf halber
Länge mit Kanadapappeln bestellt und auf der andern mit italienischen,
rechtsufrig der Rhone bei Saillens (Wallis). Die Kanadapappeln zeigen
mit größter Regelmäßigkeit und Einstimmigkeit eine Neigung, die der
herrschenden Windströmung talaufwärts entspricht. Dem starken
Wachstum hat der Kampf gegen den Wind keinen Abbruch getan. Die
italienischen Pappeln zeigen sich dem Talwind gegenüber völlig indiffe-
rent, stehen steif und das Wachstum ist normal. Matouschek (Wien).
Foerster, H. Einiges über Jlex Aquifolium L. im Bergischen Lande und
seinen angrenzenden Gebieten. Mitteil. d. Deutsch. Dendrol.
Gesellsch. Jg. 1919, erschienen 1920. S. 66—69.
Ein Gelbwerden des Laubes erfolgt durch intensive Sonnenbestrah-
lung (trockener Sommer, sonniger Winter); im Schatten stehende Bäume
28 Berichte.
litten nicht. Manche Exemplare waren stark eingeschneit, es zeigte
sich eine deutliche Schneemarke: oberhalb dieser vergilbtes Laub,
unter ihr, da die Blätter im Schnee steckten, keine Spur von Vergilbung.
Oberhalb der Marke Kaninchenfraß, also oft in den Kronen.
Matouschek (Wien).
Sechuhmann. Aeschiges Holz. Österr. Forst- und Jagdzeitg. 1920.
38. Jg. S. 26.
M. „Aeschiges Holz“. Ebenda. S. 58.
In Holzhauerkreisen versteht man unter ‚„aichigem‘‘ oder ‚‚echigem““
(wohl so hart wie ‚„Eiche‘‘) sog. rothartes Holz der Tanne und Fichte.
Die Ursache des Rothartwerdens liegt im Standort des betreffenden
Stammes und ist individuell; die rotharten Stellen entwickeln sich
zumeist an der den Stürmen ausgesetzten Nordseite der Stämme.
Solches Holz wirft sich sehr gern und stark, stärker beim Nadelholz als
bei Laubholz. — Der zweite Verf. meint, man müsse unterscheiden
zwischen aichig und ächig. Um Wien versteht man unter ächigem
Holze das durch Trametes radiciperda rotfaul gewordene Holz. Das aus
solehen Stämmen erzeugte Schnittmaterial ist rotstreifig und wird als
Bauware in die 2. oder 3. Klasse versetzt, es ist nur unter Dach verwend-
bar. Matouschek (Wien).
Coupin, H. Sur les plantules qui verdissent a l’obseurite. (Über die
in der Dunkelheit ergrünenden Keimpflanzen). Cpt.
rend. Acad. Paris. 1920. t. 170. S. 1071—1072.
Ein wichtiger Beitrag zum Etiolement der Pinus-Keimlinge. Bei
diesem Nadelbaume existieren nach Verf. 2 Chlorophylisorten: die eine
entwickelt sich im Dunkeln (Keimlinge), die.andere nur und sehr lang-
sam am Lichte. Bringt man Dunkelkeimlinge ans Licht, so werden
sie erst nach 20—30 Tagen dunkler; andere Pflanzen ergrünen nach
vorherigem Etiolement schon normal nach wenigen Tagen. — Die im
Dunkeln gezogenen Keimlinge zeigen Etiolementserscheinungen in der
Verlängerung ihres Hypokotyls und dessen geringem Anthocyangehalte;
im Hypokotyl der Liehtkeimlinge ist aber viel von diesem Farbstoffe
vorhanden. Matouschek (Wien).
Brenner, M. Kontrollierende Beobachtungen über die Bildung der krumm-
schuppigen Fichtenzapfen. Meddel. af societ. pro fauna et flora
Fennica. 45. H. Helsingfors 1920. S. 22—31.
— —. ‘Die relative Lebenskraft bei den verschiedenen Ausbildungsformen
der Krummschuppenzapfen der Fichten. Ebenda. S. 221—226.
Die sonst Krummschuppen-Zapfen tragenden Bäume bekommen
keine Krummschuppen, wenn durch Beschattung mittels unten offener
Papiersäckchen oder Schirme die Fichtenzapfen vor der austrocknenden
En En
em 2 3 Ai
Berichte. 9 9%
Einwirkung der Sonne und des Windes geschützt wurden. Die sog.
Krüppelzapfen aber sind in ihrer Entwicklung zurückgeblieben und ver-
welkte Blüten zeigen daheı verschiedene Entwicklungsstufen. Im
Schatten geht die rotbraune Zapfenfarbe in grüne über, kehrt aber im
Sonnenlichte wieder zurück. — In der zweiten Arbeit sind Keimungs-
versuche mitgeteilt: Die Samen allseitigs krummschuppiger Zapfen
haben das Keimungsvermögen ganz eingebüßt, weniger die partiell
krummschuppigen. Dieses relative Verhältnis steht in Konformität
mit der ungleichen Empfindlichkeit gegen die austrocknenden Agentien
_ und dem ungleichen Standorte der betreffenden Bäume mit davon
abhängigem Material an Nahrung und einer austrocknenden Expositiom.
Matouschek (Wien).
Puchner. Honigtau und Pilzbefall. 1llustr. landw. Ztg. 40. Jg. S.43
bis 44. 1920,
Nach längerem Beobachten im Freien scheint dem Verf. folgendes
möglich zu sein: Infolge der Temperaturverhältnisse von Luft und
Boden und der physiologischen Vorgänge in den Pflanzen anderseits
bildet sich ein Wurzelüberdruck, der sehr wohl bis zum Austritte tropf-
bar flüssigen Wassers aus den oberen Pflanzenorganen führen und
diesem zur Zeit der ersten Wachstumsperiode der Pflanzen auch die -
zuckerhaltigen Saftbestandteile derselben und andere Stoffe beimischen
kann. So käme der ‚‚vegetabilische‘‘ Honigtau zustande. Mag nun
dieser oder der ‚animalische“ (auf Pflanzenläuse zurückführbare)
vorliegen, so ist er sicher geeignet, anfliegende Pilzsporen festzuhalten
und einen guten Nährboden für Myzelien zu bilden. Eine Reihe von
Blattkrankheiten ist als Sekundärerscheinung nach Honigtaubefall zu
erklären. Matouschek, Wien.
Palm, B. T. en Vriend, J. Stengelverbranding bij tabak. (Stengel-
verbrennung bei Tabak). Deli-Proefstation te Medan.
Flugschrift Nr. 5. 1921.
Nur an soeben verpflanzten Tabaksetzlingen tritt die ‚Stengel-
verbrennung‘‘ auf, wobei der Stengel an oder dicht unter der Boden-
oberfläche faulige Flecke bekommt, die Blätter welken und die Pflanze
zugrunde geht. Die Ursache der Erkrankung liegt darin, daß die zarte
junge Pflanze durch Berührung mit schlecht verteiltem Kunstdünger
ein Absterben ihrer Gewebe erleidet und an dieser Stelle Fäulnisorganis-
men in sie eindringen. OK:
Palm, B. T. en Jochems, 8. €. J. Het wortelrot der rijst. (Die
Wurzelfäule des Reises). Flugblatt 3 der Deli-Proefstation
zu Medan, 1920.
30 Berichte.
An jungen Reispflanzen sterben die Wurzeln ab und die Blätter
werden infolge dessen gelblich und vertrocknen. Ursache der Erschei-
nung ist Mangel an Sauerstoff im Boden, und dieser stellt sich bei un-
durchlässiger Bodenoberfläche oder hohem Eisengehalt des Bodens
ein. Vorbeugung besteht in guter Bodenbearbeitung und Zuführung
humusreicher Düngung. 0.3
L. M. Die Stammfäule der Melonenpflanzen. Deutsche Gartenbau-
Zeitung. 23. 1921. 8. 14.
Es wird die Ansicht vertreten, daß die Stammfäule der: Melonen
nicht ausschließlich durch Gießfehler, d. h. Benetzung des Wurzelhalses,
verursacht wird, sondern sehr oft dadurch, daß die Keimpflanzen zu
tief, bis an die Kotyledonen, eingepflanzt werden. Dadurch soll Pilzen
und Bakterien ermöglicht werden, in den im Boden stehenden Teil des
Stammes einzudringen. Vorbeugungsmaßnahme: Vermeiden zu tiefen
Pflanzens. Laubert.
Stutzer. Der schädigende Einfluß der Säuren auf Pflanzen. Mitteil. d.
Deutsch. Landw.-Gesellsch. 1921. S. 286.
Viele anorganische und organische Säuren sind auf ihren schädi-
genden Einfluß auf Pflanzen geprüft worden; die angewendete stärkste
Verdünnung war 0,002. Bei diesem Prozentsatze trat, mit Ausnahme
der Sojabohne, bei den gewöhnlichen Kulturpflanzen eine Schädigung
auf. Matouschek, Wien.
Sertz. H. Über die Wirkung von Fluorwasserstoff und Fluorsilizium auf
die lebende Pflanze. Tharandter forstl. Jahrb. 72. Bd. 1921. S. 1—13.
Das zu den Räucherungen mit HF verwendete Präparat NaF.HF
zeigte einen Glühverlust von 33,31 %. Die Räucherkästen (ca. 175 Liter
Inhalt) erhielten auf der inneren Wand zum Schutz gegen die sauren
Dämpfe einen doppelten Überzug von Damarlack; der untere Abschluß
der Kästen wurde durch mit gleichem Lack überzogene Pappe und
Abdichtung mittels Tuchstreifen erzielt. Die rasche Durchmischung
der Räuchergase mit der Luft des Kastens erfolgte durch ein Papp-
flügelrad. Es wurden Versuche mit Flußsäure in der Konzentration
1: 10 000 zur Erzielung akuter, in der Konzentration 1: 250 000 zur Er-
zielung chronischer Erkrankung und Versuche mit Fluorsilizium in beiden
genannten Konzentrationen, durchwegs mit Nadelbäumen, ausgeführt.
Es zeigte sich Verfärbung ganzer Nadeln, sodaß die Triebe sogar rot-
braun wurden, und Abfall von Nadeln. Die Stoffe sind daher insgesamt
sehr schädlich für die lebenden Pflanzen, auch in sehr großen Verdün-
nungen. Die äußeren Anzeichen der Schädigung sind ähnlich der von
H,SO,, die Gefährlichkeit noch größer. Die Tanne ist widerstands-
r x
Berichte. 3l
fähiger als die Fichte. Das rauchbeschädigte Material wurde nach Ätz-
und gasanalytischer Methode auf den F-Gehalt untersucht.
Matouschek (Wien).
Nemee, Ant. und Stranäk, Franz. Beitrag zur Kenntnis des toxischen
Einflusses der Terpene auf die höheren Pilanzen. Biochem. Zeitschr.
1920. 104. Bd. S. 200-213. Fig.
Der Einfluß der Terpendämpfe macht sich dadurch kund, daß be-
stimmte Partien des Zellgewebes durch Bräunung bei grünen, durch
Schwärzung bei etiolierten Pflanzen ergriffen werden, welche Ver-
färbung bei dem Stengel auf die Gefäßbündel und zwar auf die Xylem-
tracheen beschränkt ist. Nur bei der Wurzel geht später die Verfärbung
von dem Xylemteil und der Endodermis auf das Epiblem über. Die
Epidermis des Stengels und der Wurzel ist auch verfärbt. Es handelt
sich bei diesen chemischen Veränderungen um eine biochemische Oxy-
dation der Gerbstoffe in farbige Produkte, sog. Huminsubstanzen,
die unter Mitwirkung der Peroxydasen des Pflanzenkörpers verläuft,
wobei die Terpene eine ähnliche Rolle wie das H,O, oder Terpentin
bei Blutnachweis mit Guajak spielen. Matouschek (Wien).
Schweizer, J. Kalkvergiftungserscheinungen beim Radieschen (Raphanus
sativus var. radiola.) Mitteil. Naturf.-Gesellsch. Bern aus dem
J. 1919. Bern 1920. S. 58—59 d. Sitz.-Ber.
Eine Zugabe von staubförmigem Kalke drückte, wie Versuche
zu Liebefeld bei Bern zeigten, den Ernteertrag stark herab; grobkörniger
Kalk bewirkte das Gegenteil. Die kalkgeschädigten Exemplare besaßen
intensive Nebenwurzelbildung (bartförmiges Aussehen), Pfahlwurzel
oft unterdrückt, der scharfe Übergang der Wurzel zur hypokotylen
Anschwellung verschwindet, tiefe Risse durchfurchen das Hypokotyl
bis zu den Protoxylemsträngen. Anatomische Veränderungen meist
auf sekundäre Gewebe sich erstreckend: Kambium nie ringförmig,
sondern in kleinere Sektoren geteilt, stets wenigzellig, dazwischen
unregelmäßig angeordnetes unverholztes Xylemparenchym. Bei all
dem eine teilweise Sistierung: der kambialen Tätigkeit. Die Störung
im Wasserleitungssystem: schon in der untersten Wurzelregion erfahren
die Gefäße eine durchgreifende Reduktion nach Zahl und Lumengröße;
letztere wird um so größer, je mehr man sich der hypokotylen Ansch wel-
lung nähert, in der mitunter keine sekundären Gefäße vorkommen.
Matouschek, Wien.
Quanjer, H. M. De „Degeneratieziekten“ van de aardappelplant. (Die
Degenerationskrankheiten der Kartoffelpflanze).
Vakblad voor Biologen. 2. Jg. 1921. 8.-A. 12 8.
32 Berichte.
Verfasser setzt seine Anschauungen über das Wesen der Kartoffel-
rollkrankheit und der Kartoffelmosaikkrankheit auseinander, die er
mit noch einigen andern, hier nicht näher besprochenen, zusammen
als „Degenerationskrankheiten‘‘ bezeichnet. Darunter versteht er Krank-
heiten, die nicht in einem bestimmten Pflanzenorgan Sitz und Ursache
haben, sondern bei denen die ganze Pflanze gewissermaßen von der
Krankheitsursache durchzogen und als Ganzes siech ist.
Blattroll- und Mosaikkrankheit haben das miteinander gemeinsam,
daß bei bisher gesunden Pflanzen die erfolgte Ansteckung im ersten
Vegetationsjahre noch nicht oder erst in sehr schwachem Gıiade sich
bemerkbar macht, sondern erst später, bei der Blattrollkrankheit
typisch in der zweiten, bei der Mosaikkrankheit in der dritten Generation,
zum eigentlichen Krankheitsausbruch führt. Die typische, von Quanier
sekundär genannte Krankheitsform tritt bei fortgesetzter vegetativer
Vermehrung in immer heftigerer Weise auf; die primäre Form ist wenig
auffällig und wenig schädlich.
"An die Schilderung der bekannten Symptome der echten Blatt-
rollkrankheit schließt sich der dabei auftretende anatomische Befund.
In den verfärbten Blatteilen ist die Stärkeabfuhr verhindert und deshalb
hört die Neubildung von Stäıke auf; in Blattnerven, Blattstielen und
Stengeln zeigt sich die Phloömnekrose der Gefäßbündel, und zwischen
beiden Erscheinungen besteht eine ursächliche Beziehung, die sich Verf.
nur so vorstellen kann, daß die Erkrankung der Gefäßbündel das primäre
ist. Er ist der Ansicht, daß die Verbreitung des Ansteckungsstoffes
durch die ganze Pflanze und auf ihre vegetative Nachkommenschaft
innerhalb der Siebröhren erfolgt und deshalb bei reproduktiver Fort-
pflanzung auf die Samen nicht übergeht.
Bei der Mosaikkrankheit ist die Länge der Palissadenzellen
in den bleichen Blattpartien vermindert, eine Phlo @mnekrose tritt nicht
auf, die Abfuhr der Stärke ist nur in geringem Maße gehindert. .
Den Beweis für die infektiöse Natur beider Krankheiten hält
Verf. dadurch für erbracht, daß auf gesunde Stengel gepfropfte Spitzen
von kranken Pflanzen die Krankheit übertragen, indem dann die Krank-
heitserscheinungen erst an den unmittelbar unter der Pfropfstelle
sich entwickelnden, dann auch an den tieferen Achselsprossen auftreten.
Die Übertragung auf dem Felde geht, wie Oortwijn Botjes
gezeigt hat, von kranken Pflanzen auf benachbarte gesunde vor sich,
wobei deren primäre Erkrankung oft noch nicht bemerkbar, häufig
auch nur eine teilweise ist. Die Ansteckung geht oft nicht weiter als auf
eine oder zwei Nachbarpflanzen, kann aber sich bis auf Entfernungen
von 10 oder 20 m erstrecken. Die Frage, welche Rolle bei der Übertra-
gung saugende Insekten, wie Wanzen und Blattläuse, spielen, kann nur
Berichte. 33
»
gelöst werden, wenn man sicher ist, für die Versuche noch nicht primär
angesteckte Pflanzen zur Verfüguug zu haben. Bezüglich der Blattläuse
gelang Quanjer der Nachweis, daß sie sowohl Blattroll- wie Mosaik-
krankheit übertragen. Die Versuche mit Wanzen, Zikaden usw. und
mit abgezapftem Saft kranker Pflanzen sind noch nicht abgeschlossen.
Im Erdboden scheint der Ansteckungsstoff nicht virulent zu bleiben.
Die Beobachtungen deuten darauf hin, daß der Ansteckungsstoff ein
Mikroorganismus ist.
Die Anfälligkeit der Kartoffelsorten für beide Krankheiten zeigt
verschiedene Grade. DER;
Foex, Et. La necrose du liber de la tige de pomme de terre atteinte
de la maladie dite „de l’enroulement“. (Die Gefäßnekrose im
Stengel der von der sog. Blattrollkrankheit be-
fallenen Kartoffel). Cpt. rend. hebd. seanc. acad. d. scienc.
Paris 1920. t. 170. S.1336— 1339.
Verf. fand wie Quanjer bei Blattrollungen der Kartoffelstaude
stets Getäßnekrose; dennoch glaubt er nicht an einen Zusammenhang
zwischen beiden Erscheinungen. Die Nekrose beschreibt er so: Die
Zellecken blähen sich auf und werden gelb bis braun, was auf Nachbar-
zellen übergreift; letztere können allerdings anderseits nekrotische
Zellen erdrücken. Das Aufblähen kann die Zellhöhle zum Verschwinden
bringen. Die verdickten Wände und die dichten Stoffe in gewissen Zellen
bilden. dunkle Massen. Zu Beginn deı Nekrose geben die Zellwände
Pektinreaktionen: Ruthenium — rot, Safranin — rotorange, Alaun-
karmin — rot; späteı erleiden sie solche Veränderungen, daß das Karmin
nur blauschwarze oder dunkelviolette Färbungen erzeugt. Dann eibt
die Wand folgende Reaktionen: Jodsäure — gelb, Phloroglucin + HCl
— rot, Anilinsulfat — gelb, Mäule = Reagens — rot, Benzidinchlorür
und K-Bichromat — grünlichbraun, Sudan III. — rot, Orkanett —
rosa. Manche dieser Reaktionen deuten auf Lignin; die Unlöslichkeit
in H,SO „und in kochendem Alkali lassen vermuten, daß Suberin oder
Cutin mit dem Lignin verbunden ist. Die Leptomnekrose deutet
Verf. also als einen Pektinabbau, der aber nicht wie bei den
Akazien bis zur Bildung von Gummifluß geht. Das rasche Auftreten
von Lignin und Suberin verhindert die weitere Zersetzung des Pektins.
Matouschek (Wien).
Groß, L. Kugeltriebe an Edelkastanie und Apfelbaum. Mitteil. d. bayr.
botan. Gesellsch. München 1920. III, S. 520— 521.
Bis zu 11, m Höhe hefinden sich auf Stämmen alter Edelkastanien-
bäume knollenförmige Gebilde bis Kinderfaustgröße, mit Rinde bedeckt
und an einer Stelle mit dem Stammholze + fest verwachsen. Das
Gewicht betrug einmal 86 g. Bei Speyer sah Verf. Kugeltriebe auch an
Zeitschrift f. Pflanzenkrankheiten. XXXI. 3
34 Berichte.
Apfelbäumen. Auch hier ist das Vorkommen beschränkt auf eine kleine
Gruppe von Bäumen, die auf ziemlich nasser Wiese stehen. Solche
Gebilde waren bisher von der Eiche, Rotbuche und Ölbaum bekannt.
Matouschek (Wien).
Krüger, W. Über die Ursache der Herz- und Trockenfäule der Runkel-
rübe. Verhandl. d. 40. Hauptvers. d. Verb. landw. Vers.-Stationen
im Deutschen Reiche 1919. Landw. Versuchsstat. XCV. 1919.
S. 153—156.
Die genannte Krankheit ist eine physiologische; Phoma betae ist
nicht der Erreger. Matouschek (Wien).
Kühne, K. Stammfäule der Cinerarien. Möllers Deutsche Gärtner-
Zeitung. 36. 1921. 8.25.
Die Stammfäule der Cinerarien tritt zuweilen recht schädigend auf.
Es wird über einen Fall berichtet, wo von 1600 Pflanzen nur 300 Stück
gesund blieben, obwohl keinerlei Kulturfehler gemacht worden sein sollen.
Die Blätter kräuselten sich nach oben, das Mark der Stammbasis wurde
schwarzbraun, die Stammbasis faulte und die Pflanze ging ein. Über die
Ursachen ist nichts angegeben. — Man könnte an Pythium, Fusarium
oder dergl. denken. Laubert.
Sanders, 6. E. and Kelsall, A. Some .miscellaneous observations on the
origin and present use of some Insecticides and Fungicides. (Be-
obachtungen über Ursprung und gegenwärtige Anwendung einiger
Insektizide und Fungizide.) Proceed. Entom. Soc. Nova Scotia
1.1918, 11.1919; 8.6915.
In Neuschottland wird Kalkarsenat und Natriumsulfid in stärkerem
Maße verwendet als anderswo; üblich ist besonders die Kombination
mit Bordeauxbrühe und Sulfidbrühen bei Obstbaum- und Kartoffel-
bespritzungen. Sodaarsenat ist nicht billiger als. Kalkarsenat, weshalb
letzteres vorgezogen wird. Parisergrün wird durch billigere und weniger
laubgefährliche As-Mittel ersetzt. Das Bleiarsenat ist leider zu teuer,
daher in der Anwendung beschränkt. An Bedeutung dürfte gewinnen
weißer Arsenik mit der kalküberschüssigen Bordeauxbrühe (3—5 mal
soviel Kalk als CuSO,), speziell geeignet für das Klima in Neuschott-
land, Schwefelkalkbrühe als Sommerspritzmittel wird durch die modi-
fizierte Bordeauxbrühe neuestens verdrängt. Na-Sulfid verursacht als
Sommerspritzmittel bei Pilzbekämpfungen weniger Laubschäden als
Schwefelkalkbrühe und gewinnt selbst gegenüber der modifizierten
Bordeauxbrühe für die Bespritzung gleich nach Blütenblattfall immer
mehr an Bedeutung. Matouschek, Wien.
Wille, Johannes (Berlin-Dahlem). Chlorpikrin als Schädigungsbekämpfungs-
mittel in seinen Wirkungen auf Tier und Pflanze. Die Naturwissen-
schaften. 9. Jg. S. 41—48. 1921.
Berichte. 3:
Chlorpikrin oder Trichlornitromethan (CC1;NO,) fand Verf. ent-
gegen den Angaben G. Bertrands fast ganz unlöslich in Wasser. Die
deutsche Ledergasmaske mit dem A-Einsatze bewährte sich beim Arbeiten
mit dem neuen Mittel aufs beste. Verf. verarbeitete die ganze französiche,
italienische und deutsche Literatur und kommt bei Berücksichtigung
der eigenen Untersuchungen zu folgenden Resultaten: Gegen Schad-
insekten der Kulturpflanzen ist das Mittel als Räucher- oder Spritzmittel
zu empfehlen. Calandra granaria wird nur dann in tiefen Kornhaufen
oder korngefüllten Säcken restlos abgetötet, wenn die Dosierung 40 ccm
in 1 cbm ist und die Durchgasungszeit 22 Stunden dauerte; die Keim-
kraft des behandelten Getreides wurde dabei vermindert, die Back-
fähigkeit blieb erhalten. Desgleichen. bewährte sich das Mittel gegen
Termiten, Ratten und Mäuse. Bezüglich der letzteren fand Verf. die
„lödlichkeitszahl‘“ zwischen 1500 und 4500 liegend, wobei er unter dieser
Zahl das Habersche c.t-Produkt versteht, d. h. ist die Konzentratien
von 2000 cbmm/ebm bei 3 Minuten langer Einwirkungsdauer, so erhält
man die Tödlichkeitszahl von 3000. Das genannte Produkt gilt auch
für die Pflanzen; es wird möglich sein, die Parasiten auf ihnen bei der
Winterbekämpfung abzutöten. Durch eine Sstündige Einwirkungs-
dauer gesättigter Dämpfe werden restlos abgetötet: Penicillium, Mucor,
Botrytis. Sporen von T'lletia laevis (Weizen) wurden nach 20 Stunden
Durchgasung bei der Konzentration von 30 cem im Kubikmeter in ihrer
Keimkraft deutlich geschwächt. Matouschek (Wien).
PStroß, Friedrich. Sualinpasta und Sualinpulver im Kampfe gegen die
Peronospora. Wiener landw. Ztg. 1921. 71. J. 8.65. 1Fig.
Die genannten Präparate stammen vom Verein f. chemische Pro-
duktion in Aussig a. Elbe; beide müssen in einigen Litern heißen Was-
sers gelöst und die Lösung mit kaltem Wasser auf die gewünschte Konzen-
tration gebracht werden. Sie bewährten sich gleich gut. Verbrennungen
zeigten sich nur dann, wenn man 1 Dose auf 50—75 Liter Wasser, statt
auf 100 Liter, verwendete. Die Bespritzung der Bäume gegen die Blut-
laus. blieb erfolglos, das Bestreichen aber war von überrascht .ndem
Erfolge, wenn der Doseninhalt -mit 25 Liter Wasser vermischt ward.
Matouschek, Wien.
Riehm. Beizeinrichtungen und Beizapparate. Mitt. d. D. Landw.-Ges..
1991.,.8. 129-133.
In einem in der Saatzuchtabteilung der D.L.G. gehaltenen Vortrag
berichtet Riehm über den neuesten Stand der mit der Saatgutbeizung
zusammenhängenden Fragen. Er empfiehlt als Beizmittel gegen den
Schneeschimmel Fusariol oder Uspulun, gegen die Streifenkrankheit
der Gerste Uspulun, gegen den Weizensteinbrand das Tauchverfahren
36 Berichte,
mit Formaldehyd, Uspulun oder Weizenfusariol, gegen Roggenstengel-
brand, Haferbrand und Gerstenhartbrand Formaldehyd oder Uspulun.
Von den bis jetzt konstruierten Beizapparaten läßt sich noch keiner ohne
Einschränkung empfehlen; es ist ratsam, sich mit einer einfachen selbst-
zusammengestellten Einrichtung zu behelfen. OE
Claus, Georg. Erfahrungen mit Rübensaatbeizmitteln. Blätter für
Zuckerrübenbau. 28. Jg., 1921. S. 1535— 154.
Die besten Ergebnisse wurden durch Beizung der, Rübenknäule
mit Uspulun und mit Formaldehyd, verglichen mit Heißwasser, Kupfer-
vitriol und Kupferkalkbrühe, erzielt. BAR:
Ludwigs. Beizungen der Gemüse-Sämereien. Mitteilungen über Garten-,
Obst-, und Weinbau. 20. 1921. S. 31—32.
Bei Versuchen, in Kohlaussaaten die Keimlingskrankheiten, besonders
durch Phytophthora omnivora, zu verhüten, konnten durch einstündige
Beizung des Saatgutes mit 4%iger Uspulunlösung die besten Erfolge
erzielt werden. Ebenso bewährte sich die Anwendung von Uspulun
in einem Versuch zur Unterdrückung der Sklerotienkrankheit der
Perlzwiebeln, sowie gegen die Kohlhernie. Laubert.
Lüstner, 6. Bekämpfungsversuche gegen Oidium, Peronospora und Heu-
und Sauerwurm. Wein und Rebe. Jg. 2. 1920/21. S. 526—538.
Zur Bekämpfung der Peronospora und von Peronospora und Oidium
gleichzeitig wurden 1919 zahlreiche Pulver ausprobiert, in denen das
wirksame Kupferhydroxyd in derselben Menge vorhanden war wie in
einer 1 %igen Bordeauxbrühe. Durch alle zur Anwendung gekommenen
Pulver wurden aber starke Verbrennungen der Blätter verursacht,
die vorzeitig abstarben. Die gegen den Sauerwurm angewandten Pulver
waren wirksam, aber es ist nicht sicher, ob sie auch Verbrennungen
hervorriefen. Der Erfolg von Cupronbrühe gegen Peronospora war der-
selbe wie der von Bordeauxbrühe. DAS
Lüstner, &. Ergebnisse der Prüfung neuer Mittel gegen Peronospora,
Oidium und Heu- und Sauerwurm im Jahre 1920. Wein und Rebe.
Jg. 2, 1920/21. S. 577—582.
Es wird über günstige Erfolge von Versuchen berichtet, die mit
Kurtakol (chem. Fabrik in Biebrich) und mit Nosperal (Höchster
Farbwerke) gegen Peronospora erzielt wurden; beide können zur Anwen-
dung in der Praxis empfohlen werden. Auch ein neutrales Perozid
der chemischen Fabrik Albert und die Kupferpasta Bosna lieferten
eben so günstige Ergebnisse wie Kupferkalkbrühe. 0:KE
Müller, Karl. Arsenbrühen als Ersatz für Nikotinbrühen. Badisches
landwirtsch. Wochenblatt 1919. S. 274—275.
Berichte. 37
Nach Erfahrungen des Verf. bewährte sich die Zugabe von Urania-
grün zur Kupferkalkbrühe sehr gut. Empfindlicher gegenüber diesem
Stoffe sind Gutedel und Silvaner, sie vertragen 150 g zu 1 hl Bordeaux-
brühe, Riesling 200 eg. Matouschek (Wien).
Sanders, @. E. and Brittain, W. H. A modified Bordeaux Mixture for
use in Apple Spraying. (Veränderte Bordeauxbrühe zur Verwen-
dung beim Bespritzen der Apfelbäume.) Proc. Entom, Soc, Nova
Scotia f. 1918. Feb. 1919. 8. 51—60.
Reichlicher Kalküberschuß der Bordeauxbrühe nach der Formel
2—10—50 oder 3—-10— 40. Bei Arsenzusatz als Magengift gegen laub-
fressende Schädlinge wäre ein Kalküberschuß von großem Vorteil
zur Vermeidung von Laubschäden, wenngleich die Insektizidwirkung
des Arsengiftes hiedurch etwas eingeschränkt ist. Man gebe Kalkarsenat
nie weniger als in der Menge von 1 Pfund zu 40 Gallonen Brühe als
Magengiftzusatz zur Bordeauxbrühe. Matouschek, Wien.
Stellwaag, F. Arsenmittel gegen Wein- und Obstbaumschädlinge. Zeit-
schrift f. angewandte Entomol. Bd. VII, 1920. S. 172—180.
Die gewaltigen Schäden durch den Heu- und Sauerwurm ließen
beim Mangel an anderen wirksamen Bekämpfungsmitteln die Anwendung
der Arsenmittel dringend nötig erscheinen. Da die Anwendung durch den
Erlaubnis- und Giftschein erschwert wird, so wird die Abschaffung des
Einzelgiftscheines gefordert. In einer Nachschrift tritt Escherich
auch für die Arsenverwendung ein und wendet sich gegen das von der
biologischen Reichsanstalt in Verbindung mit dem Reichsgesundheits-
amte herausgegebene Rundschreiben über Vorsichtsmaßregeln zur Ver-
hütung von Unglücksfällen beim Gebrauch von arsenhaltigen Mitteln,
besonders gegen Punkt 7, der die Anwendung arsenhaltiger Mittel
gegen den Sauerwurm verbietet. Matouschek, Wien.
Sanders, 6. E. and Kelsall, A. A Copper dust. (Eine Kupferbestäu-
bung.) Proceed. Entom. Soc. Nova Scotia f. 1918, II. 1919.
S. 32—37.
| Man führte Bestäubungen mittels eines Gemisches von entwässertem
Kupfersulfat, Kalkarsenat und Kalkstaub an Apfel und Kartoffel aus;
es ergab sich ein entschiedener Vorteil des Stäubens gegenüber der
Bordeauxbrühe. Das Pulver ist monatelang haltbar, in der Anwendung
billiger als die Brühe. Matouschek, Wien.
Tatterfield, F. and Roberts, A. W. R. The Influence of chemical Con-
stitution on the Toxity of organic Componente to Wireworms. (Der
Einfluß der chemischen Konstitution auf die Giftigkeit organı-
scher Verbindungen gegen Drahtwürmer.) Journal of aeric.
science. X. 1920. S. 199—252. Taf,
N
38 Berichte.
Die Versuche ergaben, daß die Giftigkeit außer von der Konstitution
auch von der Flüchtigkeit der Stoffe abhängt. Aromatische Kohlen wasser-
stoffe und Halogenverbindungen sind giftiger als aliphatische. Im Ben-
zolring waren die giftigsten: die Methylamido-, die Dimethylamido-,
Hydroxyl-, Nitro-, Amido-, Jod-, Brom-, Chlor- und die Methylgruppe
(in absteigender Reihe). Sind andere Gruppen im Ringe, so ist die
Reihenfolge eine andere. Chlor- und Hydroxylgruppen zusammen
geben sehr giftige Stoffe, speziell beim Chlorpikrin entsteht durch die
Verbindungen der Chlor- und Nitrogruppe einer der giftigsten Stoffe.
Chlorpikrin ist 500 mal giftiger als Chloroform, 350 mal giftiger. als
Nitromethan. Stark lokal reizende, flüchtige Verbindungen sind meist
auch hochgiftig, z. B. Chlorpikrin, Allylsenföl, Benzylchlorid. Die Gift-
werte dieser Stoffe stehen nicht in nahen Beziehungen zu ihrem Dampft-
drucke oder zu ihrer Flüchtigkeit. Dagegen besteht eine nahe Beziehung
zwischen Giftwirkung, Dampfdruck, Verdampfungsgeschwindigkeit und
Flüchtigkeit von Verbindungen des gleichen chemischen Typus: bei
Reihen ähnlicher Verbindungen steigt die Giftigkeit mit der Zunahme
von Dampfdruck und Flüchtigkeit. Vielleicht finden bei Einwirkung
der Dämpfe auf Insekten Kondensation oder Adsorption im Tracheen-
system statt. An der frischen Luft diffundieren diese Dämpfe wieder
ab, je nach der Entwickelungsgeschwindigkeit erholen sich die Insekten
wieder früher oder später. Unsichere Giftigkeit zeigen Stoffe, die wenig
aktiv sind und über 170° C sieden, dann alle organischen Stoffe mit
dem Siedepunkt über 215°. Stoffe mit dem Siedepunkt über 245°
sind ungiftig. — In Tabellen wird die Giftwirkung der Dämpfe auf die
Drahtwürmer angegeben, z. B. ist Allylisothiocyanat bei 0,75—94 Mil-
liontelgrammmolekülen im 1 Luft bei 15° hochgiftis, Bromoform (94)
mäßig giftig, Tetrachlorkohlenstoff (1600) und viele Basen wenig giftig;
unsichere Wirkung haben z. B. Naphthalin, p-Cumol. Ungiftig sind-
z. B. Jodoform und Phenylhydrazin. Als Kriterium darf nicht die
sofortige tödliche Wirkung gewählt werden. Die als ungiftig bezeich-
neten Stoffe, z. B. auch das Dinitrobenzol, erscheinen wohl bei den
Versuchen der Verf. ungiftig, weil sie nicht genug flüchtig sind; als
Kontaktgifte dürften sie aber schädlicher sein. Die Untersuchungen‘
der Verf. zeigen deutlich, welche Stoffe man zur Vertilgung der Draht-
würmer und damit auch anderer Schädlinge verwenden sollte.
Matouschek, Wien.
Müller, K. und Rabanus, A. Ein großer Fortschritt in der Schädlings-
bekämpfung? Angewandte Botanik. Bd. 3, 1921. S. 145—148.
Gegenüber der uneingeschränkten Empfehlung der Eihardtschen
Grüntafeln durch Stellwaag und Escherich machen die Verfasser
auf Grund von Versuchen auf die Nachteile dieses Mittels aufmerksam.
Berichte. 39
Das Präparat hat nach der Auflösung in Wasser eine sehr geringe Schwebe-
fähigkeit und bildet rasch einen Bodensatz von groben Teilchen, die
'nur eine geringe Haftfähigkeit besitzen, auch ist es zu teuer. O. K.
Savelli, Roberto. Anomalie delle plantule e anomalie di germinazione in
Nicotiana. (Anomalien der Keimlinge und bei der Keimung von
Nicotiana.) Nuovo giornale botan. Italiano, N.S. Vol. 27. 1920.
S. 129—153.
Bei den einzelnen Nicotiana-Rassen vorkommende Abnormitäten:
Mono-, Tri-, Tetra-, Syn- Amphi-, A-Kotylie, Polyembryonie und
Keimung in der Kapsel werden mit Rücksicht auf die Vererbung bespro-
chen. Die Häufigkeit derselben ist statistisch festgelegt.
Matouschek, Wien.
Böös, Georg. Über die Natur einer gewissen Blütenanomalie bei Ranun-
culus acris L. Botan. Notiser för är 1920. Heft 5. 1920.
S. 151-154. Fig.
Verf. beschreibt genau einen Fall schwach vorgerückter Vireszenz’
bei allen Blütenteilen vom Kronblattwirtel an; es handelt sich nicht,
wie so oft, um Sepalisation der Kronblätter. Matouschek (Wien)
Emerson, R. Pistillate flowered maize plants. (Maispflanzen mit
weiblichen Blüten in der Rispe). The journal of here-
dity. XI. 1920. S. 65—76. 8 Fig.
Dem Verf. kam eine Maisrispe von Lincoln zu, die nur Körner
enthielt ohne Reste männlicher Blüten. Die Körner gaben durch normale
Pflanzen befruchtet, nur normale Pflanzen und eine derselben selbst-
befruchtet normale und abweichende Pflanzen, sodaß die Abweichung,
Rispensame genannt, rezessiv ist. Eine zweite Mißbildung wurde in der
Nachkommenschaft einer 1914 selbstbefruchteten Maispflanze (Sorte
Pride of the North) entdeckt und Rispenähre genannt. Auch diese
Mißbildung ist rezessiv. Rispensame und Rispenähre sind nicht identisch,
wie eine Bastardierung von 2 Pflanzen zeigte, von denen die eine für
Rispensame, die andere für Rispenähre heterozygotisch war. Pflanzen
der Mißbildung Rispensame werden größer und kräftiger als solche der
Mißbildung Rispenähre und haben losere Rispen und längere Halm-
glieder. Matouschek (Wien).
Wolienweber, H. W. Der Kartoffelschorf. Arbeiten d. Forschungs-
instit. f. Kartoffelbau. H. 2. 102 Seiten. 1 schwarze u. 1 farb.
Tafel. 11 Textfiguren. 1920.
Die Schoıfkruste bildet sich auf verletzter Haut der Knolle, es
findet nur eine begrenzte Vermehrung oder Zerstörung von Zellen im
Bereich der Kruste statt. Daher zählt Verf. die durch Rhizoctonia her-
vorgerufenen Pocken (Grind) der Kartoffeln, da abwischbar, und die
40 Berichte.
durch Synehytrium erzeugten starken Wucherungen an den Kpollen
nicht zum Schorf. Andere schorfähnliche Erscheinungen werden auch
besprochen. Die echten Schorferreger wurden genau studiert: Vier
neue Aktinomyzeten konnten aus bestimmten Schorfen isoliert werden ;
Infektior gelang aber nur bei den im Boden befindlichen Knollen.
Rhizoctonia erzeugt oft die Fußkrankheit der Pflanze (Beeinträchtigung
des Saftstromes, Verwechslung mit Blattrollkrankheit), aber auch die
Bukettkrankheit. An besondere klimatische und Bodenverhältnisse ist
der Schwammschorf (Spongospora subterranea) gebunden; er ist für
Deutschland weniger wichtig. Ferner wird ein gewisser Schorf durch Bak-
terien und anderseits durch Phoma eupyrena erzeugt. Bezüglich des
Ursprunges sind Schorfwarzen nicht auf Lentizellen angewiesen. Be-
kämpfung: Aktinomyzeten sind gegen Säuren sehr empfindlich. Auswahl
schorffester Sorten ist sehr wichtig. Matouschek (Wien).
Marconi, P. Für Venetien anzuratende Direktträger. L’Agricoltura vi-
centina. Jg. 52. 1920. S. 97—101. (Nach Bull. mens. d. Ren-
seign. agric. 1920. S. 1437.)
Auf Grund 10 jähriger Erfahrungen werden die direkt tragenden
Rebsorten Seibel Nr. 1, Seibel Nr. 2044, Seibel Nr. 1000, Seibel Nr. 2000,
Seibel Nr. 60, Goudere Nr. 7110 und Coudere Nr. 4401 als widerstands-
fähig gegen Pilzkrankheiten bezeichnet. OK
Horne, A. S. Aus von der „Sprenkelung“ befallenen Äpfeln isolierte Pilze,
Journ. of Botany. Bd. 58. London 1920. S. 238—242. (Nach
Bull. mens. d. Renseign. agric. 1920. S. 1501.)
Aus den kranken Stellen gesprenkelter Äpfel wurden verschiedene
Pilze isoliert, von denen Leptosphaeria vagabunda, Coryneum folvicolum,
Fusarium mali, Alternaria grossulariae u. a. sogleich bestimmt werden
konnten. Andere stellten sich als neu heraus, nämlich Pleospora pomo-
rum, Polyopeus n. gen. purpureus, P. pomi, P. recurvatus, P. aureus,
Fuckelia botryoidea, Coniothyrıum cydoniae var. malı, C. convolutum,
Alternaria pomicola und Selerotwum stellatum. 0:
Höhnel, Franz. Fragmente zur Mykologie. XXlll. Mitteilung. Nr. 1154
bis 1188. Sitzes.-Berichte Akad. Wiss. Wien, math.-nat. Kl.
Abt.I. 128. Bd. 7./8. H. Jg. 1919, erschienen 1920. S. 535—625.
Cladosterigma-Arten schmarotzen auf verschiedenen Phyllachora-
Arten -auf mehreren Nährpflanzen; C. fusispora Pat. (= Microcera
clavariella Speg. 1891) lebt auf Eugenia-Blättern. Microthyrıum quercus
Syll. fung, f. macrospora Sacc. auf Buchsbaumblättern, muß M. macro-
sporum heißen, M. microscopieum Rbh. auf Acacıa longifolia aber M.
acaciae. Neue Arten sind: Microthyrium umbelliferarum und M. salicis
(Dalmatien). Die große Gattung Meliola Fr. wird genau gegliedert
Berichte. 41
und eine neue Einteilung der Hypocreaceen- Gattungen entworfen.
Da die Oucurbitaria-Arten oft Notreifeformen ausbilden, wurden bei
Melanopsamma und Otthia Umtaufungen vorgenommen. Ein Pilz auf
Erlenzweigen, Kärnten, wird zum Typus der neuen Gattung Melano-
psommina erhoben, ein in alten Perithezien von Melanopsamma nistender '
Diskomyzet zum Typ der neuen Gattung Uryptopezia. Die Sphaeriaceen-
Familie der Physosporelleen mußte neu gruppiert werden. Zu Keip-
leriella (n. g. Cucurbitariaceen) werden gezogen: Otthiella aesculi Höhn.
und Didymella sambucina Rehm. Clypeoporthe monocarpa n. 8. n. Sp.
lebt als Parasit auf Halmen eines Grases zu Buitenzorg, Xenothecium
jodophilum n. g. als solcher in Diatrypeopsis laccata Speg. in S.-Amerika.
Die Dothithecien von Phaeobotryon wviscı (Kalchbr. sub Dothidea)
Höhn. bedecken die Mistelzweige sehr dicht; ihre Nebenfrucht ist
Sphaeropsis visci (A. et 8.) Sace. — Auf Symphoricarpus occidentalis
leben zwei Schmarotzer: Dothidotthia symphoricarpi (Rehm) n. g. und
Griphosphaerioma symphoricarpi (El. et Ev.) n. g. — Karschia araucarıae
Rehm 1900 ist ein echter Nadelparasit, der Typ der neuen Gattung
ÜUyeloschizella (ähnlich Blasdalea). Sphaeria himantia Pers. auf Umbelli-
ferenstengeln gehört zu Omphalospora; die Pykniden im Stroma werden
Stictochorella wumbelliferarum genannt. Asterina epilobii Desm. 185%
auf Blättern gehört zu Venturia, Exeipula stromatica Fuck. auf Stengeln
von Silene nutans zu Catacaumella. Papularıa sacharına (Penz. et Sacc.)
gehört zu Apiospora camptospora, da zu gleicher Zeit auf Zuckerrohr-
blättern gesammelt. Leptothyrıum filicinum (Fries sub Leptostroma)
Höhn. ist, soweit auf Osmunda auftretend wohl eine Scirrhine, die Form
auf Pteris aber Rhodographus pteridis, die Form auf Aspidium ein Mono-
graphus. Sphaeria hellebori Chail. wird zum Typ der neuen Gattung
Haplotheciella mit der Nebenfrucht Dothiosphaeropsis helleborı Höhn.
erhoben. Matouschek (Wien).
Höhnel, F. v. Vierte vorläufige Mitteilung mykologischer Ergebnisse
(Nr. 305—398). Ber. Deutsch. Bot. Ges. Bd. 37. 1919. S. 107— 115.
Der Verf. setzt hier seine früheren Mitteilungen über die von ihm
gewonnenen Ergebnisse auf dem Gebiete der speziellen Mykologie fort.
Losch (Hohenheim).
Tureoni, M. Intorno alla Micologia Lombarda. Memoria I. (Betreffs
der Lombardischen Pilzkunde I). Atti dell’ istituto
botan. dell’ univers. di Pavia. II.. ser. Vol. 12. Milano 1915.
S. 57—284.
Auf Grund der Literatur (179 Abhandlungen nebst 11 Exsikkaten-
werken sind genannt) und eigener Beobachtungen stellte Verf. vorliegende
kritische Verzeichnis der Pilze der Lombardei zusammen. Es enthält
42 Berichte.
auch die Uredinales (155 Arten), die Ustilaginales (30 Arten), ferner die
Ascomyceten, Phycomycetae und Myxomycetae.
Matouschek (Wien).
Maffi, Luigi. Contribuzione allo studio della Micologia Ligustica. Prima
centuria. Atti dell’ istituto botan. dell’ univers. dı Pavia. II. serie.
Vol. 12. Milano 1915. S. 1—16. 1 Tafel.
Neu sind die Schlauchpilze: Sphaerella ferulae aut Stengeln von
Ferula communis, Massarvella palmarum auf Blättern von Cocos cam-
pestris und Phoenix sılvestris, die Deuteromyzeten: Ascochyta cynarae
auf Blättern von Uynara scolymus, Septoria eriobotryae auf Blättern
von Eriobotr ya japonica. Viele Arten sind für das Gebiet neu.
Matouschek (Wien).
Tureoni, Mal. e Maffi, Luigi. Note micologiche e fitopatologiche
(Mykologische und phytopathologische Notizen).
Atti dell’ ıstit. botan. dell’ univers; di Pavia, II, ser. Vol. 12.
Milano 1915. S. 329—336. 1 Taf.
Cercospora lumbricordes n. sp. erzeugt Flecken auf lebenden Blät-
tern einer Esche in Mexiko (Vautepec), Nectria castilloae n. sp. Flecken
auf Zweigen von Castilloa elastica in Mexiko, Stegonosporium Kosaroffii.
n. sp. Pusteln auf berindeten Zweigen des Maulbeerbaumes zu Rustschuk
in Bulgarien. Die Pilze sind abgebildet. Matouschek (Wien).
Iwanoff, B. Zweiter Beitrag zur mykologischen Flora Bulgariens. Revue
instit. d. recherches agronomiques en Bulgarie. Sofia 1919. Je. 1.
8. 59—64,
Ausflüge auf den Belaritzaberg ergaben parasitische Pilze, von denen
eine Zahl für Bulgarien neu ist. Matouschek (Wien).
Pratt, 0. A. Soil Fungi in Relation to Diseases of the Irish Potato in
Southern-Idaho. (Bodenpilze mit Bezug [auf die Kartoffelkrank-
heiten in S.-Idaho.) Journ. of agrie. Res. XII. 8. 73-79.
PrTar,
In Böden S.-Idahos, auf denen früher nie Kartoffeln gebaut waren,
wurden unter den Bodenpilzen 3 für Kartoffel pathogene Pilzformen
nachgewiesen: Fusarium radicicola, F. trichothecioides und Rhizoctonia
solani. Krankheitsfreies Saatgut in Neuland gepflanzt, braucht daher
im Gebiete nicht immer gesunde Ernten geben. Vorfrucht mit Luzerne,
Klee oder Halmfrucht wird für Erzielung von krankheitsfreien Kartoffeln
für zweckentsprechender erachtet als der Anbau von Kartoffeln im
Neuland oder jungfräulichen Boden. Matouschek, Wien.
7 Saccardo, P. A. Mycetes Boreali-Americani a ci. Doct. J. R. Weir
(Spokane, Washington) an. MCMXIX communicati. Nuovo giorn.
botan. Italiano, N.S. Vol. 27. 1920. 8. 75-78.
LU
Berichte. 45
Neue parasitische Arten: Sphaerella Weiriana auf Blättern von
Castanopsis chrysophylla, Sph. operculata auf Bl. von Quercus chryso-
lepis, Didymella sphaerelloides auf Bl. von Yucca glauca, Leptosphaeria
Simmonsii auf Stengeln von Heracleum lanatum, KRosellinia Weiriana
auf Zweigen von Picea Engelmanni, Phyllostieta excavata aut Bl. von
Heuchera glabella, Ascochyta pisi Lib. n. var. medicaginis, gelbe Flecken
auf Bl. von Medicago sativa erzeugend, A. Fraserae auf Zapfenschuppen
von Almus tenuifolia, Gloeosporium Weirianum in Salix-Kätzchen,
Phleospora mellea auf Bl. von Spiraea pyramidata, Ovularıa Hughesiana
auf Bl. von Arnica sp., Fusicladium minutulum auf Bl. von Vitis cali-
fornica, Cladosporium epiphyllum (Pers.) n. var. acerinum auf Bl.
von Acer platanoides, Cl. extorre auf Zweigen von Pirus coronaria (?),
Ol. fumagineum auf Bl. von Quercus sp., Epochinium isthmophorum
auf Stengeln von Artemisia sp. Dazu eine Anzahl neuer Saprophyten.
Matouschek, Wien.
Tehon, Leo R. Studies of some Porto Rican Fungi. (Studien über einige
Pilze von Porto Rico.) The !'Botanical Gazette. 1919. Vol. 67.
S.. 501-511. - I Taf.
Das von. F. L. Stevens gesammelte Material ergab folgende neue
parasitische Arten: Meliola conferta auf Blättern von Rhacoma crosso-
petalum, M. cestri auf Bl. von Cestrum sp., M. bayamonensis auf Psycho-
tria pubescens, M. marcgraviae auf Maregravia rectiflora, Phyllachora
quadraspora auf Paspalum glabrum, Ph. ischmaemi auf Bl. von Isch-
maemum latifolium, Stigmatea guwettardae auf Guettarda ovalifolia, Phaeo-
sphaerella paspali auf Paspalum glabrum, Coniothyrium marisci auf
Mariscus jamaicensis, Pestalozzia lucumae auf Lucuma multiflora, Acro-
thecium flacatum auf Setaria, Trichostoma axonopi auf Bl. von Axonopus
COMPTESSUS. Matouschek, Wien.
Stevens, F. L. New or noteworthy Porto Rican Fungi. (Neue oder be-
merkenswerte Pilze von Porto Rico.) The Botanical Gazette.
Bd. 70, S. 399—402. 1920. Figuren.
Neue Arten sind: Linospora trichostigmae auf Trichostigma octandra,
L. portoricensis auf Cocolobis nivea, Trabutiella cordiae n. g. n. sp. auf
Cordia collococca (ähnlich der Trabutia, aber 16 Sporen im Ascus),
Hyponectria phaseoli auf Vigna vexillata mit Zythia phaseoli als Ko-
nidiumstadium sehr häufig auf Phaseolus-Arten.
Matouschek, Wien.
Sydow, H. und P. Die Pilze Mikronesiens aus der Sammlung Leder-
mann. Bot. Jahrb. f. Systematik. 56. Bd. 1921. 5. 430—432.
Meliola dolabrata n. sp. befällt Blätter von Phragmites karka
zu Ponape, O.-Karolinen. Matouschek, Wien.
44 3 Berichte,
Smith, Erwin F. Black Chaff of Wheat. (Schwarzspelzigkeit des
Weizens,) The Plant Disease Bulletin. Nr. 2, Sept. 1, 1917.
Bd. NTEBr nl 15,.:1918;
Smith, Erwin F., Jones, L. R, and Reddy, 6. S. The black Chaff of
Wheat. Science. N. S. Bd. 50, 1919. S. 48.
Die Untersuchungen von E. F. Smith über die neu aufgetretene
Weizenkrankheit (vgl. diese Zeitschrift Bd. 30, 1920, S. 150) wurden
mit großem Eifer weiter fortgesetzt. Es ergab sich, daß sie über alle
Weizen bauenden Gegenden der Staaten des mittleren Westens verbreitet
ist, und, da sie sich sehr leicht ausbreitet, jedenfalls erst vor kurzer
Zeit eingeschleppt worden sein muß. Die bakteriologischen Untersuch-
ungen wiesen in Proben aus den verschiedensten Gegenden und den ver-
schiedenen Teilen der erkrankten Pflanzen immer dasselbe Bakterium
nach, mit dem auch erfolgreiche Ansteckungen ausgeführt wurden,
sodaß kein Zweifel darüber besteht, daß in ihm der pathogene Organis-
mus aufgefunden ist. Der Spaltpilz steht demjenigen der von Jones,
Johnson und Reddy beschriebenen Gerstenkrankheit sehr nahe,
bringt auch eine Krankheit der Gerste hervor, während das ursprüng-
liche Gersten-Bakterium am Weizen keine oder nur untergeordnete
Infektionen verursacht. Der Organismus der Weizen-Schwarzspelzig-
keit wird nun Bacterium translucens var. undulosum n. var. genannt,
und seine Merkmale werden beschrieben. Er verursacht am Weizen
die Schwarzspelzigkeit, bringt an den Blättern gelbe oder durchschei-
nende Streifen, an den Halmen wässerige oder schwarze Streifen, an
den Spelzen eingesunkene dunkle Längsstreifen oder Flecken hervor,
und befällt auch die Körner, besonders an ihrer Basis, indem er dort
verschrumpfte, wabenartige Stellen mit Bekterienansammlungen er-
zeugt. Zur Bekämpfung der Krankheit müssen die verschrumpften
Körner aus dem Saatgut entfernt, dieses selbst durch 10 Minuten langes
Untertauchen in 1 : 2000 Kupfervitriol mit folgendem kurzen Eintauchen
in Kalkmilch und raschem "Trocknen. desinzfiziert werden. GER
Eisler, M. und Portheim, L. Über die Biologie des Bacillus carotovorus
(Jones). Anzeiger der Akademie der Wiss. Wien vom 4. Nov.
1920. S. 248—249.
Mit einem den Verfassern zur Verfügung stehenden Stamme des
senannten Bacillus, der jahrelang auf Agar gezüchtet wurde, war man
nicht imstande, die Wurzeln von Daueus carota, bezw. Scheiben und
Keile aus denselben zu infizieren, während Jones mit seinem Stamme
ürkrankungen der Möhren erzielte. Doch konnte der Bacıllus durch
bestimmte Kulturmethoden virulent werden. Gegen den noch nicht
virulenten Stamm des Bacillus besitzen die gelben Rüben in der Azidität
des .Zellsaftes einen gewissen Schutz, der aber bei dem vollvirulenten
Berichte. 49
versagt; diesem Stamme gegenüber kommen nur mechanische Abwehr-
mittel (Peridermbildung, Wundgewebe) in Betracht. Wird diese Wider-
standsfähigkeit durch Einflüsse (Erhitzen, Überschichtung mit Wasser)
herabgesetzt, so hat dies einen Befall der Wurzeln durch die Bakterien
zur Folge und führt zur Steigerung der Virulenz des Parasiten, so daß
dann eine größere Resistenzkraft erforderlich ist, um die Wurzeln vor
dem Befallenwerden zu bewahren. Die Virulenz der Bakterien kann
sich so weit steigern, daß verletzte, aber sonst gesunde Wurzeln gegen
deren Angriffe nicht mehr immun sind. Die Kolonien beider Stämme
sehen verschieden aus. Matouschek (Wien).
Jagger, Ivan C. Bacterial Leafspot Disease of Celery. (Bakterielle
Blattfleckenkrankheit der Sellerie.) Journ. of agric. Res. Bd, 21,
1921. S. 185—188. 2 Tat.
In den Staaten New York und Michigan wurde seit 1910 eine
Blattfleckenkrankheit beobachtet, die sich im Auftreten von rostbraunen,
unregelmäßig rundlichen Flecken äußert, und der Septoria-Krankheit
sehr ähnlich ist. Sie wird von Pseudomonas apii n. sp. hervorgerufen,
von der eine Diagnose in englischer Sprache gegeben wird, und die mit
Bacillus petroselini Potebnia nicht identisch ist. OHR:
Bally, Walter. Einige Bemerkungen zu den amitotischen Kernteilungen
der Chytridineen. Ber. Deutsch. Bot. Ges. Bd. 37. 1919. S. 115
bis 122. 2 Abb.
Der Verf. setzt sich mit den Bemerkungen von Rytz auseinander,
wonach die von ihm und anderen Autoren gefundenen Bilder amitotisch
sich teilender Kerne als Kunstprodukte oder pathologische Erschei-
nungen hingestellt werden, die das Resultat mangelhafter Fixierung
sein sollen. Der Verf. zeigt an Chrysophlyetis endobiotica, daß aus dem
Vergleich von Lebendbeobachtung und von cytologischen Befunden
sich der zwingende Schluß ergibt, daß sich hier amitotische Teilungs-
prozesse abspielen müssen. Für Synchytrium taraxaci läßt sich ein
ähnlicher Beweis, allerdings nicht so strikt, durchführen.
Es ist nach dem Verf. weder Rytz noch irgend einem anderen
Autor jemals gelungen, das Platzen eines Chytridineen- oder überhaupt
irgend eines pflanzlichen oder tierischen Zellkerns bei der Einwirkung
von Fixierungsflüssigkeiten zu beobachten. Solange für Synehytrium
tarawaci Lebendbeobachtungen fehlen, können nach Verf. nur Wahr-
scheinlichkeitsgründe für die eine oder andere These ins Feld geführt
werden. Die Analogie mit der nahe verwandten Chrysophlyetis endobi-
otica spricht für des Verfs. Behauptung und er beharrt bei seinem früheren
Schluß, daß bei Synchytrium tarawaci gelegentlich amitotische Kern-
teilungen vorkommen können. Losch (Hohenheim).
46 e . Berichte,
Lyman, G. R., Kunkel, L. 0. and Orton, ©. R. Potato Wart. (Kar-
toffelkrebs.) U. S. Dep. of Agriculture. Dep. Circulare 111.
Washington, Okt. 1920.
1. Lyman, G. R. Der Kartotfelkrebs in den Vereinigten
Staaten. Im September 1918 wurde der Kartoffelkrebs in Gärten zu
Highland in Pennsylvanien entdeckt, wo er schon eine erhebliche Aus-
breitung erlangt hatte und jedenfalls bereits vor Erlaß der Quarantäne-
verordnung vom 20. Sept. 1912 aus Europa eingeschleppt worden war.
Es wurden sofort umfassende und energische Maßregeln zur Ausrottung
der Krankheit ergriffen und eine möglichst eingehende Untersuchung
über ihre etwaige weitere Ausbreitung angestellt. Dabei wurden Ende
August 1919 sechs Verseuchungen im westlichen Pennsylvanien und
zwei im nördlichen Westvirginien festgestellt, alle von geringem Um-
fange.
2. Kunkel, L. ©. und Orten, C.:.R. Das Verhalten ameri-
kanischer Kartoffelsorten gegen den Kartoffelkrebs. Zur
Prüfung der Frage der Empfänglichkeit für die Krankheit wurden 1919
auf den “infizierten Böden Pennsylvaniens zahlreiche amerikanische
Sorten und 25 immune englische, deren Knollen aus England bezogen
waren, angebaut. Diese englischen Sorten blieben auch in Pennsylvanien
immun, und unter ihnen lieferte die Blaue Edzell einen hervorragenden
Ertrag. Auch unter den amerikanischen Sorten wurden 10 nicht ange-
steckt, ebenso 7 neue Züchtungen von Prof. William Stuart.
3. Kunkel, L. OÖ. und Orton, €. R. Eine neue Wirtpflanze
für die Kartoffelkrebskrankheit. Bei den eben genannten Ver-
suchen wurden auch 50 Tomatensorten in dem verseuchten Boden ge-
zogen. Die meisten blieben gesund, abeı bei 7 Sorten traten Krebse an
Wurzeln und Stengeln auf.
Versuche zur Desinfektion des Bodens mit verschiedenen Mitteln
werden noch fortgesetzt, einstweilen zeigten sie günstige Erfolge durch
eine kombinierte Behandlung mit Formaldehyd und Dampf. O.KR.
Lindinger, L. Betrachtung über den Kartoffelkrebs, Chrysophlyctis endo-
biotica Schilb. Gartenrat. 2. 1921. S. 33—35,
Es wird nachzuweisen versucht, daß der Kartoffelkrebs nur in
Industrie- und Großstadtnachbarschaften auftritt und sich hier am
raschesten ausbreitet. Es bestehe dort gewöhnlich Kalkmangel im Boden
als Folge der durch den Rauch erfolgenden Entkalkung des Bodens, was
den Kartoffelkrebs begünstige. Daher seies wichtiger, festzustellen, welche
Kartoffelsorten auf dem kalkarmen Ruderalboden von Industriebezirken
und Großstädten am besten gedeihen, als nach den gegen den Krebs
widerstandsfähigsten Sorten zu fragen. Laubert.
Berichte. 47T
Gäumann, Ernst. Die Verbreitungsgebiete der schweizerischen Perono-
spora-Arten. Mitteil. d. Naturforsch. Gesellsch. Bern aus dem
Jahr 1919. Bern 1920. S. 176—187.
Die Zahl der in der Schweiz gefundenen Arten beläuft sich auf 142
auf 222 Wirten; sie gruppiert der Verf. in 3 Gruppen:
I. Spezifisch schweizerische (6,3 % aller 142 Arten), 9 im
ganzen, z. B. Peronospora insubrica Gäum. auf Galium purpureum, im
Tessin, P. oxytropidis Gäum., auf Oxytropis campestris am Albula.
Beide Wirtpflanzen haben eine größere Verbreitung als das Verbreitungs-
gebiet der Pilzart ist.
If. Allgemein europäische (103 Arten — 72,5% auf 158
Wirtptlanzen); viele dieser folgten ihren Wirtpflanzen bei der Einwande-
rung in die Schweiz, sind daher eigentlich landesfremd, z. B. P. sisymbrii
offieinalis, P. parasıitica auf Capsella bursa pastoris. Diese II. Gruppe
beherbergt 1.nordisch-alpine Elemente, z.B. P. alpestris Gäum. auf
Helianthemum alpestre — Gotland; P. glacialis (Blytt.) Gäum. auf
kanunculus glacialis — Norwegen; 2. mitteleuropäisch-montane
Elemente mit geringem Areale, z. B. P. trifolii alpestris Gäum. —
Schweiz, Mittel- und Norddeutschland, Dänemark, P. biscutellae Gäum.
auf Biseutella laevigata — Schweiz, Bayern. Andere steigen in höhere
‘ Regionen, z. B. P. trifolii minoris Gäum., die im Hügelland Trifolium
agrarıum, minus, patens und procumbens befällt, in der Gebirgsregion
der Schweiz und Montenegros aber auf Trifol. badium gefunden wird;
3. mediterrane Elemente, von denen nicht bekannt ist, wie sie in
die Schweiz eingewandert sind, z. B. Peronospora-Formen auf Getreide-
unkräutern, P. isatidis auf Isatis tinctoria, P. erispula auf Reseda-Arten.
III. Kosmopolitische Arten, meist auf Unkraut oder Kultur-
gewächsen, im ganzen 30 Arten. Wahrscheinlich erfolgte Verschleppung
durch Oosporen oder Mycelstückchen in den Samenschalen oder Frucht-
wänden; sie vollzog sich im allgemeinen rein vegetativ, indem der Pilz
mit seinem Myzel in der Wirtpflanze überwintert ist. Die letztere Art
der Verbreitung ist infolge der kurzen Inkubationszeit sehr rasch vor
sich gegangen, z. B. war P. brassicae in Missouri lange ‚Jahre unbekannt
gewesen, bis sie um 1900 plötzlich auftrat und rasch überhand nahm,
oder P. aestivalis wanderte erst 1911 in Australien ein (auf Medicago
satıva und M. lupulina) und ergriff bald weite Gebiete. Manchen Arten
sind aber doch bestimmte Grenzen gesetzt, z. B. der P. Arthuri auf
Oenothera biennis, die gemein in ganz Nordamerika ist, in Europa nur
1902 im Mannheimer Rheinhafen entdeckt wurde, oder der P. parasitica,
die im Tellgebiet Algeriens die Capsella bursa pastoris reichlichst befällt,
in Oasen aber fast nie angetroffen wird. P. chelidonii und P. consolidae
steht eine weite Ausbreitung offen, bei P. lapponica und P. coronopi, die
48 Berichte.
schon vor 100 Jahren an einer bestimmten Stelle und nur dort ge-
sammelt worden sind, scheinen sich die Ausbreitungsmöglichkeiten
unter den gegenwärtigen Bedingungen vorläufig erschöpft zu haben.
Matouschek (Wien).
Zade. Ein neues Verfahren zur Bekämpfung des Weizensteinbrandes.
Deutsche landw. Presse. 47. Bd. 1920. Nr. 17. S. 29.
Verf. versuchte es, die eingedrungene Lösung der Beizflüssigkeiten
vor dem Trocknen des gebeizten Getreides zu entfernen: Das Getreide
wird gründlich abgespült, dann einige Stunden im Wasser belassen. Dies
gelang bei Formaldehyd gut, der Vorgang ist auch in der Praxis durch-
führbar, wenn man die Formalinlösung 0,2%ig nimmt.
Matouschek (Wien).
Van den Berg, R. C. Ontsmettingsproef tegen steenbrand bij tarwe.
(Desinfektionsversuch gegen Steinbrand bei Wei-
zen). Tijdschr. over Plantenz. 27. Jg. 1921. S. 17—19.
Bei Anwendung des Benetzungsverfahrens lieferte die Behandlung
des Saatgutes mit Kupfervitriollösung viel bessere Ergebnisse als die
mit Uspulun. OR NT
Fischer, Ed. Zur Kenntnis von Graphiola und Farysia.. Annales myco-
logici. Bd. 18, 1920. S. 188—197.
Verfasser gelangte in den Besitz von Material von Graphrola disticha
Lev. und Farysia javanica Racib. und konnte deren Strukturverhältnisse
untersuchen. Er kommt zu dem Ergebnis, daß die @raphrola (auf Blät-
tern von Latania sinensis) in die neue Gattung Stylina Sydow zu stellen
sei, die dann mit Graphiola die Familie der Graphiolaceen bildet.
Die erneute Untersuchung von Farysia führte zu etwas andern Schlüs-
sen als sie v. Höhnel zog. Vorläufig bleibt die Verwandtschaft dieser
Gattung mit den Ustilagineen und die Stellung der Graphiolaceen im
Pilzsystem ungewiß. OK.
Falek, Kurt. Mykogeografiska anteckningar fran Medelpad. (Pilz-
geographische Beobachtungen aus dem Distrikt
Medelpad.). Svensk botan. tidskrift. 14. Bd. H. 2./3.
S. 223 —231. 1920.
Es wird die Verbreitung der das Geranium silvaticum bewohnenden
Arten Puccinia geranii, P. Morthieri und Uromyces geranii in Karten-
skizzen von Schweden angegeben. Die zwei ersten Arten gehen weit nach
Norden, die erste findet man am häufigsten im Seengebiete Mittel-
schwedens, die zweite ebenda und im Osten, doch noch südlich .des
Wettersees, die dritte besonders im Osten und Süden Schwedens und
auch auf den großen Inseln. Puccinia rubefaciens auf Galium boreale
Ber’
Berichte. 49
erscheint südlich von Trondhjem und an einigen Orten Mittelschwedens.
Zuletzt folgt ein Verzeichnis der 1918 gefundenen Uredineen.
Matouschek (Wien).
Snell, W. H. Observations on the Relation of Insects to the Dissemina-
tion of Cronartium ribicola.. (Beobachtungen über die Beziehung
von Insekten zur Aussäung von C. r.) Phytopathology, IX
1919. S. 451 — 464.
Sericea brunnea (Blattkornkäfer) frißt auf den Sträuchern von
Ribes rubrum und trägt auf seinem Körper Aezidiosporen des oben ge-
nannten Pilzes. Die Blattwespe Neodiprion pinetum lebt auf Kibes
und auch auf Pinus strobus. Verf. glaubt, daß der Pilz durch Insekten
wohl selten von Pinus auf Ribes oder umgekehrt übertragen wird, dal
vielmehr die Ausbreitung im Uredostadium auf Aibes die Regel ist.
Matouschek, Wien.
Fischer, Ed. Die Vererbung der Empfänglichkeit von Sorbusarten für die
Gymnosporangien. Verh. Schweizer. naturf. Gesellsch. 100.
Jahresversammlung. Sept. 1919 i. Lugano. II. Teil. S. 112—113
Aarau 1920.
s4 F,-Pflanzen der Nachkommenschaft von Sorbus aria x aucu-
paria (== S. quercifolia) wurden vom Verf. auf die Empfänglichkeit für
Gymnosporangium tremelloides und @G. juniperinum geprüft. Diejenigen,
deren Blätter ungeteilt oder ineis sind, sind gegen letzteren Pilz emp-
fänglich oder nicht; jene, deren Blätter freie Fiedern haben, sind emp-
fänglich. Für @. tremelloides gilt das Umgekehrte. Die F ,-Pflanzen
(S. quercifolia selbst) sind für beide Arten empfänglich.
Matouschek (Wien).
Lendner, A. Un champignon parasite sur une Laurac&e du genre Ocotea.
Bull. de la societe botan. Geneve. II. ser. Vol. 12. 1920
Ss. 122 —128. Figuren.
Uryptobasidium ocoteae n. 8. n. sp. (Corticiacee) erzeugt auf der
Spitze sonst gesunder Zweige von Ocotea sp. große Cecidien von sehr
unregelmäßiger Gestalt. Fundort: Tucurrique auf Costa-Rica.
Matouschek (Wien).
Klebahn, H. Aus der Biologie der Askomyzeten. Ber. d. Deutsch. Bot.
Ges. Bd. 36. 1918. S. (47)—(62). 17 Abb.
Der auf der Generalversammlung der Deutschen Botanischen Ge-
sellschaft gehaltene Vortrag bringt einige der Hauptgesichtspunkte aus
dem inzwischen im Verlage von Gebr. Borntraeger erschienenen Buche
des Verfs. „Haupt- und Nebenfruchtformen der Askomyzeten. Erster
Teil.“ Die Textabbildungen sind ebenfalls dem Buche entnommen.
Der Verf. bespricht zunächst die Sporenentleerung und die Schnabel-
Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten, XXXI. 4
30 Berichts.
bildung an den Perithecien einer Anzahl Gnomonia-artiger Pilze. Dann
seht er auf die Weiterentwicklung der Sporen und auf das Auftreten
der Nebenfruchtformen ein und erläutert dies an einigen Beispielen.
Neben dem Infektionsversuch ist nach dem Verf. die Reinkultur manch-
mal unbedingt notwendig, um den Zusammenhang von Haupt- und
Nebenfruchtformen nachzuweisen. Ferner geht der Verf. auf das weitere
Verhalten des auf der Nährpflanze angesiedelten Parasiten und auf das
gegenseitige Verhalten beider näher ein. Von den ausgeprägten Para-
siten führt eine Reihe verschiedenartig angepaßter Formen zu den
Saprophyten hinüber.
Die Zahl der sicher festgestellten Zusammenhänge zwischen Schlauch-
früchten und Nebenfruchtformen ist bisher eine beschränkte geblieben.
Die Regel, daß mit ähnlichen Schlauchfrüchten ähnliche Konidienfrüchte
in Zusammenhang stehen, trifft nicht unbedingt zu. Für Mycosphaerella
sind Arten von Septoria, Phleospora, Ramularia und Cercospora als
Nebenfruchtformen nachgewiesen. Die unübersichtliche Gattung M yco-
sphaerella hat der Verf. einstweilen in die drei Gruppen Septorisphaerella,
Ramularisphaerella und Cercosphaerella aufzuteilen vorgeschlagen. Um
die Gattung @nomonia nach den bisher festgestellten Konidienformen
aufzuteilen, ist nach Verf. die Zahl der untersuchten Arten einstweilen
nicht groß genug.
Höchst auffällig ist nach dem Verf. die Erscheinung, daß Konidien-
früchte von ganz demselben Bau, aus den Gattungen Gloeosporium
und Marssonina, mit Schlauchfrüchten aus der weit verschiedenen
Gattung Pseudopeziza, die zu den Diskomyzeten gehört, in Verbindung
stehen. Aus der Gattung Gloeosporium lassen sich ferner diejenigen
Formen herauslösen, die mit Perithezien aus der Gattung Glomerella in
Verbindung stehen. Für diese scheint ein gemeinsames Merkmal zu sein,
daß sie bald nach dem Keimen am ganzen Myzel dunkelgefärbte Zellen
bilden, die sich der Unterlage anheften und als Appressorien bezeichnet
worden sind.
Der Verf. gibt dann folgende Übersicht der von ihm festgestellten
bezw. nachuntersuchten Zusammenhänge:
Cercosphaerella millegrana:: Üercospora microsora,
Ramularisphaerella punctiformis: Ramularia sp.;
Sa hweracti : 9 hierach,
He fragarıae: Ir Tulasnei,
Septorisphaerella ulmx: Phleospora ulmt,
7 sentina: Septoria pirvcola,
3 hippocastani : “ aesculicola,
rn ribis: 55 ribis,
en populi: ” populi,
Sphaerulina Rehmiana: OSTEN
Berichte Sl
Venturia pirina: Fusicladium pirinum,
sr ditricha: K: betulae,
Pleospora sarcinulae: Macrosporium sarcinula,
Gnomonia platanı: Gloeosporivum nerviseguum, Discula
platanı, Sporonema platanı usw.,
3 quercina: Gloeosporium quercinum,
tiliae: N tiliae,
& leptostyla: Marssonina juglandis,
Leptothyrıum “ usw.,
2 padicola: Asteroma padı,
.- tubiformis: Leptothyrium alneum,
Pseudopeziza ribis: Gloeosporium ribis,
Se esglweis: i% salicis,
populı albae: Marssonina populi albae,
Entomopeziza Soraueri: Entomosporium maculatum,
Nectria galligen«: Fusidium candıdum.
Entgegen der Annahme älterer Autoren ist nach Verf. der Poly-
morphismus der Askomyzeten hinsichtlich ihrer Konidienformen sehr
beschränkt. Endlich geht der Verf. noch auf die Vermehrung der Pilze
durch die verschiedenen Sporenformen und auf die Schwierigkeiten ein,
zu gewissen Konidienformen die höhere Fruchtform zu finden. Über
die Spezialisierung oder Sonderanpassung liegen bei den Askomyzeten
nicht so umfassende Untersuchungen vor, wie über die der Uredineen. Der
Verf. führt einige Beispiele an. Zum Schluß rollt dann der Verf. noch
die Frage auf,ob auch bei Saprophyten Sonderanpassung möglich ist.
Hier könnten sich nach Verf. der Forschung neue Aufgaben eröffnen, da
es leichter sein muß, den stofflichen Besonderheiten toter Nährböden
nachzuforschen als denen lebender. Losch (Hohenheim).
Weese, J. Über die Gattungen Melanops Nitschke und Thuemenia Rehm.
Ber. Deutsch, Bot. Ges. Bd. 37. 1919. S. 85—96.
Die Grundart der Gattung Melanops ist M. Tulasnei Nitschke,
und dieser Pilz bestimmt den Gattungscharakter. Saccardo hat nun
die Gattung Melanops Nke. als Synonym von Botryosphaeria Cesati
et de Notaris ex parte bezeichnet und hat Melanops Tulasnei Nke.,
M. aterrima Fuck. und M. ferruginea Fuck. zu dieser Gattung gezogen.
C'esati und De. Notaris haben in ihrer Gattung BDotryosphaeria neben
hypocrealen noch sphaeriale, bezw. dothideale und sogar bloße Neben-
fruchtformen angeführt. Saccardo hat auch 1877 diese Gattung zer-
lest. Der bisherige Typus der Gattung Botryosphaeria Ces. et de Not.,
die Gibbera pulicaris Fries, wurde nun durch die Zerlegung zum Typus
der neuen Gattung @ibberella Sacc., während B. Berengeriana de Not.
zum Typus der Gattung Botryosphaeria im Sinne von Saccardo wurde.
52 Berichte.
Die bisherige Grundart von Botryosphaeria Ces. et de Not. wurde also
vollständig aus der gleichbenannten, neu umgrenzten Gattung ausge-
schieden. Der Verf. ist mit dieser Zerlegung nicht einverstanden und
man muß nach ihm auf der richtigen und natürlichen Zerlegung der alten
Gattung Botryosphaeria Ües. et de Not. und auf der Verwendung des
Namens Botryosphaeria für die nun als Gibberella bezeichneten Hypo-
creaceen bestehen. Nach dem Verf. hat einfach an die Stelle von @ibbe-
rella Sacc. wieder Botryosphaeria Ces. et de Not. und zwar im Sinne
von Nießl und Weese zu treten, und auch für die sphaeriale bezw.
dothideale Gattung Dotryosphaeria Sace. braucht kein neuer Name ge-
wählt zu werden, wie Theissen und Sydow annehmen, da sich näm-
lich die bereits 1369 aufgestellte und von Saccardo zuerst zu einem
bloßen Synonym herabgedrückte Gattung Melanops Nitschke voll-
ständig mit Dotryosphaeria Saccardo deckt.
Der Verf. tritt für eine Umbenennung aller Botryosphaeria- Arten
im Saccardo'schen Sinne in Melanops-Arten ein. Die bei Winter an-
geführte Gattung Melanops Fuck. ist nach Verf. mit Melanops Nke.
nicht identisch.
Mit Melanops Nitschke fällt nach Verf. die 1878 begründete Gattung
Thuemenia Rehm vollständig zusammen, wie die mikroskopische Unter-
suchung eines Originalexemplars der Grundart T’huemenia wisteriae
Rehm durch den Verf. zeigte.
Die Gattung Melanops Nke. zeigt nach Verf. unstreitig deutliche
Anklänge an die Pseudosphaeriaceen v. Höhnels. Man kann sie aber
nicht als typische Pseudosphaeriacee betrachten, sondern muß siezu den
Dothideaceen stellen.
Zum Schluß führt der Verf. noch eine Anzahl in die Gattung Mela-
nops gehöriger Arten auf. Losch (Hohenheim).
Höhnel, F. v. Über Bau, Stellung und Nebenfrüchte von Lasiobotrys.
Ber. Deutsch. Bot. Ges. Bd. 37. 1919. S. 103— 107.
Der Verf. fand, daß Lasiobotrys Kunze eine mit den Trabutineen
verwandte dothideale Gattung ist. Der Umstand, daß bei Lasiobotrys
die Loculi perithezienartig entwickelt sind und frei stehen, hat es bisher
verhindert, den tatsächlichen Sachverhalt und die dothideale Natur bei
dieser Gattung zu erkennen. Lasiobotirys ist eine Trabutineen-Gattung
mit eigenartig gebautem Stroma, von welchem sich die Cuticula, die
sonst bei den Trabutineen mit dem Stroma bleibend verwachsen ist,
ablöst.
Von Lasiobotrys sind bisher keine Nebenfruchtformen bekannt
geworden. Ausschließlich aut den Blättern der Lonicera- Arten
kommen nun aber drei Nebenfruchtformen vor, die nach dem Verf. zu
Berichte. Ja
gar keiner anderen Schlauchfruchtgattung gehören können, als zu
Lasiobotr ys.
Der Verf. nimmt folgende Arten der Gattung Lasiobotrys an:
1. Lasiobotrys perielymeni v. H. auf Lonicera periclymenum, L.
caprifolium, L. implexa und Verwandten, mit der Nebenfrucht Colleto-
trichella periclymeni (D.) v. H.
2. Lastobotrys lonicerae Kze. auf Lonicera zylosteum mit Colleto-
trychella xylostei (Fautr.) v.H. (Labreila xylostei Fautrey in Revue myc.
1893: XVII Bd..;S..168, Taf 197, 01822):
3. Lasiobotrys latemarensis v. H. auf Lonıcera coerulea, conjugalis
und canadensis mit Kabatia lonicerae (Harkneß) v.H. = K. latemarensis
Bub.
4. Lasiobotrys mirabilıs v. H. auf Lonicera nigra und alpigena mit
Kabatia mirabılıs B.
Die genauere Beschreibung dieser Arten wird sich erst geben lassen.
wenn die reifen Schlauchsporen derselben bekannt sein werden. In wel-
chem Verhältnisse die drei vermuteten Arten zu den von Theissen in
Ann. myce. 19185, XVI. Bd., S. 176 angegebenen vier Arten stehen,
müssen vergleichende Studien feststellen, zu denen dem Verf. das
Material fehlt. Losch (Hohenheim).
Groß. Widerstandsfähige Apfelsorten gegen Mehltau. Erfurter Führer
im Obst- und Gartenbau. 21. 1921. S. 293.
Verf. glaubt besonders die Witterungseinflüsse für das besonders
heftige Auftreten des Apfelmehltaus 1920 verantwortlich machen zu
müssen. „Nur Jakob Lebel, Rheinischer. Winter-Rambour und spät-
blühender Taffetapfel waren mehltaufrei‘, dagegen Boikenapfel, Lands-
berger Renette!, Minister von Hammerstein, auch Boskoop, Apfel aus
Croncels, Mohnapfel, Klarapfel, Charlamowsky stark anfällig, bezw.
nur in feuchtem, schwerem Boden verschont. Sicherstes und billigstes
Abwehrmittel sei die Auswahl richtiger Standorte, Vermeidung zu
trockener Lagen. Laubert.
Kühl, H. Kolloidaler Schwefel zur Bekämpfung der Erysiphaceen (echten
Mehltauarten.. Deutsche Gartenbau-Zeitung. 22. 1920. S. 50—51.
Verf. gibt an, bei seinen Versuchen durch zweimaliges Spritzen mit
kolloidalem Schwefel, Gelform de Haön, 0,5 auf 1000, gute Erfolge gegen
Rosenmehltau und amerikanischen Stachelbeermehltau ohne Blatt-
verbrennungen erzielt zu haben. Laubert.
Boas, F. Selbstvergiftung bei Aspergillus niger. Ber. Deutsch. Bot.
Ges. Bd. 37. 1919. S. 63—65.
Der Verf. zeigt, daß Aspergillus niger an Selbstvergiftung durch
Ammoniak zugrunde geht, wenn der Pilz auf einem geeigneten Substrat
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54 Berichte.
kultiviert wird. Als solches hat sich eine Lösung von 5°/, Maltose + 2°/,
Harnstoff (neben den nötigen Mineralsubstanzen: 0,25 KH, PO, und
0,15 % MgSO, 7 H,O) erwiesen. Mit Maltose bildet Aspergillus ver-
hältnismäßig weniger Oxalsäure als z. B. mit Saccharose; es kann daher
die gebildete Oxalsäure auch leichter durch Spaltung des Harnstoffes
neutralisiert werden. Der unverbrauchte Harnstoffrest liefert dann
durch enzymatische Spaltung noch solche Mengen Ammoniak, dab die
Lösungen stark alkalisch werden. An diesen Versuchen ist nach Verf.
der Mangel an Selbstregulation bemerkenswert. Der Pilz erzeugt zwar
(vermutlich regulatorisch) das Harnstoff spaltende Enzym, muß aber dann
die Wirkungen dieses Enzyms über sich ergehen lassen, was in kurzer
Zeit zum Tode führt. Mit anderen Pilzen, wie Botrytis cinerea und
Oidium wurden unter gleichen Versuchsbedingungen negative Ergeb-
nisse erzielt, da hier die enzymatische Harnstoffspaltung nicht zu über-
schüssigem Ammoniak führt. Losch (Hohenheim).
Schellenberg, H. ©. Das Absterben der Zweige des Pfirsichbaumes.
Verh. Schweiz. naturf. Ges. 100. Jahresversamml. Sept. 1919.
Lugano. 11. Teil, Aarau 1920. S. 174 —175.
Eine dem Kirschbaumsterben am Rhein ähnliche Krankheit konnte
Verf. durch Jahre an Pfirsichbäumen im Tessin studieren. Vertrock-
nung von einjährigen Ruten bis zu mehrere Zentimeter dicken Ästen,
sodaß die Bäume wie dürre Besen aussehen. Ursache: Infektion durch
Valsa cincta (beim Kirschbaume oder der Aprikose in Zürich V. leuco-
stoma), vom Spätsommer bis in den Wirter, vorbereitet durch allerlei
Schwächezustände des Baumes. Das Myzel übeıwintert in der lebenden
Rinde, das Kambium wird im Frühjahre ergriffen und durch Giftstoffe
abgetötet; alle Teile oberhalb der Infektionsstelle müssen wegen Unter-
bindung der Stoffzufuhr, speziell des Wassers, absterben. Das Absterben
der Zweige erfolgt mit dem Eintreten des Safttriebes, doch auch noch
im belaubten Zustande. Bekämpfung: Herausschneiden der kranken
Zweige, Winterbespritzung mit Bordeauxbrühe.
Matouschek (Wien).
Sannino, F. A. Wälschriesling und Rheinischer Riesling. Riv. di Ampelo-
grafia. Jg. 1. 1920. S. 173—174. (Nach Bull. mens. d. Renseign.
agric. 1920. S. 1264).
Bei Conegliano blieben in einem mit Wälschriesling bepflanzten
Weingarten, der von der Dematophora-Wurzelfäule befallen war, die
eingemischten Stöcke von rheinischem Rieslir.g verschont.
0:,K;
Tsehermak, Erich. Beiträge zur Vervollkommnung der Technik der Ba-
stardierungszüchtung der vier Hauptgetreidearten. Zeitschrift für
Pflanzenzüchtung. Bd. VIII 1921. 8. 1—13.
“&
Berichte. 38)
Beim wilden Roggen spreizen die unbefruchteten Blütchen tage-
lang und sind daher der Infektion durch Sphacelia-Sporen ganz be-
sonders ausgesetzt. Zur Mutterkorngewinnung eignen sich auch die
Bastarde zwischen wildem und Kulturroggen besonders. Bei Kultur-
roggen empfiehlt Verf. zu diesem Zweck schütteren Anbau in recht langen,
weit voneinander entfernten schmalen Streifen zu verschiedenen Zeiten
(in Intervallen von 7—14 Tagen) oder den Anbau von frühreifen und spät-
reifen Roggensorten in abwechselnder Reihenfolge, aber immer in ziem-
lich weiter Reihendistanz nebeneinander, um die Spreizdauer der Blüt-
chen durch das Ausbleiben von ausgiebiger Fremdbestäubung möglichst
in die Länge zu ziehen und so die Chancen für die Infektion durch
Sphacelia beträchtlich zu steigern. Matouschek, Wien.
Mitehell, D. J. Vergiftung von Rindvieh infolge der Verdauung von mit
Claviceps paspali befallenem Paspalum in Südafrika. Journ. Dep.
of Agric. South-Africa. Bd. 1, Pretoria 1920. S. 422—423. (Nach
Bull. mens. d. Renseign. agric. 1920. S. 1445.)
Fütterungsversuche an Rindern mit Rispen von Paspalum, die
von Olaviceps paspali befallen waren, ergaben das Auftreten von Ver-
giftungserscheinungen bei diesen Tieren, aber nicht bei Pferden, Eseln,
Ziegen und Schafen. Sie stehen in Übereinstimmung mit den ameri-
kanischen Versuchen von Brown und Ranck an Meerschweinchen.
Extrakt von Claciceps purpurea wirkte bei keinem Tiere schädlich.
OR
Kessler, B. Zum Auftreten der Federbuschsporenkrankheit in der Rhein-
provinz. Nachrichtenblatt f. d. deutschen Pflanzenschutzdienst.
B)e.;11921. 8.28,
Die Krankheit hat nicht nur den Weizen, sondern auch den Roggen
befallen. Weitaus die meisten befallenen Ähren wachsen gar nicht
aus der Blattscheide hervor; deshalb kann die Krankheit, die wahr-
scheinlich schon seit ein bis zwei Jahren Fuß gefaßt hat und bis zu 30%,
der Pflanzen befiel, leicht übersehen werden. 0: RR
Stevens, F. L. Perithecia with an interascicular Pseudoparenchyma (Pe-
vithecien mit interascicularem Pseudoparenchym.) The Botanical
Gazette. Bd. 68. S. 474—476. 1919. 1 Tafel,
Bromelia pinguin zeigt mitunter auf Porto Rico schwärzliche Punkte
auf den Blättern, die von Desmotascus portoricensis n. 8. n. sp. erzeugt
werden. Diese neue Gattung unterscheidet sich von Phomatospora
durch den Besitz interascieularen Peudoparenchyms.
Matouschek, Wien.
Stevens, F. L. and Dalby, Nora. A Parasite of the Tree-Fern (Cyathea).
(Ein Parasit auf dem Baumfarn Cyathea.) The Botanical Ga-
zeite, 1919. Vol. 68. 8. 222-225: 2 Tat,
6 Berichte,
Griggsia cyathea n. g. n. sp. erzeugt auf den Wedeln von Oyathea
arborea auf Porto Rico Flecken, durch welche die Pflanze leidet. Der
Schädiger gehört zu den Dothideales. Matouschek, Wien.
Osterwalder, A. Zur Bekämpfung der Blattfleckenkrankheit der Quitte.
Mit 2 Abb. Schweizerische Zeitschrift für Obst- und Weinbau.
30. 1921. S. 355—39.
Die durch Entomosporium maculatum verursachte Blattflecken-
krankheit tritt in der Schweiz seit einer Reihe von Jahren immer stärker
auf. Als wirksames Gegenmittel wird Bespritzen mit 11,—2%,iger
Bordeauxbrühe und zwar einmal kurz nach dem Abblühen und einmal
2—3 Wochen später empfohlen. Laubert.
Stevens, F. L. and Dalby, Nora. Some Phyllachoras from Porto Rico.
The Botanical Gazette. 1919. Bd. 68. S. 54—59. 3 Tafeln.
Es werden als neu beschrieben und abgebildet: Phyllachora baniste-
riae auf Banisteria tomentosa, P. bourreriae auf Bourreria succulenta,
P. canafistulae auf Cassia fistula, P. drypeticola auf Blättern von
Drypetes sp., P. gnipae auf Gnipa americana, P. heterotrichi auf Hetero-
trichum cymosum, P. mayepeae auf Mayepea domingensis, P. metastelm.ae
auf Metastelma, P. nectandrae auf Nectandra patens, P. ocoteicola auf
Ocotea leucoxylon. Matouschek, Wien.
Smiley. Edwina M. The Phyllosticta Blight of Snapdragon. (Die
Phyllostieta-Fleckenkrankheit des Löwenmaules).
Phytopathology. Bd. 10. 1920. S. 232—248. 8 Fig.
Untersuchungen über die durch Phyllostieta antirrhinı Syd. verur-
sachte Krankheit von Antirrhinum maius, die nicht nur auf den Blättern,
sondern auch auf den Stengeln auftritt, und über die Entwicklungs-
und Lebensweise des Pilzes. Es wurden im Gewächshaus und im Freien
gezogene Pflanzen befallen und alle 30 untersuchten Sorten waren
anfällig, die rotstengeligen mehr an den Blättern, die grünstengeligen
mehr an den Stengeln. OR:
Pritehard, Fred J. Relation of Horse Nettle (Solanum carolinense) to
Leafspot of Tomato (Septoria Iycopersiei). (Verhältnis der Roßnessel
S. c. zur Blattfleckenkrankheit der Tomate, S. 1.) Journ. of agric-
Res. Bd. 21, 1921... 8. 501505. 5 Taf,
Solanıım carolinense, ein in den östlichen Ver. Staaten gemeines Un-
kraut, wird von einer Blattfleckenkrankheit befallen, die, wie Impf-
und Rückimpf- Versuche ergaben, durch die auf Tomaten vorkommende
Septoria Iycopersici verursacht wird. OHR!
Heinsen. Die neue Tomatenkrankheit „Der Tomatenkrebs‘“. Der prakt.
Ratgeber im Obst- und Gartenbau. 1920, S. 4—6,
Berichte. I
Die durch Ascochyta sp. hervorgerufene, unvollkommen bekannte
Tomatenkrankheit kann mit Vorteil durch Besprühung mit Kupfer-
kalkbrühe bekämpft werden. Alle kranken Pflanzen und auch Abfälle
müssen vernichtet werden. Matouschek (Wien).
Hemmi Takewo. Beiträge zur Kenntnis der Morphologie und Physiologie
der japanischen Gloeosporien. Journal of the College of Agri-
culttre. Hokkaido Imper. Univ. Sapporo, Japan. Vol. IX. Pt. 1.
1920. 1598. 3 Taf. R
Die in dieser Arbeit untersuchten Gloeosporien, welche mit ver
wandten Pilzen die Anthrakose hervorbringen, umfassen 49 Kultur-
rassen, die von 34 verschiedenen Nutzpflanzen und eine wilden Pflanze
stammen. 5 Rassen haben die Perithecien auf Nährböden gebildet,
von 3 Rassen nur erhielt Verf reife Asci. Die günstigsten Wachstums-
bedingungen sind bewirkt durch Zusatz von 5—8% Rohrzucker als
C-Quelle zu den 0,5 % Asparagin als N- Quelle enthaltenden Nähr-
lösungen. Die Optimumkonzentration der Glukose für einige Rassen
von Gloeosporien, die von Aepfeln und Pfirsichen stammen, liegt bei
5,7%. Die Grenzkonzentration für Rohrzucker liegt bei 60-70 %.
Bei 40° .C wird allgemein das Wachstum eingestellt; die Maximaltem-
peratur liegt bei 30— 40°C, doch ist sie je nach der Versuchsmethode
oder den angewandten Nährböden sehr variabel. Die Temperatur von
34— 35° ist geeignet, die Gloeosporien in thermotolerante und thermo-
intolerante oder mesophile Gruppen einzuteilen. Zu ersterer Gruppe
gehören die Arten, welche auf Pflanzen warmer Gegenden gefunden
werden. Im feuchten Zustande verlieren die Konidien der Gloeosporien
bei Hitze über 57° innerhalb 10 Minuten ihr Leben, in Flüssigkeiten
von 50° sterben die Konidien im allgemeinen nur nach längerer Ein-
wirkung. Die Widerstandsfähigkeit der Konidien gegen höhere Tem-
peraturen ist im trockenen Zustande bedeutend höher als im feuchten.
Gewöhnlich ist 80° in diesem Zustand des Materials noch nicht genügend
zum Zwecke der Sterilisation. Asparagin bietet Vorteile für die Er-
nährung der Pilze. Die Entwicklung der Zitronen-, Apfel- und Weinsäure
besitzt für viele Pilze der genannten Gruppe eine ähnliche Wirkung. Der
Widerstand gegen organische Säuren ist so sehr verschieden, daß man
sie oft als Artbestimmungsmerkmal benützen kann. Die obengenannten
Säuren (wenig Material) werden viele dieser Pilze im Gedeihen meist
günstig beeinflussen, während ein Zusatz der höheren Konzentrationen
für sie giftig wirkt. Matouschek (Wien).
Höstermann, G. und Laubert, R. Eine bösartige neue Pilzkrankheit der
Nelke. Mit 4 Abb. Gartenwelt. 25. 1921. S. 65—67.
In verschiedenen Gegenden sind Kultursorten von Dianthus caryo-
phyllus neuerdings in bedenklichem Grade durch eine neue Krankheit
98 Berichte,
geschädigt, bei der kranke mißfarbige Stellen an den Blättern und manch-
mal auch an den Stengeln auftreten. Die Blätter sind dadurch oft
seknickt. Als Erreger wird ein neuer Pilz ermittelt und als Pseudo-
discosia dianthi nov. gen. nov. spec. genau beschrieben. Die farblosen
Sporenlager entstehen unter der Kutikula und sprengen sie. Die Sporen
sind länglich, meist schwach gekrümmt, mit 2—3 Querwänden, farb-
los, dünnwandig und im typischen Fall am oberen Ende in einen pfriem-
förmigen Schweif ausgezogen und am unteren Ende mit einem etwas
schief gerichteten kürzeren fadenförmigen Anhängsel versehen. Die
Krankheit zeigt sich sowohl im Freien wie in Häusern. Die Empfäng-
lichkeit der Nelkensorten ist etwas verschieden, beispielsweise wird
Agadir besonders stark, Souvenir de Cannes besonders wenig geschädigt.
Es werden Ratschläge zur Bekämpfung gegeben. Laubert.
D’Ippolito, I. Untersuchungen über das Vorkommen von Endoconidium
temulentum in den Früchten des Taumellolches. La Riforma agraria.
1. Jg. Parma 1920. S. 259—262. (Nach Bull. mens. d. Renseign.
agric. 1920: S..1325).
Die Pflanzen von Lolium temulentum, welche von Früchten ab-
stammten, die den Pilz Endoconidium temulentwm nicht enthielten,
blieben sämtlich von dem Pilze frei, während alle Pflanzen, die von be-
fallenen Früchten herstammten, vollständig oder wenigstens teilweise
mit ihm besetzte Früchte brachten. Zwischen befallenen und pilzfreien
Früchten sind weder anatomische Unterschiede noch solche in der Keim-
fähigkeit vorhanden; dagegen waren alle begrannten Früchte pilzfrei,
alle unbegrannten kefallen. DIR
Stevens, H. E. Puceiniopsis caricae als Schädling des Melonenbaumes
Quart. Bull. State Plant Board of Florida. Bd. 4. Gainesville
1920. S. 98—100. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1920.
S. 1170). |
Eine Blattkrankheit an Carica papaya wurde in Florida seit 1920
bemerkt, die schon früher auf Porto-Rico, Cuba und in Britisch- Guyana
beobachtet worden ist und durch Puceiniopsis caricae Earle hervorgerufen
wird. Sie ist kenntlich am Auftreten schwarzer runder Pusteln an der
Blattunterseite, denen runde, scharf begrenzte braune Fleckchen
auf der Blattoberseite entsprechen, und kann in schweren Fällen zur
Entblätterung der Pflanze führen. Bekämpfung in den Anfangsstadien
durch Bespritzungen mit Bordeauxbrühe. 0:
Pollacei, €. Sporotrichum persicae n. sp. als Schädling des Pfirsichs in
Ligurien. Atti dell’ ist. botan. dell’ univ. di Pavia. Ser. 2. Bd. 17.
1920. S. 203—208. 1 Taf. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric,
1920. 8. 1502.)
Berichte. 59
Eine früher noch nicht beobachtete Krankheit der Pfirsichen,
bei der auf den Früchten weiße, scharf begrenzte Überzüge auftreten,
wurde 1920 bei Albenga und Loano an der Riviera bemerkt und vom
Verf. auf Sporotrichum persicae n. sp. zu ückgeführt. Sie wird deshalb
als Sporotrichose bezeichnet. OR
Edson, H. A. und Shapavalov, M. Temperaturbeziehungen zwischen
verschiedene Fäulnisformen und Welkekrankheiten erregenden Pilzen
der Kartoffeln. Journ. of agric. Research. Bd. 18. 1920. S. 511—524.
9 Fig. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1920. S. 1324).
Die Untersuchungen wurden mit Reinkulturen von Fusarium
coeruleum Sacc., F. discolor var. sulphureum App. u. Wollenw.. F. eumar-
tii Carp., F. oxysporum Schlecht., F. radieicola Wollenw., F. trichothe-
cioides Wollenw. und Verticillium alboatrum Rke. u. Berth. angestellt.
Durch Fusarium oxysporum wurde eine größere Anzahl von Knollen
früher, bei einer höheren Temperatur wachsender Sorten angesteckt
‚als von Knollen später Sorten, die bei niederer Temperatur wachsen;
das umgekehrte traf für Vertieilium alboatrum zu. Bei Fusarıum-
Infektionen stammte der größere Teil davon aus dem Erdboden, bei
Vertieilium-Infektionen ausschließlich vom Pflanzgut. Die Entwick-
lung der Kartoffelpilze wurde bei 5° C oder etwas darunter erheblich
sehemmt, deshalb darf man annehmen, daß eine Temperatur von 4,5 °
oder wenig darunter, zur Verhinderung der Fäulnis gelagerter Kar-
toffeln ausreichen wird. Die Empfindlichkeit des Vertieillium alboatrum
für höhere Temperaturen legt den Gedanken nahe, das Pflanzgut durch
Anwendung von Wärme zu desinfizieren. OR:
Schoevers, T. A. €. Nieuwelziekten, waarop gelet moet worden. (Neue
Krankheiten, auf die geachtet werden muß). Tijdschr.
ov. Plantenziekten. 26. Jg. 1920. S. 208—211.
An bereits trockenen Hülsen von Bohnen traten schwärzliche, in der
Mitte rotbraun gefärbte Flecke von 4 mm bis über 1 cm Durchmesser
auf, die von .-/sariopsis griseola Sacc. herrührten. 0.K:;
Gleisberg, W. Botrytis-Erkrankungen. Gartenflora. 70. Jg. 1921.
S. 13—19. 4 Abb.
Abgefallene Blüten von Robinia pseudacacia, die bei feuchtem Wetter
auf Blättern sehr verschiedener Pflanzen faulten, brachten auf diesen
scharf begrenzte braune Flecke hervor. Es zeigte sich, daß diese von
Botrytis cinerea herrührten, die als Gelegenheitsparasit bekannt ist.
Verf. konnte nachweisen, daß der Pilz eines faulenden Substrates und
einer gewissen Feuchtigkeit oder eines sauren Pflanzenextraktes bedarf.
um lebende Pflanzenteile anzugreifen, und daß er als Humifizierungs-
organismus anzusehen ist. Die Arbeit von Büsgen (vergl. diese Zeit-
schrift 29. Jg., 1919, S. 142) ist dem Vesf. offenbar entgangen. O.K.
60 Berichte,
Pape, H. Beobachtungen bei Erkrankungen durch Botrytis. Mit 4 Abb,
Gartenflora. 70. 1921. S. 48—50.
Pape berichtet über Erkrankung von Tabakblättern, auf die
Tabakblüten gefallen waren, und über Botrytis-Erkrankungen von
Bohnenkeimpflanzen und Sojabohnenpflanzen. Laubert.
Farneti, Rodolfo. Sopra il „Brusone‘“ del rise. (Ueber die Brusone-
Krankheit des Reises.) Atti del’ Ist. bot. Univ. dı Pavia. Bd. 18,
1921. S. 109—122. 10 Tat.
L. Montemartini gibt die schönen Zeichnungen von deı Brusone-
Krankheit heraus, die der verstorbene Farneti hinterlassen hat, und
die eine Ergänzung zu dessen früherer Veröffentlichung (vgl. diese Zeit-
schrift Bd. 18, 1908, S. 247) bilden. In seinen Begleitworten schildert
Montemartini die verschiedenen Ansichten über die Ursache der
genannten Krankheit, die nach Farneti durch den Hyphomycetei
Piricularia oryzae Br. et Cav. hervorgerufen wird. Dieser Pilz ist in-
dessen sehr vielgestaltig und kann Formen entwickeln, die als Pir:-
cularıa grisea Sacc., Helminthosporium oryzae Maiy. et Hori, MH. micro-
carpum Gar. et Catt., H. sigmoideum Cav., COladosporium sp. Gar. et
(att., Hormodendron sp. Garov. beschrieben worden sind. 0
Stevens, F. L. Helminthosporium sp. dem Weizen in Illinois schädlich.
Science. ‘N, Ser. Bd. 51. Lancaster, Pa. 1920, S. 517-518.
(Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1920. S. 1021).
Im Frühjahr 1919 trat in der Landschaft Madison, Illinois, eine
Form von Fußkrankheit am Weizen auf, die aber durch einen zur Gat-
tung Helminthosporium gehörigen Pilz verursacht wurde. Dieser hat
seinen Sitz im Boden, kann aber wahrscheinlich auch durch die Saat-
körner übertragen werden. OR,
Brown, J. Alternaria sp. als Ursache der Fäulnis und der Mumifikation
der Datteln in Arizona. The Bot. Gazette. Bd. 69. Chicago 1920.
S. 511—529, 5 Fig. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric.
1920. S. 1329). |
In Arizona zeigten die Früchte der Dattelpalmen hauptsächlich
zwei Eıkrankungen, das Auftreten brauner Rostflecken und weicher,
durchscheinender Stellen; in beiden Fällen wurden die Datteln infolge
von Wasserverlust mumifiziert und fielen früber oder später ab. Die
braunen Rostflecken treten auch auf Stielen und Mittelrippen der Blätter
und Blütenstandsachsen auf und werden durch eine Alternaria-Art
hervorgerufen. 0. K.
Rosenbaum, J. Maerosporium solani auf der Tomate. Phytopathology.
Bd. 10. 1920. S. 415—422. 4 Fig. (Nach Bull. mens. d. Rens-
eigen. .agric. 1920. S, 1501.)
Berichte. 61
In Delaware erkrankten im Sommer 1919 zahlreiche Tomaten
unter Auftreten einer braunen, fauligen Stelle am Stengel in der Gegend
der Bodenoberfläche und späterem Umbrechen des Stengels. Mitunter
entstehen braune Flecke auch weiter oben am Stengel bis zu den End-
blüten. Als Urheber der Krankheit stellte Verf. Macrosporium solani
-Ell. u. Mart. fest. ; OHRE
Rosenbaum, J. und Sando, ©. E. Beziehung zwischen der Größe der
Tomatenfrucht und der Widerstandsfähigkeit ihrer Haut für Einstiche
und für die Ansteckung durch Macrosporium tomato. The Amer,
Journ. of Botany. Bd. 7, 1920. S. 78—82. (Nach Bull. mens. d.
Renseign. agric. 1920. S. 1325).
Die Tomatenfrüchte werden von Macrosporium tomato nur befallen,
wenn sie einen gewissen Reifegrad und eine bestimmte Größe noch nicht
überschritten haben. Da das Eindringen von Pilzkeimschläuchen in
unversehrte Gewebe durch deren Wachstumsdruck hervorgerufen wird,
wurde mit Hilfe einer Jolyschen Wage der Widerstand festgestellt,
den die Haut der Tomatenfrüchte in verschiedenen Entwicklungszu-
ständen einem Einstich entgegenstellt. Dabei zeigte sich, daß die in
der chemischen Zusammensetzung der Früchte vorhandenen Verschieden-
heiten keine Rolle beim Befall spielen, daß aber die Epidermis, die keiner-
lei Spaltöffnungen trägt, im Verlauf des Reifens der Frucht ihre Cutieula
immer mehr verdickt und dem entsprechend einem Einstich wie auch
der Macrosporium-Inf>ktion einen immer größeren Widerstand ent-
gegensetzt. OK.
Merker, Gustav. Ein neuer Pilzschädling im Fichtenpflanzgarten. Naturw.
Zeitschr. f. Forst- und Landwirtschaft. 18. Jg. 1920. S. 218—219.
In einer Pflanzschule zu Grätz bei Troppau i. Schl. wurden 4jährige
Fichtenpflanzen in größerer Ausdehnung an den Wurzeln von einer
Rhizoctonia befallen, die wahrscheinlich der Rh. violacea Tul. entspricht.
Zu dieser Mitteilung bemerkt von Tubeuf (a. a. O. S. 233), daß
der Rhizoctonia-Befall von jungen Fichten bereits von R. Hartig in
seinem Lehrbuch erwähnt wird und ihm selbst schon wiederholt bekannt
geworden ist. OR:
Cotton, A. D. und Oven, W. N. Sclerotium cepivorum auf Zwiebeln.
Journ. Ministry of Agric. Bd. 26, London 1920. S. 1092—1099,
2 Taf. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1920. S. 1327).
Eine in England und Italien sehr verbreitete Krankheit der Küchen-
zwiebeln wird durch Sclerotium cepivorum Berk. hervorgerufen. Die
Ansteckung erfolgt vom infizierten Erdboden aus und zeigt sich zuerst
Ende Mai oder Anfang Juni. Sie gibt sich durch Welken und Vergilben
der Blätter zu erkennen, geht aber von den Wurzeln aus, die vor der
62 Berichte.
Zwiebel ergriffen und vom Myzel des Pilzes zerstört werden. Dann
sammelt sich am Grunde der Zwiebel ein weißes, wolliges Myzel an,
welches für die Krankheit besonders kennzeichnend ist. Später bilden
sich an der Oberfläche der Zwiebel zahlreiche kugelige, schwarze Skle-
rotien von 0,5 mm Durchmesser. Die Zwiebel vertrocknet und die Skle-
rotien bleiben den Winter über in einem Ruhezustand. Sie allein über- '
tragen die Krankheit und können sehr lange lebensfähig bleiben. Andere
Fortpflanzungsweisen sind nicht bekannt. Die große Mehrzahl aller ge-
gewöhnlichen Zwiebelsorten ist der Krankheit unterworfen, die Scha-
lotte ist im ‚allgemeinen widerstandsfähig und der Lauch wird wenig
befallen. Zur Bekämpfung der Krankheit muß der Zwiebelanbau auf
demselben Felde mehrere Jahre unterlassen werden; infizierter Boden
darf nicht verschleppt werden, und die kranken Pflanzen sind vor der
Bildung der Sklerotien auszurotten und zu verbrennen. 0ER:
Wilhelmi, J. Zum Ausbau der Bekämpfung gesundheitlicher und wirt-
schaftlicher Schädlinge. (Verkürzte Wiedergabe eines zu
Nauheim Sept. :1920 gehaltenen Vortrages). Zoolog.
Anzeiger. 52. Bd. 1921. S. 44.
Schädlingsbekämpfung ist nur im Rahmen der praktischen Bio-
nomie erfolgreich und einwandfrei durchführbar. Die gesamten Schäd-
lingsfragen weisen soviel Verknüpfung auf, daß eine Zusammenfassung
des gesamten Schädlingswesens geboten erscheint. Notwendig ist:
eine Vermehrung und der Ausbau der Forschungsstätten, ferner eine
Regelung durch einen fachmännisch beratenen Reichskommissar bei
dem Reichswirtschaftsministerium, sowie eine Zusammenfassung der
Interessenten in einem Sonderausschuß des Reichswirtschaftsrates.
Die Durchführung der Bekämpfung kann in pflanzenwirtschaftlicher
Hinsicht meist durch die Interessenten selbst ausgeführt werden; im
übrigen muß siein den Händen staatlich überwachter bezw. konzessionier-
ter Personen oder Gesellschaften liegen. Das Aufklärungswesen jeglicher
Art bedarf neuer Organisation. Der Wert der Schädlingsbekämpfung
liegt auf sozialhygienischem, volkswirtschaftlichem und ethischem
(Gebiet. Wirtschaftlich dürfte er mit einem Jahresgewinn von 1 Milliarde
Goldmark kaum überschätzt sein. Matouschek (Wien).
Zacher, Friedrich. Tierische Schädlinge an Heil- und Giftpflanzen.
Ber. d. D. Pharmaz. Ges. 31. Jg.,'1921.-8.53—65.
Das Vorhandensein von giftigen Stoffen gewährt den Pflanzen
keinen Schutz gegen Tierfraß, die Gründe für die Auswahl der Nähr-
pflanzen surch die Insekten sind uns aber unbekannt. Es gibt Insekten,
die als ausgesprochene Spezialisten nur wenige nahe verwandte Pflanzen-
arten angreifen. Über den Grad der Schädlichkeit der auf Arzneipflanzen
Berichte. 63
vorkommenden Insekten ist noch wenig bekannt. Im einzelnen wird
eine Anzahl von Schädlingen angeführt, die auf Aconitum, Conium,
Valeriana, Atropa. Hyoscyamus, Digitalis, Althaea, Papaver, Mentha
und Verbascum beobachtet sind. Es: OIE
Stauffer. H. Die Nematoden als Pflanzenschädlinge. Mitteil. Naturf.-
Gesellsch. Bern aus d. J. 1919. Bern 1920. S, 55—56 der
Sitz.-Ber.
Verf. teilt die Nematoden in direkte und indirekte Schädlinge ein.
Bei ersteren sind Ekto- und Endoparasiten zu unterscheiden. Die
ersteren sind mit mechanischen Einrichtungen ausgestattet (Mundhöhle
mit Zähnen oder Stachelbildungen), der Typus ist Hoplolaimus rusticus
Mic. an harten Baumwurzeln; Schädigung durch direkten Nahrungs-
entzug und durch Einschleppen von Krankheitskeimen (Pilze, Bakterien).
Die andern sondern chemisch wirksame, für die Ernährungswei se
nützliche Stoffe ab, die manchmal deformierend auf Pflanzengewebe
wirken, z. B. hat Verf. aus Feldmöhren mit typischen Flecken einen
Aphelenchus (modestus ?) isoliert, der letztere erzeugt. Wenig typische
Flecken enthalten keine Nematoden mehr, ungünstige Verhältnisse
zwangen zur Auswanderung. Matouschek, Wien.
Müller, H. C. und Molz, E. Versuche zur Ermittlung des Wirkungswertes
verschiedener Stoffe zur Bekämpfung der Rübennematoden in Schlamm-
erden. Blätter für Zuckerrübenbau. 28. Jg., 1921. S. 96—102
144— 149,
Die bisherigen Desinfektionsverfahren der Schlammerden lieferten
ungenügende Ergebnisse, weil die darin enthaltenen braunen Cysten
der Heterodera Schachtii dadurch nicht abgetötet wurden. Deshalb
unternahmen die Verfasser neue Versuche, die zu folgenden Schlüssen
führten: Eine Ätzkalk-Alkalität von selbst 0,1 %, die nur bei Beginn
der Desinfektion eingestellt und dann nicht durch weitere Zufuhr von
Ätzkalk gesteigert wird, war innerhalb einer Dauer von 40 Tagen nicht
imstande, die in der Schlammerde befindlichen Rübennematoden
abzutöten. Formaldehyd wirkte bei 0,25 % bereits nach 20 Tagen gut,
nach 40 Tagen sogar bei einmaliger Einstellung auf 0,1 % ausreichend.
Eine Ätzalkalität des Kalkwassers von 0,12 %, war bei einer Einwir-
kungsdauer von 60 Tagen erforderlich, um die Rübennematoden ein-
schließlich ihrer braunen Cysten vollständig abzutöten. Restlos vernich-
tet wurden sie bei einer Anwendung von Formaldehyd in einer Konzen-
tration von 0,05 % schon nach 40 Tagen. Allylalkohol kommt wegen
seiner pflanzenschädlichen Wirkungen und seines hohen Preises praktisch
nicht in Betracht. OR.
64 Berichte,
Nilsson-Ehle, H. Über Resistenz gegen Heterodera Schachtii bei gewissen
Gerstensorten, ihre Vererbungsweise und Bedeutung für die Praxis.
Hereditas, Vol. I. 1920. S. 1—34. 4 Fig.
Verf. beobachtete oft, daß einzelne Gerstensorten von Heterodera
Schachtii wesentlich stärker befallen werden als andere, ohne einen er-
heblichen Schaden zu nehmen. Es zeigte sich aber, daß die stärkere
Schädigung einer Gerstensorte durch die starke Vermehrung der Älchen
auf die folgende Haferernte sehr ungünstig einwirken kann. Deshalb
unternahm Verf. Bastardierungen von Gersten, die zeigen sollten, ob
die Widerstandsfähigkeit, wie sie sich z. B. bei der Hannchen- und Che-
valiergerste findet, auf andere Gersten übertragen werden kann, die
vielleicht unter bestimmten Verhältnissen geeigneter wird. Bei Hafer
gelang es eben nicht, widerstandsfähigere Sorten oder Linien zu finden.
Es ergab sich bei Gerste Dominanz der Unempfänglichkeit in F, und
Spaltung in F,, die in einzelnen Fällen derart verläuft, daß man die
Unempfänglichkeit als durch eine Anlage bedingt annehmen kann.
Matouschek (Wien).
Tullgren, A. una Wahlgren, E. Svenska Insekter. En orienteranda hand-
bok vid studiet av värt lands insektfauna. H. I und II. 4°. 4328.
358 Textfig., 6 farb. Taf. Stockholm 1920—21. Preis 22 bezw.
32 Kronen.
Ein Prachtwerk, das die Faunistik umfaßt, nicht nur bezüglich
des Inhaltes, sondern auch der Abbildungen, welche auf eigene photo-
graphische Aufnahmen sich stützen und meisterhaft gelungen sind.
Je nach der Wichtigkeit der einzelnen Gruppen — Schädlinge sind ge-
nauer besprochen — gehen die analytischen Übersichtstabellen mitunter
bis zu den Gattungen herab. Behandelt sind alle Insektenfamilien
bis auf den Rest der Schmetterlinge, Zwei- und Hautflügler, Flöhe.
In der Einleitung: allgemeine Morphologie, Entwicklungsgeschichte,
/erbreitung, Fang und Sammeltechnik. Das Werk wird die gesamte
Entomologie sicher mächtig fördern. Matouschek, Wien.
Wormstekigkeid bij appel en peer. (Wurmstichigkeit bei Äpfeln und
Birnen.) Verslagen en meded. van den Plantenziektenkun-
digen Dienst te Wageningen. Nr. 20. 1921.
Eine treffliche Schilderung von Carpocapsa pomonella, Hoplocampa
testudinea, H. brevis, Oontarinia pirivora und Argyresthia conjugella,
ihrer Beschädigungen und ihrer Bekämpfung. OR
Eekstein, K. Geringelte Bäume. Mitteilungen der Deutschen Dendro-
logischen Gesellschaft. 29. 1920. S. 259 —262.
Sogen. Ringelbäume kommen sowohl bei Laub- wie Nadelhölzern
vor. Sie verdanken ihre Entstehung verschiedenen Tieren und zwar
„
Berichte. 65
Siebenschläfer, Eichhorn, Großer Buntspecht, Keulenblattwespen (Cim-
bex), Hornissen, Kleiner Kiefernmarkkäfer (Myelophilus minor), Un-
gleicher Borkenkäfer (Tomicus dispar). Am gefährlichsten für den
befallenen Pflanzenteil sind die Angriffe durch Eichhörnchen und Tomi-
cus dispar. Die Erscheinungen und die vornehmlich beschädigten
Baumarten werden besprochen. Laubert.
Reh, L. Insekten-Minen in Blättern. Verhandl. d. naturw. Verein. zu
Hamburg im Jahre 1919. III. Folge. XXVII. Hamburg 1920.
S. 30—31.
Die sehr großeSammlung vonBlattminen, angelegstvonL. Sorhagen,
sing in den Besitz des zool. Museums in Hamburg über. Verf. konnte das
Material studieren und kam zu folgenden Ergebnissen: Echte oder
Dauer-Minen sind jene, die in den grünen Blättern noch ven den
Larven bewohnt werden, Jugendminen jene, in denen die Insekten-
larven nur während ihrer Jugendzeit wohnen, während sie später außer-
halb der Blätter leben. Die Raupen der Coleophora-Sackmotten verfer-
tigen zuerst Jugendminen, schneiden diese dann aus dem Blatte heraus
und verspinnen sie zu einem Sacke, in dem sie leben. Von ihm aus
dringen sie mit ihrem Vorderkörper durch ein Loch der Blatthaut ins
Blattinnere und minieren hier runde Flecke aus (,Speiseminen‘“).
Sonst kann man unterscheiden: Stiel-, Rippen-, Blattminen.
Einige Larven minieren nacheinander in 2 oder allen 3 dieser Teile.
Nach der Form der Minen unterscheidet man Platz- oder Flecken-
minen und Gangminen. Nur einige wenige der Minen bewohnenden
Insektenlarven stoßen ihren Kot aus der Mine. aus; die meisten lassen
ihn in der Mine, scheiden ihn aber meist in ganz charakteristischer
Form und Lage ab, was ein gutes Hilfsmittel zum Bestimmen der Minen
abgibt. Verpuppung der Larve an bestimmter Stelle in der Mine, oder
die Larve verläßt die Mine in charakteristischer Weise. Entweder wird
bei stärkerem Auftreten die Assimilation der befallenen Pflanze oder
die Abführung der Assimilationsprodukte zentralwärts gehindert.
Matouschek (Wien).
Hesse, Erich. Entomologische Miszellen. Zeitschr. f. wissenschaftl.
Insektenbiologie. XVI. 1920. S. 24—35.
Gryliotalpa vulgaris ist in manchen Gegenden und Jahren nur
Fleischfresser (Insekten und deren Stadien, Regenwürmer). — Als neue
Futterpflanze für die Raupe von Deilephila elpenor wird Impatiens noli
tangere angegeben. — Dendrolimus pini fliegt recht weit. — Die Raupe
von Papilio podalirius frißt auch auf Prunus spinosa. — Sommer 1913
war im Solms-Baruther-Forst (Mark) starker Nonnenbefall, der Puppen-
räuber Calosoma sycophanta erschien in Unmassen. — 1846 fand bei
Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXXII. B
66 Berichte.
Leipzig eine Invasion von echtem Pachytilus migrdtorius statt. — Alle
\Wespenfeinde unter den Vögeln (27 Arten) werden aufgezählt.
Matouschek (Wien).
Reichert, A, Entomologisches aus Miltitz 1918. Rosenztg. Karlsruhe.
35..Je.. 1920. S. 28=31,.42—43.
Zusammenstellung der 1918 an Rosa damascena Mill. beobachteten
Schädlinge, mit biologischen Beobachtungen. In abgefallenen oder noch
an den Blütenständen befindlichen halbwüchsigen Knospen, die durch
ihre leuchtend rote oder orangerote Farbe auffielen, fand Verf. 2 mm
lange Raupen, die das Knospeninnere teilweise bis in den Blütenboden
hinab zerfressen hatten und der Knospenmotte Incurvaria morosa 2.
angehören. Die Falter sah man 15.—22. Mai. — Die Nützlinge der
Rosensträucher werden auch besprochen. Matouschek, Wien.
Müllers. Die Kräuselkrankheit der Reben. Gartenwelt. 24. 1920. S. 482.
In den letzten Jahren hat sich in Süddeutschland die Kräusel-
krankheit oder Verzwergung der Reben bemerkbar gemacht, aus-
gebreitet und stellenweise erhebliche Ernteverluste verursacht. Die
Erscheinungen dieser durch eine Milbe verursachten Krankheit werden
beschrieben. Starker Rückschnitt, Verbrennen des abgeschnittenen
Holzes, Bepinseln der Übergangsstellen vom alten zum neuen
Holze etwa 15 cm nach oben und unten mit schwefelhaltigen Flüssig-
keiten, Schwefelkalkbrühe oder verdünntem Kalziumsulfhydrat werden
als Gegenmaßnahmen empfohlen. Laubert.
Scheu-Alzey. Zur Bekämpfung der Akarinose. Hess. landw. Zeitschr.
1918. 8. 479—480.
Bei Erprobung einiger Mittel gegen die Akarinose bewährten sich
nur: die kalifornische Brühe 1:40 (von Nördlinger, Flörsheim) und
Queria-Heuwurmpulver (von Otto Hinsberg, Nackenheim).
Matouschek, Wien.
La Baume, Wolfg. Die Geradflüglerfauna Westpreußens. Dritter Beitrag
zur Kenntnis der wesipreußischen Ohrwürmer und Heuschrecken
Dermoptera und Orthoptera. Schrift. naturf. Ges. Danzig, N. F-
15.. Bd. IH. Teil: 1920,.8. 14422185.
Der größere "Teil der Heuschreckenplage im Gebiete (z. B. 1878,
1888) ist auf Pachytilus danicus L., eine einheimische Heuschrecke,
zurückzuführen, die normalerweise nur vereinzelt vorkommt. Sonst
ist die Ursache P. migratorius, die aus Südrußland kommt. — Tachyeines
asynamorus Adelg. tritt manchmal in Glashäusern auf; ihre Heimat ist
unbekannt. In neuerer Zeit wurde Periplaneta americana (Heimat
Amerika?) eingeschleppt. Matouschek (Wien).
Berichte. 67
Silvestri, F. Contribuzione alla conoscenza dei Parassiti delle ova del
Grilleto canterino (Oecanthus pellucens Scop., Orthoptera, Achetidae).
(Beitrag zur Kenntnis der Eierschmarotzer der
Singzikade). Bollet. d. laborat. di zool. generale e agraria.
Portiei 1920. Vol. XIV. S. 219—250. Figuren.
Nachdem Verf. die Pflanzenarten aufzählt, auf denen die Eier
abgelegt werden, geht er zur genauen Beschreibung der vorgefundenen
Eierparasiten über: Archirileya ınopinata, Eurytoma oophaga, Tetra-
stichus (Aprostocetus) percaudatus, T. (Genioc.) ovivorax, T. (Genioc.)
dispar. Außer diesen neuen Arten ist auch Hurytoma phaenacidis Mayr
ein Parasit. Alle gehören den Schlupfwespen an.
Matouschek (Wien).
Drenowski, Al. K. Macrolophus costalis Fieb. Ein neuer Insekten-
schädling auf den Tabakpflanzen in Bulgarien. Revue d. instit.
recherch. agronomiques en Bulgarie. Sofia 1920. Jg. I. S. 180— 188
Figuren.
Seit 1912 stellte Verf. auf Tabakfeldern entlang der nördlichen
Abhänge des Rhodope-Gebirges (bei Tatar-Pasardschik) das Auftreten
der kleinen grünen Wanze Macrolophus costalis (Phytocoridae) fest, die
in steter Gesellschaft von T'hrıps communıs an den Rippen der Blattunter-
seiten saugt (1D— 20 Stück auf 1 Blatt). Beide Tiere sind die Ursache der
„weiße Ader‘‘ genannten Tabakkrankheit. Das Insekt ist scheu, läuft,
wenn gestört, auf den Blättern umher und fliegt sogar weg. Bei der
Blatternte (4—5mal im Jahre) sitzen alle Larven fest und machen
ihre letzte Verwandlung auf den hängenden Blättern des Tabaks durch.
Manche befruchtete Weibchen überwintern daher in den Wohnungen
oder Schuppen und legen im Frühjahre die Eier auf Tabaksetzlinge, mit
denen sie aufs Feld kommen. Überwintern die Weibchen draußen, so
können die Larven die wildwachsenden Pflanzen und die Tabakpflanzen
selbst überfallen. Diese Daten :besagen, daß die Bekämpfung des neuen
Schädlings auch in den menschlichen Behausungen eintreten muß.
Matouschek (Wien).
. Stellwaag, F. Die Traubenwickler (Heu- und Sauerwurm). (Clysia =
Conchylis ambiguella Hüb. und Polychrosis botrana Schiffer.) Schäd-
lingstafel der Deutschen Gesellschaft f. angewandte Entom. Ser.
IH, Nr. 1. Verlag Schlüter u. Maas, Halle a. S.
Meisterhafte vielfarbige Abbildungen aller Entwicklungsstadien
des gefürchteten Schädlings. Erklärender Text liegt bei. Größe der
Tafel 68 : 100 cm. Matouschek (Wien).
Sehätzlein. Sauerwurmbekämpfungsversuche mit verschiedenen Spritz-
mitteln. Wein und Rebe. I. Bd. 1920. S. 653—657.
68 Berichte,
Am erfolgreichsten war Zabulon (400 g auf 1 hl 2%iger Bordeaux-
brühe), weniger Uraniagrün (150 g), noch weniger Nikotinbrühe, da
die Qualität des Weines ungünstig wird. Matouschek (Wien).
Müller, K. Zur diesjährigen Heu- und Sauerwurmbekämpfung. Wein
und Rebe. I. 1920. S. 742—745.
Da Nikotinextrakt sehr teuer ist, empfiehlt Verf. gegen die beiden
Schädlinge arsensaures Blei oder Uraniagrün. Die Herstellung der be-
treffenden Brühe wird mitgeteilt. Uraniagrün muß mit Kupferkalk-
brühe versetzt werden, da sich sonst die Flüssigkeit absetzt.
Matouschek (Wien).
Calmbach, Viktor. Lyonetia clerkella L. Entomologische Zeitschrift
1921. 34. Je. S. 97—98,
Die Gangmine des Räupchens hat eine unregelmäßig schnörkelartige
Gestalt, die Mittelrippe des Blattes der beiden vorzüglichsten Nähr-
pflanzen Betula alba und Prunus cerasus wird oft auch durchbissen.
Gegen das Ende wird die Mine immer weiter, in der Mitte liegen die
Kotmassen. Die Raupe bricht auf der Blattoberseite aus. Das Ei wird
auf die noch sehr zarten Blätter gelegt. Anfang September tragen feine
Fäden ein Püppchen frei schwebend, das in ein schlauchartiges, nach
beiden Seiten offenes, weißes Gespinst gehüllt ist, auf der Blattunter-
seite. Verf. fand Puppen auch auf Urtica dioica, die unter der Sauer-
kirsche stand. Als andere Nährpflanzen werden angegeben: Pirus.
Orataegus und Sorbus. Der Falter hat 2 Generationen, von der die Herbst-
generation als Imago überwintert. Matouschek (Wien).
Calmbach, Viktor. Tischeria complanella Hb. Entomolog. Zeitschr.
34. Jg. 1920. S. 70.
Die Räupchen erzeugen die häßlichen, weißen Flecken an den
Blättern der Eichen. Im Blatte sind oft 3—5 Tierchen. In Hufeisen-
form gekrümmt verbringen sie in der Mine den Winter; an dieser Stelle
sieht man in der Mine eine konvexe kapselartige runde Erhöhung. Wo
diese Stelle war, hängt dann das Püppchen noch in der Minenhaut.
Verpuppung im Frühjahr, Falter im Mai. Im Zimmer erhält man aber
letztere schon im Februar. Matouschek (Wien).
Sihler. Die Gespinstmotte Hyponomeuta evonymellus und ihre Tätigkeit
als Papiermacherin. Jahresb. d. Ver. f. vaterländ. Naturkunde
i. Württemberg. 76, Jg. S. 24—27 d. Sitz.-Ber. 1920. Fig.
Stehli. Die Gespinstmotten. Kosmos. Jg. 1921. S. 25.
Der genannte Schädling lebt auf der Traubenkirsche ; ob er mono-
phag ist, weiß man nicht. Bei Massenvermehrung und bis zum Kahlfraß
des: Nährbaumes schleiern die Raupen mittels eines weißgelblichen
festen Gewebes den ganzen Baum ein. In diesem Gewebe Verpuppung
Berichte, 69
in Kolonien, jede in besonderem Kokon, dicht aneinander. Beischwachem
Befall sind die Kokons angehängt an eingesponnenen Blättern. Bei
Abhäuten des Schutzschleiers von einem 20 cm starken, S m hohen
Bäumchen (Streifen meterlang, 15 em breit) fällt die Papierähnlichkeit
und Reißfestigkeit auf. Ernst Kirchner (Chemnitz) untersuchte
das Gespinst: es ist feiner und leichter als Zigaretten- oder japanisches
Seidenpapier, hat optimalen Drall, daher den Charakter des Maschinen-
papiers. Die wirtschaftliche Verwendbarkeit scheitert an der schwierigen
Materialbeschaffung (zu 1 kg rohen Gewebes würde man 100 einge-
schleierte Stämmcehen benötigen). Das Gewebe scheint ein reines
Schutzgespinst zu sein. Die Gespinstmotten leiden durch sehr viele
Schlupfwespen und Prosopodes fugax. Würde man z. B. das ähnliche
Gespinst der Hyp. cognatellws (auf Evonymus) vernichten, so würde
man den Prosopodes, der Parasit ist, mit vernichten. Letzterer aber ist
der natürliche Feind der 2. Generation des Traubenwicklers. Man
sollte in Weingegenden lieber die Evonymus anpflanzen, statt sie von
der Motte zu befreien. Matouschek (Wien).
Proceedings of the Conference on the European Corn borer held by Na-
- tional Association of Commissioners of Agrieulture. State of N.-York
Dept. Farms and Markets. Dir. Agric. Bull, Nr. 123. 1919.
74 Seiten. 11 Tat.
Der aus Europa nach Amerika eingeschleppte Maiszünsler Pyrausta
nubilalıs hat bis Anfang 1919 bereits ein Gebiet von 1954 Quadrat-
meilen befallen; davon sind 400 Quadratmeilen wirklich verseucht.
Ein Falterweibehen kann bis 1200 Eier ablegen, daher kann die Nach-
kommenschaft in der Saison bis 300 000 Individuen betragen. D. J.
Caffrey stellt 48 verschiedene Nährpflanzenarten des Zünslers fest.
Für 1920 hat der Kongreß 4 Millionen Dollar für die Lokalisierung
und Unterdrückung des Schädlings bewilligt. Matouschek, Wien.
Uzel, H. Der Rübenzünsler Phlyctaenodes sticticalis L. Blätter für
Zuckerrübenbau. 28. Jg., 1921. 8. 151—152.
Rambousek. Die Motte Phlyctaenodes. Daselbst, S. 152—153.
In Mähren ist 1921 der genannte Rübenzünsler in bedrohlichem Maße
aufgetreten und in Bulgarien hat er die Rübenernte vernichtet. Ent-
wicklungsweise und Bekämpfung des Schädlings werden angegeben.
OHR:
Tietze, €. Ein neuer Rübenschädling. Blätter für Zuckerrübenbau.
282J£., 1921. 8.165.
Im Kreise Kosel in Oberschlesien ist ım Sommer 1921 eine Raupe
sehr schädigend an Zuckerrüben aufgetreten. Nach der Beschreibung
handelt es sich ohne Zweifel um Phlyctaenodes sticticalis. O. K.
10: Berichte,
Lange, E. Beitrag zur Kenntnis der Lebensgeschichte von Larentia
cambrica Curt. Deutsche Entomol. Zeitschrift Iris, Jg. 1920.
S. 211—216.
— — Richtigstellung der Angaben über die Lebensweise und Be-
schreibung der Raupe von Larentia luteata Schiffn. (Hydrelia flammeo-
laria Hufn.) bei Spuler und anderen. Ebenda. S. 226 - 229.
Larentia cambrica findet sich in Menge in der Freiberger Mulde
des Erzgebirges vor. Die Räupchen sitzen bis Ende September auf der
Blattunterseite der Ebereschenblätter. Fraßspuren sind überall wahr-
zunehmen. Viele Raupen gehen durch Herbstfröste zugrunde. Sind die
Räupchen angestochen, so geht ihre saftgrüne Färbung ins Gelblichgrüne
über und das schöne Zeiehnungsornament von kastanienbrauner Farbe
erscheint nicht. Verpuppung im Moos auf der Erde. — Larentia Iuteata
fliegt ebenda mit ZL. obliterata in einer einzigen lang ausgedehnten Gene-
ration von Juni bis August umher. Gegen Abend sucht sie die mit Honig-
tau überzogenen Blätter der Erlen und Zitterpappeln. Die Raupe aber
findet man nur auf der Blattunterseite auf älteren Erlengebüschen,
wo sie die Blätter skelettiert, nie auf Erlenkätzchen, wie man bisher
meinte. Viele Richtigstellungen mußten bezüglich beider Arten mit-
geteilt werden. Matouschek (Wien).
Mjöberg, E. De Rupsenvraat in de Tabakscultur ter Oostkust van Sumatra.
(Der Raupenfraß im Tabakbau an der Ostküste von
Sumatra). Meded. van het Deli Proefstation te Medan-Sumatra.
2. Ser. Nr. XV. 1920.
Der seit einigen Jahren immer zunehmende Schaden, der an den
Tabakkulturen Ostsumatras durch Raupenfraß entsteht. wurde für das
Jahr 1915 auf 8258 787 fl. festgestellt. Als Schädlinge kommen vor
allem die Raupen von 3 Eulen, /eliothis obsoleta F.. Prodenia Iıtura F.
und Plusta sp. in Betracht, deren Fraß zu etwa °/, auf dem Felde. zu
), (überwiegend durch Prodenia und Plusia) in den Trockenscheunen
stattfindet. Bei der Bekämpfung der Insekten ist der wichtigste Punkt,
ihre erste Generation zu unterdrücken, was am besten durch Bespritzung
der Saatbeete mit einer Lösung von. 2% Bleiarsenat und 3 %, Seife
geschieht. Die abgeernteten Tabakstengel müssen alsbald ausgezogen
und vernichtet werden. Auch der Anbau von Fangpflanzen zwischen
dem Wald und den Tabakkulturen wird empfohlen. Ve
Leefmans, S. De gestreepte dikkoprups van den Klapper. (Hidari Jrava
Moore.) (Die gestreifte Diekkopfraupe, H. .J.). Med. v.
h. Labor. voor Plantenziekt. Nr, 55. Batavia 1919. S. 15—31. 4 Tat.
Monographie des Palmenschädlings. Die Raupen spinnen die Blät-
ter zusammen. ' Bekämpfung: 1% Parisergrün und 5 %. Bleiarseniat
Berichte. 7ı
‚in Wasser erwiesen sich recht geeignet, da die Blätter nicht verbrannt
werden. Sonst Ablesen, Aussetzen von Parasiten.
Matouschek (Wien).
Trägardh, Ivar. Undersökningar över nunnans uppträdande i Gualöv
1915—1917. (Untersuchungen über das Auftreten der
Nonne bei Gualöv 1915—1917). Meddelanden fr. Statens
Skogsförsöksanst. 1920. Häft 17. S. 301—328.
Die genauen eigenen Beobachtungen ergaben folgende Resultate:
1. Die Verteilung der Eier auf dem Stamme. Bis 8cm dicke Stämme
können durch einen Leimring in Brusthöhe von 50 % der eben ausge-
schlüpften Raupen mit Erfolg befreit werden; bei über 16 cm dicken
aber muß der Ring schon 3 m über dem Boden angebracht werden.
um denselben Erfolg zu zeitigen. 36,3 % der Eier waren tot, 21,5 %
unbefruchtet, die übrigen enthielten tote Larven — alles bezogen aut
tote Nonneneier 1917.
2. Parasiten: Die Kamelhalsfliege ist eine Vertilgerin der Eier; des-
gleichen einige Spinnenarten. Eiparasiten fand man nicht. Fliegen-
maden fand man namentlich in den Raupen, Schlupfwespen in den
Puppen vor. Daher ist die Konkurrenz zwischen den Parasiten stark
abgeschwächt und ihre Wirksamkeit erhöht. Von Schlupfwespen fand
man 6 Arten, an parasitären Fliegen zwei, wovon die eine als Fäulnis-
bewohner gilt, aber bei Massenvermehrung auch ganz gesunde Schaden-
insekten angehen soll. 1916 waren 57 % der Puppen krank.
3. Einfluß des Schadens auf die Föhren: Auf der 190 ha großen
Waldfläche waren 29 ha stark belegt, doch gingen nur unterdrückte
Bäume ein und zwar erst durch Einwirkung der auftretenden Kiefer-
markkäfer. Also ist die Föhre recht widerstandsfähig.
Matouschek (Wien).
Neumeister. Nonnengefahr für Sachsen. Tharandter forstl. Jahrbuch.
1921. 72. Bd. S. 62-64. |
Da der Nonnenfalter 1920 in den Bezirken Dippoldiswalde, Pirna
und Zittau stark aufgetreten ist, hat sich die Regierung für folgende
Maßregeln entschlossen: Zum Probeeiern sind auch landwirtschaftliche
Schulen zu verwenden, wobei größte Reinlichkeit obwalten muß. 4—5
Bäume auf 1 ha sind zu fällen, um die daran sitzenden Eier zu zählen
und dann zu vernichten. Eine weitere Bekämpfung hat dann einzutreten,
wenn bei der Fichte mehr als 100 Eier und bei der Kiefer mehr als 150
Kier an einem Probestamm gefunden werden. Baldigstes Aufhängen
von Nistkästchen für Meisen und Stare und die Winterfütterung der
ersteren im Walde ist anzuraten. Vom Leimen wird man abzusehen
haben, da die damit verbundenen Kosten viel zu hoch sind.
Matouschek (Wien).
12 Berichte,
Sedlaezek, Walter. Das Auftreten der Nonne in Böhmen im Jahre 1918
Centralbl. f. d. ges. Forstwesen. 45. Jg. 1919. Wien. S. 219—227.
Gerade in einer mittleren, beinahe mit der Richtung der Breite-
kreise gleichlaufenden Zone war das Auftreten des Schädlings im Jahre
1918 bedeutend vermehrt; die Zone liegt zwischen 50°3 und 49° 3°.
Die Verteilung der Orte in Böhmen mit starkem Auftreten der Nonne
im Jahre 1918 liefert somit neuerdings den Beweis, daß die Schlüsse, die
aus den bisherigen Beobachtungen über die Wechselwirkung von Witte-
rung und Vermehrung dieses Falters gezogen wurden, richtig sind. Die
Vorhersage für 1919 lautet: Die mittlere Zone Böhmens ist bedroht, in
Nordböhmen besteht keine Nonnengefahr. In Südböhmen, wo 1918
nur eine mäßige Vermehrung des Schädlings festgestellt worden ist,
wird er sich weiter ausbreiten. Matouschek (Wien).
Mokry. Prave priciny rozmnozene kbeyne-minsky ve stredni Evrope v
poslednich letech. (Die wahren Ursachen der Vermehrung
der Nonne in Mitteleuropa in den letzten Jahren).
Spolkovy casopis pro lesn., mysliv. a prirod., Prag. 1920/21.
Ss. 37—4l.
Vom Jahre 1895 an gab es in Mitteleuropa nur 3 strenge Winter
und zwar 1895/96, 1900/01, 1901/02, normale Winter 1906/07 und
1907/08; vom Jahre 1911/12 an waren aber ununterbrochen die Winter
ungewöhnlich milde. Daher standen den Vögeln unendlich viele Insekten
zur Verfügung, da diese keine Winterruhe hatten. Und gerade sie halfen
sonst die Eier und die Brut der Nonne zu vertilgen. Kein Wunder, daß
die Nonne bis 706 m Meereshöhe arg wirtschaften konnte. Darüber
hinaus ruht die Natur in jedem Winter aus, Vögel führen die Wald-
polizei aus und vernichten die Forstschädlinge. In den durch ein
volles Jahrzehnt obwaltenden milden Wintern sieht Verf. einzig und allein
die Ursache für die so erschreckende Ausbreitung der Nonne.
Matouschek (Wien).
Kandelhart, J. Die Zucht von Pygaera timon aus dem Ei. Entomolog.
Zeitschr. 1921. 34. Jg. S. 85—86.
Die Raupe skelettiert die Blätter der Espe, sitzt aber sonst später
nach Art der Gluckenraupen nach dem Fraß .nur auf Rinde oder Holz.
Entwicklungszeit 6—8 Wochen: Eiablage in Gelegen zu 40 Stück, die
Raupe wird eingehend beschrieben, Verpuppung zwischen Moos und
Blättern an der Erde, Kokon beutelförmig, Puppe rotbraun. Schlupfzeit
für Ostpreußen gegen Anfang ‚Juni, 6— 8 Uhr früh ; einjährige Generation.
Matouschek (Wien).
Zöllner, Heinz. Beschreibung des Eies, der Raupe, Puppe und der ver-
schiedenen Falterformen von Rhynchagrotis (Agrotis) Chardingi Bsd.
Deutsche entomolog. Zeitschr. „Iris“. 1920. S. 62—74.
Berichte. 1
Im Frischling-Forst bei Königsberg (Pr.) konnte Verf. die seltene
Eule studieren. Die Raupe bevorzugt Erbsenblätter und Häuptelsalat,
welch letzteren sie siebartig durchlöchert. Matouschek (Wien).
'Zikan, J. F. Die ersten Stände von Anaea Zikani Rbl. Zeitschrift des
österreich. Entomologenvereines. Wien 1921. 6. Jg, S. 2—3. Fig.
Auf Croton gossypirfolium legt der genannte neue Schmetterling
200 grünlichweiße Eier ab. Nach 11 Tagen erscheint die Raupe,
schmutziggrün mit dunkelbraunem, schwarzgeflecktem Kopfe. Die
erste Häutung erfolgt nach 2 Wochen, nach der zweiten Häutung wird
die Farbe zimtrot, nach der vierten ist die Raupe erwachsen und bis
. 55 mm lang und wird vor der Verpuppung grün. Der Fraß der jungen
Raupe beginnt an der Blattspitze, welche durch ein mit Kotballen
vermengtes Gewebe verlängert wird, das die Raupe nur zur Nahrungs-
aufnahme zunächst verläßt. Hienach erzeugt sie sich eine Tüte, innen
mit Gewebe ausgekleidet. Trotz der neu hergerichteten größeren Tüte
hat die ältere Raupe viel durch Tachinen und Microgaster zu leiden,
auch Vögel picken seitlich die Tüten auf. Verpuppung in einem zu-
sammengehefteten Blatte, aber nicht auf der Nährpflanze. Puppenruhe
der Sommergeneration 30 Tage, die der Frühjahrsgeneration (als Puppe
überwinternd) 60—94 Tage (Mai— August). Die 77’ gehen gern auf
Hundekot, nie auf Blumen, die 29 nur an den ausfließenden Saft
kranker Bäume oder Früchte. Die Art ist auf ein 1500 ha großes Tal
(14—1600 m) bei Passo- Quatro-Minas (Brasil.) beschränkt.
Matouschek (Wien).
Kleine. Die Rübenblattfliege. Blätter für Zuckerrübenbau. 28. Jg.,
1921. S. 136—139.
Es wird die Entwicklungsweise, Schädlichkeit und Bekämpfung
der Rübenblattfliege geschildert. Verf. empfiehlt eine möglichst späte
Aussaat, unbedingte Vernichtung des beim Verziehen entstehenden Ab-
falles, Ausrottung der Unkräuter, kräftige Düngung und gute Saat-
pflege. OR,
Lucas, Robert. Catalogus alphabeticus generum et subgenerum Coleopte-
rorum orbis terrarum totius (fam., trib., subtr., sect, incl.). Pars 1.
Berlin, Nicolaische Verlagsbuchh. R. Stricker. 1920. XXXI
+ 696 Seiten. 8°, broschiert 120 Mk.
Alle bis jetz bekannt gewordenen Namen der Gattungen und Unter-
gattungen, Synonyma, Errata etc. bringt dieser mit Riesenfleiß aus-
gearbeitete Katalog; im I. vorliegenden Bande 10000 Namen. Der
II. Band wird den Rest der Gattungen und Nachträge bringen. Ein für
den praktischen Entomologen und Forstmann gleich wichtiges unent-
behrliches Handbuch. Bei der Gattung sind notiert: ihre Verbreitung,
74 Berichte.
der Typus und bekannte Arten, kurze anatomische, entwicklungs-
geschichtliche, physiologische und biologische Daten.
Matouschek (Wien),
Neresheimer, J. und Wagner, H. Beiträge zur Coleopterenfauna der
Mark Brandenburg. Xl. Entomolog. Mitteil. X. 1921. S. 3-10. Fig.
Bei Gelm und im Elstale fanden Verf. den seltenen (euthorrhyn-
chus plumbeus Bris. Der Käfer erzeugt Wurzelgallen an Erysimum
cheiranthoides 1., die an solche von Gymmetron linariae Pz. an Linarıa
erinnern. Sie sind wurstähnliche Anschwellungen, welche die Nährge-
fäße der Wurzeln nicht zerstören. Im Inneın Larvenkammern; das
Weibchen legt Eier im Frühjahre an die Wurzeln der überwinterten
Sämlinge, in den Sommermonaten geht die Entwicklung der Larven
vor sich. An einer Wurzel oft viele Gallen. Matouschek (Wien).
Leefmans, S. De tweekleurige Klapperbladkever (Bronthispa [Froggatti
Sharp ?]) en zijn parasieten. (Der zweifarbige Blattkäfer
B. F. und seine Schmarotzer). Mededeel. v. h. Laborat.
voor Plantenziekten. 1919. Batavia. Nr. 35. S. 1—14. 3 Tat.
Eine Monographie des Schädlings. Bekämpfung: 2%ige Bleiarseniat-
lösung war wirkungsvoll. Alle jungen Pflanzen in der Baumschule soll
man bespritzen, noch ehe sie aufs Feld kommen. Tabaklauge und
anderseits 3%Gige Seifenlösung töten wohl Larven und Vollkerfe, nicht
aber Eier. Matouschek (Wien).
Schoevers, T. A. C. Een voor Cattleyas schadelijk kevertie. (Ein für
Cattleyen schädliches Käferchen.) Tijdschr. over Plantenziekten.
97. Jo, 1921. ..8, 6571.
Die Larven von Mordellistena cattleyana Champion frabeun feine
Gänge in den Blättern von Cattleyen in Holland. Derselbe Käfer ist
vor kurzem von H. v. Lengerken (Zeitschr. f. angew. Entomol. Bd. 6,
1920, S. 409) als neue Art unter dem Namen M. Beyrodti beschrieben
worden. VEK,
Treherne, R. €. Wireworm Control with special Reference to a Method
practised by Japanese Growers. (Drahtwurmbekämpfung, mit be-
sonderer Bezugnahme auf eine von den japanischen Pflanzern
angewandte Methode.) Agric, Gaz. Canada. Ottawa 1919. 8.
528— 530.
Auf den großen Zwiebelkulturen in Br.-Columbia fangen die Japaner
Drahtwürmer im Erdboden durch Auslegen von Ködern aus Reisschrot
oder -kleie, die zuerst geröstet, dann befeuchtet und zu Ballen geknetet
werden. Nach S—10 Tage Ablese, die Köder kann man nochmals
Berichte, 75
verwenden. Die Methode wurde als wirksam erprobt und man kanı
in verseuchtem Gebiete bis 90 Drahtwürmer mit einem Köder fangen.
Matouschek, Wien.
Ext. Werner. Beiträge zur Kenntnis des Rapsglanzkäfers, Meligethes
aöneus Fabr. Archiv für Naturgeschichte. 86. Jg., 1920. Abt. A
9. Heft. Mit 1 farb. Tafel und 36 Textfig.
Die Arbeit bringt eine ausführliche morphologisch-systematische
Bearbeitung des bekannten Rapsschädlings, dem infolge des vermehrten
Rapsanbaues jetzt wieder eine erhöhte Aufmerksamkeit sich zuwendet
Von der richtigen Anschauung ausgehend, daß die Grundlage aller
biologischen Forschungen und damit einer rationellen Bekämpfung
des Schädlings klare morphologische Kenntnisse sein müssen, werden
letztere zum Gegenstand der monographischen Studie gemacht. Be-
sonderes Gewicht ist auf die sehr sorgfältigen deutlichen Zeichnungen
gelegt, welche die Gattungs- und Artmerkmale zur Darstellung bringen.
und mit großer Genauigkeit ist die Morphologie der Geschlechtsorgane
behandelt. OR.
Kleine, R. Der Rapsglanzkäfer, Meligethes aöneus F., und die land-
wirtschaftliche Praxis. Zeitschr. f. wiss. Insektenbiologie, Bd. 16
1921, 8. 90100. 1 Fig.
Ist es erreichbar, die Rapspflanze so zeitig zum Blühen zu bringen
daß dem Käfer keine Angriffspunkte mehr bleiben ? Schwerlich. Denn
die Ölsaaten müßten so geringe Anforderungen an Wärme stellen wie
der Käfer, auch kommt es auf Erzielung größter Schnellblütigkeit an —
aber da hat der Käfer die Eigenschaft, die Knospe so lange vorzuziehen
als irgend möglich. Verf. fand den ostpreußischen Raps am wenigsten
befressen, da er auch die kürzeste Blütezeit hat, sonst stand noch deı
Lambertswalder am besten, leider hat er eine ausgedehnte Blütezeit
Der intensivste Fraß findet in den unteren Blütenteilen statt, die Zone
der ersten Knospen ist bei allen Sorten ganz zerstört. Beim Holsteinischen
war oben ein Drittel stark mitgenommen. Beim Rübsen speziell liegen die
Zerstörungen meist am Grunde des Fruchtstandes, der ‚Awehler‘
stand am besten. — Bezüglich der Bekämpfung: Sofern der Schaden
im Durchschnitt der ‚Jahre mehr als 50 % beträgt, ist der Winterölfrucht
bau einzustellen. Umlegen der Fruchtfolge ist oft das einzige Radikal-
mittel, oder Anbau einer Sommerölfrucht. Ist der Schaden nicht übeı
25 %, dann sollte man die Kosten einer Bekämpfung genau ermitteln.
da der Verlust an Erntegut geringer sein kann als die entstehenden
Bekämpfungskosten. Diagramme zeigen, daß das Sinken der Ernte
mit dem Ansteigen der Verlustprozente korrelativ ist.
Matouschek(Wien).
76 Berichte.
a
Lang. Bericht der Württ. Landesanstalt für Pflanzenschutz Hohenheim
über Rapsglanzkäferbekämpfung. Nachrichtenblatt f. d. deutschen
Pflanzenschutzdienst. 1. Jg., 1921. 8. 10—11.
Es wird über die guten Erfolge berichtet, die man mit Fangver-
suchen der Rapsglanzkäfer mit Fangapparat®n nach dem System Sper-
ling erzielte. Es ist ein mindestens dreimaliges Fangen vor Beginn der
Rapsblüte notwendig. Auch B>spritzen mit Uraniagrün hatte ein be-
friedigendes Ergebnis. DRE
Rabhas. Bericht der Zweigstelle Aschersleben der Biologischen Reichs-
anstalt über die Versuche zur Bekämpfung der Ölfruchtschädlinge
im Jahre 1920. Nachrichtenblatt f. d. deutschen Pflanzenschutz-
dienst. ;l2Jer: 1921, ,S:Hhl;
Ein von der Zweigstelle Naumburg hergestellter Erdflohfangapparat
war nur für niedrige Pflanzen brauchbar. Der Sperlingsche Fang-
apparat für Rapskäfer ist für Kohlpflanzen unbrauchbar. O.K.
Börner, €. und Blunek, H. Zur Kenntnis des Kartoffelerdflehs. Der
Kartoffelbau III. Bd. 1919. Nr. 16.
Psylliodes affinis (Erdfloh) wird genau beschrieben, auch bezüglich
ler Biologie. Sichere Bekämpfung noch ausständig.
Matouschek (Wien).
Blackman, M. W. Zwei neue Borkenkäfer an Picea Engelmanni in
Colorado. Psyche. Bd. 27. Boston 1920. 8. 1—5. 1 Fig. 1 Taf-
(Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1920. S. 1184).
Beschreibung zweier neuen Scolytiden, Piülyophthorus Bassetti
und P. oceidentalis, deren Larven in der Rinde von Picea Engelmannı
Gänge bohren; der erstere Käfer befällt auch Abies balsamea. O. RK.
Heymons, R. Die Fraßfiguren der Hypoborinen. Zeitschr. f. wiss.
Insektenbiologie. Bd. 16. 1921. S. 81—90. Figuren.
Zu den Hypoborinen rechnet Verf. außer Hypoborus (Mittelmeer-
gebiet, Kaukasus, Indien) und Liparthrum (Mittelmeergebiet, Kanarische
Inseln) auch Daeryostachus Kolbei Schf. (einzige Art, Afrika). Charak-
teristisch für ihre Fraßbilder ist eine platzförmige Erweiterung des
Mutterganges. der bei Hypoborus ein Quergang, bei den anderen aber
‚ein Mutterraum‘ ist. Am Rande der Erweiterung nagt das © Nischen
für Eier aus, nur bei Hypoborus kommt es manchmal vor, daß es einen
Vorrat an Eiern einfach in Form eines Haufens ‘inmitten des Mutter-
sanges absetzt. Das erstere setzt eine höhere Stufe von Instinkttätigkeit
voraus; doch vermittelt H. ficus einen Übergang, dessen Eiablage bald
in der einen, bald in der anderen Form von statten gehen kann. Ein
anderer Typus bei den Plätzegängen (Mutterräumen) tritt bei den
Berichte. Dirt
Uryphalinen auf, bei denen die Larven eine jede für sich ihre Gänge
herstellen, und bei Dendroctonus micans Kug. (Riesenbastkäfer), wo die
Larven gemeinsam in. geschlossener Reihe einen ‚Familienfraß‘ her-
stellen. Es werden abgebildet die Fraßbilder von Lip. colchicum Sem.
auf Laurus nobilis in Istrien, von Lip. Bartschti Mühl. auf Zweigen der
weißen Mistel, von Lip. albidum auf Spartium junceum in Istrien, von
Lip. mori Aube auf Morus und des Daeryostachus auf einer Meliacee.
Matouschek (Wien).
Seitner, M. Zwei neue Phloeophthorus-Arten aus der Herzegowina.
‚ Centralblatt f. d. gesamte Forstwesen. Wien 1920. 46. Jg.
S, 282—286.
Oytisus Weldenii Vis. spielt in der Ziegenhaltung der Herzegowina
und des südlichen Dalmatiens eine große Rolle, da im Sommer das grüne
Laub, im Winter die dünnen Triebe und Knospen sehr gern gefressen
werden. Die abgeknabberten Zweige treiben zwar aus, aber oberhalb
der Schadstellen stellen sich Käfer ein, die, da sie jedes Jahr stören,
doch den sonst zähen, bis 2 m hohen Strauch zugrunde richten. Infolge
des ununterbrochenen krankhaften. Zustandes nehmen die Sträucher
die wunderlichsten Formen an. Schädiger sind. Phloeophthorus Ge-
schwindi n. sp. und Ph. hercegowinersis n. sp.; sie verhalten sich bio-
logisch ganz ähnlich. Der Käfer bohrt sich in die gertenstarken Zweige
und Sprossen in Astwinkeln oder von schlafenden Knospen aus unter
die Rinde ein. Von einer längeren Eingangsröhre gehen tief in den
Splint Gabelgänge mit überhängenden scharfen Seitenrändern aus,
unter denen erst die Eiernischen angebracht werden, in denen die
schmutzigweißen, sehr großen Eier zwischen Genagsel eingebettet liegen.
Die Mutterkäfer werden langsam schwarz. Gegenmaßnahmen: Anzucht
von Cytisus laburnum, Verbrennen der befallenen Zweige.
Matouschek (Wien).
Forsius, Runar. Kleine Mitteilungen über Tenthredinoiden. I. Mededel,
af Societ. pro fauna et flora Fennica. 45. H. 1918/19. Helsing-
fors 1920. S. 165—169.
— —., Kleine Beiträge zur Kenntnis der Tenthredinoiden-Eier. I. Ebenda.
S. 169—184. Figuren.
Pontania phylicifoliae n. sp. lebt in Gallen an der Blattunterseite
von Saliz phylicifolia L. Die vermutliche Galle von Pont. collactanea
Fst. gehört wohl zu Euura amerinae L.; Nematus fennicus Andre
ist ein Synonym zu Platycampus luridiventris Fall. — Pontania Joer-
genseni Ensl. erzeugt im Gebiete vielleicht Gallen auf Salix rosmarıni-
folia L. Die vom Verf. auf S. aurita L. und $. cinerea L. gefundenen
pedunculi-ähnlichen Gallen ergaben alle Wespen, die P. Joergensen‘
75 Berichte.
angehören dürften. — Huura testacipes Br. bildet selten Gallen auf Salıx
fragilis, E. venusta Zadd. bildet Gallen auf S. aurita und S. caprea.
Tenthredella Enslini Fors. wird T. Eduardi genannt. Allantus Bequaerti
Fors. gehört zur Untergattung Emphytus. Schizoneura (Aprosthema)
hyalinipennis Fors. = % von A. rufonigra Ensl., Macrocephalus (Hartigva)
Bequaerti Fors. = H. largiflava. — Bezüglich der Eier: Die im Freien
auf Pflanzenorgane abgelegten Eier sind diekwandiger als die in Pflanzen-
teile gelegten. Zahl der abgelegten Eier verschieden groß: 16—322 Eier;
manchmal sind beim Schlüpfen nur einzelne Eier reif, daher sind sie
verschieden groß. Histadium 6—20 Tage. Im Gebiete überwintern nur
die Eier von Lophyrus sertifer und Allantus-Arten, dabei bis — 30° C
aushaltend. Manchmal erzeugen die Eier blasenförmige Wucherungen
(Procecidien), bei Huura und Pontania wirkliche Gallen. Acantholyda
pinivora bringt die größten Eier hervor (3,9 x 0,93 mm), Fenusa Dohrni
die kleinsten (0,35 x 0,15 mm). Feinde der Eier: Trockenheit, zu große
Wärme, Nässe, Kälte, Acariden, Wanzen, kleine Schlupfwespen (bei
A. pinivora bis 22 Stück aus 1 Ei ausschlüpfend). Geschlechtliche Ver-
mehrung Regel, doch auch Parthenogenesis. Die Beschaffenheit der
Eier wird bei 128 Arten beschrieben, erstere auch abgebildet.
Matouschek (Wien).
Forsius, Runar. Verzeichnis der bisher aus dem Lojo-Gebiete bekannt
gewordenen Tenthredinoiden. Acta Societ. pro fauna et flora
Fennica. 1919. 46. Bd. S. 1—26.
Um den Lojo-See in Finnland sammelte Verf. emsig Blattwespen;
ddie Arten werden in Form eines Verzeichnisses aufgezählt. Aus ganz
Finnland sind hiermit bisher 82 Gattungen mit 371 Arten und 57 Varie-
täten bekannt geworden. Neue Arten wird Verf. später beschreiben.
Matouschek (Wien).
Forsius, Runar. Zur Kenntnis einiger Blattwespen und Blattwespen-
larven. H. Mededel. af Societ. pro fauna et flora Fennica. 45.H.
1920. . Helsingfors. S. 106—115.
Es wurde genau untersucht, auf welchen Pflanzen die Larven
schädigend auftreten: Macrophya albipunctata FU. (Eier auf der Blatt-
unterseite Procecidien erzeugend), Allantus pallipes Sm. und A. carpinı
Htg. und Corynis obscura Fbr. (Larve zerfrißt das ganze Blatt, es oft
zusammenrollend) auf Geranium silvaticum; Pachyprotasıs antennata Kl.
auf Salix phylieifolia, Ametastegia albipes Th. nur auf Salıx repens var.
rosmarinifolia, Amauronematus longiserris Th. und A. Forsvusi Ensl. auf
Salix aurita (letztere Art die Sträucher ganz kahl fressend), Arge fuscipes
Fall. auf Salix-Arten ; Hemitazxonus struthiopteridis Frs. in Onoclea-Blätter
unregelmäßige Löcher fressend, Thrinax mixta Kl. und Strong ylogaster
Berichte. 79
xanthoceros St. auf Pteris aquilina, Str. delicatulus Fall. auf vielen Farn-
arten; Allantus truncatus Kl. und Arge ciliaris Kl. auf Spiraea ulmaria ;
Allantus filiformis Kl. auf Rosa; A. metastegia eqwiseti Fll. und A. glabrata
Fll. auf Rumex domesticus; Holocampa alpina Zett. auf jungen Früchten
von Sorbus aucuparia, Tomostethus ephippium Pz. auf Alnus glutinosa ;
Scolioneura nana Kl. auf Betula odorata (Eier erzeugen ein Procecidium),
Arge metallica Kl. und A. dimidiata Fll. auf Betula-Arten, Pamphilius
vafer Fbr., kleine Löcher in das Blatt von Betula verrucosa nagend und
dieses röhrenförmig zusammenrollend; Lophyrus fuscipennis Fors. legt
Eier auf Nadeln von Picea excelsa; Calameuta filiformis Ev. auf Avena
elatior, nie auf Phragmites. — Die Arbeit berücksichtigt auch die Eier
vieler Blattwespenarten. Matouschek (Wien.)
Abt, Kurt. Zur Farbe der Larven und Kokons der Pristiphora pallipes
Lep. Meddeland. at societ. pro fauna et flora Fennica. H. 45.
Helsingfors 1920. S. 194— 196.
Die Variabilität der Farbe der Larven von Pristiphora pallipes
(schwarze Stachelbeerwespe), die auf Ribes-Arten leben, scheint in enger
Beziehung mit den Farben der zum Futter dienenden Blätter zu stehen.
Setzt man eine grüne Larve auf ein gelbes Blatt, so geht die Farbe
der Larve innerhalb eines Tages in eine gelbliche über.; die gelbe Larve
wird bald auf grünem Blatte grün. Diese Farbenveränderungen beruhen
auf den Farbstoffen des Futters, dem Chlorophyli und Xanthophyll, die
durch die Darmzellen in die Lymphe der Larve eindringen. Die Larven
färbten sich durch mit Karmin oder Eosin gefärbtes Futter um so stärker
hellrot, je stärker das Futter gefärbt war. — Die Färbung der Kokons
der Wespe hängt von der Feuchtigkeit ab: In feuchtem Raume oder auf
nasser Unterlage werden sie um so stärker braun, je größer die Feuchte
ist; die Farbe der Umgebung (weißer Raum) ist dabei belanglos. Die
fertigen gelblich-weißen Kokons werden nachträglich braun, wenn man
sie mit Wasser bespritzt. Bei den Blattwespen Cimbex femoralis,
Lophyrus pini u.a. verhält es sich ähnlich, ja sogar beim Schmetterling
bombyx lanestris. — Mit Schutzfärbungen haben die genannten Er-
scheinungen nichts zu tun. Matouschek (Wien).
Hellen, Walter. Zur Kenntnis der Bethyliden und Dryiniden Finnlands.
Mededel. af Societ. pro fauna et flora Fennica. 45. H. 1918/19.
Helsingfors 1920. S. 277—29.
Eine systematische Arbeit über die im Titel genannten Procto-
trupoiden-Familien (Schlupfwespen) mit Bestimmungstabellen. Un-
geachtet der beim 2 und 5 vorkommenden Verschiedenheiten in Form
des Kopfes, des Prothorax und der Vordertarsen haben die beiden Ge-
schlechter auch gemeinsame Merkmale wie die Längenverhältnisse der
Fühlerglieder, die Skulptur von Kopf und Thorax, die Flügeladerung,
s0 Berichte.
die Schenkelform. In einigen Fällen ist die Zugehörigkeit der Ge-
schlechter durch die geographische Verbreitung zu ermitteln, besonders
in Finnland, wo mehrere ziemlich scharf gesonderte Regionen vorkommen
und die Artenzahl verhältnismäßig gering ist. Die im Gebiete vor-
kommenden Laberius — o' o' besitzen zwei charakteristische gemein-
same Merkmale, die den Anteon — o' cd fehlen: der hinten ausgehöhlte
Scheitel und die langen vorderen Trochanteren. Matouschek (Wien),
Stellwaag, F. Die Schmarotzerwespen (Schlupfwespen) als Parasiten.
Monographien zur angewandten Entomologie. Nr. 6. Berlin,
P. Parey. 1921. 100 S. 8°. 37 Textfig. 24 Mk.
Eine inhaltreiche Schrift, welche besonders die Biologie hervorhebt.
Die biologische Bekämpfung der verheerenden Traubenwickler mit
Hilfe der genannten Wespen wird Erfolg bringen. Zuerst bespricht
der Verf. den weiblichen Geschlechtsapparat und die Ablage der Eier,
dann die Entwicklung, die Beziehungen der Schmarotzer zur Umwelt
und die „Gradation‘“, unter der er ‚‚die Gesamtheit der Erscheinungen
vom Beginn einer Individuenzunahme über den Höhepunkt einer Über-
vermehrung bis zum Abklingen‘‘ versteht. Die Gradation stimmt mit
der Epidemie überein; während aber die Epidemiologie ihr Ziel schon
vielfach erreicht hat, bleibt bei der künstlichen Gradation noch vieles
zu erforschen übrig, um Schädlinge z. B. durch Schlupfwespen unter-
drücken zu können. Zuletzt Zusammenstellungen und Tabellen. —
Wohltuend wirkt es, wenn Verf. der Sucht zu verallgemeinern entgegen-
tritt; z. B.: Es ist irrig, anzunehmen, die Schlupfwespen vermeiden eine
schon angestochene Raupe; es gibt viele Fälle von Superparasitismus.
Die Wespen spielen eine große vorbeugende Rolle, sie erscheinen nicht
erst am Ende einer Kalamität. Verworfen wird auch die Ansicht vom
biologischen Gleichgewicht. Interessant sind die Ausführungen über die
Mechanik des Bohrapparates, der hartes Holz zu durchdringen vermag;
über Polyembryonie, über die Cyclopoidlarven gewisser Wespenarten.
Matouschek (Wien).
Urbahns, T. D. Bruchophagus funebris, eine der Luzerne in den Ver.
Staaten schädliche Hymenoptere. U.S.Dep. of Agric. Bull, 812.
Washington 1920. S. 1—20. 8 Taf. (Nach Bull. mens. d. Renseign.
agric. 1920. S. 1508.)
Es wird eine ausführliche Beschreibung der genannten Chaleidide
gegeben. Sie hatte in Kalifornien im April 39 %, der Luzernesamen
angegriffen, bis Mitte Mai noch mehr, dann fiel die Zahl der beschädigten
Samen bis Mitte Juli auf 28 %, stieg Ende September auf 49,5 %
and erreichte Mitte Oktober 85 %. Es findet bei dem Insekt regelmäßig
Berichte. sl
Parthenogenese statt. Ausführlich werden die Maßnahmen zur Be-
kämpfung des Schädlings sowie seine natürlichen Feinde besprochen.
AR,
Müller, K. (Augustenberg). Überaus starke Zunahme der Reblaus-
verseuchung in deutschen Weinbaugebieten. Angewandte Botanik.
II Bd. 1920..8.. 318.
In Baden wurden im Sommer 1920 2 neue Herde aufgefunden,
in Württemberg 49, in Hessen 31, in Preußen 60—70. Das bisher
übliche Vernichtungsverfahren zur Reblausbekämpfung kann nicht mehr
aufrecht erhalten werden. Man versucht jetzt andere Mittel, die den Wein-
stock nicht vernichten. Matouschek (Wien).
Reichling. Die Buchenlaus Cryptococcus fagi Bärenspr. in Westfalen,
sowie über ihre Bekämpfung. 47/48. Jahresber. des westfälischen
Provinzialverein. f. Wissensch. u. Kunst. Münster 1920. S. 15—17.
1909— 1914 war der Schädling im Sauerlande stark aufgetreten;
im ebenen Teile Westfalens ist in den letzten Jahren kein größerer Befall
zu verzeichnen. Er bevorzugt zartrindige, rissige, mit Flechten über-
zogene Bäume; das Innere des Buchenbestandes leidet mehr als der
Bestandesrand. Direkt durch die Laus gehen wenige Bäume ein; die
Abtötung erfolgt eher durch die Tätigkeit ihrer Nachfolger, vor allem
durch die Buchenschleimflußkrankheit. Man weiß noch nicht, ob die
Laus durch ihre saugende Tätigkeit erst den Nährboden für diese schafft.
An erkrankten Bäumen siedeln sich an Tomicus domesticus, Lymexylon
dermestoides, Nectria ditissima, und diese bringen wohl allmählich die
Buche zum Absterben. Die nach Westen vorgelagerten Stämme müssen
zuerst entfernt werden, wenig verlauste nur bei Pustel- und Schleimfluß-
bildung. Von der Forstberatungsstelle in Münster wird das Bestreichen
der Stämme mit Floria-Nikotin-Harzölseife empfohlen; Wirkung gut.
Matouschek (Wien).
Salmen, Joh. Eine gegen die Blutlaus unempfindliche Apfelsorte. Wieneı
landw. Ztg. 1921. 61. Jg. 8. 269.
Die Zuccalmaglio-Reinette erwies sich als eine solche Sorte. Am
deutlichsten tritt die Unempfindlichkeit gegen die Blutlaus bei den
Veredlungen zutage: bis zur Veredlungsstelle sind Stamm und Äste
sanz voll von Herden, während Jie Krone von der Veredlungsstelle
an ganz blutlausrein und gesund ist. Matouschek, Wien.
Peirson, H. B. Befall von Pinus strobus durch Lachnus strobi. Psyche:
Bd. 27. Boston 1920. S. 62—63, (Nach Bull. mens, d. Renseign.
agrıc. 1920. S. 1183).
Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXXII- 6
82 Berichte.
In Massachusetts wurde eine Gruppe von Pinus strobus ım Alter
von 40—50 Jahren von der genannten Blattlaus befallen und dem
Absterben nahe gebracht. OR;
Morstatt. Weitere Beobachtungen über das Auftreten der Wollaus in
Ägypten. Zeitschr. f. angew. Entomol. VII. 1920. S. 197—198.
In Kairo beobachtete Verf. 1918/19, daß wegen der Mitte Juni
herrschenden großen Hitze sich die Läuse auf Albizzia lebbek derart
vermehrten, daß sie in traubigen Massen die Zweigspitzen überzogen
und dann auch Wurzelausschläge der Bäume befielen. Unter den be-
fallenen Trieben gab es morgens am Boden dichte Honigtautropfen.
Zur Bekämpfung des Tieres pflanzt man immune Baumarten unter die
Albizzia und fällt nach und nach alle alten Albizzia-Arten, oder man fällt
überhaupt alle Lebbek-Bäume. Verf. vermutet, daß man durch ein
starkes wöchentliches Bespritzen der Bäume und durch ein stärkeres
Abnehmen der besetzten Zweige mehr Erfolg haben würde.
Matouschek (Wien).
Sanders, J. 6. An European Scale Insect becoming a Menace in Penn-
sylvania. (Eine europäische Schildlaus, in Pennsylvanien bedroh-
lich auftretend.) Journal econ. Entomol. XII. S. 90-91. 1919.
Die Coceide Lecanium prunastri ist in mancher Gegend von Penn-
sylvania vor kurzem erschienen und scheint sich auszubreiten. Sie lebt
hier besonders auf Pfirsich-, Kirsch- und Aprikosenbäumen.
Matouschek, Wien.
Essig, E. 0. Aspidiotus uvae in Kalifornien. Month. Bull. Dep. of
Agric., State .of California. Bd. 9. 1920. 8. 37—39. 2 Fig.
(Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1920, S. 1181.)
Zu den 15 aus Kalifornien auf dem Weinstock bereits bekannten
Schildlausarten kommt noch, im Oktober 1919 zu Oakland gefunden,
Aspidiotus uvae Comst. Sie spielen übrigens alle in wirtschaftlicher Be-
ziehung keine bedeutende Rolle. O.K.
Tubeuf, von. Schutz des Getreides gegen Sperlinge. Naturw. Zeitschr.
für Forst- und Landwirtschaft. 1920. S. 270—272.
Verf. legt das Wort für eine organisierte Bekämpfung der Sperlinge
ein, die sofort ins Leben gerufen werden solle und von den Behörden
zu überwachen sei. Sommerbekämpfung durch systematische Zerstörung
der Nester und Schaffung künstlicher Nistgelegenheiten, die im Früh-
jahre und Sommer leicht abgenommen werden können. Winterbekämp-
fung durch Abschuß; Aussetzung von Prämien.
Matouschek, Wien.
Weitere Beiträge zur Kenntnis der verpilzten Mückengallen. 83
Gallenkunde.
Weitere Beiträge zur Kenntnis der verpilzten Mückengallen.
Von Hermann Ross, München.
In einer 1914 in den Berichten der Deutschen Botanischen Gesell-
schaft Band 32, S. 574 veröffentlichten Mitteilung habe ich denselben
Gegenstand behandelt und dort wurde das einschlägige Schrifttum an-
gegeben. Seit jener Zeit habe ich, allerdings mit durch die Kriegsver-
hältnisse bedingten großen Unterbrechungen, diese Untersuchungen
fortgesetzt und bin zu Ergebnissen gekommen, welche meine früheren
Beobachtungen stützen und erweitern. Da meine Auffassung von der
anderer Beobachter sehr abweicht und dazu beitragen dürfte, die all-
semein verbreiteten Ansichten über diese biologisch so interessanten
Fragen wesentlich zu ändern, so halte ich ihre Veröffentlichung, ob-
gleich ein Abschluß noch nicht erzielt werden konnte, für zweckmäßig.
Es hat sich bestätigt, daß die charakteristische Verpilzung nur bei
Mückengallen vorkommt; ich benutze daher in Zukunft den einschrän-
kenden Ausdruck ‚‚verpilzte Mückengallen“ an Stelle von ‚‚verpilzte
Tiergallen“. Neger!), der in mehreren, sehr eingehenden Veröffent-
lichungen diesen Gegenstand behandelt hat, bezeichnet dieselben als
„Ambrosiagallen“, da seiner Ansicht nach hier ähnliche biologische
Verhältnisse vorliegen wie bei den pilzzüchtenden Borkenkäfern, den
sogenannten „‚Ambrosiafressern“. Negers Angaben entbehren aber
vielfach der tatsächlichen Grundlagen oder lassen eine andere Deutung zu.
Zunächst gebe ich eine Übersicht der bis jetzt bekannten ver-
pilzten Mückengallen nebst Angaben der Herkunft des unter-
suchten Materials. Die Zahl derselben ist verhältnismäßig beschränkt.
Bis zum Jahre 1914 waren im ganzen 14 verschiedene Fälle bekannt;
7 derselben sind von Neger 1908 und 1910 eingehend beschrieben
worden. In meiner Arbeit von 1914 beschrieb ich weitere 18 Fälle.
Seit jener Zeit habe ich Verpilzungen in zahlreichen anderen Mücken-
gallen festgestellt. Augenscheinlich ist sie Regel bei den meisten Gallen,
welche durch Arten der Asphondylarien und der Gattung Lasioptera
_ hervorgerufen sind. Im ganzen sind jetzt 43 verschiedene Fälle von
verpilzten Mückengallen bekannt; sie verteilen sich auf etwa 70 Pflan-
zenarten. Die hier zum ersten Mal aufgeführten Fälle sind mit einem
* versehen. In Bezug auf die Nomenklatur folge ich den Arbeiten
Rübsaamens.
Adenocarpus. — Knospengalle durch Asphondylia adenoccarpi Tav. an
*A4. intermedius DC., Spanien.
!) Zusammenfassend in „Biologie der Pflanzen‘, Leipzig 1913, S. 511.
s4 H. Ross.
Asperula. — Blütengalle durch ? Schizomyia galiorum Kieff. an *A. glauca
Bess., Deutschland.
Baccharis. — ? Knospengalle durch Asphondylia Hieronymi F. Löw an * B.
salicifolia Pers., Argentinien.
Calycotome. — Knospengalle durch Asphondylia sarothamni HA. Loew an * (©,
spinosa Lk., Italien. — Fruchtgalle durch Asphondylia calyeotomae
Kieff. an * ©. infesta Guss., Dalmatien.
Capparis. — Blütengalle durch Asphondylia capparidis Rübs. an C. spinosa L.,
Sizilien.
Caucalis. — Sproßachsengalle durch ? Lasioptera carophila F. Löw an C. dau-
coides L. Deutschland.
Chaerophyllum. — Sproßachsengalle durch Lasioptera carophila F. Löw an
* Oh. coloratum L., Dalmatien, Oh. temulum L., Deutschland.
Coronilla. — Knospengalle durch Asphondylia coronillae Vall.e. an ©. emerus
L., Südeuropa, * ©. emeroides Boiss. et Spr., Dalmatien. — Fruchtgalle
durch Asphondylia Jaapi Rübs. an * ©. emeroides Boiss. et Spr., Dal-
matien; durch Asphondylia spec. an C. emerus L., Südeuropa und an
* C, varia L., Deutschland, Böhmen.
CO ytisus. — Knospengalle durch Asphondylia eytisi Frauenf. an * C. leucotrichus
Schur und * ©. austriacus L., Ungarn, an * ©, biflorus L’Herit., Böhmen,
an * ©. triflorus L’Herit., Italien. — Sproßspitzengalle (auch von kurzen
Seitensprossen) durch unbekannte Art an * ©. nigricans L., Deutschland,
Südtirol. — Blütengallen durch unbekannte Art an * C. hirsutus L.,
Südtirol. — Fruchtgalle durch unbekannte Art an * ©. rügricans L.,
Deutschland; durch Asphondylia (? bitensis KRieff.) an * Ü. capitatus
Jacq., Böhmen.
Daucus. — Sproßachsengalle durch Lasioptera carophila F. Löw an D. carota
L., Deutschland.
Diplotaxis. — Fruchtgalle durch Asphondylia Stefanii Kieff. an * D, tenwifolia
DC., Sizilien.
Doryenium. — Knospengalle durch Asphondylia dorycnii F. Löw an * D. ger-
manicum Rouy, Istrien, * D. herbaceum Vill., Istrien, * D. hirsutum Ser.,
Istrien und Italien, * D. suffruticosum \V ill., Italien, Mazedonien. — Frucht-
galle durch unbekannte Art an * D. decumbens Jord., Nieder-Österreich.
Echium. — Blütengalle durch /schnonyx (Asphondylia) echii (H. Loew) Rübs.
an E. vulgare L., Deutschland.
Elaeoselinum. — Sproßachsengalle durch ? Lasioptera carophila F. Löw an
E. asclepias Bert., Sizilien.
Eryngium. — Sproßachsengallen bezw. am Blattstiel und an Blattnerven durch
Thomasıella (Lasioptera) eryngii (Vall.) Rübs.an #. campestre L., Ungarn,
an E. trieuspidatum L., Sizilien.
Galium. — Blütengalle durch Schizomyia galiorum Kieff. an @. mollugo L., silva-
tieum L., * verum L., Deutschland.
Genista. — Knospen- und Sproßspitzengalle durch Asphondylia genistae H. Loew
an * @, germanica L., Deutschland, Böhmen. — Fruchtgalle durch As-
"phondylia spec. an @. tinctoria L., Deutschland; an * @. germanica L.,
Böhmen.
Laserpitium. — Sproßachsengalle durch ? Lasioptera carophila F. Löw an L.
siler L., Nieder-Österreich.
Lotus. — Fruchtgalle durch Asphondylia melanops Kieff. an L. corniculatus L.,
Deutschland, Böhmen.
Weitere Beiträge zur Kenntnis der verpilzten Mückengallen. SD
Mentha. — Blütengalle durch Grsonobasis ignorala Rübs. (Asphondylia menthae
Rieff.) an * M. rotundifolia Huds., Portugal; an * M. aquatica L., *
arvensis L., * austriaca Jacg., * silvestris L., * viridis L., Böhmen.
-Ononis. — Knospengalle durch Asphondylia ononidıs F. Löw an * O. repens L.,
Deutschland, an * O. spinosa L., Böhmen. — Fruchtgalle durch Asphon-
dylia spec. an * OÖ. repens L., Deutschland.
Opoponax. — Sproßachsengalle durch ? Lasioptera carophila F. Löw an O. chi-
ronium Koch, Sizilien.
Pastinaca. — Sproßachsengalle durch ? Lasioptera carophila F. Löw an P.
divaricata Dest., Korsika.
Petroselinum. — Sprobachsengalle durch Lasioptera carophila F. Löw an
* P. sativum Hoffm., Deutschland.
Peucedanum. — Sproßachsengalle durch Lasioptera carophila FE. Löw an * P.
cervaria Cuss. und * oreoselinum Moench., Deutschland.
Pimpinella. — P. sproßachsengalle durch Lasioptera carophila F. Löw an S. sawi-
fraga L.. Deutschland.
Prunus. — Knospengalle durch Ischnonyx (Asphondylia) prunorum (Wacht!)
Rübs., an P. spinosa L., Deutschland und Böhmen, an P. myrobalana L..
Italien.
Rhamnus. — Blütengalle durch Asphondylia Borzii De Stef., an * Rh. ala-
ternus L., Sizilien, Italien.
Rosmarinus. — Blattgallen durch /schnony& (Asphondylia) rosmarini (Kieff.)
Rübs. an R. offieinalis L., Sizilien, Dalmatien, Südfrankreich.
Sambucus. — Blütengalle durch ? Contarinia lonicerarum F. Löw an S. ebulus
L., Italien (nach Trotter). In den von mir untersuchten Gallen war
kein Myzel vorhanden.
Sarothamnus. — Kncspengalle durch Asphondylia sarothamni H. Loew an S. sco-
parius Koch, Deutschland. — Fruchtgalle durch Asphondylia Mayeri
Liebel an S. scoparius Koch, Deutschland.
Meine Angabe 1914 ‚„Sproßachsengalle durch Dasyneura tubicola Kieff.‘“
ist zu streichen, da ein Irrtum Negers vorliegt. Es handelt sich um obige
Knospengalle.
Scrophularia. — Blütengalle durch ? Asphondylia scerophulariae Schiner an
S. canina L. und Hoppei Koch, Italien, Istrien, Dalmatien, Mazedonien.
Thapsia. — Sproßachsengalle durch Lasioptera thapsiae Kieff. an Th. garganica
L., Sizilien.
Thymus. — Blütengalle durch Asphondylia (thymi Kieff.) an Th. ovatus Mill.,
Böhmen.
Ulex. — Knospengalle durch Asphondylia ulicis Verrall an * Ulex spec., Spanien.
Verbascum. — Blütengalle durch /schnony& (Asphondylia) verbasci (Vallot)
Rübs. an verschiedenen meist unbestimmbaren Arten in Deutschland,
Böhmen, Italien, Istrien, Dalmatien, Mazedonien.
Die Verbreitung der verpilzten Mückengallen ist augenschein-
lich sehr groß, denn Asphondylarien und andere hier in Betracht kom-
mende Gallmücken erstrecken sich auf sehr weite Gebiete '!). Außer
1) Vgl. Kieffer, J. J. Cecidomyidae. In Wytsman, Genera Insectorum.
Fasc. 152. Bruxelles 1913. Von der Gattung Asphondylia werden hier 108 Arten
aufgeführt, die fast über die ganze Erde verbreitet sind.
s6 H. Ross,
zahlreichem mitteleuropäischem Material der verschiedensten Herkunft
habe ich auch Gallen aus Ungarn, Mazedonien, Südtirol, Italien, Spa-
nien und Portugal untersucht; ferner auch einen Fall aus Südamerika.
Bezüglich des morphologischen Ursprungs der verpilzten
Mückengallen sind bis jetzt folgende Typen bekannt:
Knospengallen: viele Leguminosen; Prunus,
Fruchtgallen : meist dieselben Leguminosen; Diplotaxis,
Blütengallen: Capparıs, Verbascum, Scrophularia, Echium,
Mentha, Galium, Asperula, Rhamnus,
Blattgallen in Form von keulenförmigen Kammergallen:
Rosmarinus,
Sproßachsengallen, besonders im Mittelpunkt der’ Dolden:
viele Umbelliferen,
Sproßspitzengallen: Oytisus, Genista.
Gestalt, Beschaffenheit und Ausdehnung der ir den
Mückengallen auftretenden Myzelien sind von großer Verschiedenheit,
wie ich schon 1914 gezeigt habe, und meine neueren Untersuchungen
haben diese Tatsache vollkommen bestätigt. Die wenigen von Neger
beschriebenen Fälle, in denen ein die ganze Innenwand auskleidendes,
in den inneren Schichten palisadenartig angeordnetes Pseudoparenchym
gebildet wird, stellen Fälle der üppigsten Ausbildung dar (vgl. Neger
1908, Textäig. 1; 1910, Taf. 14, Abb. 2; Ross, 19147 Abb. 1 u 4).In
dieser Form treten die Pilze besonders in den Knospen- und Frucht-
gallen vieler Leguminosen und in den Blattgallen des Rosmarin, in
den Blüten von Echrum, Mentha-Arten usw. auf. Ganz anders gestaltet
und verteilt ist das Myzel in den Blütengallen von Capparis, Verbas-
cum und Scerophularıa, wo es als wirres Geflecht die Innenfläche der
gsehemmten Blüten bedeckt und sich besonders reich im Grunde der-
selben entwickelt. Die in der Einzahl, seltener in der Mehrzahl (Cap-
parıs) vorhandenen Larvenkammern werden nicht von Teilen der Blüte
gebildet, sondern ihre Wand besteht hauptsächlich aus dem Pseudo-
parenchym des Pilzes (vgl. Baccarini 1893, Abb. 2). Schwächer ent-
wickelt ist das Myzel in den von Lasioptera-Arten im Mittelpunkt der
Dolden und Döldchen sowie in den Sproßachsen einiger Umbelliferen
verursachten Gallen. Vielfach ist die Pilzschicht auf einzelne, oft nur
kleine Teile der Larvenkammer beschränkt und bisweilen überhaupt
nur kümmerlich ausgebildet (vgl. Dorries 1914; v. Alten 1913; Ross
1914, S. 589 und Abb. 6 u. 7). Noch weniger umfangreich, oft geradezu
spärlich ist das Myzel in den von Schizomyia galiorum verursachten
Blütengallen an Galium-Arten und Asperula glauca; hier besteht es
auch oft nur aus wenigen lockeren Hyphen. Diese Mannigfaltigkeit
kommt wohl kaum durch verschiedene Ernährungsverhältnisse und
Weitere Beiträge zur Kenntnis der verpilzten Mückengallen. 57
.. Lebensbedingungen in den Gallen zustande, sondern dürfte damit zu-
sammenhängen, daß tatsächlich verschiedene Pilzarten hier zur
Entwicklung kommen.
Hand in Hand mit der verschiedenen Beschaffenheit und Gestalt
der Hyphen und der Wuchsformen des Myzels geht wohl die Frage nach
der systematischen Stellung der die Mückengallen bewoh-
nenden Pilze. Baccarini erhielt 1913 bei seinen Kulturen minde-
stens vier verschiedene Arten. Neger hält den Pilz der Knospengalle
von Coronilla emerus 1908 wegen der Größe und Gestalt der Pykno-
konidien für eine neue Macrophoma-Art, die er als M. coronillae emeri
Neger beschreibt. v. Höhnel, dem Neger den Pilz zur Kontrolle
einsandte, erklärte ihn für nicht verschieden von der längst bekannten
und häufig vorkommenden Sphaeria coronillae Desm. Neger nannte
ihn daher 1910 Macrophoma (Sphaeria) coronillae (Desm.) Neger. 1913,
S. 514, benützt Neger wiederum den ersten Namen ohne Begründung
der Meinungsänderung. Er sagt außerdem auf 8. 514:
„Vermutlich haben alle oder fast alle pilzzüchtenden Asphondylien eine
Macrophoma-Art als Symbionten erkoren. Ich möchte hieraus ein hohes Alter
der Anpassung ableiten. Oifenbar besteht die Anpassung an den fraglichen
Pilz schon länger ais die Spaltung der Asphondylia in verschiedene Arten oder
Unterarten nach der als Substrat dienenden Wirtspflanze‘‘.
1908 gibt Neger aber für den Gallenpilz von Verbascum nigrum
in Görz Pyknokonidien von 15—25 u an und für den von V. thapsus
aus dem Mölltal 11—16 ı«, während die Pyknokonidien seiner M. coro-
nillae emeri 21—25 u, bisweilen sogar 28 « lang sind. Bekanntlich sind
die Größenverhältnisse hier für die Unterscheidung der Arten von
ausschlaggebender Bedeutung.
Baccarini hat 1909 infolge der Veröffentlichungen von Neger
seine Beobachtungen und Untersuchungen nachgeprüft und kommt
zu dem Ergebnis, daß für die Capparis-Blütengallen eine besondere
spezifische Pilzart nicht in Betracht kommt; seine Reinkulturen ergaben
hauptsächlich 3 Arten.
Im Laufe der Jahre habe ich von vielen Pilzen der Mückengallen
Reinkulturen hergestellt. Leider habe ich diese mühevollen Arbeiten
während der letzten Kriegsjahre aufgeben müssen, sodaß ich zu End-
ergebnissen nicht gekommen bin. Nach und nach habe ich auch diese
Reinkulturen wieder aufgenommen und hoffe später darüber zu be-
richten, wenn es gelungen sein wird, positive Tatsachen festzustellen.
Die Frage, wie die Pilzkeime in die Galle gelangen, ist
zweifellos die wichtigste, aber auch die schwierigste. Baccarini (1893)
und Baragli-Petrucci (1905) berühren sie überhaupt nicht, augen-
scheinlich weil ihre Beobachtungen ihnen keine Grundlagen dafür
boten. Neger behandelt diesen Gegenstand in jeder seiner Arbeiten,
tote) H. Ross.
äußert aber in jeder derselben verschiedene Meinungen und verfällt
mehrfach in merkwürdige Widersprüche. Raummangel gestattet nicht
hier auf Einzelheiten einzugehen. Ich führe daher nur Negers Zu-
sammenfassung von 1913, S. 515, an:
„Das Ei wird im Herbst vom Muttertier in einer Knospe abgelegt, gleich-
zeitig damit ein Pilzkeim. Die Larve verläßt bald darauf die Eihülle und über-
wintert als kaum 1 mm lange Made, gleichzeitig wächst der Pilzkeim zu kurz-
gliedrigem Myzel aus (Fig. 217). Der Pilzkeim ist nicht ein Stück des Myzels aus
der Wandbekleidung der alten vom Muttertier verlassenen Zelle*). Denn dieses
Myzel ist zur Zeit der Imagoreife schwarz, der Pilzkeim in der embryonalen Zelle”)
aber ıst weiß. Im einigen Fällen konnte die Entstehung des jungen Ambrosia-
myzels aus einer Macrophoma-Konidie direkt beobachtet werden. Zeitlich fällt
mit der Imagoreife ein freilich leicht zu übersehender Vorgang zusammen. An
zahlreichen Gallen durchwächst das Ambrosia-Myzel die Gallenwand und bildet
Macrophoma-Pykniden, welche oberflächlich hervorbrechen und winzige Koni-
dienranken austreten lassen (Fig. 218). Hier holt offenbar das schwärmende und
zur Eiablage sich rüstende Weibchen die Konidien, behaftet die Legeröhre damit
und legt die Konidien zusammen mit dem Ei an der Stelle der künftigen Gallen-
bildung ab. Durch welchen Reiz das Tier veranlaßt wird, jene Konidienranken
aufzusuchen, ob etwa durch eine mit den Konidien gleichzeitig austretende Flüs-
siekeit, muß dahingestellt bleiben‘‘.
Die Gallmückenpuppe schiebt sich bekanntlich, bevor die Mücke
ausschlüpft, bis zur Hälfte etwa durch ein selbstgebohrtes Loch aus
der Galle hervor. Die ausschlüpfende Mücke kommt daher tatsächlich
mit der die Pykniden beherbergenden Außenwand der Galle zunächst
gar nicht in Berührung und meist entstehen nach eigenen Angaben
von Neger (1908, S. 752) die Pykniden auch erst später. Nach der
Begattung müßten also nach Negers Ansicht die Weibchen die mit
Konidien bedeckten Stellen der alten Gallen besonders aufsuchen, um
die Legeröhre mit den Konidien zu behaften. Neger spricht wiederholt
von „Anstechen‘ und ‚Anbohren‘“ der Knospen. Dies ist aber nie be-
obachtet worden. Es ist auch nicht wahrscheinlich, da selbst bei der
Gruppe der Asphondylarien die Legeröhre nicht so lang und nicht so
kräftig ist, um pflanzliche Gewebe oder sogar ganze Organe wie Knospen,
Früchte usw. zu durchbohren und das Ei auf den Grund einer Knospe
gelangen zu lassen. Aber selbst wenn dies möglich wäre, müßten doch
bei dem Anbohren der Knospen usw. dieäußerlich der Legeröhre an-
haftenden Pilzkeime abgestreift werden und könnten nie in das Innere
der Knospe gelangen und unmittelbar neben dem Ei zu liegen kommen.
Über die Eiablage der Gallmücken liegen direkte Beobachtungen
nur bei Mikiola fagi vor.!) Hier werden die Eier im ersten Frühjahr aus-
*) Muß woh! ‚Galle‘ heißen.
I) Büsgen, M. Zur Biologie der Buchengalle Hormomyia fagi. Forstl.-
naturw. Zeitschrift, Bd. 4 (1895), 8. 10. — Appel, Otto, Über Phyto- und Zoo-
mophosen. Königsberg i. Pr. 1899, S. 44.
-
Weitere Beiträge zur Kenntnis der verpilzten Mückengallen. 39
sen an die Blattknospen oder direkt unter dieselben an die Sproß-
achsen abgelegt. Die ausschlüpfenden Larven, welche lichtscheu sind,
zwängen sich zwischen den Knospenschuppen hindurch und gelangen
in das Innere der Knospen und zu den Blattanlagen, an denen sie die
bekannten kegelförmigen Gallen hervorrufen. Ähnlich denke ich mir
die Eiablage bei den hier in Betracht kommenden Gallmücken. Die
junge Larve kommt auf ihrem Wege zur Knospe, Blüte, Frucht usw.
mit den überall reichlich vorhandenen Pilzkeimen in Berührung und
einzelne Konidien werden an dem feuchten, reich gegliederten Körper
der Larve haften bleiben und gelangen so passiv an die Stelle, wo die
Larve sich festsetzt und die Gallbildung dann beginnt. Da auf den ein-
zelnen Phanerogamen meist bestimmte Pilzarten besonders häufig
und reichlich auftreten, werden Keime dieser Pilze, oder in vielen Fällen
auch Keime einer einzigen Art, in die Galle eingeschleppt werden. Bac-
carıni (1893 und 1909) stellte ganz allgemein mehrere Pilzarten gleich-
zeitig in den vergallten Capparis-Blüten fest. Auch Neger spricht
(1910, S. 466, 478) wiederholt von ‚„Unkrautpilzen‘ und ‚Verunreini-
gungen‘ der verpilzten Tiergallen und sagt (S. 467):
„Es kommt nicht selten vor, daß neben dem eigentlichen Ambrosiapilz
— oder sogar anstelle desselben — irgend ein fremder Pilz in der Galle zur Ent-
wicklung kommt‘,
Eine Stütze für meine Ansicht, wenn auch noch kein Beweis dafür,
sind folgende Beobachtungen: Sprosse von Sarothamnmus mit reifen
Knospengallen wurden, in Nährlösung stehend, in einem entsprechen-
den Glaskasten gehalten. Unter dem Material befanden sich auch
blühende Sprosse, und es entwickelten sich aus den Blüten junge Früchte.
Nach und nach schlüpften einige Mücken aus, leider meist einzeln,
sodaß eine Begattung teils nicht möglich, teils nicht wahrscheinlich war.
Mehrere Male beobachtete ich nun, daß eine Mücke lange Zeit an der
Stelle der jungen Sarothamnus-Frucht ganz still saß, an der in der Regel
die Fruchtgalle entsteht. Später fand sich dann an dieser Stelle auf der
Oberfläche der Frucht je ein glänzendes Tröpfehen. Wahrschein-
lich handelt es sich um die Ablage eines unbefruchteten Eies. Ich
werde entsprechende Versuche. vorbereiten und hoffe dann, weitere
und eingehendere Beobachtungen machen zu können.
Bei Laub- und Blütenknospen müssen sich die jungen Larven
zwischen den Blattanlagen hindurchzwängen, um so in das Innere der
betreffenden Organe, bis zum Vegetationspunkt, zu gelangen. Bei Sproß-
achsen, Blättern usw. dagegen können die Larven wohl nur durch Auf-
lösung der jungen Zellwände (was vermittelst Enzymen vor sich
gehen dürfte) an den Ursprungsort der Galle, meist in die Nähe von Leit-
bündeln, gelangen. Bei den Gallen von Lasioptera carophila im Mittel-
punkt der Dolden von Pimpinella saxifraga habe ich einen derartigen
90 | H. Ross.
\
Eingangskanal der Larve, angedeutet durch abgestorbene Zellen, auf
Mikrotomschnitten genau verfolgen können. Er ist unregelmäßig ge-
krümmt, kann also von einer Legeröhre nicht herrühren. Durch En-
zymwirkung allein können ja z. B. auch nur die verhältnismäßig be-
deutenden Höhlungen erklärt werden, welche die Larven von Rhab-
dophaga saliciperda an den Sproßachsen der Weiden verursachen.
Neger (1910, 8. 476) sagt:
„In einigen Fällen fand ich an der Innenseite einer Knospenschuppe ein
helles Klümpchen, welches sich bei mikroskopischer Untersuchung als ein tieri-
sches Gebilde (Ei?), an welchem zahlreiche Macerophoma-Konidien hafteten,
erwies. Wir dürfen wohl annehmen, daß es sich hier um ‚„verunglückte“ 4s-
phondylia-Eier handelt, sei es, daß das Muttertier bei der Eiablage gestört wurde,
sei es, daß es mit der Legeröhre nicht bis an den Vegetationspunkt gelangte;
bewundernswert ist jedenfalls, mit welcher Sicherheit und Exaktität der Me-
chanismus dieser Anpassung arbeitet“.
Nach meiner Ansicht sind diese ‚‚tierischen Gebilde‘ nicht Eier
sondern Larven, denen es nicht gelungen war, in das Innere der Knospen
zu gelangen, da sie die Knospen bereits von einem Galltier besetzt
fanden, denn verpilzte Mückengallen werden mit Ausnahme der Cap-
parıs-Galle nur von einer Larve bewohnt.
Meine Ansichten über die Eiablage und die Einwanderung der
jungen Larven an den Ort der Gallbildung stehen, so weit mir bekannt,
einerseits in keinem Widerspruch zu den zoologischen Tatsachen, ander-
seits erklären sie viele Einzelheiten, die bisher nicht verständlich waren,
wie das gelegentliche Fehlen des Pilzes, das Vorkommen von Verun-
reinigungen öder ‚„‚Unkrautpilzen‘‘, das Vorkommen mehrerer Pilzarten
in derselben Galle, wie die sehr eingehenden und volles Vertrauen bean-
spruchenden Untersuchungen von Baccarini gezeigt haben. Daß
mit großer Regelmäßigkeit immer dieselbe Pilzart in die Galle der be-
treffenden Nährpflanze eingeschleppt wird, ist dann auch leicht ver-
ständlich, da bekanntlich die meisten Pilzarten an einzelne Wirtpflan-
zen gebunden sind und hier in großer Menge vorkommen. Ebenso ist
es von diesem Gesichtspunkt aus selbstverständlich, daß bei den Cap-
paris-Blüten, in welche mehrere Larven eirrwandern, in der Regel meh-
rere Pilzarten eingeschleppt werden, um so mehr, da die Pilzflora
des Südens reicher und vielgestaltiger ist als bei uns.
Mit Blatt- und Sproßteilen von Sarothamnus und Coronilla emerus
aus der freien Natur habe ich zahlreiche Kulturen zu den verschiedenen
Jahreszeiten angelegt. Diese Kulturen ergaben Pilze, welche unter
sich sehr große Übereinstimmung zeigten und, so weit ich bis jetzt fest-
stellen konnte, sich sehr ähnlich verhielten wie die gallenbewohnenden
Arten. Vielleicht sind die Lebensbedingungen, besonders die Ernährungs-
verhältnisse im Innern der Galle, auch derartig, daß eine Auslese vor
sich geht, indem vielleicht nur eine bestimmte Art imstande ist,
”
Weitere Beiträge zur Kenntnis der verpilzten Mückengallen. 9]
dort sich zu entwickeln. Wenn der Gallenpilz größere und verschieden
gestaltete Sporen bildet, so liegt dies vielleicht an den günstigen Er-
nährungsverhältnissen in den Gallen im Vergleich zu der sonstigen
dürftigen Ernährung der Pilze auf der Nährpflanze, besonders auf deren
im Absterben begriffenen oder bereits abgestorbenen Teilen.
Bereits 1914 (S. 594) habe ich mitgeteilt, daß nach den Unter-
suchungen von Prof. Paul Buchner, München, keine inneren Einrich-
tungen bei den Weibchen der Asphondylien vorhanden sind, die das Ei
inirgend einer Weise mit Pilzkeimen versehen, wie es bei manchen In-
sekten regelmäßig vorkommt. Da seit jener Zeit die Kenntnisse auf diesem
Gebiet große Fortschritte gemacht haben, hat Herr Prof. Buchner
neuerdings Gallmückenweibchen daraufhin untersucht. Das Ergebnis
war wiederum völlig negativ. Bei der Eiablage wird also ein Pilzkeim
direkt nicht übertragen, indirekt, d. h. äußerlich, kann es nicht sein,
wie ich vorhin gezeigt habe, folglich kommt das Muttertier für die Über-
tragung von Pilzkeimen überhaupt nicht in Betracht, sondern nur allein
die Larve, die aber unabsichtlich den Pilz einschleppt.
Aus diesen Erörterungen ergibt sich, daß die biologischen Be-
ziehungen zwischen dem gallenbewohnenden Pilz und der Gallen-
wand einerseits sowie zwischen dem Pilz und der Mückenlarve anderer-
seits ganz andere sind als sie Neger hinstellt.
Zunächst handelt es sich bei diesen Gallmücken auf keinen Fall
um eine „Pilzzucht‘, wie sie tatsächlich bei einigen Borkenkäfern und
Ameisenarten vorliegt, bei denen die Weibehen im Innern ihres Körpers
die Brut des Pilzes übertragen und den eingeführten und heranwach-
senden Pilz pflegen. Wahrscheinlich liegt auch bei den pilzzüchtenden
Borkenkäfern und Termiten keine spezifische Pilzart vor, sondern es
handelt sich vermutlich um häufige, faulendes Holz bewohnende Pilz-
arten.
Der Pilz, welcher von der Larve in die zukünftige Galle eingeschleppt
wird, findet hier in voller Kraft stehendes und durch reiche Nahrungs-
zufuhr ausgezeichnetes Gewebe und lebt, ebenso wie außerhalb der
Galle, dann saprophytisch. Die Larve leidet in der Regel nieht durch
den Pilz, sodaß er ihr zunächst nicht schädlich wird. In großen Gallen
(z.B. in den Knospengallen von COytisus leucotrichus) beginnt der Pilz
aber schon reichlich und frei sich zu entwickeln in demjenigen Teil, wo
sich die Larve nicht aufhält. Nach den Angaben von Neger (1908
S. 741, 745; 1910, S. 459, 478) erstickt der Pilz aber auch bisweilen die
Larve.
Wenn die Larve sich verpuppt oder stirbt oder auch künstlich ge-
tötet wird, entwickelt sich der Pilz stets üppig und rasch im Innern der
Galle. Da nun die bisher auf die umgebenden Pflanzengewebe von dem
9 H. Ross,
Galltier ausgeübten Reizwirkungen fehlen, hört die außergewöhnliche
Zufuhr von organischen Verbindungen auf und die Gewebe der Gallen-
wand werden immer schlechter ernährt und sterben dann schließlich
ab. Jetzt geht der Pilz zur parasitischen Lebensweise über und
dringt zwischen den Zellen der Gewebe und später auch in die Zellen
ein. Schließlich gelangt der in der Galle gegenüber seinen frei lebenden
Genossen überreich ernährte Pilz zur Fruchtbildung, die infolgedessen
vielleicht üppiger ausfällt und auch größere Konidien liefert. Die An-
gabe von Neger (1908, 8. 744), daß in der Gallenwand dem Pilz gegen-
über gelegentlich Wundkork gebildet wird, spricht für ein feindliches
Verhältnis zwischen Pilz und Galle.
Gegen ein symbiontisches Verhältnis sprechen auch die
Tatsachen, daß bisweilen, wenn auch selten, der Gallenpilz fehlt und
die Larve trotzdem heranwächst, ferner daß es sicb mit großer Regel-
mäßigkeit zeigte, daß die Entwicklung der Larve der des Pilzes vor-
auseilt; sie entwickelt sich also längere Zeit ganz normal ohne Bezieh-
ungen zu dem Myzel. Ganz besonders konnte ich dieses Verhalten, das
ich früher schon an Knospengallen von Sarothamnus und Coronilla
emerus wiederholt beobachtet hatte, an Mikrotomschnitten durch
junge Gallen von Ischnonyx (Asphondylia) vosmarini aus Sizilien fest-
stellen.
Kein einziger wirklich stichhaltiger Grund kann zu Gunsten einer
Symbiose angeführt werden. Nach meiner Ansicht stellt der Pilz einen
mit großer Regelmäßigkeit auftretenden Einmieter dar, der zunächst
großen Vorteil davon hat, daß durch die von der Mückenlarve ausgehende
Reizwirkung Nährstoffe in großer Menge der Galle zuströmen und so
auch für ihn günstige Ernährungsverhältnisse schaffen. Tierische Ein-
mieter sind ja häufige Erscheinungen. Der Gallenpilz ist also ein Ein-
dringling, der dem Galltier aber unter normalen Verhält-
nissen nicht schadet. Die Larve kann in der Regel den Pilz niederhalten
und ohne Schaden ihre Entwicklung durchmachen. Treten Störungen
ein, wird die Larve z. B. geschwächt, so fällt sie dem Pilz zum Opfer.
Nicht Symbiose noch „Luxusanpassung‘ (Neger 1913, 8. 513), son-
dern Kampfums Dasein liegt hier vor.
Da von den zahlreichen Unterabteilungen der Cecidomyiden nur ver-
hältnismäßig wenige Arten in den von ihnen erzeugten Gallen Pilze auf-
weisen, so drängt sich die Frage auf, was die Ursache dafür ist. Unter-
suchungen, welche darüber Aufschluß geben könnten, liegen leider nicht
vor, und so ist man vorläufig nur auf Vermutungen angewiesen. Es scheint
mir, daß in dieser Hinsicht wiederum Sekrete (Enzyme ?) oder Stoffwechsel-
produkte der Larve in Betracht kommen, und zwar, daß bei den
Weitere Beiträge zur Kenntnis der verpilzten Mückengallen. 93
Asphondylarien usw. diese Stoffe die von der Larve eingeschleppten
Keime nicht abtöten, während dies bei den Larven der anderen gall-
bildenden Cecidomyiden der Fall ist.
* * *
Die Ergebnisse obiger Untersuchungen sind folgende:
Die Zahl der bekannten verpilzten Mückengallen hat sich sehr
vergrößert und ihre Verbreitung ist eine sehr. weite.
Die Mannigfaltiskeit in der Beschaffenheit der Myzelien weist
darauf hin, daß verschiedene Pilzarten in den Gallen der verschiedenen
Mückenarten zur Entwicklung kommen.
Das Gallmückenweibchen besitzt sicher keine besonderen inneren
Organe, um die Eier mit Pilzkeimen zu versehen. Eine Übertragung
des Pilzes durch äußerlich der Legeröhre anhaftende Keime ist
nicht möglich. Ein Anbohren oder Anstechen vermittelst der Legeröhre
ist niemals beobachtet worden und auch nicht wahrscheinlich.
Die Unwichtigkeit des Pilzes geht daraus hervor, daß in manchen
Fällen die Entwicklung der Larve der des Pilzes weit vorauseilt.
Beobachtungen und Tatsachen sprechen dafür, daß auch hier die
Eier von den Weibchen außen an die betreffenden Teile der Pflanze
abgelegt werden, daß die ausschlüpfenden Larven sich in die betreffen-
den Organe begeben und dabei passiv Keime von Pilzen einschleppen.
Der Pilz lebt in der Galle anfangs als harmloser Saprophyt nach Art
der tierischen Einmieter und nur unter besonderen, für die Larve ungün-
stigen Umständen wird er ihr gefährlich. Nach der Verpuppung des.
Galltieres geht der Pilz zur parasitischen Lebensweise über. Weder die
Larve noch die Mücke haben Vorteile von dem Pilz, der als pflanzlicher
Einmieter betrachtet werden muß.
Symbiose irgendwelcher Art liegt also nicht vor, sondern Kampf
umsDasein.
*
Da in Münchens Umgebung fast gar keine verpilzten Tiergallen
vorkommen, verdanke ich das zum Teil sehr umfangreiche Material
verschiedenen befreundeten opferwilligen Fachgenossen, denen ich für
ihre viele Mühe auch an dieser ‚Stelle herzlich danken möchte.
München, Botanisches Museum, August 1921.
Branhofer, K. und Zellner, Julius. Chemische Untersuchungen über
Pflanzengallen. Hl. Mitteilung. Hoppe-Seyler’s Zeitschr. f. physiol.
Chemie. Bd. 109. 1920. S. 166—176.
Chlorophyllreiche Gallen sind: Pontania proxıma auf Salix, Erio-
phyes piri auf Pirus communes. Auch chlorophyllarme Organe, z. B.
Pilze, Blüten, zeigen Gallenbildungen. In 70 % der Fälle ist der Gesamt-
stickstoff vermindert und oft sehr gering. Das Verhältnis des löslichen,
94 | Gallenkunde.
nicht eiweißartigen zum Gesamt-N ist bei Gallen größer als bei den
normalen Organen. Gewöhnlich ist der Gerbstoffgehalt in den Gallen
erhöht; doch gibt es auch Ausnahmen (Mikiola). Sehr gerbstoffreiche
Gallen enthalten meist wenig Zucker und umgekehrt. Stärke kommt nie
in Mengen vor, die Rohfaser ist vermindert. Bei der Bildung von Antho-
cyan in den oberflächlichen, belichteten Zellschichten spielt auch die
Höhenlage eine Rolle. Der Gehalt an in Petroläther löslichen Stoffen
ist recht wechselnd. Fette stets in geringer Menge; harz- oder wachs-
artige Körper oft reichlich ; ihre Menge hängt von der Natur des befallenen
Organesab. Gallen sind oft sehr wasserreich, anderseits ärmer an Mineral-
substanz als die normalen Organe; der in Wasser lösliche Anteil ist im
Verhältnis zur Gesamtasche größer. Dies hängt zusammen mit der auf-
fallenden Anreicherung des Kaliums. Meist sind vermehrt: Phosphor-
und Schwefelsäure, HCl und CO ,, was auf größeren Gehalt der Gallen
an organisch sauren Salzen hinweist. Auffallend verringert ist der Kalk,
auch Fe ,O , und Al,O ,, oft auch Mn; Meg in gleicher Menge in der Asche
der Galle und des normalen Organes vorhanden; Kieselsäure vermindeıt.
Das chemische Hauptphänomen der Gallenbildung liegt in der Anreiche-
rung niedrig molekularer, krystalloider oder doch leichter diffusions-
. fahiger Körper. Dies gilt auch für die Gallengerbstoffe, insofern sie
niedriger molekular sein dürften ale die normalen Pflanzentannoide.
Osmotisch wirksame Stoffe in den Gallen sind: Mineralstoffe, organische
Säuren, Zucker, einfacher gebaute N-Verbindungen, Gerbstoffe und
ihre Verwandten. Die synthetischen Prozesse verlaufen in Gallen lang-
samer und unvollständiger wie in den Normalorganen. Der Einblick in
die Biochemie der Gallenbildung ist gelungen, die Natur der Reizstoffe
aber ist uns noch ganz unbekannt. Matouschek (Wien).
Morgenthaler, Otto. Eine Gallenbildung an Haselkätzchen. Mitteil. d.
Naturf. Ges. Bern aus d. J. 1919. Bern 1920. 8. 48.
Verf. fand bei Bern an Corylus eine Blütengalle, verursacht durch
Diplosis corylina Löw (Gallmücke) und die Knospengalle, verursacht
durch die Milbe Eriophyes avellanae. Matouschek (Wien).
Moesz, G. Gubacsok lengyelorszägböl. (PflanzengallenausPolen),
Magyar botan. lapok. 18. Jg. 1919. Budapest 1920. S. 26—39.
Die Zahl der aus Polen bekannt gewordenen Gallen beträgt jetzt
237 (auf 141 Wirtpflanzen). Folgende Aneuen Gallen sind genauer be-
schrieben: auf Drosera longifolia — Schaft in der Mitte verdickt, spiralig
gekrümmt; auf Salix rosmarinifoia — an der Triebspitze Blätter in
einer Rosette, Erzeuger Eriophyes sp.; auf Silene otites — Blütenstand
gedrängt, Blüten geschlossen, Galle mit dichter, weißer Behaarung;
-
Sl es NE ar TE Te Pr
EIN NN zo rt z
BR
Ber chte. 95
auf Veronica ‚spicata — dichtgedrängter Blütenstand mit weißlich-
rosafarbiger Behaarung. Matouschek (Wien).
Bagnall, R. S. and Harrison, J. W. H. New British Cecidomyidae. I and.
The Entomologist’s Record, Vol. 33. 1921, S. 151— 155, 166— 169.
Bei den aufgezählten Gallen werden diese beschrieben und die
Erzeuger genannt. Nötigenfalls greifen die Vf. auf die Gallenarbeiten
Houard's zurück. Matouschek (Wien).
Roß, Herm. Rosengallen. Mitteil. d. Deutsch. dendrolog. Ges. 1920,
ausgegeb. 1921. S. 185— 189, Figuren.
Die meisten Rosengallen werden durch Cynipiden (6 Arten) ver-
ursacht; außerdem sind 2 Blattwespen, 1 Gallmücke und der Rostpilz
Phragmidium subeorticium als Gallenbildner bekannt geworden. Rhodites
kommt nur auf Rosen vor, Gallmilben, Larven von Käfern und
Scehmetterlingen und Älchen fehlen als Gallenerzeuger. Die bekannt
gewordenen Rosengallen werden einzeln besprochen und abgebildet.
Matouscheck (Wien).
Baudys, Eduard. Prispevek k zooceeidiologiekemu prozköumäni Moravy.
(Beitrag ‚, zur zoocecidiologischen. Erforschung
Mährens). Casopis moravsk. musea zemsk. Brünn 1920.
S. 529—568. 11 Textfie.
Eine größere Zahl von Gallen auf Gräsern, Sal?x (hier 8), auf Laub-
bäumen, Kreuzblütlern, auf Trifolium medium, auf Galium-Arten, auf
Korbblütlern (besonders auf Hreracium) usw. werden mitgeteilt. Ge-
sammelt wurde namentlich in den Sudeten und Beskiden : die Zahl der
Gallen aus Mähren steigt auf 985, also etwa die Hälfte der aus Böhmen
bekannten. — Im Gebirge sind häufig: Ein Blattpleurocecidium auf
Pteris aquilina (Erreger Anthomyia signata Br.), ein solches Cecidium
auf Salıx silesiaca (Err.: Jteomyia capreae Kff.), das Knospenacro-
cecidium auf Senecio Fuchsii (Err.: Contarınia aequalis Kff.), ein Körb-
chenacrocecidium auf Hypochoeris uniflora (Err.: Oxyna sp.), ein
Blattpleurocecidium auf Arten von Taraxacum und Leontodon (Err.:
Trioza dispar F. L.), viele Hieracium-Gallen, die man auch im Riesen-
gebirge vorfindet. — Auffällige Gallen sind: ein Acrocecidium auf
Festuca rubra (Err.: Acarinum sp.), die Blattscheide angreifend; ein
solches der Blüten von Adenost yles alliariae Kern. (Err.: Trypetidum sp.
mit Hexose enthaltendem Schaume auf der Spitze jeder Blütengalle.
— Auf die Mannigfaltigkeit der Eriophyidengallen auf Acer wird beson-
ders hingewiesen. Matouschek (Wien).
96 Gallenkunde.
Levine, Mich. The behavior of crown gall on the rubber tree (Ficus
elastica). (Das Verhalten der Kronengallen auf dem Gummibaume
F. e.) Proceed. of the soc. f. exp. biol. and med., New York, v.
17, 1920, S. 157 — 8.
Vf. infizierte Ficus elastica im Gewächshause an einem apikalen
Internodium mit dem Bacterium tumefaciens. Zweierlei Gallen erschienen:
eine nicht weiter schädigende Schwellung und eine typische Kronen-
salle, ausgezeichnet durch ein peripheres Wachstum gewisser Knoten.
Die letztere Galle wird nach einigen Monaten hart und trocken und
stirbt ab. Gleichzeitig verholzt das umgebende Gewebe und der darüber-
liegende Teil des Zweiges stirbt ab. Aus der Galle und dem über und
unter ihr liegende Stammteile konnte man Bakterien isolieren, mit
denen man wieder künstliche Kronengallen an @eranium und Ficus
elastica erzeugen konnte. Dadurch wird die Analogie mit einem bös-
artigen Krebs bestätigt. Matouschek (Wien).
Alfieri, Egle. Sopra una specie probabilmente nuova di Afide gallecola
dell’ olmo e sui suoi simbionti. (Über eine wahrscheinlich
neue, auf Rüstern gallenbewohnende Blattlausart
und ihre Symbionten). Bollet. d. labor. di zool. gen. e
agrarıa. Portici 1920. Vol. 14. S. 18—32. Figuren. 1 Tafel.
Eriosoma inopinatum n. sp. erzeugt an Blättern von Ulmen große
Gallen in Form eines gekräuselten, unregelmäßigen Körpers. Die Tafel
zeigt die Unterschiede gegenüber der Galle, die von E. lanuginosum
Hart. herrührt. Symbionten sind: Pripiza-Arten, Leucopis puncti-
cornis Mgn. und Anthocoris nemoralis Fall. (Hemiptere) und Scimnus
4-pustulatus Fab. (Coleopt.). Matouschek (Wien).
Rytz, W. Ein gallentragender Polyporus. Mitteil. d. Naturforsch.
Gesellsch. aus d. Jahre 1919. Bern 1920. S. 57 der Sıtz.-Berichte-
Polyporus applanatus Fr. aus dem Engelwald bei Bern zeigt krater-
artige Erhebungen auf der Porenschichte, die von Larven des Dipteren
Scardia boleti erzeugt sind. Dies ist auch bei Daedalea quercina der Fall.
Matouschek (Wien).
Petri. L. Le galle del Capparis tomentosa Lam. prodotte dalla Discella
Capparidis Pat. et Har. (Die Gallen auf ©. t., erzeugt durch D. c.)
Annali di botanica. 1917. Vol. 14, S. 141-150. 1 farbige
Tafel und Textfig.
Genaue anatomische Beschreibung der genannten Galle auf Stengel
und Blatt, wobei auch der erregende Pilz Discella capparidis beschrieben
wird. Matouschek, Wien.
Verlag von Eugen Ulmer „Stuttgart. — Druck von Ungeheuer & Ulmer, Ludwigsburg.
Eine neuere Abnormität an Digitalis purpurea L.
Von Dr. B. Pater, Klausenburg.
Mit 5 Textabbildungen.
Der rote Fingerhut — Digitalis purpurea L. — wird auf meinem
Versuchsfeld für Arzneipflanzen seit einer geraumen Reihe von Jahren
alljährlich kultiviert. Unter
diesen Kulturen kamen all-
jährlich Abnormitäten vor, wie
ja überhaupt Digitalis pur-
purea in der Teratologie sehr
häufig erwähnt wird !). Unter
diesen Abnormitäten seien er-
stens die Pelorien genannt, die
beinahe alljährlich in kleinerer
oder größerer Zahl auftreten,
ferner die Variation der Blü-
tenfarbe, die sich stets und in
sehr auffallender Weise kund
‚gibt; neben allen diesen Ab-
weichungen erhielt ich heuer
(1921) ein besonders interes-
santes Exemplar, welches ich
in Abb. 1 hier wiedergebe.
Es war dies eic sehr üppig ent-
wickeltes, reichlich verzweigtes
Individuum mit auffallend ab-
normen Blüten. Der Habitus
dieser Pflanze glich weniger
dem von Digitalispflanzen, son-
dern erinnerte mehr an Pent-
stemon, denn die Blüten hingen
nicht einseitswendig herab, wie Abb. 1. Abnorme Digitalis-Pflanze.
es bei Digitalis üblich ist, son-
dern alle Blüten rogten stramm in die Höhe, so wie bei Pentstemon. Diese
ie
2 dis;
I) Siehe O. Penzig: Pflanzen-Teratologie, II. Bd. Seite 208.
I
Zeitschrift f. Pflanzenkrankheiten. XXXII.
98 Pater.
Pflanze entwickelte neben einem stark in die Höhe gewachsenen, schlanken
Haupttrieb mehrere üppige, stark verzweigte Nebentriebe, wie in Abb. 1
ersichtlich ist. Die Infloreszenz war eine stark verzweigte, zusammen-
gesetzte Traube mit langen aufrechten Ästen. Die Blüten waren lang
gestielt nnd ragten, wie schon erwähnt, stramm in die Höhe. Die Blü-
ten des mittleren Haupttriebes waren meist dunkel rot gefärbt, die der
Seitentriebe waren alle grün. Neben den roten Blüten kamen am Mittel-
triebe auch vergrünte Blüten vor u. z. im oberen Teile der Inflorescenz.
Die Krone dieser letzteren war grün und der Länge nach aufgeschlitzt,
die beiden Hälften der Kronröhre klafften weit auseinander und die
Staubgefäße spreizten sich weit der Quere nach auseinander. Auf-
fallend war ferner, daß die Kronen vieler Blüten am Haupttriebe im
weiteren Verlaufe des Blühens der Länge nach aufplatzten, der Länge
nach aufgeschlitzt erschienen, worauf der zweifächerige Fruchtknoten
wie aufgeblasen erschien, an Umfang stark zunahm und aus der Blüte
stark hervorwuchs. Die Blumenkrone des Haupttriebes war überall
vierzipfelig und regelmäßig, aktinomorph entwickelt. Während die
Krone der roten Blüten aufriß und die gut entwickelten 5 Staubgefäße
verwelkten, waren die auf dem stark angeschwollenen Fruchtknoten
stehenden zwei Narben noch ganz deutlich zu erkennen. Bald darauf
aber platzte der Fruchtknoten auf und aus dem Innern desselben
wuchs nun rasch der der Placenta entsprechende Teil der Blüte zu einem
breiten, dieken Knäuel heran, der aus zahlreich bei einander stehenden
Blättchen bestand. Dieses Knäuel quoll so zu sagen aus der Blüte her-
aus und drängte die beiden Hälften der aufgeplatzten Corolle ausein-
ander. Samenanlagen waren keine zu sehen, nur lauter sterile, dicht
stehende grüne Blättehen wuchsen da aus dem aufgeplatzten Frucht-
knoten heraus. Andere Blüten rissen nicht auf; ihre Corolle blieb bis
zum Schluß intakt, aber im Laufe der Zeit wuchs aus dem Innern der
Blüte ein langer grüner Trieb heraus, der sich reichlich verzweigte und
neben kleinen grünen Blättehen auch rudimentäre Blütchenanfänge
trug. Besonders die oberen Blüten des Haupttriebes waren so durch-
wachsen, der lange grüne Sproß, der aus der schlanken aufstehenden
(‘orolle herauswuchs, war sehr auffallend. Diese kleinen grünen Triebe
trugen kleine Blättchen, in deren Achseln rudimentäre Blütchen
standen. Von den Blütchen waren dunkelbraune rudimentäre Staubblätter
zu erkennen, die von verschieden gestalteten kleinen grünen Blättchen
vestützt waren. Die Zahl dieser Blättehen war verschieden, je nach
der Lage des Blütehens. Die dem Gipfel des kleinen Sprosses nahe stehen-
den Blütchen waren ganz klein, dagegen die der Basis näher stehenden
waren entwickelter. Die kleinsten Blütchen bestanden aus einem
rudimentären Staubblatt, welches durch ein grünes Blättehen gestützt
war, dagegen die größeren Blütchen bestanden aus mehreren (3—5)
Eine neuere Abnormität an Digitalis purpurea L. 9)
meistens grün gefärbten Blättehen und 3—5 dunkelbraunen rudimen-
tären Staubblättern. Diese Blüten des Haupttriebes waren also alle
‚durchwachsen, indem die Achse der Blüte anstatt ein Gynäceum zu
bilden weiter wuchs, sich verzweigte und Seitenorgane trug.
Die Farbe der Blumenkrone des Haupttriebes war nicht ganz
normal, sondern viel dunkler, als die der normalen Blüten. Während
nämlich die Blüten von Digitalis purpurea gewöhnlich grell purpur-
farben sind, waren die Blüten am Haupttriebe dunkel braunrot auf
grünem Grundton. Im Innern der Krone waren purpurne Flecken und
Punkte wahrnehmbar. Die unteren Blüten des Haupttriebes waren die
buntesten, herauf zu wurden die Blüten immer matter gefärbt, bis die
rote Farbe der Krone ganz verschwand und in ein Grün überging, so-
dab die oberen Blüten des Haupttriebes schon ganz grün wurden. Der
Gipfel des Haupttriebes trug keine Blüten, sondern nur kleine grüne
Blättchen und wunentwickelte Rudimente von Blütchen. Die beiden
stark entwickelten und reichlich verzweigten Seitentriebe hatten nur
grüne Blüten. Ihre Krone war dem Kelche vollkommen ähnlich ; neben
der Krone standen in der Blüte 5 große
und wohl entwickelte, freie, gleich lange
Staubgefäße und im Innern der Blüte
ragte an Stelle des Stempels ein langer
Stiel hervor (Abb. 2), der an seinem
Gipfel eine Menge kleiner grüner Blätt-
chen trug. Es kamen auch solche
Blüten vor, die gar keine Krone hat-
ten, dagegen war aber der grüne Kelch
stark und groß entwickelt; weiter nach
innen standen 5 freie große Staubge-
fäße und in der Mitte der Blüte war
‚der lange Stiel mit kleinen grünen Blätt-
Abb. 2. Zwei Blüten des
Seitentriebes.
chen sichtbar, die auch hier wie zu einer
Quaste vereinigt dicht beieinander standen. Die ergrünten Blüten hatten
meistens einen aus fünf freien getrennten grünen Blättern bestehenden
- Kelch, darauf folgte eine Verlängerung der Achse, dann die ebenfalls grüne
Blumenkrone, die vierteilig und aktinomorph war; hierauf folgten
fünf freie gleichlange Staubgefäße und schließlich im Innern der
Blüte stand ein verlängerter Stiel, der dicht über einander stehende
grüne Blättchen, wie zu einer Quaste vereinigt, trug (Abb. 2). Diese
Blättchen standen quirlartig gestellt, zu dreien in einem Quirl. Diese
@Quirle wiederholten sich viermal und in den Achseln dieser kleinen
srünen Blättchen waren verkümmerte Anfänge rudimentärer Organe,
wohl von Blüten, zu sehen.
Diese Blüten der Seitentriebe sind also eigentlich auch durch-
100 Pater.
wachsene und ergrünte Blüten, sowie die Blüten des Haupttriebes mit ihren
grünen Sprossen in der Mitte der Blüte. Über der Blütenregion wuchsen
also wieder grüne Blättchen und in deren Achseln sind kleine Anfänge
von Seitenblüten wahrzunehmen. Von der durchwachsenen Blüte
selbst kam nur der untere Teil, nämlich die Blütenhülle und die Staub-
sefäße zur Entwicklung, während der obere Teil steril blieb, sich weiter
streckte und als vegetatives Organ weiter wuchs. Der Fruchtknoten
fehlte hier überall und an dessen Stelle war überall die verlängerte
Blütenachse mit grünen Seitenorganen sichtbar (Abb. 2).
Infolge der Durchwachsung der Blüte brachte diese Pflanze keinen
Samen und so kann die Frage einer Vererbung dieser Abnormität leider
nicht weiter verfolgt werden. Die beiden Seitentriebe der Pflanze
führten aber nur in ihrem unteren Teile Blüten, die alle ergrünt waren,
dagegen der obere Teil hatte keine Blüten mehr. Die unteren Blüten
singen langsam in kurze Seitentriebe über, die dicht stehende kleine
Blättchen trugen. Der Blütencharakter der unteren Blüten verschwand
langsam und ging in grüne Triebe über, sowie auch die bunten Blüten
des Haupttriebes langsam in grüne Blüten und diese wieder in grüne
vegetative Triebe übergingen.
Das an Pentstemon erinnernde Aeußere dieser Pflanze mag wohl
auf die nähere Verwandtschaft dieser beiden Pflanzengattungen deuten.
Unter den normalen Digitalispflanzen war auch eine Übergangs-
form vorhanden; dieselbe hatte nämlich eine Blüte, die unterste, die lang
gestielt war und nicht hinabgeneigt war, sondern halb aufrecht stand;
die Blumenkrone war auch hier der Länge nach aufgeschlitzt und hatte
'nur vier Zipfel, da zwei miteinander verschmolzen waren. Dagegen
die fünf Kelchblätter waren zwar entwickelt, jedoch nicht gleichförmig,
denn vier davon waren größer und das fünfte war bedeutend kleiner.
Diese Abnormität der Digitalispflanze dürfte den Morphologen in
mancher Hinsicht interessant sein. Die Fünfzahl der Staubgefäße,
die vierteilige Blumenkrone, der aufrecht stehende Charakter der Blüte
mag als Anknüpfungspunkt der Verwandtschaft von Digitalis ausge-
legt werden können. Das Durchwachsen und Ergrünen der Blütenteile
demonstriert den morphologischen Wert der Blütenteile.
Der Kelch war der normalen Blüte am ähnlichsten; grün, fünf-
teilig und wohl entwickelt. Er war dem weiteren Wachstum des Blüten-
innern. nicht im Wege, dagegen die Krone schien demselben ein Hinder-
nis zu sein, denn im weiteren Verlauf riß sie auf und ließ nun das Innere
der Blüte weiter wachsen. Die Blumenkrone muß ja übrigens auch an
normalen Blüten weichen, soll sich die Frucht gut entwickeln. Die Krone
fällt mit den Staubgefäßen zeitig ab, damit sich die Frucht besser ent-
wickeln könne;- dagegen der Kelch bleibt auch weiterhin stehen. An
unserer Pflanze fiel die Corolle nicht ab, sondern sie schlitzte der Länge
Eine neuere Abnormität an Digitalis purpurea L. 101
nach auf; sie mußte zerreißen, damit das Innere der Blüte weiter wach-
sen könne. Letzteres wuchs auch rapid weiter, brachte aber keine
Samen, sondern nur sterile, rudimentäre kleine blattartige Organe.
In anderen Blüten war die Achse über dem Androeceum stark ver-
längert und ragte über die Corolle als Gynophor stark hinaus, wie auf
Abb. 2 ersichtlich ist. Hier blieb die Corolle meist intakt, doch nicht
überall. Sie riß nur dort auf, wo die Bildung eines langen Gynophors
ausblieb und wo das Gynaeceum stark in die Breite wuchs.
Sowohl die Ergrünung der Corolle, als auch die Durchwachsung
der Blüte führt uns zum Urzustand zurück.
Die Symmetrie der Blüte ist hier aktino-
morph, was wohl auch als Rückschlag zur Urform
anzusehen ist. Die Zygomorphie der Digitalis-
blüte muß sich erst später entwickelt haben,
indem sich die Blüte an die seitliche, einseits-
wendige Stellung angepaßt hat. Die Terminal-
blüte, die als Urform anzusehen ist, ist stets akti-
nomorph, meist imposant glockenförmig (Abb. 3).
Die Zahl der Staubblätter war in den Blüten
fünf und nicht vier; die fünf Staubblätter waren
alle gleich lang, was abermals als ein Rückschlag
zur Urform aufzufassen ist. Das Gynäceum
bestand aus zwei gut entwickelten Karpellen,
die je eine deutlich erkennbare Narbe trugen.
Im weiteren Verlaufe der Entwicklung wuchsen
aber die Karpelle sehr stark heran, wurden auf-
getrieben, platzten dann auf und ließen aus
ihrem Innern heraus die Achse mit ihren kleinen
Blättchen weiter wachsen.
Unter meinen Digitaliskulturen fand ich
heuer (1921) besonders viel Blüten mit Pelorien
(Abb. 3). Auffallend war es aber, daß sich die
Pelorien nur auf einer Parzelle vorfanden, u. z.
auf der Parzelle Nr. 1, auf welcher die Digitalis-
pflanzen aus dem Mistbeete ausgepflanzt wurden,
dagegen auf zwei anderen Parzellen, Nr. 2 u. 3,
wohin der Samen direkt ins freie Land ausgesät
wurde, trotzdem diese Beete bedeutend größer
waren, war kein einziges Exemplar von Pelorien zu
sehen. Die eine Parzelle (Nr. 2) wurde im Herbst 1919 mit Digitalissamen
besät, die andere dagegen (Nr. 3) erst im Frühjahr 1920, u. z. nachdem ich
den Samen vor der Aussaat für 48 Stunden in Eis einkühlte. Auf beiden
letzteren Parzellen (Nr. 2 u. 3) ging der Samen gut auf. Das Beet Nr. 1
Abbh. 3. Digilalis mit
einer Pelorie.
102 Nieschulz.
wurde, wie schon erwähnt, mit Pflanzen aus dem Mistbeet im Frühling
1920 bepflanzt. Alle drei Beete waren ziemlich üppig mit Digitalis-
pflanzen bestellt, während aber die ins freie Land angebauten Pflanzen
(auf Parzelle 2 u. 3) so ziemlich alle am Leben blieben und blühten,
starben auf Parzelle Nr. 1 im Laufe des zweiten Jahres noch vor der
Blüte ziemlich viel Exemplare ab. Nach dem Aussetzen waren hier die
jungen Pflanzen alle frisch, bewurzelten sich sehr gut und wuchsen
schön und üppig weiter, im weiteren Verlaufe aber starben viele von
ihnen ab, ohne daß man den Grund des Absterbens ermitteln konnte.
Als es im 2. Jahre zur Blüte kam, war dieses Beet auffallend lückenhaft.
Alle Pelorien kamen heuer nur auf diesem Beete vor, u. z. neben 157 nor-
malen Exemplaren waren 13 Pelorien führende anormale Pflanzen
zu konstatieren.
In anderen Jahren hatte ich Digitalis meistens direkt ins freie
Land angebaut und erhielt auch unter diesen Pflanzen ziemlich häufig
Pelorien, heuer dagegen kam diese Abnormität nur unter den ausge-
pflanzten Exemplaren vor. Der Grund davon kann nicht in den äus-
seren Verhältnissen, Witterungs- und Bodenverhältnissen gewesen
sein, denn die Verhältnisse waren überall dieselben; das Beet Nr. 1
war ganz in der Nähe, kaum ein bis zwei Schritte weit vom Beet Nr. 2
entfernt. Es kann also nur ein innerer Grund das Auftreten der Pe-
lorien beeinflußt haben, der durch das Umpflanzen angeregt wurde.
Zu diesem Schluß kommt auch Jos. Velenovsky in seiner „Verglei-
chenden Morphologie der Pflanzen“, wo er auf Seite 905 erwähnt, dab
nach der Beobachtung von Peyritsch „durch neuen Wechsel der der
Pflanze erforderlichen Lebensbedingungen stets mehr Pelorien her-
vorgerufen werden, als sonst“. Mein Fall scheint diese Ansicht zu
bekräftigen.
Unsere bisherigen Kenntnisse von der Flagellatenkrankheit
der Pflanzen.
Von Otto Nieschulz, cand. rer. nat,
Mit 3 Textabbildungen.
Die parasitischen Flagellaten, besonders die Trypanosomen und
ihre Verwandten, sind als Krankheitserreger des Menschen und der
Haustiere allgemein bekannt. Daß aber einige von ihnen auch als
Pflanzenschädlinge auftreten, scheint selbst in. phytopathologischen
Kreisen wenig bekannt zu sein. Der Grund hierfür mag darin liegen,
daß die Untersuchungen über diese Parasiten fast ausschließlich in
medizinischen Zeitschriften, die den Botanikern weniger zugänglich
sind, veröffentlicht wurden. Bei dem großen Interesse, das diese eigen-
Unsere bisheriven Kenntnisse von der Flasellatenkrankheit. 03
> oO
artige Krankheit sicher für sich in Anspruch nehmen kann, dürfte es
daher wohl lohnend sein, an dieser Stelle über unsere bisherigen Kennt-
nisse einen kurzen Überblick zu geben.
Die Flagellaten, von denen hier die Rede sein soll, wurden zuerst
von Lafont (1909) aus dem Milchsaft einiger Euphorbiaceen von
Mauritius beschrieben. Durch diese Entdeckung darauf aufmerksam
gemacht, fanden eine ganze Anzahl weiterer Forscher — Donovan
(1909), Vincent (1910), Bouet und Roubaud (1911), Leger (1911),
Noc und Stevenel (1911), Rodhain und Bequaert (1911), Franca
(1911 au. b. 1914, 1919 u. 1920), Rodhain, Pons, Vandenbranden
und Bequaert (1913), Visentini (1914), Migone (1916), Laveran
und Franchini (1920u. 1921 a) und Sergent (1921) — diese Parasiten
darauf besonders in den Tropen und Subtropen weit verbreitet. In den
gemäßigten Zonen scheinen sie seltener vorzukommen, sie wurden bis-
lang nur in Portugal und Italien angetroffen. !)
Als Wirtpflanzen sind bis jetzt bekannt die Euphorbiaceen: Eu-
phorbia Cupantı, Euphorbia duleis, Euphorbia falcata, Euphorbia grandis,
Euphorbia humifusa, Euphorbia hypericifolia, Euphorbia neritfolia,
Euphorbia peploides, Euphorbia peplus, Euphorbia pilulifera, Euphorbia
Schimperiana, Euphorbia segetalis, Euphorbia thymifolia, Euphorbia
virosa, außerdem die Asclepiadacee Araujia angustifolia.
Betrachten wir von diesen Pflanzen einen Tropfen Milchsaft unter
dem Mikroskop mit starken Vergrößerungen, so sehen wir, wenn eine
Infektion vorliegt, zwischen den Stärkekörnern des Saftes kleine,
schlanke Flagellaten von etwa 20x2 u sich, mit einer
Geißel voran, lebhaft schlängelnd durch das Gesichts-
feld bewegen. In gefärbten Präparaten (Abb. 1) erken-
nen wir etwa in der Mitte der Parasiten einen Kern mit
kleinem, deutlichem Karyosom und ganz nahe dem Vor-
derende einen rundlichen Blepharoplasten, aus dem die
Geißel ihren Ursprung nimmt. Eine undulierende Mem-
bran, wie sie bei den 'Irypanosomen zwischen der Geißel
und dem Körper des Tieres ausgebildet wird, ist nicht Abb. 1. Lepto-
wahrzunehmen. on ee
. ca n 3 sIont. Nach
Auf Grund dieser Merkmale müssen die Parasiten er
in die Gattung Leptomonas Kent gestellt werden, deren
Arten vornehmlich als Darmparasiten zahlreicher Insekten und Würmer
weit verbreitet sind; einige von ihnen, die sog. Leishmanien werden
in den warmen Ländern als Erreger der nach ihnen benannten Leish-
!) Inzwischen sind auch in Frankreich bei E. esula und helioscopia (Compt.
rend. Soc. Biol. 1921, S. 226) und in der Schweiz bei E. Gerardiana (Galli-
Valerio: Schweiz. Med. Wochenschr. 1921, Nr. 50) Leptomonaden gefunden
worden.
104 Nieschulz.
maniosen (Kala-Azar, Splenomegalie der Kinder, Orient-, Aleppobeule
usw.) gefürchtet.
Die Parasiten der Euphorbien sind als Leptomonas Davidi Lafont,
die aus Araujia als L. Elmassianı Migone bezeichnet worden. Ob es
sich bei den ersteren nur um eine einzige und nicht um mehrere Species
handelt, läßt sich zur Zeit noch nicht entscheiden.
Nicht alle Leptomonaden des Milchsaftes zeigen die soeben be-
schriebene, typische schlanke Gestalt. Man trifft gelegentlich auch auf
kleinere, breitere und ebenso auf rundliche, geißellose, Leishmania-
ähnliche Parasiten.
In schwer erkrankten Zweigen, die schon kurz vor dem Absterben
standen, fand Franca (1914) in einem stark wässerigen Milchsaft
eigenartige Degenerationsformen von erheblicher Größe — bis zu 30x6 u
— , bei denen Kern wie Blepharoplast weitgehend entartet waren. Auf die
Bedeutung dieser Beobachtung werden wir noch später zurückkommen.
Wie werden diese Parasiten nun von einer Pflanze auf die andere
übertragen ? Es lag nahe, hier wie bei den durch Flagellaten hervor-
gerufenen Krankheiten des Menschen und der Tiere, die Vermittler der
Infektion unter den Insekten zu suchen. Schon in seiner ersten Arbeit
hielt Lafont Wanzen für die Zwischenwirte und es gelang ihm auch
später (1911 a), dies für eine von ihnen, N ysius euphorbiae Horvath zu
beweisen. Mit einer anderen Wanze, Dieuches humilis Reuter, konnten
Bouet und Roubzud (1911) in Dahomey eine gesunde Euphorbie
infizieren. Franca (1920) benutzte endlich Stenocephalus agilis, eben-
falls ein Hemipter, für seine Übertragungsversuche in Portugal. Seinen
Angaben, die bisber die bei weitem vollständigsten darstellen, werde
ich hier folgen.
Die Stenocephalen und ebenso die anderen erwähnten Wänzen
sind ausschließlich Phytophagen, sie ernähren sich nur von dem Milch-
saft der von ihnen aufgesuchten Pflanzen. Sind diese nun infiziert, so
gelangen bei dem Saugakt auch die Leptomonaden mit in den Darm-
traktus des Insekts. Hier tritt nun bald eine lebhafte Vermehrung
der Parasiten ein, die häufig unter dem Bilde der multiplen Teilung
verläuft und so überstürzt vor sich gehen kann, daß man Tochtertiere
antrifft, die noch nicht von einander getrenot, aber doch schon wieder in
Teilung begriffen sind. Es treten hierbei auch Formen auf, die Franca
für kopulierende Isogameten halten möchte. Vom vierten Tage nach
der Infektion bilden die Leptomonaden Riesenformen, die bis zu 50 u
lang werden können. Hierauf sollen dann extrem kleine Exemplare
von nur 4,5—7x0,8—1,5 u folgen, die fast sämtlich geißellos sind. Vom
Darmkanal aus dringen diese winzigen Parasiten auf noch nicht näher
bekannte Weise in die Speicheldrüse der Wanze ein, wo sie „des amas
enormes“ bilden. Diese kleinen Formen sind es, welche die Infektion
Unsere bisherigen Kenntnisse von der Flagellatenkrankheit. 105
vermitteln. Sticht nämlich eine Wanze jetzt eine Euphorbie an, so ge-
langen die Leptomonaden mit dem Speichel in das Gewebe der Pflan-
zen, erreichen den Milchsaft und bilden sich hier wieder zu den normalen
Parasiten um, von denen wir ausgegangen waren. Wie die Pflanzen
durch die Insekten infiziert werden, so infizieren sich diese ihrerseits
normalerweise an den Pflanzen. Es kann aber auch wohl eine direkte
Übertragung von einer Wanze auf eine andere.vorkommen, da Franca
im Rektum einiger Stenocephalen encystierte Leptomonaden beobach-
ten konnte. Außerdem scheint noch eine weitere Modifikation, nämlich
eine erbliche Übertragung der Parasiten von der Mutterpflanze auf
den Samen, möglich zu sein. Eine Kultur auf künstlichen Nährböden
ist bei diesen Flagellaten noch nicht geglückt, die unternommenen
Versuche sind aber auch sehr unzureichend.
Laveran und Franchini (1920) wollen bei Mäusen durch In-
jektion von Milchsaft einer erkrankten Euphorbia neriifolia eine leichte
Infektion erzielt haben. Ebenso geben sie an, durch Verimpfen von Kul-
turen von Herpetomonas ctenocephali aus dem Hundefloh auf Euphor-
bien ein positives Resultat erhalten zu haben. Beide Ergebnisse be-
dürfen aber der Nachprüfung.
Ob den Leptomonaden nun eine pathogene Wirkung auf die Wirt-
pflanze. zugeschrieben werden muß, darüber sind die Ansichten der
einzelnen Forscher geteilt. Nach den Untersuchungen von Franca
(1914) ist dies aber unbedingt zu bejahen. Lafont hatte diese Meinung
schon in seiner ersten Arbeit verfochten.
Die Flagellatenkrankheit'!) ist meist keine Allgemeinkrankheit der
betreffenden Pflanze, sondern sie beschränkt sich sehr häufig nur auf
einzelne Zweige. Franca glaubt eine Erklärung hierfür darin zu finden,
daß die Parasiten bei ihrem massenhaften Auftreten durch Agglo-
merationen die Milch saftkanäle selbst verstopfen können, und daß außer-
dem diese Röhren nicht miteinander kommunizieren ( ?). Die infizierten
Zweige bewahren zunächst noch eine Zeit lang nach der Infektion ein
gesundes Aussehen, zeigen dann aber allmählich deutliche Krankheits-
spuren. Die Blätter werden gelb, welken und fallen ebenso wie die er-
krankten Zweige schon bei ganz schwachem Winde leicht ab. (Vergl.
Abb. 2). Der Milchsaft hat sich inzwischen auch stark verändert. Er
ist wässerig, fast farblos geworden, verliert beinahe seine ganzen Stärke-
körner und verschwindet in weit fortgeschrittenen Krankheitsstadien
schließlich völlig. Obwohl die Leptomonaden selbst nur im Milchsaft
leben, macht sich ihre schädigende Wirkung auch in den benachbarten
(seweben bemerkbar. Die Stärkekörner verschwinden nämlich eben-
!) Die von den französischen und portugiesischen Autoren gebrauchte
Bezeichnung „‚Flagellose‘‘ möchte ich nicht beibehalten, da die Wortbildung
nicht einwandfrei ist, es hätte dann schon „‚Flagellatose‘“ heißen müssen.
106 Nieschulz.
falls aus den Parenchymzellen und dasselbe Schicksal kann noch die
(!hlorophylikörner ereilen. Die Pflanze muß dann natürlich an Er-
schöpfung zu Grunde gehen. Nicht immer zeigen sich solche deutliche
Krankheitserscheinungen, wie sie eben beschrieben wurden. Immer-
hin bewirken die Parasiten doch zum mindesten eine erhebliche Wachs-
tumshemmung der befallenen Teile.
Abb. 3.
Euphorbia
segetalis.
Abb. 2. Euphorbia pilulifera. Primäraffekt
1. Gesunde, 2. erkrankte Pflanze. Nach Lafont. Nach Franca.
Auf den Zweigen einer infizierten Pflanze kann man noch die
Einstichstelle der Wanze, den Ausgangspunkt der Infektion, deutlich
als eine leichte Erhebung mit zentralem, schwarzem, stark nekrotischem
Fleck, um den sich zunächst eine helle, -gelbliche und daran anschlies-
send eine leuchtend rote Zone ausdehnt, erkennen (Abb. 3). Die Zellen
des Pflanzengewebes sind an dieser Stelle weitgehend degencriert.
Dieses Krankheitsbild hat Franca in Analogie mit den Verhält-
nissen bei der menschlichen Syphilis als Primäraffekt (accident primaire)
beschrieben. Die Leptomonaden, die er in der Nähe dieser Wunde an-
traf, glichen, wie zu erwarten, meist sehr den kleinen Infektionsformen
aus der Speicheldrüse von Stenocephalus.
In dem stark veränderten Milchsaft der erkrankten Zweige werden
die Lebensbedingungen für die Leptomonaden natürlich mit der Zeit
sehr ungünstig, es treten die Degenerationsformen, die wir oben erwähnt
haben, auf und die Parasiten sterben ab. Tritt dieser Tod schon ein,
bevor die Krankheit zu weit fortgeschritten ist, so kann sich die Pflanze
wieder völlig erholen. Eine Gesundung wäre auch möglich, wenn bei
einer lokalisierten Infektion die erkrankten Teile abgestoßen werden.
Anhangsweise möchte ich zum Schlusse noch darauf hinweisen,
daß Laveran und Franchini (1921 b) im Milchsaft von Euphorbia
peplus aus der Umgegend von Syrakus außer Leptomonaden auch noch
Unsere bisherigen Kenntnisse von der Flagellatenkrankheit. 107
Spirochäten gefunden haben. Einige Wanzen zeigten in ihrem Darm-
kanal ebenfalls Spirochäten. Ob diese Spirochäten auch pathogen sind,
ist noch nicht bekannt.
Literatur.
Bouet, G. und E. Roubaud (1911): Sur le presence au Dahomey et le mode de
transmission du Leptomonas davidi Lafont, ‚flagell&E parasite des eu-
phorbiacees. Compt. rend. Soc. Biol. Bd. 70, S. 55—57.
Donovan, €. (1909): Kala-azar in Madras, especially with regard to its connection
with the dog and the bug (Conorrhinus). Lancet. Jg. 1909 Bd. 2, 8. 1495
bis 1496.
Franca, ©. (1911 a): Sur l’existence en Portugal de Leptomanas davidi Lafont
dans le latex de BEuphorbia peplus L. et E. segetalis L. Bull. Soc. Path.
exot. Bd. 4, S. 532—534.
— (1911 b) Quelques notes sur Leptomonas davidi Lafont. Ibid. Bd.4, S.
669—671.
.— (1914): La flagellose des euphorbes. Arch. f. Protistenk. Bd. 34, S. 108-132.
— (1919): L’insecte transmetteur de Leptomonas davidi (Note prelim.). Bull.
Soc. Path. exot. Bd. 12, S. 513-514.
— (1920): La flagellose des euphorbes II. Ann. Inst. Pasteur Bd. 34, S. 432
bis 465.
Lafont, A. (1909): Sur la presence d’un parasite de la classe des flagelles dans
le latex de l’Euphorbia pilulifera. Compt. rend. Soc. Biol. Bd. 66, 8.
1011—1013.
— (1910): Sur la presence d’un Leptomonas, parasite de la classe des flagelles,
dans le latex de trois euphorbiacees. Ann. Inst. Pasteur Bd. 24, S. 205
bis 219.
— (1911 a): Sur la transmission du Leptomonas davidi des euphorbes par un
hemiptere, Nysius euphorbiae. Compt. rend. Soc. Biol. Bd. 70, S. 58-59.
— (1911 b): Observations sur Leptomonas davidi. Bull. Soc. Path. exot. Bd. 4,
S. 464—467.
Laveran, A. u. G. Franchini (1920): Contribution & l’ötude de la flagellose
des euphorbes. Ibid. Bd. 13, S. 796.
— u. — (1921 a): Contribution a l’etude des inseetes propagateurs de la
flagellose des euphorbes. Ibid. Bd. 14, S. 148—-1511.
— u. — (1921 b): Spirochetose de punaises des euphorbes et du latex. Ibid.
Bd. 14, 8. 205— 207.
Leger, A. (1911): Presence des Leptomonas davidi Lafont dans l’Euphorbia
pilulifera du Haut Senegal et Niger. Ibid. Bd. 4, S. 626-627.
Mesnil, F. (1913): Hemipteres des euphorbes parasitees de Leptomonas davidi.
Ibid. Bd: 6, S. 292—293.
Migone, L. E. (1916): Un nouveau flagelle des plantes: Leptomonas elmassiani.
Ibid. Bd. 9, S. 356— 359.
Noc, F. u. L.-Stevenel (1911): Presence ä la Martinique de Leptomonas davidi
Lafont. Ibid. Bd. 4, S. 461-464.
Rodhain, J. u. J. Bequaert (1911): Presence de Leptomonas dans le latex
d’une euphorbe congolaise. Ibid. Bd. 4, S. 198— 200.
— ,d€C. Pons, F. Vandenbranden u. S. Bequaert (1913): Rapport sur les
travaux de la mission scientifique du Katanga. Brüssel.
Sergent, Et. (1921): Existence de Leptomonas davidi dans le latex d’euphor
108 Mitteilungen.
biacsdes d’Algerie (E. peploides). Arch. Inst. Pasteur Afrique du Nord.
BEL, UN.NDR
Visentini, A. (1914): La flagellosi delle euforbie in Italia. Rendiec. d. R. Acead.
d. Lincei. Bd. 23, S. 663— 666.
Mitteilungen.
Von der Tagung der angewandten Entomologen in Eisenach.
Die III. Tagung der „Deutschen Gesellschaft für angewandte
Entomologie“, die am 29. und 30. September 1921 unter dem Vor-
sitz.von Prof. Escherich (München) in Eisenach stattfand, stand
unter einem guten Stern. In den einleitenden Ansprachen von Prof.
Escherich, Geheimrat Appel und Prof. Reh trat völlige Binig-
keit in der Auffassung der einzuschlagenden Wege hervor. Schäd-
lingsforschung sei je nach dem Objekt dem angewandten Zoologen
oder dem angewandten Botaniker zuzuweisen, Pflanzenschutz dienst
dagegen komme Leuten mit reicher praktischer Erfahrung zu, einer-
lei, ob sie aus dem landwirtschaftlichen Betriebe, dem zoologischen
oder botanischen Studium hervorgegangen sind.
Von den wissenschaftlichen Vorträgen, welche sich insbesondere
auf Pflanzenschutz bezogen, seien erwähnt: Oberregierungsrat Dr.
Börner (Naumburg) über den Wirtwechsel und das Wandern der
Blattläuse, das, wie der Vortragende auf Grund seiner Versuche auf
der Nordseeinsel Mammert feststellte, 80—100 km betragen kann und
seinen Grund im Übergang der Tiere von einer Pflanzenart auf eine
andere hat. Eingehend kam die Arsenfrage zum Wort. Dr. Stell-
waag (Neustadt a.d. H.) berichtete über Arsenmittel, Weinbaupraxis
und Pflanzenschutz, Dr. Lehmann (Neustadt a. d. H.) über neuzeit-
liche Bekämpfung der Obstmade und Dr. Blunck (Naumburg) über
die Wirkung arsenhaltiger Gifte auf Ölfruchtschädlinge. Aus allen
diesen Ausführungen und der anschließenden Aussprache trat die Un-
entbehrlicnkeit der Arsenverbindungen, insbesondere des Schwein-
furtergrüns, für den Pflanzenschutz einhellig hervor. Dr. Wülker
(Frankfurt a.M.) sprach über Parasiten und Feinde des großen braunen
Rüsselkäfers, Prof, Voss (Göttingen) über phänologische Beobach-
tungen mit Richtlinien für die Einrichtung eines phänologischen
Dienstes. Daneben fand noch eine Reihe von Vorträgen über die
Kleidermotte (Dr, Titschack und Dr. Meckbach), über Stech-
mücken (Prof. Martini), über Kriebelmücken (Prof. Wilhelmi)
usw. statt.
Auch 3 populär-wissenschaftliche Aufklärungsfilme wurden den
Teilnehmern an der Tagung vorgeführt, ein spanischer über die Be-
kämpfung eines Ölbaumschädlings (Thrips) durch Blausäureräucherung
und zwei deutsche über Biologie und Bekämpfung des Kohlweißlings
Berichte, 109
und des Apfelwicklers. Mag bei diesen 3 Filmen auch die Verknüp-
fung belehrender und unterhaltender Absichten noch nicht durchaus
befriedigend durchgeführt sein, so trägt dieses ausgezeichnete Auf-
klärungs- und Werbemittel für ein geschlossenes Vorgehen aller am
Pflanzenschutz Beteiligten doch die Möglichkeiten zu großer Ent-
wicklung in sich, die ihm in Zukunft hoffentlich beschieden ist.
Dr. Max Dingler (München).
Biologische Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft. Die letzten
von der Anstalt herausgegebenen Flugblätter behandeln: 61. Die Kraut-
und Knollenfäule der Kartoffeln, von O. Appel. 62. Die Perocidbrühe
als Ersatz der Kupferkalkbrühe, von O. Appel. 63. Vorratsschädlinge
und ihre Bekämpfung, von F. Zacher, 64. Die Bisamratte, von M.
Schwartz. 65. Gegen die Sperlingsplage, von M. Schwartz. 66. Gegen
die Rattenplage, von M. Schwartz. OHR:
Plantenziektenkundige Dienst Wageningen gibt seit einiger Zeit,
wie ähnliche Anstalten für Pflanzenschutz, Flugblätter heraus, von
denen bis jetzt 38 erschienen sind. Sie betreffen : Blattläuse, Schildläuse,
Blattälchen, Ergebnisse von Versuchen mit Kalifornischer Brühe,
Spritzapparate, Bordeauxbrühe, Kalifornische Brühe, Karbolineum,
Selleriekrankheiten, Kohlkrankheiten, einige Rhododendronfeinde, einige
wichtige Rosenfeinde, Krebskrankheit der Obstbäume, den kleinen
Frostspanner, Fritfliege, Saatgutdesinfektion, Johannisbeerblattwespe,
Bekämpfung von Stein- und Staubbrand bei Weizen und Gerste, Stengel-.
älchen, Rüben- und Haferälchen, Wurzelälchen, Getreiderost, Flecken-
krankheit der Bohnen, Fleckenkrankheit der Erbsen, Rübenwurzel-
brand, Älchenkrankheiten an Zwiebelgewächsen, Kartoffelkrebs, Rund-
knospen bei schwarzen ‚Johannisbeeren, Blutlaus, schneckenförmige
Afterraupen der Obstbäume, Buchenwollaus, sog. Mehltau der Tomaten,
Uryptorrhynchus lapathi, Weidenhähnchen, Ulmensplintkäfer, rote
Spinne, Kleekrebs, Pocken der Birnenblätter. Viele Flugblätter sind
mit Abbildungen versehen, alle zeichnen sich durch klare Darstellung
und Zuverlässigkeit der Bearbeitung aus. OHR:
Berichte.
Sorauer, Paul. Handbuch der Pflanzenkrankheiten. 4. Aufl. Erster
Band. Die nicht parasitären Krankheiten, bearbeitet von Paul
Graebner. Mit 264 Textabbildungen. 959 S. Preis geb. 180: IH.
Zweiter Band. Die pflanzlichen Parasiten. Erster Teil.
Unter Mitwirkung von E. Riehm herausgegeben von
@. Lindau. Mit 50 Textabbildungen. 382 S. Preis geb. 90 N.
Berlin, Paul Parey. 1921. |
Von der neuen Auflage des allbekannten Sorauerschen Hand-
buches ist der erste Band, den in der letzten Auflage noch Sorauer
110 Berichte.
selbst bearbeitet hatte, durch P. Graebner neu herausgegeben worden.
Gewonnen hat diese neue Bearbeitung dadurch, daß Graebner bemüht
war, durch Umstellungen und Umordnungen ganzer Kapitel und ein-
zelner Abschnitte eine größere Übersichtlichkeit des gewaltigen Stoffes
zu erreichen, als sie in der früheren Auflage vorhanden war. Im übrigen
ist der Sorauersche Text, und zwar soviel Ref. sehen kann, Wort für
Wort beibehalten und nur durch Berücksichtigung späterer Arbeiten,
ganz besonders durch Einfügung von Veröffentlichungen von Graebner
selbst, erweitert worden. Dadurch ist die dem Werke früher anhaftende
Breitspurigkeit und einseitige Bevorzugung Sorauerscher Anschau-
ungen geblieben, aber der sehr berechtigte Wunsch der Verlagsbuch-
handlung, den Umfang des Bandes zu verringern, nicht erfüllt worden.
Die neue Auflage enthält 68 Seiten und 56 Abbildungen, diese meist aus
Graebnerschen Veröffentlichungen herrührend, mehr als die alte.
Und doch vermißt man in ihr manches, was man in einem Handbuch
finden sollte. Abgesehen davon, daß in manchen Einzelheiten die neuere
Literatur nicht ausgiebig berücksichtigt ist, findet man z. B. keine Dar-
stellung der pathologischen Pflanzenanatomie, deren Grundzüge doch
nach E. Küster ohne Schwierigkeiten hätten geschildert werden können.
Vöchtings wichtige Arbeiten über das Verhalten von Pflanzen, die man
gezwungen hat, ihrer Polarität entgegen sich zu entwickeln, sind nicht
erwähnt. Alle neueren Arbeiten über Anfälligkeit und Immunität und
deren Vererbung finden keine Besprechung, wogegen Sorauers Aus-
einandersetzungen über Prädisposition wörtlich beibehalten sind. Einen
eigentiimlichen Eindruck macht es auch, am Schluß des ersten Ab-
schnittes ‚.Geschichtliches‘“, der sonst auch wörtlich aus der dritten
Auflage übernommen ist, in einem von Graebner hinzugefügten
Absatz den Satz zu finden: ‚‚Der erste Band dieses Werkes von Paul
Sorauer blieb die einzige große und wichtige Erscheinung, die die nicht
parasitären Krankheiten zusammenfaßt‘“, als wenn der erste Band
“von Franks Pflanzenkrankheiten, der in einer für seine Zeit ausgezeich-
neten und zuverlässigen Weise ‚die durch anorganische Einflüsse. hervor-
gerufenen Krankheiten“ behandelt, nicht vorhanden wäre. Daß man in
vielen Einzelheiten anderer Meinung sein kann, als der ursprüngliche
Verfasser und der jetzige Bearbeiter, soll kein Tadel für das Werk sein,
obwohl man von einem Handbuch auch die Erwähnung von Ansichten
verlangen: kann, die mit denen des Verf. nicht übereinstimmen.
Daß die Bearbeitung der ersten Hälfte des zweiten Bandes, in dem
E. Riehm die Peronosporineae übernommen hat, sich ganz in der
Linie bewegt, die Lindau in der 3. Auflage eingeschlagen hat, ist wohl
selbstverständlich. Er hat eine ‚geschichtliche Einleitung beigefügt,
die in der Hauptsache aus der des ersten Bandes ausgeschieden worden
ist, und im übrigen die Neuerscheinungen seit der früheren Auflage
Berichte. 111
nachgetragen. Der alte Text ist dabei so wenig verändert worden,
daß öfter Ausdrücke wie ‚in neuester Zeit‘, „vor 10 Jahren‘, ‚jetzt‘
u. a. stehen geblieben sind, die rur zur Zeit der früheren Auflage von
1908 einen Sinn hatten. Der Halbband umfaßt die Myxomyceten,
Schizomyceten, Oomyceten, Zygomyceten und Ascomyceten ; die Seiten-
zahl ist um 73, die der Textabbildungen um 6 vermehrt worden.
Die äußere Ausstattung des Werkes läßt nichts zu wünschen übrig
und macht der rühmlichst bekannten Verlagshandlung alle Ehre. O.R.
Morstatt, H. Bibliographie der Pflanzenschutzliteratur. Das Jahr 1920.
Biologische BReichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft in
Berlin-Dahlem. Berlin, P. Parey und J. Springer. 1921. 71 8.
Preis 12 I.
Diese, von der Biologischen Reichsanstalt herausgegebene Übersicht
ist bestimmt, den nicht mehr erscheinenden Hollrungschen Jahres-
bericht über das Gebiet des Pflanzenschutzes zu ersetzen, und bildet
deshalb, obwohl sie nur Titel aufführt, ein unentbehrliches Hilfsmittel
für jeden, der sich auf dem Gebiete des Pflanzenschutzes auf dem laufen-
den erhalten oder in irgend einer Weise betätigen will. Die einzelnen
Abschnitte behandeln: Allgemeines, Krankheiten und Ursachen, Ge-
schädigte Pflanzen, Maßnahmen des Pflanzenschutzes, Autorenver-
zeichnis. Nichts kann die überaus rege Tätigkeit auf dem Gebiete des
Pflanzenschutzes so eindringlich vor Augen führen als die Reichhaltig-
keit dieses mit großer Sorgfalt zusammengestellten Literaturverzeich-
nisses von einem einzigen Jahre. Weitere Hefte sollen in Zukunft im
ersten Vierteljahr jedes ‚Jahres ausgegeben werden, und ferner wird eine
Zusammenstellung der Literatur aus den Jahren 1914— 1919 vorbereitet.
OHR:
Schwartz. Martin. Was ist Pflanzenschutz? Naturwiss. Wochenschr.
N. F. 20. Bd. 1921. S. 532—535.
Diese Frage, die von Fernerstehenden nicht selten aufigeworfen
wird, beantwortet der Verf. in klarer Weise, indem er vor allem den
Unterschied zwischen der Pflanzenschutz-Forschung als wissenschaft-
licher biologischer Arbeit und dem Pflanzenschutz-Dienst als deren
praktischer Anwendung feststellt. Die Pflanzenschutz-Forschung ist
frei und Sache verschiedener naturwissenschaftlichen Disziplinen,
der Pflanzenschutzdienst bedarf einer besonderen Organisation und darf
nur von solchen ausgeübt werden, die eine umfassende Schulung auf
allen in Betracht kommenden Gebieten aufzuweisen haben. O.K.
Baudys, E. Dülezitost ochrany rostlin a zasilani vzorkuü rostlin chorobnych.
(Die Wichtigkeit des Pflanzenschutzes und die Zusendung von
erkrankten Pflanzen). Zprävy pokus. komise zemsk sdruz. republ.
dorostu v Praze, 1920, Nr. 3, 2 Seiten, Prag 1920.
112 Berichte,
Es werden Winke dargelegt, wie Pflanzenschäden den beiden
Zentralstellen in der tschechoslov. Republik mitzuteilen sind: der
staatlichen phytopathologischen Station in Prag und der phytop. Station
an der neuen Anstalt für Bodenkultur in Brünn. Hat sich doch in
D.-Brod und in Mähren die Kleebräune eingenistet und aus Deutschland
drang der Kartoffelkrebs in das Land. Matouschek, Wien.
Lindinger. Leonhard. Ein neuer Weg der Schädlingsforschung. Natur-
wiss. Wochenschr. N. F. Bd. 20. 1921. Nr. 17.
Verf. tritt dafür ein, daß eine genaue systematische Durchforschung
Deutschlands auf seine Schädlinge und die Zusammenstellung der Be-
funde nach Art einer Flora in die Wege geleitet werden sollte. Bei jeder
Pflanze wären sämtliche auf der Art beobachteten Tiere und Pflanzen
genau nach der Bodenart getrennt anzuführen, die Örtlichkeit und die
Stärke des Auftretens der einzelnen Schädlinge zu berücksichtigen,
die Beziehungen zwischen dem Auftreten der Schädlinge und der Dün-
sung, der Zusammenhang zwischen der Verbreitung des Schädlings
und derjenigen seiner Nährpflanzen, das gemeinsame Vorkommen mit
andern Schädlingen festzustellen. Zur Bewältigung der hiermit gefor-
derten gewaltigen Arbeit sollten die naturwissenschaftlichen Vereine
und Gesellschaften herangezogen werden. OK:
Scherpe, R. Die Aufgaben der Chemie im Pflanzenschutz. Fühlings
landw. Zeitg. 1921. S. 282—296.
Es wird. die Wichtigkeit chemischer Forschung auf dem Gebiet
der Bodenkunde zur Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten betont,
besonders die Wirkung ungeeigneter Düngung erörtert. Auch auf dem
Gebiet der eigentlichen Pflanzenkrankheiten harren der Chemie noch
wichtige physiologische Aufgaben, und endlich ist die Bekämpfung
tierischer und pflanzlicher Schädlinge durch chemische Mittel ihr eigen-
stes Feld. OFRE
Zweigelt, Fritz, und Stubenrauch, Leop. Merkblatt über Pflanzenschutz-
arbeiten im Obstgarten. Ein Arbeitskalender mit 13 Abbildungen.
Ausgabe A mit 4 bunten Tafeln. Druck u. Verl. L. V. Ender-
sche Kunstanstalt in Neutitschein, Mähren.
Die Tafeln enthalten Darstellungen vom Apfelmehltau, Blattläusen
auf Apfelzweig, Pockenkrankheit auf Birnblättern, Fusieladium aut
Apfel, Narrentaschen der Zwetsche, Ocneria dispar, Blutlaus, Apfel-
blütenstecher, Malacosoma neustria, Euproctis chrysorrhoea, (arpocapsa
pomonella, C'heimatobia brumata, Hyponomeuta malinella. Die Tafeln
sind prachtvoll ausgefallen ; sie sind, da die Ausgabe B sie nur in schwar-
zer Ausführung enthält, auch gesondert zu haben. Schutzmaßnahmen
in den Obstgärten werden behandelt. Die Schrift und die Tafeln sind
für den Praktiker sehr geeignet. Matouschek, Wien.
Berichte. 113
Meinecke, E. P. Basic Problems in Forest Pathology. (Grundprobleme
in der Forstpathologie.) Journ. of Forestry. Bd. 15. 1917.
S. 215— 224.
Es war natürlich, daß die nordamerikanische forstliche Pathologie
sich zunächst die europäische zum Muster nahm und die Krankheiten
der Waldbäume ohne Rücksicht auf ihre praktische Bedeutung bearbei-
tete. In Amerika hat man es aber mit jungfräulichen Wäldern, in Europa
mit wohl bewirtschafteten Forsten zu tun, und dieser Unterschied macht
ein anderes Vorgehen notwendig, wenn man als Ziel im Auge behält, daß
mit der Zeit der amerikanische jungfräuliche Wald einem geregelten
Betriebe zugeführt werden muß. Dafür ist es notwendig, die Lebensbe-
dingungen der Bäume und ihre wirtschaftliche Bedeutung als Nutzholz-
lieferanten, ebenso die praktischen Bedürfnisse zu berücksichtigen
und auf eine Forsthygiene als Ergänzung der Forstpathologie hinzu-
arbeiten. UK.
Hase, Albr. Über die erste deutsche Forstentomologische Feldstation.
Zeitschr. f. angewandte Entomologie, 6. Bd. 1920, S. 390—400.
Figuren.
Der Stadt Guben gebührt das Verdienst, eine derartige Station
ins Leben gerufen zu haben, eine Waldstation. Aufgaben der unter der
Leitung des Verf. stehenden Station: Vorgehen gegen Gastropacha pini.
Die Leimungskosten hatten 900 000 ‚M betragen; man wollte billiger
arbeiten; es sollte vor allem die Station ein Gutachten zuerst ausarbeiten.
Die Einrichtung dieser, das ganze Inventar, zugleich tauglich zur Be-
arbeitung von Wasser-, Land- und Erdinsekten überhaupt, besteht
aus 3 soliden Holzkoffern: Gläser, Instrumente, Flaschen, Geräte,
Netze, Kleinmaterial; einem Brutschrank mit Zubehör ; optischen Instru-
menten, Kältekasten, Parasitenzuchtkasten, Raupenkästen, Glastuben,
Spannbrettern, Baum- und Erdgerät, Kleinmaterial. Die Spezifizierung
wird mitgeteilt. Die ganze Ausrüstung ist Eigentum der Deutschen
Gesellschaft für Schädlingsbekämpfung m. b. H. in Berlin W., Wil-
helmstraße 45. Matouschek, Wien.
Lindinger, Leonhard. Tätigkeitsbericht der Schädlingsabteilung des Insti-
tuts für angewandte Botanik zu Hamburg für die Zeit vom 14. Febr.
bis zum 30. Juni 1920. Zeitschr. t. angewandte Entomologie. Bd. 7.
1921. S. 424—440,
Unter den beobachteten Schädlingen nehmen die Schildläuse einen
breiten Raum ein. In einem Abschnitt über die Heimat und die Be-
kämpfung der Reblaus bezweifelt Verf. die Richtigkeit der allgemeinen
Ansicht, daß die Reblaus aus Nordamerika stamme, und ist vielmehr
geneigt, ihre Heimat in derjenigen des Weinstockes, also an den Ufern
des Schwarzen Meeres zu suchen. Die jetzt übliche Bekämpfung der
Zeitschrift für Pilanzenkrankheiten. XXXII &
114 Berichte.
Reblaus hält Verf. nur bei flach wurzelnden Stöcken für angebracht,
während tiefgehende Bewurzelung deshalb gegen die Angriffe der Reb-
laus schütze, weil diese in einer gewissen Bodentiefe, wo ihr die Atemluft
mangelt, sich nicht mehr zu erhalten vermag. DER
Carpenter, George H. Injurious Inseets and other animals observed in
Ireland during the years 1914 and 1915. The Economic Proceedings
of the Royal Dublin Society, Bd. 5. Nr. 12, 1916, S. 221—237,
4 plates.
— — Injurious Insecets and other animals observed in Ireland during the
years 1916, 1917 and 1918. (Die während der Jahre 1914—1918
in Irland beobachteten schädlichen Insekten und andere Tiere.)
Ebenda, No. 15, 1920, S. 259—272, 6 plates.
Ein alljährlicher Schädling auf Linum ist Longitarsus parvulus
Payk.; im Juni fressen am Stengel die Schnecken Arion hortensis Fer.
und Agriolimax agrestis (L.). — Grundständige Tabakblätter leiden
durch Raupen von Agrotis segetum. Aphis avenae Fbr. (= A. Fitchri
Sanders.) und Bibio sp. sind arge Getreideschädlinge. Krause und
höckerige Blätter bei Bohne und Erbse erzeugt Lygus pabulinus. Larven
von Silpha opaca L. befressen Mangold, junge Pflanzen aber Plectroscelvs
concinna (Msh.). Phaedon tumidulus frißt gern an Heracleum sphondylıum,
Psila rosae (Fb.) (= Piophila apii Wstw:) als Larve an Karotten und
in Selleriestengeln. Die Larve von Tipula.oleracea L. bohrt in Kohl-
stengeln, Psylliodes chrysocephala (L.) befrißt die Blätter nach Art
der Rübenfliege. Frische Sprosse der Kartoffelstaude befällt Aho-
palosiphum solani 'Theob., die Larve von Hydroecia micacea (Esp.)
bohrt im Stengel (Figuren!); andere Schädlinge sind: die Larve der
genannten Tipula, unreife Stadien von Calocoris bipunctatus (Fb.),
Lygus pabulinus und Aphrophora alni, die Raupe von Gortyna ochracea
(Hüb.). — Tulpenzwiebeln zerstört Rhizoglyphus echinopus Furn. and
Rob., Isotoma tenella (L.) und die Raupe von Hepialus sp. — Lipura
fimetaria (1L.) lebt im Gebiete oft auf unterirdischen Stammorganen
vieler Gartenpflanzen und ist in jeder Probe von Gartenerde zu finden;
besonders die Wurzeln von Cüneraria werden zerstört. In ihrer Gesell-
schaft leben L. armata 'TIb. und Orchesella villosa Geoff., welch erstere
auch Kartoffelknollen befällt. Auf Kletterrosen frißt der Käfer Phyllo-
bius wiridiaeris Leh., Rhododendron-Blätter benagt die Raupe von
Cheimatobia brumata (mit As-Präparaten zu vertreiben) und Farne
im Garten schädigt Otiorrhynchus sulcatus (Fab.). — In Obstgärten:
Tropicoris rufipes (L.) und Palomena prasina (L.) leben auf Äpfeln,
in Blättern des Baumes als Larven Lyonetia Clerckella und Bibio sp.
Gegen Lygus pabulinus nützen Nikotinbespritzungen. Kleinere Äpfel-
sorten leiden durch den Rüßler Orchestes fagi (L.). Schädlinge der
Berichte. 115
„bLoganberries“ sind Aspis Uddmanniana (L.) und Lampronia rubiella
Bjerk. Die Raupe von Fenusa pumilio Hart. befrißt Stachelbeerblätter ;
Contarinia pyrivora (Rill.) ein häufiger Schädling auf jungen Birnen.
Die Lärche schädigen die Käfer Strophosomus coryli (Fb.) und Phyllo-
bius argentatus (L.). — Sehr gute Bilder der Gallenbildungen auf Korb-
weiden durch Rhabdophaga salieiperda (Duf.).,. Matouschek, (Wien.
Gothan, Walter. Paläobotanik. Mit 28 Abb. Sammlung Göschen.
Berlin und Leipzig. Vereinigung wissensch. Verleger. 1920.
142 S. Preis 4.20 I.
Das Büchlein gibt einen, auch weiteren ‚Kreisen sehr erwünschten
kurzen Einblick in die wichtigsten Formen und Eigentümlichkeiten
der ausgestorbenen Pflanzenwelt und behandelt auch kurz die vermut-
lichen Vegetationsbedingungen der fossilen Floren. Die Anordnung
folgt dem natürlichen System der Pflanzen, und. bei den Pilzen finden
auch die auf Blättern und Stengelresten nicht selten als Abdrücke
erhaltenen schmarotzenden Ascomyceten, sowie die mikroskopisch er-
kennbaren Pilzhyphen und Sporen Erwähnung, die von der Steinkohlen-
formation an in Hölzern nachweisbar sind. OR,
Parisi, R. Pflanzliche und tierische Schmarotzer einiger Heil- und Gift-
pflanzen. Riv. di Patol. vegetale. 11. Jg. 1921. S. 1—16. (Nach
Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921. 8. 547.)
Im botanischen Garten zu Neapel wurden folgende Schmarotzer
beobachtet: Physoderma Debeauxii Bub. auf Blättern von Scilla mari-
tima, Uromyces rumicis Wtr. auf Blättern von Rumex patientia, Phrag-
midium subcortierum auf Blättern von Rosa centifolia, Thielavia basicola
Zopf auf jungen Pflanzen von Atropa belladonna, Ramularia variabilis
Fuck. auf den Blättern von Digitalis purpurea (beeinflußt den wirksamen
Stoff der Pflanze), Heterosporium gracile Sacc. auf den Blättern von
Iris pallida, Macrosporium papaveris n. sp. auf unreifen Kapseln von
Papaver somniferum, M. Cavarae n. sp. auf Blättern von Rieinus com-
munis, M. solani Ell. et Mart. auf Blättern von Hyoscyamus albus,
H. niger, Atropa belladonna und auf Blättern und Blüten von Datura
stramonium, D. metel und D. fastuosa, Pleospora melissae Parisi auf
Blättern von Melissa offieinalis; Heterodera radicicola an den Wurzeln
von Althaea officinalis, Chrysomphalus dietyospermi auf Blättern von
Cinnamomum camphora, Aulacaspis rosae Ckll. auf den Stengeln von
Althaea officinalis, Icerya Purchasi Mask. auf einer Rosen-Hybride.
GAR
N. Wawilow. Immunität der Pflanzen gegen Infektionskrankheiten. Moskau
1919. 239 Seiten mit 1 farbigen Tafel und 6 photogr. Abbildungen.
(Russisch mit englischer Zusammenfassung.)
Der Verf. hat schon 1914 im Journal of Geneties eine Arbeit über
116 Berichte.
die Verwendung des Verhaltens von Varietäten und Arten gegenüber
eng spezialisierten Parasiten als Merkmal der Abstammung und Ver-
wandtschaft veröffentlicht. Nunmehr hat er sein Thema zu einer
Gesamtdarstellung der pflanzlichen Immunität gegen Infektionskrank-
heiten erweitert. Er erörtert Verbreitung und Wesen der Immunität,
ihre Beziehung zum Milieu, ihr Verhalten bei verschiedenen Varietäten
und den Verwandtschaftsverhältnissen der Pflanzen gegenüber und
schließlich die Bastardierung und Selektion immuner Pflanzen. Gegen-
stand und Bedeutung der Arbeit rechtfertigen es, sie durch ein ausführ-
liches Referat (nach der englischen Zusammenfassung) den deutschen
Pflanzenpathologen und -züchtern bekannt zu machen.
In der Einleitung unterscheidet der Verfasser zwei Arten von Im-
munität, eine natürliche spezifische und eine erworbene Immuni-
tät. Die letztere hat in der Pflanzenwelt nur wenig Bedeutung. Hier
handelt es sich nur um die Ausnützung der gegebenen natürlichen Im-
munität, wenn auch nach bisherigen Versuchen die Möglichkeit vorliegt,
die Anfälligkeit von Pflanzen z. B. durch Einführung von Salzlösungen
oder durch bestimmte Düngung zu verringern. |
Kapitel 1 beschreibt die Verbreitung der Immunität unter
den höheren Pflanzen. Da die parasitischen Pilze meist auf be-
stimmte Gattungen und Arten als Wirte beschränkt sind, ist die häufig-
ste Immunität der Pflanzen die Gattungsimmunität. Praktische Bedeu-
tung kommt jedoch fast nur der Immunität von Rassen und Varietäten
zu. Nach Eriksson unterscheidet man 5 Grade der Anfälligkeit, die
am Beispiel des Weizengelbrostes auf einer farbigen Tafel veranschaulicht
sind. Dabei bedeutet 0 absolute Immunität (gar keine Pilzpusteln),
1 sehr widerstandsfähig (sehr vereinzelte kleine Pusteln), 2 widerstands-
fähig (zerstreute kleine Pusteln), 3 schwach widerstandsfähig (zahlreiche
Pusteln nur an den mittleren Blättern) und 4 sehr anfällig (dicht gedrängte
große Pilzpusteln). Eine Zusammenstellung von Angaben und eigenen
Beobachtungen (8. 18—39) gibt ein Bild von der Verbreitung der Im-
munität bei den meisten Kulturpflanzen. Dabei zeigt sich, daß Immuni-
tät auch gegenüber phanerogamen Parasiten in Betracht kommt. Im
ganzen ergibt diese Übersicht die Tatsache, daß den einzelnen Parasiten
teils sehr viele, teils nur sehr wenige immune Varietäten gegenüber-
stehen.
Diese Unterschiede leiten über zu Kapitel 2, zur Frage nach dem
Wesen der Immunität bei den Pflanzen. Hier läßt sich zunächst eine
mechanische oder passive Immunität unterscheiden, bei welcher
besondere Eigenschaften im Bau oder Wachstum der Pflanze das Ein-
dringen des Parasiten verhindern. Diese Art von Immunität ist nur
relativ; es ist in manchen Fällen z. B. möglich, die Infektionshindernisse
zu beseitigen, worauf die Pflanze befallen wird. Wichtiger ist die
Berichte, 117
physiologische oder aktive Immunität, die eine große Anzahl
von Erscheinungen umfaßt. Sie beruht nicht auf anatomischen Unter-
schieden, sondern auf inneren enzymatischen Reaktionen ‘zwischen
Wirtszelle und Parasit. Es ist festgestellt, daß parasitische Pilze auch
in immune Varietäten eindringen; dabei sind auch Erscheinungen,
die der Phagozytose bei Tieren entsprechen, festgestellt. In anderen
Fällen kommt es zur Bildung neuer Gewebe unter dem Einfluß des
Parasiten, die das weitere Eindringen von Pilzen abschließen.
Von den Theorien zur Erklärung des Wesens der Immunität wird
die negativ-chemotaktische von Massee und die osmotische Theorie
abgelehnt. Die Theorie von Üomes, wonach die Menge von organischen
Säuren und Tannin im Zellinhalt die Immunität bestimmen, findet
Verfasser nur beschränkt anwendbar und führt Beispiele gegen ihre
allgemeine Anwendung an. Auch die Annahme von Comes, daß hoch
gezüchtete Kulturpflanzen anfälliger seien, als ihre wilden Urformen,
ist nicht haltbar; diejenige von Marshall Ward, daß immune Varie-
täten besondere Antitoxine bilden, ist noch nicht bewiesen. Somit
reicht keine dieser Theorien vollständig aus, um die verschiedenen Im-
munitätserscheinungen zu erklären, welche auf sehr komplizierten
physiologischen Beziehungen zwischen Protoplasma von Wirt und
Parasit beruhen. Auch die Individualität des Parasiten, sowie das
Entwicklungsstadium der Wirtpflanze und des Parasiten spielen bei
der Immunität eine Rolle.
Im 3. Kapitel, Immunität und Umgebung (Milieu), wird die
Veränderlichkeit der mechanischen Immunität unter dem Einfluß der
Umgebung zugegeben. Für die physiologische trifft dies nicht zu; es
gibt mehr Beispiele von extremer Konstanz als von Veränderlichkeit
dieser Immunität, von denen Verf. eine Anzahl nach der Literatur
und eigenen Beobachtungen anführt. Ungeklärt ist auch der Finfluß
einzelner Faktoren der Umgebung, wie Temperatur, Feuchtigkeit,
Bodenbeschaffenheit. Den Einfluß der Düngung sieht Verf. in der
Verlängerung bezw. Abkürzung der Infektionsperiode, nicht in einer
Änderung der Anfälligkeit, doch gibt er schließlich eine schwache Ver-
änderlichkeit der physiologischen Immunität unter dem Einfluß der
Umgebung zu.
An den Getreidekrankheiten untersucht der Verfasser im 4. Kapitel
ausführlich die Gesetzmäßigkeit im Vorkommen der Immuni-
tät bei Varietäten von Pflanzen. Aus diesen Beispielen, die in einer
Tabelle zusammengestellt sind, ergibt sich, daß der Spezialisationsgrad
eines Parasiten iiber das Vorkommen immuner Varietäten entscheidet.
Je geringer die Spezialisation auf Gattungen und Arten ist, um so geringer
ist auch die Wahrscheinlichkeit, daß immune Varietäten vorkommen
und umgekehrt läßt enge Spezialisation des Parasiten die Existenz
115 Berichte,
immuner Varietäten vermuten. Diese Regel wird durch Beispiele
von anderen Kulturpflanzen und Parasiten weiter bestätigt. Ferner
verhalten sich gleiche Varietäten sehr oft ähnlich gegen gleich speziali-
sierte Parasiten, nicht aber gegen verschieden eng spezialisierteParasiten.
Auch hierfür werden zahlreiche Beispiele angeführt.
Somit läßt sich, wie in Kapitel 5 dargelegt wird, die Immunität
als physiologisches Merkmal für Abstammungs- und Verwandtschafts-
verhältnisse verwenden. Hier gibt der Verf. eine erweiterte Darstellung
seiner Abhandlung von 1914 mit vielen neuen Beispielen und wendet
diese Methode insbesondere auf die Varietäten von Weizen und Hafer an.
Sie leistet für phylogenetische Zwecke dieselben Dienste wie das Verhal-
ten bei der Bastardierung und wie die Serumreaktion oder die eytologi-
sche Untersuchung und kann auch für die praktischen Zwecke der Pflan-
zenzüchtung Hinweise auf die Möglichkeit von Kreuzungen morpholo-
gisch recht verschiedener Arten und Varietäten geben.
Das 6. Kapitel enthält eine kritische Übersicht der Literatur über
Bastardierung immuner und anfälliger Varietäten mit eigenen Unter-
suchungen des Verf, Hier liegen die Verhältnisse so kompliziert, daß sich
keine festen Regeln über die Vererbung der Immunität aufstellen lassen.
Es ergibt sich sehr häufig, daß die Immunität bei der Aufspaltung
unabhängig von andern morphologischen und physiologischen Eigen-
schaften ist, jedoch kann andererseits auch ein Zusammenhang bestehen,
wie die erwähnte Abhängigkeit der Immunität von der genetischen
Stellung einer Varietät zu anderen Varietäten gezeigt hat.
Im Schlußkapitel behandelt Verfasser die Selektion immuner
Varietäten und ihre Grenzen. Gegenüber der verbreiteten Annahme
einer großen Anpassungsfähigkeit und Plastizität der parasitischen
Pilze weist er auf die weit größere Zahl von Beispielen extremer Kon-
stanz der Immunität hin und kommt zu dem Schluß, daß an der Anwend-
barkeit und Sicherheit der Selektion immuner Varietäten als Bekämp-
fungsmethode von Pflanzenkrankheiten kein Zweifel sein kann. Für die
praktische Selektion sind zwei Gesichtspunkte vor allem maßgebend:
der Spezialisationsgrad des Parasiten, von dem es abhängt, ob man im-
mune Varietäten finden kann, und die genetische Verwandtschaft der
in Frage kommenden Varietäten. ‚Je größer ihre gehetische Verschieden-
heit, um so mehr besteht die Aussicht, daß sich immune darunter finden,
je weniger differenziert sie sind, um so geringer ist die Wahrscheinlich-
keit des Erfolges. —
Ein umfangreicher Literaturnachweis ist der Arbeit beigegeben.
Morstatt, Berlin-Dahlem.
lloward, A. Einfluß der Bodenfaktoren auf die Widerstandsfähigkeit gegen
Krankheiten. The Annals of appl. Biology. Bd. 7. 1921. S. 373
bis 389. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agrie. 1921. S. 543.
et
Berichte. 119
Viele Jahre hindurch fortgeführte Untersuchungen über die Anbau-
und Bodenverhältnisse in Indien haben den Verf. zu der Überzeugung
gebracht, daß der Befall von Kulturpflanzen durch pilzliche und tieri-
sche Schmarotzer und die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen gegen
Krankheiten vorzugsweise von der Durchlüftung und von der Tempe-
ratur des Erdbodens beeinflußt werden. An einer Reihe von Beispielen,
sucht er diese Ansicht zu erhärten. 0. K.
Mae Rostie, 6. P. Genetische Untersuchungen des Merkmals ‚Wider-
standsfähigkeit gegen Anthrakose, Mosaikkrankheit und Wurzelfäule“
bei Phaseolus vulgaris. Journ. of the Amer. Soc. of Agronomy.
Bd. 13. 1921. S. 15—33. (Nach Bull. mens. d, Renseign. agric.
1927.8..430.)
Nach Besprechung der Literatur über die Erblichkeit von Resistenz
gegen Infektionskrankheiten berichtet der Verf. über seine eigenen Ver-
suche, deren Ergebnisse mit denen von Burkholder übereinstimmen.
Anthrakose. Zur Infektion dienten die beiden Stämme «@ und ®
von Colletotrichum Lindemuthianum, gekreuzt wurden die Bohnensorten
„Wels red Kidney‘ (für beide Stämme widerstandsfähig) und ‚Michigan
Robust‘ (resistent für ?, anfällig für @); F, spaltete auf in 3 widerstands-
fähig: 1 anfällig gegen Stamm 4, was auf einen einzigen Faktor für
Resistenz schließen läßt. Bei einer Kreuzung von „White Marrow B“
(homozygotisch resistent für beide Stämme) mit den anfälligen ‚German
Wax“ und ‚„Wardwells Wax‘ lieferte F, entsprechend der Theorie
von 2 Erbfaktoren 9 resistent 7 anfällig.
Mosaikkrankheit. Zur Kreuzung wurde die widerstandsfähigste
Sorte „Robust“ und die anfällige ‚Flat Marrow‘ verwendet; die Anstek-
kung erfolgte durch Reiben mit Blättern kranker Pflanzen oder mit Keim-
pflanzen von kranken Eltern. Auch trugen Insekten viel zur Ausbreitung
der Krankheit bei. F, lieferte so zahlreiche kranke Pflanzen, daß man
das Merkmal resistent als recessiv ansehen mußte. In F, fanden sich
alle möglichen Abstufungen zwischen den Extremen der beiden Eltern,
sodaß es sehr schwierig war, die einzelnen. Pflanzen zu klassifizieren ;
aber es ließ sich doch feststellen, daß die Spaltung im Verhältnis von 9
anfällig: 7 widerstandsfähig erfolgte, und dasselbe galt für F,. Sonach
muß man schließen, daß die Resistenz auf 2 Erbfaktoren beruht.
Wurzelfäule (Fusarium Martii phaseoli Burkh.). Die Eltern
waren die widerstandsfähige ‚Flat Marrow‘ und die anfällige „Mi-
chigan Robust Pea‘“; die Ansteckung erfolgte durch Benetzung der
Samen mit einer Sporenaufschwemmung des- Fusarium. In F, zeigte
sich die große Mehrzahl der Pflanzen anfällig, also war dieses Merkmal
dominant. In F, näherte sich das Verhältnis sehr dem von 9 anfällig:
120
Berichte.
7 resistent, was wieder das Vorhandensein von 2 Erbfaktoren anzeigen
würde.
Zum Schluß werden die praktischen Folgerungen aus diesen Ver-
suchen besprochen. OaE
Nilsson-Ehle, H. Einige gute schwedische Gerstensorten, durch genea-
logische Auslese oder vermittelst der Kreuzung erhalten. Landt-
mannen, 3. Jg. 1920. S. 723—724, 743—745. (Nach Bull. mens.
d. Renseign. agric. 1921. S. 189.)
Die dänische Gerstensorte Tystofte Kreuzung nimmt unter den
für Helminthosporium gramineum widerstandsfähigen die erste Stelle
ein und eignet sich zur Übertragung dieser Eigenschaft durch Kreuzung
auf andere Sorten. Dabei unterliegt die Widerstandsfähigkeit den
Erscheinungen der Spaltung und auch der Transgression. Gegen Heterodera
radicicola widerstandsfähigeGerstensorten kannte man bisher noch nicht,
solche sind aber Chevalier, Primus, Svanhals und 0412, und die Unter-
suchungen des Verfassers zeigten, daß die Widerstandsfähigkeit auf einem
einzigen Faktor beruht und sich in beliebiger Weise mit anderen Merk-
malen kombinieren läßt. 0:
Wollenweber, H. W. Die Bewertung von Kartoffelsorten nach ihrer
Widerstandskraft gegen Krankheiten. Deutsche landw. Presse. 47. Jg.
S. 569-570. 1920.
Das Alter einer Sorte läßt keinen Rückschluß auf ihre Widerstands-
fähigkeit zu; es gibt auch empfindliche Sorten, die sich doch lange be-
haupten. Bei sorgfältigster züchterischer Pflege lassen sich auch an-.
fällige Sorten in geeigneten Gegenden weiterbauen. In der Regel wird
die Krankheitsanfälligkeit der Eltern durch Samen vererbt. Es ist mög-
lich, durch Auslese, selbst bei vegetativer Vermehrung, einzelne Pflan-
zen zu isolieren, deren Nachkommen gegen gewisse Krankheiten, unter
denen die Sorte leidet, widerstandsfähig sind. Im allgemeinen ist die
Wahrscheinlichkeit, durch Kreuzung gesunder Elternformen gesündere
Nachkommen zu erzielen, eine größere, als wenn man anfällige Eltern
kreuzt. Verf. entwirft eine Zusammenstellung, die für den Immunitäts-
züchter von großer Wichtigkeit ist. Sie enthält die einzelnen Kartoffel-
sorten und die Krankheit. Beispiel: Vorhandene Widerstandskraft
gegen Synchytrium (Kartoffelkrebs) ergibt sich für die Sorten: Frühe
Rose, Juli, Hindenburg, Jubel, eine eingeschränkte für Topas, eine
fehlende für Wohltmann, Industrie, Up do date, Erfolg, Kaiserkrone,
Niese, Deodara, Prof. Gerlach, Rat Haas. Matouschek, Wien.
Kambousek, Fr. Prognose der Rübenschädlinge. Berichte der Ver-
suchsstation f. Zuckerindustrie i, Prag, Nr. 346. Zeitschr. f.
Zuckerindustrie der Gechoslovak. Republik. Prag 1921. Jg. 45.
(NE 2). 8.311212.
Berichte. 121
Bezüglich der Prognose richte man das Augenmerk auf die .Vor-
frucht, die Nachbarfelder und die Raine. Zur Orientierung bediene man
sich der Köder, Stücke angefaulter Rüben und Kartoffeln, in Gräben
gelegt und mit Laub zugedeekt. Nach Klee und sonstigen Futter-
mitteln gibt es viele Rübenschädlinge; durch Einackern des Klees,
dem stets Kalken vorauszugehen hat, verbleiben im Boden eine Menge
absterbender Wurzeln, die eine Weide für Schädlinge sind, die später
bei Nahrungsmangel die Rübe angehen. 1921 traten nach Klee und Ge-
treide Enchytraeiden auf, doch fand sie Verf. nie als direkte Schädiger
gesunder, sondern nur verdorbener oder angefallener Rüben vor. Künst-
liche Züchtungen ergaben, daß sich die Würmer bei gesunder Rübe
nie vermehren; werden sie aber mit Engerlingen oder Drahtwürmern
gezüchtet, so vermehren sie sich stark und bringen die Rübe hinunter.
Die schädigenden Arten sind: Enchytraeus galba Hoffm. und BE. Buch-
holzii Vejd. Langandauerndes Regenwetter bringt sie an die Erdober-
fläche, wo sie zugrunde gehen; übermäßige Trockenheit vernichtet
sie auch. Zur Vertilgung dieser Würmer bewährten sich nach Verf.
sehr gut: pulveriger ungelöschter Kalk, Saturationsschlamm, Stick-
stoffkalk (1: 100 feuchten Lehmes), Ammonsulfat (1%), Chilesalpeter
(2%); Superphosphat wirkt weniger. Am besten ist Bestäubung der
Felder mit Kalk nach starkem Regen. Bei Trockenheit pflüge man das
Feld einigemale an sonnigem Tage um, damit der Boden austrockne.
Da Rübe nach Rübe schon wenig mehr gebaut wird, verschwindet
Heterodera Schachtii immer mehr. Wenn es über den Mai hinaus trocken
bleibt, erscheint in Menge die schwarze Blattlaus. 1921 sind sehr lästige
Schädiger Atomaria linearis und Tausendfüßler. Das hier Mitgeteilte
bezieht sich auf die Umgebung von Böhm.-Brod und das Böhm.Elbetal.
Matouschek, Wien.
Lazi. A. Kultur der Artischocke in der römischen Maremme. La nuova
agricoltura del Lazio. 8. Jg. Rom 1920. S. 123. (Nach Bull.
mens. d. Renseign. agric. 1921. S. 84.)
Als Feinde der Artischocke werden angeführt: die Feldratte,
welche die Pflanzen am Wurzelhalse benagt, Blattläuse Aphis carduz,
die Raupen von Vanessa cardui, und von Schmarotzerpilzen Bremia
lactucae. OÖ. K.
Geschwind. Die in den Schwarzkiefersaatkämpen des Karstes auftreten-
den schädlichen Insekten und Pilze, sowie die Mittel zu ihrer Abwehr.
Wiener allgem, Forst- und Jagdzeitung, 1921, 39. Jg. S. 29—30.
‚In den temporären Saatkämpen (sog. Wanderkämpe) kommen die
gleichen Schädlinge vor wie in mitteleuropäischen Waldgegenden:
Engerling, Maulwurfsgrille, Drahtwurm, Raupe der Saateule, Harpalus,
welch letzterer auch zweijährige Pflanzen schädigt. Das gleiche gilt
122 Berichte, ö
bezüglich der parasitären Pilze Lophodermium pinastri, des Keimlings-
pilzes Fusarıum parasiticum und F. blasticola. Das beste Mittel gegen
alle diese Schädlinge ist im Gebiete folgendes: Man belege die Zwischen-
räume der Saatrillen mit ziegelförmigen und umgelegten Rasenplaggen.
Dadurch erreicht man Schutz der Keimlinge gegen Bora und Aus-
troeknung, Verhinderung des Ausfrierens, Zurückhaltung des Unkrautes.
beste Vorbeugung gegen Engerling, Grille und die Fusarium-Pilze.
— Bezüglich der Schüttepilze erwähnt Verf., daß gemeine und
Schwarzkiefer in den Saatschulen gleichzeitig und gleich stark von
der Schütte befallen werden. Bis 2 jährige Schwarzkiefer-Pflanzen
gehen durch sie nicht zugrunde, wohl aber die gemeine Kiefer. Werden
2 jährige Schwarzkiefern befallen, so müssen sie ein drittes Jahr im
Saatbeete belassen werden, um sich von der Krankheit zu erholen. Dies
ist der größte wirtschaftliche Schaden, da 3 jährige Pflanzen schon zu
stark zum Verpflanzen im Karste sind. Dagegen nützt auch die Rasen-
plagge nicht. Matouschek, Wien.
Geschwind, A. (Sarajevo). Ein Beitrag zur Biologie der Panzer- oder
weißrindigen Kiefer (Pinus leucordermis Ant.). Centralbl. f. d. ges.
Forstwesen, Wien, 47. Jg., 1921. 8. 30-41.
Im Zapfen der genannten Kiefernart lebt die Raupe von Dioryetria
silvestrella, solche Zapfen kennzeichnen sich äußerlich durch etwas
geringere Größe, durch Krümmung ihrer Spitze, erhöhten Harzausfluß
und Kotaustritt des Tierchens. Andere Zapfen sind von Mucoraceen
befallen und werden infolgedessen vorzeitig scherbengelb. Beim Aus-
klengen öffnen sich beiderlei Zapfen nicht. — Trotzdem die Kiefer auf
Karstboden (der westlichen Balkanhalbinsel) lebt, fruchtet sie so stark,
daß 30 jährige, aber nur 1 m hohe Bäumchen bis zu den untersten,
den Boden berührenden Ästen mit Zapfen so vollbehängt sind, daß man
ar Zapfensucht glaubt, was aber nicht zutrifft. Kein Wunder, daß
Bilch, Eichhörnchen und Kreuzschnabel schädigend auftreten und
viele Zapfen vernichten. — Alle im Bestandesinnern zu Boden fallenden
Samen ergeben Keimlinge, die aber an Lichtmangel bald zugrunde
gehen. Außerhalb des Bestandes stehen infolge natürlicher Ansamung
die Pflänzchen sehr dicht, das Vieh verbeißt sie wohl, aber die eine oder
andere Pflanze bleibt doch unversehrt. Der büschelige Stand der jungen
Pflänzchen auf raumbeengten Keimstellen bringt anderseits Verkrüp-
peln der im Wachstum sich gegenseitig behindernden Individuen,
besonders am Wurzelhalse und in den unteren Stammteilen. Die Folge
davon sind die massenhaften Verwachsungen (z. B. in Rujiste bei Mo-
star), die augenfällig sind. Diese Zwieselbildungen, schon am Wurzel-
halse beginnend, und aus 2—5 Einzelstämmen bestehend, haben eine
große Ähnlichkeit mit tief abgehackten Mutterstöcken, aus denen meh-
Berichte. 3 123
rere Laubholzloden entspringen. — Den Säbelwuchs der Kiefer führt
Verf. auf Schneeschub zurück, doch spielt auch der Lichtreiz eine Rolle,
denn eine auf einem Felsenvorsprung stehende Kiefer biegt sich zu Tale,
um vollen Lichtgenuß zu erhalten. — Als Schutzmittel gegen die Trok-
kenheit bringt der Baum zuerst eine Anzahl seiner äußersten Trieb-
spitzen oder auch ganze Zweige zum Absterben. Die Farbe solcher
Knospen ist brennrot, die der vom Waldgärtner-Käfer heimgesuchten
Kiefern aber gelb. Triebspitzen und ganze Zweige bis zur Baumhöhe
von 2 m können auch durch Herpotrichia nigra, welcher Gebirgspilz
im Gebiete auf Juniperus nana unter der Schneedecke massenhaft
auftritt und von da auf die Kiefer übergeht, zum Absterben gebracht
werden. — Unter Steinschlag leidet der Baum an Steilhängen sehr,
das reichlich abgesonderte Harz heilt die Wunden gewöhnlich aus;
aber wenn sich der Steinschlag wiederholt, so kommt es zu einer auf-
fallenden Verdieckung des säbelförmigen Stammteiles. Oft bleiben die
Steine im Holze hängen. Matoüuschek, Wien.
Morstatt, H. Die Schädlinge und Krankheiten der Kokospalme. Arbeiten
aus d. biolog. Reichsanst. f. Land- und Fortstwirtsch. 10. Bd.
H. 3. 1920..S. 195—242. Figuren.
Eine Monographie. Im allgemeinen ergibt sich folgendes Bild:
In manchen Ländern verursachen Affen, Schweine und Ratten viel
Schaden. Unter den Insekten sind drei Gruppen von Bedeutung,
wovon die vielen Nashornkäfer, meist durch eine oder zwei häufige
Arten vertreten, durch Imaginalfraß in der Krone die gefährlichsten
Palmenschädlinge sind. Die Palmenbohrer oder Palmenrüßler zerstören
dagegen durch Larvenfraß in verschiedenen Teilen des Stammes die
Palmen und sind an sich noch schädlicher, aber weniger zahlreich und
dringen nur durch Verletzungen in die Stämme ein. Von ihnen teilen
sich 3—4 wichtigere Arten in das Gebiet der Kokospalme. Schildläuse
gibt es auf Palmen viele, die schädlichste ist Aspidiotus destructor,
er ist ein Schwächeparasit. Sonst spielen noch eine größere Rolle als
Blattschädlinge: Heuschrecken, Mottenschildläuse und Raupen, als
Saatnußschädlinge Termiten. — Pilzkrankheiten: die wichtigste
ist die Herzfäule, von der eine bakterielle und eine durch Pythium
palmivorum erzeugte Form genau beschrieben wurden; ähnliches Pal-
menabsterben kann durch Wurzelkrankheiten bedingt sein, verursacht
durch Fomes lueidus, während bei den von Lasiodiplodia theobromae
begleiteten die primäre Rolle des Pilzes zweifelhaft ist. Die Blutungs-
krankheit, Thielawiopsis ethaceticus, ist manches ‚Jahr häufig. Ursache
einer Blattkrankheit, jungen Palmen gefährlich werdend, ist Pesta-
lozzia palmarum. — Nicht parasitäre Krankheiten: Wurzelkrankheit
auf ungünstigem Boden, Wirkungen von Trockenheit und Wundschä-
124 Berichte.
den. Letztere begünstigen die Vermehrung der Käfer. — Krankheiten
aus unbekannter Ursache: Gummosis des Stammes und der Blatt-
achse, Kleinblättrigkeit, starke Blattkrankheit, Samenfäule.
| Matouschek, Wien.
Hecke, L. Sammlung mikroskopischer Dauerpräparate von phytopatho-
logisch-mykologischen Objekten. Serie I. Nr. 1—6, 1919, Serie II.
No. 7—12, 1921. In Mappe 25 bezw. 50 Mk. Verlag Oswald
Weigel, Leipzig.
Die Serien enthalten: Ustilago hordei: Keimung im Wasser, Pro-
myzel mit Fusionen und Schnallen, U. hordei: Keimung in Nährlösung,
Promyzel mit Sporidien und Sprossung, Penicillium ochraceum: Myzel
mit Konidienträgern, Puceinia falcariae: Spermogonien, Rhytisma
acerinum: Apothecien, Üeratostomella pini: Myzel im Kiefernholz, Til-
letia triticr: Sporenkeimung, Kranzkörperchen, Exoascus cerasi: Blatt-
querschnitt mit Hymenium, sSelerotinia., fructigena: Moniliastadium
auf Apfel, Coleosporium campanulae: Blattquerschnitt mit Sporen-
lager, Plasmodiophora brassicae: Amoeben, Sporen, Plasmodien, Viscum
album: Querschnitt durch Kiefernholz mit Senker. —
Die Präparate sind sehr instruktiv, daher für jede Fach-, aber auch
für die Hochschule sehr verwendbar. Auch dem Mykologen werden sie
erwünscht kommen. Sie werden vom Verfasser auf der Lehrkanzel für
Phytopathologie an der Hochschule für Bodenkultur in Wien her-
gestellt. | Matouschek, Wien.
Petrak, Franz, Mykologische Beiträge I. Hedwigia, 62. Bd. 1921.
S. 282—319.
Khekia ambigua (Pass.) Petr. (n. g. Lophiostomatacearum, synonym
Calcspora ambigua Pass. 1890) ist ein Parasit in Diratrypella-Arten
auf Ästen von Corylus und Fagus. — Trichosphaeria pilosa Fuck. var.
nitidula Sacc. am Grunde lebender Brombeerranken wird zur Art er-
hoben. — Phyllosticta asperulae Sace. et Fautr. auf lebenden Blättern
von Asperula odorata muß Sporonema punctiforme (Fck.) Petr. heißen,
zu welcher Gattung auch Phyllachora campanulae (Fek.) gehört. —
Auf Stengeln von Asperula cynanchica tritt Diploplacosphaeria ruthe-
nica n. sp. auf, die Nebenfrucht eines dothidealen Schlauchpilzes. —
In den Lokuli alter Stromata von Catacauma dothidea (Mg.) v. Höhn.
tritt Staganospora catacaumatis n. sp. auf. — Gloeosporium rıbis (Lib.)
Mont. et Desm., ein großer Schädling der Ribes-Arten, wird als Typus
der neuen Gattung @loeosporidiella aufgestellt (Konidien stark gekrümmt,
groß, einzellig, hyalin, oder sehr klein, stäbchenförmig an den Spitzen
und Seiten von langen, stäbcehenförmigen, oft kurzästigen Trägern
stehend). — Außerdem systematische Bemerkungen zu Arten von
Fusicoccum, Diaporthe usw.und vielen saprophytischen niederen Pilzen.
Matouschek, Wien.
Berichte. 125
Grove, W. B. Mycological Notes. V. The Journal of Botany, Vol. 59,
1921. S. 13—17. |
Auf Zweigen von Ilex aquifolium var. Hendersonii im Kew Garden,
London, fand Verf. Boydia insculpta (Oud.) Grove comb. nov. (=
B. remuliformis A. L. Smith 1919 = Sphaeria insculpta Fr. 1828). —
Von Puccinia peucedani parisiensis (DC.) Ldr. und Phomopsis abietina
Grove 1918 werden morphologische Einzelheiten angegeben und abge-
bildet. Matouschek, Wien.
De Unamuno, Luis M. Algunos datos nuevos para el estudio de la flora
micologica de la provincia de Oviedo. (Einige neue mykologische
Angaben aus der Provinz Oviedo, Spanien.) Real socied. Espanola
de Hist. Natur., tomo extraordinario. Madrid 1921. S. 150—168.
Neue parasitische Arten sind: Septoria Fernandezii auf Blät-
tern von Lactuca virosa und Staganospora caricis (Oud.) Sacc. n. var.
carıcis asturicae auf Carex asturica und Carex sp. — Neue Nährpflanzen
sind für Puccinia caricıs — (arex distans, P. silvatica — Carex asturica,
P. eirsiui — Cirsium anglicum, für Uromyces fabae — Vicia varia,
Ur. hippocrepidis — Hippocrepis comosa, Ur. loti — Lotus hispidus,
für Pucciniastrum galii — Galium divaricatum, Thecopsora Fischeri —
Erica ciliaris, Oladosporium punctulatum — Arum italicum. 36 Arten
sind neu für die Flora von Spanien. Matouschek, Wien.
Pritehard, F. J. and Porte, W.S. Collar-Rot of Tomato. (Wurzelhals-
fäule der Tomate.) Journ, of agric. Res. Bd. 21. 1921. 8. 179 bis
184. 5 Taf.
Die Krankheit ist in den Jahren 1917—1919 in den Staaten Mary-
land, New Jersey und Delaware aufgetreten und vernichtete viele Säm-
linge in den Saatbeeten und frisch ausgepflanzte Pflanzen im freien
Lande. Sie ist gekennzeichnet durch eine Ringelung des Stengels an
der Erdoberfläche und kann durch Vertieillium Iycopersici n. sp., Macro-
sporium solani und Rhizoctonia solani verursacht werden. Bei Infektionen
durch Reinkulturen, die am Stengel aufgebracht oder dem Erdboden
zugesetzt wurden, erzielte man mit Vertieillium und Macrosporium
die charakteristischen Beschädigungen in 65 % der Fälle, während
Rhizoctonia nur wenige und mehr oberflächliche Erkrankungen .ver-
ursachte. An Stengeln von Kartoffeln und Solanum carolinense L.
brachten alle 3 Pilze, Rhrzoctonia aber in viel geringerem Prozentsatz,
die typische Wurzelhalsfäule hervor. Von der neuen Vertieillium-Art,
wird eine Diagnose in englischer Sprache und eine Tafel mit Abbildungen
gegeben. BR.
Lieske, Rudolf. Morphologie und Biologie der Strahlenpilze (Actinomy-
ceten). Mit 112 Abb. im Text und 4 farb. Taf. Leipzig, Gebr.
Bornträger. 1921. 392 S. Preis 108 M.
1249) Berichte,
In diesem außerordentlich gründlich bearbeiteten und vorzüglich
ausgestatteten Buche liest die erste zusammenfassende Darstellung
der wichtigen und in praktischer Hinsicht bedeutungsvollen Gruppe
der als Strahlenpilze bezeichneten niederen Organismen vor. Sie
berücksichtigt die den Mediziner und den Biologen interessierenden
Fragen gleichmäßig und enthält die Ergebnisse 7 jähriger Studien
des Verfassers und aller ihm zugänglichen Literaturangaben. Im ersten
Abschnitt ‚Allgemeines über Strahlenpilze‘“ wird die Beibehaltung des
Gattungsnamens Actinomyces für alle Strahlenpilze gerechtfertigt,
eine Übersicht der Merkmale dieser Gattung und ihres Vorkommens
in der Natur gegeben, worauf eine Zusammenstellung aller genau unter-
suchten Stämme folgt. Den üblichen Artbegriff hält Verf. für nicht an-
wendbar auf die Strahlenpilze, da alleihre morphologischen und physio
logischen Eigenschaften der Veränderung unterliegen. Was bisher in
der Literatur von sogen. Arten beschrieben worden ist, wird angeführt.
In den folgenden Abschnitten werden die morphologischen und die
physiologischen Eigenschaften der Strahlenpilze eingehend dargestellt,
wobei auch die von ihnen gebildeten Enzyme und die Veränderlichkeit
ihrer Stämme behandelt werden. Der vierte Abschnitt ist den Strahlen-
pilzen als Krankheitserregern bei Menschen und Tieren gewidmet,
der fünfte und letzte, sehr viel kürzere beschäftigt sich mit dem Ver-
hältnis der Strahlenpilze zu den höheren Pflanzen. Hier wird der Erreger
des Schorfes der Kartoffeln und Rüben besprochen, wobei Verf. seine
Anschauung dahin entwickelt, daß die von schorfkranken Kartoffeln
isolierten Stämme durchaus nicht bestimmte pathogene ‚Arten‘ seien,
sondern daß solche Organismen sich in allen Kulturböden fänden und für
die Erkrankung äußere Einflüsse nötig seien. Deswegen könne es sich
auch nicht darum handeln, zur Verhütung des Kartoffelschorfes die Strah-
lenpilzvegetationen im Erdboden zu beseitigen. Auch die Knöllchen-
svmbiose der Erlen wird behandelt. Auf den farbigen Tafeln sind Agar-
kulturen verschiedener Stämme und mikroskopische Bilder von krank-
heiterregenden Formen dargestellt. OÖ. K.
Peltier, 6, L. Einfluß von Temperatur und Feuchtigkeit auf das Wachs-
tum von Pseudomonas eitri, seiner Wirtpflanzen und auf die Ent-
stehung und Entwicklung der durch diesen Spaltpilz verursachten
Krankheit „Citrus canker“. Journ. agric. Res. Bd. 20. 1920. S. 447
bis 506. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agrie. 1921. S. 542.)
Das Temperatur-Minimum für das Wachstum von Pseudononas citri
Hasse liegt bei ungefähr 5, das Optimum zwischen 20 und 30, das Maxi-
mum bei etwa 35°C, und die tötliche Temperatur zwischen 49 und 52°.
Der Einfluß der Feuchtigkeit auf die Lebensfähigkeit des Spaltpilzes
hängt eng mit der Temperatur zusammen, dergestalt, daß bei niederen
Barchte. 220
Temperaturen die Feuchtigkeit wenig oder keinen Einfluß hat, höhere
Temperaturen zugleich mit einem hohen Feuchtigkeitsgrad seine Lebens-
fähigkeit beschränken. Auch bei verschiedenen Wirtpflanzen des Spalt-
pilzes lag das Optimum ihrer Entwicklung zwischen 20 und 30° €.
Für ihre Ansteckung sind drei Hauptbedingungen maßgebend:
freie Feuchtigkeit auf der Pflanze, eine zuträgliche Temperatur und eine
in vollem Wachstum begriffene Pflanze. Das Leben des Spaltpilzes
in Kulturen und außerhalb seiner Wirtpflanze ist an ganz andere Be-
dingungen gebunden, als wenn er auf der Pflanze schmarotzt. Dabei muß
zwischen erster Infektion, Inkubation und folgender Entwicklung der
Krankheit genau unterschieden werden. Diejenigen Bedingungen,
welche das lebhafteste Wachstum der Wirtpflanze veranlassen, sind die
nämlichen, die auch die schnellste Entwicklung der Krankheit herbei-
führen. Der Spaltpilz zeigt sich in den Geweben so lange tätig, als es
auch die Zellen sind, und wenn die Pflanze in den Ruhestand überzu-
gehen veranlaßt ist, wird auch der Spaltpilz untätig und die Krankheit
tritt in einen Ruhestand. Die Bedingungen der Umgebung üben einen
außerordentlich bedeutenden Einfluß hinsichtlich der Anfälligkeit
und der Widerstandsfähigkeit der Wirtpflanzen gegen die Krankheit
aus. Die bis jetzt vorliegenden Ergebnisse experimenteller Untersuch-
ungen zeigen, daß das Verhalten der Wirtpflanze in ihrer natürlichen
Umgebung und in ihren Beziehungen zu der Bakterie studiert werden muß,
bevor man irgend eine Untersuchung über Auswahl bezüglich der Wider-
standsfähigkeit gegenüber der fraglichen Krankheit vornehmen kann.
0: K.
Killian, 6. Über eine Bakteriose des Efeus. Comptes rend. d. se. de
la Soc. de Biologie. Bd. 84. 1921: S.224—226. (Nach Bull. mens.
d. Renseign agric. 1921. S, 551.)
Verf. untersuchte den zuerst von Lindau beschriebenen Efeukrebs
und konnte aus den kranken Teilen eine charakteristische Bakterienart
‚isolieren, die er sber nicht benennt. Infektionen mit Reinkulturen
ergaben nur Erfolge an jungen Pflanzenteilen nach Verletzungen. In
gewöhnlicher Luft traten die Kennzeichen der Krankheit nach 3 Wochen,
an feucht gehaltenen Pflanzen schon nach einer Woche hervor, indem
Schwarzfärbungen auftraten, die an jungen Organen zu deren Absterben
führten, während ältere widerstandsfähiger sind und bei ihnen sogar
Ausheilungen stattfinden können. Die Arbeit enthält interessante
Einzelheiten über die Art der Ausbreitung der Bakterien in den Geweben.
OR.
Dufrenoy, J. Bacteries anaerobies- et „gommose“ du noyer. (Anaero-
bische Bakterien und Gummosis des Walnußbaumes.) Comptes
rend. des se. Soc. de Biologie. Bd. 84. 1921. S. 132—133. (Nach
Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921. S. 396.)
128 Berichte,
Seit einigen Jahren sterben im Zentralmassiv Frankreichs und in
den Pyrenäen die Walnußnäume ab, wobei Plätze von abgestorbenen
Bäumen von absterbenden umgeben sind. An den Bäumen bemerkte
man ein Aufreißen und Vertrocknen der Borke am Fuß und ein Faulen
der Wurzeln unter Schwarzfärbung; auf Querschnitten findet man zahl-
reiche, mit gelbem Gummi erfüllte Zellen. Aus gummösen, noch nicht
geschwärzten Wurzeln ließ sich ein anaerobiontisches Dacterium züchten,
von dem aber nicht sicher ist, ob es die Krankheit verursacht oder se-
kundär auftritt. O..R.
Gardner, Max, W. and Kendriek, James, B. Bacterial spot of Tomato.
(Bakterielle Flecken auf der Tomate). Journal of agrieult. Research,
1921, XXI Vol. S. 123—156.
Alle Rassen der Tomaten sind für die bakterielle Fleckenkrankheit
empfänglich,_ ebenso Paprika- und Kartoffelpflanzen. Die 'Tomaten-
krankheit wurde zuerst unter dem Namen Krebs (canker) in Tennessee,
Illinois und Michigan gefunden, jetzt ist sie weit verbreitet. Verwundete
Früchte leiden am stärksten, Keimlinge werden zerstört. Die ersteren
werden klein, schwarz, oft kraterförmig. Verletzte Blätter sind zuerst
durchsichtig, später schwarz und schmierig mit durchscheinenden
Rändern. Die Ursache der Krankheit ist das eingeißelige Bactervum
ewitiosum n. sp. Es wächst gut auf vielen Nährsubstraten, gelbe, durch-
scheinende Kolonien erzeugend. Es erzeugt keine Säure und kein Gas
mit Kohlehydraten und ist sehr empfindlich gegen Sonnenlicht und sehr
widerstandsfähig gegen Austrocknung. In der Kultur verträgt es nur
die Azidität von Pn=5. Infolge Zerstäubung von Bakterienkulturen
werden Blätter leicht von den Spaltöffnungen aus infiziert, die Früchte
von kleinen Wunden aus. Zuerst geschieht die Invasion interzellular.
Impfung reifer Tomatenfrüchte ist erfolglos, da die Wasserstoffion-
konzentration solcher Früchte (Pu 416—4) höher ist als das Bakterium
verträgt. Die Mikrobe überwintert auf der Oberfläche von Samen,
daher Verbreitung der Krankheit durch sie. Man muß käuflichen To-
matensamen desinfizieren mit Quecksilberchlorid 1 : 3000 durch 5 Mi-
nuten, wobei sie ganz abzuwaschen sind. Matouschek, Wien.
Matz, J. Die Gummosis des Zuckerrohres zum ersten Mal auf Porto
Rico beobachtet, Phytopathology. Bd. 10. 1920. S. 429—430.
(Nach Bull. mens d. Renseign. agric. 1921. S. 141.)
Im Jahre 1920 wurde die durch Bacillus vasculorum Sm. verursachte:
Gummosis des Zuckerrohres in ihren charakteristischen Kennzeichen,
Austreten eines zitronengelben bis -honigfarbenen Gummis aus dem
durchgeschnittenen Halm und Rotfärbung der Gefäßbündel, zum ersten
Mal auf Porto Rico in sehr beschränktem Umfange festgestellt. Die
Krankheit mag in sehr geringen Spuren schon vorher vorhanden ge-
Berichte. 129
wesen sein. Die am meisten angebaute Sorte Rayada ist für die Krankheit
anfällig, Yellow Caledonia wurde noch nicht befallen gefunden. Als
einziges Bekämpfungsmittel kommt der Anbau widerstandsfähiger
Sorten in Betracht. OR
Bryan, Mary K. A bacterial Budrot of Cannas. (Eine bakterielle Knospen-
fäule bei Canna). Journ, of agric. Research, 1921, Vol. 21.
S. 143—152.
Bacterium eannae n. sp. befällt junges Gewebe der Canna-Pflanzen
in feuchten Lagen. Von den Spaltöffnungen dringt es ein und verbreitet
sich durch die Interzellularräume in das Blattparenchym und den
Stengel und zwar bei sehr jungen Exemplaren. Die Krankheit beginnt
in dem Warmhause und setzt sich fort in den Freibeeten. Krankheits-
bild: Verbildung der Knospen, Blattfleckenbildung, Zerstörung der
Blütentrauben und des Stengels. Der Überwinterungsort des Schädlings
ist unbekannt. Es empfiehlt sich, die Wurzelstöcke der Pflanze genau
durchzusehen, bevor sie gepflanzt werden, und die empfindlichen Rassen
auszuscheiden. Matouschek, Wien.
Ferdinandsen, C. und Winge, 0. Giathrosorus campanulae n. gen. n.
. sp. auf Campanula rapunculoides schmarotzend. Annals of Botany.
Bd. 34, 1920. S. 467—469. 1 Taf. (Nach Bull. mens. d. Renseign.
agric. 1921..S. 553.)
An den Wurzeln von Campanula rapunculordes traten auf Seeland
häufig zahlreiche kleine Anschwellungen, ähnlich den Wurzelknöllchen
der Leguminosen, auf. Sie werden von einer schmarotzenden Plasmo-
diophoracee hervorgerufen, welcher die Verfasser obigen Namen gaben.
s OXK
Köck, Gustav. Wesen und Bedeutung des Kartoffelkrebses. — Die in
Österreich bisher getroffenen Maßnahmen zur Verhütung der Ein-
schleppung des Kartoffelkrebses und zur Hebung des heimischen
Kartoffelbaues. Oesterr. Zeitschrift für Kartoffelbau. Folge 1.
1921. S. 2—4.
Das Aussehen und die jetzige Verbreitung des Kartoffelkrebses
werden geschildert, die gegen die Krankheit am meisten widerstands-
fähigen Sorten angeführt. In Deutschösterreich ist die Krankheit
bis jetzt noch nicht aufgetreten, die Gefahr ihrer Einschleppung aber
sehr groß. Zu ihrer Verhütung ist die Kenntnis der Krankheit in allen
landwirtschaftlichen Kreisen verbreitet und die Bereitstellung wider-
standsfähiger Sorten in die Wege geleitet worden. VERE
Kunkel, 0. und Taylor Wm. A. Wart of Potatoes: a Disease new to
the United States. (Kartoffelkrebs: eine für die Ver. Staaten
neue Krankheit) U. S. Dep. Agric. Bur. Plant Industry Office
Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXXIl. )
\ a nn N ARE RE
N Be NEN
NER Mi IE
130 Berichte.
Cotton, Truck & Forage crop. Disease Invest. Circ. 6. Washing-
ton. II. 1919. 14 S. 4 Fig.
In den Ver. Staaten von N.-Amerika ist Chrysophlyetis endobiotica
erst seit September 1918 nachgewiesen, wo er nur in kleineren Städten
Pennsylvaniens lokalisiert ist. Durch Quarantänemaßregeln, Boden-
desinfektion mit Dampfpfannen und Heranzucht widerstandsfähiger
Sorten (solche sind genannt) hofft man dieses Feindes Herr zu werden.
Matouschek, Wien.
Kartoffelkrebs an Tomaten. Weekly News Letter. Bd. 8. Washington
1921. Nr. 30. S.3. (Nach Bull. mens. d. Renseign, agric. 1921.
S. 548.)
Im östlichen Pensylvanien wurden von 28 Tomatensorten 26 vom
Kartoffelkrebs (Synchytrium endobioticum Pere.) befallen gefunden,
der an den Kartoffeln der dortigen Gegend wütet. Die kranken Tomaten-
pflanzen zeigen nur kleine Auswüchse an Stengeln und Wurzeln und
scheinen unter der Krankheit nicht besonders zu leiden, aber sie dienen
dazu, den gefährlichen Pilz zu erhalten und zu verbreiten. OHR:
Hawkins, A. L. and Harvey, B. R. Physiological study of the parasitism
of Pythium Debaryanum Hesse on the potato tuber. (Physiologische
‚Untersuchung des Parasitismus von P. D. auf der Kartoffelknolle).
Journ. of agric. Research. XVII. 1919. S. 275—297, 3 Taf.
Der Pilz zerstört durch Fäulnis die Pentosane, Stärke und Zucker
in der Knolle; er scheidet ein Enzym aus, das die Mittellamellen der
Zellen zerstört, auf die Sekundärverdiekungen offenbar wenig einwirkt.
Die größere Widerstandsfähigkeit der Kartoffelsorte White Me Cormick
gegenüber den empfindlicheren Sorten Bliss Triumph und Green Moun-
taini steht mit dem höheren Rohfasergehalte und dem stärkeren Druck
im Zusammenhange, der nötig ist, das Gewebe anzustechen. Der os-
motische Druck im Pilzfaden ist für das Eindringen in die Zellwand
ausreichend, das Durchdringen der Pilzfäden durch das Gewebe wird
durch mechanische Pressung bewirkt. Matouschek, Wien.
Pethybridge, George, H. and Lafferty, H. A. A Disease of Tomato and
other Plants caused by a new Species of Phytophthora. (Eine durch
eine neue Art von Phytophthora verursachte Krankheit der To-
maten und anderer Pflanzen.) The scientific Proceedings of tlıe
Royal Dublin Society, Vol. 15. S. 487—505, 1919. 3 Taf.
Eine neue Krankheit junger Tomatenpflanzen wird beschrieben
und ‚„Tomato Foot-Rot“ genannt. Eine Fäule des Wurzelsystems
und des unteren Stengelteiles wird durch Phytophthora cryptogea n. Sp.
erzeugt. Sie tritt auch auf Petunia sp. auf und erzeugt eine ähnliche
Fäule bei Aster und Cheiranthus. Impfungsversuche zeigten die Schäd-
lichkeit des Pilzes auch bei Solanum tuberosum, Grlia tricolor und Fagus
ad
=
92
Se RER
Berichte: 131
‚silvativa, nicht aber bei Senecio vulgaris, Helianthus annuus und Ni-
.cotiana affinis. Die Oosporen des Pilzes überwintern in dem Erdboden,
von wo aus die Infektion der Tomatenpflanzen erfolgt. Man muß
die Pflanzen in durch Hitze sterilisiertem Boden aufziehen, einzelne
erkrankte Pflanzen sind durch Amputieren der erkrankten Teile zu
retten. Die instruktiven Tafeln bringen Habitusbilder und morpholo-
gische Einzelheiten. Matouschek, Wien.
Müller-Thurgau. Zur Bekämpfung der Peronosporakrankheit der Reben.
Schweizer Zeitschr. f. Obst- und Weinbau. 1920. S. 280.
Verf. sah, daß Infektionen auch bei Nebel oder Tau eintreten
können, Regen also nicht unbedingt nötig ist. Die oft auftretende,
regelmäßige Verteilung der Peronospora-Flecken am Blatte, die nament-
lich auf direktes Auffallen der Sporen auf die Blattunterseite zurück-
zuführen ist, zeigt die Notwendigkeit, beide Blattseiten zu bespritzen.
Matouschek, Wien.
Duarte d’Oliveira. Der hybride Direktträger „4401 de Couderc“ in Por-
tugal. Revue de Viticulture. 27. Jg. 1920. S. 380--381. (Nach
Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921. S. 208.).
Die genannte neue Hybride erwies sich als absolut widerstandsfähig
gegen Peronospora viticola. OR
Hiltner. Über die Beizung des Wintergetreidesaatgutes. Mitteil. der
deutsch. Landwirtschaftsgesellsch. 1920. S. 486 ff.
Von 12 reichsdeutschen Pflanzenschutzstellen wurden Beizmittel
durchgeprüft. Es ergab sich: An erster Stelle ist bei Bekämpfung
des Steinbrandes des Weizens das Weizenfusariol zu nennen, Formal-
dehyd folgt und Uspulun schnitt weniger gut ab, das nur im Eintauch-
verfahren und dann nur in 0,5 %iger Konzentration (allerdings bei
dieser zu teuer) befriedigte. Für Herbstsaat wird Fusafine empfohlen.
Vor dem Kühnschen Beizverfahren mit Kupfervitriol wird gewarnt.
Gegen Streifenkrankheit der Gerste wird an erster Stelle Uspulun
(0,25 %ig), gegen Fusariumkrankheit des Roggens Uspulun und Roggen-
fusariol empfohlen. Matouschek, Wien.
Mackie, W. W. und Briggs, Fred N. Bestäubungsverfahren gegen den
Weizensteinbrand. Science, N. Ser. Bd. 52. 1920. S. 540—541. (Nach
Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921. S. 546.)
Vergleichende Versuche mit Behandlung des Saatgutes gegen den
Weizensteinbrand ergaben eine sehr gute Wirkung des Bestäubens
mit einer Mischung von gepulvertem Kupfersulfat und kohlensaurem
Kalk zu gleichen Teilen, oder mit gepulvertem Kupferkarbonat. O.K.
Caron, von. Steinbrand und physiologische Spaltungen. Deutsche landw.
Presse, 47. Jg. 1920. S. 814.
Die vom Steinbrand befallenen Ähren zeigen beim Dickkopfweizen
132 Berichte.
eine andere langgestreckte Form, die nach Ansicht des Verf. nicht als
eine durch den Pilz bewirkte Deformation aufzufassen ist, sondern
als eine physiologische Abspaltung, die infolge ihrer geringeren Immunität
vom Steinbrand befallen wird. Wenn man also diese Abspaltungen
züchterisch unterdrückt, so bekämpft man den Steinbrand.
Matouschek, Wien.
Gaines, F. F. Erblichkeit des Merkmales ‚„Steinbrand-Resistenz‘“ bei
einigen Weizenkreuzungen. Journ. of the Amer. Soc. of Agrono-
my. Bd. 12. 1920. S. 124—132. (Nach Bull. mens. d. Renseign.
agric. 1921. S. 578.)
Zu Kreuzungen wurden verwendet Hybrid 128, ein für Steinbrand
sehr anfälliger weißer Kolbenweizen, Turkey, ein gegen Steinbrand
widerstandsfähiger roter Winter-Hartweizen, und Florence, australischer
semeiner Sommerweizen, gegen Steinbrand sehr widerstandsfähig.
Die Nachkommenschaften bis F , wurden einer genauen Analyse unter-
worfen, von der hier nur die Ergebnisse mitgeteilt werden können.
Die Widerstandsfähigkeit gegen Steinbrand kann nicht von nur einem
Erbfaktor abhängen. Sie würde, wenn sie den Mendelschen Regeln
folgt, aus mehrfachen Faktoren zusammengesetzt sein, da in F, eine
Abstufung der Widerstandsfähigkeit von größter Anfälligkeit bis zu
größter Resistenz auftritt. Verschiedene Weizensorten besitzen verschie-
dene Resistenzeigenschaften. Etwaige Korrelationen mit morphologischen
Merkmalen sind nicht hervortretend genug, um bei der Auslese der
widerstandsfähigen Typen Verwendung finden zu können. O.K.
Buchwald, Joh. Der Steinbrand des Weizens in der Müllerei. Zeitschr.
ges. Getreidewesen, 11. Jg. S. 125—140, 1920.
Ein restloses Entfernen des Brandpulvers gelingt nach Verf. nur
durch die Wäschereianlage, dennoch wird auch die Trockenreinigung
noch angewandt. Beim Waschen muß reichlicher Überfluß des strömen-
den Wassers vorhanden sein. Die Maschinen und Behelfe werden be-
schrieben und abgebildet. Da Brandweizen der Müllerei bei der Reinigung
Schwierigkeiten bereitet, wird von den Müllern ein Brandgehalt als ein
schwererer Mangel empfunden als von den Landwirten. Die von der
Reichsgetreidestelle festgesetzten Minderungswerte schwanken daher
nach dem Grade der Brandigkeit und auch je nach Zusammensetzung
des Schiedsgerichtes. Die Minderwertigkeit des Brandweizens liegt
auch in den etwaigen Gewichtsverlusten und darin, daß der Brand
den Wert der Müllereierzeugnisse, besonders der Abfälle, beeinträchtigt.
Verf. teilt die Grundsätze mit, die bei der Bewertung brandsporenhaltiger
Kleie maßgebend sind. Zum Schluß Mitteilung der verschiedenen Ver-
fahren, mittels deren die Landwirtschaft die Brandkrankheit bekämpfen
kann. Matouschek, Wien.
Berichte. 133
Jones, D. Segregation of susceptibility to parasitism in maize. (Auslese
von Anfälligkeit für Schmarotzer bei Mais.) Americ. Journal of
Botany, V. 1918. S. 295—300.
Die bei Inzestzucht geführten Individual auslesen von Eastu.Hayes
zeigten deutlichen Unterschied in der Anfälligkeit gegenüber dem
Brandpilze Ustilago zeae (Beck) Ung. Die widerstandsfähigste solcher
Individualauslesen 1,6, 1,3 wurde mit der am wenigsten widerstands-
fähigen 1,7, 1,1 bastardiert. F, war mäßig anfällig, kam dem wider-
standsfähigen Elter nahe. Widerstandsfähigkeit erscheint daher als
prävalent zu domipierend. In F, war die Widerstandsfähigkeit ähnlich
der bei dem wenig widerstandsfähigen Elter. Matouschek, Wien.
Kniep, Hans. Über Urocystis Anemones (Pers.) Wint. Zeitschrift für
Botanik. 13. Jg. 1921. S. 289—309. 1 Taf.
Bei der Keimung dieses Pilzes entsteht ein kurzer Promyzelschlauch,
an dessen Gipfel 3—4 zu einem Wirtel vereinigte Äste entspringen.
Der diploide Kern der Brandspore erfährt eine Vierteilung. Diese vier
Kerne verteilen sich derart, daß je einer in einen Quirlast gelangt, oder
es wandern drei in je einen Quirlast (3 Quirläste sind am häufigsten)
und der 4. bleibt im Wirtelstiel. Darauf treten hufeisenförmige Ko-
pulationskanäle auf, durch die je 1 Kern zu seinem Partner wandert.
So entstehen zwei Kernpaare. Die Zellen, in denen sich diese Paare be-
finden,. wachsen dann unter Entleerung und Abtrennung des proxi-
malen Endes aus und bilden in verdünnten Malzextraktlösungen dichte
Myzelknäuel. Diese schreiten in 0,1 % solchem Extrakte bald zur Brand-
sporenbildung, so daß der ganze Entwieklungsgang des Pilzes in vitro
verläuft. U. anemones ist eine Sammelart, die auf den verschiedenen
Wirten vorkommenden Formen unterscheiden sich dadurch, daß die
Sporen der einen eine Ruheperiode besitzen, die anderen nicht. Dies
erinnert an das Verhalten saisondimorpher Pflanzen.
Matouschek, Wien.
Belträn, F. Uredales (Royas) de las provincias de Castellön y Valencia.
(Uredales, Rostpilze, aus den Provinzen Kastilien und Valencia).
Real socied. Espanola de Hist. Natur. Tomo extraordinario, 1921,
Madrid, S. 242 —271. Figuren,
Neue Arten bezw. Formen sind: Puccinia Cesatii Schrt. n. f. hetero-
pogonis auf Blättern von Heteropogon Allionii, P. Fragosoana auf Bl.
von Imperata cylindrica, P. imperatae (P. Magn. 1919) Beltr. auf Blät-
tern der gleichen Pflanze, P. andropogonis hirti (Mair.) Beltr. auf An-
dropogon hirtus. Die zwei letzten Arten sind jetzt in beiden Sporen-
formen bekannt. Neue Nährpflanzen sind für Puceinia agropyri: Agro-
pyrum littorale, P. Fragosoi: Koeleria hirsuta, P. glumarum und P.
loliicola: Lolium rigidum var. tenue, P. malvacearum: Malope malacoides,
134 Berichte.
P. pimpinillae: Reutera puberula, P. istriaca: Teucrium aureum, P.
menthae: Micromeria marifolia, P. andryalae: Andryala mollis, P.
centaureae: Centaurea homeosceros, (©. seridis var. maritima und ©.
Beltrani, P. sonchi: Sonchus aquatilis, P. taraxacı: Taraxacum tomen-
tosum, Uromyces silenes: Silene inflata, U. laburni: COytisus patens,.
Coleosporium campanulae: Campanula Beltrani, Melampsora helio-
scopiae: Ewphorbia polygalaefolia. — Acht Arten sind neu für die iberi-
sche Halbinsel, für welche auch 19 neue Nährpflanzen schon bekannter
Pilzarten angegeben werden. Für Uredo Ravennae Maire auf Erianthus
Ravennae ein 2. Fundort notiert. Matouschek, Wien.
Baccarini, P. Funghi etiopiei. Manipolo Il, (Äthiopische Pilze. 2. Teil).
Annali di Botanica, 1917, Vol..14. 8. 117—140.
Auf folgende neue Arten machen wir aufmerksam: Aecidium
peucedani auf Blättern von Peucedanum sp., Aec. Schimperi auf Blätter
und Knospen von Loranthus Schimperi, Puccinia absinthii DC. n. var.
levispora auf Bl. von Artemisia rehan, P. crustulosa auf Bartsia abyssinica,
P. senecionis ochrocarpi auf Senecio ochrocarpus, Gymmoconia alchemillae
auf Bl. von Alchemilla pedata, Ravenelia acacıae melliferae auf Bl. von
Acacia mellifera, R. albizziae amarae auf Hülsen von Albizzia amara.
Matouschek, Wien.
Fragoso, Rom. Gonz. Una especie nuova de Puccinia en Asphodelus.
(Eine neue Puceinia auf Asph.) Real socied. Espanola de Hist.
Nat., Tomo extraordinario, Madrid, 1921, S. 59—61. 1 Textfigur
und 1 farbige Tafel.
Puccinia Unamunoi n. sp. auf Blättern und Blattscheiden von
Asphodelus albus bei Llanes, Oviedo (Spanien), wird eingehend be-
schrieben, farbig abgebildet und mit den anderen auf Asphodelus-
Arten lebenden Puccinia-Arten verglichen. Matouschek, Wien.
Arthur, J. €. Über die Heimat von Puceinia Pittieriana. Science, N.
Ser. Bd. 8. 1921. S. 228—229. (Nach Bull. mens. d. Renseign.
agric. 1921. S. 541.)
Das Auftreten von Puccinia Pittieriana auf Kartoffel und besonders
auf Tomate in Ecuador gibt dem Verf. Anlaß, seine Ansicht über die
Heimat dieses Pilzes, der in den Ver. Staaten noch nicht beobachtet
wurde, aber von Costa Rica bekannt ist, zu begründen. Wegen des
Vorkommens sehr ähnlicher Pucceinia-Arten in Columbien, Costa Rica
und Texas vermutet er seine Heimat in den Gegenden zwischen Ecu-
ador und Costa Rica auf dort einheimischen Pflanzen. ODER
Meinecke, E. P. Facultative Heteroecism in Peridermium cerebrum and
Peridermium harknessii. (Fakultative Heterözie bei P.c. und P.h.).
Phytopathology. Bd. 10. 1920. S. 279—297.
An der pazifischen Küste von Nordamerika kommen zwei an
Berichte. 135
Kiefern Anschwellung erzeugende Peridermium-Arten vor: P. cerebrum
‚Peck (früher für P. Harknessit Moore gehalten) auf Pinus radiata,
P. attenuata und P. muricata, und das echte P. Harknessii Moore auf
Pinus sabiniana, P. ponderosa, P. Jeffreyi, P. contorta und. vielleicht
P. attenuata. Für Uronartium cerebrum Peck wurde als neue Wirtpflanze
Quercus californica aufgefunden. Die früher berichteten direkten In-
fektionen von Pınus radiata mit Aecidiosporen von Peridermium cere-
brum auf Pinus radıata wurden bestätigt und erfolgreiche Infektionen
mit demselben Pilze von P. radiata auf P. muricata und von P. attenuata
auf P. muricata ausgeführt. Peridermium Harknessii besitzt die Fähig-
keit, Scrophulariaceen leicht anzustecken und auf ihnen die Uredo-
und Teleuto-Form hervorzubringen, kann aber auch Anschwellungen,
Aecidien und Aecidiosporen bei direkter Ansteckung von Pinus contorta
auf P. contorta, von P. contorta auf P. Jeffreyi, von P. Jeffreyi auf
P. Jeffreyi, von P. Jeffreyi auf P. contorta und von P. ponderosa auf
P. radiata hervorbringen. Die Keimung der Aecidiosporen erfolgt
unabänderlich nach dem echten Aecidien-Typus;. weder Promycel
noch Sporidien werden gebildet, auch keine Pykniden gefunden. Hexen-
besen begleiten oft die Anschwellungen. Die Heterözie von Peridermium
cerebrum und P. Harknessii ist fakultativ. oK
Hayes, H., Parker J. and Kurtzweil, C. Genetics of rust resistance in
crosses of varieties of Triticum vulgare with varieties of Triticum
durum and Triticum dieoccum. (Vererbung der Rost-Widerstands-
fähigkeit bei Sortenkreuzung von Triticum vulgare mit T. dicoc-
cum.) Journal of agric. Research XIX. 1920, S. 523—542, 6 Tat.
Man experimentierte mit einer bestimmten biologischen Form von
Puceinia graminis. Bei Bastardierung zwischen Formen von Hartweizen
Tr. durum und solchen des gemeinen Weizens Tr. vulgare war F, so
empfänglich wie der letztere; dagegen war bei Bastardierung zwischen
dem praktisch immunen Emmer Tr. dicoccum und Tr. vulgare die F,
so widerstandsfähig wie der Emmer. Die Widerstandsfähigkeit ist also
im 1. Falle rezessiv, im 2. aber dominierend. Wahrscheinlich sind
Hartweizen- und Emmer-Eigenschaften mit Widerstandsfähigkeit kor-
relativ verbunden, da widerstandsfähige Hart- und Emmerweizenformen
in F, und F, weit leichter erhalten werden, als widerstandsfähige
gemeine Weizen. Versuche mit Impfung mit P. graminis zeigten,
daß in F, und F, Pflanzen erscheinen, die Formen von durum, dicoccum
und vulgare entsprachen und widerstandsfähiger als der dicoccum-Elter
waren, sodaß transgressive Spaltung erfolgte. Man erhielt auch wider-
standsfähige gemeine Weizen durch Bastardierung empfänglicher ge-
meiner Weizen mit widerstandsfähigen Emmerformen.
Matouschek, Wien.
136 Berichte.
Garber, R. J. Untersuchung über das Merkmal ‚„Rostwiderstandsfähigkeit“
bei einigen Haferkreuzungen. Journ. of the Amer. Soc. of Agro-
nomy. Bd. 13. 1921. S. 41—43. (Nach Bull. mens. d. Renseign.
agric. 1921. S. 436.)
Im Jahre 1918 wurde weißer russischer Hafer (Avena orientalıs),
der gegen Puccinia graminis resistent ist, mit zwei Linien der rost-
anfälligen Sorten Minota und Victory (A. sativa) gekreuzt. Die Pflanzen
von F, zeigten eine Spaltung in die beiden Kategorien resistent und
anfällig im Verhältnis von 3:1, wie es einem einfachen, die Wider-
standsfähigkeit bedingenden dominanten Faktor entspricht. ©. K.
Hansen, V. Die phytotechnische Station zu Mahndorf. Zeitschrift für
‘ Pflanzenzüchtung. Bd. 7. 1920. S. 283—318.
Mahndorfer Luzerne zeichnet sich durch eine bemerkenswerte
Winterfestigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Rost (Uromyces
striatus Schroet.) aus. DER.
Peuekert. Pfirsichsorten und Kräuselkrankheiten. Der Lehrmeister in
Garten und Kleintierhof. 1921. S. 391.
Von Pfirsichsorten sind sehr stark empfänglich für Kräuselkrankheit:
Waterloo, frühe Beatrix, frühe Revers, La France, Königin Carola,
Triumph, Le Vainqueur; stark empfänglich: Amsden, Arkansas, früher
Alexander; mittel bis wenig empfänglich: frühe Hales, Königin der
Obstgärten, frühe Kanada. Vollständig gesund blieben : Eiserner Kanzler,
Sämling von Schaller, Proskauer Pfirsich, Jessie Kerr. Für das beste
Bekämpfungsmittel hält Verf.: Spritzen mit 2 %iger Kupferkalkbrühe
vor Austrieb und mit 0,5—1 %iger wiederholt nach Blattaustrieb;
Entfernen der kranken Triebe und Blätter. Matouschek, Wien.
Landini, L. In Italien gemachte Beobachtungen über die Widerstands-
fähigkeit einiger Pfirsichsorten gegen die Kräuselkrankheit (Exoascus
deformans). Bull. R. Soc. Toscana di Orticoltura. 45. Jg. 1920.
S. 69—70. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921. S. 264.)
Die Widerstandsfähigkeit gegen die Kräuselkrankheit war bei den
zahlreichen untersuchten Pfirsichsorten sehr verschieden; die in Florenz
neu gezüchtete Sorte Principe di Piemonte war durchaus widerstands-
fähig, ihr am nächsten kam Morellona. Kräftigung der durch die Krank-
heit am meisten erschöpften Bäume durch eine Düngung mit salpeter-
saurem Natron hatte den besten Erfolg. 0:
Thiele. Kolloidaler (flüssiger) Schwefel zur Bekämpfung des Mehltaues.
Deutsche Gartenbauzeitung. 67. 1921. S. 113.
Die Vorzüge des kolloidalen Schwefels sind nach T.: größere Wirk-
samkeit als Schwefelpulver, größere Haftbarkeit durch Verspritzen,
gleichmäßiger verteilbar, schnellste Oxydation des Schwefels an der Luft,
Berichte. 137
Verabfolgung bei jedem Wetter, sowie mit der Kupferkalkspritzung und
gleichzeitig mit der Kupferbrühe ausführbar, größere Ersparnis an
Schwefel. Laubert.
Hopfer, E., Zorn, R., Boedieker. Der Apfelmehltau und seine Bekämpfung.
Praktischer Ratgeber im Obst- und Gartenbau. 36. 1921. S. 248.
H. nennt von Äpfeln, die so stark befallen wurden, daß ihr Anbau
in Frage gestellt ist, Bismarckapfel, Gelber Richard, Weißer Klarapfel,
Landsberger Renette, Weißer Winterkalvill und als mehltaufest: Bau-
manns Renette, Kanada-Renette, Schöner von Boskoop, Ananas-
Renette, Geheimrat Oldenburg, Dülmer Rosenapfel, Fürst Blücher.
Spritzen mit Schwefelkalkbrühe und flüssigem Schwefel waren erfolglos.
Nach Z. leiden im Taunus besonders Landsberger Renette, Signe Til-
lisch, Ontario, Große Kasseler Renette, ferner noch Ananas-Renette,
Goldparmäne, Parkers Pepping, Bismarckapfel, Berner Rosenapfel,
andere dort gebaute Sorten gar nicht oder nur gering. Nach B. wurden
im Breisgau sehr stark befallen Landsberger Renette, stark Ananas-
Renette, Boskoop, Ernst Bosch, nicht befallen: Kanada-Renette,
Baumanns Renette, Rote Stern-Renette. Laubert.
Ballard, W. S. and Volck, W. H. Apple powdery Mildew and its Control
in the Pajaro Valley. (Der Apfelmehltau und seine Bekämpfung im
Pajaro-Tal). U. S. Dep. Bullet. 120, Sept. 1914.
Fisher, D. F. Apple powdery Mildew and its Control in the aird Regions
of the Pacific Northwest. (Der Apfelmehltau und seine Bekämpfung
in den trockenen Gebieten des pazifischen N.W. der Union).
Ebenda, Bull. 172, Okt. 1918.
Fisher, D. F. Control of Apple powdery Mildew. (Die Bekämpfung
des Apfelmehltaues). Farmers Bull. Nr. 1120, 1920.
Fulmek, Leop. Wie man in Amerika den Apfelmehltau bekämpft. Wiener
landw. Zeitg. 71. Jg., 1921, S. 141— 142,
Die neuesten Versuche, ausgeführt in der Union, besagen: Be-
spritzungen vor dem Laubausbruche im Frühjahr gegen den Pilz sind
zwecklos. — Die Schwefelkalkbrühe ist das geeignetste Spritzmittel,
das den Schwefel in der feinstverteilten Form enthält. Dabei wurden
Myzel und Konidien direkt abgetötet und der gesunde Trieb gegen
Neubefall dauernd geschützt. Saponin oder Kasein soll die Benetzungs-
fähigkeit erhöhen. Die genannte Brühe von 20° Be. verdünne man
knapp vor Gebrauch mit der 30 fachen Menge Wassers. Zeitpunkte
der Bespritzungen: die erste zur Zeit der Streckung des Blüten-
büschels, wenn die Knospe noch geschlossen und rot ist; die zweite,
wann die Kelchgruben der Fruchtanlagen noch mit den abwelkenden
Staubfäden weit offen stehen (,Kelchspritzung‘; nimmt man dabei
Arsengift, z. B. Bleiarsenat als 1 %igen Zusatz zur verdünnten Lösung,
138 | Berichte.
so arbeitet man erfolgreich auch gegen den Apfelwickler); die dritte
geschieht 2 Wochen nach der 2., die vierte 4 Wochen nach der 2.,
wobei man auch das Arsengift und lieber eine Kupferbrühe nehmen
soll; weitere Bespritzungen ohne Giftzusatz in Pausen von je 3 Wochen
bis August-Ende. — Eine gute Brühe, die keine Verbrennungen er-
zeugt, erhält man nach amerikanischer Vorschrift: 1 kg zerschlagenes
Eisensulfat wird durch Einhängen in einem Säckchen in 400 Liter Wasser
unter oftmaligen Umdrehungen über Nacht gelöst, 2 Liter Schwefel-
kalkbrühe 20 Be. oder mehr zugesetzt, bis keine Ausfällung mehr erfolgt.
nach letztem Absetzen erscheint die klare Flüssigkeit darüber nicht gelb-
stichig. Der wieder aufgewirbelte Bodensatz wird mit der Flüssigkeit
sofort verspritzt Diese Sulfidaufschwemmung hat ein geringes Be-
netzungsvermögen, muß daher in Y, — !/, größerer Menge als die Schwefel-
kalkbrühe angewandt werden. Die Kupfervitriolkalkbrühe hindert die
Normalausfärbung der Früchte, was bei der Kupfersoda- und der am-
moniakalischen Kupferkarbonatbrühe nicht der Fall ist. — Beim
Frühjahrsschnitt muß jeder grau schimmernde Trieb und der Schnitt-
abfall verbrannt werden. Die infolge einer Bespritzung der laublosen
Bäume mit 12,5 %iger Ölemulsion (was einer 10—15 %igen Verdünnung
des wasserlöslichen Obstbaumkarbolineums entspricht) eintretende leb-
haftere Wüchsigkeit der Belaubung trägt auch zur Eindämmung des
Apfelmehltaues bei. Matouschek, Wien.
Lorenz, M. Amerikanischer Stachelbeermehltau. Provinzialsächs. Monats-
schrift für Obst-, Wein- u. Gartenbau. 22. 1921. S. 59.
Nachdem durch Abschneiden, Verbrennen, Schwefeln, Karbolineum-
bespritzungen u. a. keine Eindämmung des amerikanischen Stachel-
beermehltaus erzielt werden konnte, wurden die Sträucher eine Woche
lang täglich’ mit Kochsalzlösung (21, kg auf 20 Liter Wasser) stark
bespritzt und die grünen Früchte sorgfältig abgerieben. Die Beeren
reiften gut aus und zeigten später, von ein paar Flecken abgesehen,
keinen Mehltau. Im November wurde nochmals gründlich mit Salzlake
begossen, worauf im folgenden Jahre nur noch geringe Mehltauspuren
sich zeigten. Nach erneuten Bespritzungen verschwand der Schädling
ganz. Laubert.
Haerecke, F. Der amerikanische Stachelbeermehltau. Handelsblatt für
den deutschen Gartenbau. 36. 1921. S. 283.
H.. bespritzte seine Stachelbeersträucher, die in früheren Jahren
so stark von Mehltau befallen waren, daß sie unbrauchbar waren (be-
sonders rote, glattschalige Sorten und eine sehr frühe behaarte gelbe
Sorte), während der Blüte mit 1%, Liter 30 % Formaldehyd auf 100
Liter Wasser mit dem Erfolg, daß die Beeren mehltaufrei blieben. Win-
hams Industry war auch früher vom Mehltau verschont geblieben.
Laubert.
Berichte. 139
Höstermanu. Bekämpfung des amerikanischen Stachelbeer-Mehltaues.
Handelsblatt für den deutschen Gartenbau. 36. 1921. S. 281—282.
H. berichtet, daß 39 Stachelbeerbäumchen, die im Vorjahre außer-
ordentlich stark von amerikanischem Mehltau befallen waren, am 23.
März, 30. April, 15. Mai, 1. Juni mit 1 %iger Solbarlösung bespritzt,
vollkommen gesund blieben bezw. nur an zwei Stämmchen ganz geringe
Spuren des Pilzbefalls zeigten, während die Stachelbeersträucher der
benachbarten Grundstücke starken Mehltaubefall aufwiesen.
Laubert.
Peyronel, B. Beobachtungen über die vollkommene Form des Eichen-
Oidium. Le staz. sperim. agrar. ital. Bd. 54. 1921. S. 5—10.
(Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921. S. 694.)
In der Nähe von Rom wurden im November und Dezember auf
Quercus sessiliflora und @. pubescens Perithezien des Eichenmehltaues
gefunden, die sich nach Ansicht des Verfassers infolge von Trockenheit
und Temperaturerniedrigung gebildet hatten. Sie gehörten nach ihrem
Bau zu Microsphaera quercina Burr. Das Ordium dagegen, welches
früher auf Eichen in Portugal, Italien und in der Schweiz aufgefunden
und von v. Thümen O0. quercinum genannt wurde, hat nach Verf. als
Schlauchfruchtform Microsphaera alni; deshalb muß das zu Micro-
sphaera quercina gehörige Oidium davon abgetrennt werden und den
Namen O. gemmiparum (Ferr.) Peyr. (= 0. quercinum v. Thüm. var.
gemmiparum Ferr.) bekommen. OK.
Osterwalder, A. Von der Weissfleckenkrankheit der Birnbäume. Mit
1 Abb. Schweizerische Zeitschrift für Obst- u. Weinbau. 30. 1921.
S. 177—182.
Infolge starken Befalls durch Mycosphaerella sentina zeit sich
in der Schweiz manche Birnbäume schon Mitte September fast ganz kahl.
Von Zwergobstbäumen waren dort ziemlich stark bis stark anfällig:
Olivier de Serres, Gute Luise von Avranches, Neue Poiteau, Clapps
Liebling, Williams Christbirne, Regentin, Bergamotte Esperen, Dop-
pelte Philippsbirne, Blumenbachs Butterbirne, Diels Butterbirne,
Gellerts Butterbirne, Stuttgarter Geißhirtle, Giffards Butterbirne,
Birne von Tongre, Andenken an den Kongreß, Mlle. Solange, Triumph
v. Jodoigne, Jaminette, Andre Desportes, General Totleben, Hofrats-
birne, Directeur Hardy, Gute von Ezee, Geheimrat Dr. Thiel, Edel-
crassane, Amanlis Butterbirne, Marie Louise, Minister Dr. Lucius,
Madame Treyve, Luizets Butterbirne. 11 andere Sorten waren nur
wenig anfällig. Nach Bespritzungen mit Kupferkalkbrühe, und zwar
am 21. Mai mit 11,% iger Brühe und am 10. Juni mit 2 %iger Brühe,
hatten die bespritzten Hälften der 5 Versuchsbäume am 9. September
nur wenige Mycosphaerella-Flecken, die unbespritzten Hälften zahlreiche
Flecken. Laubert.
140 Berichte.
Laibach, F. Untersuchungen über einige Ramularia- und Ovularia-Arten
und ihre Beziehungen zur Askomyzetengattung Mycosphaerella. I. Ra-
mularia knautiae (Massal.) Bubak. Centralbl. f. Bakteriol. II. Abt.
Bd. 53. 1921. S. 548—560. 12 Abb.
Durch Kulturen und Infektionsversuche wird der Nachweis geführt,
daß in den Entwicklungsgang der auf Knautia arvensis schmarotzenden
Ramnularıa knautiae als Hauptfruchtform Mycosphaerella silvatica
(Sacc. et Speg.) gehört, und außerdem Sklerotien mit Konidienbildung
vorkommen, die als in ihrer Entwicklung gehemmte Perithezien auf-
zufassen sind. Der Wirtekreis von Ramularia knautiae ist sehr eng,
enger als der von Erysiphe polygoni auf Dipsaceen und namentlich der
von Septoria scabiosicola. O.K.
Higgins, B. B. Morphology and life history of some Ascomycetes with
special reference of the presence and function of spermatia. (Mor-
phologie u. Entwicklungsgeschichte einiger Ascomyceten mit be-
sonderer Berücksichtigung des Vorhandenseins und der Funktion
von Spermatien.) Americ. Journal of Botany. 1920. Bd. 7.
S. 435—444. 1 Tafel.
Cercospora Bolleana (Thum.) Speg. ist ein gemeiner Parasit auf
den Blättern von Fieus carıca L. Der Pilz wird entwicklungsgeschicht-
lich genau beschrieben und seine Kultur angegeben. Das Konidiensta-
dium gehört zu Mycosphaerella, die Perithezien und Spermogonien
leben auf abgefallenen Blättern desselben Wirtes.
Matouschek, Wien.
Köck, 6. Der. Erreger der Birnblattbräune auf Früchten. Zeitschr. für
Garten- und Obstbau. 2. Folge. Wien 1920. I. Jg. S. 42.
Birnfrüchte zeigten ‚schwarze, rundliche Flecken in großer Zahl,
erzeugt von Stigmatea mespili, der zwar als Erreger der als Blattbräune
der Birnblätter bekannten Blattfleckenkrankheit nicht allzu selten
ist, über dessen Auftreten auf den Früchten bis jetzt aber noch nichts
bekannt wurde. Matouschek, Wien.
Morettini, A. Untersuchungen über das „arrabbiaticeio“. Le Staz.
sperim. agrar. Ital. Bd. 53. 1920. S. 146—166. (Nach Bull. mens,
d. Renseign. agrie. 1921. S. 265.)
Mit ‚arrabbiatiecio‘ (Verderben) bezeichnet man in Italien das
Mißraten der Kulturen auf einem Boden, der unter ungünstigen Bedin-
gungen bearbeitet ist, und im besonderen das Verkümmern des Getreides,
welches man einem an der Oberfläche nassen, im Untergrunde trockenen
Boden zuschreibt. Der Verf. wies in jahrelangen Kulturversuchen nach,
daß die Erscheinung keineswegs eine Folge ungünstiger Bodenverhältnisse
sei, daß vielmehr das Verkümmern des Getreides auf die durch Ophio-
Berichte. 141
bolus graminis und O. herpotrichus verursachte Fußkrankheit zurück-
zuführen ist. 0o.K
Weese, Josef. Beiträge zur Kenntnis der Hypocreaceen. Il. Mitteilung.
Sıtz.-Ber. d. Akad. d. Wiss. Wien. Bd. 128. 1920. S. 693—754.
Hyalocrea epimyces Syd. auf der Oberfläche der Stromata von
Catacauma Elmeri Syd. auf Blättern von Ficus minahassae Miqu. ist
eine eigenartige Trichopezizee. — 30 ‚Arten‘ der Gattung Botryo-
sphaeria Ces. et Not. werden eingehend besprochen. — Eine neue Über-
sicht über die in Perithezien oder Pykniden eingesenkt auftretenden,
geschnäbelten und ungeschnäbelten Nectriaceen wird gegeben:
Sporen hyalin, einzellig: Uryptonectriopsis (Höhn.) Weese mit C. bi-
parasitica (Höhn.);
er; Cryptonectriella (Höhn.) Weese mit Nec-
triella biparasitica (Höhn.);
be Passerinula Sacc. 1875 mit P. candida
Sacc.;
Fein: Debaryella _Höhn. 1904 mit D. hyalina
Höhn. u. D. vexans Höhn.:
) ee Weesea Höhn. 1919 mit WW. balansiae
Sporen zweizellig
Sporen 4zellig(oder
3- und mehrzellig
(Möll.).
Sphaeria epichloö Kze. wird zu Dothichloe gestellt; Sphaerostilbe
sanguinea Fuck. — Nectria Veuillotiana R. et Sacc.; Sphaerost. cocco-
phrla Tul. ist bei Nectria zu belassen. Nectria colletiae Rehm 1898 —
N. subcoccinea Sacc. et Ell.; nahe steht auch N. coccorum Speg. —
N. coccidophthora Rehm ist mit N. aurantiicola Bk. et Br. nahe ver-
wandt. Es ist noch zu untersuchen, welcher Pilz eigentlich zum Abtöten
von Schildläusen in N.-Amerika verwendet wird; Verf. denkt eher
an N. subcoceinea als an Sphaerostilbe coccophila. Sphaerost. nitida
Bk. et Curt. auf Orchideen von Kuba und Sph. lateritia Bk. et Curt.
sind zu streichen, desgleichen Sph. rosea Klehbr., es ist aber Stilbum
fusco-cinnabarınum Speg., der Konidienpilz von Megalonectria caespi-
tosa Speg., in Stilbella rosea umzubenennen. Sphaeria jucunda Mont.
[= Hyponectria cacti (Ell. et Ev.) Seav.] auf Kakteen wird zu Hypo-
nectrıa gezogen. Vorläufig läßt Verf. die hyalinsporigen Sphaerostilbe-
und Corallomycetella-Arten bei Nectria, die braunsporigen Corallo-
myces- und Calostilbe-Arten bei Letendraea Sacc. — Zu Pleonectria ribis
(Rbh.) Kst. ist Pl. berolinensis Sace. identisch. — Pl. lutescens Arn.
auf dem 'Thallus von Solorina saccata in Bayern wird zum Typus der
neuen Gattung Xenonectriella Weese gemacht; bei letzterer sind die
ursprünglich zweizelligen Sporen in verschiedener Zahl vollständig
mitemander verwachsen und es entstehen braune, warzige, mehrzellig
erscheinende Sporen. Matouschek, Wien.
142 Berichte.
Gayley, D. M. Some observations on the Life-history of Nectria galligena
Bres. (Einige Beobachtungen über die Entwicklung von N. g.).
Annals of Botany, 1921, 35. Vol. S. 79—92. 2 Taf.
Verf. brachte den Erreger des Apfelbaumkrebses, Nectria galligena,
in Reinkultur auf glyzerin- und stärkehaltigen Nährböden zur Bildung
reifer Perithezien. In jungen solchen gab es großzellige Askogone
mit dichtem Inhalte und vielen Kernen. Doch degenerieren diese ganz,
die askogenen Hyphen und damit die neuen Asci entstehen aus basalen
Zellen des Peritheziums. Dieses sonderbare Verhalten muß wohl noch
nachuntersucht werden. In der Reinkultur fand Verf. auch Mikro-
und Makrogonidien und zweizellige, vielkernige Sporen, die bisher
unbekannt waren. Pykniden sah er nicht, so daß es fraglich ist, ob die-
jenigen Pykniden, welche man in der Natur an dem Pilze beobachtet
hatte, wirklich zu N. galligena gehören. Matouschek, Wien.
Höstermann und Noack. Die Monilia-Krankheit der Kirschbäume. Han-
delsblatt für den deutschen Gartenbau. 36. 1921. S. 271.
Außer den allbekannten Maßnahmen wird empfohlen vor dem
Austreiben der Knospen Spritzen ‚‚mit einem der bekannt gewordenen
Schwefelpräparate, entweder mit einer 5 %igen Lösung von „Solbar“
oder mit einer 0,5 %igen Lösung des ‚‚kolloidalen, flüssigen Schwefels‘“
oder einer Verdünnung der Kalifornischen Brühe (Schwefelkalk) 1: 2°,
Wenn die Krankheit danach doch auftritt, Entfernen und Verbrennen
aller welken Zweige und sofort nach der Blüte Spritzen ‚‚mit einer
0,05 %igen Lösung des kolloidalen Schwefels oder mit verdünnter
Schwefelkalkbrühe (1 : 35)“. Laubert.
Höhnel, Franz. Fungi imperfecti. Beiträge zur Kenntnis derselben. (Fort-
setzung). Hedwigia 62. Jg. 1920. S. 56—89.
Phoma geniculata (B. et Br.) Sacc. = Pestalozzina Rollandi Ftr.
von Weymouthskiefernnadeln wird zu Strasseria gestellt, wozu auch
Neottiospora lIycopodina Höhn. 1909 gehört. Cytospora buxi Desm.
ist eine Phomopsis; die Arten dieser Gattung gehen von den Zweigen
auf die Blattstiele und Nerven über. Das Studium der Kümmerformen
von Septoria aceris (Lib.) Bk. et Br. ergab folgende Übersicht: a) typische
Formen (Konidien 4 zellig, zylindrisch), b) septomyxoide Form (Kon.
spindelförmig, 2 zellig): G@loeosporium acerinum West. (= Marssonia
acerina (West.) Bres. und Septomyxa (Septomycella) acerina (W.) Höhn.,
c) gloeosporide Form (Kon. 1 zellig, länglich): @l. acericolum All. Der
bisher einzige ‘bekannte Fall, daß eine Septoria durch alle Übergänge
mit einer gloeosporidiumartigen Form zusammenhängt. Für die euro-
päischen Septoria- und Carlia-Arten auf Ahornblättern kam Verf. zu
folgender Übersicht: I. Acer campestre: Carlia septorioides (Desm.)
Höhn., Septoria acerina Sacc. 1880. II.Acer pseudoplatanus: ? Carlia
Berichte. 143
latebrosa (Cke.) Höhn. und Septoria pseudoplatani Rob. 1847. TIL.
Acer pseudoplatanus und platanoides: Carlia maculaeformis (P.) Höhn.
f. aceris und Septoria aceris (Lib.) (Berk. et Br.). — Auch die amerikani-
schen Formen konnte Verf. revidieren. — Readeriella mirabilis Syd.
wird samt den auf Eucalyptus-Blättern erzeugten Flecken genau be-
schrieben und gehört zu den einfachen Sphaerioideen. — Auf europäischen
Ulmen gibt es 5 Arten von Diaporthe und 6 von Phomopsis. — Die
vielen, rein saprophytischen Arten samt den kritischen dazu gehörigen
Bemerkungen übergehe ich hier. Matouschek, Wien.
Colizza, 6. Septoria irıdis in Latium. Le Staz. sperim. agr. ital. Bd. 53.
1920. S. 494—504. 1 Taf. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric.
1921. 549.)
Eine bis jetzt noch wenig bekannte Krankheit von Iris florentina
und /. germanica ist an einigen Stellen der Gemeinden Marino, Grotta-
ferrata und Albano vorhanden. Zuerst erscheinen auf den Blättern
rundliche trockene, hell berandete Flecken, die sich verlängern
und zum Vertrocknen der Blätter führen; auf den abgestorbenen Stellen
erscheinen als braune Pünktchen die Pykniden von Septoria iridis Massal.
Künstliche Infektionen zeigten, daß der Pilz seine Keimschläuche
durch die unverletzte Epidermis hindurch treiben kann. Bekämpfung:
Entfernen und Verbrennen der abgestorbenen und fleckigen Blätter,
reichliche Düngung der Pflanzen. ODE;
Acock, N. L. Phomopsis pseudotsugae in England. Gardeners Chron.
Bd. 69. 1921. S. 34. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921.
2.397.)
Die von dem Pilz hervorgerufene Krankheit von Pseudotsuga Dou-
glasit ist im Sommer und Herbst 1920 auch in verschiedenen Gegenden
Englands aufgetreten und hat stellenweise erheblichen Schaden angerich-
tet. MER
Schaffnit, E. Untersuchungen über die Brennfleckenkrankheiten der Boh-
nen. Mitt. d. D. Landwirtsch.-Ges. 1921. Stück 12.
Die in Fortsetzung seiner früheren Untersuchungen (vergl. diese
Zeitschr. Bd. 31, 1921, S. 59) angestellten Versuche des Verf. ergaben,
daß ein Einfluß der Ernährung der Pflanzen auf die Empfänglichkeit
einer sehr anfälligen und einer wenig anfälligen Bohnensorte für die
Brennfleckenkrankheit nicht festgestellt werden konnte. Unter Be-
rücksichtigung der Forschungen von Barrusin den Ver. Staaten konnte
eine Verschiedenheit von Stämmen des G@loeosporium Lindemuthianum
in Deutschland nicht gefunden werden. Die Untersuchungen über die
verschiedene Empfänglichkeit der Bohnensorten wurden fortgesetzt
und Kreuzungen ausgeführt. Behandlung des Saatgutes mit Fungiziden
(Kupferkalkbrühe, Kurtakol) war zwar nicht ohne Erfolg, aber doch nicht
144 Berichte.
von solchem, daß sich die Anwendung für die Praxis empfehlen ließe. In-
teressante Ergebnisse versprechen die im Gange befindlichen biochemi-
schen Untersuchungen anfälliger und widerstandsfähiger Sorten. 9 K
Dey, P. K. Studies in the Physiology of Parasitism. V. Infection by
Colletotrichum Lindemuthianum. (Studien über die Physiologie des
Parasitismus. V. Die Infektion durch C. L.) Annals of Botany,
33: Vol.'S. 305 u. ff. 1919, 1° Tat.
Der Sporenkeimschlauch bildet dort, wo er auf die Oberhaut des
Wirtes trifft, ein diekwandiges, dunkles Appressorium, das durch eine
Schleimhülle der Kutikula des Wirtes angeheftet wird. Das Appres-
sorium entsendet eine Infektionshyphe, die rein mechanisch (kein
Enzym) die Kutikula durchbricht. Erst nachher scheidet diese Hyphe
Enzyme ab, es kommt zur Schwellung der subkutikularen Wandpartien.
Die Infektionshyphe bildet eine Anschwellung ihrerseits entweder
in den gequollenen Teilen der Außenwand oder erst nach Eintritt in eine
Epidermiszelle. Von dieser Anschwellung aus entstehen Pilzhyphen,
welche den Pflanzenteil durchziehen. Der protoplasmatische Inhalt
der unter der Infektionsstelle gelegenen Epidermiszelle sammelt sich
um die eindringende Hyphe. | MERSESeRER Wien.
Peyronel, B. Überwinterung von Marssonia juglandis. Le stazioni sperim.
agr. ital. Bd. 53. 1920. S. 168—171. (Nach Bull. mens. d. Ren-
seign. agric,. 1921. 8. 139.)
In der Provinz Turin wurden 1917 an Zweigen und Schößlingen
des Walnußbaumes braune, vertiefte, später in der Mitte weißliche
Flecke beobachtet, auf denen sich Fruktifikationen von Marssonia
juglandis, der Konidienform von Gnomonia juglandıs fanden. Dieser
häufige Blattfleckenpilz kann also auf den Zweigen überwintern, deshalb
sollten mit der Krankheit befallene Zweige abgeschnitten und vernichtet
werden. N
Van der Bijl, P. A. S$Septogloeum arachidis in Südafrika. Union of
South Africa, Journ. of the Dep. of Agric. Bd. 1. 1920. S. 528
bis 530. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. S. 395.)
In Südafrika, besonders an der Küstenzone von Natal, wird die
Erdnuß ernstlich durch die Melanconiee Septogloeum arachidıs Rac.
geschädigt. Der Pilz, der auch in Transvaal, Britisch Ostafrika und
außerhalb Afrikas beobachtet worden ist, bringt an den Blättern und
Stengeln von Arachis hypogaea schwarze Fleckchen hervor und führt
das Absterben der Blätter herbei. Bekämpfung: Verbrennen oder
tiefes Vergraben der kranken Pflanzen, geeigneter Fruchtwechsel,
Bestäuben mit einem Fungizid. HR
Berichte. 145
Himmelbaur, W. Heterosporium gracile (Wallr.) Sacc. auf Irisblättern.
Zeitschr. f. d. landw. Versuchswesen i. Deutsch-Österreich. 23. Jg.
1920, erschienen 1921. S. 131—141. Figuren.
In den Arzneipflanzungen zu Korneuburg bei Wien trat 1919
eine neue Krankheit an /ris auf. Vom Vorjahre stehen gebliebene,
gelbe, trockene Blätter dichter Kulturen waren nach schneefreiem Jahre
dicht mit länglichen Flecken bedeckt, die stark braun berußt erschienen.
Entfernt man sie nicht rechtzeitig und gründlich, so werden auch die
jungen Blätter angesteckt, und gegen Ende Juni welken sie von der
Spitze abwärts, der braune Ruß bedeckt die unregelmäßigen Flecken
jetzt völlig. Er besteht aus Luftmyzel und den Konidien des eingangs
genannten Pilzes. Befall durch Spaltöffnungen, Hyphen im Blattinnern
dünn bleibend, Konidien meist 3 zellig, zylindrisch bis zuckerhutförmig,
sehr fein bestachelt. Keimung ohne Porus. Große Feuchtigkeit fördert
die Krankheit, die durchaus nicht ganz mit dem ‚Brand‘ der Narzissen-
blätter übereinstimmt. Nur die Pflanzen werden angesteckt, die in
ihrem physiologischen Gleichgewicht erheblich gestört sind. In der
angesteckten Pflanze entsteht nicht die Reaktionsnotwendigkeit, sich
kräftig gegen den Pilz zu wehren und etwa ein strengeres Absondern oder
ein Abstoßen der erkrankten Teile eintreten zu lassen. Die Blüten und
der wertvolle Wurzelstock werden nicht angegriffen. Vorbeugung: Zu
dichte Pflanzung ist zu vermeiden, man vernichte die überwinterten,
vorjährigen verwelkten Blätter. Die gut gepflegten Kulturen sollen.
nicht über 4 Jahre alt werden. Matouschek, Wien.
Wilson, M, Botrytis Douglasii, neu für Schottland. Transact. R. Scott.
Arboric. Soc. Bd. 34. 1920. S. 223. (Nach Bull. mens. d. Renseign.
agrıic. 1921. S. 397.)
An Pseudotsuga Douglasii wurden zum ersten Mal in Schottland
Beschädigungen durch Botrytis Douglasii bemerkt, die sich von B.
cinerea wohl nicht unterscheidet. OK
Wakefield, E. M. Ovulariopsis gossypii n. sp. und 0. obclavata n. sp.
R. Bot. Gard. Kew Bull. of misc. Inform. 1920. S. 235—-238.
(Nach Bull. mens. d. Renseig. agric. 1921. S. 266.)
Seit 1906 ist in Westindien eine Krankheit wilder und angebauter
Baumwollstauden bekannt, bei der die Blätter unter Auftreten von gelben
oder roten Flecken mit einem an der Blattunterseite erscheinenden
Schimmel absterben, und die durch Ovulariopsis gossypiin. sp. verursacht
wird. Eine ähnliche Krankheit an Tecoma leucoxylon rührt von O.
obelavata n. sp. her. ON
Atanasoff, Dimite. Fusarium-Blight (Scab) of Wheat and other Cereals.
(Der Fusarium-Schimmel auf Weizen und anderem Getreide).
Journal of agricultur. Research, Bd. 20, S. 1-31. 1920. 4 Taf.
Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXX1l. 10
146 Berichte.
Gibberella Saubinetii (Mt.) Sacc. ist nach Kulturbeobachtungen
die Schlauchpilzform verschiedener Fusarium-Arten, besonders des
F'. culmorum, und wird eingehend beschrieben. Die obengenannte Krank-
heit ist in den zentralen und östlichen Gegenden der Union weit ver-
breitet, ebenso tritt der Pilz in der gemäßigten Zone in Deutschland,
Rußland, Italien, Dänemark, Schweden und wahrscheinlich anderswo
auf Weizen, Emmer, Spelt, Roggen und Hafer auf. C. A. Ludwig zog
den Pilz auf /pomoea batatas zu La Fayette, Indiana; auf Asparagus
zu Baraboo, Wisc. fand ihn E. H. Toole. Er ist bekannt vom Reis in
Italien und Japan, von Glyceria agquatica in Deutschland und von Triti-
cum spelta bei St. Paulo. Perithezien fand Verf. auf Bromus, 'Timotheus-
gras, Klee, Luzerne und Triticum repens. Nach Verf. ist der Pilz ein
ständiger Bewohner der Erde. Der Schaden an Früchten, Keimlingen,
Wurzeln, Stengeln und der Ähre wird gesondert beschrieben und abge-
bildet. Matouschek, Wien.
Jones, L. R., Waiker, J. C. und Tisdale, W. B. Widerstandsfähigkeit
verschiedener Kohlsorten gegen Fusarium conglutinans. Agric. Fxp.
Stat. Univers. of Wisconsin, Res.}Bull. 48. Madison 1920. (Nach
Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921. S. 392.)
Es wurden die Züchtungen von für Fusarium conglutinans Wollenw.
widerstandsfähigen Kohlsorten unter Verwendung der sehr resistenten
„Wisconsin Hollander‘ fortgesetzt und dabei eine frühe Sorte ‚‚Early Wis-
consin Hollander‘“ erhalten. Ferner wurden aus „Brunswick“ und „All
Seasons‘ ebenfalls widerstandsfähige Sorten gezüchtet. OR:
Johnson, James. Fusarium-Wilt of Tobacco. (Eine Fusarium-Welke-
krankheit der Tabakpflanze.) Journal of agricult. Research. 20.
Vol. Nr. 7. 1921. S. 515—535. 5 Taf.
In Maryland und Ohio wurde eine neue Tabakkrankheit bemerkt:
die Blätter werden gelb und verwelken, sodaß die ganze Pflanze ab-
stirbt; das Fibrovasal-System der kranken Pflanze ist braun bis sch warz.
Von der kranken Blattfläche aus konnte Fusarium oxysporum (Schlecht)
Wr. n. var. nicotianae isoliert werden. Vom künstlich mit diesem Pilze
infizierten Boden aus wurden Sämlinge angesteckt. Mit 2 Stämmen
des F. oxysporum gelang es, von der Kartoffelpflanze aus die Tabak-
pflanze zu infizieren, nicht aber umgekehrt. Fördernde Bedingungen
für die Infektion des Tabaks sind: starke Bodenbeunruhigung, ver-
letzte Gewebe, hohe Bodentemperatur (28—31°) und eine empfängliche
Sorte. „White Burley‘“ ist die empfänglichste, „Havanna Seed‘“ und
„Cuban varieties‘‘ die widerstandsfähigsten Sorten. Vorbeugung:
Kein Tabak ist auf infiziertem Boden zu kultivieren, infizierte Saaten-
beete vernichte man; nur widerstandsfähige Sorten sind zu wählen.
Matouschek, Wien.
Berichte. 147
Lee, H. A. und Serrano, F. B. Fusarium cubense als Schädling der
Bananen. The Philippine agric. Review. Bd. 13. 1920. S. 128
bis 129. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921. S. 553.)
Auf der Insel Luzon trat die durch Fusarium cubense EB. F. Sm.
verursachte Welkekrankheit der Bananen auf. Ansteckungen mit dem
Pilze in Stichwunden riefen die Krankheit hervor. Bisher erwies sich
nur die Sorte Latundan als anfällig, während die verschiedenen andern
auf den Philippinen gebauten Sorten widerstandsfähig zu sein scheinen,
OHR,
Heinricher, E. Ein Versuch, Samen, allenfalls Pflanzen aus der Kreuzung
einer Laubholzmistel mit der Tannenmistei zu gewinnen. Berichte
d. deutsch. bot. Gesellsch. 37. Bd. 1919. S. 392.
Verf. kreuzte eine Laubholzmistel mit einer Tannenmistel. Mit
den gewonnenen Samen infizierte er eine Tanne und ein Apfelbäumchen.
Auf beiden kam eine Mistelpflanze zur Entwicklung. Der Bastardsame
verriet also nicht die Fähigkeit, leichter die Besiedlung der Tanne vorzu-
nehmen als reiner Laubholzmistelsamen. Zirbelkiefer ist als neuer Wirt
der Kiefermistel nach eigenen Versuchen anzunehmen. Eine Larix-
Mistel rechnet Verf. der Rasse der Kiefernmistel zu.
Matouschek, Wien.
Heinricher, Emil. Arceuthobium oxycedri (DG.)M. Bieb. auf Cupressus. Be-
richte d. deutsch. bot. Gesellsch. Bd. 38. 1920. S. 220.
Infektionsversuche ergaben, daß Arceuthobium oxycedri nicht auf
Juniperus beschränkt ist, sondern auch gut und kräftig auf Cupressus
zu gedeihen vermag. Matouschek, Wien.
Steglich. Leinlolch (Lolium remetum), ein gefährliches Leinunkraut. Füh-
lings landw. Ztg. 70. Jg. 1921. 8. 76—77.
In den Jahren 1920/21 erzeugte Genuß von Leinöl beim Menschen
Vergiftungserscheinungen: Gliederzittern, Schwindel, Erbrechen, Mat-
tigkeit, mit oder ohne Durchfall. Ursache: Lolium remotum, aus Ruß-
land durch Leinsaat von Kriegsamtsstellen vermittelt, 1,5—22,5 %
im Leinsaatmuster. Peters fand den Extraktionsrückstand wirkungslos,
sodaß es sich nicht um einen giftigen Fettkörper, sondern um ein flüch-
tiges Alkaloid handeln muß. Naumann fand die Früchte dieser Lolium-
Art unverpilzt. Matouschek, Wien.
Caesar, L. Insects as agents in the dissemination of Plant diseases.
(Insekten als Verbreiter von Pflanzenkrankheiten). 49. Ann. Rep.
Entom. Soc. Ontario 1918, Toronto 1919. S. 60-66,
Olaviceps purpurea wird verbreitet durch Fliegen, Phytophthora
phaseoli durch Bienen, Endotia parasitica durch Bockkäfer, Oronartium
ribicola durch Raupen des Schwammspinners, Leptosphaeria conio-
thyrium (Apfelkrebs) durch Oenanthus niveus, Herzfäule an Ahornholz
148 Berichte.
durch Plagionotus speciosus, Dothichiza populnea (Pappelkrebs) durch
Oryptorrhynchus lapathi, Sclerotinia cinerew durch Conotrachelus ne-
nuphar und die Kirschfliege Rhagoletis, die bakteriose Kürbiswelke
durch Diabrotica vittata und D. 12-punctata, die Birnschwärze (Bacillus
amylovorus) durch Ameisen, die. Mosaikkrankheit bei Bohne, Tabak
und Gurke durch Blattläuse, Spitzenkräusel der Zuckerrübe durch
Eutettix tenella, Spinatschwärze durch Macrosiphum solanifolü, Myzus
persicae und Lygus pratensis. Matouschek, Wien.
Byars, L. P, The Eelworm Disease of Wheat and its Control. (Die
Älchenkrankheit des Weizens und ihre Bekämpfung). U.S. Dep.
Agric. Washington D. C. farmers Bull. Nr. 1041, III. 1919,
10 Seiten, 10 Fig.
Die durch Tylenchus tritici (Weizenälchen) erzeugte Rade- oder
Gichtkrankheit des Weizens kann durch das mit ‚Radekörnern‘‘ ver-
. unreinigte Saatgut verschleppt werden. Gegenmittel: Aussetzen des
Weizenbaues für 2—3 Jahre auf verseuchtem Gebiete, Abschwimmen-
lassen solcher Körner in hinlänglich konzentrierter Salzlösung zwecks
Saatgutreinigung. Radekörner dürfen erst nach Heißwasserbehandlung
oder Rösten verfüttert werden, damit die eingeschlossenen Älchen sicher
auch getötet werden. Matouschek, Wien.
Illingworth, J. F. Erkrankung der Bananen in Queensland durch Tylen-
chus sp. Queensland agric. Journ. Bd. 14. 1920. 5. 2937 — 301.
2 Taf. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921. S. 557.)
Im nördlichen Queensland kränkelten die Bananen, indem die
unteren Blätter abstarben, die übrigen mißfarbig wurden und die
Blütenstände sich außerordentlich verkleinerten. Als Ursache der Er-
scheinung wurden zahllose Älchen aus der Gattung T'ylenchus an den
Wurzeln aufgefunden, welche diese zum Absterben brachten, aber keiner-
lei Anschwellungen hervorriefen. Als Abwehrmaßregel bewährte es sich
sehr gut, die Bananenableger vor dem Auspflanzen zwei Stunden lang
in eine Sublimatlösung von 1°), zu tauchen. DENK:
Lauterbach, Fritz. Lumbricus agricola! (Eine kritische Betrachtung.)
Forstl. Wochenschrift Silvia. Jg. 1921. S. 155—156. 1 Fig.
Auf Beeten mit Samen und Keimlingen von Ahorn und verschie-
denen Nadelhölzern bemerkte Verf. welkes Aussehen, da die Pfahlwurzel
abgenagt oder zum dünnen, schwarzen Faden eingetrocknet war; ab-
gerissene Kotyledonen (bei Nadelholz) und ins Wurmloch eingezogen;
in solche Löcher verschwindende Sämlinge; Beschädigung des Wurzel-
halses; Niederlegung der Keimlinge. Ursache war sicher der Regenwurm.
Er nimmt also auch lebende Pflanzenteile zu seiner Nahrung. Die er-
wähnten Schäden ‚traten in Trockenperioden fast nie auf, in solchen
Zeiten heilten sie oft wieder aus; sie zeigten sich an O.- und N.-Seiten
Berichte. 149
des Bestandes infolge länger anhaltender Bodenfrische stärker. —
Gegen den Regenwurm bot nur Jauche und Salzlösung Schutz; bei bei-
den ist Vorsicht geboten, da bei stärkerer Konzentration ätzende Wir-
kung eintritt. Bester Ausweg wird wohl Wahl leichter Böden zur Saat-
beetanlage und dichte Saat sein. Matouschek, Wien.
Frost, S. W. The imported red Spider (Paratetranychus pilosus Can.)
attacking Apple foliage. (Angriffe der eingeschleppten roten Spinne
P.p. auf Apfelblätter). Journ. Econom. Entom. XII. 1918,
S. 407—408.
Man fand die nach den U. S. A. eingeschleppte Spinnmilbe Para-
tetranychus pilosus hier auf Apfel, europ. Pflaume, Rose, Bergesche,
Weißdorn, Pfirsich, Sauerkirsche und Birne. Bevorzugt wird die Pflaume.
Matouschek, Wien.
Heymons, R. Heuschrecken der Gattung Leptophyes und ihre Schädigungen
an Pfirsichblättern. Zeitschr. für angewandte Entomologie. 1921.
S. 453.
Durch mehrere Jahre sah Verf. Blattrandfraß auf dem Pfirsich
durch die in N.-Deutschland bisher nicht bemerkte Leptophyes punc-
tatissima Bosc. Vorläufig ist wegen der kleinen Zahl der Heuschrecken
der Schaden nicht merklieh. Matouschek, Wien.
Colizza, Corrado. Infestione di cavalette neila regione del Fucino. (Heu-
schrecken-Angriff in der Gegend des Fuciner Sees). Bollet. mensile
di inform. e notizio, 1920. S. 96.
Gegen die ungeflügelten Larven der Heuschrecke Caloptenus
italicus hat sich Na-Arseniat und Bleiarseniat treffliceh bewährt, ange-
wandt zu Bespritzungen in 2—4 %igen bezw. 1 %igen Lösungen. Auch
mit P-Zink oder Na-Arseniat vergiftete Köder hatten Erfolg. Wirkung
5—10 %iger Lösungen von Kreosol ließ zu wünschen übrig. Man ver-
tilge die Eigelege der Heuschrecken an ihren Ablegestätten.
Matouschek, Wien.
Vayssiere, P. Quelques proc&des de destruction des Acridiens et leur
application. (Einige Heuschrecken-Vernichtungsverfahren und ihre
Anwendung.) Cpt. rend. hebd. Acad. Sci. Paris, t. 169. 1919.
S. 245—248.
Man empfiehlt gegen die Heuschreckenplage (Dociostaurus maroc-
canus, Caloptenus italicus, Schistocerca tatarica) in Marokko und 8.0.-
Frankreich neben Arsenködern und 50 %iger Chlorpikrinlösung zur
Ödlandbespritzung auch Flammenwerfer aus dem Kriege. Zur wissen-
schaftlichen Erforschung der Heuschreckenfrage sollte ‚ein Komitee
einberufen werden, ähnlich dem in Montevideo bestehenden oder dem
Central Locust Bureau in Süd-Afrika. Matouschek, Wien.
150 Berichte.
Morstatt, H. Unsere Obstbaumschildläuse. Mikrokosmos, 1920/21. 14. Jg.
Seite 11.
Eine Übersicht und die Metamorphose der wichtigsten heimischen
Diaspiden und Lecaniden wird entworfen. Die Überwinterungsstadien
/ J 7 si > Ka) . 4
der letzteren sind besonders hervorgehoben. yatousche Er:
Marchal, P. Le cycle evolutif du Puceron lanigere du pommier (Erioso-
ma lanigerum H,) (Der Entwicklungskreis der Blutlaus E.l.) Opt.
rend. Acad. Se. Paris. t. 169. 1919. S. 211—21b.
Nach Frankreich kam der Schädling etwa vor 100 Jahren aus
Amerika. Die Gesamtentwicklung findet aber in Frankreich auf dem
Apfelbaume statt undees gelang nie, die Laus auf die amerikanische Nähr-
pflanze Ulmus americana zu übertragen. Morphologisch und biologisch
ist E. ulmosedens n. sp. auf französischen Ulmen von obiger Art ver-
schieden. Matouschek, Wien.
Silvestri, F. Ceroplastes sinensis in Italien und Frankreich. Boll. del
Labor. di zool. gen. e agrar. della R. Scuola sup. d’agric. ın
Pertici. B. 14. 1920. S. 3—17. (Nach Bull. mens. d. Renseign.
agric. 1921. S. 556.)
Die wahrscheinlich in China einheimische Schildlaus Ceroplastes
sinensis Del Gu. wurde zuerst 1900 auf Agrumen in Ligurien gefunden,
ist aber wahrscheinlich schon zwischen 1890 und 1896 in Italien ein-
geschleppt worden und ist jetzt auch in Südfrankreich verbreitet. In
Italien wurde sie 1913 in Neapel und Rom beobachtet und hat sich nach-
her im Süden der Prov. Neapel und in der Prov. Caserta verbreitet.
Sie kommt am besten fort auf Schinus molle, Muehlenbeckia platyclados,
Veronica speciosa und salicifolia, Chrysanthemum frutescens und grandiflo-
rum; sodann folgen die Agrumen, Evonymus japonica, Spiraea chamae-
dryfolia, Philadelphus coronarius, Aster formosissimus, Dahlia variabılıs,
Salvia splendens. Andere angegebene Wirtpflanzen sind zweifelhaft,
so auch Apfel- und Birnbaum, und als zufällig anzusehen; sie beziehen
sich vielleicht auf Jugendzustände der Schildlaus. Denn in diesem
Zustand kann man sie auf zahlreichen Pflanzen in. der Umgebung ihrer
eigentlichen :Nährpflanzen finden. Im Eizustand wird die Schildlaus
in geringem Umfange von der Hymenoptere Scutellista cyanea angegriffen,
die jungen Larven werden von einigen Käfern (Chilocorus und Exochomus)
vernichtet, in Portici wurden auch einige männlichen Larven von
Aphicus angegriffen; aber alle diese Feinde lassen sich praktisch zur Ver-
tilgung der Schildläuse nicht ausnützen. Vermutlich haben sie in ihrer
Heimat wirksamere natürliche Feinde, die vielleicht eingeführt werden
könnten. OR,
Berichte. 151
Chimenti, E. La Cochenille du figuier en Galabre. (Die Feigenbaum-
schildlaus in Oalabrien). Offic. Gouv. Gen. Alger., Paris, t. 25,
Nr. 10, 1918, S. 159 ff.
Lepidosaphes ficus, die in Italien großen Schaden anrichtet, wird
erfolgreich durch Schwefelkalkbrühe (4—8°/o) im Mai, gegen die Jung-
larven gerichtet, bekämpft. Im Sommer kann man gegebenen Falls
die Behandlung wiederholen. Matouschek, Wien.
Leone, &. Erfolgreiche Bekämpfung der Schildlaus Icerya Purchasi durch
den Käfer Novius cardinalis in der Oase von Tripolis. L’Agricoltura
coloniale. 15. Jg. 1921. S. 140—141. (Nach Bull. mens. d. Rens-
eign. agric. 1921. S. 554.)
Zur Bekämpfung der im Frühjahr 1920 die Agrumen in der Oase
von Tripolis schädigenden Icerya Purchasi wurden im Juli etwa 100
Exemplare der Coccinellide Novius cardinalis ausgesetzt. Nach einigen
Monaten hatten sich die Käfer reichlich vermehrt und die Gewalt
des Schildlausangriffes war gebrochen. OÖ. K.
Del Guereio, &. Neue Aphididen in Italien. Redia. Bd. 14. Florenz
1921. S. 107—136. 1 Taf. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric.
1921. 8: 398.)
Beschreibung von 9 neuen Blattlausarten aus den Gattungen
Rhopalosiphum, Anuraphis, Anuriella n. gen., Pentaphis, Tetraneura
und Eucarazzia n. gen. OR.
Fulmek, Leop. Blattläuse in Kleefeldern. Wiener landw. Ztg. 71. Jg.
S. 237. 1921.
Viele Kleeschläge im Marchfelde bei Wien leiden 1921 unter sehr
starker Blattlausplage: Große Flecken im noch niedrigen Klee sind ver-
dorrt bezw. ganz vom Erdboden verschwunden. Acyrthosiphum pist
Kalt. ist der Schädiger, im Gebiete auch Luzerne und Esparsette be-
fallend. Die Luzerne leidet im Mischbestand mit Rotklee ganz besonders
stark. Im Gefolge des Angriffes der Läuse trat eine Fäulnis bis tief
ins Wurzelinnere ein, sodaß von einer Ausheilung keine Rede ist. Zur
Vernichtung der Läuse bewährten sich: Unterpflügen der ganz vernich-
teten Stellen, bei geringerem Befall wiederholtes schweres Walzen.
Stets ist vom unbefallenen Rande her gegen die Befallstelle vorzugehen
und ein Randstreifen von anscheinend noch gesund erhaltenem Feldteil,
rund um diese Stelle, mit einzuziehen. Leguminosennachbau zu ver-
meiden. Matouschek, Wien.
Peterson, A. Response of the eggs of Aphis avenae Fl. and Aphis pomi
Deg. to various spray, particulary concentrated limesulphur and sub-
stitutes, Season of 1918/19. (Verhalten der Eier von Aphis avenae
und A. pomi gegen verschiedene Spritzmittel, besonders konzen-
152 Berichte.
trierte Schwefelkalkbrühe und deren -Ersatz.) Journal Econ.,
Entom. Vol. XII. 1919. S. 363—386.
Im Gegensatz zur herrschenden Ansicht fand Verf., daß die Eier
der genannten Aphis-Arten sich gegen die verschiedenen Spritzmittel
sehr ähnlich verhalten. 9 fach mit Wasser verdünnte Schwefelkalkbrühe
tötete 89—96 % der Eier, hat aber bei 1:6 noch nicht durchschlagend
gewirkt. Zusatz von’ 1 % Kaseinkalk (Kasein : Ätzkalk = 1 : 1) erhöhte
die Spritzbrühenwirkung. Schwefelbarium war wirksamer als das
trockene Pulver, aber stand obiger Brühe sehr nach. Nikotinzusatz
(1: 500) erhöhte stets die Wirksamkeit. Nikotinseifenbrühe (0,05 :2 %)
vernichtete 99 %, der Eier, wenn sie Ende März angewandt wurde.
Nikotinzusatz 1 :500 zu Na-Sulfokarbonat (1:9) wirkte ebenso gut
wie die Schwefelkalkbrühe. Andere Mittel bewährten sich nicht. Knapp
vor dem Ausschlüpfen sind die Eier am empfindlichsten gegen die ge-
nannten Flüssigkeiten. Matouschek, Wien.
Gossard, A. H. Preparing for apple aphid outbreak. (Mittel gegen
Apfelblattlausbefall). Monthly Bull, Ohio Agric. Exper. Station
Wooster IV. Nr. 3, 1919, S. 88—91, 1 Fig.
Es kamen gegen die Blattlauseier von Siponaphis padi in Obstgärten
verschiedene Spritzmittel zur Anwendung: Schwefelkalkbrühe, 33° Be.,
8—9fach gewässert, tötete 85—100 % der Eier, 8fach verwässert
mit „Blackleaf“ (= 40 %iger Nikotinextrakt) 1: 500 tötete 97. %,
rohe Karbolsäure in 2 %iger Lösung mit 2 Pfd. Seife auf 50 Gallonen
tötete 93—100 %. Gegen junge Tiere verhielten sich diese Mittel
ähnlich wie gegen die Eier, daher die beste Spritzzeit zur Knospen-
schwellung, da eben die jungen Läuse erscheinen. Wo zugleich der
Apfelwickler abzuwehren ist, soll nach dem Blütenblattabfall mit
40 fach gewässerter Schwefelkalkbrühe, der 2%, Pfid. Bleiarsenatpaste
(bezw. 1Y, Pfd. Bleiarsenatpulver) und % % Nikotinsulfat (40 %ig)
zugesetzt ist, gespritzt werden. Nach S—10 Tagen sollte die Spritzung
wiederholt werden. Matouschek, Wien.
Barbey, A. Die Rindenlaus der Weißtanne. Schweizer. Zeitschr. f. Forst-
wesen, 1921, 72. Jg. S. 147—151, 1 Tafel.
Dreyfusia piceae ©. B. (nach Nüßlin nur eine Form der D. Nüßlıni
©. B.) besitzt keine sommerlichen Larven auf den Nadeln und keine
geschlechtliche Generation; die Frühjahrsemigranten gebären z. T.
Latenzlarven, z. T. ungeflügelte Weibchen. Die Stammütter fehlen.
Verf. schildert die Beschädigungen in den aargauischen Wäldern. Die
weißlichen Wachsausscheidungen an den Stämmen sind mit Aufbrechen
der Rinde verbunden, aus dem Riß fließt Harz, die Risse sind am häufig-
sten in der Region der lebenden Äste. Die Zweige tragen Jahrestriebe,
deren Nadeln welk und zum Teil kraus werden. Das Austrocknen
BRENNER
BaoRte. 153
der Holzsubstanz geht von der Stammitte aus, daher ist das Holz
im Kern und erst hierauf im Splint beeinflußt. Gegenmittel: Be-
sprengen der Stämme mit einer Brühe: 1400 T. Wasser, 30 T. Nikotin,
100 T. Seife. Gehen die Tiere nicht zu hoch in die Krone, so bürste
man die Larvengeneration mit einer Hartbürste ab.
Matouschek, Wien.
Grether. Verfahren zur Bekämpfung der Reblauskrankheit unter Erhal-
tung des Weinstockes. Präventivverfahren.. Wein und Rebe, II. Jg.
1920, S. 328—337.
„Sulfoergethan‘ wird vom Verf. eine Schwefelkohlenstoffgallerte
genannt, die auch Chlorkohlenwasserstoff und Blausäureverbindungen
enthält, und welche bezwecken soll, daß sich die Schwefelkohlenstoff-
dämpfe allmählich, aber stetig entwickeln und sich von der Erzeugungs-
stelle aus nach allen Seiten verbreiten können. Das Präparat kommt in
der Stärke I mit 2 %, Zyansalz, in der Stärke II mit 0,7 % zur Ver-
wendung. 25—30 cm vom Weinstocke entfernt werden der Zeile entlang
flache Rillen gezogen, in die je Stock einige bis 3 dm tiefe Löcher ge-
stoßen werden. In diese Rillen wird auf jeder Seite des Stockes 150 g 1
gegeben, mit Erde zugedeckt. Je nach der Weite des Rebensatzes
wird auch in der Zeilenmitte sowie in der Längsrichtung je 150 g Ent-
seuchungsstoff getan. Direkt an den Wurzelhals gibt man 150 g IH.
Nach 10 Tagen Wiederholung des Verfahrens. Durchführung der Be-
kämpfung gleich nach der Lese. Die Wurzelnodositäten nebst schwachen
Wurzeln (diese mitunter nicht ganz) gehen zugrunde, doch erneuern
sich letztere bis zum nächsten Jahre. Behandelte und unbehandelte
Stöcke sehen äußerlich gleich aus. Diese neue Methode ist ein Vernich-
tungsverfahren in gemilderter Form. Verseuchte Stöcke vernichte man.
Matouschek, Wien.
Börner und Thiem. Neue Versuche zur Reblausbekämpfung. Weinbau
und Weinhandel, 1920. S. 317 —318.
Grethers Schutzverfahren, das ‚die Unschädlichmachung aller
jener Rebläuse, die in dem etwa von der Vernichtung auszuschließenden
Teile des Sicherheitsgürtels eines Reblausherdes der Vernichtung ent-
gehen könnten‘ bezweckt, bewährte sich nicht. Die Läuse sollten ‘unter
Erhaltung des Weinstocks durch Blausäure, Schwefelkohlenstoff und
andere C-Verbindungen enthaltende Schutzgallerte abgetötet werden.
Matouschek, Wien.
Börner, Carl. Über die Sanierung von Reblausherden durch Anbau ge-
pfropfter Reben. Nachrichtenblatt f. d. deutschen Pflanzenschutz-
dienst. 1. Jg. 1921. S. 25— 26, 34—36.
Wie Verf. früher gezeigt hat und anderweitig bestätigt worden ist,
154 Berichte,
gibt es in Europa zwei biologische Varietäten der Reblaus, die z. B.
in Südfrankreich vorkommende echte Phylloxera vastatrix, und die zu-
erst bei Metz aufgefundene pervastatrix, von der sich herausstellte, daß
sie in Deutschland allein nachgewiesen ist und höchst wahrscheinlich
allein vorkommt. Dieser pervastatrix gegenüber gibt es: 1. immune
Rebensorten, weil an ihnen diese Reblaus nicht fähig ist, sich zu ent-
wickeln und fortzupflanzen; 2. halbimmune, die nach schwacher Besied-
lung über den Winter infolge Absterbens der Winterformen der Reblaus
wieder reblausfrei werden; 3. widerstandsfähige, die an ihren Wurzeln
dauernd von der Reblaus besiedelt werden, aber darunter nicht oder
wenig leiden; 4. reblausschwache, die an Wurzeln und Blättern vergallt
werden. Von einer großen Anzahl deutscher Rebsorten ist ihre Zuge-
hörigkeit zu einer dieser vier Gruppen festgestellt. Die idealen Sorten
für Unterlagsreben in verseuchten Gebieten sind natürlich die immunen,
aber auch die halbimmunen sind praktisch verwendbar, dagegen die
„widerstandsfähigen‘‘ abzulehnen. In den Seuchengebieten ist jeder
Zwischenbau mit wurzelechten Europäerreben zu vermeiden, aus dem
Auslande dürfen Unterlagsreben um so weniger bezogen werden, als dem
Bedürfnis in Deutschland selbst genügt werden kann. Der Anbau
auf immune und halbimmune Sorten gepfropfter Reben muß freigegeben
werden. OO:
Yuillet, A. Note sur Picromerus bidens L., Hemiptere predateur des
larves de chrysomelides. Bull. Soc. Entom. France 1919. S.118—119,
Die Wanze Picromerus bidens wurde als räuberischer Feind der
Larven der Pappelblattkäfer (Melasoma populi und M. tremulae) be-
obachtet, der tote Larven nur dann angeht, wenn lebende nicht mehr
vorhanden sind. Matouschek, Wien.
Huckett, H. G. The cabbage root maggot (Chortophila brassicae). (Die
Kohlwurzelmade Ch. b.) 49. Ann. Rep. Entom. Soc. Ontario
1918, Toronto 1919. S. 67—69.
Neue Versuche taten dar, daß gegen die Kohlmaden, die Larven
der Kohlfliege, Sublimatlösung (1: 1000) mit bestem Erfolge anzuwenden
ist, direkt an die Wurzeln der Pflänzchen, zum erstenmale etwa 4 Tage
nach dem Aussetzen und dann dreimal nach je 1 Woche wiederholt,
mit der Gießkanne zu gießen. Matouschek, Wien.
Kiefier, J. J. Silvestrina Silvestrii var. Cecconiana n. var. in Oliven.
Bull. Soc. entomol. de France. 1920. S. 296—297. (Nach Bull.
mens. d. Renseign. agric. 1921. S. 269.)
Beschreibung der genannten Diptere aus den Früchten des Ölbaumes
in Italien. DERZ
Beschre. 155
Baer, W. Die Tachinen als Schmarotzer der schädlichen Insekten, ihre
Lebensweise, wirtschaftliche Bedeutung und systematische Kennzeich-
nung. Allgemeiner und spezieller Teil. Zeitschr. f. angewandte
Entomologie, Bd. 6, 1920, S. 185; Bd. 7, 1920/21, S. 97 und 349,
Zusammenstellung der Forschungsergebnisse über Biologie der
Raupenfliegen: Eiablage, Wechselbeziehungen zwischen den Tachinen
und ihren Wirten, Berücksichtigung der Tachinen bei der Durchführung
aller Schädlingsbekämpfungsmaßnahmen, Ausnützung dieser Schädlinge
als biologischer Bekämpfungsfaktor. — Im zweiten Teile: Historische
Übersicht, Beschreibung der für die Systematik wichtigen Körpermerk-
male, besonders des Borstensystems; analytische Bestimmungstabelle
der Arten und eine Übersicht der einzelnen Arten, mit vielen Angaben
über die Biologie derselben und über deren Wirte. Systematische
Übersicht der aus den verschiedenen Wirten bisher bekannt gewordenen
Raupenfliegen. Die Abhandlung enthält sehr viele neue biologische
Angaben. Matouschek, Wien.
Wilke, S. Ein für Deutschland neuer Rübenschädling, die Rübenmotte
Phthorimaea (Lita) ocellatella Boyd. Nachrichtenblatt f. d. deut-
schen Pflanzenschutzdienst. 1. Jg. 1921. S. 33—34.
In der Umgebung von Groß-Gerau (Hessen) ist die Raupe der ge-
nannten Motte, die bisher in Deutschland noch nicht mit Sicherheit
beobachtet worden ist, in großen Massen aufgetreten und hat die Herz-
blätter durch Fraß stark beschädigt. Es wird angegeben, was über ihr
Aussehen, ihre Verbreitung, Lebensweise und Bekämpfung bekannt ist.
OÖ. K.
Busck, A. Gracilaria perseae n. sp. in Florida. The Canad. Entomol.
Bd. 52. 1920. S. 239. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921.
Ss. 270.)
Beschreibung des Kleinschmetterlings, dessen Räupchen in Florida
die jungen Blätter des Avocato-Birnbaumes (Persea gratissima) erheb-
lich schädigt. OR:
Andres, Ad. Ein Schädling an Azaleen in Gewächshäusern. Zeitschrift
f. angewandte Entomologie, Bd. 5. 8. 404—405. 1920.
Im Frankfurter Palmengarten tritt die Raupe einer Gractlaria als
arger Schädling auf Azaleen auf. Sie lebt in breiten Minen auf der Blatt-
unterseite, durch die Grünfärbung zuerst nicht auffallend. Später
tritt Bräunung auf. Unter Einziehung und Einrollung der Blattspitze
nach unten kommt ein Gespinst zustande; die Blätter verwelken.
Die Raupe einer zweiten Generation erscheint Juni— Juli. Bekämpfung
gelang durch Brühe von Insektenpulver in Seifenwasser. Raupe und
Falter werden eingehend beschrieben, doch steht die Artbezeichnung
der Gracilaria noch aus. Matouschek, Wien.
156 Berichte,
Nögre, M. und Picard, F. Laspeyresia conicolana an Pinus laricio var.
tenuifolia in Frankreich. Bull. de la Soc. entomol. de France,
1921. S. 10—12. (Nach Bull. mens. d. Renseig, agric. $. 558.)
In dem Forst ‚von St.-Guilhem-le-Desert wurde, wahrscheinlich
zum ersten Mal in Frankreich, der Wickler Laspeyresia conicolana
Heyl. gefunden, der bisher nur aus Holland und Nieder-Österreich
von Pinus silvestris bekannt war. Die Räupchen fraßen die Samen von
P. laricio var. tenuifolia und bewirkten das Verkrümmen und Ver-
kümmern der Zapfen. Der Schmetterling hat nur eine Generation;
die Eiablage erfolgt im Frühling, die Raupe entwickelt sich im Sommer,
überwintert und verpuppt sich im folgenden Frühling. Die Raupen
sind weißlich mit dunkelbraunem (nicht grünem) Kopfe, fressen sich
durch die Achse des Zapfens und dringen in die Schuppen, wo sie ihre
Metamorphose durchmachen.
Erheblicher Schaden wurde auch durch die Larve einer Cecidomyide
angerichtet, deren Imago noch nicht bekannt ist; sie greift ganz junge
Zapfen an, verursacht einen reichlichen Harzerguß und bringt den
Zapfen zum Absterben. Außer Pinus laricio beschädigte sie auch die
Zapfen von P. silvestris. OR
Cory, E.N. The status of the oriental Peach-Moth. (Der Stand der öst-
lichen Pfirsichmoite). Journal Econom. Entomol. 12. Vol. 1919,
S. 81-83.
Der Wickler Laspeyresia molesta war in den Pfirsichplantagen
des Ostens sehr gefürchtet, ist aber nach Verf. nicht sehr gefährlich.
Die Bäume sind im allgemeinen wenig angegriffen und gute Bestäu-
bungen werden die Schädlinge noch seltener machen. Natürliche Feinde
des Wicklers sind 5 Hymenopteren und 3 Dipteren; Trichogramma
minuta Bil. infiziert durchschnittlich 60 %, der Eier, die Larven und
Puppen sind auch stark infiziert. Durch Obstbaumhandel dürfte sich
das Insekt verbreiten. Matouschek, Wien.
Heinrich, C. Laspeyresia novimundi n. sp. als Erbsenschädling. The
Canadian Entomologist. Bd. 52. 1920. S. 257—258. (Nach Bull.
mens. d. Renseign. agric. 1921. S. 556.)
Beschreibung der neu aufgestellten Wicklerart, deren Räupchen
in Wisconsin an den Hülsen von Garten- und Felderbsen fraßen. Das
ist dieselbe Art, die zuerst von Fernald für die europäische L. nigricana
Steph. gehalten und seitdem in den amerikanischen Veröffentlichungen
unter diesem Namen geführt wurde. Sie ist aber weder mit dieser
noch mit einer anderen europäischen Art identisch, auch nicht in den
Ver. Staaten einheimisch, sondern wahrscheinlich aus dem Orient ein-
geführt. OHR
Berichte. 19%
De Crombrugghe de Picquendaele, @. Note sur Pyrausta nubilalis dans
la banlieue de Bruxelles. (Bemerkung über P. n. in der Bannmeile
von Brüssel.) Rev. mens. Soc. Entom., Namur 1918, XIX. 8. 17 — 19.
In der Bannmeile von Brüssel lebt der Maiszünsler häufig auf
Artemisia vulgaris. Matouschek, Wien.
Wahl, Bruno. Verheerendes Auftreten des Wiesenzünslers auf der Zuckerrübe
in Nieder-Österreich. Wiener landw. Zeitg. 71.Jg. 1921. 8.310— 311.
Phlyctaenodes stieticalis trat seit 1901 im Gebiete der ehemaligen
Monarchie nicht auf, 1921 aber stark verheerend im Marchfelde bis
Bruck a. L. Vielleicht kam der Schädling aus dem Osten, wo er häufiger
Gast ist. Die Raupe erzeugt zuerst einen Fensterfraß, später frißt sie
das ganze Blatt auf bis auf den Stiel. Sie ist lebhaft und wenn sie alles
auf dem Zuckerrübenfelde vernichtet hat, geht sie auf Futterrübe,
Mais, Kartoffel, Kürbis, Saubohne, Tabak, Erbse, Hanf, ja selbst
auf Sträucher und Bäume. Bekämpfung: Rings um die Befallstelle
ziehe man zwei Furchen im Abstand von 5 m, oder lege glattwandige
Schutzgräben an, ähnlich wie im Kampfe gegen Rübenrüsselkäfer, auch
durch mit Teer angestrichene Bretter, Chlorbarium (2—5 %) mit
Kleister oder 1 %, Melasse oder mit Uraniagrün (0,1—0,15 %ige Auf-
schwemmung mit 5—10 facher Menge gelöschten Kalkes). Man köderte
die Raupen auch durch frische, grüne Unkrautbündel, die man mit
Schweinfurtergrün vergiftete. Anzünden des zum Überdecken der
befallenen Pflanzen verwendeten Strohes. Zwei leichte Bretter nagle
man rechtwinklig aneinander, bestreiche die Innenseite mit einem
Klebemittel und ziehe sie mittels Pferden über das Rübenfeld. Erfolg
bringst auch Zerquetschen der Raupen mit Brettern oder Abkehren
auf geteerte Bretter. — Puppen müssen durch Bodenbearbeitung
ans Tageslicht gebracht werden, wo sie von der Sonne ausgetrocknet
oder von Vögeln gefressen werden. Zur Vertreibung der Falter eignen
sich Fanglampen und Abbrennen benachbarter Stoppelfelder.
Matouschek, Wien.
Caffrey, D. J. The European Corn borer, a menace to the Country’s Corn
crop. (Der europäische Maisbohrer, eine Bedrohung der Mais-
ernte). U. S. Dep. Agric. Washington Farmers Bull. Nr. 1046,
IV. 1919, 28 Seiten, 7 Fig.
Man hilft sich jetzt in N.-Amerika gegen den Maiszünsler auf
folgende Weise: Die befallenen Maisstengel, wo die Tiere über den
Winter verweilen, werden verbrannt. Säuern und Kompostieren ist
zulässig, sofern eine rasche Erhitzung und Zersetzung der Stengel
stattfindet. Das Unterpflügen der Stengel genügt nicht; Arsenköder
sind zwecklos. Verspäteter Maisanbau beugt unter bestimmten Witte-
rungsverhältnissen dem Befalle stark vor. Matouschek, Wien.
158 Berichte.
Zanon, V. Earias insulana var. anthophilana in der Cyrenaika. Riv. di
agricolt. 26. Jg. 1921. 8.5, 23—24. (Nach Bull. mens. d. Rens-
eign. agric. 1921. S. 400.)
In der Cyrenaika werden seit einigen Jahren die Baumwollstauden
(Gossypium barbadense) und Gombo (Hibiscus esculentus) von dem Span-
ner Barias insulana var. anthophilana befallen, dessen Raupen, die
sog. „Kapselwürmer“, die Früchte anfressen. Im Gegensatz zu dem
für Oberägypten angeratenen Verfahren, in der Nähe der Baumwoll-
felder keine andere Malvacee zu dulden, empfiehlt der Verf., in ihrer
Nachbarschaft gerade den Gombo frühzeitig auszusäen, dessen frühreife
Früchte die erste Generation der Spanner an sich locken würden; nach
Eiablage wäre der Gombo auszurotten. OÖ. K.
Riviere, C. Saccharum spontaneum L. Comptes rend. Acad. d’Agric,
de France. Bd. 6. 1920. S. 912—916. (Nach Bull. mens. d. Ren-
seign. agric. 1921. 8. 203.)
Das wilde Zuckerrohr beherbergt ebenso wie Sorgho, Mais und andere
große Gräser die Raupen des gefährlichen Schmetterlinges Sesamia
nonagrioides Lef., deshalb ist sein Anbau in der Nähe von Weingärten
nicht anzuraten. | OA
Herrmann, F. Über die Lebensgewohnheiten und Entwicklung des Schlehen-
spinners Orgyia antiqua L. Bericht d. höh. staatl. Lehranstalt f.
Obst- und Gartenbau zu Proskau f. 1918/19. 1921, S. 92 —95, Fig.
Die Biologie wird ergänzt: Erste Raupen anfangs Mai. Puppenruhe
2—3 Wochen; es entwickeln sich meist 77, welche die flügellosen 29
schon von weitem wittern und gleich begatten. Lebensdauer des 9
1-2 Tage. 3—400 Stück Eier legt es gewöhnlich dort, wo es sich aus
der Puppe entwickelt hat. Überwinterung nur in Eiform. — Gegenmittel:
Man verbrenne die gut sichtbaren Eihaufen; nur bei starkem Auftreten
ist das Ausspritzen von Magengiften (Arsen, Nieswurz) Mai— Dezember
zu empfehlen. Matouschek, Wien.
Seitz, Ad. Zur Biologie einiger Lasiocampiden. Entomol. Zeitschr,
19217.,.352 Je. 2 8.13214.
Lasiocampa trifolii Esp.: Die Eier, 150 Stück, werden gleich nach
der sehr kurzen Kopula auf Trifolium-Arten abgelegt und sind nicht
angeheftet. Schlüpfen die Raupen vor dem Winter, so gehen sie zugrunde.
In Norddeutschland und Frankreich überwintern die Eier. — Mala-
cosoma castrense L. legt über 500 Eier an einem Grashalm Mitte Juli ab.
Die im April erscheinenden Raupen wandern, immer in einem lockeren,
weißlichen Gespinst zusammenhaltend, von Futterpflanze zu Futter-
pflanze, wobei sie Huphorbia cyparissias bevorzugen. Im Zuchtkasten
lieben sie Daucus carota und Sonnenwärme. In der Natur sind viele
Berichte, 159
Raupen angestochen. — Die Raupe von Cosmotriche potatoria L. über-
wintert namentlich auf Salix capre« und -wechselt oft den Ruheplatz.
Anfang April begibt sie sich erst auf ihre eigentlichen Futterpflanzen
Dactylis und Carex. Matouschek, Wien.
Verhoeff, K. W. Zur Kenntnis der Clavicornia-Larven. Zoolog. Anzeiger,
LIII. 1921. S. 30—40.
Eine wichtige Schrift zur Erkennung der Larven auch schädlicher
' Käferarten, vor allem der Brachypteriden und Coccinelliden (Mel-
gethes, Rhizophagus, Lathridius usw.) — Bestimmungstabellen, nach
denen man die Larve manches Schädlinges gut bestimmen kann. Ist
es doch für den Phytopathologen oft unmöglich, die gefundenen Larven
erst zu züchten. Matouschek, Wien.
Herrmann, F. Beobachtungen über die Lebensweise und Entwicklung des
Maikäfers, Melolontha vulgaris. Bericht d. höh. staatl. Lehranst f.
Obst- und Gartenbau zu Proskau f. 1918/19, Berlin 1921. 8.95 —98.
Im Proskauer Klima braucht der Käfer gewöhnlich 4 Jahre zur Ent-
wicklung. Nicht befressen werden Linde, Robinie, Ribes. Die Eiablage
erfolgt dort, wo der schwere Lettenboden in Sandboden übergeht,
auf Äckern. Es scheint, daß die Weibchen sich dorthin ziehen, wo
sie aus den Puppen hervoıkamen; sie müssen zur Eiablage ungehindert,
niedrig umherfliegen können. Die insektenfressenden Vögel vermögen
wohl ein starkes Auftreten der Käfer mehr oder weniger wirksam
einzuschränken, nie aber können sie dies allein oder auch nur zum
größten Teil durchführen (statistische Daten). Matouschek, Wien.
Hayes, W. P. The life-cycle of Lachnesterna lanceolata Say. (Die Ent-
wicklungsgeschichte von L.1.). Journ. Econom. Entomol. XII. Bd,
1919. S. 109—117, 2 Fig.
Lachnosterna lanceolata, ein amerikanischer Maikäfer, ist ein großer
Feind des jungen Getreides; man findet ihn besonders in den Gegenden
zwischen dem Felsengebirge und dem Mississippi. Lebensdauer eine
2 jährige, der zweite Winter wird aber noch als Larve durchlebt, Ver-
puppung erst im Frühling des zweiten Jahres. Entwicklungsdauer mit-
unter auch 3 Jahre. Die Art fliegt nur am Tage; das Weibchen ist flügel-
los; kriecht auf der Erde und befrißt allerlei niedere Pflanzen. Die
Larven leben nur an den Wurzeln des Weizens. Fruchtwechsel ist also
eines der besten Bekämpfungsmittel. Schweine fressen gern die Enger-
linge. Nach der Ernte ist das Land tief umzupflügen.
Matouschek, Wien.
Lengerken, Hanns von. Eine neue Mordellistena (Goleopt.) aus Colum-
bien als Schädling an Orchideenkalturen. Zeitschrift f. angewandte
Entomologie. VI. Bd. 1920. S. 409—411.
160 Berichte.
In den Gärtnereien des Orchideenzüchters O. Beyrodt zu Marien-
felde b. Berlin zeigte sich auf Caitleya labrata der Käfer Mordellistena
Beyrodti n. sp. als Schädling : Ockergelb, 2 dunkle Querbinden auf den
Deckflügeln. Eiablage von der Blattkante oder -fläche her ins Gewebe.
Larvenfraßgänge zwischen den Blattrippen, die Larven zuerst weiß,
dann ockergelb, 7 mm lang, verpuppen sich in einer Erweiterung des
letzten Fraßganges. Schlupflöcher des Vollkerfs blattober- und -unter-
seits. Die Blätter gehen wohl nicht ganz zugrunde, die Pflanze wird
aber entwertet. Es bewährte sich als Bekämpfung nur Räuchern
mit nikotinhaltigen Stoffen und das Absammeln und Töten der Käfer.
Vielleicht stammt der Schädling aus Columbien.
Matouschek, Wien.
Chittenden, F. H. The Beet Leaf Beetle and its Control. (Der Rüben-
blattkäfer und seine Bekämpfung). Farmers Bull. Nr. 1193, Un.
Stat. Dep, of Agrieult, Washington, 8 Seiten, Figuren.
Monoxia puncticolis Say. (Chrysomelide) befrißt als Käfer die
Blätter von Zuckerrübe, anderen Rüben, Mangold, Spinat, Amarantus
retroflexus und anderen Pflanzen. Er wird genau beschrieben und seine
Entwicklungsstadien abgebildet, die Biologie erläutert. Verbreitung:
Colorado, Utah, N.-Mexiko, also im Westen der Union. Ein Bild zeigt
die Verwüstungen am Blattwerke der Zuckerrübe auf dem Felde. —
Natürliche Feinde: Hippodamia convergens Guer, H. sinuata Mls. und
'H. glacialis Fab. (Marienkäfer) fressen die Eier, Perillus bioculatus Fab.
(Wanze) frißt Larven und Käfer, Milben, Spinnen und Vögel viele,
Botrytis Bassiana befällt den Schädiger. Bekämpfung: Bespritzungen
und Bestäubungen brachten keinen gründlichen Erfolg. Da die Käfer
unter dem Gras (tickle grass) oder Unkraut überwintern, verbrenne
man Mitte November bis Anfang März die Pflanzen auf dem Felde.
Matouschek, Wien.
Friedrichs, Karl. Untersuchungen über Rapsglanzkäfer in Mecklenburg.
Zeitschr. f. angew. Entomologie, 1920, Bd.7. S. 1—36, 13Fig.,
2 Taf.
Eine Anzahl von Einzelheiten über Morphologie, Entwicklung
und Lebensweise des genannten Käfers. /surgus heterocerus 'Ths. als
Parasit wird ausführlich besprochen. Bekämpfung: ‚Alle bisher be-
kannten und empfohlenen Mittel versagen im allgemeinen oder sind
ungenügend erprobt“. Wahrscheinlich tritt nur 1 Generation auf. Der
Imaginalfraß verursacht Schaden, die Larven schädigen auch. Des
Käfers benötigt der Raps nicht zu seiner Bestäubung, die Larven scheiden
einen Großteil der verzehrten Pollenkörner keimfähig aus.
Matouschek, Wien.
Berichte. 161
Faber, F., Fischer, G. und Kalt, B. Die biologische Bedeutung des Raps-
glanzkäfers für Raps, Rübsen und Senf. Landw. Jahrbücher 1920,
S. 681—701, 5 Fig. 1 Taf.
Eigene Untersuchungen zeigten: Die Larven können höchstens
etwas günstig auf die Befruchtung dadurch einwirken, daß sie auf ihrer
‚Oberfläche befindliche Pollenkörner beim Umherkriechen übertragen.
Die Vollkäfer können aber Selbstbefruchtung begünstigen und zwar
die der überwinterten ersten, und auch die der 2. Generation. Letztere
können aber auch durch Fressen von Geschlechtsteilen der Blüte den
Ansatz schädigen, stärker, wenn ihr Auftreten mit der Hauptblühzeit
der Kreuzblütler zusammenfällt. Es wurde sonderbarerweise bei Raps,
Rübsen und Senf in Pergamintüten oder unter Drahtgaze reichliche
Fruchtbildung erzielt. Daher nehmen die Verf. an: Selbstbefruchtung
überwiegt weit; nebeneinander abblühende Sorten von Raps erhalten
sich mehrere Jahre rein. Es steht dies für Senf im @egensatze zu Fru-
wirts Versuchen und für alle Kreuzblütler zu jenen Goetharts.
Matouschek, Wien.
Hukkinen, J. Om Rapsbuggen (Meligethes aöneus Fb.) och dess Avvärjande.
(Über den Rapskäfer M. a. und seine Abwehr.) Medd, till Landt-
män Nr.58, Agrikulturekonomiska försöksanst. i Finland. Hel-
singfors 1919. 8 Seiten. 6 Fig.
Seit 1897 ist der Käfer der Hauptschädling der kreuzblütigen
Kulturpflanzen in Finnland. Als gute Gegenmittel erwiesen sich daselbst:
Bespritzen der Pflanzen mit As-Giften, sobald der Käfer erscheint,
das Sammeln des Schädlings mittels Fangnetzen oder klebrigen Vor-
richtungen, Unterdrückung der kreuzblütigen Unkräuter und Bienen-
haltung. Matouschek, Wien.
Van der Merwe, €. P. Lema bilineata in Süd-Afrika dem Tabak schäd-
lich. Union of South Africa, Journ. of the Dep. of Agric. Bd. 2.
1921. S. 28—38. (Nach Bull. mens. d. Renseig. agric. 1921.
S. 401.)
In Natal, dem Orangefreistaat, Kapland und Swasiland ist seit
1911 die wahrscheinlich in Südamerika einheimische Chrysomelide
Lema bilineata Germ. am Tabak schädlich geworden. Die Larven und
in geringerem Umfang auch die Käfer fressen die Blätter in Saatbeeten,
auf dem Felde, beim Trocknen und selbst noch in den Ballen, solange
sie grün sind. Die Käfer können bis zu 8 Generationen im Jahre ent-
wickeln und finden sich auch auf andern Solanaceen, wie Physalis-
Arten, Nicandra physaloides und Datura, haben in Natal sogar Kartof-
feln geschädigt. Ihre natürlichen Feinde sind einige Ameisen, Reduviden
und eine Spinne. Als Bekämpfungsmaßregeln kommen in Betracht:
Vernichten der Insekten mit der Hand, Vergiften mit Bleiarsenat,
Zeitschrift f. Pllänzekikraniheiten. XXXI. 11
162 Berichte.
Eintauchen der Gipfel der Pflänzchen vor dem Versetzen ins Freie
in: eine Lösung von Bleiarsenat. 0:
Sawyer, W. S. Rhabdopterus pieipes dem Apfelbaum schädlich. The
Canadian Entomologist. Bd. 52. 1920. S. 265. 1 Taf. (Nach Bull.
mens. d. Renseign. agric. 1921. S. 403.)
Im Staate New York wurde der Käfer Rhabdopterus preipes Oliv.
als Schädiger von jungen Apfelfrüchten beobachtet, an deren Oberfläche
er flache hieroglyphenartige Gänge ausnagte. Nachher nährte er sich
von den Blättern von Vitis hederacea, Rumex und wilden Erdbeeren. O.K.
Jack, R. W. Alcides leucogrammus in Rhodesien. T'he Rodesia agric.
Journ. Bd. 17. 1920. S. 452-455. 2 Taf. (Nach Bull. mens. d.
Renseign. agrie. 1921. S. 399.)
Seit 1913 wurden in Rhodesien Schädigungen der Bohne und von
Vigna catjang durch den Cureulioniden Alcides leucogrammus Erichs.
beobachtet. Larven und Käfer fressen in der Stengelbasis und verur-
sachen häufig das Absterben der Pflanzen. Den Puppen und Käfern
wird von verschiedenen natürlichen Feinden, besonders der Ameise
Dorylus helvolus, nachgestellt. Die befallenen Pflanzen müssen ausge-
rissen und verbrannt werden. 0:.K.
Marshall, Guy A. K. Neue Curculioniden als Schädlinge an Kulturpflanzen.
Bull. of entom. Res. Bd. 11. 1920. 8. 271—278. 1 Taf. (Nach
Bull. mens. d. Renseign. agrıc. 1921. S. 398.)
Folgende neuen Curculioniden werden beschrieben: Tanymecus
destructor an Mais und Batate in S.-Rhodesien, T. agricola an Mais
daselbst, Isaniris ater an Brachystegia-Arten und Agrumen in S. Rho-
desien und Nyassaland, Systates exaptus an Mais u. a. in 8. Rhode-
sien, 8. chirindensis am Kaffeebaum daselbst, Calandra shoreae an
den Samen von Shorea robusta und Dipterocarpus turbinatus auf Mau-
ritius und in Indien, ©. glandium an Eicheln von Quercus incana und ®.
dilatata in Indien, Stenommatus musae an Bananenwurzeln auf Hawai.
DER;
Cotton, Richard T. Four Rhynchophora attacking Corn in Storages.
(Vier Rhynchophoren, die Mais in Magazinen befallen.) Journal
of agrieult. Research, XX. 1921, S. 605—614, 4 Taf.
Die Entwicklungsstadien folgender vier Käfer, die Schädlinge
in Maislagern sind, werden zum erstenmale genau beschrieben: Arae-
cerus fasciculatus De G., Caulophilus latinasus Say, Sitophilus granarius
L. und S. oryzae L. — Bestimmungsschlüssel für Imagines, erwachsene
Larven und Puppen sind entworfen, die guten Figuren willkommen.
Die Schädlinge gehören den Anthribiden bezw. Curculioniden an.
Matouschek, Wien.
Berichte. 163
Lengerken, Hanns von. Die Tätigkeit der Larve von Balaninus glandium
Mrsh. u, ihre Wirkung. Zeitschr. f. angewandte Entomol. VII. Bd.
1921. S. 461—462.
Von Larven des genannten Rüßlers zerfressene Eicheln keimen,
wie Versuche zeigen, gut. Oktober— November verlassen die 9—10 mm
langen Larven die Früchte und bewegen sich auf der Erde weiter; in
der Zucht (das Gefäß lag im Freien) fraßen sie den ganzen Winter hindurch
an den Eicheln. Das weitere Schicksal der sich in die Erde verkriechen-
den Larven ist bisher unbekannt. Matouschek, Wien.
Tsehermak, E. Bruchidius obtectus, ein neuer gefährlicher Schädling
unseres Fisolenanbaues. Wiener landw. Ztg. 1921. 71. Jg.
S. 102. Fig.
Seit 1918 bemerkte man den genannten Käfer in Wien, wohin er
wohl mit Saatgut aus Amerika gekommen ist. Gegenüber Bruchus pisi
ist er nur 3,5—4 mm lang, mit abgestutzten Decken, sodaß der auf-
getriebene rostrote Hinterleib deutlich sichtbar ist. Er legt die Eier
in die Blüten, die Larven fressen sich in die Kotyledonen ein, verpuppen
sich da und verlassen als Vollkerf nach Abstoßung eines Fisolenschalen-
stückes spätestens März— April die Samen. Es gibt im Samen aber
3—5 Käfer, beim Erbsenkäfer nur einen. Die Keimungsenergie der an
Gewicht reduzierten Samen sinkt, auch wird ein stark beschädigtes
Saatgut nicht gekauft. Weiße Fisolen werden stärker als farbige befallen.
— Bekämpfung: Besprengen von je 1000 Gewichtsteilen Samen
mit 1 Gew. Schwefelkohlenstoff und Stehenlassen in einem gut ge-
schlossenen Raume (Faß) mehrere Tage bei 20—30° tötet Puppen und
Käfer. Muß man befallenes Saatgut doch anbauen, dann bringt man es
in einen geheizten Raum, damit die Käfer auskriechen. Mehrstündiges
Dörren bei 50° ist wirksamer, ohne die Keimfähigkeit herabzusetzen.
Man möge die frühblühenden Fisolen- und Erbsenarten so bald als
möglich anbauen, weil sie normalerweise der Käferflugzeit entkommen.
Matouschek, Wien.
Cotton, R. T. Sitophilus linearis in den Ver. Staaten. Journ. agriec.
Res. Bd. 20. 1920. S. 439—446, 1 Taf. (Nach Bull. mens. d.
Renseign. agric. 1921. S. 402.)
Der ursprünglich in Indien einheimische Käfer hat sich mit seiner
alleinigen Nährpflanze, der Tamarinde, verbreitet und findet sich jetzt
überall, wo dieser Baum angebaut wird. So auch in den Ver. Staaten
im südlichen Florida. Die Larven des Käfers fressen Gänge in die Samen
der Früchte und zerstören sie vollständig. OÖ. K.
Cotton, R. T. Der Reiskäfer (Sitophilus oryzae L.) in den Ver, Staaten.
Journ. agric. Res. Bd. 20. 1920. S.409—422, 1 Taf. (Nach Bull.
mens. d. Renseign. agric. 1921. S. 555.)
RT
164 Berichte.
Der aller Wahrscheinlichkeit nach aus Indien stammende Reiskäfer
ist jetzt eines der am weitesten verbreiteten Insekten und findet sich auch.
überall in den Ver. Staaten, indessen reichlicher in den südlichen. Die
Larven leben im allgemeinen von Getreidefrüchten, aber die Käfer fressen
außerdem auch viele anderen Samen, Früchte usw. Das Insekt wird
nach Beobachtungen in Florida beschrieben. Feinde des Käfers sind eine
Milbe Pediculoides ventricosus Newp., welche Eier, Larven und Puppen
tötet, zwei Hymenopteren Cercocephala elegans Westw. und Aplastomor-
pha Vandinei Tuck. u. a. Die Vertilgung des Käfers erfolgt mittels
“ Schwefelkohlenstoff oder Erhitzung. DK,
Dendy, A. Report on the Effect of air-tight Storage upon Grain Insects.
Part I. (Wirkung luftdichter Aufbewahrung auf die Getreide-
insekten.) Rept. Grain Pests (War) Committee, R. Soc. London
1918. Nr. 1, 8. 6—24. |
Körnerfrüchte mit den Schädlingen Calandra granaria, Ü. oryzae
und Silvanus surinamensis wurden luftdicht abgeschlossen: Infolge
der narkotischen Wirkung der abgegebenen CO, gehen die Tierchen ein,
die Keimkraft der Körner leidet nicht, selbst wenn das Getreide’ zwei
Jahre so aufbewahrt wird. Die Zeit für das Eingehen der Schädlinge
hängt namentlich von der relativ zur Verfügung stehenden eingeschlos-
senen Luftmenge ab. Matouschek, Wien.
Ruschka, Franz. Chaleididenstudien. 1. Teil. Verhandl. d. zool. bot.
Gesellsch. Wien. 70, Bd. 1920. Ausgegeben 30. Juli 1921.
S. 234-315. 43 Textfig.
Verf. konnte die Chaleididensammlung des naturhist. Staats-
museums in Wien, welche auch die Sammlungen G. L. Mayrs und Am.
Försters enthalten, revidieren. Zuerst wählte er die Familie der
Eupelmiden. Eigene Beobachtungen ergaben folgende Lebensverhält-
nisse: (Calosota und Eusandalum leben in holzbewohnenden Käfern,
Anastatus in Schmetterlingseiern, Euwpelmus zumeist in Gallenmsekten.
Die ersten Entwicklungsstadien sind am besten bekannt von Anastatus
bifasciatus Fse., der durch Howard in N.-Amerika zur Bekämpfung
des Schwammspinners eingeführt ward, von Eupelmus urozonus Dalm
(nicht E. Degeeri Dalm.) als Parasit der Olivenfliege und von E. atro-
purpureus Dalm., die Marchal bei Mayetiola destructor (Hessenfliege)
und avenae fand. Aus der Hessenfliege und aus /sosoma hordeı Harr.
wurde E. vesicularis Rtz. gezogen, aus der Wachsmotte E. cereanus
Rd. Da das Vorkommen der Eupelmiden sonst ein vereinzeltes ist.
ihre Eiproduktion gering und die Generationenfolge gegenüber ihren
Wirten nicht beschleunigt ist, so dürften sie für die Schädlingsbekämpfung
nicht gerade in Betracht kommen. Von den Eiparasiten abgesehen
Berichte. 165
leben die Larven stets äußerlich an ihrem Wirte und daher nur an solchen,
die in Gallen, Pflanzenteilen oder in Gehäusen und Kokons eingeschlos-
sen sind. Schmarotzer zweiten Grades sind in der genannten Familie
bisher noch nicht zweifellos festgestellt wörden. Kupelmus spongi-
partus kommt in vielen Eichengallen als Parasit des Erzeugers und der
Einmieter vor, oft mit E. urozonus. Die Generationsdauer ist jenach dem
Wirt verschieden: der Parasit schlüpft aus den kurzlebigen Sommer-
gallen (z. B. Andricus aestivalis und ramuli, Neuroterus baccarum) noch
im Juli-August, während er die überwinternden Gallen erst im Mai-Juni
des zweiten Jahres verläßt. Daher liegt wohl eine mindestens doppelte
Generation im Jahre mit entsprechendem Wirtwechsel vor. Aus den
frischen Gallen von Biorhiza pallida schlüpft der Eupelmus im Juli,
wird aber auch aus den überwinterten Gallen zugleich mit Syntomaspis
saphirina Boh. und Olinx scianeurus Rtz. im Frühling des 2. Jahres
erzogen. Eine sehr polyphage und daher veränderliche Art ist E. uro-
zonus Dalm.; am meisten polyphag ist E. vesicularis Retz., er lebt
aber doch namentlich in Gallen. Die Gattung Stenoceroides DT. fällt
mit Eusandalum oder Polymoria zusammen. Die Arbeit des Verf. ist
eine Monographie, auch mit Bestimmungstabellen durchsetzt. Einige
neue Arten. Winke für die Aufbewahrung und Behandlung der Chal-
cididen. Matouschek, Wien.
Ruschka, F. Zur Morphologie und Systematik des Kornkäfer-Chalcidiers
Lariophagus distinguendus (Fst.) Kurdj. Zeitschr. f. angewandte -
Entomologie. 1921. VII. Bd. S. 463—465.
Eine sehr eingehende morphologische Beschreibung des Tieres,
Synonymik und Begründung, warum Verf. es zur Gattung Lariophagus
zieht. Als Wirte der Schlupfwespe sind dem Verf. bishe: nur bekannt
geworden: Calandra granaria, C. oryzae und Stitodrepa panicea, daher
ist ihr Verbreitungsgebiet gleich dem der Wirte, nämlich die ganze Erde.
Matouschek, Wien.
Oberstein. Über ein Massenauftreten von Braconiden-Kokons in boden-
ständig-schlesischer Rotkleesaat. Zeitschr. f. angewandte Entomo-
logie. 6. Bd. 1920. S. 410 - 412.
In Rotkleeproben überhaupt fand Verf. oft vereinzelt vorkommend
dunkelbraune, kleine Kokons mit schmaler, weißer Bauchbinde vor.
Fr. Ruschka erkannte in ihnen die Kokons von Eubazus macrocephalus
Nees, den er als den häufigsten Klee-Apion-Parasit bezeichnet. — Im
Wegerichabgang eines schlesischen Rotkleepostens fand Leipziger
1919 Hunderte solcher Verpuppungshüllen. Die Saatreinigungsanstal-
ten sollten die in Abgängen anfallenden Kokons-Mengen in den bio-
logischen Kreislauf der freien Natur zweckmäßigerweise zurückgeben.
Matouschek, Wien.
166 Berichte.
Willard, H. F. Opius Fletcheri als Schmarotzer von Bactrocera cucur-
bitae auf Hawai. Journ. agric. Res. Bd. 20. 1920. S. 423—438.
(Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921. 8. 399.)
Im Mai 1916 wurde der Braconide Opius Fletcheri Silv. aus Indien
auf den Hawai-Inseln eingeführt, um die für die kultivierten Cucurbita-
ceen sehr gefährliche Fliege Bactrocera cucurbitae Coqu. zu bekämpfen.
Die Hymenoptere hat sich auf allen Inseln der Gruppe festgesetzt
und die Fliege um mindestens 25 % verringeıt, an einer besonders
günstigen Örtlichkeit sogar unschädlich gemacht. OR.
Naidenoff, W. Laboratoriumsversuche zur Bekämpfung der Feldmäuse.
Revue d. instit. d. recherches agronomiques en Bulgarie. Sofia
1919. Annee I. S. 65—74.
In vielen Bezirken Bulgariens war die Mäuseplage 1911 sehr groß;
der Schaden belief sich bezüglich des Wintergetreides auf 31, Millionen
Leva. Während des Wirtschaftsjahres 1913/14 wiederholte sich die
Plage. Um sichere Bekämpfungsmittel zu finden, hat Verf. Labora-
toriumsversuche angestellt und zwar zunächst mit Arvicola arvalss.
Als nicht vorteilhaft erwies sich präpariert gekauftes Arsenikgetreide;
Kulturen von Mäusetyphusbazillen aus der veterin.-bakter. Station
zu Sofia töteten die Mäuse nach 2—6 Tagen. Sehr gut bewährte sich
Arsenikgetreide, das im Laboratorium mit 2—5%iger Lösung von
Acid. arsenicum vorbereitet war (die Tierchen starben nach Genuß
von 2-8 Getreidekörnern), Bariumkarbonat in Pillenform (Fuchsol),
Melin und Phosphorbrei. Matouschek, Wien.
Reinwaldt, Edwin. Zur Säugetierfauna Estlands. Korresp.-Blatt d.
Naturforsch. Ver. zu Riga, 57. Bd. 1920. S. 133—138. Fig.
Microtus agrestis neglectus (Jen.), eine Unterart der Erdmaus, ver-
tritt an manchen Orten in Estland die Feldmaus und lebt also auf Feldern
als Schädling. Sonst scheint die Art Strandwiesen zu bevorzugen.
Die in Estland lebende Waldwühlmaus gehört zu Evolomys glareolus
istericus Mill. Matouschek (Wien.)
Spierenburg, Dina. Een onbekende ziekte in de iepen. (Eine unbekannte
Krankheit an den Ulmen.) Tijdschrift over Plantenziekten. Jg. 27.
1921. S. 53 —60.
In vielen Gegenden Hollands ist seit 1919 eine Ulmenkrankheit
beobachtet worden, die sieh an alten Bäumen und jungen Pflanzen
von Ulmus campestris latifolia und darauf gepfropfter U. monumentalis
in Baumschulen im Absterben von Zweigen mit den daran stehenden
Blättern äußert, und bei der in den jüngsten Jahrringen kleine, braune
Fleckchen auf dem Querschnitt auftreten, die sich bis in die Zweigspitze
erstrecken. Sie erwecken den Verdacht einer Wurzelkrankheit. An
Berichte,
den verfärbten Stellen findet sich kein Pilzgewebe, die Wände der. Holz-
elemente sind gebräunt, ebenso die Inhalte der Holzparenchym- und
Markstrahlzellen. Obwohl sich aus dem kranken Holz verschiedene Pilze
züchten ließen, konnte keiner von ihnen bis jetzt als Erreger der Krank-
heit nachgewiesen werden, und deren Ursache ist noch unbekannt.
Die Untersuchungen werden weiter fortgesetzt. BEN
Crasner, E. Susceptibility of various Plants to Curly-top of Sugar Beet.
(Anfälligkeit verschiedener Pflanzen für die Kräuselkrankheit der
Zuckerrübe.) Phytopathology, IX. 1919, S. 413—421.
Die Zikade Kutettix tenella beteiligt sich bei der Übertragung der
Kräuselkrankheit der Zuckerrübe. Sie kann das Virus der Krankheit
nicht bis 58 Tage lang, also nicht über den Winter, halten, wenn sie
auf nicht anfälligen Pflanzen sich ernährt. Erodium cicutarium wird bald
nach den Winterregen von der Zikade angegangen, auf diesem Unkraute
überwintert wohl die Krankheit, welche im Frühjahr von hier aus auf
die Rübe übertragen wird. Matouschek, Wien.
Herrmann, F. Züchtung einer gegen die Blattrollkrankheiten widerstands-
fähigen Tomatensorte durch Auslese. Ber. d. höheren staatl. Lehr-
anstalt f. Obst- und Gartenbau zu Proskau f. 1918/19, Berlin.
192,38. 111.
Die Individualauslese mit Beurteilung der Nachkommenschaft
hat sich als ein brauchbarer Weg gezeigt, um die Tomatensorte ‚Para-
son“ zu einer blattrollwiderstandsfähigen zu gestalten.
Matouschek, Wien.
Brandes, E. W. Die Mosaikkrankheit des Mais. Journ. agric. Res.
Bd. 19. 1920. S. 517—521. 2 Taf. (Nach Bull. mens. d. Renseign.
agric. 1921. S. 138.)
Auf Porto Rico, in den Staaten Louisiana und Georgien, auf Hawai
und der Insel Guam ist seit 1919 eine Mosaikkrankheit am Mais beobach-
tet worden, die der des Zuckerrohres sehr ähnlich ist und durch das gleiche
Virus hervorgerufen wird wie diese. Sie ist daran kenntlich, daß auf den
Maisblättern blasse Streifen und unregelmäßige scheckige Stellen
auftreten. Bisher hat die Krankheit, gegen die verschiedene Maissorten
in ungleichem Grade anfällig sind, noch keinen erheblichen Schaden an-
gerichtet. Sie ist jedenfalls durch Ansteckung vom Zuckerrohr aus
entstanden. Die Überträger des Virus sind die Blattläuse Aphis maydis,
wahrscheinlich auch noch andere Insekten. Das beste Bekämpfungs-
mittel dürfte, da die Vernichtung befallener Pflanzen praktisch nicht
ausführbar ist, im Anbau resistenter Sorten liegen. OK,
Pantanelli, F. Sulla causa del „mosaico‘“ nelle piante. (Über die Ur-
sache der Mosaikkrankheit bei den Pflanzen.) Bolletino mensile
di informazionie e notizie. 1920. S. 40.
168 Berichte.
Als Ursache der Mosaikkrankheit auf Aypochaeris radıcata wird
die Saugstichverwundung von Blattläusen nachgewiesen und vermutet,
daß solche Verletzungen von Insekten und Milben auch als Ursache
der Mosaikkrankheit anderer Pflanzen zu betrachten sind, im Gegensatze
zu einem von Amerikanern gemutmaßten filtrierbaren Virus.
Matouschek, Wien.
Jodidi, $. L., Moulton, $. €. and Markley, K. $. The Mosaic Disease
of Spinach as characterized by its Nitrogen Constituents. (Die Spinat-
Mosaikkrankheit, charakterisiert durch die N-Verbindungen des
Spinats.) Journal of the Americ. chem. Soc. Vol. 42. S. 1061 bis
1070. 1920.
Da der Spinat viel fettlösliches Vitamin A und wasserlösliches
Vitamin B enthält, studierten die Verf. die Krankheit, welche folgendes
Bild ergibt: gelblichgrüne Blätter, die auch fleckig und mißgestaltet
sind, Wurzeln eingeschrumpft, Nebenfasern fehlen, Qualität schlecht,
in der Ernte bis 20 % zurückgehend; Bildung von Kohlehydraten
unvermindert. Kranke Pflanzen mit niedrigerem Aschen- und höherem
Oxydase- Gehalt als die normalen. Im allgemeinen hat erkrankter
Spinat einen kleineren Prozentsatz an Gesamtnitraten, Amidosäuren
und Aminen, aber einen größeren an NH, als die Normalpflanze.
Salpetrige Säure ist in ersterem, nie in letzteren vorhanden. Bei der
Denitrifikation werden Nitrate zu Nitriten produziert unter Einwirkung
auf die verschiedenen, im Spinat vorhandenen N-Verbindungen. N wird
frei oder tritt als NH ‚auf. Der Anteil an Peptid-N ist im kranken Spi-
natblatte größer als im normalen, während in den erkrankten Wurzeln
der Protein-N überwog, ebenso wie in den erkrankten Blättern inbezug
auf den Gesamtstickstoff. Mehr als 70 % der im Spinate vorhandenen
N-Verbindungen haben einen direkten Nährwert. Matouschek, Wien.
Peklo, I. Studie o inaktivaci fotosyntheticke assimilace a tvorby chloro-
fyllu. III.— VI. (Studien über die Inaktivierung der CO,-Assi-
milation und die Chlorophylibildung.) Rozpravy Cesk& akademie.
Prag. 1914. XXIII. Jg. S. 1—168. 7 Taf. 54 Fig.
Die Ergebnisse der Studien sind:
1. Die Albicatio der Zuckerrübe gehört zu den sogenannten nicht-
infektiösen Panaschierungen; sie ist durch das Etiolement heilbar.
Die Panaschierung konnte von einem isolierten Sektor auf den ganzen
Vegetationskegel erweitert werden, was dadurch erreicht wurde, daß
aus der Natur heimgebrachte albikate Rüben im Kalthaus unter einer
sehr schwachen Beleuchtung auf feuchtem Sande liegend oder in ziemlich
trockenem Sande überwintert wurden. Durch Zugabe von Eisenvitriol
ließ sich die sektorielle Panaschierung in eine periklinale umwandeln,
wobei alle Blätter im Innern grün, im äußeren Gewebe weiß wurden.
a
Berichte. 169
2. Präparierte Verf. den weißen Gewebemantel der Molischschen
Brassica oleracea albicata vom Vegetationskegel weg, so treibt die
Pflanze in dessen Nähe Seitenknospen, die zu grünen Zweigen auswach-
sen, Dekapitiert man eine albikate Pflanze, so entwickeln sich die
Achselknospen auch zu grünen Zweigen. Bei Normaltemperatur kulti-
viert erzeugt sie grüne Blätter, ebenso nach der Blütenbildung auch bei
niedriger Temperatur.
3. In albikaten Zellen der Zuckerrübe kommen lebende Bakterien
vor, regelmäßig aber Pilzhyphen in Vegetationskegeln und in sehr jungen
Blättern. Sie sondern proteolytische Enzyme aus, welche die Chloro-
plasten beeinflussen. Pilzhyphen fand Verf. auch in den gelben Flecken
von Farfugium giganteum und in „aurea“-panaschierten Blättern von
Sambucus canadensis. Vielleicht liegt eine Symbiose vor. Ob alle Pa-
naschierungen auf die Tätigkeit eines pilzlichen Ansiedlers in jungen
Blättern zurückzuführen seien, ist noch fraglich. In Böhmen erscheinen
z. B. jedes Frühjahr Wegerichpflanzen, die vielfach chlorotisch sind;
hier liegt die Ursache im N-Mangel.
4. Es gibt Beispiele ausgesprochener Krankheiten mit Chlorophyll-
defekten, z. B. erinnert die Mosaikkrankheit der Zuckerrübe (verursacht
durch Bakterien) stark an die Panaschüre von Abutilon,; die jungen
Stadien der Gerstenstreifenkrankheit (Helminthosporium) muß jeder
Botaniker für eine Panaschierung halten. Verf. fand nun in der Natur
folgende Panaschierungen: Anthriscus silvestris: Fiederblättchen regel-
mäßig und reich sektorial panaschiert, Sektoren durch Gefäßbündel
begrenzt. Ursache: Peronospora nivea, deren Hyphen die Sektoren-
gewebe gelb verfärbten und deren Fruktifikationen auf der Sektoren-
innenseite auftraten. Ferner Berberis vulgaris: Blattspreiten mit läng-
lichen, weißlichen, sektoriellen Streifen; Ursache: Puceinia sp. Also
auch notorische Parasiten können echte Panaschierungen hervorrufen.
Warum sollten nicht andere Panaschierungen durch einen schwer sicht-
baren Mikroparasit erzeugt werden können ? Fände man bei Anthriscus
keine Peronospora-Fruktifikationen, aber doch gelbe Sektoren in Fieder-
blättchen, so würde man von einer „Mutation“ sprechen, was man
bei der Albicatio der Zuckerrübe auch annimmt. Daher Achtung bei
der Deutung des Erregers von Panaschierungen. Matouschek, Wien.
Kinzel, Wilhelm. Frost und Licht als beeinflussende Kräfte bei der
Samenkeimung. Abschluß der Erläuterungen und Ergänzungen
zum ersten Buche (Nachtrag II) Stuttgart, Eug. Ulmer. 1920.
1 Fig.
Durch diesen II. Nachtrag wird das Werk zum vorläufigen Abschluß
gebracht, das, auf vielen Versuchen wurzelnd, wertvolle Beiträge zu der
170 Berichte.
Frage der Keimungsbiologie bringt. Zu beachten ist besonders die ver-
schiedene Wirkungsweise von Licht und Frost zu gleicher Zeit, durch
die viele, bisher nicht gelungene Keimungen leicht ermöglicht wurden.
Ein Generalregister für alle 3 Bücher, diesem vorliegenden Nachtrage
beigebunden, erleichtert den Gebrauch des Gesamtwerkes.
Matouschek, Wien.
Ewert. Bodenvergiftung durch die Abgase der Zinkhütten. Ber. d. höh.
staatl. Lehranst. f. Obst- und Gartenbau zu Proskau f. 1918/19.
Berlin 1921, S. 82-83.
Bei einer oberschlesischen Zinkhütte gediehen alle Leguminosen
infolge mangelhafter Knöllchenbildung schlecht, Serradella auf einzelnen
Äckern überhaupt nicht mehr. Durch Gaben von 2 %, Kalk wurde der
Boden wohl etwas entgiftet, trotzdem zeigten die Schmetterlingsblütler
ein recht schwaches Wachstum, ein Zeichen, daß die Wirkung der
Abgase nicht allein in einer starken Entkalkung des Bodens besteht.
Die Keimlinge dieser Pflanzen gingen auch dann bald ein, wenn man
den Boden in eine rauchfreie Gegend transportierte. Arabis Halleri
und arenosa gediehen als Unkräuter sehr gut. Matouschek, Wien.
Müller, B. Das Tannensterben im Frankenwalde. Forstwissenschaftl.
Centralbl. 1921. 43. Jg. S. 121—130.
Verf. vergleicht die Ansichten von Neger, Scheidter und v. Tu-
beuf über die Ursachen des Tannensterbens untereinander und kommt
zu dem Schluß: Es stehen keine zuverlässigen Maßnahmen zu Gebote.
Es handelt sich um eine Hallimaschepidemie, die ihren Höhepunkt
nach Ablauf der letzten Trockenperiode wohl überschritten hat. Beach-
tenswert ist eine in Kreisen der Forstbeamten des Frankenwaldes
entstandene Theorie: Durch die falsche Durchforstungsmethode der
früheren Jahre, bei der alles unterdrückte, noch lebensfähige Material
entfernt wurde, ist eine Bodenverdichtung eingetreten, die die
Pilzentwicklung fördert. Besonders das stark auftretende Bürstenmoos
schließe die Luft vom Boden ab und verursache mittelbar eine Er-
krankung der tiefgehenden Tannenwurzeln. Matouschek, Wien.
Henning, Ernst. Den växthygieniska betydelsen av lerslagning eller sand-
körning av uppodlade kärr- och mossmarker. I. Förberedande studier
och försök. (Die pflanzenhygienische Bedeutung von Lehmbewurf
oder Sandzufuhr kultivierter Sumpf- und Moorfelder. I. Vorbe-
reitende Studien und Versuche.) Meddel. Nr. 214 fran Central-
anst. f. försöksv, pa jordbruksomr. Avdel. f. lJandtbruksbotanik,
Nr. 21. Stockholm. 1921. 2 farb. Taf.
Auf eine sehr eingehende geschichtliche Übersicht über die Versuche
zur Verbesserung der Sumpf- und Moorböden in Schweden, die bis
1671 zurückgeht, folgen ergänzende Beobachtungen und Versuche
Berichte. 11
betreffs der Gelbspitzigkeit des Hafers. Vergleichende Düngungsver-
suche zeigten, daß die Krankheit durch eine Bedeckung des Feldes
mit Lehm vollständig behoben werden konnte, sodaß die Körnerernte
sich um mehr als das dreifache gegenüber ungedüngt hob. In einer
andern Versuchsreihe trat eine von der Gelbspitzigkeit verschiedene
Krankheit auf, die als ‚„Blindhafer‘‘ bezeichnet wird, und bei der die
Blätter, vom untersten beginnend, sich, und zwar zuerst entlang der
Mittelrippe, gelbbraun färben, die Rispen verkümmern und wenig Kör-
ner, hauptsächlich im unteren Teil, hervorbringen. Auch diese Krank-
heit ließ sich durch Aufbringen einer 5 cm hohen Lehmschicht voll-
kommen unterdrücken, der Körnerertrag gegen ungedüngt auf das
doppelte erhöhen. Der Lehm wirkt durch Erhaltung der Bodenfeuchtig-
keit zu der Zeit, wo die Rispen angelegt werden, oder auch dadurch,
daß er das Wachstum der Wurzeln fördert. Weiter wurde an Gerste
eine Krankheit beobachtet, die man wegen ihrer Ähnlichkeit mit der eben
genannten Haferkrankheit als ‚Blindgerste‘“ bezeichnen könnte. Die
erwachsenen Pflanzen waren gelbbraun, mit kleinen schwarzen Pünkt-
chen von Pilzen besetzt, die Ähren körnerlos. Die Krankheit ließ sich
wiederum durch Aufbringen von Lehm bekämpfen. OR
Baccarini, P. Sulle fasciazioni di Bunias orientalis Linn. (Über Ver-
bänderungen bei B. o.). Nuovo giornale bot. Italiano. N.S. Bd. 26,
1919. 8. 178—193.
Sechs Typen von Fasziationen, bei Bunias orientalis beobachtet,
werden eingehend beschrieben. Matouschek, Wien.
Ferdinandsen, €. und Friis, Sof. Nyhedsprove med Afsvampningsapparater
i Tilknytning til Korntorrungsanlaeg efter J. Dinesens System. Fabrikeret
og anmeldt of Ingenieur J. Krüger, Kobenhavn. (Prüfung von
Beiz- und Trockenapparaten). Stat. Redskabspov. 22. Beret.
1920, S. 7—24. 4 Fig. 5 Tat.
Verf. beschreibt eine für den Großbetrieb in Lagerhäusern bestimmte
Anlage für Heißwasserbeizung des Getreides gegen Brand mit Vorrich-
tungen für das Vorquellen und Abkühlen nebst Trockenanlage. Heib-
wasser von 50—51° befreite Gerste von Brand ganz, Haferbrand.
verschwand bei 55—56°, Streifenkrankheit wurde auf !/, vermindert.
Also große Erfolge. Matouschek, Wien.
Heinrich, M. Die Abhängigkeit der Keimtriebkraft vom Keimmedium und
ihre Beeinflussung durch- verschiedene Beizmittel. Die landwirtsch.
Versuchsstationen. Bd. 98, 1921. S. 65—115.
Bei Saatgut, das zum Verpilzen neigt, zeigt sich die größte Schim-
melentwicklung bei flacher Unterbringung (3 cm), sie schwindet bei
tiefer Unterbringung (5 cm), doch tritt dann wieder, wenn genügend
172 Berichte.
Feuchtigkeit vorhanden ist, Bakterienentwicklung ein, die ein Ver-
faulen der Samen bedingt. Wirkt auf den Keim vorzeitig durch Risse
in der Deckschichte Licht ein, so wird die Koleoptile zu früh durch-
brochen; wird der Keim dann noch mit Erde bedeckt, so entstehen
leicht verkümmerte und lebensunfähige Pflänzchen. Eine trockene
Deckschicht bedingt eine ausgezeichnete örtliche Begrenzung aller
auftretenden Pilzherde, die Nachbarkörner bleiben intakt. Beste Deck-
schichte ist Quarzsand von 1—1,25 mm Korngröße; trockener, grober
Sand von 2 mm Korngröße und mehr bewirkt eine sehr große Schädi-
gung der Triebkraft. Die Keimtriebkraft wird durch hohe Feuchtig-
keitsgaben in Verbindung mit steigenden Saattiefen ungünstig beein-
flußt, beim feinen Diluvialsand ist die Schädigung größer als beim
gröberen Glassand. Uspulun beeinflußt die Triebkraft so günstig,
daß auch die triebkrafterschwerenden Bedingungen des Grobsandes
nicht mehr hemmend wirken. Ein Überbeizen mit Uspulun bei Hafer
und Roggen tritt auch durch vielfache Überschreitung der vorgeschrie-
benen Beizstärke und Beizzeiten nicht ein. Bei Roggen konnte erst
eine 2 %ige Lösung bei 2 stündiger Einwirkung Schädigungen hervor-
rufen; bei Hafer traten die letzteren noch später ein.
Matouschek, Wien.
Miestinger, K. Pflanzenschutzmittel für den Gartenbau. Ihre Beratung,
Wirkung und zeitgerechte Anwendung. Ratgeber-Bücherei, Nr, 10,
Kl. 8°. Wien 1921, Verlag L. V. Endres. 27 Seiten.
„Eine Hausapotheke für unsere Gemüsepflanzen“ könnte man mit
Recht das sehr praktische Büchlein nennen. In knapper, aber übersicht-
licher Form werden dem Gartenbesitzer die Mittel an die Hand gegeben,
um auftretende Schädlinge sofort bekämpfen zu können. Die gemachten
Angaben sind richtig und erprobt — denn das Büchlein stammt aus
der d.-österreichischen Pflanzenschutzstelle in Wien.
Matouschek, Wien.
Hollrung. Das Lauwasserbad als Entbrandungsmittel. Fühlings landw.
Zeitg. 1921. 70. Jg. S. 96—110.
Da gegen das Lauwasserbad Einwendungen erhoben wurden,
stellte Verf. Versuche mit je 6 Sorten von Weizen und Gerste an. Es
ergab sich: Weizen nimmt mehr Wasser auf, die Gerste besitzt eine,ge-
ringere und gleichmäßigere Empfindlichkeit gegenüber dem Lauwasser-
bade, die Durchstoßkraft der Keime wird bei Gerste durch das Bad
weniger benachteiligt. Alle Laubäder setzen bei beiden Getreidearten
die im Gewicht der Keime ihren Ausdruck findende Entwicklungs-
fähigkeit des Embryo herab. Die Keimlänge wird bei beiden durch
das Bad 1 St. 45 Min. erhöht, durch das 24 stündige Bad bei der Gerste
wesentlich stärker als beim Weizen herabgemindert. — Die Wirkung
Berichte. 173
der Lauwasserbehandlung erblickt Verf. in der durch sie veran-
laßten intrazellularen Atmung und enzymatischen Tätigkeit. Sie ist
eigentlich eine ‚innere‘ Beize mit chemischen ‚Stoffen. Erstere steigt
mit der Wärme, wobei die Erzeugung von Plasmagiften (Aldehyde,
Alkohole) bedeutender ist. Je länger der Zustand der genannten Atmung,
desto größer die Gefahr einer Plasmavergiftung. In‘ dem mit Myzel-
resten des Pilzes verseuchten Getreidekorn sind zwei Plasmaarten vor-
handen: Samen- und Pilzplasma; ihre Beziehungen unter sich
und nach außen werden geregelt durch ihre absolute Masse und durch
die ihnen eigentümliche Lebenskraft. Das Pilzplasma ist der Masse
nach dem anderen Plasma unterlegen. Was die Lebenskraft anlangt,
sind 3 Fälle denkbar: Das Pilzplasma ist weniger kräftig (Brandver-
hütung unnötig); es ist kräftiger als das Samenplasma oder beide Plas-
maarten sind gleich lebenskräftig (schon schwache Laubäder machen
das Pilzplasma unschädlich). Starke Laubäder wären nötig, um dem
virulenten Pilzplasma die Verseuchungskraft zu nehmen, doch muß
mit einer Schwächung des Saatgutes dabei gerechnet werden. Man
müßte zur Verhütung des Pilzplasmas ein starkes Gift nehmen. Nicht
alle äußerlich ganz gesund erscheinenden Getreidepflanzen brauchen
frei vom Brand sein; sog. brandfreie Pflanzen können Brandmyzel
haben, nur kommt es nicht zur Sporenbildung. Die Lebenskraft des
Samenplasmas und die Enzymausbildung ist je nach Sorte, Anbauört-
lichkeit, Feldbehandlung usw. verschieden.
Matouschek, Wien.
Schribaux, E. Desinfection des graines de cotonnier au moyen de la
chaleur seche. (Desinfektion der Baumwollsamen vermittelst
trockener Hitze.) L’agronomie coloniale. 5. Jg. 1920. S. 103 bis
104. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921. S. 151.)
Auf Grund von Versuchen wird empfohlen, die Baumwollsamen
dadurch von tierischen Schmarotzern zu befreien, daß man sie vermischt
mit feinem Sand oder Sägespänen wenigstens 1—2 Stunden lang in
einem großen Kessel auf 60° © erhitzt. OK.
Braun, H. Die Methode des vorgängigen Eintauchens beim Beizen von
Sämereien. Journ. agric. Res. Bd. 19. 1921, S. 363—392. 14 Taf.
(Nach Bull, mens. d. Renseign. agric. 1921. S. 696.)
Die nachteiligen Folgen der Einwirkung von Beizmitteln auf die
Keimfähigkeit der Samen lassen sich nach den ausgedehnten Versuchen,
die während des Krieges angestellt wurden, für das Getreide dadurch
vermeiden, daß man die Körner 6 Stunden lang in Wasser quellen läßt,
bevor man sie der Behandlung mit Formaldehyd oder Kupfervitriol
unterwirft. Für die Praxis wird folgende Vorschrift gegeben: Die
Körner werden gegen 6 Uhr morgens 10 Minuten lang in Wasser unter-
174 Berichte.
getaucht, abtropfen gelassen und 13 Stunden bedeckt sich selbst über-
lassen, darauf 10 Minuten in 1: 400 Formaldehyd getaucht, abtropfen
gelassen und bedeckt 18 Stunden stehen gelassen, nachher sofort über
Nacht zum Trocknen ausgebreitet und am folgenden Morgen ausgesät.
Für andere Sämereien ist diese Vorschrift entsprechend abzuändern,
jedenfalls darf die vorgängige Einweichung nicht so lange dauern, daß
die Keimung beginnt. 0: :K.
Hurd, A. M. Beschädigungen der Getreidekörner durch Trocknen nach
der Beizung mit Formaldehyd. Journ. agric. Res. Bd. 20. 1920.
S. 209—244. 6 Taf. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921.
S. 697.) |
Das wichtigste Ergebnis der Versuche, bei denen Weizenkörner
nach 10 Minuten langem Eintauchen in 0,1 %iger Formaldehydlösung
an der Luft getrocknet wurden, war dieses, daß die Körner in 3—6 Tagen
getötet oder schwer geschädigt wurden, während ebenso behandelte
Körner, die in geschlossenen Gefäßen feucht gehalten wurden, unversehrt
blieben, bis sie endlich von Schimmelpilzen befallen wurden. Das Ab-
sterben der getrockneten Körner ist dem Niederschlag von Paraformal-
dehyd auf ihnen durch Verdunstung des Formaldehydes zuzuschreiben,
ersterer zersetzt sich beständig zu gasförmigem Formaldehyd und dieses
kommt in konzentriertem Zustande mit dem Korn in Berührung und
dringt langsam ein.
Sorghokörner wurden durch Trocknung nach der Formaldehyd-
behandlung nicht beschädigt. Die Nachteile der Trocknung nach der
Formaldehydbeize können bei Weizen durch einfaches Waschen nach der
Beizung vermieden werden. OR
Kühl, H. De Haöns flüssiger kolloidaler Schwefel. Deutsche Obstbau-
zeitung. 67. 1921. 8. 59—62.
Die Veröffentlichung enthält ‚Theoretische Betrachtungen“ und
einen „Praktischen Teil“. Bei Bespritzungen von Weinstock, Stachel-
beere, Kirsche, Hollunder, Syringe, Hundsrose mit einer Aufschwemmung
0,5/1000 werden keine bezw. nur ganz geringe Schädigungen der
Blätter hervorgebracht. Das Mittel haftete gut. Nach K. konnte Mehl-
tau an Rebe, Stachelbeere, Kletterrose durch mehrmalige Bespritzungen
mit einer Schwefelsuspension 0,5/1000 mit Erfolg bekämpft werden.
Laubert.
Villedieu. Du röle du cuivre dans les bouillies antieryptogamiques. (Über
die Rolle des Kupfers in den Fungiziden.) Comptes rend. des
se. Acad. d’ Agric. de France. Bd. 6. 1920. S. 754—756, 762 bis
768. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921. 8. 393.)
Auf Grund zahlreicher Versuche im Laboratorium wird die Ansicht
Berichte. 175
aufgestellt, daß der gegen die Pilze wirksame Bestandteil der Kupfer-
brühen nicht das Kupfer sei, deshalb könne man es durch ein häufigeres
und wohlfeileres Metall ersetzen. Von verschiedenen Seiten werden
Einwendungen gegen diese Anschauung erhoben. LORER €
Patten, A. J. and 0’Meara, P. The probable cause of injury reported
from the use of Calcium and Magnesium Arsenates. (Die wahr-
scheinliche Ursache der durch Anwendung von Calcium- und
Magnesiumarsenaten hervorgerufenen Beschädigung.) Michig.
agrıc. Experim. Stat. Bull. 2. XI. 1919. S. 83—84.
Die nach Anwendung von Ca- und Mg-Arsenaten bei der Schäd-
lingsbekämpfung beobachteten Laubschädigungen sind vermutlich auf
die großen Mengen CO, zurückzuführen, die von den Blättern über
Nacht ausgeschieden werden. CO, führt die genannten Verbindungen
zur Löslichkeit über. Durch Kalkzusatz zur Spritzflüssigkeit kann
möglicherweise derartigen Schädigungen vorgebeugt werden, doch
sind die praktischen Erfahrungen hierüber erst abzuwarten.
Matouschek, Wien.
Dewitz, J. Die Arsenverbindungen als Bestäubungsmittel gegen den Heu-
und Sauerwurm. Weinbau und Weinhandel. 39. Jahrg. 1921.
S. 236—238.
Verf. erinnert daran, daß er schon früher Versuche mit Arsenpulvern
in größerem Maßstabe ausgeführt und veröffentlicht hat. Sie bezogen
sich auf Mischungen mit Schweinfurtergrün, Kupferarsenit, arsensaurem
Kalk, arsensaurem Aluminium, Realgar, Auripigment und arsensaurem
Zink. Auf die Reben wirkte arsensaures Zink am wenigsten schädlich,
Schweinfurtergrün am meisten. Das jetzt sehr in Aufnahme gekommene
„Sturmsche Mittel‘ dürfte in seinen wesentlichen Bestandteilen einer
der genannten Mischungen entsprechen. OÖ. K.
Herrmann, F. Untersuchungen über die Wirkung von Arsensalzen als
insektentötende Mittel. Ber. der höheren staatl. Lehranstalt für
Obst- und Gartenbau zu Proskau f. 1918/19, Berlin. 1921.
S. 99—105.
Arsensalze können als Insektiziden in solcher Verdünnung verspritzt
werden, daß bei richtiger Anwendung eine Vergiftung von Mensch und
Tier nicht zu befürchten ist. Größere Mengen frisch bespritzter Pflanzen-
teile dürfen nicht als Nahrungsmittel dienen. Als Staubmittel dürfen
Arsensalze nicht angewandt werden. Die Wirkung der verschiedenen
As-Salze als Magengift ist gleich; Schweinfurtergrünsalze wirken schnel-
ler als Blei- usw.Salze. As-Salze wirken als solches Gift bei allen Insekten,
die sich durch Verzehren oberirdischer Pflanzenteile ernähren; gute
Wirkung trat ein bei Baumweißling, großem Fuchs, Ringel- und Schieheu-
176 Berichte.
spinner, Goldafter und Kupferglucke, Stachelbeerblatt- und Kirsch-
blattwespe und Kohlerdfloh, nicht beim Maikäfer. Sie bilden ein gutes
Mittel zur Bekämpfung des Apfelwicklers, wenn gleich nach Abfall der
Blütenblätter vor dem Kelchschließen gespritzt wird.
Matouschek, Wien.
Lehmann, R. Untersuchungen über den Arsengehalt von Blättern, Früch-
ten und Wein nach Vorbehandlung mit Schweinfurtergrün. Wein und
Rehe.=Jg. 2, 1921. Nr. 11,
Die Untersuchungen ergaben, daß die immer noch vorhandene
ablehnende Haltung der deutschen Aufsichtsbehörden gegen die Ver-
wendung der zur Bekämpfung von schädlichen Insekten so außerordentlich
wertvollen Arsenverbindungen nicht gerechtfertigt ist. Ihre Anwendung
ist bei Weintrauben auch zur Hauptflugzeit des Traubenwicklers unbe-
denklich. Auch der Genuß von Gemüsen, die mit Arsenverbindungen
behandelt worden sind, ist unbedenklich, wenn sie gewissenhaft gereinigt
und die äußeren Blätter entfernt werden. Behaarte Stachelbeeren müssen
bei Verwendung zu Konserven zum Ausschluß jeder Gefahr gut gewa-
schen werden. Glattschaliges Obst ist nach Reinigung durch Wasser
ohne weiteres zu genießen. OR
Weimer, J. L. Reduction in the Strength of the Mercuric-Chlorid Solution
used for desinfecting Sweet Potatoes. (Verminderung der Stärke
. der zur Desinfektion von Bataten verwendeten Sublimatlösung.)
Journ. of agrıc. Res. Bd. 21. 1921.-8. 575—587.
Bei der in den Ver. Staaten sehr üblich gewordenen Beizung der
Bataten mit Sublimatlösung verringert sich der Gehalt der Lösung et-
was, sodaß von Zeit zu Zeit eine bestimmte, näher angegebene Menge
von Sublimat zugefügt werden muß. 0.7
Hasson, James. Bekämpfung tierischer Schädlinge durch Vergasung des
Bodens. Wiener landw. Zeitg., 70. Jg. 1920. S. 471.
Verf. experimentierte mit Chlorpikrin vor Fachleuten auf der Do-
mäne Eßlingen bei Wien. Das Feld war stark von Schnellkäferlarven
usw. durchsetzt und verunkrautet; im Vorjahre war es von Mäusen
fast bis zur Vernichtung des Kornbestandes geschädigt. Franz Nech-
vile konstruierte einen neuen Zerstäuber: eine in den Kessel eingebaute
Luftpumpe wird durch die am rechten Rade des Pflugkarrens ange-
brachte Pleuelstange betätigt und die Zuleitung des Insektizids zu den
Streudüsen erfolgt längs des Grindels bis hinter das Streichbrett. Die
Streukegel können die aufgeworfene Erde der vorangegangenen Furche,
die im Wenden begriffene Erde und den gewendeten Erdballen samt
Furchensohle besprengen. Die Dosierung besorgt der Apparat selbst
genau. In 1 Minute verspritzt er 1 Liter Flüssigkeit. Die Schädlinge
Spirallockengalle von Pemphigus spirothecae an der Pyramidenpappel. 177
werden sicher abgetötet, aber wie es mit den nützlichen Bakterien in
der Erde hiebei steht, weiß man noch nicht. Matouschek, Wien.
Bertrand, G. Sur la haute toxicite de la chloropicrine vis-a-vis de certains
animaux inferieurs et sur la possibilite d’emploi de cette substance
comme parasiticide. (Über die große Giftigkeit des Chlorpikrins
gegenüber gewissen niederen Tieren und über die Möglichkeit
der Verwendung dieses Stoffes als Insektizid). Progr. agric.
Vitie. LXXXI. Nr. 16, 1920, S..376—378.
Chlorpikrin hat in 10—20 %iger Menge die Raupen des marmo-
rierten Traubenwicklers und den Springwurm sowie Pappelblattwespen-
larven und Evonymus-Blattläuse bei 5—10 Minuten langer Einwirkungs-
dauer getötet. Selbst die halbe Stärke erwies sich noch ausreichend,
da die Raupen binnen 1—2 Tagen nach der Einwirkung eingingen.
Matouschek, Wien.
Gallenkunde.
Ueber die Entwicklung der Spirallockengalle von
Pemphigus spirothecae an der Pyramidenpappel.
Von Karl Gerhardt.!)
Die Entwicklungsursachen der Pflanzengallen sind trotz wert-
voller Arbeiten, auch aus neuerer Zeit, noch wenig bekannt. Außer
in der Beurteilung der Reizqualität — Küster spricht hauptsächlich
von Osmomorphosen und Chemomorphosen, während Magnus be-
sondere komplexe lebendige Reize als Ursachen annimmt und in diesem
Sinne die Gallen Biomorphosen nennt — sind wir auch noch durchaus
unsicher in der Kenntnis von dem Umfang, in dem der Erreger seine
Wirtpflanze beherrscht. Diese Fragen wurden an einer verhältnismäßig
einfachen Galle, der Spirallockengalle der Pyramidenpappel, eingehend
untersucht. Die Ergebnisse sollen hier kurz mitgeteilt werden.
ı) Im Nachlaß des allzu früh der Wissenschaft entrissenen Dr. Karl Ger-
hardt fand sich das Manuskript der nachstehenden Arbeit. Obwohl es nicht in
einem druckfertigen Zustande war, sondern nur aus einigen Entwürfen bestand,
glaubte ich doch die Ergebnisse der Arbeit wegen ihrer Wichtigkeit der Öffent-
lichkeit nicht vorenthalten zu dürfen. Textliche Änderungen wurden nach Mög-
lichkeit vermieden. Da, wo Ergänzungen vorgenommen werden mußten, dien-
ten die Notizen des Verf. und ein Brief vom 15. Sept. 1920, in dem die Haupt-
ergebnisse zusammengestellt sind, als Unterlage. Für Überlassung dieses Briefes
bin ich Prof, Karsten in Halle zu besonderem Danke verpflichtet. So hoffe ich,
daß es mir gelungen ist, den Inhalt der Arbeit richtig wiedergegeben und da-
mit im Sinne des Verfassers gehandelt zu haben. H. Kniep.
Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXXII. 12
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Fahne
178 . .K. Gerhardt.
Die von einer Laus, Pemphigus spvrothecae Pass., an den Blatt-:
stielen der Pyramidenpappel erzeugte Galle wird von Küster zu den
einfacheren histioiden Gallen gerechnet. ' In ihrer Entwicklung lassen
sich 3 Phasen deutlich unterscheiden, die zeitlich mit nicht ganz scharfen
Grenzen aufeinander folgen: Etwa 48 Stunden nach Beginn des Saugens
entsteht an der Stelle, wo die Laus aufsitzt, ein Knick des Blattstiels
um 180° derart, daß die Laus in das Innere dieser Krümmung zu
liegen kommt und die Blattspreite nach der Blattbasis zu gerichtet
erscheint. In weiteren 2—5 Tagen erfolgt dann eine Drehung des Stiels
an der Knickstelle, die schließlich die Spreite in die alte Lage zurück-
führt, während etwa gleichzeitig ein starkes Anschwellen dieser Knick-
stelle eintritt, das nach etwa 6 Wochen seinen Abschluß findet. Die
Galle hat damit das Aussehen eines dicken, gewundenen Knotens
erlangt. In dessen Innerem vollzieht sich die Entwicklung der Läuse,
die hier von untergeordneter Bedeutung ist. Sie ist von H. F. Keßler
eingehend und in allen wesentlichen Zügen richtig beschrieben worden }).
Während dieser morphologischen Entwicklung der Galle hat das
anatomische Bild folgende Veränderungen erfahren: Die die normalen
Gefäßbündel umschließende Stärkescheide zeigt bereits auf Querschnit-
ten durch jung befallene Stiele, deren Spreite nach abwärts gekrümmt
ist, Lücken, die sich bei zunehmendem Wachstum der Galle verbreitern,
bis die Stärke an der dem saugenden Insekt zugekehrten Seite ganz
verschwunden und auch an der Außenseite nur noch in verstreuten
Zellen nachweisbar ist. Das die Gefäßbündel umgebende Grundgewebe,
in dem auffällig viel Kalziumoxalat abgelagert erscheint, macht zahl-
reiche Teilungen durch und schiebt so die ursprünglich mehr oder weniger
im Kreise angeordneten Bündel weit auseinander. Diese selbst zeigen
dagegen nur eine geringe Entwicklung. Ein Fortschritt in der Differen-
zierung ist kaum zu bemerken; sklerenchymatische Gewebe werden
nicht gebildet und bei der Probe mit Phlorogluzin und Salzsäure zeigen
sich nur die Gefäße verholzt. Die außerordentlich geringe Biegungs-
festigkeit des Blattstiels an der vergallten Stelle ist darauf zurückzu-
führen. An der dem saugenden Insekt zugekehrten Seite ist die Oberhaut
in kleine, 1—2zellige papillöse Haare ausgewachsen; die Kutikula
fehlt fast vollständig und ist auch an der Außenseite der Galle, nament-
lich an den Seitenrändern, in der Jugend nur schwach entwickelt. Erst
an der fertigen Galle überzieht sie in diekerer Schicht die Epidermis
der Außenseite. |
Um die ursächlichen Beziehungen zwischen den geschilderten
Veränderungen an den Blattstielen und der Tätigkeit der Pemphigus-
1) Kessler, H. F., Die auf Populus nigra und P. dilatata vorkommenden
Aphiden-Arten und die von denselben bewirkten Mißbildungen. Ber. d. Vereins
f. Naturkunde Cassel. 1881. Bd. 28.
Spirallockengalle von Pemphigus spirothecae an der Pyramidenpappel. 17%
Laus zu ermitteln — wie weit eine mittelbare oder unmittelbare Er-
zeugung der Galle durch den Erreger- anzunehmen sei — , wurde einmal
‚der anatomische Vergleich mit den Gallen anderer Pemphigus-Arten
an der Pappel, dann aber der physiologische Versuch zu Hilfe genommen.
Hier soll nur über den letzteren berichtet werden.
Diese physiologischen Versuche waren nach zwei Richtungen
hin anzustellen. Einmal konnte mit dem Erreger der Galle und seiner
Wirtpflanze gemeinsam experimentiert werden; im anderen Falle war
zu versuchen, inwieweit es möglich war, künstlich die Galle dem Erreger
nachzubilden. Beide Wege wurden beschritten.
I
Von den 3 geschilderten Phasen in der morphologischen Entwick-
Jung der Galle sind die letzten beiden, die Drehung des Stiels und seine
Anschwellung an der Saugstelle, ohne weiteres als Wachstumserschei-
nungen anzusprechen; bei der ersten, dem Umknicken des Stiels, konnte
das zweifelhaft erscheinen, da es denkbar war, daß das Umknicken zu-
nächst rein passiv durch einen bei dem Saugen erfolgenden Saftverlust
eingeleitet und erst in zweiter Linie durch Wachstumsprozesse der
Knick in seiner Gestalt befestigt würde. Daß auch diese erste Stufe
eine Wachstumserscheinung ist, geht daraus hervor, daß bei entspre-
chender Lage der Pflanze — benutzt wurden zu derartigen Versuchen
meist in Töpfe verpflanzte Stecklinge — das Blatt unter Überwindung
der Schwerkraft die Krümmung nach oben ausführte. Die Krümmung
ist also eine Wirkung ungleichen Wachstums der gegenüberliegenden
Stielseiten, das hinreichend ausgeprägt ist, um kleine Widerstände
aktiv zu überwinden. Durch Längenmessungen der gekrümmten Stiele
konnte die Richtigkeit der Beobachtung weiter bewiesen werden. Daß
die Gallbildung nur an jungen, noch lebhaft wachsenden Stielen vor
sich geht, ist auch von anderen Gallen bekannt. An älteren, bereits in
der Streckung befindlichen Stielen wurde höchstens noch eine schwache
Krümmung der Stiele beobachtet, an ausgewachsenen auch die nicht
mehr.
Alle drei Wachstumserscheinungen — Krümmung, Drehung,
Anschwellen — vollziehen sich unter der dauernden Einwirkung des
Erregers; wird diese ausgeschaltet, so nimmt der Stiel sofort wieder
sein normales Wachstum auf, so daß die. bereits sichtbar gewordene Ver-
änderung bis zu einem gewissen Grade — um so vollständiger, je jünger
der Blattstiel noch war — rückgebildet wird. Dabei ist auch die spira-
lige Aufdrehung des Blattstieles durchaus als eine Wirkung des Er-
regers anzusehen und nicht etwa als eine Reaktion der Pflanze, mit der
lediglich die Blattspreite wieder in die normale, der Assimilation zweck-
dienlichste Lage gebracht wird. Denn wurde nach dem ersten Einkrüm-
150 K. Gerhardt.
men der Blattstiele die Laus entfernt, so kehrte die Blattspreite, ohne
eine Drehung der Stiele zu zeigen, lediglich durch deren entgegengesetzte
Krümmung, in die normale Lage zurück !). Erst wenn nach der voll-
ständigen Einkrümmung um 180° der Erreger noch längere Zeit, min-
destens 24 Stunden, weiter gesogen hatte, traten auch die Windungen
auf, die aber dann, durch das normale Wachstum des Stiels gestört,
einen. unregelmäßigeren, weniger geschlossenen Verlauf nahmen, so daß
die Spreite häufig zunächst mit der Unterseite dem Licht zugekehrt war.
Bei diesen Versuchen wurde eine Beobachtung gemacht, die zeigt,
in wie hohem Grade die Pflanze abhängig wird von der Entwicklung
des schmarotzenden Insekts: Bewurzelte Zweige, deren Blattstiele
teilweise mit saugenden Läusen besetzt waren, wurden unter eine
Glasglocke in dampfgesättigte Atmosphäre gebracht, im übrigen nor-
malen Bedingungen ausgesetzt. Etwa vom 10. Tage an begannen die
nicht von Läusen besetzten, älteren Blattstiele am Blattgrund einen
Kallus zu bilden, so daß diese Blätter bei Stoßerschütterungen der
eingetopften Pflanze mehr oder weniger leicht abfielen; bei den be-
fallenen Stielen war diese Kallusbildung stark unterdrückt, so daß
die Entwicklung in den meisten Fällen ohne Störung weiter fortschreiten
konnte. Später in den Kulturen auftretende Schimmelpilze hinderten
die Beobachtung der Gallentwicklung bis zum Ausschlüpfen der fertigen
Insekten. Immerhin war die Entwicklung der Gallen über 6 Wochen
ungehemmt vor sich gegangen, während die normalen Blätter meist
bald nach ihrer völligen Entfaltung abgestoßen wurden. An einem
im Freien stehenden Baum wurden ähnliche Beobachtungen gemacht.
38 in der Gallbildung begriffene Blattstiele wurden ihrer Spreiten. be-
raubt. Von diesen entwickelten sich 23 bis zur vollständigen Reife der
Galle. Unter den übrigen 15 befanden sich mehrere, bei denen sicher
nicht die Entfernung der Spreiten die Entwicklungsstörung verursacht
hatte — wie ja überhaupt ein großer Teil der angelegten Gallen nicht
zur Entwicklung kommt. Die ausgebildeten Gallen unterscheiden sich
nur durch die etwas geringere Größe von den normalen. Von 50 gleich-
zeitig ihrer Spreiten beraubten, aber nicht von Läusen befallenen Stielen,
waren nach 5 Tagen bereits 11, nach weiteren 5 Tagen 29 abgefallen,
von den noch haftenden fielen die meisten schon bei leiser Berührung ab.
Versuche, die Läuse zur Gallbildung an andern Teilen der Pflanze
als den Blattstielen zu bewegen, brachten keine neuen Ergebnisse:
Gallen entwickelten sich nur an jungen, noch zarten Sproßachsen,
was von Roß bereits mitgeteilt wird, in den ersten Anfängen auch
auf den Hauptnerven der Blattspreiten; doch kam hier die Entwicklung
!) Außerdem trat die spiralige Aufdrehung des Stieles und die damit ver-
bundene Lageveränderung der Blattspirale ebenso deutlich und sicher ein, wenn
die Pflanze verdunkelt gehalten wurde.
Spirallockengalle von Pemphigus spirothecae ar der Pyramidenpappel 181
über die Einkrümmung des Nerven nicht hinaus. Auf der weichen Blatt-
fläche die Läuse zum Saugen zu bringen, gelang nicht; sie fielen ent-
weder schnell ab oder suchten die Stiele auf. Besonderes Interesse
beanspruchten die Versuche, Läuse auf den jungen Achsen der männ-
lichen Kätzchen zum Saugen zu bringen. Nach den voraufgegangenen
Versuchen an Blattstielen konnte erwartet werden, daß, denn hier
Gallbildungen entstünden, dadurch vielleicht die normale Lebensdauer
der Blütenachse erheblich verlängert werden könnte. Der Erfolg blieb
aber aus. Auch da, wo durch das Saugen der Läuse die Krümmung
. der Achse eintrat, fielen die Kätzchen meist bald nach dem Abblühen
ab. Doch können diese Versuche nicht als abgeschlossen bezeichnet
werden.
Auch die Versuche, die Läuse auf andere Pflanzen zu bringen
und sie hier zur Gallbildung zu veranlassen, förderten nichts wesentlich
Neues: Linde (Tilia grandifolia, parvifolia), Ulme, Erle (Alnus incana,
viridis), Weiden (Salix viminalis, caprea), von Pappeln Populus balsamı-
era, alba, alba var. pyramidalis wurden von den Läusen überhaupt nicht
angenommen; nur bei P. nigra kam es — was aber auch in der Gallen-
systematik längst bekannt ist — zur völligen Entwicklung von Gallen,
bei P. tremula, der Espe, trat wenigstens die erste Einkrümmung auf,
wenn die aus der Knospenlage befreiten Blättchen von den anhaftenden
Haaren befreit wurden, bevor die Läuse auf die Stiele aufgesetzt wurden.
Eine Weiterentwicklung trat aber auch hier niemals ein. Die Läuse
stellten offenbar das Saugen ein, fielen ab, und die Krümmung wurde
durch das folgende Streckungswachstum meist ganz wieder beseitigt.
Versuche, aus den bereits heranwachsenden Gallen herausgenommene
Läuse späterer Generationen auf im Gewächshaus neu ausgetriebenen
oder beim sogenannten Johannistrieb natürlich neu sich entwickelnden
Blättern zum Saugen zu veranlassen, gelangen nicht. Die Läuse kamen
niemals zum Saugen, fielen vielmehr schon nach kurzer Zeit ab, auch
wenn die Versuche im Dunkeln angesetzt wurden, was notwendig scheint;
wenigstens zeigten darauf gerichtete Versuche mit den aus den Gallen
herausgeholten Läusen, daß diese sehr lebhaft negativ phototaktisch
reagierten.
II.
Während die vorstehenden Beobachtungen und Versuche die
Grundlage für ein Urteil über den Umfang und Grad der Einwirkung
des Parasiten auf seinen Wirt geben sollten, war es die Aufgabe der Ver-
suche, über die jetzt berichtet werden soll, künstlich die Galle an den
Pappelblattstielen zu erzeugen, um die Natur der von den Tieren
ausgehenden Reize zu erkennen.
Rein mechanische Verletzungen der Blattstiele blieben ohne Ein-
182 = K. Gerhardt.
fluß. Weder Stiche mit feinen Nadeln, noch Einschnitte mit einem schar -
fen Messer, die bis in die Zone der Gefäßbündel eindrangen, konnten
irgend eine Krümmung hervorrufen. Ebenso blieben Kontaktreize,
wie sie P. Stark an den Blattstielen anderer Pflanzen beschrieben hat,
ohne jede sichtbare Wirkung. Auch einseitige Verhinderung der
kutikularen Atmung und Transpiration, wie sie durch Aufstreichen
von Fett oder Überzüge von Kollodium- oder Gelatinehäutchen erzielt
werden konnte, brachte keine Krümmung der Blattstiele als Folge
des Reizes zustande.
Auch chemische Reize hatten frühere Forscher (z. B. W. Magnus)
bei der Erzeugung künstlicher Gallen ohne Erfolg angewandt. Als
einziger kann Molliard!) von einem Erfolg berichten, indem es ihm
geglückt ist, mit dem Extrakt der zerquetschten Erreger (Aulax papa-
veris), den er in den Fruchtknoten des Mohnes spritzte, die Galle in
normaler Weise dort zur Entwicklung zu bringen.
In den vorliegenden Versuchen wurden die verschiedensten Stoffe
durchuntersucht, in einer ersten Versuchsreihe Höllenstein (Silber-
nitrat) und Kanadabalsam, die auf die Stiele aufgetupft wurden. Bei
beiden Mitteln traten die scharfen Krümmungen, durch die das erste
Stadium der Gallbildung gekennzeichnet ist, auf. Doch zeigte der ana-
tomische Befund, auch bei vorsichtiger Anwendung, so starke Ver-
letzungen der Oberhaut, daß die Reaktion mit der durch das Saugen
der Läuse verursachten Krümmung nicht in Beziehung gebracht werden
kann. Es handelte sich hier nicht um Wachstumserscheinungen, sondern
um Verletzungen, die schweren mechanischen Eingriffen gleichzustellen
waren. |
Ermutigt durch die oben mitgeteilten Erfolge Molliar ls versuchte
ich das gleiche bei Pemphigus. Eine größere Anzahl von Läusen (die
Zahlen waren bei den verschiedenen Versuchen 97, 59, 62, 48) wurden
von den Zweigen abgelesen, im Mörser zerrieben und dann der Brei
auf die Stielehen gebracht. An unverletzten Stielen trat überhaupt
keine Krümmung auf, dagegen war sie zu beobachten, wenn die betref-
fende Stelle gleichzeitig geritzt, oder angestochen war. Von 29 so be-
handelten Stielen krümmten sich 3 über 45°, 19 weniger als 45°, 7 zeigten
keine Krümmung. Daß nicht der Wundreiz für diese Erscheinung
verantwortlich gemacht werden kann, geht aus den folgenden Kontroll-
‘versuchen hervor: Von 23 quergeritzten Blattstielen zeigte keiner
Krümmungen, ebenso blieben sie aus bei mit Nadeln angestochenen
Stielchen, solange nicht der Stich so groß war, daß der Stiel durch die
Größe der Wunde an dieser Stelle zusammenknickte. Schließlich wurde
ı) Molliard, M. Production artificielle d’une galle. Compt. rendus Acad. d.
Sei. Paris 1917, 165, 160— 162.
Spiralleckengalle von Pemphigus spirothecae an der Pyramidenpappel 183
bei 32 Stielchen versucht, die Krümmung zu erzielen durch Aufstreichen
nach Verwundung von Brei der Tetraneura ulmi, einer Laus, die auf
Ulmenblättern die bekannten großen Beutelgallen erzeugt. Auch in
diesem Fall blieb die Krümmung aus. Versuche an Blattstielen anderer
Pflanzen (Linde, Buche, Saalweide), durch Aufstreichen von Pemphigus-
und Tetraneura-Brei blieben in gleicher Weise erfolglos, während nach
Behandlung mit Kanadabalsam auch dort die geschilderten Krümmungen
eintraten. Schließlich wurde versucht, die mit Pemphigus-Brei bestri-
chenen und zuvor verwundeten Blattstielchen der Pyramidenpappel
in dampfgesättigten Räumen weiter zu halten. Dabei trat sehr schnell
Intumeszenzbildung an den Wunden der Blattstiele ein, die meist
so stark war, daß sie eine Krümmung im entgegengesetzten Sinne
als bisher beobachtet, hervorriefen.
Endlich wurden zum Vergleich Versuche gemacht mit lebenden
Läusen. Von ganz jungen Stielen der Pyramidenpappel wurden Läuse
vorsichtig mit einem Hölzchen oder Pinsel weggenommen und auf
andere Stielehen aufgesetzt. Die Läuse suchten dann den vom Licht
abgewandten Teil desselben auf und begannen alsbald wieder zu saugen,
worauf dann auch die Krümmung des Blattstieles in der geschilderten
Weise erfolgte. Läuse, die auf Blättern aufgesetzt waren, suchten eben-
falls die vom Licht abgewandten Unterseiten auf, wenn sie nicht den
Stiel fanden, begannen hier auch zu saugen, ohne jedoch eine Veränderung
der Blattspreite erzeugen zu können; 'nach wenigen Tagen fielen sie ab.
Überhaupt konnte man von vornherein einen Unterschied im Verhalten
der auf Stielen bezw. auf Blättern sitzenden Läuse insofern beobachten,
als die ersteren viel fester auf der Unterlage aufsaßen als die letzteren.
An den Stielen konnten sie nur durch sehr heftige Erschütterungen
entfernt werden, während die an den Blättern sitzenden bereits bei der
leisesten Erschütterung abfielen. Entsprechend waren die Beobach-
tungen an Läusen, die auf andere Pflanzen gesetzt wurden (Populus
tremula, P. nigra, Salix caprea und viminalis, Alnus glutinosa). Hier
setzten sie sich auch an den Stielen nicht fest. Merkwürdig war diese
Beobachtung für die Schwarzpappel (P. nigra), da ja normalerweise
die Galle an deren Blattstielen ebenso oft auftritt wie an der Pyramiden-
pappel. Aber auch auf den Blattstielen der Pyramidenpappel setzten
sich die jungen Läuse nur dann fest und konnten nur dann die für
die Galle typischen Krümmungen erzeugen, wenn die Stielchen noch
jung und die Spreiten noch unentwickelt und klein waren. Anfang
Juni, als der Trieb der Pappel bereits im wesentlichen beendet war,
und die Gallen nach vollendeter Krümmung der Blattstiele begannen
anzuschwellen, gelang es noch, die aus der Blattstielwindung herausge-
holten Läuse auf andere im Wachstum stehen gebliebene Stielchen
184 K. Gerhardt.
zu bringen. Die Läuse vermochten dann diese zu Krümmungen zu
veranlassen, wenn man durch Entfernung aller älteren Blätter des
Triebs ihr Wachstum und das der Knospen reaktivierte. Versuche im
Juli und namentlich August, wo die Galle auch ihr Dieckenwachstum
im wesentlichen beendet hatte und die Läuse sich in dem Hohlraum
bereits vermehrt hatten, führten zu negativen Ergebnissen, trotzdem
durch den inzwischen eingetretenen zweiten Trieb der Pappel zahlreiche
junge, raschwüchsige Blättchen vorhanden waren. Die Läuse gingen
durchweg schon nach wenigen Stunden zugrunde bezw. fielen von den
Stielen ab.
In der zweiten Reihe wurden verschiedene Agentien mit Hilfe
einer Injektionsspritze zugeführt; bei größerer Übung konnten später
mit gleichem Erfolg Glaspipetten verwandt werden, deren Öffnungen
in möglichst feine Kapillaren ausgezogen waren. Die letzteren hatten
außerdem den Vorteil einer sicheren Kontrolle, daß die Flüssigkeit
wirklich in die Stichwunde eingeflossen war, da leicht ausgestochene
Gewebestückchen die feine Spitzenöffnung verstopften, was bei den
Kapillaren sofort sichtbar war. Bei dem Stechen ist es ratsam, mit
nur ganz leisem Druck auf die Flüssigkeit einzustechen und erst beim
Zurückziehen die Flüssigkeit kräftiger auszupressen. Wurde in dieser
Weise ein Tropfen konzentrierter Zuckerlösung in das Rinden-
gewebe des Blattstiels eingespritzt, so zeigte. der letztere deutliche
Krümmung. Die zweite und dritte bei der normalen Gallenbildung
zu beobachtende Entwicklungsphase (Drehung des Blattstiels und Schwel-
lung) blieben aber auch hier aus. Bessere Erfolge wurden erzielt, als
an Stelle der Zuckerlösung menschlicher Speichel injiziert wurde.
Der Speichel wurde ebenfalls mit einer feinen Glasspritze in das Gewebe
der Stiele eingespritzt, wobei darauf zu achten war, daß er in die ent-
standene Wunde eindrang. Bei einer derartigen Behandlung
wurden Drehungen bis zu 270° beobachtet. Die gleichzeitig
dabei auftretenden Krümmungen hatten zur Folge, daß die Stiele
die Form einer weit auseinandergezogenen Spirale annahmen. Sie ähnel-
ten somit auffällig den im noch jugendlichen Zustand verlassenen
Gallen, bei denen sich ja auch, wie schon bemerkt, der enge Gang
der schraubigen Windung löste. Eine weitere Ähnlichkeit dieser künst-
lichen Erzeugnisse mit den Gallen zeigte das anatomische Bild, indem
auch hier an der der Wunde zugekehrten Seite auf einer Strecke von
einigen Millimetern die Stärkescheide aufgelöst erschien.
Die oben mitgeteilten Versuche lassen keinen Zweifel, daß Transpi-
rationsunterschiede die Krümmung der Blattstiele wesentlich mitbe-
stimmen. Denn wo die Transpiration durch den Aufenthalt der Pflanzen-
teile in dampfgesättigtem Raum aufgehoben war, blieben die Krüm-
Spirallockengalle von Pemphigus spirothecae an der Pyramidenpappel. 185
mungen aus, oder traten doch zum mindesten in erheblich abgeschwäch-
tem Maße auf. Daß die Transpiration überhaupt eine wichtige Rolle
bei der Bildung von Gallen spielen müßte, legte die zunächst zufällig
gemachte, dann durch Prüfung bestätigte Beobachtung nahe, daß die
zur Galle sich entwickelnden Pflanzenteile bedeutend schneller welken
als die gesunden. Die großen Beutelgallen von Tetraneura ulmi an der
Ulme, ebenso die Spirallockengallen an den Pappelblattstielen waren
an abgeschnittenen Zweigen längst verwelkt, als die Blattspreiten der
Ulme bezw. die Spreiten und Stiele der Pappel noch ganz frisch waren.
Die Kobaltprobe bestätigte diese Beobachtung in den genannten und
in anderen Fällen (bei den Gallen von Oligotrophus Solmsii auf Viburnum
lantana, Oligotrophus Reaumurianus auf Tilia, Eriophyes auf Ahorn
und Erdbeerblättern, Eriophyes similis auf Prunus spinosa, Pontania
vesicator auf Salix purpurea), indem sie stärkere Transpiration an der
Gallenoberfläche im Vergleich zum gesunden Blatt anzeigte.
Die Zahlen von den Blattoberseiten zeigten dies Verhalten der Gallen
ohne weiteres. Bei der Blattunterseite kann störend wirken der Spalt-
öffnungszustand. Sind die Stomata geschlossen, so ist aber auch da der
Unterschied deutlich.
Trotz dem äußerlich gleichen Verhalten der mit den genannten
Stoffen beschmierten bezw. mit der Gallaus besetzten Blattstiele spielen
sich die Reaktionen recht verschieden ab. An den mit Kanadabalsam
bezw. 'Talg verklebten Blattstielteilen wird durch die Verhinderung der
Transpiration die Nährsalzzufuhr unterbunden, während sie an der
gegenüberliegenden Seite ungehindert stattfinden kann. Wird sie auch
da unmöglich oder zu unbedeutend — durch Aufenthalt im dampf-
gesättigten Raum oder bei älteren Stielen, die schon eine stärkere
Kutikula gebildet haben —, so unterbleibt die Krümmung. Bei den
mit dem Schmarotzer behafteten oder mit deren Körpersaft behandelten
Stielen muß sich der Vorgang etwas anders abspielen, da hier offenbar
die innere Seite nicht ohne weiteres an der Transpiration gehindert
scheint.
Für die hie und da in der Literatur gemachte Annahme, daß die
Innenseite durch von dem Insekt ausgeschiedenen Honigtau verklebt
sei, fehlt jede Unterlage. Ich habe auch unter dem Mikroskop keinen
Honigtau finden können. Die erste Veränderung, die man an den be-
fallenen Blattstielen beobachtet, ist die Entstehung eines flachen Grüb-
chens, in dem der Schmarotzer drin sitzt. Sie kann begriffen werden als
eine Verkümmerung der durch den Parasiten unmittelbar betroffenen
Gewebe. Ob sie durch unmittelbare Entziehung von Nahrungsstoffen
oder durch eine verwickeltere enzymatische Einwirkung verursacht
wird, wird schwer zu entscheiden sein. Das anatomische Bild spricht
N ERS RE FIR
RR
186 K. Gerhardt. |
fast für die letzte Annahme, da ja bei entwickelterer Galle die innere
Gewebeschicht noch ganz embryonal geblieben ist. Biologisch wäre
das dadurch verständlich, daß sc das Insekt immer reichlich die hoch-
wertige Plasmanahrung vorfindet, die in den heranwachsenden Gallen
durch Vakuolenbildung schwerer zugänglich wird. Ist aber erst das
Grübchen gebildet und hat außerdem noch eine, wenn auch nur sehr
geringe Krümmung des 'Stiels stattgefunden, so können Transpirations-
unterschiede für die Weiterentwicklung sehr wohl in Frage kommen.
Denn die Innenseite bildet alsdann einen Hohlraum, der wie bei den
Spaltöffnungen der Oleanderblätter ein erhebliches Transpirations-
hemmnis gegenüber der freiliegenden Außenfläche sein kann. Anderer-
seits zeigt die auch bei den Pappelblattstielen vorgenommene Kobait-
probe, daß unter dem Einfluß der Gallerreger die betroffenen epider-
malen Gewebe an der gegenüberliegenden Seite zu besonders starker
Transpiration befähigt werden; warum ihre Unterdrückung durch
Züchtung in dampfgesättigtem Raum auch das Ausbleiben der Krüm-
mungen zur Folge hat, ist schwer zu sagen. Es kann an eine unmittel-
bare Unterbrechung des Nährsalzstroms gedacht werden, aber auch
an eine indirekte Wirkung, indem durch Infiltration der Gewebe mit
Wasser die Atmung unterdrückt wird. und dadurch wiederum eine
Hemmung in der Assimilation zustande kommt.
Jedenfalls ist diese Beobachtung geeignet, Licht auf eine andere
Erscheinung, die mir aufgefallen war, zu werfen. An der Pyramiden-
pappel, an der bei Beginn des Frühjahrs unzählige Stielchen mit Läusen
besetzt waren, konnten mit der Zeit nur noch immer weniger beobachtet
werden; und Ausgang des Sommers bedurfte es großer Mühe, auch nur
einige wenige reife Gallen zu finden. Dafür fanden sich im Laufe der
Entwicklung immer mehr Gallen, die in ihrer Ausbildung stehen blieben;
die schon fest gedrehte Windung lockerte sich, das Insekt ging bald
zugrunde, und in geringem Grade wurde die Galle zurückgebildet.
Die gleiche Erscheinung ließ sich bei zahlreichen anderen Pappeln
beobachten, ausgenommen eine Reihe, bei denen im Gegenteil eine auf-
fällig gute Entwicklung der Gallen festgestellt werden konnte. An feuch-
ten, schattigen, windstillen Standorten trat die Weiterentwicklung in
auffälliger Weise zurück, während sie an auf trockenem, sonnigem,
freiem Standort erwachsenen Pappeln unbehindert fortgesetzt wurde.
Dies eigentümliche Verhalten ist vielleicht zu verstehen aus dem Er-
gebnis der vorher mitgeteilten Versuche. Wo die Pappeln reiche Wasser-
zufuhr haben, ohne es in gleichem Maß durch Transpiration zu verlieren,
sind sie leichter imstande, gegen den Parasiten anzukämpfen, während
ein gewisser Wassermangel, wie es an trockenen oder durch lebhafte
Luftströmung ausgezeichneten Standorten gegeben ist, den Parasiten
begünstigt.
Spirallockengalle von Pemphigus spirothecae an der Pyramidenpappe . 187
Wir sehen daraus also emen Kampf zwischen Wirtpflanze und
Gallaus sich abspielen, in dem, je nach den Verhältnissen, der eine
oder andere Partner Sieger bleibt. Ist einmal die Galle äußerlich
im wesentlichen entwickelt, d. h. ist nach erfolgter Krümmung des Blatt-
stiels auch die Anschwellung des gedrehten Teils im wesentlichen erfolgt,
so pflegt die Weiterentwicklung des in ihr hausenden Insekts sicher-
gestellt zu sein.
Die interessante Frage, ob auch die in der Galle entstehende Toch-
‘tergeneration noch imstande ist, neue Gallen zu erzeugen, können die
oben ‚angeführten Versuche nicht entscheiden. Bereits die alte Laus,
die, aus der von ihr erzeugten Galle herausgenommen, auf einen jungen,
wachstumsfähigen Stiel aufgesetzt wurde, begann dort zwar wieder
zu saugen, ging aber bald zugrunde; ebenso die von ihr in der Galle
zur Welt gebrachten Jungen. Vielleicht ertragen sie die direkte Sonnen-
bestrahlung nicht mehr. Wenigstens wird diese Ansicht durch die
Beobachtung nahe gelegt, daß die auf Blatt- oder Stengelteile aufgesetz-
ten Läuse immer sofort Stellen aufsuchten, wo sie am wenigsten den
Strahlen ausgesetzt waren.
Über die Schädlichkeit der Spirallockengallaus läßt sich schwer
etwas Sicheres aussagen. Die von ihr befallenen Blätter machen einen
durchaus gesunden Eindruck ; sie unterscheiden sich weder durch Größe,
noch durch Farbe von den nicht befallenen Blättern. Nur der herbst-
lichen Abwanderung der hochwertigen Chlorophylibaustoffe scheint
sie sich entgegenzustellen. Wenigstens habe ich in früheren Sommern
häufig unter den abgefallenen Blättern noch grüne gefunden.
Eine sichere Entscheidung darüber durch sorgfältige Züchtung
konnte nicht herbeigeführt werden, da im Jahre 1920 vor dem Laubfall
bereits Frost und Schnee kam und die fast immer trübe Witterung im
September und Oktober das normale Vergilben hintanhielt. Von einer
größeren Schädigung des Baums durch den Gallerreger wird aber kaum
gesprochen werden können.
Umgekehrt ist der Vorteil, den der Erreger aus der Galle zieht,
zweifellos bedeutend. Die Einschließung in die Galle schützt ihn vor
manchen Feinden und auch Unbilden der Witterung. So konnte man
trotz dem an und für sich für die Entwicklung der Blattläuse ungünstigen
Jahr — frei weidende Blattläuse sind nur in verschwindender Menge
aufgetreten — eine durchaus normale Entwicklung der Galle beobachten.
Ich bin daher durchaus geneigt, die Entwicklung der Galle als eine
Leistung des Erregers anzusehen, während die Pflänze nur gezwungen
die Bausteine dazu liefert; die Beobachtung von den in der Entwick-
lung stehen bleibenden Gallen spricht durchaus für diese Anschauung.
Deswegen braucht ein Nutzen der Galle für die Pflanze durchaus nicht
188 K. Gerhardt.
in Abrede gestellt zu werden. Zweifellos ist der Schaden der nicht
Gallen erzeugenden Läuse erheblich größer, einfach schon deshalb,
weil sie, in ihrer Erhaltung erheblich mehr gefährdet — sie sind den
Angriffen ihrer Feinde unmittelbarer ausgesetzt, können durch Regen-
güsse leicht von den Blättern und Zweigen, an denen sie saugen, abge-
spült werden und leiden unter den wechselnden Einflüssen der Witte-
rung empfindlicher — eine weit größere Nachkommenzahl erzeugen
müssen, die ihrerseits auch wieder von den Vorräten der Wirtpflanze
lebt, so daß hier tatsächlich der Schaden unter für ihre Entwicklung
günstigen Umständen so groß werden kann, daß die befallenen Pflanzen
zu kränkeln und kümmern beginnen. "Trotzdem scheint es mir doch
berechtigt zu sein, hier nur von einem sekundären Schutz zu sprechen,
da ja die extremen Fälle nur eine besondere Ausnahme sind, im allge-
meinen dagegen der Schaden nicht so groß wird, daß er eine Selektion
der widerstandsfähigeren (gallbildenden) Artgenossen zur Folge haben
könnte.
Auf verschiedene Theorien der Gallbildungen bin ich an anderer
Stelle eingegangen. Ich kann daher hier auf sie verweisen.
Zusammenfassung.
1. Bei der Entwicklung der Gallen von Pemphigus spirothecae Pass.
sind drei Phasen zu unterscheiden: die Krümmung des Blattstiels,
seine Drehung und die Anschwellung.
2. Durch Betupfen von Blattstielen der Pyramidenpappel mit
Kanadabalsam oder Höllenstein oder durch Injektion von konzentrierter
Zuckerlösung werden Krümmungen erzeugt, die der ersten Entwick-
lungsphase der Pemphigus-Gallen ähneln.
3. Auch durch gleichzeitiges Ritzen und Betupfen der verwundeten
Stelle mit dem Brei gequetschter Läuse konnte eine allerdings nur
schwache Krümmung erzielt werden, während lediglich die Verwundung
(sofern sie nieht mit größerem Substanzverlust verbunden war) oder
Behandlung mit dem Brei anderer Läuse (Tetraneura ulmi) die Erschei-
nung nicht hervorzurufen vermochte.
4. Durch Injektion von menschlichem Speichel kann auch die zweite
Entwieklungsphase (Drehung des Blattstiels) erzielt werden, während
die Schwellung unterbleibt.
5. Die Krümmung der Blattstiele konnte in allen Fällen (Behand-
lung mit Kanadabalsam, Pemphigus-Brei, natürliche Gallbildung)
unterdrückt oder mindestens stark gehemmt werden durch Züchtung
der betreffenden Zweige in wasserdampfgesättigter Atmosphäre.
6. In der Tat konnte eine größere Wasserbilanz der befallenen
im Gegensatz zu den gesunden Geweben bei verschiedenen Pflanzen-
gallen nachgewiesen werden.
Berichte. 159
7. Daraus ist vielleicht auch zu erklären, daß an trockenen Stand-
orten gewachsene Pappeln stärker befallen sind als in feuchter Atmo-
sphäre und nassem Boden entwickelte.
8. Die Gallbildung ist aufzufassen als das Ergebnis eines Kampfes
zwischen Erreger und Wirtpflanze. Die Pflanze sucht diese Bildung
zu hindern oder mindestens zu hemmen.
9. Die Betrachtung über den Nutzen und Schaden dieser Gallen
für die Pflanze führt zu dem Ergebnis, daß der Schaden zweifellos gering
ist. Ein sekundärer Nutzen kann insofern anerkannt werden, als die Er-
reger an einem bestimmten Ort festgehalten werden, und unter den
günstigen Arterhaltungsbedingungen sich mit einer weit geringeren
Nachkommenproduktion begnügen können als vergleichsweise die frei
lebenden Blattläuse.
Wells, B. W. Evolution of Zoocecidia. (Zoocecidien-Entwicklung:.)
Botan. Gazette. Bd. 71. 1921. S. 358—377.
Die Prosoplasmen im Sinne Küster’s stehen höher als die Kata-
plasmen. Erstere entwickeln sich zuerst als Kataplasmen oder mit
vollkommenen Neubildungen bei totaler Unterdrückung der Charak-
tere der Wirtpflanze, wenn das Tier mit dem Meristem in Verbindung
steht, In den Kataplasmen herrscht die pflanzliche Plasmapotenz
vor, in den Prosoplasmen schreibt die tierische Gesetze vor. Cope-
poden, Nematoden und Rotatorien, Musciden und Tenthrediniden er-
zeugen nur Kataplasmen, Acarinen beiderlei Gallen einfachster Art,
Orthopteren, Neuropteren, Thysanopteren, Cocciden, Aphididen, Ito-
mididen, Chalciden und Cynipiden beiderlei Gallenarten. Als morpho-
logische Merkmale haben sich bei Gallen, die von systematisch ganz
verschiedenen Erzeugern herrühren, ausgebildet: sklerechymatische
Schutzschichten, Anhangsgewebe, Umwallungen, aufspringende Ge-
häuse. Wiederholungen (Baer’sches Gesetz) findet man in allen Gallen-
gruppen. Alle Charaktere der Gallen sind nicht Ausdrücke aktiver
und latenter Eigenschaften der Wirtpflanze.
Matouschek (Wien).
Codina, A. Recull de Zoocecidies catalanes. (Sammlung katalonischer
Zoocecidien). Bulleti de la instituciö6 Catalano d’histor. natur.,
Barcelona, Ill. Nr. 8, 1920. S. 178 — 187.
Es wurden auf neuen Nährpflanzen beobachtet: ein Acarocecidium
(Eriophyidae) auf Salix incana, ein anderes auf Acer hispanicum Pourr.
var. nevadense Pau, ein Hemipterocecidium, erzeugt durch Trioza
centranthi Vall., auf Centranthus angusıifolius DU. var, longicalcaratus
Pau und ein sedidinm Hader) auf Sonchus tenerrimus L.
M atouschek, Wien.
190 Barichkei
Wolff, Max. Notizen zur Biologie, besonders auch zur Frage des Ver-
breitungsmodus von. Eriophyiden (Gallmilben). Zeitschr. f. Forst-
und Jagdwesen. 1921. 53. Jg. S. 162—173.
Studienobjekt: der Erreger der Beulen- oder Filzkrankheit des
Walnußbaumes, Eriophyes tristriatus Nal. var. erinea Nal. Männchen
sehr selten. Es ist zweifelhaft, ob die Verfärbung der Galle in einem ein-
fachen Zusammenhange mit der Umfärbung der Gallmilbe steht, man
weiß auch nicht, ob diese Milben außenverdauende Fermente beim Saug-
akt in das Wirtpflanzengewebe injizieren. Doch sind sie wohl ganz
außerstande, gefärbte Teile der Zellwand zu verflüssigen (durch Außen-
verdauung) oder gar geformte Nahrung aufzunehmen. Sehr groß ist
die Geschwindigkeit, mit der sich die genannte Milbe im Beulenerineum
und auf der freien Blattoberfläche fortbewegt, wobei kein merklicher
Unterschied zwischen beiden Bewegungen existiert (in der Minute
2 mm); zur Bewegung dienen das erste Bauchborstenpaar und die kräfti-
gen Nebenborsten. In wenigen Tagen können die Milben in den Kronen-
bereich eines benachbarten Baumes gelangen. Die Lebhaftigkeit wird
durch Hitze oder Sonnenschein nicht beeinträchtigt. Man denke also
nicht immer an den Wind als Verbreitungsfaktor; Verschleppung durch
Insekten, an denen die Milben wegen ihrer klebrigen Haut sich an-
heften, ist möglich, denn am Zikadenabdomen fand Verf. Eriophyes
tiliae ssp. liosoma; andere Fälle geben Warbuton und Embleton
an. Welche Insekten Überträger sind, weiß man nicht. Es ist fraglich,
ob die Galle den Milben Schutz gewährt, da in der Regenzeit die letzteren
der Nässe unter den Schuppen der bis in die feinsten Spalten durchnäßten
Knospen ausgesetzt sind. Auch nach anderen Richtungen wird gezeigt,
daß viele biologische Momente bei den Gallmilben noch unbekannt sind.
Matouschek, Wien.
Nalepa, A. Neue und wenig bekannte Eriophyiden. Verh. zool.-bot.
Gesellsch. Wien. 70. Bd. 1920. S. 81—98.
Es werden folgende neue Gallen samt den’Erzeugern beschrie-
ben: Eriophyes pini cedri nov. subsp.: Knospendeformationen auf
Cedrus atlantica im Atlasgebiete; E.Peyerimhoffi n. sp.: Blattrandrollung
nach oben auf Linum corymbiferum, Algier; Phyllocoptes punctatus
n. sp. auf gebräunten Blättern von Alnus incana in Gesellschaft dreier
anderer Arten; Ph. stylotrichus n. sp. auf Acer pseudoplatanus als
Einmieter im Erineum acerinum DC.; Ph. impressus n. sp. auf gebräun-
ten Blättern von Sorbus aria; Epitrimerus dipterochelus n. sp.: Bräunung
und Faltung der Blattspitzen längs des Mittelnervs von Alnus incana;
Ozxypleurites platynaspis n. sp.: ebenda auf gebräunten Blättern der-
selben Pflanzenart. — Von anderen, schon früher beschriebenen Gallen
werden die Erzeuger genau beschrieben. Matouschek, Wien.
Berichte. 191
Nalepa, A. Die Phytoptocecidien von Tilia und ihre Erzeuger. Verh.
zool.-bot. Gesellsch. Wien. 70. Bd. 1920. S. 49—68,
An der Bildung der Milbengallen auf Tıkia sind Unterarten der
beiden Großarten Eriophyes tiliae (Pag.) Nal. und E. tetratrichus (Nal.)
beteiligt. Die erstere Art zerfällt nach Verf. wie folgt:
a) Eriophyes tiliae typieus: Gecidium: Ceratoneon extensum zuf
Tilia platyphylla; ©) E. til..var. rudis Nal.: Cerat. ext. auf T. ulmifolia;
P) E. til. var. tomentosae Nal.: Cerat. ext. auf T'. tomentosa.
b) E. tiliae nervalis Nal.: Erineum nervale auf T. ulmifolia.
c) E. til. exilis (Nal.): Er. bifrons Lep. (Ausstülpungen der Nerven-
winkel) auf 7. platyphylla.
d) E. til. liosoma (Nal.): Er. tiliaceum Pers. auf T. ulmifolia; rund-
liche oder unregelmäßige Filzpolster auf beiden Blattseiten von T.
platyphylla.
e) E. til. tiliaceus (Nal.): Cecidium unbekannt.
Bezüglich der zweiten Art:
a) Eriophyes tetratrichus typieus: Erineum marginale auf T. platy-
phylla und T. ulmifolva. ö
b) E. tetr. stenoporus Nal.: Blattausstülpungen nach oben in Form
von Warzen oder vielhöckerigen Buckeln auf T. platyphylla.
c) E. tetr. bursarius Nal.: dünnwandige Beutelgallen auf beiden
Seiten der Blätter von T. platyphylla.
d) E. tetr. abnormis (Garm.) Nal.: rundliche, oft höckerige Ausstül-
pungen der Spreite, bräunlich mit bräunlichweißem Haarfilz ausge-
kleidet und von hellem, schmalem Saume umgeben, auf T'. americana;
@) var. erinotes Nal. ähnliche Cecidien auf T. argentea.
Noch nähere Angaben erfahren wir aus der „Übersicht der unter-
suchten Linden-Milbengallen und ihrer Erzeuger‘. Die Arbeit bringt
“ auch genaue Beschreibungen der Erzeuger und eine analytische Über-
sicht der Varietäten und Unterarten beider oben genannten Groß-
arten. Matouschek, Wien.
Tölg, Franz. (f). Beschreibung neuer Cecidomyiden aus der Wiener Um-
gebung. Neue Beitr. z. syst. Insektenkunde. Beil. zur Zeitschr.
für wiss. Insektenbiolog. Bd. I. 1921. S. 33—55.
Es werden als neu beschrieben: Phaenobremia Kiefferiana (aphido-
phage Art), Feltiella acarinivora (Milben fressend), Contarinia humulı
(Gallenerzeuger auf Hopfen), /nostemma falcata (Parasit von Gall-
mückenlarven), Clinodiplosis Kiefferiana, Kleditoma carinata,
Matouschek (Wien).
Malaise, R. Beiträge zur Kenntnis schwedischer Blattwespen. Entomo-
log. Tidskr. 1921. XLI. S. 97—128.
Euura lanatae n. sp. in Knospengallen von Salix lanata, E. lappo
192: Berichte.
n. sp. an Salix lapponum, E. lappo n. var. hastatae in Knospengallen an
S. hastata, Pontania reticulatae n. sp. in roten Gallen blattunterseits an
Salix reticulata, Pont. polaris n. sp. in Gallen von $. polaris und herbacea
wie P. herbaceae (am. lebend, P. lapponica n. sp. in grünen Blattgallen
von 5. lapponum, P. viminalis L. n. var. hepatimaculae aus Gallen
an S. phylieifolia, P. samolad in Gallen blattunterseits an S. Iapponum
und hastata, Amauronematus uliginosae n. sp. auf Myrtillus uliginosus.
Dazu Mitteilungen zur Biologie von Selandria flavipes Kl. an Carex-
Blättern, Tenusella Wüstneiit Kuw. in Blattminen an 8. lapponum,
Priophorus tener Zadd. in Stengeln von Anthriscus silvestris (nach
Enslin an Rubus) Euura atra Jur. in Gallen von 8. lapponum, E. testa-
ceipes Br. an S. babylonica, E. venusta Zadd. in Gallen von S. caprea,
P. viminalis an S. nigricans. Matouschek, Wien.
Miller, D. Über Pemphigus populi transversus. Zealand Journ. of Agrie.
Bd. 21. 1920. S. 134—135. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric.
1921. 8. 270.)
Die genannte, in Nordamerika häufige Blattlaus, die an den Blatt-
stielen von Pappeln Gallen erzeugt und auf die Wurzeln von Kruziferen
überwandert, ist auf Neuseeland beobachtet worden. I.
Uichanco, Leop. B. New Records on Species of Psyllidae from the
Philippine Islands with descriptions of some preadult stages and
habits. (Neue Aufzeichnungen über Arten von Psylliden auf den
Philippinen-Inseln mit Beschreibung einiger Entwicklungsstadien.)
Philippine Journal of science. Vol. 18. S. 259—288 1921.
Haplaphalara Dahli (Rübs.) Uich. n. g. (= Aphalara Dahli Rübs.)
erzeugt auf Blättern der Malvacee Thhespesia populnea unregelmäßige
Vertiefungen, nach Rübsaamen Gallen auf Th. macrophylla auf dem
Bismarck-Archipel, Pauropsylla Udei Rübs. (= P. montana WUich.)
Gallen auf Ficus varvegata, P.triozoptera Crawf. solche auf Fic. ulmifolia
(die Galle ist sehr ähnlich der auf Ficus glomerata in Vorderindien);
P. tuberculata Crawf. ist ein häufiger Gallenerzeuger im Orient, auf
Luzon erzeugt er Gallen auf Alstonia scholaris, Leptynoptera sulfurea
Crawf. n. v. rubrocincta auf Calophyllum inophyllum, Paurocephala
kleinhofiae n. sp. auf Kleinhofia hospita, P. psylloptera Crawf. auf Ficus
ulmifolia, P. psylloptera nov. var. maculipennis solche auf der Blatt-
unterseite von Fe. nota, Megatrioza pallida n. sp. solche auf Mallotus
philippinensis. Von Tyoria indica Crawf. und Megatrioza Banksii n. sp.
sind bisher Gallen noch nicht bekannt. Fundorte der genannten Arten:
Luzon. — Die Arbeit bringt viele morphologische Einzelheiten.
Matouschek, Wien.
Verlag von Eugen Ulmer, Stuttgart. — Druck von Ungeheuer & Ulmer, Ludwigsburg.
a
Die „Wisa“-Krankheit der Birken in Finnland.
Von T. J. Hintikka, Tikkurila (Finnland).
In .einigen Gegenden. Finnlands kommt bei der gemeinen Birke
(Betula alba L. = Betula verrucosa Ehrh. und Betula odorata Bechst.)
eine Krankheit, die sogenannte „Wisa“-Krankheit vor.. Solche kranke
Birken werden volkstümlich und in der Forstwirtschaft als „Wisa-
birken“ (finnisch: wisakoivu) bezeichnet. ‚Sie liefern das maserige
Holz, das ın Finnland unter dem Namen „Wisaholz“ bekannt ist.
Von diesem sowie auch von den „Wisabirken“ findet man ın der
forstbotanischen, holztechnologischen und pflanzenpathologischen Lite-
ratur zerstreute, mehr oder weniger treffende Beschreibungen und
Andeutungen. Schon im 18. Jahrhundert sind diese kranken Birken,
sowie ihr maseriges Holz, das man noch in der jetzigen Zeit sehr
gern in der Tischlerei zur Möbelfabrikation usw. und zwar als Block-
und Fournierstücke verwendet, deutlich beschrieben; das Holz der-
selben ist aber mit anderen „Maserhölzern“ verwechselt worden.
Dieses Holz ist auch unter dem Namen „Lilienholz“ oder „finnisches“
sowie auch „schwedisches Birkenmaserholz“ ım Handel.
Einige Autoren rechneten früher diese Holzart mit zu den
Knospenmaserbildungen. Aufs bestimmteste ist diese Ansicht von
Goeppert (1872) ausgesprochen worden, als er einen Querschnitt
vom Stamme einer Birke, die ohne Zweifel als „Wisabirke“ anzu-
sprechen war, machte. Nach ihm rührte diese Erscheinung von den
Knospen her, die einander zu überwallen versuchen. Diese Ansicht
hat sich dann in den verschredenen Hand- und Lehrbüchern, beson-
ders in den forstwissenschaftlichen, eingebürgert und bis jetzt ge-
halten. Sie ıst aber irreführend. Von den anderen Angaben in der
Literatur von der Ätiologie des Wisaholzes (= Lilienholzes) sei zu-
nächst noch Sadebecks (1888) Ansıcht angeführt. Er behauptet,
daß das Wisaholz der Birken, welches er wohl mit seiner Bezeich-
nung „schwedisches Birkenmaserholz‘‘ meint, von Pilzen hervorge-
rufen wird. Andere Autoren (vergl. u. a. Köppen 1889) weisen in
ihren allgemeinen Betrachtungen über Knollen auf die Möglichkeit
hin, daß Schädlinge einige den Symptomen der Wisakrankheit ähn-
liche Veränderungen bei den Birken verursachen können. Diese An-
sichten sind aber nicht mehr haltbar.
Zeitschrift für Pfilanzenkrankheiten. XXXI. 15
194 Hintikka.
In der speziell pflanzenpathologischen Literatur neueren Datums
sind derartig erkrankte Birken und ihr pathologisch verändertes Holz
(das sog. „Lilienholz‘“) nicht besonders eingehend erwähnt oder be-
schrieben worden. Soweit mir die in Betracht kommende Literatur
bekannt ist, haben sich z. B. Pontoppidan (1753), Grundberg
und Kalm (1759), Böhmer (1794) !), Bechstein (1819), Lönnrot
(1860), Holmgren (1861), Göppert (a.a.O.), Schübeler (1873),
Moeller (1882), Blomgqvist (1885), Sadebeck(a.a.O.), Hanni-
kainen (1903, 1919), Cajander (1917), Helander (1918), Gayer,
Mayr und Fabricius (1919) speziell über die Wisabirken resp.
auch über das Wisaholz, geäußert, natürlich nur die finnischen Auto-
ren unter diesem Namen, die anderen unter Anwendung verschiede-
ner Bezeichnungen. Besonders verweise ich auf die Stellen der Dis-
sertation von Grundberg (a.a.©.), die wahrscheinlich meistenteils
aus der Hand Kalms herstammt, wo Wisabirken und das Holz der-
selben eingehend beschrieben worden sind, sowie auf Böhmer (a.
a.0.), der sich über die „Maserbirke‘‘ geäußert hat, meines Erachtens
nach den Angaben der genannten Autoren. Auch Schübeler (a.a.
OÖ.) scheint Wisabirken vor sich gehabt zu haben.
Man gewinnt den Eindruck, daß die Beschreibungen und Dar-
stellungen der meisten Veröffentlichungen — dieses gilt besonders
für die pflanzenpathologischen — sowohl der älteren als der späteren
Autoren bis in die Gegenwart hinein, über diese Baumkrankheit sehr
unklar sind, und daß diese Erscheinung, im besonderen bei Birken,
gewöhnlich mit anderen .„‚maserigen Bildungen“ verwechselt wird.
Nach Angaben in der Literatur kommen die Wisabirken außer
in Fenno-Skandia auch in Mitteleuropa (Goeppert), möglicherweise
auch ın einigen Gegenden Rußlands (vergl. Grundberg und Kalm
und -Blomgqvist) vor. Der Ausdruck „karelische Birken“ (vergl,
Ratzeburg 1868), der vielleicht die Übersetzung der russischen
Bezeichnung für Wisabirken, „karelskaja berjoza“ ist, weist auch auf
Karelien hin. |
Während der letzten Dezennien haben einige Forscher ihre Auf-
merksamkeit auf solche Krankheiten gerichtet, die Ähnlichkeiten mit
der Wisakrankheit (ich schlage diese Bezeichnung, sowie die Aus-
drücke „Wisabirke‘“, „Wisaholz“ vor) der Birken haben. Sie haben
diese kranken Bäume anatomisch untersucht und beschrieben.
2) Den Inhalt der Veröffentlichung von Märten v. J. 1815 kenne ich leider
nur nach den Zitaten; vielleicht sind hier wissenwerte Notizen zu finden. —
Auch die von Hildt (1797 und 1799) ausgegebene „Sammlung in- und ausländi-
scher Holzarten“ usw. und das dazugehörige Textbüchlein, worüber Hockauf
(1898) berichtet hat, bietet sicherere Anhaltspunkte als die Angaben älterer
Autoren über „Tubern“, „Masern“ usw. Auf die allgemeinen Äußerungen über
Maserbildungen‘“ der älteren Autoren einzugehen, würde hier zu weit führen.
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Die „Wisa“-Krankheit der Birken in Finnland. 195
Ich habe in den Gegenden. Finnlands, wo die Wisabirken vor-
kommen, Exkursionen gemacht und die Natur der Wisakrankheit bei
Birken studiert und im Folgenden zu erklären und zu beschreiben
versucht. Bei dieser Arbeit kam ich zu dem Ergebnis, daß diese
Krankheit keine parasitäre ist, sondern daß sie von äußeren, klima-
tischen und Boden-Faktoren verursacht wird. Nicht alle an einem
Standort wachsenden Birken werden von dieser Krankheit heimge-
sucht, sondern scheinbar nur hierfür besonders empfängliche Indivi-
duen bezw. Populationen und diese wiederum in verschiedenem Maße.
Ganz ‚reine Wisabirkenbestände‘“ sind sehr selten und meist sehr
klein. |
Durch die Krankheit wird der Habitus der Bäume in sehr ver-
schiedener Weise verändert. Manche Wisabirken sehen äußerlich
ganz normal aus, sie bilden einen schlanken und hohen Stamm
(„schlanke und gerade Wisabirken“). Hier läßt sich die Krankheit
höchstens an einigen Beulen- und Knollenbildungen, in einigen Fällen
nur an dem anormalen Zerreißen der Kork- und Rindenteile vermuten.
An den Beulen und Knollen, sowie auch an den anderen Teilen der
Stämme, wo das Holz charakteristische braune Streifen zeigt, findet
man äußerlich keine Anzeichen für die Knospenbildungen. „Schlanke
und gerade Wisabirken“ sind sehr selten; gewöhnlich ist der Stamm
des kranken Baumes anormal verzweigt und nicht senkrecht, sondern
schräg aufwärts gewachsen („krumme und niedrige Wisabirken*).
Zwischen beiden Typen gibt es die verschiedensten Übergänge. Die
Beulen- und Knollenbildung ist nicht von den Ansatzstellen der
Zweige abhängig, sondern sie kommt oberhalb und unterhalb dieser
vor und zeigt größte Mannigfaltigkeit. In den einzelnen Bäumen,
aber auch selbst in den einzelnen Stämmen treten die braunen Streifen
sehr verschieden und in sehr ungleichem Maße auf. Sie können ent-
weder im Zentrum des Stammes, um den Kern („inneres Wisaholz“)
oder nur in den äußeren Jahresringen („äußeres Wisaholz“) vorkom-
men. Man trifft aber auch Stämme oder deren Teile, die ganz von
Streifen durchzogen sind („totales Wisaholz“). Je nach der Größe
der Streifen unterscheidet man. „grobes‘‘ oder „grobstreifiges Wisa-
holz‘, welches meist in den Schaftteilen der Bäume und in stärkeren
Stämmen zu finden ist, und „feinstreifiges“ oder „feines“ Wisaholz,
welches überall im Stamme bis in die Äste hinauf, anzutreffen ist.
Bei letzterem, das im Handel sehr beliebt ist, sind die Streifen kleiner,
das Holz ist häufig dicht von ihnen durchsetzt. Seltener ist das sog.
„wertlose“ oder „falsche“ Wisaholz, ein von Pilzen angegriffenes
Holz, das keinen besonderen Handelswert hat.
Schon makroskopisch kann man an einem entrindeten Stück des
Wisaholzes sehen, daß es sich hier nicht um Knospenbildungen han-
196 Hintikka.
delt. Die Oberfläche des Holzteiles ist charakteristisch geschlängelt.
Man kann das Bild mit allen seinen Unregelmäßigkeiten, Schwielen
und Vertiefungen, etwa mit der Reliefkarte eines Gebirges vergleichen,
wenn es sich um „vollgemasertes‘“ oder „totales“ Wisaholz handelt.
Nur im Wurzelanlauf, nabe der Erdoberfläche, treten besonders bei
den alten; krummen und schiefen Wisabirken deutliche knollenförmige
Knospenmasergebilde auf. Ihrer inneren Struktur nach, sowie durch
ihr Vermögen, mehr oder weniger deutlich ausgebildete Sprosse her-
vorzubringen, rechnet man sie zu den Knospenmaserungen. Diese
Bildungen sind von dem eigentlichen, sowohl dem fein- als auch dem
grobstreifigen Wisaholz getrennt zu halten. %)
Die Angaben über die Verbreitung der Wisabirken in Finnland
habe ich in den meisten Fällen an Ort und Stelle nachgeprüft. Man
trifft sie am häufigsten in den sog. Hainzentren des zentralen Seen-
plateaus an, die dort auch alte Kulturzentren sind, und wo die ersten
Besiedelungen entstanden sind. Hier wurde auch Brandkultur und
später Ackerbau am intensivsten getrieben. So z. B. wachsen die Wisa-
birken am reichlichsten in den Hainzentren Pirkkala (in der Land-
schaft Satakunta), Süd-Tavastland (an den Ufern der südlichen
Wasserstraßen des Kokemäkiflusses) und Hollola (an den südlichen
Ufern des Päijännesees), in verschiedenen, etwa 20 Kirchspielen,
ferner im Hainzentrum von Lohja (im südwestlichen Finnland), Suur-
Savo (bei St. Michel) und Wuoksen (bei Wiborg). Außerdem stößt
man hier und da aufeinzeln gelegene Standorte, meistens in den zentralen
Seengebieten. Der nördlichste, einwandfrei nachgewiesene Standort
der Wisabirken liegt im Kirchspiel Pyhäjärvi (in Mittel-Oesterbot-
ten); nach einigen Mitteilungen gibt es auch in Kuusamo (im nörd-
lichen Finnland) Wisabirken. Über das Vorkommen der Wisabirken
in den Ufergebieten des Ladogasees liegen nur wenige Angaben vor,
In kargen Wasserscheidegebieten, ebenso im größten Teile des nörd-
lichsten und und östlichen Finnlands fehlen die Wisabirken, des-
gleichen auch in den Küstengebieten, Nur in einigen Teilen der
inneren Küstenzone sind sıe, allerdings seltener, anzutreffen.
In ihren Hauptverbreitungsgebieten im Binnenlande kommen die
Wisabirken an den Ufern der Gewässer vor, besonders in Gegenden,
!) Selbstverständlich gibt es bei den Birken verschiedene „Knollen-* und
„Maser“-Bildungen. So treten z. B. bei normalen Birken Knospenmaserbildungen
an den Stämmen oder Zweigen infolge Verwundung oder als Bildungen, die
teratologischer Natur und auf parasitäre Einflüsse zurückzuführen sind, auf,
Die sehr oft bei Birken in den nordischen Wäldern, und zwar gewöhnlich in
ihren Wurzelanläufen auftretenden halbkugeligen Knollenbildungen, die mitunter
ansehnliche Dimensionen erreicheu, weisen sehr selten Knospenbildungen auf.
Das Wisaholz zeigt jedoch ganz anderen Bau als das gemaserte Holz dieser
Gebilde.
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Die „Wisa“-Krankheit der Birken in Finnland. 197
in welchen Rollstein-Höhenzüge (Asenbildungen ) zu finden sind.
Dies kann man sehr deutlich an mehreren Stellen in den oben er-
wähnten Hainzentren beobachten. Dieses ungleichmäßige Vorkommen
ließe sich entweder so erklären, daß die Wisabirken an (diesen, alte
Ackerbauzentren darstellenden Hauptstandorten längs den Ufern ‘der
Gewässer durch die Kultur auf die eine oder andere Weise geschützt
worden sind, d. h. nicht so stark dem Kampf ums Dasein ausgesetzt
waren, wie etwa im Urwald, denn die beginnende Kultur bevorzugte
für ihre Zwecke die anderen dort wachsenden gesunden Waldbäume,
oder es ließe sich dadurch erklären — dies erscheint auch mir wahr-
scheimlicher — daß die in diesen Gegenden wachsenden Birkenpopu-
lationen denjenigen äußeren Faktoren ausgesetzt gewesen sind, die
die Wisakrankheit hervorrufen. Die Pflanzendecke der nächsten Um-
gebung von Wisabirken zeigt, daß der Boden an diesen Stellen nicht
arm an Nährstoffen ist, sondern er bietet Wachstumsmöglichkeiten
für mehrere Pflanzenarten, die nur in fruchtbareren Böden gedeihen.
Sehr oft ıst der Boden mit Material aus den Rollsteinhügeln gemengt
oder der Felsengrund liegt sehr nahe der Erdoberfläche.
Aus literarischen Angaben, die allerdings nicht speziell das Auf-
treten der Wisakrankheit, sondern die meteorologischen Verhältnisse
von ganz Finnland behandeln, geht hervor, daß in jenen Gegenden,
wo Wisabirken am zahlreichsten vorkommen, die klimatischen Ver-
hältnisse von den in den Umgegenden herrschenden abweichen (die
Schneedecke im Winter ist dünner als anderswo im Seengebiet und
schwindet im Frühjahr in den Wisabirkengebieten früher als in den
anliegenden Gegenden; die Durchschnittstemperatur der Luft ist im
zeitigen Frühling‘ verhältnismäßig hoch, wogegen im späteren Früh-
ling und im Frühsommer die Mitteltemperatur der Luft nicht so hoch
steigt, wie in den Flußgebieten der Süd- und Südwestküste; die Zeit
zwischen dem Schwinden der Schneedecke und dem Eisgang, ebenso
wie auch der Herbst scheinen länger zu sein als anderswo im Seen-
gebiet). Hierzu käme noch, daß die Wisabirken im allgemeinen an
exponierten Orten wachsen (auf Rollsteinhöhenzügen, auf steinigem
oder felsgründigem Moränenboden), und daß ihre dicke Rinde sowie
die verschiedene Verdunstungsfähigkeit in Zeiten der Wachstums-
und Ruheperiode und andere Funktionsmöglichkeiten ihrer Organe
in den verschiedenen Jahreszeiten, sowie auch die individuelle und
systematische Verschiedenheit und noch andere Umstände mehr ın
Betracht zu ziehen wären, wenn man mit Hilfe des speziell für diesen
Zweck gesammelten meteorologischen Materials und besonders experi-
.mentell die Ursachen des Auftretens der genannten Krankheit bei
den Birken klarstellen wollte.
198 Hintikka. .
Wodurch und wie entstehen die braunen Streifen, die als Haupt-
merkmale des Wisaholzes anzusehen sind, um die das Holz mehr
oder weniger gemasert, mit Knäuelaugen und Wellenholz, erscheint,
die auch den unregelmäßigen Verlauf der Jahresringe bedingen, wo-
von man sich durch Lupenbetrachtung der Stamm-Querschnitte über-
zeugen kann? Auf Einzelheiten einzugehen, würde hier zu weit
führen, es sollen nur die Hauptergebnisse erwähnt werden.
Die Anfangsstadien der braunen Streifen lassen sich schon an
4-5-jährigen Zweig- und Stammteilen beobachten. An älteren Teilen
ist die Art ihrer Entstehung festzustellen, vor allem aber die Aus-
wahl und das Herbeischaffen des geeigneten Materials, mit großen
Schwierigkeiten verknüpft. Die Abweichungen an diesen Stellen von
dem normalen Bau der Birken bestehen in einer Verbreiterung der
Markstrahlen und in einem reichlichen Vorkommen von Steinzellen
in der Rinde. Letztere treten innerhalb des normalen Steinzellen-
ringes und an den Verbreiterungsstellen der Markstrahlen auf. Auch
ist an den entsprechenden Stellen der Holzteil und der Kambiumring
gegen das Zentrum der Achse eingebuchtet. Die Rinde füllt diese
keilförmige oder auch mehr oder weniger gewölbte: Bildung aus.
Hiervon kann man sich bei der Betrachtung des entrindeten Holz-
teiles schon mit bloßem Auge oder mit der Lupe überzeugen und
eine Vertiefung feststellen. Die Steinzellen treten in Gruppen, viel-
fach in radialer Anordnung auf. In den meisten Fällen liegen sie
in dieser Einbuchtung der Rinde ın der Nähe der Markstrahlen oder,
was meistens der Fall ist, durch einige Zellenlagen von diesen ge-
trennt. Es kommt aber auch vor, daß sie weiter entfernt ın der
Rinde auftreten. Daß es sich bei der Parenchymbildung im Holze
um eine Verbreiterung der Markstrahlen handelt, ist nicht ausschließ-
lich an Querschnitten, sondern namentlich an Tangential- und Radial-
schnitten festzustellen. Ob diese Erscheinungen schon als patholo-
gische zu betrachten sind, darüber kann man verschiedener Meinung
sein. Die Verbreiterung der Markstrahlen kann individueller Natur
sein. Diese Erscheinung ist jedoch sehr oft im Holze bei manchen
heterogenen pathologischen Vorgängen beobachtet worden (vergl, z.
B. die Angaben von W.G. Smith 1894, Sorauer 1892, 19llau.b,.,
1911—15, Noack 1893, Wörnle 1894, Brzezinski 1903, E. F.
Smith 1912, Voges 1912—13, Küster 1916 8. 282, 355 u. a.)
Einige anglosächsische Forscher (Eames 1910—11, Bailey 1910
bis 1911, Groome 1912, Thompson 1911) haben sich auch mit
der Verbreiterung der Markstrahlen des Holzteiles beschäftigt, und
diese Erscheinung im „traumatischen“ Holze gab ilınen Veranlassung.
zu Hypothesen phylogenetischer Art. Nach den Literaturangaben
IR
Die „Wisa *-Krankheit der Birken in Finnland. 199
sind die Markstrahlen im normalen Holze der in Frage kommenden
Birkenart schmal, 1—3 reihig.
Anfangs läßt sich in den Zellen keine pathologische Veränderung
beobachten, die betreffenden Stellen sehen ganz normal aus. Orga-
nismen, dıe diese Bildungen verursacht haben, und äußere Beschädi-
gungen, die von Parasiten herrühren könnten, habe ich nicht gefunden.
Hierbei sind auch die Aphiden berücksichtigt und es ist bedacht
worden, daß die durch ihre Saugwirkung — die Annalıme von einer
derartigen Wirkung seitens @lyphina betulae (Kalt.) Koch liegt sehr
nahe — diese Stellen verursachen könnten. Es ergaben sich aber
keine Anhaltspunkte für diese Annahme. Diese an der Oberfläche
des entrindeten Hoizteils als kleine Vertiefungen auftretenden Stellen
sind entweder rund, in der Richtung der Achse oval oder langge-
streckt und kommen oft in Gruppen oder in Längsreihen in ab und
zu spiraliger Anordnung daselbst vor. Auch auf die abnorme Funk-
tion des Kambiums habe ich meine Aufmerksamkeit gerichtet, konnte
aber in dieser Richtung nichts Positives feststellen. Die Kambium-
zellen sehen ganz normal aus und folgen regelmäßig den Wänden
. der Rindeneinbuchtung.
Mir scheint, als ob diese Bildungen direkt auf Wachstumseinflüsse
zurückzuführen sind. Die Verbreiterung der Markstrahlen rührt von
dem reichlichen Nahrungszufluß bezw. Nährstoffansammlungen in
einigen Teilen des Pflanzenkörpers her, vielleicht ist sie auch durch
Witterungsfaktoren verursacht worden. In diesen Einflüssen ist auch
die Ursache für die reichliche Steinzellenbildung zu suchen, zunächst
jedoch in der Störung der Zirkulation der Kohlehydrate. Die An-
sichten einiger älteren Autoren, nach denen durch den Rindendruck
bezw. durch dessen Schwankungen die Steinzellen in der Rinde an
einigen Stellen auf die Zellen des Kambiums einen solchen Einfluß
ausüben können, daß dadurch Störungen in der Tätigkeit der Kam-
biumzellen hervorgerufen werden, kann ich nicht teilen. Die
sehr oft radiale Anordnung der Steinzellengruppen müßte danach
ihre drückende Wirkung auf die Kambiumzellen richten. Diese Er-
scheinung läßt sich besser so erklären, daf hier die Störungen in
der Zirkulation der Nahrung die Hauptrolle gespielt haben. Man
könnte auch auf Grund der durch Versuche gewonnenen Ergebnisse
von Schilling (1915) zur Erklärung dieser abnormen Steinzellenbil-
dung auf Transpirationsstörungen hinweisen.
An diesen Stellen, in der Umgebung von Steinzellen, fehlen bei
Wisabirken alle Andeutungen von Knospenbildungen. Diese Fest-
stellung steht den von Krick (1891) und Sorauer (1909 I. S. 851)
an ähnlichen Bildungen bei anderen Bäumen gemachten Beobach-
tungen entgegen. Diese Stellen (Vertiefungen, abnorme Funktion
200 Hintikka.
des Kambiums) müßten auch im Lichte der „Spannrückigkeits*-Er-
scheinung, die Rubner (1910) zu beschreiben versucht hat, betrachtet
werden. Wie aus den Erörterungen dieses Forschers hervorgeht,
kommen bei dieser Erscheinung, wenigstens in ihren späteren Stadien
einige pathologische Veränderungen vor, die in Hinsicht auf Pflanzen-
krankheiten, wie die in Frage stehende, von Interesse sind. Das
Gesagte gilt auch für die „Achselhöhlen“- und „Achselrinnen“-Bil-
dungen, die in der angeführten Veröffentlichung behandelt worden sind.
Die Wisakrankheit bleibt aber auf diesem beschriebenen Stadium
nicht stehen. Bei «ler Entwicklung der typischen Streifen bilden sich
an den oben beschriebenen Stellen in Rinde und Holz schizogene
visse und Gänge von verschiedener Größe und verschiedenem- Ver-
‚lauf. Sie sind keineswegs als nachträgliche mechanische Bildungen
zu betrachten, sondern sie kommen, wie die Untersuchung an fri-
schem Material zeigt, in lebenden Bäumen vor. Andererseits sei noch
beinerkt, daß diese Öffnungen und Gänge, die in dem „vollentwickelten“
Wisaholz an den Streifenstellen auftreten, schon makroskopisch oft
leicht zu beobachten sind und oft ohne Schwierigkeit bei mikro-
skopischer Betrachtung sich als schizogene feststellen lassen. Ge-
wöhnlich verlaufen die Risse in jüngeren Stamm- und Zweigstellen.
im Querschnitt betrachtet, radial, zwar kommen sie in der Einbuch-
tung der Rinde vor, können aber bis in den Holzteil hineinreichen.
An Tangentialschnitten sieht man, daß sie besonders oft an den
Stellen (ler Markstrahlenverbreiterungen, und zwar in der Nähe der
Steinzellen vorkommen. Mirscheint, daß die ausschließlich in der Rinde
vorkommenden Rissgebilde für die charakteristische Streifenbildung
ohne Bedeutung sind, und auch daß sie ohne größere wahrnehmbare
Wachstums-Reaktionen verheilen können., Die wichtigeren scheinen
die schizogenen Risse und Gänge, später Öffnungen zu sein, die in
der Gegend der oben erwähnten Einbuchtung und zwar in radialer
Riebtung und in der Nähe der Steinzellengruppen vorkommen. Wann
diese Erscheinungen aufzutreten beginnen — diese Feststellung. wäre
von besonderer Bedeutung für die Erforschung der Ursachen der
Wisakrankheit bzw. deren weiterer Ausbreitung “- konnte ich bisher
noch nicht mit Sicherheit feststellen. Auf jeden Fall sind sie keine
normalen Bildungen und der betreffende Holzteil kann nicht mehr
als physiologisch gesund bezeichnet werden.
Beim Auftreten dieser Bildungen an den genannten Stellen machen
sich Veränderungen in den Zellen der umgebenden Gewebe bemerk-
bar. Beim Vergleichen der verschiedenen Stadien läßt sich zunächst
eine Bräunung des plasmatischen Teiles des Zellinhaltes und der
Zellwände feststellen. Diese Bräunung tritt nicht nur in den Paren-
chymzellen der Einbuchtung, die Steinzellen inbegriffen, auf, sondern
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Die „Wisa“-Krankheit der Birken in Finnland. 201
-
sie läßt sich auch in dem Zelleninhalt der Markstrahlenverbreiterungen
und sogar in geringem Maße an den Zellwänden des Holzteiles, be-
‚sonders der Gefäße, beobachten. Diese Bräunung und die später zu
erörternden Veränderungen können entweder einzelne oder alle Zellen
der Rindeneinbuchtung zeigen. Die Zellwände der gebräunten Pa-
renchymzellen der Rinde, die die schizogenen Gänge umgeben, er-
scheinen geschwollen, im allgemeinen am stärksten, je näher sie den
schizogenen Bildungen zu liegen kommen, ihre Schichtung läßt sich
run nicht mehr erkennen. Die innersten, nach dem Zellumen zu
gelegenen Zellwandteile erscheinen oft charakteristisch gefaltet, das
Lumen selbst bei einigen Zellen sehr verkleinert. In dem Inhalt
dieser veränderten Zellen kommen sowohl Gerb- wie gummiartige
Stoffe in reichlicher Menge vor. Die Wände der Parenchymzellen
verlieren in verschiedenem Maße ihren Zellulosecharakter; am dauer-
haftesten scheinen die Membranen der Steinzellen zu sein, die lange
Zeit ihre Ligninreaktionen behalten.
Auf dem oben geschilderten Entwicklungsstadium können die
Streifen anscheinend manchmal sehr lange, mitunter jahrelang, stehen
bleiben. Diese Tatsache beruht wohl auf dem individuellen Wachs-
tumsvermögen der verschiedenen Stellen der betreffenden Birken.
Aber das den Krankheitsherd — d.h. an den Stellen wo eine innere
Wunde in Form eines oder mehrerer schizogener Gänge entstanden
ist — umgebende Gewebe und die später sich entwickelnden Jüngeren
Jahresringe werden in selır verschiedener Weise beeinflußt. Diese Stellen
werden durch einen an die normale Ueberwallung von Wunden er-
innernden Vorgang abgeschlossen. Die jüngeren Jahresringe nähern
sich einander und wachsen schließlich zusammen. Auf diese Weise
geraten die in der Rindenvertiefung sich befindenden Gewebe —
Rindenparenchymzellen mit Steinzellengruppen und schizogenen Rissen
— oder Teile derselben ins Innere des Holzteiles hinein. Die Ober-
fläche des Holzteiles läßt jedoch noch jahrelang Zeichen dieses Zu-
saımmenwachsens oder dieser „inneren Überwallung‘‘ erkennen, indem
an diesen Stellen eine Vertiefung zurückbleibt. In dieser Weise läßt
sich eine Erklärung für diese Erscheinung denken.
In den Schnitten, wo die Verbreiterung der Markstrahlen aus
den primären hervorgegangen ist, und wo die oben erwähnte isolie-
rende Überwallung der kranken Stellen nicht stattgefunden hat, habe
ich in einigen Zellen des Markes gummöse Veränderungen in dem
Zellinhalt und Schwellungen der Zellwände beobachten können. Diese
Erscheinung erinnerte an durch Frost entstandene Bildungen an den
dünneren Zweigen einiger Wisabirken und weist somit auf die be-
sondere Empfänglichkeit dieser Birken Frost gegenüber hin.
202 Hintikka.
In Verbindung mit diesem Isolierungsprozeß oder unabhängig
von ihm, kommen noch andere Heilungsprozesse vor. An der anderen
Wandung der nunmehr pathologisch veränderten Rindeneinbuchtung
entsteht jetzt eine Kallus- und Wundholzbildung in tangentialer
Richtung. Derartige Bildungen sind merkwürdigerweise nur auf der
einen Seite zu beobachten, während sich auf der anderen Seite keine
wesentlichen Veränderungen zeigen, wenigstens nicht so deutlich.
Diese einseitige Entwicklung resp. Heilung der Streifenstellen kommt
am häufigsten vor. Durch diese Bildung verlieren die, schizogenen
Gänge ihre radiale Richtung, sie werden seitwärts geschoben und
die Kallus- und Wundholzbildung setzt sich scheinbar, nach den
Raum- und Druckverhältnissen, außer in der Tangentialrichtung auch
nach innen und außen fort. Dieser Prozeß kann jn der verschieden-
sten Weise verlaufen. Wenn man an Tangentialschnitten einige
dieser Stadien und kleinere Streifenstellen oberflächlich betrachtet,
könnte man sie für Knospenbildung halten, denn in jeder Kallus-
bildung ist die Möglichkeit zu solcher Knospenbildung gegeben. Diese
Ansicht, daß hier Knospenbildungen vorliegen, ist jedoch irrig. Die
mehr oder weniger regelmäßigen Zellenlagen dieht an dem Rinden-
gewebe oder auch die an den Wandungen der schizogenen Gänge
gelegenen, die sich oft in vertikaler Richtung lange Zeit verfolgen
lassen, die auch allerlei Übergänge von "den größten bis zu den
kleinsten der Streifenbildung mit geringer Kallusbildung aufweisen,
sind, meines Erachtens, nicht als Knospenbildungen anzusehen, son-
dern lediglich als kallusartige Gewebe. Das Gesagte gilt auch für
die aus Wundholz bestehenden Stellen der seitlichen Bildungen, die
vollkommen maserig erscheinen. Die Holzelemente sind hier ın Un-
ordnung geraten und zeigen mehr oder weniger deutliche Knäuel-
augen resp. deren Anlagen.
Sehr. oft läßt sich in den Streifenbildungen ein großes Knäuel-
gebilde beobachten. Bevor die Druckverhältnisse seine Stellung
ändern, läuft es in radialer Richtung. Es begiunt im oben erwähn-
ten Wundholz und erstreckt sich, wenn keine dies verhindernde
Rissebildung oder dergleichen auftritt, eine Strecke nach außen hın,
oder aber es tritt eine solche Bildung an den Berührungsstellen der
die Rindengewebe isolierenden Jahresringe auf, die zunächst in
größeren Stämmen ebenfalls deutlich radiale Stellung zeigt, später
aber von dieser Stellung abgelenkt erscheint und je nach den Druck-
verhältnissen sehr verschieden im Stamme verläuft. Besonders in
diesen Knäuelaugen, die nicht durch Knospenanlagen verursacht er-
scheinen, auch nicht Anfangsstadien solcher Gebilde sind, kommen
neben anderem oft reichlich Gefäße vor.
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Die „Wisa“-Krankheit der Birken in Finnland. 203
Die schizogenen Gänge habe ich immer ohne Inhalt gefunden,
die anliegenden Zellen scheinen keine Stoffe dahin abzusondern.
Auch parasitäre Organismen oder deren Spuren konnte ich nicht
feststellen. Nur in wenigen Fällen beobachtete ich an den Wan-
dungen der Gänge eine krustenartige, unregelmäßige Bildung, die
zu den angeschwollenen Wandteilen zu gehören schien.
Nach den von den normalen abweichenden Druckverhältnissen
im Stamme; die in erster Linie durch die Bildung der überwallenden
Gewebe entstanden sind, können, wie oben gesagt wurde, die Streifeu
in die verschiedensten Lagen gedrängt werden, Sie werden gebogen,
schlängelnd, bei einigen Schnitten erscheinen sie sogar verzweigt.
Die Entstehung dieser Verzweigung ist aber wohl öfters auf die ge-
waltige Bildung des Wundholzes zurückzuführen. Wenn sie beson-
ders in Wurzelstöcken reichlich vorkommen, werden sie meistens aus
ihrer ursprünglich radialen Lage verdrängt. Dasselbe tritt in dün-
neren Stämmen und Zweigen ein, wenn die Streifen einander sehr
nahe liegen und die anormale Gewebebildung an diesen Stellen ein-
getreten ist. Äußerlich lassen sich diese kranken Stellen an den
Bäumen nach den Überwallungsvorgängen. als Beulen und Knollen
erkennen.
Das Aussehen und die Struktur der Streifen wird meines Er-
achtens nicht nur ausschließlich durch mechanische Druck- und Span-
nungsverhältnisse beeinflußt, sondern ist auch noch auf andere Ur-
sachen zurückzuführen. ;
Die an den beiden vertikalen Enden der Streifenbildung und beim
Wundhoiz verlaufenden Markstrahlen sind größer und mehrreilig
Seworden, außerdem kann sich an diesen Enden ein parenchyma-
tisches Gewebe bilden. Der Zellinhalt dieser anormalen Markstrahlen
erscheint schon in den ersten Stadien gebräunt. In der Mitte einiger
Markstrahlen bildet sich eine charakteristische Steinzellenreihe. Wie
. aus Tangentialschnitten hervorgeht, befindet sich diese gerade im
Zentrum des Markstrahles. Ihre Zellen sind isodiametrisch, die ver-
diekten Wände weißlich oder gelblich gefärbt, glänzend und geben
eine deutliche Ligninreaktion. In radialer Richtung sind die Stein-
zellen etwas langgestreckt. Das Auftreten dieser Gebilde ist kaum
als Zeichen für Knospenbildungen anzusehen. Bei den Überwallungs-
vorgängen scheinen an den vertikalen Enden des primären Ganges
weitere schizogene Risse in dem umgebenden Parenchymgewebe
vorzukommen. Zuerst sind es äußerst feine, gerade oder ge-
schlängelte Risse; die Zellen haben sich an diesen Stellen längs der
Mittellamellen von einander abgelöst. Auch im Wundholze trifft
ınan diese Bildungen öfters, so daß die Möglichkeit besteht, daf
beim Fortwachsen des Wundholzes an den erwähnten Stellen sich
204 Hintikka.
eine Anzahl sekundärer Risse gebildet hat. Diese Veränderungen
in der Streifenbildung sind kompliziertere Vorgänge als die gewöhnlich
bei der Heilung äußerer oder innerer Wunden in Frage kommenden.
Durch die dabei entstandenen Risse werden die Streifen, wenigstens
in vertikaler Richtung, vergrößert. Bei allen diesen Vorgängen
scheinen Veränderungen gummöser Art vor sich zu gehen.
Vereinzelt beginnt sich ein wundholzartiges Gewebe, das von
den innersten Teilen der Vertiefung ausgeht, in radialer Richtung
nach außen hin.zu bilden. Bei diesen Fällen ist man wohl berech-
tigt, ein neues Teilungsvermögen der Kambiumzellen, überhaupt die
Bildung eines neuen Kambiums, anzunehmen. Von dieser Art liegt
mir Material mit jüngsten Stadien nicht vor, auch der Verlauf ihrer
späteren Entwicklung ist mir noch nicht klar.
Man darf wohl auch behaupten, daß hier und da im Wisaholze
auftretende Streifen, die in der Struktur von den gewöhnlichen Streifen
abweichen, ebenso entstanden sind, besonders die, bei denen der Holz-
teil, nach dem Verlauf der Jahresringe zu urteilen, in seinem Wachs-
tum zurückgeblieben ist und eine bogenförmige Einbuchtung gegen
das Stamminnere gebildet hat. An diesen Stellen scheinen die Mark-
strahlen etwas verbreitert und ihr Zellinhalt gebräunt. Vielleicht
sind diese Stellen auch als Zusainmenwachsungen von normalen und
wundholzartigen Geweben zu deuten, denn außerhalb dieser Stellen
ist, in radialer Richtung, die Faserrichtung im Holze verändert wor-
den. Das Holz erscheint mehr oder weniger maserig, aber olıne
merkliche Knäuelaugenbildung. Diese Deutung scheint für diese
Stellen im Wisaholze nicht zuzutreffen. Die Streifenbildungen sind
hier wenigstens in einigen Fällen ganz anderer Natur. Sie können
in der Weise entstanden sein, daß der Holzteil an einigen Stellen
in seinem Wachstum zurückgeblieben ist, daß die Markstrahlen sich
hier verbreitert haben und das Holz, das dann außerhalb dieser Stellen
gebildet wurde, maserig geworden ist. Ab und zu kann die Ver-
breiterung und die seitliche Vereinigung der Markstrahlen bei diesen
Gebilden zur Bildung parenchymholzartiger Gewebe führen. Auf
Querschnitten sind dieselben sicheltörmig, auf Tangentialschnitten
mehr oder weniger langgestreckt. Wahrscheinlich stehen sie in Be-
ziehung zu den in der pflanzenpathologischen Literatur als „Paren-
chymholzbinde“ bezeichneten und mehr oder weniger ausführlich be-
schriebenen Bildungen. Diese Gebilde erscheinen auch im Wisaholze
als bräunliche, streifenartige Bildungen. Sie sind keine typischen
„Markflecken“-Streifen (v. Tubeuf 1897), scheinen aber in Bezieh-
ungen zu den Streifenbildungen, bei denen Teile von Rindengewebe
vorkommen, zu stehen. Denn manchmal bemerkt man, daß diese
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Die ‚Wisa‘-Krankheit der Birken in Finnland. 205
gerade an den entsprechenden Stellen an Stämmen radial nach
außen zu entstanden sind.
Auch kommen im Holzteile hier und da bei den Markstrahlen
einzelne Ausbuchtungen, sowie Ablenkungen vor. Vielleicht läßt
sich deren Auftreten zunächst mit den hier herrschenden anormalen
Druckverhältnissen in Verbindung bringen. Bei der Bräunung des
Zellinhalts (Plasma, Stärkekörner, gummöse Stoffe) in diesen Aus-
buchtungen können aber auch andere Ursachen mitgewirkt haben.
Von diesen pathologisch veränderten Stellen kommen am häufig-
sten die vor, bei denen Rindengewebe in den Holzteil geraten ist.
Je nach der Disposition der verschiedenen Teile der Bäume treten
‚sie In den einzelnen Stämmen, sowie auch in anderen Teilen der-
selben Individuen auf. Die krankhaften Veränderungen können früher
oder später beginnen. Der Baum oder seine betroffenen Teile können
sich der Krankheit durch Heilung erwehren, oder aber sind ihr längere
oder kürzere Zeit unterworfen. Auf diese Weise entstehen die „tota-
len“ oder anderen „Wisaholzsorten“, die von besonderem Interesse
für die Praxis sind. f
Die oben erwähnten Überwallungen üben einen Einfluß auf die
Rinde aus, diese ist an diesen Stellen vielfach dicker geworden, als
die unter normalen Bedingungen gewachsene. Nach den Überwal-
lungprozessen glättet sich die Oberfläche des Holzteiles niemals voll-
‚ständig, sie erscheint an den Streifenstellen noch längere Zeit ein-
gebuchtet. Dort, wo das Holz nicht maserig geworden ist, folgen:
die Jahresringe den Unebenheiten der Oberfläche des Holzteiles. Es
treten auch falsche ‚Jahresringe auf, und diese letztere Erscheinung
gehört beim Wisaholz nicht zu den Seltenheiten.
Auch in den Rindenteilen der dickeren Wisabirken trifft man-
' ınakroskopisch dunkler erscheinende Stellen, desgleichen dort, wo
eine besonders intensive Bildung von Streifen yor sich geht. Nor-
male Gewebe trennen diese Stellen von der Oberfläche des Stammes
und auch von den oben erwähnten schizogenen Bildungen und Maser-
knäueln. Den Prozeß, dem die Zellen der Rinde an diesen Stellen
unterworfen sind, konnte ich wegen der Schwierigkeiten bei der
Herstellung von Präparaten und der Unzulänglichkeit der Färbungs-
methoden, nicht ganz erklären. Die Wandungen der Steinzellen der
Rinde sind meistenteils gebräunt. Die Bräunung erstreckt sich auch
auf die Nachbarzellen. Diese gebräunten Zellengruppen bilden zu-
letzt eine humöse Masse, die von Korkzellenlagen umgeben wird
(vergl. Küster 1916, S. 98-108 und die dort angeführte
Literatur). Zu einer echten Rindenknollenbildung kommt es hierbei
nicht. Parasiten scheinen diese Veränderungen nicht hervorzurufen,
vielmehr spielen äußere, anorganische Ursachen und klimatische Ver-
206 | Hintikka.
hältnisse eine Rolle. Gewisse Befunde der Untersuchung des „grob-
streifigen“ Wisaholzes lassen darauf schließen, daß diese dunklen
Stellen auch an der Bildung der oben erwähnten Streifen teilnehmen
können, aber nur sehr selten. In den meisten untersuchten Fällen
stimmt die Anatomie des „grobstreifigen“ Wisaholzes im allgemeinen
mit der Anatomie des „feinstreifigen“ Wisaholzes überein. Die Streifen
sind hier nur größer und treten meist zerstreut im Stamme auf. In
besonders mit Streifen reichlich versehenen Wisabirkenstämmen fehlt
es auch nicht an solchen Stellen in der Rinde, desgleichen auch nicht
in größeren Stämmen, wo die Zellen der Rindengewebe in Unordnung
geraten und sogar Knäuelaugen, wenn auch nicht so deutlich wie
im Holzteile erkennbar, vorhanden sind.
Vergleicht man die Wisakrankheit in anatomischer Hinsicht mit
den in der Literatur bekannten ähnlichen Krankheiten, so findet man
ıneiner Ansicht nach, daß die Behauptung Franks (1895 S. 82), daß
das „Maserholz“ der Eichen ebenfalls durch die Vergrößerung der
Markstrahlen entstehen kann, richtig ist '). Im besonderen über das
„Eichenmaserholz* von Quercus cerris sowie über die gleiche Erschei-
nung bei Juglans regia berichtet Veprek (1901), die ihre Untersuch-
ungen unter Wiesners Leitung ausführte. Ihr standen aber nur
wenige Sammlungsproben und Material in getrocknetem Zustand zur
Verfügung. Trotzdem stimmen ihre Angaben mit wenigen Ausnah-
ınen soweit mit meinen anatomischen Untersuchungsergebnissen der
Wisakrankheit überein, daß man sagen kann, die von ihr be-
schriebene Krankheit an den oben erwähnten Baumarten zeigt Gleich-
artiges mit der von mir untersuchten Wisakrankheit. Hätte man
nur eine von Druckverhältnissen veränderte und reichlich mit Knäuel-
augen versehene („völlig gemaserte“) getrocknete Stammprobe von
Wisabirken zur Verfügung, so hätte man über diese Erscheinung auch
nicht ınehr als Veprek über ihre Untersuchungen berichten können.
Auch in den Berichten von Sorauer (1892, 1911 b.) und Julie
Jäger (1908) über Krankheiten bei Apfelbäumen findet man einzelne
Übereinstimmungen mit der Wisakrankheit. Sie treten aber nicht
so deutlich hervor, daß man die in diesen angeführten Veröffentlichungen
behandelten Krankheiten für völlig identisch mit der Wisakrankheit
halten könnte. Sorauer (a.a.O.) nimmt jedoch ebenfalls als Ursache
ı) Franks (a.a.0.) Ausführungen beziehen sich meines Erachtens nichtauf
die von Sorauer (189la)und Kissa (1900) beschriebenen und durch Wucherung
und Auswärtswachsen der Markstrahlen entstehenden „Maserspieße“. Nach
Franks Beschreibungen kann man auch nicht ausschließlich von Knäuelaugen
sprechen (vergl. Sorauer 1909 I. 8. 386), sondern er wollte eine spezielle Krank-
heit der Eichen beschreiben. Seine Angaben sind aber sehr unvollständig ge-
blieben.
Die „Wisa“-Krankheit der Birken in Finnland. 207
der von ihm beschriebenen Krankheit die Einwirkung von Wachs-
tumsfaktoren an, wie sie auch der erörterten Birkenkrankheit zu
Grunde liegen. Sorauers (1909 u. a.) Beschreibungen über die
Frostplatten und „Paremchymholzbinden‘“ bei den verschiedenen Bäu-
ınen sind hier ebenfalls berücksichtigt worden. Interessante Vergleiche
lassen sich jedoch zwischen den Krankheitssymptomen bei der Ent-
stehung und weiteren Entwicklung der Wisakrankheit mit Symptomen
Jer Gummosis, die besonders eingehend bei Prunoideen studiert wor-
den ist (vergl. z. B. Mikosch 1906, Sorauer 1911—13, 1915)
anstellen. Sorauer (a.a.0,.) zieht aus seinen Untersuchungen über
Gummosis den Schluß, daß der offene Gummifluß aus einem latenten
Stadium hervorgeht. Es soll hier nur auf die ersten Symptome
beider Krankheiten hingewiesen werden.
Obwohl das Vergleichen der mannigfachen Erscheinungen der
Wisakrankheit mit den Sorauerschen Erörterungen sehr schwierig
ist, so bin ich nach allem bisher Erwähntem immerhin berechtigt,
zu behaupten, daß die Wisakrankheiteinegummosis-artige
Krankheit ist, die aber nicht das Stadium des offenen
Gummiflusses darstellt und erreicht, sondern nur in
dem latenten Zustand bleibt; es findet dabei niemals
Auflösung der Zellwände und des Zellinhaltes statt.
Die bei dem Wisaholz reichlich in den Zellen der vergrößerten
Markstrahlen, in den parenchymatischen Elementen des Wundholzes
und vor allem in den Holzteil geratenen Rindengeweben, vor-
kommenden Gerbstoffe können vielleicht, wie auch Sorauer behauptet,
das Vorrücken der Krankheit bis in das offene Stadium verhindern.
Schwerlich ließe sich dann aber eine Erklärung für die Gummi-Ein-
schlüsse im Zellinhalt finden. Ebenso schwierig gestaltet sich die
eingehendere zytologische Untersuchung in dieser Hinsicht, wegen
der Unbestimmtheit und gegenteiligen Ansichten auf dem Gebiete
mikrochemischer Färbungsmethoden und auch wegen anderer Unter-
suchungsmerkmale über diese organischen Verbindungen, Man müßte
diese Krankheit auf Grund aller ihrer Symptome zu den „enzyma-
tischen‘ rechnen. Dem stehen aber die oben erwähnten Tatsachen
entgegen, wie dıe Verbreitung und das Vorkommen der Wisabirken
in Finnland, die anatomischen Befunde, nach denen die äußeren
Wachstumsfaktoren, vor alleın klimatische, vielleicht im Zusammen-
hang mit fruchtbarem Boden, ferner die Empfänglichkeit der einzelnen
Individuen oder deren Teile, von Einfluß auf das Vorkommen dieser
Krankheit bei Birken sind. Mehr läßt sich mit Hilfe der beschrei-
!) Auf einen Vergleich der Angaben einzelner anderer Forscher über den
Vorgang bei der Gummosis mit den Vorgängen bei der Wisakrankheit kann hier
nicht eingegangen werden.
DO 79.0 Hintikke,
benden und vergleichenden Methoden über die Ätiologie dieser Krank-
heit kaum sagen.
Auf Einzelheiten dieser Wisakrankheit bin ich nicht eingegangen.
Ich will aber in anderem Zusammenhang später darüber berichten.
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Otto Jaap 7.
Von Hermann Ross, München.
| Ein stilles, aber erfolgreiches Forscherleben ist am 14. März 1922
erloschen. Der auf verschiedenen Gebieten der Naturwissenschaften
tätig gewesene, zurückgezogen lebende, einsame Privatgelehrte ist
einem ihn schon lange quälenılen und seine wissenschaftliche Tätigkeit
oft hemmenden Herzleiden erlegen.
Otto Jaap wurde am 4. April 1864 in Triglitz in der Prignitz
(Mark Brandenburg) geboren, wo sein Vater fast 40 Jahre lang Ge-
meindevorsteher war. Bis zu seinem 12. Jahre besuchte er die dortige
Dorfschule und bis zum 15. Jahre die Volkschule Pritzwalk. Hier
war er' bei dem Rektor in Pension und dieser regte ihn wohl zuerst
an, sich mit der Pflanzenwelt zu beschäftigen. Seine Ausbildung als
Lehrer erhielt er in Kyritz, wo er schon durch seine botanischen
Interessen auffiel. Mit 20 Jahren (1884) war er Lehrer in ‚Jakobs-
dorf (Ostprignitz) und am 1. April 1887 kam er nach Hamburg, und
zwar an die Mädchenschule in der Rosenallee. In Hamburg lebte
er bis zu seinem Tode. Er war nicht verheiratet. Am 1. April 1912,
also mit 48 Jahren, mußte er wegen seines schon damals sich stark
fühlbar machenden Herzleidens in den Ruhestand treten. Frei von
dienstlichen Verpflichtungen lebte Jaap als Privatgelehrter und
widmete sich nun ganz den Naturwissenschaften. Alljährlich unter-
nahm er größere Exkursionen oder weitere Reisen, auf denen er
eifrigst sammelte, wobei er hauptsächlich den Pilzen, Moosen und
Flechten seine Aufmerksamkeit zuwandte. In zahlreichen Veröffent-
lichungen berichtet er über die gemachten Beobachtungen und Funde.
Dadurch hat Jaap zur Erforschung der weniger beobachteten niederen
Pflanzen nicht nur seiner engeren Heimat, der Prignitz, sondern
zahlreicher Gebiete von Mitteleuropa, und zum Teil auch von Siüd-
europa wertvolle Beiträge geliefert.
Jaap besaß auch ganz hervorragend die Gabe, wissenschaftliche
Exsikkatensammlungen zusammenzustellen und herauszugeben, die zu
den besten ihrer Art gehören. Diese Sammlungen befassen sich mit
Tiergallen, Pilzen, Schleimpilzen und Schildläusen. Das Material
sammelte er zum Teil in der Prignitz, zum Teil auf seinen Reisen;
Otto Jaap Fr 211
es war stets gut und reichlich aufgelegt, in saubere Papierdüten
verpackt und mit gedruckten, sorgfältig hergestellten Etiketten ver-
sehen. Besonders wertvoll sind die Sammlungen durch die Zuver-
lässigkeit der Bestimmmungen.
Die „Zoocecidien-Sammlung“ begann im September 1910,
und es sınd 26 Serien, enthaltend 650 Nummern, erschienen. Be-
sonders wertvoll wird diese Sammlung von Pflanzengallen dadurch,
daß Jaap vielfach Untersuchungs- bezw. Zuchtmaterial an Spezialisten
bestimmter Tiergruppen übermittelte, und die Monographen beschrieben
an der Hand dieses Materials viele neue Arten von Gallenerregern.
Ueber Pflanzengallen machte Jaap auch einige wertvolle Ver-
öffentlichungen. So berichtete er über die Ergebnisse seiner lang-
jährigen, erfolgreichen Beobachtungen und eifrigen Sammeltätigkeit
in seiner Heimat (Schriftenverzeichnis Nr. 46 und 50). Eine andere
Arbeit beschäftigt sich mit den reichen Funden, die er während
seines Aufenthaltes in Garmisch-Partenkirchen und Oberstdorf (Allgäu)
im Juli und August 1917 machte (Nr. 47).
Im Sommer 1921 weilte Jaap längere Zeit in Bad Reichenhall
und, trotzdem er sich große Beschränkung auferlegen mußte in Bezug
auf größere und anstrengende Wanderungen, sammelte er auch hier
ein reiches Material von Gallen, Pilzen usw. Ein Verzeichnis dieser
Gallen übergab er dem Verfasser dieser Zeilen bei Gelegenheit der
Botanikerversammlung in München im August 1921 zur Veröffent-
lichung, da er nach seiner Meinung selbst wohl nicht mehr dazu.
kommen werde. Es finden sich darunter sowohl viele neue Fundorte
für Bayern als auch mehrere neue Gallen. Diese Funde sind in
meiner Arbeit „Die Pflanzengallen Bayerns, 1. Nachtrag 1916 - 1921*
veröffentlicht . (vgl. Berichte der Bayer. Botan. Gesellsch. Bd. XVII
[1922], S. 98-141).
Von den „Fungi selecti exsiccati“ wurden 34 Serien,
enthaltend 850 Nummern, herausgegeben. Die erste erschien im
‚ März 1903, die letzte im Dezember 1917. Auf je 100 Nummern be-
zieht sich ein vielfach wichtige Mitteilungen enthaltender Text unter
dem Titel „Verzeichnis zu meinen Fungi selecti exsiccati
nebst Beschreibung neuer Arten und Anmerkungen“ als 8 Abhand-
lungen in den Verhandlungen des Bot. Vereins für die Provinz
Brandenburg in den Jahren 1905—1917 (Nr. 24). Der Text zu den
letzten 50 Nummern liegt im Manuskript vor und wird an derselben
Stelle veröffentlicht werden.
Die Sammlung der Schleimpilze „Myxomycetesexsiccati*
bildet 10 Serien mit je 20 Nummern. Dies ist die einzige Sammlung
dieser schwer zu beschaffenden Pilze. Sie begann zu erscheinen 1907,
die letzte Serie wurde im August 1916 ausgegeben.
2312 Ross.
Die „Cocciden-Sammlung“ ist nach Mitteilung von Dr.
L. Lindinger-Hamburg die beste ihrer Art. Sie enthält viele lang
verschollene Arten sowie zahlreiche Typen der von Lindinger
beschriebenen Arten; sie bildet auch teilweise die Grundlage für
Lindingers Buch über die Schildläuse. Es sind 12 Serien mit
164 Nummern erschienen, die letzte im Dezember 1921.
Außerdem hatte Jaap lebhaftes Interesse für viele andere, Ge-
biete, und besonders erfolgreich war auch seine Beschäftigung mit
Insekten. Ein reiches, besonders in der Prignitz gesammeltes Material
harrt noch nach Mitteilung von Dr. Hedicke-Berlin der Bearbeitung.
In Anbetracht seiner großen Verdienste um die naturwissen-
schaftliche Erforschung der Mark Brandenburg wurde Otto Jaap
im Herbst 1921 von dem Botanischen Verein der Provinz Branden-
burg, dem er seit 1886 als Mitglied angehörte, zum Ehrenmitglied
ernannt.
Mit Otto Jaap ist ein Mann dahingegangen, der ın ausge-
zeichneter Weise und mit Bienenfleiß Kleinarbeit geleistet und
erfolgreich Bausteine zusammengetragen hat für das große Gebäude
der Wissenschaft.
Schriftenverzeichnis.
1. Kopfweiden-Ueberpflanzen bei Triglitz in der Prignitz. Verh. Bot Ver. Prov.
Brandenburg XXXVII (1895), 101—104.
2. Beitrag zur Gefäßpflanzen-Flora der nördlichen Prignitz. Daselbst XXXVII
(1896), 115—141.
3. Auf Bäumen wachsende Gefäßpflanzen in der Umgebung von Hamburg. Verh.
Naturw. Ver. Hamburg V (1897), 1—17.
4. Zur Flora von Meyenburg in der Prignitz.Verh. Bot. Ver. Prov. Bandenburg.
XXXIX (1897), 10—18.
5. Verzeichnis der bei Triglitz in der Prignitz beobachteten Ban suosporeen und
Exoasceen. Daselbst XXXIX (1897), 70—74.
6. Beitrag zur Moosflora der nördlichen Prignitz. Daselbst XL (1898), 62—77.
7. Zur Moosflora der Insel Sylt. Schriften Naturw. Ver. Schleswig-Holstein XI
(1898), 249—252.
8. Zur Pilzflora der Insel Sylt. Daselbst XI (1898), 260—266.
9. Die Gefäßpflanzen-Flora der Insel Sylt. Allg. Bot. Zeitschr. IV 1898), 5—
und 19-20.
.10. Aufzählung der bei Lenzen beobachteten Pilze. Verh. Bot. Ver, Prov. Bran-
denburg XLI (1899), 5—18.
11. Beiträge zur Moosflora der Umgebung von Hamburg. Verh. Naturw. Ver.
Hamburg. 1898 II, 1-42.
12. Ueberpflanzen bei Bad Nauheim in Oberhessen. Deutsche Bot. Monatsschr,
XVII (1899), 129-131.
13. Verzeichnis der bei Triglitz in der Prignitz beobachteten Ustilagineen, Ure-
dineen und Erysipheen.Verh. Bot.Ver. Prov. Brandenburg XLII (1900) 261— 270.
14. Bryologische Beobachtungen in der nördlichen Prignitz aus dem Jahre 1900
und früheren Jahren. Daselbst XLIII (1901), 54—71.
R
3
"
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. Pilze bei Heiligenhafen. Schriften Naturw. Ver. Schleswig-Holstein XII,
Heft 1 (1901), 4450.
. Zur Kryptogamenflora der nordfriesischen Insel Röm. Daselbst XII, Heft 2
(1902), 316—347.
. Verzeichnis der bei Triglitz in der Prignitz beobachteten Flechten, Verh. Bot.
Ver. Prov. Brandenburg XLIV (1902), 87—105.
. Bericht über die im Auftrage des Vereins unternommene botanische Ex-
kursion nach Wittstock und Kyritz. Daselbst XLIV (1902), 118-138,
. Einige Notizen zur Gefäßpflanzen-Flora der nordfriesischen Insel Röm. Deut-
sche Bot. Monatsschr, XX (1902), 23—29 und 60-62.
. Bericht über einige für die Umgegend von Hamburg neue Moose. Allg. Bot.
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. Beiträge zur Flechtenflora der Umgegend von Hamburg. Verh. Naturw. Ver.
Hamburg X (1903), 20—57.
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Verh. Bot. Ver. Prov. Brandenburg XLV (1903), 168—191.
. Erster Beitrag zur Pilzflora der Umgegend von Putlitz. Verh. Bot. Ver. Prov.
Brandenburg XLVI (1904), 122—141.
, Verzeichnis zu meinem Exsiccatenwerk „Fungi selecti exsiccati“ Se IV
(Nr. 1—100), nebst Bemerkungen. Daselbst XLVII (1905), 77--99. — Zweites
Verzeichnis, Serie V--VIII(Nr. 101—200), nebst Beschreibungen neuer Arten
und Bemerkungen. Daselbst IL (1907), 7—29. — Drittes Verzeichnis, Serie
IX— XII (Nr. 201—300) usw. Daselbst L (1908), 29-51. — Viertes Verzeichnis
Serie XIII—XVI (Nr. 301—400) usw. Daselbst LIl (1910), 1—19. — Fünftes
Verzeichnis, Serie XVII—-XX (Nr. 401—500) usw. Daselbst L1V (1912), 17—31.
‚Sechstes Verzeichnis, Serie XXI—XXIV (Nr. 500-600) usw. Daselbst LV1
(1914), 77-92. — Siebentes Verzeichnis, Serie XXV--XXVIIL (Nr. 601-700)
usw. Daselbst LVII (1915), 8—-25.— Achtes Verzeichnis, Serie XXIX—XXXII
{Nr. 701-800) usw. Daselbst LIX (1917), 24—40,
. Beiträge zur Pilzflora von Mecklenburg. Ann, Mycolog. III (1905), 391—401.
. Weitere Beiträge zur Moosflora der ostfriesischen Inseln. Schriften Naturw.
Ver. Schleswig-Holstein XIII, Heft 1 (1905), 65—74.
. Ein kleiner Beitrag zur Moosflora des Thüringer Waldes. Allg. Bot. Zeitschr.
XI (1905), 106-108 und 124-128.
. Einige Neuheiten für die Flechtenflora Hamburgs. Daselbst XI (1905) 150-151.
29. Ein kleiner Beitrag zur Pilztiora des Schwarzwaldes. Allg. Bot. Zeitschr. XII
(1906), 122— 125.
. Beiträge zur Pilzflora der Schweiz. Ann. Mycolog. V (1907), 246-272.
. Mykologisches aus dem Rhöngebirge. Allg. Bot. Zeitschr. XIII (1907), 169—171,
186188, 202-206, XIV (1908), 5-7.
. Beiträge zur Pilzflora der österreichischen Alpenländer. Ann. Mycolog. VI
(1908), 192— 221.
..Weitere Beiträge zur Pilzflora der nordfriesischen Inseln. Schriften Naturw.Ver,
Schleswig-Holstein XIV, Heft 1 (1908), 15--33.
. Zur Flora von Glücksburg. Daselbst XIV, Heft 2 (1909), 296—319.
. Lichenologische Beobachtungen in der nördlichen Prignitz. Verh. Bot. Ver.
Prov. Brandenburg LI (1909), 37—47.
. Verzeichnis der bei Triglitz in der Prignitz beobachteten Myxomyceten nebst
Mitteilungen über die in meinem Exsiccatenwerk ausgegebenen Arten. Da-
selbst LI (1909), 59—68.
. Verzeichnis der bei Triglitz in der Prignitz beobachteten Ascomyceten, Da-
selbst LII (1910), 109—150.
214 Berichte.
38. Ein kleiner Beitrag zur Pilzflora der Eifel. Ann. Mycolog. VIII (1910), 141-151.
39. Ein kleiner Beitrag zur Pilzflora der Vogesen. Daselbst IX (1911), 339-340.
40. Pilze bei Bad Nauheim in Oberhessen. Daselbst XII (1914), 1—32.
41. Ein kleiner Beitrag zur Pilzfora von Thüringen. Daselbst XII (1914), 423—427.
42. Beiträge zur Kenntnis der Pilze Damatiens. Daselbst XIV (1916), 1—44.
43. Verzeichnis der bei Triglitz in der Prignitz beobachteten Coceiden. Verh.
Bot. Ver. Prov. Brandenburg LVI (1914), 135-142.
44. Verzeichnis der bei Triglitz in der Prignitz beobachteten Fungi ROReHIEE
Verh. Bot. Ver. Prov. Brandenburg LVIII (1916), 6—54.
45. Weitere Beiträge zur Pilzflora der Schweiz. Ann. Mycolog. XV (1917), 97—124.
46. Verzeichnis der bei Triglitz in der Prignitz beobachteten Zooceeidien nebst
Bemerkungen zu einigen in meiner Sammlung ausgegebenen Arten. Verh. Bot.
Verh. Prov. Brandenburg LX (1918), 1—55.
47. Beiträge zur Kenntnis der Zoocecidien Oberbayerns. Daselbst LXI (1919), 1—29.
48. Beiträge zur Kenntnis der Zoocecidien Dalmatiens und Istriens. Zeitschr. f.
wissenschaftl. Insektenbiologie XI (1919), 23—29 und 88—95.
49. Weitere Beiträge zur Pilzflora von Triglitz in der Prignitz. Verh. Bot. Ver
Prov. Brandenburg I,XIV (1922), 1—60.
50, Verzeichnis von Zoocecidien aus der Prignitz und dem havelländischen Luch.
Daselbst LXIV (1922), 66,
51. Die Gefäßpflanzen der nördlichen Prignitz. Wird daselbst in Band LXV
erscheinen.
52, Verzeichnis von Zooceeidien bei Weinheim an der Bergstraße. Wird im
Jahrg. 1922 der Deutschen Entomol. Ztschr. erscheinen.
Berichte.
Morstatt, H. Bibliographie der Pflanzenschutzliteratur. Die Jahre 1914
bis 1919. Berlin, Parey und Springer, 1921. 463 S. Preis 126 Mk.
Pünktlich ist das bei Erscheinen der Literaturzusammenstellung
für 1920 gegebene Versprechen, die Pflanzenschutzliteratur der Jahre
1914-1919 bald nachzuholen, eingehalten worden, und in einem umfang-
reichen sehr gut ausgestatteten Bande liegt das sorgfältig bearbeitete
Werk vor, welches für jeden, der auf dem Gebiete der Pflanzenkrank-
heiten oder des Pflanzenschutzes irgendwie tätig sein will, unentbehrlich
ist. Die Anordnung des außerordentlich reichen Stoffes ist die gleiche
wie in dem vorausgehenden Bande, auf dessen Besprechung (S. 111 d.
Jg. der vorliegenden Zeitschr.) verwiesen werden kann. BI,
Appel. Die. Organisation des Pflanzenschutzes im Deutschen Reich. S.-
Abdr. aus Arbeiten der Deutschen Landw.-Ges. Heft 314, 1921.
18 S:
Nach einem geschichtlichen Überblick über die ‚Entwicklung des
Pflanzenschutzes im Deutschen Reiche wird ausführlich die Organi-
sation der Biologischen Reichsanstalt und hierauf der Landesdienst
mit seinen Hauptstellen für Pflanzenschutz, und zum Schlusse der ein-
schlägige Hochschulunterricht besprochen. OK
7
vn
ga
Berichte, 215
Appel. Die wirtschaftliche Bedeutung der Pflanzenkrankheiten und die
Mittel zu ihrer Bekämpfung. S.-Abdr. aus Arbeiten der Deutschen
Landw.-Ges. Heft 314, 1921. 188.
Verf. gibt im ersten Abschnitt eine Reihe interessanter neuer Mit-
teilungen über die Höhe und den geldmäßigen Betrag besonders ver-
breiteter, durch Pflanzenkrankheiten herbeigeführter Schädigungen
unserer Kulturen. Sie beziehen sich auf Getreiderost, Auswinterung,
Speicherschädlinge, Rüben- und Kartoffelkrankheiten, Verluste des
Futterbaues, des Obst- und Weinbaues und Schäden, die in der Forst-
wirtschaft durch Pilze und Insekten angerichtet werden. Es wird so-
dann zur Besprechung der Mittel zur Verhinderung dieser Schäden
übergegangen, die in Bekämpfungsmittel und Schutzmittel zerfallen,
und deren richtige Anwendung an einigen Beispielen gezeigt wird. Zum
Schluß wird eine Übersicht über die bisherigen Leistungen der Schäd-
lingsbekämpfung und des Pflanzenschutzes gegeben, aus der die sehr
beachtenswerten Erfolge der bestehenden Einrichtungen, besonders
der Aufklärungsarbeit der Pflanzenschutzanstalten, hervorgehen.
DK
Riehm, E. Die Krankheiten der landwirtschaftl. Kulturpflanzen und ihre
Bekämpfung. Leitfaden für praktische und studierende Landwirte.
2, völlig neu bearbeitete Aufl. Mit 101 Textabb. (Thaer-Biblıo-
thek.) Verlag von P. Parey, Berlin. 1922. 194 S. Preis geb. 22 Mk.
Die zweite Auflage dieses Werkes, welches als Leitfaden der Pflan-
zenkrankheiten für Landwirte bestens empfohlen werden kann, zeigt
gegenüber der ersten Auflage eine völlige Umordnung des Stoffes, der
jetzt nicht mehr nach der Systematik der pflanzlichen und tierischen
Schädlinge, sondern nach den Gruppen der Kulturpflanzen angeordnet
ist. Dadurch ist die Einführung in die Lehre von den Pflanzenkrankhei-
ten für den Anfänger entschieden erleichtert, und dieses Ziel wird noch
weiter durch Bestimmungstabellen erreicht, die sich am -Anfang der
einzelnen Abschnitte vorfinden. Den Fortschritten der Wissenschaft
sowie der praktischen Lehre vom Pflanzenschutz ist ‚entsprechende
Rechnung getragen, die. Darstellung wird durch zahlreiche gute Ab-
bildungen unterstützt. V9.K.
Vorträge aus der Biologischen Reichsanstalt. Gehalten auf dem ersten
Lehrgang fir Hageltaxatoren am 4. April 1921..8.-A. aus „Der
praktische Landwirt“ Magdeburg.
Ein einleitender Vortrag von E. Köhler behandelt Bau, Entwick-
lung und Ernährung der bei der Hagelabschätzung wichtigsten land -
wirtschaftlichen Kulturpflanzen. ©. Schlumberger bespricht die
Wirkung des Hagels auf die Einzelpflanze und das Verhalten der Kultur-
pflanzen gegen Verletzungen in den verschiedenen Entwicklungsstadien
216 Berichte,
und ihre Regenerationsfähigkeit. Der dritte Abschnitt, die Pilzkrank-
heiten des Getreides von E. Riehm, schildert Krankheiten, die allen-
falls mit Hagelschäden verwechselt werden könnten. Es folgt die Be-
handlung der Fragen: Können Krankheiten der Kulturpflanzen mit
Hagelschäden verwechselt werden, und kann Hagelschlag auslösend
und fördernd auf das Auftreten von Schädlingen wirken? von ©.
Schlumberger. Endlich betrifft ein Vortrag von H. Pape die pilz-
lichen Schädlinge der Hülsenfrüchte, Kreuzblütler und Samenrüben,
soweit sie zu Verwechslungen mit Hagelschäden Veranlassung geben
' können oder eine größere wirtschaftliche Bedeutung haben. 0.8:
Kirchner. 0. von. Die Grundlagen der Immunitätszüchtung. Jahrbuch
der Deutschen Landw.-Ges. 1921, Bd. 30. S. 267—283.
In einem Vortrage vor der Saatzucht-Abteilung der D.L.G. gab
Verf. einen Überblick über die Grundfragen der Immunitätslehre, be-
sonders mit Bezugnahme auf die Getreide und unter Berücksichtigung
seiner früheren Untersuchungen über Steinbrand- und Rostfestigkeit.
sowie neuerer Forschungsergebnisse, unter denen besonders die von
Wawilow große Beachtung verdienen. Mit diesen, die zum Teil zu
anderen Schlüssen führten als die des Verf.s, setzte sich dieser ausein-
ander. Er gab dann im allgemeinen die Gesichtspunkte an, nach denen
als immun erkannte Sorten praktisch verwertet werden können und wies
auf die in dieser Richtung bereits, allerdings weit mehr im Ausland als
bei uns, erzielten Erfolge hin, die ohne Zweifel bald noch vielseitiger
und ausgebreiteter zu werden versprechen. VD,
Badoux, H. Schädlinge der Weymouthskiefer in der Schweiz. Journ.
forest. suisse. Jg. 72, 1921. S. 165—173. 1 Taf. (Nach Bull.
mens. d. Renseign. agric. 1921, S. 1594.)
Der Blasenrost Cronartium ribicola Dietr., obwohl auf Pinus cembra
im Engadin längst vorhanden, ist auf Weymouthskiefern seit 1904 aus
Deutschland eingeschleppt und hat sich in großem Umfange und so hef-
tig ausgebreitet, daß man z. B. im Kant. Zürich den Anbau des Baumes
aufgibt; die Schutzmaßregeln sowie die Versuche, die kranken Bäume
zu heilen, werden besprochen. Von andern schädlichen Pilzen werden
Armillaria mellea Wall. und Fomes annosus Fr. erwähnt. Tierische
Schädlinge sind Rehe und die Waldwühlmaus, von Insekten die Blatt-
laus ‚‚Pineus strobi Htg., die Käfer Pityophthorus mäicrographus 1..
Myelophilus piniperda L., M. minor Htg., Tomicus quadridens Htg..
Hylobius abietis L. und Pissodes pini L., die Blattwespe Lophyrus pini L.,
der Zünsler Dioryctria splendidella H.-S. ” OR
Putterill, V. A. Krankheiten der Kulturpflanzen im Kapland. Union of
South Africa, Journ. of the Dep. of Agric. Bd. 2. 1921. S. 525 bis
532. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921. S. 1285.)
Berichte, PAWI
Es werden besprochen: Chlorose an Zwetschenbäumen, weniger
stark an Aprikosenbäumen auftretend; Lithiasis der Birnen; Rhizopus
nigricans und Penscillium üalicum als Fäulniserreger gelagerter Pfir-
sichen und Zwetschen; Rostkrankheit der Chrysanthemen durch
Puccinia ‚chrysanthemz. OR
Henning, Ernst, och Lindfors, Thore. De viktigare potatissjukdomarna.
(Die wichtigeren Kartoffelkrankheiten.) S.-A. aus Landtmannen.
Stockholm 1921. 34 S. 11 Fig.
Die Schrift behandelt in gemeinverständlicher Form das Wesen,
die Merkmale und die Bekämpfung der Filzkrankheit (Hypochnus
solant), der Fusariosen, der Verticilliose, der Krautfäule (Phytophthora),
des Kartoffelkrebses (Synchytrium endobvoticum), der Krätze, des Schor-
fes, der Stengelbakteriose, der Bakterienringkrankheit, der Weich-
fäule, der Blattrollkrankheit und der Kräuselkrankheit. OHR.
(uanjer, H. M. Guide pour l’inspection aux champs et pour la selection
des pommes de terre. (Führer für die Feldbesichtigung und die
Zuchtwahl der Kartoffeln.) Verslagen en meded. van den plan-
tenziektenkundigen dienst te Wageningen. Nr. 6a. Wageningen
1921. 4 Taf.
Geschildert und durch gute, zum Teil farbige Abbildungen darge-
stellt werden: Blattrollkrankheit, Wurzeltöter, Verticilliose, Beschädi-
gungen durch Wanzen, Mosaikkrankheit, Schwarzbeinigkeit, Kartoffel-
krebs, Verletzungen, Krautfäule und Bodenkrankheiten. DICKE
Quanjer et Foex. Mission d’etudes sur les Maladies de la Pomme de
Terre en France. (Reise zum Studium der Kartoffelkrankheiten
in Frankreich.) Annales des Epiphytes. Bd.7, 1921. S. 267 — 280.
Im ersten Teil dieses Berichtes stellt Quanjer einen Vergleich
zwischen den Kartoffelerträgen Frankreichs und denjenigen andrer
Länder an und zeigt, wie sehr die Regierungsunterstützungen für die
wissenschaftliche Förderung des Kartoffelbaues in Frankreich gegenüber
Deutschland, aber auch gegen Großbritannien, Österreich, Ungarn,
die Ver. Staaten, Japan, Holland, Java und Sumatra im Rückstande
sind. Im zweiten Abschnitt zieht Foex hieraus die Folgerungen. Überall
in den besuchten Gegenden sind die sog. Degenerationskrankheiten,
Blattrollen und Mosaik, sehr häufig, andere kommen dagegen kaum
in Betracht. Die gegen sie zu ergreifenden Maßregeln sind: Feldprüfung
des Pflanzgutes im Juli, Selektion nach holländischen Grundsätzen
und Sortenprüfung auf Versuchsfeldern. ©: E.
Quanjer, H. M. New Work on Leaf-curl and allied Diseases in Holland.
(Neue Untersuchungen über das Blattrollen und verwandte Krank-
heiten in Holland.) S.-A. aus Report of Intern. Potato Con-
ference London, 16.-18. Nov. 1921. 21 S., 6 Taf.
218 Berichte,
Die 3 wichtigsten sog. Degenerations- oder erblichen Krankheiten
der Kartoffel werden folgendermaßen unterschieden:
Blattrollen: Blättchen aufgerichtet, eine gelbliche oder rötliche
Färbung annehmend und röhrenförmig sanft nach oben gekrümmt,
ohne viele Wellung.
Mosaik. Ränder der schwach mosaizierten Blättchen wellig in
um so höherem Grade, als die Krankheit heftiger wird. Die Nachkommen-
schaft der primär erkrankten Pflanzen kann die Form einer Kräusel-
krankheit (‚‚curly dwarf‘‘) annehmen.
Runzelung (erinkle). Blättehen entweder schwach mosaiziert
oder durch eine Menge feiner Pünktchen bronzefarben; Ränder und
Spitzen abwärts gebogen. Die Blättchen uneben mit tiefen Eindrücken.
Im vorgeschrittenen Zustand ebenfalls eine Kräuselkrankheit und Blatt-
abfall zeigend.
Im Anschluß an die Besprechung der in Holland durchgeführten
Arbeiten berichtet der Verf. über die Blattrollkrankheit, die Rand-
rollung (ohne Phloömnekrose), Mosaik, Aucuba-Mosaik (mit auffälligeren
gelblichen Flecken), Herzog von York Mosaik (mit bleichen Flecken
zwischen den grün bleibenden Nerven) und die Runzelung; darauf über
die Ursachen dieser Krankheiten und über ihre Bekämpfung.
E. Foex teilte mit, daß er sich bei einem Besuch des Versuchs-
feldes von Prof. Quanjer in Wageningen von dem Zusammenharige
zwischen echter Blattıollkrankheit und Phloömnekrose überzeugt
habe; bei anderen Degenerationskrankheiten war keine Phloämnekrose
vorhanden. Er besprach weiter seine eigenen Anschauungen über die
Merkmale und die Entstehung der Phloömnekrose. BER-
Schultz, E, S. and Folsom, Donaid. Leafroll, Net-Necrosis, and Spind-
!ing-Sprout of the irish Potato. (Blattrollen, Netznekrose u. Faden-
triebe bei der Kartoffel.) Journ. of agrie. Res. Bd. 21. 1921.
S. 47—80. 12 Taf. :
Es werden die genauen Kennzeichen des Blattrollens, worunter dıe
Verf. in dieser Arbeit immer das „augenscheinlich nicht parasitäre, über-
tragbare Blattrollen‘“ verstehen, der Netznekrose der Knollen und der
Fadentriebe beschrieben, darauf die geographische Verbreitung und
wirtschaftliche _ Bedeutung der genannten Krankheiten besprochen
und danach ein Bericht über die ausführlichen Untersuchungen der Verf,
gegeben, die sich auf die Art der Krankheitsübertragung und auf die
Beziehungen der drei Krankheiten zueinander, zur Mosaikkrankheit
und zum Klima erstreckten. Zum Schluß wird die Bekämpfung der
Blattrollkrankheit behandelt.
Alle drei Krankheiten sind wahrscheinlich so weit verbreitet wie
der Kartoffelbau. Die hauptsächlichste und vielleicht einzig> Art
Berichte, 219
ihrer Übertragung von einem Jahr zum andern geschieht durch kranke
Knollen. Das Blattrollen ist von einer Pflanze auf eine andere übertrag-
bar vermittelst Pfropfung von Knollen oder Stengeln und vermittelst
der Blattläuse. Die Netznekrose ist offenbar ein Symptom der Blatt-
rollkrankheit und besteht in einer Verfärbung infolge der Phloömnekrose
der Knollen; sie entwickelt sich in den ruhenden Knollen ohne Einfluß
der Temperatur des Aufbewahrungsraumes. Wenn sie im Gefolge der
Blattrollkrankheit auftritt, sind deren Folgen viel verderblicher, und
eine davon ist die Bildung von Fadentrieben. Blattrollen und Mosaik-
krankheit sind etwas ähnliche Krankheiten. Die Verschiedenheiten
in der Verbreitung des Blattrollens in verschiedenen Gegenden hängen
mit klimatischen Unterschieden und mit der Häufigkeit der Blattläuse
zusammen. 0. K.
Kephart, L. W. und Mac Kee, R. Samenproduktion der Zottelwicke in
den Ver. Staaten. U. S. Dep. of Agric. Bull. Nr. 876. Washing-
ton 1920. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921. S. 72.)
Von Krankheiten, denen die Zottelwicke (Vieia villosa) in den Ver.
Staaten unterworfen ist, werden genannt: Blattflecken durch M ycosphae-
rella pinodes, Pseudoperonospora nigricans auf Stengeln, Blättern und
Hülsen. Tierische Schädlinge sind Blattläuse Macrosiphum pesi und der
Baumwollkapselwurm, die Raupe von Chloridaea obsoleta. O. RK.
Jensen, Hj. Ziekten van de Tabak in de Vorstenlanden. (Tabakkraık-
heiten in den Vorstenlanden.) Proefstation voor Vorstenland-
sche Tabak. Mededeeling Nr. XL. Mit 59 Taf. Leiden 1921.
Das prachtvoll ausgestattete Buch behandelt alle Krankheiten und
Schädlinge des Tabaks, die in den Vorstenlanden beobachtet worden sind,
und die der Verfasser während seiner 18 jährigen dortigen Tätigkeit
als Phytopathologe zu untersuchen Gelegenheit hatte. Es ist vor allem
für die Tabakpflanzer geschrieben, aber wegen der gründlichen Dar-
stellung und der ausgezeichneten, zum großen Teil farbigen Abbildungen
auch von einem großen allgemeinen Belang. Es zerfällt in drei Haupt-
abschnitte: 1. Durch Pilze und Bakterien verursachte Tabakkrankheiten:
Lanaskrankheit (Phytophthora nicotianae); Sprenkel, roter Rost und
Bleifleecken (Cercospora nicotianae); Feldschimmel (Erysiphe lampro-
carpa); Sklerotienkrankheit (Selerotinia nicotianae);, Schleimkrankheit
(Bacillus solanacearum); Schwarzer Rost (Bacterium pseudozoogloeae).
2. Krankheiten, deren Ursache unbekannt ist: Mosaikkrankheit, Tjakar
(d. h. Hühnerbeine), Kroepoek (Blasenkrenkheit), Kräuselkrankheit.
Marmorierung, Schwarze Herzkrankheit (die anderwärts ganz unbe-
kannt ist), Pocken. 3. Krankheiten durch tierische Schädlinge verursacht:
Tabakskäferchen( Lasioderma serricorne) ; Drahtwürmer von Gonocephalums
sp. und Holoniaria picescens;, Engerlinge von #uchlora wiridis; Heliotis
20 Berichte,
assulta; Prodenia litura; Plusia signata ,; Totenkopfschwärmer (Acheronta
lachesis und A. styx); Dieckbauchmotte (Gnorimoschema heliopa); Tabak-
motte (Setomorpha margalaestriata); Tabakameisen; Heuschrecken;
Maulwurfsgrillen (Gryllotalpa hirsuta und @. africana); Grillen; Grüne
Wanze (Nezara viridula); Kleine grüne Tabakwanze (Gallobelicus
nicotianae);, Blattläuse; Thrips-Arten; Tabakälchen (Heterodera radici-
cola). Zuletzt wird die Bereitung und Anwendung einiger Bekämpfungs-
mittel angegeben. D.SK:
Mason, T. @. Neue Untersuchungen über die Baumwollenstaude auf den
Kleinen Antillen, besonders auf St. Vincent. West Indian Bull.
Bd. 18, Bridgetown 1921. S. 184—197. 2 Taf. (Nach Bull. mens.
d. Renseign. agric. 1921, S. 1340.)
Eine als Rotlaubigkeit bezeichnete Krankheit herrschte auf Fel-
dern, denen es an Stickstoff -Düngung fehlte. Das Abfallen der Blüten-
knospen und jungen Kapseln, welches Ernteverluste bis zu 50% herbei-
führte, wird auf Wassermangel zurückgeführt. Ein weiterer Ausfall
wurde durch Bacterium malvacearum veranlaßt. DK:
Lotrionte, &. Behandlung der Ölbäume, Reben und Obstbäume zu ihrer
Verjüngung. La nuova Agricoltura del Lazio. Jg. 9, 1921. S. 28
bis 29. (Nach Bull. mens. des Renseign. agric. 1921, S. 1286.)
Es wird, als durch viele Jahre erprobt, zur Verjüngung alter, ver-
nachlässigter oder kränkelnder Ölbäume, Reben und Obstbäume em-
pfohlen, sie mit einer Eisenvitriolkalkbrühe (5 kg Eisenvitriol, 5 kg
gelöschter Kalk auf 100 Liter Wasser) zu behandeln. D..K;
Zimmermann, Hans. Veränderungen der Kartoffelknollen als Folge der
diesjährigen Witterung. Mecklenb. landw. Wochenschr. 1921, Nr. 42,
S. 968.
Die Witterung des Jahres 1921 war der von 1911 sehr ähnlich,
lange anhaltende Dürre im Juli und Regen im August. In beiden Jah-
ren ergaben sich ähnliche Folgen für die Ausbildung der Kartoffel-
knollen: unvollständig ausgebildete welke Knollen infolge der Trocken-
heit und starke Kindelbildung, Rissigkeit der Schale, Durchwachsungen
und sekundäre Knollen bei Einwirkung der späteren Niederschläge.
BR
Savastano, L. Verbrühen der Agrumen. R. Staz. sperim. di agric. e
frutticolt. Acireale. Boll. 40. 1921. S. 4-5. (Nach Bull. mens.
d. Renseign. agric. 1921. S. 1117.)
In Unteritalien wurden im Winter 1920/21 häufig Fälle des Ver-
brühens von Orangen und Zitronen beobachtet, welche durch Nebel
verursacht waren. Dabei wurden die reifen Früchte über Nacht erst
weißlich-rot, wie in heißes Wasser getaucht, dann rotbraun und schwarz,
und nach 2 oder 3 Tagen fielen sie ab. Ö.K.
Berichte. 221
Hiltner, L. und Lang, H. Ueber den Einfluß von Ueberdüngungen auf
den Ertrag und den Abbau der Kartoffeln. Landwirtschaftl. Jahrbuch
für Bayern 1921, Heft 4/5. 36 S. des 8.-A.
Bei Gelegenheit von größeren Kartoffelanbau-Versuchen, die in
den Jahren 1918—1920 auf dem Versuchsgut Nederling bei München
(mit humosem Schotterboden, der außerordentlich stickstoffbedürftig
ist und eine sehr mäßige wasserhaltende Kraft besitzt) mit der späten
Sorte Wohltmann, teils aus dem Donaumoos bezogen, teils Neder-
linger Nachbau, ausgeführt wurden, und wichtige Ergebnisse über den
Einfluß von vollständiger und einseitiger Überdüngung lieferten, konn-
ten auch verschiedene Feststellungen gemacht werden, die geeignet
sind, die so wichtige Frage des Abbaues deı Kartoffeln, soweit sie dabei
eine Rolle spielen, ihrer Lösung entgegenzuführen. Dieser Abbau trat
bereits 1919 beim 1. Nachbau in der Entwicklung der Triebe und teil-
weise auch schon in den Erträgen in Erscheinung, kam aber 1920 sowohl
beim 1. als beim 2. Nachbau in den Erträgen zu ungemein starkem Aus-
druck. Hiltner kam zu der von ihm ausführlicher begründeten Anschau-
ung, daß die Hauptursache dafür in der lange andauernden Trockenheit
des Herbstes 1919 zu suchen sei, welche zur Folge hatte, daß die Knollen
zwar sehr gut ausreiften, aber die ihnen zufließenden Nährstoffe nicht
mehr vollständig verarbeiten konnten, sodaß sie sich in unverarbeitetem
Zustande in ihnen stauten. Wo 1920 wiederum eine reichliche Düngung
mit mineralischen Nährstoffen erfolgte, wurde dieser Zustand noch
verschlimmert. Weiterhin wird die Vermutung ausgesprochen, daß
die Humuskolloide des Moorbodens selbst bei starker Trockenheit eine
schädliche Wirkung der konzentrierten Nährsalzlösungen verhindern.
und daß beim Wechsel des Saatgutes überhaupt das etwa gestörte
Gleichgewicht der Kartoffeln wieder hergestellt wird. Daraus ergibt sich.
daß man zur Erzielung hoher Knollen- und Reinerträge auf Bodenarten
wie dem Nederlinger nicht nur die Düngergaben sehr beträchtlich stei-
gern, sondern auch von einem guten Kartoffelboden stammendes Saat-
gut benützen muß. Verstärkte mineralische Düngung, die hohe Er-
träge herbeiführt, kann für die Güte des Saatgutes verhängnisvoll
werden. Die Gefahr, daß unverarbeitete Stoffe in den Knollen zurück-
bleiben, kann aber in sehr erheblichem Grade dadurch vermindert wer-
den, daß dem Boden in Form von Stallmist oder durch Gründüngung
Stoffe zugeführt werden, die verhindern, daß die Pflanzen die Bodensalze
als solche aufnehmen. OK!
Henning, Ernst. Den växthygieniska betydeisen av lerslagning eller sand-
körning av uppodlade kärr- och mossmarker. Il. Nya försök mot
gulspetssjuka, utförda 1921. (Die pflanzenhygienische Bedeutung
von Lehmbewurf oder Sandzufuhr kultivierter Sumpf- und Moor-
IV
DO
180)
Berichte.
felder. Il. Neue Versuche gegen Gelbspitzigkeit, ausgeführt
1921.) Medd. Nr. 226 fr. Centralanst. f. försöksv. pa jordbruksomr.
Avd. f. landtbruksbotanik Nr. 22. Stockholm 1921. 1 farb. Taf.
Die ausgeführten Versuche ergaben in allem wesentlichen eine Über-
einstimmung und Vervollständigung der früheren (vgl. diese Ztschr.
1922, 8. 170), welche die vorzügliche Wirkung des Aufbringens von Lehm
auf Moorboden gegen die Gelbspitzigkeit von Hafer und Gerste bewiesen
hatten. Es traten außerdem interessante Einzelheiten zu Tage, welche
zeigen, daß die Frage nach der pflanzenhygienischen Bedeutung des
Lehmbewurfes noch weiterer Bearbeitung bedarf. Auf der Tafel ist das
charakteristische Aussehen junger gelbspitziger Haferpflanzen darge-
stellt. Ö.K.
Ritzema Bos, J. De kringerigheid der aardappelen. (Die Korkringig-
keit der Kartoffeln.) Tijdschr. over Plantenziekten. Jg. 27,
19232."9::92 18:
Es wird über Düngungsversuche nach Mitteilungen von van den
Broek berichtet, welche ergaben, daß ausschließliche Düngung mit
Kunstdünger (8 kg Patentkali, 5 kg Superphosphat und 3 kg schwefel-
saures Ammoniak auf 1 ar) die Krankheit fast vollständig unterdrückte.
DER;
Trotter, A. Das „Nerume“ oder „Mal nero‘ (Schwarzwerden) des Wal-
nußbaumes. Rivista agraria. Jg. 26. Neapel 1921. Nr. 2. (Nach
Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921. S. 837.)
In Campanien wurde das Kränkeln und Absterben von zahlreichen
Walnußbäumen beobachtet, wobei eine Schwärzung der unmittelbar
unter der Rinde gelegenen Gewebe im unteren Stammteile und den
Hauptwurzeln auftritt. Als Ursache wird der steinige und unfruchtbare
Untergrund angesehen, über dem sich eine feuchte Bodenkrume be-
findet, die der Vegetation von Pilzen günstig ist. Diese ergreifen die
kümmernden und schlecht ernährten Wurzeln und richten sie zugrunde.
OR
Gandrup, Johannes. Over den invloed van teer op Heveaschors. (Ueber
den Einfluß von Teer auf die Hevearinde.) Meded. van het Be-
soekisch Proefstation. Archief voor de Rubbercultuur. ‚Jg. 5, 1921.
Mit englischer Zusammenfassung.
Die Versuche wurden mit kaltem und warmem Steinkohlenteer
und einem Teerpräparat „Cambisan‘, wie sie zum Verschluß von Wunden
von Hevea verwendet werden, ausgeführt. Der Teer hatte keinerlei
Einfluß auf die Neubildung herausgekratzter Rindenpartien. Bei Ent-
fernung der Rinde bis aufs Holz tötete der Steinkohlenteer die zurück-
gebliebene Rinde bis auf das Holz, während Cambisan die Austrocknung
der äußeren bloßgelegten Zellschichten etwas verhinderte. OÖ. K.
Berichte. 223
Foex, Et. Enroulement et Leptonecrose. (Blattrollkrankheit und Phlo&m-
nekrose.) Bull. Soc. de Pathol. veget. de France. Bd. 8, 1921.
Ss. 148—149.
Im weiteren Verfolg seiner Untersuchungen über den Zusammenhang
zwischen Blattrollkrankheit und Phloömnekrose der Kartoffeln!) ent-
nahm Verf. auf dem Versuchsfeld von Prof. Quanjer in Wageningen
von 17 dort angebauten gesunden, blattrollkranken und anderweitig
erkrankten Kartoffelsorten Blattstiele als Proben, deren Bezeichnungen
nur ihm bekannt waren. Die von Quanjer ausgeführte Untersuchung
dieser Proben ergab eine bemerkenswerte Beziehung zwischen Blatt-
rollen und Phloömnekrose, die für holländische, deutsche, englische
und amerikanische Sorten festgestellt wurde, während gesunde und
kranke, aber nicht von Blattrollkrankheit befallene Kartoffeln keine
Phlo&mnekrose zeigten. ©. KR.
Felieioni, €. Das Krautern der Reben in Tripolis. L’Agricoltura colo-
niale. Jg. 15, Florenz 1921. S. 507—508. 1 Taf. (Nach Bull.
mens. d. Renseign. agric. 1921, S. 1583.)
Eine dem typischen Krautern (Roncet) der Reben sehr ähnliche
Krankheit wird in Tripolitanien recht lästig, wohin sie aus Tunis ein-
geschleppt zu sein scheint. O>R-
Jagger, Ivan ©. A transmissible Mosaic Disease of Lettuce. (Kine über-
tragbare Mosaikkrankheit des Salates.) Journ. of agric. Res.
Bd. 20. 1921. S. 737—739. 1 Tat.
In Florida wurde am Römischen Salat und Kopfsalat eine anstek-
kende Krankheit beobachtet, deren Urheber durch die sewöhnlichen
Methoden nicht isoliert werden konnte. Sie wurde experimentell durch
Blattläuse, insbesondere durch Myzus persicae Sulz., von kranken auf
gesunde Pflanzen übertragen und zeigte ganz die Merkmale einer echten
Mosaikkrankheit. Ö.K.
Schultz, E. S. A transmissible Mosaie Disease of chinese Cabbage,
Mustard and Turnip. (Eine übertragbare Mosaikkrankheit von
chinesischem Kohl, Senf und Turnip.) Journ. of agric. Research.
Bd. 22, 1921. S. 173—177. Mit 4 Taf.
ı) Vgl. diese Ztschr. 1922, S 33. In diesem Bericht wird gesagt: „Verf.
fand wie Quanjer bei Blattrollungen der Kartoffelstaude stets Gefäßnekrose ;
dennoch glaubt er nicht an einen Zusammenhang zwischen beiden Erscheinungen.“
— Herr Prof. Quanjer legt Wert auf die Richtigstellung der Äußerung von
Foex, welche folgendermaßen lautet: „Obgleich wir in allen Fällen der Roll-
krankheit, die wir beobachtet haben die von Quanjer beschriebene Phlo@m-
nekrose angetroffen haben, glauben wir bis jetzt das Vorhandensein einer Be-
ziehung zwischen der Veränderung dieses Gewebes und der fraglichen Krankheit
nicht bestätigen (affirmer) zu können,“ Red.
224 \ " Berichte.
Durch Beobachtungen und Versuche wurde festgestellt, daß Bras-
sica pekinensis Gagn., B. japonica Coss. und B. rapa L.’ der Mosaikkrank-
heit mit ihren charakteristischen Erscheinungen unterworfen sind. Die
Krankheit kann von befallenen Pflanzen auf gesunde durch direkte An-
steckung mit Saft und durch Vermittelung von Blattläusen (Myzus
persicae Sulz.) übertragen werden. OÖ. K.
Howard, A. und Howard, &. L. C. Die Welkekrankheit der javanischen
Indigopflanze (Indigofera arrecta) in Behar, Indien. Mem. Dep. of
Agric. in India, Bot. Series. Bd. 11. Calcutta 1920. S..1—26.
5 Abb., 4 Taf. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921. S. 1428.)
Die 1898 aus Java in Behar eingeführte Indigofera arrecta Hochst.
begann nach einigen Jahren die Erscheinungen einer Welkekrankheit
zu zeigen, die so um sich griff, daß der Anbau der Pflanze vielfach be-
schränkt oder sogar aufgegeben werden mußte. Gewöhnlich tritt die
Krankheit nach dem ersten Schnitt im Juli-August auf: die Blätter
falten sich der Länge nach zusammen und nehmen eine gelblich-graugrüne
Färbung an, dann fallen sie mit Ausnahme eines Büschels an der Zweig-
spitze ab und die Pflanze geht Zweig um Zweig allmählich ein. Die For-
men mit flacher Bewurzelung litten viel weniger als die tief wurzelnden.
An den kranken Pflanzen sind die Wurzeln.und Wurzelknöllchen schwer
beschädigt infolge des Abschneidens der Pflanze an der Bodenoberfläche.
Nach eingehenden Untersuchungen kommen die Verff. zu dem Ergebnis.
eine Entartung der Pflanze infolge des Unterbleibens von Auswahl, durch
Mischung der Rassen und Kreuzung mit für die Gegend nicht passenden
Sorten anzunehmen, der man durch Neuzüchtung von Sorten und neue
Einführung aus Java entgegenarbeiten muß. OB 2E
Lakon, Georg. Die Weissrandpanaschierung von Acer negundo L. Zeit-
schr. f. indukt. Abstamınungs- und Vererbungslehre. Bd. 26. 1921.
S. 270— 284,
‚Auf Grund eingehender äußerer und anatomischer Untersuchung
wird gezeigt, daß der weißrandblättrige Acer negundo eine hoch kompli-
zierte vielfache Chimäre ist, die an einem Individuvm fast alle denkbaren
Kombinationen von sektorialer und periklinaler Verteilung von Grün
und Weiß vereinigt, und zugleich das Hervorgehen der -einen Kombi-
nation aus der andern nach dem von E. Baur für Pelargonium zonale
festgestellten Modus zeigt. Auch läßt sich an dieser ('himäre die strenge
Durchführung des Grundsatzes, daß bei der panaschierten Pflanzen
aus den grünen Zellen grüne, und aus den weißen Zellen nur weiße ber-
vorgehen können, besonders gut beobachten. OÖ. K.
Weimer, J. L. and Harter, L. L. Wound-Cork Formation in the Sweet
Potato. (Wundkorkbildung bei der Batate.) Journ. of agrie. Res.
Bd. 21. 1921. S. 637—647.
\
Berichte. 225
Die Batatenknollen haben die Fähigkeit, unter günstigen äußeren
Bedingungen Wunden durch eine Korklage zu verschließen. Zunächst
bildet sich unter der verletzten Oberfläche eine Lage von stärkefreien
Zellen, gewöhnlich 3—10 Zellen tief, vom 2. bis 3. Tage an entstehen
Querwände, und nach 4—6 Tagen bildet eine Korkschicht den Wund-
verschluß. Am schnellsten vollzieht sich dieser Vorgang bei 33? C,
tritt aber von 19,5—33° ein. Hohe Luftfeuchtigkeit begünstigt die
Korkbildung. Unter den Bedingungen, wie sie bei der Lagerung der Ba-
taten herrschen, wird kein Wundkork gebildet, sondern eine trockene,
harte Fläche, an der künstliche Ansteckungen nicht gelangen. Eine
geheilte Wundfläche bildet ein wirksames Hindernis gegen Infektion
durch Mikroorganismen. OÖ. K.
Hurd, A. M. Äußere Verletzungen und Lebensfähigkeit der Weizen-
und Gerstenkörner in ihrem Einfluß auf die Anfälligkeit dieser Früchte
für Schimmelpilze und Fungizide. Journ. agric. Res. Bd. 21. 1921.
S. 99—122. 11 Taf. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921.
S. 1119.)
Die Versuche des Verf. zeigten, daß Unverletztheit der Fruchthaut
bei Weizen- und Gerstenkörnern genügt, um ihnen einen vollständigen
Schutz gegen die Angriffe von Penicillvum sp. und Rhizopus nigricans
in feuchter Umgebung zu gewähren; nur wenn man die Keimung der
Körner durch niedere Temperaturen verzögerte, trat die Infektion ein.
Der Ort der Verletzung der Fruchthaut beeinflußt wesentlich den Befall
durch saprophytische Pilze: wenn sich der Riß über dem Endosperm be-
findet, tritt bei Anwesenheit von Penicillium oder Rhizopus die Anstek-
kung immer ein; befindet er sich aber auf dem Embryo, so unterbleibt
sie. Ebenso groß ist der Einfluß der Lebensfähigkeit der Früchte: ihr
Tod oder Schädigung durch irgendwelche Behandlung macht sie, auch
wenn sie vorher widerstandsfähig waren, für die Pilzangriffe anfällig,
und auch vollkommene Unversehrtheit der Fruchthaut schützt sie nicht
mehr.
Wenn die Temperatur während des Versuches auf 10° Ü gehalten
wurde, erfolgte keine erkennbare Ansteckung durch Penicillium oder
Rhizopus mehr. Penicillium braucht, um sich auf aufbewahrtem Weizen
zu entwickeln, eine Luftfeuchtigkeit von wenigstens S0 %, BRhizopus
eine solche von 70 %.
Diese Schimmelpilze entwickeln sich auf Weizen und Gerste, die
nachı Behandlung mit Kupfervitriol oder Formaldehyd im Magazin
aufbewahrt werden, langsamer als auf nicht behandelten Körnern.
Während ein Riß über dem Endosperm des Weizenkornes nach kurzer
Einwirkung von Kupfervitriol dem Embryo keinen Schaden zufügt,
tritt ein solcher nach einstündiger Einwirkung hervor, wodureh bewiesen
Zeitschrift f. Pflanzenkrankheiten. XXXII. 15
226 Berichte,
PUH AG Narr ENRR
wird,.:daß das..@ift quer durch das Endosperm und das Schildehen
sich bewegt. Ein Riß über dm Embryo bewirkt schon nach 3—5 Mi-
nuten langer Einwirkung des Kupfervitriols dessen Tod. Wenn die
Fruchthaut schwer beschädigt ist, genügt das Untertauchen in Kalkmilch
nicht, , um die schließliche. Schädigung zu verhindern, weil das Kupfer-
vitriol rasch in das Korn eindringt; handelt es sich nur um eine leichte
Verletzung, so genügt das Eintauchen in Kalkmilch, um die Giftigkeit
des Kupfervitrioles zu neutralisieren. Vor der Schädigung der Knöspchen
eintretende. Verkrüppelung der Würzelchen ist das Kennzeichen der
schädlichen ‚Wirkung ‚des Kupfervitrioles, weil der Maschinendrusch
die Fruchthaut gerade über dem Würzelchen verletzt. Die Schädigung
der Getreidekörner dureh die Behandlung mit Kupfervitriol und die
folgende Einwirkung der Schimmeipilze kann durch sehr sorgfältiges
Dreschen verringert werden.
Völlige Unversehrtheit der Fruchthaut bildet auch einen vollkom-
menen Schutz gegen die Wirkung starker Formaldehydlösungen und
einen teilweisen gegen die Schädigungen einer Desinfektion durch For-
maldeh vd.
Die Fruchthaut der Turkestangerste und einiger verwandten
Sorten wird durch Dreschen mit der Maschine oder mit der Hand
in der Nähe des Nabels verletzt. und die Körner werden durch kurze
Einwirkung ‚starker oder längere Einwirkung schwacher Kupfer-
vitriollösungen getötet. Weizenkörner werden immer nach der Ein-
wirkung. gesättigter Kupfervitriollösungen bei 6-stündiger Dauer und
manchmal. schon eher getötet. Die Keimung erfolgt um so spärlicher,
je höher die Temperatur ist. OK:
Bitting, K. 6. The Effect of certain Agents on the Development of some
-...Moulds.: : (Die Wirkung gewisser , Stoffe auf die Entwicklung
:», einiger:Schimmelpilze) Washington 1920. 53 8., 62 Taf.
Im Zusammenhang mit der Frage nach den neruden Eigen-
schaften vieler Substanzen stellte Verf. seit einer langen Reihe von
Jahren. ausgedehnte Versuche über die Einwirkung solcher Stoffe auf
die Entwieklung:. der Pilze Penieillium expansum Lk., Alternaria solanı
Jones‘ü. Grout und Oidium lactis Fres. an. Zunächst wurden diese Pilze
in feuchten Kammern mit und ohne Luftzutritt gezogen, um die Folgen
des Sauerstoffmangels festzustellen: es waren Verringerung des Proto-
'plasmäß, ‘Vermehrung der Zellscheidewände und oft Abrundung der
Zellen, "bei: Penicillium: Vermehrung der Fruchtbildung und bei Alter-
naria Erhöhung der. Sporenkettenbildung. Geprüft wurden 7 Gruppen
von Stoffen; alle unter ganz gleichen äußeren Bedingungen; die Ergeb-
nisse: werden in-Tabellen zusammengestellt und durch die Abbildungen
in:1159 Mikrophotogrammen erläutert. Bei der Reichhaltigkeit des In-
SD
Berichte. 2327
D
haltes und der Knappheit der Darstellung ist es nicht möglich, auf die
zahlreichen Einzelheiten einzugehen, doch sollen die hauptsächlichsten
Ergebnisse angeführt werden.
Die altbekannten Konservierungsmittel Salz, Zucker und Salpeter
verursachen Plasmolyse mit schließlichem Aufhören des Wachstums,
physiologischem Verdursten, aber kein Absterben der Pilze. Die meisten
Gewürze sind unschädlich, die welche antiseptische Eigenschaften
besitzen, wie Piment, Zimt und Gewürznelken, veranlassen verschie-
dene Grade von Vergrößerung mit Desorganisation des Protoplasmas
und der Zellwände; Senf ruft schon in geringen Mengen Erschöpfung
und auch Desorganisation des Protoplasmas mit Wachstumshemmung
und Verdrehung der Hyphen hervor. Die gewöhnlichen Frucht- und
Pflanzensäuren, Zitronen-, Milch- und Apfelsäure bringen bei 6% iger
Verwendung nur eine geringe Entwicklungsverzögerung hervor, in
stärkeren Konzentrationen schwächen sie das Protoplasma; Weinsäure
wirkte stärker. Essig-, Benzoe-, Bor-, Butter- und Salieylsäure und
ihre Natriumsalze bewirken eine vollständige Desorganisation von Proto-
plasma und Zellwänden, und schon bei geringen Mengen Verzögerung
der Entwicklung, und fast dieselben Resultate lieferten die Metallsalze.
Karbolsäure und die Mineralsäuren, Kreosot, Chlorquecksilber und die
Alkaloide ergaben bei geringeren Konzentrationen Anschwellung, beı
g:ößeren Wachstumshemmung, Chlorquecksilber : und die Alkaloide
auch Desorganisation des Protoplasmas. Alkohol verzögert das Wachs-
tum, verursacht Schwellung mit Verdrehung und Verhärtung, bisweilen
Schrumpfungen und andere Mißbildungen. Zum Schluß werden die
in Betracht kommenden osmotischen Verhältnisse besprochen. OÖ. K.
Harter, L, L. Amylase of Rhizopus tritici, with a Consideration of its
Secretion and Action. (Die Amylase von Rh. t., mit einer Unter-
suchung ihrer Ausscheidung und Wirkung.) Journ. of agrie.
Res. Bd. 20. 1921. S. 761—786.
Rhizcpus tritici befällt Bataten und andere Pflanzen während der
Aufbewahrung und scheidet ein kıäftig Stärke spaltendes Enzym aus,
welches auch auf die Stärke ‚von Bataten und Kartoffeln einwirkt.
Bei 45° C verläuft die Stärkelösung am günstigsten. Es wurde eine
quantitative Regulation des Enzyms beobachtet, die ausführlich aus-
einandergesetzt wird. OÖ. K.
Harter, L. L. and Weimer, J. L. Studies in the Physiology of Parasi-
tism with special Reference to the Secretion of Pectinase by Rhizo-
pus tritici. (Physiologische Untersuchungen über den Parasitis-
mus mit besonderer Berücksichtigung der Ausscheidung von
Pektinase durch Rh. t.) Journ. of agric. Res. Bd.'21.- 1921
S, 609-638. |
228 Berichte.
Zur weiteren Klärung der Frage von den Einwirkungen eines Para-
siten auf die Wirtpflanze untersuchten die Verf. die Ausscheidung
der die Mittellamellen von Zellgeweben lösenden Pektinase durch
Rhizopus tritiei Saito unter verschiedenen Bedingungen. Sie erhielten
dabei eine Reihe von allgemein wichtigen Ergebnissen. Die von dem ge-
nannten Pilze intrazellular und extrazellular erzeugte Pektinase vermag
die vollständige Mazeration roher Batatenscheiben zu bewirken. Dabei
liegt das Temperatur-Optimum zwischen 45 und 55° C; über 60° hört die
Enzymwirkung fast augenblicklich auf, unter 45° sinkt sie gleichsinnig
mit der Temperatur. Der größte Enzymgehalt der Hyphen wird in unge-
fähr 24 Stunden alten, der der umgebenden Lösung in 48 Stunden alten
Kulturen erreicht. Nicht die Menge der Enzymlösung. sondern ihre
Konzentration beeinflußt den Grad der Mazeration. Zweistündige
Sonneneinwirkung auf die Hyphen beeinflußt ihr Lösungsvermögen
nicht. Behandlung der Hyphen mit Azeton 12 Minuten lang und mit
Äther 3 Minuten lang, hat keinen Einfluß auf ihr Lösungsvermögen.
Waschen der Hyphen in fließendem Wasser 15 Minuten lang ändert die
Wirkung des Enzymes nicht. — Rhizopus tritici gehört zu einer großen
Gruppe von Organismen, die unfähig zum Eindringen in unverletzte
Epidermiszellen sind; einmal in die darunter gelegenen Gewebe gelangt,
wächst er aber mit großer Schnelligkeit weiter, er ist durch seine Fähigkeit
zur Wirkung im Vorrücken seines Wachstumes gekennzeichnet. O. RK.
Weimer, J. L. and Harter, L. L. Respiration and Carbohydrate Changes
produced in Sweet Potatoes by Rhizopus tritiei. (Atmung u. Kohlen-
hydrat-Veränderung bei Bataten durch Rh. t.) Journ. of agrıe.
Res. Bd. 21. 1921. S. 627—635.
Die Untersuchungen wurden in der Meinung ausgeführt, daß ein
Einblick in die physiologischen Veränderungen der Wirtpflanze, die
durch Rhizopus tritici hervorgebracht werden, durch Versuche gewonnen
werden könne, bei denen der Kohlehydratgehalt und die Atmung gleich-
zeitig bestimmt werden. Es wurden Hälften derselben Batate miteinan-
der verglichen, von denen die eine durch Rhizopus tritiei zersetzt war.
Die Menge der abgegebenen Kohlensäure war bei der zerstörten Hälfte
6,3 bis 7,8 mal so groß wie bei der gesunden. In der zerstörten Hälfte
war eine geringere Menge von Stärke, Rohrzucker und Gesamtzucker
vorhanden. Ein Teil der zersetzten Kohlehydrate scheint für die
Produktion von Pilzsubstanz, Säuren, Alkohol u. a. verwendet worden
zu sein. Auf gekochte sterilisierte Bataten brachte der Pilz dieselbe
Wirkung hervor wie auf lebende. In Nährlösung wurde Glukose gut
ausgenutzt, wenn sie die einzige verwendbare Kohlenstoffquelle war;
war Glukose und Rohrzucker zugleich geboten, so fand nur eime Re-
duktion von Rohrzucker statt; wenn Rohrzucker die einzige verwert-
Berichte, .9229
bare Kohlenstoffquelle war, schien er durch den Pilz nicht in irgend
einem Umfange ausgenützt zu werden. 0:
Harter, L. L. and Weimer, J. L. A Comparison of the Pectinase pro-
duced by different Species of Rhizopus. (Ein Vergleich der von
verschiedenen Rhizopus-Arten gebildeten Pektinase.) Journ. of
agric. Research. Bd. 22, 1921. 8. 371—377.
Die Versuche, die mit 11 Arten von Rhizopus ausgeführt wurden,
sollten die Bildung von Pektinase durch diese Pilze feststellen und die
Frage entscheiden, ob die Pektinasebildung ein Merkmal für ihren
Parasitismus sei. Es ergab sich, daß bei Rh. nigricans und Rh. artocarpt,
die auf Bataten schmarotzen, eine verhältnismäßig geringe Pektinase-
Ausscheidung erfolgt, dagegen bei den nicht parasitischen Arten Rh.
chinensis und Rh. microsporus eine sehr reichliche. Ö.K.
Boerger, Albert. Beizversuche mit Uspulun in Uruguay. Angewandte
Botanık. Bd. III, 1921. S. 321-350.
Die Versuche wurden im Jahre 1920/21 auf der staatl. uruguayschen
Saatzuchtanstalt Instituto Fitotecnico „La Estanzuela®“ ausgeführt
und zerfielen in Laboratoriumsfeststellungen über die Keimungsvor-
gänge bei Anwendung verschiedener Beizmittel zu Weizen, Freiland-
versuche mit Weizen zur Ermittlung des Brandbefalles und Ernteergeb-
nisses, und Beobachtungen über den Einfluß der Uspulunbeizen auf
die Keimungsvorgänge bei Gucurbitaceen und Mais. Wenn diese Ver-
suche auch noch keine eindeutigen Ergebnisse zeitigten, so können
doch zusammenfassend folgende Punkte festgestellt werden.
I. Die Hauptaufgabe des Uspuluns, die Bekämpfung des Stein-
brandes (Tilletia tritici) bei Weizen, wurde in allen Kombinationen von
Zeitdauer und Konzentration der Uspulunlösung zur vollsten Zufrieden-
heit gelöst. Daß auch bei der für Uruguay wichtigen Behandlungsart
mit einer Einwirkungsdauer von nur 5 Minuten gute Erfolge vorliegen.
ist für die weitere Einführung des Uspuluns in Südamerika von beson-
derer Wichtigkeit.
2. Die günstige Einwirkung des Uspuluns auf die 'Triebkraft des
Weizens kann bei längerer Einwirkungsdauer des Bades als unbedingt
erwiesen gelten und wurde auch durch die Beobachtungen im Freiland-
versuch ergänzt.
3. Eine Ertragssteigerung wurde durch Anwendung von Uspulun
bei Weizen nicht erzielt.
4. In den Freilandversuchen fand wahrscheinlich eine Steigerung
der Wachstumsfreudigkeit bei auflaufenden Kürbissen und Melonen
statt, und bei letzteren keimten mit Uspulun behandelte Samen eines
unbehandelt schlecht oder gar nicht keimfähigen Saatgutes vollzählig.
230 Berichte.
und kräftig. Allerdings war im Laboratorium bei Kürbissen eine trieb-
fördernde Wirkung des Uspuluns nicht nachweisbar, eher das Gegenteil.
5. Bei Maissaatgut fand eine deutlich bemerkbare Förderung nur
nach längerer Einwirkungszeit des Uspulunbades statt. OR:
Vogt, Ernst. Kritische Bemerkungen über ‚die Aktivität von Metallen‘.
Centralbl. f. Bakteriol. II. Abt. Bd. 55, 1921. 8. 5—9.
Verf. wendet sich gegen die von Killing aufgestellte Ansicht,
daß die fungizide Wirkung bestimmter Metalle nicht chemischen Wir-
kungen zuzuschreiben sei, sondern auf einer Art Strahlung beruhe.
Er zeigt, daß keine der von Killing ausgeführten experimentellen
Untersuchungen uns berechtigt oder zwingt, eine Aktivität der Me-
talle anzunehmen. 9:K;
Abbot, W. S. A study of effect of storage, heat and moisture on Pyrethrum.
(Untersuchung der Wirkung von Aufbewahrung; Hitze und Feuchtig-
keit auf Insektenpulver). U. S. Dep. Agrıc. Washington, Bull. 771;
III. 1919. 6 Seiten.
Die Wirksamkeit des Insektenpulvers hatte bei Bestäubungsver-
suchen von Aphis rumicis und bei Tauchversuchen an Phylloderma
germanica nach 21 Wochen um 60—70 % nachgelassen. Solches Pulver
aber in Glasgefäßen dicht verschlossen bewahrte seine Eigenschaften
5% Jahre ohne Einbuße. Erhitzt man das Pulver auf 130— 140°, so
wird die Wirksamkeit ganz zerstört. Befeuchten mit heißem Wasser
vermindert letztere stärker als kaltes Wasser. Matouschek, Wien.
Fulmek, Leop. Tomatenblätter (Paradieslaub) zur Ungeziefervertilgung
im Gemüsegarten. Wiener landw. Ztg. 1920, 70. Jg. S. 461.
Folgende Fälle sind verbürgt: 'Tomatenlaub als Randpflanzung
um Bohnenfelder in Holland zum Schutz gegen Aphis rumicıs (Ritzema
Bos); der Geruch des Laubes vertreibt Erdflöhe in Rußland (A. _F.
Schreiber) und verhindert die Eiablage des Kohlweißlings auf den
bedrohten Kohlpflanzen. Gegen Schadinsekten bewährte sich nach
A. Goriainov (Riazan) sehr gut Absud von Tomatenlaub, HA yoscyamus,
Euphorbia und Veratrum. Versuche der Wiener Pflanzenschutzstation
ergaben: Man drücke frische Blätter leicht in einen Kübel ein, giebe
darauf kochendes Wasser, belasse es 12 Stunden, seihe vor dem _ Ver-
spritzen ab; der Auszug aus frischen Tomatenblättern wirkt günstiger
als aus getrocknetem Laube. Derartige Kräuterabkochungen haben den
Vorteil, daß sie nie das Laub verbrennen, die Lebensenergie des Ungezie-
fers auf den bespritzten Pflanzen verringern und billig zu stehen kommen;
aber wegen der raschen Zersetzung ist sofortige Verwendung nach Her-
stellung geboten. Zusatz von Soda oder Holzasche empfehlenswert,
fein zerstäubende Spritze erforderlich. Steigerung des Mittels durch
Zusatz von Lysol (!/,%,) oder Seife (1 %). Matouschek, Wien.
Berichte. 231
Wille, J. Zur Chlorpikrinfrage bei Schädlingsbekämpfung. Deutsche
landw. Presse. 1920. Nr. 82. S. 559 —565. DRS
Verf. wendet sich gegen die absprechenden Dr.
Burkhardts (a. a. ©. 1920, Nr. 64) über die Verwendung des Chlor-
pikrins zur Bekämpfung der Speicher- und Vorratsschädiimge. Er
verweist darauf, ‚daß gerade dieser Stoff bei leicht handlicher Anwendung
und bei im Verhältnis zur Blausäure geringer Gefährlichkeit den Korn-
käfer restlos abzutöten vermag‘. Seiner Ansicht nach wird auch bei
der Großdurchgasung ein voller Erfolg zu erzielen sein, sobald die
Technik der Chlorpikrindurchgasungen über weitere Erfahrungen ver-
fügen wird, und führt als Beweis die günstigen Ergebnisse an, die Frey-
taud bei der Durchgasung eines Wohnhauses zur Vernichtung der
daselbst eingedrungenen Termiten erzielte (Cpt. rend. hebd. d. seanc.
de Pacad d. science. t 4 171, 1920, Nr. 8, S. 440).
Matouschek, Wien.
Eriksson. Jakob. La theorie du mycoplasma. Sa portee scientifique et
sa perspective pratique. (Die Mykoplasmatheorie. Ihre wissen-
schaftliche Bedeutung und ihre praktische Anwendung.) ' Bull.
mens. des Renseign. agric. et des maladies des Plantes. XIII,
Nr.:3. Mars 1922. 4 Taf.
Eine kurze Darstellung der bekannten und vielumstrittenen Myko-
plasmatheorie durch ihren Begründer und eifrigen Verfechter selbst
wird sehr willkommen sein. Sie gibt in den wichtigsten Zügen die Unter-
suchungen wieder, die der Verf. seit 1897 in zahlreichen Veröffentlichun-
gen bekannt gegeben hat, und die sich auf die Getreideroste, den Malven-
rost, die Krautfäule der Kartoffel und den Spinatschimmel beziehen.
Außerdem erwähnt Eriksson, daß er auf Grund seiner langjährigen
Beobachtungen einen Mykoplasmazustand noch bei folgenden Pilzen
vermutet: Puccinia chrysanthemi, P. ribis, P. suaveolens, P. trago-
pogonis, Uromyces betae, U. alchemillae, Oronartium ribieola, 'Phrag-
midium potentillae, Ph. subcortieium, Coleosporium campanulae, €.
compositarum, COhrysomyza abietis, Melampsora salicina, FPeronospora
ficariae, Sphaerotheca mors uvae, S. panmosa, Microsphaera evonymi,
Rhizoctonia violacea, Plasmodiophora brassicae, Colletotrichum Linde-
mauthianum, auch bei der Mosaikkrankheit des Tabaks usw. Daß die
Mykoplasmatheorie eine wirksame Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten
erwarten läßt, folgert Verf. aus seinen Bekämpfungsversuchen beim
Malvenrost, bei welchen es gelang, durch Einführung eines Fungizides
(Kupfervitriol) in die Wurzeln der Nährpflanze die Lebenskraft des
Pilzes während einer bestimmten Lebensperiode zu hemmen oder wenig-
stens zu schwächen, ohne der Pflanze selbst irgendwie zu schaden. Hierin
sieht Verf. einen Ausblick auf eine neue erfolgreiche Methode der Be-
kämpfung von Krankheiten der Kulturpflanzen. CE RKE
232 Berichte.
Fischer, Ed. Mykologische Beiträge 21—26. Mitt. Naturf. Ges. in
Bern aus dem Jahre 1921. Bern 1922. Heft VII.
21. Die Spezialisation bei den parasitischen Pilzen
und die toxischen Idiopathien beim Menschen. Zur Auf-
hellung der ‚Ausbildung von verschiedenen biologischen Rassen bei
parasitischen Pilzen zieht Verf. in geistreicher Weise die toxischen
Idiopathien beim Menschen, wie Heufieber und durch Berührung mit
den Körpersubstanzen gewisser Tiere oder durch Genuß bestimmter
Nahrungsmittel zustande kommende Erscheinungen zum Vergleich
heran. Verglichen wird dabei der reagierende Mensch mit dem para-
sitischen Pilz, die Substanz, welche die Idiosynkrasie hervorruft, mit
dem Wirt des Parasiten; das tertium comparationis ist das ungleiche Ver-
halten der biologischen Rassen zu verschiedenen Pollenarten oder tieri-
schen Körpersubstanzen einerseits und zu verschiedenen Wirtpflanzen
andererseits. Die Parallelisierung wird für eine Reihe von Verhältnissen
durchgeführt und läßt eine so weit gehende Übereinstimmung erkennen.
daß man wohl eine tiefere ihr zugrunde liegende Ursache voraussetzen
darf. Sie scheint dem Verf. darin zu legen, daß in beiden Erscheinungs-
reihen die biologischen Rassen (vom Verf. Arten genannt) in sehremp-
findlicher Weise auf kleinste Differenzen in der chemischen Zusammen-
setzung des einwirkenden Agens reagieren, wenn auch die Art der Re-
aktion in beiden Reihen sehr verschieden ist. Das ganze parasitische
Verhältnis beruht auf einem sehr komplizierten Wechselspiel zwischen
aktivem und passivem Verhalten des Parasiten und des Wirtes.
22. Zur Frage der Überwinterung und Spezialisation
von Puccinia Malvacearum. Die Aussaat der Früchte einer all-
jährlich im Berner botan. Garten heftig von Puccinia malvacearum be-
fallenen Malva silvestris ergab in einem Kulturhäuschen 1920 und 1921
keinerlei Befall mit dem Rostpilze; auch dieser Versuch spricht also
gegen die von Eriksson verfochtene Mykoplasmatheorie. — Beobach-
tungen in demselben Garten führten zu der Annahme, daß es bei Althaea
Rassen gibt, die eine verschiedene Empfänglichkeit für den genannten
Rostpilz besitzen.
Die Mitteilungen 23—26 beziehen sich auf Mutinus zylogenus,
Staheliomyces cinctus, Leucogaster und Onygena arietina. IR.
Weimer, J. L. and Harter, I. L._ Glucose as a Source of Carbon for
certain Sweet Potato Storage-Rot Fungi. (Glukose als Kohlenstoft-
quelle für gewisse an gelagerten Bataten Fäulnis erregende
Pilze.) Journ. of agric. Res. Bd. 21. 1921. S. 189 —210.
Reinkulturen der Pilze, welche die Zersetzung lagernder Bataten
hervorrufen, nämlich Fusarium acuminatum, Diplodia tubericola, Rhi-
zopus tritici, Mucor racemosus, Selerotium bataticola, Penicillium sp.,
Berichte. 233
botrytis cinerea und Sphaeronema fimbriatum, wurden bei 28° C in
C’zapekscher Nährlösung mit verschiedenen Mengen von Glukose gezogen.
Alle, mit Ausnahme des Sphaeronema, verwendeten beträchtliche
Mengen von Glukose, die verschiedenen Arten aber in ungleichem Maße
bei derselben Konzentration: fast alle wuchsen in 42— 50 %igen Lö-
sungen. Sie unterschieden sich erheblich bezüglich der Glukosemenge,
die sie zum Aufbau von 1 g Trockengewicht brauchten. Manche übten
keinen Einfluß auf die Sauerstoffionen-Konzentration, andere erhöhten
die Azidität der Lösung. Alle wuchsen in Lösungen von einem osmotischen
Druck von 81,33— 101,46 Atmosphären. OK.
Siemaszko, W. Zapiski grzyboznawcze z gubernii wilenskiej. (Pilz-
kundliche Notizen aus dem Gouv. Wilna.) S.-A. aus Sitzungsber.
d. Warschauer Ges. d. Wissensch. 1914. 12 8.
Es werden aus dem bezeichneten Gebiet 144 Pilzarten aufgezählt.
dlarunter 4 neue: Phyllosticta geraniicola Siem. (Pykniden auf der Blatt-
oberseite, Imsenförmig, dunkelbraun, 70—100 « im Durchm., mit 15 u
weiter Mündung, zelliger Wandung; Sporen gerade, beiderseits abgerun-
det, farblos, 5—6 x 2,5—3 u. Auf Geranium palustre.), Phoma fruc-
kicola Siem. (Pykniden klein, zerstreut, 70— 90 je im Durchm., linsen-
förmig, dunkelbraun oder schwarz; Sporen oblong-elliptisch, 5 x 3—3,5 u,
farblos. Auf durch Zxoascus pruni mumifizierten Früchten von Prunus
domestica.), Phoma Tithuanica Siem. (Flecke etwa 10 x 8 mm groß, weiß-
lich, länglichrund, eingedrückt; Pykniden schwarz, kugelig, eingesenkt, .
“0—80 „im Durchm.; Sporen gerade, oblong-elliptisch, 4-6 x 3—3,3 u.
farblos. Parasitisch auf Früchten vom Pirus communis.), Ovularia
geranii Siem. (Flecke schmutzigweiß, grün berandet, eckig, 4 x5—6mm
groß, oftzusammenfließend, auf beiden Blattseiten, kaum durchscheinend;
konidientragende Hyphen aus verdicktem, kleinem, weißlichem oder
hellbraunem Grunde entstehend, fadenförmig, dieht gebüschelt, hin
und her gebogen oder gerade, oben entfernt gezähnelt, 49-90 x 4—6 u.
farblos; Konidien eiförmig, 9—12 x 15—22 u, farblos, mit 'Tröpfchen.
Auf Blättern von Geranium palustre in Gesellschaft von Phyllostieta
geraniscola). Für Phleospora trifolii Cav. var. recedens Mass. auf
lebenden Blättern von Trifolium pratense wird der Name Ascochyta
trifolii Siem. aufgestellt und eine verbesserte Diagnose gegeben. O.K.
Siemaszko, W. Fungi caucasiei novi vel minus cogniti. 1. Diagnoses
specierum novarum ex Abchazia Circassiaque provenientium. _S.-A.
aus Bull. du Mus. du Caucase. Bd. 12, 1918.
Enthält die Diagnosen von folgenden neuen parasitischen, meist
blattbewohnenden Pilzen aus Abchasien und Circassien: Taphrina
struthiopteridis auf Onoclea struthiopteris, Mycosphaerella ungnadiae auf
Ungnadia speciosa, Microstroma melandryi auf Melandryum Balansae.
234 Berichte,
Phyllostieta aconiti auf Aconitum orientale, Ph. centaureae auf Centaurea
ossica, Ph. chenopodii albi auf Chenopodium album, Ph. impatientis auf
Impatiens noli tangere, Ph. ungnadiae auf Ungnadia speciosa, Ascochyta
betonicae auf Betonica grandiflora, A. farfarae auf Tussilago farfara
(wahrscheinlich reifer Zustand von Phyllosticta farfarae Sace.), A. fra-
vinifolia auf Fraxinus excelsior, A. geraniicola auf Geranium sılvaticum,
A. verbenae auf Verbena offieinalis, A. Woronowiana auf Psoralea
acaulis, Stagonospora marssonia auf Polygonum alpınum, S. mulgedii
auf Mulgedium cacaliaefolium, 8. thalietri auf Thalietrum sp., Hender-
sonia Emiliae auf Fraxinus excelsior, Camarosporium asplenii auf
Asplenium septentrionale, Leptothyrium laurocerasi auf Prunus lauro-
cerasus, Üolletotrichum ajugae auf Ajuga reptans, Marssonia erythraeae
auf Erythraea centaurium, Ramularia Albowiana auf Delphinium pyramı-
datum, R. senecionis platyphylli auf Senecio platyphyllus, R. telekiae
auf Telekia speciosa, Cercosporella astrantiae auf Astrantia mazima,
C. valerianae »ut Valeriana sambueifolia, C. Woronowii auf Melandı yam
Balansae, Cercospora abchazica auf Datura stramonium, (€. ramularia
auf Althaea fieifolia. 0. K.
Miege, E. Maladies des plantes observees au Maroc. (In Marokko be-
obachtete Pflanzenkrankheiten.) Bull. Soc. de Pathol. vegetale
de France. Bd. 8. 1921. S. 37—40. (Nach Bull. mens. d. Rens-
eien. agric. 1921. S. 1118.)
Erstes Verzeichnis von Pflanzenkrankheiten aus Marokko. Sehr
verbreitet sind Rostpilze: Puceinia graminis und P. glumarım auf
Weizen und Gerste: auf Mais P. maydis mit zugehörigen Aecidien
auf Oxalis-Arten, besonders O. cernua: P. malvacearum häufig auf
z&hlreichen Malvaceen der Brachäcker; Uromyces pisi auf Erbsen und
Wicken, U. fabae auf Ackerbohnen, U. appendieulatus auf Bohnen,
U. anthyllidis auf Lupmen: U. lini auf Lein: Phragmidıum subeorticium
auf Rosen. Auch auf Rieinws und Euphorbien finden sich Uredineen.
Von Brandpilzen befällt Ustilago tritiei häufig den Weizen, U. nuda
und U. hordei die Gerste: U. maydis findet sich seltener auf den Kolben
und an den Blattachseln des Mais, U. cynodontis auf Oynodon dactylon.
Die Hartweizen werden von einem Steinbrand angegriffen, wahrschem-
lich Tilletia tritiei. Kartoffeln werden von Phytophthora infestans be-
fallen, leiden »ber vielleicht noch mehr von Sporidesmium. Ferner
finden sich: Asterocystis radieis auf Lein, Ascochyta pisi auf Leguminosen,
Gloeosporium caulivorum auf wilden Kleearten. an nassen Plätzen
Armillaria mellea. Gegen Plasmopvra witicola und Oidıum Tuckeri
sind die einheimischen Rebenarten sehr widerstandsfähig und auch die
europäischen Sorten leiden wenig darunter. An Holzpflanzen, besonders
Oliven und Mandelbäumen, auch an Levkojen sind Bakteriosen beobach-
Berichte. 235
tet worden. Eine nicht näher bekannte Fußkrankheit tritt an Ackerboh-
nen, Erbsen und Kichererbsen auf. ©.:K.
Gilbert, W. W. Cotton Diseases and their Control. (Baumwollkrank-
heiten und ihre Bekämpfung.) Farmers Bulletin 1157. Washing-
ton 1921. 18 Fig.
Die größten Verluste an der Baumwolle werden in den Ver. Staaten
durch die Welkekrankheit (Fusarium vasinfectum) herbeigeführt; Be-
kämpfung durch Anbau widerstandsfähiger Sorten in Verbindung mit
geeignetem Fruchtwechsel. Zunächst an Wichtigkeit kommt die durch
Heterodera radicicola verursachte Wurzelknotenkrankheit, deren Be-
kämpfung durch Fruchtwechsel mit Gräsern, Mais und gegen die Nema-
toden widerstandsfähige Leguminosen, dagegen Vermeidung des Anbaues
anfälliger Feldgewächse zu erfolgen hat. Noch weiter verbreitet ist die
Anthrakose (Glomerella gossypii), welche die Kapseln und Keimpflanzen,
seltener die Stengel erwachsener Pflanzen befällt und durch Aussaat
gesunder Samen sowie geeigneten Fruchtwechsel zu bekämpfen ist.
Die Bakterienkrankheit (Bacterium malvacearum) befällt Kapseln,
Stengel und Blätter und wird bekämpft wie die Anthrakose. Abwerfen
der Kapseln rührt von zu hoher Transpiration infolge hoher Temperatur.
aber auch von anhaltendem Regen, plötzlichen Witterungsumschlägen
oder von mangelhafter Wurzeltätigkeit her; dagegen ist Zufuhr von
Humus und vorausgehende seichte Bodenbearbeitung anzuwenden. Auf
ärmeren Böden häufig ist ein als ‚Rost‘ bezeichnetes Kümmern, Ver-
gilben und Vertrocknen der Pflanzen infolge von ungenügender Er-
nährung; deshalb ist Gründüngung, Zufuhr von. Stickstoffdünger.
Drainierung nasser Felder anzuwenden. Eine durch Rhizoctonia ver-
ursachte Fußkrankheit, die vorzugsweise Keimpflanzen angreift, kann
höchstens durch gute Ernährung der Pflanzen und Lockerung des
Bodens bekämpft werden. Die Texas-Wurzelfäule (Ozonium omnivorum)
tötet erwachsene Pflanzen; zur Bekämpfung dient Tiefpflügen im Spät-
herbst und Fruchtwechsel mit Gräsern. Als weniger wichtige Krankheiten
werden noch angeführt: Blattfleecken durch (ercospora gossypind.
Blattkrankheit durch Alternaria sp., Fleckenmehltau durch Ramularıa
areola, echter Rost durch Uredo gossypüi, Diplodia-Kapselfäule durch
Diplodia gossypina, Fusarium-Kapselfäule durch Fusarium sp. ©. R.
Bewley, W. F. Zur Bekämpfung des Umfallens und der Fußfäule der
Tomaten. The Journ, of the Ministry of Agric. Bd. 28, London
1921. S. 653—654. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. :921,
S. 1750.)
Die bezeichneten 'Tomatenkrankheiten werden durch Phytophthora
parasitica Dastur, Ph. eryptogea Pethybr. und Rhrizoctonia solanı Kühn
verursacht. Zu ihrer Bekämpfung hat sich die Entseuchung des Bodens
336 Berichte.
in Saatbeeten, Töpfen und Gewächshäusern mit der „Cheshunt-Misch
ung‘ bewährt, welche aus einem Pulver von 57 g Kupfersulfat und 312 g
kohlens. Ammoniak besteht. Über die Verwendung des Pulvers wird
ausführliche Anweisung gegeben. O:&:
Brittlebank, €. C. Tomatenkrankheiten in Victoria. Journ. Dep. of Agric.
of Victoria, Australia. Bd. 18. 1920. S. 413—416. (Nach Bull.
mens d. Renseign. agric. 1921. S. 142.)
Im Staate Vietoria sind folgende Tomatenkrankheiten beobachtet
worden: Bakterien-Welkekrankheit (Dacillus solanacearum), Phytoph-
thora infestans, Welkekrankheit (Fusarvum lycopersici), Schildflecken
(Alternaria solani), Wurzelfäule (Rhizoctonia solanı), Umfallen der
Keimpflanzen (Pythium Debaryanum). BEK:
Schwarz, Marie Beatrice. Das Zweigsterben der Ulmen, Trauerweiden
und Pfirsichhäume. Inaug.-Diss. Utrecht 1922. 74 8, 7 Tat.,
15 Textabb.
Seit einigen Jahren leiden die Ulmen in den Niederlanden an einer
Krankheit, die sich im raschen Welken und Vertrocknen der Zweig-
spitzen äußert, wobei die Blätter ohne vorhergehende Vergilbung ver-
trocknen und im Holz eine teilweise Braunfärbung auftritt. Aus den
kranken Teilen wurde ein Pilz isoliert, der als bisher noch nicht bekannt
den Namen Graphium ulmi n. sp. erhielt, dessen Diagnose gegeben wird
und der eine Infektion der Ulmen auf dem Wege der Blätter (an Spalt-
öffnungen oder Wunden) und der Blattnarben hervorruft.
Im Jahre 1920 waren um Utrecht und an anderen Orten fast alle
Trauerweiden von einer Krankheit befallen, bei der die Blätter der jungen
Triebe Mitte des Sommers scharf begrenzte braune Flecke bekamen
und vertrockneten. Zugleich trat eine Spitzendürre ein, die einerseits
primär die belaubten Triebe, andererseits primär die unbelaubten
Spitzen zum Absterben brachte, ferner die Ausbildung von Rinden-
brandstellen an jungen Zweigen. An diesen Erscheinungen beteiligen
sich mehrere Parasiten, der Hauptsache nach Fusicladium saliciperdum
Tub. und Discella carbonacea Berk. u. Br. Das Fusieladium greift primär
die Blätter an und erzeugt auf ihnen tiefbraune, scharf umgrenzte Flecke,
weiter Rindenbrandflecke und Spitzenabsterben. Diese Krankheit ist
schon von v. Tubeuf beschrieben worden. Auf den Rindenbrandstellen
siedeln sich sehr bald saprophytische Pilze an, besonders aber fördert
Discella carbonacea, die an Wunden eindringt und von der Verfasserin
als Schmarotzer erkannt wurde, das Eingehen der Zweigspitzen.
Das Zweigabsterben des Pfirsichs wird nur von einem Pilze, der
streng parasitisch lebt, hervorgerufen, nämlich Monilia cinerea Schroet.
Es beginnt am Grunde von Blüten, und die Ansteckung kann von
Berichte. 237
Rindenwunden oder von Knospen ausgehen, in der freien Natur von
Blüten. In Gewächs-Häusern werden die Zweigenden, besonders wenn
sie von Blattläusen angesaugt sind, nicht selten auch von Botrytis cinerea
Pers. befallen, und an alten Mehltaustellen von Cladosporium herbarum
Lk. Endlich wird noch ein Rindenbrand durch Oytospora prunorum
Sacc. u. Syd. hervorgerufen, von der 3 durch ihr Aussehen auf den Plat-
tenkulturen verschiedene Typen gezüchtet wurden. Bei Infektionsver-
suchen, die besonders im Herbst an künstlich erzeugten Wunden gelangen.
zeigten sich nur 2 von diesen Stämmen virulent, während mit dem dritten
(als II bezeichnet) nie eine Ansteckung gelang. Bei der Verbreitung
der geschilderten Krankheiten spielt die Witterung eine ungemein
sroße Rolle. OHR:
Briosi, Giovanni e Farneti, Rodolfo. Sulla Moria dei Castagni (Mal dell’
Inchiostro). (Ueber die Tintenkrankheit der Kastanienbäume.)
17 Taf. Mailand 1921.
Die von den beiden verstorbenen Verfassern bearbeitete Monographie
wurde in fast vollendetem Zustande von LMontemartiniherausgegeben.
Während alle bisherigen Untersucher der viel bearbeiteten Tintenkrank-
heit der Edelkastanie den eigentlichen Sitz der Krankheit in das Wurzel-
system verlegten, sehen die Verf. als Erreger der Krankheit drei Pilze
an, nämlich Coryneum perniciosum Br. et Farn., Fusicoccum perni-
ciosum n. sp. und Melanconis perniciosa n. sp., deren Angriffe auf den
Baum an den oberirdischen Teilen erfolgen und von ihnen aus erst nach-
träglich die Wurzeln ergreifen. In den ersten Abschnitten der Arbeit
wird gezeigt, daß die Tintenkrankheit nicht von Agari-us melleus ver-
ursacht wird, daß auch die Wurzelhypertrophien an sich, oder die
an den Wurzelenden aufgefundenen Pilzmyzelien und Bakterien nicht
ihre Ursache sein können; daß diese auch weder einer Schwäche der
Pflanzen noch den in der Umgebung lebenden unterirdischen Pilz-
myzelien und Mykorrhizen zugeschrieben werden kann, auch weder
in der chemischen noch in der physikalischen Beschaffenheit des Bodens
zu suchen ist. Es werden sodann noch die parasitischen und saprophyti-
schen Pilze aufgezählt, die sekundäre Veränderungen an den Kastanien
hervorbringen, und nun die Symptome und die Erreger der Krankheit
geschildert. An einem Baum im botanischen Garten zu Pavia gelang es,
durch Impfung mit Sporen von Melanconis perniciosa die charakteri-
stischen Krankheitserscheinungen hervorzubringen. Daß die Tinten-
krankheit in der Tat an den Zweigen beginnt und von da auf den Stamm,
zuletzt auf die Wurzeln übergeht, wurde durch Untersuchung zahlreicher
hundertjähriger Bäume in verschiedenen Stadien der Krankheit nachge-
wiesen. Die letzten Abschnitte behandeln die gegen die: Krankheit
zu ergreifenden Maßregeln, die je nachdem die Pilzangriffe mehr oder
238 Berichte.
weniger weit vorgeschritten sind, verschieden sein müssen, und die Er-
folge des Verfahrens in einigen bestimmten Fällen. Die Tafeln zeigen
Habitusbilder befallener Pflanzen, Krankheitssymptome und Einzel-
heiten der pathogenen Pilze. OK.
Palm, B. T. en Jochems, 8. C. J. Bibitziekte en slijmziekte op zaad-
bedden. (Keimlingskrankheit und Schleimkrankheit auf Saatbeeten.)
Flugbl. Nr. 12 der Deli-Proefstation te Medan. 1921.
Das Flugblatt behandelt die beiden Tabakkrankheiten, die für Deli
von der größten Bedeutung sind, die durch Phytophthora micotianae B.
de H. verursachte Keimlingskrankheit und die von Bacterium solana-
cearum F. Sm. herrührende Schleimkrankheit. Von beiden wird Ur-
sache, Vorkommen und Aussehen und die Bekämpfung angegeben.
ROLE:
Me Culloch. L. Bacterium marginatum n. sp. den Gladiolen schädlich.
Science. N. Ser. Bd.54, Lancaster, Pa. 1921. S. 115—116. (Nach
Bull. mens. d. Renseign. agrıc. 1921, S. 1436.)
Bacterium marginatum n. sp., dessen Merkmale angegeben werden,
wurde durch Ansteckungen mit Reinkulturen als Ursache einer Bak-
teriose der Gladiolen in Columbien und Illinois erkannt. Bei der Krank-
heit, die sehr häufig, aber meistens nicht besonders gefährlich ist,
bekommen die Blätter runde oder elliptische, bräunliche oder rötliche
Rostflecke. 0:
Jochems, 8. ©. J. Twee nieuwe waardplanten van Bacillus solanacearum
E. Sm. (Zwei neue Wirtpflanzen von B. s.) Bull. van het Deli
Proefstation Medan, Sumatra. 13. 1921. 4 Taf.
An der Ostküste von Sumatra wurden (anna glauca Rosc., Canna
indica L. und ihre Hybriden von einem Bodenbakterium befallen, welches
ihr Welken und den Tod verursachte. Auch Impatiens balsamına L.
litt an einer Bakterienkrankheit, durch welche die Pflanzen im Wachs-
tum zurückblieben, aber nicht getötet wurden. In beiden Fällen wurde
durch Kulturversuche und vergleichende Impfungen nachgewiesen,
daß Baeillus solanacearum BE. Sm. die Krankheitserscheinungen her-
vorrief. 0:
Kuwatsuka, K. Über die durch Pseudomonas pruni E. F. Sm. verursachte
Bakteriose. Ann. of the Phytopath. Soc. of Japan. Bd. 1. 1921.
S. 12-19. (Nach Bull. mens. ‘d. Renseign. agrie. 1921, S. 1751.)
Pseudomonas pruni wurde hauptsächlich in den Ver. Staaten unter-
sucht, ist aber auch in Japan als Ursache der Schwarzfleckigkeit der
Zwetschen oder Bakteriose des Steinobstes bekannt. Verf. stellte einen
starken Befall von Pfirsichbäumen in der Prov. Shizuoka fest und führte
zahlreiche Infektionsversuche mit zahlreichen Stämmen des Spaltpilzes
Berichte. 239
aus, die aus Blättern, Zweigen, Wurzeln und Früchten von Zwetschen-
und Pfirsichbäumen isoliert worden waren. Dabei zeigten sich fast alle
kultivierten und wild wachsenden Arten von Prunus, ferner Sorbus
japonica empfänglich. Die Bodenfeuchtigkeit sowie die Luftfeuchtigkeit
begünstigen die Infektion in hohem ‚Grade. Wahrscheinlich überwintert
der Spaltpilz im Freien in kranken Zweigchen. RE ©
Peltier, George L. and Frederich, William J. Relative susceptibility
to Citrus-Canker of different species and hybrids of the genus Citrus
including the wild relatives. (Die relative Empfänglichkeit der ver-
schiedenen Arten und der Hybriden der Gattung Citrus, ein-
schließlich der wildlebenden Verwandten gegenüber dem Citrus-
Krebs.) Journal of agric. Research.- 19. Vol. 1920. S. 339 - 362.
12. Tat.
Pseudomonas citri Hasse, der Erreger des Citrus-Krebses, infiziert
im Treibhause und im Freilande alle Gattungen der Subtribus Citrinae,
ferner viele Gattungen der Subtribus Aeglinae und Feroninae und auch
Rutaceen. Nicht empfänglich waren Xanthophyllum sp., Glycosmis
pentaphylla, Balsamocitrus Dawei und Aegilopsis Chevalieri, Triphasia
trifolia und Severinia buxifolia. Bastarde sind im allgemeinen empfäng-
licher. Sehr verschieden fiel die Infektion der Früchte aus. Die Textur
des Blattes spielt bei den Infektionen die größte Rolle. Die Tafeln
bringen Photographien der Blattflecken und erkrankter Pflanzen.
Matouschek, Wien.
Smith, Erwin F. and Godfrey, 6. H. Bacterial Wilt of Castor Bean
(Rieinus communis L.) (Bakterien-Welkekrankheit von R. c.) Journ.
of agric. Res. Bd. 21. 1921. S. 255—261. 13 Taf.
In Florida und den nördlich angrenzenden Gegenden wurde seit
1918 an Ricinus communis eine Welkekrankheit beobachtet, die sich
bisweilen auch als Verzwergung äußerte und durch Bacierium solana-
cearum hervorgebracht wurde. Die dabei isolierten Bakterien brachten
die charakteristische Welkekrankheit auch an Tomaten, Datura stramo-
nium, Tropaeolum majus, Baumwollstaude, Vanillı planifolia, Helian-
thus annuus und Impatiens balsamina hervor. 0.:K:
Bewley. W. F. Über eine Bakteriose von Richardia. Gardeners Chron.
Bd. 69. 1921. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921. S. 700.)
‘ Eine in Handelsgärtnereien in England gefährlich auftretende
Krankheit von Richardia africana, bei der anfangs die Blätter vergilben
und welken, die Wurzeln absterben-und schließlich die Pflanze fault,
wird nach Verf. durch einen Spaltpilz hervorgerufen, der aber nicht mit
Baeillus aroideze Towns. identisch ist, sondern auch auf faulenden
Tomaten, Kartoffeln, Rettich und Kohl vorkommt. EA E
240 Berichte.
Weiss, Freeman and Harvey, R. B. Catalase, Hydrogen-Ion Concentra-
tion and Growth in the Potato Wart Disease. (Katalase, Wasser-
stoffionenkonzentration u. Wachstum beim Kartoffelkrebs. ) Journ,
of agric. Res. Bd. 21. 1921. S. 589 —592.
Das durch Chrysophlyetis endobiotica hervorgerufene übermäßige
Wachstum der Kartoffelknollen wurde zur Feststellung der oben genann-
ten Beziehungen verwendet. Es stellte sich heraus, daß die Wasserstoff-
ionenkonzentration im Krebsgewebe immer etwas höher war als in der
gesunden Knolle, die Katalasetätigkeit war bedeutend größer und
entsprach genau dem Wachstum trotz der höheren Azidität der Neu-
bildung, während in früher untersuchten Fällen von übermäßigem Wachs-
tum Verringerung der Azidität der Vermehrung der Katalase und des
- Wachstums entsprach. Verschiedenheiten in der Azidität der Varie-
täten waren mit Immunität bei dieser Krankheit nicht verknüpft: O.K.
d’Angremond, A. Bestrijding van Phytophthora Nicotianae in de Vorsten-
landen. Il. (Bekämpfung von Ph. N. in den Vorstenlanden.)
Proefstation voor Vorstenlandsche Tabak. Meded. Nr. XLHI.
161 S., 2 Taf. Mit englischer Zusammenfassung.
Im Verfolg seiner früheren Untersuchungen (vgl. ‚diese Zeitschr.
1921, S. 45) hat Verf. eine Methode ausgearbeitet, welche es erlaubt,
Dünger auf seinen Gehalt an entwicklungsfähigen Keimen von Phyto-
phthora nicotianae zu untersuchen. Sie beruht darauf, daß aus dem auf
lebende Tabakblätter ausgebreiteten Dünger diese Keime ins Blatt ein-
dringen und auf ihm braune Flecke erzeugen. So fand sich. daß eine
beträchtliche Menge von Proben von ‚Dessa‘- und von Stallmist
Phytophthora enthielt, wenn auch meistens in geringer Anzahl. Aber
bei Feldversuchen erwiesen sich Dünger, auch wenn sie nur in sehr ge-
ringem Grade positiv auf Phytophthora reagiert hatten, als sehr gefähr-
lich für den Tabak. Diese Methode ist aber nicht fein genug, um un-
schädliche und schädliche Dünger sicher voneinander zu unterscheiden.
und man muß deshalb annehmen, daß in den Vorstenlanden ein noch
viel größerer Teil des Düngers verseucht ist, als die Blattmethode nach-
weisen kann. Bei Feldversuchen waren auf den ungedüngten Stücken
viel weniger durch die Lanaskrankheit getötete Pflanzen vorhanden
als auf den mit Dessa oder Stallmist gedüngten. Wenn auch in den mei-
sten Fällen der Phytophthora-Gehalt der Dünger die Ursache der In-
fektion ist, kann diese auch durch Wassertransport von alten auf junge
Tabakfelder, vom Boden der Tabak-Trockenscheunen aus und von
kleinen Reserve-Pflanzbeeten her erfolgen. Behandlung der Dünger
mit Kupfervitriollösung hatte nicht die gewünschte Desinfektion zur
Folge, wohl aber meistens eine solche mit Schwefelkohlenstoff. Da es
sich aber frägt, ob diese rentabel ist, werden. weitere Untersuchungen
: Berichte. 241
darüber angestellt, ob sich nicht eine wohlfeilere Art der Entseuchung
finden, und namentlich ob sich nicht die Dessa- und Stallmist-Düngung
ganz oder teilweise durch eine andere ersetzen läßt. O.K:
Smith, E. F. und Mc. Kenney, R. E. B. Peronospora hyoscyami in
Florida und Georgien auf Tabak. U. S. Dep. of Agric. Dep. Cir-
cular 174. Washington 1921. (Nach Bull. mens. d. Renseign.
acric. 1921. S, 842.)
In den Tabaksaatbeeten einiger Gegenden in Florida und Georgien
trat im Frühjahr eine Krankheit auf, die sich, begünstigt durch Begießen
und Nebel, sehr schnell ausbreitete und die Pflänzchen vernichtete.
Es stellte sich heraus, daß sie von Peronospor@ hyoseyami De By.
verursacht war, die bisher auf Tabak in den Ver. Staaten noch nicht
beobachtet worden ist. Auch in Europa ist sie auf Tabak nicht bekannt.
dagegen in Australien und Südafrika; auch in Texas muß sie so vor-
kommen, und in Südkalifornien fand sie sich auf Niecotian: ylauca,
die aus Argentinien eingeführt war. Wie sie in den Ver. Staaten einge-
schleppt worden ist, läßt sich nicht sicher feststellen. Die rasche Aus-
breitung des Pilzes erfolgt dadurch, daß die reichlich erzeugten Koni-
dien durch den Wind und durch Menschen an ihrem Schuhwerk und ihren
Kleidern verbreitet werden. Die befallenen Saatbeete wurden vernichtet,
für neue eine Bodendesinfektion empfohlen: auch Bespritzungen mit
Kupferkalkbrühe hatten guten Erfolg. 0:.K;
Thurston, H. W. und Orton, C. B Phytophthora sp. auf Päonien.
Science, N. Ser. Bd.54, Lancaster, Pa. 1921. S.170—17!. (Nach
Bull. mens. d. Renseign. agrie. 1921, S. 1437.)
In Pensylvanien welkten Päonien infolge eines Befalles mit einer
Phytophthora-Art; die Knospen mit den umgebenden Blättern und
Stengelteilen starben unter Braun- oder Schwarzfärbung ab. Der in
ihnen lebende Pilz fruktifizierte an den kranken Pflanzenteilen nicht.
ließ sich aber leicht isolieren und zu Ansteckungen verwenden. Die in
den Kulturen erhaltenen Zoosporangien entsprechen denen von Ph.
infestans und sind etwas größer als die von Ph. thalictri, Vosporen
wurden nicht gefunden. OR;
Weston, W. H. jr. Sclerospora philippinensis n. sp. als Erreger einer
Maiskrankheit. Journ. agrie. Res. Bd. 19. 1920. 8. 97—122
12 Taf, (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921. S. 840.)
Von den Philippinen wurde zum erstenmal 1916 das Auftreten
einer Maiskrankheit gemeldet, die aber an gewissen Örtlichkeiten jeden-
falls schon seit mehr als 10 Jahren vorhanden ist. Sie richtet außer-
ordentlichen Schaden an, hat schon ganze Felder vernichtet und die
Eingeborenen zum Aufgeben der Maiskultur gezwungen; sogar das
Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXXII. 16
242 Berichte,
Vieh verweigert die Annahme der kranken Pflanzen. Auch auf Huchlaena
luzurians und Andropogon sorghum tritt die Krankheit, obwohl in leich-
terer Form, auf.
Ihre Kennzeichen sind besonders das Erscheinen gelber Streifen
auf den Blättern und eines weißen, wolligen Überzuges auf diesen,
ferner unregelmäßiges Wachstum der Pflanze und ungenügende Aus-
bildung der Kolben, die zu teilweiser oder vollständiger Unfruchtbarkeit
führt. Als Krankheitserreger wurde die Peronosporinee Sclerospora
philippinensis n. sp. festgestellt, die sich von S. graminicola ‚Schroet.
dureh überwiegende Produktion von Konidien, deren Keimung mit
einem Schlauch, und Fehlen der Oosporen unterscheidet, und den
ebenfalls auf Mais schmarotzenden Arten S. javanıca Palm, 8. maydis
Butl. und 8. sacchari 'T..Miy. nahe steht. Gewöhnlich werden ganz
junge, seltener erwachsene Maispflanzen von dem Pilze befallen, dessen
Myzel man in allen Organen der Pflanze mit Ausnahme der Wurzeln
finden kann, am reichlichsten zwischen den Gefäßbündelzellen der
Blattscheiden und den Mesophylizellen. Die Konidienträger werden
in großer Menge, aber nur nachts, wenn Tau oder Regenwasser die Blätter
befeuchtet, hervorgebracht und bilden die erwähnten wolligen Überzüge.
Die Konidien keimen im frischen Zustand in Wasser oder Kulturmedien
rasch bei Temperaturen zwischen 6,5 und 25° GC, und zwar immer mit
Schläuchen.: Da sie trocken geworden nicht mehr keimen, erfolgt ihre
Verbreitung und die Ansteckung neuer Pflanzen fast immer vor Tages-
anbruch. Oosporen haben sich bis jetzt nicht auffinden lassen. Doch
kommt auf Saccharum spontaneum L. auf den Philippinen eine Selero-
spora vor, von der man nur Oosporen kennt; es ist noch festzustellen,
ob dieser Pilz zu S. philippinensis in Beziehung steht. DT
Weston, W. H. jr. Der falsche Mehltau des Getreides (Sclerospora
macrospora Sacc.) in Tennessee und Kentucky. U. S. Dep. of Agric.
Circular 186. Washington 1921. 6 S. (Nach Bull. mens. d. Ren-
seign. agric. 1921, S. 1431.)
Der Pilz (der schon früher in den Ver. Staaten beobachtet worden
ist) wurde für Tennessee, Kentucky und Californien festgestellt. Sein
Vorkommen beschränkt sich auf niedere, wenig durchlässige Böden
und nasse Ackerstellen; er befiel aber nicht nur Roten Winterweizen,
sondern auch Bromus commautatus Schrad., auf dem er sich von Jahr
zu Jahr halten kann. OR
Lee, H. A. und Medalla, M. @. Sclerospora saechari Miy. auf den
Philippinen. Science, N. Ser. Bd. 54, Lancaster 1921. S. 274—275.
(Nach Bull, mens. d. Renseign. agric. 1921, S. 1584.)
Im Jahre 1920 wurde der eine Krankheit des Zuckerrohres hervor-
rufende Pilz durch japanische Pflanzer auf Luzon mit Stecklingen aus
N 3
4
4
4
Pkichte: 243
Formosa eingeschleppt. Durch die Vernichtung der befallenen Pflanzen
und Brachen der Felder hofft man die Krankheit wieder auszurotten.
GEAR.
Burk. Versuche mit verschiedenen Beizmittein zur Bekämpfung des
Steinbrandes bei Weizen. Mitt. d. Deutschen Landw.-Ges. 1922.
8. 11-14.
Am landwirtschaftlichen Institut Gießen wurden zu erneuter Prü-
fung der Wirkung von Beizmitteln gegen Weizensteinbrand eingehende
Versuche angestellt, die im wesentlichen folgendes ergaben: Die Kupfer-
vitriolbeize lieferte im Tauchverfahren zwar recht gute Ergebnisse be-
züglich der Unterdrückung des Brandes, schädigte aber die Keimkraft
und Triebkraft des Weizens bedeutend; das Benetzungsverfahren
genügte nicht zur Brandbekämpfung. Formaldehyd wirkte sowohl
bei Tauchverfahren wie bei Benetzung auf die verschiedenen Sorten
nicht ganz gleichmäßig, ohne daß Beschädigungen des Saatgutes ein-
traten. Weizenfusariol bewährte sich sehr gut. Corbin war zur Unter-
drückung des Brandes völlig ungenügend. Germisan wirkte, auch im
Benetzungsverfahren, sehr gut, nur ist das Mittel in Wasser schwer
löslieh. Tillantin I und II drückten den Brandbefall wesentlich herab
und schädigten das Saatgut nicht; sie können vermutlich in einer noch
höheren Konzentration verwendet werden. Dasselbe gilt für 'Trypa-
flavin-sauer und Trypaflavin-neutral. Mit Segetan 1 war die Wirkung
hei Benetzungsverfahren gut, bei Tauchverfahren sehr gut; ähnlich
verhielt sich Segetan II, mit dem nur eine Versuchsreihe gemacht wurde.
Das Mittel Hth 667 befriedigte bezüglich der Brandunterdrückung
nicht. OFR.
Heuser, W. Versuche über den Einfluß äußerer Bedingungen auf die
Stärke des Brandbefalles des Weizens. Fühlings landw. Zeitung.
71. Jg., 1922. S. 81-99. |
Die Versuche bestätigen und erweitern in dankenswerter Weise unsere
Kenntnis von der in praktischer Hinsicht überaus wichtigen Beein-
ilusssung der Stärke des Steinbrandbefalles durch äußere Einflüsse.
Bestätigt wird zunächst der Einfluß der Temperatur: 4 Weizensorten
zeigten außerordentlich hohen Brandbefall, wenn sie bei 6— 10°C ange-
kcimt waren, einen sehr geringen bei 16—22° © Keimtemperatur, ent-
sprechend den ungleich hoch liegenden Kardinalpunkten für die Keimung
der Weizenkörner und der Tilletia-Sporen. Bezüglich des Einflusses
der Saatgut-Größe zeigte sich, daß bei großkörniger Saat der Brand-
befall erheblich herabgedrückt wurde, vermutlich infolge der kräftigeren
Entwicklung. Bei starker Düngung sowohl mit Kali wie mit Phos-
phorsäure trat mehr Brand, bei Stickstoffdüngung erheblich weniger
auf als bei ungedüngt; diese günstige Wirkung ist wahrscheinlich auf die
244 Berichte.
stärkere Bestockung zurückzuführen. Die Verwendung vorjährigen
Saatgutes ergab bei Diekkopf eine Abnahme, bei Siegerländer ein Gleich-
bleiben des Brandbefalles. Um den Einfluß der Aussaatzeit festzustellen,
wurden mit verschiedenen Weizensorten 10 Aussaaten von Ende Sep-
tember bis 1. März unter gleichzeitigen Temperatur- und sonstigen
Witterungsbeobachtungen gemacht, indessen ergaben sich keine über-
einstimmenden Resultate, weil bei der Aussaat ins freie Feld zu mannig-
fache Einflüsse sich geltend machen. Immerhin traten Sortenunter-
schiede in der Brandanfälligkeit deutlich hervor, und auch der Zusammen-
hang der Anfälligkeit mit der Keimungsgeschwindigkeit war nicht zu
verkennen. OK.
Oberstein. Eine neue Einrichtung zum Beizen von Saatgetreide. Ange-
wandte Botanik. Bd. 3. 1921. S. 65—75.
— Die neue Beizanlage System D. Wachtel-Breslau. Mitt. d. D. Land-
wirtsch.-Ges. 1921. S. 302—303.
Beschreibung eines neuen Beizapparates, welcher es bei Anwendung
des Tauchverfahrens, insbesondere mit Uspulun, gestattet, die Brand-
körner durch ein Überlaufverfahren, die Luftbläschen aus den Bärten
der Weizenkörner durch ein Rührwerk zu entfernen, und die vorgeschrie-
bene Beizzeit genau inne zu halten. Die Anschaffungskosten der Ein-
richtung sind verhältnismäßig nicht hoch. 0.
Morettini, A. Massenauslese und Auslese in reinen Linien zur Auffindung
von steinbrandfesten Typen des Noe-Weizens. Le staz. sperim. agrar.
ital. Bd. 53. 1920. S. 399—431. (Nach Bull. mens. d. Renseign.
agric.. 1921. 8. 1033.)
Die Versuche ergaben die Möglichkeit, bei einer sehr brandempfäng-
lichen Weizensorte, wie Noe-Weizen, die Widerstandsfähigkeit gegen
Steinbrand durch Auslese zu erhöhen. OR ©
Hiltner, L. und Lang, F. Ueber den Einfluß der Düngung, insbesondere
mit Kalkstickstoff, auf die Stärke des Brandbefalls des Getreides.
Mitt. d. deutschen Landw.-Ges. 1922. S. 253—257.
Die Erfahrungen, welche die Verf. bei ihren seit einer Reihe von
Jahren ausgeführten sog. Überdüngungsversuchen gemacht haben,
hatten neben der Wirkung von solchen auf die Entwicklung und den Er-
trag verschiedener Kulturpflanzen auch eine Wirkung auf die Geeignet-
heit der geernteten Samen oder Knollen als Saatgut erkennen lassen und
mancherlei Anhaltspunkte für die Abhängigkeit verschiedner Pflanzen-
krankheiten von Ernährungseinflüssen ergeben. Das führte zu einer
weiteren Verfolgung dieser Fragen, und in der vorliegenden Mitteilung
wird über ungemein interessante Versuche berichtet, in denen es gelang,
den Brandbefall von Getreiden durch eine starke und einseitige Düngung,
namentlich mit Stickstoff, weitgehend zu beschränken.
Berichte, Pal,
In zwei Versuchsreihen wurde festgestellt, daß der Steinbrandbefall
von Winterweizen durch starke Düngungen mit Kalkstickstoff für sich
allein. und noch mehr bei gleichzeitigen starken Phosphorsäure- und
Kalkgaben in so hohem Grade vermindert wurde, wie es bisher nur durch
Anwendung ziemlich gut wirkender Beizmittel möglich schien. Zur
Entscheidung der Frage, ob es sich dabei um eine Stickstoffwirkung
im allgemeinen, d. h. um eine Hebung der Widerstandskraft der Pflanze
durch vermehrte Stickstoffzufuhr, oder um eine spezielle Kalkstickstoff-
wirkung handle, wurden vergleichende Versuche mit entsprechender
Gabe von Ammonsulfatsalpeter durchgeführt, und zwar an Sommer-
weizen und Hafer. Sie ergaben bezüglich des Weizens, daß der günstige
Einfluß des Kalkstickstoffs auf die Stärke des Steinbrandbefalles auf
seiner guten Wirkung gegenüber den am Saatgute haftenden Brandsporen
beruht: denn die Düngung mit Ammonsulfatsalpeter blieb in dieser
Hinsicht fast wirkungslos. Dagegen hatte die Kalkstickstoffdüngung
gar keinen Erfolg bezüglich der Unterdrückung des Weizenflugbrandes.
Beim Hafer drückte ebenfalls der Kalkstiekstoff die Zahl der flugbran-
digen Rispen beträchtlich herab, dagegen übte der Ammonsulfatsalpeter
keinerlei Einfluß aus. Während also der Kalkstiekstoff zweifellos
dadurch wirkt, daß er die den Getreidekörnern äußerlich ansitzenden
Brandsporen beeinflußt, beruht eine durch weitere Versuche zu Tage
getretene Wirkung des physiologisch sauren schwefelssuren Am-
moniaks eben so gewiß auf Verhältnissen, die erst im Innern der Pflanze
zur Geltung gelangen. Bei einem mit Wintergerste angestellten Versuch
erfuhr nieht nur die absolute Zahl, sondern auch der Prozentsatz der
flugbrandigen Ähren durch die Düngung mit schwefelsaurem Ammoniak
eine wesentliche Steigerung, und dasselbe Ergebnis lieferten Versuche
mit Winterweizen bezüglich des Weizenflugbrandes.
Die mit der Kalkstickstoffdüngung gewonnenen Versuchsergeb-
nisse, die auch deren sehr günstige Wirkung auf den Ernteertrag zeigten,
berechtigen zu der Hoffnung, daß es auf diesem Wege gelingen wird,
diejenigen Brandkrankheiten des Getreides, die überhaupt durch che-
mische Mittel bekämpft werden können, in praktisch zufriedenstellender
Weise zu unterdrücken, z. B. durch Drill- oder Reihendüngung mit
Kalkstickstoff oder durch Inkrustierung der Getreidekörner mit diesem
Stoff. Zunächst käme erst seine versuchsweise Anwendung in Betracht.
O.=:KE
Walker, J. €. Onion Smudge. (Zwiebelschinutz.) Journ. of agrıc. Res.
Bd. 20., 1921. S. 685—721, 6 Tat.
Der sog. Zwiebelschmutz. tritt an Allium cepa, ascalonicum und por-
rum in weiter Ausdehnung in den Ver. Staaten auf und wurde früher
schon in England und andern Ländern Europas beobachtet. Die Krank-
heit beschränkt sich auf die Schalen und den Hals. der Zwiebeln, wo
246 Berichte.
sie anfangs dunkelgrüne, später schwarze Flecken hervorruft. Sie wird
durch Colletotrichum circinans Vogl. verursacht, dessen Merkmale und
Wachstumsweise beschrieben werden. Die Keimung der Sporen erfolgt
zwischen 4 und 32°C, am besten bei 20—26°. Wachsende Pflanzenteile
greift der Pilz nicht an, mit Ausnahme von jungen Keimpflanzen, deren
Umfallen er hervorrufen kann. Binnen 10—12 Stunden erfolgt die
Keimung der Sporen und Bildung der Appressorien, von denen der
Infektionsschlauch durch die Kutikula getrieben wird. Das Myzel
entwickelt sich einige Zeit zwischen Kutikula und den Subkutikular-
schichten, um dann tiefer einzudringen und ein Stroma zu bilden, welches
überwintert. Bei Feuchtigkeit und einer Temperatur zwischen 20 und
30°C werden Konidien gebildet, die hauptsächlich durch Regen ver-
breitet werden. Auf dem Felde greift die Krankheit bei warmem Boden
und Regenwetter schnell um sich, im Aufbewahrungsort verursacht sie
rascheres Austreiben und stärkeres Schrumpfen der Zwiebeln. und
kann sich unter günstigen Bedingungen weiter ausbreiten. Bekämpfungs-
mittel sind: Schutz der geernteten Zwiebeln vor Regen, rasche und
sorgfältige Lagerung, gut ventilierter und kühler Aufbewahrungsort.
O.K.
2
Walker, J. C. and Jones, L. R. Relation of soil temperature and other
factors to Onion Smut infection. (Beziehung von Bodentemperatur
und andern Faktoren zur Zwiebelbrand-Ansteckung.) Journ. of
agric. Research. Bd. 22, 1921. S. 235—261.. Taf, 26—27,
Der seit 1869 für die Ver. Staaten festgestellte Zwiebelbrand. Uro-
cystis cepulae Frost, ist jetzt in fast allen nördlichen Zwiebel bauenden
-Bezirken von New-York bis Oregon von einer wirtschaftlichen Bedeutung
geworden, während im Süden, in Texas und Louisiana, die Krankheit
nicht vorkommt, obgleich Einschleppungsgefahr und beständiger Zwie-
belanbau auf demselben Felde in beiderlei Bezirken gleich sind. Aber
im Norden werden die Zwiebeln im Frühjahr ins freie Feld ausgesät.
im Süden dagegen im Spätsommer auf Saatbeete, worauf die jungen
Pflanzen im Vorwinter aufs Feld kommen. Die verschiedenen ange-
bauten Sorten — rote, gelbe und weiße Kugelzwiebeln im Norden.
und Bermuda-, italienische und spanische Zwiebeln im Süden — er-
wiesen sich als für den Brand in gleicher Weise anfällig. Also konnte
der Unterschied im Befall nur in den verschiedenen Bedingungen be-
gründet sein, unter denen die Samen einerseits im Frühjahr, anderer-
seits im Herbst keimen und ihre erste Entwicklung durchmachen.
Diese Bedingungen und ihr Einfluß auf die Entwicklung der Zwie-
belpflanzen wie auf ihre Ansteckung werden nun in ausführlicher und.
sehr gründlicher Weise untersucht. Zuerst wird festgestellt, daß für die
Ansteckung vom Erdboden aus der Kotyledon des Keimlinges bis zur
Berichte. 247
Zeit, woer ausgewachsen ist, empfänglich ist; wenn er in dieser Zeit von
Infektion frei bleibt, dient er später als Schutz für die Laubblätter gegen
eine Ansteekung, und wenn sich seine Infektion verhindern läßt, so bleibt
die Pflanze überhaupt gesund. Bei Kulturen in brandverseuchtem
Boden von verschiedenem Feuchtigkeitsgehalt erhielt man reichliche
Infektionen innerhalb der Feuchtigkeitsgrenzen, bei denen eine gute
Keimung und Entwicklung der Wirtpflanze eintrat. Bei sehr hoher, .
wie bei sehr niederer Bodenfeuchtigkeit wurde zwar der Betrag der In-
fektionen verringert, aber entsprechend auch Keimung und Entwick-
lung der Pflanzen herabgedrückt.
Genau wurde der Einfluß von Boden- und Lufttemperaturen
untersucht. Keimung und Entwicklung der Zwiebeln trat bei Tem-
peraturen des Bodens von 10 bis 31° C ein, am günstigsten bei 20 25°
für das Laub, unterhalb 20° für die Wurzeln. Auf brandverseuchtem
Boden gezogene Pflanzen zeigten einen hohen Prozentsatz von erkrank-
ten bei 10—25° Bodentemperatur, eine entschiedene Abnahme der In-
fektionen bei etwa 27° und völliges Ausbleiben derselben bei 29°. Die
Lufttemperatur bei diesen Versuchen betrug gleichmäßig 15 20°. Wenn
Pflanzen mit beginnender Pilzinfektion bei einer Boden- und Luft-
temperatur von 30—33° während 12—15 Tagen gehalten, dann aber
wieder in ihre ursprüngliche Temperatur von 15—-20° zurückgebracht
wurden, entwickelte der Brandpilz keine Sporen und die Pflanze blieb
von weiterer Ansteckung frei. Bei Kulturen in infiziertem Boden und
einer Bodentemperstur von 20. 25 und 30°, wobei die Lufttemperatur
gleichmäßig 30—33° betrug, zeigten sich reichliche Infektionen bei
20 und 25, aber keine bei 30°, woraus hervorgeht, daß hohe Lufttem-
peratur allein nicht imstande ist, die Entwicklung der Krankheit zu
verhindern. Die Ursache dei Entwieklungshemmung des Brandpilzes
bei höheren Temperaturen liegt in der Fähigkeit der Pflanze, durch ge-
steigertes Wachstum der Blätter dem Pilze zu entwachsen, wobei sie
sich auch der Ansteckung von den Kotyledonen aus entziehen.
Diese Gewächshausversuche fanden ihre Bestätigung durch Frei-
landversuche, welche bewiesen, daß bei aufeinander folgenden Aussaaten
in verseuchtem Boden mit dem Fortschreiten der Jahreszeit und der Er-
höhung der Bodentemperatur eine immer wachsende Verminderung
der Infektionen erzielt wurde; vollständige Freiheit von der Krankheit
trat ein, wenn die Temperatur des Bodens in 2%—5 cm Tiefe 2 oder
3 Wochen lang etwa 29° C betrug.
In einem der südlichen Zwiebelbau-Bezirke (Laredo, Tex.) beträgt
die Lufttemperatur in der für die Zwiebelbrand-Ansteckung kritischen
Zeit, August und September, mehr als 29°C., und wenn man dazu nimmt,
daß die Temperatur der obersten Bodenschichten zu dieser Jahreszeit
248 Berichte.
noch um einige Grade höher ist, so ergibt sich daraus, daß, wenn auch
der Zwiebelbrand in die südlichen Bezirke eingeschleppt wird, seine
Entwicklung doch einmal infolge der Verhinderung von Infektionen
durch die hohe Temperatur, und zweitens im Fall einer doch etwa einge-
tretenen Ansteckung durch das Entwachsen der Pflanze unterbunden
werden würde.
Diese Untersuchungen zeigen aufs neue, wie wichtig es ist, eingehende
und auf Versuche begründete Forschungen über den Einfluß äußerer
Bedingungen auf Vorkommen und Verbreitung von Pflanzenkrank-
heiten auszuführen. BER.
Tisdale, W. H. und Griffiths, M. H. Urocystis tritici in den Ver. Staa-
ten eingeschleppt. U.S. Dep. of Agrie. Farmers Bull. 1213. Wa-
shington 1931. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agrie. 1921. S. 1121.)
Der Weizenstengelbrand (Urocystis tritiei Koern.) ist schon lange
aus Australien bekannt, ferner aus ‚Japan, Indien und Südafrika. Vor
kurzem ist er in die Ver. Staaten eingeschleppt worden und hat sich 1919
und 1920 in der Gegend von Granite City (Illinois), im letzteren Jahre
auf 111 Feldern von 1012 ha Umfang gezeigt. Die Ansteckung erfolgt
auf zweierlei Weise: durch Freiwerden der Chlamydosporen beim Dre-
schen, wo sie sich an die Weizenkörner anheften, und durch Zurückbleiben
von befallenen Strohteilen auf dem Felde nach der Ernte und Weiter-
verbreitung durch Wind und Wasser. Von der Regierung wurden die
erforderlichen Maßnahmen zur Bekämpfung der Krankheit ergriffen,
die mit den gegen den Roggenstengelbrand angewendeten übereinstim-
men. Gewisse Weizensorten vereinen mit großer Widerstandsfähigkeit
gegen die Krankheit einen guten Ertrag und sind deshalb num Anbau
in der Gegend des Befalles zu empfehlen; es sind: Fulcaster, Gipsy,
Red Wawe, Turkey Red und Early May. Andere stark anfällige Sorten
sind unter jeder Bedingung vom weiteren Anbau auszuschließen. O. K.
Sundaraman, S. Der Brand der Kolbenhirse in Indien. Agrıc. Research
Inst... Pusa.: Bull. NE.:97...19231. 8. .117..2° Par, (Nach Bull;
mens d. Reiseign. agric. 1921. S. 986.)
Die schödlichste Krankheit der in der Präsidentschaft Madras
viel angebauten Kolbenhirse (Setaria italica) ist der Brand (Ustilago
Crameri Körn.), der bis zu Y, der Ernte vernichten kann. Seine beste
Bekämpfung ist die Kupfervitriolbeizung des Saatgutes, da die Pilz-
sporen durch 15-30 Minuten langes Untertauchen in 0,5 %iger Kupfer-
vitriollösung am Keimen verhindert, gute Früchte aber durch halb-
stüindige Behandlung mit 2 %,iger Lösung nicht geschädigt werden. Die
Aussaat muß sogleich nach dem auf die Beizung folgenden Trocknen
vorgenommen werden. OR
Berichte. 249
Bailey, €. H. und Gurjar, A. M. Atmung der Pflanzen und der Körner
bei einigen Getreiden. Journ. of biolog. Chemistry. Bd. 44. Balti-
more 1920. S.5—18. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921.
S. 35.) f
Gesunde Weizenpflanzen schieden in 24 Stunden 2904 mg Kohlen-
säure auf 100 g Trockensubstanz aus, vom Gelbrost befallene Sorten
nur 16508 mg. Wenn die Atmung ein Maßstab für die stattfindenden
Stoffumwandlungen ist, so sind» diese bei den gelbrostigen Pflanzen
entschieden herabgesetzt. DER
Buchheim, Alexander. Zur Biologie von Uromyces Pisi Wir. Centralbl.
f. Bakterıol. II. Bd. 55, 1922. S. 507-508.
Uredosporen von Uromyces pisi, die von Lathyrus pratensis stamm-
ten, infizierten in den Versuchen des Verf.s Prisum sativum L., P. arvense
L.. Lathyrus nissolia L.. und L. articulatus L., aber nieht Vieia-Arten.
OR.
Martin, J. FE and Gravatt, G. F. and Posey. 6. B. Treatment of orna-
mental White Pines infected with Blister Rust. (Behandlung vom
Blasenrost angesteckter Zier-Weymouthskiefern.) U.S. Dep. of
Agric. Dep. Circular 177. Washington 1921.
Der Blasenrost der Wexmouthskiefer (Pinus strobus) wird durch
Ausrottung der Stachelbeer- und Johannisbeer-Sträucher in einer Ent
fernung von 200— 300 Yards bekämpft. Angesteckte Zierbäume können
erhalten werden durch Ausschneiden der erkrankten Teile, wenn das
rechtzeitig geschieht. Die besten Erfolge erzielt man im Frühjahr.
und es kommt darauf an. die befallenen Stellen aufzufinden und voll-
ständig zu entfernen. OK.
Spaulding, Perley. Investigations of the White-Pine Blister Rust. (Unter-
suchungen über den Weymouthskiefer-Blasenrost.) U. S. Dep. of
agriculture Bull. Nr. 957. Washington 1922. 100 S. 6 Taf:
Eine vorzügliche Monographie von Cronartium ribicola Fisch.,
die alle seither über diesen Pilz vorliegenden Untersuchungen mit den
in Nordamerika und hier vornehmlich vom Verf. selbst ausgeführten
zusammenfaßt und uns ein vollständiges Bild von der Entwicklungs-
weise dieses Pilzes gibt, der als Kiefernschädling in der letzten Zeit eine
so große Bedeutung bekommen hat: Mit Recht sagt der Verf.: „Dies
ist die erste Art der Gattung C’ronartium, die sehr eingehend untersucht
ist, und als Repräsentant dieser wichtigen Gruppe von Pilzen der Wald-
bhäume muß eine gründliche Kenntnis ihrer Lebensgeschichte die
Grundlage für die Einführung neuer Methoden zur Bewirtschaftung
der Weymouthskieferwaldungen bilden‘.
Erschöpfend und doch ohne Weitläufigkeit werden besprochen:
Herkunft und jetzige Verbreitung von C’ronartium ribicola in der alten
250 „Berichte.
und neuen Welt, wobei auf 10 Kärtchen die Ausbreitung des Pilzes in
den Ver. Staaten seit 1909 dargestellt ist, die Wirtpflanzen aus den
(Gattungen Pinus und Ribes nebst den an ihnen ausgeführten Infektions-
versuchen und ihrer verschiedenen Widerstandsfähigkeit, die verschie-
denen Frucht- und Sporenformen des Pilzes mit ihrer Inkubationszeit,
Infektionsweise und Lebensdauer, sowie der Art der Überwinterung.
Aus diesen entwicklungsgeschichtlichen Tatsachen werden diejenigen
besonders hervorgehoben, welche Handhaben für die Bekämpfungs-
maßnahmen der Blasenrostkrankheit bieten, und darauf diese Maß-
nahmen selbst eingehend gewürdigt. Für die Verhältnisse in den Ver.
Staaten, die in mehreren Punkten anders liegen als die europäischen.
hat sich ergeben: Die Ausrottung von Cronartium ist abgesehen von
Ausnahmefällen, wo es sich um ganz beschränktes und vereinzeltes
Auftreten handelt, unmöglich, energische Bekämpfung das einzig aus-
führbare und gebotene. Schutz der noch nicht angesteckten Gegenden
durch strenge Quarantäne ist notwendig. Der gefährlichste Zwischen-
wirt ist Ribes nigrum, aber in bereits angesteckten Gegenden sind alle
Ribes-Arten auszurotten und dürfen auch in der Nähe von Wevymouths-
kieferwaldungen keine angepflanzt werden. OR
Rivera, V. Beobachtungen über die von Fomes fulvus auf den Mandel-
baum ausgeübte Einwirkung. Le staz. sperim. agrar. ital. Bd. 54.
1921. S. 114—118. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921.
S. 701.)
In der Provinz Aquila findet man bisweilen alte absterbende Man-
delbäume, an deren Ästen die Fruchtträger von Fomes fulvus Fr..zum
Vorschein kommen. Der Pilz ruft eine Holzzersetzung hervor, bei deı
die Gewebe sich zuerst schwärzen, dann gelblichweiß und morsch werden.
Diese Zersetzung schreitet von oben nach unten fort, sodaß sie an der
Stelle, wo die Fruchtkörper erscheinen, am schlimmsten ist. Das Myzel
bildet in der Kambiumzone manchmal einen zusammenhängenden
Filz. Bei weniger schwerem Befall fruktifiziert der Pilz nicht und man
findet die Zersetzung nur an einigen Ästen und in beschränkterem Um-
fange, aber nach einigen Jahren, wenn der Baum erschöpft ist, erfolgt
die Fruchtbildung. Werden nach Ausrottung der abgestorbenen Bäume |
junge zum Ersatz gepflanzt, so gedeihen sie eine Reihe von Jahren,
sterben dann aber plötzlich ab. Da keine Ansteckung. auch nieht an
den Wurzeln, bei ihnen nachzuweisen ist, nimmt Verf. an, daß die früher
an der Krankheit zugrunde gegangenen Bäume giftige Stoffe im Erd-
boden zurückgelassen haben. Die Ansteckung von Baum zu Baum
erfolgt hauptsächlich, wenn nicht ausschließlich, durch die Werkzeuge
der Arbeiter beim Putzen der Bäume, deshalb sollten die Messer und der -
gleichen immer sorgfältig desinfiziert werden. OK
Ss
Berichte. 251
Weir, J. R. Thelephora terrestris, Th. fimbriata und Th. caryophyllea
auf jungen Forstpflanzen in den Ver. Staaten. Phytopathology. Bd.11.
1921. 141—144. 1 Taf. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric,
1921. S. 1126.) Bi
Im Nordwesten der Ver. Staaten wurde Thelephora terrestris Fr.
schädlich auf jungen Pflanzen von Pseudotsuga taxifolia, Pinus monticola.
P. ponderosa. P. contorta, P. mariana, P. divarıcata, Abies grandis.
Picea Enyelmanni, Larix occidentalis, Thuja plicata, Acer negundo
und Quercus alba: in Kanada auf Pseudotsuga tazifolia und Acer macro-
phyllum. Der Pilz überwächst und erstickt die Pflanzen, ohne in ihre
Gewebe einzudringen; erst an abgestorbenen Organen dringt sem
Myzel durch Spaltöffnungen in die Blätter und auch in die Stengel
ein und kann dort überwintern. Die befallenen Pflanzen müssen aus-
gerissen und verbrannt werden.
Ebenso verhält sich Th. fimbriata Schw., die 1914 und 1915 auf
Pinus ponderosa in Montana und 1916 in Pensylvanien auf Pinus rigida
beobachtet wurde, sowie Th. caryophyllea Fr., in Idaho auf Larix
oceidentalis und Pseudotsuga heterophylla gefunden. OR,
Maublane, A. und Navel, H. €. Ganoderma applanatum, der Ölpalme
(Elaeis guineensis) auf der Insel S. Thomas schädlich. L’agronomie
eoloniale. 4. Jg. 1920. S. 187 —191. 1 Taf. (Nach Bull. mens.
d. Renseign. agric. 1921. S. 266.)
Auf der Insel S. Thomas tritt eine Krankheit der Ölpalmen auf.
bei der die Basis des Stammes in Fäulnis übergeht. Es bildet sich dort
eine große Höhlung von der Ausdehnung eines Drittels oder der Hälfte
des Stammumfanges aus und besonders die hohen Bäume brechen
endlich um. An der Stammbasis erscheinen bis zur Höhe von etwa Im
die Fruchtträger der Polyporee Ganoderma applanatum Pers., und diesen
Pilz, der auf S. Thomas nur die Ölpalme befällt, darf man als Urheber
der Krankheit ansehen. Abgestorbene Bäume sind zu verbrennen.
an erst kürzere Zeit befallenen die kranken Stellen sorgfältig auszuschnei-
den. RE
Blumer, S. Beiträge zur Spezialisation der Erysiphe horridula Lev. auf
Boraginaceen. Centralbl. f. Bakteriol. II. Bd. 55, 1922. S. 480-508.
Die vom Verf. angestellten Versuche lieferten folgende Ergebnisse.
Die Formen der Erysiphe eichoriacearum D.C. auf Boraginaceen werden
von denen auf Kompositen abgetrennt und als E. horridula Lev. zu-
sammengefaßt. Diese weicht von den auf Kompositen lebenden Formen
ab durch den oft dreisporigen Askus, in den Keimungserscheinungen und
in der viel schwächeren Spezialisation. Nach der Konidiengröße lassen
sich bei E. horridula drei Rassen unterscheiden; ein Einfluß des Wirtes
auf die Konidiengröße wurde nirgends sicher nachgewiesen. Die Spe-
232 Berichte.
zialisation der E. horridula ist schwach und unscharf begrenzt; man kann
zwischen Haupt- und Nebenwirten unterscheiden. Immerhin müssen
verschiedene biologische Arten aufgestellt werden. In den Versuchen
zeigen sich auf den Hauptwirten die Infektionen nach einer Inkubations-
zeit von 6—8 Tagen, die Nebenwirte folgen in. unregelmäßigen Inter-
vallen. Cerinthe major ist Sammelwirt für alle untersuchten biologischen
Arten und scheint als „überbrückende Art“ zu dienen für den Über-
sang auf Symphytum nach Echium. Morphologische und biologische
Differenzierung gehen nicht parallel, morphologisch gleiche Konidien
können verschiedenen biologischen Arten angehören. Eine Wirtpflanze
kann Nebenwirt morphologisch und biologisch verschiedener Formen sein.
OK.
Palm, B. T. Een gevaar voor de tabakscultuur in Deli. (Eine Gefahr
für die Tabakkultur in Deli.) Bull. van het Deli proefstation
te Medan-Sumatra. Nr, 14. Medan 1921. Mit englischer Zusam-
menfassung.
Während auf Java ein Mehltau am Tabak auftritt, war ein solcher
bis jetzt in den Tabakkulturen von Ost-Sumatra nicht bekannt. Verf.
fand nun ein Oidiaum, welches der Erysiphe eichoriacearum D€. entspricht,
in den Kulturen der Eingeborenen auf dem Zentralplateau von Sumatra,
nur etwa 50 km von den holländischen Tabakfeldern entfernt. ©. K.
Moreillon, M. Cucurbitaria naucosa auf Ulmus montana. Journ.: forest.
suisse. 71. Jg. 1920. S. 155—157. (Nach Bull. mens. d. Renseign.
agric. 1921. S. 267.)
Im Kant. Waadt erkrankten seit 1912 Bergulmen, indem sie an den
unteren Ästen eigentümliche Geschwülste zeigten, über denen die Zweige
vertrockneten; endlich gingen die Bäume ein. An den kranken Stellen
fand sich die Sphaeriacee C’ueurbitaria naucosa Fr. mit ihren Nebenfrucht-
formen Diplodia melanca Lev. und Camarosporium eruciatum Sacc.
Nachträglich setzten sich an den Wundrändern Schildläuse, Gossyparsa
»Imi, fest, und Ameisen suchten begierig den aus den Krebswunden
tropfenden Saft auf. Q.=RE
Miles, L. E. Leaf spots of the Elm. (Blattflecken auf Ulmen.) The
Botanic. ‚Gazette. Vol 71. 1921. S. 161—!96. 3 Taf. i Fig.
Auf 5 oder 6 inN.-Amerika einheimischen Ulmenarten erzeugt
(Gnomomia ulmea (Schw.) Thüm. Blattflecken, am häufigsten auf Ulmus
americana. Der Pilz schädigt zumeist die Stecklinge und junge Bäume,
da vorzeitiger Blattfall eintritt. Die Perithezien erscheinen im Früh-.
jahre und erzeugen im Palissadengewebe des Blattes ein schwarzes
Stroma. Ein nicht trichogynes Askogon erscheint im jungen Perithecium.
Die Askosporen entwickeln sich weder im Wasser, noch auf Nährmedien,
auch nicht auf lebenden Blättern der englischen und schottischen
Berichte. 253
Ulmus-Arten. Infektionsversuche taten dar, daß die Konidienform
@loeosporium ulmeum n.sp. in den Entwicklungskreis des Pilzes gehört.
Gloeosporium ulmicolum n. sp., von der vorigen Art durch größere
Sporen verschieden, erzeugt eine ähnliche Blattfleckenkrankheit auf
amerikanischen Ulmen. Systremma wlmi (Schl.) Thiess. et Syd., der
auf europäischen Ulmen in Europa als Blattflecken erzeugender Pilz
auftritt, wurde in Amerika noch nicht gefunden. Dieser Pilz gehört zu
den Dothiodiales, @l. ulmeum zu den Sphaeriales. Ein Verzeichnis der
anderen Pilze, die auf amerikanischen Ulmen Blattflecken erzeugen,
ist beigegeben; 7 Arten von Pilzen fand man bisher auch auf Blättern
fossiler Ulmenarten. Die Tafeln zeigen in photographischer Reproduk-
tion die Blattflecken und bringen morphologische und anatomische
Einzelheiten. Matouschek, Wien.
Doyer, Lucie. Fusarium-Befall des Getreides. Angewandte Botanik.
Bd. 3. 1921. S. 75—83.
Der Fusarium-Befall an untersuchtem Japhet-Sommerweizen rührte
in der Regel von Fusarium culmorum Sacc. her und ergab in der Kultur
die Perithezien von @Gibberella Saubinetii Sacc. Es ließ sich nachweisen,
daß die drei Formen des Fusarium-Befalles, nämlich Befall der Keim-
pflanzen, Fußkrankheit und Körnerbefall, miteinander in Beziehung
stehen, da eine innerliche Entwicklung des Pilzes in der Weizenpflanze
erfolgt, die bei starkem Befall zur Ansteckung der Körner von innen
heraus führen kann. BER
Novelli, N. Fusarium roseum in den reisbauenden Gegenden Italiens.
I Giorn. dı Risicoltura. Bd. 11, 1921. S. 103—105. (Nach Bull.
mens.. des Renseign. agric. 1921, S. 1287.)
In vielen Gegenden Italiens wurde der Reis von Fusarıum roseum
Lk., der Konidienform von Gibberella Saubinetii Sacc. befallen und die
grannenlosen Sorten am meisten beschädigt. Zur Abwehr wird empfoh-
len, die Ernte gut zu trocknen, die verkrüppelten Körner durch Ab-
sieben zu entfernen und das Saatgut mit Kupfervitriol zu beizen. O.K.
Birmingham, W. A. Mutterkorn in Australien. The agric. Gazette of
New South Wales. Bd. 32. 1921. S. 410—412, (Nach Bull. mens.
d. Renseign. agrıc. 1921. S. 1287.)
Bisher war Mutterkorn von Australien auf Weizen, Roggen,
Lolium perenne, L. temulentum und Festuca Hookeriana bekannt. Es
wurde nun außerdem noch beobachtet auf Andropogon intermedius
(im Sphacelia-Stadium), Bromus inermis, Phalaris minor, Lolium mul-
tiflorum, Festuca elatior, F. arundinacea, Pollinia fulva und Panicuwm
bulbosum. OR.
-Nisikado, Y. Ueber eine durch Physalospora baccae Cav. verursachte
Krankheit der Weinbeeren. Annals of the Phytopath. Soc. of Japan
N a a ba a ne AN BEE
a x ers >:
re a a >
254 Berichte,
Bd. 1, 1921. Nr. 4. Mit 1 Taf. Japanisch, mit englischer Zu-
sammenfassung.
Die Untersuchungen beziehen sich vorzugsweise auf die Morphologie
der Pykniden und Schlauchfrüchte des Pilzes, der seit den letzten 10
Jahren in der Prov. Okoyama häufig, und auch in andern Weinbau-
treibenden Gegenden Japans aufgetreten ist. Die Krankheit befällt
Stiele und Beeren von Vitis vinifera, aber weder Blätter noch Zweige.
Die Pyknidenfrüchte des Pilzes sind identisch mit Macrophoma reni-
formis (Viala u. Ravaz) Cav., die Schlauchfrucht entspricht der Gwig-
nardia baccae Jacz.. nur daß bei unserem Pilze zwischen den Schläuchen
ey RE Fahr Se
Paraphysen vorhanden sind. Der Pilz gehört nicht zu Guignardia,
sondern zu Physalospora eben wegen der Paraphysen. Auf künstlichen
Nährmedien entwickelt sich der Pilz sehr schnell und produziert reich-
liche schwarze Luftmyzelien und gelegentlich Pykniden, die äußerlich
von den auf der Wirtpflanze gebildeten abweichen, in ihren Sporen
aber damit übereinstimmen. ERS
Fukushi, T. Physalospora Miyabeana n. sp. und seine Konidienform auf
Salix purpurea var. angustifolia in Japan. Ann. of the Phytopath,
Soc. of Japan. Bd. 1, 1921. S.1—11. 8 Abb. (Nach Bull. mens.
d. Renseign. agric. 1921, S. 1585.) |
Beschreibung einer an verschiedenen Stellen der Insel Hokkaido
vorhandenen Krankheit der genannten Weide und des sie hervorrufenden
Pilzes. Befallen werden Zweige und Blätter. Auf den Zweigen ent-
stehen weißlich-graue, von einer schwärzlichen Linie umrandete und -
einsinkende Flecke von elliptischer Gestalt und 5—30 mm Länge, die oft
zusammenfließen und auf denen die Fruchtkörper als Gruppen kleiner
-chwarzer Pusteln entstehen. Auf den Blättern bilden sich an der Ober- 5
seite dunkelbraune Flecke von rundlicher oder unregelmäßiger Gestalt |
und 2—7 mm Größe. |
Eine zweite Krankheit derselben Weiden wird durch einen Pilz ß
verursacht, der wahrscheinlich zur Gattung Marssonina gehört; bei ihr
treten am Zweige pechschwarze, nicht eingesunkene Flecke und auf den
Blättern schwarze Punkte auf. O.K.
Pape, H. Stärkeres Auftreten der Federbuschsporenkrankheit (Dilopho-
spora graminis Desm.) des Getreides in Deutschland. Nachrichten-
blatt für den deutschen Pflanzenschutzdienst. 1. Jahrg. 1921.
Ss. 21—22,
Die genannte, in Deutschland bisher selten auf Getreide beobachtete
Krankheit ist 1921 in Baden und der Rheivprovinz auf Weizen und
Spelz schädlich geworden. Sie ist wahrscheinich mit Saatgut aus der =
Schweiz und Tirol, und mit Stroh aus Frankreich eingeschleppt worden. S
OHR; 2
x
Berichte. 255
Matz, J. Eine Wurzelkrankheit des Kaffeehaumes auf der Insel Porto
Rico. Gobierno de Puerto Rico, Dep. de Agric. y Trab. Estac.
exper. insul. Circular Nr. 32. San Juan 1920. (Nach Bull. mens.
d. Renseign. agric. 1021. S. 1122.)
Die gefährlichste, wenn auch bis jetzt wenig verbreitete Krankheit
des Kaffeebaumes auf Porto Rico ist eine durch Aosellinia sp. hervor-
gerufene Wurzelerkrankung, . da sie immer mit dem Tode der Pflanze
endet. Der Pilz bildet schwarze Krusten in der Rinde und dem Holz
des unteren Stammteiles, lebt in dem durch die abfallenden Blätter
der Schattenbäume an sich zersetzenden Stoffen reichen Erdboden
und greift hier die Wurzeln des Kaffeebaumes an. Die Anbauverhält-
nisse begünstigen sehr die Entwicklung des Pilzes, deshalb macht der
Verf. Vorschläge, wie die Kulturen zu verändern seien. DIR;
Wilson, M. Hypoderma pinicola an Pinus silvestris und H. strobicola an
P. strobus var. nana in Schottland. Transact. R. Scottish Arbori-
eult. Soc. Bd. 34. 1920. S. 222-223. (Nach Bull. mens. d. Ren-
seign. agric. 1921. 8. 268.)
Die 1592 von Brunchorst in Norwegen entdeckte, später auch in
Dänemark und Deutschland aufgefundene Krankheit der Kiefernadeln,
die durch Hypoderma pinicola Brunch. hervorgerufen wird, ist auch m
Schottland festgestellt worden. Daselbst wurde auch zum erstenmal
H. strobicola Rostr. auf Pinus strobus var. nana aufgefunden. O. RK.
Van der Bijl, P. A. Phyllostieta caricae papayae am Melonenbaum in
Natal. The South African Journ. of Science. Bd. 17, Johannes-
burg 1921. S. 288—290. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agrie.
1921, S. 1435.)
Phyllostieta caricae papayae Allesch. bringt an den Blättern von
Carica papaya mißfarbige Flecke auf der Oberseite hervor, die rundlich
oder eckig, oft zusammenfließend und von einem gelben oder bräun-
liehen Saume umgeben sind und später oft ausfallen. Mit Myzel aus den
Reinkulturen des Pilzes gelang die Ansteckung von Blättern, Zweigen
und Friichten des Melonenbaumes. OÖ. K.
Wilson, M. Über die Krankheiten der Douglastanne in Schottland. Transact.
of the R. Scottish Arboriec. Soc. Bd. 35, I. 1921. 8. 77—178.
(Nach Bull. mens. d. Renseign. agrıic. 1921. S. 1753.) |
In einigen Gegenden Schottlands trat schon früher auf Pseudotsuga .
Douglasii ein Schmarotzer auf, der als Phoma pitya Sacc. bezeichnet
wurde, aber nach dem Verf. mit Ph. pseudotsugae übereinstimmt, sodaß
dieser schon seit einer langen Reihe von Jahren in Schottland vorhanden
wäre. Auch Botrytis Douglasii ist bereits weit verbreitet. O.K.
256 Berichte.
Ciferri, R. Phoma Ferrarisii n. sp., Urheber des Tomaten-Brandes in
Piemont. Rivista di Patol. veget. Jg. 11, 1921. S. 65-—69. (Nach
Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921, S. 1436.)
Bei Alba (Prov. Guneo) wurde an wenigen Früchten von zwei To-
matenpflanzen eine durch den oben genannten Pilz verursachte Fäule
aufgefunden. Durch künstliche Impfungen mit Reinkulturen ließ
sich die Krankheit auf unreife gesunde Tomaten übertragen. In Be-
gleitung der Phoma fand sich eine Ramularia sp. IR
Lee, H. A. ‚Krankheit chinesischer Orangen. The Philippine Journ.
of Science. Bd. 17. 1920. S. 635—643. (Nach Bull. mens. d.
Renseign. agrie. 1921. S. 988.)
Auf Früchten von Citrus sinensis und C. nobilis wurde in verschie-
denen Gegenden Chinas, und in Japan. und Manilla auf eingeführten
chinesischen Früchten eine Krankheit aufgefunden, die mit der früher
in Neusiidwales beobachteten und durch Phoma eitricarpı Me. Alp.
verursachten übereinstimmt. Auf der Schale reifer Früchte bilden sich
kleine, ganz schwarze Flecke, die später bis 9 mm groß werden und sich
mit einem braunen Rande umgeben; sie dringen 1—2 mm tief in die
Schale ein, erreichen aber das Fruchtfleisch nicht. In allen Fällen
entwickeln sich auf den Flecken die sehr kleinen schwarzen Pykniden
von Phoma citricarpa, und mit diesem Pilze angestellte Reinkulturen,
Impfungen und Rückimpfungen, haben den Beweis geliefert, daß er
Schmarotzer und der Erreger der Krankheit ist. Zu ihrer Verhütung
ist sorgfältige Überwachung der eingeführten Früchte anzuordnen.
Unreife Früchte ließen sich nicht anstecken. 0.
Wilson, M. Phomopsis pseudotsugae n. sp. als Schmarotzer auf Pseu-
dotsuga Douglasii.. Transact. R. Scottish Arborie. Soc. Bd. 34.
1920. S. 145—149. 2 Taf. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric.
1921.:8.: 145.)
Seit mehr als 10 Jahren hat man in Schottland eine jetzt verbreitete
Krankheit 6-10 Jahre alter Douglastannen beobachtet, die in zwei
Formen auftritt. Entweder wird der Endtrieb befallen und stirbt
von oben nach unten ab, oder die Krankheit hat ihren Sitz am Stamm
dicht über dem Boden, wobei die befallene Stelle sich einschnürt und
der Stamm, wenn er ringsum ergriffen wird, zugrunde geht. An den
erkrankten Teilen entwickelte sich der Phomopsıs pseudotsugae ge-
nannte Pilz, von dem nicht näher bekannt ist, wie er die Pflanze befällt.
der aber wahrscheinlich als Wundparasit anzusehen ist. OK:
De strepenziekte van der gerst. (Die Streifenkrankheit der Gerste.)
Tijdschr. over Plantenziekten. 27. Jg. 1921. 8. 105-120,
Pa ıV--VIE
Berichte. 257
Die ausführliche Abhandlung über die durch Helminthosporium
gramineum verursachte Streifenkrankheit der Gerste, die auch in Holland
großen Schaden anrichtet, schildert ihre Merkmale, Ursache, den
Schaden, die Anfälligkeit der Sorten und auf Grund zahlreicher ausführ-
lich mitgeteilter Versuche die Bekämpfungsmaßregeln. Die Behandlung
des Saatgutes mit Formalin, Sublimat oder Warmwasser können nicht
empfohlen werden, am besten bewährten sich Kupfervitriol, Uspulun
und Germisan B 14, wovon das erste am billigsten ist. Das Benetzungs-
verfahren erfolgt auf je 1 Hektoliter Gerste mit Y, kg Kupfervitriol ge-
löst in 3 Liter Wasser, oder mit 7 Liter mindestens 1%iger Uspulunlösung
oder mit 3 Liter Lösung von 4% Germisan B 14.. Das Umschaufeln mub
sehr sorgfältig vorgenommen werden, weil alle Gerstenkörner von dem
Beizmittel benetzt werden müssen. 0; K.
Lindfors, Thore. Ett besprutningsförsök mot äppleskorv sommaren 1921.
(Ein Bespritzungsversuch gegen Apfelschorf im Sommer 1921.)
Medd. Nr. 227 fr. Centralanst. f. försöksväs. pa jordbruksomr,
Avd. f. landtbruksbotanik Nr. 23. Stockholm 1922, Mit deutschem
Auszug.
Die beiden Spritzmittel Solbar (F. Bayer u. Co., Leverkusen) und
Frisco (A.-G. Phylatterion, Trelleborg) wurden in ihrer Wirkung gegen
Apfelschorf durch Versuche nach den Vorschriften der Fabrikanten
geprüft und zweimal im Sommer Bespritzungen vorgenommen. Frisco,
von dem die fertige Lösung einen etwa dreimal größeren Gehalt an
Polysulfidschwefel aufwies als Solbar, erwies sich letzterem durchgehends
»ls überlegen, wenn auch Solbar unbespritzten Bäumen gegenüber
immer noch eine Wirkung zeigte; vermutlich war die Konzentration der
1%, igen Solbar-Lösung ungenügend. Beschädigungen durch die Be-
spritzungen traten in keinem Falle ein. Der Versuch umfaßte 34 Apfel-
sorten, die eine sehr verschiedene Empfänglichkeit gegen Schorf zeigten ;
diese ist in Kurven dargestellt, nach denen z. B. Ribston die geringste,
Alexander und Signe Tillisch die größte Anfälligkeit aufwiesen. O.K.
Bassi, E. Helminthosporium gramineum Erikss. auf Weizen in Italien.
L’Italia agricola. Jg. 58,’ Piacenza 1921. 8. 298—-301. 2 Abb.
(Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921, S. 1749.)
Der die Streifenkrankheit der Gerste verursachende Pilz hat in der
Gegend von Piacenza auf einem 10 ha großen Weizenfelde einen Befall
hervorgerufen, der dieselben Krankheitserscheinungen wie bei der Gerste
im Gefolge hatte und zur Vernichtung des Weizens führte. ONS,
Nisikado, Y. and Miyake, Ch. Treatment of the Rice Seeds for Helmin-
thosporiose. I. Hot Water Treatment. (Behandlung des Reis-Saat-
gutes gegen die Helminthosporiose. I. Heißwasser-Behandlung.)
Zeitschrift f. Pflanzenkrankheiten. XXXII. 17
DD
ot
6)
Berichte.
Berichte des Ohara-Instituts f. Jandw. Forschungen in Kuraschiki,
Prov. Okayama, Japan. Bd. 1, 1920. S. 545—555.
Da die am Reis durch Helminthosporium oryzae Miyabe u. Hori
hervorgerufene Krankheit auch an in sterilisiertem Sand gezogenen
Keimlingen auftritt, müssen ihre Keime an den Reiskörnern haften und
durch Heißwasserbehandlung unschädlich zu machen sein. Die töd-
liche Temperatur für die Sporen des Pilzes liegt zwischen 50 und 52° €
bei 10 Minuten langer Einwirkung, für die gekeimten Sporen zwischen
48 und 50°; die optimale Temperatur für die Sporenkeimung zwischen
25 und 30°, wobei nach 1—2 Stunden die Keimung eintritt und nach
4—5 Stunden 30 — 70 % der Sporen gekeimt haben. Die Keimung trok-
kener Reiskörner wird durch 10— 15 Min. lange Behandlung mit 54— 55°
heißem Wasser nicht beeinträchtigt, aber bei vorausgehender Durch-
feuchtung herabgedrückt. Zur praktischen Bekämpfung der Reis-
Helminthosporiose wird empfohlen, die Reiskörner 10 Min. lang mit
Wasser von 53° C oder 5 Min. lang mit Wasser von 54° C zu behandeln,
nachdem sie vorher einen Tag lang in Wasser von gewöhnlicher Tem-
peratur eingequellt worden sind. RE
Puttemans, A. Gloeosporium bombaeis n. sp. auf Bombax insigne. Bull.
Soc. de pathol. veget. de France. Bd. 7. 1920. S, 74—75. (Nach
Bull. mens. d. Renseign. agrie. 1921. S. 700.)
Der genannte neue Pilz brachte an zahlreichen Pflanzen von Bom-
bax insigne bei S. Paolo (Brasilien) eine Krankheit hervor, bei der alle
grünen Pflanzenteile abstarben. Sie ließ sich durch Bespritzungen
mit Bordeauxbrühe erfolgreich bekämpfen. O0: 8;
Chevalier, A. Colletotrichum agaves in Indochina, dem französischen
Sudan und Frankreich schädlich an Agaven. Revue de Bot. appl.
et d’Agric. coloniale. Bd.1, Paris 1921. S.21—23. (Nach Bull.
mens. d. Renseign. agric. 1921, S. 1432.)
Oolletotrichum agaves Cav., für Italien beschrieben und vielleicht
übereinstimmend mit Gloeosporium agaves Syd. aus Brasilien, befällt
alte Blätter von Agave rigida in Indochina und dem französischen Sudan,
und von A. americana und A. Salmiana in Südfrankreich. Der Pilz bringt
auf den Blättern braune, 3—4 cm große, bisweilen sich noch verlängernde
Flecke hervor. Er ist auch von Sehaw für Indien festgestellt worden.
O:KA
Peyronel, B. Trichothecium roseum, der Pilz der Bitterfäule der Äpfel
und Birnen. R. Staz. di Patol. veget. ete. di Roma. Boll. mens.
d’informazioni e notizie. 2. Jg. 1921. 8. 23—27. (Nach Bull.
mens d. Renseign. agric. 1921. S. 987.)
Die Bitterfäule der Äpfel und Birnen ist auf den in Rom verkauften
Früchten verbreitet. Sie wird durch den Hyphomyceten Trichothecrum
Beniäht e, 259
(Cephalothecium) roseum Lk. hervorgebracht, der häufig als Saprophyt
wächst, aber durch die Höhlung des Kelches, seltener bei Äpfeln vom
Stiele aus, in die Frucht eindringt. Zur Verhütung der Krankheit
ist trockene Aufbewahrung der Früchte in dünnen Schichten zu emp-
fehlen. 0::K%
Knechtel, Wilhelm K. Alternariosa. O maladie a rasadului de tutun in
Romania. (Alternariosis, die Krankheit der Tabaksetzlinge in
Rumänien.) S.-S. aus Basarabia Agricola. Jg. 1, 1919. Nr. 7.
218,87 Abb.
Unter eingehender Besprechung der Literatur über die Krankheiten
und Beschädigungen der Tabaksetzlinge wird festgestellt, daß die in
Rumänien aufgetretene Erkrankung auf Alternaria tenwis Nees zurück-
zuführen ist, daß deren Angriffe aber durch eine allgemeine Schwächung
der Pflanzen infolge von Betall mit Thrips tabacı Lind. und ungünstigen
Witterungsverhältnissen, wie überhaupt klimatischen Faktoren vor-
bereitet und begünstigt werden. OK,
Enlows. E. M. A. und Rand, F. V. Alternaria nelumbii n. sp. auf Ne-
lumbium speciosum schmarotzend. Phytopathology. Bd. 11. 1921.
S. 135—140. 1 Taf. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921.
S. 986.)
In verschiedenen Gegenden der Ver. Staaten wurde eine Blätter-
krankheit an Nelumbium speciosum beobachtet, bei der sich rotbraune
Flecke von 5—10 mm Durchm. bildeten und die Blätter vertrockneten.
In allen Fällen fand sich auf den kranken Stellen eine Alternaria, die
Verf. für neu hält und A. nelumbii nennt. Ansteckungsversuche mit
dem Pilze hatten Erfolg, Der Pilz kann auf den abgestorbenen Pflanzen-
teilen auch als Saprophyt leben, und seine Konidien blieben 2 Jahre
lang keimfähig. OR:
Montemartini, L. Eine neue Krankheit von Aucuba japonica. Riv. di
Patol. veget. 11. Jg. 1921. 8. 33—35. (Nach Bull. mens. .d.
Renseign. agric. 1921. S. 844.)
Auf Blättern von Aucuba japonica in der Nähe von Pavia bildeten
sich, meist an der Spitze beginnend, schwarze Flecken, die sich ver-
größertesı und zum Absterben führten. Auf ihnen erschienen erst
Konidienträger einer Alternaria, später die Perithezien einer Pleo-
spora, die als P. infectoria Fuck. bestimmt und wegen ihres Schma-
rotzens auf Aucuba als neue var. aucubicola benennt wurde. ©. K.
Maugin, L. et Vincens, F. Spirospora castaneae n. gen, et n. sp. auf
Kastanien. Bull. trimestriel de la Soc. mycolog. de France. Bd. 36.
1920..8. 89—97. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921
S. 144.)
260 Berichte.
In Frankreich wurde an kranken Kastanien, deren Fleisch gelb
gefärbt war, ein Pilz aus der Verwandtschaft von Mycogone aufgefunden,
dessen Beschreibung und Diagnose mitgeteilt wird. 0.,K:;
Peyronel, B. Identität von Spirospora castaneae mit Acrospeira mirabilis.
Bull. trimestr. de la Soc. mycol. d. France. Bd. 37. 1921. S. 56
bis 61. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agrıc. 1921. S. 985.)
Verf. erklärt den von Mangin und Vincens aufgestellten RKa-
stanienpilz Spirospora castaneae für identisch mit dem schon 1857 von
Berkeley und Broome beschriebenen Acrospeira mirabilis, den
diese Autoren- in England fanden, und der auch in anderen Ländern
Europas und in Südamerika vorkommt. BSR
Partentjew, J. Den Medizinalpflanzen in der Krim schädliche Insekten.
Bull. de la Soc. de Pathologie exotique. Bd. 14. Paris 1921.
S. 164-167. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921. S. 992.)
In den Medizinalpflanzenkulturen der pomologischen Versuchs-
station zu Salehir bei Simferopol wurden 1919— 1920 folgende Schäd-
linge gefunden. Die Käfer Epithrıx atropae und E. pubescens durchlöchern
siebförmig die Blätter von Atropa belladona, auch an wild wachsenden
Pflanzen. Psylliodes hyoscyami kommt bisweilen auf Atropa, häufiger
auf Hyoscyamus niger vor. Blätter und Blüten von Atropa belladonna
werden von den Raupen von Mamestra brassıcae und Heliothis peltigera
angegriffen. Ceuthorrhynchus macwla alba sticht die Kapseln des Öl-
mohnes an, seine Larven leben im Innern der Kapseln. Schädlinge
der Stockrose sind Podagrica malvae, Baris nitens, Apion longirostre
und 4A. validum;, solche des Eibisch Podagrica malvae und Oxythyrea
funesta. Die Blüten des Fenchels werden durch mehrere Hymenopteren,
Dipteren und Käfer beschädigt, Graphosoma lineatum saugt die Früchte
aus. Die Blätter der Melisse werden von Cassida nebulosa und Ur ypto-
cephalus ocellatus durchlöchert. An wild wachsendem Adonis vernalis
werden die Blüten oft von Amphicoma vulpes angegriffen. O0. K.
Bodkin, 6. E. Einigen Kulturpflanzen in Britisch Guiana schädliche In-
sekten. Journ. of the Board of Agric. of British Guiana. Bd. 14,
Georgetown 1921. S. 132—139. (Nach Bull. mens. d. Renseign,
agric. 1921, S. 1587.)
Die schädlichsten Insekten der Zuckerrohrpflanzungen sind drei
sog. ,„‚Böhrer‘‘, die Raupen der Schmetterlinge Castnia licus Fab., Dia-
traea saccharalis Fab. und D. canella Hamps.; sie werden durch Kinder
eingesammelt. Weitere Schädlinge des Zuckerrohres sind: der Käfer
Metamasius hemipterus, die Raupen von Remigia repanda und Laphygma
frugiperda, zwei Termitenarten, welche die von den ‚‚Bohrern‘“ befallenen
Pflanzen vollends zu Grunde richten, eine unter den Blattscheiden
Berichte. 261
sitzende Schildlaus, und zwei Arten von Schaumzirpen (Cercopidae),
die wenig schädlich werden, wenn man für Ausrottung der Unkräuter
sorgt.
Die Kokospalmen werden hauptsächlich durch die Raupen von
Brassolis sophorae geschädigt, welche die Blätter abfressen, aber leicht
durch Vernichten ihrer Nester zu bekämpfen sind. Zeitweise verur-
sachen Heuschrecken Verluste.
Der noch in den Saatbeeten stehende Reis wird von den Raupen
Remigia repanda, ältere Pflanzen von Diatraea saccharalis befressen.
0.K.
Woodworth, H. E. Die den Kulturpflanzen auf den Philippinen schäd-
lichen Insekten. The Philippine Agriculturist. Bd. 10, 1921. S. 955.
(Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921, S. 1754.)
Alphabetische Liste der philippinischen Kulturpflanzen mit ihren
Insektenschädlingen nach veröffentlichten und noch unveröffentlichten
Quellen. Viele der aufgeführten Insekten sind für die Philippinen als
Schädlinge neu, ebenso die meisten die Wirtpflanzen betreffenden An-
gaben. Natürlich kann die Aufzählung noch nicht vollständig sein.
DIE
Barreto. B. T. Dem Zuckerrohr auf Cuba schädliche Insekten. Riv. de
Aeric. Comercio y Trabajo. 3. Jahrgang. 1920. S. 371—374. (Nach
Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921. S. 989.)
Auf einer Besitzung wurde das Zuckerrohr stark geschädigt durch
die Schildläuse Pseudococcus sacchari und P. calceolariae, von denen das
ganze Feld, in bedrohlicher Weise aber nur 15—20 %, der Pflanzen,
befallen war: doch schien das Absterben von Pflanzen auch noch
andere Ursachen zu haben. Das beste Mittel den Schädling: zu bekämpfen
ist das Abbrennen der Felder, indessen sollte man dazu nur im äußersten
Falle schreiten; zur Vermehrung dürfen nur ganz gesunde Sprosse
verwendet werden, oder man muß sie durch halbstündiges Untertauchen
in Walölseifenlösung desimnfizieren. Aspergillus glaucus, ein natürlicher
Feind der Schildläuse auf Cuba, war nicht reichlich vorhanden, und die
Aussetzung zahlreicher Larven der Coccinellide Uryptolaemus Montrou-
zieri hatte keinen besondern Erfolg.
In einigen Pflanzungen wurde u. a. auch das Vorhandensein großer
Mengen von Eiern und Larven von Scarabaeiden festgestellt, gegen
welche Umarbeitung des Bodens zu empfehlen ist, um sie dem Fraß der
Vögel preiszugeben. Die Käfer selbst, die sich in der Dämmerung
auf Fruchtbäume begeben, um deren Blätter zu fressen, kann man durch
Abschütteln in untergelegte Tücher oder durch Bespritzen der Bäume
mit Bleiarseniat vertilgen; auch lassen sie sich zu Beginn des Frühlings
durch Fanglaternen anlocken. 0.K.
N De rn
3 W Pi: Bar.
262 Berichte.
Woleott, &. N. Dem Kakaobaum in Dominica schädliche Tiere. Rev.
de Agricult. de Puerto Rico. Bd. 6, S. Juan 1921. S. 11—12.
(Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921, S. 1443.)
Erheblichen Schaden richten Nagetiere und Vögel durch Fressen
der Samen an; der Käfer Strategus titanus Fab. nährt sich von den Wur-
zeln; die Raupen von Bocchoris pharaxalis Druve von den Blättern;
die Blattlaus Toxoptera aurantii Boy. beschädigt junge Blätter, Blüten-
knospen und Fruchtstiele, die Schildlaus Pseudococcus eitri Risso Blüten-
stiele, Fruchtstiele und die Früchte selbst. Die Ameise Solenopsis
geminata Fab. wird durch Hegen der Blatt- und Schildläuse schädlich.
BuK:
Gonzales Rios, P. Kultur der Kokospalme auf Porto Rico, Dep. de
Agric. y Trabajo, Estac. exp. insul. Circular Nr. 35, S. Juan
1921.“ (Nach Bull. mens. d. Renseign. agrıc. 1921. S. 1225.)
Schädlinge der Kokoskultur auf Porto Rico sind: Strategus qua-
drimaculatus, der die Stämme durchbohrt; Phyllophaga sp. frißt an den
Blättern; Aspidiotus destructor und Vemsonia stellifera verursachen
durch ihr Saugen das Vergilben der Blätter; Ratten. OK
Zacher, Friedrich. Eingeschleppte Vorratsschädlinge. Deutsche Ento-
mol. Zeitschr. 1921. S. 288—29.
Nach Anführung einer Reihe von Beispielen für die Einschleppung
und Einbürgerung von schädlichen Insekten in verschiedenen Welt-
teilen werden die durch Vorratsschädlinge entstehenden Verluste be-
sprochen und bei uns eingeschleppte Vorratsschädlinge behandelt.
Verf. teilt einige von ihm beobachtete Fälle solcher Einschleppungen
mit, bei denen auch wohl die Gefahr einer Einbürgerung vorliest. O0, K.
Miestinger, K. Vertilgung der Mauerasseln.. Wiener landw. Zeite.
70. Je. 1920. $. 981.
Die dumpfige feuchte Luft muß durch Lüften vor allem entfernt
werden. Köderung durch frische Scheiben von Kartoffeln und Rüben,
die eventuell mit Schweinfurtergrün zu vergiften sind, oder mit Kar-
toffelbrei oder mit einem Brei aus Sirup und Mehl; dann werfe man die
Tierchen in heißes Wasser. Oftmaliges Wiederholen dieses Verfahrens.
Verschmieren der Sprünge und Risse in Mauer und Fußboden. Sorg-
fältige Reinigung und Entfernung der Speiseabfälle.
Matouschek, Wien.
Mann, H. H., Nagburkar, 8. D. und Kulkarni, G. S. Eine Milbenkrank-
heit der Kartoffel in Indien. The agric. Journ. of India. Bd. 15,
1920. S. 282—288. 2 Taf. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agrıc.
1921. 8. 847.)
In der Gegend von Poona und auch an einigen anderen Stellen
Indiens werden die Kartoffeln von einer sehr heftigen Krankheit befallen
Berichte. 263
die durch eine Rotfärbung des Krautes gekennzeichnet wird. Zuerst
erscheinen auf der Unterseite der Blätter, besonders der jungen, schwärz-
liche glänzende Fieckchen, die dann rötlich und endlich bronzefarbig
werden, wobei die Blättchen sich verkrümmen und vom Gipfel her
verwelken; der zuerst noch grüne Stengel wird dann auch welk, neu
getriebene Seitensprosse werden ebenfalls von der Krankheit ergriffen,
die binnen 13—15 Tagen die ganze Pflanze erfaßt und die Weiterent-
wicklung der Knollen hindert. Nach vielen vergeblichen Versuchen,
‚die Ursache der Krankheit aufzufinden, wurden die Verf. auf die Unter-
suchungen von Carpenter über eine auf Hawai beobachtete und durch
eine zur Familie der Tetranychiden gehörige Milbe hervorgerufene
Krankheit aufmerksam, und nun entdeckten sie an der Unterseite
der Kartoffelblätter eine ganz ähnliche Milbe in ungeheurer Zahl. Durch
ihre Übertragung auf gesunde Kartoffelpflanzen gelang es, an diesen
die Krankheit hervorzurufen.
‘
Zur Bekämpfung wurden mit Vorteil Bespritzungen. mit Schwefel-
kalkbrühe oder Bestäubungen mit gepulvertem Schwefel angewendet.
Die Übertragung der Milbe von einem Jahr auf das andere wird dadurch
ermöglicht, daß in Indien eine Kartoffelernte in der Regenzeit und
eine im Winter stattfindet und die beiden Anbauzeiten vielfach etwas
inemander greifen, scdaß den Schmarotzern immer ihre Nährpflanze
zur Verfügung steht. Auch beobachtete man dieselbe Milbe auf O'ya-
mopsis psoraloides, und von ihr stammende Exemplare konnten die
Kartoffelkrankheit erzeugen. O&K:
Vaissiere, P. Procödees de lutte utilisees en Crau contre le criquet
marocain (Dociostaurus maroccanus) en 1920. (Im Jahre 1920 ın
Crau durchgeführte Bekämpfung der Heuschrecken.) Bull. mens
d. "Renseign. agric. 1921. S 147 —150.
Bericht über die in Crau (Südfrankreich) ergriffenen Maßregeln
zur Vertilgung der marokkanischen Heuschrecken, die eingehend ge-
schildert werden. Zur Anwendung kamen Flammenwerfer, vergiftete
Pasten, Lösungen von Chlorpikrin und Einsammeln mit Tüchern. ©. K.
Kufferath, H. Micrococcus (Staphylococcus) acridicida n. sp., ein Krank-
heitserreger bei Heuschrecken. Annales de Gembloux. Je. 27,
Brüssel 1921. S. 253—257. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric.
19255 -8...1589.)
In Griechenland wurde 1913 eine Heuschreckenkrankheit aufge-
funden, die nach den Untersuchungen des Verf.’s durch den genannten
Spaltpilz verursacht wird. Er ist auch für andere Insekten pathogen.
OÖ. K.
264 Berichte.
Stahl, €. F. Über Biologie und Lebensweise von Eutettix tenella. ‚Journ.
agric. Res. Bd. 20. 1920. 8. 245—252. (Nach Bull. mens. d.
Renseign, agric. 1921. S. 708.)
Die Jasside Kutettix tenella Bak. setzt ihre Eier auf sehr verschiedene
Pflanzen. im Sommer aber mit Vorliebe auf Zuckerrüben ab. Die Ei-
ablage zieht sich über die ganze günstige Jahreszeit hin, nach 10—19
Tagen erfolgt das Ausschlüpfen, und der Larvenzustand dauert 25 bis
52 Tage. Im südlichen Idaho beobachtete man nur eine Generation im
‚Jahre, in Kalifornien deren 2—4. In Idaho finden sich die Imagines
auf Zuckerrübenfeldern vom ‚Juni an und überwintern; in Kalifornien
erscheinen sie bald nach dem 1. April und gehen nach der Ernte auf die
wilde Vegetation über, ohne eigentliche Winterruhe. Eiparasiten
sind Polynema eutettiwi (müßte heißen: eutettigis Ref.) Gir., Abbella
subflava Gir. und Anagrus Giraulti Crawf.; Schmarotzer der Larven
und Imagines Pipunculus industrius Knab und P. vagabundus Knab,
sowie einige noch unbestimmte Dryiniden. OR:
Davidson, F, Biologische Untersuchungen über Aphis rumieis. Bull. of
entomolog. Res. Bd, 12. 1921. S. 81—89. (Nach Bull. mens. d.
Renseign. agric. 1921. S. 1288.)
Verf. gibt eine eingehende Beschreibung und Abbi!dung der Formen
der genannten Art und stellt die Veröffentlichung seiner biologischen
Studien in Aussicht. OÖ. K.
Sundberg, R. und Trujillo Peluffo, A. Einführung und Einbürgerung von
Aphelinus mali zur Bekämpfung der Blutlaus in Uruguay. Kepubl.
orient. del Uruguay, Min. de Industrias. Boletin mens. 2. Jg.
1921. S. 65-81. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921.
S. 845.)
Mitte Januar 1921 wurden in Uruguay aus den Ver. Staaten Exem-
plare der Blutlaus Schizoneura lanigera eingeführt, die mit ihrem Schma-
rotzer, der Chalcidide Aphelinus mali, besetzt waren. Nach ihrer Aus-
setzung breitete sich der Schmarotzer in einer so befriedigenden Weise
aus, daß man begründete Hoffnungen auf seine Tätigkeit setzen kann.
OK:
Wille, Joh. Die biologische Bekämpfung der Blutlaus in Uruguay. Nach-
richtenblatt f. d. deutschen Pflanzenschutzdienst. 2. Jg. 1922. 5. 10.
Es wird über die Einbürgerung des Chaleididen Aphelinus mali
Hald. in Uruguay zur Bekämpfung der Blutlaus berichtet, die nach Be-
zug aus den Ver. Staaten gelang und sehr gute Erfolge hatte. Ferner
werden Beobachtungen von Sundberg über die Lebensweise des
Aphelinus mitgeteilt. 0,3:
Berichte. 265
Baker, A. €. Dryopeia hirsuta n. sp., auf den Philippinen dem Reis
sehädlich. Month. Bull. Dep. of Agric., State of California. Bd. 10.
1921. S. 159—160. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921.
S. 817.)
Beschreibung einer neuen Aphiden-Art, die an: den Wurzeln des
Reis lebt und erheblichen Schaden anrichtet. ©: K.
Cunliffe, N. Chermes Cooleyi auf Pseudotsuga Douglasii. (uarterly
Journ. of Forestry. Bd. 15. 1921. S. 157—159. (Nach Bull. mens.
d. Renseign. agric. 1921. S. 1293.)
Diese Blattlaus ist vor einigen Jahren aus Nordamerika in England
eingeschleppt worden; mit Sicherheit festgestellt wurde sie zuerst 1907.
Jetzt findet sie sich auf Pseudotsuga Douglasir in England und Schott-
land (nicht in Wales und Irland) an vielen Orten. Die Larven über-
wintern an den Blättern, wo sie mit bloßem Auge als kleine schwarze
Pünktchen unter der von den Läusen hervorgerufenen wolligen Wachs-
ausscheidung an der Blattunterseite zu erkennen sind. Dieses Wachs
wird zu Beginn des Frühjahres erzeugt. Nach erlangter Reife legen sie
auf alten Blätte:n zahlreiche Eier unter dem Wachs, und die gegen
Mitte Mai ausgeschlüpften Jungen begeben sich an die Unterseite der
Blätter junger Triebe. Von ihnen stammen Ungeflügelte ab, welche
Wachs ausscheiden und ihre Eier auf der gleichen Pflanze ablegen,
und Geflügelte, deren weiteres Verhalten noch nieht bekannt ist. Über
den Grad des Schadens, den die Blattlaus anrichtet, kann noch kein
Urteil abgegeben werden, doch scheint er nicht bedeutend zu sein.
In den Baumschulen können sie durch Bespritzungen mit Nikotinseifen-
brühe oder starker Seifenbrühe im Herbst bekämpft werden, und jeden-
falls muß man ihre weitere Verschleppung verhüten. OR:
Froggatt, W. W. Pulvinaria ornata n. sp. auf dem Zitronenbaum. The
agric. Gazette of New South Wales. Bd. 32. 1921. S. 247—248.
1 Taf. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agrie. 1921. S. 1290.)
In der Gegend von Sydney wurde die genannte Schildlaus auf den
Blättern des Zitronenbaumes aufgefunden, wohin sie wahrscheinlich
von Pittospo:um wundulatum übergegangen war. ER:
Marchal, P. Einführung des Marienkäferchens Cryptolaemus Montrouzieri
in Südtrankreich. Cpt. rend. d. se. de l’Acad. d. Sci. Bd. 172,
Paris 1921. S. 105—107. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric.
1921, 8.1442.)
Der als Feind der Schildläuse bekannte Käfer Oryptolaemus Montrou-
ziert Muls. wurde 1918 und 1919 aus Sacramento in Californien nach
Mentone eingeführt, dort vermehrt und im Frühjahr 1919 ins Freie
ausgesetzt. Die Käfer überstanden den harten Winter 1920 gut, ver-
breiteten sich in die Umgebung und haben die Angriffe des Pseudo-
coceus auf die Orangenbäume wesentlich eingeschränkt. OXK:
266 Berichte.
Nakayama Shonosuke. Auf Schildläusen in Japan schmarotzende Chal-
cididen. The Philippine ‚Journ. of Science. Bd. 18, -Manilla 1921.
S. 97—100. 1 Taf. (Nach Bull. mens, d. Renseign. agric. 1921,
S. 1590.)
Liste von 14 Aphelininen, die in Japan auf Schildläusen schma-
rotzen, darunter 2 neue Arten: Coccophagus Yoshrdae und Prospaltella
Nüigatae. TEK;
Poutiers, R. Die Fliege Lonchaea aristella Beck. in Frankreich. Le
Progres agric. et vitic. Jg. 38, Montpellier .1921. S. 285—256.
(Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921, S. 1444.)
In Mentone wurde seit zwei Jahren die Anwesenheit der genannten
Fliege, deren Larven das Innere der Blütenstände der Feige fressen,
zum ersten Mal für Frankreich festgestellt. 0: K.
Packard, ©. M. und Thompson, B. &. Tipula simplex und T. Quaylii
auf Wiesen und Äckern in Kalifornien. U.S. Dep. of Agric.. Dep.
Circular 172. Washington 1921 (Nach Bull. mens. d. Renseign.
agrıc. 1921. 8. 1130.)
Die Larven der beiden einander schr ähnlichen Schnaken Tipula
simplex Doane und T. Quayliı Doane richten auf Wiesen, Getreide-
und Luzernefeldern in Kalifornien oft großen Schaden an. Da sie nachts
über dem Boden erscheinen und überhaupt oberirdische Pflanzenteile
mehr als man bisher annahm zur Nahrung verwenden, lassen sie sich
ähnlich wie die Heuschrecken durch Ausstreuen von mit Kupferarsemat
vergifteter Kleie bekämpfen. OR.
Wolff, M. und Krauße, A. Die forstlichen Lepidopteren. Verlag Gustav
Fischer, Jena, 1922. Preis geb. Mk. 120.—.
Das vorliegende Werk nimmt nach Anordnung und Inhalt in der
forstlichen Literatur eine besondere Stellung ein und es gibt keines.
das ihm an die Seite zu stellen wäre. Der Hauptteil gliedert sich in drei
Abschnitte, deren erster eine systematisch-biologische Übersicht sämt-
licher in der Forstliteratur erwähnten Lepidopteren gibt. In gedrängter
Kürze ist darin die Biologie von 480 Schmetterlingen dargestellt. Der
zweite Abschnitt bringt dann die Biologie der wichtigsten forstlichen
Lepidopteren in ausführlicherer ‘Weise. Von 54 hier in Betracht kom-
menden Spezies werden Ei, Raupe, Puppe, Falter, Generationsver-
hältnisse, Wirtpflanze, Schaden und Bekämpfung inhaltlich erschöp-
fend, aber knapp in der Form angegeben. Alle bisher bekannten Feinde‘
sind am Schlusse jeder Art aufgeführt. Der zweite Abschnitt hat noch
einen Anhang, in dem die auf Forstgehölzen und Waldkräutern lebenden
paläarktischen Lepidopteren enthalten sind, die bisher in der forst-
lichen Literatur nicht erwähnt werden. Der dritte Abschnitt wird durch.
lepidopterologisch-botanische Tabellen gebildet. Hier werden die Ge-
Berichte. 267
hölze und Pflanzen des Waldes aufgeführt und gezeigt, welche Lepi-
dopteren an den Blüten, Früchten, Trieben, in Minen, zusammenge-
sponnenen Blättern, im Holz usw. leben.
Außer den drei Hauptabschnitten bringt das Buch noch eine Menge
bemerkenswerter und wichtiger Angaben über Systematik und Morpho-
logie, Entwicklungsgeschichte und Physiologie, Autoren und Literatur.
Zur Kennzeichnung der Generationsverhältnisse wird eine Formel
gegeben, die vor der Rhumblerschen manche Vorzüge hat.
Das Werk zeugt nicht nur von gründlichem und kritischem Studium
der umfangreichen einschlägigen Literatur, sondern läßt auch erkennen.
daß die Verfasser den Stoff beherrschen, weshalb sie zu strittigen Fragen
vielfach selbst Stellung nehmen. Der Hauptwert des Buches liegt
darin, daß es in den Biologien mehr bringt als dies in den Lehr- und Hand-
büchern üblich ist, vor allem aber auch in den lepidopterologisch-bo-
tanischen Tabellen, wıe sie in solcher Vollständigkeit in keinem anderen
Werke zu finden sind. Nach dem Titel ist das Buch zum Gebrauch für
Zoologen, Forstwirte, Studierende der Forstwissenschaft, sowie für
Freunde der Entomologie bestimmt. Es ist sicher, daß in jedem dieser
Wissenszweige die Schrift als Nachschlagewerk und Lehrbuch mit dau-
erndem Gewinn und Vorteil wird benützt werden können. Vermöge
seines reichen Inhaltes wird das Buch auch für den kenntnisreichsten
Fachmann doch noch viel Neues bieten und in zweifelhaften Fällen
stets ein bequemer und zuverlässiger Ratgeber sein.
DrEB= Ensln;. Purthis. B.
Heinrich, 6. Schmetterlinge in Texas, die man mit dem „Roten Kapsel-
wurm‘‘ der Baumwolle verwechseln kann. .Journ. agric. Res. Bd. 20.
1921. S. 807—836. 18 Taf. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric.
19212828127.)
Mit den Larven und Puppen von Peetinophora (Gelechia) gossypiella
werden in genauen Beschreibungen und Abbildungen diejenigen von 38
andern Schmetterlingsarten verglichen, die auf Baumwolle oder andern
Malvaceen oder auf sonstigen Pflanzen in der Nähe der Baumwollfelder
vorkommen. Davon sind sechs neue Arten, 4 neu für die Ver. Staaten.
P. gossypiella wird auf keiner andern Pflanze als der Baumwollstaude
gefunden. 0, K.
Me. Laine. L. S. Für Kanada neue schädliche Schmetterlinge. "Ihe
agric. Gazette of Canada. Bd. 7. 1920. S. 793—794. (Nach Bull.
mens. d. Renseign. agrıc. 1921. S. 706.)
Dem Mais wurde Pyrausta nubilalis Hübn., den Pappeln Stilpnotia
salieis L. schädlich. ©: K.
Lehmann, Hans. Die Obstmade, Cydia (Carpocapsa) pomonella L. Heft.
Ihre Bekämpfung auf wissenschaftlicher Grundlage. Mit 26 Textabb.
268 Berichte.
Neustadt a. d. Haardt, Berlet & Co. 1922. 69 S. Preis 40 #M,
Ausland 100 St.
Das Buch bietet eine gründliche zusammenfassende Darstellung der
. l
Schädlichkeit, Lebensweise und Bekämpfung des bekannten und wich-
tigen Apfelwicklers auf Grund zahlreicher eigner Beobachtungen und
unter sorgfältiger Benutzung der Literatur. In der Frage nach der Zahl
der Generationen im Jahr entscheidet sich der Verf. dahin, daß wir der
Regel nach in Deutschland nur eine Generation haben, in besonders
warmen Jahren jedoch eine unvollkommene zweite auftritt. Doch verpuppt
sich in den wärmsten Gegenden Deutschlands Ende Juli bis Mitte August
alljährlich ein Teil, etwa bis zu %, der Obstmaden und entläßt Falter
2. Generation. Deren Larven fressen an den herangewachsenen Früch-
ten erst unter der Schale und dringen dann zum Kernhause vor. Aus-
führlich besprochen und durch eigne Untersuchungen nachkontrolliert
werden die verschiedenen bisher empfohlenen Bekämpfungsweisen,
vor allem die Arsenfrage. Verf. kommt zu dem bemerkenswerten Er-
gebnis, daß allein die rechtzeitige Bespritzung mit Arsenbrühen von
Erfolg ist, alle anderen Methoden aber sich nicht bewährt haben und, wie
man nach gründlicher Kenntnis der Lebensweise des Schädlinges sagen
muß, nicht bewähren konnten. Besonders wird nachgewiesen, daß das
immer empfohlene Sammeln und Unschädlichmachen des Fallobstes
zwecklos ist, weil bei weitem der größte Teil der Obstmaden bereits die
noch am Baume hängenden Früchte verläßt und sich in den Ästen oder
am Stamme verpuppt; und daß aus diesem Grunde auch das Anlegen
von Fanggürteln überflüssig ist, weil eben nur verhältnismäßig wenige
Raupen zur Verpuppung den Weg vom Boden zu den Ästen hinauf neh-
men. Die vom Verf. gegebene Bekämpfungsvorschrift lautet schließlich
dahin: Während der Vegetationsruhe sind die Obstbäume von abge-
storbner Borke, Moosen und Flechten zu reinigen, der Abfall zu ver-
brennen, darauf die Bäume mit einer nicht zu dünnen Lehm-Kalkmilch
anzustreichen, der 10 %iges Obstbaumkarbolineum zugesetzt ist; sofort
nach dem Abfallen der Blütenblätter ist mit Urania-Kupferkalkbrühe
einmal zu spritzen, wobei die Brühe mit kräftigem Strahl so in die Baum-
krone zu senden ist, daß der Sprühregen in die jungen Früchte dringt
und die Kelehgruben mit dem Gift angefüllt werden. Die Vermischung
der an sich auch allein wirksamen Uraniagrünbrühe mit der Kupferkalk-
brühe wird deswegen empfohlen, weil das Uraniagrün in der Kupfer-
kalkbrühe besser suspendiert bleibt und mit letzterer so wie so zu der-
selben Zeit gegen Fusicladium gespritzt werden muß. Man verwendet
bei Apfelbäumen eine Brühe von 120 g Uraniagrün, % kg Kupfervitriol
und 11, kg gelöschten Kalk auf 100 Liter Wasser, bei Birnbäumen
0) g Uraniagrün. 15 kg Kupfervitriol und 1V, kg gelöschten Kalk.
OK:
Berichte. 269
Penny, D. D. Cacoecia franciscana an Äpfeln in Kalifornien. Month.
Bull. of the Dep. of Agrie., State of California. Bd. 10. 1921.
S. 146—150. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agrıie. 1921. S. 850.)
In der Gegend von Watsonville wurden die Äpfel zur Zeit der Ernte
und bei der Aufbewahrung durch die Räupchen des Wicklers Cacoeeia
franciscana Wals. verletzt, welche besonders am Kelch und am Stiel
Haut und Fleisch abnagten. MR
Legrand, J. F. Der rote Kapselwurm der‘ Baumwolle (Platyedra gossy-
piella) auf Porto-Rico. Rivista de Agricult. de Puerto Rico. Bd. 7,
S. Juan 1921..S. 9—13. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric.
1921, S. 1754.)
Von mehreren Stellen der Insel Porto-Rico wird das erste Auftreten des
gefährlichen Wicklers gemeldet, über dessen Verbreitung, Lebens-
weise und Bekämpfung nähere Angaben gemacht werden. OK:
Ainslie, 6. G. und Cartwrirht, W. B. Pyrausta Ainsliei auf Polygonum-
Arten. Journ. agric. Res. Bd. 20. 1921. S. 837 —844. (Nach Bull.
mens. d. Renseign. agric. 1921. S. 991.)
Der genannte Zünsler, dessen hauptsächslichste Nährpflanze Po-
lygonum pensylvanicum ist und der keine wirtschaftliche Bedeutung hat,
ist durch seine Ähnlichkeit in Aussehen und Lebensweise mit dem
Maiszünsler P. nubilalis bemerkenswert. Er wird in diese: Hinsicht
genauer geschildert. DER:
Weiss, H. B. Mineola indiginella auf Cotoneaster-Arten. The Canadian
Entomologist. Bd. 53. 1921. S. 75—75. (Nach Bull. mens. d.
Renseign. agric. 1921. S. 1132.)
Die Räupchen des Zünslers Mineola indigenella Zell., die sonst nur
an Obstbäumen auftraten, fanden sich im Staate New-Jersey auf meh-
reren Arten von Cotoneaster, wo sie dieselbe Lebensweise führen wie
an den Obstbäumen. Es sind arsenhaltige Mittel gegen sie anzuwenden.
BSR:
Patterson, J.E. Life history of Recurvaria Milleri Busck, the Lodgepole
pine needleminer, in the Yosemite National Park, California. (Ent-
wicklungsgeschichte des Nadelminierers R. M. auf der Lodge-
pole-Kiefer im Yosemite-Nationalpark in Californien.) Journal
of agricult. Research. 1921. S. 127—142. 2 Taf.
Eine Monographie der genannten Motte, die im Gebiete an ein-
zelnen Orten großen Schaden der Pinus Murrayana Oreg. Com. zu-
fügt. Die Raupe lebt in den Nadeln, die später abfalien, die Bäume
sind zuletzt fast kahl [Bilder!]. Matouschek, Wien.
Paillot, A. Versuche, die Frostspanner vermittelst „Tanglefoot“ zu be-
kämpfen. Comptes rend. d. se. de l’acau. d’agric. de France.
370 Berichte.
Bd. 7. 1921. S. 274—277. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric.
1921. 8. 705.)
Der in Amerika verwendete Klebstoff „Tanglefoot“ erwies sich als
vollkommenster Klebstoff, den man bis jetzt kennt, im Kampfe gegen
Operophthera (Cheimatobia) brumata und Hibernint defoliaria. Er ist
den Bäumen unschädlich, kann deshalb direkt auf die Rinde gestrichen
werden und blieb drei Jahre lang wirksam. OK.
Correia, Afonso. Schädliche Reisinsekten in Goa. Gov. Geral do Estado
da India. Dir. dos Serv. Agric. e Flor. Bol. de Agric. Jg. 2.
1920. S. 16—19. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921.
8.1182.)
Die Reisfelder in Goa wurden neuerdings durch verschiedene Wan-
dlerraupen angegriffen, unter denen die wichtigsten die von Spodoptera
mauribtia und Prodenia litura sind. Unter den gegen letztere ergriffenen
Bekämpfungsmaßregeln hat sich als wirksamste erwiesen, auf der Ober-
tläche des Wassers der Reisfelder eine Petroleumemulsion auszubreiten
und mit einer Bambusstange so über die Gipfel der Pflanzen zu streifen,
daß die Raupen herabfallen. Man kann auch die befallenen Felder iso-
lieren, indem man 5—8 m breite Streifen um sie her von jedem Pflanzen-
wuchs befreit oder Gräben anlegt. Tiefe Bodenbearbeitung setzt die
Puppen ihren natürlichen Feinden und der Einwirkung der Sonne aus.
ARE
Burgess. A. F. Auftreten von Stilpnotia salicis in den Ver. Staaten. U.
S. Dep. of Agric. Dep. Circular 167. Washington 1921. (Nach
Bull. mens. d. Renseign. agrie. 1921. S. 1154.)
Im Juli 1920 wurde zum ersten Mal für die Ver. Staaten das Auf-
treten des europäischen Atlasspinners Stilpnotia salicis L. festgestellt,
und zwar auf Populus monilifera var. angulata, P. pyramidalis, P.
balsamifera und P. alba an 62 Örtlichkeiten in Massachusetts und 4 Stel-
len in New-Hampshire mit einer Fläche von zusammen etwa 166 278 ha.
Die Einschleppung dürfte ohne Zweifel schon einige Jahre früher, wahr-
scheinlich mit Holz oder Holzabfällen, die winterliche Nester der jungen
Raupen enthielten, stattgefunden haben. Es wird die Einführung der
natürlichen Feinde des Spinners aus Europa und die Anwendung von
Bespritzungen mit Bleiarseniat empfchlen. DR
Nechleba (Pürglitz ı. Böhmen). Erster, zweiter, dritter und letzter Non-
nenbrief aus Böhmen. Wiener allgem. Forst- und Jagdzeitg. 1920.
38. Je. Nr. 48. 1921. 39. Jg. Nr. 13 u. 16,
Die sehr genauen Studien des Verf. ergeben:
1. Bei der explosiven Massenvermehrung der Nonne, wie sie 1920/21
in Böhmen herrschte, haben alle Feinde dieses Schädlings und selbst
Berichte. 271
die stark entwickelte Polyedrie versagt. Komärek (Konsulent des
Ackerbauministeriums in Prag) weist nach, daß die Chlamydozoen als
Träger des Virus und die Polyeder als bloße Reaktionskörper anzusehen
sind: die ersteren lassen sich für den prompten Gebrauch im Walde
nicht konservieren und Mittel zu ihrer Züchtung sind noch nicht vorge-
zeichnet.
2. Es existiert kein ausgesprochener Nonnenherd in Böhmen, von
dem aus die Massenverbreitung nachweisbar radial nach allen Seiten
um sich gegriffen hätte, sondern es bildeten sich 1917/18 eine ganze
Reihe von selbständigen Vermehrungsherden, die zerstreut liegen.
Am stärksten sind befallen die Wälder zwischen Prag— Pilsen — Taus,
Pilsen— Tabor— Neuhaus, und zwischen Beneschau—D.-Brod. Es han-
delt sich um autochthone, von den früher befallenen entfernten Wald-
komplexen völlig unabhängige Entwicklungszentren. Aus Deutsch-
land ist die Nonne nach Böhmen entschieden nicht zugewandert. Dort
könnten vielleicht die massenhaften Tachinen (Spessart) bei einer
mäßigen, langsamen Nonnenvermehrung dieser Einhalt tun.
3. Die im Jahre 1920 erwähnte verwüstete Waldfläche ist 12 000 ha
sroß; dazu kommt der Kahlfraß aus 1918/19,der mit 1000 ha eingeschätzt
wird. Der Frühling und Sommer 1921 werden über das Schicksal
der Wälder hier entscheiden. Die Bekämpfung der Nonne mit Gas
gelang hier ebensowenig wie in Deutschland. Matouschek, Wien.
Dodd, A. P. Der Wiesenschädling Oncopera mitocera Turner in Queens-
land. Queensland agric. Journ. Bd. 16, 1l. Brisbane 1921. S.79—81.
(Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921, S. 1592.)
Der Spinner Oncopera mitocera ist im nördlichen Queensland seit
1919 als Schädiger der Wiesen bekannt, auf die er aus den Macchien
übergegangen ist. Die Raupe lebt in unterirdischen Gängen, die sie nachts
verläßt. um die oberirdischen 'Feile der Wiesenpflanzen zu fressen.
GER
Zanon, V. Polyphagie des Schmetterlinges Attacus cynthia in Italien.
Rivista agricola. Jg. 26, Parma 1921. S. 511—512. (Nach Bull.
mens. d. Renseign. agric. 1921, S. 1439.)
Die Raupe des Spinners Attacus cynthia, der aus China eingeführt
worden ist, lebte bisher nur auf Ailantus glandulosa , sie trat in der Prov.
Vicenza an Platanen auf und ging auch an Birn-, Kirsch- und Zwet-
schenbäume. OR,
Mc. Dunnaugh, J. Hemerocampa pseudotsugata n. sp. auf Pseudotsuga
Douglasii.. The Canadian Entomologist. Bd. 53. 1921. S. 53—56.
(Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 2321. S. 709.)
Ein in Kanada an Pseudotsuga Douglasii schädlich aufgetretener
Spinner, der von E. H. Blackmore als Hemerocampa vetusta gulosa
"D
22 Berichte.
Hy. bezeichnet worden war, wird vom Verfasser für eine neue Art an-
gesehen und als H. psewdotsugata beschrieben. ©: .K:
Zaeher. Der Khaprakäfer, ein neuer Getreideschädling in Deutschland.
Nachrichtenblatt f. d. deutschen Pflanzenschutzdienst. 2. Jg. S.4.
In Berlin und am Niederrhein trat als Getreideschädling an indi-
schem Weizen der Khaprakäfer, Trogoderma khapra Arrow, auf, der in
England schon seit mehreren Jahren eingebürgert ist. Schädlich ist die
bis 5 mm lange, sechsbeinige, gelbbraune, stark behaarte Larve, welche
in Indien die Körner von Weizen, aber auch Gerste, Mais und Hülsen-
früchte ausfrißt. Der zu den Dermestiden gehörige Käfer ist etwa 3 mm
lang, oval, schwärzlich mit rotbraunen Binden auf den Flügeldecken,
keulenförmigen gelben Fühlern und gelben Beinen. ER:
Hess, W. N. Rhagium lineatum, ein Kiefernschädling in Nordamerika.
Cornell Univ., Agric. Exp. Stat. Mem. 33. 1920. 8. 367—381.,
1 Tat. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921. S. 992.)
Der Bockkäfer. Rhagium lineatum Oliv. ist in Nordamerika einer
der häufigsten und verbreitetsten. In den Staaten New York und Pen-
sylvanien greift er alle häufigen Pinus-Arten, vorzugsweise P. rigida,
P. strobus und P. resinosa an, bei denen er in der Rinde und dem äußeren
Splintholz frißt. Die Bäume sterben nach 2—3 Jahren ab. Als Parasit
der Larve wurde Atanyecolus simplex Cress. durch Zucht erhalten, der
aber nur wenige Prozente befiel. Die von dem Käfer getöteten Bäume
müssen umgeschlagen und vor dem 1. März entrindet werden. Die An-
wendung von Karbolineum im Mai hindert den Käfer an der Eiablage.
Or
Kieffer, J. Natürliche Feinde von Xylotrechus quadripes Chevr. und
Chlorophorus annularis Fairm. in Tonkin. Bull. agric. de llnst.
scient. de Saigon. Jg. 3, 1921. S. 129—140. (Nach Bull. mens.
d. Renseign. agric. 1921, S. 1443.)
Von den beiden Bockkäfern ist der erste ein Schädling des Kaffee-
strauches, der zweite des Bambus. Als Schmarotzer von ihnen werden
S Braconiden, 1 Ichneumonide, 1. Evaniide und 2 Bethyliden, fast
lauter neue Arten, beschrieben. O.K.
Riquelme Inda, J. Phloeosinus sp. als Zypressenschädling. Mem. y
Rev. Soc. cientif. „Antonio Alsate“. Bd. 38. Mexico 1921. 8. 40L
bis 405. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921. S. 850.)
Der genannte Borkenkäfer griff bei Chapultepee in Mexico Zypressen
an, indem er zwischen Rinde und Holz Gänge fraß. Die abgestorbenen
Bäume müssen verbrannt werden, an noch nicht stark befallenen können
die kranken Äste ausgeschnitten werden. ARE
Berichte. 273
Zacher, F. Drahtwürmer und ihre Bekämpfung. Deutsche Landw. Presse.
1921.. Nr. 60. 6 Abb. |
Nach allgemeinen Bemerkungen über die Schnellkäfer und ihre
schädlichen Larven wird die Lebensweise und Entwicklungsgeschichte
einheimischer Arten, wie Agriotes obscurus und Selatosomus aöneus ge-
schildert. Von den zur Bekämpfung der Drahtwürmer empfohlenen
Mitteln ist bis jetzt keines von einem durchgreifenden Erfolg; am besten
ist dazu immer noch intensive Bodenkultur geeignet. IR
Trujillo Peluffo, A. Pissodes notatus als Schädling der Kiefern. La
Propaganda. rural. 19. Jg. Montevideo 1920. Nr. 440. (Nach
Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921, S. 837.)
In Urugay wurden junge. Kieferpflanzen durch ein kleines Insekt
vernichtet, welches sich als der Curculionide Pissodes notatus heraus-
stellte. OR.
Espino, R. B. Die Zukunft der Baumwollkultur auf den Philippinen. The
Philippine agric. Review. Bd. 13. 1920. S. 186—209. (Nach
Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921. S. 910.)
Die auf den Philippinen einheimischen Baumwollsorten sind gegen
Anthonomus grandis widerstandsfähig, während die amerikanischen
Sorten sehr von dem Käfer leiden. GER
Hill, &. F. Euthyrrhinus meditabundus, ein Schädling des Mangobaumes.
in Australien. Bull. of entomol. Res. Bd. 11. 1921. S. 63—66,
(Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921. S. 1292.)
Im nördlichen Queensland werden die Mangobäume durch den
Rüsselkäfer Euthyrrhinus meditabundus Fabr. beschädigt. Der Befall
gibt sich daran zu erkennen, daß die Endtriebe welken und Blätter fallen
lassen, an den Zweigen sich Adventivsprosse bilden, dann die jüngeren
und endlich die Hauptzweige absterben. Die Larven des Käfers fressen
Gänge in der Rinde und dem Splint. Schmarotzer des Käfers sind
Chaleis euthyrrhini Dodd n. sp., Thaumasura cureulionis Gir., Th. pavo
Gir., doch sind sie nicht sehr wirksam. OS
Zimmermann, Hans. Maikäfer und Engerling. Gesichtspunkte für die
- Bekämpfung. Mecklenb. Landw. Wochenschrift. 1922. S. 266272.
Es wird eine gedrängte Darstellung der Gesichtspunkte gegeben, die
für eine erfolgreiche Maikäferbekämpfung von Wichtigkeit sind, das
Sammeln, Vernichten und die Verwertung der. Käfer sowie das Ein:
sammeln und die sonstige Vertilgung der Engerlinge nach den durch
die Erfahrung erprobten Methoden beschrieben. OK:
Fluhrer. Zur Bekämpfung der Engerlinge. Fühlings landwirtsch. Ztg.
Jahrg. 1922, H. 3/4, 8. 72— 78,
Im Sinne der drei Entwicklungsstadien — Ei, Larve, Käfer —
Zeitschrift f. Pilanzenkrankheiten. XXXII. 18
274 Berichte.
ergeben sich drei Bekämpfungsmöglichkeiten: die Vernichtung der
Eier scheidet, da sie tief in den Boden abgesetzt werden, aus; auch ist
die Spanne Zeit zwischen Eiablage und dem daraus hervorgehenden
Engerling für zweckmäßige Bekämpfungsmaßnahmen zu kurz. Bei
der Vernichtung der Larven ergaben sich nur folgende, allgemein- .
gültige Maßnahmen als erfolgreich: Erhaltung eines hohen Grund-
wasserspiegels und künstliche Überschwemmungen. Nur während der
Wärme- und Trockenheitsperioden richten die Engerlinge Schaden an,
da sie bei anhaltendem Regen in größere Tiefen gehen. April 1921
beobachtete man im Kreise Hofgeismar (Diemeltal), daß direkt unter
der Grasnarbe Engerlinge in katastrophaler Weise auftraten und die
Narbe der ganzen Wiesenfläche völlig ablösten. Daher hat Verf. von der
Harleshausen-Casseler Versuchsstation aus Topfversuche zur Bekämpfung
unternommen mit Humuskarbolineum (10 %ig), einem Schwefelkohlen-
/
stoff, Kukam (Cu-Arsenlösung 5 %ig), Formalin (25 %ig), Sublimo-
form (0,4 %ıig), Carbin (2,5 %ig), Uspulun 0,5 %ig), Kamit (200 g auf
1 Liter H,O) und zwar als Lösungen in Menge von 100, 60, 30 cem.
Nur die beiden 'erstgenannten Mittel waren wirksam.
Matouschek, Wien.
Faes, H. et Staehelin, M. Sur la resistance du haneton adulte aux basses
et hautes temp6ratures. (Über die Widerstandsfähigkeit des aus-
gewachsenen Maikäfers gegen niedrige und hohe Temperaturen.)
Cpt. rend. acad. d. sc. Paris.:1921,.t..173, 8.0161.
Die Versuche im Kältezimmer zeigten, daß Kälte bis zu — Ss? C
nicht alle Maikäfer tötet; bei 0° werden sie leblos, tauen außerhalb
des Zimmers bald auf. Bei Beginn der Kältwirkung vergraben sie sich
rasch bis 1 dm Tiefe in die Erde. Analoge Wärmeversuche ergaben,
daß die Käfer, eingegraben oder nieht, schon unterhalb 45° C abstarben.
Matouschek, Wien.
Mokrzecki, $S. Agrilus foveicollis Mars. als Rosenschädiing in Bulgarien.
Bull. of entomol. Research. Bd. 13, III. London 1921. S. 353—354.
Abb. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1922, S. 162.)
Die Ölrosen (Rosa damascena) in Bulgarien zeigten einen bedeuten-
den Rückgang, dessen Ursachen vom Verf. im Mai und Juni 1921 unter-
sucht wurden. Neben ungenügender Ernährung infolge von Mangel
an Humus und Stickstoff stellte sich als unmittelbare Ursache des Todes
von Tausenden von Rosen der Befall durch den Käfer Agrilus foveicollis
heraus, der Stengelgallen von 2—-3 cm Länge und oft doppelter Stengel-
dicke verursacht. Man schrieb die Gallen bisher der Tätigkeit von
Agrilus' viridis oder einer Kleinschmetterlingsraupe zu. Der Käfer war
bis jetzt nur aus Sibirien bekannt. Er erscheint Mitte Mai und benagt
die Rosenblätter am Rande, das Weibehen setzt bis zu 30 Eier einzeln
SR.
Berichte. 279
unter der Rinde jähriger Zweige ab, die nach 5—7 Tagen ausschlüpfen
und in den ersten zwei bis drei Tagen schon bis zu 3 ringförmige Gänge
um den Zweig fressen. Die Anschwellung des Zweiges tritt erst im 2.
Jahre hervor, während der Zweig zu vertrocknen beginnt und im 3. Jahre
abstirbt. Da die Larven anscheinend ein Jahr leben, findet man in den
ausgebildeten Anschwellungen nie den Schädling. OR
Urbahns, T. D. Der Erdbeerschädliing Paria canella in Californien.
Monthly Bull. of the Dep. of Agric., State of Oaliförnia. Bd. 10,
Sacramento 1921. S..311—313. 3 Abb. (Nach Bull. mens. d.
Renseign. agric. 1922, S. 160.)
Der schon seit 1880 in den Ver. Staaten als Schädling an Erdbeeren
und Brombeeren bekannte Blättkäfer Paria canella trat in einer Gegend
Californiens in erheblichem Umfange auf. Die Käfer überwintern auf
den Feldern, fressen zu Beginn des Frühlings an den Erdbeerblättern
und legen die Eier von Ende März bis in den Mai an den Pflanzen und
in Erdrisse ab. Die im ‚Juni erscheinenden Larven richten durch Ab-
fressen der feinen Wurzeln Schaden an und können das Verwelken der
Pflanzen herbeiführen. Die Käfer durchlöchern von Anfang August
an sehr gefräßig die Blätter. Bekämpfung: Bespritzungen mit Blei-
arseniat (360 g auf 100 Liter Wasser) oder Bestäubungen mit Schwein-
furtergrün (1 Teil auf 6 Teile Mehl) gegen Ende August und vor der Blüte
der Erdbeeren. OÖ. K.
Zimmermann, Hans. Ölkäfer (Melo& proscarabaeus L.) als Schädiger von .
Rotkle. Nachrichtenblatt f. d. deutschen, -Pflanzenschutzdienst.
2, Je., 1922. S. 3537. |
Es wird über einen Fall berichtet, in dem der bezeichnete Käfer
in einem Rotkleeschlag in Mecklenburg-Schwerin durch Abnagen der
Blätter Schaden anrichtete. Der Käfer und seine Entwicklungsweise
werden nach den vorliegenden Literaturangaben und eigenen Beobach-
tungen des Verf.s- beschrieben, als Bekämpfungsmaßregel Absammeln
und Vernichten empfohlen. OR
Dodd, A. P. Chaleis euthyrrhini n. sp. Bull. of entomol. Res. Bd. 12.
1921. S. 67--68. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921.
S. 1289.) ;
Beschreibung eines Schmarotzers des Curculioniden Kuthyrrhinus
meditabundus Fabr., der in Queensland den Mangobäumen schädlich ist.
OR:
Middleton, W. Neodiprion Lecontei, eine in den Ver. Staaten den
Kiefern schädliche Hymenoptere. ‚Journ. agric. Res. Bd. 20. 1921.
S. 741-760. 5 Taf. (Nach Bull. ınens. d. Renseign. agric. 1921,
S. 994.)
276 Berichte.
Ausführliche Beschreibung und Angabe der Lebensgeschichte
der in vielen Staaten der Union vorkommenden Tenthredinide, die
vornehmlich auf Pinus Banksiana, P. resinosa und P. virginiana, außer-
dem noch auf vielen andern Pinus-Arten und auf Larix americana lebt.
Sie frißt im Larvenzustand die Nadeln vollständig ab und führt dadurch
das Absterben junger Pflanzen, die sie mit Vorliebe angeht. und eine
Schwächung älterer Bäume herbei. Von Parasiten der Larven sind be-
kannt die Hymenopteren Kxenterus diprioni Rohwer, Lagorotis dıprıonı
Rohwer (am häufigsten), L. virginiana Rohwer und Perilampus hyalınus
Say (vielleicht Hyperparasit); ferner die Dipteren Phorocera elaripennis
Maeg., Adomonita demylus Walk., Neopales maera v. d. Wulp und
Spathimeitenis spinigera Towns. Auch eine wahrscheinlich durch Bak-
terien verursachte Krankheit der Larven wurde beobachtet. Doch genügen
diese Feinde nicht für eine wirksame Verringerung der Blat:wespe.
Man kann sie nur bekämpfen durch Abschütteln und Zertreten der
‚Larven, in Baumschulen und Gärten auch durch Bespritzungen mit
Bleiarseniat. ORK:
Hunziker, W. Entgipfelung junger Weißtannen durch die Waldwühlmaus.
Schweiz. Zeitschr. f. Forstwesen. 72. Jg. 1921. S. 97—100.
Im Kanton Aargau wurde eine längere Zeit rätselhafte Beschädi-
gung junger Tannen beobachtet. An Pflanzen von 50 em bis zu 6 und Sm
Höhe war der Gipfeltrieb an seinem Ende wie mit einem Messer schräg
abgeschnitten. Nur sehr selten fand man die Enden noch auf dem
Baume oder in seiner Nähe liegen. Eine genaue Beobachtung ergab,
daß die Beschädigung nur von einem Nagetier herrühren konnte und
in der Nacht ausgeführt wurde. Endlich gelang es, die Rötelmaus
(Hypudaeus glareolus) auf der Tat zu ertappen und auch abgebissene
Enden in ihren Gängen zu finden. Auch würde festgestellt, daß das
Tier in Gefangenschaft neben Sämereien, Früchten und Fleisch auch
Tannenknospen gern annahm. 0. K.
Eckstein, Karl. Geringelte Bäume. Mitteil. d. Deutsch. dendrol. Ges.
Jg. 1920, ausgegeben 1921, S. 250—262.
Picus maior verunziert nur den Stamm. Bei starkem Befall sind
die Schäden durch Myozxus glis, Myelophilus minor, Cimbex und Vespa
crabro todbringend. Am gefährlichsten sind Seiurus vulgaris und Tomieus
dispar. Matouschek, Wien.
Garke, Kurt. Vom Kalkanstrich der Obstbäume. Der Lehrmeister im
Garten und Kleintierhof, 1920, 18. Jahrg. S. 441.
Der Kalkanstrich der Obstbäume im Herbste kann die Rinde junger
Bäumchen verätzen, hält meist nicht bis zu den Zeiten der Frostgefahr
an, vernichtet mancherlei nützliche Insekten und bietet schädlichen
Berichte. DD
oft Schutz gegen Frost und Vogelfraß. Gegen Moose und Flechten
wirkt besser die Entfernung der Grundursache, nämlich Entsäuerung
des Bodens durch Kalkung, und die Schädlinge im Boden sind durch
direkte Bodenbehandlung mit Staubkalk gründlicher zu vertilgen. Rei-
nigung der Obstbäume kann mangelhafte Ernährung derselben nicht
wettmachen. Matouschek, Wien.
De Waal, M. Prüfung des insektiziden Vermögens der Compositen, ins-
besondere des Helenium autumnale C. Pharmac. Weekbl. Nr. 37,
1920, S. 1100—7.
Folgende feingemahlenen trocknen Pulver wurden bezüglich ihrer
Wirkung auf verschiedene Insekten geprüft: Semen Sabadillae, Cevadin
und das „Pulvis inseetieidus“ Jähmten das motorische Nervensystem.
Deutlich wirkte holländisches Chrysanthemum cinerariaefolium und
solches von Pyrethrum roseum, schwach das Blütenpulver von Helenium
autummale. Mischte man aber das im letztgenannten Pulver vorhandene
ätherische Öl mit Radix althaeae, so erhielt man ein sehr wirksames
Gemisch. Es handelt sich also nicht um rein mechanische Einwirkung.
Der Auszug mit Syrupus simplex zeigte die gleiche vortreffliche Eigen-
schaft. In den Blüten von Helenium wurde ein gelbes, im Zellsafte ge-
löstes, als Flavonolderivat anzusehendes Glykosid gefunden, dem keine
insektizide Wirkung zukommt; ein Alkaloid fehlt. Zur Wertbestim-
mung der Pulver verlasse man sich auf physiologische Proben.
Matouschek, Wien.
Fonzes-Diaecon. Kupfer, der wirksame Stoff der Brühen. Le Progros
agric. et vitic. Jg. 38, Montpellier 1921. S. 611—612.
Wendet sich gegen die Anschauung von Villedieu, daß in der Kupfer-
kalkbrühe nieht das Kupfer, sondern die Basizität der Brühe fungizid
wirke, und man deshalb in den Brühen das Kupfersulfat durch das
billigere Aluminiumsulfat ersetzen solle. Versuche mit letzterem hatten
bezüglich der Unterdrückung der Peronospora viticola gar keiner Erfolg;
ein solcher trat aber ein, sobald man der Aluminiumsulfatbrühe so wenig
Kupfersulfat zusetzte, daß die Basizität nicht aufgehoben wurde. O.R.
De Motorspruit. (Die Motorspritze.) Maandbl. d. Nederland. pomolog.
Vereen. 1921, S. 42—44.
In Wort und Bild wird über die erste, seit 1920 in Holland tätige
Motorspritze zur Bekämpfung der Obstschädlinge und Pilzkrankheiten
(an Apfel, Birne, Stachelbeere) der Obstzüchterei ‚Werkhoeve‘“ zu Elst
berichtet und man macht auf die Vorteile, rasche Arbeit, große Er-
sparnis an Arbeitskräften, aufmerksam. Matouschek,. Wien.
Berichte.
Gallenkunde.
IND
=]
00)
Hedicke, H. Cecidologica. Konowia Bid. 1. 1922, S. 35—36.
Mitteilungen über neue Gallen (**), neue Nährpflanzen (*) und sonst
Bemerkenswertes:
** Hieracium echioides Lumn. mit spindelförmiger Anschwellung der
Sproßachse, verbunden mit starker Verkrümmung; Stiele der Köpfchen
bisweilen verkürzt. Erreger wahrscheinlich eine Anguillulide. Am
Pimpinellenberg bei Oderberg (Mark).
* Valerianella carinata Lois. mit (’ecconia valerianellae (C. G. Thoms.).
Ceuta (Marokko).
"Quercus haas Ky. mit Diplolepis quereus-folin (L.). Andrieus
ostreus Gir., N euroterus laeviusculus Scheck. Botan. Garten Berlin-Dahlem.
*Quercus lusitanica Lam, mit CUynips corruptrix Schl. Bot. Garten
Berlin-Dahlem.
*Quercus cerris X robur L. mit Andricus evreulans Mayr. Botan.
Garten Berlin-Dahlem. Die Gallen von Andricus ostreus Gir. und
Diplolepis longiventris Htg. ausnahmsweise auch auf der Blattunterseite.
Quercus sessiliflora Sm. Die als neu beschriebene Galle (Natur-
forsch. Fr. Berlin 1915, 8. 262, Tfl. 8) rührt von Biorrhiza pallida
Ol. her. \
Pimpinella saxifraga L. mit Dasyneura Hedickei Rübs. im Grune-
wald bei Berlin und bei Triglitz i. d. Prignitz.
Campannla sibirica L. mit Eriophyes Schmardai Nal. bei Brodowin
(Brandenburs). .H. Roß, München.
Naltepa, A. Zur Kenntnis der Milbengallen einiger Ahornarten und ihrer
Erzeuger. Marcellia 19, 1922. S. 3—33.
Da zahlreiche Milbengallen äuf unseren Ahornarten vorkommen,
finden sich meist mehrere Milbenarten in einer Galle. Nur dureh eine
große Zahl von vergleichenden Untersuchungen kann der Gallenerreger
von den Einmietern unterschieden werden. Verf. ist’zu. folgenden Er-
sebnissen gekommen:
Acer campestreL.
1. Rindengallen. — Eriophyes macrochelus heteronyx var. aceris
campestris Nal.
9. Abnorme weißliche Behaarung der Nerven und Haarschöpfchen
in den Nervenwinkeln auf der Blattunterseite. — Phyllocoptes gymnaspis
Nal. — Eine andere Art als Einmieter.
Berichte. 279
3. Kleine rundliche Anhäufung von flächenartig verbreiteten
Haarbildungen in den Nervenwinkeln oder auch auf der Blattunterseite
zerstreut (Erineum abnorme Massal.). — Eriophyes macrochelus lopho-
phyes Nal. — Eine Art als Einmieter.
4. Erineum purpurascens Gaertn. Meist unterseits, unregelmäßige,
anfangs gelblichweiße, später bisweilen karminrote, zuletzt braune
Haarrasen. Haare hutpilzkopf- oder becherförmig. — Eriophyes ma-
crochelus eriobius Nal. — Drei Arten als Einmieter.
5. Kahnförmige Ausstülpungen der Blattspreite nach unten, selten
nach oben, längs der Nerven, von weißlichem Haarfilz innen ausge-
kleidet. — Eriophyes macrochelus erassipunctatus Nal.
6. Cephaloneon solitarium Bremi. — KEriophyes macrochelus ty-
picus Nal.
7. Cephaloneon myriadeum Bremi. — Eriophyes macrorrhynchus
cephaloneus var. aceris campestris Nal.
Acer pseudoplatanus L.
1. Erineum purpurascens Gaertn. in 2 Formen, häufig auf dem-
selben Blatt:
a) Meist unterseits zerstreute, unregelmäßige, anfangs weißliche,
bisweilen später rötliche, zuletzt braune Haarrasen; oberseits entspre-
chende gelbe Flecke. Haare kurz, dünn, das kopf- oder hutpilzförmige
Ende scharf abgesetzt. — Eriophyes macrochelus eriobius Nal. — Vier
Arten als Einmieter.
b) Unterseits, von den Nervenwinkeln am Blattgrunde ausgehend,
scharf begrenzte, anfangs grünlich-gelbe Haarrasen, oder über die Blatt-
fläche zerstreut, vielfach auch oberseits streifenartig längs der Nerven
(Erineum nervophilum Lasch) oder zerstreute, rundliche Flecke. Haare
dick, lang, das kopf- oder hutartig erweiterte Ende nicht scharf abge-
setzt, später trichter- oder kelehförmig. — Eriophyes macrochelus erio-
bius Nal. bezw. Er. m. psilomerus Nal. — Vier Arten als Einmieter.
2. Abnorme Behaarung der Nerven auf der Blattunterseite, insbe-
sondere der Hauptnerven am Blattgrunde. Haare sehr lang, zylindrisch,
zugespitzt (wie die normalen). Zusammen mit Erineum purpurascens
b, und vielleicht eine Fernwirkung.
3. Abnorme weißliche Behaarung der Nerven und Haarschöpfchen
in den Nervenwinkeln auf der Blattunterseite. — Phyllocoptes gym-
naspis var. pseudoplatani Nal.
4. Phyllerium pseudoplatani Schmidt (= Erineum acerinum D. €.,
Erineum pseudoplatani Pers.). Unterseits, anfangs gelbliche, später
sich bräunende Haarrasen in beuligen Auftreibungen der Blattspreite.
Haare zylindrisch, keulenförmig, stark gekrümmt und verfilzt, selten
280 Berichte.
hakenförmig. — KEriophyes macrochelus pseudoplatani (Corti). — Fünf
Arten als Einmieter.
5. Phyllerium acerinum Fries (= Erineum acerinum Pers.). Meist
unterseits, unregelmäßige, zerstreute Haarrasen von anfangs gelblich-
weißer, später brauner Färbung. Oberseits, an den entsprechenden
Stellen gelbe Flecke oder lockere Haarbildungen, wahrscheinlich
Fernwirkung der unterseits wirkenden Reize. Haare ähnlich wie bei 4. —
Erreger wahrscheinlich wie bei 4. — Drei Arten als Einmieter.
Verf. hebt dann noch hervor, daß bei dieser Ahornart große, viel-
fach noch ungeklärte Verschiedenheiten bestehen in bezug auf Aussehen.
Beschaffenheit und Entstehungsort der Filzgallen und ganz besonders
in bezug auf die Gestalt der abnormen Haarbildungen.
6b. Ceratoneon vulgare Bremi. — Eriophyes macrorrhynchustypieus Nal.
7. Cephaloneon myriadenm Bremi. — Eriophyes macrorrhynchus
cephaloneus Nal.
Acer platanoides L.
1. Rindengallen. Wie bei A. campestre, aber auch an älteren Sproß-
achsen und zwar hier in Längsreihen und von ansehnlicher Größe. —
Eriophyes macrochelus heteronyx typicus Nal.
2. Erineum platanoideum Fries (= Erineum purpurascens Gaertn.).
Haare sehr kurz gestielt, meist kopf- oder kreiselförmig. — Eriophyes
macrochelus eriobius var. platanoideus Nal. — Zwei Arten als Einmieter.
Acer monspessulanum L.
1. Erineum effusum Kunze. Flach ausgebreitet. Haare kopf-.
hutpilz-, trichter- oder becherförmig. — Eriophyes macrochelus var.
monspessulerineus Nal.
2. Abnormer Haarfilz in nach oben stark vorgewölbten, meist ent-
färbten Ausstülpungen der Blattspreite. Haare lang, schlauchförmig.
stumpf, mit Querwänden, spiralig oder hin- und hergebogen. — Krio-
phyes macrochelus monspessulanı (Nal.).
3. Unterseits abnorme weißliche Behaarung der Nerven und Haar-
schöpfehen in den Nervenwinkeln. — Phyllocoptes gymnaspis var.
monspessulani Nal.
4. Cephaloneon myriadeum Bremi. — Eriophyes macrorrhynchus
cephaloneus var. aceris monspessulant Nal.
Acer opulifolium Vill.
Beutelgallen, am Grunde eingeschnürt, auf der Blattoberseite;
im Inneren durch Querwände geteilte Haare. — Eriophyes macrochelus
opulifolii Nal. {
Außerdem kommen bei dieser Ahornart warzenförmige, kleine Beu-
telgallen vor, deren Inneres mit einzelligen Haaren ausgekleidet ist. —
Erreger wahrscheinlich eine Varietät von Eriophyes macrorrhymchus.
Berichte. 281
#
Acer obtusatum Wk.
Knospen geschlossen bleibend, mißgebildet, angeschwollen, schwarz-
braun. Knospenschuppen vergrößert. Innenseite der Laubblattanlagen
mit zahlreichen. höckerigen oder warzenförmigen Wucherungen. —
Eriophyes vermicularis Nal. Botan. Garten, Wien.
\ Der zweite, rein zoologische Teil der Arbeit enthält die systematisch
geordneten eingehenden Beschreibungen und zum Schluß eine ana-
Iytische Übersicht der hier in Betracht kommenden Gallmilben.
H. Ross, München.
Nalepa. A. Eriophyiden aus Java. 3. Beitrag. Treubia. Bd. 2, 1921,
Ss. 146— 153.
Als Fortsetzung des 1. und 2. Beitrages — Marcellia 13 (1914),
S. 51 und Verh. z001.-bot. Ges. Wien 68 (1918), S. 4) — werden folgende
neue Gallmilben beschrieben. Das Material stammte von W. Docters
van Leeuwen.
Eriophyes wendlandiae n. sp. aus blasigen, mit weißen Haaren
ausgekleideten oberseitigen Auftreibungen der Blattspreite von Wend-
landia rufescens Miq. — Tangkoeban-Prahoe Gebirge, 1800 m.
Eriophyes lepistemonis n. sp. aus stark behaarten Blattgallen
von Lepistemon flavescens Bl. — Bot. Garten Buitenzorg.
Eriophyes cladophthirus baliotes n. ssp. aus gelben Flecken der
Blattunterseite von Solanum indieum L. — Bandoeng.
Eriophyes strobilanthrs n. sp: aus kleinen behaarten Pusteln der
Blattoberseite. unterseits ein weißes Erineum. Strobilanthes spec. (Herb.
Nr. 2326). — Bandoeng, 1400 m.
Eriophyes gyrograptus var. beilschmiediae n. var. im Erineum
in flachen Ausbuchtungen der Blattunterseite von Beilschmiedia Rox-
burghiana Nees. — Bot. Garten Buitenzorg.
Eriophyes macarangae n. sp. aus kugeligen, innen behaarten, am
Grunde eingeschnürten Beutelgallen der Blattoberseite von Macaranga
tanarius L. — Bandoeng.
Eriophyes dactylonyx typicus Nal. als Einmieter in der vorigen Galle.
Eriophyes dactylonyx var. anonymus n. var. als Einmieter in den
großen rosaroten Blasengallen von Hlaeocarpus glaber Bl. — Bot. Garten
Buitenzorg.
Eriophyes psichiotes n. sp. aus krümeligen Überzügen der Blatt-
unterseite von Fieus vesta Muell. — Bot. Garten Buitenzorg.
Phytoptochetus orthiaspis n. sp. aus kleinen, weißen Erineum-Rasen
der Blattunterseite von Melochia umbellata Stapf. — Bandoeng.
Phyllocoptes bursifex n. sp. aus Beutelgallen der Blattoberseite
von Pavetta indica L. — Tangkoeban-Prahoe- Gebirge, 1500 m.
H. Roß, München,
282 Berichte.
Nalepa, A. Neue und wenig bekannte Eriophyiden. Verh. d. Zool,-botan.
Ges. Wien 1920, S. 81—98.
Folgende Gallmilben werden ausführlich beschrieben bezw. be-
sprochen und das einschlägige Schrifttum aufgeführt:
Eriophyes pini cedri nov. subsp. Knospenmißbildung an Üedrus
atlantica Man. Atlas de Blidah.
Eriophyes hippocastani (Fockeu).
Eriophyes moehringiae Lindr.
Eriophyes cerastii (Nal.)
Eriophyes Peyerimhoffi n. spec. Blattrandrollung nach oben an
Linum corymbiferum Desf. Algier.
Eriophyes longisetosus (Nal.) zerfällt in 2 Unterarten: E. longise-
tosus (typicus) Nal. Enge Einrollung des Blattrandes ohne abnorme
Behaarung an Hieracium murorum L. — E. longisetosus villifieus (F. 'Tho-
mas) Nal. Filzig-zottige Randwülste der Laubblätter und rundliche
‘ Filzpolster auf der Spreite. Oytal bei Oberstdorf (Allgäu).
Phyllocoptes punctatus nov. spec. Auf gebräunten Blättern von
Alnus incana D.C. in Gesellschaft von 3 anderen Gallmilbenarten.
Phyllocoptes triserratus Nal. Einmieter im Erineum quereinum Pers.
Phyllocoptes stylotrichus nov. spec. Einmieter im Erineum acerı-
num D.C. auf Acer pseudoplatanus L.
Phyllocoptes impressus nov. spec. Auf gebräunten Blättern von
Sorbus aria 1. Ben
Phyllocoptes latifrons Nal. Mißbildung der Fliederblättchen von
Colutea arborescens L. Baden bei Wien.
Phyllocoptes coronillae Can. et Massal.
Phyllocoptes Jaapi Nal. Blättchen von Thalietrum flexuosum
Bernh. einander genähert, gerunzelt, gekräuselt, zusammengezogen.
Im Havelländischen Luch (Prov. Brandenburg).
Anthocoptes loricatus (Nal.). Abnorme Behaarung der Blattnerven
und Blattstiele von Corylus avellana L. in Gesellschaft von 2 anderen
Gallmilbenarten. Altaussee (Steiermark).
Anthocoptes speciosus. Nal. Auf gebräunten Blättern von Sorbus
arıa L. in Gesellschaft mit Phyllocoptes impressus.
Epitrimerus dipterochelus nov. spec. Bräunung und Faltung der
Blätter an der Sproßspitze längs des Mittelnervs von Alnus incana D.C.
in Gesellschaft mit 2 anderen Arten.
Ozxypleurites platynaspis nov. spec. Auf gebräunten Blättern von
Almus incana D.C. in Gesellschaft von 2 anderen Arten.
‚ H. Ross, München.
Berichte. 283
Docters van Leeuwen. W, M. Ueber einige von Aphiden an Styrax-Arten
gebildete Gallen. Bull. Jard. Bot. Buitenzorg, 3. Ser., Vol. 4,
1922. S. 147— 162.
Nach einer Übersicht der bisher an Styrax-Arten beschriebenen
Blattlausgallen gibt Verf., nach den Nährpflanzen geordnet, ausfühı-
liche Beschreibungen und meist auch Abbildungen von 18 verschiedenen
Gallbildungen, von denen mehrere neu sind. Entsprechend der Ver-
breitung der hier in Betracht kommenden Nährpflanzen finden sich die
beschriebenen Gallen in verschiedenen Teilen Ostasiens, in Ostindien
und auf den Malayischen Inseln. H. Ross, München.
Massalongo, C. Osservazioni e considerazioni intorno al cecidio della
Lonchaea lasiophthalma Macy. (Beobachtungen und Betrachtungen
über dıe Galle der L. 1.) Attı R. Istituto Veneto Sc. Lett. ed
Arti. Tomo 79, 1919/20. 8. 531—539. Mit 1 Tafel.
Die durch die Fliege Lonchaea lasiophthalma Macg. an dem Grase
Cynodon dactylon L. hervorgerufene Galle besteht in bis 0 mm langen
tressenförmigen Mißbildungen der oberirdischen oder unterirdischen
Sprosse, deren Achse gehemmt ist, während die Blattscheiden bedeutend
vergrößert sind und sich dachziegelig decken. Das Muttertier legt
im Sommer das Ei in die noch im Knospenzustande und meist in der
Nähe des Erdbodens befindlichen Sprosse. Die nach und nach sich
entwickelnde Galle braucht längere Zeit zur vollständigen Ausbildung.
da das fertige Insekt erst im Sommer des nächsten Jahres ausschlüpft.
Während dieser Zeit ist das Galltier den verschiedenartigsten Schädi-
gungen und Gefahren ausgesetzt, welche aber durch äußerst „‚zweck-
mäßige Anpassungen‘ möglichst verringert werden. Diese werden von
Verf. beschrieben. Die junge, in lebhaftem Längenwachstum begriffene
Galle krümmt sich alsbald abwärts, und durch interkalares Wachstum
dringt das vordere, zuletzt keulenförmig angeschwollene Ende, welches
die Larvenkammer mit der einzigen Larve enthält, 2—4 cm tief in die
Erde ein nach Art eines positiv geotropischen Organs. Der Vorgang wird
dadurch erleichtert, daß die Galle zugespitzt und an der Spitze ver-
hältnismäßig hart ist. Die besonders im vorderen Teile der Galle ab-
stehenden und mehr oder minder zurückgebogenen Schuppen ver-
hindern ihr Zurückweichen. Bevor die Galle ihren endgültigen Zustand
erreicht, biegt sich der vordere, das Galltier enthaltende Teil nach oben
und veıbleibt dann in dieser Stellung. Die Fliege, welche durch eine
selbstgeschaffene Öffnung die Galle an deren Spitze verläßt, kann somit
leicht ins Freie gelangen. — Wenn die gallentragende Pflanze auf
‘einer Mauer oder einem Erdwall wächst, wo das Abwärtswachsen der
Galle nicht zum Ziele führen kann, biegt sich ihre Spitze — augen-
254 Berichie.
scheinlich unter dem Einfluß von negativem Heliotropismus bezw.
positivem Hydrotropismus — gegen die Mauer zu und die Spitze gelangt
so schließlich in eine Spalte oder Höhlung. Auch unter diesen Verhält-
nissen vollzieht sich die Krümmung des vorderen Teiles der Galle nach
außen, sodaß die Fliege ohne Schwierigkeit ausschlüpfen kann. Die
Krümmungserscheinungen de: Galle erinnern lebhaft an die entsprechen-
den Vorgänge bei den Fruchtstielen mancher geokarpen Pflanzen, z. B.
Linarıa cymbalaria. Wie die Gallbildung selbst durch Ausscheidungs-
produkte der Larve bedingt wird, müssen auch die Bewegungsvorgänge
ler Galle, welche bei der Nährpflanze nicht vorkommen, durch diese
Stoffe induziert werden. Verf. betrachte‘ die Gallbildung also 2ls
('hemomorphose. Auf einer Tafel sind die verschiedenen Entwicklungs-
stadien der Galle dargestellt. H. Ross, München.
kübsaamen, Ew. H, (f). Gecidomyidenstudien VII. Deutsche Entomo-
logische Zeitschrift 1921, S. 33—52. Mit 1 Abbildung.
Die vorliegende Arbeit fand sich druckreif — es sollten nur noch
(die üblichen Zeichnungen hergestellt werden — in dem Nachlaß, welcher
von dem zoologischen Staatsmuseum Berlin erworben wurde. Es werden
zunächst einige Irrtümer, Ungenauigkeiten und Mängel in den Veröffent-
lichungen von Kieffer behandelt, dessen Beschreibungen von neuen
Arten und neuen Gattungen meist so kurz und so unvollständig sind,
daß die betreffenden Tiere danach nicht erkannt werden können.
Folgende gallbildende oder in Gallen lebende Gecidomyiden sind
neu. In Bezug auf die ausführliche Beschreibung der Mücken, Larven
usw. muß auf die Arbeit selbst verwiesen werden. Im folgenden werden
die Arten nach den Nährpflanzen geordnet, unter Angabe der für die
Gallenkunde in Betracht kommenden Merkmale.
Acer-Arten. — Massalongia (?) aceris Rübs.: Die weiße Larve lebt in flachen,
weißgelben Ausstülpungen der Blattfläche nach oben. Verpuppung in schwärz-
lichem Kokon an der Erdobertläche. Von der Mücke sind nur Q bekannt, daher
ist die Zugehörigkeit zur Gattung noch nicht ganz sicher. Die Galle ist in Mittel-
europa weit verbreitet (vgl. Roß Nr. 17). Zuchtmaterial von O. Jaap aus Parten-
kirchen (Oberbayern).
Brumella grandiflora (L.) Jaeg. -—- Macrolabis brunellae Rübs.: Die blaßgelbe
bis rötlich-gelbe Larve lebt in den mißgebildeten Sproßspitzen (Roß Nr. 332).
Verwandlung in der Erde. Zuchtmaterial von O. Jaap aus Oberstdorf (Allgäu)
und von Weinheim a. d. Bergstraße.
Cucubalus baceifer L. — Jaapiella eucubali Rübs.: Die weißen Larven in
mißgebildeten Blüten; Verwandlung in der Erde. Zuchtmaterial von Steinau
a. d. Oder durch H. Schmidt. Die Galle ist neu für Mitteleuropa.
Fagus silwatica L. — Contarinia jagi Rübs.: Die weißgelbe Larve lebt in
jungen, nach oben zusammengelegten, klein bleibenden, etwas verdickten Blättern
an der Sproßspitze. Verwandlung in der Erde. Zuchtmaterial durch O. Jaap
aus Partenkirchen (Oberbayern); derselbe sammelte diese Galle auch in der Prig-
nitz, Die Galle ist offenbar weit verbreitet, aber bisher übersehen.
Berichte, 285
Knautia silvatica (L.) Duby. — Contarinia dipsacearum Rübs.: Larven weil:
gelb bis orangegelb, in mißgebildeten Blüten. Verwandlung in der Erde. Zucht-
material durch OÖ. Jaap vom Eibsee bei Garmisch (Oberbayern). Wahrscheinlich
bringt diese Gallmücke auch die ähnlichen Blütenmißbildungen an Scabrosa
columbaria L. hervor, aus welcher Kieffer 1899 seine Contarinia scabiosae zog.
Nach der kurzen Beschreibung ist letztere verschieden von der obigen Art, vielleicht
aber überhaupt keine Contarinia. — Rübsaamen schreibt irrtümlich K. arvensis.
Pimpinella saxifraga L. — Jaapiella Hedickei Rübs.: Die gelbröte Larve
mit farblosem Darm lebt hinter den sehr aufgetriebenen und meist rot gefärbten
Blattscheiden. Verwandlung in der Erde. Zuchtmaterial von der Messenthiner
Heide bei Stettin durch H. Hedicke.
Polygonatum multiflorum (L.) All. — Contarinia polygonatı Rübs.: Larve
beinweiß, in den geschlossen bleibenden, angeschwollenen Blüten. Verwandlung
in der Erde. Zuchtmaterial durch O. Jaap aus der Prignitz. Die Galle ist neu
für Mitteleuropa. Vielleicht ruft dieselbe Mückenart auch die gleiche Mißbildung
an Convallaria majalis L. hervor.
Polygonum persicaria L. — Dasyneura polygoni Rübs.: Larve blaß gelbrot.
in ziemlich lockerer Randrollung der Blattfläche nach unten. Die Galle wurde
schon 1878 von Fr. Thomas beschrieben. Zuchtmaterial aus den Hochvogesen
(Hohneeck, Longemer), 1912 von Rübsaamen gesammelt, 1910 dort schon
von O. Jaap aufgefunden. Die Galle ist ferner bei Cogne in Piemont von Fr.
Thomas gesammelt worden, sowie von OÖ. Jaap in Thüringen. Durch die Ge-
stalt der Brustgräte unterscheidet sich die Larve dieser Art von der Larve der
Wachtliella (Dasyneure) persicariae Rübs., welehe ähnliche, aber lockerere Rand-
rollungen verursacht.
Salix alba L. — Helicomyia deletrivx Rübs.: Gallen veränderlich. Entweder
Mißbildungen, Hemmungen und Verkümmerungen der Knospen oder Anschwel-
lungen der Blattpolster, also Sproßachsengallen. Larven gelb. Die Puppe durch-
behrt die Rinde (nicht die Knospe). Diese Art ist sicher verschieden von Rhab-
dophaga insignis Kietf., welche ähnliche Gallen erzeugt.
Salix aurita L. — Rhabdophaga oculiperda Rübs.: Larven gelbrot, in Gallen,
welche der vorigen Art gleich sind.
Seseli libanotis (L.) Koch (Libanotis montana Cr.). + Neben der orangeroten
Larve von Kiefferia (Schizomyia) pimpinellae (F. Löw) Mik finden sich in den
Fruchtgallen die blaß rötlichen, mit weißem Darm versehenen Larven von Trot-
teria inguilina Rübs., ferner die intensiv roten Larven einer anderen Trotteria-
Art (wahrscheinlich T. umbeliiferarum Kieff.). Diese Einmieter finden sich wahr-
scheinlich auch bei den Fruchtgallen anderer Umbelliferen.
Suceisa pratensis Mnch. — Blütenmißbildungen werden durch Contarinia
dipsacearum Rübs. erzeugt wie bei Knautia silvatica (L.) Duby. Zuchtmaterial
aus der Prignitz durch O. Jaap.
Tanacetum ın:lgare L. — Arthrocnodax Jaapi Rübs.: Die orangegelb>n Larven
leben zusammen mit denen der folgenden Art — scheinbar ohne sie anzugreifen —
in den Blütenköpfchen. Verwandlung in der Erde. Zuchtmaterial von O. Jaap
aus der Prignitz. — Contarinia tanaceti BRübs.: Die orangegelbe La:ve lebt zwi-
schen den Früchten, die durch den Angriff verkümmern, sodaß in dem Köpfchen
streifenförmige braune Flecken entstehen. — Ähnliche Lebensweise scheint
Contarinia chrysanthemi Kisff. zu führen, deren Larve aber nach den Angaben
Kieffers orangerote Farbe hat, von voriger Art also verschieden ist. Die Be-
schreibung der Mücke ist auch ungenügend. H. Roß, München.
ii y a TREND AFTER
286 Berichte.
Gassner, Gustav. Über einen eigenartigen Uromyces auf Passiflora
foetida L. Ber. d. Deutsch. Bot. Ges. Bd. 40, 1922, S. 64—68.
3 Textfig. |
Uromyces Appelianus nov. spec., vom Verf. in Uruguay und Süd-
brasilien aufgefunden, wird durch eine ausführliche Diagnose gekenn-
zeichnet. Die durch den Pilz verursachte Gallbildung ist in ähnlicher
Weise wie bei Uromyces alchemillae (Pers.) Lev. und U. Loeserianus
(P. Henn.) Syd. vom Alter der befallenen Pflanzenteile abhängig. Verf.
nimmt an, daß in der Sproßachse kranker Pflanzen ein perennierendes
Myzel vorhanden ist, das im Frühjahr und im Beginn des Sommers
(Oktober bis Dezember) in die jungen Sprosse hineinwächst. In den
in hohem Maße teilungsfähigen, jungen Geweben kommt es zur Bildung
von Gallen an Sproßachsen, Blattstielen und Blättern. Die infizierten
Organe schwellen stark an’ und werden zu Parenchymgallen mit inter-
zellular wachsendem Myzel. An ihrer Oberfläche weisen sie ein einziges
zusammenhängendes Sporenlager (Uredo- und Teleutosporen) auf.
Im weiteren Verlauf des Sommers (Februar bis April) gelangen die hier
gebildeten Uredosporen auf gesunde, ausgewachsene Blätter. Diese
sind jetzt nicht mehr fähig, in gleicher Weise wie die jugendlichen Pflan-
zenteile auf den Reiz des Parasiten zu reagieren. Die Gallbildung
unterbleibt, es kommt nur zur Ausbildung kleiner, getrennter Sporen-
lager auf der Blattunterseite. . Dr. W. Schwartz, München.
Goverts, Wilh. Stelzenbäume. Mitt. d. Deutsch. dendrol. Ges. Je.
1920, ausgeg. 1921. S. 318—320.
Es werden Wurzelharzgallen an der bloßgelegten Wurzel-Ober-
seite einer Stelzen-Kiefer beschrieben. Sie sind bis 15 mm hoch, mit
trichterartig vertiefter Mitte und entstehen infolge von Spätfrost. Die
durch Harzfluß gebildete Galle reißt nach außen auf, die im Frühling
überwallten Ränder treten immer weiter zurück, und alljährlich ver-
harzen die neuen Jahresringe. Matouschek (Wien).
Gallenkundliche Notizen aus anders gerichteten Arbeiten.
Gallbildung und Wundhormone. — In den ‚Beiträgen zur
allgem. Botanik“, Bd. II, Heft 1, 1921, berichtet G. Haberlandt
über Wundhormone als Erreger von Zellteilungen. Der Be-
oriff „Hormone“ wird in seiner weiteren Fassung angewandt. Haber-
landt versteht darunter nicht nur die spezifischen Reizstoffe, die in
bestimmten Organen — meist Drüsen mit innerer Sekretion — gebildet
werden, sondern auch Stoffwechselprodukte und besonders Zersetzungs-
produkte, die aus geschädigten oder absterbenden Zellen austreten,
soweit sie auf andere Zellen oder Gewebe als ‚‚Reizstoffe‘“ wirken können.
Auch bei der Entstehung der Pflanzengallen, könnten nach Ansicht
Haberlandts solche Wundhormone eine Rolle spielen. Ihre Tätigkeit
Berichte. 287
wird vor allem beim Zustandekommen der histioiden, kataplasmatischen
Gallen von Einfluß sein. In ihrem Aufbau weisen diese Gallen häufig
eine Ähnlichkeit mit Wundgeweben auf. Durch Bürsten der Laubblätter
von Pelargonium zonale konnte Haberlandt Epidermiszellen zum
Auswachsen veranlassen. Es kam zur Ausbildung von Rasen, die aus
20-40 Haaren bestanden und große Ähnlichkeit mit den Erineum-
Gallen von Eriophyiden aufwiesen. Auch die normalerweise auf Pelar-
gonium vorhandenen Haare lassen nach mechanischer Schädigung
. Zellkomplexe an ihrer Basis entstehen, die winzigen Gallen vergleich-
bar sind.
Symbiontisch in Insekten lebende Bakterien als Gallen-
erreger? — Einen solchen Zusammenhang vermutet L. Petri (Central-
blatt f. Bakt. u. Paras. II. Abt., Bd. 26, 1910, und Mem. della R. Stazione
di Patolog. vegetale, Roma 1909) zwischen den Darmsymbionten der
Olivenfliege und der als „‚Rogne‘‘ bezeichneten Bakteriose der Ölbäume.
Diese Erkrankung besteht in der Bildung kugliger Schwellungen an den
Zweigen mit rissiger, oft stark gelappter Oberfläche, die als Bakterien-
gallen (Tuberkeln) anzusprechen sind.
Bereits 1907 hat Petri (Centralbl. f. Bakt. u. Paras. II. Abt., Bd. 19,
1907)-die Ölbaumtuberkeln auf ihre Bakterientlora geprüft und die iso-
lierten Formen mit denen älterer Autoren verglichen. Infektionsversuche
am Ölbaum zeigten, daß von den verschiedenen Bakterien nur eines
als Erreger der Rogne in Betracht kommt: der von E. F. Smith benannte
Bacillus Savastanoi, der dem Bacillus oleae «a Petris entspricht. Als
Begleitorganismus tritt neben einem Bacillus oleae 5 noch Ascobacterium
luteum auf. Nachstehende Tabelle (nach Petri 1907) gibt eine Übersicht
über die bisherigen Isolierungen :
| Frühere Isolierungen ; Ergebnisse Petris:
| —_—m
Bakterie von Savastano und Voglino. Mischkulturen von Bac. .oleae
Asporogen, Gelatine wird verflüssigt. « und y-(y = Ascobact. luteum)
\ -
ET DEN STEEL STCOUED 5 RITTER INES ZT EEE NEE BEE TEE TE I TE SCENE TE MORE Bann CHE A Er SON LUG III SE EBERLE TOR PLEET BEE EEN E EEE
Bacillus Berlese Nr. 2.
? 3 NR Bac. oleae y?
Asporogen, Gelatine wird verflüssigt.
N
Bacillus von Schiff. Giorgioni
(= Bac. Berlese Nr. 1) Bac. oleae ß
Sporogen, Gelatine wird verflüssigt.
ac. Savastanoi Smith
Asporogen, Gelatine wird nicht verflüssigt.
Baec. oleae «
288 Berichte.
1910 stellte Petri dann Untersuchungen über die Darmbakterien
der Olivenfliege an, die in der Larve in 4 Blindsäcken des Mitteldarmes
leben. Ihre Menge wird anscheinend dadurch reguliert, daß ein Über-
schuß durch den Darm ausgeschieden wird. Auch in der Imago sind
die Bakterien vorhanden, allerdings nicht im Darm, sondern in einer
drüsenartigen Ausstülpung des Pharynx.
Kulturversuche mit Material aus dem Mitteldarm der Larven
hatten nur in einzelnen Fällen Erfolg. Es entstehen Mischkolonien,
in denen eine ähnliche Bakteriengemeinschaft vorhanden ist. wie in
den Tuberkeln des Ölbaums: nämlich neben Ascobaeterium Tuteum
ein Bazillus, den Petri für identisch mit seinem Bae. oleae «a hält. Nur
dieser letztere soll der eigentliche Symbiont sein.
Um die Identität mit dem Erreger der Rogne unmittelbar zu er-
weisen, stellte Petri Infektionsversuche am Ölbaum an mit Bakterien.
die aus der Schlunddrüse einer steril geborenen Fliege stammten: Es
entstanden die typischen Bakteriengallen der Rogne, aus denen sich
der Bacillus oleae «a jetzt — im Gegensatz zu den Isolierungen aus dem
Larvendarm — leicht in Reinkultur erhalten ließ. ;
Auf eine Übertragung der Rogne durch die Olivenfliege braucht.
jedoch auf Grund der Übereinstimmung beider Mikroorganismen noch
nicht geschlossen zu werden. — Petri äußert sich hierüber nicht, wäh-
rend Buchner (Tier und Pflanze in intrazellulärer Symbiose. Berlin
1921) eine Übertragung durch solche Bakterien annimmt, die zufällig
der Fliege äußerlich anhaften. Vor allem müßte auf die Verbreitungs-
bezirke beider Erscheinungen geachtet werden, um diese Frage einer
Klärung näher zu bringen. Voraussetzung für das Zustandekommen
der Infektion scheinen Wunden zu sein — ob auch Lentizellen als Ein-
sangspforten dienen können (Sorauer, Handb. d. Pflanzenkr. Bd. 2,
1908), erscheint noch fraglich.
Ähnliche Bakteriengallen treten auch auf der Esche und dem
Oleander auf. Im zweiten Fall soll der Erreger nicht mit dem Bae.
oleae a übereinstimmen, vielmehr sollen hier die Gallen durch Baeterium
tumefaciens Smith u. 'Townsend erzeugt werden. Die Infektion ist nach
Versuchen von v. Tubeuf (Naturw. Zeitschr. f. Forst- und Landwirtsch.
1910 und 11) an Wunden gebunden.
Ebensowenig scheint der Erreger der Gallen auf Pinus halepensis
mit einem der erwähnten Spaltpilze identisch zu sein. Dasselbe gilt
für die Tuberkeln, die v. Tubeuf auf Pinus cembra fand.
Bei den beiden Pinus-Arten könnten nach v. Tubeuf Chermiden
eine Rolle bei der Übertragung der Bakterien spielen.
Dr. W. Schwartz-München.
Verlag von Eugen Ulmer, Stuttgart. — Druck von Ungeheuer & Ulmer, Ludwigsburg.
Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten und Gallenkunde » XXXII- 7/8.
Beizversuche mit Uspulun und Supersolfo gegen den
Steinbrand des Weizens.
Von Prof, Dr. Jakob Eriksson, Stockholm.
(Mit 1 Abbildung im Text.)
Im Herbste 1921 wurden vergleichende Beizversuche mit den beiden
Fungiziden Uspulun und Supersolfo als Kampfmittel gegen den
Weizen-Steinbrand (Tilletia caries) auf zwei kleinen Parzellen in Süd-
Schweden (Hyllie Gärd, Limhamn) angeordnet. Die Parzellen waren
je 1 qm groß. Zum Vergleich wurde eine ebenso große Parzelle für
ungebeizte Aussaat angelegt. Die drei Parzellen lagen in einer Reihe
nebeneinander, die ungebeizte in der Mitte, 1, m von einander getrennt.
Der Boden bestand aus guter Gartenerde, die, soweit bekannt, niemals
Getreide getragen hat. Zur Aussaat diente Winterweizen (Panzer-Weizen)
aus der Ernte des Jahres 1921. Um die pilztötende Fähigkeit der beiden
Fungiziden auf die möglichst harte Probe zu setzen, rußte ich zuerst die
ausgewählte Weizenquantität, etwa 200 g, sehr stark. Eine größere
Zahl, wohl mehrere hundert, Brandkörner wurde aus der Weizenernte
des Jahres eingesammelt. Diese Brandkörner wurden zerdrückt und die
dabei erhaltene Brandstoffmenge mit der abgewogenen Weizenkorn-
menge zusammen in einem größeren Glasbehälter gemischt. Der Stöpsel
des Glasbehälters wurde mit starkem Papier überbunden. Darauf wurde
der Inhalt des Behälters während 4, Stunde fleißig geschüttelt, bis
die Körner stark mit Brandkeimen eingepudert waren, insbesondere
der Haarpinsel an der Spitze der Körner. Von dem so geschwärzten
Weizen wurden drei gleich große Portionen abgewogen, jede zu 50 g,
für jede der drei Parzellen.
Uspulun ist ein schmutzgraues Pulver, hergestellt und verkauft
von den Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer u. Cie., Leverkusen bei
Köln am Rhein. Der Hauptbestandteil des Mittels ist Chlorphenol-
quecksilber. Ein Farbstoff ist zugesetzt, um eine Verwechslung gebeizter
Getreidekörner mit ungebeizten zu vermeiden. Supersolfo ist eine
dickflüssige, schwere, dunkle Flüssigkeit, hergestellt bei der Gasanstalt
San Paolo in Rom aus Abfallprodukten bei der Reinigung von Gas
nach einer Methode, ausgearbeitet von Professor A. Bruttini!) bei dem
ı) A, Bruttini, Ramassage et utilisation des. dechets et residues pour
l’alimentation de l’homme et des animaux pour les engrais et les industries
agricoles. Rome 1922, S. 264—267. — Offieina del Gas A.S. Paolo, Roma. Alcuni
risultati ottenuti col Supersolfo. Roma 1921.
[0
Zeitschrift f. Pflanzenkrankheiten. XXX. 19
2390 | Eriksson.
Internationalen Landwirtschafts-Institut in Rom. Der Hauptbestand-
teil ist Schwefelkalzium. Das Mittel ist seit 1920 an verschiedenen Stellen
in Italien geprüft und zwar nicht nur gegen Pflanzenschädlinge, sondern
auch gegen Ungeziefer bei Tieren, mit anerkanntem ausgezeichnetem
Resultat.
Das Beizen mit Uspulun wurde in der Weise ausgeführt, daß
2,5 gin 1 Liter Wasser aufgelöst wurden. Die Flüssigkeit wurde umge-
rührt, bis das Uspulun sich vollkommen gelöst hatte. Darauf wurden
von der infizierten Aussaatmenge 50 g abgewogen und in die Beizflüssig-
keit gelegt, worin sie unter Umrühren während 1 Stunde liegen blieben.
Darauf wurde die Beizflüssigkeit abgegossen und die Weizenkörner
auf reiner Unterlage zum Trocknen ausgebreitet. Das Beizen mit
Supersolfo wurde in der Weise vorgenommen, daß 10 ccm Flüssigkeit
mit 1 Liter Wasser vermischt wurden. Die Mischung wurde gründlich
umgerührt. Anfänglich wurde die Lösung schwach milchfarbig und ent-
wickelte einen starken Geruch von Schwefelwasserstoff. "Die Farbe
ging aber bald ins Schmutzgraue über. In diese Flüssigkeit wurde die
gleiche Quantität infizierten Weizens, 50 g, gelegt und blieb, zeitweise
umgerührt, 1 Stunde darin liegen. Darauf wurde die Flüssigkeit ent-
fernt und die Körner in dünner Schicht zum Trocknen ausgebreitet.
Eine dritte Quantität infizierten Weizens von 50: g wurde ungebeizt
verwendet.
Sämtliche Parzellen wurden am 12. September besät, die unge-
beizte zuletzt, um ein Infizieren der gebeizten Parzellen zu verhindern,
weil, wenn die ungebeizte Parzelle zuerst besät worden wäre, man be-
fürchten könnte, daß durch Berührung die gebeizten Körner hätten
infiziert werden können. Nach beendigter Saat wurden die Parzellen
durch ein feinmaschiges Metalldrahtnetz geschützt, um zu verhindern,
daß Sperlinge ünd andere Schädlinge den Versuchen schaden könnten.
Das Netz war so hoch angebracht, daß die Pflanzen bis zum nächsten
Sommer wachsen konnten, ohne mit demselben in Berührung zu kommen.
Ungefähr eine Woche nach beendigter Saat gingen die Körner
auf allen drei Parzellen auf. Während des ganzen Herbstes konnte man
konstatieren, daß die gebeizten Parzellen kräftiger waren, als die
ungebeizte. Sämtliche Parzellen überwinterten gut. Am 1. Juni 1922
zeigten die Pflanzen der gebeizten Parzellen eine Höhe von 65 bis 70 cm
und waren sehr kräftig. Die Pflanzen auf der ungebeizten Parzelle
waren etwas kürzer, mit einer Durchschnittshöhe von 60 bis 65 cm,
und schienen nicht ganz so kräftig wie die gebeizten. Am 20. Juni traten
die Ähren hervor, am zahlreichsten auf der mit Supersolfo gebeizten
Parzelle. Am 22. Juni waren die Ähren auf sämtlichen Parzellen her-
vorgetreten, am zahlreichsten auf der mit Supersolfo gebeizten, wo
-
Beizversuche mit Uspulun und Supersolfo gegen den Steinbrand des Weizens. 291
auch die Pflanzen am kräftigsten und am größten waren sowie die
meisten Ähren hatten, wovon fast alle blühten. Die mit Uspulun ge-
beizte Parzelle schien etwas schwächer, mit weniger und kleineren Ähren.
Die ungebeizte Parzelle war die schwächste, die Pflanzen am kürzesten,
die Ähren am kleinsten, und nur wenige davon blühten. Derselbe Unter-
schied zeigte sich für alle drei Parzellen während des ganzen Sommers.
Die Ernte wurde am 19. August vorgenommen. Dabei wurde in
der Weise vorgegangen, daß auf jeder Parzelle für sich sämtliche Pflanzen
mit den Wurzeln herausgezogen wurden. Dieselben wurden dann in
der Weise auseinander genommen, daß jeder mit Ähren versehene
Halm getrennt und gezählt wurde. Die Pflanzen wurden darauf sortiert
und zwar die gesunden für sich und die kranken für sich. Die Halme
wurden gezählt, zusammengebunden und gewogen. Die Anzahl und
die Länge der verschiedenen Halme geht aus untenstehender Photo-
graphie hervor, welche unmittelbar nach der Ernte aufgenommen wurde.
mar
a b SER b a b
Ungebeizt Supersolfo Uspulur.
a — gesunde, b — kranke Pflanzen.
Darauf wurden die Körner der gesunden Ähren herausgenommen
und gewogen. Die Resultate, sowohl was Anzahl wie Gewicht betrifft,
sind aus untenstehender Tabelle ersichtlich.
Beizversuche gegen Steinbrand des Weizens.
September 1921 bis August 1922.
I. Ungebeizt: 65 Pflanzen (16,2°/) gesunde, wiegen 300 g, Körner 50 &
335 = (83,8°/o) Kranke, * {35088
2005,.:°, 1650 e.
292 Eriksson.
II. Gebeizt mit 381 Pflanzen (77,4°/) gesunde, wiegen 1950 g, Körner 500 g
Supersolfo 111 5 (22,6°/) Kranke, " 300 „
490. Kr. 2250 g.
ILI. Gebeiztmit 407 Pflanzen (99,5°/o) gesunde, wiegen 1900 g, Körner 350 g
Uspulun 2 5 (0,5°/) kranke, m NEN
Abaan. 1900,4 gı
Aus dieser Tabelle geht hervor, daß das Krankheitsprozent, welches
auf der ungebeizten Parzelle 83,8 % war, auf der Supersolfo- Parzelle
auf 22,6 % und auf der Uspulun-Parzelle bis auf 0,5 % gesunken war.
Als pilztötendes Mittel zeigte sich somit das Beizmittel
Uspulun als das effektiveste, indem es sich, praktisch
genommen, als absolut pilztötend erwies. Eine unverkennbar
pilztötende Kıaft zeigte jedoch auch das Beizmittel Supersolfo, wenn
auch — bei der verwendeten Konzentration und Beizdauer — nicht mehr
alles Bis 722.6 0%.
Im höchsten Grade bemerkenswert ist jedoch die Überlegenheit
des Supersolfos im Vergleich zum Uspulun, was den Ernte-
mehrertrag betrifft. Diese Überlegenheit zeigte sich, teils in der
Anzahl der gesunden Halme, teils in der allgemeinen Größe der Ähren
und schließlich in dem Totalgewicht der gesunden Körner. 381 gesunde
Ha!me von der Supersolfo-Parzelle wogen 1950 g und ergaben eine
totale Körnermenge von 500 g, während 407 gesunde Halme von der
Uspulun-Parzelle nur 1900 g wogen und eine totale Körnermenge von
nur 350 g ergaben. Es liegt nahe anzunehmen, daß der Erntemehrertrag,
welcher sich auf den beiden gebeizten Parzellen zeigte, ohne weiteres
dem Umstand zuzuschreiben wäre, daß diejenigen Saatkörner, welche
durch das Beizen von den an denselben befindlichen Pilzkeimen befreiv
wurden, dadurch in höherem Grade als kranke befähigt wären, kräftige
Halme und körnerreiche Ähren zu geben. Daß jeaäoch diese Erklärung
des Phänomens nicht ausreichend ist, geht deutlich aus den oben be-
schriebenen Versuchen hervor. Denn wäre diese Annahme richtig
dann müßte der Eıntemehrertrag auf der Uspulun-Parzelle der größte
geworden sein, wo das Krankheitsprozent am meisten heruntergegangen
war und zwar bis auf 0,5 %. In Wirklichkeit wurde dagegen der Ernte-
mehrertrag bedeutend größer auf der Supersolfo-Parzelle, wo das Krank-
heitsprozent nicht weiter als bis auf 22,6 % herunterging. Man muß
sich somit denken, daß die Beizmittel direkt düngend einwirken und es
ist in dem Falle zweifellos, daß Supersolfo dem Uspulun über-
legen war.
Es bleibt jetzt nur durch weitere Versuche auszuforschen, inwie -
fern eine größere Konzentration der Beizflüssigkeit oder eine längere
Beizdauer, was Supersolfo betrifft, auch eine kräftigere Herabsetzung
Über die Voraussetzungen zur Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten. 293
des Krankheitsprozentes herbeiführen kann, oder ob nicht womöglich
der beste Effekt, sowohl bezüglich pilztötender Wirkung wie Erntemehr-
ertrag, dadurch erreicht werden könnte, daß man die beiden Beizmittel
Supersolfo und Uspulun kombiniert verwendet.
Stockholm, den 19. Septmber 1922.
Ueber die Voraussetzungen zu einer erfolgreichen
Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten.
Von Dr. E. W. Schmidt.
Die stetig wachsenden Forschungsergebnisse auf dem Gesamt-
gebiete des Pflanzenschutzes lassen immer klarer die Voraussetzungen
erkennen, welche notwendig sind, um (die zu unternehmenden Maß-
nahmen zur Bekämpfung von Pflonzenkrankheiten erfolgreich zu ge-
stalten. Und mit der fortschreitenden wissenschaftlichen Erkenntnis
dieser notwendigen Voraussetzungen wachsen auch die praktischen
Erfolge auf dem Gebiete der Prophylaxe und der Therapie pflanzlicher
Krankheiten. Man darf heute wohl schon aussprechen, gestützt auf die
Erfahrungen, die vorliegen, daß die Zukunft des Pflanzenschutzes
der Prophylaxe gebührt. Denn auch für das Gebiet der pflanzlichen
Erkrankungen trifft allgemein der Sat: zu: Es ist leichter, durch vor
beugende Maßnahmen den Ausbruch oder die Entstehung einer Krank-
heit zu verhindern, als eine schon vorhandene Krankheit, besonders
in fortgeschrittenem Stadium, zu bekämpfen. Es ist dieser Satz selbst-
verständlich nicht starr auf alle Verhältnisse zu übertragen, aber er muß
Leitmotiv bleiben bei der Ausarbeitung von Bekämpfungsverfahren
für die Krankheiten unserer Kulturgewächse.
Es ist zu unterscheiden zwischen einer direkten und einer indirekten
Prophylaxe. Indirekte prophylaktische Maßnahmen allgemeinster
Art sind zunächst gute Ernährung durch rationelle Düngerwirtschaft,
Bodenbearbeitung, überhaupt zweckentsprechende pflegliche Behand-
lung der Kulturpflanzen. Sodann abe: ist eine indirekte pıophylaktische
Maßnahme von größter Bedeutung, ein hohes Ziel, die Bekämpfung
der Pflanzenkrankheiten durch Züchtung. Getreide, welches gegen
Brandpilzbefall unanfällig ist; Reber, die sowohl peronospoia- wie
ıeblausfest sind; Apfelsorten, die gegen Fusicladium und Mehltau
immun sind, sind das Ideal, welches jedem Züchter zu erıieichen vor-
sehwebt. Es ist auch durchaus möglich, wie die Erfahrung der letzten
Jahre zeigt, daß dieses Ziel in dem einen oder anderen Falle erreicht
wird, oder aber doch eine weitgehende Annäherung an das Ideol d>r
Immunität. Aber darüber vergeht Zeit, jahrelange züchterische Arbeit
294 Schmidt.
ist notwendig, und bis dahin muß und wird die direkte Prophylaxe
das Feld beherrschen. Bisher ist züchterisch, in der bewußten Ab-
sicht gegen bestimmte Kıankheiten immune Kulturrassen zu züchten,
in deı Hauptsache und dort mit beachtenswerten Erfolgen das weıt-
vollste auf dem Gebiete der Getreidezüchtung geleistet. Es sei nur
an Nilsson-Ehle!) erinnert, der in Svalöf u. a. Sommerweizen mit
Squarehead 2 kreuzte und einen ertragreichen, gelbrostireien Weizen
erzielte, und an die Hohenheimer Weizenzüchtung Nr. 77!), die in
16 Jahren nur 0—0,57 % Brandähren aufwies und praktisch als brand-
fest zu bezeichnen ist. Diesen besonders maıkanten Fäller reiher sich
die Bemühungen an, die von amerikanischer Seite unternommen worden
sind, um rostfreie Spargelsorten zu züchten und die Umfragen der
D.O.G., um unter der großen Menge von Obstsorten nach fusicladium-
und mehltaufesten Sorten zu fahnden, was ebenfalls bis zu einem ge-
wissen Grade gelang. Ferner ist man auf dem Wege, blattrollfreie To-
matensorten zu züchten, wie auch durch Züchtung zu einer vor allen
Dingen phytophthora-widerstandsfähigen Frühkartoffel?) zu gelangen.
In das Gebiet indirekter prophylaktischer Maßnahm>n gehören auch
die Arbeiten Börners?), der dargelegt hat, daß wir es heute in der
Hand haben, dunch Anbau von Immun-Pfropfreben die reblausver-
seuchten Gebiete gewissermaßen biologisch zu reinigen, um der so
anfälligen Europäer-Rebe später nach Vernichtung der Reblaus in-
folge der Unmöglichkeit für diese, sich an den immunen Pfropfreben
zu ernähren, wieder die sichere Existenzmöglichkeit zu geben. Da
neuestens Börner gefunden hat, daß selbst cie vielumstrittenen
Unterlagsreben 111/14, 143 B für Naumburg und Umgebung immun
sind, so besteht immerhin die Hoffnung, di diese Sorter von der Praxis
als besonders wertvoll anerkannt sind, durch ihre Einführung im mittel-
deutschen Seuchengebiet wertvolle Rebgelände wieder crtragreich zu
gestalten. Als indirekte prophylaktische Maßnahme wäre ferner auch
der Vorschlag Börners*) zu bezeichnen, durch vollständige Vernich-
tung der Wirtpflanze der schwarzen Blattlaus (Aphis papaveris), des
Spindelbaums (Evonymus), auch diesen überaus lästigen Pflanz. nschäd-
ling auszurotten; eine Foroerung, die allerdings leider utopisch isi.
1) Siehe: O. v. Kirchner, Grundlagen der Immunitätszüchtung. Mitt. d.
D.L.G. 1921. 632.
Sessous, Die Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten durch züchterische
Maßnahmen. Ebenda,
2) Schlumberger, Pflanzenschutz und Kartoffelzüchtung. Fühlings land-
wirtschaftl. Ztg. 1922. 183.
3) Börner, Die Vernichtung der Reblaus durch vorübergehenden Anbau
von Pfropfreben. Der Deutsche Weinbau 1922, 284.
», Börner u. Janisch, Zur Lebensgeschichte und Bekämpfung der
„Schwarzen Blattläuse“. Nachrichtenblatt f. d. d. Pflanzenschutzdienst. 1922. 64.
Über die Voraussetzungen zur Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten. 995
Die Bedeutung prophylaktischer Maßnahmen wächst ständig mit
der fortschreitenden Erkenntnis ihrer biologischen Voraussetzungen.
Deutlich ersichtlich ist dieses Verhältnis besonders im Weinbau bei der
Bekämpfung deı Peronospora. Die Kenntnis der Biologie des Erregers
hat in Baden durch K. Müller zur Schaffung von sogen. Inkubations-
kalendern geführt, die es dem Winzer ermöglichen, aus eigener Be-
obachtung der meteorologischen Verhältnisse mit Unterstützung der
zuständigen behördlichen Stellen (in diesem Falle das Weinbau-In-
stitut Freiburg) den Tag festzulegen, an dem er vorbeugend gegen den
Ausbruch der Peronospora spritzen muß, wenn er Erfolg haben will.
Die Erfahrungen der Peronospora-Bekämpfung der Jahre 1912 bis
1921 in Baden haben gezeigt), daß sehr wohl auf diese Weise eine ra-
tionelle Prophylaxe möglich ist. Ähnlich liegen die Verhältnisse im
Weinbau bei der Bekämpfung des Heu- und Sauerwurms. Hier ist
das Kriterium für das Einsetzen prophylaktischer Maßnahmen durch
Spritzen mit Insektiziden die Beobachtung des Fluges der
Motte. Von den verschiedenen Beobachtungsstationen geht sofort die
Warnung an die Winzer heraus, daß jetzt der Zeitpunkt, dem voraus-
zusehenden Wurmfraß noch rechtzeitig durch Behandeln der Reben
mit den entsprechenden Insektiziden vorzubeugen, gekommen ist.
Im Obst- und Gemüsebau, der noch weit zurück ist hinter der straffen
Pflanzenschutzorganisation des Weinbaus, wäre es unbedingt notwendig,
daß wenigstens für die Bekämpfung der Obstmade, deren Biologie wir
heute so weit kennen, daß eine zweckmäßige Prophylaxe darauf auf-
gebaut werden kann, die Erkenntnis zum Allgemeingut aller Obstbauer
wird, daß nur ein vorbeugendes Spritzen kurz nach der Blüte in die
Kelchgruben Erfolg hat und ein noch so häufiges späteres Spritzen
zwecklos ist. Hier ist es kaum möglich, aus phänologischen Gründen
den Zeitpunkt des Spritzens auf Tage genau festzulegen, es sei denn,
daß in den Anbaugebieten mit gleicher Blütezeit nach dem erfolgten
Abblühen die Mahnung an die Obstbauer herausgeht: Jetzt ist es un-
bedingt notwendig, gegen die Obstmade zu spritzen, sonst ist es zu spät.
— Ein wichtiges Gebiet direkter prophylaktischer Maßnahmen ist
ferner die Beizung des Getreides und neuerdings auch der Gemüse-
und Blumensamen.
Der idealen Forderung einer allgemein vorbeugenden Behandlung
unserer Kulturpflanzen mit Pflanzenschutzmitteln (direkte Prophylaxe
im weitesten Sinne), d. h. also eine Behandlung, ohne daß Anzeichen
einer Krankheit sich schon zeigen, stehen sehr große Schwierigkeiten
entgegen. Einmal drängen im Obst- und Gartenbau andere Arbeiten,
») K. Müller, Rebschädlinge und ihre neuzeitliche Bekämpfung. Karlsruhe
1922. S. 55.
296 Schmidt.
wie Bodenkultur, Pflanzung usw. gerade zu der Zeit, wo die prophy-
laktischen Maßnahmen im Pflanzenschutz ebenfalls vorgenommen
werden müßten. Ferner besteht die Gefahı, daß des öfteren vergeblich
gespritzt oder gestäubt wird, da durch die Ungunst der Witterung
die Mittel wieder von den Pflanzen abgewaschen werden, ehe sie zur
Wirkung gelangen konnten. Es trägt dieses naturgemäß eine große Un-
sicherheit in die Kreise der Praktiker, die erst nach und nach mit dem
Fortschreiten unserer biologischen Erkenntnis der einzelnen Krank-
heitserreger behoben werden wird, wie das Beispiel von der Peronospora
des Weinstockes und der Obstmade zeigt. Immerhin muß sich die Er-
kenntnis Bahn brechen, daß es besser ist, lieber einmal vergeblich
gespritzt haben und die Spritzung wiederholen zu müssen, als zu spät
oder gar nicht zu spritzen. Durch Vorträge, Kurse und ähnliches muß
in die landwirtschaftlichen Kreise immer mehr Aufklärung über die
Fragen des Pflanzenschutzes getragen werden, um wenigstens zu er-
reichen, daß diejenigen Krankheiten, deren biologische Voraussetzungen
wir kennen, richtig, d. h. wenn möglich vorbeugend, bekämpft werden.
Der Weinbau ist auch hier wieder durch seine Organisation wesentlich
weiter, als der Obst- und Gemüsebau.
Die Bedeutung einer direkten Prophylaxe gegenüber einer direkten
Therapie konnte ich bei eigenen Versuchen an Stangenbohnen erweisen.
Ein großes Stangenbohnenquartier, in welchem ich unter Tausenden
von Blättern ein Blatt fand, das die ersten Uredosporenpolster von
Uromyces appendiculatus zeigte, wurde sofort intensiv gespritzt mit
kollcidalem „Zinkgrün‘‘t). Es gelang zwar nicht, den Ausbruch des
Bohnenrostes gänzlich zu verhindern, aber die nach der Spritzung,
welche nach einer Woche wiederholt wurde, erfolgenden sekundären
Infektionen waren wirtschaftlich belanglos. Dieses Stangenbohnen-
quartier wurde also durch rechtzeitige prophylaktische Maßnahmen
gerettet. . Dagegen wurde ein anderes großes Quartier mit Stangen-
bohnen erst gespritzt, als der Rost sich in dem ganzen Quartier aus-
gebreitet hatte. Hier war es nicht mehr möglich, das weitere Umsich-
greifen des Pilzes zu unterdrücken, wenn auch immerhin eine Behand-
lung des Pilzes gegenüber ungespritzten Reihen ncch feststellbar war.
Aus dem Ergebnis dieses Versuches, das man unbedenklich verallge-
meinern kann, geht wiederum hervor, daß, ist es nicht möglich vorher
zu spritzen, dieses zum mindesten dann vorgenommen werden muß,
wenn der erste Anhalt für einen Ausbruch der Krankheit gegeben ist.
Gerade für Erkrankungen, hervorgerufen durch Pilze, ist die Erfassung
des richtigen Zeitpunktes seiner Bekämpfung von größter Bedeutung.
!) Neues Spritzmittel der Firma E. de Haäön, A.-G., Seelze b. Hannover.
Noch nicht im Handel.
-
Über die Voraussetzungen zur Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten. 297
ui
Das Verbreitungsmittel des Parasiten, die Spore, die auf das der Infek-
tion ausgesetzte Pflanzenorgan, im allgemeinen das Blatt, gelangt,
muß hier, ehe nach der erfolgten Keimung der Keimschlauch in das
Blatt eindringt, oder bei nur aufsitzenden Parasiten Haustorien gebildet
werden, von dem tötenden oder hemmenden Fungizid gefaßt werden,
sonst ist jegliche Bekämpfung vergeblich oder dech sehr erschwert.
Ich habe über den Zeitpunkt des Spritzens in Bezug auf das Alter
der keimenden Sporen eine Reihe Versuche unternommen, die an
anderer Stelle ausführlich beschrieben werden; hier sei nur in diesem
Zusammenhange bemerkt, daß es tatsächlich ersichtlich war an dem
weiteren Verhalten des unterdrückten Pilzes (Botrytis vulgaris), ob die
Sporen sofort, oder nach 24 stündigem, oder nach 48 stündigem Ver-
weilen auf dem ‚Blatte‘“ (mit Pflaumengelatine überzogene Alumintum-
bleche in Blattform) mit Spritzmitteln behandelt wurden. Je später
gespritzt wurde (im Versuchsfalle mit kolloidalem Kupfer), um so weni-
ger war die Entwicklung des Pilzes aufzuhalten.
Ist eine Krankheit erst einmal vorhanden, so setzt der zweite,
wesentlich schwierigere und meist wenig aussichtsreiche Teil pflanzen-
schutzlicher Maßnahmen ein: die Therapie. Auch hier unterscheiden
wir wieder direkte und indirekte Therapie. Unter die direkten thera-
peutischen Maßnahmen fallen die operativen Eingriffe, die am Einzel-
individuum vorgenommen werden und bei richtiger Ausführung (z. B.
Krebs der Obstbäume) auch von Erfolg sind. Ferner die Reblausbe-
kämpfung durch ('S,-Behandlung des Bodens; dann die Behebung
der Chlorose durch Eisensalze. Schwieriger und vielfach aussichtslos
ist dagegen .die therapeutische Behandlung von Pilzkrankheiten nach
vollendetem Ausbruch, wie Peronospora des Weinstockes, Fusicladium
der Apfelbäume, Monilia der Sauerkirschen usf. Für ganz aussichtslos
müssen wir vorderhand die innere Therapie ansehen bei der Behandlung
pflanzlicher Krankheiten; die Berichte über erfolgreiche Versuche,
durch intrazelluläre Injektion therapeutische Effekte zu erzielen, sind
nur mit größter Skepsis aufzunehmen Wie bei der indirekten Prophy-
laxe allgemeinster Art gibt es auch eine allgemeine indirekte Therapie
durch Bodenbearbeitung und zweckentsprechende Düngung; Maß-
nahmen, die ähnlich der Mastkur Tuberkulöser in der Human-Medizin
den pflanzlichen Organismus in den Stand setzen sollen, sich der Krank-
heit selbst zu erwehren, Maßnahmen aber, die allein fast nie zum Ziele
führen, zur Unterstützung natürlich stets wertvoll sind. Schließlich
ist auch die biologische Bekämpfung!) von Pflanzenschädlingen als
indirekte therapeutische Maßnahme zu betrachten. Selbstverständlich
ı)K. Escherich, Die angewandte Entomologie in den Vereinigten
Staaten. 1913.
298 Schmidt.
ist dort, wo aus irgendwelchen Gründen einer Pflanzenkrankheit nicht
rechtzeitig vorgebeugt worden ist, eine Bekämpfung der Krankheit
nicht aufzugeben, sondern es ist immerhin noch wertvoll und wichtig,
zu versuchen, der weiteren Ausbreitung der Krankheit zu begegnen,
was je nach Wesen der Krankneit und Art des Erregers von mehr oder
weniger Erfolg begleitet sein kann.
Die chemischen Voraussetzungen für eine direkt» Propbylaxe
und Therapie sind geeignete Pflanzenschutzmittel, und zwar muß der
Nachdruck auf Spezifika gelegt werden. ‚„Allheilmittel‘, wie sie immer
wieder angeboten werden, kann man ruhig mit dem harten Wort:
„Schwindel“ bezeichnen. Sie müssen unbedingt vom Markte ver-
schwinden, um nicht weiterhin die Verbreitung wirklich brauchbarer
Mittel zu behindern. Auch scheint sich herauszustellen, daß die sogen.
Kombinationsmittel — Mittel, die gleichzeitig gegen mehrere Krank-
heitserreger gerichtet sind — im allgemeinen nicht denjenigen Erfolg
haben, den man glaubt erhoffen zu können. Dieses trifft besonders
diejenigen Mittel, die gleichzeitig insektizide und fungizide Eigenschaften
in sich vereinigen sollen, womöglich noch gegen mehrere verschiedene
pilzliche und tierische Schädlinge. Nach wie vor geht die Tendenz
dahin, Mittel zu finden, welche die Krankheitserreger vernichten.
Es ist dieses natürlich die Idealforderung und für die Bekämpfung
tierischer Schädlinge auch festzuhalten, aber sie ist richt immer unbe-
dingt erforderlich bei der Bekämpfung pilzlicher Krankheitserreger.
Denn es ist dieses jeweilig von Fall zu Fall festzustellen, es werden
sicherlich manchmal Mittel ausreichen, die den Krankheitserreger nur
infektionsunfähig maehen, ihn gewissermaßen ‚‚mitigieren“, um einen
Ausdruck der medizinischen Chemotheiapie!) hierauf anzuwenden,
also ihn so zu beeinflussen, daß er sapıophytisch vegetiert, ohne in den
Wirtsorganismus einzudringen oder auf ihm schädigende Wirkungen
hervorrufen zu können. Es wäre diese Möglichkeit vielfach von Vorteil,
weil man dann mancherlei chemische Stoffe für Pflanzenschutzmittel
heranziehen könnte, die für den Wirtsorganismus, d. h. also für die
Kulturpflanzen, gänzlich ungefährlich sind und doch ihren Zweck,
nämlich den Schutz der Pflanzen vor Krankheiten, erfüllten.
Die wissenschaftliche Erforschung der Pharmakologie und Pharma-
kodynamik prophylaktisch oder therapeutisch anzuwendender Mittel
für die Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten liegt noch sehr im Argen.
Wir wissen auf diesem Gebiete nur recht wenig; fast alles, was bisher
gefunden worden ist, beruht auf reiner Empirie, chne den Kausalnexus
„u kennen. Empirie ist letzten Endes unsere Kenntnis einiger Spezifika,
wie Kupfer gegen Peronospora, Schwefel gegen Mehltauarten, Arsen
ı) M. Jacobi, Einführung in die experimentelle Therapie. 1919. 161.
-
Über die Voraussetzungen zur Bekämpfung von -Pflanzenkrankheiten. 299
als Magengift für fressende Insekten und Nikotin als Magen- und Kon-
taktgift für saugende und fressende Insekten, und unter rein empiri-
schem Gesichtswinkel wurden bisher und werden vielfach noch heute
neue Pflanzenschutzmittel zusammengesetzt. Ein derartiges Vorgehen
ist naturgemäß unzweckmäßig und wirtschaftlich von großem Nachteil.
Es ist vielmehr zu fordern, daß die Prophylaktike und Therapeutika
auf dem Gebiete des Pflanzenschutzes einer genau so gründlichen und
wissenschaftlichen Vorprüfung unterworfen werden, wie die Chemo-
therapeutika auf dem. Gebiete der Human- und Veterinärmedizin.
Nur durch die Zusammenarbeit des Chemikers mit dem Botaniker
und Zoologen kann Ersprießliches auf diesem, für die chemische Groß-
industrie noch ganz dunklen Gebiete geleistet werden, und das letzte
Wort muß der Biologe haben, denn von der Wirkung des Mittels in
bakterizider, fungizider, insektizider Hinsicht sowohl, als aber auch
in seinem indifferenten oder schädigenden Verhalten für den vor Krank-
heit zu schützenden oder schon erkrankten Wirtsorganismus hängt
es schließlich ab, ob ein neues Mittel wertvoll ist oder nicht. Ein neues
Mittel kann z. B. hervorragende insektizide Wirkung entfalten, glän-
zende Haftfähigkeit haben, sehr billig sein, einheimischen, stets greif-
baren Rohstoffen entstammen usf., es ruft aber auf den Blättern der zu
behandelnden Pflanzen sogen. „Verbrennungen“ in Ausmaßen hervor,
welche die physiclogische Leistung der behandelten Pflanzen schwer
beeinträchtigen, so ist dieses Mittel eben unbrauchbar. Gerade das
schwierige Kapitel der sogen. Verbrennungen stellt den Botaniker,
in dessen Arbeitsgebiet die Entstehung und der Verfolg dieser Erschei-
nung fallen, vor schwere Aufgaben bei der Begutachtung neuer Pflan-
zenschutzmittel. Es ist nötig, bei dem Mißbrauch, der heute insbeson-
dere in Praktikerkreisen mit den Worten ‚verbrannt‘ und ‚Verbren-
nung‘ getrieben wird, auf diese gerade auch für die Verwendungs-
möglichkeit von chemischen Mitteln im Pflanzenschutz grundsätzlich
wichtige Frage einmal näher einzugehen, da die Klärung dieser Frage
nicht zum letzten eine der notwendigsten Voraussetzungen für erfolg-
reiche pflanzenschutzliche Maßnahmen bedeutet. Unter Verbrennung
im eigentlichen Sinne versteht man die Vernichtung von Substanzen
durch den Einfluß des Feuers, d. h. eine bei dem Zutritt von Luft-
sauerstoff unter Wärmeentwicklung vor sich gehende weitgehende
Umsetzung bis zu gasförmigen Endprodukten. Der Begriff der Ver-
brennung wird nun aber außerdem angewandt auf alle möglichen Er-
scheinungen, die aussehen, als ob sie verbrannt wären. Es ist dieses
eine Lässigkeit des Sprachgebrauchs, die zwar sehr häufig ist, jedoch
in der wissenschaftlichen Terminologie vermieden werden sollte. Es
hat denn auch der Begriff der Verbrennung in dieser unscharfen Form
300 Schmidt.
Eingang gefunden in die Fachliteratur über Schädlingsbekämpfung
und Pflanzenschutz. So spricht man von „Verbrennungen“, die auf-
treten können bei der Behandlung von Pflanzen mit chemischen Mitteln
in flüssiger und Pulverform. Erscheinungen, welche zwar den Eindruck
erwecken, als ob die betreffenden mit den Mitteln behandelten Pflanzen-
teile verbrannt wären, umfassen nun aber eine ganze Reihe verschie-
dener Ursachen, die den gleichen oder ähnlichen pathologischen Aus-
druck hervorrufen. Es ist oftmals äußerst schwierig, einwandfrei fest-
zustellen, wodurch die betreffende, in der Praxis als „Verbrennung“
bezeichnete Erscheinung tatsächlich hervorgerufen ist. Meine eigenen
Versuche und die Beobachtungen, welche ich bei Besichtigung der
verschiedensten Anlagen im Wein-, Obst- und Gemüsebau machen
konnte, führten mich dazu, den alten, unscharfen Begriff der ‚Ver-
brennung‘“ aufzuteilen, um so an der Hand der begrifflichen Klärung
auch eine Klärung der beobachteten Erscheinungen, die sämtlich bisher
dem Begriffe ‚Verbrennung‘ unterstellt worden sind, herbeizuführen.
Ich unterscheide infolgedessen:
1. Eigentliche Verbrennungen oder Verbrennungen im engeren Sinne,
das sind Krankheitserscheinungen, die unter der Einwirkung
des Feuers entstanden sind. Sie sind naturgemäß überaus selten.
2. Uneigentliche Verbrennungen oder Verbrennungen im weiteren
Sinne; ich bezeichne diese Krankheitserscheinungen mit dem
Worte Verbräunung.
&) Durch die Einwirkung der Sonnenwärme, Hitzebräune (vergl.
Sorauer, Handb. d. Pflanzenkrankheiten, Bd. I, 1921, 672.)
a) Direkte Verbräunung oder physikalische Verbräunung.
P) Indirekte Verbräunung oder physiologische Verbräunung.
b) Chemische Verbräunung.
a) Direkte chemische Verbräunung oder Ätzung.
P) Indirekte chemische Verbräunung oder Vergiftung.
Im einzelnen wäre dazu zu bemerken:
zu 2&a: Derartige Erscheinungen sind häufig beschrieben und
zusammengestellt bei Sorauer (a. a. O.).
Zu 2&ß: Die Erscheinung der physiologischen Verbräunung,
die ich auch als Wärmestauung bezeichnen möchte, kommt zustande,
wenn nach regnerischem Wetter bei starker Bodenfeuchtigkeit intensive
Sonnenstrahlung eintritt. Es erhitzt sich dann infolge der starken In-
solation z. B. ein Blatt über die maximal zuträgliche 'Temperatur,
ohne daß durch Transpiration der im Blatt entstehende gefährliche
Wärmeüberschuß herabgesetzt werden kann, da die Luft infolge der
Bodenfeuchtigkeit trotz des starken Sonnenscheins dauernd dampf-
gesättigt ist. Die Folge ist der Wärmetod des Protoplasmas unter Ver-
SQ
Über die Voraussetzungen zur Bekämpfung von Pflanzerkrankheiten. 301
lust der Turgeszenz; das Blatt welkt, trocknet und fällt ab. Müller-
Thurgau hat darüber berichtet (nach Sorauer.a. a. O. 679); er konnte
experimentell zeigen, daß Weinbeeren in dampfgesättigter Atmosphäre
bei 41,5° C getötet wurden, während eine in trockener Luft gehaltene
Traube bei der gleichen Temperatur kaum beschädigt war. Es ist ja
auch eine bekannte Erfahrung der Praxis, daß stets dann die stärksten
Verbräunungen erfolgen, wenn auf sehr feuchte und kühle Witterung
plötzlich starke Sonnenstrahlung eintritt. In einem Obstquartier
(Goldparmäne) wurde, wie mir Herr Dr. Gerneck, Veitshöchheim,
mitteilte, an einem heißen, sonnigen Tage sowohl der Erdboden sehr
intensiv bewässert, als auch die Bäume selbst stark mit Wasser be-
spritzt (gegen Blattläuse). Bald zeigten sich Verbräunungen, von deren
Intensität ich mich bei einer Besichtigung dieses Quartiers überzeugen
konnte. Ein großer Teil der Blätter war gewelkt und abgestoßen, die
Bäume waren geradezu entlaubt. Es ist dies ein typisches Beispiel für
physiologische Verbräunung durch Wärmestauung.
Die direkte chemische Verbräunung (2ba) entsteht durch
Ätzung der betreffenden Gewebe. Bringt man z. B. einen winzigen
Tropfen konzentrierte Schwefelsäure mittels einer Glaskapillare auf
die Oberfläche eines Blattes, so entsteht nach einigen Stunden an dieser
Stelle ein hellbrauner Fleck, der mit der Zeit durchscheinend wird.
Das Gewebe ist durch Ätzung zerstört. Eine solche, durch direkte
chemische Wirkung auftretende Verletzung eines Blattes dürfte ver-
hältnismäßig selten vorkommen. Dagegen sind die Erscheinungen
der indirekten chemischen Verbräunung (2b) sehr häufig zu beo-
bachten, d. h. also eine Krankheitserscheinung, bei der durch Ver-
giftung (z. B. durch arsenige Säure) die behandelten Pflanzenorgane
zum Absterben gebracht werden nach Eindringen des Giftes in die Zellen.
Unter diese Gruppe dürfte der größte Teil der in praxi durch Pflanzen-
schutzmittel hervorgerufenen und als ‚Verbrennung‘ schlechthin
bezeichneten Beschädigungen pflanzlicher Organe fallen.
Die großen Schwierigkeiten aber in der Kausalanalyse einer Ver-
bräunung treten besonders dann auf, wenn es darauf ankommt, zu er-
mitteln, ob ein bei der Bekämpfung vor Pflanzenkrankheiten ange-
wendetes chemisches Mittel die betreffende schädigende Wirkung
hervorgerufen hat oder nicht. Von größter Wichtigkeit bei einer der-
artigen kritischen Analyse ist vor allem die Beachtung der Witterungs-
verhältnisse vor, während und nach der Verwendung von Pflanzen-
schutzmitteln; ferner die Intensität der Spritzung oder Bestäubung
und schließlich der Zustand der Pflanze selbst zur Zeit der Behandlung.
Ein eklatantes Beispiel aus der Praxis bezüglich der Vorsicht, die bei
Beurteilung der Ursache sogen. „Verbrennungen“ zu walten hat, sei
302 Schmidt.
hier angeführt. Bei Besichtigung einer Obstplantage ergab sich, daß ein
großer Teil der Blätter der jungen, etwa 7 jährigen Bäume wie ‚‚ver-
brannt‘ aussahen und die an der Besichtigung teilnehmenden Fach-
leute auch ohne Bedenken diesen Zustand der Blätter als typische
„Verbrennung“ hinstellten. Da stark gegen Apfelmehltau mit Sch wefel-
präparaten (kolloidaler flüssiger Schwefel der Firma E. de Ha&n)
gespritzt war, wurden diese Erscheinungen einer Verbräunung auf
Rechnung des kolloidalen Schwefels gesetzt. Da ich aber bei näherer
Untersuchung des Falles zeigen konnte, daß Teile der Bäume (gleiche
Sorten und gleicher Standort), die nicht behandelt waren, die gleichen
Verbräunungen aufwiesen wie die bespritzten Bäume, so mußte die
Ursache dieser Verbräunungen in anderem zu suchen sein. Erhebungen
über die meteorologischen Verhältnisse in der letzten Zeit vor der Be-
sichtigung ergaben nun, daß ein äußerst heftiger Wettersturz, mit eisigen
Winden und starkem Hagel verbunden über diesen Obsthang vor einigen
Wochen hingegangen war, und es waren zweifelsfrei, wie sich dann
auch an den Unterkulturen (Tomaten, Bohnen) zeigen ließ, die Blätter
durch diese plötzlich im Hochsommeı eintretende starke Abkühlung
geschädigt, welche Schädigungen sich in der Folge in Krankheits-
erscheinungen äußerten, die ganz den Charakter der Verbräunungen
trugen.
Bei eigenen Freilandversuchen, insbesondere an Stangenbohnen,
die sich als äußerst empfindlich und fein reagierend für derartige Ver-
suche erwiesen, habe ich verschiedene Spritz- und Staubmittel (Arsen-
mittel) geprüft. Es stellte sich dabei heraus, daß ein und dasselbe Mittel
in gleicher Konzentration und bei gleicher Art der Anwendung bald
verbräunte, bald nicht verbräunte. Bei demselben Testobjekt (Bohnen-
blatt) können, je nach Art der Witterung, — das hängt von der Zu-
sammensetzung des Mittels ab — sowohl starke Regengüsse verhängnis-
voll werden, als andererseits plötzlich einsetzender starker Sonnen-
schein nach feuchter Witterung. Ja selbst Mittel, die chemisch voll-
kommen indifferent sind (Talcum, Gips ete.), in Staubform auf die Blätter
gebracht, können Verbräunungen hervorrufen. Worauf diese letztere
Erscheinung im einzelnen beruht, ist noch nicht klar und unterliegt
weiteren Versuchen. Sicher ist aber heute schon, daß es stets mit Gefahr
für die behandelten Kulturpflanzen verbunden ist, wenn nach der
Behandlung mit Pflanzenschutzmitteln ein Wettersturz erfolgt. Die
gegebene Zeit für die Behandlung sind regenfreie Tage mit diffusem
Licht oder doch nur schwacher Insolation. Und so viel steht fest: die
Hoffnung der Praxis auf ein chemisches Pflanzenschutzmittel, welches
überhaupt nicht „verbrennt“, d.h. also keine Verbräunungen hervorruft,
erscheint theoretisch aussichtslos.
Über die Voraussetzungen zur Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten. 303
Eine überaus wichtige und erfolgbestimmende Voraussetzung für
pflanzenschutzliche Maßnahmen ist somit das Wetter. Wir sahen schon,
daß das Auftreten der so lästigen Verbräunungserscheinungen sehr.
häufig in Zusammenhang steht mit der Witterung. Es muß daher
immer mehr Aufgabe des modernen Pflanzenschutzes werden, die
Wechselbeziehungen zwischen Wetter und den Folgen der Pflanzen-
schutzmaßnahmen aufzuklären in ihren Einzelzusammenhängen. Ferner
ist der Wetterdienst in enge Beziehung zu bringen zum Pflanzenschutz-
dienst, insofern, als bei sicherer Voraussicht starker Niederschläge
vor dem Spritzen oder Bestäuben der Kulturpflanzen gewarnt wird.
und umgekehrt bei günstiger Wetterprognose Pflanzenschutzmaßnah-
men empfohlen werden.
Schließlich seien noch die technisch notwendigen Voraussetzungen
kurz erwähnt, um Erfolge zu haben bei der Behandlung von Pflanzen
gegen das Auftreten ihrer Krankheiten. Eines der ersten Erfordernisse,
das noch sehr vernachlässigt wird, ist die Intensität der Behandlung.
Es wird zumeist mit ganz ungenügenden Mengen gespritzt oder ge-
stäubt. Je nach Sitz der Krankheitserreger müssen die betieffenden
Organe, z. B. die Blattunterseiten, besonders behandelt werden. Ge-
eignete, feinstverstäubende Druckspritzen und Pulverisatoren sind
fernerhin Voraussetzung für eine intensive, gleichmäßige und schnelle
Arbeit.
Es lassen sich die notwendigen Voraussetzungen für Pflanzen-
schutzmaßnahmen, die von dem Praktiker erfüllt werden müssen,
sollen seine Arbeiten von Erfolg gekrönt sein, in folgende drei Kardinal-
forderungen zusammenfassen:
1. Anwendung der wirklich geeigneten chemischen Mittel, und
zwar möglichst Spezifika gegen die betreffenden Krankheiten.
2. Intensive Behandlung und mit ausreichenden Mengen in dem
richtigen, d. h. wirkungsvollen Prozentgehalt des Mittels.
3. Zu richtigem Zeitpunkt die Behandlung vornehmen, d. h. einmal
bei geeignetem Wetter, zum andern aber, soweit dieses für die betref-
fenden Krankheitserreger schon ermittelt, zu biologisch zweckentspre-
chender Zeit.
Werden diese notwendigen Voraussetzungen für Pflanzenschutz-
maßnahmen sachgemäß erfüllt, so ist ein Erfolg sicher zu erzielen,
und je mehr die Erkenntnis dieser Vorausset, ungen fortschreitet, um
so größer wird der Wert und die Bedeutung des Pflanzenschutzes für
die Erhaltung und Mehrung eines unserer größten Nationalgüter, un-
serer Kulturpflanzen.
304 Berichte.
Berichte.
Baudys, E. Vyznam ochrany rostlin pro zemedelstvi. (Bedeutung des
Pflanzenschutzes .für die Landwirtschaft.) Ochrana rostlin, I. J.
H. 1/2, 1921, Prag. S. 3—5.
Interessante Zahlenangaben über die Verluste, die in der tschecho-
slovakischen Republik an Roggen durch Schneeschimmel, an Weizen
durch Brand, ferner an Hafer, Mais und Kartoffeln jährlich verursacht
werden. Eine energischere Handhabung des Pflanzenschutzes ist sehr
notwendig. Matouschek, Wien.
Zimmermann, Hans. Pflanzenschutzdienst in Mecklenburg 1920/21.
Mecklenb. Landw. Wochenschrift. 1922. S. 356—362.
Der Bericht läßt die vielseitige, ausgebreitete und erfolgreiche Wirk-
samkeit der Rostocker Hauptstelle für Pflanzenschutz erkennen; leider
hat ihr Vorsteher Anlaß, über die mangelhafte Unterstützung des Pflan-
zenschutzdienstes von Seiten der Regierung zu klagen. Von Einzel-
heiten ist bemerkenswert, daß nunmehr in Mecklenburg 33 verseuchte
Herde des Kartoffelkrebses bekannt sind und daß die Kartoffelnema-
tode immer mehr um sich greift und schwere Verwüstungen anrichtet.
Wintergerste zeigte eine Erkrankung durch Typhula gramınum. An
Rotklee wurde zum ersten Mal der Ölkäfer, Meloö proscarabaeus, als
Massenschädiger von wirtschaftlicher Bedeutung festgestellt. DAR.
Saunders, ©. B. The official Seed Testing Station for England and Wales.
Fourth annual Report. (4. Jahresbericht der Samenkontrollstation
für England und Wales.) Cambridge 1922.
Die Getreideernte von 1920 ergab infolge des feuchten und trüben
Sommerwetters viel nicht ausgereifte Körner; während bei Weizen,
Gerste und Roggen die Trocknung der Körner ihre Keimfähigkeit her-
stellt, geschieht dies beim Hafer erst in längerer Zeit. Vom Weizen
enthielten 8%, der Proben Brandkörner, 4% von T'ylenchus scandens be-
fallene, 13,2%, Gerste zeigten für das bloße Auge Merkmale von Brand-
befall, 13,4 % Roggen Gehalt von Mutterkorn. 9,5% Erbsen- und 17,4%,
Bohnenproben enthielten Bruchus. Der Kleeseidegehalt war besonders
bei von auswärts bezogenen Kleearten noch sehr bedeutend, z. B. ent-
hielten von italienischem Rotklee 66,6, von tschechoslovakischem 83,7.
von chilenischem 82,6% der Proben Seidekörner. OK:
Blaringhem, L. Heredite et nature de la pelorie de Digitalis purpurea L.
(Vererbung und Natur der Pelorie bei D. p.) Cpt. rend. seanc.
de l’acad. de scienc. Paris 1920, t. 171, S. 252 —254.
Die pelorische Endblüte bei Digitalis purpurea ıst als eine syme
trische und erbliche Fasziation aufzufassen. Die Kreuzung pelorisch
weißblühend xnormal rotblühend ergab in F, 25 pelorisch, 99 normal
Berichte. 305
mit fließender Farbenreihe rot—weiß, also Dominanz von normal
über pelorisch, wobei alle Pelorien steril waren. Um F, zu gewinnen,
überließ Verf. die Bestäubung Insekten und bekam von 3 Pflanzen
Samen. Die Nachkommenschaften dreier solcher freier Kreuzungen er-
gaben wenig Pelorien, aber viel Fasziationen. Die Fertilität ist also
gering. Matouschek, Wien.
Buscalioni, L. Sulle radiei aeree fasciate di Carallia integerrima DC.
(Über verbänderte Luftwurzeln von (€. i.) Malpighia an. 29. 1921,
S. 81-96, 1 Taf.
Eine Verbänderung von handförmiger Gestalt an den Luftwurzeln
der Rhizophoracee Carallia integerrima wird morphologisch und ana-
tomisch beschrieben. Matouschek, Wien.
Hammerlund, €. Über die Vererbung anormaler Ähren bei Plantago
major. Hereditas, II. 1921, S. 113—142. 7 Fig.
Verf. beschreibt verschiedene Mißbildungen; bei zweien wurde die
Vererbung untersucht. Pflanzen mit verzweigten Ähren mit Pflanzen
mit Normalähren bastardiert zeigten normale Ähren als dominierend,
die Spaltung mit F, war 3:1; die Modifikation der Verzweigung war
so stark, daß die Unterscheidung sehr erschwert wurde. Pflanzen einer
unverzweigten Ähre mit laubblattähnliehen, deutlich gestielten Hoch-
blättern mit Pflanzen mit Normalähren gaben eine F,, in der normale
Ähre dominierte. In F ,gab es Spaltung nach 12 Pflanzen mit normalen:
3 mit rosettenförmigen: 1 mit pyramidenförmigen Ähren. Als Ver-
erbung wird angenommen: Anlage N, welche Verzweigung verhindert,
Anlage B, die Umwandlung der Hochblätter in Blätter verhindert,
Anlage C, die bei Abwesenheit von B die Spindel verkürzt und Rosette
bedingt. Auch die Abweichung (Mißbildung) ist rezessiv.
Matouschek, Wien.
Ciamieian, G. e Ravenna, 6. Sull’influenza di alcune sostanze organiche
sullo sviluppo delle piante. Nota V. (Über den Einfluß einiger
organischen Körper auf die Entwicklung der Pflauzen. Note V.)
Attı dir. accad. naz. dei Lincei, Rendic. Roma, t. 30. 1921, S. 3—7.
Nikotin, Isoamylamin und n-Butylamin rufen bei Pflanzen Albi-
nismus hervor; hydrierte Produkte sind ihnen gegenüber stets die
giftigeren (z. B. Phtal- und Tetrahydrophtalsäure). Körper mit kon-
densiertem Kern sind auch stärker giftig (z. B. Naphtylamin giftiger
als Anilin). Einführung von Methylgruppen steigert nur dann die Gift-
wirkung, wenn der Körper an sich der Pflanze fremd ist und giftig
wirkt; daher sind Methylglucosid und K-Methylsulfat ungiftig. Manch-
mal führt dieser Vorgang doch zu einer Giftwirkung, wie ein Vergleich
zwischen Xanthin einerseits und 'Theobromin und Coffein anderseits
Zeitschrift f. Pflanzenkrankheiten. XXXII. 20
306 Berichte’
zeigt. Die Ursache letzterer Tatsache: Methylierung schützt gegen
oxydative Zerstörung in der lebenden Pflanze. Für Bohnen und Tomaten
ist Eserin stark giftig, trotzdem es normal bei nahe verwandten Pflanzen-
arten vorkommt. Nur jene Pflanze, die ein Gift selbst produziert, ist
gegen dessen Einwirkung immun (Nicotiana gegen Nikotin). Tannin
ist ungiftig. hemmt aber die Pflanzen in der Entwicklung; gegenteilig
verhält sich Pyrogallol. Matouschek, Wien.
Berend. Pflanzenpathologie und Chemotherapie. Angewandte Botan.
Bd. 3. 1921. S. 241—253.
Die Medizm gelangte zu einer erfolgreichen Chemotherapie. Die
zur Bekämpfung der Pflanzenkrankheiten herangezogenen Mittel aber
verdanken einer sehr primitiven Empirie ihr Dasein; es mangeln oft
exakte Untersuchungen über die wirksamen Bestandteile dieser Mittel,
über ihren Chemismus,. den Wirkungsvorgang und -wert. Man muß
an Stelle der jetzigen rohen Gemische von Heil- und Schädlingsbekämp-
fungsmitteln einwandfrei gekennzeichnete chemische Mittel setzen.
Dann erst wird man die auftretenden schädigenden Nebenwirkungen
schneller aufklären können. Matouschek, Wien.
Kabanus, Ad. Wirken bei der Bekämpfung der Peronospora mit kupfer-
haltigen Mitteln Strahlungsvorgänge mit ? Weinbau und Keller-
wirtschaft. 1. Jg., 1922. S. 65—69. i
Wortmann und später Killing hatten auf Grund ihrer Versuche,
ersterer mit Konidien von Peronospora viticola, letzterer mit Hefezellen,
die Anschauung geltend gemacht, daß die Wirkung von Kupferbrühen
auf Strahlungsvorgänge zurückzuführen sei, und Wortmann zog
daraus den Schluß, daß die Bespritzung der Blätter der Rebe frühzeitig
und auf die Oberseite zu erfolgen habe. Rabanus prüfte diese An-
gaben nach, erweiterte die Versuche und bewies aufs neue, daß Kupfer-
kalkbespritzungen an der Blattoberseite die Rebenblätter vor einer
Peronospora-Ansteckung durchaus nicht zu schützen vermögen. Alle
Versuche führen zu dem eindeutigen Ergebnis, daß gar kein Anlaß vor-
liegt, die Wirkung metallischen Kupfers oder (praktisch) wasserunlös-
licher Kupferverbindungen auf andere als chemische Vorgänge zurück-
zuführen. 0.:.K;
Snell, K. Beizungsversuche mit Trypaflavin. Nachrichtenblatt f. d.
deutschen Pflanzenschutzdienst. 2. Jg., 1922. S. 55.
Kartoffel-Pflanzgut der Sorten Prof. Maercker und Daber wurde
einer vergleichenden Behandlung mit Trypaflavin, Sulfat, Nitrat und
Warmwasser unterworfen und auf dem Versuchsfeld zu Dahlem ange-
baut.. Es ergab sich weder eine ertragsteigernde Wirkung der Beizungen,
noch ein Einfluß auf den Gesundheitszustand der geernteten Knollen.
OR
Berichte. 307
Busacca, Attilio. L’azione tossica dei vapori di acetocloridrina di meti-
lene. (Die Giftwirkung des Dampfes von Methylenacetochlor-
hydrin.) Arch. dı farmacol. sperim. e scienz. aff. 1920, f. 18.
S. 106—112.
Die genannte Flüssigkeit riecht penetrant und erwies sich als ein
vorzügliches Vertilgungsmittel gegen Mäuse und Ratten.
Sie wirkt tötend nicht infolge der Chlorwirkung, sondern infolge des
molekularen Baues. Für die erstere sind unbedingt charakteristisch :
Emphysem. Dilatation des Herzens, subseröse Blutungen. Diese Chlor-
wirkung zeigt sich erst dann, wenn die Substanz bei Berührung mit
Wasser zerfällt. Matouschek, Wien.
Bonrath. W. Ustin, ein wirksames Mittel zur Bekämpfung der Blutlaus.
Nachrichten der landw. Abteilung d. Farbenfabriken vorm. Friedr.
Bayer & Co., Leverkusen b. Köln a. Rh. 1. Jahrg. 1922. S.5—6.
5 Yige, bei stärkerem Befalle 7%, %ige Ustinlösung eignet sich
sehr im Kampfe gegen Schizoneura lanigera bei der Winterbekämpfung.
Die Art der Anwendung wird näher beschrieben.
Matouschek, Wien.
Raybaud, L. Verwendung von Ferrocyankalium als Insektizid im Innern
von Pflanzen. Opt. rend. hebd. de la Soc. de Biologie. Bd. 85,
1921. S. 935—937. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1922,
S, 274.)
Das Salz wurde, um auf diese Weise die Schildlaus Ceroplastes
rusct zu bekämpfen, ins Innere von Feigenbäumen, und zum Vergleich
von Pinus pinea, P. silvestris und Ligustrum gebracht. Die Versuche
ergaben, daß kristallisiertes Ferrocyankalium, in den Stamm von Feigen-
bäumen gebracht, diesen schädlich ist, die andern Bäume seiner Giftig-
keit Stand halten: daß die Giftwirkung sich auf die Raupen der Pinus-
Arten nicht erstreckte, und daß, wenn dies bei den Schildläusen des
Feigenbaumess der Fall war, es ohne praktische Bedeutung ist, weil
der Baum selbst getötet wird. Ö.K.
Gentner. Warnung vor der Kupfervitriolbeizung. Wochenbl. d. landw.
Verein. ı. Bayern, 1921. S. 250— 251.
Wenn infolge abnormer Trockenheit (z. B. 1921) das Getreide
notreif wird, so erleidet es durch vielstündige Kupfervitriolbeizung
arge Schädigung der Keimkratt. Daher Achtung bei der Anwendung
dlieser Beize und auch des Formaldehyds.. Matouschek, Wien.
Knorr, P. Versuchsergebnisse auf dem Gesamtgebiete des Kartoffelbaues
im Jahre 1920. Nach den Berichten der Kartoffelversuchsstellen
bearbeitet. Arbeiten des Forschungsinstitutes für Kartoffelbau,
kleit 6. "Berlın,; P.: Parey, 1922...128 8,
308 Berichte.
Der Bericht enthält auch einen Abschnitt (VIII, S. 114—121)
über Krankheiten und ihre Bekämpfung, woraus folgendes hervorzu-
heben ist. Nach einjährigen Ergebnissen brachten die nicht bespritzten
Pflanzen bei Ausbleiben der Phytophthora in den meisten Fällen den
höchsten Ertrag, sodaß wohl nicht daran gezweifelt werden kann, dab
das Bespritzen nicht immer zuträglich ist. Verschiedene Versuche galten
der Feststellung der Sortenanfälligkeit gegen Krebs, wobei einzelne
Sorten sich wechselnd verhielten; das dürfte darauf zurückzuführen
sein, daß die Immunität gegen Krebs keine absolut konstante Eigen-
schaft der Sorte ist, sondern verloren geht, wenn abgebautes Saatgut
verwendet wird. Sterilisation des Bodens hat auf den Ertrag nicht un-
günstig gewirkt, die Beizung mit Formalin und Uspulun keine Erhöhung
desselben bewirkt. Die Entfernung mosaikkranker Pflanzen aus dem
Felde vor der Ernte des Pflanzgutes hat zur Verhütung der Krankheit
keinen erheblichen Erfolg gehabt. Die Verticillium-Welkekrankheit
drückte den Ertrag bei Paulsens Juli um 17 dz, bei Magnum bonum
um 68 dz herab; Industrie blieb trotz Infektion von der Krankheit frei.
Die Herzfäule der Kartoffel wird ebenso wie die Herz- und Trockenfäule
der Zuckerrübe durch eine alkalische Reaktion des Bodens hervorgeru-
fen; sie konnte nach stärkerer Düngung mit Scheideschlamm un-
zweifelhaft nachgewiesen werden. Die Kartoffelnematode wirkt auch
auf gedüngten Feldern so nachteilig, daß die Kosten der Düngung sich
nicht bezahlt machen; ein Übergehen der Älchen auf Sommerweizen,
Hafer und Zuckerrüben wurde nicht festgestellt. OÖ. K.
Zedneck und Gayer, €. Mitteilungen über die Tätigkeit der Phytotech-
nischen Station Gayerovo in Brasilien. Bol. da Agric. etc. Bahia
1921. S.3—10. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1922, S. 335.)
Die Hafersorte Excelsior aus Rio Grande do Sul zeigte sich praktisch
rostfest, die Kartoffel Silesia war widerstandsfähig gegen Krankheiten.
O.K.
Zimmermann, Hans. Ergrünte Kartoffeln. Die Kartoffel, Zeitschrift der
Kartoffelbaugesellschaft. 1922, S. 76,
Der Genuß von ergrünten Speisekartoffeln rief Übelkeit bei Menschen
hervor, die mit großer Wahrscheinlichkeit auf den erhöhten Solanin-
gehalt der Knollen zurückzuführen ist. Als Saatgut verwendet lieferten
grüne Knollen normale Pflanzen und guten Ertrag. O.K.
Neef, Fritz. Über polares Wachstum von Pflanzenzellen. Jahrb. f.
wissensch. Botanik. Bd. 61, Heft 2. 1922. Mit 82 Textfiguren..
Die Untersuchung hat das Ziel, das Verständnis des polaren Wachs-
tums der Zellen zu vertiefen, wie es durch Vöchting angebahnt worden
ist. Mit den Anschauungen dieses Forschers, daß die Entstehung des
Berichte. 309
unregelmäßigen anatomischen Baues in Geschwülsten an umgekehrten
Pflanzen, wenn nicht ausschließlich, so wenigstens teilweise durch un-
genügenden Raum verursacht werde, und daß die Zellen nur dann ihre
normale gerade Gestalt und Länge erreichen können, wenn der Körper
oben und unten mit wachsenden Organen, mit Sprossen und Wurzeln,
versehen ist, wenn die Zellen überall ihr Spitzenwachstum normal zu
befriedigen vermögen — stimmen die des Verfassers auf Grund der von
ihm gemachten und analysierten Beobachtungen überein. Sie beziehen
sich auf die Umlagerungen, welche die Zellen am Wurzelansatz, bei
Wurzelverwachsungen, in der verkehrt wachsenden Wurzel, im verkehrt
wachsenden Stamm und, was. besonders ausführlich behandelt wird,
in überwallten Weißtannenstümpfen erfahren. Die zahlreichen, sehr
interessanten Einzelheiten sind eines kurzen Auszuges nicht fähig.
DAR:
Graebner, P. Erziehung der Zwergbäume. Die Naturwissenschaften,
1922, 10. Jg. S. 181—183, 1 Fig.
Zur Anzucht der japanischen Zwergbäumchen braucht man keinen
kleinen oder kümmerlichen Samen; der junge Keimling muß von Anfang
an knapp an Nahrung und besonders Wasser gehalten werden. In den
sehr kleinen Töpfchen kommt es zur Konkurrenz der Wurzeln. Der
zwischen den Keimblättern hervorbrechende Sproß wird bald seiner
Spitzknospe beraubt und so gezwungen, einige schwächere Seitenknos-
pen zu bilden. Alle stärkeren Triebe werden, womöglich schon als
Knospen, entfernt. Scharfer Schnitt ist nutzlos wegen der starken
Ausbildung von Adventivknospen. Man kann auch jeden mittelstarken
Sproß sofort durch einen Faden abwärts ziehen. Ein weiteres Hilfsmittel
ist das stetige Höherpflanzen; schließlich steht das Bäumchen auf
„Stelzen“. Reitet der Sämling auf einem Steine, so befreit man den
Wurzelhals von Erde; der Stein ragt über die Erde und die Wurzeln
umklammern ihn. Die europäischen ‚Topfobstbäumchen“ sind den
ostasiatischen Zwerggehölzen absolut ähnliche Gebilde. Die mangel-
hafte Zufuhr von Sauerstoff bringt eine Lähmung der Wurzeltätigkeit
hervor, die Lufterneuerung kann mit dem starken Bedarf an Atemluft
nicht Schritt halten. Verf. konnte bei bezogenen japanischen Zwerg-
bäumchen höchstens ein 50jähriges Alter feststellen.
Matouschek, Wien.
Palm, P. T. De mozaiekziekte van de tabak een chlamydozoonose? (Die
Tabak-Mosaikkrankheit eine Chlamydozoenkrankheit?) Bull. van
het Deli Proefstation te Medan-Sumatra. Nr. 15. 1922. Mit eng-
lischer Übersetzung.
Verf. gibt eine vorläufige Mitteilung über die Ergebnisse seiner
zytologischen Untersuchungen an mosaikkranken Tabakpflanzen. Er
310 Berichte.
hat in kranken Zellen die in gesunden fehlenden fremden Körperchen
von zweierlei Größe aufgefunden, die schon Iwanowski beobachtet
und beschrieben hat. Die einen sind amöbenartig oder rundlich, von
netziger Struktur, mit vakuolenähnlichen Höhlungen. und liegen un-
mittelbar an dem Zellkern oder in seiner Nähe. Die andern sind sehr
klein und wurden von Iwanowski für Bakterien gehalten. Verf. stellt
diese Bildungen mit den bei menschlichen und tierischen Krankheiten
auftretenden Chlamydozoen in Parallele und ist der Ansicht, daß man
es bei der Tabak-Mosaikkrankheit mit einer gleichen Erscheinung zu
tun hat. Er schlägt vor, dem zuerst von Iwanowski aufgefundenen
Organismus einstweilen den Namen Strongyloplasma Iwanowskii zu
geben. O.R.
Isra@l, W. Dendrologisches aus Serbien. Mitt. d. Deutsch, dendrolog.
Ges. .J. 1920, ausgegeben 1921. S. 301—303.
Ein Bericht über große Verwüstungen durch Insekten 1916: Die
Raupen von Ocneria dıspar und Porthesia chrysorrhoea fraßen in der
ersten Aprilhälfte alle Eichenbäume bei Semendria kahl und gingen
dann auf Tamarisken, Rosen und anderes Laubgehölz über. Zugleich
litten alle Obstbäume und Crataegus furchtbar durch Aporia erataegı.
Trotzdem die meisten Raupen verhungerten oder der Pilzinfektion
oder Flacherie anheimfielen, kam es doch in der ersten Maihälfte zu
einem fabelhaften Massenfluge der verkümmerten (Notreife) Falter.
Die Eingeborenen veranstalteten nichts gegen diese Schädlinge — und
doch tragen die Bäume gut. Alle alten Stämme von Salz und Populus
waren bei Cuprija und in den Morava-Auen durchlöchert von Cossus-
und Sesia-Raupen. Clematis, Vitis und Humulus belästigten hier arg
die Bäume; der Wald ist eine Holzwüste. Matouschek, Wien.
Sehaffnit, E. Zur Bekämpfung der Pilzkrankheiten des Getreidekorns.
Landwirtsch. Jahrbücher, 57. Bd. 1922, S. 259—283.
Die Beurteilung des praktischen Wertes der in den zahlreichen Ver-
suchen geprüften Beizmittel ergab:
Formaldehyd, Chinosol und Kupfersulfat sind als >aat-
beizmittel sehr wirksam gegen den Steinbrand des Weizens und den
Erreger der Streifenkrankheit. Zur Entpilzung stark mit Fusarıum
infizierten Saatgutes sind sie weniger geeignet. Als Beizmittel haben sie
ungünstige Nebenwirkungen.
Das kolloidale Kupferpräparat Kurtakol ist wirksam
gegen Weizensteinbrand, wird aber übertroffen durch chemische Körper
von stärkerer fungizider Kraft; gegen Streifenkrankheit und Fusariose
kommt es nicht in Betracht. Fusafine und Weizenfusariol sind
brauchbar gegen Weizensteinbrand, aber ungenügend gegen Streifen-
krankheit.
Berichte. 34
Phenolsulfosaures Quecksilbersulfat ist ungeeignet gegen Stein-
brand, Streifenkrankheit und die Fusariose.
Corbin ist wohl wirksam gegen Steinbrand und Streifenkrankheit,
beeinträchtigt aber die Keimfähigkeit und Saatguttriebkraft.
Uspulun bekämpft die dem Saatgute anhaftenden Pilzkeime.,
das Dauermyzel von Caloneetria gramınis und dıe Sporen von Stein-
brand und Streifenkrankheit.
Germisan ist das beste Mittel gegen die eben genannten Krank-
heiten, verzögert aber, wenn es nicht die Bezeichnung ‚T.B.sS.12°
trägt, anfänglich die Entwicklung des keimenden Samens. Es wäre ideal,
ein Beizmittel zu finden, das alle dem Saatgut anhaftenden Keime be-
seitigt!
Zur Bekämpfung des Gersten- und Haferflugbrandes:
Die Schwierigkeit der Bekämpfung beider Brandarten mit Uspulun
kann nicht etwa in der ungenügenden fungiziden Wirkung dieses begrün-
det sein, da die Sporen des ersteren Brandes in 0,125 %igen Uspulun-
lösungen und 0,125 %igen solchen von Germisan nicht mehr keimten.
Ursache ist vielmehr die zu starke Herabsetzung der Kapillarkonstänten
des Wassers; beim Einquellen des Hafers wird nicht gleich die zwischen
den Spelzen vorhandene Luft entfernt, was wohl nur durch Druckwir-
kung geschehen kann. — Einfluß verschiedener Faktoren auf die In-
fektion des Weizens durch Steinbrand: Der Pilz räumt nicht kampflos
das Feld, er greift an anderen Stellen erneut an, indem er in die pri-
mären usw. Sprossenanlagen eindringt und die aus ihnen hervorgehenden
Ähren zu brandigen macht. Bezüglich des Einflusses der Ernährung
hat Verfasser bisher nur konstatieren können: Erysiphe gramınıs
fällt stark die überreich mit N ernährten Pflanzen an; bei Colletotrichum
Lindemuthianum ist die Ernährung ohne Einfluß. Es ist dem Verfasser
nicht gelungen, zu bestätigen, daß einseitige N-Düngung den Weizen
für Gelbrost disponiert. In lockerem Saatbeete erreicht das keimende
‚Korn die Oberfläche der Erde früher, als in schweren; bei genügender
Bodenfeuchte vermag die Keimung rasch vor sich zu gehen. Im allge-
meinen: ‚Je rascher die Entwieklung der Pflanze infolge optimaler
Kulturbedingungen und höherer Lebensenergie im Keimungsstadium
erfolgt, in desto höherem Maße wird die Gefahr der Brandinfektion
eingeschränkt. Matouschek, Wien.
Wollenweber, H. W. Tracheomykosen und andere Welkekrankheiten nebst
Aussichten ihrer Abwehr. Angewandte Botanik, 1922. Bd. IV.
-8. 1—14.
Die echten Welkekrankheiten sind durch das Vorhandensein eines
Erregers charakterisiert, meist Pilze, selten tierische. Es werden vor-
'wiegend Wurzeln oder unterirdische Teile der Pflanze angegriffen
Slz Berichte.
(Wurzel- und Fußkrankheiten) oder auch oberirdische Teile, die dann
bei typischer Welke infizierte Wasserleitungsbahnen aufweisen. Zu den
Wurzelkrankheiten rechnen Heterodera, z. B. die Rüben-, Hafer-, Kar-
toffel-Nematodenkrankheit, dann die pilzliche Texas-Wurzelfäule der
Baumwolle. Zu den Fußkrankheiten rechnen Verpilzungen des Hypo-
kotyls der Nadelholzkeimlinge (Fusarium blasticola), die durch Phoma
Rostrupi hervorgerufene Saatmöhrenwelke, die St. Johanniskrankheit
der Erbse (F. redolens), Schwarzbeinigkeit der Kartoffel (Bac. phytoph-
thorus), Bakteriose der Gerste (Bac. cerealium), Fusariumbefall des
Getreides und Sklerotiumfäule des eßbaren Eibisch. Dringen die Er-
reger in die oberirdischen Wasserleitungsbahnen ein, so entsteht die
echte gefäßparasitäre Welke oder Tracheomykose. Einige
dieser Welken werden durch Bakterien hervorgerufen: Ringkrankheit
und -fäule (Bact. sepedonicum, Bac. solanacearum usw.), die meisten
werden aber durch Vertieillium und Fusarium verursacht. Die Verti-
eillium-Welke ist bis jetzt nur an 17 recht verschiedenen Wirtpflanzen
beobachtet, doch ist sie sicher viel verbreiteter und ist eine Krankheit
nördlicher kühlerer Klimate im Gegensatze zur Fusariose. ‚Letztere
kennen wir aber bereits von einer sehr großen Zahl Wirtpflanzen, Nutz-
und Zierpflanzen wie Unkräutern (an Nadelhölzern nicht bekannt).
Im Klima des nördlichen Mitteleuropa haben die Fusariosen nicht
so große Bedeutung wie etwa in der Union, kommen indes als Erreger
von Fußkrankheiten (Aster, Nelke), Knollen- und Wurzelfäule häufiger
vor. Viele dieser Krankheiten sind noch nicht genauer untersucht worden.
Die fusariöse Tracheomykose kommt mehr in wärmeren Ländern vor.
Verfasser erläutert nun an einigen Beispielen von Welkekrankheiten
die Erfolge und Aussichten m der Abwehr (im Original nachzulesen).
Gegen die Kartoffelwelke (Vertieillium alboatrum) erwiesen sich als
ziemlich fest: Gute von Frömsdorf, Wohltmann, Prof. Gerlach, Auguste
Viktoria. Lotos. Jubel, Odenwälder. Blaue, Heimat, Bojar, Topas.
Jubel und Topas sind auch krebsfest, Jubel auch widerstandsfähig
gegen Schorf und Krautfäule. — Die Sammlung photographischer Dar-
stellungen der Welkekrankheiten im Forschungsinstitut für Kartoffeln
ist bereits sehr reichhaltig. Matouschek, Wien.
Ciferri, R. Contributo allo studio dei Micromiceti del Mais. (Beitrag zum
Studium der auf Mais lebenden Mikromyzeten.) Bull. della societ.
bot.. Ital. 1921, S. 72—77. '
Als neue Schädlinge beschreibt Verf.: Fusarium roseum Lk. n. var.
zeae und Aspergillus flavus Lk. n. f. maydis, beide auf Karyopsen.
Matouschek, Wien.
Citerri, R. Malattie nuove o rare osservate nel 1° semestre del 1921.
(Neue oder seltene Krankheiten, beobachtet im 1. Halbjahr 1921.)
Bull. d. soc. bot. Ital. 1921, S. 77—80.
Berichte. 313
Fusarıum arcuatum B. et C. und F. sarcochroum ß mali (All.)
Ferr. werden als Synonyma zu F. mali All. 1892 gezogen. Für Ober-
italien werden als neu folgende Schädlinge aufgezählt: Cercospora
vitrcola (Ces.), Phyllostieta aquilegicola Br., Sphaerotheca pannosa (Schl.)
Poll. Matouschek, Wien.
Blumenthal, Ferd. und Hirschfeld, Hans. Beiträge zur Kenntnis einiger
durch Bacterium tumefaciens hervorgerufenen Pflanzengeschwülste.
Zeitschr. f. Krebsforschg. Bd. 18. 1921. S. 110—125.
Den genannten Pflanzengschwülsten fehlen nach Verff. die Kri-
terien des echten malignen Blastoms, da die von Smith beobachteten,
mit der Metastasenbildung beim menschlichen Karzinom gleichgesetzten
Sekundärgeschwülste nicht nachgewiesen werden konnten, und da
die Eigenschaften des infiltrierend-destruierenden Wachstums fehlen.
Wichtig ist die neue Beobachtung, es komme nur dann zur Geschwulst-
bildung, wenn man an der Impfstelle ein energisches mechanisches
Trauma setzt und wenn die überimpfte Bakterienmenge durch ihre Masse
wirkt. Beim menschlichen Karzinom wirkt wohl kein Parasit vom Typ
des Tumefasciens. Matouschek, Wien.
Shavovalov, M. and Edson, H. A. Blackleg Potato Tuber-Rot under
Irrigation. (Kartoffelknollenfäule bei Schwarzbeinigkeit unter Be-
wässerung.) ‚Journ. of agric. Research. Bd. 22, 1921. S.81—92.
7.:Tat.
In den Distrikten der Weststaaten Nordamerikas, in denen die
Kartoffelfelder bewässert werden, tritt eine Fäulnis des Stengelendes auf,
die durch Bacillus phytophthorus App. hervorgerufen wird. Impfungen
von Reinkulturen der Bakterie auf gesunde Stengel oder Knollen brachten
deren rasche Fäulnis hervor. Die kranken Knollen nehmen im freien Felde
in den Bewässerungsdistrikten des Westens eine von der im Osten ab-
weichende Gestalt an, was besonders auffällig ist, wenn die befallenen
Stellen im Aufbewahrungsraum trocken werden und verschrumpfen.
OK:
Arnaud, G. Une maladie bacterienne du Lierre (Hedera Helix L.) (Eine
bakterielle Krankheit des Efeu.) Cpt. rend. seanc. de l’acad. des
sciences. Paris. t. 171, 1920. S. 121— 122.
Bacterium hederae n.sp. erzeugt eine Bakteriose auf Blatt und Zweig
des Efeu: auf dem Blatt 5 mm breite. runde, durchsichtige Flecken;
die Transparenz rührt von gummiartigen Stoffen her, die der Mikro-
organismus bildet. Auf dem Zweige mehrere Zentimeter lange, braune
Flecken. Nähere Mitteilungen über das Bakterium fehlen. Bodenfeuchte
begünstigt die Krankheit, welche im allgemeinen ähnliche Erscheinungen
aufweist wie die Graisse du Haricot (Fettfleckigkeit der Bohne), deren
314 Berichte.
Ursache Pseudomonas phaseoli Sm, ist. Der Pyramidenefeu wird wenig
angegriffen. Matouschek, Wien.
Savastano, L. Trockene Gummosis der Agrumen. R. Staz. sperim. di
Agrumicolt. e Frutticolt. Acireale. Boll. 41, 1921. S.5—7. (Nach
Bull. mens. d. Renseign. agric. 1922, S. 139.)
Mit diesem Namen wird eine unter dem Einfluß großer Trockenheit
auftretende Form der Gummosis bezeichnet, die in Sizilien zur Beo-
bachtung kam. Bei ihr erfolgt an den Zweigen und Stämmen kein
Gummierguß.nach außen, sondern das Gummi hält sich zwischen Kanı-
bium und Splintholz, wo es sich hauptsächlich in der Längsrichtung
ausbreitet; die Gewebe vertrocknen, die Zweigspitzen sterben ab, ebenso
Zweige, die am Grunde von krankem Gewebe umgeben sind. Die Ab-
wehrmaßregeln ergeben sich aus rationeller Kultur. O..R.
Savastano, L. Weitere Untersuchungen über die trockene Gummosis der
Agrumen. R. Staz. sperim. di Agrumicolt. e Frutticolt., Acıreale.
Boll. 42, 1921. S. 1—6. 9Abb. (Nach Bull. mens. d. Renseign.
agric. 1922, S. 435.)
Zitronen- und Orangenbäume werden in gleicher Weise von der
Krankheit befallen, die bei Messina, Catania und auf der Halbinsel
Sorrent studiert wurde. Sie tritt an vereinzelten Bäumen auf, die in
der Regel nur einzelne trockne Zweige haben. Man kann zwei Formen
der Erkrankung unterscheiden, eine an den diesjährigen grünen Zweigen,
die andre an holzigen Zweigen, Ästen und Stämmen; beide schreiten
von oben nach unten fort, wie die gewöhnliche Gummosis. An den grünen
Zweigen verläuft die Krankheit zwischen Frühling und Sommer; der
Gipfel krümmt sich, vergilbt und vertrocknet, läßt oft eine gummi-
artige Flüssigkeit austreten ; im nächsten Jahre wird der Zweig ergriffen,
auf dem der kranke sitzt, seine Blätter und Stacheln vertrocknen, die
Blätter fallen ab. An den holzigen Zweigen, Ästen und Stämmen ver-
läuft die Krankheit wie die gewöhnliche Gummosis, sie steigt abwärts
und verbreitet sich zwischen Rinde und Holz; die Rinde behält anfäng-
lich ihr natürliches Aussehen und reißt nicht auf, trocknet aber aus und
bleibt am Holz haften, unter ihr findet man eine gummöse, dunkler braun
als Gummi gefärbte Flüssigkeit. Selten äußert sich die Krankheit ım
Auftreten eines gummösen Rindenfleckes um eine Knospe herum. Als
‚Erreger der trocknen Gummosis sieht Verf. einen Spaltpilz an, der
vielleicht das Bacterium gummis ist, oder auch dem kalifornischen 5.
citrarefaciens entspricht. Er wird durch gewöhnliche Fliegen und durch
die Pfropfungen verbreitet, und die Krankheit durch unrichtige Düngung
und Bodenbearbeitung, unzweckmäßige Bewässerung und. Unterlassen
des dreijährigen Schnittes begünstigt. Auch Kernobst, Nuß- und
'Feigenbäume waren von einer der trocknen Gummosis ähnlichen Krank-
Berichte. 315
heit befallen. Zum Schluß wird die Behandlung der kranken Bäume
besprochen. O.K.
Maneini, ©. Die spanische Rebsorte Formosa in Italien vom falschen
Mehltau nicht befallen. Giorn. vinic. ital., Casale Monferrato 1921.
S. 488. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1922, S. 146.)
Die genannte Sorte, eine vorzügliche Tafeltraube, zeigte sich zu
Ceceano, Prov. Rom, fast ganz widerstandsfähig gegen Peronospora
viticola. OR:
iferri, R. Rhizopus nigricans auf Kürbissen. Riv. dı Agrıcoltura,
Jg. 27, Parma 1921. S. 195—196. (Nach Bull. mens. d. Renseign.
agric. 1922, S. 631.)
In Alba wurden Kürbisse, die fast reif waren, von dem Gelegen-
heitsschmarotzer Rhizopus nigricans Ehr. befallen. Sie bekamen dunkle
rundliche Flecke, die sich vergrößerten und schließlich die ganze Frucht
braun färbten, deren Fleisch wurde weich, schwarzbraun und die Samen
gebräunt. DER,
Harter, L. L. and Weimer, J. L. Susceptibility of the different Varieties
of Sweet Potatoes to Decay by Rhizopus nigricans and Rhizopus
tritici. (Empfänglichkeit der verschiedenen Batatensorten für die
Zersetzung durch Rh. n. und Rh. t.) Journ. of agrie. Research.
Bd. 22, 1921. 8. 511-515.
Alle 16 in den Versuchen geprüften Sorten von Bataten waren füı
die Zersetzung durch Rhizopus nigricans mehr oder weniger anfällıg,
aber mit einigen Sortenverschiedenheiten. Diejenigen Sorten, welche
unter den Versuchsbedingungen sich am leichtesten zersetzten, wargn
auch die, bei denen dies unter den üblichen Aufbewahrungsmethoden
eintrat. Rh. tritici war auf 4 von den untersuchten Sorten nicht para-
sitisch, die beiden widerstandsfähigsten Sorten waren Rh. tritiei gegenüber
anfälliger als gegenüber Rh. nigricans. 0:K,
Bauch, Rob. Kopulationsbedingungen und sekundäre Geschlechtsmerkmale
bei Ustilago violacea. Biolog. Zentralbl. 42. Bd. 1922. 5. 9—58.
Der Kopulationsvorgang der Sporidien von Ustilago violacea ist
abhängig vom O-Gehalt der Flüssigkeit oder der Möglichkeit eines
intensiven Gasaustausches mit der Luft, und vom Alkaligehalt des Me-
diums, unabhängig aber vom Licht (Temperaturoptimum vorhanden)
und von der Erschöpfung der Nährlösung bezw. der Anreicherung
mit Stoffwechselprodukten. Knieps Angaben über das Verhalten
der beiden Geschlechter der Sporidien von U. violacea f. sp. dianthn
‘deltoidis werden ergänzt: auf Malzlösungen bilden sich von beiderleı
Sporidien gleichviel. Isoliert man aus diesen Brandsporenaussaaten
‘die Sporidien, so erhält man je nach Gelatinesorte nur Kolonien des
316 Berichte.
a-Geschlechtes oder beide Geschlechter zu gleichen Teilen, wobei im
letzten Falle die b-Kolonien gegenüber den a-Kolonien in ihrem Wachs-
tum bedeutend gehemmt sind. Die gleiche Hemmung erzielt man auch
bei Benutzung von Malzagar mit verschiedenen Eiweißzusätzen. Es
hemmen aber nicht genuines Eiweiß und Aminosäuren. Gleichen Erfolg
erreicht man bei Malzagar mit 2% Na,HPO ‚-Zusatz, nicht mit dem
entsprechenden K-Salze. Die Hemmung bei den b-Sporidien durch
Gelatine beruht nicht in dem nativen Glutin, sondern im Gehalte an
Glutinabbauprodukten der Albumosen- und Peptonstufe. In älteren
Kulturen verwischen sich die anfangs starken Unterschiede. Es gelingt
nicht, mit Hilfe der sekundären Geschlechtsmerkmale die primäre
geschlechtliche Tendenz einer lange Zeit gezüchteten Sporidienkultur zu
bestimmen. Matouschek, Wien.
Dastur, Joh. Ferd. Cytology of Tilletia Tritici (Bjerk.) Wint. Annals
of botany, Bd. 35, 1921. S. 399—407.
Der Kern geht bei der Sporenkeimung ungeteilt ins Promyzel über,
hernach werden erst die Sporidien angelegt. Später besitzt das Promyzel
meist 5 Kerne, welche in die Sporidien einwandern, diese konjugieren.
Es kommt zur Bildung der sichelförmigen Sekundärsporidien, die
1-2 Kerne enthalten; die Fusion der konjugierten Kerne in ihnen
wurde gesehen. Die Sekundärsporidien können zu einkernigen Tertiär-
sporidien auskeimen. Ein- bis vielkernig sind die Hyphen innerhalb
der Wirtpflanze. — Methodik: Auf Malzextraktagar keimen die Sporen
gut; Fixierung mit Flemming, nach Bleichung mit H,O, Färbung
mit Heidenhain-Hämatoxylin. Matouschek, Wien.
Stoa. T. E. Versuche mit Sommerweizen-Sorten in Nord-Dakota U. S.
Agric. Exp. Stat., North Dakota Agric. Coll. Bull. Nr. 149, 1921.
55 S., 33 Taf. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1922, S. 201.)
Es wurde bei diesen Versuchen auch die Anfälligkeit der angebauten
Weizensorten für Schwarzrost beobachtet. Die Hartweizen erwiesen
sich im allgemeinen als widerstandsfähiger, und unter diesen zeichneten
sich Monad und Acme bei 3jährigen Beobachtungen als fast ganz rost-
fest aus. 0.K.
Morettini, A. Die Wirksamkeit pulverförmiger Mittel gegen den Steinbrand.
Le Staz. sperim. agr. ital. Bd. 54, 1921. S. 293—315. (Nach
Bull. mens. d. Renseign. agric. 1922, S. 268.)
Die ‘von Seiten des höheren landw. Instituts in Perugia unter-
nommenen Versuche hatten zum Zweck, einen Vergleich zwischen der
bekannten Kupfervitriolbeize und der Verwendung von pulverförmigen
Präparaten, wie kohlensaurem Kupfer und ‚Caffaro“-Pulver inbezug
auf ihre Wirksamkeit bei der Behandlung gegen Steinbrand anzustellen.
Dabei ergab die Beizung mit %%iger Kupfervitriollösung während 15
Berichte. 317
„in. mit folgender Waschung in Kalkmilch keine merkliche Schädigung
des Keimvermögens und der Keimungsenergie des Weizens. Ebenso
verhielten sich die beiden genannten Pulver bei 2—6°/,, Anwendung,
doch wurde dadurch die Keimungsenergie gehoben. Bei absichtlich sehr
stark mit Brand infiziertem Weizen zeigte sich die Kupfervitriolbeize
(wie vorher) für die Entbrandung den Pulvern bei 2—4—6 °/,. über-
legen, bei 10—15 °/,. gleich. Bei weniger starker Bebrandung war die
Wirkung von kohlens. Kupfer 3% der der Kupfervitriolbeize überlegen,
von 4°/ „. Caffaro-Pulver etwas geringer als diese, aber für den gewünsch-
ten Zweck immer noch genügend. Die Pulverbehandlung ist für das
Getreide unschädlich, selbst wenn sie 8 Monate vor der Aussaat vorge-
nommen wird. Eine %% ige Lösung von Caffaro-Pulver in Wasser wirkt
bei 15 Min. langer Dauer ebenso wie die Kupfervitriollösung und man kann
dabei die Behandlung mit Kalkmilch sparen. Zum Schluß werden An-
weisungen zur praktischen Ausführung der Behandlung des Saatgutes
mit den Pulvern erteilt. OR.
Schmitz, Henry. Studies in wood decay. H Enzyme action in Polyporus
volvatus and Fomes igniarius (L.) Gill. (Studien über Holzzer-
störung. II. Enzymwirkung bei P.v. und F. i.) Journ. of gen.
physiol. III. 1921. S. 795 —800. |
Bei P. volvatus hat Verfasser Esterase, Maltase, Lactase, Sac-
charase, Raffinase, Diastase, Inulase, Cellulase, Hemicellulase, Glu-
cosidase, Lab und Katalase nachgewiesen; bei F. igniarius außerdem
Urease. Matouschek, Wien.
Pillichody, A. Die Rotfäule der Kiefern im Val de Joux. Journ. forest.
suisse. Jg. 72, 1921. S. 223—226. (Nach Bull. mens. d. Renseign.
acric. 1922, S.. 152)
Die Kiefern-Rotfäule (Trametes pini), eine Krankheit älterer
Kiefern, ist viel weniger häufig als der Kieferwurzelschwamm (T. radicı-
perda = Fomes annosus), der gern junge Bestände angreift. Denn da
T. pini die Bäume an Astwunden befällt, sind jüngere durch den Harz-
erguß geschützt. Von einem faulen Aste aus setzt sich die Rotfäule ins
Innere des Stammes fort und verbreitet sich von der Mitte nach dem
Umfang bis an den harzigen Splint und der Länge nach im Holze. Die
Fruchtkörper des Pilzes sind im Val de Joux meistens krustenförmig
an der Unterseite der Äste, während konsolförmige nur unter gewissen
Astwinkeln zum Vorschein kommen und klein bleiben. Wenn im Val
de Joux die Krankheit verhältnismäßig häufig ist, so hängt das mit dem
hohen Alter der Kiefern zusammen, da 2—300 jährige Bestände, noch
häufig sind und solche von 3—400 Jahren vorkommen, und mit dem
Alter eine Verringerurg der Widerstandskraft, Verminderung der Harz-
erzeugung und an Tabak erinnernde Zersetzung des Holzkörpers ein-
tritt. OR:
318 Berichte.
Zimmermann, Hans. Typhulapilzbefall der Wintergerste 1921. Nach-
richtenblatt f. d. deutschen Pflanzenschutzdienst. 2. Jg., 1922.
S. 41.
In Brandenburg und Mecklenburg war die Krankheit im Frühjahr
verbreitet, die Pflanzen wurden gelb, kümmerten und starben vielfach
ab, die hellbraunen Sklerotien von Typhula graminum Karst. fanden
sich besonders in den Blattscheiden und faulenden Blattgeweben. Kopf-
düngung mit Natronsalpeter und Ammonsulfatsalpeter, sowie Hacken
und Eggen führten zu einer erheblichen Ausheilung der Bestände. O.K.
Salmon, E. $S. Mehltaufeste Hopfensorten. Ann. of applied Biology.
Bd. 8, Cambridge 1921. S. 146—163. : (Nach Bull. mens. d. Ren-
seign. agric. 1922, S. 267.)
Der -Hopfen besteht aus einer Population von Formen, die sich
durch gut begrenzte physiologische Merkmale voneinander unter-
scheiden. Eines dieser Merkmale ist die größere oder geringere Wider-
standsfähigkeit gegen den Mehltau, Sphaerotheca humuli. Unter 291
untersuchten jungen weiblichen Pflanzen fanden sich 165 (= 56,7%)
sehr anfällige, 18 (= 6,19%) im Handelssinne widerstandsfähige, die
übrigen von mittlerer Beschaffenheit. Von weiteren 480 männlichen
und weiblichen jungen Pflanzen waren 27 (= 5,63%) vollständig unan-
fällig, und 7 (= 1,46%) fast unanfällig. O0.:K:
Salmon, E. S. und Wormald, H. Mehr oder weniger gegen den ameri-
kanischen Mehltau widerstandsfähige Johannisbeeren. The Gardeners
Chronicle. 3. Ser. Bd. 70, 1921. S.47, 1 Abb. (Nach Bull. mens.
d. Renseign. agric. 1922, S. 267.)
In einem Garten, in dem Stachelbeeren heftig von Sphaerotheca
mors wvae befallen waren, wurden auch Johannisbeeren von der Krank-
heit ergriffen. Aber die Sorte Fay’s Prolific, die etwa 90% der Johannis-
beersträucher bildete, blieb gesund, und nur einige andere Sorten, da-
runter Raby Castle, erkrankten. Auch in einem andern Falle, wo beide
genannten Sorten nebeneinander angebaut wurden, widerstand Fay’s
Prolifie durchaus der Krankheit, während Raby Castle schwer darunter
lıtt.. Auf den Johannisbeeren entwickeln sich die Schlauchfrüchte von
Sphaerotheca mors uvae auf den Blättern, nicht, wie es bei den Stachel-
heeren gewöhnlich der Fall ist, auf den Zweigen, deshalb müssen an be-
fallenen Johannisbeeren die Triebe vor dem Abfallen der Blätter abge-
schnitten und verbrannt werden. ORT.
Manaresi, A. Der Eichenmehltau auf der Kastanie. Le Staz. sperim.
agr. ital. Bd. 54, 1921. S. 289—292. (Nach Bull. mens. d. Ren-
seign. agric. 1922, S. 271.)
Der Eichenmehltau befiel in der zweiten Junihälfte Kastanien-
sämlinge in der Prov. Bologna, später auch entwickelte 'Triebe, des-
Berichte, 329
gleichen bei Modena. Ein solches Vorkommen auf Kastanien ist schon
früher bei Savona, am Nemisee und bei 'Treviso, aber noch nicht auf
jungen Pflanzen, beobachtet worden. OK.
Ciferri, R. Aspergillus varians Wehm. als Schmarotzer auf Mais. Rivista
di Patol. veget. Jg. 11, 1921. S. 89—93. (Nach Bull. mens. d.
Renseign. agric. 1922, S. 148.)
Der bisher nur als Saprophyt bekannte Pilz befiel als entschiedner
Schmarotzer die oberen Körner von Maiskolben an einer feuchten und
schattigen Örtlichkeit in der Prov. Macerata in Italien. Die Körner
blieben kleiner und schwächer, waren mißfarbig und reiften verspätet. Auf
dem Aspergillus wiederum schmarotzte Cephalosporium acremonium
Oda. OR:
Beeli, M. Note sur le genre Meliola Fr. Especes et varietes nouvelles
recoltees au Congo. Bull. d. jard. bot. de l’etat Bruxelles, V. 7,
+ 1..1920, 8. 89-2160.
Bestimmungsschlüssel für die Untergattungen Meliolinopsis n.
gen. (Schläuche zylindrisch, bleibend, 8 Sporen, mit dem Typ M. octo-
spora (ke.), Meliolaster Dge., Irene Syd., Meliola Fr., Meliolina Syd.
Ferner ein solcher für die vielen Arten; Verzeichnis der Wirte. Folgende
Arten und Formen sind neu: Melila bicornıs n. var. milletiae, M.
desmodiicola (auf Blättern eines Desmodium), M. funtumiae (auf solchen
von Funtumia), M. hyptidicola n. var. wombalensis (auf Hyptis), M.
intricata n. var. maior (auf einer Monokotyle), M. ipomoeicola, M.
malacotricha n. var. maior (auf einer Qucurbitacee ?), M. perpusilla n. var.
congoönsis (auf einer Asclepiadacee), M. sakawensis n. var. longispora
(auf Clerodendron), M. Stevensii (Wirt unbekannt), M. trichiliae (auf
Trichilia retusa), M. triumfettae n. var. Vanderystii (auf Triumfetta sp.),
M. Zollingeri n. var. minor (auf Desmodium sp.), M. Henningsii (syno-
nym zu M. solanicola Henn. 1900), Meliolinopsis megalospora (Rehm)
(synonym M. quercinopsis var. megalospora Rehm).
Matouschek, Wien.
Rabbas. Die Rutenkrankheit der Himbeersträucher. Nachrichtenblatt
f. d. deutschen Pflanzenschutzdienst. 2. Jg., 1922. S. 42.
Gegen die durch Didymella applanata hervorgerufene Krankheit, die
ın Anhalt wiederholt sehr heftig aufgetreten ist, wird empfohlen, im
Herbste .die Sträucher zu säubern und allen Abfall zu verbrennen, da-
rauf mit einem Fungizid, wie Solbar, Formalin, Kupferkalkbrühe, Kalk-
milch oder kolloidalem Schwefel zu spritzen und die Bespritzungen im
Frühjahr vor Laubausbruch zu wiederholen. OHR
Weir, J. R. Beschädigung von Pinus ponderosa und P. contorta durch
Cenangium piniphilum n. sp. Phytopathology. Bd. 11, Lancaster
320 Berichte.
1921. S.294—296. 2 Abb., 1 Taf. (Nach Bull. mens. d. Renseign.
agric. 1922, S. 150.)
In den Staaten Idaho, Washington und Montana tritt auf Pinus
ponderosa und P. contorta häufig eine Krankheit von großer forstlicher
Bedeutung auf, die durch Oenangvum piniphilum Weir n.sp. hervor-
gerufen wird. Der Pilz befällt 5—25 Jahre alte und auch ältere Exem-
plare vorzugsweise an den Knoten, sein Myzel dringt in Rinde, Bast
und Holz ein und ruft eine Krebsbildung hervor, mit der ein reichlicher
Harzaustritt verbunden ist. Das dunkelbraune, reich verästelte Myzel
folgt vorzugsweise den Markstrahlen des Holzes und verleiht diesem
eine graue oder bläulich-schwarze Färbung, die sich bis in verschiedene
Tiefe des Holzes verbreiten kann; es wächst inter- und intrazellular.
Die Fruchtkörper bilden sich auf der Oberfläche der abgestorbenen
Rinde. Daß die Krebse gewöhnlich an den Zweigwirteln auftreten, deutet
auf eine Schwächung dieser Stellen und hängt nicht mit Verwundungen
zusammen. Im übrigen bilden Wunden, auch bei den künstlichen An-
steckungen, immer einen Ausgangspunkt für die Infektionen. In künst-
lichen Kulturen wuchs der Pilz rasch und entwickelte Konidien, aber
keine Schlauchfrüchte. 0:1&
Cayla, V. Beobachtungen über Dothidella Ulei Henn. auf Hevea brasiliensis.
L’agronomie coloniale. Jg. 6, Rochefort 1922. S. 17—19. (Nach
Bull. mens. d. Renseign. agrıc. 1922, S. 437.)
Die für Brasilien seit 1912 festgestellte Erkrankung von Hevea
brasiliensis durch .Dothidella Ulei tritt auch in Britisch Guiana und Suri-
nam auf, im letzteren Lande so heftig, daß die Kulturen des Baumes
aufgegeben worden sind. Nicht nur junge, sondern auch im Ertrag
stehende Pflanzen zeigen so zahlreiche Durchlöcherungen der Blätter,
daß der Baum kränkelt oder ganz abstirbt. 0:
Dastur, J. F. Erkrankung des Spanischen Pfeffers durch Vermicularia
capsici Syd. Mem. Dep. of Agric. in India, Bot. Ser. Bd. 11,
Calcutta 1921. S. 129—144, 2 Taf. (Nach Bull. mens. d. Ren-
seign. agric. 1922, S. 438.)
Die wichtigste Krankheit von Capsicum annuum und C. frutescens
in Behar (Indien) wird durch Vermicularia capsici verursacht: Sie be-
fällt in der Regel Knospen, kann aber auch von Wunden ausgehen, und
zeigt sich zuerst in einem Welken und Braunwerden der Zweigspitzen,
worauf die Pflanze allmählich von oben nach unten abstirbt. Die be-
fallenen Stengelteile werden emailweiß und grenzen sich von den noch
grünen durch eine schwarze Linie ab. Die Früchte erkranken, wenn
sie beginnen sich rot zu färben, und bekommen rundliche, dann läng-
liche schwärzliche oder schmutziggraue Flecke, die sich vom gesunden _
Gewebe ebenfalls durch eine dicke schwarze Grenze absetzen; schwer
Berichte. 32]
befallene Früchte werden strohfarben oder bleich und während auf ihrer
Außenseite die kohligen Fortpflanzungsorgane des Pilzes erscheinen,
bilden sich an der Innenseite der Epidermis kleine schwarze kugelige
Stromata und Sklerotien aus. Solche findet man auch in einem weißen
Myzelfilz auf den Samen, die rostfarbig werden. Die mikroskopischen
Merkmale des Pilzes und die mit ihm angestellten Kulturversuche
werden beschrieben ; er ließ sich nicht nur auf Capsicum, sondern auch auf
sehr junge Früchte und auf Blüten von Carica papaya, Früchte von
Vigna catjang, Dolichos lablab, Solanum melongena und Citrus sp. über-
tragen, aber immer nur bei sehr großer Feuchtigkeit der Umgebung.
Beizung der Samen war erfolglos, weil der Pilz m ihr Inneres eindringt.
Die. Pflanzen erkranken am Ende der Regenzeit in der ersten oder
zweiten Oktoberwoche, wenn sie zu blühen beginnen, und wenn kühles
Wetter eintritt, Anfang November, verschwindet die Krankheit. Im
Schatten wachsende Pflanzen sind ihr weniger unterworfen, weil dort
weniger Tau fällt und deshalb die umgebende Luft trockener ist. Als
beste Bekämpfungsmaßregel wird eine zweimalige Bespritzung mit
1°%,iger Burgunderbrühe und Düngung mit Phosphorsäure und Stick-
stoff empfohlen. Späte Aussaat hält sowohl die geschilderte Krankheit
hintan, wie auch eine weitere, die durch C'hoanephora cucurbitarum
Thaxt. verursacht wird und bisher auf dem Spanischen Pfeffer noch
nicht bekannt war; diese beginnt an den Blüten- oder Blattknospen,
führt zu einer Naßfäule der Sprosse und veranlaßt große Verluste.
0:K
Ciferri, R. Krankheit frisch aufbewahrter Weintrauben. Rivista di Ampelo-
grafia. Jg. 2, Livorno 1921. S. 164—166. (Nach Bull. mens. d.
Renseign. agric. 1922, S. 148.)
In der Provinz Macerata und überhaupt in den Marken werden die
zur Frischkonservierung aufgehängten weißen Trauben von NMacro-
phoma flaccida Cav. befallen, einem Pilze, der bisher nur von alten
Traubenstielen bekannt war. Er verursacht auf den Beeren violett-
braune weiche Stellen, auf denen die Fruchtkörper als kleine schwärz-
liche Pusteln mit einem weißen Pünktchen in der Mitte zum Vorschein
kommen. OK
Walker, J. C. Seed Treatment and Rainfall in Relation of the Control of
Cabbage Black-leg. (Samenbehandlung und Regenfall in Hinsicht
auf die Bekämpfung der Kohl-Schwarzbeinigkeit.) U. S. Dep.
of Agric. Bull. Nr. 1029. Washington 1922. 24 8.
Die durch Phoma lingam Desm. verursachte Schwarzbeinigkeit
des Kohles, die in den Ver. Staaten von wachsender wirtschaftlicher
Bedeutung ist, wird in der Hauptsache durch infizierte Samen über-
tragen. Behandlung des Saatgutes mit Formaldehyd, Sublimat, Heiß-
5)
Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten. XXXII. 21
322 Berichte.
wasser oder trockener Hitze kann eine vollständige Entseuchung der
Samen ohne erhebliche Beeinträchtigung der Keimfähigkeit nicht herbei-
führen. Bei Verwendung unbehandelter Samen kommen die ersten
Beschädigungen der Keimpflanzen in der Regel an einem geringen Pro-
zentsatz innerhalb 10 Tagen bis einigen Wochen nach der Aussaat zum
Vorschein; die spätere Ausbreitung des Pilzes wird durch Gießen und
atmosphärische Feuchtigkeit begünstigt, ist also von Regenfall und
feuchter Witterung abhängig. Sie vollzieht sich mehr in den Saatbeeten
als im freien -Feld. Saatgutbehandlung hemmte zwar die Krankheit,
konnte sie aber nicht völlig unterdrücken. Während bei regnerischer
Witterung sich in einem bestimmten Fall trotz Saatgutbehandlung mit
Formaldehyd eine Epidemie entwickelte, wurde die Schwarzbeinigkeit
an demselben Ort im folgenden Jahr durch Beizung mit Sublimat bei
trockener Witterung wirksam bekämpft. Da die Beizung die Zahl der
ersten Infektionen beschränkt und ihren Fortschritt verzögert, verdient
sie empfohlen zu werden. Verschiedene Sätze von Kohlsamen verhielten
sich in ihrer Empfindlichkeit gegen Beizung mit Formaldehyd und Sub-
limat verschieden. Besondere Beachtung verdient die Verwendung
von Samen, die nicht befallen sind. OBER,
Dufrenoy, J. Über die durch Diplodina castaneae verursachten Krebs-
knoten des Kastanienbaumes. Cpt. rend. hebd. de la Soc. de Bio-
logie. Bd. 85, Paris 1921. S. 1059-1061. 3 Abb. (Nach Bull.
mens. d. Renseign. agric. 1922, S. 149.)
Diplodina castaneae tötet mit seinem Myzel die Kambiumzellen
des Kastanienbaumes und veranlaßt die benachbarten unversehrten
Partien des Kambiums zu einer Hypertrophie und Hyperplasie; in den
Gefäßen des Holzes treten zahlreiche 'Thyllen auf. An jungen "Trieben
geht die Kambium-Ansteckung rascher vor sich als die Vernarbung
und durch ringförmiges Absterben des Kambiums tritt der Tod ein.
Am Stamme schreitet das Absterben des Kambiums weniger schnell
vor als die Überwallung, deshalb bilden sich umfangreiche Wülste.
Zur dauernden Fortentwicklung eines Krebses genügt der Schutz einer
Anzahl von Kambiumzellen durch die unregelmäßigen Korklagen, die
sich beständig im Phelloderm bilden. OD:
Roberts, J. W. Eine durch Phyllostieta congesta hervorgerufene Krank-
heit an Prunus triflora. Journ. of agric. Research. Bd. 22, 1921.
S.365-370. 2 Abb., 1 Taf. (Nach Bull. mens. d. Renseign.’agric.
1922, 8. 441.)
Eine seit 1905 im Staate Georgien beobachtete Krankheit der Ja-
panischen Pflaume (Prunus triflora Roxb.), welche die Sorten Abundance
und Burbank befällt, wurde genau untersucht. Sie zeigt sich an den
unreifen und reifen Früchten in Gestalt kleiner erhärtender Flecke und
Berichte, 323
auf den Blättern ebenfalls als eine Fleckenkrankheit. Auf den kranken
Stellen finden sich die Fruchtkörper eines Pilzes, der als Phyllosticta
congesta Heald und Wolf (1911) erkannt wurde. Reinkulturen von ihm
wurden zu erfolgreichen Ansteckungen benützt, während die auf Äpfeln
vorkommende, ähnliche Ph. solitaria E. u. E. die japanische Pflaume
nicht infizieren konnte. OR
Ciferri, R. Phyliosticta Montemartinii n. sp. auf Buddleia variabilis. Riv.
di Paiol. veget. Jg. 11, 1921. 8. 114—115. (Nach Bull. mens. d.
Renseign. agric. 1922, S. 270.)
Der genannte Pilz brachte bei Macerata auf seiner Nährpflanze
gelblichrote, später herausfallende Blattflecken hervor. OS,
Maffei, L. Colletotrickhum kaki n.sp. auf Diospyros kaki var. kiombo.
Riv. di Patol. veget, Jg. 11, 1921. S. 116—118. (Nach Bull.
mens. d. Renseign. agric. 1922, S. 271.)
Im botanischen Garten von Pavia zeigte die genannte Pflanze
eine Blattfleekenkrankheit, bei der die Flecke zuerstan den Rändern und
der Spitze des Blattes auftreten, trocken und schwarz werden und
ausfallen. Der auf den kranken Stellen auftretende Pilz wird als neue Art
beschrieben. 0:5:
Welles, C. &. Colletotrichum gossypii und Cercospora batatae auf den
Philippinen. The Philippine Agriculturist. Bd. 10, 1921. S. 253
bis 254. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1922, S. 630.)
Die beiden genannten Pilze wurden, zum ersten Mal auf den Philip-
pinen, am College of Agriculture von Los Banos beobachtet. Colleto-
trichum gossypii Southw. ruft eine Anthrakose der Baumwollkapseln
hervor und bewahrt sehr lange seine Lebensfähigkeit auf Samen und
abgestorbenen Pflanzenteilen. Cercospora batatae Zimm., bisher aus
Südchina bekannt, befällt die Blätter der Bataten. VER
Maffei, L. Blattfleckenkrankheit der Erdnuß. Riv.dı Patol. veget. Jg. 12,
1922. S.7—11. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1922, S. 631.)
In der Prov. Pavia wurde Arachis hypogaea von einer Blattflecken-
krankheit befallen, die von Cercospora arachidıs Henn. var. macrospora
n. var. herrührte. 0. K.
Schlecht, F. Versuche über die Befruchtung des Rotklees. Ztschr. f.
Pflanzenzüchtung. Bd. 8, 1921. S. 121—157. (Nach. Bull. mens.
d. Renseign. agric. 1922, S. 507.)
In Hohenheim (Württemberg) wurde das Auftreten einer .Botrytis
an den Antheren des Rotklees beobachtet, wodurch sie zerstört werden.
Verf. schlägt für den Pilz den Namen B. antherarum trifolii vor. (Er
dürfte wohl identisch sein mit der in Rußland mehrfach aufgefundenen
324 Berichte.
B. anthophila Bond.; vgl. diese Zeitschr., Bd. 25, 1915. 8. 367. —
Ref.). DER
Pritehard, Fred J. Development of Wilt-resistant Tomatoes. (Züchtung
gegen Welkekrankheit widerstandsfähiger Tomaten.) U. S. Dep.
of Agriculture Bull. Nr. 1015. Washington 1922. 18 S., 10 Taf.
Die durch Fusarium lycopersici hervorgerufene Welkekrankheit der
Tomaten verursacht in den Ver. Staaten einen jöhrlichen Verlust von
150 000 Tonnen Tomaten. Vom Verf. wurden drei, von Norton eine
Tomatensorte gezüchtet, die auf so stark infizierten Feldern, daß auf
ihnen gewöhnliche Tomaten gar nicht angebaut werden konnten, ge-
sunde Pflanzen und ausgezeichnete Früchte liefern. Sie sind aus den
besten Handelssorten hervorgegangen und besitzen deren gute Eigen-
schaften, gedeihen daher in allen Teilen der Ver. Staaten. Einige Han-
delssorten sind zwar widerstandsfähig, liefern aber wenig geschätzte
Früchte. Die Züchtung hoch widerstandsfähiger Sorten geht von solchen
aus, die zwar in verschiedenem Maße anfällig sind, aber gelegentlich
widerstandsfähige Individuen hervorbringen. Ausgewählte widerstands-
fähige Pflanzen vererben diese Eigenschaft in der Regel auf ihre nächste
Nachkommenschaft und in wenigen Fällen wurde eine erhöhte Wider-
standsfähigkeit in der zweiten Auswahl, aber nicht in den späteren
erhalten.
Die von Pritehard gezüchteten Sorten haben die Namen Marvel,
Arlington und Norton erhalten. O.K.
Vincens, F. Welkekrankheit von Crotalaria in Tonkin. Bull. agric. de
l’Inst. scientif. de Saigon, 3. Jg., 1921. S. 3831—384 (Nach Bull.
mens. d. Renseign. agric. 1922, S. 629.)
Unter den Erscheinungen einer Welkekrankheit in Tonkin abge-
storbene Pflanzen von Crotalaria juncea und Ü. usaramoensis ergaben
bei der in Saigon vorgenommenen Untersuchung das Vorhandensein
verschiedener: Pilze, unter denen regelmäßig ein Fusarium auftrat,
welches dem F. udum nahe steht und vom Verf. als wahrscheinliche Ur-
sache der Krankheit angesehen wird. Auch Neocosmospora vasınfecta
wurde festgestellt, dessen Fusarium-Konidienform sich aber von dem
vorher genannten Fusarium unterscheidet. OR.
Gonzales Rios, P. Bananenkultur auf Porto-Rico. Gobernio de Puerto
Rico, Dep. de Agric. y Trab,, Estacion exp. ins., Rio Piedras,
Bol. Nr. 25. S. Juan 1920. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric.
1922782225)
Auf Porto Rico wird die Bananenkultur schwer bedroht durch
Fusarium cubense, welches als Saprophyt im Erdboden lebt und eine
Erkrankung hervorruft, bei der vor der Fruchtreife die Blattstiele ver-
gilben und die Spreite sich zusammenlegt und schokoladebraune Ränder
bekommt. OA
Berichte. 325
Richter. Der Einfluß von Rhizoctonia solani auf den Keimungsverlauf
der Kartoffeln. Nachrichtenbl. f. d. deutschen Pflanzenschutzdienst.
2.10.,1922,78. 219%
Bei der Keimung von Kartoffeln, die von Rhizoctonia-Pocken be-
fallen waren, wuchsen die Pilzstränge auf die jungen Keime und drangen
sehr häufig in sie ein, sodaß sie unter Braunfärbung abstarben oder seit-
liche Faulstellen bekamen. Die befallenen Knollen entwickelten Stauden,
die im Wachstum und im Knollenertrage hinter gesunden zurückblieben.
BR
El Laboratio de la Fauna Forestral Espaniola-Madrid. (Über das Labo-
ratorıum für forstliche Fauna Spaniens in Madrid.) Boletin de
la Socied. Entomolog. de Espana, 1920, t. III. Nr. 3/4, S. 62-66,
Nr. 5/6, S. 124—128. Figuren.
Enthält Angaben über: das genannte Laboratorium und das dazu-
gehörige Museum. Recht instruktiv sind die beigegebenen Abbildungen
der Fraßbilder zahlreicher Borkenkäfer. Matouschek, Wien.
Baudys, E. Zprava o vyskytnuti se skudeü r. 1920. (Nachricht über
die Entwicklung von Schadinsekten i. J. 1920.) Casop.ceskoslov.
spolecnost. entomolog. 18. J. 1921. Prag. S. 55—58.
M yzoxylus laniger breitete sich stark aus; zur Bekämpfung empfiehlt
Verf. reinen Alkohol als Anstrich oder die Bespritzung der Kronen
mit 3 %iger Kainitlösung -- 4—5 % Alkohol. Auf Steinobstbäumen
verursachte Lecantum corni Vertrocknung; es bewährte sich sehr gut
das Bespritzen der ganzen Bäume im Winter mit 10 %iger Kainitlösung.
Gegen Eriophyes Loewi auf Syringa die Bespritzung mit 1, iger
Lösung von KS. Blätter des Ligustrum wurden infolge des Saugens
von Alebra albostriella gelb. Tetranychus telarius kann man von Linden
durch eine gründliche Bespritzung mit gewöhnlichem Wasser vertreiben ;
Tetr. ununguis Jac. trat auf Fichten bei Horitz auf. Taube Ähren
des Roggens erzeugte Clinodiplosis aurantiaca. Weit verbreitet ist
Contarinia onobrychidis auf Esparsette. In der Slowakei gab es stellen-
weise starke Schäden von Apion assimile auf Klee. Geschwülste von
Faustgröße erzeugte auf Brassica-Pflanzen Ceutorrhynchus sulevcollıs.
Matouschek, Wien.
Brues, Ch. T. The selection of food-plants by insects with special
reference to lepidopterous larvae. (Die Auswahl der Nährpflanzen
durch Insekten mit besonderer Berücksichtigung der Schmetter-
lingsraupen.) Americ. Naturalist, 54. Vol. 1920, S. 313—332.
Spricht man von ‚„pflanzenfressenden Insekten‘, so vergißt man
gewöhnlich jene Insekten, die niedere Pflanzen angreifen. Fast die Hälfte
«der Insekten sind Pflanzenfresser; es ist unentschieden, ob die phylo-
326 Berichte,
genetisch ältesten Formen Fleisch- oder Pflanzenfresser waren. Am
meisten sind Hymenopteren und Lepidopteren spezialisiert; manche
Art hat nur eine Pflanzenart zur Nahrung, ohne daß sie verhungert.
Verf. unterscheidet: 1. Pantophaga (Phyto-, Mono-, Oligo-, Poly-.
Sarco-, Harpacto-, Entomophaga), 11. Saprophaga (Micro-, Myceto-,
Neero-, Coprophaga). Bezüglich der Raupen der Schmetterlinge kommt
er zu folgender Gruppierung: Art des Futters: I. Pflanzliche Nahrung
(fast alle Arten): Fressend Bakterien (wohl keine), Pilze, Flechten und
Moose (fast keine), Farne (recht wenige), am Blattwerk der Blüten-
pflanzen (sehr viele), in Blüten, Wasserpflanzen, Wurzeln, im Gewebe
krautiger Pflanzen, im Holze, in trockenen Samen und Früchten (durch-
weg wenige). II. Tierische Nahrung: an anderen lebenden Insekten
(wenige), an Material tierischen Ursprungs, wie Horn, Wachs, Wolle
(sehr wenige). Manche Arten haben sich streng an bestimmte tierische
Nahrung angepaßt, z. B. Tineiden, Galleria melonella. Es gibt auch
Raupen, die im Alter anderes Futter nehmen als in der Jugend. Aus
Tabellen erfährt man näheres über die Pflanzenfamilien, welche Kosmo-
politen speziell zur Nahrung dienen. Über die Wahl der Futterpflanze
zur Eiablage ergeht sich Verf. stark theoretisch.
Matouschek, Wien.
Hoste, Georg. Fichtenzapfen- und Fichtensamenbewohner. Forstwiss.
Centralblatt, 1922, 44. Jg. S. 69—74. Figuren.
Unter den 44 Lebewesen, die Verf. aus oberbayerischen Fichten-
zapfen gezogen hat, befanden sich 3 Samenschädlinge, 13 ausgesprochene
Zapfenschädlinge, 15 Parasiten der Schädlinge, 3 Schimmelfresser.
3 Insektenfresser, 3 Milben, 2 die Zapfen als Winterquartiere benutzende
Wanzen und mehrere Zufallsgäste. Von den ersteren hat das größte
Interesse Megastigmus abietis Seitn., eine pflanzenfressende Chalcidide,
im Gebiete zu 3,8% in den Samenproben. Der befallene Samen ist
äußerlich unverändert oder viel kleiner und verkürzt. — Die metallisch
blaue Schlupfwespe Torymus azureus Boh. ist entgegen den Literatur-
angaben kein Phytophag, sondern ein sehr wirksamer Gallmückenparasit.
— Plemeliella abietina Seitn. dringt als Larve bis in den Samen vor
und frißtim Gegensatz zu Perrisia auch die Samenhaut auf. Die orange-
rote Puppe hat zum Unterschiede von Perrisia lange Atemröhren und
arbeitet sich nach 18 Tagen morgens halb aus dem Samen heraus und
entläßt die Imago; die meisten Larven liegen aber 1 bis mehrere Jahre
über. Die befallenen Samen sind stets gedreht. Befall im Gebiete 10 %,
einzelne Zapfen bis 68 Stück. Folgende Parasiten schränken die Ver-
mehrung des Schädlings ein: Anogmus strobilorum 'Th., Platygaster
contorticornis Rtzb., Aprostocetus strobilianae Rtzb., Torymus azureus
Boh. und T. caudatus Boh. — Großen Schaden verursacht oft die
Berichte. 3927
Larve des Anobiers Ernobius abietis: Eiablage wohl an junge Zapfen,
Flugzeit April—Mai. Eifrigste Feinde sind Baeacis abietis R. und
Coeloides strobilorum R. — Perrisia strobi Winn. wird immer wieder
mit Plemeliella abietina verwechselt. doch dringt die Larve nur in die
Schuppen ein, in deren Basalteil sie sich im Herbste einspinnt. Natür-
liche Feinde der Perrisia sind die gleichen wie bei Plemeliella, außerdem
noch die neuen Arten Eutelus piceae Ruschka und E. strobicola Ruschka.
Die Art ist wohl recht verbreitet, aber nur bei stärkstem Befall die
Samenreife hindernd. Folgende 5 Gallmücken-Arten sind vom Verf.
aus Fichtenzapfen gezogen worden: Camptomyia strobi, Cuprodvplosis
coni, Olinodiplosis piceae, Lestodiplosis Holstei, Winnertzia conorum
(Autor durchwegs Kieffer). Für den Schmetterling Hyphantidıum
terebrellum Zxch. ist es immer noch fraglich, ob die Eier erst an den
abgefallenen Zapfen gelegt werden. — Wenig weiß man über die Biologie
der die hängenden Zapfen in Menge als Wintergäste bewohnenden Lang-
wanzen Gastrodes abietis und @. ferrugineus; auf ihnen lebt die Milbe
Acaropsis docta Berl. Gelegentliche Wintergäste sind nach Blunck
Phyllotreta undulata Ktsch. und Chaetocnema concinna Mrsh.
Matouschek, Wien.
Zacher, Friedrich. Die Feinde der Syringen. S.-A. aus: Die Garten-
welt. 26. Jg, 1922. Nr. 21. 4 S.. 4 Abb.
Als wichtigste Schädlinge der Syringen werden besprochen: die
Fliedermotte Gracilaria (Xanthopsilapteryz) syringella Fb., die in den
Blättern miniert, der an den Blättern fressendes Käfer Zytta vesicatoria L.
(sog. spanische Fliege), und die Milbe Eriophyes Löwi Nal., welche die
Knospensucht erregt. OR
Forbes, R. H. Die Limabohne (Phaseolus lunatus) in Ägypten. Sultanic
Agric. Soc., Technical Sect., Bull. Nr. 9. Cairo 1921. (Nach Bull.
mens. d. Renseign. agric. 1922, S. 57.)
Als Schädlinge der Limabohne wurden in Ägypten die Feldheu-
schrecke Euprepocnemis plorans, der Zünsler Etiella Zinckenella und der
Samenkäfer Bruchus irresectus beobachtet; doch haben sie keinen er-
heblichen Schaden angerichtet. . ONK
de Freitas Machado, L. Der Baumwollstaude in Brasilien schädliche
Insekten. Lavoura e Criacao. Jg.6, Rio de Janeiro 1921. S. 189.
(Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921, S. 1755.)
Aufzählung der bis jetzt bekannten Baumwollschädlinge Bra-
siliens aus den Klassen der Schmetterlinge, Käfer und Schnabelkerfe,
zusammen 15 Arten. OR:
Catoni, L. A. Der Kokospalme auf der Insel Porto-Rico schädliche Insekten.
Rev. de Agricult. de Puerto Rico. Bd. 7, S. Juan 1921. S. 21—25.
(Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921, S. 1755.)
328 Berichte.
Folgende Feinde der Kokospalme aus Porto-Rico werden mit Angabe
der Bekämpfungsmittel besprochen: Aspidiotus destructor, Vinsonia
stellifera, Pseudococcus nipae, Aleurodiscus cocois, Eutermes morio, Stra-
tegus quadrifoveatus, Phyllophaga portoricensis, Metamasius hemipterus.
Platypus sp. O.K.
Uvarov, B. P. Revision der Gattung Locusta und neue Theorie über die
Periodizität und die Wanderungen der Heuschrecken. Bull. of entomel.
Research. Bd. 12, II. London 1921. S. 135—163, 8 Abb. (Nach
Bull. mens. d. Renseign. agric. 1922, S. 443.)
Die bisher unterschiedenen Arten der Gattung Locusta L. (= Pachy-
tylus Fieb.) sieht Verf. wegen ihrer großen Variabilität nur als Formen
von 2 wirklich verschiedenen Arten an, nämlich Z. migratoria L. und
L. pardalina Walk., von denen er die letztere sogar einer neu aufge-
stellten Gattung Locustana zuweist.
L. migratoria umfaßt L. migratoria L., L. danica L. und L. migra-
torvoides Reh. u. Frm., und zwar, wie Verf. meint, als ‚Phasen‘ oder
Entwicklungszustände. Für die ursprüngliche Phase sieht er L. migra-
torioides an, deren Merkmale am konstantesten sind gegenüber der
plastischeren L. migratoria und der äußerst veränderlichen L. danica.
Die ständige Heimat von L. migratorioides vermutet Verf. in unzu-
gänglichen. Dschungeln, und hier ist sie periodischen Vermehrungen und
Verminderungen ausgesetzt, deren Ursachen unbekannt sind. Wenn
die Vermehrung ihren Gipfel erreicht hat, so bilden sich große Schwärme,
und die Heuschrecken wandern aus, ihre Nachkommenschaft erleidet
eine Veränderung, führt ein Einzelleben und wird zur L. danica. Diese,
sehr veränderlich und anpassungsfähig, richtet sich allmählich in den
neuen Bezirken ein, zeigt auch Rückschläge in L. migratorioides, und ist
gegenwärtig über die ganze östliche Halbkugel verbreitet, bis in die
paläarktische Region. Hier stellt ihre Massenvermehrung die Phase
der L. migratoria dar, die ihren Sitz besonders in Gegenden hat, deren
natürliche Bedingungen denen der tropischen Heimat von L. migra-
torioides nahe kommen. Die umgekehrte Umwandlung der L. danica
in die Massenphase erreicht nicht die migratorioides-Phase, sondern bleibt
gewissermaßen auf dem halben Wege der migratoria-Phase stehen.
Wie migratorioides zeigt auch migratoria in ihren Sitzen Perioden der
Auswanderung, wo sie wieder in die einzeln lebende danıca übergeht.
Für die Bewegungen der Heuschreckenschwärme sind vor allem die
Temperaturverhältnisse maßgebend, keineswegs aber ihr Nahrungs-
bedürfnis, denn während der Wanderung sind ihre Luftsäcke ungeheuer
vergrößert und alle andern Organe einschließlich des Magens zusammen-
gedrückt, wahrscheinlich leben die Tiere zu dieser Zeit auf Kosten ihres
Fettkörpers, und auch wenn ihre Flüge beendet sind, fressen sie nicht,
sondern schneiden die Pflanzen nur ab.
Berichte. 329
L. pardalına hat, wie schon J. C. Faure in Südafrika beobachtete,
ebenfalls zwei Phasen, eine Massenphase L. pardalina Walk., und eine
Einzelphase, die Verf. 2. solitaria nennt, und die sich wie L. migratoria
und 2. danica zueinander verhalten. OR
Green, E. E. und Lang, F. Schildläuse der Seychelleninseln. Bull. of
entomol. Research. Bd. 12, II. London 1921. S. 125—128, 4 Abb.
(Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1922, S. 443.)
Auf den -Seychellen wurden an verschiedenen Pflanzen folgende
Schildläuse gesammelt: Pseudoaonidia vota n. sp.,_P. aldabraca n. sp.,
Aonidia obtusa n. sp., Ceroplastes rubens Mask., Chionaspis subcorticalis
Green, Pinnaspis buxi Behe., Diaspis flacourtiae Rutherf. ET
Dry, F. W. Die Schildlaus Chrysomphalus aurantii in der Kolonie Kenya
(Ostafrika). Bull. of entomol. Research. Bd. 12, I. London 1921.
S. 103—104. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1922, S. 452.)
In der Kolonie Kenya wurde Chrysomphalus aurantı Mask. 1914
mit Agrumen eingeschleppt und hat sich jetzt nicht nur auf Agrumen,
sondern auch auf Rosen, Apfel- und Zwetschenbäumen und der Sisal-
agave weit verbreitet, glücklicherweise nicht auf dem Kaffeebaum.
Die Ausrottung hat noch nicht gelingen wollen. WER
Moreira, C. Cerococcus parahybensis Hemp. auf dem Kaffeestrauch.
Chacaras e Quintaes. Bd. 25, Sao Paolo 1922. S.28—30, 2 Abb.
(Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1922, S. 643.)
Im Staate Parahyba (Brasilien) wurde im Jahre 1921 die Schildlaus
Cerococcus parahybensis zum ersten Mal auf dem Kaffeestrauch, in nicht
sroßer Anzahl und auf schlecht gehaltenen Pflanzen, gefunden.
GK.
Vayssiere, P. Icerya Purchasi in der Umgebung von Paris. Bull. de la
Soc. entomol. de France. 1921, S. 215 - 216.
Liechtenstein, J. L. Icerya Purchasi im Herault. Das. S. 239—241.
(Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1922, S. 161.)
In Suresne bei Paris wurde ein kleiner Herd der gefährlichen Schild-
laus entdeckt, wo sie mit Acacia aus Cannes eingeschleppt war. Größeren
Umfang haben Einschleppungen in Montpellier angenommen, wo die
Laus Acacia, Glycine, Sophora japonica und Robinia befiel und den Winter
aushielt; sie war auch hier mit lebenden Pflanzen eingeschleppt worden.
0. K.
Marchal, P. Einführung von Aphelinus mali, eines amerikanischen
Schmarotzers der Blutlaus, in Frankreich. Cpt. rend. des seances
de l’Acad. d’Agric. de France. Bd. 7, 1921. S. 619—625. (Nach
Bull. mens. d. Renseign. agric. 1922, S. 156.)
Ausführlicher Bericht über die am 4. Juni 1920 erfolgte Einführung
von Aphelinus mali aus den Ver. Staaten in Frankreich, die Aufzucht
330 Berichte.
und Vermehrung des Schmarotzers und seine Verbreitung an verschie-
denen Orten des Landes. Im Frühjahr 1921 erhielt man. von der zweiten
Generation an Hunderttausende des Tieres, dessen Wirksamkeit gegen
die Blutlaus an mehreren Stellen genau verfolgt wurde. Zur Zeit des
lebhaften Wachstums der Apfelbäume überwiegt die Vermehrung der
Blutläuse diejenige des Aphelinus, später aber verlangsamt sich die der
Blutläuse und nun vereinigt Aphelinus seine Tätigkeit mit derjenigen
der einheimischen Schmarotzer, um die Abnahme der Blutläuse zu be-
schleunigen. Die Einbürgerung von Aphelinus mali in Frankreich und
ganz Europa scheint nur eine Frage der Zeit zu sein. WII
Brethes, J. Beschädigung des Mate in Argentinien durch Gyropsylla ili-
cicola n. gen. et n. sp. Univ. Nac. de La Plata, Revista de la
Faculdad de Agronomia. Bd. 14, 1921. S. 82-89. 6 Abb. (Nach
Bull. mens. d. Renseign. agric. 1921, S. 1756.)
Die Psyllide @yropsylla ilicicola n. gen. et n.sp. bringt an Mate
(Tlex paraguayensis) eine Mißbildung der Blätter hervor; diese falten
sich infolge des Saugens des Blattflohes der Länge nach zusammen, sodaß
sich Beutel von verschiedener Form und Größe bilden. In ihnen leben
die Larven, die nun gegen Bekämpfungsmittel geschützt sind. Man muß
gegen die Geflügelten etwa im Oktober Bespritzungen mit 2%igem
Tabakextrakt anwenden. DR
Ext. Das Auftreten der Rübenblattwanze in Anhalt. Nachrichtenblatt
f. d. deutschen Pflanzenschutzdienst. 2. Jg., 1922. S. 54.
Die genannte Wanze trat in ungeheuren Massen an den Futter- und
Zuckerrüben auf und richtete schweren Schaden an. Die Eier werden
üinde Mai an den Blattunterseiten abgelegt und entlassen nach 1—2
Wochen die sehr kleinen Larven, die sich in etwa 1— 11, Monat zum
Vollkerf entwickeln. Die Larven saugen ebenso wie die erwachsenen
Wanzen an den Blättern, können aber nicht fliegen. Die Überwinterung
des Schädlings erfolgt in der Nachbarschaft der Felder. Daraus ergeben
sich als Bekämpfungsmaßregeln: Beseitigen der Feldraine, möglichst
spätes Drillen der Rüben, Aufbringen von Stallmist nur bis zum vorher-
gehenden Herbst und tiefes Unterpflügen; Streuen von Ätzkalk im Früh-
jahr; Glattwalzen sofort nach dem Auflaufen der Rüben. ®.K:
Fenton, F. A. und Ressler, J. L. Künstliche Hervorbringung von Spitzen-
brand bei Kartoffeln. Science, N. Ser. Bd. 55, Utica, N. Y. 1922.
S. 54. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1922, S. 272.)
Es gelang den Verff., den sog. Spitzenbrand der Kartoffeln, der
vom Saugen der Zikade Empoasca mali herrührt, dadurch künstlich zu
erzeugen, daß sie eine Emulsion einer großen Anzahl männlicher und
weiblicher Zirpen in Wasser ins Innere von Kartoffelblättern infizierten.
Berichte. 331
Auch dadurch wurde die Giftigkeit der Insekten bewiesen, daß der Absatz
der Emulsion in kleine Wunden der Blattstiele verbracht wurde: die
Wunden bräunten sich, die Zellen wichen auseinander und es bildete
sich eine ziemlich große Narbe. OR:
Eyer, J. R. Über den sog. Spitzenbrand der Kartoffeln. Science, N. Ser,
Bd. 55, Utica 1922. S. 180—181. (Nach Bull. mens. d. Renseign
‚agric. 1922, S. 634.)
Zur Feststellung der Ätiologie des durch die Zirpe Empoasca malı
verursachten Spitzenbrandes der Kartoffeln wurden Versuche an der
Versuchsstation des Pennsylvania State College angestellt. Sie ergaben,
daß die Krankheitserscheinung durch wässerigen oder alkoholischen
‘ Extrakt der Zirpen hervorgerufen werden kann, und zwar zunächst
durch direkte Einimpfung. Also wird durch Empoasca ein gewisses
Spezifikum als Krankheitsursache übertragen; es ist im Larvenstadium
wirksamer als beim entwickelten Insekt. Nach der Infektion ist dieses
Spezifikum im kranken Blattgewebe enthalten und kann durch Wieder-
impfung auf gesunde Pflanzen übertragen werden, es ist durch Extrakte
von andern auf Kartoffeln lebenden Insekten nicht zu ersetzen. Das
Sonnenlicht‘ begünstigt den Spitzenbrand nach seiner Entstehung,
aber das Fehlen des Lichtes kann ihn nicht hemmen. O2
Uichanco, L. Die Reiswanze auf den Philippinen. The Philippine agric.
Review. Bd. 14, Manilla 1921. S. 87—125. 4 Taf. (Nach Bull.
mens. d. Renseign. agric. 1922, S. 637.)
Die auf den Philippinen überall verbreitete und sehr schädliche
Reiswanze ist die Randwanze Leptocorisa acuta Thunb., die auch in In-
dien, China, auf Java, Celebes, Sumatra, Borneo und andern Sunda-
Inseln, in Australien und wahrscheinlich in Japan vorkommt. Über ihre
Biologie war bisher wenig bekannt. Sie hält sich in den kühlen Stunden
des Tages an den jungen Reisrispen auf und versteckt sich vor der heißen
Sonne. In besonders großer Zahl ist sie im November und Dezember
vorhanden, wenn die Körner des in der Regenperiode angebauten
Reises milchig sind; dagegen wird der in der Trockenzeit angebaute
Reis, der im März oder April milchig wird, weniger von ihr angegriffen
Die Wanze ist in allen Entwicklungsstadien imstande, die Reiskörner
zu beschädigen, indem sie ihren Saugapparat in milchige Körner an
der Verbindungsstelle der Spelzen einführt. Einige Tage nachher be-
merkt man an dieser Stelle einen gelblichbraunen Fleck, der sich ver-
größert, und die angesaugte Frucht geht zugrunde, unsicher ob infolge
der mechanischen Verletzung oder der Zuführung eines Enzymes oder
Giftes. Man findet in einer Rispe immer nur einige Körner hohl und ver-
färbt. im Gegensatz zu der durch den Reisbohrer Schoenobius incertellus
332 Berichte.
Walk. hervorgerufenen Beschädigung, bei der alle Körner der Rispe leer
und blaß strohgelb sind.
Der in der Regenzeit angebaute Reis wird durch die Wanze oft um
.50% und mehr im Ertrage geschädigt; vorzeitig ausgepflanzter Reis
zieht sie besonders an, und ebenso frühzeitige Sorten. Die Sorte Binicol
wird vorzugsweise angegriffen, wahrscheinlich wegen ihres süßen Ge-
schmackes und angenehmen Duftes, und auch weil die Spelzen weniger
fest aneinander liegen. Die meisten begrannten Reissorten, deren Spelzen
fester und dichter miteinander verbunden sind, bleiben beinahe verschont.
Da die Wanze den Reis nur befallen kann, wenn die Körner milchig
sind, geht sie zu anderer Zeit auf verschiedene wild wachsende Pflanzen
über, so besonders auf die Unkräuter Panicum colonum, P. flavidum,
P. crus galli, P. reptans und Digitarıa consanguinea. Auf diesen kann
sie sich in vollkommener Weise entwickeln; auf Paspalum conjugatum,
Panicum barbinode, P. carınatum, Dactiyloctenium aegyptiacum, Oynodon
dactylon, Eleusine indica und Cyperus iria entwickelte sie sich in der
Gefangenschaft nur bis zum zweiten oder dritten Nymphenstadium.
Die Entwicklungsstadien werden im einzelnen beschrieben. Die
Männchen leben durchschnittlich 62, die Weibchen 89 Tage; letztere
erreichen ihre Geschlechtsreife erst 7—27 Tage nach dem Ausschlüpfen
und werden mindestens dreimal begattet. Sie legen nach durchschnitt-
lich 24 Tagen im ganzen 105—330 Eier und leben danach noch 11 Tage.
Nach 6—8 Tagen schlüpfen die Eier aus, die Larve macht 5 Häutungen
durch und braucht 17—23 Tage bis zur Entwicklung zum vollkommenen
Insekt. Von natürlichen Feinden werden für die Philippinen der Käfer
Creindela sexpunctata Fab. und eine Proctotrypide angegeben, die prak-
tisch ohne Belang sind. Auf Grund des eingehenden Studiums der Ent-
wicklungsgeschichte macht Verf. eine Anzahl von Vorschlägen zur
Bekämpfung des Schädlings, die aber noch zu erproben sind. O.K.
Moznette, G. F. Ein der Oreodoxa regia in Florida schädlicher Schnabel-
ker. Quart. Bull. State Plant Board of Florida. Bd. 6, 1921.
S. 10—15, 3 Taf. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1922,
S. 281.)
Der 1920 auf Cuba entdeckte Schnabelkerf Xylostodoris luteolus
Barb. wurde auch im südlichen Florida als Schädiger der Palme Oreo-
doxa regia festgestellt. Er saugt ganz junge, noch nicht entfaltete
Blätter an, so daß diese weiße Flecke bekommen und die befallenen
Stellen schließlich unter Braunwerden absterben. Erfolgreiche Bekämp-
fung: Zweimalige Bespritzungen mit 40% igem Nikotinsulfat 1: 1200
Wasser unter Zufügung von 2 kg Fischöl auf 450 Liter. Ö.K.
De Bergevin, E. und Zanon, V. Eine der Rebe in Libyen schädliche
Zirpe. L’Agricoltura colontiale. Jg. 16, 1922. S. 58—64. 4 Abb.
(Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1922, S. 455.)
Berichte. 333
Seit 1918 wurde in Benghasi das Vergilben von Zweigen an Reben
beobachtet, deren Blätter gekräuselt, zusammengebogen und an den
Rändern abgestorben waren, während die Zweige verkürzt erschienen.
Im August stellte Zanon als Urheber der Beschädigung eine kleine hell-
grüne, sehr lebhaft springenrde Zirpe fest, die von E. de Bergevin als
neue Art erkannt und unter dem Namen Chlorita libyca beschrieben
wurde. OR
Marinucei, M. Erfahrungen mit der Bekämpfung der Olivenfliege (Dacus
oleae) nach dem System Lotrionte.e La nuova agricoltura del Lazio.
Jg. 9, Rom 1921. S. 143—144. (Nach Bull. mens. d. Renseign.
actie. 1922, 8.2759)
Die von Lotrionte empfohlene Bekämpfungsweise der Oliven-
fliege besteht darin, an den Ölbäumen kleine Hüttchen aufzuhängen,
die von den Fliegen aufgesucht werden und deren Innenseite mit einem
giftigen Köder bestrichen wird, an dem sich die Fliegen vergiften. Die
Versuche wurden von Seiten der praktischen Landw. Schule zu Rom
in der Campagna ausgeführt und als Köder eine Mischung von 50%
Glukose, 2%, Glyzerin, 2% Borsäure, 2%, borsaures Natron, 2%, arsen-
saures Kali, 2% Gorgonzola-Auszug verwendet. Nach dem Bericht
einer zur Untersuchung der Ergebnisse eingesetzten Kommission, wel-
cher vom Verf. abgefaßt worden ist, sind die Erfolge ausgezeichnet
gewesen und kann man sicher sein, daß die angewandte Bekämpfung
ebenso wirksam wie durchführbar ist. OK:
Isaakides. C. A. Der Kampf gegen die Olivenfliege in Griechenland 1920.
Bericht über die Arbeiten des Phytopathologischen Dienstes.
Athen 1921. 48 S., 3 Taf. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric.
1922, S. 448.)
Der Schaden, welcher der Olivenernte jährlich in Griechenland
durch die Olivenfliege (Dacus oleae) entsteht, wird auf 100 Millionen
Drachmen geschätzt. Die Bekämpfung durch Arsenbrühe wurde im
Jahre 1920 zum ersten mal in großem Maßstabe mit Unterstützung einer
„Olivenkasse“ durchgeführt, die vom Staate begründet und dem staat-
liehen Phytopathologischen Dienst unterstellt ist. Auf Chalcidice,
im Pelion und in Messenien wurden an 31, Millionen Ölbäumen 3—4-
malige Bespritzungen mit einer Brühe ausgeführt, die aus3V,kg arsen-
saurem Natron, 110 kg Melasse und 10 Hektoliter Wasser bestand. Die
Organisation und die Ausführung dieses Feldzuges wird ausführlich be-
schrieben. Die Kosten beliefen sich auf 622 563 Drachmen. Der Erfolg
war sehr zufriedenstellend, denn die Olivenfliegen verschwanden (ebenso
auch die schädliche Gallmücke Lasioptera Berlesiana Paoli), während
an nicht behandelten Bäumen 50, 80 und selbst 100% der Früchte von
ihnen befallen waren, und der Wert der geretteten Oliven wurde auf 20
Millionen Drachmen geschätzt. BER.
334 Berichte,
Brooks, Fred E. Die den Juglans-Arten schädliche Fliege Rhagoletis
suavis Lw. U. S. Dep. of Agric. Bull. 992. Washington 1921.
S. 1-8, 4 Taf. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1922, S. 453.)
Die Fliege ist wahrscheinlich im ganzen Verbreitungsgebiet von
Juglans nigra und cinerea vorhanden, befällt mit Vorliebe die grünen
Fruchtschalen dieser beiden Arten, geht aber auch auf J. regia und
J. Sieboldiana über. Während sie an J. nigra keinen erheblichen Schaden
anrichtet, ist das bei J. regia, deren Früchte schon vor der Reife ange-
griffen werden, der Fall, da die Samen weniger gut werden, die grüne
Schale sich von der Steinschale nicht löst und diese schwarz wird. Eine
einmalige Bespritzung mit einer Lösung von Bleiarseniat (0,72 oder
0,36%) hatte zufriedenstellenden Erfolg. 0:
Zillig, Hermann. Der Heu- und Sauerwurm und seine Bekämpfung.
Vortrag auf der Hauptvers. d. Deutschen Weinbau-Verbandes am
8. Sept. 1921. Wein und Rebe. 3. Jg. Mainz 1922. Nr. 11.
Im Rhein- und Moselgebiet war 1921 nach einem ungeheuren.
Heuwurmbefall von einem Sauerwurmschaden in Gebieten des einbindi-
gen Traubenwicklers (Conchylis ambiguella) selbst in unbehandelten
Weinbergen kaum etwas zu merken, während ein um so stärkerer Sauer-
wurmbefall sich zeigte, je mehr der, bekreuzte Wickler (Polychrosis
botrana) in einem Gebiet vorhanden war. Dies erklärt sich wohl daraus,
daß der einbindige Wiekler durch die abnorme Lufttrockenheit und
Hitze im Juli fast vernichtet, der bekreuzte dagegen kaum geschädigt
wurde. Es ergibt sich daraus die große Wichtigkeit der Feststellung
des zahlenmäßigen Verhältnisses zwischen den beiden Wicklern im ein-
zelnen Falle, sowie auch einer genauen Beobachtung des Mottenfluges,
weil der Erfolg der Bekämpfung vom richtigen Zeitpunkt der Anwendung
der Bekämpfungsmittel abhängt. Als solches käme immer noch hin-
sichtlich seiner Wirksamkeit an erster Stelle das Nikotin in Betracht,
doch ist es zu teuer; deshalb verdienen die billigeren, aber nahezu eben
so wirksamen Arsenpräparate, wie Uraniagrün und das Sturmsche
Mittel den Vorzug. O8:
Paoli, 6. Laspeyresia molesta Busck. in Ligurien. L’Agricoltura coloniale.
Jg. 15, Florenz 1921. S. 572—576. 1 Taf. (Nach Bull. mens. d.
Renseign. agric. 1922, S. 163.)
An der italienischen Rivieria wurde der schädliche Wickler, der aus
den Ver. Staaten, Japan und Australien bekannt ist, als häufig auf der
ganzen Strecke von Ventimiglia bis Sestri Levante festgestellt, und bei
Mentone scheint er auch vorhanden zu sein. Er befällt vorzugsweise
Pfirsichbäume, aber auch Mandel- und Aprikosenbäume in Baum-
schulen. Das Räupchen lebt an der Zweigspitze, bohrt dort einen Gang
und bewirkt dadurch das Absterben des 5-6 cm langen Zweigendes.
Berichte. 335
Art und Zeitpunkt der Einschleppung des Schädlinges in Ligurien ließen
sich nicht mehr feststellen, bemerkt wurden seine Beschädigungen
seit 6—7 Jahren. Ö.K
Farsky, Oetavianus. Klonske invasi zavijece. (Zur vorjährigen In-
vasion des Rübenzünslers Phiyeiaenodes sticticalis L.) Vestnik
ceskoslov. jednoty reparü, Prag 1922, 20. Jahrg. +8. des S.-A.
Als sich die ersten Raupen des Rübenzünslers in der tschecho-
slovakischen Republik 1921 zeigten, erschienen Stare in Riesenscharen,
stellten sich in Ketten auf die befallenen Zuckerrübenfelder und suchten
sienach Raupen gründlich ab. Die Vögel erschienen mitten in Gegenden,
wo sie sonst nie zu sehen waren. Zwischen Sturnus communis sah man
auch den Rosenstar Pastor roseus, der in diesen Gegenden sonst nie
beobachtet ward. Ferner halfen bei der Vernichtung des Zünslers mit:
Dohlen, Krähen, Stieglitze, Sperlinge und Schwalben Die Schwalben
flogen ganz niedrig über den Feldern, berührten mit den Flügeln das
Rübenkraut und fingen die so aufgescheuchten Schmetterlinge ab,
die Raupen lasen sie sogar direkt vom Boden weg. Fasanen und Reb-
hühner erwiesen sich auch als natürliche Feinde des Schädlings.
Matouschek, Wien.
Siegler, E. H. und Planck, H.K. Beobachtungen über die Biologie der
Apfelmotte. U. S. Dep. of Agric., Bull. 933. Washington 1921.
119 S., 36 Abb., 7 Taf. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric.
1922, S. 634.) |
Eine sehr ausführliche Darstellung der Untersuchungen, welche
die Verf. seit 1915 im Tale des Grand River in Colorado über die Bio-
logie der Apfelmotte Laspeyresia (Carpocapsa) pomonella L. angestellt
haben. Der Schmetterling entwickelt dort zwei vollständige und eine dritte
unvollständige Generation. Sein Flugvermögen erstreckte sich ohne Hilfe
des Windes auf wenigstens S00 nı. Die Weibchen legten über 300 Eier, |
an einem Tage bis zu 115. In einer Birnbaumanlage fraßen die Räup-
chen in Ermangelung von Früchten Gänge in die Zweigspitzen, sodaß
die Blätter vertrockneten. OR;
Weiß, H. B. und Lott, R. B. Die Wacholder-Gespinstmotte in New-
Jersey. Entomol. News. Bd. 33, Philadelphia 1922. S. 80—82,
(Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1922, S. 644.)
Die in Europa einheimische Wacholder-Gespinstmotte Hypsolophus
marginellus Fab. ist in Amerika schon in den Staaten New- York, CGonnec-
tieut und New-Jersey aufgetreten. Sie befällt Juniperus communis und
seine Varietäten besonders in Baumschulen, wo die Raupen in Gespin-
sten zwischen den Blättern überwintern und vom Mai an die Blätter
fressen, in weißliche seidige Gehäuse eingeschlossen. Die Schmetter-
336 Berichte.
linge fliegen hauptsächlich um Mitte Juni, die Eier werden einzeln ab-
gelegt, die ersten Räupchen fand man am 8. Juli. Sie befressen zuerst
die Epidermis der Blattoberseite, sammeln sich dann und machen ein
gemeinsames Gespinst, während die darin enthaltenen Blätter sich
bräunen und absterben. Die einzelnen Stadien werden beschrieben.
OB:
Liechtenstein, J. und Grasse, P. Die Kartoffelmotte im Dep. Herault.
Bull. de la Soc. entom. de France. 1921. S. 267—268. (Nach
Bull. mens. d. Renseign. agric. 1922, S. 279.)
Die Kartoffelmotte Phthorimaea operculella Zell. ist in Montpellier
aufgefunden worden, wo Raupen in Marktkartoffeln unbekannter Her-
kunft vorhanden waren, in aufbewahrten Vorräten sich zeigten, und
Falter in einem Garten flogen. Or
Poutiers, R. Die Kartoffelmotte in Tunis. Bull. Soc. entomol. de France.
1922. S. 30—31. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1922,
S. 450.)
Im Oktober 1921 wurde in Sus (Tunesien) die Kartoffelmotte
Phthorimaea operculella Zell. mit Kartoffeln aus Malta eingeschleppt,
doch dürfte sie sich kaum ausbreiten. OR
Thiem, H. Die Frostspannerplage im Niederungsgebiet der Weichsel bei
Marienwerder Wesitpr. und Beiträge zur Biologie des kleinen Frost-
spanners. Arbeit. aus d. biolog. Reichsanst. f. Land- und Forst-
wirtsch. 11. Bd. Heft 1. 1922. IV +94 Seiten. 10 Textfig.
Die Entstehung der Plage 1919/20 wurde dadurch gefördert, daß
der Schädling seit Jahren im Gebiete endemisch ist und daß seine Ver-
mehrung durch das sogenannte Bruchwäldchen bei Stangendorf und
durch die im Gebiete häufigen Weiden und Erlen, durch die enge Pflanz-
weite der Obstbäume, durch mangelhafte Obstbaumpflege und durch
Arbeitermangel während der Kriegsjahre begünstigt wurde. Die Be-
kämpfung durch das Leimringverfahren wurde wesentlich erleichtert
durch das infolge Überproduktion von Raupen 1918 erfolgte Massen-
sterben derselben, durch die Vernichtung vieler Puppen infolge sehr
hohen Grundwasserstandes der Weichsel während des Puppenzustandes
1919, durch den intolge Schneefalles und Bodenfeuchtigkeit zeitweise
bedingten Mangel an männlichen Faltern im Herbst 1919, durch sehr
häufige und kurze Fröste während der Flugzeit im Herbst 1920. In den
Jahren 1916— 19 verursachte der Spanner durch Ernteverlust 1,8 Mill.
Mark Schaden und in den J. 1919— 21 Bekämpfungskosten von 46500 I.
Eine Ausrottung im Gebiete ist nicht möglich, wohl aber eine restlose
Vertilgung in den Gärten und Straßen, wenn das Leimringverfahren
umfassend und fehlerlos durchgeführt wird. Dieses Ver’ahren ist das
Berichte. Bat
wirksamste und billigste. Die Herbstleimringe sind. fertigzustellen
bis zum 15.—25. Okiober, entsprechend der Richtung W.—O. im
Reiche, die Frühjahrsringe von Mitte März. Letrteres ergibt sich un-
mittelbar aus der Dunkelverfärbung der rotgelben, unterhalb vom Leim-
ring gelegenen Eier. Die ersteren Ringe sivd bis Mitte Januar, die an-
deren bis Mitte Mai fängig zu erhalten. Zwangsweise Beieimung, Be-
stellung eines eigenen Baumwartes! Ursachen von Mißerfolgen bei der
Bekämpfung sind: Schlechter Leim, Anlegen des Ringes erst nach dem
Erschemen der ersten @ 9. zu tiefes Anbringen des Ringes, sodaß
das @ die Eier in der Umgebung des Baumes ablegt, Nichtleimen der
andersartigen Laubbäume des Gartens, keine besondere Bekämpfung
der wertvollen, schwer zu leimenden Sträucher, Nichtanlegung der
Frühjahrsringe. Zur Eiabtötung bewährte sich namentlich 10 %iges
Obstbaumkarbolineum der Firma Hinsberg, Nackenheim a. Rh. Im
Anhange eine Menge biologischer Angaben und Anführung von 25 Punk-
ten, die als Aufgaben der Frostspannerbiologie hingestellt werden. —
Eine sehr sorgfältige Arbeit. Matouschek, Wien.
Jarvis, E. Laphygma exempta auf Queensland. The Queensland agric
Journ. Bd. 16, 1921. S. 276—280, 1 Taf. (Nach Bull. mens. d.
Renseign. agric. 1922, S. 642.)
Im Jahre 1920 wurde zum ersten Mal in Queensland die Eule
Laphygma exempta Walk. gefunden, die aus Afrika stammt. Die Raupen
fraßen die Blätter von Zuckerrohr und Mais ab; zu ihrer Bekämpfung
werden Bespritzungen mit Arsenbrühen empfohlen. OK
Lyle, 6. T. Neue Braconiden aus Indien. Bull. of entomol. Research.
Bd. 12, II. London 1921. S. 129—132. 2 Abb. (Nach Bull. mens.
d. Renseign. agric. 1922, S. 448.)
Als neue Arten aus Indien werden beschrieben: Microplitis simalıs
auf Agrotis ypsilon L., M. eusirus und Rhogas percurrens auf A. janata L.
schmarotzend. OR
Barbey, A. Die Nonne im Wallis. Journ. forest. suisse. Jg. 73, 1922.
S. 21—25, 1 Taf. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agric. 1922,
S. 456.)
Im Jahr 1921 erschien die Nonne auf einer Fläche von etwa 1 ha
im unteren Gomsertal in Oberwallis, in einer Höhe von 950—1000 m
ü. M. in einem kräftigen Bestand von °/,, Fichten und !/,, Kiefern.
Am 15. Sept. wurden zahlreiche Eierspiegel festgestellt. Die geeigneten
Abwehrmaßregeln wurden sofort ergriffen. OK.
Lehmann, Hans. Die Baumweißlings-Kalamität und die Organisation zu
ihrer Bekämpfung. Flugschriften der Deutschen Gesellsch. f. an-
gew. Entomologie. Nr. 10. Mit 1 Karte u. 11 Textabb. Berlin,
P. Parey. 318. Preis 20 M, Ausland 2 Schweiz. Frecs.
Zeitschrift f. Pflanzenkrankheiten. XXXI. 22
338 Berichte.
Nach einem Überblick über die Dauerschädlinge des Wein- und
Obstbaues in der Pfalz, die alljährlich auftreten, wird der Baumweiß-
ling als Gelegenheitsschädling charakterisiert, der 1917 in größerer Zahl
erschien und sich in den folgenden Jahren in bedrohlichster Weise aus-
breitete. Trotz alsbaldiger Bekämpfung durch die Obstbaumzüchter
konnte ihm erst mit Erfolg entgegengetreten werden, als im Herbst 1920
die Angelegenheit energisch von der Regierung in die Hand genommen
und die Vernichtung der Winternester durchgeführt wurde. Sie kostete
zwar allein an Arbeitslöhnen 22—25 Millionen Mark, aber der Erfolg
entsprach dieser großen Aufwendung vollkommen, denn alle Obstbäume,
die im Winter sachgemäß abgeraupt worden waren, zeigten im nächsten
Sommer keine Baumweißling-Beschädigungen. OK:
Knechtel, Wilhelm K. Phytodecta fornicata Brüggm. S.-A. aus Bule-
tinul agriculturu. Bucarest 1922. 32 S., 16 Fig. Rumänisch mit
französischer Zusammenfassung.
Der Käfer wurde in Rumänien seit 1910 als Schädling an Luzerne
beobachtet. Er erscheint Ende April, auch schon früher, das Weibchen
legt die Eier meist in Gruppen zu 3—14; diese schlüpfen nach 6 Tagen,
die Larven häuten sich nach 5 Tagen zum ersten Mal und sind nach der
dritten Häutung im Alter von 16 Tagen erwachsen. Sie verwandeln
sich im Boden in eine Puppe, die nach etwa 25 Tagen den Käfer liefert.
Es gibt nur eine Jahresgeneration. Bekämpfung: wiederholtes Schnei-
den der Luzerne vom Erscheinen der Larven an, Eggen im Frühjahr und
Herbst. OR
Aguilo, J. Lochmaea sanguinolenta als Melonenschädling in Katalonien.
Agricultura. Jg. 5, Barcelona 1921. S. 354—355. 1 Abb. (Naclı
Bull. mens. d. Renseign. agric. 1922, S. 280.)
In der Prov. Tarragona wurde im September 1920 eine Anpflanzung
von Melonen vollständig zerstört durch den Blattkäfer Lochmaea san-
guinolenta Fab., der bisher als Melonenschädling noch nicht bekannt war.
Die Käfer fraßen Triebe und Blätter junger Pflanzen, die Larven nährten
sich nur von den unterirdischen Organen der Melonen. Als Bekämp-
fungsmittel war eine Arsenbrühe wirksam. 07%
Cobb, N. A. Howardula benigna n. gen. et n. sp., ein Schmarotzer der
schädlichen Diabrotica-Arten. Science, N. Ser. Bd. 54, Lancaster
1921. S. 667—670. 4 Abb. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agrie.
1922, S. 273.)
Beschreibung eines neuen Nematoden, der in sehr verschiedenen
Gegenden der Ver. Staaten in Menge im Körper der schädlichen Käfer
Diabrotica vittata, D. trivittata und D. 12-punctata, im Mittel bei 20%
der in großer Zahl untersuchten Exemplare, aufgefunden wurde. Damit
Berichte, 334
wird das Älchen an Häufigkeit des Vorkommens nur von einem andern
tierischen Schmarotzer der Käfer, einer Fliege, übertroffen. Die be-
fallenen Weibchen der Käfer setzen mit den abgelegten Eiern zugleich
etwa 50 Larven des Nematoden ab, die auf dem Ei oder in der Umgebung
ihre Metamorphosen durchmachen und unmittelbar nach dem Aus-
schlüpfen der Käferlarven sich in deren Körper einbohren.
0.
Heikertinger, Franz. Verzeichnis meiner bisher veröffentlichten Beiträge
zur Kenntnis der Halticinen. Koleopt. Rundschau. Wien, 1921.
Bd. 9, S. 63—64.
Für jeden, der sich mit Erdflöhen als Schädlingen beschäftigt,
ist das Verzeichnis erwünscht. Müssen doch notgedrungen die einzelnen
Beobachtungen und Studien je nach ihrem Inhalte in verschiedenen
Zeitschriften publiziert werden. Matouschek, Wien.
Heikertinger, F. Phytoecia rufimana auf Sinapis, Sisymbrium und Ra-
pistrum. Koleopterol. Rundschau, Wien, 1921, Bd. 9. S. 88,
Der genannte kleine Bockkäfer befrißt Sinapis arvensis, Sisym-
brıum sophia, S. strietissimum und Rapistrum perenne.
Matouschek,. Wien.
Trägardh, Ivar. Undersökningar över den Större Märgborren, dess
skadegörelse och bekämpande. (Untersuchungen über d. großen
Waldgärtner Myelophilus piniperda.)
Marn, J. Matts. Märgborrens kronskadegörelse och dess inverken pä
tallens tillväxt. (Die Kronenbeschädigung des großen Waldgärtners
und deren Einfluß auf den Kieferzuwachs.) Meddel. fr. stat.
skogsförsöksanst. H. 18. Nr. 1/2. Stockholm 1921, S. 1—101. Fig
Der Käfer hat sich in Schweden ausgebreitet, sodaß ein eingehendes
Studium möglich war. Er hat eine Generation im Jahre, doch kann sich
eine zweite entwickeln. die wegen der geringen Individuenzahl praktisch
bedeutungslos ist. Ausschwärmen des Käfers in Schweden bis zum
64. Grad n. Br. Ende Mai bis Anfang Juni. Ernährungsfraß primär,
Kronenangriff nur dort ein: Herd größerer Schädigung, wo die
Bäume als geschädigte Brutbäume für den Käfer werden. Sonst
muß der Käfer unterdrückte Bäume befallen. Die durch regenierende
Käfer im Juni verursachte Schädigung ist anfangs schwer zu entdecken:
angegriffene Nadeln etwas weniger lang als die frischen, die Triebe
gleichen jetzt den durch den Kieferntriebwickler geschädigten, doch
fehlt bei letzteren die mit Harz umgebene Öffnung. Oft Verspinnung
der Triebe an der Basis miteinander. Zweierlei Kronenangriffe gibt es:
im Frühjahre durch Käfer, die nieht schon im Vorjahr die Geschlechts-
reife erlangt hatten, dann Mitte ‚Juli, viel ernster, da die neue Gene-
340 Berichte.
ration zahlreicher ist. Zweck des Regenerationsfraßes ist Gewinnung
neuer Kräfte zur Zeugung einer neuen Brut. Warum kommt es so
selten zu einer zweiten Brut? Der Sterblichkeitsprozentsatz der regene-
rierten Käfer ist sehr groß und andererseits versuchen die Käfer die
Eiablage im selben Sommer, was mangels Brutbäume mißlingt. Be-
sonders befallen ist der oberste Teil der Krone; für einmalige Angriffe
sind sehr ausgesetzt die Bestände der II. und III. Jahresklasse. Bleiben
bei den Durchforstungen die Stämme im Spätwinter im Bestande liegen,
so tritt im selben Sommer eine Verheerung ein mit darauffolgender
Kronenbeschädigung der übrigen Bäume. Der Schaden wird durch
Ersatztriebe ausgeheilt. Bei Angriff Jahr für Jahr setzt der Wipfel
wohl sein Wachstum einige Zeit fort, die Kranzäste und ihre Ersatz-
triebe gehen jährlich zugrunde, der Wipfel hebt sich wie ein Besen
über die übrige Krone empor. Durch einmaligen Angriff gehen Jung-
bäume selten zugrunde; zurückgebliebene Samenbäume oder alte
Bäume werden oft getötet. Der Brütungsfraß bringt den Tod der an
sich durch Schnee- oder Windbruch geschädigten Bäume hervor, der
Überwinterungsfraß bringt 12 % der Bäume um. Kronenschäden findet
man namentlich um die Lagerplätze für neugefälltes Holz. Die Borken-
käfer teilt Verfasser ein in 3 Gruppen: 1. verhältnismäßig primäre
Arten: der Waldgärtner, Piyogenes quadridens, Ips proximus; 2. se-
kundäre Arten: Hylurgops palliatus. X yloterus lineatus; 3. tertiäre Arten:
Ips larvcio. Matouschek, Wien.
Heymons, R. Ein Beitrag zur Kenntnis südafrikanischer Borkenkäfer.
Mitt. aus d. zool. Museum Berlin. 10. Bd. 1921, S. 95—114.
Figuren.
Monographische Bearbeitung des mehrmals aus S.-Afrika mitge-
brachten Borkenkäfers Dacryostachus Kolbei Schauf. und der neuen
Art Sphaerotrypes brunneus, ausgezeichnet durch den Mittelkieferbau.
Die Fraßbilder sind abgebildet. Der erstere Käfer befällt Meliaceen ;
von der anderen Art ist der Nährbaum unbekannt.
Matouschek, Wien.
Speyer, W. und Kaufmann, 0. Leben und Schädlichkeit des Raps-Maus-
zahnrüsslers (Baris coerulescens Scop.) Nachrichtenbl, f. d. deut-
schen Pflanzenschutzdienst. 2. Jg., 1922. S. 20-21.
Die Eiablage des Käfers erfolgt im zeitigen Frühjahr in Löcher
am Wurzelhalse von Raps und Rübsen. Die Larve macht sich einen
mit weißem Bohrmehl vollgestopften Bohrgang in der Wurzel; sie schei-
nen oft mit den Larven von Ceutorrhynchus quadridens Panz. und Psyl-
liodes chrysocephala L. verwechselt worden zu sein, die aber geschlängelte
braune linienförmige Gänge in den Stengeln und auch Blattstielen ma-
Berichte. 341
chen. Der Käfer, der nur an den unteren Stengelteilen frißt, richtet
keinen nennenswerten Schaden an. OK
Vogel, I. H. Beschädigung der Kohl-Samenträger auf Long-Island durch
Ceutorrhynchus quadridens Panz. The Canadian Entomologist.
Bd. 53, 1921. S.169—171. (Nach Bull. mens. d. Renseign, agric.
1921, 8. 1757.)
Auf Long-Island, New- York, konnte Verf. die ganze Entwicklung des
seit 1894 für Nordamerika bekannten Rüsselkäfers Ceutorrkynchus
quadridens studieren, und die Größe der von ihm angerichteten Beschä-
digung feststellen. Durch die von den Larven in den Blütenstengeln
gebohrten Gänge wird die Pflanze geschwächt, bricht an den ange-
griffenen Stellen um oder stirbt vorzeitig ab. Im Jahre 1920 wurde der
Befall von 47% der Pflanzen gefunden und die unversehrten Pflanzen
lieferten um 33,5% mehr Samen als die angegriffenen. OR
Marshall, @. A. K. Den Waldbäumen schädliche neue Rüsselkäfer aus
Indien. Bull. of entomol. Research. Bd. 12, II. London 1921.
S. 165—180, 13 Abb. (Nach Bull. mens. d. Renseign. agrie. 1922.
S. 455.)
Es werden beschrieben: Sympiezomias Beesoni an Blättern von
Vectona grandis, Alcides dipterocarpi in Samen von Dipterocarpus, Meei-
stocerus fumosus an Pinus longifolia, Rhadinomerus bombacis an Bombax
malabarıca, Rh. diversipes an Eugenia jaman, Shorea robusta und Shores
sp., Rh. malloti an Mallotus philippinensis, Rh. subfasciatus an. Shorea
robusta, Shorea sp. und Eugenia sp., Rhadinopus buteae an Butea fron-
dosa, Osphilia odinae an Odina wodier und Cassia fistula. ORT
Baudys, Emil. Drätovci a ochrana proti nim. (Drahtwürmer und der
Schutz gegen sie.) Flugblatt der tschech. Sektion des mähr.
Landeskulturrates ın Brünn, 1922. 2 S. |
In der tschechoslowak. Republik sind die Larven der Käfer Aygriotes
am gefährlichsten dem Getreide und der Rübe bei der Keimung, indem
sie die aufgequollenen Knäule und Keime ausfressen, sodaß oft auch die
zweite Saat vernichtet wird. Solange sie diese Nahrung haben, ver-
schmähen sie sogar Leguminosen. Ist einmal das Rübenfeld über-
schwemmt gewesen, so ziehen sich die Drahtwürmer tiefer in die Erde,
wo sie lange hungern können. Dann leiden sie aber stark durch para-
sitische Pilze, die noch nicht studiert wurden. Für größere Flächen
taugliche Bekämpfungsmittel kennt man nicht. Man säe auf verseuch-
tes Gebiet Erbsen oder ein anderes, zeitig reifendes Gewächs. Nach
dessen Ernte tiefes Ackern und Eggen in warmer Zeit, damit die zutage
geförderten Entwicklungsstadien durch die Sonnenstrahlen, klimatische
Faktoren oder Vögel vernichtet werden. Im Gebiete verwenden die
342 - Hedicke.
Bauern Patchouli-Blätter feinst zerrieben, das Pulver bleibt an den feuch
ten Rübenknäulen hängen. Der Erfolg blieb nie aus. Von Samenrüben
pflanzen fängt man die Käfer in Säckchen. Matouschek, Wien.
Baudys. F. 0 hrbaci osennim ci strevlei obilnim. (Über Zabrus tene-
brioides.) Casopis Ceskoslov. spoleön. entomol., Prag. XVII.
1921, S. 32— 34.
Vereinzelt lebt der Käfer bis zum nächsten Frühjahre. Nach Verf.
ist er auch ein: Tagtier: selbst zur sonnigen Mittagszeit fraß er weiche
(setreidekörner aus. Bei leiser Erschütterung der Erde fällt er ab. ver-
kriecht sich aber nicht in dieser, sondern kriecht wieder am Halme em-
por. Gegen Herbst befrißt er wie die Larve junge Getreidesaat. Im
Osten Europas ist der Schädling häufiger als im mittleren und südlichen
Teile; im Süden befällt er auch Mais. In Spanien schadet ähnlich
Zabrus inflatus. Vorbeugung: Getreide muß mit Erbse, Wicke oder Kar-
toffel abwechseln; starkes Eggen im Herbst oder Frühjahr. Düngung
mit gemahlenem Kainit vor Regen, oder mit Kainit, der in Jauche auf-
gelöst ist. Matouschek, Wien.
Paillot. Neurotoma nemoralis an Pfirsichen. Cpt. rend. d. se. de l’Acad.
d’Agric. de France. Bd. 7, 1921. S. 827—831. (Nach Bull. mens.
d. Renseign. agric. 1922, S. 451.) |
Im Rhonetal breitet sich die Steinobst-Gespinstwespe N eurotoma
nemoralis L. mit großer Schnelligkeit aus. Nach verschiedenen Ver-
suchen empfiehlt Verf. Bespritzungen mit Tabak- oder Quassiasbrühe
gegen den Schädling. Bleiarseniatbrühe war sehr wirksam, ihre Anwen-
dung ist aber nach der Blütezeit verboten. O.SK,
Gallenkunde.
Die nomenklatorische Bezeichnung von Cecidien
unbekannter Erzeuger.
Von Dr. H. Hedicke, Berlin-Steglitz.
In einer kürzlich erschienen Arbeit über amerikanische CUynipiden
aus unterirdischen Eichengallen (Proc. U. S. Nat. Mus. 59, Washington
1921, S. 187—246) führt Lewis H. Weld für Gallen unbekannter
Erzeuger eine nevartige Bezeichnungsweise ein, die er in der Einleitung
folgendermaßen motiviert:
„In dieser Arbeit werden Gallen nicht als ein Teil einer (Erzeuger-)
Species betrachtet, ebenso wenig wie es das Werk eines blattminierenden
-
Die nomenklatorische Bezeichnung von Cecidien unbekannter Erzeuger, :
>
Schmetterlings oder die Bohrgänge eines Borkenkäfers sind. Eine
Galle ist ein Teil einer Pflanze, und die meisten Cecidologen zögern
neuerdings, derartigen „Abnormalitäten allein einen binomialen la-
teinischen Namen anzuhängen. Niemand kann mit Gewißheit vorher-
sagen, welches Genus eine Galle erzeugt hat. Wenn es jedoch wün-
schenswert erscheint, neue Gallen unbekannter Erzeuger (unreared
salls) zu erwähnen, so werden sie einfach mit einer Nummer zitiert
werden, um eine Vermehrung der Bibliographie um wertiose Namen
zu vermeiden.“
So finden sich denn am Ende der Arbeit bei Beschreibung von
neuen Gallen, deren Erzeuger noch nicht gezüchtet werden konnte,
Bezeichnungen wie: Weld 405, Weld 704, Weld 1501 usw.
Auf den ersten Blick erscheint dieses Verfahren von bestechender
Einfachheit und Zweckmäßigkeit. Bei einiger Überlegung aber wird
man finden, daß diese Bezeichnungsweise nicht ohne weiteres annehm-
bar und allgemein durchführbar ist. Es bedarf keiner Begründung,
daß es wünschenswert ist, für derartige Gallen eine besondere, möglichst
einfache „Nomenklatur“ zu haben, deren Bedeutung im wesentlichen
«ie gleiche ist wie Jie der zoologischen und botanischen, nach inter-
national anerkannten Gesetzen geregelte Nomenklatur. Gewiß ist ein
einfacherer Modus kaum denkbar als der, daß einer Galle unbekannter
Herkunft der Name des beschreibenden Autors und eine Nummer
beigegeben wird, mit welcher Bezeichnung die fragliche Galle in der
späteren Literatur ebenso eindeutig gekennzeichnet werden kann,
als wenn bei einem bekannten Erzeuger nur dessen Name zitiert wird.
Gelingt es später, den Erzeuger zu ermitteln, so würde die bisherige
Bezeichnung automatisch verschwinden, unter Umständen (die noch
zu erörtern sind) aber auch weiterhin beibehalten werden können.
Bei der erstmaligen praktischen Anwendung des Weldscnen
Vorschlags durch den Autor selbst in oben zitierter Arbeit fällt es auf,
daß die dem ‚„Autor“namen angehängten Nummern scheinbar will-
kürlich gewählt worden sind. .Es kommen nämlich bei den acht der-
artig benannten Cecidien hintereinander folgende Nummern vor:
405, 704, 706, 707, 708, 1501, 407, 408. Vermutlich sind sie einfach
aus einem Sammlungsverzeichnis oder aus Tagebuchnotizen entnommen
und korrespondieren mit denjenigen, welche die betreffenden Gallen
an diesen Stellen zum Privatgebrauch führen. Eine allgemeine Frei-
zügigkeit in der Numerierung ist aber wenig zweckmäßig, aus Gründen
der leichteren Einprägsamkeit wäre es wohl empfehlenswerter, wenn
der Autor, der neue Gallen auf diese Weise bezeichnet, sie mit fort-
laufenden Nummern versehen würde.
344 Hedicke.
Ein weiterer Einwand ist der, daß sich besonders in der europäi-
schen Literatur der Gebrauch eingebürgert hat, auch Gallen bekannter
Erzeuger außer mit dessen Namen noch mit einer Bezeichnung zu
zitieren, die sich aus einem Personennamen und einer Nummer zu-
sammensetzt, und zwar bezieht sich diese Bezeichnung auf die neueren
zusammenfassenden Gallenwerke von Houard, Roß, Rübsaamen.,
auch Hieronymus, Massalongo usw. Findet ein europäischer
('ecidologe eine Galle als „„‚Houard 1306“ zitiert, so weiß er, daß damit
das Cecidium gemeint ist, das Houard in seinen ‚„Zooc6cidies des
Plantes d’Europe ete.“ unter Nr. 1306 anführt, nämlich Macrodiplosis
dryobia F. Lw. Ebensowenig mißverständlich ist heute die Bezeichnung
„Roß 1465° (oft auch nur „R. 1465‘) oder „Hieronymus 491°“ (,,Hier.
491°). Immerhin werden. Bezeichnungen wie diese kaum ohne gleich-
zeitige Zitieıung des Erzeugernamens gebraucht, trotzdem kann die
sleichartigkeit dieser Bezeichnungsweise mit der von Weld vorge-
schlagenen, wenn man letztere ohne weiteres übernehmen wollte,
leicht zu Mißverständnissen und Irrtümern führen, wenn die Autoren
der Katalogwerke ihrerseits neue Gallen in gleicher Weise bezeichnen
würden, umsomehr als im einen Falle ausschließlich Cecidien unbekann-
ter Herkunft gemeint sind, im anderen nicht ohne weiteres ersichtlich
ist, ob die so bezeichnete Galle ihrer Herkunft nach bekannt oder
unbekannt ist. Diese Schwierigkeit könnte in der Weise überwunden
werden, daß bei Zitierungen von Katalogbezeiehnungen noch eim
Zusatz in dee Kombination von Autornamen und Nummer aufgenommen
würde, der ein Mißverständnis nach dieser Richtung ausschließen
würde. Z. B. könnte man die Abkürzung ‚Kat.‘ (= Katalog) zwischen
Namen und Zahl setzen, also als ‚„Roß Kat. 8“ die in Roß, Pflanzen-
gallen Mittel- und Nordeuropas, unter Nr. 8 aufgeführte Galle von
Eriophyes heteronyx Nal. bezeichnen im Gegensatz zu ‚„Roß 8“, womit
ein von Roß neubeschriebenes und von ihm so bezeichnetes Cecidium
gemeint wäre. Einfacher wäre es aber — und damit zweckentsprechen-
der —, wenn statt eines Zusatzes eine Kürzung eingeführt würde,
welche darin besteht, daß bei Katalogbezeichnungen der Autorname
abgekürzt wird, wie es ja schon vielfach geschieht, während bei Be-
zeichnung neuer Gallen der Autornamen auszuschreiben wäre. Man
hätte also z. B. ,Houard 43° im Gegensatz zu „H. 43‘ oder „C. H. 43°
zu schreiben.
Ohne Zweifel wäre es aus Gründen der gleichmäßigen und all-
gemeinen Durchführung des Verfahrens notwendig, auch die bereits
in der Literatur ohne Erzeuger beschriebenen Gallen nachträglich
zu bezeichnen. Wie könnte dies geschehen ? Bei lebenden Autoren
wäre es wohl das einfachste, daß diese selbst eine Liste der von ihnen
FACE ea:
‘ f vo N
EHE
Ni ER
1
N ER
EEE U a Aa
-
Die nomenklatorische Bezeichnung von Üecidien unbekannter Erzeuger. 345
bisher beschriebenen Gallen unter Zitierung der Originalliteraturstellen
mit den üblichen Kürzungen und Hinzufügung der von ihnen gewählten
Bezeichnungen veröffentlichen würden. Zweckmäßigerweise hätte die
Nummernbezeichnung in chronologischer Folge zu geschehen, sodal3
also „Trotter 1“ die erste von Trotter je beschriebene Galle eines auch
heute noch unbekannten Erzeugers bezeiehnen würde.
Etwas schwieriger legt die Sache bei den toten Autoren. Wer
soll befugt sein, hier nomenklatorisch gültige Bezeichnungen zu wählen ?
Und wie soll die Bezeichnung geschehen ? Mir scheint folgendes Ver-
fahren am ehesten zum Ziele zu führen: Es soll nur derjenige berechtigt
sein. eine Galle eines toten Autors nomenklatorisch zu bezeichnen,
“_ nach der der Autor die erste Beschrei-
bung gegeben hat, vorliegt, und die Bezeichnung soll als gültig nur an-
erkannt werden, wenn der Bezeichner den Ort namhaft macht, an dem
das typische Material aufbewahrt wird. Um solche Bezeichnungen
als nachträgliche zu kennzeichnen, wird es sich empfehlen, dem Namen
des Autors denjenigen des Bezeichners mit einem Bindestrich anıu-
hängen. Um ein konkretes Beispiel zu wählen, könnte ich die im Gallen-
herbar des Berliner Zoologischen Museums aufbewahrten Typen Rüb-
saamens nachträglich bezeichnen als ‚„Rübsaamen-Hedicke 1 usw.
Diese Bezeichnungen sollten als gültig anerkannt werden, wenn durch
Zitierung der Originalbeschreibung eine eindeutige Identifizierung
des Cecidiums gewährleistet wird. Ist das Originalmaterial eines toten
Autors nachweislich nicht mehr vorhanden, so sollte derjenige zur
nomenklatorischen Bezeichnung befugt sein, der diesen Nachweis er-
bringt und zugleich eine mit der ersten Beschreibung des Autors zweifel-
los übereinstimmende Galle vor sich hat, die alsdann als Type gilt und
zu bezeichnen wäre.
dem das Original, die „Type
Es wird hier besonderer Wert auf das Vorhandensein einer Type
gelegt. Dies geschieht aus dem Grunde, weil besonders von den ältesten
Autoren zahlreiche Gallen beschrieben worden sind, die nie wieder auf-
gefunden wurden und deren Existenz füglich bezweifelt werden muß.
Derartige Gebilde wurden in die neueren Katalogwerke mit Recht nicht
aufgenommen; vielfach sind auch die Beschreibungen so ungenügend
und die Abbildungen so phantastisch, daß es nicht möglich ist, sie wieder-
zuerkennen. Diese Bildungen bleiben daher auch weiterhin am besten
ganz unberücksichtigt, ebenso wie in zoologischen Monographien un-
genügend gekennzeichnete Arten, von denen keine Typen mehr exi-
stieren, höchstens anhangsweise erwähnt werden.
Es ist selbstverständlich, daß der von Weld gemachte und im
vorstehenden erweiterte Vorschlag nur dann seinen Zweck erfüllen kann,
wenn er von allen Fachgenossen gleichmäßig durchgeführt wird. Zu
346 x * Hedicke.
diesem Behuf erscheint es mir notwendig, analog zu den Regeln dew
zoologischen und botanischen Nomenklatur ‚Internationale Regeln
der ceeidologischen Nomenklatur‘ zu schaffen, die zwar nicht von einem
internationalen Cecidologen-Kongreß (mangels eines solchen) ange-
nommen werden können, wohl aber von den lebenden Fachgenossen
durch Bekundung ihres Einverständnisses sanktioniert werden könnten.
Die Einrichtung einer ständigen Nomenklatur-Kommission dürfte
sich meines Erachtens erübrigen, da diese „Regeln“ so abgefaßt werden
können, daß sie für alle Zeiten Gültigkeit haben und nur eine Aus-
legungsmöglichkeit zulassen, also keiner Abänderung bedürfen. Sie
würden auch wesentlich einfacher und kürzer gefaßt werden können
als die zoologischen und botanischen Regeln, da ja große Teile der
letzteren für die in Frage stehenden Dinge belanglos sind.
Empfehlenswert wäre es, in diese Regeln auch Bestimmungen
über Priorität und über die Möglichkeit von Bezeichnungsänderungen
aufzunehmen. Es wird von Homonymen und Synonymen zu sprechen
sein, denn nicht selten kommt es vor, daß ein schon längst bekanntes
Cecidium von einem späteren Autor noch einmal beschrieben und be-
zeichnet wird. Fraglos wäre dann die jüngere Bezeichnung als Synonym
zu verwerfen. Weit seltener wird wohl der Fall eintreten, daß ein Autor
für ein von ihm beschriebenes Cecidium eine Nummer wählt, die in
Verbindung mit seinem Namen schon früher vergeben worden ist,
also ein Homonym im nomenklatorischen Sinne schafft. Da jedoch
die Möglichkeit nicht ausgeschlossen ist, müßten die Regeln hierüber
Bestimmungen treffen. Weiter müßte festgelegt werden, wie zu ver-
fahren ist, wenn von zwei ursprünglich als von verschiedenen Erzeugern
herrührend angesehenen Gallen festgestellt wird, daß es sich nur um
Formen einex und desselben, wenn auch seiner Artzugehörigkeit nach
noch nicht bekannten Erzeugers handelt. Ebenso wichtig wäre die
Regelung der Bezeichnung in dem Falle, daß Cecidien, die als gleich-
artig aufgefaßt und bezeichnet wurden, später als verschiedene Bil-
dungen erkannt werden, wie z. B. bei Erineum-Formen.
Es wurde schon erwähnt, daß eine Bezeichnung nach diesen Vor-
schlägen nur so lange aufrecht zu erhalten wäre, als der Erzeuger un-
bekannt ist, und hinfällig wird, wenn dieser zweifelsfrei ermittelt wird.
Der Begriff „unbekannt“ dürfte am besten so auszulegen sein, daß ein
Erzeuger. erst dann als bekannt gilt, wenn nicht nur sein Genus, sondern
auch seine Artzugehötigkeit feststeht. Die Nummern de: gewählten Be:
zeichnungen sollten beim Hinfälligwerden der letzteren nicht wieder ın
Verbindung mit dem gleichen Autornamen verwandt werden. Stellt es
sich heraus, daß ein Erzeuger verschiedene Gallenfo; men verursacht,
die unter verschiedener Bezeichnungen beschrieben wurden, so werden
-
x
Die nomenklatorische Bezeichnung von Öecidien unbekannter Erzeuger. 347
diese zur Auseinanderhaltung der Formen auch weiterhin beibehalten
werden können.
Ich gestatte mir nun, im nachfolgenden den Heıren Fachgenossen
einen Entwurf zu solchen ‚Regeln‘ zu unterbreiten, und verbinde da-
mit die Bitte, mir Meinungsäußerungen und eventuell Abänderungs-
vorschläge zukommen zu lassen.
Berlin-Steglitz, 6. XI. 1922. H. Hedicke.
Humboldtstraße 2.
Entwurf zu
„Internationalen Regeln der ceeidologisehen Nomenklatnr.”’
Artikel 1. — Die ceceidologische Nomenklatui gilt nur für Cecidien,
deren Erzeuger unbekannt ist.
Erläuterung. — Sie gilt für Zoocecidien und Phytocecidien.
Ein Erzeuger gilt als unbekannt, so lange nicht seine Gattungs- und
Artzugehörigkeit feststeht.
Art. 2. — Die Bezeichnung eipes Cecidiums unbekannten Ur-
sprungs geschieht durch einen Personennamen in Verbindung mit einer
Zahl in arabischen Ziffern.
Art. 3. — Als Personenname ist der Name des Autors zu wählen,
der das Ceeidium zuerst beschreibt. Die Zahl ist in der chronologischen
Reihenfolge der Beschreibungen der Üecidien zu wählen, sodaß eine
Zahl in Verbindung mit einem und demselben Autornamen nur einmal
vorkommen kann.
Erläuterung. — Die erste von einem Autor überhaupt beschrie-
bene Galle führt die Nummer 1, die zweite die Nummer 2 usf. Die
Seitenzahlen einer Publikation entscheiden die chronologische Folge.
Art. 4. — Die Bezeichnung von Cecidien, die von nicht mehr le-
benden Autoren beschrieben wurden, kann nachträglich in der Weise
geschehen, daß der Bezeichner dem Namen des ersten Autors seinen
eigenen Namen durch einen Bindestrich getrennt anhängt und mit
einer Zahl verbindet. In diesem Fall kann von der chronologischen
Folge abgesehen werden.
Art. 5. — Eine nachträgliche Bezeichnung ist nur gültig:
a) wenn dem Benenner ein Originalexemplar des von dem ersten
Autor beschriebenen Cecidiums vorliegt und der Aufbewah-
rungsort dieser Type zugleich mit der Benennung veröffentlicht
wird;
348 Hedicke.
b) wenn nachweislich kein Originalexemplar des ersten Autors
mehr vorhanden ist, dem Bezeichner aber ein Cecidium vorliegt,
auf welches die Beschreibung des ersten Autors in allen Teilen
paßt. Dieses Exemplar ist alsdann als Type anzusehen.
Art. 6. — Werden zwei oder mehrere bezeichnete Cecidien als zu
ein und derselben Form gehörig erkannt, so erhält diese die Bezeichnung,
mit der niedrigsten der für die ursprünglich als verschieden angesehenen
(ecidien gewählten Nummern; die übrigen Bezeichnungen gelten als
verworfen. Die Nummern der verworfenen Bezeichnungen können in
Verbindung mit dem gleichen Autornamen nicht wieder gewählt werden.
Art. 7. — Wird ein Cecidium als zu verschiedenen Formen gehörig
erkannt. so ist die ursprüngliche Bezeichnung auf eine dieser Formen
zu übertragen, doch tritt zu dem Namen des ersten Autors derjenige
des Autors, welcher die Teilung vornimmt, in Klammern zwischen den
Namen des ersten Autors und die Zahl. Die übrigen abgetrennten
Formen sind als neue Cecidien zu behandeln. Die Wahl derjenigen Foım,
welche die ursprüngliche Bezeichnung beibehält, trifft der trennende
Autor.
Art. 8. — Gültige Bezeichnung eines Uecidiums kann nur diejenige
sein, mit der das Öecidium zuerst belegt worden ist, unter der Bedingung,
a) daß die Bezeichnung in Begleitung einer Kennzeichnung ver-
öffentlicht worden ist, und
b) daß der Autor den Grundsätzen dieser Regeln folgt.
Erläuterung. — Die Kennzeichnung kann durch eine Beschrei-
bung oder Abbildung oder durch beides geschehen.
Art. 9. — Eine veröffentlichte Bezeichnung kann verworfen werden,
wenn
&) die gewählte Nummer schon früher in Verbinduag mit dm
gleichen Autornamen verwandt worden ist (Homonymie),
b) wenn das bezeichnete Cecidium schon früher von einem Autor
gekennzeichnet und mit einer anderen Bezeichnung belegt
wurde (Synonymie).
Bezeichnungen, die wegen Homonymie oder Synonymie verworfen
wurden, können nicht wieder angewandt werden.
Art. 10. — Jede nomenklatorische Bezeichnung wird hinfällig,
wenn der Erzeuger des bezeichneten Cecidiums seineı Gattungs- und
Artzugehörigkeit nach erkannt wird. Wird ein cecidogener Organismus
als Erzeuger verschiedener oder verschieden bezeichneter Öecidien
erkannt, so können die einmal gewählten Bezeichnungen zur weiteren \
Unterscheidung der verschiedenen Formen beibehalten werden.
. — styx 220.
A.
Abbau 221. |
Abbella subflava 264.
Abfallen der Knospen
220.
Abgase 170.
Abies alba 26.
— balsamea 76.
— grandis 251.
- Abnormität 97.
Abutilon 169.
Abwerfen der Kapseln
235.
Acacia 329.
— longifolia 40.
— mellifera 134.
Acantholyda pinivora 78.
Acaropsis docta 327.
Acer 95, 284.
campestre 142,
hispanicum 189.
macrophyllum 251.
monspessulanum 280.
negundo 224, 251.
obtusatum 280.
opulifolium 280.
278.
— platanoides 43, 143,
280.
— pseudoplatanus 142,
1430019057279 7282)
Acherontia lachesis 220.
Ackerbohne 234,
vgl. Saubohne.
Aconitum 63.
— orientale 234.
Acrospeira mirabilis 260.
Acrothecium flacatum 43,
Actinomyces 126.
Acyrtosiphum pisi 151.
Adenocarpus interme-
dius 83.
Adenostyles alliariae 95.
Adomonita demylus 276.
Adonis vernalis 260.
Aecidium peucedani 134.
— Schimperi 134.
Aegilops Chevalieri 239.
Aesculus 26.
Affen 123.
Afterraupen, schnecken- |
förmige 109.
Agaricus melleus 237.
Agave americana 258.
— rigida 258.
— NSalmiana 258.
Agrilus foveicollis 274.
— viridis 274.
Agriolimax agrestis 114.
235,
| Sachregister.
Agriotes 23, 341.
— obseurus 273.
Agropyrum littorale
Agrotis janata 337.
| — segetum 114.
— ypsilon 337.
Agrumen 150, 162,
314, 329.
ı Ahorn 147, 148, 185, 278.
Aılantus 26, 271.
Ajuga reptans 234.
Akarinose 66.
Aktinomyzeten 40, 125.
Albieatio 168, 169.
Albinismus 305.
Albizzia amara 134.
— lebbek 82.
Alchemilla pedata 134.
Alebenkrankheit 109, 148.
Aleides dipterocarpi 341.
— leucogrammus 162.
Alebra albostriella 325.
Aleurodiseus cocois 328.
Alkaloide 227.
Alkohol 227, 325.
Allanthus 78.
— Bequaerti 78.
— carpini 78.
— pallipes 78.
— 'truncatus 79.
Allıum ascalonicum 245.
— :cepa 245.
porrum 245.
Allylalkohol 63.
Allylisothiocyanat 38.
Allylsenföl 38.
Alnus glutinosa 79, 183.
— incana 181, 190, 282.
— tenuifolia 43.
7 varıdis- 18T.
Alstonia scholarıis 192.
Alternaria. 60, 235, 259.
grossulariae 40.
nelumbii 259.
pomicola 40.
solanı 226,
tenuis 259.
Alternariosis 259.
Althaea 63, 232.
— ficifolia 234.
— offieinalis 115.
Aluminium, arsensaures
7a)
Aluminiumsulfat 277.
Amani 20.
Amarantus retroflexus
160.
Amsäuronematus Forsi-
usi 78.
236.’
133.
220,
— longiserris 78.
— uliginosae 192.
Ambrosiagallen 83.
Ameisen 148, 161, 25:2. .
Ametastegia albipes 78.
Ammonsulfat 121.
Amphicoma vulpes 260.
Anaea Zikani 73.
Anagrus Giraulti 264.
Anrastatus 164.
— bifasciatus 164.
Andricus aestivalis
— circulans 278,
— ostreus 278.
— ramuli 165.
Andropogon hirtus 133.
— intermedius 253.
— sorghum 241.
Andryala mollis 134.
Anguillulide 278.
Anilin 305.
Anogmus strobilorum
326.
Anteus 80.
Anthocoptes lorieatus
282.
— speciosus 282.
Anthocoris nemoralis 96.
Anthomyia brassicae 22.
— signata 95.
Anthrakose 119, 235, 323.
Anthonomus grandis 273.
Anthriscus silvestris 169,
192.
Antirrhinum majus 56.
Anuraphis 151.
Anuriella 151.
Aonidia obtusa 329.
Apamea testacea 23.
Apfelbaum 1—17, 20, 33,
40,. 53, .64, 81, 112,
114, 124, 147, 149,
150,.162, 257, 258,
268, 269, 277, 301,
329, 330.
Apfelbaumkrebs 143, 147.
Apfelblattlaus 151.
Aptelblütenstecher 112.
Apfelmehltau 53, 112,
137,138, 302.
Apfelmotte 335.
Apfelsäure 227.
Apfelschorf 257.
Apfelwickler 109,
151, 176, 268.
Aphalara Dahlii 192.
165.
138,
ı Aphelinus mali 264, 329,
330.
Aphelenchus modestus63.
350
Aphicus 150.
Aphidengallen 283.
Aphis avenae 114, 151.
carduı 121.
Fitehi 114.
ınaydis 167.
papaveris 294.
pomi 151.
rumicis 230, 264.
Apion assimile 325.
longirostre 260.
validum 260.
Aphrophora alni 114.
Apiospora camptospora
41.
Aporia crataegi 310.
Aprikose 54, 82, 217, 334.
Aprostena rufonigra 78.
Aprostocetus strobilianae
326.
Aplastomorpha Vandinei
164.
Arabis arenosa 170.
Halleri 170.
Araecerus fascieulatus
162.
Arachis
323.
Aralia 26.
Araujia angustifola 103.
Arceuthobium oxycedri
147.
Archirileya inopinata 67.
Arge cilharıs 79.
dimidiata 79.
fuscipes 78.
glabrata 79.
metallica 79.
metastegia 79.
Argyresthia conjugella
‚4.
hypogaea 144,
Arıon hortensis 114.
Armillarıa mellea 216,
234.
Arnica 43.
Arrabbiaticcio 140.
Arsen 19, 36, 37, 108,
ATS,
re los Ela
12.67. 268.1269,.293;
S02 3314338.
Arsenige Säure 301.
Arsenik, weißer 34.
Arsenköder 149.
Artemisia 43.
- rehan. 134,
- vulgaris 157.
Arthrocnodax Jaapi
Artischoke 121.
Arum ıitalicum
Arvicola arvalıs
Arzneipflanzen 62
Äschiges Holz 28.
Ascobaeterium luteum
287, 288.
285.
125. 5.
166.
Sachregister.
Ascochyta 57.
— betonicae 234.
— cynarae 42,
— farfarae 234.
— fraserae 43.
-— fraxinicola 234.
_ geraniicola 234.
- pisı 43, 234.
trifolii 233.
—- verbenae 234.
Woronowiana 234.
Asparagus 146.
Aspergillus flavus 312.
— glaucus 261.
-—— niger 53.
-—— varlıans 319.
Asperula eynanchica 124.
-—— glauca 84, 86.
-— odorata 124.
Asphodelus albus 134.
Asphondylarien 83.
Asphondylia 84, 85, 87,
90.
- bitensis 84.
Ware Borzii 85.
- - adenocarpi 83.
capparidis 84.
-—— coronillae 84.
— eytisi 84.
-—— doryenii 84.
- genistae 84.
— Hieronymi 84.
| — ‚Jaapi 84.
— ınelanops 84.
— menthae 85.
— 'Mayeri 8).
— ononidis 85.
— sarothamnı 84, 85.
— scrophulariae 85.
—. Stefani 84.
— thymi 85.
—- ulieis 85.
Apiloe destructor
123,: 262, 328.
-.uvae 82.
Aspidium 41.
Aspis Uddmanniana 115.
Asplenium septentrionale
234.
Aster. 130, 312.
Asterina epilobii 41.
Asterocystis radicis
Asteroma padi 51.
Astrantia maxima 234.
Atanycolus simplex 272,
Atomaria linearis 121.
Atropa 63.
— belladonna 115,
Attacus eynthia 271.
Ätzkalk 63, 330.
Ätzung 300, 301.
Aucuba japonica 259.
Aucuba-Mosaik .218.
Aulacaspis rosae 115.
Aulax papaveris 182.
234.
260.
Auripigment 175.
| Auswinterung 215.
Avena elatior 79.
— fatua 19.
— orientalis 136.
— sativa 136.
Avocato-Birnbaum 155.
Axonopus compressus 43.
Azaleen 155.
eaB.
Baccharis salieifolia 84.
Bacillus amylovorus 148.
— aroideae 239. 3
— cäarotovorus 44.
-— cerealium 312.
— .oleae 287, 288.
— phytophthorus 312
313..
— Savastanoı 2837.
— solanacearum 219,
230,1 238,7239. 7312
— vasceulorum 128.
Bacterium cannae 129.
— eitrarefaciens 314.
— exitiosum 128.
-—— gummis 314.
— hederae 313.
- malvacearum 220,
23H:
-—— marginatum 238.
-— pseudozoogloeae 219.
-—— sepedonicum 312.
— translucens 44.
— tumefaciens 96, 288,
313.
Baectrocera
166.
Baeacıs abıetis 327.
Bakterien 40, 287.
Bakteriengallen 287.
Bakterienringkrankheit
Dala7“
Bakteriose 23, 127,
234, 23078288,
TS ARE alla
Balaninus glandium 163.
Balsamoeitrus Daviei
239
Bambus 272.
Banane 147,
234.
Banisteria tomentosa 56.
Baris coerulescens 340,
— nitens 260.
Bariumkarbonat 166.
Bartsia abyssinica 134.
224,
eueurbitae
128,
939,
148, 162,
Batate 162, 176,
225,. 227, 228, 232,
315, 323.
Baumfarn 55.
Baumkrankheiten 18.
Baumweißling 19, 175.
als L338:
Baumwolle 145, 158,
220, 235, 239,
269, 273,: 312,
327.
Baumwollkapselwurm
219.
Baumwellschädlinge 21.
Beilschmiedia Roxburg-
hiana 281.
Beizapparate
244.
Beizeinrichtungen 35.
173,
267,
323,
30,
Beizmittel 35, 36, 48,
ade 16715. .1.73,243,
2922310. 3 11.
Beizunge, 131, 173, 176,
280.2 290, 295,306;
300208 321:.2322!
Benzoesäure 227.
Benzylchlorid 38.
Berberis vulgaris 169.
Bergahorn 25.
Bergesche 149.
Bergulme 252.
Bethyliden 79.
Betonica grandiflora 234.
Betula 26, 79.
— alba 68, 193.
odorata 79,
— verrucosa 79,
Bibio 114.
Bienen 147,
Bilch 122.
Biologische Bekämpfung
297.
Biorrhiza pallida
278.
Birke 193, vgl. Betula.
Birnbaum 26, 64, 109,
Eee 2139140
AIR 217, 258,
ELTA A RER EEE
Birnschwärze 148.
Bisamratte 109.
Bitterfäule 258.
Blasenkrankheit 219.
Blasenrost 216, 249, 250.
Blattälchen 109.
Blattbräune 140.
. Blattdürre 23.
Blätterbrand 23.
Blattfallkrankheit 22.
193.
1933
161.
165,
Blattläuse 33, 108, 109,
BEI 1 AS, 151,
0-21. 9,-5220,
223, 224.
Blattminen 65.
Blattrollkrankheit 32, 33,
LOL 2185-219;
223.
Blattschorf 23.
Blattwespen 78, 191.
Blausäure 19, 108, 153.
t
ı Bourreria suceulenta
Sachregister.
Bleiarseniat 34, 68, 70,
BAD HAI FrH5T,
1612216227 26177270,
aD 331342:
Bleiflecken 219.
Blindgerste 171.
Blindhafer 171.
Blumenkohl 22.
Blütenanomalie 39.
Blutlaus 35, 81, 109, 112,
150, 264,
329,330.
Blutungskrankheit 123.
Bocchoris pharaxalis 262.
Bockkäfer 147.
Bodendesinfektion
150, 176.
Bodenmüdigkeit 22.
Bodenverdiehtung 170.
Bodenverkrustung 22.
Bohne 59, 60, 109, 114,
307, 325,
46,
119,143, 148,162,
230, 234, 296, 302,
304, 306.
Bohnenrost 296.
Bombax insigne 258.
— malabarıca 341.
Bombyx lanestris 79.
Bordeauxbrühe 34, 37,
HA20250529709.,98..68;
109854136...138227139,
143, 258. Vgl. Kup-
ferkalkbrühe.
Borkenkäfer 325.
—- ungleicher 65.
Borraginaceen 251.
Borsäure 227.
Bosna Pasta 36.
Botryosphaeria 51, 52,
141:
— Berengeriana 51.
Botrytis 35, 59, 60.
| — antherarum trifolii
323.
| — anthophila 324.
ı — Bassiana 160.
— cinerea 54, 59, ‘145,
233, 237.
Douglasii 145, 255.
vulgaris 297.
20:
Boydia irsculpta 125.
—. vermuliformis 125.
Brachystegia 162.
Brassica japonica 224.
—- pekinensis 224.
— rapa 224.
Brassolis sophorae 261.
| Bremia lactucae 121.
Brennfleckenkrankheit
143.
Brombeere 124, 275.
Bromelia pinguin 55.
| Bromoform 38.
Bromus 146,
351
Bromus commutatus 242,
—- ınermis 253.
Bronthispa Froggatti 74.
Bruchophagus funebris
80.
Bruchus 304,
— Irresecetus 327.
Brunella grandiflora 284.
Brusonekrankheit 60.
Buche 81, 183. Vgl. Fa-
gus.
Buchenlaus 91,
Buchenschleimfluß
Buchsbaum 40.
Buddleia variabilis
Bukettkrankheit 40.
Bunias orientalis 171.
Buntspecht 65.
Burgunderbrühe 321.
Butea frondosa 341.
Buttersäure 227.
Butylamin 305.
Byturus fumatus 20.
109.
81.
323.
c.
Cacoecia franciscana 269.
Catfaropulver 316, 317.
Calameuta filiformis 79.
Calandra glandium 162.
— granarıa 35, 164, 165.
—- oryzae 164, 165.
— shoreae 162.
Calocoris bipunctatus114.
Calonectria graminis 311.
Calophyllum inophyllum
192.
Caloptenus italicus 149.
Calosoma sycophanta 65.
Calosota 164.
Calospora ambigua 124.
Calostilbe 141.
Calycotome infesta 84.
—- spinosa 84.
Camarosporium asplenii
234.
- cruciatum 252.
Cambisan 222.
Campanula Beltrani 134.
— rapunculoides 129,
— sibirica 278.
Camptomyia strobi 327.
Canna 129.
— glauca 238.
- indica 238.
Capparis spinosa 84, 86,
87, 89, 9.
tomentosa 96.
Capsella bursa pastoris
47.
Capsicum annuum 320.
— frutescens 320.
Carallia integerrima 305.
Cardaria draba 19.
392
Carex 125, 159, 192.
— asturica 125.
— distans .125.
Carica papaya 58, 255,
321.
Carlia latebrosa 143.
- maculaeformis 143.
-— septorioides 142,
Carpocapsa pomonella
64,.112, 267,223.
Carya 26.
Cassia fistula 56, 341.
Cassida nebulosa 260.
Castanea 26. Vgl. Ka-
stanie.
‚Castanopsis chrysophylla
43.
Castnia lieus 260.
Casudrat 19.
Catacauma dothidea 124.
— Elmeri 141.
Catacaumella 41.
Catalpa 26.
Gattleya 74.
labiata 160.
Caucalis daucoides 84.
Caulophilus latinasus 162.
Cecconia valerianellae278.
Cecidien-Bezeichnung
342.
Cecidologie 1.
Gecidomyidae
4.31;
Cedrus atlantica 190, 282.
Cenangium piniphilum
319,320.
Centaurea Beltrani
— homoeoceros 134.
— ossica 234.
— seridis 134.
Centranthus angusti-
folius 189.
Cephaloneon myriadeum
279, 280.
— solitarium 279.
Cephalosporium acremo-
nium 319.
Ceratoneon extensum191.
— vulgare 280.
95, 156,
134.
Ceratostomella pini 124. |
Cercocephala elegans 164. |
Cercopidae 261.
Öercosphaerella
grana 50.
mille-
Cercospora abchazica 234. | —
— arachidis 323.
batatae 323.
Bolleana 140.
gossypina 235.
—- Jumbricoides 42.
microspora 50.
— nicotianae 219. .
— ramellarıa 234.
viticola 313.
Sachregister,
Cercosporella astrantiae
234.
— valerianae 234.
— Woronowiü 234.
Cerinthe major 252. |
Cerococeus parahybensis
329.
Ceroplastes rubens 329.
— rusci 307.
— sinensis 150.
Cestrum 43.
Ceutorrhynchus
alba 260.
— plumbeus 74. .
— quadridens 340, 341.
— suleicollis 325.
Cevadin 277,
Chaerophyllum colora-
tum 84,
— temulum 84.
Chaetocnema concinna
321.
Chaleididen 164, 165.
Chaleis euthyrrhini 273,
275.
Chamaecyparis 26.
Champignon 24,
Champignonfliege 24.
Cheimatobia brumata
112, '114,..270,
macula
' Cheiranthus 130.
Chemotherapie 306.
Chenopodium album 19,
234.
Chermes Cooleyi 265.
Cheshunt-Mischung 236.
Chilesalpeter 121.
Chilocorus 150.
Chimäre 224,
Chinosol 310.
Chionaspis subcorticalis
329.
Chlorbarium 157.
Chloridaea obsoleta 219.
Chlorita libyea 333.
Chlorose 297.
Chlorpikrin 34, 35, 38,
1AITE GALT IL,
263.
Chlorquecksilber 227.
Choanephora cucurbita-
rum 321.
/hortophila brassicae154.
' Chrysanthemum 217.
—- einerariefolium 277.
- frutescens 150.
— grandiflorum .150.
Chrysomphalus aurantii
329.
| — dietyospermi 115.
Chrysophlyctis endobio-
tica 45, 46, 130, 240.
Chytridineen 45.
Cicindela sexpunctata
332
Cimbex 65, 276.
— femoralis 79.
Cineraria 34, 114.
Cinnamomum camphora
115.
Cirsium anglieum 125.
Citrus 239, 321.
— chinensis 256.
— nobilis 256.
Citrus canker 126.
Citrus-Krebs 239,
Cladochytrium graminis
23.
Cladosporium 60.
-— epiphyllum 43.
— extorre 43.
-—- fumagineum 43,
—- herbarum 237.
— punctatum 125.
Cladosterigma fusispora
40.
Clasterosporium 23,
Clathrosöorus campanulas
129.
Claviceps paspali 55.
— purpurea 23, 55, 147.
Clavicornia 159.
Clematis 310.
Clerodendron 319.
Clinodiplosis aurantiaca
325.
— Kiefferiana 191.
— piceae 327.
Clypeoporthe monocarpa
41.
Clysia ambiguella 67.
Coceophagus Yoshidae
„266,
Cocolobis nivea 43.
Cocos campestris 42,
Coeloides strobilorum 327.
Coffein 305.
Coleophora 65.
Colletotrichella periely-
meni 53.
— xylostei 53.
Coleosporium campanu-
lae 124, 134, 231.
— compositarum 231.
Colletotrichum agaves
258.
ajugae 234.
circinans 246.
gossypii 323.
kaki 323.
Lindemuthianum 119,
144, 231, 311.
Colutea arborescens 282.
Conchylis ambiguella 67,
334.
Coniothyrium convolu-
tum 40,
— eydoniae 40.
— marisci 43,
Conium 63.
Conotrachelus nenuphar
148.
Contarinia aequalis 9.
-— - ehryanthemi 285.
dipsacearum 285.
— fagi 284.
- humuli 191.
lonicerarum 85.
onobrychidis 325.
pirivora 64, 115.
polygonati 285.
scabiosae 285.
tanaceti 285.
- torquens 22.
Convallaria majalis 285.
Sorallomyces 141.
Jorallomycetelle 141.
Yorbin 243, 274, 311.
Cordia "colloeocca 43.
Coronilla emeroides 84.
—— emerus 84, 87, 90, 92
—- varia 84.
Corylus 94, 124.
- avellana 282.
Coryneum foliicolum 40.
perniciosum 237.
Corynis obscura 78.
Cosmotriche potatoria
159.
Cossus 310.
Cotoneaster 269.
Crataegus 68, 310.
Cronartium cerebrum135.
— ribicola 49, 147, 216,
231, 249.
Crotalaria 324.
— juncea 324.
-— usaramoensis 324,
Croton gossypiifolium 73.
Cryphalinen 77.
Cryptobasidium
49.
Oryptocephalus ocellatus
260.
Cryptococcus fagi 81.
Cryptolaemus Montrou-
zieri 261, 265.
Uryptonectriopsis bipara-
sitica 141.
Cryptopezia 41.
Cryptorrhynchus lapathi
ocoteae
109, 148.
Cueubalus baccifer 284.
Cucurbitaceen 166.
Cueurbitaria 41.
—- naucosa 292.
Cumol 38.
Cupressus 147.
Cuprodiplosis coni 327.
Cupron 36.
Uyamopsis psoraloides
263.
Cyathea 55.
— arborea 56.
Cyeloschizella 41.
Sachregister.
Cydia pomonella 267.
Cydonia japonica 26.
Cynara scolymus 42.
Cynips corruptrix 278.
Oynodon dactylon 234,
283, 332.
Cyperus iris 332.
Cytisus 86.
austriacus 84.
biflorus 84.
—- capitatus 84.
— hirsutus 84.
- Jaburnum 77.
leucotriehus 84, 91.
nigricans 84.
patens 134.
triflorus 84.
— Weldeni 7%.
Cytospora buxi 142.
— prunorum 237.
Dacryostachus Kolbei 76,
340.
Dactylis glomerata 23,
159.
Dactyloctenium aegyp-
tiacum 332.
Daecus oleae 333.
Daedalea quercina 96.
| Dahlia variabilis 150.
Dampf . 46, 130.
' Dasyneura Hedickei 278.
—- persicariae 285.
| — polygoni 285.
— tubicola 85.
Dattelpalme 60.
Datura 161.
— fastuosa 115.
— metel 115.
— stramonium 115, 234,
239)
Daueus carota 44, 84,
158.
Dauerminen 65.
Dauerpräparate 124.
Degenerationskrank-
heiten 31, 217, 218J
Deilephila elpenor 65.
Delphinium pyramida-
" tum 234.
Dematophora 54.
Dendroctonus micans 77.
Dendrolimus pini 65.
Desmodium 319.
Desmotascus portoricen-
sis 55.
Diabrotica 12punctata
338.
— trivittata 338.
— vittata 338.
Dianthus caryophyllus5”.
Diaporthe 124, 143.
Diaspis flacourtiae 329.
Diatraea canella 260.
353
Diatraea saccharalis 260,
Diatrypella 124. [261.
Diatrypeopsis laccata 41.
Diekbauchmotte 220.
Dickkopfraupe 70.
Didymella applanata 319.
— sambucina 41.
— sphaerelloides 43.
Dieuches hunilis 104.
Digitalis 63.
— purpurea 97, 115, 304.
Digitaria consanguinea
332.
Dilophospora graminis
23, 254.
Dinitrobenzol 38.
Dioryctria silvestrella
122.
— splendidella 216.
Diospyros kaki 323.
Diplodia gossypina 235.
— melanea 252.
— tubericola 232.
Diplodina castaneae 322.
Diplolepis longiventris
278.
— quereus-folii 278.
Diploplacosphaeria ru-
thenica 124.
Diplosis corylina 94.
Diplotaxis tenuifolia 84,
86.
Dipsaceen 140.
Dipterocarpus 341.
— turbinatus 162.
Discella capparidis 96.
— carbonacea 236.
Disceula platani 51..
Dociostaurus marocceanus
149, 263.
Dohle 335.
Dolichos lablab 321.
Doryenium decumbens
84.
— germanicum 84.
— herbaceum 84.
— hirsutum 84.
— suffruticosum 84.
Dorylus helvolus 162.
Dothichiza populnea 148.
Dothichloe 141.
Dotbidella Ulei 320.
Dothidotthia symphori-
carpi 41.
Dothiosphaeropsis helle-
bori 41.
Douglastanne 255, 256.
Drahtwürmer 22, 37, 121,
126., 2,9N273.7949%
Drehmücke 22.
Dreifusia Nüßlini
— piceae 151.
Drosera longifolia 94.
Druckspritzen 303.
Dryiniden 79.
151.
334
Dryopeia hirsuta 265.
Drypetes 56.
Durchwachsung 99, 100,
220.
E.
Karias insulana 158.
Eberesche 70.
KBecoptogaster
24.
Echium 252.
- vulgare 84, 86.
Edelkastanie 33,
Vgl. Kastanie.
Efeu 127, 313.
Efeukrebs 127.
Eibisch 260, 312.
Eiche 25, 33, 68, 162,
1635 310:
Eichengallen 165. |
Eichenmehltau 139, 318.
Eichhorn 65, 122.
Eisensalze 297.
Eisensulfat 138, 168.
Eisenvitriolkalkbrühe
220.
Elaeis guineensis 251.
Elaeocarpus glaber 281.
Klaeoselinum asclepias
84.
Elhardtsche
19, 38.
Emmer 135, 146.
Emphytus 78.
Empoasca malı 330, 331.
rugulosus
237,
Grüntafeln
Enchytraeus Buchholzii
121,
-—— galba 121. |
Endoconidium temulen-
tum 58.
Endotia parasitica 147.
Engerlinge 121, 122, 219,
273, 274.
Entomopeziza Soraueri
Entomosporium macula-
tum 51.756.
Epichloe typhina 23.
KEpithrix atropae 260.
- pubescens 260.
Epitrimetrus dipteroche-
lus 190, 282.
Epochinum isthmopho-
rum 43..
Erbse 73, 109, 114, 156,
157, 163, 234, 235,
304, 312, 341.
Erdbeere 162, 185, 275.
Erdflöhe 22, 230, 339. .|
Erdflohfangapparat 76.
Erdmaus 166.
Erdnuß 323.
Erdraupen 23.
| — gyrograptus 281.
‚ — longisetosus 282.
| — macarangae 281.
Sachregister.
Erianthus Ravennae 134.
Erica eiliaris 125.
Erineum abnorme 279.
— acerinum 190, 279,
280.
— bifrons 191.
— effusum 280.
—- marginale 191.
— nervale 191.
— nervophilum 279.
— een 280.
Erineum pseudoplatani
279.
—- purpurascens 279, 280.
—. quercinum 282.
— tiliaceum 191.
Erineum-Gallen 287.
Bopayes 94, 185.
- avellanae 94.
— cerastıl 282.
— eladophthirus baliotes
281.
— dactylonyx 2831.
— hippocastani 282.
— lepistemonis 281.
Loewiı 325, 327.
— mascrochelus 278, 279,
280.
—- macrorrhynchus 280.
—- moehringiae 282.
— Peyerimhoffii 190,
282.
— pini cedri 190, 282,
— piri 93.
—- psichiotes 281.
— Schmardai 278.
— sımilis 185. | —
— :strobilanthis 281.
— tetratrichus 191.
— tiliae 190, 191.
— tristriatus 190.
—- vermicularis 281.
— wendlandiae 281.
pen 130,282:
Eriosoma inopinatum 96.
— lanigerum 150.
—- lanuginosum 96.
— ulmosedens 150.
Erle 41, 70, 126, 181, 336.
Vgl. Alnus.
Ernobius abietis 327.
Erodium cieutarium 167.
Eryngium campestre 34.
— tricuspidatum 84.
Erysimum cheiranthoides
74.
Erysiphe eichoriacearum
251,292
— graminis 23, 311.
— horridula 251, 252.
— lamprocarpa 219.
— polygoni 140.
Eirythraea centaurium 234.
Esche 25, 42. Vgl. Fra-
xinus.
Eserin 306.
Esparsette 151, 325.
Espe 72, 181.
Essigsäure 227.
Etiella Zinckenella 327.
Etiolement 28, 168.
Eubazus macrocephalus
165.
Euealyptus 143.
Eucarazzia 151.
Euchlaena luxurians 242
Euchlora viridis 219.
Eugenia 40, 341.
- jaman 341.
Eupelmus 164.
= 5 @BEOPDEDUE N 164.
— cereanus 164.
—— Degeeri 164.
- spongipartus 165.
-—— urozonus 164, 165.
vesicularis 164, 165.
Dapkerbe 230, 234.
— Cupanıi 103.
-—— eyparissias 158.
-— duleis 103.
— esula 103.
— falecata 103.
— Gerardiana 103.
— grandis 103.
-—— helioscopia 103.
— humifusa 103.
— hyperieifolia 103.
— neriifolia 103, 105.
-—— peploides 103.
| — peplus 103, 106.
— pilulifera 103, 106.
polygalaefolia 134.
Schimperiana 103.
— segetalis 103, . 106.
— thymifolia 103.
- virosas 103.
Rupropoenemis plorans
3927.
Euproctis chrysorrhoea
112.
Eurytoma oophaga 67.
— phenacidis 67.
Eusandulum 164, 165.
Eutelus piceae 327.
—- strobicola 327.
Eutermes morio 328.
Eutettix tenella 148, 167,
264.
Euthyrrhinus meditabun-
dus 273, 275.
Euura 78.
—- amerinae 77.
atra 192.
— lanatae 191.
— .lappo 191, 192.
— testaceipes 78, 192.
—. venusta 78, 192.
I
Evonymus 177, 294.
— japonica 150.
Evotomys glareolus 166.
Exeipula stromatica 41.
Exenterus diprioni 276.
Kxoasceus cerası 124.
deformans 136.
- pruni 233.
Exochomus 150.
F
.
Fadentriebe . 218. 219.
Fagus 124.
silvatica 130, 284.
Fangapparate 76.
Fanglampen 157, 261.
Fangpflanzen 70.
Farfugium gigarteum
169.
Farne 79, 114.
Farysia javanıca 48.
Fasan 335.
Federbuschsporenkrank-
heit 55. 254.
Feige 266, 307, 314.
Feigenbaumschildlaus
E51.
Feldmaus 19. 166.
Feldschimmel 219.
Feltiella acarınıvora 191.
Fenchel 260.
Fenusa Dohrni 78.
- pumilio 115.
Fenusella Wüstneii 192.
Ferrocyanke lium 307.
Ferula eommunis 42.
Festuca arundinacee 253.
- elatior 253.
- Hookeriana 253.
—- rubra 95.
Feuer 300.
Fichte 20, 24, 25, 27, 28,
Beoan7l, 3252°326;
327, 337. Vgl. Picea.
Fieus carıca 140.
- elastica 96.
glomerata 192.
— - minahassae 141.
nota 192.
—- ulmifolia 192.
-—- variegata 192.
— vesta 2831.
Filzkrankheit 190, 217.
Fingerhut. roter 97.
Fisole 163. Vgl. Bohne.
Flagellatenkrankheit 102.
Flammenwerfer 149, 263.
Fleekenkrankheit 109.
Flecekenmehltau 235.
Fleekenminen 65.
Fliedermotte 327.
Fliegen 147.
Floria-Nikotin-Harzöl-
seife 81.
Sachregister.
‚ Flugbrand 23.
' Fluorsilizium 30.
Fluorwasserstoff 30.
Föhnsturm 26.
Fomes annosus 216, 317.
— fulvus 250.
' — igniarius 317.
— lucidus 123.
Formaldehyd (Formalin)
36, 46, 48, 63, 131, |
138,173, .174, 225,
226% "2A, DT, oRhe.
3030ER 310:
SUSE 22
Forstpathologie 113.
Forstschädlinge 215.
Fr? Bfiguren 76.
' Fraxinus excelsior 234.
Frisco 257.
Fritfliege 109.
| Erost 24, 25, 26, 169.
Frostspanner, kleiner
109, 269, 336.
Fuchs, großer 175.
Fuchsol 166.
Fuckelia botryoidea 40.
Funtumia 319.
Fusafine 131,
Fusariol 35.
Fusarıose 217, 310, 311.
Fusarıium 34, 145, 146,
239.23 10-8310
acumiınatum 232.
arcuatum 313.
blastıiecola 122, 312.
- coeruleum 59.
conglutinans 146.
eubense 147, 324.
culmorum 146, 253.
dıscolor 59.
- eumartıı 59.
Iycopersici 236.
malı 40, 318.
Martii 119.
oxysporum 59, 146.
parasiticum 122.
radicicola 42, 59.
redolens 312.
roseum 253, 312.
saliciperdum 236.
sarcochroum 313.
trichotheeioides 42,
59.
udum 324.
- vasınfeectum 235.
Fusarıiumkrankheit 131,
31122
Fusieladium
2935297.
betulae 51.
minutulum 43.
- pirinum 51.
310.
112, 268,
| Fusieoceum 124.
—- perniciosum 237.
Fußfäule 235.
399
Fußkrankheit 40, 235,
253, 312.
' Futterbau 215.
Futterrübe 157.
6.
Galinsoga 19.
' Galium 86, 95.
boreale 48.
divaricatum 125.
mollugo 84,
pupureum 47.
silvaticum 84.
verum 84.
; Gallenkunde 1. 83.
salleria, melonella 326.
' Gallmilben 190.
Gallobelieus nicotianae
220.
Gangminen 65.
' Ganoderma applanatum
251.
Gartenptlanzen 18, 172,
Gastrodes abietis 327,
ferrugineus 327.
Gastropacha pini 113.
Getäßnekrose 33.
Gelbrost 249, 311.
Gelbspitzigkeit 171, 222.
(Gelechia gossypiella 267.
(emüsepflanzen 21, 22,
36, 230, 295.
Geranıum 96.
palustre 233.
silvatieum 48, 78, 234.
Germisan 243, 257, 311.
Gerste 35, 44, 64, 109,
120; 133,183 178%
172, 222, 225, 226,
234, 256, 257, 272,
304, 312, 318.
Geıstenflugbrand 311.
Gerstenhartbrand 36.
Gespinstmotte 68.
Getreide 114, 117, 131,
140, 164, 171, 173,
242, 244, 249, 253,
266, 272, 293, 295;
304,307. 310, 31%
BA 342:
(etreiderost 109, 215,
Dale
Getreidezüchtung 294.
Gewürze 227.
Gewürznelke 227.
Gibbera pulicaris 51.
Gibberella 51, 52.
—- Saubinetii 146, 253.
Giehtkörner 23. j
Gichtkrankheit 148.
Giftigkeit 38, 305, 8307.
Giftpflanzen 62, 115.
Gilia trieolor 130.
Gips 302.
Gisonobasis ignorata 85.
356
Gladiole 238.
Gloeosporidiella ribis 124.
Gloeosporium 57.
acericolum 142.
acerinum 142.
agaves 258.
bombaeis 258.
caulivorum 234.
dactylidis 23.
nervisequum 51.
—- quercinum 51.
Gloeosporium ribis 51,
124.
— salieis, 51.
— ulmeum 253.
— ulmicolum 253.
—- Weirianum 43.
slomerella gossypii
235.
Glyceria aquatica 146.
Glyeine 329.
Glycosmis pentaphylla
239.
Glyphina betulae 199.
Gnipa americana 56.
Gnomonia juglandis 144.
— leptostyla 51.
— padicola 51.
— platani 51.
- quercina '51.
— tiliae 51.
— tubiformis 51.
— ulmea 252.
Gnorimoschema
220.
Goldafter 176.
sombo 158.
Gonocephalum 211.
Gortyna ochracea 114.
Gossyparia ulmi 252.
Gyssypium barbadense
158.
Gracilaria 155.
— ‚perseae 155.
— syringella 20, 327.
Graphiola disticha 48.
Graphium ulmi 236.
Graphosoma lineatum
260.
Gräser 22, 41, 95, 158.
Griggsia cyathea 56.
Grillen 220.
heliopa
Grind 39.
Griphosphaerioma sym-
phoricarpi 41.
Gryllotalpa africana 220.
— hirsuta 220.
— vulgaris 65.
Guettarda ovalıfola 43.
Guignardia baccae 254.
Gummibaum 96.
Gummosis 124, 127, 128,
DU
— trockne 314.
Gurke 148.
Sachregister.
Gymnetron linariae 74.
Gymnocladus 26.
Gymnoconia alchemillae
134.
Gymnosporangium jJuni-
perinum 49.
— tremelloides 49.
Gyropsylla ılicicola 330.
H.
Hafer 64, 118, 136, 146,
171, 172, 222, 304,
308.
Haferälchen 109.
Haferbrand 36, 171, 311.
Hafer-Nematodenkrank-
heit 312.
Hagebuche 25.
Hagel 215, 216.
Hagelabschätzung 215.
Hallimasch 170.
Halmrost 317.
Halticinen 339.
Hanf 157.
Haplaphalaıra Dahlii 192.
Haplotheciella 41.
Harpalus 121.
Hartigia largiflava 78.
Hartweizen 135.
Hasel 94. Vgl. Corylus.
Hedera helix 313.
Heilpflanzen 62, 115.
Heißwasser 36, 171, 257,
258,. 321.
Helenium autumnale 977.
Helianthemum alpestre
Helianthus annuus 131,
230:
Helicomyia deletrix 285.
Heliothis assulta 219.
— obsoleta 70.
—- peltigera 260:
Helminthosporiose 257.
Helminthosporium 60.
—- gramineum 120, 169,
29%.
—- microcarpum 60.
— oryzae 60, 258.
—- sigmoideum 60.
Hemitaxonus struthi-
opteridis 78.
Hendersonia Emilise 234.
Hepialus lupuli 114.
Heracleum lanatum 43.
— sphondylium 114.
Herpetomonas ctenoce-
phali 105.
Herpotrichia nigra 123.
Herzfäule 34, 123, 14T,
308.
Hessenfliege 164.
Heterocampa pseudo-
tsugate 271, 272.
— venusta gulosa 271.
|
Heterodera 312.
—- radieicola 115,
220,239.
— Schachti 63, 64, 121.
Heteropogon Allionüi 133.
120,
Heterosporium graecile
‚115, 145,
Heterotrichum eymosum
56.
Heuchera glabella 43.
en 66, :123,
149, 220, 261, . 263.
Te a 19030, are
67.68, 175, 295,.322
Hevea 24, 222.
— brasiliensis 320.
Hevea-Krebs 24.
Hexenbesen 135.
Hiberpia defoliaria 270.
Hibiscus esculentus 158.
Hidari Irava 70.
Hieracium 95.
— echioides 278.
— murorum. 282.
Himbeere 20, 319.
Hippocrepis comosa 125.
Hippodamia convergens
SS EthR
— glacialis 160.
— sinuata 160.
Hirse 19,
Hitze 173, 322.
Hitzebräune 300.
Hollunder 174.
Holocampa alpina 79.
Holoniaria picescens 219.
Holzpilz 24.
Holzzerstörung 317.
Honigtau 29, 185.
Hopfen '191,.. 318.
Hoplocampa brevis 64.
— testudinea 64.
Hoplolaimus rusticus 63.
Hormodendron 60.
Hornisse 65.
Howardia benigna 338.
Hth 667 243.
Hühnerbeine 219.
Hülsenfrüchte 272.
Humulus 310.
Humuskarbolineum 274.
Hyalocrea epimyces 141.
Hydrelia flammebolaria 70.
Hydroecia micacea 114.
Hylobius abietis 216.
Hylurgops palliatus 340.
Hyoseyamus 63, 230.
— albus 115.
— niger 115, 260.
Hyphanthidium terebrel-
lum 327.
Hypochnus solani 217.
Hypochoeris radicata
168.
— uniflora 95.
°
Hypoderma pinicola 255.
— strobicola 255.
Hyponeetria cactı 141.
-— phaseoli 43.
Hyponomeuta cognatella
> 68.
- - evonymella 68.
— malinella 112.
Hypsolophus marginellus
Hyptis 319. [335.
Hypudaeus glareolus 276.
I.
Icerya Purchasi 115, 151,
329.
Igelbürsten 24.
Ilex aquifolium 27, 125.
- paraguayensis 330.
Immunität 115.
Immunitätszüchtung 19,
118, 216.
Impatiens balsamına 238,
232.
noli tangere 65, 234.
Imperata eylindrica 133.
Incurvarıa ınorosa 66.
Indigofera arrecta 224.
Indigopflanze 224.
Inkubationskalender 295.
Inostemma falcata 191.
Insektenpulver 155, 230.
Ipomoea batatas 146.
Ips larıcıio 340.
Irene 319.
Iris 145.
- tlorentina 143.
- germanica 143.
pallida 115.
Isaniris ater 162.
Isariopsis griseola 59.
Isatis tinctoria 47.
Ischaemum latifolium 43.
Isehnonyx echi 84.
-— - prunorum 85.
- rosmarını 85, 92.
— verbascı 8.
Isoamylin 305.
Isosoma hordeı 164.
Isotoma tenella 114.
Isurgus heterocerus 160.
Iteomyia capreae 95.
J.
Jaapiella cucubali
Hedickeı 285.
Jauche 149.
Jodoform 38.
‚Johannisbeere 249,
schwarze 109.
Johanniskrankheit
Jugendminen 65.
Juglans 26.
einerea 334.
nigra 334.
regia 206, 334.
- Sieboldiana 334.
284,
318.
312.
Sachregister.
Juniperus 147.
communis 335.
_ m3naml22:
- virginiana 26.
K.
Kabatıa latemarensis 53.
-— lonicerae 53.
— mirabılis 53.
Kaffeebaum 21, 162, 255,
2121 329:
Kainit 274, 325.
Kakao 21, 262.
Kal 10, 1151213, 14,10.
Kalifornische Brühe 66,
109, 142.
Kalk 121, 170.
Kalkanstrieh. 276.
Kalkarseniat 34, 37, 175.
Kalkmangel 46.
Kalkmilch 44,
LE.
Kalkstickstoff 244, 245.
Kalkvergiftung 31.
Kalziumsulfhydrat 66.
Kamelhalsfliege 71.
Kanadapappel 27.
Kaninchen 28.
Kapselwurm
269.
Karbolineum 18, 109.
Karbolsäure 151, 227.
Karotte 114.
Karschıa
226, 268,
158,: 267,
120,
130,
215,
221,
231,
263,
125,
134,
217,
222,
234,
304,
157,2 103%
218, 220,
DIS
240, 262,
306, 307,
308 312.7 313,325,
33lL 331,90 3362
Kartoffelerdfloh 76.
Kartoffelkrebs 20, 46,
109, 1132,
2177224057304
31122
Kartoffelmotte 336.
Kartoffelnematode
308, 312.
Kartottelschorf 39.
Kartoffelzüchtung 294.
304,
Kasein 137, 151.
Kastanie 237, 259, 260,
318, 319,. 322;
Keimlingskrankheit 238.
Keimtriebkraft 171, 172.
Keißleria 41.
Kellerassel 24.
Kernobst 314.
Keulenblattwespe 65.
Khaprakäfer 272.
120, 129, |
308, |
' Knollenfäule
' Knospensucht
araucarlae 41. |
Kartoffel 31, 32, 33, 34, |
39; >42,:59, 109, 114; |
126, 129, |
357
Khekia ambigua 124.
Kiechererbse 235.
Kiefer: 25, 71,.122,. 124,
130,0 299 DHL 2NADRISN
27922280. lv 33h
339. Vgl.‘ Pipus.
- weißrindige 122.
KRiefermistel 147.
Kiefernmarkkäfer 65, 71.
Rieferwurzelsechwamm
Sul.
Kiefferia pimpinellae 285.
Kindelbildung 220.
Kirschbaum 54, 82, 142,
271.
Kirschblattwespe 176.
Kirschtliege 148.
Kleditoma carinata 191.
Klee 121, 146, 151, 234;
325.
Kleebräune 112.
Kleekrebs 109.
Kleeseide 304.
Kleidermotte 108.
Kleie 266.
Kleinblättrigkeit 124.
Kleingärten 18.
Kleinhofia hospita
Knaulgras 23.
Knautia arvensis 140.
— silvatica 285.
31
Knospenfäule 129.
327.
Köder 74, 121, 149, 157,
262, 333.
Koeleria hirsuta 133.
Kohl 22, 36, 76, 109, 114,
146, 230, 321, 341.
—— chinesischer 223.
Kohlerdfloh 176.
Kohlfliege 22, 154.
Kohlhernie 22, 36.
Kohl-Schwarzbeinigkeit
321.
Kohlweißling 108, 230.
Kohlwurzelmade 154.
Kokospalme 123, 261,
32.8928:
Kolbenhirse 248.
Kompositen 251.
Korbblütler 95.
192%
313.
| Korkringigkeit 222.
Kornkäfer
' Krähe 335.
165.
Krätze 217.
Kräuselkrankheit 19, 66,
130... 10022172 209%
Krautern 223.
Krautfäule 217,
32%
Krebs 96, 109, 297, 320,
322.
Krebsknoten. 322.
Kreosot 227.
231,
358
Kresol: 149.
Kreuzblütler 95, 161, 192.
Kreuzschnabel 122.
Kriebelmücken 108.
Krongalle 96.
Küchenzwiebel
Kugeltriebe 33.
Kukam 274.
Kupfer 174, 277, 298, 306.
Kupferarsenit 175, 266.
Kupferbestäubung 37,
131.
Kupferglucke 176.
Kupferkalkbrühe 36, 109,
241, 268, 306, 319.
Vgl. Bordeauxbrühe.
Kupferkerbonat 131, 138,
316, 317.
61.
Kupfersodabrühe 138.
Kupfervitriol 36, 37, 44,
48, 7.131, \.173,.225,
226, 231, 243, 248,
293, 257,..274,.:307,
310, 316, 317.
Kürbis .157, 229, 230
315.
Kürbiswelke 148.
L.
Laberius 80.
Labrella xylostei 53.
Lachnosterna lanceolata
159.
Lachnus strobi Be
Lactuca virosa 12
Lagorotis en,
—- virginiana 276.
Lampronia rubiella 115.
Lanaskrankheit 219.
Langstiel, brauner 24.
Laphygma exempta 337.
- frugiperda 260.
Lärche 27, 115.
Larentia cambrica
luteata 70.
obliterata
Lariophagus
dus 165.
Larix 147.
americana 276.
occidentalis 251.
Laserpitium siler 84.
Lasiobotrys 52, 53.
latemarensis 53.
- lonicerae 53.
mirabilis 53.
perielymeni 53.
Lasiocampa trifolii 158.
lL.asioderma serricorne
219.
Lasiodiplodia theobromae
123.
Lasioptera 83, 86.
Berlesiana 333.
carophila 84, 85,
276.
7.
70.
distinguen-
9.
Sachregister.
Lasioptera rubi 20.
— thapsiae 85
Laspeyresia conicolana
150:
molesta 156,
nigricans 156.
novimundi 156.
Latania sinensis 48.
Lathridius 159.
Lathyrus artieulatus
nissolia 249.
pratensis 249.
Laubhölzer 95, 310.
Laubholzmistel 147.
Laurus nobilis 77.
Lauwasserbad 172, 173.
Lecanium corni 325.
— prunastri 82.
Leguminosen 86,
234, 341.
Lehm 170, 171,
Leimringe 71,
us 113.
Lein 234.
Leinlolech 147.
Lema bilineata
Leontodon 9.
Lepidosaphes fieus 151.
Lepistemon flavescens
281.
Leptocorisa acuta
Leptonekrose 33.
Leptomonas 103.
— Davidi 103, 104.
— Elmassianı 104.
Leptophyes puncta-
tissıma 149.
Leptosphaeria coniothy-
rıum 147.
Simmons 43.
— vagabunda 40.
Leptothyrium alneunı
ale
— filieinum 41.
— juglandis 51.
—- Jaurocerasi 234.
Leptynopters sulfures
192
Lestodiplosis Holstei 32.
Letendraea 141.
334,
249.
170,
221, 222.
BIO BD
161.
Ball.
Leucogaster 232.
Leueopsis puneticornis
96.
Levkoje 234.
Libanotis montana 285.
Libocedrus deeurrens 26.
Licht 169.
Ligustrum 307,
Lilienholz 193,
Limabohne 327.
Limax agrestis 23.
Linaria 74.
Linospora portoricensis
43.
- trichostigmae 43.
32h!
194.
|
Linum 114.
-—— eorymbiferum 190,
282.
Liparthrum 76.
albidum 77.
Bartschti 77.
colehieum 77.
mori 77.
ae ‚ armata 114.
fimetaria 114,
oeren 26;
Lita ocellatella
Lithiasis 217.
Lochmaea sanguinolenti
338.
Locusta 328.
danica 328.
migratorias 328.
migratorioides
pardalina 328,
solitarıa 329.
Locustana pardalina 328.
Lolitum multiflorum 253.
perenne 253.
remotum 147.
rıgidum 133.
temulentum 58,
Lonchaea arıstella 266.
lasiophthalma 283.
Longitarsus parvulus 114.
Lonicera alpigena 53.
- canadensis 53.
caprıfolium 53.
coerulea 93.
conjugalis 53.
implexa 53.
nigra 53.
- perielymenum
-— xylosteum 53.
Lophodermium
20, 122.
Lophyrus fuscı ipennis USE
pini: 79, 216.
- sertifer 78.
Loranthus Schimperi 134
Lotus cornieulatus 4.
hispidus 125
195.
328.
329.
253%
>33.
pinastri
Löwenmaul 56.
Lucuma multiflora 43.
Lumbricus agricola 148.
‚Lupine 234.
lLuzerne 80, 136, 146, 151.
266, 338. |
lLygus pabulinus 114.
pratensis 148.
Lymexylon dermestoides
31.
Lyonetia Ulerkella 68.
Bart le
Lysol 230.
Lytta vesieatoria 327.
M.
Macaranga tanarıus 281.
Br Er
Maclura 26.
Maerocentrus collarıs 20.
Macrocephalus Bequaerti
78.
Macrolabis brunellae 284.
Macrolophus costalis 67.
Macrophoma 87, 88, 90.
coronillae 87.
coronillae emeri 87.
—— flaceida 321.
Macrophya albipunctata
78. |
Maecrosiphum pisi 219.
-— solanifolii 148.
Macrosporium Uavarae
115.
papaveris 115
sarcinula 51. |
=solani ‘60, :61,.. 119,
125.
tomato 61.
{
db Wars
Maikäfer 159,
274.
Mais 39, -133, 157, 158
162; 167. .2305.,234;
a ee =
3047.312573197 33%
342.
Maisbohrer 157.
Maiszünsler 69, 157, 269.
Malacosoma castrense
158.
neustria 112.
Mallotus philippinensis
192, 341.
Malope malacoides 133.
Malva silvestris 232.
Malvaceen 234.
Malvenrost 231.
Mamestra brassicae 260.
Mandelbaum 234. 250,
Mangan 22.
Mangobaum 273, 275.
Mangold 114, 160.
Maregravia rectiflora 43.
Mariscus jamaicensis 43. | -
Marmorierung 219.
Marssonia acerina 142.
-— erythraeae 234.
— juglandıs 144.
Marssonina 254.
— juglandis 51.
— populi albae
Maserbirke 194.
Maserholz 206.
Massalongia aceris 254.
Massariella palmarum 42.
Mate 330. |
Mauerassel 262.
Maulbeerbaum 42.
Maulwurfsgrille 121, 220.
Mäuse 24, 35, 307. |
DiR
Mäusetyphusbazillen 166. |
Sachregister,
Mayepea domingensis 56.
Mayetiola avenae 164.
— destructor 164.
Meeistocerus fumosus
341.
Medicago lupulina +47.
van Vol.
Luzerne.
Medizinalpflanzen 260.
' Megalonectria caespitosa
141.
Megatrioza Banksıı 192.
- pallida 192.
' Mehltau 53, 109, 174, 237,
227293, 1298 DL
- falscher 242, 319.
Meisen 71.
Melampsora helioscopiae
134.
| — salieina 231.
Melanconis pernicioss
237.
Melandryum Balansae
233, 234.
‚ı Melanops 51, 52.
- aterrima 51.
ferruginea 51.
Tulasneı 51.
, Melanopsamma 41.
Melanopsammina 41.
Melasoma populi 154.
- tremulae 154.
Meliaceen 77, 340.
'Meligethes 159.
- aeneus 75, 161.
Melin 166.
Meliola 40, 319.
bayomonensis 43.
— bicornis 319.
cestri 43.
conferta 43.
- dolabrata 43.
- funtumiae 319.
Henningsi 319.
—— hyptidicola 319.
-— intrieats 319.
—— ipomoeicola 319.
- malacotricha 319.
maregraviae 43.
perpusilla 319.
sawakensis 319.
solanicola 319.
Stevensii 319.
- triehiliae 319.
triumfettae 319.
‘ Zollingeri 319.
Meliolaster 319.
Meliolina 319.
Meliolinopsis 319.
megalospora 319.
oetospora 319.
quereinopsis 319.
ı Melissa 260.
offieinalis 115.
Melochia umbellata 281.
359
Meloe proscarabaeus 275,
304.
Melolontha vulgarıs 159.
Melone 30, 229, 338.
Melonenbaum 58, 255.
Mentha 63, 86.
aquatica 89.
arvensis 85.
austriaca 89.
rotundifolia 89.
silvestris 85.
viridis 85.
Metalle 230.
Metamasıius hemipterus
260, .328.
Metastelma 56.
Metastigmus abietis 326.
Methylenacetochlorhy -
drin 307.
Methylglyeosid 305.
Methylsulfat 305.
Mierocera celavariella 40.
Micrococeus acridicida
263.
Microgaster 73.
Miceromeria marıfolla 134.
Mieroplitis eusirus 337.
Microsphaeria alni 139.
evonymi 231.
quercina 139.
Mierothyrium acaciae 40.
maecrosporum 40.
microscopicum 40.
- quercus 40.
' —_ salieis 40.
| Mottenschildläuse
— umbelliferarum 40,
Mierotus agrestis 166.
Mikiola fagı 88, 94.
Milben 160, 262, 263.
Milbengallen 278.
Milchsäure 227.
Mineola indiginella 269.
Mineralsäuren 227.
| Mistel 41, 77, 147.
Mohn 1582.
Möhre b3, 312.
Monilia 297.
— einerea 236.
ı Moniliakrankheit 142.
Monographus 41.
Monoxia puneticollis 160.
Mordellistena Beyrodti
74, 160.
— cattleyana 74.
Morus 26, 77.
Mosaikkrankheit 32, 33,
119, 148, 167, 168,
1695» 217,:/218, 213
223, 224, 231, 308,
309.310:
Motorspritze 277.
123.
Mückengallen, verpilzte
33.
Mucor 35.
360
Mucor racemosus 232.
Mucoraceen 122.
Muehlenbeckia platy-
clados 150.
Mulgedium cacaliaefo-
lum 234.
Mutinus xylogenus 232.
Mutterkorn 22, 55, 253, |
304.
Mycosphaerella 140.
— pinodes 219.
- sentina 139.
- silvatica 140.
- ungnadiae 233.
Myelophilus minor 65,
216, 276.
-— piniperda 216, 339.
Mykoplasma 231, 232. |
Myoxus glis 276.
Myrtillus uliginosus
Myzoxylus laniger
Myzus persicae 148,
224.
192.
325.
223, |
N.
Nacktschnecken 24.
Nadelhölzer 20, 30,
Nagetiere 262.
Naphtalin 38.
Naphtylamin 309.
Narrentaschen 112.
Nashornkäfer 123.
Naßfäule 321.
Natriumarseniat 149.
Natriumsulfid 34.
Natriumsulfokarbonat
151
Nectandra patens 56.
Nectria 141.
— aurantucola 141.
—. eastilloae 42.
-— coceidophthora 141.
—- eoccorum 141.
- ecolletiae 141.
- ditissima 81.
- galligena 51, 142.
- subcoceinea 141.
322.
Nectriella biparasitica
141.
Nelke 57, 312.
Nelumbium speciosum
259.
Nematoden 22, 63.
Nematus fennieus 77.
Neocosmospora vasinfec-
ta 324.
Neodiprion Lecontei 275.
- pinetum 49.
Neopales maera 276.
Neottiospora Iycopodina
142.
Netznekrose 218, 219.
N euroterus 'bacearum
165.
laeviusculus 278.
Sachregister.
Neurotoma nemoralis
342.
Nezara viridis 220.
Nieandra physaloides
161.
| Nicotinana 39, 306.
affinis 131.
- glauca 241.
| Nieswurz 158. ;
Nikotin 19, 36, 68, 114,
194,2192,071009.2.99:
| 305, 30068.8334.
Nikotinseifenbrühe 151,
265.
Nikotinsulfat 151, 332.
| Nitrat 306.
Nonne 65, 71, 72,
ASS ITE
Nosperal 36.
Novius cardinalis 151.
Nußbaum 314.
Nutzhölzer 21.
Nysius euphorbiae 104.
270,
0.
Obstbäume 26, 34,
1 la ler
268, 269, 276,
29720.30460 3023
336.
Obstbaumkarbolineum
268, 337.
Obstbaumschildläuse 150.
Obstmade 108, 267, 268,
2998
Ocneria dispar 112, 310.
Ocotea 49.
— leucoxylen 56.
Odina wodier 341.
Oecanthus pellucidus 67.
Oenanthus niveus 147.
Oenothera biennis 47.
Ohrwurm 66.
Oidium 36, 54, 252.
gemmiparum 139.
lactis 226.
— . quercinum 139.
— Tuckeri 234.
Olbaum 33, 108, 154, 220,
Y DIANTASIN 333:
Olemulsion 138.
Olfruchtschädlinge
108.
Oligotrophus Reaumuri-
anus. 185.
109,
220,
277,
310,
76,
— Solmsii 185.
Olinx scianeurus 165.
Ölivenfliege 164, 287,
288, 333.
Olkäfer 275, 304.
Olmohn 260.
Olpalme 251.
Ölrose 274.
Omphalospora 41.
ÖOncopera mitocera 271.
Onoclea 78.
—- struthiopteris
ÖOnonis repens 85.
—- spinosa 85.
Önygena arietina 232.
Operophthera brumata
270.
Ophiobolus graminis 141.
— herpotrichus 141.
Opius Fleteheri 166.
Opoponax chironium 85.
Orange 220, 256, 265,
314.
Örchesella villosa 114.
Örchestes fagi 114.
Orchideen 159.
Oreodoxa regia 332.
Orgyia antiqua 158.
Osmunda 41.
Ösphilia odinae 341.
Ötiorrhynehus suleatus
114.
Ötthiella aesculi 41.
Ovularia 140.
— geranil 233.
— Hughesiana 43.
— pulchella 23.
Ovulariopsis gossypii 149.
obelavata 145.
Oxalis 234.
— cernua 234.
Oxyna 9.
OÖxypleurites platynaspis
190, 282.
Oxythyrea funesta 260.
Oxytropis campestris 47.
ÖOzonium omnivorum 235.
233.
50
Pachyprotasis antennata
78.
Pachytilus 328.
— danicus 66.
—- migratorius 66.
Palmenbohrer 123.
Palomena prasina 114.
Pamphilius vafer 79.
Panaschierung 168, 169.
Panicum barbinode 332.
— bulbosum 253.
— carinatum 332.
— colonum 332.
— cerus galli 332.
— flavidum 332.
- reptans 332.
Panzerkiefer 122.
Päonie 241.
Papaver 63.
— somniferum 115.
Papilio podalirius 69.
Pappel 131, 192, 267.
-—— italienische 27.
Pappelblattkäfer 154.
Pappelblattwespe 177.
Pappelkrebs 148.
Paprıka 148.
Papularia saccharina 41.
Paratetranychus pilosus
149.
Paria canella 275.
Parisergrün 34, 70.
Paspalum 55.
conjugatum 332.
glabrum 43.
- Passerinula candida 141.
Passitlora foetida 236.
Pastinaca divaricata 85.
Pastor roseus 335.
Patchouliblätter 342,
Paurocephala kleinhofiae
192.
psylloptera 192.
Pauropsylla montana
192.
triozoptera 192.
tuberculata 192.
Udei 192.
Pavetta ındıca 281.
Pectinophora gossypiella
267.
Pediculoides ventricosus
164.
Pelargonium zonale 224,
286.
Pelorie 97, 101. 304, 305.
Pemphigus populi 192.
- spirothecae 177.
Pemicilium 35, 225, 232.
expansum 226.
italicum 217.
ochraceum 124.
Pentaphis 151.
Peridermium cerebrum
134, 135.
— Harknessiiı 134, 135.
Perilampus hyalinus 276.
Perillus bioculatus 160.
Periplaneta americana6b.
Peronospora 47.
aestivalıs 47.
- alpestris 47.
Arthuri 47.
bisceutellae 47.
brassicae 47.
chelidonii 47.
- eonsolidae 47.
- coronopi 47.
erispula 47.
ficarıae 131.
glacialis 47.
hyoseyami 241.
insubrica 47.
- ıisatidis 47.
lapponica 47.
nivea 169.
oxytropidis 47.
- parasitica 47.
sisymbrii officinalis
47.
trifolii alpestris 47.
Sachregister.
‚Peronospora trifolii
minoris 47.
- .vıticola 36, 131, 277,
295, 297, 298, 306,
315.
Perozid. 19; 36,102.
Perrisia strobi 327.
Persea gratissima 159.
Pestalozzia lucumae 43.
- palmarum 123.
Pestalozzina Rollandi
142,
Petroleum 270.
Petroselinum sativum 85.
Petunia 130.
Peucedanum 134.
— cervaria 85.
-—— oreoselinum 85.
Pfeffer, spanischer
ee
Pfirsich '54,, 58, 59,82,
136.149 150.291:
2302990230 334
342.
Pfirsichmotte
320,
156.
Pflanzengallen 93, 94, 95. .
Pflanzenpathologie 17.
Pflanzenschutz 17, 18, 21,
LOSEN-LTT, 2 1125,7 274;
215.
, Pflanzenschutzdienst 108,
| 114:
Pflanzenschutzforschung
Ir.
ı Pflanzenschutzliteratur
111, 214.
Pflanzenschutzmittel
172, 298,-29%301.
Pflanzenvermehrung 18.
Pflaume 26, 149.
— japanische 322, 323.
Phaedon tumidulus
114.
Phaenobremia
ana 191.
Phaeobotryon visci 41.
Phaeosphaerella paspali
43.
Phalarıs minor 253.
Phänologie 108.
Phaseolus 43.
— lunatus 327.
vulgaris 119.
Phellodendron 2b.
Phenylhydrazin 38. :
Philadelphus coronarıus
150.
Phleospora mellea 43.
trifolii 233.
ulmi 50.
Phloömnekrose 218, 223.
Phloeophthorus Ge-
schwindi 77.
— hercegowinensis 77.
Phloeosinus 272.
Kiefferi-
361
Phlyctaenodes stieticalis
69, 157, 335.
Phoenix silvestris 42,
Phoma betae 34.
citricarpa 256.
eupyrena 40.
- Ferrarisii 256.
fructicola 233.
- geniculata 142.
— lingam 321.
- lithuanica 233.
- pitya 255.
— pseudotsugae 259.
— Rostrupi 312.
Phomopsis 142, 143.
- abietina 125.
- pseudotsugae 143,
256.
Phorocera claripennis
276.
Phosphor 166.
Phosphorsäure 11, 12, 13,
147152
Phragmidium potentillae
231.
— rubi idaei 20.
— subcortiecium 95, 115,
231, 234.
Phragmites 79.
— karka 43.
' Phtalsäure 305.
‚, Phthorimaea
ocellatella
159:
| — operculella 336.
Phyllachora banisteriae |
96.
— bourreriae 56.
— campanulae 124.
— canafistulae 56.
-—— drypeticola 56.
— gnipae 56.
— graminis 56.
— heterotrichi 56.
— ischaemi 43.
— mäyepeae 56.
—- metastelmae 56.
— nectandrae 56.
—- ocoteicola 56.
—- quadrospora 493.
Phyllerium acerinum 280.
Phyllobius argentatus
115.
viridiaeris 114.
Phyllocoptes bursifex
231.
— coronillae 282.
gymnaspis 278.
- impressus 190, 282.
- Jaapi 282.
— latifrons 282.
— punctatus 190, 282.
— stylotrichus 190, 282.
—- triserratus 282,
— I yıtis 119.
362
Phylloderma germanica
230.
Phyllophaga 262.
— portoricensis 328.
Ehyllesuieie aconiti 234. |
— antirrhini 56.
— aquilegicola 313.
- asperulae 124.
— caricae papayae 255.
- centaureae 234.
— chenopodii albi 234.
— congesta 322, 323.
- excavata 43.
— farfarae 234. |
geraniicola 233.
— impatientis 234.
— Montemartinii
— solitaria 323.
ungnadiae 234.
Phylloireta undulata 327.
Phylloxera vastatrix 153.
Physalis 161.
Physalospora baccae 253.
323.
- Miyabeana 254.
Physoderma Debeauxii
115.
Phytodecta fornicata 338.
Phytoecia rufimana 339.
Phytophthora 217, 241,
308. i
— eryptogea, 130, 235.
— infestans 234, 236.
— nicotianae 219, 238.
—- omnivora 36.
parasitica 235.
Dhyanocsidien 19
Phytoptochetus orthias-
pis 281.
Picea Engelmanni 26, 43,
16,..251:
excelsa 79.
sitkaensis 26.
Pieromerus bidens 154.
Picus major 276.
Piment 227.
Pimpinella saxifraga 85,
89, 278, 285.
Pineus strobi 216.
Pinnaspis buxi 329.
Pinus 26, 28, 250, 276.
— attenuata 135.
Banksiana 276,
- cembra 216, 288.
contorta 135, 251, 319,
320.
divaricata .251.
halepensis 288.
Jeffreyi 135.
laricio 156.
leucodermis 122.
longifolia 341.
- marıana 251.
- monticola 251. _
— murieata 135.
— Murrayana 269.
Sachregister.
Pinus pinea 307.
— ponderosa 135, 251,
319, 320.
radiata 135.
- resinosa 272, 276.
rigida 251, 272.
Sabiniana 135.
silvestris 156, 307.
strobus 26, 49, 81, 82.
virginiana 276.
Piophila apii 114.
Pipiza 16.
Pipunculus
264.
— vagabundus 264,
Piricularia grisea 60.
— oryzae 60.
Pirus 68.
— communis 93,
—- coronaria 43.
Pissodes notatus
- pini 216.
Pisum arvense 249.
- sativum 249,
Pittosporum undulatum
265.
Pityogenes
340.
Pityophthorus Bassetti
76.
— micrographus 216.
- oceidentalis 76.
Plagionotus speciosus148.
Plantago major 305.
Plasmodiophora brassi-
cae 22, 124, 231.
Plasmopara viticola 234.
Platanus 26, 271.
Platycampus luridiven-
industrius
333%
218:
quadridens
teis 77.
Platyedra gossypiella 269,
Platygaster contorticor-
nis 326.
Platypus 328.
Platzminen 65.
Pleetroscelis coneinna
tz.
Plemeliella abietina 326.
Pleoneetria berolinensis
141.
— Juteseens 141.
— ribıs 141.
Pleospora infeetoria 259,
— melissae 115.
— pomorum 40.
-— sarcinulae 51.
Plusia 70.
— signata 220.
Pocken 39, 109, 112, 219,
325.
Podagrica melvae 260.
Pollinia fulva 253.
Polychrosis botrana
334.
67.
Polygonatum inultiflo-
rum 285.
Polygonum 269.
— alpinum 324,
pensylvanicum
- persicaria 285,
Polymoria 165.
Polynema eutettixi 264.
Polyopeus aureus 40.
— pomi 40.
purpureus 40,
— recurvatus 40,
Polypor us applanatus 06,
— volvatus 317.
Pontania 78.
— collactanea 77
herbacea 192.
Jörgensi 77,
lapponica 192.
phylicifoliae 77.
polarıis 192.
— proximsa 93:
— reticulatae 192.
- samolad 192.
vesicator 185.
viminalis 192.
Popciss 310.
alba 181, 270.
balsamifera 181,
monilifera 270.
RITA LS, SD,
— pyramidalis 270.
— tremula 181, 183.
Por chrysorrhoea
310.
Priophorus tener 192,
Pristiphora pallipes 79.
269.
270,
Prodenia litura 70, 220.
270. ”
Prophylaxe 293, 294, 295,
296, 298.
Prosopodes fugax 69.
Prospaltella Niigatae 266,
Prunus 26, 86, 239,
— cerasus 68.
domestica 233.
laurocerasus 234.
myrobalana 85.
spinosa 65, 85,
— tritlora 322.
Preudoaoadet aldabraca
329. &
—. jota 329, i
Pseudoeoceus calceola-
rıae 261.
— eıtri 262, 265:
— nipae 328.
—- saceharı 261.
Pseudodiseosia
58.
Pseudomonas apii 42.
eitriı 126, 239.
—- pruni 238.
Pseudoperonospora ni-
gricans 219. BE,
185.
disnthi
Pseudopeziza populi al-
bae 51
— ‚ribis 51.
— salieis 51.
Pseudotsuga 26.
— Douglasii 143, 145,
255, 256, 265, 271.
— heterophylla 251.
taxıfolla 251.
Psila rosae 114.
Psoralea acaulis 234.
Psyehotria pubescens 43.
Psylliden 192.
Psylliodes affinis
— cehrysocephala
340.
— hyoseyami
Pteris 41.
— aquilina 79, 95.
Pterocarya rhoifolia 26.
na absinthiı 134.
- agropyri 133.
andropogonis
133%
andryalae 134.
— carlcis 125.
- centaureae
Cesatii 133.
- ehrysanthemi
231:
1:51. 129:
erustulosa 134.
faleariae 124.
Fragosoana 133.
Fragosoi 133.
geranii 48.
glumarum 133, 234.
graminis 23. 135, 136,
234.
imperatae 133.
- istriaca 134.
loliieola 133.
malvacearum
232,,° 234.
maydıs 234.
menthae 134.
Morthieri 48.
peucedani parisiensis
129:
pimpinellae 134.
Pittieriana 134.
— ribis 231.
rubefaciens 48.
seneeioris ochrocarpi
134.
— silvatica 125.
sonchi 134.
- suaveolsns 231.
- taraxacı 134.
- tragopogonis 231.
— Unamunci 134.
Pucemiastrum ealii 125.
Puceiriopsis eericae 8.
Pulverisatoren 303.
Pulvinaria ornata
76.
114,
260.
hirti
134.
ZET,
133,
265,
— hieracii
Sachregister.
Pulvis inseetieidus
Pygaera timon 72.
Pyramidenpappel
Pyrausta Ainsliei 269.
— nubilalis 157,
269.
Pyrethrum 230.
— noseum 277.
Pyrogallol 306.
Pythium 34.
— Debaryanum
236.
— palmivorum 123.
130,
0.
Quassiabrühe 342.
Queeksilberchlorid 128.
Quecksilbersulfat 311.
Quercus 26, 43.
alba 251.
ealiforrica 135.
ceıris 206.
cerris X robur
chrysolepis 43.
dilateta 162.
haas 278.
incana 162.
lusitanıca 278.
pubescens 139.
sessiliflora 139, 278.
Queria-Heuwurmpulver
66.
Quitte 56.
278.
R.
| Radekrankheit 148.
Radieschen 31.
Ramularıa 50, 140.
Albowiana 234.
areola 235.
hieracii 50.
knautiae 140.
senecionis platyphylli
234.
telekiae 234.
Tulasnei 50.
varıabilis 115.
Ramularisphaerella
gariae 50.
50.
— punctiformis 50.
Ranuneculus acris 39.
— glacialis 47.
Raphanus sativus 31.
Rapistrum perenne 339.
Randrollung 218.
{ra-
Raps 160, 161, 340.
Rapsglanzkäfer 75, 76,
160, 161.
Raps-Mauszahnrüßler
340.
Ratextrakt 19.
Ratten 24, 35, 109, 121,
12353307:
Rauhreif 26.
363
Raupenfliegen 159.
Ravenelia acacıae melli-
ferae 134.
— albizziae amarae 134.
Readeriella mirabılıs 143.
Realgar 175.
Rebe 19, 40, 54, 66, 352,
113, 131,.93.413%
158 2722 31V, 0RIR
215, 220, 223, 234,
253, 293, 294,295
3014-813, 32.99
333, 334
Rebhuhn 335.
Reblaus 19, 81, 113, 114,
153, 29457298:
Recurvaria Milleri 269.
Reduviden 161.
Regenfall 321.
Regenwurm 148.
Reh 216.
Reis 29, 7146, 253, 257
2358, 261, 265, 270
Balera3d
Reisbohrer 331.
Reiskäfer 163, 164.
Reiswanze 331.
Remigia repanda
261,
Reseda 47.
Reutera puberula 134.
Rhabdophaga insignis
285.
260,
ae oculiperda 285.
‚ — salieiperda 90, 1159.
Rhabdopterus pieipes
162.
Rhacoma erossopetalum
43.
Rhadinomerus bombaeis
341.
diversipes 341.
- ınalloti 341.
subfaseiatus 341.
Rhadinopus buteae 341.
Rhagium lineatum 272.
Rhagoletis 148.
— suavis 334.
Rhamnus alaternus
36.
Rhizoctonia 29, 40,
— solani 42, 129,
236, 325.
violacea 20, 231.
Rhizoglyphus echinopus
114.
Rhizophagus 159.
Rhizopus 229.
— artocarpi 228.
- chinensis 228.
- mierosporus 228.
nigricans 217,
228, 315.
tritici 227,
315.
SD,
229,
228, 232
364
Rhodites 95.'
Rhododendron 109, 114.
' Rhodographus pteridis
41.
Rhogas percurrens 337.
Rhopalosiphum 151.
— solanı 114.
Rhynchagrotis Chardingi
72.
Rhytisma acerinum 124,
sibes’ 79, 124,,,159,
250.
nigrum 250.
- rubrum 49,
Richardia africana 239.
Rieinus 234.
— communis 115, 239.
Riesenbastkäfer 77.
Rindenbrand 237.
Rindenlaus 151.
Ringelbäume 64.
Ringelspinner 175.
Ringelung 276.
Ringfäule 312.
Ringkrankheit 312.
Rippenminen 65.
Rissigkeit 220.
Robinia 159, 329.
- pseudacacia 59.
Roggen 22, 55, 131, 146,
172,'.253, 304, 325.
KRoggenfusariol 131.
Roggenstengelbrand 36.
Rosa centifolia 115.
- damascena 66, 274.
xose 109, 114, 115, 149,
174, 234, 274, 310,
329.
Kosellinia 255.
— Weiriana 43,
Rosengallen 95.
Rosenmehltau 53.
Rosenstar 335.
Rosmarinus offieinalis
35, 86.
Roßnessel 56.
Rost, roter 219.
- schwarzer 219.
Rostpilze 133.
Rostwiderstandsfähig-
keit 135, : 136.
Rotbuche 25, 33.
Rote Spinne 109, 149.
Rötelmaus 276.
xotfäule 317.
Rotklee 165, 275, 304,
323.
Rotlaubigkeit 220.
Rübe'.20, 36,:120,. 121,
126, '260:.,215,..330,
341, 342.
gelbe 44.
Kübenblattfliege 73.
vübenblattkäfer 160.
Rübenblattwanze 330.
Sachregister.
Rübenmotte 155, 335.
Rübennematoden 63, 109.
Rüben-Nematoden-
krankheit 312.
Rübenwurzelbrand 109.
Rübenzünsler 69.
Rübsen 161, 340.
Rubus 192.
Rumex 162.
—- domestieus 79.
- patientia 115.
Rundknospen 109.
Runkelrübe 34,
Runzelung 218.
Rüsselkäfer, großer brau-
ner 108.
Küster 96. Vgl.
Rutaceen 239.
Rutenkrankheit 319.
Ulme.
S.
Saalweide 183.
Saateule 19, 121.
Saatgutdesinfektion 109.
Saatgutschädlinge 21.
Sabadill 277.
Säbelwuchs 123.
Saccharum spoptaneum
158,724 2,
Sackmotten 65.
Dalat 73, 223.
NSalieylsäure 227.
Dalız 43,28, 93, 95,310.
alba 285.
—- aurita 77, .78, 285.
— babylonica 192.
— caprea 78, 159, 181,
183, 192.
cinerea 77.
—- fragilis 78.
hastata 192.
-— herbacea 192.
— incana 189.
— lanata 191.
-—— lapponum 192.
— .nigricans 192.
— phylieifolia 77, 78,
1022
— polaris 192.
— purpurea 185, 254.
— repens 78,
—- rosmarinifolia 77, 194.
— sılesiaca 95.
— vıminalıs 181, 183.
Salpeter 227.
Salvia splendens 150.
Salz 227.
Salzlösung 148, 149.
Sambucus canadensis169.
— ebulus: 19, 85.
Samenfäule 124.
Saponin 137.
Sarothamnus scoparius
85589, 902.92:
Saturationsschlamm 121.
Saubohne 157. Vgl.
Ackerbohne.
Sauerkirsche 149, 297.
Sauerwurm 19, 36, 37, 67,
68,175, 299,934,
Säuren 30.
Scabiosa columbaria 285.
Scarabaeiden 261.
Scardia boleti 96.
Schädlingsbekämpfung
IEH2:
Schädlingsforschung 108,
Lak
Schaumzirpen 261.
Scheideschlamm 308.
Schildflecken 236.
Schildläuse 109, 113, 123,
261, 266.
Schimmelpilze 226.
Schinus molle 150.
Schistocereca tatarica 149.
Schizomyia galiorum 34,
36.
—- pimpinellae 285.
Schizoneura hyalıni-
pennis 78.
— lanigera 264, 307.
Schlehenspinner 158, 175.
Schleimkrankheit 219,
238.
Schlupfwespen 80.
Schmarotzerwespen 30.
Schneedruck 26.
Schneeschimmel 35, 304,
Schnellkäfer 273.
Schoenobius incertellus
Spa
Schorf 40, 126, 217, 25
Zılor
Schüttepilz 122.
Schwalbe 335.
Schwammspinner 147,
y 164.
Schwammschorf 4C.
Schwarzbeinigkeit 217,
31200130 32Am8222
Schwarze Herzkrankheit
21.9:
Schwarzfäule 22.
Schwarzfleckigkeit 238.
Schwarzkiefer 121, 122;
Schwarzpappel 183.
Schwarzpelzigkeit 44.
Schwarzrost 316.
Schwarzwerden 222.
Schwefel 298.
Schwefel, -kolloidaler 53,
la een iz
203.202, 319:
Schwefelbarium 151.
Schwefelkalium 325.
Schwefelkalkbrühe 19,
347,66..137,2138:0742,
1944.1520269%
ANEAE
Schwefelkohlenstoff 153,
163, 164, 240, 274,
297.
Schweine 123.
Schweinfurtergrün 108,
175,. 176, 262, 275.
, Seiara 24.
Scilla maritima 115.
Seimnus pustulatus
Sciurus vulgaris 276.
Selerospora graminicola
242,
javanica
— macrospora
maydis 242,
philippinensis
242
— sacchari 242.
Sclerotinia cinerea 148.
— fruetigena 124.
— nicotianae 219.
Sclerotium. bataticola
232.
—— cepivorum 61.
rhizodes 23.
— stellatum 40.
Scolecotrichum graminis
23.
Scolioneura nana 79.
Scrophularia 86.
— canina 85.
— Hoppei 85.
Scerophulariaceen 135,
Scutellista eyanea 150.
Segetan 243.
Seife, 10, 74,. 151,
230, 265.
Selandria flavipes 192.
Selatosomus aeneus 273,
Selbstvergiftung 53.
Sellerie 45, 109, 114.
Senecio Fuchsii 95.
—— ochrocarpus 134.
— platyphyllus 234.
— vulgaris 131.
Septogloeum arachidis
144.
Septomyxa acerina ’142.
Septoria acerina 142.
aceris 142, 143.
aesculicola 50.
eriobotryae 42.
I6.
242.
242.
241,
152,
— Fernandezii 125.
— iridis 143.
— I1yeopersici 56.
parasitica 20.
petroselini 22.
piricola 50.
populi 50.
pseudoplatani
ribis 50.
rosae 50.
— scabiosicola 140.
Septorisphaerelli hippo-
castani 50.
143.
Sachregister.
Septorisphserella populi
— rıbis 50. [50.
— sentina 50.
— ulmi 50.
Sequoja gigantea 26.
Sericea brunnea 49,
Serradella 170.
Sesamia nonagrioides
158.
Sesia 310.
Seseli libanotis
Setaria 43.
— italica 248.
Setomorpha margalae-
strista 220. '
Severinia buxifolia
Shorea 341.
— robusta 162, 341.
Siebenschläfer 65.
Silene inflata 134.
— nutans 41.
— otites 94.
Silpha opaca 114.
Silvanus surinamensis
164.
Silvestrina Silvestrii 154.
Simaethis pariana 20.
Sinapis arvensis 339.
Singzikade .67.
Siphonaphis padi 151.
Siphonophora cerealis 23.
Sisalagave 21, 329.
Sisymbrium sophia 339.
Sitodrepa panicea 165.
Sitophilus granarius 162.
— linearis 163.
— oryzae 162, 163.
Sklerotienkrankheit
36, 219, 312.
Sodaarseniat 34.
Sojabohne 60.
Solanum carolinense 56,
125.
— indicum 2831.
— melongena 321.
— tuberosum 130.
Solbar 139, 142, 257, 319.
Solenopsis geminata 262.
Solorina saccata 141.
Sonchus aquatilis 134.
— tenerrimus 189.
Sonnenstrahlung 301.
Sophora japonica 329.
Sorbus 68.
— .aria 190, 282.
— aucuparia 79.
— japonica 239.
— quereifolia 49.
Sorgho 158, 174.
Spargel 294.
Spartium junceum 77.
Spathimeitenis spinigera
276.
Speicherschädlinge
1.
=
285.
239.
23,
215,
365
Speiseminen 65.
Spelz 146, 254.
Spezialisation 232, 251.
Sphacelia 55.
Sphacelotheca paniei
miliacei 19.
Sphaerella ferulae 42,
— opereulata 43.
— recutita 23.
— Weiriana 43.
Sphaeria coronillae 87.
epichloe 141.
hellebori 41.
himantina 41.
insculpta 125.
jucunda 141.
Sphaeronema fimbria-
tum 233.
Sphaerostilbe coceophila
141.
lateritia 141.
nitida 141.
rosea 141.
sanguinea 141.
Sphaerotheca humuli
318.
— mors uvae 231,. 318.
— pannosa 231, 313.
Sphaerotrypus brunneus
340.
Sphaerulina Rehmiana
Spinat 160, 168.
Spinatschimmel 231.
Spinatschwärze 148,
Spindelbaum 294.
Spinnen 160, 161.
Spinnmilbe 149,
Spiraea chamaedryfolia
150.
— pyramidata 43.
— ulmaria 79.
Spirallockengalle 177.
Spirochäten 107.
Spirospora castaneae 259,
260.
Spitzenbrand 330, 331.
Spitzenkräusel 148.
Spodoptera mauritia 270
Sporidesmium 234.
Sporonema platani 51.
— punctiforme 124,
Sporotrichose 59.
Sporotrichum persicae 58,
59.
Sprenkel 219.
Sprenkelung 40.
Springwurm 177.
Spritzapparate 109.
Spritzung 296, 297, 301.
Stachelbeere 195, 174,
176, 249, 277, 318.
Stachelbeermehltau,
amerikanischer 53,
138, 139.
366
Stachelbeerwespe,
schwarze 79, 176.
Staeheliomyces cinctus
232.
Stagonospora caricis 125.
— catacaumatis 124.
marssonia 234.
mulgedii 234.
thalietri 234.
Stammfäule 30, 34.
Star 71, 335:
Staubbrand 109.
Stechmücken 108.
Stegonosporium Kosa-
roffii 42.
Steinbrand 18, 109, 131,
132, 229, 234, 243,
D4AA, 249, 291,310,
311, 316.
Steinbrandresistenz
Steinobst 325.
Steinobstgespinstwespe
342.
Steinschlag 123.
Stelzenbäume 286.
Stengelälchen 109.
Stengelbakteriose 217.
Stengelverbrennung 29.
Stenocephalus agilis 104,
106.
Stenoceroides 165.
Stickstoffkalk 121.
Stietochorella umbellife-
rarum 41.
Stieglitz 335.
Stielminen 65.
Stigmatea guettardae 43,
-—— mespili 140.
Stilbella roseas 141.
Stilbum fusco-einna-
barinum 141.
Stilpnotia salieis 267, 270.
Stockrose 260.
Stoffwechselerkrankung].
Strahlenpilze 125, 126.
Strasseria 142.
Strategus quadrifoveatus
328.
quadrımaculatus 262,
- titanus 262.
Streifenkrankheit 35, 131,
169, .174121:296,., 2047,
310, 311.
Strobilanthes 281.
Strongylogaster delica-
tulus 79.
- xanthoceros
Strongyloplasma
nowskii 310.
Strophosomus coryli 115.
Sturmsches Mittel 19,175,
334.
Sturnus communis 335.
Stylina 48. |
Styrax 283.
132.
78.
Iwa-
ı Tanglefoot
Sachregister.
Sualinpasta 45.
Sualinpulver 35.
Sublimat 148, 154, 176,
274, 321, 322.
Sublimoform 274.
Suceisa pratensis 285.
Sulfat 306.
Sulfoergethan 153.
Superphosphat 121.
Supersolfo 289—293.
Symphoricarpus oceiden-
talıs 41.
Symphytum 252.
Synehytrium endobio-
tiecum 130, 217.
— taraxacı 45.
Syntomaspis saphirina
165.
Syringe 174, 325, 327.
Systates chiridensis 162.
— exaptus 162.
Systremma ulmi 253.
m.
Tabak 29, 60, 67, 70, 114,
146,7 348, 1900,.161,
219,..231..0238, 2415
252, 25923098310:
Tabakälchen 220.
Tabakextrakt 330.
Tabaklauge 74, 342,
Tabakmotte 220.
Tabakskäferchen 219.
Tabakwanzen 220.
Tachinen 73, 155.
Tachycines asynamorus
66.
Taleum 302.
Tamarınde 163.
Tamariske 310.
Tanacetum vulgare 285.
26 IAN2U0!
Tanne 25, 28, 30, 170.
Tannenmistel 147.
Tannin 306.
Tanymecus agricola 162.
— destructor 162.
Taphrina struthiopteridis
2538
Taraxacum 9.
— tomentosum 134.
Tarichium megaspermum
19
| Taumelloleh 58.
Tausendfüße 24, 121.
Tecoma leucoxylon 145.
Teetona grandis 341.
Teer 157, 222.
Telekia speciosa 234.
Tenthredella Eduardı 78.
— Enslini 78.
Termiten 35,
260.
Terpene 31.
Tetrachlorkohlenstoff 38.
123,. ,231;
Tetrahydrophtalsäure
305.
Tetraneura 151.
—- ulmi-183, 188.
Tetranychus telarius 23,
SEHR
- ununguis 325.
Tetrastichus dispar 67.
— ov1vorax: 67.
— percaudatus 67.
Teucrium aureum 134.
Texas-W.urzelfäule 235,
312.
Thalietrum 234.
— flexuosum 282.
Thapsia garganica 85.
Thaumasura eurdulionis
Prlek
— pavo 273.
Thecopsora Fischeri 125.
Thelephora caryophylleu
251.
— fimbriata 251.
— terrestris 251.
Theobromin 305.
Therapie 293, 296, 297,
298.
Thespesia macrophylla
192.
— populnea 192.
Thielavia basicola 115.
Thielaviopsis ethaceticus
123.
' Thomasiella eryngü 84.
‚ Thrinax
Thrips 108, 220.
mixta. 78,
— communis 67.
— tabacı 259.
Thuja 26.
— plicata 251.
Tilia 185, 191.
americana 191.
argentea 191.
grandifolia 181.
parvifolia 181.
platyphylla 191.
tomentosa 191.
— ulmifolia 191.
Tillantin 243.
Tilletia 243.
— caries 289.
— laevis 35.
— striaeformis 23.
— triticiı 124, 234, 316.
Timotheusgras 146.
Tipula oleracea 114.
— Quaylii 266.
— simplex 266.
Tischeria complanella 68.
Tomate 46, 56, 60, 61,
109, 125, 128, 130,
131. 134, 167,230,
235, 236,: 239, 256,
294, 302, 306, 324.
Tomatenabsud 230.
«
Re
Tomatenbrand 256.
Tomatenkrebs 56, 128.
Tomieus dispar 65, 276.
-— domesticus 81.
quadridens 216.
Tomostethus ephippium
7.9:
Tortrix
Torymus azureus
——- eaudatus 326.
Totenkopfschwärmer 220.
Toxoptera aurantii 262.
Trabutiella cordiae 49.
nigricana 29.
326.
Tracheomykose 311, 312. |
Trametes pini 317.
— radiciperda 28,
Traubenkirsche 6S.
Traubenwickler 67, 69,
176, 177, 334.
Sure
Trauerweide 236.
Trichogramma minuta
156.
Triehosphaeria nitidula
124.
Triehostigina octandra
43.
Triehothecium roseum
258.
Triehilia retusa 319.
Trifolum 158.
— agrarıum 47.
— badium 47.
minus 47.
— medium 95.
- patens 47.
-—— pratense 233.
- procumbens 47.
Trioza centranthi 189.
-— dispar 95.
Triphasia trifolia 239.
Tritieum dicoccum 135.
- durum 135.
-- repens 146.
— spelta 146.
— vulgare 135.
Triumfetta 319.
Trockenapparate 171.
Trockenfäule 34, 308.
Trocknen 174.
Trogoderma khapra 272.
Tropaeolum majus 239.
Tropieoris rufipes 114.
Trotteria inquilina 285. |
— umbelliferarum 285.
Trypaflavin 243, 306.
Tulpe 114.
Turnip 223.
'Tussilago farfara 234.
Tylenchus 148,
— scandens 304.
— tritiei 23, 148.
T'yoria indica 192.
'Typhula graminum 304,
318.
Sachregister.
U.
Überdüngung 221, 244.
Ulex 85.
Ulme 25, 96, 143, 150,
166; 181, 2306, 252,233.
Ulmensplintkäfer 109.
Ulmus americana 150,
252.
— campestris 166.
— montana 252.
Umbelliferen 41, 86.
Umfallen 235, 236.
Ungnadia specios. 233, 234
Uraniagrün 19, 37, 68,
162.3192.22068:334,
Uredo gossypi 238.
| — Ravennae 134.
Urocystis anemones 133.
— cepulae 246.
— Kmetiana 20.
— tritici 248.
Uromyces alchemillae
231, 286.
— anthyllidis 234.
— Apellianus 286.
— appendieulatus 234,
296.
— betae 231.
— dactylidis 23.
= Stabaenl29 0234.
| — geraniüi 48.
| — hippocrepidis 125.
— laburnı 134.
er ale
— Loeserianus 286.
10: 129:
— pisi 234, 249.
| . .
— pumicis 115.
— silensis 134.
—. striatus 136.
Uspulun 35, 36, 48, 131,
| ER ERNN te
210222280822907 291%
222 I3L 308 3:
Ustilago Cramer 248.
— eynodontis 234.
— hordei 124, 234.
— maydıs 234.
— nuda 234.
"— tritieci 234;
— violacea 315.
— zeae 133.
Ustin 307.
V.
Valeriana 63.
— sambucifolia 234.
Valerianella carınata 278.
Valsa cineta 54.
— leucostoma 54.
Vanessa cardui 121.
Vanilla planifolia 239.
Venturia 41.
— ditricha 51.
— pirina 51.
>67
Veratrum 230.
Verbänderung 171, 305.
Verbascum 63, 85, 86.
— nigrum 87.
— thapsus 87.
Verbena officinalis 234.
Verbräunung 300, 301,
302.
Verbrennung 299—302.
Verbrühen 220.
Vergasung 176.
Vergiftung 19, 147, 300.
Verkehrtes Wachstum
309.
Verkrüppeln 22, 24, 122.
Vermicularia capsici 320.
Veronica salicifola 150.
— speciosa 150.
— spicata 95.-
Verticilliose 217,
Verticillium 312.
— alboatrum 59,
— lIycopersici 129.
Verzwergung 239.
Vespa crabro 276.
Viburnum lantana
Vieia 249.
— _ varıa 125.
— Zvıllosar210:
Vigna catjang 162, 321.
— vexillata 43.
Vinsonia stellifera
328.
308.
312.
185.
262,
| Viola montana 20.
Viscum album 124.
Vitis 310.
californice 43.
hederaces 162.
— vinifera 254.
Vögel 66, 72, 159, 160,
262, 341.
Vogelschutz 18.
Vorratsschädlinge 21,
109, 231, 262.
W.
Wacholder-Gespinst-
motte 339.
Wachsmotte 164.
Wachtliella persicariae
285.
Waldgärtner 123, 339,
340.
Waldwühlmaus 166, 216,
276.
Walnußbaum 25, 127,
128,7. 1907 222
Wanzen 33, 217.
Warmwasser 257, 306.
Weesea balansıae 141.
Wegerich 169.
Weichfäule 217.
Weide 90, 115, 181, 254,
Weidenhähnchen 109.
368
Weinstock s. Rebe.
Weißdorn 149.
Weiße Ader 67.
Weißfleckenkrankheit
139.
Weißrandpanaschierung
224.
Weißtanne 151, 276, 309.
Weizen 44, 48, 55, 60,
ER ker ala la
135,: 145, 14627148,
Io 20226:
2A DA OHEN DA,
244, 245, 249,. 253,
254.0 25:W272..989:
292292304, 310:
Sl 313,3:
Weizenälchen 148.
Weizenfusariol 36,
243, 289.
Weizensteinbrand 48, 35,
ISIN DA3E2 SI:
Weizenstengelbrand 248.
Weizenzüchtung 294.
Welkekrankheit 146, 224,
235, 236, 239,308
anal Br ErzE
Wendlandia rufescens
281.
Wespenfeinde 66.
Wetter .303.
Wettersturz 302.
Weymouthskiefer
216, 249.
Wicke 234.
Widerstandsfähige Sorten
40 74627,53:0054,0 645
SIERT:
130% 131219822153;
131,
25,
Verlag von Eugen Ulmer in Stuttgart. — Druck von Ungeheuer & Ulmer, Ludwigsburg.
Sachregister.
185%
139,
154,
239,
308,
324.
Widerstandsfähigkeit
1151385120;
132133
Wiesenzünsler 157.
Wind 27.
Winnertzia conorum 327.
Wisaholz 193, 195.
Wisakrankheit 193.
Wollaus 82.
Wundhormone 286.
Wundkorkbildung 224.
Wurmstichigkeit 64.
Wurzelälchen 109.
Wurzelfäule 29, 54, 119,
31122
Wurzelhalsfäule 125.
Wurzelharzgallen 286.
Wurzelknotenkrankheit
235.
Wurzelmaden 22.
Wurzeltöter 217.
136,
143,
167,
244,
312,
137,
146,
232,
257,
315,
138,
147,
234,
294,
318,
127,
136.
B. EN
Xanthin 305.
Xanthophyllum 239.
Xenonectriella 141.
Xenothecium jodophilum
41.
Xylostodoris luteolus 332.
Xyloterus lineatus 340.
Xylotrechus quadripes
272.
y. Ne
Yucea glauca 43.
2:
Zabrus inflatus 342.
— tenebrioides 342.
Zabulon 68.
Zierpflanzen 21.
Ziesel 20.
Zikaden 32.
Zimt 227. 7,
Zink, arsensaures 175. WRr-
Zinkgrün 296. e
Zinkzyanid 19. |
Zirbelkiefer 147. ea!
Zitrone 220, 265, 314. i
Zitronensäure 227. %
Zitterpappel 70. “
Zooceeidien 189. “
Zottelwicke 219. =
Züchtung 293. ?
Zucker 227. ;
Zuckerrohr 41, 128, 155, e
242, 260, 261,337, E
Zuckerrübe 148, 157, 160,
167, 168, 169, 264,:
308, 330, 334,
Zweigsterben 236.
Zwergbäume 309.
Zwetsche 23, 112, 217,
238, 239, 271, 329.
Zwiebel 36, 61, 245, 246,
Zwiebelbrand 246, 247,
248, BR,
Zwiebelgewächse 109. MN .
Zwiebelschmutz 245,
Zyankalı 19. |
Zyansalz 153. a Re
Zypresse 272. E
Zythia phaseoli 43.
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